Zu den weiteren Entwicklungen

Das waren die Entwicklungen  vom 31. März: 

23 Uhr: Britische Corona-Variante bei fast 90 Prozent

Die zuerst in Großbritannien entdeckte, sehr ansteckende Corona-Variante B.1.1.7 hat einen Anteil von 88 Prozent in Deutschland erreicht. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwochabend mit Verweis auf Tests der vergangenen Woche (22.-28. März) mit. Ihr Anteil sei kontinuierlich gestiegen. Die Verbreitung der Variante sei besorgniserregend, weil sie „nach bisherigen Erkenntnissen deutlich ansteckender ist und vermutlich schwerere Krankheitsverläufe verursacht als andere Varianten.“ Es sei daher mit weiter steigenden Covid-Fällen in Kliniken zu rechnen.

Der Anstieg der Fallzahlen insgesamt und der Infektionen durch B 1.1.7. werde zu einer „deutlich ansteigenden“ Anzahl von Covid-19-Patienten in Kliniken führen. Alle in Deutschland verfügbaren Impfstoffe schützten nach derzeitigen Erkenntnissen jedoch sehr gut vor einer Erkrankung durch B.1.1.7 und auch vor schweren Erkrankungen durch zwei andere Varianten, schreibt das RKI.

Diese beiden Virusvarianten spielen laut RKI derzeit in Deutschland kaum eine Rolle: Die in Südafrika verbreitete Variante B.1.351 sei in 0,8 Prozent der darauf untersuchten positiven Proben nachgewiesen worden, die stark in Brasilien zirkulierende Variante P.1 sogar nur in 0,1 Prozent. Beide Varianten können den Antikörpern des Immunsystems ein Stück weit entweichen. Ihr Anteil sei so niedrig, weil es in Deutschland keine Bevölkerungsimmunität gebe, hatte der Berliner Virologe Christian Drosten kürzlich in einem NDR-Podcast erklärt. „Diese Varianten kommen nur dann hoch, wenn wir in der Bevölkerung schon eine Immunität haben. Sonst profitieren die nicht von ihren Mutationen.“ Auch Drosten zufolge schützen die Impfstoffe jedoch in beiden Fällen vor einem schweren Covid-19-Verlauf.

22.43 Uhr: Weiter steigende Corona-Fallzahlen in der Modellkommune Tübingen

In der Modellkommune Tübingen mit Lockerungen und massenhaften Tests sind die Corona-Fallzahlen auch am Mittwoch stark gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt legte nach Angaben des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums auf 89,6 Fälle je 100 000 Einwohner und binnen einer Woche zu. Am Vortag hatte der Wert noch bei 78,7 gelegen.

Seit vergangenen Freitag hat sich die Inzidenz in der Stadt Tübingen damit mehr als verdoppelt. Zum Vergleich: am 18. März betrug sie noch 19,7. Zuerst hatte das „Schwäbische Tagblatt“ über den neuen Wert berichtet (Donnerstag).

Auch die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen legte zu: Am Mittwoch (Stand 16.00 Uhr) erreichte sie den Wert von 129,8 Ansteckungen, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte.

22.14 Uhr: Italien verlängert viele Corona-Sperren bis Ende April

Italien verlängert zahlreiche Corona-Beschränkungen bis Ende April. Das teilte die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi nach einer Sitzung am Mittwochabend in Rom mit. Allerdings will das Land die Schulen für jüngere Kinder nach Ostern wieder grundsätzlich öffnen. Außerdem sieht ein neues, vom Kabinett beschlossenes Dekret eine Impfpflicht für viele Beschäftigte im medizinischen Bereich und in anderen Teilen des Gesundheitswesens vor.

Mit dieser neuen Maßnahme reagiert Rom darauf, dass ein Teil des medizinischen Personals der Impfkampagne gegen Corona skeptisch gegenüber steht. Nun sollen Beschäftigten etwa in Krankenhäusern und Apotheken, die die Impfung verweigern, andere Aufgaben zugewiesen werden, bei denen kein Risiko einer Ausbreitung bestehe.

Mit Blick auf die Schulen sollen Kinder bis zur sechsten Klasse - auch in den besonders betroffenen sogenannten Roten Zonen - in die Klassenräume zurückkehren. Ziel sei auch, für Ältere den Fernunterricht schrittweise zu beenden. Das Dekret gilt vom 7. April an. Viele Vorschriften wie die verlängerten Beschränkungen der Bewegungsfreiheit laufen bis 30. April.

21.48 Uhr: Macron verkündet landesweiten Corona-Lockdown

Angesichts der dritten Corona-Welle wird in Frankreich ein landesweiter Lockdown verhängt. Die bereits in 19 Verwaltungsbezirken geltenden Auflagen werden für vier Wochen auf das ganze Land ausgeweitet, wie Präsident Emmanuel Macron am Mittwochabend in einer Fernsehansprache ankündigte. Die Schulen sollen demnach für drei Wochen geschlossen bleiben, zudem umfassen die Maßnahmen Ausgangsbeschränkungen ab 19.00 Uhr sowie die Schließung der meisten Geschäfte. Die neuen Beschränkungen gelten ab Samstagnacht.

Macron gab zu, bei der Bewältigung der Gesundheitskrise "Fehler gemacht" zu haben, aber auch "gelernt" zu haben. "In jeder Phase dieser Epidemie konnten wir uns sagen, dass wir es besser hätten machen können, dass wir Fehler gemacht haben. All das ist wahr", sagte der Präsident. "Aber eines weiß ich: Wir haben gelernt und wir sind jedes Mal besser geworden."

20.55 Uhr: RKI registriert 17 051 Corona-Neuinfektionen und 249 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 17 051 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 249 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Mittwoch hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 15 813 Neuinfektionen und 248 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.15 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 132,3 - und damit etwas unter dem Niveau des Vortags (135,2).

19.43 Uhr: Landratsamt ordnet Alkoholverbot für die Innenstädte von Bad Säckingen, Laufenburg, Waldshut und Tiengen an

Das Landratsamt Waldshut hat mit einer Allgemeinverfügung ein Alkoholverbot für Bad Säckingen, Laufenburg und Waldshut-Tiengen erlassen. Es gilt zunächst bis zum 15. April 2021. Grund sind die weiter steigenden Infektionszahlen und der hohe Anteil der britischen Corona-Mutation an Neuinfektionen im Landkreis.

18.42 Uhr: Curevac rechnet mit Impfungen ab Juni

Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac geht weiter davon aus, dass sein Corona-Impfstoff Anfang Juni auf den Markt kommt. Er sei zuversichtlich, rechtzeitig eine Zulassung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zu erhalten, so dass in zwei Monaten mit den Curevac-Impfungen begonnen werden könne, sagte Unternehmenschef Franz-Werner Haas der "Stuttgarter Zeitung". Es sei schwer, einen genauen Zeitpunkt zu benennen, weil es in der sogenannte Phase-3-Studie mit 35.000 Probanden eine bestimmte Anzahl von Erkrankten geben müsse, bevor sie ausgewertet werden könne.

18.11 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg steigt weiter

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen kennt in Baden-Württemberg nach wie vor nur eine Richtung: Auch am Mittwoch (Stand 16 Uhr) legte sie zu und erreichte den Wert von 129,8 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Allein am Mittwoch wurden 3326 weitere bestätigte Fälle gemeldet. Damit haben sich bislang 364.987 Menschen in Baden-Württemberg mit dem Coronavirus infiziert, 326.536 davon gelten geschätzt als genesen (plus 1772).

33 der 44 Stadt- und Landkreise liegen mittlerweile über der Schwelle von 100, nur noch 9 darunter und 2 haben sogar die Schwelle von 200 Fällen überschritten. Am höchsten bleibt der Wert weiter im Kreis Schwäbisch Hall (435,6), im Hohenlohekreis sind es 272,5. An einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit starben 20 weitere Menschen; die Zahl der Toten stieg damit auf 8704.

17 Uhr: Start der Landesgartenschau Überlingen wegen zu hoher Inzidenz verschoben

Der Start der Landesgartenschau in Überlingen wird wegen zu hoher Corona-Infektionszahlen im Bodenseekreis verschoben. „Aus Sorge, in einer kritischen Phase der Pandemie noch mehr Menschen als ohnehin schon nach Überlingen zu locken, haben wir schweren Herzens die Eröffnung abgesagt“, teilte Überlingens Oberbürgermeister Jan Zeitler mit.

15.40 Uhr: EMA sieht derzeit kein altersspezifisches Risiko bei Astrazeneca-Impfstoff

Nach der Einschränkung des Einsatzes des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca in Deutschland hat die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) erklärt, dass sie die derzeit keine altersspezifischen Risiken bei dem Corona-Vakzin sehe. Eine Prüfung habe keine spezifischen Risikofaktoren wie etwa Alter oder Geschlecht ergeben, die Prüfungen würden aber fortgesetzt, teilte die EMA am Mittwoch in Amsterdam mit. Bund und Länder hatten am Dienstag nach weiteren Berichten über Thrombose-Fälle den Einsatz des Astrazeneca-Vakzins auf Menschen ab 60 Jahren beschränkt.

15.23 Uhr: Inzidenz steigt – Fortsetzung des Tübinger Modellprojekts offen

Angesichts stetig steigender Infektionszahlen ist eine Fortsetzung des Tübinger Corona-Modellprojekts bis Mitte April offen. „Sollte Tübingen weiterhin steigende Inzidenzen haben und stabil auf die 100 zugehen beziehungsweise diese Marke pro 100 000 Einwohner sogar überschreiten, muss geprüft werden, inwieweit das Projekt ausgesetzt werden muss“, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Mittwoch in Stuttgart mit. Vor diesem Hintergrund und auch aufgrund der steigenden Infektionszahlen mitten in der dritten Pandemiewelle denke das Ministerium momentan auch nicht an die Ausweisung weiterer Modellprojekte. Der Inzidenzwert in der Stadt Tübingen lag am Dienstag bei 78,7.

14.36 Uhr: WHO hält an Empfehlung für den Einsatz von Astrazeneca fest

Der strategische Impfrat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält an dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca fest. Er sieht auch nach der deutschen Entscheidung gegen den Einsatz des Mittels bei Menschen unter 60 Jahren keinen Anlass für eine Anpassung seiner Empfehlungen, wie die Direktorin der WHO-Abteilung Impfungen, Kate O'Brien, am Mittwoch in Genf sagte.

14.21 Uhr: Corona-Appell von Söder und Kretschmann an alle Ministerpräsidenten

In einem gemeinsamen Brief an ihre 14 Ministerpräsidenten-Kolleginnen und -Kollegen fordern Markus Söder (CSU) und Winfried Kretschmann (Grüne) eine strikte Anti-Corona-Politik mit einer konsequenten Umsetzung der Notbremse in Hotspots, auch mit nächtlichen Ausgangsbeschränkungen. Zudem plädieren die Regierungschefs von Bayern und Baden-Württemberg für eine Corona-Testpflicht an den Schulen nach den Osterferien. Mehr dazu finden Sie hier.

12.54 Uhr: Biontech meldet hundertprozentige Impfstoffwirksamkeit bei jüngeren Jugendlichen

Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer hat bei Jugendlichen zwischen zwölf und 15 Jahren nach Unternehmensangaben in einer Zulassungsstudie eine Wirksamkeit von hundert Prozent gezeigt. Die Immunantworten der Studienteilnehmer hätten die „robusten Antikörperantworten“ von geimpften 16- bis 25-Jährigen übertroffen, die Verträglichkeit sei „gut“, teilten die Unternehmen am Mittwoch in Mainz und New York mit. Die Daten sollten in den kommenden Wochen bei der US-Arzneimittelbehörde FDA und der Europäischen Arzneimittelagentur EMA eingereicht werden.

11.24 Uhr: Nächtliche Ausgangssperre im Kreis Sigmaringen

Landrätin Stefanie Bürkle hat für den Landkreis Sigmaringen eine Ausgangssperre verhängt, die vom 1. April, von 21 bis 5 Uhr, bis zum 25. April gilt. Kinderspielplätze, Bolzplätze und Grillstellen werden gesperrt und bei Gottesdiensten ist die Zahl der Besucher auf einen Teilnehmer je zehn Quadratmeter Fläche zu begrenzen. Mehr dazu erfahren Sie hier.

11.04 Uhr: EMA berät kommende Woche über Astrazeneca-Impfstoff

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) wird in der kommenden Woche erneut über die Sicherheit des Astrazeneca-Impfstoffes beraten. Eine Expertengruppe sei am Montag bereits zusammenkommen. Ihr Bericht und weitere Analysen sollten beim Treffen des Sicherheitsausschusses der EMA vom 6. bis 9. April beraten werden. Dann werde auch eine Aktualisierung der EMA-Empfehlung erwartet, wie die EMA auf dpa-Anfrage mitteilte. Der Sicherheitsausschuss der EMA hatte zuletzt bekräftigt, dass der Impfstoff „sicher und wirksam“ sei, und dass es keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel gebe. Die EMA hatte auch betont, dass Experten weiterhin Fälle von Thrombosen prüfen würden.

9.49 Uhr: Keine Zweifel an Astrazeneca-Impfstoff laut britischem Minister

Die Entscheidung in Deutschland, den Astrazeneca-Impfstoff uneingeschränkt nur noch für die über 60-Jährigen einzusetzen, stößt in Großbritannien auf Unverständnis. Er sehe keine Grund, den Einsatz des von der Universität Oxford entwickelten Impfstoffs in Frage zu stellen, sagte der britische Wohnungsbauminister Robert Jenrick am Mittwoch dem britischen Nachrichtensender Sky News. Die Regierung habe 100-prozentiges Vertrauen in die Wirksamkeit des Präparats und das sei durch verschiedene Studien, die britische Arzneimittelbehörde und jüngste Forschungsergebnisse bestätigt worden. „Da ist ein sicherer Impfstoff und die britische Impfkampagne rettet jeden Tag Menschenleben im ganzen Land“, sagte der Minister.

9.39 Uhr: Textilkette H&M schreibt Quartalsverlust

Der Moderiese Hennes & Mauritz (H&M) ist im vergangenen Quartal wegen der coronabedingten Zwangsschließungen seiner Läden in die roten Zahlen gerutscht. Die Pandemie-Welle habe enorme Restriktionen mit sich gebracht, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Stockholm mit. Mit rund 1800 Geschäften seien zeitweise mehr als ein Drittel aller Filialen des schwedischen Konzerns vorübergehend geschlossen gewesen.

Unter dem Strich wies die Textilkette für die drei Monate Dezember bis Februar einen Verlust von 1,07 Milliarden schwedischen Kronen aus (rund 105 Mio Euro). Im gleichen Quartal ein Jahr zuvor hatte der Konzern noch 1,9 Milliarden Kronen Gewinn gemacht.

8.35 Uhr: Astrazeneca-Einschränkung katastrophaler Rückschlag für Lehrerimpfung

Der Deutsche Lehrerverband hat die Änderung der Altersgrenzen bei der Impfung mit Astrazeneca als „katastrophalen Rückschlag für die gerade Fahrt aufnehmende Impfung von Lehrkräften“ bezeichnet. Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger forderte vor diesem Hintergrund eine schnelle Möglichkeit für unter 60-jährige Lehrkräfte, sich mit Biontech/Pfizer und demnächst mit Johnson & Johnson impfen lassen zu können. „Wenn dieser Austausch nicht sofort stattfindet, wird es mit der Durchimpfung von Lehrkräften im April nichts mehr werden“, sagte Meidinger der Deutschen Presse-Agentur. Das gefährde dann auch massiv zusätzlich zu den steigenden Inzidenzen die Chancen, Schulen weiter offen zu halten.

8.15 Uhr: Städtebund warnt vor Pleitewelle in deutschen Innenstädten

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat vor dem Verlust von fast einer halben Million Jobs im Einzelhandel durch die Folgen der Corona-Pandemie gewarnt. „Wir haben die ernsthafte Befürchtung, dass wir unsere Innenstädte nach der Pandemie nicht mehr wiedererkennen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Gerd Landsberg, am Dienstagabend in der Sendung „Bild Live“. Demnach rechnet der Handelsverband mittlerweile damit, dass 82.000 Einzelhandelsgeschäfte nicht wieder aufmachen werden. Das entspreche 450.000 Arbeitsplätzen.

7.31 Uhr: Amtsärzte fordern harten Lockdown

Die deutschen Amtsärzte haben einen harten Lockdown gefordert. „Wir befinden uns mitten in der dritten Welle. Die Impfungen werden diese in den kommenden Wochen noch nicht brechen können“, sagte die Vorsitzendes des Bundesverbands der deutschen Amtsärzte, Ute Teichert, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe). Daher sei es „entscheidend“, die Ansteckungszahlen zu senken. Dies sei aber nur mit einem „konsequenten Lockdown machbar.“

Teichert warnte vor Öffnungsschritten. „Lockerungen führen dazu, dass die Menschen viele Kontakte haben“, sagte sie. Verbunden mit den hohen Ansteckungszahlen werde es dann „schwierig bis unmöglich“, Kontakte zu verfolgen, und die Gefahr steige, dass die „Pandemie vollends außer Kontrolle“ gerate.

7.19 Uhr: RKI registriert 17.051 Corona-Neuinfektionen und 249 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 17.051 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 249 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Mittwoch hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 15.813 Neuinfektionen und 248 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 132,3 - und damit etwas unter dem Niveau des Vortags (135,2).

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 30. März: 

22.56 Uhr: Merkel: Nachdenken über schärferen Pandemiekurs noch nicht beendet

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat nach eigenen Angaben noch nicht entschieden, wie ein schärferer bundeseinheitlicher Kurs zur Bekämpfung der Corona-Pandemie aussehen könnte. „Der Prozess des Nachdenkens ist noch nicht abgeschlossen“, sagte die CDU-Politikerin am Dienstagabend in Berlin. „Ich weiß nur, dass es wichtig ist, angesichts der dritten Welle, in der wir sind, alles zu tun, um diese Welle möglichst schnell zu brechen.“

Die Kanzlerin hatte am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Anne Will“ einen Teil der Länder dafür kritisiert, dass sie die vereinbarten Beschlüsse gegen die Pandemie nicht umsetzten. Wenn das nicht „in sehr absehbarer Zeit“ geschehe, müsse sie sich überlegen wie sich das vielleicht auch bundeseinheitlich regeln lasse. „Das ist mein Amtseid, das ist meine Verpflichtung“, sagte Merkel und verwies auch auf das Infektionsschutzgesetz.

22.44 Uhr: Merkel wirbt für Vertrauen in Corona-Impfstoffe

Nach der Entscheidung, den Corona-Impfstoff von Astrazeneca grundsätzlich nur für Menschen über 60 Jahren einzusetzen, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) um Vertrauen in die Impfstoffe geworben. Transparenz sei der richtige Weg in einer solchen Situation, sagte Merkel am Dienstagabend nach der Entscheidung zu Altersbeschränkungen für den Impfstoff. Die Kanzlerin räumte zugleich ein, dass der Beschluss auch "Verunsicherung" mit sich bringen werde. 

Impfstoffe seien das wichtigste Hilfsmittel gegen das Coronavirus, sagte Merkel. Es sei ein "großes Glück", dass es verschiedene Präparate gebe. Die Frage habe nicht gelautet: Astrazeneca oder gar kein Impfstoff. Merkel betonte zudem, Impfen beruhe auf dem Grundsatz des Vertrauens. Dieses entstehe aus dem Wissen, dass jedem Verdacht nachgegangen werde.

Merkel zeigte sich auch bereit, sich selbst mit dem Astrazeneca-Impfstoff impfen zu lassen. "Wenn ich dran bin, lasse ich mich impfen, auch mit Astrazeneca", sagte die Kanzlerin. Die Möglichkeit, sich impfen zu lassen, sei für sie nähergerückt. Merkel ist 66 Jahre alt.

22.31 Uhr: Spahn ruft über 60-Jährige zur Impfung auf

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Menschen über 60 Jahre nach den neuen Beschlüssen zum Einsatz des Impfstoffs von Astrazeneca zur Impfung aufgerufen. Sie könnten jetzt schneller geimpft werden, sagte Spahn am Dienstagabend nach Beratungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder. „Insofern kann ich alle über 60-Jährigen tatsächlich ausdrücklich nur bitten, dieses Impfangebot auch wahrzunehmen“. Sie könnten auch Vorbild sein, fügte er hinzu. Der Impfstoff sei sehr wirksam, gerade auch bei den Älteren.

Das Vakzin von Astrazeneca soll ab diesem Mittwoch in der Regel nur noch bei Menschen ab 60 Jahren eingesetzt werden. Das hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern zuvor auf Basis einer neuen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) beschlossen. Hintergrund sind Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen bei jüngeren Menschen.

Spahn sagte, die Bürger könnten sich darauf verlassen, dass in Deutschland zugelassene Impfstoffe „akribisch überwacht“ würden. „Andererseits ist es ohne Frage ein Rückschlag, dass bei einem unserer verfügbaren Impfstoffe in dieser Pandemie für eine bestimmte Altersgruppe offenbar ein erhöhtes Risiko besteht“

22.22 Uhr: Landesregierung plant für April Impfgipfel mit Kommunen

Die Landesregierung plant in Kürze einen Impfgipfel mit den Kommunen, um den Verteilungsschlüssel der Impfstoffe neu abzustimmen. Das Sozialministerium teilte am Dienstag in Stuttgart mit, für April sei ein solches Treffen geplant. Ein genaues Datum war zunächst nicht bekannt. Ministerialdirektor Uwe Lahl sagte, das Land strebe bei der Verteilung des Impfstoffs „eine faire Lösung“ an. Er gehe davon aus, dass die kommunale Seite mit einem abgestimmten Konzept in die Gespräche gehen werde.

Die „Heilbronner Stimme“ und der „Südkurier“ (Mittwoch) zitierten Sozialminister Manfred Lucha (Grüne), der angedeutet hatte, dass der Bevölkerungsschlüssel bei der Verteilung des Impfstoffs bald mehr Gewicht bekommen werde. „Wenn mehr Impfstoff zur Verfügung steht, planen wir, bei der Impfstoff-Verteilung auch den Bevölkerungsschlüssel zu berücksichtigen“, schrieb Lucha demnach Ende März in einer Antwort auf eine Anfrage der Konstanzer Grünen-Landtagsabgeordneten Nese Erikli.

22.03 Uhr: Merkel zu Astrazeneca-Regeln: „Jedem Verdacht wird nachgegangen“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die neuen Altersbeschränkungen für das Präparat von Astrazeneca mit Blick auf das Vertrauen in die Corona-Impfungen gerechtfertigt. „Vertrauen entsteht aus dem Wissen, dass jedem Verdacht, jedem Einzelfall nachgegangen wird“, sagte Merkel am Dienstagabend in Berlin nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder. Auch nach einer entsprechenden Einschätzung der Ständigen Impfkommission seien die Meldungen über Auffälligkeiten sehr selten, aber nicht zu ignorieren.

Dass verschiedene Impfstoffe zur Verfügung stünden, sei ein großes Glück, sagte Merkel. Bund, Länder und Kommunen wollten nun gemeinsam nötige Änderungen bei den Planungen der weiteren Impfkampagne auch mit der stärkeren Einbeziehung der Praxen klären. Mit immer größeren Lieferungen könne man Schritt für Schritt die Pandemie überwinden.

Der Impfstoff von Astrazeneca soll ab diesem Mittwoch in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahre eingesetzt werden. Unter 60-Jährige sollen sich „nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung“ weiterhin damit impfen lassen können, wie aus einem Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern hervorgeht. Zuvor hatte die Ständige Impfkommission eine entsprechende Altersbeschränkung empfohlen. Hintergrund sind Auffälligkeiten mit Fällen von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen nach Impfungen vor allem bei jüngeren Frauen.

21.27 Uhr: Virologe Drosten: Situation ist sehr ernst und sehr kompliziert

Angesichts der steigenden Corona-Zahlen mahnt der Berliner Virologe Christian Drosten schärfere Maßnahmen an. „Ich glaube, es wird nicht ohne einen neuen Lockdown gehen, um diese Dynamik, die sich jetzt ohne jeden Zweifel eingestellt hat, noch einmal zu verzögern“, sagte der Charité-Wissenschaftler am Dienstag im Podcast „Coronavirus-Update“ (bei NDR-Info). Die Situation sei leider „sehr ernst und sehr kompliziert“. Deutschland habe viel verpasst an Gelegenheiten, die Werkzeuge zu optimieren. „Ich habe das Gefühl, dass wir eigentlich im Moment immer noch die gleichen Werkzeuge benutzen müssen, die wir schon in der ersten Welle benutzt haben.“ Es bleibe nur noch der Holzhammer, der Lockdown.

„Es ist klar, es müssen die Kontakte reduziert werden.“ Dazu zählten der Privatbereich, der Erziehungs- und Bildungsbereich sowie die Arbeitsstätten. „Da gibt es viele wissenschaftliche Beiträge, die jetzt auch auf Deutschland bezogen sind.“ Es sei falsch, wenn gesagt werde, man wisse ja noch gar nicht, wo das Virus übertragen wird. Wenn es zu einer hohen Inzidenz komme, werde die Bevölkerung ganz von selbst gegensteuern mit entsprechenden Schäden. „Dann ist wirklich ein Schaden auch für die Wirtschaft gesetzt.“

Die Vorhersage der Modelle für die dritte Corona-Welle sei leider durch die Natur noch überschritten worden, sagte Drosten. „Wir haben einen noch früheren Beginn bekommen, als die Modelle das vorausgesagt haben.“ Noch in dieser Woche werde die Zahl der Nachweise der britischen Variante B.1.1.7 über 90 Prozent erreichen. „Das ist natürlich alles andere als beruhigend.“ Die Variante B.1.1.7 sei zudem eindeutig krankmachender und tödlicher als das Ursprungsvirus.

20.57 Uhr: Holetschek: Wir brauchen Astrazeneca - Aber Vorsicht Gebot der Stunde

Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Bayerns Ressortchef Klaus Holetschek (CSU), hat die Bedeutung des Astrazeneca-Impfstoffs für die weitere Impfkampagne betont. Gleichzeitig sagte Holetschek nach einer Videoschalte der Minister von Bund und Ländern am Dienstagabend: „Vorsicht ist das Gebot der Stunde.“ Deshalb habe man einstimmig und orientiert an einer neuen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) beschlossen, die Impfungen mit Astrazeneca vorerst für Menschen unter 60 auszusetzen.

„Die positive Botschaft ist: Der Impfstoff von Astrazeneca soll für die Menschen weiter verimpft werden, die das 60. Lebensjahr vollendet haben. Die Studien zeigen weiterhin, dass dies ein hochwirksamer Impfstoff ist, der gegen schwere Krankheitsverläufe wirkt“, sagte der Minister. „Wir brauchen ihn, um angesichts der dritten Welle und gefährlicher Virusmutationen die Impfungen schnell voranzutreiben.“

Holetschek betonte zudem: „Wir müssen jetzt eine klare Linie vorgeben, um den Impfstoff von Astrazeneca weiter verwenden zu können.“ Deshalb sollten die Länder selbst entscheiden können, die Impf-Priorisierung bei Astrazeneca für die Menschen über 60 Jahren aufzuheben. „So können wir der Altersgruppe Ü60 schneller ein Impfangebot machen, was dringend notwendig ist.“

19.50 Uhr: Astrazeneca ab Mittwoch nur noch für Personen ab 60 Jahren

Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca soll nach einem Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern ab Mittwoch in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahren eingesetzt werden. Unter 60-Jährige aus den Priorisierungsgruppen 1 und 2 sollen sich „nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung“ weiterhin damit impfen lassen können, wie aus dem Beschluss von Dienstagabend hervorgeht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Laut dem Beschluss der Gesundheitsminister soll es den Ländern nun frei stehen, auch jetzt schon die 60-69-Jährigen für das Mittel von Astrazeneca mit in ihre Impfkampagnen einzubeziehen. „Dies gibt die Möglichkeit, diese besonders gefährdete und zahlenmäßig große Altersgruppe angesichts der wachsenden 3. Welle nun schneller zu impfen“, erläutern die Ressortchefs. Derzeit laufen generell Impfungen in den ersten beiden Prioritätsgruppen, zu denen - bezogen auf das Lebensalter - Menschen ab 70 Jahre gehören. Wenn Menschen unter 60 sich gemeinsam mit einem impfenden Mediziner für Astrazeneca entscheiden, sollen diese Impfungen grundsätzlich in den Praxen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte erfolgen.

19.44 Uhr: Landesregierung plant für April Impfgipfel mit Kommunen

Die Landesregierung plant in Kürze einen Impfgipfel mit den Kommunen, um den Verteilungsschlüssel der Impfstoffe neu abzustimmen. Das Sozialministerium teilte am Dienstag in Stuttgart mit, für April sei ein solches Treffen geplant. Ein genaues Datum war zunächst nicht bekannt. Ministerialdirektor Uwe Lahl sagte, das Land strebe bei der Verteilung des Impfstoffs „eine faire Lösung“ an. Er gehe davon aus, dass die kommunale Seite mit einem abgestimmten Konzept in die Gespräche gehen werde.

Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) hatte angedeutet, dass der Bevölkerungsschlüssel bei der Verteilung des Impfstoffs bald mehr Gewicht bekommen werde. „Wenn mehr Impfstoff zur Verfügung steht, planen wir, bei der Impfstoff-Verteilung auch den Bevölkerungsschlüssel zu berücksichtigen“, schrieb Lucha Anfang März in einer Antwort auf eine Anfrage der Konstanzer Grünen-Landtagsabgeordneten Nese Erikli.

18.22 Uhr: Stiko empfiehlt Astrazeneca nur noch für Menschen ab 60 Jahren

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt den Corona-Impfstoff von Astrazeneca nur noch für Menschen ab 60 Jahren. Wie die Stiko am Dienstag mitteilte, wurde die Empfehlung "auf Basis der derzeit verfügbaren Daten zum Auftreten seltener, aber sehr schwerer thromboembolischer Nebenwirkungen" bei jüngeren Geimpften geändert. Zur Verabreichung der zweiten Impfstoffdosis für Menschen unter 60 Jahren, die bereits eine erste Dosis des Astrazeneca-Impfstoffs erhalten haben, will die Stiko bis Ende April eine ergänzende Empfehlung abgeben.

18.04 Uhr: Interkulturelles Stadtfest, Seehasenfest und Kulturufer in Friedrichshafen fallen auch 2021 aus

Am Dienstagnachmittag teilte die Stadt Friedrichshafen mit, dass in Absprache mit dem Seehasenfestpräsidium und allen Organisatoren die Reißleinen gezogen wurden: Coronabedingt sind das Interkulturelle Stadtfest, das Seehasenfest und das Kulturufer abgesagt. Vollkommen ohne Kultur soll der Sommer in Friedrichshafen nach jetziger Planung dennoch nicht bleiben: Anstatt des Kulturufers soll es der Mitteilung aus dem Rathaus zufolge als dezentrale Aktivität im Uferpark „Kultur am Ufer“ geben.

16.40 Uhr: Österreich will Corona-Impfstoff Sputnik V aus Russland einsetzen

Österreich verhandelt mit Russland über die Lieferung von Impfdosen des in der EU noch nicht zugelassenen russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V. Bundeskanzler Sebastian Kurz bestätigte die Verhandlungen. „Beim Impfstoff darf es keine geopolitischen Scheuklappen geben“, sagte er am Dienstag. „Das Einzige, was zählen darf, ist, ob der Impfstoff wirksam und sicher ist, nicht, woher er kommt.“ Russland begrüßte die Pläne. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft derzeit einen Antrag auf Zulassung von Sputnik V in der EU.

15.21 Uhr: Baden-Württemberg bereitet Änderung der Impfverordnung vor

Nach der vorläufigen erneuten Aussetzung des Covid-19-Impfstoffs von Astrazeneca – diesmal für unter 60-Jährige in Berlin – bereitet Baden-Württemberg eine Änderung der Impfempfehlungen vor. Ein Sprecher des Sozialministeriums teilte dem SÜDKURIER auf Anfrage mit, dass man die Beratungen der Gesundheitsminister der Länder am Dienstagabend abwarten wolle, bevor man eine Entscheidung treffe.

Die Landesregierung will demnach eine bundesweit einheitliche Vorgehensweise erreichen. „Selbstverständlich bereiten wir uns vor, um eventuelle Änderungen der Impfempfehlung entsprechend dann auch in Baden-Württemberg umzusetzen“, so der Sprecher.

Zunächst hatte Berlin, später auch München den Impfstoff vorläufig ausgesetzt, weil es zu weiteren Fällen von Nebenwirkungen im zeitlichen Zusammenhang mit Astrazeneca-Impfungen gekommen sei. Thüringen setzt die Impfungen vorerst fort, die dortige Landesregierung kündigte ebenfalls an, die Konferenz der Gesundheitsminister abwarten zu wollen.

15.07 Uhr: Hunderttausende Impftermine seit Freitag vergeben

Seit der Wiedereröffnung der Impfterminvergabe am vergangenen Freitag sind bis Sonntag (24 Uhr) rund 245.000 Termine vergeben worden. Die Nachfrage sei weiterhin deutlich höher als das Angebot, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Stuttgart am Dienstag. „Wir können daher die Enttäuschung gut nachvollziehen, wenn dann noch keine Termine verfügbar sind. Personen über 80 Jahren können sich aber auch weiterhin auf eine Warteliste setzen lassen.“ Neu sei, dass nach einer Umstellung im Terminvergabesystem das Callcenter schon bald bei der Abarbeitung der Warteliste auch auf exklusive Termine zurückgreifen könne.

14.40 Uhr: Biontech will Impfstoffproduktion auf 2,5 Milliarden Dosen steigern

Der Mainzer Corona-Impfstoff-Hersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer peilen eine Ausweitung ihrer Produktionskapazität auf 2,5 Milliarden Dosen bis Ende dieses Jahres an. Das teilte das Mainzer Unternehmen am Dienstag bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen für das vergangene Jahr mit. Bislang war von 2 Milliarden Dosen die Rede.

„Der Anstieg wurde hauptsächlich ermöglicht durch verbesserte Herstellungsprozesse, die Inbetriebnahme von Biontechs Produktionsstätte in Marburg, die Zulassung der Entnahme einer sechsten Impfdosis sowie durch die Erweiterung unseres Hersteller- und Lieferantennetzwerks“, erklärte das Unternehmen. Bis zum 23. März lieferten Biontech und seine Partner weltweit mehr als 200 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs aus.

13.35 Uhr: Berlin setzt Impfungen mit Astrazeneca bei Menschen unter 60 aus

Das Land Berlin setzt die Corona-Impfungen mit dem Wirkstoff des Herstellers Astrazeneca für Menschen unter 60 Jahren vorsorglich aus. Das gab Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Dienstag bekannt und verwies auf neue Daten über Nebenwirkungen. Sie bezeichnete dies als „Vorsichtsmaßnahme“. Entsprechende Termine in Impfzentren werden Kalayci zufolge erst einmal abgesagt. Das Land wolle nun die Beratungen auf Bundesebene und Stellungnahmen der Fachleute wie des Paul-Ehrlich-Instituts abwarten.

13.15 Uhr: Einzelhandelsketten planen hunderte Schnelltest-Zentren

Mehrere große Einzelhandelsketten planen den Aufbau von Corona-Schnelltest-Zentren in ganz Deutschland. Die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) kündigte am Dienstag an, in den kommenden Wochen auf den Kundenparkplätzen von Lidl und Kaufland „mehrere hundert Testzentren“ errichten zu wollen. Ziel sei ein flächendeckendes Angebot von kostenfreien Tests im Rahmen der Corona-Testverordnung. Die Schwarz-Gruppe arbeitet dabei mit dem Testanbieter Ecolog zusammen.

Zuvor hatte bereits Deutschlands größte Drogeriemarktkette dm erste Schnelltest-Zentren in Baden-Württemberg, Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Hessen in Betrieb genommen. Bis Ende April will der Drogerie-Marktführer bundesweit 500 Testzentren einrichten. Insgesamt sind sogar mindestens 1000 geplant.

12.39 Uhr: Söder fordert strikten Anti-Corona-Kurs überall in Deutschland

Angesichts schnell steigender Infektionszahlen hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder Bund und Länder zu einheitlichen, strikten Anti-Corona-Maßnahmen aufgerufen. Konkret forderte der CSU-Chef unter anderem, dass in Hotspots dringend die vereinbarte Notbremse auch mit Ausgangsbeschränkungen gerade über Ostern gelten müsse. Das Verschieben oder Erhöhen der Schwelle für die Notbremse bringe nichts, sondern hole jeden ein, sagte Söder am Dienstag in München. Er sei sich nicht sicher, ob jeder wirklich den Ernst der Lage verstanden habe.

Söder mahnte, es sei jetzt nicht die Zeit für Streit zwischen Bund und Ländern sowie für Eifersüchteleien um Kompetenzen. Es gehe nun allein um den bestmöglichen Schutz der Bevölkerung. Bund und Länder müssten dabei „aus einem Geist heraus handeln“.

11.34 Uhr: Italien verhängt fünftägige Quarantäne bei Einreise aus anderen EU-Ländern

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie verhängt Italien eine Quarantänepflicht bei Einreisen aus anderen EU-Ländern. Reisende aus EU-Ländern müssten vor ihrer Einreise einen Corona-Test machen, nach ihrer Ankunft in Italien fünf Tage lang in Quarantäne bleiben und am Ende dieser Zeit wieder einen Corona-Test machen, hieß es am Dienstag aus Kreisen des Gesundheitsministeriums in Rom. Das Auswärtige Amt in Berlin rät bereits von nicht notwendigen touristischen Reisen nach Italien ab.

11.13 Uhr: Klare Pandemie-Vorgaben des Bundes an Länder laut Gutachten möglich

Der Bund kann den Ländern über das Infektionsschutzrecht weitreichende Vorschriften zur Bekämpfung der Corona-Pandemie machen, die diese genau umzusetzen hätten. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Demnach kann der Bund „die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie vollumfänglich gesetzlich regeln“, weil er die Gesetzgebungskompetenz für das Infektionsschutzrecht hat.

Wörtlich heißt es in der von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) in Auftrag gegebenen Ausarbeitung: „Es ist zulässig, dass der Bundesgesetzgeber detailreiche und strikte Regelungen trifft, die weitgehend auf unbestimmte Rechtsbegriffe verzichten und so wenig wie möglich Ermessen einräumen. Beim Gesetzesvollzug durch die Länder bestünde in einem solchen Fall wenig Spielraum.“

10.54 Uhr: Lehrerverbände dringen auf verlässliche Testangebote für alle Schüler

Lehrerverbände verlangen ein verlässliches Angebot von Corona-Tests für alle Schülerinnen und Schüler nach den Osterferien. "Das Minimum muss sein, dass jeder Schüler zwei Mal die Woche getestet wird. Das muss die Politik jetzt in den Osterferien vorbereiten", sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Dienstag. "Noch besser wären tägliche Tests."

Auch beim Impfen "müssen wir jetzt Vollgas geben", forderte Meidinger. In den Ferien müsse es "unvermindert weitergehen mit Impfangeboten und Impfungen für Lehrkräfte".

"Die Osterferien müssen durchgehend zum Impfen und für Impfangebote der Lehrkräfte genutzt werden", sagte auch die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Susanne Lin-Klitzing, den Zeitungen. Der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, sagte, es müsse in den Ferien "mit Hochdruck dafür gesorgt werden, dass alle Lehrkräfte entsprechend ihrer Priorisierung ein Impfangebot erhalten, das sie dann auch so schnell wie möglich einlösen können".

10.36 Uhr: DFB-Teamarzt Meyer für schnelle Öffnung des Sports für Kinder

Professor Tim Meyer, Teamarzt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, hat sich für eine schnelle Öffnung des Sports für Kinder und Jugendliche ausgesprochen. „Wir haben als Grundsatz aufgenommen, dass es uns noch wichtiger ist, Kinder und Jugendliche zum Sport zurückzubringen, als Erwachsene. Die positiven Wirkungen des Sports für diese Altersgruppe muss ich nicht alle aufzählen“, sagte der Leiter des Instituts für Sport- und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes der „Saarbrücker Zeitung“ (Dienstag). Die Möglichkeit, am Sport teilzunehmen, könne auch die Bereitschaft bei Schülern steigern, sich in der Schule testen zu lassen.

Zugleich kritisierte der Arzt die bisherigen Regelungen der Länder zum Sport als „sehr sportfern und bürokratisch“. So könne er in den vorgegebenen Gruppengrößen im Training „die Sportarten und ihre Eigenarten nicht wirklich wiedererkennen, sondern sehe da eher, dass einfach das Dezimalsystem bemüht wurde. Mal fünf Sportler, mal zehn, mal 15, mal 20. Das ist willkürlich und orientiert sich nicht an den Realitäten des Sports“, sagte Meyer.

9.10 Uhr: Unionsfraktionschef wünscht sich mehr Kompetenzen beim Bund

Nach der Kritik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an der Corona-Politik einiger Bundesländer hat Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) ein geschlossenes Handeln gefordert. Er wünsche sich zwar auch mehr Kompetenzen beim Bund, aber die Pandemie einzudämmen, das gehe „nur zusammen mit den Bundesländern“, sagte Brinkaus am Montagabend in den ARD-„Tagesthemen“.

Mit Blick auf die Diskussion zwischen Bund und Ländern über die Einhaltung der Corona-Notbremse und mögliche Öffnungsschritte sagte Brinkhaus, es gehe nicht immer darum, was gesetzlich vorgeschrieben werde, sondern „es geht auch darum, dass wir alle Eigenverantwortung üben“. Um die Infektionszahlen zu drücken, appellierte er an die Bürger, Ostern auf private Kontakte so weit wie möglich zu verzichten. Das bringe mehr als Streit zwischen Ländern und Bund.

8.22 Uhr: Blaufelden löst im Südwesten Schrozberg als Corona-Hotspot ab - Inzidenz über 1000

Nach einem massiven Anstieg der Corona-Inzidenz löst die kleine Gemeinde Blaufelden (Landkreis Schwäbisch Hall) die benachbarte Stadt Schrozberg als Corona-Hotspot im Land ab. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz legte bis zum Montagabend auf einen Wert von 1059,4 Fälle (Stand: Montag, 19.00 Uhr) pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche zu. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 274 Neuinfektionen in der 5300 Einwohner-Kommune registriert, wie der Landkreis mitteilte.

Auch andere Kommunen im Kreis kämpfen weiter gegen steigende Zahlen. Schrozberg, nach Corona-Ausbrüchen in Betrieben und einem Kindergarten lange einer der bundesweiten Hotspots, weist eine Inzidenz von 481,2 Fällen aus, die bereits seit Wochen sehr hohen Werte in Crailsheim liegen bei 723,9 und Braunsbach erreicht 846,1.

Der Landkreis Schwäbisch Hall gehört mit einer Inzidenz von mittlerweile 482,3 (Stand: Montag, 19.00 Uhr) zu den Hotspot-Regionen in Deutschland. Zudem war der Kreis Schwäbisch Hall zuletzt der einzige Landkreis in Baden-Württemberg mit einer Inzidenz von über 400.

7.22 Uhr: Verhängt der Landkreis Sigmaringen doch noch eine Ausgangssperre?

Die Corona-Situation im Kreis Sigmaringen spitzt sich zu und der Geschäftsführer der SRH Kliniken warnt, dass die Intensivstationen der Krankenhäuser am Anschlag seien. Landrätin Stefanie Bürkle beobachtet das Infektionsgeschehen und schließt eine Ausgangssperre nicht aus. Mehr darüber erfahren Sie hier.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 29. März: 

21.54 Uhr: Biden: Fast alle erwachsenen Amerikaner in drei Wochen impfberechtigt

Der Großteil aller erwachsenen Amerikaner soll schon in drei Wochen impfberechtigt sein. Bis zum 19. April sollen 90 Prozent der Erwachsenen für eine Impfung in Frage kommen, erklärte US-Präsident Joe Biden am Montag im Weißen Haus. Lange Wege sollen die Menschen für die Impfung nicht auf sich nehmen müssen: Für 90 Prozent werde bis zu dem Stichtag ein Impfort in einem Umkreis von fünf Meilen (acht Kilometern) liegen. Möglich werden soll das, indem in fast 40 000 Apotheken des Landes die Impfstoffe gespritzt und weitere Massenimpfzentren aus dem Boden gestampft werden.

