Fußball-Bezirksliga: – Noch ist alles nicht so dramatisch. Mit Nachsicht werden Abwehrpatzer und Fahrkarten vor dem leeren Tor verziehen, denn die 16 Clubs stehen mitten in der Vorbereitung auf die Frühjahrsrunde. Wenn dann die bei manchen Akteuren durchaus Kräfte zehrende Fasnacht vorbei ist, geht‘s in die Vollen.
Mit fünf der sechs Nachholspiele vom ausgefallenen letzten Vorrunden-Spieltag Ende November geht es für zehn Clubs los. Vier Partien finden am Samstag, 8. März, statt. Angesetzt sind hier die Spiele: TuS Stetten – SG FC Wehr/Brennet (15 Uhr), SV Jestetten – FC Hauingen, FC Schlüchttal – FC Zell (beide 16 Uhr) sowie VfB Waldshut – FC Schönau (17 Uhr). Der SV Herten hat den SV Buch am Dienstag, 11. März, 20 Uhr, zu Gast. Das Spiel des FC Hochrhein gegen den SV Waldhaus wurde für Dienstag, 25. März, 19.30 Uhr, angesetzt. Die komplette Liga startet dann am 15./16. März mit dem 17. Spieltag in den regulären Spielbetrieb.
Sieben Trainer haben bereits verlängert
Wir haben uns nach dem Schließen des Wechselfensters bei den Vereinen umgehört, was sich in der Winterpause getan hat. Welche Spieler wurden geholt, auf welche Akteure gilt es zu verzichten und steht die Besetzung der Trainerbänke in der neuen Saison 2025/26 bereits fest?
FC Wittlingen: – Trainer Fabio Muto hat mit seinem Trainerteam beim in der Vorrunde unbesiegten Tabellenführer, der vor der Winterpause mit dem 3:6 beim SV Blau-Weiß Murg und dem 2:2 bei der SG Mettingen/Krenkingen etwas ins Straucheln geraten war, die Zusage für die neue Saison bereits gegeben. Der 35-Jährige hatte im Verlauf der Saison 2021/22 das Team von Tiziano Di Domenico übernommen und ist damit nach Daniel Pietzke (SV Buch, seit 2021) und Mick Fahr (FC Hauingen, seit 2017) der dienstälteste Trainer.

Neu im Kader sind Felix Schneiderberger, der vom Freiburger FC kommt, und Yannik Böhler vom SV Herten. Der 30-Jährige hat bereits ab der Winterpause der Saison 2017/18 bis Sommer 2021 im Kandertal gespielt. Das Duo soll helfen, so Sportchef Luigi Squillace: „Dass wir unsere Saison erfolgreich fortführen und unser größtes Ziel, den Aufstieg, erreichen.“
Alle Winter-Wechsel auf einen Blick
SG FC Wehr/Brennet: – Zwei Serien prägten die Vorrunde der Spielgemeinschaft, die zum Saisonende aufgelöst wird. Drei Siegen zum Start folgten fünf sieglose Spiele mit drei Punkten. Danach zündete der Motor bei der Elf von Trainer Urs Keser, die die letzten sieben Spiele alle gewonnen hat. Nun liegt die Elf mit einem Spiel weniger nur vier Punkte hinter dem Tabellenführer auf dem Relegationsplatz.
Im Kader, so Sportchef Alexander Rebis, änderte sich nichts und auf der Trainerbank möglichst auch nicht: „Der Verein ist mit der Entwicklung zufrieden. Wir gehen positiv in die Gespräche mit Urs.“ Ein neues Saisonziel hat sich der Tabellenzweite nicht gesetzt: „Am Grundziel, nichts mit dem Abstieg zu tun haben, hat sich – egal, wo wir stehen – nichts geändert.“
FC Zell: – Im Wiesental stotterte der Motor zunächst, die ersten zwei Spiele gingen glatt verloren. Nach dem Pokalsieg beim SV Häg-Ehrsberg war die Bremse gelöst. Seither blieb das Team von Trainer Michael Schwald, der wie sein Co-Trainer Dirk Tegethoff und Torwarttrainer Maximilian Held bereits verlängert hat, unbesiegt und spielte 33 Punkte aus 13 Spielen ein.
Neu im Kader ist einzig Youssouf Toure, der vor seiner Verletzung beim FV Lörrach-Brombach gespielt hat. Lang verletzt waren auch Akeem Gerspacher und Torwart Lukas Graß: „Zwei gefühlte Neuzugänge“, freut sich Sportchef Carlo Wolf über die Rückkehr des Duos: „In der Rückrunde ist alles möglich, wir wollen weiter angreifen“, so Wolf, der zudem das Pokalfinale am 31. Mai erreichen möchte.
