Daniela Biehl und Mona Lippisch

Morgen ist ein besonderer Tag in der Geschichte der B 31: Ein 5,8 Kilometer langer Abschnitt der B 31-neu zwischen Fischbach und Friedrichshafen-West wird für den Verkehr freigegeben. Grund genug, um einmal auf die vergangenen 57 Jahre zurückzublicken. Wir haben alle wichtigen B 31-Ereignisse seit 1963 zusammengetragen:

  • 1963: Der Bundesverkehrsminister Seebohm (CDU) verspricht die gesamte Umgehungsstraße noch „in diesem Jahrzehnt“ (vor 1970).
  • 1992: Die Straßenbauverwaltung verspricht einen neuen Planfeststellungsbeschluss für 1994/1995 mit einer Umweltprüfung. Die Dornier-Bahntrasse bei Friedrichshafen-Fischbach wird geprüft.
  • Ab 1994: Der Planfeststellungsbeschluss wird zunächst für das Jahr 1996 angekündigt, dann für 1999, danach für das Jahr 2001 und schließlich für 2003.
  • März 2002: Die Bürgerinitiative „Pro Kluftern“ wird gegründet.
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  • November 2002: Das Planfeststellungsverfahren wird beantragt. Die Kosten liegen bei rund 68,5 Millionen Euro.
  • Mai/Juni 2003: Die erste Planauslegung erfolgt. Es gehen 1857 Einwendungen ein.
  • März 2005: Die Initiative „Pro B 31“ wird gegründet.
  • 2005: Es gibt eine zweite Anhörung zur Planfeststellung in Schnetzenhausen.
  • Juni 2008: Planfeststellungsbeschluss wird erlassen.
  • August 2008: Klagen gegen das Bauvorhaben werden beim Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim eingereicht.
  • September 2008: Die Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben sowie die Vorstandsvorsitzenden von ZF, MTU/Tognum und Zeppelin setzen sich für einen schnellen Bau der B 31-neu West ein.
  • Januar 2009: Das Konjunkturpaket der Bundesregierung wird verabschiedet. Ob daraus Mittel für den Bau der B 31-neu West zur Verfügung stehen, ist noch nicht klar.
2009: Bündnis Pro B 31 (von links): Eberhard Ortlieb, Norbert Fröhlich, Ursula Klink-Eberhard, Gaby Lamparsky, Anita Wenger, Dieter ...
2009: Bündnis Pro B 31 (von links): Eberhard Ortlieb, Norbert Fröhlich, Ursula Klink-Eberhard, Gaby Lamparsky, Anita Wenger, Dieter Stauber und Rolf Schilpp. | Bild: Wilfried Geiselhart
  • 20. Mai 2010: Die Revision gegen das Urteil des VGH zur B 31 Friedrichshafen wird zugelassen. Der Planfeststellungsbeschluss des Regierungspräsidiums Tübingen wird rechtskräftig.
  • 31. Januar 2013: Das Bundesverkehrsministerium erteilt einen Gesehensvermerk für die zweite Kostenfortschreibung zum Waggershauser Tunnel. Es werden 1,5 Millionen Euro für die Verlegung des Mühlbachs zugesagt.
  • Bis Freitag, 31. Mai 2013: Das Regierungspräsidium Tübingen lässt für die geplante Verlegung der B 31 zwischen Immenstaad und Friedrichshafen Bodenuntersuchungen erledigen, um gesicherte Kenntnisse über den Baugrund zu erhalten.
  • Sommer und Herbst 2013: Das Bündnis Pro B 31-neu macht sich im Sommer auf den Weg nach Berlin, um dort mit einem roten Betonmischer auf das verkehrspolitische Problem (B 31) aufmerksam zu machen. Im Herbst veröffentlichen die Straßenaktivisten den B 31-Schlager: „30 000 Autos täglich, es stinkt und ist zu laut“, heißt es in dem Lied.
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Oktober 2013: Sie kämpfen im Bündnis Pro B31 für eine baldige Realisierung der Umgehungsstraße zwischen Friedrichshafen und Immenstaad ...
Oktober 2013: Sie kämpfen im Bündnis Pro B31 für eine baldige Realisierung der Umgehungsstraße zwischen Friedrichshafen und Immenstaad (von links): Oberbürgermeister Andreas Brand, Wolfgang Heizmann (MTU/Tognum), Stefan Mittag (Messe Friedrichshafen), Peter Jany (IHK Bodensee-Oberschwaben), Wolfram Scheibe (ZF Friedrichshafen), Peter Gerstmann (Zeppelin GmbH), Rolf Schilpp (Sprecher Bündnis B31 neu) und Joachim Kruschwitz (Landratsamt Bodenseekreis). | Bild: Uli Lancé
  • 23. Mai 2014: Minister Dobrindt versichert, dass die B 31-Umgehung im Haushalt gesetzt ist.