Trotz der Impferfolge mahnte Biden: Angesichts steigender Infektionszahlen dürfe die Bevölkerung bei den Anstrengungen zur Eindämmung der Pandemie nicht nachlassen. „Der Krieg gegen Covid-19 ist noch lange nicht gewonnen“, sagte Biden. Man befinde sich in einem Wettlauf um Leben und Tod.

Biden hat das Tempo der Impfkampagne in den USA deutlich erhöht. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC sind bereits 52,6 Millionen voll geimpft. Mehr als 95 Millionen haben mindestens eine Impfung bekommen. Die USA haben rund 330 Millionen Einwohner. In absoluten Zahlen ist das Land weltweit am schwersten von der Pandemie betroffen: Die Zahl der Toten steuert auf 550 000 zu, mehr als 30 Millionen Ansteckungen mit Sars-CoV-2 wurden nachgewiesen.

21.04 Uhr: Palmer: Steigende Inzidenzen kein Grund für Ende des Tübinger Modells

Ungeachtet steigender Inzidenzzahlen hält der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer an seiner Öffnungsstrategie fest. "Wir wollen herausfinden, ob wir mit unserer Teststrategie die Pandemie besser unter Kontrolle bekommen, als andere Regionen mit Schließungen", sagte Palmer am Montag bei einer Ringvorlesung der Universität Tübingen.

Die "Stuttgarter Zeitung" meldet derweil in ihrer Dienstagsausgabe, dass sich die Inzidenzzahlen in der schwäbischen Universitätsstadt von Donnerstag auf Sonntag von 35 auf 66,7 fast verdoppelt haben. Palmer bestätigte die Tendenz, sieht die Öffnungsstrategie dafür aber nicht als Ursache an.

Nach den Öffnungen von Geschäften, Restaurants und Kultureinrichtungen in Tübingen in der vergangenen Woche seien die Zahlen nach oben gegangen, sagte der Grünen-Politiker. Grund dafür sei aber ein Ausbruch in der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Tübingen gewesen. "Das hat meiner Ansicht nach nichts mit unserer Öffnungsstrategie zu tun", sagte Palmer.

Der Oberbürgermeister verwies zudem darauf, dass ein Teil der höheren Inzidenzzahlen durch die mit der Öffnung verbundene intensive Testung zu erklären sei. An den öffentlichen Teststationen, die jeder Passant für die Innenstadt durchlaufen muss, seien viele unentdeckte Infektionen gefunden worden, sagte Palmer. 

Der Grünen-Politiker schloss nicht aus, dass der Modellversuch seiner Stadt auch abgebrochen werden könnte - etwa, wenn Menschen die Öffnungen missbrauchten oder die Zahlen unverhältnismäßig stiegen. Das Tübinger Modell, bei dem Menschen nach einem Test in der Innenstadt ungehindert einkaufen und flanieren können, hat bundesweit Beachtung gefunden.

19.24 Uhr: Land lässt bei Spitzengespräch Schulöffnung nach Osterferien offen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich bei einem Spitzengespräch mit Vertretern von Schülern, Eltern und Lehrern noch nicht festgelegt, ob alle Kinder und Jugendlichen nach den Osterferien abwechselnd wieder zurück in die Schule können. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr, habe der Grünen-Politiker bei der Videokonferenz am Montag erklärt, man habe wegen der Ferien bis zum 11. April noch Zeit, man könne deshalb auf Sicht fahren.

Dem Vernehmen nach waren sich alle Vertreter der Schüler, Eltern und Lehrkräften einig, dass es Wechselunterricht nur geben kann, wenn die Zahl der Neuinfektionen zwischen 50 und 100 auf 100 000 Einwohner in einer Woche liegt. Liegt die Inzidenz drüber, müssten die Schulen geschlossen und Fernunterricht angeboten werden. Dies entspreche den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. Die Regierung habe dagegen den Standpunkt vertreten, dass in Hotspots erst mit einer Inzidenz von über 200 die Schulen geschlossen werden müssten. Der Verband der Realschullehrer forderte das Land nach dem Treffen auf, transparente Grenzwerte herauszugeben. „Diese Richtwerte stehen immer noch aus.“

17.45 Uhr: Studie bekräftigt: Infektionsrisiko bei mRNA-Impfstoffen gering

Eine neue Studie aus den USA bekräftigt eine gute Wirksamkeit von einigen Corona-Impfstoffen auch gegen Infektionen ohne Symptome. „Die Ergebnisse zeigten, dass nach der zweiten Impfstoffdosis das Infektionsrisiko zwei oder mehr Wochen nach der Impfung um 90 Prozent verringert wurde“, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit.

Dabei wurden auch Infektionen ohne Symptome erfasst, die einen „kleinen Anteil“ von etwa zehn Prozent an allen positiven Tests ausmachten. Es besteht damit die Hoffnung, dass geimpfte Personen andere in den meisten Fällen nicht mehr anstecken können und Infektionsketten so unterbrochen werden können.

Die CDC hatte die mRNA-Vakzine von Pfizer/Biontech und Moderna unter die Lupe genommen: Knapp 4000 Menschen im medizinischen Bereich wurden dabei in sechs US-Staaten im Zeitraum zwischen Dezember und März wöchentlich getestet.

17 Uhr: Baden-Württemberg will zögernde Kreise bei Notbremse anweisen

Die Landesregierung in Baden-Württemberg will bei der Anwendung der Corona-Notbremse in Hotspot-Regionen im Zweifel hart durchgreifen. „Wenn wir den Eindruck haben sollten, dass die Notbremse vor Ort ausgesessen wird, werden wir als Land unter anderem mit klaren Weisungen einschreiten“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne).

Zuletzt hatte es mehrere Stadt- und Landkreise gegeben, die die Notbremse zunächst nicht konsequent umgesetzt hatte. Das müssen sie tun, wenn der Grenzwert von 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche schon mehr als 3 Tage lang überschritten haben. Lucha sagte, die Notbremse gelte „ohne Wenn und Aber“.

Der Minister erklärte, die Regierung könne aus rechtlichen Gründen keine pauschale landesweite Regelung in Kraft setzen. Das komme nach dem Urteil des Verwaltungsgerichtshofs zu nächtlichen Ausgangsbeschränkungen nicht mehr infrage. „Hier sind primär die Landräte gefordert, die Notbremse - sobald eine 7-Tages-Inzidenz von 100 drei Tage in Folge überschritten ist - mit entsprechenden Maßnahmen in Kraft zu setzen.“

16.19 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in Modellkommune Tübingen deutlich gestiegen

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Tübingen mit seinem Modellprojekt mit Lockerungen durch massenhaftes Testen ist deutlich gestiegen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche lag zuletzt bei 35, wie eine Sprecherin der Stadt am Montag sagte. Die Sprecherin bezog sich dabei auf die Zahl der vom Landratsamt auf Stadtebene ausgewiesenen Neuinfektionen für die Stadt Tübingen vom vergangenen Donnerstag. In der Woche zuvor hatte der Wert noch bei 23 gelegen. Die Inzidenz werde von der Stadt selbst berechnet. Dieser Wert ergebe sich aufgrund der Einwohnerzahl von rund 90.000 und zuletzt 32 Neuinfektionen in einer Woche, hieß es. Infektionszahlen auf Gemeindeebene werden vom Landratsamt Tübingen nur wöchentlich veröffentlicht.

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) und die Pandemiebeauftragte Lisa Federle hatten angesichts des steigenden Infektionsgeschehens die Bürger aufgerufen, sich mindestens zweimal wöchentlich testen zu lassen. „Auch in unserer Stadt steigen nun die Fallzahlen“, hatten die beiden am Sonntag mitgeteilt.

15.28 Uhr: Erste Impfstoff-Lieferungen von Johnson & Johnson Mitte April

Die ersten Lieferungen des vierten zugelassenen Corona-Impfstoffes von Johnson & Johnson für Deutschland sollen ab Mitte April kommen. In der Woche vom 12. April werden 256.800 Dosen erwartet, in der Woche vom 26. April weitere 444.000 Dosen. Im Mai sollen 2,3 Millionen Dosen folgen, im Juni 7,1 Millionen, so dass im zweiten Quartal 10,1 Millionen Dosen zusammenkommen sollen. Im dritten Quartal werden demnach 22 Millionen Dosen erwartet, im vierten Quartal dann noch 4,6 Millionen Dosen.

14.58 Uhr: Saarland hält an Öffnungsplan mit Tests nach Ostern fest

Trotz Kritik hält das Saarland an seinem geplanten Modellprojekt für Lockerungen durch massenhaftes Testen fest. „Wir werden diese Strategie weiterverfolgen“, sagte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU). Es handele sich „ um eine sehr vorsichtige Strategie“, die ab dem 6. April schrittweise umgesetzt werden solle. Ab diesem Datum sollen Kinos, Theater, Fitnessstudios und die Außengastronomie wieder öffnen: Voraussetzung für Gäste, Besucher und Nutzer ist ein tagesaktueller negativer Schnelltest. Weitere Öffnungsschritte könne es nach dem 18. April geben, hatte Hans angekündigt: In der Gastronomie, beim Ehrenamt, in den Schulen.

14.13 Uhr: Klöckner: Schon die ganze Woche für Ostereinkäufe nutzen

Bundesagrarministerin Julia Klöckner hat an die Verbraucher appelliert, angesichts hoher Corona-Zahlen schon diese ganze Woche für Lebensmitteleinkäufe zum Osterfest zu nutzen. „Das verhindert überfüllte Supermärkte“, sagte die CDU-Politikerin am Montag. Wer vorausschaue, schütze sich, andere Kunden und die Marktmitarbeiter. Vor Ostern haben die Geschäfte am Karfreitag geschlossen, vor den Feiertagen am Sonntag und Montag ist am Samstag noch einmal geöffnet.

13.37 Uhr: Laschet verteidigt Länderkurs in der Corona-Pandemie

Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat das Vorgehen der Länder in der Corona-Pandemie gegen die Kritik von Kanzlerin Angela Merkel verteidigt. „Jeder will, dass die Infektionszahlen runtergehen, und jeder hat für sein Land entsprechende Maßnahmen gemacht“, sagte Laschet. Ausdrücklich verteidigte der CDU-Chef auch das unter anderem in Berlin geplante Konzept, Einkaufsmöglichkeiten mit Terminvergabe und Vorlage eines negativen Coronatests zu schaffen.

Dagegen hatte Merkel in der ARD-Sendung „Anne Will“ gesagt: „Ich weiß jetzt wirklich nicht, ob Testen und Bummeln, wie es jetzt in Berlin heißt, die richtige Antwort auf das ist, was sich zur Zeit abspielt.“ Merkel kritisierte, dass manche Länder die vereinbarte Notbremse bei Sieben-Tage-Inzidenzen über 100 nicht umsetzen. Laschet wies die Kritik für sein Land zurück. „Nordrhein-Westfalen hat die Notbremse flächendeckend verpflichtend für alle Landkreise per Verordnung umgesetzt.“

12.34 Uhr: Arbeitgeber gegen Corona-Testpflicht für Unternehmen

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände hat sich gegen eine Corona-Testpflicht für Firmen ausgesprochen. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger erklärte am Montag, die privaten Unternehmen hätten ihre Testanstrengungen stark ausgeweitet: „Mit dem ständigen Drohen einer gesetzlichen Regelung wird dieses Engagement nicht anerkannt. Ein Testgesetz schafft nicht mehr Schutz, sondern mehr Bürokratie, mehr Kosten, weniger Eigeninitiative und einen Haufen ungeklärter rechtlicher und organisatorischer Fragen.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Anne Will“ unzufrieden gezeigt mit der Umsetzung der Selbstverpflichtung der Wirtschaft, dass jeder Mitarbeiter, der nicht im Homeoffice ist, sich zweimal pro Woche testen lassen kann. Sie habe den Eindruck, dass dies doch nicht flächendeckend umgesetzt werde, machte Merkel deutlich.

11.32 Uhr: Arbeitsmarktbarometer zeigt trotz Corona-Krise günstige Entwicklung

Die Furcht vor Virus-Mutationen und steigende Corona-Infektionszahlen können dem Arbeitsmarkt in Deutschland derzeit wenig anhaben. Das Arbeitsmarktbarometer des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung stieg im März erneut und erreichte 101,7 Punkte. Der Frühindikator, mit dem die Arbeitsmarktentwicklung der kommenden drei Monate abgebildet wird, ist damit positiv. Ein Wert von 100 gilt als neutral.

Zuletzt habe das Arbeitsmarktbarometer im Februar 2020 einen solch günstigen Wert gezeigt - also vor Beginn der Corona-Krise. „Am Arbeitsmarkt stehen die Zeichen auf Erholung“, sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen am Montag. Die Bundesagentur für Arbeit gibt an diesem Mittwoch ihre Statistik für den März bekannt.

10.36 Uhr: Boris Palmer spricht sich für nächtliche Ausgangsbeschränkungen aus

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat sich für nächtliche Ausgangsbeschränkungen als weiteres Mittel zur Eindämmung der Corona-Pandemie ausgesprochen. „Ich hätte gar nichts dagegen zu sagen: Ab 20 Uhr ist wirklich Ruhe“, sagte Palmer am Sonntagabend in einer Online-Gesprächsrunde der „Bild“-Zeitung.

Mit Blick auf das derzeit laufende Modellprojekt in Tübingen sagte Palmer, tagsüber könne geordnet in der Außengastronomie gesessen oder mit Maske eingekauft werden. „Und nachts sind alle daheim - warum nicht.“ In Tübingen habe er nämlich das Problem, dass häufig nach 20 Uhr große Gruppen auf innerstädtischen Wiesen Partys feierten. Da gebe es keinen Abstand, sondern Alkohol, sagte der Grünen-Politiker.

9.53 Uhr: WHO-Bericht: Sars-CoV2 wahrscheinlich über Zwischenwirt-Tier auf Mensch übertragen

In ihrem Bericht zur Expertenmission im chinesischen Wuhan geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von einer Übertragung des neuartigen Coronavirus auf den Menschen durch ein Zwischenwirt-Tier aus. Von der Fledermaus sei der Erreger „wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich“ auf ein anderes Tier und von diesem schließlich auf den Menschen übergegangen, heißt es in dem am Montag in Genf vorgelegten WHO-Bericht.

Die These, wonach das Virus aus einem Labor entwichen sei, wurde hingegen als „extrem unwahrscheinlich“ bezeichnet. Diese Vermutung zum Ursprung der Pandemie war unter anderem vom früheren US-Präsidenten Donald Trump geäußert worden.

9.23 Uhr: Bericht: Zahlreiche Impfzentren über Ostertage geschlossen

Über die Osterfeiertage bleibt in Deutschland eine ganze Reihe von Impfzentren geschlossen. So wird beispielsweise in den Impfzentren in Brandenburg an Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag nicht gearbeitet, wie eine Umfrage der „Bild“-Zeitung vom Montag in den Bundesländern ergab. Im Saarland wird sonntags generell nicht geimpft.

In Thüringen wird ebenfalls über die Feiertage nicht geimpft, außer am Samstag in einem Impfzentrum in Erfurt. In weiteren Bundesländern, darunter Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, sind Schließungen möglich, wie es demnach aus den Landesregierungen heißt. Das hänge davon ab, wie viel Impfstoff vorhanden sei.

8.36 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach fordert „letzten harten Lockdown“

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat angesichts der schnell steigenden Inzidenzzahlen in Deutschland einen „letzten harten Lockdown“ zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie gefordert. „Wir können es nicht so laufen lassen“, sagte Lauterbach im Westdeutschen Rundfunk. Andernfalls würden die Inzidenzzahlen in wenigen Wochen über 200 steigen.

Der SPD-Politiker plädierte einerseits für eine Pflicht zum Homeoffice und zu regelmäßigen Corona-Tests in den Betrieben. Außerdem sprach er sich für eine befristete Ausgangssperre am Abend aus. Die Bewegungsdaten der Handys zeigten, dass sich viele Menschen abends immer noch privat träfen. Das sei verständlich, müsse aber eine Zeit lang begrenzt werden.

7.32 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt auf 134

Die Corona-Neuinfektionen in Deutschland steigen weiter: Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter 9872 neue Ansteckungen. Am Montag vergangener Woche hatte das RKI 7709 Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 134,4. Am Sonntag hatte der Inzidenzwert bundesweit bei 129,7 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gelegen, am Montag vergangener Woche bei 107. Das RKI meldete außerdem 43 weitere Todesfälle. Damit starben hierzulande seit Beginn der Pandemie 75.913 Covid-Patienten.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 28. März: 

22.00 Uhr: Merkel nennt jüngsten Bund-Länder-Gipfel „Zäsur“, Ausgangsbeschränkungen hält sie für eine wirksame Maßnahme

Bundeskanzlerin Angela Merkel übt massiven Druck auf die Länder aus, um diese angesichts der dritten Corona-Welle zum Umsetzen der Notbremse und noch schärferer Maßnahmen zu bewegen. Dabei nannte sie am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Anne Will“ ausdrücklich auch Ausgangsbeschränkungen in Regionen mit besonders hohen Infektionszahlen: „Ausgangsbeschränkungen können ein ganz wirksames Mittel sein.“ Merkel sprach sich gegen eine vorgezogene neue Ministerpräsidentenkonferenz aus, betonte aber, sie werde nicht zuschauen, bis es 100 000 Neuinfektionen am Tag gebe. Allen von den Ländern geplanten Lockerungen, auch sogenannten Modellprojekten, erteilte sie eine klare Absage.

Merkel nannte die nächtliche Ministerpräsidentenkonferenz vom vergangenen Montag auf den Dienstag mit dem dann schnell wieder zurückgezogenen Beschluss einer Osterruhe eine „Zäsur“ und betonte: „Da kann es jetzt nicht einfach so weitergehen, wir treffen uns alle vier Wochen und machen das genauso weiter.“ Das sähen auch viele Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten so. Sie sei hier mit dem Nachdenken aber noch nicht am Ende.

21.40 Uhr: Göring-Eckardt fordert: Fahrt die Betriebe runter! Und wo das nicht geht, muss getestet werden

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sieht die Arbeitgeber im Kampf gegen das Coronavirus in der Pflicht. „Wir können nicht mehr dran vorbeischauen, dass an der Arbeitswelt das Risiko, sich anzustecken, extrem hoch ist. Und deswegen ganz klar: Macht die Büros zu! Bleibt zu Hause, wo immer es geht! Fahrt die Betriebe runter! Und wo das nicht geht, dort muss getestet werden - und zwar verbindlich.“

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak sagte dazu, dass man vor allem mehr Tests - und nicht neue Gesetze brauche. „Die Wirtschaft ist schon dabei - übrigens sehr erfolgreich. Sie hat nämlich ein eigenes Interesse daran, dass ihre Betriebe offenbleiben. Kein Unternehmer hat irgendwie ein Interesse daran, dass seine Mitarbeiter krank sind, dass Corona sich ausbreitet im Betrieb.“ Die meisten Infektionen passierten zudem im privaten Bereich, sagte Ziemiak.

21 Uhr: Ziemiak zeigt sich offen für flexiblere Impfreihenfolge

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hat sich offen dafür gezeigt, die Reihenfolge beim Impfen gegen Corona künftig flexibler zu handhaben. „Wenn auf Dauer es so ist, dass diejenigen, die eigentlich priorisiert sind - nämlich aus guten Gründen, weil diese Gruppen besonders die Folgen einer Corona-Erkrankung befürchten müssen - wenn die nicht mehr geimpft werden wollen, dann müssen wir darüber nachdenken, eben sehr schnell möglichst viele Menschen zu impfen“, sagte Ziemiak am Sonntagabend im ARD-„Bericht aus Berlin“.

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt forderte ebenfalls im „Bericht aus Berlin“ Pragmatismus: „Überall wo noch Impfstoff da ist, sollte er sehr schnell, sehr unbürokratisch und flexibel verimpft werden.“ Auch über die Osterfeiertage sollte - sofern Vorräte da sind - geimpft werden.

20 Uhr: Testpflicht für Unternehmen im April? Kanzleramtschef macht Druck

In der Debatte um eine mögliche Corona-Testpflicht für Unternehmen macht Kanzleramtsminister Helge Braun Druck. „Es gibt eine Selbstverpflichtung der Unternehmen, dass jeder Mitarbeiter, der nicht im Homeoffice ist, zweimal pro Woche getestet wird. Bis Anfang April soll die Struktur dafür stehen“, sagte der CDU-Politiker.

Wenn zu wenige Firmen diese Möglichkeit bis Anfang April anbieten, müssten die Unternehmen dazu verpflichtet werden, kündigte Braun an. Ab welchem Anteil die Pflicht konkret eintreten solle, sagte Braun nicht. „Wir haben keine Quote festgelegt. Klar ist, wenn es nicht Zweidrittel bis Dreiviertel der Firmen sind, ist es zu wenig.“ Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte in der vergangenen Woche von „Richtung 90 Prozent“ gesprochen. Merkel kündigte eine Entscheidung für Mitte April an.

19 Uhr: Osterferienbeginn: Tausende fliegen nach Mallorca

Trotz aller Appelle zum Reiseverzicht wegen Corona sind zu Beginn der Osterferien am Wochenende Tausende Urlauber nach Mallorca geflogen. Am Samstag kamen 60 Flugzeuge aus Deutschland in der Inselhauptstadt Palma an, weitere 70 wurden nach Angaben des Flughafens am Sonntag erwartet. Alleine Eurowings schickte mit 44 Fliegern fast vier Mal so viele auf die Lieblingsinsel der Deutschen wie vergangenes Wochenende. Die Autobahnen in Deutschland blieben dagegen ziemlich leer, wie der ADAC mitteilte. Anders als auf Mallorca sind in Deutschland Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze für Touristen geschlossen.

18 Uhr: Deutlicher Anstieg von Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten

Der Sieben-Tage-Wert der Corona-Neuinfektionen ist in Baden-Württemberg am Sonntag deutlich gestiegen. Nach Angaben des Landesgesundheitsamts registrierten die Gesundheitsämter im Südwesten im Laufe der vergangenen 7 Tage 127,4 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Am Samstag hatte der Wert bei 121,5 gelegen, am vergangenen Sonntag noch bei 103,1. 32 der 44 Stadt- und Landkreise überschreiten mittlerweile die kritische Schwelle von 100. Am deutlich höchsten ist der Wert weiter im Landkreis Schwäbisch Hall mit 477,7, am niedrigsten in Pforzheim mit 58,0.

Die Zahl der bestätigten Fälle seit Beginn der Pandemie stieg um 1341 auf 358.512. 8643 Menschen starben an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit. Das waren elf mehr als Stand Samstag. Als genesen gelten geschätzt 322.369 Infizierte (plus 1335). Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 27.099 Fälle mit Hinweisen auf „besorgniserregende Varianten“ übermittelt.

17.51 Uhr: SPD-Vorsitzende fordert Rücknahme der Öffnungen

SPD-Chefin Saskia Esken fordert angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen die Rücknahme der Öffnungen vom 8. März. Bund und Länder hätten klare Mechanismen vereinbart, sagte sie. "Alle vorsichtigen Öffnungsschritte müssen mit sofortiger Wirkung zurückgenommen werden, wenn die Inzidenz den Wert von 100 stabil übersteigt." Die SPD-Vorsitzende plädierte außerdem dafür, die Präsenzpflicht an den Schulen dort aufzuheben, wo noch keine Osterferien sind. Es sei unverantwortlich, Schülerinnen und Schüler "per Bußgeldandrohung in die Schule zu zwingen, die sich in der Lage sehen, dem Distanzunterricht zu folgen."

16.48 Uhr: Elternbeirat fordert Corona-Impfangebote für Schüler ab 16 Jahren

Der Landeselternbeirat hat ein Corona-Impfangebot für Schüler ab 16 Jahren gefordert. So könne verhindert werden, dass die Jugendlichen kurz vor dem Schulabschluss durch eine Corona-Erkrankung aus der Bahn geworfen werden, sagte der Chef des Verbandes, Michael Mittelstaedt. Unter anderem geht das Gremium mit dieser Forderung in die Diskussion mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) an diesem Montag.

„Die Hoffnungen der Eltern auf dieses Gespräch sind gewaltig.“ Ihre Wünsche ließen sich auf die Formel „Präsenz und Sicherheit“ bringen. An dem Treffen zum Thema Schulöffnungen nehmen auch der Landesschülerbeirat sowie mehrere Lehrerverbände wie die GEW und der Philologenverband teil. Für die Landesregierung sind auch Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) und Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) eingeladen.

15 Uhr: Lauterbach fordert Maßnahmen gegen Anstieg von Corona-Todeszahl auf über 100.000

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat rigide Maßnahmen zur Eindämmung der dritten Corona-Welle gefordert, um eine Opferbilanz hierzulande von weit über 100.000 Toten zu verhindern. "Wir müssen deutlich unter 100.000 Toten bleiben", sagte der Corona-Berater der Bundesregierung gegenüber Medien. Bislang starben in Deutschland rund 76.000 Menschen nach einer Corona-Infektion.

Lauterbach forderte einen raschen neuen Corona-Gipfel, der eine mindestens zweiwöchige bundesweite nächtliche Ausgangssperre beschließen müsse. Außerdem forderte der Gesundheitspolitiker einen Stopp der für die Zeit nach Ostern geplanten Modellprojekte, bei denen die Corona-Restriktionen gelockert werden sollen.

"Keine Öffnungen, keine Modellprojekte. Wir brauchen jetzt nicht Jugend forscht", warnte Lauterbach. Besonders das Vorgehen des Saarlands, wo es landesweite Lockerungen geben soll, kritisierte Lauterbach als "unsolidarisch". "Dort hat man zusätzliche Impfdosen bekommen, weil sie Grenzregion sind und sich dort die südafrikanische Mutante ausbreitet", hob Lauterbach hervor.

13.10 Uhr: Maskenpflicht im Auto, Buchhandel-Schließung, Ausgangssperren: Das steht in der neuen Corona-Verordnung von Baden-Württemberg

Baden-Württemberg hat seine neue Corona-Verordnung festgelegt. Ab 29. März ergeben sich erneut verschiedene Änderungen im öffentlichen Leben, etwa eine Maskenpflicht im Auto. Immerhin: Ein Osterfest in ganz kleiner Runde droht nicht. Wir geben einen Überblick.

11.38 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Ravensburg seit drei Tagen über 100 – Notbremse greift ab Dienstag

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfizierten pro 100 000 Einwohner liegt nun auch im Landkreis Ravensburg seit drei Tagen in Folge über dem Wert von 100. Damit treten ab Dienstag zahlreiche Verschärfungen in Kraft

11.27 Uhr: Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts sieht die derzeit laufende Prüfung neuer Covid-19-Impfstoffe mit Hoffnung

Derzeit prüfe die europäische Zulassungsbehörde EMA drei weitere Präparate in einem „Rolling-Review-Verfahren“, sagte Klaus Cichutek am Samstag bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung, bei der Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen konnten. Dies seien ein mRNA-Impfstoff des Tübinger Unternehmens Curevac, das russische Präparat Sputnik V sowie ein Vakzin des Unternehmens Novovax.

Beim „Rolling-Review-Verfahren“ werden Testergebnisse bereits geprüft, auch wenn noch nicht alle Ergebnisse vorliegen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ergänzte, voraussichtlich ab Mitte April werde der bereits zugelassene Impfstoff von Johnson & Johnson zum Einsatz kommen, allerdings anfangs noch in geringen Mengen.

PEI-Präsident Cichutek betonte zudem, das Institut beobachte etwaige Nebenwirkungen nach Covid-19-Impfungen sehr aufmerksam. „Die Glocken läuten, wenn es notwendig ist“, betonte Cichutek unter Verweis auf die zeitweilige Aussetzung der Impfungen mit dem Astrazeneca-Präparat nach mehreren Fällen von Hirnvenenthrombosen.

10.41 Uhr: Anonyme Alkoholiker spüren mehr Nachfrage in Corona-Krise

Für viele Alkoholiker sind Gespräche mit anderen Betroffenen ein wichtiger Baustein, um trocken zu werden oder trocken zu bleiben. Dass die Treffen der Anonymen Alkoholiker vielfach nun im Internet stattfinden, vereinfacht den Zugang.

 In Zeiten der Pandemie haben auch die Anonymen Alkoholiker (AA) ihre Treffen teilweise in das Internet verlegt. Das senkt die Hemmschwelle, sich zu beteiligen, wie ein Sprecher der bundesweit agierenden Selbsthilfegruppe sagt. Zwar gebe es keine konkreten Zahlen, weil keine Mitgliederlisten geführt werden, jedoch sei ein Zulauf spürbar. Insbesondere mehr junge Menschen nähmen an den Online-Treffen teil.

Bundesweit gibt es zurzeit den Angaben nach mindestens 260 Gruppen der Anonymen Alkoholiker, die sich per Videoschalten treffen. Einige weitere können - je nach regionalen Corona-Vorschriften - noch persönlich zusammenkommen. Vor der Pandemie gab es etwa 1800 Gruppen der Anonymen Alkoholiker und geschätzt 20 000 Betroffene, die die Angebote nutzten.

08.11 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt weiter auf knapp 130

In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 17.100 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 17.176 neue Ansteckungen nachgewiesen. 

Am Samstag waren mehr als 20.400 Neuinfektionen registiert worden, am Sonntag vergangener hatte die Zahl noch bei 13.733 gelegen. 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 27. März: 

21.48 Uhr: Kretschmann: Anfang der Woche Gespräche mit Kanzleramt über Lockdown

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat für Anfang der Woche weitere Gespräche zwischen Bund und Ländern über einen harten Lockdown in Aussicht gestellt. „Erstmal überlegen wir alle solche Sachen“, sagte Kretschmann am Samstagabend in Stuttgart. „Wir müssen das auch mit anderen Ländern vorbesprechen, mit dem Bundeskanzleramt. Wir sehen halt, die Zahlen rasen förmlich hoch.“ Bei den Gesprächen am Montag und Dienstag müsse man „zu Klarheit kommen“. Ob die nächste Konferenz der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die eigentlich erst für den 12. April geplant ist, vorgezogen werden muss, sagte der Grüne nicht.

Zu dem Vorschlag von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), wegen der schnell steigenden Infektionszahlen das gesellschaftliche Leben 10 bis 14 Tage richtig herunterzufahren, sagte Kretschmann: „Aus pandemischer Sicht wäre das am besten.“ Allerdings müsse man genau abwägen, ob es sinnvoll und machbar sei, alles zuzumachen. Zuletzt hatte Kretschmann erklärt, die britische Mutante breite „sich gerade so schnell aus, dass sich die Infektionszahlen bei uns alle zehn Tage verdoppeln“. Darauf müsse die Politik reagieren, sonst liefen die Intensivstationen schon im April über.

20.18 Uhr: Berlin hält an Lockerungen fest - Corona-Tests zum Shoppen

Der Berliner Senat nimmt die jüngsten Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen nicht zurück, will sie aber durch eine deutliche Ausweitung von Corona-Tests absichern. So ist ab Mittwoch für jeden Berliner ein negativer Corona-Test Voraussetzung, um in Geschäften jenseits von Supermärkten, Apotheken oder Drogerien Einkaufen gehen zu können. Das teilte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) nach einer Senatssitzung am Samstag mit.

19.23 Uhr: Immer mehr Corona-Ansteckungen in Deutschland – Inzidenz bei fast 125

Die Infektionslage in Deutschland verschärft sich weiter. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut Robert Koch-Institut (RKI) zuletzt bei 124,9, wie aus Zahlen vom Samstagmorgen hervorgeht. Damit ist der Wert so hoch wie seit dem 19. Januar (131,5) nicht mehr. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Am Freitag hatte das RKI die Inzidenz noch mit 119,1 angegeben, vor zwei Wochen lag sie bei 76,1. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche an und ist eine wichtige Kennzahl zum Pandemieverlauf. Nachdem im Lockdown die Zahl der Neuinfektionen bis etwa Mitte Februar deutlich gefallen war, stieg die Zahl der Ansteckungen zuletzt wieder kräftig - was Experten auch auf die weite Verbreitung ansteckenderer Varianten zurückführen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI im Laufe des Freitags 20 472 neue Corona-Infektionen, wie es am Samstagmorgen hieß. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 157 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 16 033 Neuinfektionen und 207 neue Todesfälle verzeichnet.

Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33 777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden - er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.

19.05 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern verschärft Corona-Maßnahmen

Angesichts stark gestiegener Infektionszahlen werden die Corona-Maßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern teilweise verschärft. In Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 sind künftig nächtliche Ausgangsbeschränkungen möglich. Wenn die Corona-Infektionen als lokal nicht eingrenzbar eingeordnet werden, sollen dort von 21.00 bis 6.00 Uhr Ausgangsbeschränkungen eingeführt werden, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Samstag in Schwerin mitteilte.

In Regionen im Bundesland mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 150 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner sollen zusätzliche Einschränkungen gelten. Dazu zählen etwa Schließungen von Zoos, Tierparks, Museen und Fahrschulen, wie aus dem Beschlusspapier des Landes-Corona-Gipfels hervorgeht.

Vom kommenden Mittwoch an ist der Friseurbesuch nur noch mit einem negativen Corona-Schnelltest möglich. Vom 6. April an muss dann auch beim Shoppen ein Negativ-Test vorgezeigt werden, wie Schwesig erläuterte. In Rostock soll dies erst ab dem 10. April gelten. Dort ist die Sieben-Tage-Inzidenz landesweit am niedrigsten.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in dieser Woche stark angestiegen im Nordosten. An mehreren Tagen wurden zuletzt jeweils mehr als 300 Neuinfektionen gemeldet. Der landesweite Inzidenzwert kletterte auf mehr als 100. Mittlerweile liegt keine der beiden kreisfreien Städte beziehungsweise keiner der sechs Landkreise mehr unter dem wichtigen Schwellenwert von 50.

18 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten steigt minimal

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ist in Baden-Württemberg nach Angaben des Landesgesundheitsamts vom Samstag (Stand 16.00 Uhr) nur sehr leicht gestiegen. Allerdings werden am Wochenende in der Regel weniger Ergebnisse übermittelt. Den Daten der Stuttgarter Behörde zufolge registrierten die Gesundheitsämter im Südwesten im Laufe der vergangenen 7 Tage 121,5 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner. Am Freitag hatte der Wert bei 121,1 gelegen.

31 der 44 Stadt- und Landkreise überschreiten mittlerweile die Schwelle von 100. Am höchsten ist der Wert im Landkreis Schwäbisch Hall mit 475,2, am niedrigsten in Pforzheim mit 69,1.

Die Zahl der bestätigten Fälle seit Beginn der Pandemie stieg um 2149 auf 357 171. 8632 Menschen starben an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit. Das waren zehn mehr als Stand Freitag. Als genesen gelten geschätzt 321 034 Infizierte (plus 1350).

Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 26 630 Fälle mit Hinweisen auf „besorgniserregende Varianten“ übermittelt. Als solche gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben, wie sie beispielsweise in Großbritannien (B.1.1.7) und Südafrika (B1.351) entdeckt worden waren. Ihr Anteil liegt im Südwesten den Angaben zufolge inzwischen bei mehr als 80 Prozent.

1 138 147 Menschen in Baden-Württemberg sind ein erstes Mal gegen das Virus geimpft worden. Das waren 27 275 mehr als nach Daten vom Vortag. Eine zweite Schutzimpfung, die bei manchen Impfstoffen nötig ist, haben 494 052 Geimpfte erhalten (plus 11 381). Hier steigen die Zahlen, seit wieder der Impfstoff von Astrazeneca verimpft wird.

12,7 Prozent der 2409 betreibbaren Intensivbetten sind der Mitteilung zufolge im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Intensivbetten werden aber nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern auch für andere gravierende Erkrankungen.

17.12 Uhr: Kretschmann sieht Ende des Lockdowns im Saarland kritisch

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich kritisch zu den großflächigen Lockerungen im ganzen Saarland nach Ostern geäußert. „Ich durchschaue das nicht so ganz, was der Kollege Tobias Hans da vor hat“, sagte der Grünen-Politiker am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Der Beschluss von Bund und Ländern sehe zwar vor, dass einige Regionen zu Modellgebieten mit Öffnungen und Testkonzept erklärt werden könnten. „Aber ich meine, das ganze Saarland ist damit nicht gemeint gewesen. Auch wenn das klein ist.“

Das Saarland will die Corona-Maßnahmen nach Ostern in einem Modellprojekt weitreichend lockern: Vom 6. April an - dem Dienstag nach Ostern - sollen unter anderem Kinos, Theater, Fitnessstudios und die Außengastronomie wieder öffnen. Voraussetzung sei ein negativer Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden sein dürfe, hatte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) erklärt. Das Saarland hatte zuletzt nach Schleswig-Holstein die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz aller Bundesländer.

15.57 Uhr: Tübinger Pandemiebeauftragte: Test-Projekt teuer und aufwendig

Das Testen auf Corona-Infektionen muss aus Sicht der Tübinger Pandemiebeauftragten Lisa Federle mittelfristig an die Bürger übertragen werden. Das bundesweit beachtete Modellprojekt in der Universitätsstadt sei sehr aufwendig und teuer. Jeder Test an einer der neun Teststationen in Tübingen koste den Steuerzahler 15 Euro, sagte Federle am Samstag bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung, bei der Bürgerinnen und Bürger unter anderem Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Fragen stellen konnten. Daher müsse man die Verantwortung für die Selbsttests „schon in die Hände der Bevölkerung geben“.

Tübingen testet seit knapp zwei Wochen, ob mehr Öffnungsschritte mit möglichst flächendeckendem Testen umsetzbar sind, ohne dass die Zahl der Corona-Fälle deutlich zunimmt. Menschen können in der Stadt kostenlose Tests machen, das Ergebnis wird bescheinigt. Mit dem Zertifikat können die als gesund getesteten Personen zum Beispiel in Modeläden einkaufen, zum Friseur oder auch in Theater und Museen gehen.

Auch in Tübingen stiegen die Corona-Zahlen zwar wieder, räumte Federle in der Video-Konferenz ein. Trotz der zahlreichen Tests sei der Anstieg aber nicht stärker als im Landesvergleich.

14.51 Uhr: Spahn stimmt Bürger auf Fortsetzung des Lockdowns über Ostern hinaus ein

Wenige Tage vor Ostern hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Menschen in Deutschland auf die Fortsetzung des Corona-Lockdowns über die Feiertage hinaus eingestimmt. „Wenn wir die Zahlen nehmen, brauchen wir noch einmal zehn, 14 Tage richtiges Herunterfahren unserer Kontakte und Mobilität“, sagte der Minister am Samstag bei einer im Internet übertragenen Diskussionsrunde. 

Dies sei ein Lockdown, „so wie wir es auch im letzten Jahr an Ostern erlebt haben“, sagte der Minister. Familie im großen Kreis „geht halt dieses Jahr noch nicht“. Wenn die dritte Welle bei den Infektionen gebrochen werden könne, seien dann Öffnungsschritte begleitet von Tests möglich. „Es gibt jetzt schon die Modelle, die zeigen, es geht“, sagte Spahn mit Blick auf das Beispiel Tübingen, wo es Öffnungsschritte flankiert von Tests gibt. 

14.23 Uhr: Johnson warnt: Auswirkungen von dritter Corona-Welle unklar

Der britische Premierminister Boris Johnson hat erneut vor einer neuen Ausbreitung des Coronavirus im Vereinigten Königreich gewarnt. Es sei offen, welche Auswirkungen eine dritte Corona-Welle auf dem europäischen Festland für das Land haben werde, sagte Johnson am Samstag bei einer Online-Tagung mit Mitgliedern seiner konservativen Partei. Die „bittere Erfahrung“ sei, dass Großbritannien drei Wochen nach Europa getroffen werde. „Die Frage ist: Wird es diesmal so schlimm sein, wie es in der Vergangenheit war? Oder haben wir die Auswirkungen durch die Ausgabe von Impfstoff ausreichend gemildert, gedämpft und abgestumpft?“, sagte Johnson.

Der Regierungschef betonte, dass er an seinem Fahrplan für eine Lockerung der strikten Corona-Regeln festhalte. Demnach sind von diesem Montag an im größten Landesteil England wieder Treffen von zwei Haushalten oder bis zu sechs Menschen im Freien erlaubt. Nicht-essenzielle Geschäfte sowie Außengastronomie dürfen aber frühestens am 12. April öffnen. Die Regierung rief die Bevölkerung zur Vorsicht auf.

13.34 Uhr: Lauterbach fordert zeitnah neue Corona-Beratungen

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert angesichts stark steigender Neuinfektionszahlen zeitnah erneute Corona-Beratungen. „Wir müssen rasch nochmal neu verhandeln“, sagte Lauterbach dem „Tagesspiegel“ (Samstag). „Ohne einen scharfen Lockdown wird es nicht gehen“, betonte er und verteidigte seine Forderung nach bundesweiten Ausgangssperren. „Ausgangsbeschränkungen ab 20 Uhr für zwei Wochen würden wirken - wir haben es in Frankreich, Großbritannien und Portugal gesehen.“

Lauterbach kritisiert: „Es wird allgemein im politischen Berlin zu wenig über die Gefahren gesprochen“. Weiter merkt er an: „Es wird viel zu wenig über die Stärke der dritten Welle gesprochen, welche Altersgruppen das betrifft und wie gefährlich die Mutationen für die mittleren Altersgruppen sind.“

12.49 Uhr: Kretschmann lädt für Montag zu Gespräch über Schulöffnungen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann will an diesem Montag mit Vertretern von Schülern, Eltern und Lehrern besprechen, ob die Schulen nach den Osterferien trotz steigender Corona-Zahlen schrittweise weiter geöffnet werden können. An der Video-Konferenz am Montagnachmittag (16.00) nehmen unter anderem der Landesschüler- und der Landeselternbeirat sowie mehrere Lehrerverbände wie die GEW und der Philologenverband teil. Für die Landesregierung sind auch Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) und Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) eingeladen.

In dem Einladungsschreiben, das der dpa vorliegt, schreibt Kretschmann, angesichts stark steigender Infektionszahlen müsse überlegt werden, „wie wir trotzdem Unterricht ermöglichen können und dabei zwischen Gesundheitsschutz und den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen einen gangbaren Weg finden“. Und weiter: „Für den Zeitraum nach Ostern sind damit tragfähige Konzepte für den Schulbetrieb gefragt, um möglichst allen Klassenstufen die Chance auf Wechselunterricht zu geben.“ Dabei würden auch Testungen an Schulen eine zentrale Rolle spielen.

Kretschmann hatte am Mittwoch im Landtag erklärt, dass nach den Osterferien alle Kinder und Jugendlichen schrittweise und mit regelmäßigen Corona-Tests im Wechsel wieder in die Schulen zurückkehren sollen. Es solle einen Stufenplan geben, wonach Stadt- und Landkreise je nach Zahl der Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner in einer Woche über die Art des Unterrichts entscheiden können.

12.12 Uhr: Kretschmann will Notbremse strikt durchsetzen: „Kein Vertun mehr“

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann will bei der Corona-Notbremse in Hotspot-Regionen keine Verzögerung mehr zulassen. „Das wird strikt durchgesetzt. Da gibt es kein Vertun mehr“, sagte der Grünen-Regierungschef am Samstag der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. In der Landesregierung wächst dem Vernehmen nach der Ärger über Stadt- und Landkreise, die die Notbremse zunächst nicht konsequent anwenden, obwohl sie den Grenzwert von 100 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner in einer Woche schon mehr als 3 Tage lang überschritten haben.