TuS Stetten: – Furios startete der letztjährige Neuling, holte 22 Punkte aus den ersten neun Spielen. Sportchef Franco Viteritti will bis zum Start gegen die SG FC Wehr/Brennet auch die Trainerfrage mit dem seit drei Jahren tätigen Sascha Müller geklärt haben. Dessen Kader hat Viteritti zur Rückrunde erweitert. Sechs neue Spieler trainieren an der Tullastraße, darunter erfahrene Akteure wie Pa-Ousman Grether und Maxim Strauss.
SG Mettingen/Krenkingen: – Kurz und bündig kommt die Nachricht aus dem Steinatal: „Die Trainer Philip Brandl und Tobias Schneider haben verlängert und im Kader gibt es keine Veränderungen“, so Sportchef Frederik Happle: „Wir wollen oben dran bleiben und weiterhin gute Spiele zeigen.“
Sportfreunde Schliengen: – In der Mauchener Gass‘ wurde ebenfalls längst mit den Trainern verlängert. Jürgen Andris geht ins zweite Jahr und künftig steht ihm in Kevin Zeller ein Co-Trainer zur Seite. Zwei der vier Neuen – Nils Dosenbach und Rückkehrer Jonas Ernst – dürfen ab sofort spielen. Für die ebenfalls wieder in Schliengen aktiven Tim Merstetter und Florian Kessler gab es vom SV Ballrechten-Dottingen keine Freigabe.

Obwohl bei nur sechs Punkten Rückstand der Relegationsplatz in Sichtweite ist, baut Sportchef Jean Rossetti keinen Druck auf: „Das primäre Ziel für die Rückrunde ist es, die Mannschaft auf neue Saison vorzubereiten. Wir möchten mit den vielen jungen Spielern neue Sachen ausprobieren und ihnen ermöglichen, sich zu entwickeln.“
SV Buch: – Daniel Pietzke hat für seine fünfte Saison zugesagt und für Neuzugang Benedikt Illmann liegt nach klärenden Gesprächen mit dem abgebenden SV 08 Laufenburg nun auch die Freigabe vor. Es bleibt die einzige Änderung im Kader, abgesehen von der Tatsache, dass sich der ohnehin nur bedingt zur Verfügung stehende Jan Körner auf Futsal in der Regionalliga mit dem Team von Black Forest Futsal Freiburg. Nachdem der SV Buch die vergangene Saison als Tabellendritter mit dem besten Ergebnis der 55-jährigen Vereinsgeschichte abgeschlossen hat, dämpft Sportchef Manuel Berger angesichts des kleinen Kaders etwas: „Wenn wir im oberen Drittel abschließen, ist das in Ordnung.“
SV Blau-Weiß Murg: – Keine Abgänge, zwei neue Spieler – Enes Özkan von FSV Rheinfelden und Denis Kocur von Polonia München – und ein hoch motivierter Trainer: „Wir gehen mit Branimir Sarenac in die zweite gemeinsame Saison“, freut sich Sportchef Mehmet Yilmaz über die Zusage des 47-Jährigen. Der Trainer plant zudem, die UEFA A-Lizenz zu erwerben möchte. Zunächst gelte es, die nötigen Punkte für den Ligaverbleib zu holen und dann einen einstelligen Tabellenplatz anzuvisieren.
SV Waldhaus: – Wenn der Aufsteiger am Ende einen einstelligen Platz erreiche dann, so Sportchef Andreas Bächle wäre „das sensationell“. Zumal für die Elf von Trainer Oliver Baumgartner, mit dem der Club noch Gespräche führt, der Ligaverbleib das oberste Ziel ist und war. Veränderungen im Kader gibt es keine: „Wir setzen auf Kontinuität“, so Bächle, der in der Sommerpause Ausschau nach punktuellen Verstärkungen halten möchte.
SV Herten: – Bei zuletzt nur zwei Siegen aus den letzten sieben Spielen ist der Wunsch von Michael Quaß nur verständlich: „Wir wollen die Runde sorgenfrei beenden“, erklärt der Sportchef. Neu im Kader begrüßt er Stürmer Michael Aselborn, der schon zur Saison 2022/23 als Neuzugang vom FSV Rheinfelden gemeldet worden war. Verlassen hat den Club Yannik Böhler, der zweieinhalb Jahre beim SV Herten spielte und nun zum FC Wittlingen zurückgeht.