  • 29. Juli 2014: Der Abgeordnete Lothar Riebsamen teilt überraschend mit, dass 97 Millionen Euro für die Umgehungsstraße im Haushalt 2014 eingestellt sind. Die Ausschreibung kann anlaufen.
  • 24. November 2014: Spatenstich zwischen Friedrichshafen-Schnetzenhausen und Sparbruck inklusive Bürgerfest mit rund 450 Besuchern.
November 2014: Der Spatenstich für die B31-neu findet am 24. November 2014 statt.
November 2014: Der Spatenstich für die B31-neu findet am 24. November 2014 statt. | Bild: Jan-Manuel Jakobi
  • 18. Mai 2015: Vertreter der beauftragten Bausgesellschaft Deges erklären im Gemeinderat, dass der Verkehr 2020 auf der B 31-Umgehung zwischen Friedrichshafen und Immenstaad rollen werde.
  • 6. Oktober 2015: Verkehrsminister Winfried Hermann macht in Hagnau deutlich, dass die Planungsvariante 7.5 W2 zwischen Meersburg und Immenstaad seine Vorzugs-Variante ist. Die Gemeinde Immenstaad plädiert gegen den Ausbau der B 31 und für den Neubau.
  • 5. April 2016: Mit dem Bau von vier Brücken für die B 31-neu Friedrichshafen-West wird begonnen. Sie sollen im März 2017 fertig sein.
April 2016: Freigabe für den Bau von vier Brückenbauwerkender B31neu (v.l. vorne) mit Oberbürgermeister Andreas Brand und ...
April 2016: Freigabe für den Bau von vier Brückenbauwerkender B31neu (v.l. vorne) mit Oberbürgermeister Andreas Brand und DEGES-Bereichsleiter Andreas Irngartinger sowie Vertretern des Gemeinderats. | Bild: Georg Wex
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  • Juli 2016: Die Arbeiten für die B 31-neu liegen im Zeitplan. Deges-Bereichsleiter Andreas Irngartinger informiert im Finanz- und Verwaltungsausschuss, dass die Gesamtbaukosten um 44 Millionen Euro steigen. Damit erhöht sich auch der Anteil, den die Stadt Friedrichshafen übernehmen soll.
September 2016: Heinz Ewald (Bildmitte) und andere Teilnehmer der OB-Radtour interessieren sich für die Pläne der B31 Neu bei Heiseloch.
September 2016: Heinz Ewald (Bildmitte) und andere Teilnehmer der OB-Radtour interessieren sich für die Pläne der B31 Neu bei Heiseloch. | Bild: Brigitte Geiselhart
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  • Ab November 2016: Die Deges richtet auf den Parkplatz von ZF eine regelmäßige Bürgersprechstunde ein. Das Gelände beim ZF-Werk 2 wird für den Bau der B 31-neu nach Bomben abgesucht. Kampfmittel werden in den kommenden Monaten tatsächlich gefunden, darunter rund 600 Kilogramm Reste von Flüssigkeitsbrandbomben und rund 300 Kilogramm Munitions- und Waffenreste.
November 2016: Christoph Grafe und Marcus Kieüling scannen einen Teil des Parkplatzes vor dem ZF-Werk 2. Ihre Untersuchung dient ...
November 2016: Christoph Grafe und Marcus Kieüling scannen einen Teil des Parkplatzes vor dem ZF-Werk 2. Ihre Untersuchung dient dazu, mögliche Bomben-Blindgänger zu finden, bevor die Erdarbeiten zum Bau der B 31-Umgehung beginnen. | Bild: Manfred Dieterle-Jöchle
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  • Juni 2017: Vier Brücken stehen bereits, zwei davon hinter Sparbruck an der künftigen B 31-Anschlussstelle Schnetzenhausen.
September 2017: Die B 31-Baustelle nahe Efrizweiler.
September 2017: Die B 31-Baustelle nahe Efrizweiler. | Bild: Manfred Dieterle-Jöchle
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  • Oktober 2017: Der Bau des größten Bauwerks an der B 31-neu, dem 700 Meter langen Lärmschutztunnel in Waggershausen, beginnt. Kosten für die Stadt Friedrichshafen: 21,5 Millionen Euro (von insgesamt 42,3 Millionen Euro Baukosten).
  • März 2018: Die Meinungen für den Straßenabschnitt zwischen Immenstaad und Meersburg gehen weiter auseinander. Die Immenstaader Verkehrsinitiative „BIB31neu Pro 7.5“, in der seit 2017 die Interessengemeinschaften aus Immenstaad, Hagnau und Stetten vertreten sind, spricht sich für den Planungsfall 7.5 aus, also den Neubau der B 31 zwischen Ittendorf und Reute. Vertreter des Naturschutzbundes, des Bundes für Umwelt und Naturschutz und des Verkehrsclubs Deutschland plädierten dagegen für den Ausbau der bestehenden Trasse.