Kretschmann betonte, die Notbremse sei „ein scharfes Instrument, vor allem bei uns, weil wir sie mit Ausgangsbeschränkungen machen“. Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz an drei Tagen hintereinander den Wert 100 überschreitet, soll das Gesundheitsministerium die betroffenen Landräte anweisen, Regeln wie etwa Ausgangsbeschränkungen von 21.00 Uhr bis 5.00 Uhr umzusetzen.

11.47 Uhr: Polizei soll mehr Geld für Corona-Schutz bekommen

Um baden-württembergische Polizisten besser vor dem Coronavirus zu schützen, will Innenminister Thomas Strobl (CDU) laut einem Zeitungsbericht fast sieben Millionen Euro investieren. Das Geld solle vor allem in Schutzausstattung wie Masken und Handschuhe, Schnelltests, Desinfektionsmittel, Trennwände für Büros oder IT-Technik für mobiles Arbeiten fließen, berichtete die „Südwest Presse“ in Ulm am Samstag unter Berufung auf eine Vorlage für die Kabinettssitzung am Dienstag.

Unter anderem sollen etwa 2000 Notebooks, Router, Videokonferenztechnik und -software für Beamte im Homeoffice beschafft werden. Der grüne Koalitionspartner trage die Pläne mit, berichtete die Zeitung. Das Geld soll demnach aus einer Rücklage des Landes für Haushaltsrisiken genommen werden.

11.18 Uhr: Thüringens Saale-Orla-Kreis jetzt Corona-Hotspot Nummer 1

Der thüringische Saale-Orla-Kreis hat den Kreis Greiz als Corona-Hotspot Nummer eins unter den Landkreisen bundesweit abgelöst. Der Sieben-Tage-Wert bei Neuinfektionen je 100 000 Einwohner lag im Saale-Orla-Kreis am Samstag (Stand 0.00 Uhr) bei 514,2, wie aus einer Übersicht des Robert Koch-Instituts hervorging. Es folgten der Kreis Schwäbisch-Hall in Baden-Württemberg mit einer Inzidenz von 438,6 sowie der Thüringer Wartburgkreis (434,5) und der Kreis Greiz (421).

10.46 Uhr: Regeln bei Einreise aus Tirol und Tschechien nicht sofort lockerer

Viele Einreisende aus Tschechien und Tirol müssen auch nach Wegfall der Einstufung als Virusvariantengebiet in der Nacht zum Sonntag noch verschärfte Quarantäne-, Test- und Anmeldepflichten erfüllen. Entscheidend sei, ob man sich in den vergangenen zehn Tagen in einem Virusvariantengebiet aufgehalten habe, teilte das bayerische Gesundheitsministerium am Samstag mit. Dies gelte auch, wenn das Gebiet zwischenzeitlich zurückgestuft worden sei, wie dies für Tschechien und Tirol mit Wirkung ab Sonntag 0.00 Uhr gilt.

9.57 Uhr: Britische Regierung rechnet mit Impf-Auffrischungen ab September

Zum Schutz gegen neue Varianten des Coronavirus sollen die Menschen in Großbritannien eine dritte Impfung erhalten. Über 70-Jährige könnten diese „Booster“-Impfung bereits im September bekommen, sagte der zuständige Staatssekretär Nadhim Zahawi der Zeitung „Daily Telegraph“ (Samstag). Auch medizinisches Personal und Pflegekräfte sollen dann ihre dritte Dosis innerhalb von zehn Monaten bekommen. Bis zum Herbst würden vermutlich acht verschiedene Impfstoffe zur Verfügung stehen, sagte Zahawi. „Wie auch immer das Virus sich verhält - wir werden bereit sein.“

9.19 Uhr: Scholz geht von stabilem Haushalt auch nach der Krise aus

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) geht auch für die Zeit nach der Corona-Krise von einem stabilen Staatshaushalt aus. Man habe in den vergangenen Jahren seriös gewirtschaftet, sagte der Vizekanzler im „Interview der Woche“ von B5 aktuell. 

Der SPD-Kanzlerkandidat geht davon aus, dass es am Ende der Pandemie weniger Staatsschulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung sein werden als am Ende der letzten Krise vor zehn Jahren. Und, so Scholz weiter: „Wir werden sogar am Ende der Krise weniger Staatsverschuldung haben als alle anderen großen G7-Staaten vor der Krise hatten.“

In den Haushalts-Eckwerten plant Scholz eine Neuverschuldung von rund 81,5 Milliarden Euro für 2022. Im laufenden Jahr sollen rund 60,4 Milliarden Euro mehr Schulden gemacht werden als zunächst geplant. 

8.08 Uhr: Mehr als 20.400 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 20.400 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 20.472 neue Ansteckungen nachgewiesen. Das sind 1101 weniger als am Vortag, aber mehr als 4000 mehr als vor einer Woche.

Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg weiter auf 124,9. Am Freitag hatte der Inzidenzwert bundesweit bei 119,1 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gelegen und am Samstag vergangener Woche noch bei 99,9.

Das RKI meldete diesen Samstag außerdem 157 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. 

6.02 Uhr: Söder und Ramelow für Vorkehrungen für Bestellung von russischem Vakzin Sputnik V

Aus den Ländern werden Forderungen laut, im Kampf gegen die Corona-Pandemie auch auf den russischen Impfstoff Sputnik V zu setzen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte im Interview mit der "Passauer Neuen Presse" und dem "Donaukurier" (Samstagsausgaben), es müsse "so schnell wie möglich über die Zulassung von Sputnik V entschieden werden". 

"Und wir sollten aus den schlechten Erfahrungen bei der ersten Bestellung gelernt haben", mahnte Söder. "Deshalb sollte die EU diesmal zügig alle nötigen Verträge abschließen, um so viel Impfstoff wie möglich zu bekommen." Die Corona-Pandemie werde schließlich nur durch Impfen besiegt, so Söder.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) klagte in der "Welt" (Samstagsausgabe) über Vorbehalte in Westdeutschland gegen den russischen Corona-Impfstoff. "Ich kämpfe nicht für Sputnik V, nur weil er aus Russland käme, sondern ich bin der Meinung, dass wir alle Impfstoffe kaufen sollten, die wir kaufen können", sagte Ramelow. "Mit Parteipolitik oder einer mir unterstellten Nähe zu Moskau hat das nichts zu tun." Er registriere "westdeutsche ideologische Befindlichkeiten in dieser Frage, die ich albern finde".

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 26. März: 

22.58 Uhr: Serbien beginnt mit Corona-Impfungen von Migranten
- Balkanstaat kommt mit Impfkampagne schneller voran als EU

Während die Corona-Impfkampagnen in der EU schleppend verlaufen, hat Serbien am Freitag mit der Impfung von Migranten begonnen. In einem Flüchtlingslager bei Belgrad meldeten sich laut dem Sender RTS mehr als 500 Menschen für eine Impfung mit dem Astrazeneca-Vakzin an. Die serbischen Behörden boten auch den Menschen aus Nachbarländern wie Bosnien und Nordmazedonien Impftermine an.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk begrüßte „die Einbeziehung von Vertriebenen in das nationale Impfprogramm“. Die Impfkampagne in dem Balkanstaat verläuft deutlich schneller als in den Ländern der EU. Die Regierung hatte frühzeitig Vereinbarungen mit mehreren Pharma-Unternehmen getroffen. Den größten Teil der Impfdosen erhielt Serbien vom chinesischen Hersteller Sinopharm. Inzwischen wurden in dem Land mit seinen sieben Millionen Einwohnern bereits mehr als zwei Millionen Impfdosen verabreicht.

21.44 Uhr: WHO bittet um Impfdosen für arme Länder

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat reiche Länder aufgerufen, so schnell wie möglich Impfstoffdosen für ärmere Staaten zu spenden. Innerhalb der nächsten Tage seien zehn Millionen Dosen erforderlich, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitagabend in Genf. Dann könnten auch 20 Länder, die ansonsten bis Anfang April nicht beliefert würden, mit Impfungen starten. „Es gibt jede Menge Länder, die es sich ohne großen Einfluss auf ihre eigenen Impfkampagnen leisten könnten, Impfdosen zu spenden.“

Die WHO zeigte sich zudem besorgt, dass kriminelle Banden die hohe Nachfrage ausnutzen könnten. Gesundheitsministerien mehrerer Länder hätten verdächtige Angebote erhalten, sagte Tedros. Andernorts würden gelieferte Impfdosen abgezweigt und separat verkauft. Dabei sei unklar, ob Kühlketten eingehalten werden. Außerdem würden leere Ampullen mit gefälschten Produkten wieder gefüllt. Tedros mahnte, nur Impfdosen von staatlichen Programmen zu beziehen.

21.02 Uhr: Endlich miteinander verbunden: Die deutsche Corona-Warn-App ist jetzt auch mit der SwissCovid-App kompatibel

Wer zu den Nutzern gehört, die die Corona-Warn-App in Deutschland auf ihr Smartphone heruntergeladen haben,kann nun eine weitere wichtige Funktion nutzen. Die deutsche Warn-App ist jetzt auch mit der Schweizer gekoppelt, wie die Bundesregierung auf ihrer Homepage vermerkt. Somit kann die deutsche App "verschlüsselte Zufalls-IDs mit Personen auszutauschen, die die offizielle Warn-App der Schweiz, SwissCovid, nutzen", heißt es in der Veröffentlichung. Die deutsche Warn-App könne damit nicht nur Warnungen an Swiss-Covid-Nutzer schicken, sondern diese auch von dort empfangen.

20.23 Uhr: Südwesten will Luca-App nun landesweit einsetzen

Zur Kontaktverfolgung bei Corona-Infektionen will Baden-Württemberg nun landesweit auf die Luca-App setzen. Man habe, wie andere Bundesländer auch, Lizenzen für den flächendeckenden Einsatz beschafft, teilte das Sozialministerium mit. Sofern das Kabinett zustimme, werde man diesen wichtigen Schritt zur Bekämpfung der Pandemie gehen. „Die App soll landesweit dabei helfen, Kontakte im Fall einer Corona-Infektion nachvollziehen zu können“, betonte Sozialminister Manne Lucha (Grüne). Die bisher betriebene „Zettelwirtschaft“ etwa in Restaurants soll damit ersetzt werden. Die konkrete Umsetzung solle am Montag mit den Kommunen besprochen werden, sagte Lucha.

19.46 Uhr: Inzidenz drei Tage über 100: Diese Beschränkungen gelten ab Montag, 29. März, im Kreis Waldshut

Ab Montag greift die Notbremse im Kreis Waldshut: Da die Sieben-Tage-Inzidenz gemäß Landesgesundheitsamt an drei Tagen in Folge über 100 liegt, erlässt das Landratsamt eine Allgemeinverfügung, mit der Lockerungen der vergangenen Wochen zurückgenommen werden.

19 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten steigt weiter

Die Zahl der Corona-Infektionen und die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg steigen weiter rasant. Innerhalb von 24 Stunden kamen fast 2600 neue Fälle hinzu, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Der Inzidenzwert, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, stieg von 115,3 auf 121,2. Im aktuell am stärksten betroffenen Kreis Schwäbisch Hall machte der Wert nochmals einen kräftigen Sprung nach oben und liegt nun bei 438,1. Über der 200er-Marke liegen derzeit vier Stadt- und Landkreise, weitere 26 liegen über 100.

Obwohl sie nun den dritten Tag in Folge über der wichtigen Schwelle von 100 liegt, will die Stadt Stuttgart vorerst nicht die sogenannte Notbremse ziehen und wieder schärfere Beschränkungen verhängen. Man werde zunächst die neuen landesweiten Regeln abwarten, um Verwirrung zu vermeiden, hieß es am Freitagabend. Karlsruhe wiederum hatte vor einigen Tagen die Notbremse gezogen und nimmt sie nun wieder zurück, weil die Inzidenz dort seit fünf Tagen unter 100 liegt.

18.18 Uhr: Land will Treffen von zwei Haushalten über Ostern erlauben

Die Landesregierung will über die Ostertage die Regeln für private Zusammenkünfte in Gebieten mit höherer Inzidenz lockern. Treffen von zwei Haushalten mit bis zu fünf Personen sollen die kommenden Tage auch in Gegenden mit mehr als 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner erlaubt sein, wie ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Kinder bis 14 Jahre werden dabei nicht mitgezählt. Für Hochinzidenzregionen wie Schwäbisch Hall würden strengere Regeln gelten.

Der Kreis Schwäbisch Hall hat mit einer Inzidenz von 396,4 nach wie vor mit Abstand die höchsten Fallzahlen. Die entsprechende Anpassung der Coronaverordnung müsse noch im Umlaufverfahren beschlossen werden und soll am Samstag verkündet werden, sagte der Sprecher. Es handle sich um ein Entgegenkommen gegenüber den Bürgern. Die verschärften Kontaktregeln der sogenannten Notbremse würden damit über die Feiertage nicht gelten.

17.42 Uhr: Corona-Pilotprojekt in Tübingen kann weiterlaufen

Der Tübinger Modellversuch mit Corona-Schnelltests kann weitergehen. Das Sozialministerium hat der von der Stadt beantragten Verlängerung bis zum 18. April zugestimmt, wie es mitteilte. Es gebe bisher keine Anzeichen, dass die kontrollierten Öffnungen zu einem Anstieg der Infektionen in der Stadt geführt hätten, hieß es zur Begründung. Die Positivrate der Schnelltests sei mit 1:1000 sehr konstant, das von der Stadt aufgebaute System regelmäßiger Testungen in Betrieben, Schulen, Kitas und das leistungsfähige Netz von Teststationen funktionierten. Die sogenannte Inzidenz liege seit mehreren Wochen unter 35.

17.09 Uhr: Lörrachs Landrätin will keine weiteren Verschärfungen und richtet dringenden Appell an die Bevölkerung

Das diffuse Infektionsgeschehen im Kreis Lörrach bereitet große Sorge, die Zahl der Covid-19-Patienten in den Kliniken steigt und die Sieben-Tage-Inzidenz ist nahe dem Grenzwert von 100. Marion Dammann und Klinikchef Bernhard Hoch appellieren an die Bevölkerung: „Es kommt nun auf jeden Einzelnen an!“ Hier finden Sie den Artikel zur aktuellen Lage und zur Stellungnahme der Landrätin.

16.28 Uhr: Bundeswehr beendet Hilfseinsatz in Portugal - Ankunft in Stuttgart

Die Bundeswehr hat ihren Corona-Hilfseinsatz in Portugal beendet. Rund 30 Soldatinnen und Soldaten des Sanitätsregiments 3 aus Dornstadt bei Ulm (Alb-Donau-Kreis) sind am Freitag am Flughafen in Stuttgart angekommen. Sie hatten zuletzt in einem Krankenhaus in Lissabon auf einer Intensivstation bei der Behandlung von Covid-19-Patienten geholfen, wie ein Sprecher der Bundeswehr mitteilte.

Da die Sieben-Tage-Inzidenz in Portugal inzwischen auf ein mit Deutschland vergleichbares Maß gesunken sei, habe die Bundeswehr ihren Einsatz in Abstimmung mit Portugal nun beendet, so der Sprecher. Vor rund einem Monat waren die Angehörigen des Sanitätsregiments „Alb Donau“ der Rommel-Kaserne in Dornstadt von Stuttgart aus zu ihrem Hilfseinsatz gestartet. Die Ärzte, Pfleger und notfallmedizinischen Assistenten der Bundeswehr hatten ihre Kameraden abgelöst, die bereits seit dem 3. Februar zur Unterstützung des portugiesischen Gesundheitssystems im Einsatz waren.

16.16 Uhr: Frankreich wird Hochinzidenzgebiet

Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Frankreich ab Sonntag als Hochinzidenzgebiet mit Testpflicht bei der Einreise ein. Das österreichische Bundesland Tirol sowie Tschechien und die Slowakei werden gleichzeitig von der Liste der Virusvariantengebiete gestrichen, wie das Robert Koch-Institut mitteilte. Damit wird ein wesentlicher Teil der Einreisebeschränkungen für diese Länder und Regionen aufgehoben.

15.41 Uhr: EMA erlaubt Lagerung von Biontech-Impfstoff bei Gefrierschrank-Temperaturen

Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer kann laut einer Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) künftig vorübergehend auch bei weniger tiefen Temperaturen gelagert werden, was eine Verimpfung auch durch Hausärzte möglich macht. Wie die EMA am mitteilte, kann der Impfstoff bis zu zwei Wochen lang bei Temperaturen zwischen minus 25 und minus 15 Grad gelagert werden und damit in üblichen pharmazeutischen Gefrierschränken etwa in Apotheken.

Bisher war für den Impfstoff eine dauerhafte Lagerung in Spezialgefrierschränken bei zwischen minus 90 und minus 60 Grad vorgeschrieben, was einen Einsatz bei Hausärzten oder in armen Ländern verhinderte.

15.07 Uhr: Landkreis Sigmaringen erlässt keine Ausgangsbeschränkung

Die Inzidenz im Landkreis Sigmaringen ist seit knapp zwei Wochen über einem Wert von 100. Am Mittwoch lag die Inzidenz bei 188, am Donnerstag schlagartig bei 208,6. Das Infektionsgeschehen ist äußerst dynamisch. Deshalb werden ab Montag einige Maßnahmen getroffen, informiert das Landratsamt nun. Wir erklären die Details. 

15 Uhr: Bodenseekreis steht kurz vor der Corona-Notbremse

Die Sieben-Tage-Inzidenz des Bodenseekreises nähert sich der kritischen Marke von 100. Bleibt der Wert drei Tage lang über der Schwelle von 100, greift laut aktueller Corona-Verordnung des Landes die Notbremse, teilt das Landratsamt in einem Pressetext mit. Es gelten dann wieder verschärfte Kontaktbeschränkungen und viele Geschäfte dürfen keine Kunden mehr empfangen. Ausgenommen sind Supermärkte und andere Geschäfte für den täglichen Bedarf.

14.05 Uhr: Innenminister Strobl fordert „kurzen, allumfassenden Lockdown“

Wegen der steigenden Corona-Neuinfektionen und fehlenden Gegenmaßnahmen nach der Rücknahme der sogenannten Osterruhe hat Innenminister Thomas Strobl (CDU) ein sofortiges entschiedenes Eingreifen gefordert. „Wir bräuchten in Wahrheit jetzt sofort einen kurzen, allumfassenden Lockdown, um die rasante Ausbreitung der Mutante B.1.1.7 zu stoppen“, wurde er nun von Medien zitiert. Physisch in ihren Betrieben anwesend wären in dieser Zeit nur Angestellte, die zwingend dort sein müssten oder kritische Infrastrukturen betreuten. Strobl sprach von einer „verschärften“ Homeoffice-Praxis.

In den Schulen stünden ohnehin Osterferien an. Strobl hatte schon im Herbst einen ähnlichen Vorschlag gemacht. Er wurde aber nicht umgesetzt. „Wir können diesen Fehler jetzt wiederholen: Freilich dauert es dann halt länger und wird noch schlimmer“, sagte der CDU-Landeschef weiter.

14 Uhr: Söder skeptisch für „Wies`n 2021“

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist ebenso wie Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) skeptisch, was die Ausrichtung des Oktoberfestes 2021 angeht. „Ich halte die Skepsis des Oberbürgermeisters für absolut berechtigt und teile sie, auch wenn es heute noch keine abschließende Bewertung geben kann“, sagte Söder nach einer Sitzung des CSU-Vorstands in München. Reiter hatte zuvor in einer Bürgersprechstunde einem Bericht des „Münchner Merkurs“ zufolge über die Wies`n 2021 gesagt: „Man darf sehr skeptisch sein.

Aber ich würde keine Wetten auf ein Oktoberfest 2021 abschließen.“ Die Entscheidung soll spätestens im Mai fallen. „Ich glaube, dass wir in den nächsten zehn Tagen noch eine Menge an Steigerungen erleben werden“, sagt Söder mit Blick auf die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus. „Alle, die noch vor zehn Tagen gesagt haben, jetzt muss geöffnet werden um jeden Preis, die rudern alle schon wieder ein Stück zurück“, sagte Söder. Er forderte dazu auf, dem Expertenrat zu folgen.

13.16 Uhr: Spahn: Regierende sollten nicht die eigenen Maßnahmen kritisieren

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Kritik an einigen Ministerpräsidenten und Mitgliedern der Bundesregierung geübt. „Seit Anfang des Jahres machen sich einige der Regierenden in Bund und Ländern aus taktischen Motiven selbst zu Kronzeugen der Kritik an den gemeinsamen Entscheidungen“, sagt Spahn dem „Spiegel“. „Das kostet enorm Akzeptanz.“ Man müsse das Gemeinsame bewahren.

Die Entscheidung zur mittlerweile gekippten Oster-Ruhe hätten alle in der vergangenen Ministerpräsidentenkonferenz mitgetragen. „Wir haben diesen Fehler gemeinsam gemacht“, sagte Spahn. Weiter rief er dazu auf: „Es geht darum, den letzten Teil der Strecke noch einmal zusammen zu schaffen.“

12.25 Uhr: Lauterbach: Ich glaube den Corona-Fallzahlen von Mallorca nicht

Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hält die niedrigen Corona-Fallzahlen auf Mallorca für geschönt. Mallorca habe bestritten, dass es die besonders ansteckende Corona-Variante P1 auf der Insel gebe - „ich glaube das übrigens nicht, also ich glaube, dass dort P1 ist“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“. „Da wird auch noch getrickst, ich glaube da kein Wort. Ich glaube, dass die mittlerweile längst P1 haben. Und ich glaube auch den Fallzahlen nicht.“ Die Uni-Klinik Son Espases der Insel hatte schon am Dienstag die auch in Deutschland kursierenden Berichte dementiert, es sei P1 auf Mallorca diagnostiziert worden. „Wir haben die Variante B.1.1.28 gefunden. Die gefährliche Variante (aus Brasilien) ist die B.1.1.28.1, auch als P1 bezeichnet“, sagte der Sprecher der Klinik, Juan Carlos González.

Nach den aktuellen Zahlen des regionalen Gesundheitsministeriums in Palma vom Donnerstag wurden binnen eines Tages 36 Menschen auf den Inseln im Mittelmeer positiv auf das Virus getestet. Davon entfielen 33 auf Mallorca, wo zurzeit viele Deutsche trotz der Warnungen der Bundesregierung ihren Urlaub verbringen, und 3 je auf Ibiza und Menorca. Das Gesundheitsministerium in Madrid gab die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen für die Balearen am Donnerstagabend mit 29,32 an, ein leichter Rückgang im Vergleich zu Mittwoch.

11.15 Uhr: RKI sieht wachsende Gefahr durch dritte Pandemiewelle

Das Robert Koch-Institut hat vor einer gefährlichen dritten Welle in der Pandemie gewarnt und um einen Reiseverzicht zu Ostern gebeten. „Es gibt sehr deutliche Signale, dass diese Welle noch schlimmer werden kann als die ersten beiden Wellen“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass wieder mehr Menschen schwer erkranken, dass Kliniken überlastet und dass viele Menschen auch sterben werden.“ Das Impfen allein könne diese Entwicklung noch nicht aufhalten. Für die Osterzeit empfahl Wieler nur Treffen im engsten Familienkreis - und sonst mit Maske am besten draußen. „Bitte verreisen Sie möglichst nicht, weder im Inland noch ins Ausland.“ Bisher habe Umsicht eine viel schlimmere Situation verhindern können. „Wir stehen erst am Anfang dieser Entwicklung. Und wenn wir nicht sofort gegensteuern, dann werden die Folgen gravierend sein. Da ist sich die Wissenschaft einig“, sagte Wieler.

10.30 Uhr: Generelle Testpflicht bei Flug-Einreisen erst ab Dienstagfrüh

Die generelle Corona-Testpflicht für Einreisen per Flugzeug nach Deutschland soll erst in der Nacht von Montag zu Dienstag in Kraft treten. Zunächst war geplant, dass die neuen strengeren Vorgaben in der Nacht zu Sonntag in Kraft treten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn begründete die neue Terminierung damit, dass Reisenden und Fluggesellschaften „etwas mehr Zeit“ zur Vorbereitung gegeben werden solle. Die Airlines hätten dargelegt, dass auch der zuvor geplante Starttermin in der Nacht zum Sonntag weitgehend hätte eingehalten werden können. Allerdings gebe es einige Länder, in denen die „Testinfrastruktur selbst noch nicht so ausgebaut ist“. Dort müssten die Fluggesellschaften die Testangebote noch organisieren. Die Folge der neuen Verordnung beschrieb Spahn so: „Wer keinen negativen Test hat, wird nicht mitgenommen.“

10.10 Uhr: Deutschland will Frankreich ab Montag als Hochinzidenzgebiet einstufen

Die Bundesregierung will ganz Frankreich als Corona-Hochinzidenzgebiet einstufen. Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian bestätigte in Paris Angaben aus Berliner Regierungskreisen. Die Entscheidung bedeutet, dass die Grenze dann bis auf weiteres nur bei Vorliegen eines negativen Corona-Tests überquert werden dürfte. Grund für die Entscheidung sei, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in Frankreich deutlich über der Schwelle von 200 liege. Die Regelung solle in der Nacht zu Montag in Kraft treten.

Der negative Corona-Test für den Grenzübertritt dürfe nicht älter als 48 Stunden sein, hieß es in den Kreisen weiter. Eine Ausnahme solle es für Pendler geben: Sie müssten sich nur zwei Mal pro Woche testen lassen. Dafür sollten gegebenenfalls Teststationen in Grenznähe aufgebaut werden. Grenzkontrollen solle es nicht geben, auch der grenzüberschreitende öffentliche Verkehr solle weiterlaufen. Allerdings werde es im Hinterland der Grenze Kontrollen nach dem Prinzip der Schleierfahndung geben.

8.50 Uhr: Konstanzer Landrat möchte Testtag einführen

Um einen besseren Überblick über das Infektionsgeschehen im Landkreis Konstanz zu haben, will Zeno Danner zu einem Testtag aufrufen.Möglichst viele der 286.000 Einwohner des Kreises sollen an einem Tag auf freiwilliger Basis einen Schnelltest machen. Das könnte ein Schritt Richtung Öffnungsstrategie sein

7.35 Uhr: Biontech/Pfizer testet Corona-Impfstoff nun auch an jüngeren Kindern

Nach den Konkurrenten Moderna und Astrazeneca haben auch die Mainzer Firma Biontech und ihr US-Partner Pfizer begonnen, ihren Corona-Impfstoff an jüngeren Kindern zu testen. „Gemeinsam mit unserem Partner Biontech haben wir den ersten gesunden Kindern in einer globalen fortlaufenden Phase 1/2/3-Studie eine Dosis verabreicht“, teilte Pfizer mit.

Das US-Unternehmen Moderna sowie der britisch-schwedische Pharma-Konzern Astrazeneca hatten schon vor Biontech/Pfizer damit begonnen, ihre Corona-Impfstoffe an jüngeren Kindern zu testen. Der US-Hersteller Johnson & Johnson will diesem Beispiel bald folgen.

Freitag, 26. März, 7.15 Uhr: Mehr als 21.500 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 21.500 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert Koch-Institut unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 21.573 neue Ansteckungsfälle nachgewiesen. Das sind knapp 1100 Fälle weniger als am Vortag, aber rund 4000 mehr als am Freitag vergangener Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg bundesweit auf 119,1. Am Donnerstag hatte sie bei 113,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gelegen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz, welche die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, steigt derzeit stetig an. Nachdem sie im Februar zwischenzeitlich auf unter 60 gefallen war, hatte sie am vergangenen Wochenende die Marke von 100 überschritten.

Das RKI meldete am Donnerstag außerdem 183 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. 

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 25. März: 

22.57 Uhr: Keine Lösung bei EU-Gipfel im Streit um Impfstoff-Verteilung: Österreich und andere Länder fordern Ausgleich für Astrazeneca-Ausfälle

Die EU-Staats- und Regierungschefs haben keine Einigung im Streit um die Verteilung von Corona-Impfstoffen unter den Mitgliedstaaten gefunden. Der Rat der EU-Botschafter werde sich erneut mit dem Thema befassen, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach einem Video-Gipfel am Donnerstagabend. Am bisherigen Verteilungssystem soll demnach grundsätzlich festgehalten werden, aber es solle auch „Solidarität“ gezeigt werden. Merkel sprach von einer „relativ komplizierten Aufgabe“, die einer „Quadratur des Kreises“ gleichkomme.

Mitte März hatten sechs EU-Länder einen „Korrekturmechanismus“ gefordert, weil sie sich bei der Impfstoffvergabe benachteiligt sehen. Neben Österreich beschwerten sich Tschechien, Slowenien, Bulgarien, Kroatien und Lettland, weniger erhalten zu haben, als ihnen gemäß ihrer Bevölkerungsgröße zustehe. Der östereichische Bundeskanzler Sebastian Kurz warnte vor einem „Europa der zwei Klassen“ und großem Schaden für die EU.

22.26 Uhr: Merkel hält Reisebeschränkungen für juristisch schwierig

Die Beschränkung touristischer Auslandsreisen in der Corona-Krise gestaltet sich nach Worten von Kanzlerin Angela Merkel rechtlich schwierig. „Es gibt schon erhebliche juristische Bedenken. Die muss man erst nehmen“, sagte die CDU-Politikerin am Mittwochabend in Berlin nach dem digitalen EU-Gipfel.

Angesichts der hitzigen Diskussion über Urlaub auf Mallorca erwägt die Bundesregierung, Reisen in beliebte Urlaubsgebiete im Ausland vorübergehend zu unterbinden. Merkel bat die zuständigen Ministerien, Möglichkeiten dafür zu prüfen. Sie könne dem Ergebnis nicht vorgreifen, sagte die Kanzlerin. „Wir können uns nicht rechtswidrig verhalten. Und deshalb bin ich auf die wiederholte Prüfung gespannt.“

Nachdem Mallorca am 14. März von der Liste der Corona-Risikogebiete gestrichen worden war, boomten Urlaubsbuchungen für die Balearen-Insel. Die Reisewarnung des Auswärtigen Amts war aufgehoben worden, weil die Zahl der Neuinfektionen dort unter 50 pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gesunken war. Damit wurde Urlaub auf Mallorca wieder ohne Quarantäne und Testpflicht bei der Rückkehr möglich.

21.15 Uhr: Kretschmann sieht nach Wegfall der Osterruhe „Riesen-Handlungsdruck“

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sieht nach dem Rückzieher bei der Osterruhe einen „Riesen-Handlungsdruck“, mit anderen Mitteln die stark steigenden Corona-Infektionszahlen unter Kontrolle zu bekommen. „Jetzt ist die Osterruhe weggefallen, aber es ist ja dafür noch gar kein Ersatz da“, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag in Stuttgart. Er müsse sich nun wirklich „den Kopf zerbrechen“, was bis Ostern geschehen solle und was danach. Es gehe darum zu entscheiden, ob man mit einer groß angelegten Teststrategie perspektivisch lockern könne oder „ob wir tatsächlich monatelang im Lockdown bleiben“.

Mittlerweile liege die 7-Tage-Inzidenz landesweit bei über 100. „Dann ist das Land ja bald flächendeckend unter der Notbremse“, sagte der Regierungschef. Derzeit liegt etwa die Hälfte aller Stadt- und Landkreise über der Zahl von 100 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner in einer Woche. Bleiben die Werte drei Tage lang über diesem Grenzwert, müssen die Kreise Öffnungen etwa von Geschäften wieder rückgängig machen.

Kretschmann sagte, in einem ersten Schritt müsse die Landesregierung jetzt dafür sorgen, „dass die Notbremse auch gemacht und durchgesetzt wird“. Dann müsse man sich anschauen, wie das Modellprojekt in Tübingen laufe, bei dem mit massenhaften Tests mehr Öffnungsschritte ausprobiert werden. „Dann können wir nochmal gucken, was wir mit dem Erfahrungshintergrund machen können“, sagte der Grüne.

19.40 Uhr: Weiterer Anstieg der Neuinfektionen im Südwesten

Die Infektionszahlen und die Sieben-Tage-Inzidenz in der Corona-Pandemie in Baden-Württemberg steigen kontinuierlich an. Nach Angaben des Landesgesundheitsamts vom Donnerstag kletterte der Inzidenzwert von 108,6 auf 115,3. Er liegt damit weiter klar über dem wichtigen Schwellenwert von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Der Kreis Schwäbisch Hall hat mit einer Inzidenz von 396,4 nach wie vor mit Abstand die höchsten Fallzahlen. Darauf folgen der Hohenlohekreis mit 235,2 und der Landkreis Sigmaringen mit 210,9.

Wenn die Inzidenz von 100 an drei Tagen hintereinander überschritten wird, greift in den Kreisen die sogenannte Notbremse, und Öffnungen etwa von Geschäften müssen wieder rückgängig gemacht werden. Laut Landesgesundheitsamt kamen innerhalb von 24 Stunden 2721 neu gemeldete Corona-Fälle hinzu. Damit stieg die Gesamtzahl seit Ausbruch der Pandemie auf 352.425. Zudem wurden im Zusammenhang mit Covid-19 weitere 15 Todesfälle gemeldet. Insgesamt sind es nun 8606 Verstorbene. Dem stehen schätzungsweise 318.334 Genesene gegenüber.

19 Uhr: Corona-Lage spitzt sich im Kreis Sigmaringen zu: Krankenhäuser stellen Pandemiestufe auf rot

Der Landkreis Sigmaringen hat die dritthöchste Inzidenz in Baden-Württemberg. Am Freitag will das Landratsamt weitere Maßnahmen bekannt geben, während die Krankenhäuser bereits Operationen und Behandlungen abgesagt haben. Hier lesen Sie alle Details.

18 Uhr: Bundesrat stimmt über Fortdauer von Epidemie-Regelungen ab

Der Bundesrat stimmt am Freitag über die Fortdauer zahlreicher, bislang befristeter Corona-Regelungen ab, die auf der Basis der epidemischen Lage von nationaler Tragweite erlassen wurden. Diese würden sonst zum Monatsende außer Kraft treten. Das vom Bundestag Anfang März beschlossene Gesetz enthält umfangreiche Detailbestimmungen - etwa zum Infektionsschutzgesetz, zum Pflegezeit- und zum Krankenhausfinanzierungsgesetz.

Die Länderkammer befasst sich außerdem mit Änderungen des Jugendschutzgesetzes. Diese beziehen sich auf Internetdienste, die für Kinder und Jugendliche relevant sind. Sie werden verpflichtet, Vorsorgemaßnahmen für den Schutz von Kindern und Jugendlichen zu treffen.

16.56 Uhr: Generelle Einreise-Testpflicht soll ab Sonntag gelten

Die geplante generelle Corona-Testpflicht für Einreisen per Flugzeug nach Deutschland soll ab diesem Sonntag um 0.00 Uhr gelten. Grund sei, dass Reisende und Fluggesellschaften sich darauf einstellen können, hieß es am Donnerstag aus dem Bundesgesundheitsministerium.

16.32 Uhr: Europaparlament macht Weg für rasche Einführung von EU-Impfpass frei

Das Europaparlament hat den Weg für eine zügige Einführung eines europäischen Impfzertifikats geebnet. Am Donnerstag stimmten die Abgeordneten dafür, das Thema im Eilverfahren zu behandeln. Die EU-Kommission hatte ein solches Dringlichkeitsverfahren befürwortet, damit die Verhandlungen zwischen den Institutionen so schnell wie möglich beginnen können. Das geplante Impfzertifikat soll bereits zum Juni eingeführt werden.

Mit dem „digitalen grünen Zertifikat“ will die EU-Kommission eine gemeinsame technische Lösung der 27 EU-Staaten schaffen und aktuelle Reisebeschränkungen überwinden. Das Zertifikat soll Impfungen, Ergebnisse zugelassener Tests und Informationen zu überstandenen Corona-Infektionen festhalten und EU-weit anerkannt werden.

15.51 Uhr: Anmeldesystem für Impftermine soll am Freitag wieder öffnen

Von Freitag an sollen in Baden-Württemberg wieder Termine für Impfungen gegen das Coronavirus vergeben werden. Dies teilte das Sozialministerium in Stuttgart mit. Termine können entweder unter der zentralen Rufnummer 16 117 sowie online auf www.impfterminservice.de vereinbart werden. Das Gesundheitsministerium hatte die Anmeldesysteme geschlossen, nachdem der Bund die Impfung mit dem Astrazeneca-Impfstoff für einige Tage ausgesetzt hatte. Um die Terminvergabe für Menschen über 80 auf der Warteliste mit Hochdruck voran zu bringen, wurde die Schließung um einige Tage verlängert.

Die Terminvergabe klappte in der Vergangenheit nicht ohne Probleme. Das Chaos sorgte für Unmut. Das Ministerium dämpfte Erwartungen, schnell einen Termin bekommen zu können. Es bat um Geduld. Mit den derzeitigen Liefermengen werden laut Mitteilung täglich rund 35.000 Menschen in Baden-Württemberg geimpft. Für die nächsten Wochen seien diese Termine schon zu einem großen Teil vergeben, viele davon an Menschen über 80 Jahren von der Warteliste.

15.31 Uhr: Wegen Aerosolbelastung lautes Sprechen im Nahverkehr vermeiden

Lautes Sprechen in Bussen und Bahnen soll nach Auffassung von Experten vermieden werden, um sich nicht unnötig einer erhöhten Belastung von Aerosolen auszusetzen. Studien zeigen, dass die Menge an virenhaltigen Tröpfchen vom Verhalten der Fahrgäste abhängt, wie das Wissenschaftsministerium in Stuttgart mitteilte. Aerosole gelten als einer der wesentlichen Übertragungswege für das Coronavirus. Sie entstehen beim Husten, Niesen, Sprechen und sind ein Gemisch aus festen und flüssigen Schwebeteilchen. Gegen sie sollen Masken helfen. In Bussen und Bahnen ist das Tragen vorgeschrieben.

Um die Aerosolbelastung in Bussen und Bahnen zu senken, empfehlen Experten weiter, den Umluftanteil in den Fahrzeugen zu minimieren. Das bedeutet, dass in den Innenraum maximal Luft von außen zugeführt wird, wie das Wissenschaftsministerium weiter berichtete.

15.22 Uhr: Nach positivem Test im DFB-Team: Hofmann und Halstenberg isoliert

Die Fußball-Nationalspieler Jonas Hofmann und Marcel Halstenberg müssen sich nach einem positiven Corona-Test von Hofmann beim DFB-Team in Quarantäne begeben. „Neben dem positiv auf Covid-19 getesteten Nationalspieler Jonas Hofmann muss auf Anweisung des Gesundheitsamts Düsseldorf zusätzlich noch Marcel Halstenberg, der im Rahmen der Kontaktverfolgung als Kontaktperson der Kategorie 1 eingestuft wurde, im Quartier des DFB-Teams in Quarantäne“, hieß es in einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bunds. Vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Island war beim DFB-Team ein PCR-Test positiv ausgefallen. Beide Profis werden nun nach Rückkehr in ihre Heimatorte isoliert.

15 Uhr: Astrazeneca korrigiert Angaben zu Wirksamkeit von Corona-Impfstoff nach unten

Nach Zweifeln an einer großangelegten US-Studie zur Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca hat das Pharmaunternehmen seine Angaben nach unten korrigiert. Der Impfstoff schütze zu 76 statt 79 Prozent vor einer Corona-Infektion mit Symptomen, teilte das Unternehmen mit. Unterdessen erteilte Venezuela einer möglichen Belieferung mit Astrazeneca-Impfstoff durch die Covax-Initiative eine Absage. Astrazeneca hatte am Montag das Ergebnis seiner Phase-III-Studie in den USA bekanntgegeben. Experten des US-Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) äußerten jedoch Bedenken, dass durch das Einbeziehen möglicherweise veralteter Daten ein „unvollständiges Bild der Wirksamkeit vermittelt“ worden sein könnte.

14.39 Uhr: Bundestag billigt Finanzierung des EU-Corona-Hilfsfonds

Der Bundestag hat den Aufbau des gemeinsamen EU-Fonds zur Bekämpfung der Pandemie-Folgen gebilligt. Für die nötige Schuldenaufnahme durch die EU-Kommission stimmten am Donnerstag 478 Abgeordnete, 95 waren dagegen, 72 enthielten sich. Der sogenannte Eigenmittelbeschluss ermächtigt die Kommission, für den Wiederaufbaufonds bis zu 750 Milliarden Euro am Kapitalmarkt aufzunehmen. Das nun vom Bundestag verabschiedete Gesetz dient der Ratifizierung dieses EU-Beschlusses.

Außenstaatsminister Michael Roth (SPD) betonte in der Debatte, Europa komme durch „diese schwere Krise nur gemeinsam und solidarisch“. Der geplante Fonds sei ein „klares Signal, dass wir niemanden alleine lassen“. Roth verwies dabei auch auf deutsche Interessen: „Arbeitslose Griechinnen und Griechen sind auch eine Gefährdung für Arbeitsplätze in Deutschland.“

390 Milliarden Euro aus dem Corona-Hilfsfonds sollen den EU-Plänen zufolge als Zuschüsse verteilt werden, die restlichen 360 Milliarden Euro als Kredite fließen. Diese Gelder müssen von den Empfängern an die EU-Kommission zurückgezahlt werden, die dann damit die entsprechenden EU-Schulden tilgt. Insgesamt sollen die Corona-Schulden der EU bis zum Jahr 2058 zurückgezahlt sein. Wie genau, ist noch weitgehend offen.

13.50 Uhr: RKI registriert mehr Corona-Fälle bei Kindern und Jugendlichen

Nach Beobachtungen des Robert Koch-Instituts scheint sich die Rolle von Kindern und Jugendlichen bei der Ausbreitung des neuen Coronavirus zu ändern. Die Covid-19-Fallzahlen stiegen in allen Altersgruppen an, besonders stark jedoch bei Kindern und Jugendlichen, heißt es im jüngsten Online-Lagebericht des RKI. Ausbrüche beträfen momentan insbesondere private Haushalte, zunehmend aber auch Kitas, Schulen und das berufliche Umfeld, während die Anzahl der Ausbrüche in Alters- und Pflegeheimen abgenommen habe.

Bei Kindern bis 14 Jahren haben sich die 7-Tage-Inzidenzen nach den RKI-Daten in den vergangenen vier Wochen bundesweit mehr als verdoppelt - auf zuletzt mehr als 100 Fälle pro 100 000 Einwohner. Für Kinderärzte kann neben dem zunehmenden Öffnen von Kitas und Schulen dabei aber auch vermehrtes Testen eine Rolle spielen.

13.09 Uhr: Deutsche trinken im Corona-Jahr 2020 weniger Alkohol

In der Corona-Pandemie ist der Alkoholkonsum in Deutschland deutlich zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, verzeichnete der Bierverbrauch mit einem Minus von 5,4 Prozent auf 86,9 Liter pro Kopf einen regelrechten Einbruch gegenüber dem Vorjahr. Beim Schaumwein lag der Rückgang mit 2,1 Prozent niedriger. Bei sogenannten Zwischenerzeugnissen wie Sherry, Madeira oder Portwein wurde dagegen ein Zuwachs verzeichnet: Durchschnittlich 0,2 Liter wurden davon pro Kopf verbraucht, ein Plus von 7,7 Prozent gegenüber 2019.

Insbesondere die Gastronomie-Schließungen und die abgesagten Großveranstaltungen zeigten demnach beim Bierabsatz Wirkung. Insgesamt setzten die in Deutschland ansässigen Brauereien und Bierlager 2020 rund 8,7 Milliarden Liter alkoholhaltiges Bier und damit 508,2 Millionen Liter weniger als 2019 ab - ein Rückgang von 5,5 Prozent. Den bislang stärksten Absatzrückgang beim Bier gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat verzeichnete die Statistikbehörde mit minus 27 Prozent im Januar 2021.