FC Hauingen: – Der Aufsteiger aus dem Lörracher Osten ist bis jetzt nicht komplett in der Liga angekommen. Ihr Potenzial ließ die Elf von Trainer Mick Fahr oft aufblitzen. Sie musste allerdings auch dem hohen Verletzungsstand Tribut zollen. Oberstes Ziel von Sportchef Patrick Maier-Blanc, der sich über den Zugang von Vincenzo Spada (FC Zell) freut, ist der Ligaverbleib. Nicht mehr im Kader ist Jan Stippich, der ins Grütt zum FV Lörrach-Brombach gewechselt ist.
FC Schlüchttal: – Michael Gallmann, der dem Verein seine Zusage für ein drittes gemeinsames Trainer-Jahr gegeben hat, kann in der Rückrunde mit dem unveränderten Kader arbeiten. Nach einem guten Start und einem „Lauf“ mit 13 Punkten aus fünf Spielen riss die Serie. Seit dem neunten Spieltag holte das Team nur noch einen Zähler mit dem 1:1 beim SV Buch. Nun gelte es, so Sportchef Yannik Kalt, schleunigst Punkte zu sammeln und sich von der Abstiegszone zu entfernen.
FC Schönau: – Den ersten potenziellen Abstiegsplatz belegt die Elf von Trainer Manfred Knobel, aber wohl wissend, dass es eher keine vier Mannschaften treffen wird, die im Sommer eine Etage runter müssen. Darauf will sich Sportchef Stefan Nopper, der weder Zu- noch Abgänge meldet, aber nicht verlassen: „Für hat der Ligaverbleib oberste Priorität.“ Optimal wäre es, wenn sich eine gewisse Heimstärke einstellt. Wegen der Platzsanierung im Jogi-Löw-Stadion werden elf der 16 Saisonspiele auf dem neuen Teppich in Schönau ausgetragen. Auf dem entsorgten Terrain holte die Elf nur zwei Punkte. Der letzte Heimsieg datiert vom 4. Mai, als der TuS Stetten mit 5:0 besiegt wurde.
VfB Waldshut: – Heimsiege haben auch bei der Elf von Trainer Alaa Eltin Atalla eher Seltenheitswert. Lediglich zwei Mal ging der Landesliga-Absteiger als Sieger vom Platz. Auswärts gab es nur den 5:3-Erfolg beim SV Jestetten. Sportchef Vesel Alidemaj will den zweiten Abstieg in Folge verhindern und hat entsprechend reagiert.

Er holte insgesamt sechs neue Spieler in die Schmittenau, darunter die Rückkehrer Patrik Braun (FC Wallbach) und Serkan Korkut (FC Klingnau/CH). Nicht mehr dabei ist unter anderem Stürmer Luka Bartolovic, den es zu Ex-Trainer Danijel Kovacevic beim FC Würenlingen gezogen hat.
SV Jestetten: – Im zehnten Jahr nach dem Aufstieg 2015 droht nun die Rückkehr in die Kreisliga A. Im November kam bereits ein neuer Trainer – Marc Max für Jasmin Muric. Inzwischen meldet der designierte Sportchef Marco Lohr sechs neue Spieler für den schmalen Kader. Darunter ist Miguel Angelo Ramiro Moura, der bereits im Frühjahr 2024 eine halbe Saison im Seestadion spielte und jetzt vom FC Thayngen/CH zurückkommt. Wieder an Bord ist auch der frühere Kapitän Stefano Fornino, der sich im Sommer 2023 in die „Zweite“ zurückgezogen hatte.
FC Hochrhein: – Der Aufsteiger blickt auf einen trostlosen Herbst mit nur zwei Punkten zurück. Das junge Team von Trainer Thomas Halmer bei den 13 Niederlagen nie deklassiert wurde, macht etwas Hoffnung für die Rückrunde. In die geht die Mannschaft zwar ohne Änderungen im Kader, aber mit einem neuen Trainer. Nachdem Thomas Halmer seinen Rückzug zur Winterpause erklärt hatte, holte sich Sportchef Daniel Schäuble die Zusage von Roger Streule, der viele Jahre beim SV Rheintal tätig gewesen ist.
Unter anderem erfolgreich als Jugendtrainer, was sich als Vorteil erweisen kann, denn zahlreiche Spieler seiner neuen Mannschaft hat Streule in den gemeinsamen Jugendmannschaften beider Vereine schon trainiert. Die Zusammenarbeit mit dem Gurtweiler legt Schäuble langfristig an: „Natürlich wäre es schön, wenn wir den Ligaverbleib noch schaffen. Wenn nicht, dann bringen wir die Rückrunde mit Anstand über die Bühne.“