März 2018: Versammlung in Immenstaad: Bürger und Besucher aus Ittendorf, Hagnau und Meersburg finden die Idee eines B 31-Ausbaus ...
März 2018: Versammlung in Immenstaad: Bürger und Besucher aus Ittendorf, Hagnau und Meersburg finden die Idee eines B 31-Ausbaus interessant, nur wenige finden Vorschläge überzeugend. | Bild: Gisela Keller
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  • 22. Juni 2018: Verkehrsminister Winfried Hermann besucht die B 31-neu Baustelle. Die sieben Kilometer lange Trasse zwischen Friedrichshafen und Immenstaad ist komplett angelegt. Mit Gesamtkosten von 157 Millionen Euro ist die B 31-neu nicht nur die größte, sondern auch die teuerste Baustelle des Landes im Straßenbau.
Juni 2018: Verkehrsminister Winfried Hermann, Andreas Irngartiner von Deges, Bürgermeister Andreas Brand, Bauleiter Schneider und ...
Juni 2018: Verkehrsminister Winfried Hermann, Andreas Irngartiner von Deges, Bürgermeister Andreas Brand, Bauleiter Schneider und Gemeinderat Eduard Hager (von links). | Bild: Katy Cuko
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  • November 2018: Das Regierungspräsidium stellt ein Variantenbündel für den Weiterbau der B 31 zwischen Meersburg und Immenstaad vor. Neun mögliche Trassen stehen in drei Korridoren zur Auswahl: als Ausbauvariante (A) auf der bestehenden Strecke sowie südlich (B) und nördlich (C) des Weingartenwaldes.
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März 2019: Bei den Arbeiten zum Verschub der neuen Eisenbahnbrücke waren auch mehrere Fahrzeuge im Einsatz, wie hier dieser Merlo-Teleskoplader. | Bild: Julian Singler
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  • 21. Juli 2019: Die Interessengemeinschaft BIB31neu demonstriert in Hagnau für den Bau einer neuen Trasse, die durchs Hinterland verlaufen soll. Der Meersburger Initiativ-Kries B 31-neu, die Verkehrsneuplanung Ittendorf und die BUND-Ortsgruppe Immenstaad setzen sich für den Ausbau der bestehenden Umgehungstraßen bei Immenstaad und Meersburg ein.
Juli 2019: Rund 400 Demonstranten machten sich vom Sammelpunkt beim Skaterplatz aus auf zum Marsch nach Hagnau.
Juli 2019: Rund 400 Demonstranten machten sich vom Sammelpunkt beim Skaterplatz aus auf zum Marsch nach Hagnau. | Bild: Gisela Keller
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Juli 2019: Eintreffen der ersten Immenstaader Demonstranten in Hagnau. Dort wurden sie bereits von ihren Mitstreitern aus Hagnau und Stetten erwartet. | Bild: Gisela Keller
  • 22. Juli 2019: Eine Fliegerbombe wird auf der B31-Trasse in Heiseloch gefunden und noch am selben Tag von Experten entschärft.
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  • August 2019: Die Grünbrücke im Waldgebiet Buchschach steht. Erdarbeiten finden an der Anschlussstelle Kluftern Erdarbeiten statt. Im Bauabschnitt am Eichenmühleweg werden eine Unterführung und ein Flussdurchlauf gebaut. Eine Bürgerinitiative mit Anwohnern aus Sparbruck, Waggershausen und Jettenhausen will die Teilfreigabe der B 31-neu verhindern, weil das zwar zu einer Entlastung der alten Bundesstraße führe, die Anschlussstelle Schnetzenhausen aber umso mehr belaste.
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August 2019: Blick auf die B31-Trasse, die immer mehr Form annimmt. | Bild: Julius Hiller/Achim Mende
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  • September 2019: Der Bau der Anschlussstelle Fischbach wird vorgezogen.
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September 2019: Blick auf die B 31-Baustelle in Fischbach. | Bild: Julia Blust
  • Dezember 2019: Das Regierungspräsidium legt sich auf eine Straßenführung zwischen Meersburg und Immenstaad fest und rät dem Verkehrsministerium zur vierspurigen Variante B1.
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  • Mai 2020 An der B 31-neu zwischen Fischenbach und Immenstaad entsteht ein neuer Fahrradweg.
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Juni 2020: Das Interesse an der öffentlichen Beratung zur B31-Planung im Ortschaftsrat Kippenhausen war groß.
Juni 2020: Das Interesse an der öffentlichen Beratung zur B31-Planung im Ortschaftsrat Kippenhausen war groß. | Bild: Corinna Raupach
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