12.24 Uhr: Positiver Corona-Test bei Fußball-Nationalmannschaft

Bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hat es vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Island in Duisburg einen positiven Corona-Test gegeben. Der DFB bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der „Bild“-Zeitung, ohne einen Namen zu nennen. Das Spiel gegen Island soll am Abend wie geplant um 20.45 Uhr stattfinden.

12.12 Uhr: SPD fordert tägliche Corona-Tests für alle an Schulen und Kitas

SPD-Fraktionsvize Katja Mast hat tägliche Corona-Tests für Kinder und Erwachsene an Schulen und Kitas in Deutschland gefordert. Schulen und Kitas würden zunehmend zu Hotspots, wenn nichts geändert werde, sagte Mast am Donnerstag im Bundestag. Auch Kita-Kinder müssten verbindlich getestet werden. Ziel müsse jetzt eine ehrgeizigere Teststrategie sein. „Ich will zu täglichen Tests für Kinder und Erwachsene an Schulen und Kitas, damit wir unser Versprechen "Schulen und Kitas zuerst" mit Leben füllen“, sagte Mast. „Corona-Tests sind eine Brückentechnologie, bis alle geimpft sind.“

11.30 Uhr: Corona-Testpflicht für alle Flug-Rückkehrer ab Freitag vorgesehen

Für alle Reisenden, die mit dem Flugzeug nach Deutschland einreisen wollen, soll ab Freitag vor dem Abflug eine Corona-Testpflicht gelten. Die Betroffenen müssten „vor der Abreise im Ausland dem Beförderer einen Nachweis“ vorlegen, heißt es in dem AFP am Donnerstag vorliegenden Entwurf für eine entsprechende Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Der Entwurf befindet sich allerdings noch in der Ressortabstimmung.

Mit der neuen Verordnung wird von der bisherigen Regelung abgewichen, dass nur für Rückkehrer aus Risikogebieten eine Testpflicht besteht. Auf die Neuerungen hatten sich Bund und Länder bei ihren Corona-Beratungen in der Nacht zu Dienstag geeinigt. Von ihr sind auch Mallorca-Reisende betroffen. Die Insel war wegen rückläufiger Infektionszahlen von der Liste der Risikogebiete gestrichen. Darüber hinaus prüft die Regierung die Möglichkeit, Reisen in beliebte Urlaubsgebiete im Ausland vorübergehend zu unterbinden. Dafür gibt es aber große verfassungsrechtliche Hürden, wie die Bundesregierung einräumt.

10.40 Uhr: Tübingen beschränkt Corona-Schnelltests für auswärtige Gäste

Die Stadt Tübingen wird die Zahl der Corona-Schnelltests für Gäste von außerhalb des Landkreises künftig beschränken. Wer nicht im Kreis Tübingen wohnt oder arbeitet, soll ab Samstag nur noch an drei Stationen einen Schnelltest machen dürfen, teilte eine Sprecherin der Stadt am Donnerstag in Tübingen mit. Zudem werde die Zahl der Tests am Samstag für Auswärtige auf 3000 beschränkt.

Grund sei ein erwarteter Ansturm von Besuchern. Die übrigen sechs Teststationen sollen allein den Menschen aus dem Landkreis Tübingen und Menschen, die in Tübingen arbeiten, zur Verfügung stehen. Dazu müsse man einen Nachweis vorlegen. Wie die Sprecherin weiter mitteilte, entwickele sich das Modellprojekt „erfreulich“. Auch 16 Tage nach der Wiederöffnung der Geschäfte in Tübingen liege die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt bei 30.

In Tübingen wird in einem Modellprojekt die Wirkung von Öffnungsschritten in Corona-Zeiten getestet. An mehreren Teststationen können die Menschen kostenlose Tests machen, das Ergebnis wird bescheinigt. Damit kann man in Läden oder zum Friseur. Aber auch Außengastronomie und Kultureinrichtungen dürfen Gäste mit Zertifikat empfangen und bedienen.

9.15 Uhr: Saarland beendet Lockdown nach Ostern

Das Saarland steigt nach Ostern aus dem Lockdown aus. Ab dem 6. April sollen unter anderem Kinos, Fitnessstudios und die Außengastronomie wieder öffnen. Voraussetzung sei ein tagesaktueller negativer Schnelltest, sagte Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU).

8.32 Uhr: RKI registriert 22.657 Corona-Neuinfektionen und 228 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 22.657 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 228 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 17.504 Neuinfektionen und 227 neue Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 113,3 - und damit höher als am Vortag (108,1).

Donnerstag, 25. März, 7.17 Uhr: Impftempo stagniert bei deutlich unter 300.000 Impfungen pro Tag

Vor dem angekündigten Schub bei den Corona-Impfungen stagniert das Tempo der Impfkampagne in Deutschland derzeit weiter. Laut Robert Koch-Institut wurden zuletzt rund 268.000 Impfdosen an einem Tag verabreicht. Es handelt sich dabei um den Wert vom Dienstag - vier Tage nach dem Ende des knapp viertägigen Astrazeneca-Impfstopps. Am Dienstag vor dem Impfstopp waren es 248.000 Dosen, am Freitag vor dem Stopp 304.000 Dosen.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 24 März: 

22.17 Uhr: Harter Lockdown über Ostern im Osten Österreichs

In der österreichischen Hauptstadt Wien und zwei benachbarten Bundesländern gilt über Ostern ein harter Lockdown. Der Bürgermeister von Wien und die Landeshauptleute von Niederösterreich und dem Burgenland einigten sich am Mittwoch zusammen mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) auf diese Verschärfung der Corona-Maßnahmen. Von Gründonnerstag bis zum 6. April gelten auch tagsüber Ausgangssperren. Museen und Geschäfte, die nicht für den Grundbedarf nötig sind, müssen schließen.

Das Verlassen der eigenen Wohnung soll nur in bestimmten Fällen erlaubt sein, etwa zum Einkaufen oder für sportliche Aktivitäten. Die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske soll künftig in allen geschlossenen Räumen gelten, in denen sich mehrere Menschen aufhalten. Ob Ostergottesdienste in den Kirchen stattfinden dürfen, ist laut Anschober noch nicht entschieden worden.

Die Schulen sollen in der Woche nach Ostern geschlossen bleiben, für die Schüler soll Distanzunterricht stattfinden. Auch die Gastronomie bleibt weiter für Gäste geschlossen. Anschober räumte am Mittwoch ein, dass die Entscheidung für viele enttäuschend sein werde. Er würde auch lieber auf einer Restaurant-Terrasse sitzen, doch das sei aktuell nicht möglich, sagte der Minister.

21.42 Uhr: Merkel will nicht die Vertrauensfrage stellen

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Forderung der Opposition zurückgewiesen, im Bundestag die Vertrauensfrage zu stellen. „Das ist nicht nötig. Das werde ich nicht tun“, sagte die CDU-Politikerin am Mittwochabend in einem ARD-„Brennpunkt“. Sie habe heute die Menschen für einen Fehler um Verzeihung gebeten. „Das ist, glaube ich, das Richtige, was zu tun ist. Ich habe ansonsten die Unterstützung der gesamten Bundesregierung und insofern auch des Parlamentes.“

FDP, AfD und Linke hatten Merkel am Mittwoch nahegelegt, nach dem Zurückziehen der Osterruhe-Regelung die Vertrauensfrage zu stellen und damit zu prüfen, ob sie für ihren Kurs im Bundestag noch eine Mehrheit hat.

Ziel der Osterruhe von Gründonnerstag bis einschließlich Ostermontag war es gewesen, angesichts der dritten Welle der Corona-Pandemie das wirtschaftliche, öffentliche und private Leben stark herunterzufahren und damit Infektionsrisiken zu mindern. Merkel bat die Bürgerinnen und Bürger in der ARD, auch ohne diese staatlich verordnete Osterruhe über die Feiertage wenn möglich zu Hause zu bleiben: „Diese Bitte äußere ich und ich weiß auch, dass viele Bürgerinnen und Bürger der nachkommen.“

21.02 Uhr: Impfstoff: EU-Kommission verschärft Export-Kontrolle 

Der Export der knappen Corona-Impfstoffe aus der Europäischen Union soll schärfer kontrolliert und notfalls häufiger gestoppt werden. Die EU-Kommission beschloss am Mittwoch, die Anfang Februar eingeführte Exportkontrolle zu erweitern. Der britische Premier Boris Johnson warnte die EU sogleich vor Exportstopps. Ein neuer Konflikt zwischen Brüssel und London scheint jedoch zunächst abgewendet: In einer gemeinsamen Erklärung betonten beide Seiten am Abend, weiter auf Kooperation zu setzen.

Neue Kriterien sollen es beim EU-Exportmechanismus künftig erlauben, Impfstoffe zurückzuhalten, wenn Verhältnismäßigkeit und Gegenseitigkeit nicht gewahrt sind. Generelle Exportverbote soll es jedoch nicht geben. Auch Ausfuhren in Entwicklungsländer sollen nicht behindert werden.

20 Uhr: Bund erwartet bis zu 73,5 Millionen Impfdosen im zweiten Quartal

Das Bundesgesundheitsministerium erwartet im zweiten Quartal zwischen 70,5 und 73,5 Millionen Corona-Impfdosen für Deutschland. Das geht aus Lieferprognosen hervor, die das Ministerium im Internet veröffentlichte. Im ersten Quartal sind es 19,8 Millionen Dosen. Im zweiten Quartal sollen dabei auch 10,1 Millionen Dosen des Impfstoffs des US-Herstellers Johnson & Johnson geliefert werden, von dem anders als bei den bisher eingesetzten Impfstoffen nur eine Dosis nötig ist.

Bereits zuvor hatte das Ministerium angegeben, dass vom 5. April bis 1. Mai bis zu 15,3 Millionen Dosen Impfstoff geliefert werden sollen. Sämtliche Prognosen sind nach Angaben des Ministeriums noch mit Unsicherheiten behaftet. Für das gesamte Jahr 2021 rechnet das Ressort von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit 323,7 Millionen Impfdosen gegen Corona für Deutschland.

19.19 Uhr: Weitere Modellstädte wie Tübingen bald in unserer Region?

Seit Anfang November sind Restaurants und Cafés wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Die Stadt Ravensburg macht sich jetzt für ein schrittweises Öffnen der Gastronomie stark – und will dafür als Modellstadt dienen. Damit ist die Stadt nicht alleine: Auch Singen will dem Tübinger Modell folgen, um weitere Öffnungsschritte angehen zu können. Der Singener Rathauschef Bernd Häusler fordert in einem Schreiben an die Landesregierung weitere Öffnungsschritte für die Innenstadt.

18.37 Uhr: Oster-Gottesdienste möglich: Kretschmann sagt Kirchen-Gespräch ab

Nach dem Rückzieher der Politik in Sachen Oster-Lockdown sind Gottesdienste über die Feiertage nun doch wieder möglich. Oliver Hoesch, Sprecher der evangelischen Landeskirche in Württemberg, sagte gegenüber Medien: „Präsenzgottesdienste können unter den bisherigen Maßgaben stattfinden“ - also unter Beachtung eines strengen Hygienekonzeptes, das auch die jeweils aktuellen Inzidenzen berücksichtigt. Diese Konzepte hätten sich bewährt.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) habe sein für diesen Donnerstag geplantes Gespräch mit den evangelischen Landesbischof Frank Otfried July (Württemberg) und dem katholischen Bischof Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart) abgesagt, bestätigte ein Regierungssprecher der dpa. Bund und Länder hatten ursprünglich beschlossen, das gesellschaftliche Leben von Gründonnerstag bis Ostermontag weitestgehend lahmzulegen. Man wollte unter anderem die Kirchen bitten, Gottesdienste nur online anzubieten. Auf Initiative von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wurde der Plan aber wieder einkassiert.

18.31 Uhr: Aktuelle Corona-Politik erinnert Katarina Witt an DDR-Zeiten

Ex-Eiskunstläuferin Katarina Witt (55) fühlt sich durch das Zustandekommen von Corona-Entscheidungen an DDR-Zeiten erinnert. „Die Ähnlichkeit ist verblüffend, was man im Namen "zum Wohle des Volkes" so kollektiv, früher im Sozialismus und gegenwärtig im Kapitalismus, in so kleinem Kreise einfach durchsetzten kann“, schrieb sie auf ihrer Facebook-Seite.

„Ich mag es gar nicht aussprechen, aber ein kleines Teufelchen auf meiner Schulter flüstert mir fast schelmisch ins Ohr - "Willkommen zurück in der DDR"“. „Natürlich will ich nicht die DDR zurück. Aber wir leben seit 30 Jahren in einem Rechtsstaat und erleben seit einem Jahr, dass wir gesagt bekommen, was wir zu tun und zu lassen haben“, sagte Witt am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. „Und die, die uns das sagen, kriegen ihren eigenen Job nicht auf die Reihe.“

17.16 Uhr: Ausgangsbeschränkungen im Südwesten noch eine Ausnahme

Nachdem im Kreis Schwäbisch Hall bereits seit dem vergangenen Wochenende eine Ausgangsbeschränkung gilt, zieht mit Mannheim nun eine baden-württembergische Großstadt nach. Aufgrund der deutlich gestiegenen Corona-Zahlen gilt dort eine Ausgangssperre von Freitag an. Anders als in Schwäbisch Hall, wo die Menschen auch tagsüber ihre Wohnung nur aus triftigen Gründen verlassen dürfen, gilt das in Mannheim zunächst nur nachts zwischen 21 Uhr und fünf Uhr morgens.

Diese Beschränkung werden per Allgemeinverordnung erlassen. Wie ein Sprecher des baden-württembergischen Sozialministeriums sagte, sind der Landkreis Schwäbisch Hall und die Stadt Mannheim aktuell die einzigen Kommunen im Südwesten, die mit Ausgangsbeschränkungen auf die steigenden Infektionszahlen reagieren.

Nächtliche Ausgangsbeschränkungen gelten im Südwesten seit Mitte Februar nicht mehr landesweit, sondern nur noch, wenn Kommunen mit hohen Sieben-Tages-Inzidenzen dies verfügen. Das hatte der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim festgelegt. Demnach sind Ausgangsbeschränkungen in Kommunen möglich, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche - an drei Tagen in Folge über 100 liegt.

16.10 Uhr: Merkel gegen Urlaub in Ferienwohnungen bei exponentiellem Wachstum

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihre Ablehnung von Urlauben etwa in Ferienwohnungen oder auf Campingplätzen während des exponentiellen Wachstums der Corona-Infektionen bekräftigt. Merkel sagte: „Dass jetzt die Familien, ohne Kontakt mit einer anderen Familien zu haben, ihren ganzen Urlaub verbringen, das erschließt sich mir nicht auf den ersten Blick.“ Angesichts des gegenwärtigen exponentiellen Wachstums der Corona-Fälle wäre das „das falsche Signal“ gewesen, so Merkel. Bei sinkenden Inzidenzen könne sie sich dies aber gut vorstellen.

15.31 Uhr: Bundesregierung prüft temporäres Verbot bestimmter Urlaubsreisen ins Ausland

Als Maßnahme gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus prüft die Bundesregierung das vorübergehende Verbot von Urlaubsreisen ins Ausland. Es gebe "einen Prüfauftrag, ob es nicht die Möglichkeit gibt, Reisen in beliebte Urlaubsgebiete im Ausland vorübergehend zu unterbinden", sagte Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer in Berlin. Es bestünden aber "große verfassungsrechtliche Hürden", fügte sie hinzu.

14.40 Uhr: Derzeit keine Pläne für Frisör-Schließung

Im Regel-Trubel rund um Ostern und Notbremsen haben sich mehrere Leser mit einer Frage an den SÜDKURIER gewendet: Droht nun wieder die Frisör-Schließung? Die Landesregierung gibt Entwarnung: „Diese Überlegungen gibt es derzeit nicht“, sagte ein Sprecher des Staatsministerium auf SÜDKURIER-Anfrage. Auch in etwaigen Notbremsen-Mechanismen sind sie nicht verankert. Im Bundesbeschluss vom Montag waren Frisöre ohnehin kein Thema, auch zu Ostern gelten nach der Absage der Osterruhe nun die normalen Öffnungszeiten

14.35 Uhr: Scholz kritisiert Mallorca-Reisen

Vizekanzler Olaf Scholz  hat Reisen nach Mallorca kritisiert. „Es ist nicht gut, dass jetzt in dieser Situation solche Urlaubsreisen stattfinden“, sagte der Finanzminister. Mit Blick auf Beschränkungen in Deutschland sagte er, es sei nicht richtig, dass dann „einige“ anderswo in die Welt reisten.

Scholz verwies auf die von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen. Diese sollten dazu beitragen, dass sich dies nicht als „großer Trend“ entwickle, sagte er mit Blick auf Mallorca.

Bund und Länder hatten sich darauf verständigt, dass alle Reisenden, die aus dem Ausland zurückkehren, künftig einen Corona-Test machen, auch wenn sie aus einem Nichtrisikogebiet wie aktuell Mallorca kommen. Fluggesellschaften hatten zugesagt, über Ostern Reisende vor der Rückkehr auf der Insel zu testen.

Die Bundesregierung hatte Mallorca von der Liste der Risikogebiete gestrichen und die Reisewarnung wegen stark gesunkener Infektionszahlen aufgehoben. Damit entfiel auch die Quarantäne für Rückkehrer. Das hat zu einem Buchungsboom geführt, aber auch zu hitzigen Diskussionen, ob man damit einen neuen Infektionsherd riskiert.

13.49 Uhr: Überlingen plant erneute Sperrung der Uferpromenade über Ostern

Um Menschenansammlungen zu erwarten, die über Ostern erwartet werden, empfiehlt die Stadt Überlingen eine Sperrung der Promenade am Bodensee. Auch andere Gemeinden sollten sie sperren, findet Überlingen. Die Entscheidung liegt beim Kreis, dort ist bislang aber nichts geplant.

13.45 Uhr: Scholz: Stopp der Osterruhe war gemeinsam getroffene Entscheidung

Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat die nun gekippte Osterruhe-Regelung als gemeinsam getroffene Entscheidung von Bund und Ländern bezeichnet. „Es sollte sich niemand aus der Verantwortung stehlen“, sagte der Finanzminister in Berlin bei der Vorlage der Eckwerte der Regierung für den Bundeshaushalt 2022. Er hoffe, dass es nun keine „Erinnerungslücken“ gebe.

13 Uhr: Kretschmann bestätigt: Pläne für „Osterruhe“ werden zurückgezogen. Auch er entschuldigt sich

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat bestätigt, dass die sogenannte „Osterruhe“ wieder gekippt wird. Kanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs der Länder hätten in ihrer kurzfristig angesetzten Schalte auf Initiative von Merkel entschieden, ihren Beschluss vom frühen Dienstagmorgen „zurückzuziehen und nicht umzusetzen“, sagte der Grünen-Politiker im Stuttgarter Landtag.

„Ich will der Kanzlerin noch mal meinen großen Respekt für diese Initiative zollen.“ Es habe sich als nicht machbar herausgestellt, Gründonnerstag und Karsamstag mit Hilfe des Infektionsschutzgesetzes als Ruhetage zu definieren. Zudem sei klar geworden, dass es bei vielen Betrieben stark die Lieferkette beeinträchtigt hätte. Das Sprichwort „der Teufel steckt im Detail“ habe sich bewahrheitet, sagte Kretschmann.

Der Plan für die „Osterruhe“ sei in der Bund-Länder-Schalte erst mitten in der Nacht aufgekommen und sei nicht genügend vorbereitet gewesen.

„Ich möchte mich bei der Bevölkerung für dieses Hin und Her entschuldigen.“

Winfried Kretschmann

12.45 Uhr: Merkel erklärt die Hintergründe der Entscheidung

Die Idee eines Ostershutdowns sei laut Angela Merkel mit bester Absicht entworfen worden. Dennoch sei die Idee der sogenannten Osterruhe ein Fehler. "Sie hatte ihre guten Gründe, war aber in der Kürze der Zeit nicht gut genug umsetzbar, wenn sie überhaupt jemals so umsetzbar ist, dass Aufwand und Nutzen in einem halbwegs vernünftigen Verhältnis stehen", so Merkel.

Viel zu viele Fragen von der Lohnfortzahlung durch die ausgefallenen Arbeitsstunden bis zu der Lage in den Geschäften und Betrieben können, das hätten die Beratungen der letzten 24 Stunden gezeigt, jedenfalls in der Kürze der Zeit nicht so gelöst werden, wie es nötig wäre, meint die Kanzlerin.

12.40 Uhr: Merkel bestätigt: Beschluss zu Osterruhe „war ein Fehler“. Sie bittet das Volk um Verzeihung

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eigene Fehler bei dem Beschluss zu einer Osterruhe eingeräumt und die Öffentlichkeit um Entschuldigung gebeten. Der inzwischen revidierte Beschluss sei ihr Fehler gewesen und als Kanzlerin wolle sie die Verantwortung dafür tragen, sagte Merkel in Berlin. Sie wisse, dass „der gesamte Vorgang zusätzliche Verunsicherung auslöst, dafür bitte ich alle Bürgerinnen und Bürger um Verzeihung“.

„Dieser Fehler ist einzig und allein mein Fehler. Denn am Ende trage ich für alles die letzte Verantwortung. Qua Amt ist das so.“
Angela Merkel

12.10 Uhr: Osterruhe wieder gekippt - Merkel übernimmt Verantwortung

Alles zurück auf den Anfang: Die erst wenige Stunden alte und hoch umstrittene Corona-Osterruhe wird es nicht geben.  Bundeskanzlerin Angela Merkel hat diese Regelung aus den jüngsten Bund-Länder-Beschlüssen wieder gekippt. Sie übernehme dafür die Verantwortung, wurde Merkel von Teilnehmern der kurzfristig einberufenen Schaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten zitiert. „Der Fehler ist mein Fehler“, sagte Merkel demnach. Sie habe am Vormittag entschieden, die Verordnungen zur Osterruhe nicht auf den Weg zu bringen, sondern zu stoppen.

Begründet wurde die Entscheidung damit, dass zu viele Folgeprobleme entstanden wären, hätte man - wie beschlossen - den Gründonnerstag und Karsamstag zu Ruhetagen erklärt. 

Dem Vernehmen nach drückten die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten ihren Respekt für die Kanzlerin aus und betonten die gemeinsame Verantwortung. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagte nach Angaben von Teilnehmern: „Ich habe persönlichen Respekt vor der Erklärung der Kanzlerin. Es ist am Ende besser, jetzt abräumen, wenn es rechtlich nicht geht.“ Letztlich seien die Verfahrensabläufe „auch Teil des Problems“.

Von mehreren Teilnehmern hieß es, Merkel werde nicht zurücktreten. Merkel wollte sich um 12.30 Uhr in einer Pressekonferenz äußern. Außerdem wollte sie am frühen Nachmittag im Bundestag den Abgeordneten in der Regierungsbefragung Rede und Antwort stehen. Dieser Termin stand allerdings schon seit langem fest.

Offen war zunächst, ob es eine alternative Regelung geben soll, um die steigende Zahl der Corona-Neuinfektionen in den Griff zu bekommen. 

11.15 Uhr: Merkel stoppt Osterruhe

Kanzlerin Angela Merkel hat nach massiver Kritik entschieden, den Bund-Länder-Entscheid zur sogenannten Osterruhe zu stoppen. Das teilte Merkel in der kurzfristig einberufenen Schalte mit den Ministerpräsidenten der Länder mit, wie die Deutsche Presse-Agentur von mehreren Teilnehmern erfuhr. Zunächst sei nicht daran gedacht, kurzfristig eine neue Bund-Länder-Runde einzuberufen. Der entsprechende Punkt zur Osterruhe der Beschlüsse vom frühen Dienstagmorgen werde nicht umgesetzt. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass zu viele Folgeprobleme entstanden wären, hätte man - wie beschlossen - den Gründonnerstag und Karsamstag zu Ruhetagen erklärt. Aufwand und Nutzen stünden in keinem guten Verhältnis, wurde Merkel von Teilnehmern der einberufenen Runde mit den Länderregierungschefs zitiert. Trotzdem sei es richtig, über Ostern Kontakte individuell möglichst stark einzuschränken, hieß es aus der Runde. Allen sei klar, dass weitere Maßnahmen erforderlich seien. Die Länder sollen nun das Instrumentarium aus den im Beschluss zusätzlichen Maßnahmen intensiv nutzen.

11.13 Uhr: Kretschmann will Schülern nach Ostern Wechselunterricht ermöglichen

Nach den Osterferien sollen alle Kinder und Jugendlichen schrittweise und unter bestimmten Bedingungen wieder in die Schulen zurückkehren können. Voraussetzung dafür sei, dass neben Lehrkräften auch Schüler zweimal die Woche getestet würden, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Mittwoch im Landtag in Stuttgart. „Jedenfalls haben wir das Ziel, dass wir perspektivisch allen Klassenstufen eine Chance auf Wechselunterricht einräumen – unter entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen.“ Der grüne Regierungschef kündigte an, sich kommende Woche mit Vertretern von Eltern, Lehrern und Schulleitern zusammensetzen zu wollen.

10.30 Uhr: Nach Kritik: Merkel berät kurzfristig erneut mit Ministerpräsidenten

Nach der massiven Kritik an den Oster-Beschlüssen der Bund-Länder-Runde Anfang der Woche will Kanzlerin Angela Merkel kurzfristig erneut mit den Ministerpräsidenten der Länder beraten. Um 11.00 Uhr soll es eine Schalte der Kanzlerin mit den Regierungschefs geben. Dabei soll es um den Umgang mit der anhaltenden Kritik gehen. Unmut hatte sich vor allem daran entzündet, dass nach den stundenlangen Corona-Beratungen in der Nacht zum Dienstag die Umsetzung zentraler Beschlüsse noch offen war.

10.15 Uhr: Land will Kreise weiter über Schließungen entscheiden lassen

Das Land will es weiter Stadt- und Landkreisen überlassen, je nach Corona-Infektionszahlen über Lockerungen und Schließungen etwa von Geschäften zu entscheiden. Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte erwogen, die Regeln wieder landesweit durchzusetzen, dies aber wieder verworfen. Der Grünen-Politiker will am Mittwochvormittag im Landtag erläutern, wie das Land die schärfere Corona-Notbremse und den fünftägigen Oster-Lockdown umsetzen wird.

9.10 Uhr: Russen wollen in Schwaben Corona-Impfstoff produzieren

Der russische Pharmakonzern R-Pharm will von Juni oder Juli an in Illertissen den in Moskau entwickelten Corona-Impfstoff Sputnik V produzieren. „Wir unternehmen alle Anstrengungen, damit es im Sommer losgehen kann“, sagte R-Pharm-Manager Alexander Bykow. In Illertissen könnten monatlich Millionen Dosen produziert werden. „Wir haben die Ausrüstung schon dort und die Kader“, sagte Bykow. Die genaue Produktionskapazität nannte er nicht. Im Moment prüft die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) die Zulassung des Präparats. EU-Gesundheitsexperte Jérôme Lepeintre schätzt, dass erst im Juni oder Juli mit einer EMA-Zulassung des Präparats zu rechnen sei. Von Illertissen aus könnten dann auch andere Staaten in der EU mit Sputnik V versorgt werden.

8.30 Uhr:  Inzidenzwert im Kreis Konstanz zum dritten Mal über der kritischen Marke

Am Sonntag meldete das Landesgesundheitsamt eine Sieben-Tages-Inzidenz von 109,3, am Montag lag der Wert bereits bei 122,6. Am Dienstag überschritt der Wert zum dritten Mal die 100-er Marke und liegt nun bei 107,9. Jetzt muss das Landratsamt Konsequenzen ziehen: Es wird Einschränkungen für Handel und Privatkontakte geben. Schulen und Kindertagesstätten können aber geöffnet bleiben. Welche Regeln gelten, lesen Sie hier.

Mittwoch, 24. März, 7.15 Uhr: RKI registriert 15.813 Corona-Neuinfektionen und 248 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 15.813 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 248 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 13.435 Neuinfektionen und 249 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 5.15 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI bundesweit bei 108,1 - und damit exakt auf dem Niveau wie am Vortag.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 1,04 (Vortag 1,12). 

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 23. März:

21.45 Uhr: Mehr als 80 Prozent Varianten unter den positiven Tests im Südwesten

Die Corona-Varianten verdrängen das ursprüngliche Virus in Baden-Württemberg immer rasanter. In der vergangenen Kalenderwoche lag ihr Anteil bei 82 Prozent, in der Woche davor bei 68 Prozent. Wie das Landesgesundheitsamt am Dienstag in Stuttgart weiter mitteilte, entspricht das einer Steigerung von 14 Punkten im Vergleich zur Vorwoche. Diese Werte stammen vom ALM, dem Verband der akkreditierten Labore in der Medizin.

Seit Dezember 2020 wurden dem Landesgesundheitsamt 20 451 Fälle mit Virusvarianten besonderer Bedeutung gemeldet. Seit dem Jahreswechsel wurden bei dem Amt 1294 Ausbrüche mit 5762 Varianten registriert. Die Zahl der übermittelten Fälle von Corona-Varianten waren in den mittleren Altersgruppen am höchsten, bei alten und jungen Menschen relativ niedrig.

20.31 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Land weiterhin über 100

Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Corona-Pandemie in Baden-Württemberg ist nochmals leicht gesunken. Der Wert ging nach Angaben des Landesgesundheitsamts vom Dienstag auf 101,9 zurück (Vortag: 103) und liegt damit weiter über dem wichtigen Schwellenwert von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Ab diesem Wert greift landesweit in den Landkreisen die sogenannte Notbremse. Im Vergleich zum Montag verzeichnete die Behörde 1985 neue Corona-Infektionsfälle.

Damit stieg die Zahl der bestätigten Fälle seit Beginn der Pandemie auf 346.765. Es gab 18 neue Todesfälle in Verbindung mit dem Virus - damit sind es nun 8568 Corona-Tote. Weiterhin haben alle 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten einen Inzidenz-Wert über 50. Der Hohenlohekreis(213,9) und Schwäbisch Hall (353,2) bilden die Spitze mit dem landesweit stärksten Infektionsgeschehen.

19 Uhr: Virologin Ciesek „frustriert“ von Politik, „Osterruhe“ zu kurz

Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek hält die am Montag beschlossene „Osterruhe“ für zu kurz, um die Zahl der Neuinfektionen spürbar zu reduzieren. „Ich fürchte, dass so ein kurzer Shutdown, der auch noch unterbrochen wird am Samstag, nicht den Effekt haben wird, den sich vielleicht viele vorstellen oder wünschen“, sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt im NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“.

Fünf Tage umfassten nicht einmal die Inkubationszeit des Virus. Wenn sich alle daran halten würden, könnten Infektionsketten vielleicht unterbrochen werden, „aber ich halte das für zu kurz um einen starken Effekt dadurch sehen zu können“. Australien, wo ein solcher Kurz-Shutdown gut funktioniert habe, könne man nicht als Argument anführen: Dort habe man zum Startzeitpunkt sehr viel weniger Infektionen gehabt, die man zudem alle habe nachverfolgen können.

17.38 Uhr: Corona-Schelltests: Tübingen führt Armband mit QR-Code ein

Tübingen will mit einem digitalen Tagesticket die Nachprüfbarkeit von Corona-Schnelltests vereinfachen. Wer sich an einer der neun Stationen im Stadtgebiet testen lasse, bekomme künftig ein Armband mit einem QR-Code, teilte die Stadt mit. Das Armband könne nicht weitergegeben werden, der QR-Code sei mit einem Smartphone - zum Beispiel am Eingang von Geschäften - auslesbar. Tagestickets auf Papier würden zwar weiter akzeptiert, sollten aber zur Ausnahme werden, hieß es. „Das digitale Tagesticket schafft Sicherheit gegen Missbrauch und verkürzt die Wartezeiten. So machen wir Corona-sicheres Stadtleben komfortabler“, sagte Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) laut Mitteilung.

17.17 Uhr: Knapp zwei Millionen Impfdosen im April für den Südwesten geplant

Baden-Württemberg soll bis Ende April knapp zwei Millionen Dosen Impfstoff erhalten. Das teilte das Sozialministerium mit, und berief sich auf vorläufige Lieferzahlen des Bundesgesundheitsministeriums. Demnach sollen von Ende dieser beziehungsweise Anfang nächster Woche bis Anfang Mai 1.234.350 Dosen des Herstellers Biontech/Pfizer, 303.600 Dosen des Herstellers Moderna und 391.200 Dosen des Herstellers Astrazeneca geliefert werden. Es könne aber jederzeit zu kurzfristigen Änderungen der prognostizierten Liefermengen kommen, teilte das Ministerium mit. Mehr als eine Million Menschen im Südwesten haben inzwischen eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten.

17.04 Uhr: Corona-Steuerhilfen werden verlängert

Mehrere steuerliche Erleichterungen werden wegen des andauernden Corona-Lockdowns in Deutschland verlängert. So können alle, die wirtschaftlich erheblich von der Pandemie betroffen sind, weiterhin einen Antrag auf Aufschub bei der Steuerzahlung stellen. Steuern, die eigentlich bis Mitte des Jahres fällig werden, müssen so erst Ende September gezahlt werden. Darüber hinaus können auch Ratenzahlungen vereinbart werden, wie am Dienstag aus einem Schreiben des Finanzministeriums an die Länder-Finanzbehörden hervorgeht. Auch Vollstreckungsmaßnahmen wegen nicht gezahlter Steuern können ausgesetzt werden. Außerdem sollen Steuervorauszahlungen ohne eine strenge Nachprüfung angepasst werden.

16.40 Uhr: Easyjet will Fluggäste trotz Bund-Länder-Beschluss nicht selbst auf Corona testen

Der britische Billigflieger Easyjet will laut "Tagesspiegel" trotz der Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz Fluggäste nicht selbst auf das Coronavirus testen. Das Testen vor Abflug und bei Ankunft liege in der Verantwortung der Passagiere, berichtete die Zeitung am Dienstag unter Berufung auf eine Erklärung des Unternehmens. Tests seitens der Airline im Zielgebiet seien organisatorisch und medizinisch nicht umsetzbar.

Easyjet-Deutschlandchef Stephan Erler zeigte sich von den Beschlüssen enttäuscht. "Es gibt noch immer keine bundeseinheitliche Test- und Einreisestrategie, geschweige denn eine europäische Lösung", sagte er dem "Tagesspiegel". Easyjet erwarte basierend auf den Beschlüssen "schnellstmöglich eine allgemeingültige, verbindliche Regelung wie grenzüberschreitender Verkehr nach Deutschland aus Risikogebieten, aber auch aus Nicht-Risikoländern erfolgen" könne.

16 Uhr: Südbadischer Fußballverband blickt nach Lockdown-Verlängerung der Annullierung der Saison entgegen

Der südbadische Fußball steht nach dem Beschluss der Ministerpräsidenten-Konferenz, den Lockdown bis mindestens 18. April zu verlängern, vor dem Abbruch. Einen entsprechenden Beschluss, so Thorsten Kratzner, Pressesprecher des Südbadischen Fußballverbands (SBFV) gebe es noch nicht, aber „es wird immer unwahrscheinlicher, dass in dieser Saison nochmal gespielt wird". Pokal-Wettbewerbe wären vorerst von der Annullierung nicht betroffen.

15.48 Uhr: DFB-Bosse Keller und Koch zu Corona-Beschlüssen: „Enttäuschend“

Die Verbandsspitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat die neuen Corona-Beschlüsse von Bundesregierung und Länderchefs kritisiert. In einer gemeinsamen Erklärung vom Dienstag schrieben DFB-Chef Fritz Keller und Vizepräsident Rainer Koch, der auch Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes ist: „Es ist enttäuschend, dass der organisierte Amateursport bei den jetzt getroffenen Bund-Länder-Beschlüssen mit keiner Silbe erwähnt wird.“ Man bedauere bei aller Vorsicht „sehr, dass abermals Verbote im Mittelpunkt stehen und nicht Lösungen, die Wege bieten, angemessen mit der Pandemie umzugehen“.

Der Lockdown, der den Sport im Amateur- und Jugendbereich seit Anfang November massiv einschränkt, wurde bis zum 18. April verlängert, neue Perspektiven für den Sport gibt es zunächst nicht. „Der organisierte Amateurfußball wird leider auch nach einem Jahr Pandemie immer noch nicht als Teil der Lösung begriffen“, schrieben Keller und Koch.

15 Uhr: Bundesregierung rechnet mit deutlich mehr Impfstoffen im Mai

Die Bundesregierung rechnet für den Mai mit einer deutlichen Steigerung der Corona-Impfstoffproduktion in Deutschland. Der Sonderbeauftragte der Regierung, Christoph Krupp, äußerte in einem Audio-Podcast die Erwartung, "dass wir im Mai auf eine wöchentliche Produktionsrate von ungefähr sechs Millionen Dosen kommen können". Diese lasse sich auch noch weiter steigern. "Damit werden wir weit über die Impfzentren hinaus auch die Hausärzte mobilisieren können", sagte Krupp. Allerdings sei die Produktion der Impfstoffe ein hochtechnologischer Vorgang. "Das ist kein Kuchenrezept."

Deswegen seien immer wieder auch Rückschläge möglich. Davon dürfe man "sich nicht irritieren lassen". Offen blieb auch, wie viele Impfstoffe gegen das Coronavirus im Mai tatsächlich in Deutschland pro Woche zur Verfügung stehen. So wird ein Teil der in Deutschland hergestellten Vakzine in andere Länder ausgeführt, umgekehrt importiert Deutschland auch Impfstoffe aus anderen Staaten.

13.31 Uhr: Kretschmann will verschärfte Notbremse umsetzen 

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die von Bund und Ländern beschlossene Verschärfung der Corona-Auflagen über Ostern verteidigt. „Wir sind in einer der schwierigsten Phasen der Pandemie“, sagte der Grünen-Politiker nun in Stuttgart. „Es gibt derzeit keinen Spielraum für weitere Öffnungsschritte.“ Es sei alarmierend, dass auch jüngere Menschen von den Corona-Mutanten stark betroffen seien.

Die vorgesehene Notbremse in Regionen, in denen die Infektionszahlen über 100 pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen liegen, müsse konsequent umgesetzt werde. Kretschmann sagte weiter, es sei aber noch zu klären, ob Kreise weiter selbstständig über Lockerungen und Schließungen je nach Inzidenzen entscheiden können oder ob man das wieder landesweit regeln müsse. Auch die genauen Bedingungen des fünftägigen Oster-Lockdowns seien noch unklar, etwa welche Geschäfte am Gründonnerstag und am Karsamstag geschlossen bleiben müssen.

„Ich würde mir vorstellen, dass das ein dem Feiertag entsprechender Ruhetag ist.“ Kretschmann bat um „Nachsicht“, dass die genaue Umsetzung der Beschlüsse im Land noch geprüft werden müsse. In der Sondersitzung des Landtags an diesem Mittwoch wolle er klare Ansagen machen.

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12.18 Uhr: Umsetzung von Coronatests von Urlaubern durch Airlines noch völlig unklar

Bund und Länder erwarten Corona-Tests aller Passagiere und Crew-Mitglieder vor einem Rückflug nach Deutschland auch aus Nicht-Risikogebieten - wie dies konkret umgesetzt werden soll, ist bei den Airlines aber noch unklar. „Wir prüfen im Moment die Ausgestaltung“, hieß es am Dienstag bei der Fluggesellschaft Condor. Tests statt Quarantäneregelungen seien aber „grundsätzlich der richtige Weg“ und auch positiv für die Reisebranche.

Bund und Länder hatten in der Nacht zum Dienstag unter anderem die Erwartung an alle Fluglinien formuliert, „konsequente Tests von Crews und Passagieren vor dem Rückflug und keine weitere Ausweitung der Flüge während der Osterferien“ vorzunehmen. Die Bundesregierung will demnach eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes vorlegen, wonach eine generelle Testpflicht vor Abflug zur Einreisevoraussetzung bei Flügen nach Deutschland vorgesehen sein wird. Bislang wurde am Montagabend nur bekannt, dass die Fluglinien generell zu derartigen Tests der Passagiere bereit sind. Noch offen ist aber, wer für die anfallenden Kosten aufkommt und was mit positiv getesteten Urlauberinnen und Urlaubern passiert. Derzeit laufen dazu Gespräche in alle Richtungen.

11.44 Uhr: Warteliste für Impftermine in Baden-Württemberg bald abgearbeitet

Die Warteliste der über 80-Jährigen für einen Impftermin gegen Corona soll in Baden-Württemberg bis Ende des Monats abgearbeitet sein. Von etwa 120.000 Menschen, die auf der Warteliste standen, seien 90.000 Menschen mit Terminen versorgt worden, teilte das Sozialministerium mit. Die sollen in den kommenden Tagen und spätestens bis Ende März Termine bekommen. Das Anmeldesystem für Termine ist derzeit noch geschlossen, es soll aber am Freitag wieder geöffnet werden.

Hintergrund war der zwischenzeitliche Impfstopp mit Astrazeneca. Mehrere zehntausend Termine fielen in der vergangenen Woche deshalb aus. Betroffene sollen größtenteils über eine eigene Warteliste mit Ersatzterminen versorgt werden. Gebuchte Termine für diese und kommende Woche finden normal statt. Ab April erwartet die Bundesrepublik deutlich höhere Impfstofflieferungen. Dann sollen die Kapazitäten der Impfzentren hochgefahren werden, zudem ab Mitte April Impfungen in den Hausarztpraxen beginnen.

11.24 Uhr: Institut erwartet keine großen wirtschaftlichen Folgen durch Oster-Lockdown

Der von Bund und Ländern beschlossene verschärfte Oster-Lockdown wird nach Einschätzung des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung keine großen direkten Einflüsse auf die Wirtschaftsaktivität haben. „Einkäufe, die in der Schließzeit über Ostern nicht stattfinden, dürften entweder davor oder danach aufgeholt werden“, sagte der Leiter des gewerkschaftsnahen Instituts, Sebastian Dullien, am Dienstag. In Deutschland soll von Gründonnerstag bis Ostermontag das öffentliche, private und wirtschaftliche Leben weitgehend heruntergefahren werden, um die dritte Welle der Corona-Pandemie zu brechen.

Die seit Anfang März eingeleitete Öffnungsstrategie habe allerdings „wirtschaftlich mehr Schaden als Nutzen gebracht“, kritisierte Dullien. Da vor der Lockerung versäumt worden sei, die Infektionszahlen deutlich unter die Inzidenz von 50 zu senken, habe sich nun die Erholung des inländischen Konsums verzögert. „Wir rechnen mit einer deutlichen Erholung des Privatkonsums in Deutschland nun erst später im zweiten Quartal. Den April kann man nun auch für Gastgewerbe und Freizeitwirtschaft abschreiben“, sagte Dullien.

10.10 Uhr: Kirchen beraten zu Oster-Gottesdiensten - Katholiken wollen Präsenz

Die katholische Kirche in Deutschland will an Präsenzgottesdiensten zu Ostern festhalten. Man sei von der Bitte von Bund und Ländern, darauf zu verzichten, überrascht worden, schrieb der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing,  auf Twitter. Ostern sei das wichtigste Fest für die Christen. „Zu Weihnachten haben wir gezeigt, wie wir mit Vorsicht Messe feiern können. Darauf wollen wir Ostern nicht verzichten. Wir werden es in die Gespräche einbringen.“

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, teilte mit: „Der Beschluss des Corona-Gipfels hat uns sehr überrascht, zumal davon das wichtigste Fest der Christen betroffen wäre. Wir werden uns in den von der Bundeskanzlerin angekündigten Gesprächen zunächst genau erläutern lassen, warum die bewährten Hygieneschutz-Maßnahmen, die alle Landeskirchen für ihre Gottesdienste haben, nun nicht mehr ausreichen sollen. Anschließend werden wir in unseren Gremien beraten, wie wir mit der Bitte umgehen.“

8.45 Uhr: Handel erwartet großen Kundenandrang am Karsamstag

Der Handel rechnet mit erhöhtem Kundenandrang in Lebensmittelmärkten am Mittwoch und Samstag vor Ostern. Die vereinbarte Schließung am Gründonnerstag sei daher kontraproduktiv, teilte der Handelsverband Deutschland mit.

