Der Landkreis Waldshut wird weiter mit zwei Stimmen in Berlin sprechen. Felix Schreiner (CDU) als direkt gewählter Abgeordneter und Rita Schwarzelühr-Sutter via SPD-Landesliste ziehen erneut in den Bundestag ein. Das ist gut so. Denn jede Stimme hilft, die Interessen der Region in der Hauptstadt zu vertreten und Lösungen für anstehende Aufgaben zu finden. A 98, Zentralspital, Bahn-Elektrifizierung und Fluglärm sind nur vier Themen, an denen noch immer kein Haken ist. Der Auftrag ist klar.

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Die Wahl von Felix Schreiner zeigt aber, dass der Landkreis längst nicht mehr die CDU-Hochburg vergangener Tage ist. Die Christdemokraten befinden sich nicht erst seit der Wahl 2017 in einer Spirale, die nur eine Richtung kennt, nämlich nach unten. Mit einem so schlechten Ergebnis ist noch kein CDU-Bewerber aus dem Wahlkreis in den Bundestag eingezogen.

Felix Schreiner (CDU) hat erneut das Direktmandat im Wahlkreis Waldshut geholt. Das Bild zeigt ihn mit mit seiner Frau Ann-Katrin ...
Felix Schreiner (CDU) hat erneut das Direktmandat im Wahlkreis Waldshut geholt. Das Bild zeigt ihn mit mit seiner Frau Ann-Katrin Schreiner bei der Stimmabgabe. | Bild: Tina Prause

Schreiner hat vor allem bei den Erst-, also den persönlichen Stimmen, ein deutliches Minus eingefahren. Er reist also durchaus mit einem blauen Auge nach Berlin.

Ganz anders sieht es bei Rita Schwarzelühr-Sutter aus. Ihr kam der Bundestrend der eigenen Partei zugute. Für die SPD kehrt sie mit deutlich Rückenwind nach Berlin zurück und wird dort mit noch mehr Gewicht auftreten können, als ohnehin schon. Auch wenn sie es nicht geschafft hat, der CDU das Direktmandat abzujagen. Denn bei den Erststimmen legte die Staatssekretärin weniger stark zu als beim Parteiergebnis. Besonders gut steht die SPD in den großen Kommunen des Landkreises da.

Gut geschlagen hat sich Jan-Lukas Schmitt aus Waldshut-Tiengen. Für die Grünen holte er deutlich mehr Erststimmen als Hans-Martin Drescher im Jahr 2017. Ein Achtungserfolg für den 26 Jahre alten Kandidaten, der im Wahlkampf vor allem mit Klimathemen auf sich aufmerksam gemacht hat. auch wenn es für den Einzug in den Bundestag nicht gereicht hat. Bei den Zweitstimmen legen die Grünen ebenfalls zu und kommen auf 17,2 Prozent, was einem Plus von 3,3 Prozentpunkten gegenüber der vorausgegangenen Wahl entspricht.

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Einen Achtungserfolg holt Jareem Khawaja. Der erst 19 Jahre alte FDP-Kandidat hievt seine Partei auf etwa 14 Prozent – deutlich über dem Bundeswert. Die AfD bewegt sich in etwa auf dem Niveau von 2017, die Linke rutscht deutlich unter die fünf Prozentmarke.

Hier können Sie den Wahlabend im Wahlkreis Waldshut noch einmal nachlesen.