Die Branchenvertretung reagierte mit scharfer Kritik auf die Verlängerung der Beschränkungen bis Mitte April. „Bund und Länder agieren nur noch im Tunnelmodus“, sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Sie konzentrierten sich auf Infektionszahlen, nicht aber auf die tatsächliche Infektionsgefahr beim Einkaufen. Diese sei gering.

8.05 Uhr: Osterurlaub adé: Wohin man jetzt noch reisen kann

Bund und Länder wollen angesichts steigender Infektionszahlen das Reisen im Inland und ins Ausland möglichst stark bremsen. Das bedeutet zwar nicht, dass man gar nicht reisen kann und darf. Viel ist aber nicht mehr möglich. Was geht jetzt überhaupt noch? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

6.35 Uhr: Knapp 7500 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind innerhalb eines Tages knapp 7500 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, wurden 7485 neue Ansteckungsfälle registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz erhöhte sich leicht. Bundesweit liegt sie den Angaben zufolge nun bei 108,1. Die Sieben-Tage-Inzidenz, welche die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, stieg zuletzt stetig an, nachdem sie im Februar zwischenzeitlich auf unter 60 gefallen war. Das RKI meldete außerdem 250 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.

Dienstag, 23. März, 6 Uhr: Radikaler Lockdown über Ostern - Urlauber werden ausgebremst

Bis tief in die Nacht haben Bund und Länder beraten, jetzt steht fest: Angesichts drastisch steigender Corona-Infektionszahlen wird ganz Deutschland über Ostern in den schärfsten Lockdown seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr geschickt. Vom 1. bis einschließlich 5. April, also von Gründonnerstag bis Ostermontag, soll das öffentliche, private und wirtschaftliche Leben weitgehend heruntergefahren werden, um die dritte Welle der Pandemie zu brechen. Das beschlossen Bundeskanzlerin Angela Merkel  und die Ministerpräsidenten der Länder in einer mehr als elfstündigen Marathonsitzung.

Der seit mehr als drei Monaten geltende Lockdown wird insgesamt um drei Wochen bis zum 18. April verlängert. Am 12. April soll darüber beraten werden, wie es danach weitergeht. Deutschland sei in einer sehr ernsten Lage mit exponentiell steigenden Fallzahlen, einer steigenden Belastung der Intensivstationen in den Kliniken und der Ausbreitung ansteckenderer Coronavirus-Varianten, begründete Merkel die Beschlüsse.

Diese Schritte sollen helfen:

Auch wenn die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz nun feststehen, ist noch nicht klar, welche Regeln künftig in Baden-Württemberg gelten. Zwar dürfte die neue Corona-Verordnung sich sehr am Resultat der Runde orientieren. Die Länder müssen die Beschlüsse aber nicht genau übernehmen, sie können sie strenger oder in aufgeweichter Form übernehmen. Wie Baden-Württemberg im Detail vorgehen will, will Ministerpräsident Winfried Kretschmann um 12 Uhr in einer Pressekonferenz gemeinsam mit Sozialminister Manfred Lucha verkünden.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 22. März:

23.59 Uhr: Hartes Ringen von Bund und Ländern um neue Corona-Regeln

Aktuell gibt es noch keine finalen Ergebnisse und Beschlüsse der Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Pandemie von Kanzlerin Angela Merkel und den Regierungs-Chefs der Bundesländer. Wir beenden an dieser Stelle den Newsticker für diese Nacht und werden Sie am Dienstagmorgen ab 6 Uhr an dieser Stelle mit den wichtigsten Meldungen der Gipfelrunde versorgen.

23 Uhr: Dritte Corona-Welle rollt: Deutlich mehr Menschen stecken sich an

Die Infektionslage in Deutschland verschlechtert sich rasant. So steckten sich zuletzt knapp 60 Prozent mehr Menschen nachweislich mit dem Coronavirus an als noch vor zwei Wochen. Das Robert Koch-Institut gab die sogenannte 7-Tage-Inzidenz - also die Zahl an Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche - am Montagmorgen mit 107,3 an. Das ist der höchste Stand seit 26. Januar. Vor 14 Tagen lag die Inzidenz noch bei 68,0.

Das Infektionsgeschehen hatte um Weihnachten herum seinen bisherigen Höhepunkt erreicht. Dann waren die Zahlen bis etwa Mitte Februar deutlich gefallen. Ein Grund für den erneuten Anstieg - trotz Lockdowns - dürfte die ansteckendere und wohl auch etwas gefährlichere Corona-Variante B.1.1.7 sein, die das Infektionsgeschehen in Deutschland mittlerweile dominiert.

21.55 Uhr: Deutsche Fluggesellschaften wollen Mallorca-Rückkehrer wohl selbst testen

Deutsche Fluggesellschaften wollen Mallorca-Rückkehrer selbst auf Corona testen. Das berichtete die „Bild“-Zeitung. Der Deutschen Presse-Agentur wurde dies in Regierungskreisen bestätigt. Die Zeitung nannte die Fluggesellschaften Tui, Condor, Eurowings und Lufthansa, die noch auf der Insel testen wollten.

Es werde nun nach Örtlichkeiten gesucht, es gehe um bis zu 40.000 Rückkehrer zu Ostern. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) habe sich in den vergangenen Stunden massiv dafür eingesetzt, dass die Fluggesellschaften testen. Die Bundesregierung hatte die Lieblingsinsel der Deutschen vor einer Woche von der Liste der Risikogebiete gestrichen und die Reisewarnung wegen stark gesunkener Infektionszahlen aufgehoben.

20.51 Uhr: Kreise: Keine Lockerung der Kontaktregeln für Besuche über Ostern

Bund und Länder wollen die strengen Kontaktregeln für Verwandtenbesuche über Ostern nicht lockern. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus mehreren Quellen aus den Beratungen von Bund und Ländern. Ein endgültiger Beschluss über die künftigen Maßnahmen stand aber noch aus. Vor den Beratungen war im Gespräch, über Ostern die Kontaktregeln leicht zu lockern und Verwandtenbesuche in einem größeren Rahmen als bislang zu erlauben.

Konkret lag ein Vorschlag vor, Treffen mit vier über den eigenen Hausstand hinausgehenden Personen zuzüglich Kindern im Alter bis 14 Jahre aus dem engsten Familienkreis zu erlauben. Dies sah ein Punkt in einem Beschlussentwurf hervor, der am Montagvormittag vom Kanzleramt verschickt worden war. Dort hieß es als Vorschlag: „Anders als im Lockdown über Ostern im letzten Jahr sollen Verwandtenbesuche in diesem Jahr möglich sein.“

20.13 Uhr: Corona-Zahlen steigen: Mallorca schließt Innenräume von Gaststätten

Wegen zuletzt wieder steigender Corona-Zahlen will die Regionalregierung Mallorcas die erst vor kurzem wieder geöffneten Innenräume von Cafés, Restaurants und Kneipen schließen. Die Maßnahme solle noch diese Woche umgesetzt werden, schrieb die deutschsprachige „Mallorca-Zeitung“.

Die Zahl der Neuansteckungen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen auf den Balearen, zu denen Mallorca gehört, stieg nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid vom Montagabend auf 26,45. Vergangene Woche hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch unter 20 gelegen. Im Vergleich zu Deutschland ist das ein immer noch relativ niedriger Wert.

19.55 Uhr: Tübingen will Modellprojekt trotz Fehlern bei Schnelltests fortsetzen

Trotz der jüngsten Fehler bei der Abnahme von Corona-Schnelltests gibt die Stadt Tübingen grünes Licht für eine Fortsetzung ihres bundesweit vielbeachteten Modellprojekts. Es gelte noch viele Probleme zu lösen, heißt es nach Angaben der Stadt in einem ersten Zwischenbericht von Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne), der Pandemiebeauftragten Lisa Federle und dem Infektiologen Peter Kremsner an das Sozialministerium.

Das Zwischenfazit des Projekts „Öffnen mit Sicherheit“ sei dennoch positiv und es werde empfohlen, das Test-Modell weiterzuführen. Die Projektphase soll bis zum 4. April gehen. In der Universitätsstadt läuft seit etwa einer Woche ein Modellprojekt zu mehr Öffnungsschritten in Corona-Zeiten.

18.51 Uhr: Beratungen von Bund und Ländern unterbrochen, Merkel unzufrieden

Die Beratungen von Bund und Ländern zum weiteren Vorgehen in der Corona-Krise sind am Montag unterbrochen worden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus mehreren Quellen aus den Gesprächen. Wie es hieß, habe sich zuvor Kanzlerin Angela Merkel (CDU) unzufrieden gezeigt. Die bisher geeinten Maßnahmen seien nicht ausreichend, um die Infektionsdynamik zu brechen, habe Merkel gesagt. So könne man in der Öffentlichkeit nicht bestehen.

18.47 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Land steigt zunächst nicht weiter

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist leicht gesunken. Der Wert ging im Südwesten nach Angaben des Landesgesundheitsamts nun minimal um ein Zehntel auf 103,0 zurück und liegt damit weiter über dem wichtigen Schwellenwert von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Ab diesem Wert greift landesweit in den Landkreisen die sogenannte Notbremse.

Allerdings dürfte dies mit Blick auf die jüngste Entwicklung kein wirklicher Hoffnungsschimmer sein: Denn am Wochenende wird auch in der Regel weniger getestet, es werden auch weniger Ergebnisse übermittelt. Deshalb sind die gemeldeten Fallzahlen montags meist niedriger. Im Vergleich zum Sonntag verzeichnete die Behörde 682 neue Corona-Infektionsfälle. Damit stieg die Zahl der bestätigten Fälle seit Beginn der Pandemie auf 344.780. Es gab 21 neue Todesfälle in Verbindung mit dem Virus - damit sind es nun 8550 Corona-Tote.

18.19 Uhr: Kreise: Bund und Länder betonen Umsetzung der „Notbremse“

Bund und Länder wollen die vereinbarte „Notbremse“ als wichtigen Mechanismus für die weitere Eindämmung des Coronavirus hervorheben. Angesichts der exponentiell steigenden Infektionsdynamik müsse sie für weitere „inzidenzabhängige Öffnungsschritte“ konsequent umgesetzt werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus mehreren Quellen aus den Beratungen von Bund und Ländern. Ein endgültiger Beschluss über die künftigen Corona-Maßnahmen stand aber noch aus.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten hatten die „Notbremse“ bei ihren Beratungen Anfang März mit Blick auf mögliche weitere Öffnungsschritte bei stabiler oder sinkender Infektionslage beschlossen. Sie sieht die Rücknahme von Öffnungen vor, wenn die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen in einer Region oder in einem Land an drei aufeinander folgenden Tagen über die Schwelle von 100 steigt.

Bundesweit lag diese Sieben-Tage-Inzidenz nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Montag nun bei 107,3 - und damit etwas höher als am Vortag mit 103,9.

17.50 Uhr: Baden-Württemberg will Terminvergabe für Impfungen am Freitag wieder öffnen

Die derzeit geschlossene Terminvergabe über die Hotline 116 117 und die Online-Terminvergabe für Corona-Impftermine in den Kreisimpfzentren werden zum Ende der Woche wieder geöffnet. „Die Terminvergabe wird Ende der Woche, voraussichtlich Freitag, wieder geöffnet“, sagte ein Sprecherin des Sozialministeriums auf Anfrage des SÜDKURIER. Derzeit werde noch die Warteliste mit den Über-80-Jährigen abgearbeitet, ergänzte die Sprecherin.

Erst im Anschluss könnten jene Menschen folgen, deren Termin mit Astrazeneca in der vergangenen Woche abgesagt werden musste. „Die Termine für die Warteliste werden jetzt vergeben, finden aber in der Mehrzahl nicht unmittelbar in den nächsten Tagen statt, sondern ab Ende nächster Woche“, so die Sprecherin weiter. Wie viele Menschen auf der Warteliste stehen, sagte die Sprecherin nicht. Termine für Astrazeneca-Impfungen ab dem 23. März finden ohne Einschränkungen statt. 

16.45 Uhr: Kreise: Genereller Lockdown soll vorerst bis 18. April weitergehen

Im Kampf gegen die Corona-Pamdemie soll der bestehende Lockdown in Deutschland grundsätzlich bis zum 18. April verlängert werden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus mehreren Quellen aus den Beratungen von Bund und Ländern. Ein endgültiger Beschluss über die künftigen Maßnahmen stand aber noch aus. Über weitere konkretere Regelungen auch mit Blick auf die Osterzeit wollten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten weiter beraten. Der generelle Lockdown mit der Schließung zahlreicher Einrichtungen war bisher zunächst bis zum 28. März vereinbart.

15.43 Uhr: Unregelmäßigkeiten bei Schnelltests in Tübingen

Bei der Abnahme von Corona-Schnelltests im Zuge des bundesweit vielbeachteten Modellprojekts „Öffnen mit Sicherheit“ in Tübingen ist es zu Unregelmäßigkeiten gekommen. Von an rund 2000 Menschen durchgeführten Tests wurden 25 Menschen in die Isolation geschickt, obwohl sie möglicherweise gar nicht positiv waren. Dies teilte der Betreiber von zwei Schnelltestständen, die Kern Medical GmbH (KME) mit.

KME hatte seine Schnelltests bei einer weitaus niedrigeren Temperatur getestet und ausgewertet als vorgeschrieben. Laut Hersteller Abbott müssen die Schnelltests bei Zimmertemperatur zwischen 15 Grad und 20 Grad durchgeführt und ausgewertet werden. Zudem müssen die Kits selbst 30 Minuten vor dem Gebrauch ebenfalls mindestens 15 Grad erreicht haben.

Dies sei in Tübingen nicht der Fall gewesen, sagte KME-Gesundheitsmanager Florian Vek. „Wir gestalten unsere Teststationen gerade um, damit die korrekte Temperatur zur Auswertung der Tests gewährleistet ist“ sagte Vek. Ins Rollen gebracht hatte den Fall der Tübinger Unternehmer Martin Konold, dem am Samstag in der Innenstadt die Schnelltestkits bei einer Außentemperatur von vier Grad auf einer Bank liegend aufgefallen waren.

Er hatte seine Beobachtung mit einem Tweet öffentlich gemacht. Angeheuert wurde KME durch die Stadt Tübingen. Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern.

15.37 Uhr: Nur wenige Südwest-Betriebe testen ihre Mitarbeiter schon selbst

Der Einsatz von Corona-Schnelltests ist in baden-württembergischen Unternehmen bisher eher die Ausnahme. Bei einer heute in Stuttgart veröffentlichten Umfrage des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) unter 935 Betrieben kam heraus, dass nur 19 Prozent der befragten Unternehmen Schnelltests anwenden. Immerhin 27 Prozent wollen demnach in Kürze mit solchen Tests starten.

Bei den Großbetrieben mit mehr als 1000 Beschäftigten sind die Anteile etwas größer: In dieser Gruppe bieten 46 Prozent der befragten Betriebe Schnelltests an, ein Drittel hat entsprechende Pläne. Die Umfrage ist allerdings für den Südwesten nicht repräsentativ, in Baden-Württemberg gibt es insgesamt mehr als 280.000 Unternehmen mit Beschäftigten.

15.31 Uhr: Scholz plant für 2022 nochmals 81,5 Milliarden Euro neue Schulden

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) plant für den Haushalt 2022 eine Neuverschuldung von 81,5 Milliarden Euro. Wie aus dem Finanzministerium nun bekannt wurde, ist zudem für das laufende Jahr ein Nachtragshaushalt mit einer zusätzlichen Kreditaufnahme von 60,4 Milliarden Euro vorgesehen. Insgesamt würde damit vor allem wegen der Corona-Krise die Neuverschuldung für 2021 auf 240,2 Milliarden Euro ansteigen - nach 130,5 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

14.22 Uhr: Curevac erweitert Analyse der klinischen Studie wegen Coronavarianten

Wegen der schnellen Ausbreitung neuer Coronavirus-Varianten erweitert das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac seine zulassungsrelevante klinische Studie. Damit solle die Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten CVnCoV bei spezifischen Varianten bestimmt werden können, erklärte Curevac in einer Mitteilung am Montag. Die Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten wird derzeit in der bereits fortgeschrittenen Studie in Europa und Lateinamerika mit rund 35.000 Teilnehmern untersucht. Curevac bekräftigte, die Marktzulassung im zweiten Quartal 2021 beantragen zu wollen. Mit einer Zulassung rechnet das Unternehmen bis Ende Juni.

Durch die Erweiterung der Studienanalyse soll es ermöglicht werden, auch die relevanten Wirksamkeitsdaten der wichtigen Gruppe von rund 270 Teilnehmern über 60 Jahren zu erfassen, die eine Impfung mit zwölf Mikrogramm erhalten haben. „Unser Ziel ist es, die Bevölkerung und besonders die gefährdeten älteren Altersgruppen vor dem Virus und seinen Mutationen mit unserem Impfstoffkandidaten zu schützen“, hieß es in der Mitteilung.

13.46 Uhr: Giffey wirbt für flächendeckende Corona-Tests auch bei Kita-Kindern

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat flächendeckende Corona-Tests auch für Kita-Kinder gefordert. "Die Inzidenzwerte bei Kita-Kindern sind in den vergangenen Tagen nachweisbar angestiegen", erklärte Giffey am Montag in Berlin. Deshalb sei es notwendig, alle Altersstufen bei den Selbsttests in Schulen und Kitas zu berücksichtigen. Dabei müssten Kita-Kinder "stärker in den Blick genommen werden".

Es reiche nicht, allein die Erwachsenen und das Personal in den Einrichtungen regelmäßig zu testen, erklärte Giffey. "Wenn wir die Kindertagesbetreuung in Kitas und in der Kindertagespflege aufrecht erhalten wollen, werden wir nicht umhin kommen, auch die Kinder zu testen." Dies sollte durch die Eltern vor dem Besuch der Einrichtung geschehen. Die Ministerin warb dafür, Ängste vor solchen Tests für Kinder zu entkräften. "Es gibt gut handhabbare Tests, bei denen es reicht, wenn mit dem Stäbchen im vorderen Bereich der Nase ein Abstrich genommen wird", erklärte sie. "Das kitzelt ein wenig in der Nase und ist für Kinder gut anwendbar."

11.38 Uhr: Gelockerte Kontaktbeschränkungen über Ostern laut Beschlussvorlage im Gespräch

Vor Beginn der Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise gibt es Überlegungen für gelockerte Kontaktbeschränkungen an Ostern. An den Feiertagen können sich womöglich mehr Verwandte aus verschiedenen Hausständen treffen, als eigentlich derzeit erlaubt ist, wie aus einer neuen Beschlussvorlage für die Gespräche am Montagnachmittag hervorgeht, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Die entsprechende Passage ist allerdings in Klammern gesetzt, was auf weiteren Beratungsbedarf hindeutet.

Der Vorlage zufolge würden die Länder für die Zeit vom 2. bis zum 5. April 2021 "Treffen mit vier über den eigenen Hausstand hinausgehenden Personen zuzüglich Kindern im Alter bis 14 Jahre aus dem engsten Familienkreis" zulassen. Zum engsten Familienkreis zählen demnach Ehegatten, Lebenspartner und Partnern einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft sowie Verwandte in gerader Linie, Geschwister, Geschwisterkinder und deren jeweilige Haushaltsangehörige. Solche Treffen sollen dem Entwurf zufolge auch dann möglich sein, "wenn dies mehr als zwei Hausstände oder fünf Personen über 14 Jahren bedeutet".

11.14 Uhr: Oberverwaltungsgericht kippt Beschränkungen in NRW-Einzelhandel

Das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster hat die Corona-Beschränkungen im Einzelhandel teilweise gekippt. Wie das Gericht am Montag mitteilte, entfallen ab sofort die Kundenbegrenzung pro Quadratmeter sowie die bislang erforderliche Terminbuchung. Die Regelungen verstoßen nach Auffassung des Gerichts gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz.

10.10 Uhr: Tourismusbranche stemmt sich gegen mögliche neue Quarantänepflicht

Die deutsche Tourismus- und Luftverkehrsbranche stemmt sich gegen eine neue mögliche Quarantänepflicht für Reiserückkehrer selbst aus Nicht-Risikogebieten. Ein solcher Beschluss wäre unverhältnismäßig, nicht zielführend und würde zudem die Gesundheitsbehörden überfordern, da sie die Einhaltung der Quarantäne überwachen müssten, kritisierten der Deutsche Reiseverband (DRV) und der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) in einem offenen Brief.

In einem Beschlussentwurf aus dem Kanzleramt für die Bund-Länder-Runde  ist von einer Quarantäne- und Testpflicht für alle Reisende aus dem Ausland die Rede - unabhängig von dortigen Inzidenzen. Der Punkt ist aber in eckigen Klammern formuliert und steht unter einem „Prüfvorbehalt“.

Der angedachte Beschluss ziele offenbar darauf, unter anderem Osterreisen nach Mallorca zu verhindern, meinen der DRV und BDL. Die Inzidenz auf der Balearen-Insel liege aber derzeit bei unter 20, zusätzlich gälten dort strenge Vorschriften. „Bei der Rückreise nach Deutschland besteht insofern auch kein erhöhtes sondern ein sogar stark vermindertes Eintragungsrisiko“, schreiben DRV-Präsident Norbert Fiebig und BDL-Präsident Peter Gerber.

7.54 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 107

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigt weiter an. Wie das Robert Koch-Institut am Montag unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, stieg der Wert bundesweit auf 107,1. Die Sieben-Tage-Inzidenz, der die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, stieg zuletzt stetig an, nachdem sie im Februar zwischenzeitlich auf unter 60 gefallen war. Am Sonntag wurde mit einem Wert von 103,9 die wichtige Marke von 100 überschritten, die eine zentrale Rolle spielt bei dem von Bund und Ländern vereinbarten Notbremsen-Mechanismus für die Lockerung oder Verschärfung von Corona-Auflagen. Das RKI meldete am Montag 7709 Corona-Neuinfektionen und 50 Todesfälle.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten wollen bei einem Spitzengespräch am Montag entscheiden, wie es mit den Corona-Auflagen weitergeht.

7.18 Uhr: Zahl der Covid-Patienten auf Intensivstationen steigt

Nach den ersten vorsichtigen Lockerungen in der Pandemie ist die Zahl der Corona-Patienten auf Deutschlands Intensivstationen wieder angestiegen. Mit mehr als 3000 belegten Betten liegt die Belastung im Moment erneut so hoch wie zu den Spitzenzeiten in der ersten Welle im Frühjahr 2020. Das geht aus dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) hervor.

„Wir starten jetzt auf den Intensivstationen in die dritte Welle und das auf einem sehr hohem Niveau. Davor hatten wir bereits Ende Februar gewarnt und das bereitet uns große Sorgen“, sagte Divi-Präsident Gernot Marx. Nach Divi-Daten wurden am Sonntag 3056 Covid-19-Patienten auf deutschen Intensivstationen behandelt. „Wir erwarten in den nächsten Wochen einen rasanten Anstieg der Patienten, da die Welle der Intensivpatienten immer zwei bis drei Wochen der Infektionswelle nachrollt“, ergänzte er. Es lasse sich daher erst für die Zeit ab Mitte April etwas an den Zahlen ändern.

Bei Inzidenzen um die 200 Infektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner prognostizieren Notfallmediziner für Anfang Mai rund 5000 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen. Das wären fast so viele wie auf dem Höhepunkt der zweiten Welle Anfang Januar und könnte viele Kliniken erneut schwer belasten.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 21. März:

21.25 Uhr: Bund und Länder beraten morgen über Vorgehen in Corona-Pandemie

Unter dem Eindruck deutlich steigender Infektionszahlen beraten Bund und Länder morgen (Montag) erneut über die Corona-Schutzmaßnahmen. Vor den Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefinnen und -chefs der Bundesländer hatte Merkel in Aussicht gestellt, einen Teil der beim Treffen am 3. März beschlossenen Lockerungen wieder zurückzunehmen. „Wir werden leider auch von der Notbremse Gebrauch machen müssen“, sagte sie. Aus den Reihen der Bundesländer wurden erneut Forderungen nach regional abweichenden Regelungen laut.

21.00 Uhr: Tausende feiern trotz Corona-Auflagen Karneval in Marseille
- Intensivstationen melden höchste Auslastung seit November

Ungeachtet aller Corona-Auflagen haben tausende Menschen am Sonntag in Marseille Karneval gefeiert. Bei einem nicht genehmigten Karnevalsumzug zogen nach Polizeischätzungen rund 6500 Feiernde ohne Mund-Nasen-Bedeckung und dicht gedrängt durch die Straßen der südfranzösischen Hafenstadt.

Ein Polizeisprecher sprach von einem unverantwortlichen Verhalten. Verstöße gegen die Schutzmaskenpflicht würden geahndet.

Unterdessen meldeten die französischen Gesundheitsbehörden eine wachsende Belastung der Intensivstationen. Dort wurden am Sonntag mehr als 2200 Covid-19-Patienten behandelt, die höchste Zahl seit Ende November.

In weiten Teilen Frankreichs war am Samstag ein dritter Lockdown in Kraft getreten. Fast alle Geschäfte des nicht täglichen Bedarfs müssen dort für vier Wochen schließen. Auch die Bewegungsfreiheit wird eingeschränkt.

20.37 Uhr: Demonstration mit Abstand und Maske gegen den Lockdown

Rund 300 Menschen haben am Sonntag friedlich mit Abstand und FFP2-Masken gegen den Corona-Lockdown in München protestiert. „Es sind deutlich weniger Demonstranten, als wir erwartet haben“, sagte eine Sprecherin der Polizei am Sonntagnachmittag. Die Veranstalter hatten ursprünglich 1000 Teilnehmer angemeldet, auch einige Politiker wie FDP-Fraktionschef Martin Hagen und SPD-Bundestagsabgeordneter Florian Post wollten an der Demonstration teilnehmen.

Auch am Königsplatz war eine Demonstration mit rund 200 Teilnehmern gegen die Corona-Maßnahmen angemeldet, dort kam es nach Angaben der Polizei zu keinen Störungen.

19.57 Uhr: Corona-„Notbremse“ in Sicht - Osterurlaub im eigenen Bundesland?

Unter dem Druck immer höherer Corona-Infektionszahlen schwinden die Hoffnungen auf größere weitere Öffnungen zur Osterzeit.
Ende März, Anfang April beginnen die Osterferien. Sollte da ein Tapetenwechsel zumindest in der Nähe möglich sein? Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) warnte vor einer großen Reisewelle, sagte aber der „Bild am Sonntag“, vielleicht könne man innerhalb eines Landes ermöglichen, dass Ferienwohnungen genutzt werden können.

In einem Entwurf brachten die SPD-geführten Länder „kontaktarmen Urlaub“ im eigenen Bundesland mit strengen Hygieneauflagen und Tests ins Gespräch. Möglich sein könnte dies demnach etwa in Apartments, Ferienwohnungen, Wohnwagen und Wohnmobilen - mit eigenen sanitären Anlagen und Essen in Selbstversorgung. Söder äußerte sich am Sonntag zurückhaltend und warnte vor neuen Beherbergungsverboten, die 2020 schon einmal rechtlich gescheitert seien. Er brachte Testpflichten und Quarantäne für Mallorca-Urlauber ins Spiel, „damit die Relation gewährleistet ist“. Diese Rückkehr-Vorgaben fielen kürzlich weg, seit die Insel für deutsche Urlauber nicht mehr als Risikogebiet gilt.

19 Uhr: Spahns Ministerium kauft Masken von Unternehmen seines Mannes

Das Bundesgesundheitsministerium von Jens Spahn (CDU) hat im vergangenen Jahr FFP2-Schutzmasken von einer Firma gekauft, für die auch Spahns Mann arbeitet. Dies geht aus Unterlagen hervor, die das Ministerium an den Bundestag schickte und über die der "Spiegel" am Sonntag berichtete. Der Masken-Deal könnte Interessenkonflikte bergen, weil Spahns Ehemann Daniel Funke als Lobbyist und Büroleiter der Burda-Repräsentanz in Berlin arbeitet.

Auf AFP-Nachfrage erklärte Spahns Ministerium: "Der Vertrag mit der Burda GmbH ist nach Angebotseingang nach einem standardisierten Verfahren zu marktüblichen Preisen geschlossen und abgewickelt worden." Diese Erklärung hatte es zuvor auch dem "Spiegel" zukommen lassen.

17.35 Uhr: Baden-Württemberg überschreitet Wert 100 bei Sieben-Tage-Inzidenz

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg hat den Wert von 100 überschritten. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche lag am Sonntag (Stand: 16.00 Uhr) bei 103,1, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Damit ist nun landesweit der Wert überschritten, ab dem in den Landkreisen die sogenannte Notbremse greift. Am Vortag hatte der Wert noch bei 99,8 gelegen.

Im Vergleich zum Samstag verzeichnete die Behörde 904 neue Corona-Infektionsfälle. Damit stieg die Zahl der bestätigten Fälle seit Beginn der Pandemie auf 344 098. Es gab vier neue Todesfälle in Verbindung mit dem Virus - und damit sind es nun 8529 Corona-Tote.

17.03 Uhr: Erste Tui-Flieger aus Deutschland sind in Mallorca eingetroffen

Für manche ist der Urlaub auf der spanischen Mittelmeerinsel eher eine Notlösung. „Wir hätten lieber Urlaub auf Norderney gemacht. Das dürfen wir aber nicht. Da blieb nur noch Mallorca übrig“, sagte ein Ehepaar der Deutschen Presse-Agentur bei der Ankunft am Flughafen Son Sant Joan. „Wir hoffen, dass es ruhig wird. Es ist der erste Urlaub seit vergangenem März. Wir arbeiten in der Pflege und wollen einfach mal den Kopf freibekommen.“

Bei der Einreise auf Mallorca ist ein negativer PCR-Test nötig. Dieser wird sowohl beim Check-in vor dem Abflug als auch bei der Ankunft kontrolliert. Die Corona-Zahlen liegen derzeit niedrig, steigen aber nach Wochen des Rückgangs gerade wieder ganz leicht an. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Infektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen, liegt derzeit bei etwa 20.

16.19 Uhr: SPD-Chefin Esken: Nochmal Schritt zurück in den Lockdown

Angesichts deutlich steigender Corona-Infektionszahlen fordert SPD-Chefin Saskia Esken, die staatlichen Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie wieder zu verschärfen. „Bei allem Verständnis für unsere Frühlingsgefühle und für die Nöte in der Kultur, in Handel, Gastro und Tourismus: Solange Testen und Impfen nicht greifen, müssen wir die geplanten Öffnungen verschieben und nochmal einen Schritt zurück gehen in den Lockdown“, schrieb sie am Sonntag auf Twitter.

Vor erneuten Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten an diesem Montag hatten auch andere Politiker und Mediziner vor einer Zuspitzung der Lage gewarnt. Kurz nach den ersten Öffnungsschritten kommt deshalb zusehends die von Bund und Ländern vereinbarte „Notbremse“ in den Blick - also die Rücknahme von Lockerungen, wenn sich in Regionen zu viele Menschen anstecken. Diskutiert werden aber auch Möglichkeiten für einen Osterurlaub zumindest im eigenen Bundesland und der Kurs bei den Schulen.

15.33 Uhr: Gelungener Auftakt in Königsfeld und Villingen-Schwenningen: 300 Personen in drei Center am ersten Tag getestet

In Villingen-Schwenningen und in Königsfeld haben am Samstag insgesamt drei Corona-Schnelltestcenter ihren Betrieb aufgenommen. Insgesamt wurden an den drei Teststationen rund 300 Personen getestet. Davon war der Test bei zwei Personen positiv.

14.52 Uhr:  Leyen droht mit Impfstoff-Exportstopp

Wegen des Mangels an Corona-Impfstoff in der Europäischen Union schlägt Kommissionschefin Ursula von der Leyen gegenüber den Herstellern härtere Töne an. Am Wochenende drohte sie mit weiteren Exportbeschränkungen vor allem gegen Astrazeneca sowie gegen Großbritannien. Der EU-Gipfel Ende der Woche soll entscheiden, wie stark die Zügel angezogen werden. Auch die Möglichkeit für direkte Impfstoff-Spenden der EU an ärmere Länder sieht von der Leyen derzeit nicht, wie sie der Funke-Mediengruppe sagte.

Die EU-Kommission hatte bereits am Mittwoch neue Exportauflagen ins Spiel gebracht, Details aber offen gelassen. Nach ihren Angaben wurden seit 1. Februar mindestens 41 Millionen Dosen Impfstoff aus der EU exportiert, obwohl hier Impfstoff fehlt und Impfungen nur langsam vorankommen. Zehn Millionen Impfdosen aus der EU gingen den Angaben zufolge allein nach Großbritannien.

„Ich kann europäischen Bürgern nicht erklären, warum wir Millionen Impfstoffdosen in Länder exportieren, die selbst Impfstoff produzieren - und von denen nichts zurück kommt“, sagte von der Leyen in dem Zeitungsinterview. „Wir sind offen, aber das muss verhältnismäßig sein und auf Gegenseitigkeit beruhen.“

14.07 Uhr: Söder fordert einheitliche Regelung für Corona-Notbremse

CSU-Chef Markus Söder hat vor dem Coronagipfel eine bundesweit einheitliche Regelung der so genannten Notbremse gefordert. "Es wäre jetzt besser, wenn wir morgen zu einer einheitlichen Regelung für alle kommen", sagte Söder am Sonntag in München. Die derzeit zwischen den Bundesländern unterschiedlichen Regelungen der mit der Notbremse verbundenen Einschränkungen führten nur zur Verwirrung in der Bevölkerung.

Söder forderte für die Beratungen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel  zudem eine aktuelle Prognoseeinschätzung des Robert-Koch-Instituts zur Entwicklung der Neuinfektionen zu Ostern. Wenn diese wie bisher prognostiziert deutlich ansteigen, sei "nicht so wirklich der Ansatz gefunden, dass wir alles öffnen können".

Außerdem forderte der CSU-Chef mit Blick auf die Diskussion über Urlaube zu Ostern eine Einschätzung des RKI zu Möglichkeiten, in Ferienwohnungen und -häusern Urlaub zu machen. Skeptisch äußerte sich der bayerische Ministerpräsident zu einem Vorschlag der SPD-geführten Bundesländer, Urlaub im eigenen Bundesland zu erlauben. Dies führe wieder direkt zum Thema Beherbergungsverbot, das im vergangenen Jahr gerichtlich gekippt wurde.

12.36 Uhr: Lehrerverbandschef befürchtet wieder Schulschließungen

Lehrerverbandspräsident Heinz-Peter Meidinger befürchtet, dass wegen fehlender Corona-Tests und Impfungen von Lehrern Schulen bald wieder in den Distanzunterricht zurückkehren müssen. „Es gibt nur eine Möglichkeit, die Schulen auch in einer dritten Welle zu einigermaßen sicheren Orten zu machen: indem man die Lehrer impft und gleichzeitig mindestens zweimal in der Woche einen Schnelltest für alle Lehrer und Schüler durchführt“, sagte Meidinger der „Bild am Sonntag“. Bei beidem würde es massiv haken. „Ich glaube deshalb nicht, dass wir die Schulen in der dritten Welle offen lassen können.“

Seit Beginn der Pandemie seien 500 bis 600 Stunden Unterricht weggefallen, beklagte der Lehrerverbandschef aus Bayern. Selbst der beste Distanzunterricht habe nicht dieselbe Qualität wie Präsenzunterricht. „Langsam stellt sich die Frage, was dieses Schuljahr noch wert ist“, sagte Meidinger. Alle Schüler hätten Lücken aufgebaut. Bei 20 Prozent seien sie so groß, dass sie gar nicht mehr begleitend aufgeholt werden können.

12.54 Uhr: Lauterbach fordert harten Lockdown für drei bis vier Wochen

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen eine Rücknahme der jüngsten Lockerungsschritte und schärfere Maßnahmen, als sie bis Anfang März gegolten hatten. „Wir brauchen eigentlich einen härteren Lockdown, als wir ihn bis Anfang März hatten - und zwar jetzt bis Mitte April“, sagte Lauterbach am Sonntag im „Welt“-Interview vor den Bund-Länder-Beratungen am Montag. Es gehe darum, die Zeit zu überbrücken, bis die Impfungen an Tempo aufnähmen und flächendeckend in allen Schulen und Betrieben Schnelltests zur Verfügung stünden. „Ideal wäre ein kurzer, harter Lockdown für drei bis vier Wochen, bis das Testen in Schulen und Betrieben richtig steht.“

Lauterbach warnte eindringlich vor den Folgen der Ausbreitung der Virus-Variante B.1.1.7. Diese sei ansteckender und tödlicher. Daher steckten sich auch Kinder leichter an, und 70-Jährige würden fast so häufig wie früher 80-Jährige sterben. „Alle Länder, die die Mutation B.1.1.7 in den Griff bekommen haben, brauchten dazu einen härteren Lockdown, als wir ihn derzeit haben. Niemand kam dabei ohne Ausgangssperren aus“, sagte der SPD-Politiker.

11.41 Uhr: Kanzleramt strebt Fortsetzung des Lockdowns bis April an

Das Bundeskanzleramt strebt eine Fortsetzung des derzeitigen Corona-Lockdown bis in den April hinein an. Dies geht aus dem Entwurf für eine Beschlussvorlage für die Bund-Länder-Spitzenberatungen am Montag hervor, der AFP am Sonntag vorlag. Ein exaktes Datum für das Ende der Maßnahmen ist darin aber noch nicht enthalten. Der Entwurf muss noch mit den Ländern abgestimmt werden; am Montag wollen dann Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten Beschlüsse zur weiteren Corona-Politik fassen.

Generelle neue Öffnungsschritte sieht der Entwurf nicht vor - er verweist vielmehr auf das „wiederum starke Infektionsgeschehen und eine exponentielle Dynamik“. Allerdings solle es Ländern und Regionen ermöglicht werden, „zeitlich befristete Modellprojekte“ zu starten, um „mit strengen Schutzmaßnahmen und einem Testkonzept einzelne Bereiche des öffentlichen Lebens zu öffnen“.

Dabei sollten sie die „Umsetzbarkeit von Öffnungsschritten unter Nutzung eines konsequenten Testregimes“ untersuchen. „Zentrale Bedingungen dabei sind negative Testergebnisse als Zugangskriterium, IT-gestützte Prozesse zur Kontaktverfolgung und gegebenenfalls auch zum Testnachweis, räumliche Abgrenzbarkeit auf der kommunalen Ebene und eine enge Rückkopplung an den Öffentlichen Gesundheitsdienst“, heißt es in der Vorlage.

11.15 Uhr: Umfrage: Deutliche Mehrheit gegen Verschärfung des Lockdowns

Trotz stark steigender Corona-Infektionszahlen ist eine klare Mehrheit der Deutschen gegen eine Verschärfung des Lockdowns. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprachen sich kurz vor der Bund-Länder-Konferenz zur Pandemie-Bekämpfung an diesem Montag nur 30 Prozent dafür aus, die Einschränkungen zur Kontaktvermeidung wieder auszuweiten. 23 Prozent sind dagegen für eine Beibehaltung der noch bis zum 28. März geltenden aktuellen Maßnahmen, 22 Prozent sind sogar für eine Lockerung. 15 Prozent befürworten ein Ende aller Einschränkungen der Freiheitsrechte. Zehn Prozent machen keine Angaben.

Die repräsentative Umfrage unter 2059 Personen wurde vom vergangenen Dienstag bis Donnerstag durchgeführt. Laut YouGov ist eine Mehrheit von 52 Prozent der Befragten dafür, Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben die Öffnung unter bestimmten Auflagen wie beispielsweise Hygiene- oder Abstandsregeln wieder zu erlauben. 14 Prozent sind sogar für eine Öffnung ohne Bedingungen. Nur 25 Prozent der Befragten meinen, die Hotels sollten auch in den Osterferien geschlossen bleiben. 9 Prozent machten keine Angaben.

Sogar zwei Drittel der Befragten wünschen sich eine Öffnung von Restaurants, Biergärten, Kneipen und Cafés. 32 Prozent sagen, nur im Außenbereich sollten unter bestimmten Auflagen zu Ostern wieder Gäste bewirtet werden können. Weitere 34 Prozent sind dafür, auch den Innenbereich zu öffnen. 11 Prozent wollen den Gastwirten die Öffnung ohne Auflagen erlauben. Nur 16 Prozent sagen, Restaurants und Kneipen sollten geschlossen bleiben.

10.08 Uhr: EU-Gipfel findet wegen starker Zunahme von Corona-Infektionen virtuell statt

Angesichts der rasant steigenden Infektionszahlen mit dem Coronavirus wird der EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag virtuell abgehalten. EU-Ratspräsident Charles Michel habe diese Entscheidung „infolge des Anstiegs der Covid-19-Fälle in den Mitgliedsstaaten“ getroffen, teilte sein Sprecher Barend Leyts am Sonntag bei Twitter mit. Mehreren EU-Diplomaten zufolge hatten die Staats- und Regierungschefs Michel bereits in der vergangenen Woche gedrängt, das persönliche Treffen abzusagen.

Bei dem ursprünglich in Brüssel geplanten Treffen soll unter anderem über die sich verschlechternden Beziehungen zu Russland und über den Umgang mit der Corona-Pandemie beraten werden. Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen auch den weiteren Kurs gegenüber der Türkei abstecken. Die Beziehungen seien „schwierig und kompliziert“, hieß es am Freitag aus EU-Kreisen.

9.28 Uhr: Notstand und Ausgangsperren wegen "Spring Break"-Parties 

Wegen Scharen von "Spring Break"-Feiernden hat die Stadt Miami Beach den Notstand ausgerufen und eine Ausgangssperre verhängt. Sie gelte ab 20.00 Uhr in den wichtigsten touristischen Vierteln der Stadt, teilten die Behörden am Samstag (Ortszeit) mit. Auch Restaurants müssten dann schließen. Laut Polizei hatte es in den vergangenen Tagen Ausschreitungen bei den Partys anlässlich der US-Semesterferien gegeben.

Wie die Behörden mitteilten, werden auch die drei Brücken zum Festland zwischen 22.00 Uhr und 06.00 Uhr gesperrt. Ausnahmen gelten nur für Anwohner, Pendler und Hotelgäste.

Miami Beach im US-Bundesstaat Florida zieht während der Semesterferien, der sogenannten Spring Break, jedes Jahr zahlreiche Studierende aus dem ganzen Land an. Trotz der Corona-Pandemie waren auch in den vergangenen Tagen wieder viele junge Leute angereist, um in der Strandmetropole wilde Partys zu feiern. 

8.16 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt auf über 100

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland hat die 100er-Marke überschritten. Das Robert Koch-Institut (RKI) teilte am Sonntag mit, die Zahl der binnen einer Woche gemeldeten Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner liege bei 103,9. Am Vortag hatte sie 99,9 betragen. Die bundesweite Inzidenz von über 100 ist zunächst vor allem von symbolischer Bedeutung und hat keine zwingenden Folgen für den Umgang mit der Pandemie. Entscheidend für die Aufhebung von Lockerungen der Corona-Maßnahmen ist die jeweilige Inzidenz in einzelnen Regionen Deutschlands. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.40 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des Instituts sind möglich.

Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland 13 733 neue Corona-Infektionen. Außerdem wurden 99 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Am Sonntag vor einer Woche waren es noch 10 790 gemeldete Neuinfektionen und 70 registrierte Todesfälle an einem Tag gewesen. Sonntags sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

6.55 Uhr: Coronavirus existiert möglicherweise seit Oktober 2019

Der Corona-Erreger Sars-CoV-2 hat einer Studie zufolge möglicherweise bereits Monate vor den ersten öffentlich bekannt gewordenen Krankheitsfällen existiert. US-Forscher kombinierten dafür mehrere Methoden zu einer Modellrechnung, die den Zeitraum zwischen Mitte Oktober und Mitte November 2019 als Rahmen für das erste Auftreten von Sars-CoV-2 festlegt. Die Wissenschaftler der University of California in San Diego und der University of Arizona präsentieren ihre Ergebnisse im Fachblatt „Science“.

Der erste größere Ausbruch des Coronavirus wird zwar mit einem Fischmarkt im chinesischen Wuhan gegen Ende Dezember 2019 in Verbindung gebracht. „Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass dieses Markt-Cluster den Beginn der Pandemie markiert hat, da Covid-19-Fälle ab Anfang Dezember keine Verbindung zum Markt hatten“, schreiben die Forscher in der Studie. Zur Bestimmung des ersten Auftauchens des Erregers berechneten sie unter anderem aus den Mutationen mehrerer Sars-CoV-2-Viren rückwirkend den Ursprungszeitraum.

Dabei betonen die Experten auch den scheinbar deutlichen Einfluss von sogenannten Superspreader-Events mit einer großen Anzahl von Ansteckungen mit dem Coronavirus, durch die die Epidemie an Fahrt aufgenommen haben könnte.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 20. März:

21.30 Uhr: Protest an der deutsch-französischen Grenze gegen Corona-Tests

Hunderte Menschen haben an der deutsch-französischen Grenze gegen die verschärften Corona-Regeln bei der Einreise nach Deutschland protestiert. Sie forderten ein Ende der Testpflicht für Pendler, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am Samstagabend aus Sarreguemines (Saargemünd) im Département Moselle berichtete. Laut Polizei habe es 600 Teilnehmer gegeben, laut Organisatoren 1000.

Mit der Einstufung des Verwaltungsbezirks Moselle als sogenanntes Virusvariantengebiet gelten die strengeren Regeln seit Anfang des Monats. Menschen aus dem Département müssen bei der Einreise in das angrenzende Rheinland-Pfalz und das Saarland einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Ein Schnelltest ist dabei ausreichend. Dies gilt auch für Pendler.

Die Bundespolizei kontrolliert nach früheren Angaben die verschärfte Testpflicht stichprobenartig im Grenzgebiet an die Region Moselle in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Täglich pendeln rund 16 000 Menschen von Moselle ins Saarland.

19.25 Uhr: Erste Tui-Kunden starten wieder nach Mallorca

Von Hannover aus fliegt der größte Reisekonzern Tui ab Sonntag (10.20 Uhr) nach langer Zwangspause wieder die ersten Urlauber nach Mallorca. Das Auslaufen der Reisewarnung für die Balearen macht dies möglich - unter anderem können Touristen nun auf eine Quarantänephase nach ihrer Rückkehr verzichten. Zuletzt hatte das Unternehmen vermeldet, die Nachfrage sei sehr stark. Andere Fluggesellschaften wie Eurowings fliegen bereits schon seit einigen Tagen von Deutschland aus wieder nach Mallorca.

Das Wiederanlaufen des Geschäfts auf Mallorca trifft nicht überall auf Zustimmung: So fühlen sich die einheimischen Touristiker und Gastronomen im Tui-Stammland Niedersachsen ungerecht behandelt, weil weiterhin Öffnungsperspektiven fehlen.

„Wir können da schon nicht mehr über Enttäuschung sprechen“, sagte der regionale Chef des Verbands Dehoga, Rainer Balke. „Bei vielen ist es eine tiefsitzende Frustration.“ Das Unverständnis ist besonders an der Nordseeküste groß, wo noch immer auf ein Ostergeschäft gehofft werde. Die niedersächsische Landesregierung sieht wegen steigender Corona-Neuinfektionen und mehr Patienten auf Intensivstationen aber kaum noch eine Chance auf einen Osterurlaub im eigenen Land.

17.24 Uhr: Südwesten nur noch knapp unter Sieben-Tage-Inzidenz-Wert von 100

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten kratzt inzwischen an der Marke von 100. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche lag am Samstag (Stand: 16.00 Uhr) bei 99,8 und damit nur knapp unter dem Wert von 100, ab dem für Kreise eine sogenannte Notbremse gilt, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte.

Im Vergleich zum Vortag verzeichnete die Behörde 2272 neue Corona-Infektionsfälle. Damit stieg der Wert seit Beginn der Pandemie auf 343 194. Dazu kamen 8 neue Todesfälle in Verbindung mit dem Virus auf nun 8525.

Nur noch der Kreis Rottweil (37,2) weist eine Inzidenz von weniger als 50 auf. Alle 43 anderen Stadt- oder Landkreise liegen mittlerweile darüber. 17 Kreise verzeichnen eine Inzidenz von mehr als 100. Die Kreise Rastatt (207,4) und Schwäbisch Hall (280,5) bilden die Spitze mit dem landesweit höchsten Infektionsgeschehen.

Rund 961 000 Menschen haben inzwischen eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten (Stand: Freitag, 23.55 Uhr). Das sind rund 22 000 mehr als am Vortrag. Über den potenziell vollen Impfschutz mit beiden Impfungen verfügen demnach bereits mehr als 431 000 Menschen, rund 11 000 kamen im Vergleich zum Vortag dazu.

15.10 Uhr: Gut 200 Politiker beteuern: Würden uns mit Astrazeneca impfen lassen

Gut 200 Politiker haben laut einer Medienumfrage beteuert, dass sie sich bedenkenlos den Corona-Impfstoff von Astrazeneca spritzen lassen würden. So erklärte etwa Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) dem Nachrichtenportal Watson, alle zugelassenen Impfstoffe seien wirksam und sicher. Sobald er an der Reihe sei, werde er sich deshalb impfen lassen - „gerne auch mit dem Impfstoff von Astrazeneca“.

Das Präparat kann nach einem vorsorglichen Impfstopp nun wieder eingesetzt werden. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hatte dies am Donnerstag befürwortet, es soll aber ein neuer Warnhinweis dazukommen. Dabei geht es um seltene Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen.

14.10 Uhr: Söder fordert bundesweite Notbremse für Corona-Hotspots

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert vor der Schalte mit den Regierungschefs der Länder bundesweit einheitliche Maßnahmen für Corona-Hotspots. „Wir haben ein Instrument, das wirkt: die Notbremse. Die muss überall in Deutschland gleich und konsequent angewendet werden“, betonte der CSU-Chef im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Sonst wird sie ein zahnloser Tiger, und die Sicherungswirkung verpufft.“

Angesichts der steigenden Infektionszahlen seien weitere Öffnungen sinnlos. „Wer jetzt die falschen Schritte geht, riskiert, dass aus der dritten Welle eine Dauerwelle wird“, warnte Söder. „Damit könnte sich alles bis in den Sommer hinein verlängern. Daher jetzt lieber konsequent und schneller – auch wenn es noch mal Kraft kostet.“

Die Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) schalten sich am Montag zusammen, um über weitere Schritte in der Pandemie-Bekämpfung und die Regelungen für Ostern zu beraten.

13.20 Uhr: 20-Jähriger ohne Maske schlägt Busfahrer in Ravensburg

Weil er keine Corona-Schutzmaske tragen wollte, soll ein 20-Jähriger in Ravensburg auf einen Busfahrer losgegangen sein. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, hatte der Fahrer den Mann und seinen Begleiter zuvor beim Einsteigen auf die Maskenpflicht hingewiesen. Der 20-Jährige soll dem Busfahrer daraufhin mehrfach ins Gesicht geschlagen haben.

Als Polizisten die zwei Männer am Freitagabend in einem Einkaufszentrum festnehmen wollte, wehrte sich der mutmaßliche Schläger demnach heftig. Dabei verletzte er den Angaben zufolge auch zwei Beamte leicht. Eine 32-Jährige sei nicht mehr dienstfähig gewesen, hieß es.

13.00 Uhr: Jeder zweite Erwachsene in Großbritannien gegen Corona geimpft

In Großbritannien hat bereits jeder zweite Erwachsene eine Corona-Impfung. „Ich bin absolut begeistert sagen zu können, dass wir nun die Hälfte aller Erwachsenen in Großbritannien geimpft haben“, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock am Samstag in einem auf Twitter veröffentlichten Video. Mehr als 26 Millionen Menschen bekamen demnach eine erste Impfdosis gespritzt. Gut zwei Millionen erhielten auch schon die zweite Spritze. Großbritannien setzt auf rund zwölf Wochen Abstand zwischen erster und zweiter Dosis.

Die Infektionslage in dem ehemaligen EU-Mitgliedsland hat sich seit den katastrophalen Zuständen im Januar, als noch etliche Intensivstationen überlastet waren, deutlich verbessert. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 59 Fällen pro 100 000 Einwohner. Die Experten führen dies neben dem noch immer geltenden harten Lockdown auch auf den weiten Fortschritt der Impfkampagne zurück.

12.15 Uhr: Die Olympischen Spiele in Japan finden ohne ausländische Zuschauer statt

Wegen der andauernden Corona-Pandemie dürften ausländische Gäste während der Olympischen und Paralympischen Spiele nicht nach Japan einreisen, teilten die Organisatoren des weltgrößten Sportereignisses am Samstag nach Beratungen mit dem Internationalen Olympischen Komitee, dem Paralympischen Komitee und japanischen Regierungsvertretern mit. 

Mit der historisch beispiellosen Entscheidung wolle man im Ausland lebenden Ticket-Inhabern "Klarheit" verschaffen und die Möglichkeit geben, ihre Reisepläne "anzupassen", erklärten die Organisatoren. Das Internationale Olympische Komitee und das Internationale Paralympische Komitee "respektieren und akzeptieren diese Entscheidung vollständig". Genauere Angaben zur Rückerstattung bereits gekaufter Tickets würden zeitnah veröffentlicht.

Die Olympischen Spiele 2020 waren wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben worden. Sie sollen nun vom 23. Juli bis 8. August in Tokio stattfinden. Es werden die ersten Olympischen Spiele sein, die ohne aus dem Ausland angereiste Zuschauer stattfinden. Bei der Bekanntgabe der Verschiebung der Spiele im vergangenen Jahr hatten die Organisatoren erklärt, das Sportereignis werde 2021 als "Beweis für den menschlichen Triumph über das Virus" abgehalten werden. 

10.45 Uhr: Corona-Quarantäneregeln belasten Spargel- und Erdbeeranbauer

Schon im vergangenen Jahr haben die Spargelanbauer wegen coronabedingter Personalengpässe deutlich weniger von dem Stangengemüse geerntet. Strenge Quarantäneregeln könnten die Lage in diesem Jahr noch verschärfen und die osteuropäischen Erntehelfer ganz verschrecken, warnt der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer (VSSE). „Die strengen Regelungen für Menschen aus Virusvariantengebieten müssen abgemildert werden“, sagt Verbands-Geschäftsführer, Simon Schumacher, in Bruchsal.

Bislang müssen Arbeiter aus Regionen mit einer vorherrschenden Virusvariante - wie Tschechien und die Slowakei - auch bei Vorlage eines negativen Testergebnisses erst 14-Tage in ihrem Zimmer auf dem Hof in Quarantäne gehen - aus Sicht von Schumacher unzumutbar. Es sei nicht unwahrscheinlich, dass Polen und Rumänien - die Hauptherkunftsländer der Erntehelfer - zu solchen Virusvarianten-Gebieten erklärt würden. Folge: Die Arbeiter werden wahrscheinlich gar nicht erst einreisen. Schumacher: „Das hängt wie ein Damoklesschwert über uns.“

Der Rückgang der bundesweiten Spargelernte um 19 Prozent im vergangenem Jahr ist laut Statistischem Bundesamt wahrscheinlich auch darauf zurückzuführen, dass wegen der Pandemie in einigen Regionen ausländische Erntehelfer fehlten.

10.00 Uhr: Bund will wichtiges Corona-Hilfsprogramm verlängern

Der Bund will angesichts der anhaltenden Corona-Krise ein wichtiges Hilfsprogramm aufstocken und bis Jahresende verlängern. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur geht es um das Sonderprogramm der staatlichen Förderbank KfW, darunter den Schnellkredit. Das Sonderprogramm ist bisher bis zum 30. Juni befristet.
 
Zugleich sollen Kredithöchstbeträge angehoben werden. So sollen beim KfW-Schnellkredit die Kreditobergrenzen für Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten auf 1,8 Millionen Euro angehoben werden - statt bisher 800 000 Euro. Bei Firmen mit bis zu 50 Beschäftigten soll die Obergrenze auf 1,125 Millionen Euro steigen, bisher liegt sie bei 500 000 Euro. Der Kredithöchstbetrag für Betriebe mit bis zu zehn Mitarbeitern soll auf 675 000 Euro erhöht werden, statt 300 000 Euro. Die Maßnahmen sollen nach den Informationen von der KfW zum 1. April umgesetzt werden.
 
Mit den KfW-Programmen sollen Unternehmen mit Liquidität versorgt werden. Beim Schnellkredit übernimmt die KfW und damit der Bund das vollständige Risiko und stellt die Hausbanken von der Haftung frei. Mit dem Schnellkredit sollen laut KfW Unternehmen bei Investitionen unterstützt werden sowie bei laufenden Kosten wie Mieten und Gehältern. Der Zinssatz beträgt 3 Prozent. Für die Rückzahlung haben Firmen bis zu 10 Jahre Zeit.

9.15 Uhr: Marburger Bund warnt: Lage zu Ostern kritischer als zum Jahreswechsel

Angesichts der stark steigenden Zahl von Corona- Neuinfektionen warnen Ärzte eindringlich vor Lockerungen von Beschränkungen. „Es muss definitiv die vereinbarte Notbremse gezogen werden, da darf es keine Ausnahmen geben“, sagte die Chefin des Ärzteverbandes Marburger Bund, Susanne Johna, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag). „Ich rechne ab Ostern mit einer noch kritischeren Lage als zum Jahreswechsel“, betonte Johna. Der Puffer auf den Intensivstationen „wird rasant wegschmelzen“, warnte sie. Die Durchimpfung der Hochbetagten reiche nicht, um einen Gesundheitsnotstand abzuwenden.

„Es war unverantwortlich, in die dritte Welle und die Ausbreitung der Mutanten hinein auf diese Art zu lockern. Dadurch droht den Kliniken nun die dritte Extremsituation binnen eines Jahres“, sagte sie. „Wenn wir jetzt Politiker reden hören, auch die dritte Welle werden wir schon irgendwie durchstehen, macht uns das wütend. Schon mehr als 9000 Pflegekräfte haben seit Beginn der Pandemie ihren Dienst quittiert, weil sie nicht mehr konnten!“

Familienfeiern über Ostern sieht Johna kritisch. „Dem Coronavirus ist Ostern egal. Immer dann, wenn sich Menschen ohne negatives Testergebnis in Innenräumen treffen, wird es brandgefährlich“, sagte sie. Johna warnte auch davor, auf Sonne und Wärme zu vertrauen, um das mutierte Virus einzudämmen. „Die Mutationen werden einen Frühjahrseffekt wie im vergangenen Jahr fast ganz zunichtemachen. Je höher sich die dritte Welle jetzt auftürmt, umso länger bleibt es kritisch“, sagte die Chefin des Marburger Bundes.

8.50 Uhr: Atteste für Corona-Gegner - Ärztekammer prüft Beschwerden

Im Südwesten hat es in der Corona-Pandemie bislang mehr als 300 Beschwerden bei den Ärztekammern gegen Mediziner gegeben. Bei den vier Bezirksärztekammern sind bis einschließlich Februar 2021 rund 340 Rügen zu den unterschiedlichsten Aspekten eingegangen, wie ein Sprecher in Stuttgart mitteilte. So geht es um Fälle, bei denen Ärzte etwa falsche Atteste ausgestellt hatten, um Gegner der Corona-Maßnahmen von der Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zu befreien oder auch um Corona-Leugner in der Ärzteschaft. Im Südwesten gibt es mehr als 70 000 Ärztinnen und Ärzte.

Solange sich die Betroffenen als Privatperson äußern, sind ihre Aussagen im Rahmen der für alle Bürger geltenden Meinungsfreiheit zulässig. Wenn sie sich aber mit dem Hinweis auf ihre berufliche Stellung und Expertise äußern, haben sie die Vorschriften der ärztlichen Berufsordnung einzuhalten. Jeder Fall muss einzeln bewertet werden. Es kommt auch vor, dass die Staatsanwaltschaft eingeschaltet wird.

Im Februar wurden bei den Kammern 37 Beschwerden eingereicht. Fünf davon seien von den Kammeranwälten an die Staatsanwaltschaft weitergegeben worden, teilte der Sprecher der Landesärztekammer mit.

8.25 Uhr: 16 033 Corona-Neuinfektionen und 207 neue Todesfälle bundesweit gemeldet

Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) innerhalb eines Tages 16 033 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Außerdem wurden 207 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet, wie aus Zahlen des RKI vom Samstagmorgen hervorgeht. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 03.41 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Am Samstag vergangener Woche hatte das RKI binnen eines Tages 12 674 neue Fälle und 239 neue Todesfälle registriert. Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33 777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden, er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Samstagmorgen bundesweit bei 99,9 - und damit etwas höher als am Vortag (95,6). Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 19. März:

22.42 Uhr: Neue Corona-Verschärfungen bahnen sich an - „starke dritte Welle“

Angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen müssen sich die Menschen in Deutschland auf eine erneute Verschärfung des Lockdowns und die Rücknahme von Erleichterungen einstellen. Kanzlerin Angela Merkel wies am Freitag auf die von Bund und Ländern vereinbarte „Notbremse“ ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 hin.

„Und wir werden leider auch von dieser Notbremse Gebrauch machen müssen“, sagte sie nach Beratungen mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten zum weiteren Vorgehen beim Impfen. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir ohne diese Notbremse auskommen, aber das wird nicht möglich sein, wenn ich mir die Entwicklung der letzten Tage anschaue.“

22.20 Uhr: Kretschmann lässt sich impfen und kündigt härtere Corona-Auflagen an

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich als erster deutscher Regierungschef gegen das Coronavirus impfen lassen. Der 72 Jahre alte Grünen-Politiker erhielt am Freitag in Stuttgart eine Spritze mit dem gerade wieder zugelassenen Impfstoff von Astrazeneca. Kretschmann wollte seine Impfung auch als Werbung verstanden wissen: „Das Zeichen soll sein: Haben Sie Vertrauen, lassen Sie sich impfen.“

Astrazeneca sei ein sicherer und wirksamer Impfstoff, das habe die Europäische Arzneimittelagentur nach dem kurzzeitigen Stopp wegen der Prüfung von Nebenwirkungen bestätigt. Impfen sei die einzige Möglichkeit, die Pandemie „niederzukämpfen“ und die Auflagen stärker lockern zu können, unterstrich Kretschmann.

21.55 Uhr: Impfstoff Sputnik V erwartet keine schnelle Zulassung in Europa

Russlands Corona-Impfstoff Sputnik V wird aus Sicht des staatlichen russischen Direktinvestmentfonds RDIF wohl keine rasche Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) erhalten. „Wenn eine Zulassung kommt - voraussichtlich nach Juni - könnten wir innerhalb von drei, vier Monaten etwa 100 Millionen Dosen für 50 Millionen Menschen in der EU liefern“, sagte der RDIF-Chef Kirill Dmitrijew in einem Interview der „Berliner Zeitung“ (Samstag).

21.10 Uhr: WHO hofft auf neues Vertrauen der Bürger zu Astrazeneca

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist zuversichtlich, dass die Verunsicherung der Bürger beim Corona- Impfstoff von Astrazeneca überwunden werden kann. „Es ist ein großartiges Vakzin“, sagte der WHO-Experte Bruce Aylward am Freitagabend in Genf.

Der schnelle Neustart der Impfungen nach der negativen Überprüfung eines Zusammenhangs zwischen tödlichen Vorfällen und der Impfung sollte zu neuem Vertrauen führen.

20.50 Uhr: Ex-Klassenprimus Südwesten bei Corona-Inzidenz nur noch Durchschnitt

Nach den bundesweit niedrigsten Werten bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz Ende Januar und Anfang Februar büßt Baden-Württemberg seine frühere Stellung als Klassenprimus im Vergleich zu anderen Bundesländern zunehmend ein. Daran dürfte auch der jüngste Anstieg des Infektionsgeschehens am Freitag nichts ändern.

Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes legte die Zahl der neuen Infektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen am Freitag von 89,0 auf 92,2 zu (Stand: 16.00 Uhr). Im Bundesvergleich lag der Südwesten nach einer Berechnung des Robert Koch-Instituts von Freitagmorgen auf dem siebten Platz (Stand: 09:06).

20 Uhr: Grundschüler müssen medizinische Masken im Unterricht tragen

Grundschüler in Baden-Württemberg müssen von Montag an auch im Unterricht medizinische Mund-Nasen-Bedeckungen oder eine FFP2-Maske tragen. Das ist eine von mehreren Neuregelungen in der Corona-Verordnung, die die Landesregierung am Freitagabend in Stuttgart veröffentlichte.

Zudem kann in den Klassen 5 und 6 in den weiterführenden Schulen, die am Montag erst zurückgekehrt waren, wieder Wechselunterricht eingeführt werden. Hintergrund ist, dass in manchen Schulen der Abstand von eineinhalb Metern nicht eingehalten werden konnte.

19.48 Uhr: Merkel wirbt um Vertrauen in Corona-Impfstoff von Astrazeneca

Nach der vorübergehenden Aussetzung der Astrazeneca-Impfungen in Deutschland hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) um Vertrauen in das Corona-Vakzin geworben. "Ja, ich würde mich mit Astrazeneca impfen lassen", sagte Merkel in Berlin nach ihrem Impfgipfel mit den Regierungschefs der Länder.

Wenn sie gemäß der Impfpriorisierung an der Reihe sei, würde sie dies "auf jeden Fall tun". Zugleich verteidigte die Kanzlerin die Entscheidung, dass die Astrazeneca-Impfungen am Montag nach Berichten über das Auftreten von Blutgerinnseln bei Geimpften in Deutschland wie in einigen anderen europäischen Ländern auch ausgesetzt worden waren.

19.21 Uhr: Winfried Kretschmann lässt sich impfen

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich als erster deutscher Regierungschef gegen das Coronavirus impfen lassen. Der 72 Jahre alte Grünen-Politiker erhielt nun in Stuttgart eine Spritze mit dem gerade wieder zugelassenen Impfstoff von Astrazeneca. Kretschmann wollte seine Impfung auch als Werbung verstanden wissen: „Das Zeichen soll sein: Haben Sie Vertrauen, lassen Sie sich impfen.“

19.15 Uhr: Merkel will wegen steigender Infektionszahlen die Notbremse ziehen

Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen sieht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) keine Möglichkeit für eine Lockerung der Corona-Maßnahmen. Merkel verwies auf die kürzlich von Bund und Ländern beschlossene "Notbremse" für den Fall steigender Infektionszahlen. "Wir werden von dieser Notbremse auch Gebrauch machen müssen", sagte sie mit Blick auf die bevorstehenden Bund-Länder-Beratungen am Montag.

18.47 Uhr: Zusätzliche Impfdosen für fünf Länder mit Außengrenzen

Zum Schutz vor dem Eintrag mutierter Coronaviren aus Nachbarstaaten bekommen fünf Bundesländer zusätzliche Impfdosen. Dies betrifft das Saarland und Rheinland-Pfalz wegen ihrer Grenze zu Frankreich sowie die an Tschechien angrenzenden Länder Bayern, Sachsen und Thüringen, wie aus dem Beschlusspapier der Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Ministerpräsidenten der Länder hervorgeht.

18.41 Uhr: Beschluss: Hausärzte sollen nach Ostern mit Corona-Impfungen beginnen

Die Hausärzte in Deutschland sollen unmittelbar nach Ostern routinemäßig in die Schutzimpfungen gegen das Coronavirus einsteigen. Allerdings stehen in der ersten Woche dafür nur rund eine Million Dosen zur Verfügung, wie aus dem Beschlusspapier der Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Länderregierungschefs vom Freitag hervorgeht.

17.40 Uhr: Gebühr für Corona-Impfung? Polizei warnt vor betrügerischen Anrufen

Im Zusammenhang mit der Corona-Impfung warnt die Polizei in Heilbronn vor betrügerischen Anrufen. Unbekannte hatten einen Mann vor seinem Termin im Impfzentrum Bad Mergentheim angerufen und behauptet, er müsse eine Gebühr von etwa 1000 Euro bezahlen. Wie die Beamten nun weiter mitteilten, forderten die Anrufer ihn auf, zur Bank zu gehen und das Geld abzuheben.

Es handelt sich den Ermittlern zufolge möglicherweise um eine neue Betrugsmasche. Gebühren für die Corona-Impfung fallen nicht an. Die Ermittlungen zu dem aktuellen Fall laufen noch. Die Polizei rät, gegenüber unbekannten Anrufern keine Daten preiszugeben, kein Geld zu überweisen und keine Wertgegenstände herauszugeben.

16 Uhr: Proficlubs beantragen Entschädigungszahlungen nach Quarantäne-Fällen

Mehrere deutsche Profifußball-Clubs haben während der Corona-Krise Anträge auf staatliche Entschädigungszahlungen gestellt, nachdem sich Spieler oder Mitarbeiter von ihnen auf behördliche Anordnungen hin in Quarantäne begeben mussten. Der VfL Wolfsburg, Erzgebirge Aue, Hannover 96 und Dynamo Dresden bestätigten am Freitag zumindest in Grundzügen einen entsprechenden Bericht der „Bild“-Zeitung.

Der Wolfsburger Finanz-Geschäftsführer Tim Schumacher erklärte auf Nachfrage allerdings auch: „Es trifft nicht zu, dass für die entsprechenden Spieler bereits Erstattungsanträge gestellt wurden. Hier sind wir noch in der Prüfung.“ Das Infektionsschutzgesetz sichert Arbeitnehmern etwa nach einer Quarantäne-Maßnahme unter gewissen Umständen einen Erstattungsanspruch zu.

14.23 Uhr: Kretschmann kündigt schärfere Corona-Auflagen an

Winfried Kretschmann hat wegen der steigenden Infektionszahlen eine Verschärfung der Corona-Auflagen angekündigt. „Damit muss man rechnen, dass Dinge zurückgenommen und verschärft werden“, sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart. Angesichts vieler Ansteckungen in Kitas und Schulen könne es zudem sein, „dass wir da auch was ändern müssen“, erklärte Kretschmann vor dem Bund-Länder-Treffen zur Corona-Politik am kommenden Montag.

Der Regierungschef geht auch davon aus, dass es nicht dabei bleiben werde, dass Stadt- und Landkreise selbstständig über Öffnungen je nach Inzidenzen entscheiden können. Zudem müssten die Einwohner von Hotspot-Regionen mit harten Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen rechnen. Es hänge jetzt viel davon ab, wie schnell man mehr impfen und deutlich mehr testen könne, „um risikoärmer öffnen“ zu können.

Schon am Donnerstag hatte die Landesregierung mitgeteilt, dass es vorerst keine weiteren Lockerungen geben wird. Der für frühestens ab dem 22. März geplante Öffnungsschritt wurde zurückgestellt.

13.36 Uhr: Entwurf: Bis Ende April immer mehr Corona-Impfungen in Arztpraxen

Ab der Woche nach Ostern sollen nach den Plänen des Bundeskanzleramts immer mehr Corona-Schutzimpfungen in Hausarztpraxen möglich sein. Für die Woche ab dem 5. April sind demnach aber zunächst nur rund eine Million Impfdosen für die Arztpraxen vorgesehen, für die letzte Aprilwoche werden mehr als 3,1 Millionen angestrebt. Dies geht aus einem Entwurfpapier des Kanzleramts für den Impfgipfel von Bund und Ländern an diesem Freitag hervor.

Das Papier, das der Deutschen Presse-Agentur aus mehreren Quellen vorlag, hatte den Stand 11 Uhr. „Aufgrund der zunächst noch sehr geringen Liefermengen pro Woche in der Größenordnung von 20 Impfdosen pro Praxis für ca. 50.000 Hausarztpraxen (1 Mio. Dosen insgesamt) wird zunächst etwa eine Impfsprechstunde pro Woche ermöglicht“, heißt es weiter im Papier.

Daher erscheine es sinnvoll, dass zunächst die jeweiligen Ärztinnen und Ärzte die besonders vulnerablen Patientinnen und Patienten hierzu gezielt einladen.

13.31 Uhr: Lehrergewerkschaft: Öffnung der Schulen war ein Fehler

Die Öffnung der Schulen zu Wochenbeginn ist nach Überzeugung des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) ein großer Fehler gewesen. „Das wäre vermeidbar gewesen“, sagte der baden-württembergische VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand in Stuttgart. Zwar habe die Lehrergewerkschaft die Entscheidung zu Beginn noch getragen, allerdings sei die Zahl der Neuinfektionen bis zum ersten Schultag am vergangenen Montag deutlich gestiegen. „Da hätte man handeln müssen“, sagte Brand.

„Die Lehrer haben uns in einer Umfrage wissen lassen, dass sie Angst haben zu unterrichten“, fügte er hinzu. Es fehle an den Grundschulen zudem das Personal, um die Klassen zu teilen. „Die Impfstrategie des Landes hat sich als Katastrophe entpuppt. Fast alle Kollegen zeigen ein Unverständnis.“ Die Umfrage sei wegen der nicht ausreichenden Zahl an Rückmeldungen zwar nicht repräsentativ, sie spiegele aber eine eindeutige Tendenz wider.

13 Uhr: Nur über 55-Jährige sollen Astrazeneca in Frankreich erhalten

In Frankreich sollen nur noch Menschen im Alter über 55 Jahre den Impfstoff von Astrazeneca erhalten. Das empfahl die Gesundheitsbehörde (HAS) des Landes in Paris. Grund für die Empfehlung sind Berichte über lebensgefährliche Blutgerinnsel nach Impfungen jüngerer Menschen.

11.33 Uhr: Saarlands Ministerpräsident fordert mehr Impfdosen für Hotspot-Grenzregionen

Vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern am Freitagnachmittag hat Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) mehr Impfdosen für Grenzregionen gefordert, die an Corona-Hotspots in europäischen Nachbarländern grenzen. "Ich erhoffe mir vom Impfgipfel, dass wir von der EU - wie versprochen - zusätzliche Impfdosen für Hotspots in den Grenzregionen bekommen", sagte Hans den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. "Wir haben im Saarland mit unserer Nähe zu Frankreich einen hohen Anteil der südafrikanischen Variante des Virus", sagte Hans. Um zu verhindern, dass sich neue Gefahren über ganz Deutschland ausbreiteten, solle am besten die Impfquote auf lokaler Ebene erhöht werden.

11.12 Uhr: Hamburg zieht die Corona-Notbremse

Nach drei Tagen mit Inzidenz-Werten über 100 hat Hamburg am Freitag die Corona-Notbremse gezogen. Damit werden von Samstag an die erst Anfang vergangener Woche vollzogenen Öffnungsschritte wieder rückgängig gemacht, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).

10.45 Uhr: Karl Lauterbach fordert: „Wir müssen zurück in den Lockdown“

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich dafür ausgesprochen, die Corona-Maßnahmen schnell wieder zu verschärfen. „Man kann es drehen und wenden wie man will, wir müssen zurück in den Lockdown“, sagte er am Freitag in Berlin. Es mache keinen Sinn zu warten. Je früher man reagiere, desto kürzer müsse der Lockdown sein, um wieder auf eine beherrschbare Fallzahl zu kommen. Lauterbach sprach vom Beginn einer „fulminanten dritten Welle“. Seinen Angaben nach ist durch die stattfindende Verdrängung der alten Virusvariante durch neue Varianten Mitte April mit einer bundesweiten Inzidenzzahl von 200 zu rechnen. Wenn die Fallzahlen nicht abgebremst würden, sei eine Überlastung der Intensivstationen in wenigen Wochen zu erwarten.

Lauterbach begrüßte zugleich die für diesen Freitag geplante Fortsetzung der Impfung mit Astrazeneca. Es handele sich dabei um einen sehr wirksamen Impfstoff, der bei den älteren Menschen die Krankenhauseinweisungen und den Tod sehr sicher verhindern könne. „Daher ist der Impfstoff sicher, und der Nutzen ist gewährleistet, und ich begrüße ausdrücklich, dass in Deutschland die Impfung wieder begonnen hat.“ Er würde diesen Impfstoff jederzeit nehmen, sagte Lauterbach.

10.31 Uhr: Dritte Welle der Pandemie laut Spahn durch Impfungen nicht zu stoppen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Bevölkerung darauf eingestimmt, dass die dritte Corona-Welle in Deutschland nicht durch Impfungen gestoppt werden kann. „Wir befinden uns in der dritten Welle der Pandemie, die Zahlen steigen, der Anteil der Mutationen ist groß“, sagte Spahn am Freitag in Berlin. „Zur ehrlichen Lageanalyse gehört: Es gibt in Europa noch nicht genügend Impfstoff, um die dritte Welle allein durch Impfen zu stoppen“, sagte Spahn. „Selbst wenn die Lieferungen aus EU-Bestellungen nun zuverlässig kommen, wird es noch einige Wochen dauern, bis die Risikogruppen vollständig geimpft sind“, so der CDU-Politiker. „Erst dann können wir auch über breitere Öffnungen der Gesellschaft reden. Wir werden also noch einen langen Atem brauchen.“

Die steigenden Infektionszahlen könnten bedeuten, dass es vielleicht keine weiteren Öffnungsschritte geben könne - sondern „sogar Schritte rückwärts“ nötig würden. An diesem Montag wollen die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die weiteren Schritte bei den Beschränkungen beraten.

9.35 Uhr: Baden-Württemberg nimmt Impfungen mit Astrazeneca wieder auf

Nach der Freigabe durch die Europäische Arzneimittelagentur nimmt Baden-Württemberg die Impfungen mit Astrazeneca wieder auf. Termine, die ursprünglich zwischen Freitag, 19. März und Montag, 22. März, gebucht waren, sollen zwar so weit als möglich stattfinden, sind aber von den Bestimmungen der lokalen Impfzentren abhängig, erklärte das Sozialministerium. So ziehen einzelne Impfzentren wie das KIZ in Singen Termine für die Warteliste am Montag vor, wie der SÜDKURIER erfuhr. Ab Dienstag, 23. März, sollen die Impfungen mit Astrazeneca aber wieder regulär stattfinden.

Die Terminvergabe bleibt den Angaben zufolge aber vorerst weiter geschlossen, bis die Warteliste jener Impfberechtigten abgearbeitet ist, deren Termin in dieser Woche wegen der Prüfung des Impfstoffs abgesagt wurde. Dabei haben Menschen über 80 und Menschen über 65 Jahren in besonders exponierten Berufen Priorität. Wenn die Warteliste abgearbeitet ist, soll die zentrale Terminvergabe für Impfberechtigte dann wieder freigeschaltet werden, teilte das Sozialministerium mit. Der Impfstoff von Astrazeneca war wegen einzelner Fälle von Thrombosen und seltenen Hirnvenenthrombosen vorsorglich aus dem Verkehr gezogen worden, um Zusammenhänge mit der Impfung zu prüfen. Die EMA schätzt das Risiko aber als sehr gering ein, der Nutzen der Impfung überwiege. Patienten sollen künftig aber über das geringe Risiko aufgeklärt werden.

8.55 Uhr: Stadt Markdorf sagt Stadtfest im Juni ab

Nach 2020 muss die Stadt Markdorf auch 2021 das beliebte Stadtfest absagen. Es war für den 4. bis 6. Juni geplant. Ein Fest in dieser Größenordnung kann aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden, so die Organisatoren. Den Vereinen fehlt damit erneut eine wichtige Einnahmequelle. Bürgermeister Georg Riedmann habe aber Hoffnung, dass es 2022 ein Stadtfest geben wird.

7.56 Uhr: Kreis Tuttlingen verschärft die Corona-Regeln wieder und nimmt Lockerungen zurück

Da der Landkreis Tuttlingen an drei aufeinanderfolgenden Tagen eine Corona-Inzidenz über dem Schwellenwert von 100 zu verzeichnen hat, werden die Anfang März eingeführten Lockerungen wieder rückgängig gemacht. Private Treffen werden also wieder stärker eingeschränkt, Museen müssen schließen und in weiten Teilen des Einzelhandels ist nur noch das System „Click and Collect“ erlaubt. Die neue Allgemeinverfügung des Landkreises gilt ab Samstag.

7.12 Uhr: Zahl der bundesweiten Corona-Neuinfektionen und Inzidenz steigen erneut stark an

Erneut ist die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner stark angestiegen: Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen bundesweit bei 95,6. Am Donnerstag hatte sie noch bei 90, am Mittwoch bei 86,2 gelegen. Außerdem meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland binnen eines Tages 17.482 Corona-Neuinfektionen - das sind etwa 5000 mehr als vor genau einer Woche. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 5.20 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 226 weitere Todesfälle registriert. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 12.834 Neuinfektionen und 252 neue Todesfälle verzeichnet.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 18. März:

22.46 Uhr: Merkel und Länderchefs beraten über Beschleunigung der Impfkampagne

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder beraten am Freitag über konkrete Maßnahmen, wie die Corona-Impfkampagne in Deutschland beschleunigt werden kann (15.00 Uhr). Dabei geht es unter anderem um die Frage, ab wann die Bürgerinnen und Bürger die Impfung bei den Hausärzten erhalten können. Die Hausärzte sollen dann eventuell auch die Möglichkeit bekommen, von den strengen Vorgaben der Impf-Priorisierung abzuweichen, wenn sie dies aus ärztlicher Sicht für ratsam halten.

Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass künftig deutlich mehr Menschen geimpft werden können. Die Impfungen in den von den Ländern betriebenen Impfzentren sind nur sehr schleppend angelaufen - Hauptgrund ist der Mangel an Impfstoff.

22.02 Uhr: Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz hält weiter an

Der Anstieg des Infektionsgeschehens im Südwesten hält weiter an. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen stieg am Donnerstag (Stand: 16.00 Uhr) auf 89,0, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Vortag hatte der Wert noch 84,7 betragen.
Die Zahl der Corona-Infektionen seit Pandemie-Beginn stieg innerhalb eines Tages um 1999 auf 338 990 Fälle. Bei den Todesfällen in Verbindung mit dem Virus verzeichnete die Behörde 32 Fälle mehr als am Vortag und nun bereits 8509 seit Beginn der Pandemie.

40 der 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten liegen mittlerweile über dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Mit einer Inzidenz von 292,7 weist der Kreis Schwäbisch Hall nach wie vor den höchsten Wert im Land auf. 13 weitere Kreisen liegen bei der Inzidenz über dem Wert von 100.

21.36 Uhr: Baden-Württemberg nimmt Impfungen mit AstraZeneca ab sofort wieder auf

 Baden-Württemberg folgt der neuen Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA über die Zulassung des Impfstoffs AstraZeneca und hat die Impfzentren des Landes darüber informiert, dass Impfungen mit AstraZeneca vom morgigen Freitag (19. März) an wieder aufgenommen werden sollen. Die Gesundheitsministerkonferenz von Bund und Ländern hat am heutigen Abend einen entsprechenden Beschluss gefasst.

„Das gemeinsame Ziel des Landes und der Impfzentren ist es, möglichst viele Impfungen durchzuführen und einmal gebuchte Termine stattfinden zu lassen“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha am Donnerstagabend (18. März) in Stuttgart. Das Ministerium hat die Impfzentren deshalb darum gebeten, Termine, die ursprünglich im Zeitraum von Freitag, 19. März, bis einschließlich Montag, 22. März, gebucht waren, soweit möglich stattfinden zu lassen. Über die jeweiligen konkreten Regelungen werden die einzelnen Impfzentren gesondert über die lokalen Medien informieren. 

Bedingung ist, dass sowohl die Terminbestätigung als auch die Bescheinigungen über die aktuelle Impfberechtigung zum Termin mitgebracht werden. Termine, die in diesem Zeitraum durch eine Umbuchung auf einen anderen Impfstoff erhalten werden konnten, bleiben davon unberührt. Alle bereits gebuchten Termine mit AstraZeneca ab Dienstag, 23. März, finden wie geplant statt. In den einzenlen Landkreisen kann es aufgrund der lokalen Kapazitäten zu Abweichungen oder Verspätungen kommen. 

21.11 Uhr: US-Präsident Biden: Fast 100 Millionen Impfungen seit Amtsantritt

Seit dem Amtsantritt der neuen US-Regierung vor knapp zwei Monaten sind in den Vereinigten Staaten fast 100 Millionen Impfungen verabreicht worden. Bereits am Freitag werde diese Marke überschritten sein, sagte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag im Weißen Haus. „Damit liegen wir Wochen vor dem Zeitplan“, sagte Biden. Die Leben von Millionen Menschen seien dank der Impfung, „einer Dosis Hoffnung“, zum Besseren gewandelt worden.

Biden hatte bei seiner Vereidigung am 20. Januar versprochen, dass es in seinen ersten 100 Tagen im Amt mindestens 100 Millionen Impfungen geben sollte. Das Ziel werde nun bereits nach 58 Tagen erreicht, sagte er.

Seit dem Start der Impfkampagne Mitte Dezember wurden in den USA, einem Land mit 330 Millionen Einwohnern, nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC knapp 116 Millionen Dosen Corona-Impfstoff verabreicht. Gut 75 Millionen Menschen erhielten demnach mindestens eine Dosis, rund 41 Millionen gelten bereits als voll geimpft. In den USA wird neben den Impfstoffen von Moderna und Biontech/Pfizer, bei denen zwei Dosen gespritzt werden, auch der Impfstoff von Johnson & Johnson eingesetzt, der bereits nach einer Dosis seine volle Wirkung entfaltet. Der Impfstoff des Herstellers Astrazeneca ist in den USA bislang nicht zugelassen.

20.57 Uhr: 17.504 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz nun bei 90

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner hat erneut einen großen Sprung nach oben gemacht: Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag bundesweit bei 90 - und damit erneut deutlich höher als am Vortag (86,2). Vor einer Woche (11.03.) hatte sie noch bei 69,1 gelegen. Einen Wert von 90 hatte es zuletzt am 2. Februar gegeben. Danach war die Inzidenz noch einige Zeit gesunken, ein Tiefstand wurde mit 56,8 am 19. Februar erreicht. Seither geht es mit dem Wert wieder merklich aufwärts.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 17 504 Corona-Neuinfektionen - gut 3000 mehr als am Donnerstag der Vorwoche. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 227 weitere Todesfälle verzeichnet. Das Infektionsgeschehen schlägt sich stets verzögert in den Todeszahlen nieder, weil zwischen Nachweis der Infektion und dem Tod häufig mehrere Wochen liegen. Die Daten geben den Stand von 09.40 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich. Vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 14 356 Neuinfektionen und 321 neue Todesfälle verzeichnet.

20.31 Uhr: Spahn: Aussetzung der Astrazeneca-Impfungen war richtig

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat das deutsche Vorgehen im Zusammenhang mit dem Impfstoff von Astrazeneca verteidigt. „Uns bestätigt die Analyse der EMA in unserem Vorgehen“, sagte Spahn in Berlin. „Es war richtig, die Impfungen mit Astrazeneca vorsorglich auszusetzen, bis die auffällige Häufung der Fälle dieser sehr seltenen Thombosenart analysiert worden ist.“

20.11 Uhr: Deutschland gibt Astrazeneca-Impfungen wieder frei

Als Reaktion auf die Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die weitere Verwendung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca genehmigt - allerdings mit Warnhinweisen. Die Impfungen mit dem Präparat sollten noch im Laufe des Freitags wieder aufgenommen werden, sagte Spahn in Berlin. Die Impfwilligen sollten über Risiken informiert werden.

20 Uhr: Ab 22. März wird im Kreisimpfzentrum in Tiengen wieder mit Astrazeneca geimpft

Die Europäische Arzneimittelbehörde hat keine Zweifel am Impftstoff von Astrazeneca. Deswegen kann der Impfstoff in Deutschland wieder verarbreicht werden. Personen, die am Montag 22. März, einen Termin im Kreisimpfzentrum in Tiengen hatten, können diesen wie vereinbart wahrnehmen.

19.45 Uhr: Vorerst keine Notbremse: Corona-Inzidenz im Kreis Konstanz sinkt unter 100

Die Menschen im Kreis Konstanz kommen erst einmal um neuerliche schwere Einschränkungen im Alltag herum. Nach zwei Tagen über dem Grenzwert von 100 sinkt die Corona-Inzidenz überraschend wieder auf 96,4. Hier lesen Sie dazu alle Details.

19.31 Uhr: Neuer Lockdown für Paris und andere Teile Frankreichs

Wegen stark gestiegener Corona-Infektionszahlen verhängt Frankreich einen neuen Lockdown über den Pariser Großraum und andere Landesteile. Dort müssen ab Freitag um Mitternacht für einen Monat alle nicht unentbehrlichen Geschäfte schließen und es gelten verschärfte Ausgangsbeschränkungen, wie Premierminister Jean Castex in Paris ankündigte. Betroffen sind unter anderem die Hauptstadtregion Ile de France und die an Belgien grenzende Region Hauts-de-France.

19 Uhr: Kretschmann will sich mit Astrazeneca impfen lassen

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) lässt sich am Freitag gegen das Coronavirus impfen. Er erhält seine Spritze im Impfzentrum in der Stuttgarter Liederhalle, wie das Staatsministerium nun mitteilte. Anschließend will er ein Pressestatement abgeben. Mit seinen 72 Jahren ist Kretschmann impfberechtigt.

Man habe den Termin bereits vergangene Woche vereinbart, sagte ein Sprecher aus dem Staatsministerium. Die Regierung will den Impftermin des Regierungschefs auch als Werbung für den Impfstoff des Herstellers Astrazeneca nutzen, falls dies möglich ist.

Wenn Astrazeneca zugelassen sei, werde sich Kretschmann damit auch impfen lassen, sagte sein Sprecher. Falls nicht, werde Kretschmann den Impfstoff erhalten, der vorrätig sei.

18.55 Uhr: Erleichterung in Deutschland über Empfehlung der EMA für Astrazeneca

Die Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) für eine weitere Verwendung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca ist in Deutschland mit großer Erleichterung aufgenommen worden. Vertreter von Politik und Verbänden äußerten am Donnerstagabend die Erwartung, dass die Impfungen mit dem Präparat nun rasch wieder aufgenommen werden - mit Warnhinweisen für bestimmte Patientengruppen wie von der EMA empfohlen.

FDP-Vizefraktionschef Michael Theurer bezeichnete die EMA-Empfehlung als "gute Nachricht". Dieser müssten nun "Taten der Bundesregierung folgen, um verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen, das Bundesgesundheitsminister Spahn durch sein Kommunikations-Chaos zerstört hat", erklärte Theurer. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse "mit guten Beispiel vorangehen und sich mit dem Impfstoff von Astrazeneca öffentlich impfen lassen".

17.51 Uhr: Baden-Württemberg schließt weitere Öffnungen schon vor der  Ministerpräsidentenkonferenz am Montag aus

Baden-Württemberg hat die ursprüngliche Planung, wonach frühestens ab dem 22. März weitere Öffnungen möglich sein sollen, zunächst zurückgestellt. Öffnungen wären demnach möglich gewesen, wenn die Inzidenzen stabil unter 50 beziehungsweise unter 100 bleiben.

Weil die Inzidenzen derzeit aber landesweit wieder steigen, rückt Ministerpräsident Winfried Kretschmann nun davon ab: „Die aktuelle Lage ist derart dynamisch, dass wir unsere Maßnahmen an diesem Infektionsgeschehen ausrichten müssen. Die Tendenz zeigt leider in die falsche Richtung. Auf dieser Grundlage sind weitere Öffnungen derzeit unrealistisch und nicht sinnvoll.“

Zu den geplanten Öffnungen gehörten etwa die Öffnung von Fitnessstudios, Kinos und Theatern sowie von Terrassen der Restaurants, Bars und Cafés. Die Ministerpräsidenten wollten am Montag außerdem über Öffnungsschritte für die Gastronomie und Hotellerie sprechen.

Doch die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern steigt deutschlandweit wieder, zuletzt lag sie bei 90. In Baden-Württemberg liegt sie aktuell bei 85. 

17.15 Uhr: EU-Arzneimittelbehörde: Astrazeneca sicher - Aber Warnhinweis

Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hält an ihrer Empfehlung für den Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca fest. Das Vakzin sei „sicher und wirksam“, sagte EMA-Chefin Emer Cooke nach einer Sondersitzung der Behörde am Donnerstag. Es gebe keine Hinweise darauf, dass von dem Impfstoff ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel ausgehe. Es werde aber eine extra Warnung vor möglichen seltenen Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen bei den möglichen Nebenwirkungen aufgenommen.

16.35 Uhr: Wechsel aus Präsenz- und Fernunterricht möglich

Auf Druck der Grünen soll in den 5. und 6. Klassen auch wieder einen Wechsel aus Präsenz- und Fernunterricht möglich sein. Die Fünft- und Sechstklässler sind am vergangenen Montag nach monatelangem Home schooling wieder in ihre Schulen zurückgekehrt. Noch vor gut einer Woche hatte es um die Frage, ob in den Klassen die Abstandsregeln eingehalten werden müssen, heftigen Streit in der grün-schwarzen Koalition gegeben. Kultusministerin Susanne Eisenmann hatte die Forderung der Grünen abgelehnt, auch Wechselunterricht zuzulassen, wenn die Schulen den Abstand nicht gewährleisten können.

16.12 Uhr: Baden-Württemberg führt Maskenpflicht an Grundschulen ein

Das Land Baden-Württemberg führt wegen steigender Corona-Infektionszahlen die Maskenpflicht an Grundschulen ein. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. Die Grundschüler, die seit dieser Woche wieder im vollen Präsenzunterricht sind, sollen demnach im Schulgebäude eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. An den weiterführenden Schulen in den 5. und 6. Klassen und Abschlussklassen besteht schon eine Maskenpflicht. Bisher sind offiziell nur Alltagsmasken vorgeschrieben, in der Praxis werden zumeist fast nur noch medizinische Mund-Nasen-Bedeckungen getragen.

Zuletzt hatten die Schulleiter-Vereinigung, der Städtetag und auch die Grünen im Landtag das Kultusministerium bedrängt, auch in Grundschulen die Maske verpflichtend zu machen. Es wurde argumentiert, dass sich Kinder insbesondere auch mit den nun schon sehr verbreiteten, mutierten Viren anstecken würden.

14.34 Uhr: Luftwaffe fliegt Beatmungsgeräte als Corona-Hilfe nach Brasilien

Die Luftwaffe der Bundeswehr wird 80 Beatmungsgeräte in das schwer von der Corona-Pandemie getroffene Brasilien fliegen. Die deutsche Hilfe soll am Freitag kommender Woche von Köln aus starten und am folgenden Tag in Manaus landen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Militärkreisen erfuhr. In der Amazonas-Metropole Manaus war im Januar der Sauerstoff ausgegangen und die Gesundheitsversorgung damit praktisch zusammengebrochen.

13.24 Uhr: Astrazeneca-Impfstopp: Inzwischen 13 Vorfälle gemeldet

Nach dem vorsorglichen Stopp der Corona-Impfungen mit dem Mittel des Herstellers Astrazeneca sind weitere Vorfälle in Deutschland bekannt geworden. Inzwischen gebe es 13 gemeldete Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zu Impfungen, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte. Drei Patienten seien gestorben.

Insgesamt handele es um zwölf Frauen und einen Mann zwischen 20 und 63 Jahren. Angesichts derartiger Vorfälle sind die Impfungen mit Astrazeneca am Montag vorsorglich ausgesetzt worden - damals gab es sieben Fälle. Trotz der hohen Zahl von mehr als 1,6 Millionen Impfungen mit Astrazeneca ist dies demnach überdurchschnittlich viel.

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will am Donnerstag voraussichtlich eine Einschätzung zum weiteren Vorgehen abgeben.

13 Uhr: Mit Wirtschaftsöffnungen steigen Infektionen überproportional

Die ersten Lockerungen der Corona-Maßnahmen führen nach Ansicht des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) zu einem Anstieg der wirtschaftlichen Mobilität - aber auch der Neuinfektionen und Todesfälle. Der erwartete Anstieg der ökonomischen Mobilität um gut 10 Prozentpunkte dürfte die Zahl der Neuinfektionen und der Todesfälle in Deutschland um 25 Prozent erhöhen, hieß es in einer Mitteilung des Instituts.

Die Zahlen stammen aus einem IWH-Modell zum Zusammenhang zwischen Eindämmungsmaßnahmen, wirtschaftlicher Mobilität, Corona-Neuinfektionen und Todesfällen. Die Forscher betonten, es sei jetzt umso wichtiger, die Lockerungen durch eine bessere Test- und Quarantänestrategie und durch schnelleres Impfen zu begleiten - und so weitere Lockerungen zu ermöglichen.

11.36 Uhr: Landkreis Sigmaringen zieht ab Samstag die Corona-Notbremse

Ab kommenden Samstag wird die sogenannte Corona-Notbremse im Landkreis Sigmaringen greifen. Erst am vergangenen Montag hatte der Landkreis in enger Abstimmung mit dem Sozialministerium entschieden, dass die strengeren Maßnahmen noch nicht notwendig sind. Allerdings stieg die Inzidenz weiter an. Am Donnerstag erreichte sie einen Wert von 130,7.

Das Infektionsgeschehen sei mittlerweile als "sehr diffus" einzustufen. Deshalb werden ab Samstag, 20. März, nahezu alle Lockerungen zurückgenommen, die erst vor zwölf Tagen in Kraft getreten sind. Die Folge sind strengere Kontaktbeschränkungen, ein Verbot von Mannschaftssport und die Schließung von Museen. Auch der Einzelhandel muss, mit Ausnahme derjenigen Geschäfte und Dienstleister, die den täglichen Bedarf abdecken, wieder schließen. Click& Collect bleibt erlaubt.

11.22 Uhr: Weniger Mobilität in Deutschland trotz Corona-Lockerungen

Trotz der Corona-Lockerungen geht die Mobilität in Deutschland wieder zurück. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag berichtete, sank sie in der ersten Märzhälfte um 13 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenniveau im März 2019. Damit hat sich der Aufwärtstrend der zweiten Februarhälfte nicht fortgesetzt, wie das Amt auf Basis einer experimentellen Sonderauswertung anonymisierter und aggregierter Mobilfunkdaten berichtetet. Die Ergebnisse zeigen, so die Statistiker, „dass die Mobilität in der Bevölkerung nach den Lockerungen der Corona-Beschränkungen im Zuge der Bund-Länder-Beschlüsse vom 3. März 2021 nur unwesentlich gestiegen ist“.

10.15 Uhr: Innenminister Seehofer fordert einfachere Corona-Regeln

Innenminister Horst Seehofer fordert eine deutliche Vereinfachung der Corona-Maßnahmen. „Die Regelungen sind mittlerweile zum Teil recht kompliziert geworden und nicht immer logisch“, sagte der CSU-Politiker dem „Münchner Merkur“. „Die Leute verstehen nicht, wenn der Blumenladen schließen muss, aber der Supermarkt nebenan Blumen verkaufen darf.“ Seehofer will einen neuen Ansatz, denn: „Wir können doch jetzt nicht drei Jahre im Lockdown verharren.“ Sein Vorschlag: Ab einer Inzidenz von 50 darf nur noch ein Kunde pro zehn Quadratmeter Verkaufsfläche in einen Laden - ob Supermarkt oder sonstiger Einzelhandel.

„Eine Regel für eine Inzidenz von über 100 bräuchten wir dann nicht mehr“, sagte Seehofer. Diesen kritischen Wert werden voraussichtlich immer mehr Landkreise überschreiten. Damit träte die bislang gültige „Notbremse“ in Kraft, die eine Schließung vieler Geschäfte vorsieht.

9.20 Uhr: Rotes Kreuz will Lehrer für Corona-Selbsttests in Klassen schulen

Lehrkräfte sollten nach Ansicht des Deutschen Roten Kreuzes geschult werden, um ihre Schüler und Schülerinnen bei regelmäßigen Corona-Selbsttests anleiten zu können. „Wir planen gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen, Ärzten, Apotheken und den zuständigen Ministerien ein großes Projekt“, kündigte DRK-Landesgeschäftsführer Marc Groß in den „Stuttgarter Nachrichten“ (Donnerstag) an. „Die Handhabung der Tests ist nicht mehr so schwierig, das kann man hinbekommen“, sagte er. Ziel der Fortbildung ab April sei die Hilfe zur Selbsthilfe. „Wir wollen versuchen, Lehrer im betreuten Testen auszubilden. Deshalb sollen sich Schüler in ihrem direkten Klassenumfeld mindestens einmal pro Woche selbst testen können – unter Aufsicht des Lehrers“, sagte Groß. „Dann weiß man, dass die Tests auch gemacht werden.“

7.18 Uhr: Ältere Menschen haben erhöhtes Risiko einer erneuten Corona-Infektion

Eine Infektion mit dem Coronavirus bietet den meisten Menschen in den Folgemonaten Schutz vor einer Neuansteckung. Zu diesem Ergebnis kommt eine großangelegte Studie in Dänemark, die nun in der Fachzeitschrift „The Lancet“ vorgestellt wurde. Bei älteren Menschen über 65 Jahren tritt eine wiederholte Infektion allerdings häufiger auf als bei jüngeren.

Die Autoren der Studie haben umfangreiche Daten analysiert, die in Dänemark im Rahmen einer nationalen Corona-Teststrategie gesammelt worden sind und die erste und zweite Corona-Welle umspannen. Mehr als vier Millionen Menschen sind 2020 beim nördlichsten deutschen Nachbarn mit kostenlosen PCR-Tests getestet worden; die Ergebnisse machen sich die Dänen auch zu Forschungszwecken zunutze.

Nach Angaben der Wissenschaftler sind die PCR-Tests bei 0,65 Prozent der Patienten während der ersten und zweiten Corona-Welle zweimal positiv ausgefallen. Zum Vergleich: Der Test derjenigen, die während der ersten Welle im März bis Mai 2020 negativ getestet worden waren, war während der zweiten im darauffolgenden September bis Dezember bei 3,27 Prozent der Patienten positiv. Den Schutz vor einer wiederholten Infektion gaben die Forscher für jüngere Menschen mit 80 Prozent an - für Menschen über 65 dagegen mit nur 47 Prozent.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 17. März: 

22.13 Uhr: Quarantäne-Regeln für Kontaktpersonen von Kontaktpersonen in Baden-Württemberg gekippt

Ein Ehepaar hat gegen die aus seiner Sicht unverhältnismäßigen Quarantäneregeln für Kontaktpersonen von Kontaktpersonen in der Corona-Verordnung erfolgreich geklagt. Der Verwaltungsgerichtshof setzte eine Regelung des Landes außer Vollzug, nach der Kontaktpersonen von Menschen, die mit einem mit einer Virusvariation Infizierten in Berührung gekommen sind, sich ebenfalls absondern müssen. Konkret nennt das Land dabei das familiäre Umfeld von Schülern, die an der Schule mit einem anderen positiv getesteten Schüler aus der eigenen Klasse oder Kursstufe Kontakt hatten. Das Mannheimer Gericht veröffentlichte seine Entscheidung am Mittwoch.

Die beiden Juristen hatten argumentiert, dass bei der Regelung beispielsweise im Fall einer Ansteckung in einer Grundschulklasse mit 25 Kindern etwa 100 Menschen zu Hause bleiben müssten. Die Staatsanwältin und der Rechtsanwalt haben drei schulpflichtige Kinder, eines davon in der Grundschule, wobei Präsenz im Wechselmodell unterrichtet wird.

Das Gericht betonte, für Kontaktpersonen der Kontaktpersonen gelte kein hinreichender Ansteckungsverdacht. Nach der Bewertung des Robert Koch-Instituts könnten Haushaltsangehörige von Kontaktpersonen - alleine wegen ihrer Haushaltszugehörigkeit - nicht ohne weiteres als ansteckungsverdächtig betrachtet werden. Nachvollziehbare und belastbare Grundlagen, die eine von dem Robert Koch-Institut abweichende epidemiologische Einschätzung rechtfertigen würden, habe die Landesregierung nicht benannt, so die Richter. Der Beschluss ist unanfechtbar

21.30 Uhr: RKI: Anteil von Corona-Variante B.1.1.7 auf 72 Prozent gestiegen

Die ansteckendere und wohl auch gefährlichere Corona-Variante B.1.1.7 verdrängt andere Formen des Virus in Deutschland immer mehr. Ihr Anteil betrage inzwischen 72 Prozent, heißt es in einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch. Sie werde also inzwischen in etwa drei von vier Proben gefunden. Die Ausbreitung der Variante B.1.351 (Erstnachweis in Südafrika) sei hingegen etwas rückläufig, die Variante P.1 (Erstnachweis in Brasilien) sei weiter nur vereinzelt in Deutschland nachgewiesen.

Vergangene Woche hatte das RKI noch von circa 55 Prozent B.1.1.7-Anteil gesprochen. Zu Beginn der RKI-Erhebung vor rund anderthalb Monaten lag der Anteil der Mutante noch bei sechs Prozent. Die rasche Zunahme war nach den Erfahrungen anderer Länder befürchtet worden. Aufgrund des nun hohen Anteils von B.1.1.7 sei weiter mit einem exponentiellen Anstieg der Corona-Fallzahlen in Deutschland zu rechnen, hieß es im RKI-Bericht.

Der Anteil von 72 Prozent bezieht sich auf Nachtestungen mehrerer Laborverbünde auf Schlüsselmutationen der Variante. Unter anderem weil nicht alle auf Sars-CoV-2 testenden Labore teilnehmen und nur eine Teilmenge der positiven Proben untersucht wird, sei der Wert nicht sicher verallgemeinerbar, schränkt das RKI ein.

Der Bericht stützt sich noch auf weitere Datenquellen: Blickt man zum Beispiel auf komplette Erbgutanalysen, die seltener durchgeführt werden, aber als eindeutiger Nachweis gelten, hat B.1.1.7 einen Anteil von rund 48 Prozent an den untersuchten Proben.

20 Uhr: Der zweite Tag in Folge: Corona-Inzidenz im Kreis Konstanz liegt jetzt bei 103

Die Sieben-Tage-Inzidenz für die Zahl der Corona-Infizierten pro 100.000 Einwohner steigt im Kreis Konstanz. Bisher meldeten das Robert-Koch-Insititut (RKI) und das Landesgesundheitsamt unterschiedliche Werte, laut RKI lag der Kreis Konstanz schon länger über der 100-er Marke. Nun aber meldet auch das LGA zum zweiten Mal einen Wert über 100.

19.37 Uhr: Wegen steigender Corona-Zahlen wohl keine weiteren Öffnungen

Aus möglichen Öffnungsschritten ab kommendem Montag, die Bund und Länder bei ihrem Treffen Anfang März in Aussicht gestellt hatten, wird in Baden-Württemberg wohl erstmal nichts. Zum einen liegt das an steigenden Corona-Zahlen. Zum anderen ist nach Auskunft der Landkreise eine solche Option in der Landesverordnung gar nicht vorgesehen.

Daher können selbst Kreise, in denen die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz zuletzt noch unter der 50er-Marke lag, gar nicht planen, wie Sprecher etwa des Neckar-Odenwald-Kreises sowie der Landkreise Rottweil und Tübingen sagten. Die Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten sich auf gestaffelte Öffnungsschritte geeinigt - abhängig von den Infektionszahlen vor Ort.

18.47 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten steigt weiter

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen steigt in Baden-Württemberg weiter. Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden mit Stand vom Mittwoch im Schnitt 84,7 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner registriert, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Tags zuvor lag der Wert noch bei 79,8, am Montag bei 74,7. Die Zahl der laborbestätigte Corona-Infektionen seit Pandemiebeginn stieg innerhalb eines Tages um 2128 auf 336.991 Fälle.

Inzwischen sind im Südwesten 8477 Menschen in Verbindung mit dem Virus gestorben, das sind 22 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 309.661 Menschen, 1032 mehr als am Dienstag. 39 Stadt- und Landkreise liegen über dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Den mit Abstand höchsten Wert weist nach wie vor der Kreis Schwäbisch Hall (270,9) auf. Zwölf weitere Kreise liegen über einer Inzidenz von 100. Darunter auch Konstanz.

17.40 Uhr: Kultusminister beraten über Corona-Situation an Schulen

Die Kultusminister der Länder beraten morgen über die Corona-Lage und die Situation an den Schulen. Vor dem Hintergrund steigender Ansteckungszahlen sind die Pläne, auch für ältere Schüler wieder Unterricht an den Schulen anzubieten, regional zum Teil ins Stocken geraten. Bei der Videokonferenz geht es zudem um das Thema berufliche Orientierung und Ausbildungsplätze.

Dazu sind Vertreter der Bundesagentur für Arbeit, führender Wirtschaftsverbände und der Gewerkschaften eingeladen. Wegen der Corona-Einschränkungen gibt es kaum noch Praktika, Berufsberatung und Ausbildungsmessen mehr. Die Bundesregierung hatte am Mittwoch finanzielle Hilfen auf den Weg gebracht.

16.57 Uhr: Lehrer- und Elternverbände kritisieren Test-Regeln an Schulen

Die mittlerweile präzisierten Regelungen für Corona-Tests an den bayerischen Schulen stoßen bei Lehrer- und Elternverbänden auf harsche Kritik. „Klassenzimmer sind keine Testzentren“, wetterte etwa der Realschullehrerverband am Mittwoch. Auch der Philologenverband (bpv) bemängelte, das Konzept gehe „von einem Idealzustand aus, den es in der Realität kaum geben wird“.

Das Kulturministerium hatte am Vortag die Details zum Testkonzept an den Schulen veröffentlicht. Demnach sollen sich alle Jahrgangsstufen auf freiwilliger Basis zwei Mal in der Woche unter Anleitung einer Lehrkraft in der Schule selbst mit einem Nasenabstrich testen. Bei einem positiven Ergebnis müssten die Betroffenen sofort isoliert und weitere Schritte eingeleitet werden.

16.13 Uhr: „Grüner Pass“ soll Reisen erleichtern

Die EU-Kommission hat einen sogenannten Grünen Pass vorgeschlagen, um in der Corona-Pandemie das Reisen in Europa zu erleichtern. Das Zertifikat solle Impfungen, negative Testergebnisse und überstandene Covid-Erkrankungen nachweisen, erklärte die Kommission am Mittwoch in Brüssel. Wozu der Pass berechtigen würde, war nicht Teil des Gesetzesvorschlags. Das würde vom jeweiligen EU-Staat abhängen.

Das Zertifikat „wird keine Voraussetzung für freie Bewegung sein und in keinster Weise diskriminieren“, versicherte Justizkommissar Didier Reynders. Der Pass soll vielmehr eine grenzüberschreitende Anerkennung des Nachweises über Impfungen, Tests und überstandene Erkrankungen gewährleisten. Wenn ein EU-Land entschiede, Geimpfte, negativ Getestete oder Gesundete von coronabedingten Reisebeschränkungen zu befreien, so müsste es auch den EU-Pass als Beleg akzeptieren, dass der Inhaber oder die Inhaberin zur jeweiligen Gruppe zählt.

15.40 Uhr: Österreichs Kanzler Kurz: Lösung für EU-Impfstoffverteilung in Sicht

Die Europäische Union steht aus Sicht von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz unmittelbar davor, die Verteilung von Corona-Impfstoffen gerechter zu gestalten. „Ich bin froh, dass wir einer Lösung nahe stehen“, sagte Kurz nach einer Videokonferenz mit EU-Ratspräsident Charles Michel und mehreren anderen Regierungschefs.

Kurz und seine Amtskollegen aus Bulgarien, Kroatien, Lettland, Slowenien und Tschechien hatten am Dienstag eine Korrektur der bisherigen Praxis gefordert, die dazu geführt habe, dass einige Länder mehr Impfdosen erhalten als es ihrem Bevölkerungsanteil in der Union entspreche.

15 Uhr: WHO empfiehlt vorerst weiter Corona-Impfung mit Astrazeneca-Vakzin

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt vorerst weiter den Einsatz des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca. „Die WHO ist der Meinung, dass die Vorteile die Risiken überwiegen“, teilte die Organisation in Genf mit. Astrazeneca ist der bislang wichtigste Impfstoff, auf den auch die gemeinsame Impfinitiative Covax unter dem Dach der WHO setzt. Sie hilft dabei, Länder in aller Welt mit Impfstoff zu versorgen.

Deutschland und zahlreiche andere Staaten haben die Impfung mit dem Astrazeneca-Stoff vorerst ausgesetzt, weil mehrere Fälle mit Thrombosen (Blutgerinnseln) in den Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zur Impfung gemeldet wurden.

14.23 Uhr: Umfrage: Sechs von zehn Deutschen halten Impfstopp für angemessen

Mehr als die Hälfte der Deutschen befürwortet laut einer aktuellen Umfrage den Impfstopp für das Vakzin von Astrazeneca. In einer YouGov-Umfrage sprachen sich demnach rund sechs von zehn Befragten für den vorsorglichen Schritt des Gesundheitsministeriums aus.

Knapp ein Drittel (27 Prozent) fand die Entscheidung unangemessen, und etwa 13 Prozent machten keine Angaben, wie das Meinungsforschungsinstitut weiter mitteilte. Demnach glaubt die Hälfte der Befragten, dass die Akzeptanz des Präparats wegen der Aussetzung leiden wird.

13.19 Uhr: EU-Kommission erwägt neue Exportauflagen für Corona-Impfstoff

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen erwägt, den Export der knappen Corona-Impfstoffe aus der Europäischen Union stärker zu beschränken. Neue Auflagen könnten dann für jene Länder gelten, die selbst keinen Impfstoff aus dem Land lassen oder die bereits einen höheren Anteil von geimpften Menschen haben als die EU, wie von der Leyen in Brüssel ankündigte.

Aus der EU wurden seit dem 1. Februar nach Angaben der Kommission mindestens 41 Millionen Dosen Corona-Impfstoff in 33 Länder exportiert, obwohl in der EU selbst Impfstoff fehlt und Impfungen nur langsam vorankommen. Kritisiert werden vor allem Großbritannien und die USA, weil von dort praktisch kein Impfstoff ausgeführt werde. Aus der EU gingen nach offiziellen Angaben hingegen allein mindestens neun Millionen Dosen an Großbritannien und eine Million in die USA.

13 Uhr: WHO empfiehlt Corona-Impfstoff von J & J auch in Ländern mit Virus-Varianten

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt den Corona-Impfstoff des Herstellers Johnson & Johnson auch in Ländern, in denen die ansteckenderen Varianten des Virus grassieren. Die WHO empfehle das Vakzin auch in Ländern, in denen die Varianten stark verbreitet seien, sagte WHO-Experte Alejandro Cravioto nach einer Sitzung des zuständigen Ausschusses in Genf.

Der Impfstoff ist seit vergangener Woche auch in der EU zugelassen. Das Vakzin von Johnson & Johnson hat eine Wirksamkeit von rund 85 Prozent gegen schwere Covid-19-Erkrankungen. Ein wichtiger Vorteil des Vektorviren-Impfstoffs ist, dass nur eine Dosis erforderlich ist. Außerdem kann er bei normalen Kühlschranktemperaturen gelagert werden.

Derzeit bereitet weltweit die Ausbreitung ansteckenderer Virus-Varianten Sorge, darunter britische und südafrikanische Mutanten.

12.43 Uhr: Steinmeier: Nicht gleich wieder Kitas und Schulen schließen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dazu aufgerufen, in der dritten Welle der Corona-Pandemie nach Möglichkeit nicht gleich wieder alle Schulen und Kitas zu schließen. „Ich hoffe sehr, dass unsere Bildungseinrichtungen mit der tatkräftigen Hilfe von Bund und Ländern flexible Lösungen finden, die verhindern, dass Betreuung, Bildung und Begegnung jetzt schmerzhaft und flächendeckend abgebrochen wird“, sagte Steinmeier in einer Diskussionsrunde mit Jugendlichen.

Die dritte Welle der Pandemie setze besonders Kitas, Schulen, Universitäten und Ausbildungsbetriebe erneut unter enormen Druck. „Was wir brauchen, das sind kluge, regional passende Lösungen, die zum einen natürlich die besorgniserregende Pandemielage sehr ernst nehmen - zum anderen aber die genauso schwerwiegenden Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen im Land mit in den Blick nehmen.“

12.25 Uhr: Coronakrise lässt Zahl ausländischer Studienanfänger in Deutschland einbrechen

Die Zahl ausländischer Studienanfänger an deutschen Hochschulen ist im vergangenen Jahr wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich gesunken. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, sank sie im Vergleich zum Studienjahr 2019 um 21 Prozent oder rund ein Fünftel auf 99.400. Grund war demnach die Coronakrise, die es für junge Ausländer generell schwieriger macht, ein Studium an einer deutschen Hochschule zu beginnen.

Die Zahl der deutschen Studienanfänger stieg im vergangenen Jahr dagegen um zwei Prozent auf 389.200, wie das Bundesamt erklärte. Insgesamt sank die Zahl der Studienanfänger um vier Prozent auf 48.600. Die Zählung erfasst alle, die sich im Sommersemester 2020 oder im Wintersemester 2020 und 2021 neu an Hochschulen einschrieben.

11.05 Uhr: Auch Brauereigasthöfe bekommen nun Coronahilfen

Nach Kritik der Branche bekommen nun auch Brauereigasthöfe Coronahilfen. Darauf hat sich die Bundesregierung in Abstimmung mit dem Freistaat Bayern verständigt, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin mitteilte. Für Unternehmen mit angeschlossener Gaststätte werde der Zugang zu den November- und Dezemberhilfen verbessert und vereinfacht.

Künftig sei der Gaststättenanteil unabhängig von den Umsätzen des restlichen Unternehmens antragsberechtigt, hieß es. Dies betreffe etwa Brauereigaststätten, Vinotheken von Weingütern und Straußwirtschaften.

10.22 Uhr: Grünen-Fraktionschef dringt bei Schulöffnungen auf schärfere Auflagen

Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz dringt angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen auf schärfere Auflagen an den Schulen. „Wir müssen jetzt dringend nachsteuern“, sagte Schwarz der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Stuttgart. „Wir brauchen an Grundschulen eine Maskenpflicht.“ Dies sei für den Gesundheitsschutz von Lehrkräften und Kindern unerlässlich.

Bei den 5. und 6. Klassen, die erst am Montag wieder in die Schulen zurückgekehrt waren, müsse man noch stärker umsteuern. „Wir halten es für erforderlich, dass es an den weiterführenden Schulen Hybridunterricht, Wechselunterricht und geteilte Klassen gibt.“ Das Kultusministerium müsse das jetzt konkret prüfen und darlegen, wie man das umsetzen kann. Hybridunterricht ist eine Mischform aus Präsenz- und Online-Unterricht.

8.25 Uhr: Flixbus nimmt zu Ostern Betrieb auf ausgewählten Strecken wieder auf

Flixbus will ab Mitte kommender Woche wieder Fahrten anbieten - allerdings nur auf einem Teil des Streckennetzes. Wie der Fernbusanbieter  mitteilte, sollen die grünen Busse des Unternehmens ab dem 25. März rund 40 deutsche Ziele ansteuern, darunter Berlin, München und Hamburg. Damit seien pünktlich zu den anstehenden Osterfeiertagen erstmals seit Anfang November wieder innerdeutsche Fahrten buchbar. 

Die Sicherheit an Bord angesichts der Corona-Pandemie soll nach Unternehmensangaben ein umfangreiches Hygienekonzept gewährleisten: Dazu gehören demnach neben Desinfektionsmaßnahmen und der Möglichkeit, die erwartete Auslastung der Fahrt bereits während der Buchung einzusehen, auch ein kontaktloser Check-In und ein neues Filtersystem an Bord. Für alle Fahrgäste gilt eine Maskenpflicht. Flixbus hatte aufgrund der Corona-Krise die Fahrten in Deutschland zum November vollständig eingestellt. Der geplante Neustart zu Weihnachten wurde abgesagt.

Mittwoch, 17. März, 7.15 Uhr: RKI registriert 13.435 Corona-Neuinfektionen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 13.435 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von heute hervor. Das sind deutlich mehr als die 9146 Neuinfektionen, die vor genau einer Woche gemeldet worden waren. Damals hatten zwar die Angaben aus Hamburg gefehlt, diese bewegen sich pro Tag im dreistelligen Bereich. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Auch die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) stieg wieder deutlich an: Sie lag laut RKI heute Morgen  bei 86,2 und damit höher als am Vortag (83,7). Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 249 weitere Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche waren es - ohne die Daten aus Hamburg - 300 gewesen.

Vor vier Wochen, am 17. Februar, hatte die Inzidenz noch bei 57,0 gelegen. Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stieg sie jedoch wieder an.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 16. März: 

21.13 Uhr: Kretschmann stellt weitere Lockerung des Lockdowns ab Montag infrage

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat wegen steigender Infektionszahlen die für kommenden Montag geplante weitere Lockerung des Lockdowns infrage gestellt. „Natürlich jetzt bei der Situation werde ich mir gut überlegen, ob ich am Montag weitere Öffnungen mache“, sagte der grüne Regierungschef in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“, die am späten Dienstagabend ausgestrahlt werden sollte.

Er erwäge, die Öffnung erstmals auszusetzen und am Montag zunächst zu besprechen, „was wir riskieren können“. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ist im Südwesten landesweit auf 79,8 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner gestiegen. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 60,7.

19.43 Uhr: Ab Donnerstag gelten wieder verschärfte Regeln im Schwarzwald-Baar-Kreis

Am Dienstagabend lag der Inzidenzwert des Schwarzwald-Baar-Kreises bei 53,6 und hat damit an drei Tagen hintereinander die Marke von 50 überschritten. Damit gelten die zusätzlichen Lockerungen der seit 8. März gültigen Corona-Verordnung des Landes nicht mehr. Das bedeutet, dass ab Donnerstag, 18. März, im Einzelhandel nur noch ein Terminshopping, genannt „Click & Meet“, möglich ist. Außerdem müssen Musik-, Kunst- und Jugendkunstschulen für den Publikumsverkehr schließen. Weitere Corona-Regeln, die ab Donnerstag im Schwarzwald-Baar-Kreis gelten, finden Sie hier.

18.44 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten steigt wieder

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ist in Baden-Württemberg nach Angaben des Landesgesundheitsamts vom Dienstag (Stand 16 Uhr) wieder gestiegen. Den Daten zufolge registrierten die Behörden im Südwesten im Laufe der vergangenen sieben Tage 79,8 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Am Montag hatte der Wert bei 74,7 gelegen. Seit Beginn der Pandemie wurden 334.863 (plus 1963) laborbestätigte Corona-Infektionen aus allen 44 Stadt- und Landkreisen berichtet, darunter 8455 Todesfälle (plus 19). 38 Stadt- und Landkreise liegen über dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Als genesen gelten geschätzt 308.629 Infizierte (plus 793).

17.15 Uhr: Lucha bedauert Astrazeneca-Stopp und geht von Wiederzulassung aus

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha geht fest davon aus, dass der Stopp für den Impfstoff Astrazeneca wieder aufgehoben wird. „Ich habe auch großes Vertrauen in diesen Impfstoff“, sagte Lucha. Man müsse akzeptieren, wenn die Wissenschaft sage, sie wolle die Nebenwirkungen nochmal überprüfen. Das Land setze den vom Bund verfügten „routinemäßigen Stopp“ selbstverständlich um. „Wir planen um“, sagte Lucha. Die Hotline sei bis Montag eingestellt. Er hoffe aber, dass es bis Donnerstag wieder grünes Licht für den Impfstoff gebe, dann könne man zu Beginn der nächsten Woche wieder loslegen. 

15.19 Uhr: Neue Corona-Variante in der Bretagne gemeldet – Nachweis erschwert?

Frankreichs Gesundheitsbehörden haben eine neue Variante des Coronavirus gemeldet, bei der ein Nachweis über die herkömmlichen PCR-Tests erschwert sein könnte. Es habe mehrere Patienten gegeben, die typische Symptome von Covid-19 aufgewiesen, aber ein negatives PCR-Testergebnis erhalten hätten, teilte die Generaldirektionen des französischen Gesundheitsministeriums mit.

Aufmerksam wurden die Behörden demnach bei einem Ausbruch in einem Krankenhaus in Lannion in der Bretagne. „Die ersten Analysen dieser neuen Variante lassen nicht den Schluss zu, dass sie ernster oder übertragbarer ist als das ursprüngliche Virus“, hieß es. Eingehende Untersuchungen seien im Gang. Die Gesundheitsbehörden stuften die Variante als „variant under investigation“ ein, also eine genau zu beobachtende. Die Generaldirektion betonte, dass Viren sich ständig weiterentwickeln und dementsprechend Systeme zur Überwachung eingerichtet worden seien.

14.53 Uhr: Curevac rechnet mit Zulassung des Impfstoffs erst Ende Juni

Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac rechnet mit einer Zulassung seines Corona-Impfstoffs bis Ende Juni. Grund ist nach Auskunft des Unternehmenssprechers Thorsten Schüller vom Dienstag, dass die Corona-Varianten Einfluss hätten auf die Analysen der letzten klinischen Studie. Ursprünglich sollten die für einen formalen Zulassungsantrag relevanten Wirksamkeitsdaten schon Ende des ersten Quartals vorliegen. Nun rechnet Curevac damit bis Mitte des zweiten Quartals. „Wir rechnen mit einer Zulassung bis Ende des zweiten Quartals“, sagte Schüller.

14.27 Uhr: Terminbuchungen für Impfungen im Südwesten bis kommenden Montag gestoppt

Wegen des Stopps des Impfstoffes von Astrazeneca wird die Buchung von Impfterminen im Südwesten bis einschließlich kommenden Montag ausgesetzt. Solange könnten weder telefonisch noch online Termine in den Impfzentren vereinbart werden, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Dies sei nötig, um die Warteliste mit Menschen über 80 und über 65 aus Berufsgruppen aus der ersten Priorität abzuarbeiten. Das habe nun absoluten Vorrang, sagte Lucha weiter. „Wir werden die stark verminderten Impfstoffmengen jetzt dazu nutzen, die besonders vulnerablen Menschen aus der ersten Priorität vorrangig zu impfen.“

Der Stopp von Astrazeneca verlangsame die Impfkampagne deutlich. Gemeinsam mit den Impfzentren solle versucht werden, möglichst viele Termine durch direkte Umbuchungen auf die beiden anderen Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zu halten.

13.44 Uhr: US-Unternehmen Moderna testet seinen Corona-Impfstoff an tausenden Kindern

Das US-Unternehmen Moderna prüft die Wirksamkeit und Verträglichkeit seines Corona-Impfstoffs bei Kindern mit einer Testreihe bei unter Zwölfjährigen. An den Tests in den USA und Kanada sollten rund 6750 Kinder im Alter von sechs Monaten bis 11 Jahren teilnehmen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Wie das Mainzer Unternehmen Biontech hat Moderna einen Corona-Impfstoff auf Grundlage der neuen mRNA-Technologie entwickelt; seit dem 6. Januar ist das Vakzin in der EU zugelassen.

12.49 Uhr: Linkspartei fordert nach Astrazeneca-Stopp zügige Sputnik-Zulassung

Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, hat sich nach dem vorläufigen Impfstopp mit Astrazeneca für eine zügige Prüfung auf Zulassung des russischen Sputnik-Impfstoffes ausgesprochen. "Beim Sputnik-Impfstoff darf es keine ideologischen Vorbehalte geben", sagte Bartsch. "Zügig prüfen und zulassen, wenn wirksam und sicher", forderte er. Danach müsse das Vakzin rasch angeboten werden.

11.42 Uhr: Land will vorerst keine Testpflicht für Mallorca-Rückkehrer

Die baden-württembergische Landesregierung will Mallorca-Rückkehrer nicht zum Corona-Test an Flughäfen verpflichten. Solche Pläne gebe es derzeit nicht, teilte ein Sprecher des Sozialministeriums nun mit. Das Land Niedersachsen erwägt, die Testpflicht für Reiserückkehrer aus Mallorca wieder einzuführen, wie am Montag bekannt wurde.

Niedersachsen hofft dabei auf eine bundeseinheitliche Regelung. Am Freitag hatte die Bunderegierung entschieden, Mallorca und andere Regionen in Spanien, Portugal und Dänemark von der Liste der Corona-Risikogebiete zu streichen. Damit ist seit Sonntag Urlaub dort wieder ohne Quarantäne und Testpflicht bei der Rückkehr möglich.

11 Uhr: Von der Leyen: Biontech liefert 10 Millionen Dosen früher an die EU

Die Europäische Union kann vom Hersteller Biontech/Pfizer kurzfristig im zweiten Quartal weitere 10 Millionen Dosen Corona-Impfstoff bekommen. Damit seien allein von diesem Hersteller für die Zeit von April bis Juni insgesamt 200 Millionen Impfdosen für die 27 EU-Staaten zu erwarten, teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in Brüssel mit.

„Ich weiß, wie wichtig das zweite Quartal für die Impfstrategien der Mitgliedstaaten ist“, erklärte von der Leyen. „Diese vorgezogenen 10 Millionen Dosen werden die Gesamtzahl der Dosen von Biontech/Pfizer auf mehr als 200 Millionen bringen. Das ist eine gute Nachricht. Es gibt den Mitgliedsstaaten Spielraum, um mögliche Lücken bei den Lieferungen zu stopfen.“

10.13 Uhr: RKI registriert 5480 Corona-Neuinfektionen und 238 Todesfälle

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen ist mit 5480 dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge binnen einer Woche um mehr als 1000 gestiegen. Am Dienstag vor genau einer Woche wurden 4252 Neuinfektionen gemeldet und somit 1228 weniger. Das geht aus Zahlen des RKI hervor. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 238 weitere Todesfälle verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Dienstagmorgen bundesweit bei 83,7 - und damit höher als am Vortag (82,9). Vor etwa vier Wochen, am 16. Februar, hatte die Inzidenz noch bei 59 gelegen.

Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stieg sie jedoch wieder an, was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten liegen könnte.

10 Uhr: Thrombose-Fälle nach Astrazeneca-Impfung bisher kaum einzuschätzen

Für eine Bewertung der speziellen Thrombose-Fälle, die zum vorläufigen Stopp der Astrazeneca-Impfungen führten, fehlt es Experten zufolge noch an vielen Informationen. „Handelt es sich um Frauen oder Männer? Sind die Betroffenen alt oder jung? Haben Sie Vorerkrankungen?“ - all das sei bisher noch nicht bekannt, sagte Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN). „Ohne genauere Informationen ist das nicht zu interpretieren.“

Sieben Fälle einer speziellen Form von Thrombose in zeitlichem Zusammenhang mit einer Astrazeneca-Impfung waren der Anlass für das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das Aussetzen der Impfungen zu empfehlen. Drei der Fälle verliefen tödlich, wie Institutspräsident Klaus Cichutek am Montag in den ARD-„Tagesthemen“ sagte.

Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Impfung und Thrombose wurde bisher in keinem Fall festgestellt. „Die kausale Verknüpfung ist hier völlig offen“, so Berlit. „Deswegen wird ja in England und Kanada auch weiterhin geimpft.“

8.51 Uhr: Mehr als 55.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag in den USA

In den USA sind am Montag 55.764 neue Corona-Fälle und 741 Tote im Zusammenhang mit einer Infektion gemeldet worden. Dies geht aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Dienstagmorgen (MEZ) hervor. Die bisherigen Höchstwerte wurden am 2. Januar mit 300.416 neuen Fällen sowie am 12. Januar mit 4470 Toten registriert.

In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang knapp 29,5 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 535.000 Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen, aber nicht relativ zur Bevölkerung, sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

7.50 Uhr: Giffey fordert mehr Corona-Schnelltests in Schulen und Kitas

Angesichts der stark steigenden Zahlen von Corona-Neuinfizierten hat Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) mehr Schnelltests in Kitas und Schulen gefordert. Ziel müsse es sein, den wieder angelaufenen Kita- und Schulbetrieb so weit wie möglich aufrecht zu erhalten, sagte die SPD-Politikerin. „Das geht aber nur, wenn das Testen vor dem Besuch von Kitas und Schulen ausgeweitet wird, um mehr Sicherheit für alle zu gewährleisten, Infektionsketten zu unterbrechen oder gar nicht erst entstehen zu lassen.“

Kinder, Jugendliche und das Personal müssten sich ein- bis zweimal pro Woche testen können. Giffey verwies zudem auf die Option, Schulkinder auch dann zu Hause zu lassen, wenn Präsenzunterricht in der Schule angeboten wird. So könne die Aussetzung der Präsenzpflicht Eltern die Möglichkeit geben, eigenverantwortlich zu entscheiden, ob sie die Kinder in die Schule schicken oder zuhause lassen wollten.

7.07 Uhr: Grünen-Experte kritisiert Stopp von Astrazeneca-Impfungen

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hat das vorläufige Aussetzen der Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca kritisiert. Der Stopp auf Basis geringer Fallzahlen sei angesichts der dritten Corona-Welle fahrlässig, sagte der Bundestagsabgeordnete mit Blick auf sieben gemeldete Fälle von Blutgerinnseln nach 1,6 Millionen Impfungen mit Astrazeneca.

Dieser Vorgang sei „die nächste Erschütterungswelle“ für das Vertrauen in die Corona-Politik der Bundesregierung. „Eine Alternative wäre es, über das überschaubare Risiko ausführlich aufzuklären und weiterhin jene Menschen zu impfen, die eine Impfung mit Astrazeneca möchten.“

Das waren die Entwicklungen am Montag, 15. März: 

22.25 Uhr: Impfgipfel am Mittwoch soll voraussichtlich verschoben werden

Nach der Aussetzung von Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca soll die für Mittwochabend geplante Telefonkonferenz von Bund und Ländern zum Impfen voraussichtlich verschoben werden. Es sei davon auszugehen, dass die Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA am Donnerstag zum weiteren Vorgehen bei dem Impfstoff abgewartet werde, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montagabend aus mit den Vorgängen befassten Kreisen.

22.10 Uhr: Impfungen mit Astrazeneca auch in ganz Bayern vorerst ausgesetzt

Auch in Bayern wird bis auf Weiteres niemand mehr mit dem Impfstoff des Herstellers Astrazeneca geimpft. Das bayerische Gesundheitsministerium habe am Nachmittag vorsorglich und unmittelbar nach Bekanntwerden der Entscheidung des Bundes die Impfzentren informiert, teilte ein Sprecher am Abend mit: Darüber, „dass die Impfungen mit Astrazeneca bis auf Weiteres sofort auszusetzen und vorerst keine neuen Termine für Erst- und Zweitimpfung mit Astrazeneca zu vereinbaren sind“. Zusätzlich seien auch die Administratoren der Impfzentren direkt informiert worden.

Weitere Details ließ das Gesundheitsministerium am Montagabend zunächst offen. Über das künftige Vorgehen bei den Impfungen in Bayern werde man so rasch wie möglich entscheiden, hieß es lediglich.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Nachmittag angekündigt, dass Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca in Deutschland vorerst ausgesetzt werden. Er sprach von einer „reinen Vorsichtsmaßnahme“, um gesundheitliche Komplikationen in seltenen Fällen wissenschaftlich zu überprüfen.

21.00 Uhr: Astrazeneca-Impfstopp: Österreich will gesamteuropäisches Vorgehen

Österreich sieht die nationalen Entscheidungen zum vorsorglichen Impfstopp mit Astrazeneca kritisch. Nötig sei vielmehr eine „raschestmögliche, klare Stellungnahme von den Europäischen Behörden für ein gemeinsames gesamteuropäisches Vorgehen“, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Montagabend in Wien. „Wir haben uns bei den Impfungen auf ein gemeinsames europäisches Vorgehen geeinigt. Nationale Einzelgänge sind in diesem Zusammenhang weder effektiv noch vertrauensbildend“, so Anschober.

Derart weitreichende Entscheidungen müssten durch fundierte Daten und Fakten eindeutig belegt sein. Derzeit gebe es keinen Beweis für einen ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Impfstoff von Astrazeneca und den aktuell diskutierten gesundheitlichen Ereignissen, die auch bei ungeimpften Personen auftreten könnten.

Am Montag hatte unter anderem Deutschland vorsorglich die Impfungen mit Astrazeneca ausgesetzt. Bei mehreren Menschen waren Thrombosen aufgetreten. Die Weltgesundheitsorganisation sieht nach bisherigen Erkenntnissen keinen kausalen Zusammenhang mit der Impfung.

19.29 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten sinkt minimal

Das dürfte kaum ein Grund zur Hoffnung sein: Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ist in Baden-Württemberg nach Angaben des Landesgesundheitsamts vom Montag (Stand 16 Uhr) zwar sehr leicht gesunken. Allerdings wird am Wochenende auch in der Regel weniger getestet beziehungsweise es werden weniger Ergebnisse übermittelt. Den Daten zufolge registrierten die Behörden im Südwesten im Laufe der vergangenen Woche 74,7 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Am Sonntag hatte der Wert bei 75,9 gelegen. Ein Viertel der 44 Stadt- und Landkreise überschreitet die Schwelle von 100.

Die Zahl der bestätigten Fälle seit Beginn der Pandemie stieg um 437 auf 332.900. 8436 Menschen starben an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit. Das waren 17 mehr als Stand Sonntag. Als genesen gelten geschätzt 307.836 Infizierte (plus 657).

18.41 Uhr: WHO-Experten beraten Dienstag über Astrazeneca-Impfstoff

Die Impf-Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden am Dienstag über den Impfstoff von Astrazeneca beraten. Das Beratergremium habe die Daten zur Sicherheit des Vakzins geprüft und stehe "in engem Kontakt mit der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag. Er fügte hinzu, "wir werden uns morgen treffen". Mehrere Länder haben wegen möglicher schwerer Nebenwirkungen die Impfung mit dem Vakzin vorsorglich ausgesetzt, zuletzt Deutschland, Frankreich und Italien.

17.49 Uhr: Bundesregierung ruft zum Verzicht auf Urlaubsreisen auf

Nach dem sprunghaften Anstieg der Urlaubsbuchungen für die Ferieninsel Mallorca hat die Bundesregierung wegen der Corona-Pandemie zum generellen Verzicht auf touristische Reisen aufgerufen. „Der Appell ist, auf jede nicht unbedingt notwendige Reise zu verzichten“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Ähnlich äußerte sich die Sprecherin des Auswärtigen Amts, Maria Adebahr: „Das Fehlen einer Reisewarnung ist keine Einladung zum Reisen.“ Die Entscheidung müsse aber jeder für sich treffen.

Der Mainzer Virologe Bodo Plachter hat angesichts zunehmender Reisebuchungen vor steigenden Infektionszahlen gewarnt. „Wenn die Reiseaktivität steigt, dann werden auch die Inzidenzraten steigen. Das ist relativ klar“, sagte Plachter der Deutschen Presse-Agentur. „Im Urlaub möchte man sich erholen, möchte man dann auch Corona vergessen. Und das führt dazu, (…) dass die Vorsicht sinkt und die Infektionsraten steigen.“ Das sei auch schon im vergangenen Sommer so gewesen.

16.45 Uhr: Auch Frankreich und Italien setzen Impfungen mit Astrazeneca aus

Nach Deutschland setzen auch Frankreich und Italien die Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca vorsorglich aus. Das kündigten der französische Präsident Emmanuel Macron und die italienische Arzneimittelbehörde an. 

16 Uhr: Britische Behörde hält Astrazeneca-Impfstoff weiterhin für sicher

 Anders als mehrere andere europäische Länder nutzt Großbritannien weiter den Corona-Impfstoff von Astrazeneca. „Wir prüfen die Berichte genau, aber angesichts der großen Anzahl verabreichter Dosen und der Häufigkeit, mit der Blutgerinnsel auf natürliche Weise auftreten können, deuten die verfügbaren Beweise nicht darauf hin, dass der Impfstoff die Ursache ist“, sagte Phil Bryan von der britischen Aufsichtsbehörde für Arzneimittel (MHRA) einer Mitteilung zufolge. 

15.27 Uhr: Corona-Impfung mit Astrazeneca in Deutschland ausgesetzt

Die Corona-Impfungen mit dem Impfstoff Astrazeneca sind in Deutschland vorsorglich ausgesetzt. Die Bundesregierung folge damit einer aktuellen Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), teilte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Montag mit. Nach neuen Meldungen von Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung in Deutschland und Europa halte das Institut weitere Untersuchungen für notwendig. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA werde entscheiden, „ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken“.

Die EMA erklärte allerdings, dass es keine auffällige Häufung von Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gebe. Der Nutzen der Verabreichung des Astrazeneca-Mittels sei größer als die Risiken.

15.17 Uhr: Österreich will regionale Lösungen wegen uneinheitlicher Infektionen

Angesichts einer uneinheitlichen Corona-Lage zeichnet sich in Österreich ein Trend zu regionalen Schritten ab. Diese Woche solle dazu genutzt werden, „maßgeschneiderte Lösungen“ zu finden, hieß es vonseiten der Regierung am Montag nach Gesprächen mit Experten und Spitzenpolitikern aus den Bundesländern. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt zum Beispiel in Vorarlberg bei 68 - und damit unter dem deutschen Niveau. Im Bundesland Salzburg wurden dagegen 275 Fälle auf 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen verzeichnet. Österreichweit beträgt der Wert 210.

In Vorarlberg ist wegen der vergleichsweise günstigen Infektionslage seit Montag die Gastronomie unter Hygieneauflagen wie negativem Coronatest wieder geöffnet. Im westlichsten Bundesland hat damit nach den Worten von Landeschef Markus Wallner (ÖVP) ein Versuch begonnen, „bei steigenden Zahlen einen Öffnungsschritt zu setzen und nicht von einem Lockdown in den nächsten zu stolpern“.

13.59 Uhr: Einzelhandel hat trotz Click & Meet Umsatzverluste von 30 Prozent

Das seit einer Woche vielerorts mögliche Einkaufen im Geschäft mit Terminvereinbarung hilft dem Einzelhandel nur begrenzt. Die Umsatzeinbußen betragen im Schnitt 30 Prozent im Vorjahresvergleich, wie der Handelsverband Deutschland (HDE) am Montag auf Grundlage einer Umfrage unter 1000 Einzelhändlern mitteilte. Er fordert eine Öffnungsstrategie, die sich von dem derzeit geltenden „starren Inzidenzwert“ löst. Weitere wichtige Parameter wie die Auslastung der Intensivbetten und die höhere Testquote müssten berücksichtigt werden.

Das Einkaufen mit Termin (Click & Meet) sei „ein erster Schritt, aber keine dauerhafte Öffnungsstrategie“, erklärte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Lage bleibe angespannt.

13.05 Uhr: Intensivärzte fordern wegen steigender Infektionszahlen sofortige Rückkehr in Lockdown

Deutschlands Intensivärzte fordern angesichts steigender Corona-Zahlen eine sofortige Rückkehr in den Lockdown. So könne eine starke dritte Welle verhindert werden, sagte Christian Karagiannidis von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin am Montag. Er forderte im rbb, die Länder sollten vor allem die beschlossene Notbremse durchsetzen, wenn es mehr als 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen gibt. Dies würde etwa bedeuten, den Einzelhandel und Friseure wieder zu schließen. Doch es gibt Abweichungen von dieser Vereinbarung.

Die Bundesregierung rief die Länder ebenfalls eindringlich zur Einhaltung der beschlossenen Notbremse auf. „Wir müssen den Beschluss vom 3. März umsetzen, nicht nur in seinen erfreulichen Passagen, sondern eben auch in seinen schwierigen“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Zuständig seien die Länder. Die Bundesregierung stehe zu diesem Beschluss. Unter anderem zwei Landkreise in Brandenburg hatten angekündigt, trotz einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100 keine schärferen Corona-Regeln einführen.

11.45 Uhr: Söder für Exportstopp von Astrazeneca und Impfbrücke mit den USA

Wegen des weiter nur schleppenden Verlaufs bei den Corona-Impfungen fordert CSU-Chef Markus Söder einen Exportstopp für das in Europa hergestellte Vakzin Astrazeneca. „Es kann nicht sein, dass aus Europa heraus ständig Impfstoff abfließt“, sagte der bayerische Ministerpräsident vor einer Sitzung des CSU-Vorstands in München. Zudem müsse mit den USA über die Probleme gesprochen werden. „Es kann nicht sein, dass die USA an der Stelle Impfstoff vielleicht hortet und umgekehrt Europa darauf wartet.

Gute Partnerschaft bedeutet auch, im Impfen eine Brücke über den Atlantik zu bauen.“ Europa müsse dafür „alle Hebel“ in Bewegung setzen. Nach der Aussetzung von Corona-Impfungen mit Astrazeneca in mehreren EU-Ländern braucht es aus Söders Sicht zudem eine Positionierung der deutschen Behörden zu dem Impfstoff. Es brauche eine klare Aussage, „ist der Impfstoff gut oder schlecht“, sagte er.

10.50 Uhr: Regierung fördert Forschung zu gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie

Die Bundesregierung will Forschungsarbeiten zu den gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie unterstützen. Das Bundesforschungsministerium veröffentlichte nun eine Förderrichtlinie, so dass interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun Mittel aus dem Topf beantragen können. Zur Verfügung stehen laut Ministerium mehr als 15 Millionen Euro für Forschungsvorhaben mit bis zu drei Jahren Laufzeit. "Die Corona-Pandemie ist seit nunmehr einem Jahr eine schwere Belastung für unsere gesamte Gesellschaft", erklärte Bundesforschungsministerium Anja Karliczek (CDU).

8.45 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz steigt in Deutschland auf 82,9

In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 6600 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, stieg außerdem die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz weiter auf 82,9, am Vortag hatte dieser Wert noch 79 betragen. Vor einer Woche hatte das RKI noch gut 5000 neue Ansteckungsfälle gemeldet.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie erhöhte sich den Angaben zufolge auf 2.575.849. Laut RKI wurden zudem 47 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion binnen 24 Stunden registriert. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 73.418.

Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen. 

8.08 Uhr: Heilbronner Chef-Staatsanwalt: Corona-Regeln sind schlecht erklärt

Der neue Chef der Staatsanwaltschaft Heilbronn, Frank Schwörer, hält die Corona-Regeln für schlecht erklärt. „An den Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist sehr eindrücklich zu beobachten, was man alles falsch machen kann“, sagte er Medien. Es gebe zahlreiche Änderungen, Politiker versprächen etwas oder drohten, dazu gebe es Intransparenz, verschiedene Interpretationen durch die Medien und viel zu wenig nachvollziehbare Erklärung.

„Und am Ende sagt noch einer: "Hört zu, es gibt zwar diese Regel, aber wir kontrollieren sie nicht"“, sagte Schwörer. „Dann ist die Erwartung, dass sich die Menschen dran halten, am Ende. Und man kann es den Leuten nicht einmal verdenken.“

7.07 Uhr: Mehr Lockerungen in Freiburg dank niedriger Inzidenz

Geschäfte und Märkte dürfen seit heute in Freiburg unter Hygieneauflagen nach dem langen Corona-Lockdown wieder komplett öffnen. Grund dafür ist eine stabile Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50, wie die Stadt mitteilte. Es gilt allerdings Maskenpflicht, außerdem ist die Kundenzahl begrenzt. Auch Museen, Galerien, Gedenkstätten sowie zoologische und botanische Gärten können wieder ohne vorherige Buchung besucht werden. Allerdings müssen alle Besucher ihre Kontaktdaten angeben.

Bereits seit Sonntag ist sogenannter kontaktarmer Sport mit maximal zehn Leuten im Freien und auf Außensportanlagen wieder erlaubt. Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) appellierte an die Menschen, umsichtig zu bleiben und sich weiterhin an die Regeln zu halten. Nur so könnten die Lockerungen auch bestehen bleiben. Am Sonntag hatte die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen in Freiburg bei 43,3 gelegen. Landesweit lag sie bei knapp 76.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 14. März: 

23.21 Uhr: Aufarbeitung von Demos gefordert

In Sachsen sollen die gewalttätigen Demos im Landtag aufgearbeitet werden. Gegen die bestehenden Corona-Maßnahmen demonstrierten am Samstag Tausende Menschen in vielen deutschen Städten. Dabei gab es auch Demonstrationen trotz vorheriger Verbote. In Dresden fand eine „Querdenken“-Demonstration trotz gerichtlichen Verbots statt. Allein am Kongresszentrum in der Nähe des Landtages versammelten sich laut Polizei mehr als 1000 Menschen - viele ohne Maske und Mindestabstand. Nach Angaben der Polizei wurden zwölf Beamte verletzt. Die Polizei erteilte Hunderte Platzverweise und fertigte mehr als 900 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln.

Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) verurteilte die Gewalt auf Polizisten und Journalisten. Straftäter würden mit „aller Härte des Rechtsstaates“ zur Verantwortung gezogen. Die Linke im Landtag will zu den Vorkommnissen eine Sondersitzung des Innenausschusses beantragen, Grüne und SPD im unterstützen die Forderung.

22.42 Uhr: Dänemark lockert Corona-Beschränkungen

Während in den meisten nordischen Ländern die Zahl der Infektionen mit dem Covid-19-Virus in die Höhe geschnellt ist, sieht Dänemark Anlass zum Optimismus. Die Neuansteckungen sind hier rückläufig, so dass die Regierung am Montag eine Reihe von Beschränkungen zurücknimmt. Hochschulstudenten und Schüler der Internatsschulen dürfen wieder an ihre Pulte zurückkehren.

Außerdem können in vielen Regionen die älteren Jahrgänge an den öffentlichen Schulen jede zweite Woche kommen. Die 5. bis 8. Klassen hingegen haben nur die Möglichkeit, ihren Lehrer einmal die Woche zum Unterricht im Freien zu treffen.

Auch der Handel freut sich über Lockerungen. Geschäfte, die größer als 5000 Quadratmeter sind, dürfen wieder mehr Kunden empfangen. Von Samstag auf Sonntag waren in Dänemark 541 neue Coronafälle registriert worden. Die sogenannte R-Zahl liegt nun bei rund 1, das heißt, dass ein infizierter Mensch einen anderen ansteckt. Die britische Virusvariante B117 mache nun 80 Prozent aller Fälle aus.

21.31 Uhr: Region in Italien setzt Impfungen mit Astrazeneca zeitweise aus

Nach dem Tod einer geimpften Lehrkraft hat die Region Piemont in Italien vorübergehend die Impfung mit Astrazeneca ausgesetzt. Man handle aus „extremer Vorsicht“, bis man herausfinde, ob die Impfung mit dem Tod in Verbindung stehe, sagte der Gesundheitsbeauftragte der norditalienischen Region, Luigi Genesio Icardi, laut einer Mitteilung vom Sonntag. Bisher seien im Piemont keine Probleme mit dem Impfstoff gemeldet worden.

Am Abend wurden die Impfungen wieder aufgenommen, nachdem eine Charge ausgemacht wurde, mit der die Person geimpft worden war. Die Impfungen würden mit anderen Chargen weitergehen, teilte die Region mit.

Am Freitag hatte die Arzneimittelbehörde Aifa die Verabreichung einer Charge von Astrazeneca gestoppt, nachdem ein Soldat auf Sizilien gestorben war. Eine Verbindung zwischen Impfung und Tod wurde bisher nicht festgestellt.

20.48 Uhr: Astrazeneca betont Sicherheit des Corona-Impfstoffes erneut

Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca hat nach einer Analyse von Impfdaten erneut Sorgen über die Sicherheit seines Corona-Impfstoffes zurückgewiesen. Eine sorgfältige Analyse der Sicherheitsdaten von mehr als 17 Millionen Geimpften in der EU und Großbritannien habe keine Belege für ein höheres Risiko für Lungenembolien, tiefen Venenthrombosen und Thrombozytopenie geliefert, wie der Konzern am Sonntag in London mitteilte. Damit bezieht sich das Unternehmen nun auf noch mehr Datensätze.

Am Freitag hatte Astrazeneca sich bereits ebenso geäußert und dabei auf 10 Millionen Datensätze verwiesen. Der Grund: Dänemark und andere Länder hatten Impfungen mit dem Stoff ausgesetzt. Als Grund wurden Berichte über einen Todesfall und schwere Erkrankungen durch Blutgerinnsel nach der Impfung genannt. Dabei war aber auch betont worden, dass man ein Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und den Blutgerinnseln noch nicht feststellen könne.

20.04 Uhr: Buchungsboom für Mallorca nach Ende der Reisewarnung

Urlaub auf Mallorca ist wieder ohne Quarantäne möglich. Die Buchungen steigen sprunghaft an. Auf Sylt und Rügen gucken die Hoteliers dagegen weiter in Röhre. Osterurlaub nur in der Ferne? Ist das wirklich eine gute Idee?

Nach der Aufhebung der Reisewarnung für Mallorca ziehen die Buchungen für die Lieblingsinsel der Deutschen deutlich an. Der größte Fluganbieter Eurowings sprach am Sonntag von Buchungen „in einer bisher nicht gekannten Dynamik“ und legte kurzfristig 300 zusätzliche Flüge für die Osterzeit auf. Beim größten Reiseveranstalter TUI wurden am Wochenende doppelt so viele Reisen nach Mallorca gebucht wie im gleichen Zeitraum vor zwei Jahren, als die Pandemie noch nicht das Geschehen bestimmte.

19 Uhr: Corona-Inzidenz im Südwesten steigt weiter an

Das Corona-Infektionsgeschehen im Südwesten nimmt weiter an Fahrt auf. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche betrug heute 75,9, wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart mitteilte. Am Vortrag hatte der Wert bei 73,2 gelegen, vor einer Woche noch bei 60,5. Die Behörde meldete 659 neue Infektionsfälle und 5 neue Todesfälle mit oder durch das Coronavirus. Am Wochenende fallen die Zahlen in der Regel geringer aus, da nicht alle Labore Fallzahlen melden.

Zehn Kreise überschreiten mittlerweile die Schwelle von 100 bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz. Darunter auch die beiden Großstädte Karlsruhe (103,8) und Mannheim (109,1). Das höchste Infektionsaufkommen herrscht weiterhin im Kreis Schwäbisch Hall (217,0). 24 der 44 Kreise weisen eine Inzidenz zwischen 50 und 100 auf. Nur noch neun Kreise liegen bei einer Inzidenz von unter 50.

18.24 Uhr: Öffnungsschritt bei Schulen, Präsenzunterricht für Tausende Schüler

Nach wochenlangem Corona-Lockdown kehren die Fünft- und Sechstklässler wieder in den Unterricht zurück. Zudem sollen die Grundschulen nach drei Wochen Wechselunterricht ebenfalls am Montag wieder zum Regelbetrieb übergehen. Bislang galt, dass die Hälfte einer Klasse von zu Hause im Fernunterricht lernte und die andere Hälfte in der Schule. Schüler ab Klasse 7 bleiben - mit Ausnahme der Abschlussklassen - bis nach den Osterferien im Fernunterricht. Im Gegensatz zu den Fünf- und Sechstklässlern müssen die Grundschüler keine Masken tragen.

In der grün-schwarzen Koalition hatte es zuletzt einen Streit über die Abstandsregeln bei der Rückkehr der 5. und 6. Klassen gegeben. Nun wird, wie von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) vorgesehen, „kein förmliches Abstandsgebot“ gelten. Allerdings sollen die Schulen dafür sorgen, dass die Kinder von Montag an - wenn möglich - beim Präsenzunterricht den coronabedingten Abstand von eineinhalb Metern einhalten. Eisenmann hatte sich zuletzt vehement gegen einen Wechsel aus Präsenz- und Fernunterricht ausgesprochen. Hintergrund dafür ist, dass dieser noch aufwendiger zu organisieren sei und es wieder Notbetreuung geben müsse, die zu einer Durchmischung der Klassen führen würde.

Der Philologenverband kritisierte die Öffnung ohne einen verbindlichen Mindestabstand. Verbandschef Ralf Scholl forderte einen Wechselunterricht, wenn der Mindestabstand in den Unterrichtsräumen nicht eingehalten werden könne.

17.43 Uhr: Lockerungen für Jugend und Bundesland Vorarlberg

Österreichs Kinder und Jugendliche sowie die Bewohner des Bundeslandes Vorarlberg können ab Montag ein paar Schritte zurück in die Normalität tun. Trotz steigender täglicher Infektionszahlen hat sich die Politik dazu entschieden, Corona-Einschränkungen für diese Gruppen zu lockern.

Für alle bis 18 Jahre sind organisierte Freizeitaktivitäten ab Wochenbeginn wieder in Kleingruppen möglich - Sport allerdings nur im Freien und ohne Körperkontakt. Für Jugendbetreuung in Innenräumen gilt eine Corona-Testpflicht. Die Lockerungen seien wichtig für die psychische Gesundheit, sagte Jugendministerin Susanne Raab (ÖVP) am Wochenende.

Vorarlberg, das Bundesland mit der geringsten Bevölkerung, wird ab Montag zum Testgebiet für noch weitreichendere Schritte. Kleine Veranstaltung sind wieder erlaubt. Restaurants dürfen Gäste drinnen und draußen bewirten. Laut einer Umfrage der Wirtschaftskammer wollen jedoch 40 Prozent der Betriebe wegen Beschränkungen der Gästezahl und fehlender Touristen vorerst geschlossen bleiben.

16.11 Uhr: Lauterbach fordert Schulstopp bis Ostern

Der Gesundheitsexperte der SPD, Karl Lauterbach, hat einen Schulstopp bis Ostern gefordert. „Ich appelliere an die Länder, alle Schulen bis Ostern wieder zu schließen, auch die Grundschulen“, sagte Lauterbach. Als Grund für seine Forderung nannte Lauterbach die Virusmutationen, die sich „insbesondere bei den Jüngeren rasant ausbreiten“.

Die erneute Schließung von Schulen könne nur abgewendet werden, wenn Schüler zweimal pro Woche mit Schnelltests auf das Coronavirus getestet würden. Schulen, die dies noch nicht vorbereitet haben, sollten wieder geschlossen werden, sagte Lauterbach. „Es war ein Fehler, die Schulen ohne flächendeckend funktionierende Testabläufe zu öffnen. Bis Ostern sollten Lehrer und anderes Schulpersonal darin trainiert werden, die Schüler an allen Schulen an den Schnelltests anzuleiten.“

15.31 Uhr: Ramelow fordert zusätzliche Impfdosen für Corona-Hotspots

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat sich dafür ausgesprochen, Impfdosen aus einem EU-Sonderkontingent in die Corona-Hotspot-Landkreise Deutschlands zu verteilen. Er gehe davon aus, dass die Impfdosen aus diesem Kontingent bundesweit nur an Landkreise verteilt werden, deren Corona-Inzidenzwert bei mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liege, sagte Ramelow. Er habe über dieses Thema mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gesprochen. „Ich verstehe die EU so, dass damit eine Sonderimpfung gemacht werden soll, wo hohe Belastungen sind“, sagte Ramelow.

13.51 Uhr: Corona-Lockdown kostet Wirtschaft im ersten Quartal 50 Milliarden Euro

Der Corona-Lockdown kostet die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal des Jahres 2021 voraussichtlich gut 50 Milliarden Euro. Das geht aus Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hervor. Insgesamt beläuft sich der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) durch die Corona-Krise demnach auf bislang 250 Milliarden Euro. Zudem mussten rund über 16.000 Unternehmen 2020 Insolvenz anmelden.

Die Pandemie habe "fast alle Bereiche der Wirtschaft ins Mark getroffen", erklärte das IW. Das Institut simulierte demnach den Konjunkturverlauf in Deutschland ohne Corona und verglich ihn mit der tatsächlichen Entwicklung. Besonders im zweiten Quartal 2020 sei es zu einem "Schock" gekommen.

Das prognostizierte BIP ohne Corona lag demnach bei 850 Milliarden Euro, tatsächlich waren es aber rund 100 Milliarden Euro weniger. "Die Corona-Krise war und ist ein Schock für die deutsche Wirtschaft, der seinesgleichen sucht", sagte IW-Direktor Michael Hüther dazu. Die Hilfspakete der Bundesregierung und das Kurzarbeitergeld hätten noch schlimmere Folgen abwenden können.

12.48 Uhr: Dutzende Anzeigen nach Corona-Demos in München

Nach mehreren Demonstrationen in München gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen am Samstag hat es mehr als 50 Anzeigen gegeben. Wie die Polizei mitteilte, waren darunter mehr als 30 Ordnungswidrigkeiten wegen Verstößen gegen das Versammlungs- und Infektionsschutzgesetz sowie über 20 Straftaten wie der Gebrauch unrichtiger Atteste und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

500 Beamte waren den Angaben zufolge am Samstag bei drei Kundgebungen in der Landeshauptstadt im Einsatz. Die größte davon wurde von der Polizei in der Nähe des bayerischen Landtags aufgelöst, weil „der überwiegende Teil dieser Personen (...) die vorgegebenen Auflagen, wie eine Maskentragepflicht und ausreichende Abstände zueinander nicht“ eingehalten habe. Statt der angemeldeten 500 waren laut Polizei rund 2500 Menschen zu der Protestaktion unter dem Motto „Ein Jahr Lockdown-Politik - es reicht“ gekommen. 

10.55 Uhr: Zwölf Polizisten bei „Querdenken“-Demo in Dresden verletzt

Bei der Dresdner „Querdenken“-Demonstration waren nach Polizeiangaben zwei Gruppen mit jeweils mehreren hundert Teilnehmern durch die sächsische Landeshauptstadt gezogen. Dabei gab es demnach auch Gewalt gegen Sicherheitskräfte, zwölf Beamte wurden verletzt, wie die Polizei mitteilte. Im Laufe des Tages wurden laut Polizei 47 Straftaten registriert, darunter neun tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte.

Wegen Verstößen gegen die Corona-Auflagen nahmen die Einsatzkräfte mehr als 940 Anzeigen auf, gegen mehr als 900 Menschen wurden Platzverweise ausgesprochen. Berichten des Senders MDR zufolge wurden Polizeisperren durchbrochen und Polizeibeamte zu Boden gerissen. Neben den Demonstrationen gab es laut Polizei vier Autokorsos mit insgesamt rund hundert Fahrzeugen, die aus Städten der Umgebung nach Dresden fuhren.

9.57 Uhr: Mehr als 10.000 Verfahren wegen Coronavorschriften

In der Corona-Pandemie haben die Verfassungs- und Verwaltungsgerichte in Deutschland im vergangenen Jahr in mehr als 10.000 Verfahren die Verordnungen von Bund, Ländern und Gemeinden überprüft. Das geht aus Zahlen des Deutschen Richterbundes hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Zuerst hatte der „Spiegel“ darüber berichtet. Ein deutlicher Rückgang zeichne sich auch in diesem Jahr nicht ab.

Die Verfahren drehen sich zum Beispiel um Kontaktverbote und Schulschließungen, Testpflichten und Quarantäneauflagen. Aber auch Kinos oder Restaurants wollen vor Gerichten erreichen, dass sie ihre Betriebe wieder öffnen dürfen. Zum größten Teil hätten die Gerichte die jeweiligen Corona-Beschränkungen bislang bestätigt, erklärte der Richterbund.

8.42 Uhr: Mallorca kurz vor Osterferien kein Corona-Risikogebiet mehr

Urlaub auf Mallorca ist wieder ohne Quarantäne und Testpflicht nach der Rückkehr möglich. Zwei Wochen vor Beginn der Osterferien in den meisten Bundesländern ist die beliebteste Insel der Deutschen seit Mitternacht am Sonntag kein Corona-Risikogebiet mehr.

Die Bundesregierung hatte am Freitag entschieden, alle Balearen-Inseln, mehrere Regionen auf dem spanischen Festland, Teile Portugals und Dänemarks sowie die Bahamas in der Karibik wegen sinkender Infektionszahlen von der Risikoliste der Robert Koch-Instituts (RKI) zu streichen. Auch die Reisewarnung des Auswärtigen Amts gilt für diese Gebiete nun nicht mehr. Die Bundesregierung rät aber weiterhin von „nicht notwendigen, touristischen Reisen“ ab.

Entscheidend für die Streichungen von der Risikoliste ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, die in den betroffenen Regionen unter 50 gefallen ist. In Deutschland liegen derzeit alle Bundesländer darüber. Der Wert für die Balearen betrug am Freitag dagegen 21,3.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 13. März:

21.40 Uhr: Italien will bis September 80 Prozent der Einwohner geimpft haben

Italien will bis September mindestens 80 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft haben. Das ist das Ziel eines nationalen Impfplans, den die Regierung in Rom am Samstag bekanntgab. Dazu sollen künftig pro Tag mindestes 500 000 Dosen verabreicht werden. Damit soll in Zukunft rund drei Mal so viel pro Tag geimpft werden wie bisher (170 000).

Wegen steigender Infektionszahlen gehen zahlreiche Regionen wie die Lombardei, Venetien, Latium oder die Emilia-Romagna ab Montag wieder in einen harten Lockdown. Schulen und Kitas schließen dann genauso in den sogenannten roten Zonen wie Geschäfte. Restaurants dürfen nur Speisen zum Mitnehmen verkaufen. Die Bewegungsfreiheit wird stark eingeschränkt.

Die Impfkampagne lief bisher wie in anderen europäischen Ländern eher schleppend. Bis jetzt wurden laut Regierung 7,9 Millionen Dosen geliefert. Diese Zahl werde sich innerhalb der nächsten drei Wochen verdoppeln. Etwa 52 Millionen weitere Dosen werden bis Ende Juni erwartet, weitere 84 Millionen bis zum Herbst.

In Italien sind bisher mehr als 100 000 Menschen gestorben, die mit dem Virus infiziert waren.

20.51 Uhr: Norwegen untersucht weitere schwere Blutgerinnsel-Fälle nach Astrazeneca-Impfung

In Norwegen sind drei weitere schwere Fälle von Blutgerinnseln beziehungsweise Hirnblutungen nach Astrazeneca-Impfungen aufgetreten. Es sei aber nicht klar, ob die Impfung gegen das Coronavirus der Auslöser dafür gewesen sei, betonte die Gesundheitsbehörde am Samstag in Oslo. Jeder mit dem Astrazeneca-Vakzin Geimpfte im Alter unter 50 Jahre solle sich vorsichtshalber beim Arzt melden, wenn er sich unwohl fühle und nach dem Impfen große blaue Flecken entwickele.

Die drei „schweren Fälle“ von Blutgerinnseln beziehungsweise Hirnblutungen traten den Angaben zufolge bei jüngeren Menschen nach einer Impfung mit Astrazeneca auf. Die Betroffenen „werden im Krankenhaus behandelt“.

Der Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers Astrazeneca ist seit Januar in der EU zugelassen. Wegen Berichten über schwere Fälle von Blutgerinnseln hatten mehrere europäische Länder in dieser Woche ihre Impfungen mit dem Vakzin ausgesetzt, darunter Norwegen. Bislang ist aber nicht geklärt, ob ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Impfung und den Blutgerinnseln besteht. Der schwedisch-britische Hersteller Astrazeneca betont, dass sein Impfstoff sicher sei.

19.43 Uhr: Angriff auf Pressevertreter bei Anti-Corona-Demo in Stuttgart

Ein Fernsehteam des Südwestrundfunk (SWR) ist in Stuttgart nach dem Ende einer Demo gegen Corona-Maßnahmen am Samstag angegriffen worden. Wie ein Sprecher der Polizei am Abend sagte, ist das Team mit einem Gegenstand beworfen worden. Verletzt worden sei niemand. Ein Sprecher des SWR bestätigte den Vorfall. Die Polizei habe den Angriff gesehen und sei auf den Mann zugegangen, so der Sprecher des SWR. Eine Anzeige des Teams sei deshalb nicht erfolgt. Inwiefern sich der Demo-Teilnehmer wegen des Angriffs verantworten muss, konnte der Polizeisprecher zunächst nicht sagen. Das Fernsehteam sei zudem wiederholt verbal angegangen worden.

Auch andere Medienvertreter, die ihre Zelte zur Berichterstattung über die Landtagswahl vor dem Landtag aufgestellt hatten, seien von den Teilnehmern der Demo verbal angegriffen und in Sprechchören als „Lügenpresse“ bezeichnet worden, berichtete die Polizei.

Zuvor hatten sich in Stuttgart viele hundert Menschen unter dem Motto „Es reicht“ versammelt, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Aus Kreisen im Umfeld der Kundgebung war von bis zu 1500 Teilnehmern die Rede. Ein Polizeisprecher wollte lediglich eine Teilnehmerzahl von „weit über den ursprünglich angemeldeten 750 Teilnehmern“ bestätigen.

Nachdem der Veranstalter die Versammlung wegen des schlechten Wetters schon gegen 14 Uhr für beendet erklärt habe, hätten sich die Protestierenden in verschiedene Aufzüge geteilt und seien durch die Innenstadt gelaufen. Dabei kam es auch zu den Angriffen auf Pressevertreter.

19.15 Uhr: 12 674 Corona-Neuinfektionen und 239 weitere Todesfälle gemeldet

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 12 674 Corona-Neuinfektionen gemeldet - und damit 3 117 mehr als vor genau einer Woche. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Samstagmorgen mit 76,1 deutlich höher als am Vortag (72,4). Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 239 weitere Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.20 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9 557 Neuinfektionen und 300 neue Todesfälle verzeichnet. Bereits am Freitag hatte es einen deutlichen Anstieg der Corona-Neuinfektionen im Vergleich zur Vorwoche und der Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag gegeben.

Vor einer Woche, am 6. März, hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 65,6 gelegen. Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stagnierte sie allerdings und stieg dann wieder an, was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten liegen könnte.

Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33 777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden - er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2 558 455 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2 352 600 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 73 301.

18 Uhr: Tätliche Angriffe und Widerstand gegen Polizisten bei Querdenken-Demonstration in Dresden

Trotz Verbots einer "Querdenken"-Demonstration in Dresden sind am Samstag mehrere hundert Menschen durch die sächsische Landeshauptstadt gezogen. Ein Polizeisprecher sagte, die Menschen seien in zwei Gruppen durch Dresden gelaufen. Polizeibeamte hätten Teilnehmer wegen Verstoßes gegen die geltenden Corona-Auflagen gestoppt, dabei sei es auch zu tätlichen Angriffen und Widerstand gegen Beamte gekommen. Diese hätten Anzeige erstattet. Insgesamt sei die Lage in Dresden aber "sehr ruhig". 

Laut dem Sender MDR wurden Polizeisperren durchbrochen und Polizeibeamte zu Boden gerissen. Sachsens CDU-Generalsekretär Alexander Dierks verurteilte die Gewalt. "Sogenannte Querdenker zeigen ihr wahres Gesicht: Gewaltbereite Extremisten am Werk", twitterte er. Sachsens SPD-Chef und stellvertretender Regierungschef Martin Dulig äußerte sich schockiert. "Jeder, der auf dieser verbotenen Demo mitläuft, macht sich gemein mit den verübten Straftaten. Corona wird so nicht aufgehalten, im Gegenteil! Hier wird mit unser aller Gesundheit gespielt."

Das Oberverwaltungsgericht Bautzen hatte in der Nacht zum Samstag das Verbot der Querdenker-Demonstration in Dresden bestätigt. Die Stadt hatte am Dienstag ein Versammlungsverbot ausgesprochen, das  Verwaltungsgericht Dresden bestätigte dies am Freitag

17.17 Uhr: Millionen Italiener wieder im Lockdown – Öffnungen in Südtirol

Während für Millionen Menschen in Italien ab Montag wieder ein strikter Lockdown gilt, gibt es in Südtirol vorsichtige Öffnungsschritte. Ab Montag können Kinder in der ganzen Provinz wieder Kitas und Grundschulen besuchen, wie die Landesverwaltung am Samstag mitteilte. Auch Friseure und Kosmetiksalons dürfen wieder öffnen. Eine Woche später darf auch der Handel wieder loslegen. Über Ostern vom 3. bis zum 5. April gelten in der beliebten Urlaubsregion allerdings wieder die strengen Corona-Sperren, die für ganz Italien - außer Sardinien - beschlossen wurden.

Es sei das Ziel, nach den Osterfeiertagen zur „gelben Zone“ zu werden, um dann weitere Lockerungen anzugehen, wie die Öffnung von Bars und Restaurants, heißt es in der Mitteilung. Die sind derzeit zu.

Von Montag an werden Regionen wie Latium mit der Hauptstadt Rom, die Lombardei mit Mailand, Piemont, Venetien oder die Emilia-Romagna zu sogenannten roten Zonen. Dort sind dann alle Schulen und Kitas zu, genauso wie Geschäfte. Restaurants dürfen nur Speisen zum Mitnehmen anbieten. Die Bewegungsfreiheit innerhalb der Region ist stark eingeschränkt. Das Haus sollen die Menschen nur noch für notwendige Erledigungen verlassen, wobei Ausnahmen für die Arbeit oder in Notfällen gelten.

Die Zahl der Corona-Infektionen war in den letzten Wochen in Italien kontinuierlich gestiegen. Am Freitag meldeten die Behörden in dem 60-Millionen-Einwohner-Land knapp 27 000 Corona-Neuinfektionen und 380 Tote mit dem Virus binnen eines Tages.

16.50 Uhr: Österreich verschiebt Entscheidung über weitere Öffnungsschritte

Österreich wartet mit Lockerungen von Corona-Maßnahmen noch weiter ab. Bei Gesprächen zwischen der Regierung und den Bundesländern am Montag seien entgegen früherer Ankündigungen keine Entscheidungen zur Öffnung von Gastronomie oder Veranstaltungen zu erwarten, hieß es am Samstag aus dem Kanzleramt. Die Regierung wolle die Situation erst noch weiter beobachten.

Die Zahl der täglichen Neuansteckungen steigt seit rund zwei Wochen an und lag zuletzt bei 3023. Die 7-Tage-Inzidenz stand am Samstag bei fast 205.

Trotzdem werden schon am Montag Öffnungsschritte gesetzt. Kinder und Jugendliche dürfen landesweit wieder in Kleingruppen Sport und organisierte Freizeitaktivitäten ausüben. Im westlichen Bundesland Vorarlberg, wo die Inzidenz unter 70 liegt, werden zusätzlich auch Gastronomie und Veranstaltungen mit Zutrittstests ermöglicht.

Österreich verfolgt somit eine regional differenzierte Strategie. Aus einigen Gebieten mit sehr hohen Ansteckungszahlen ist die Ausreise nur mit negativem Corona-Test möglich. Darunter ist auch Wiener Neustadt, ein wichtiges regionales Zentrum südlich von Wien. Am Samstag begann die Polizei mit Stichproben-Kontrollen an den Ausfahrtsrouten von Wiener Neustadt.

15.30 Uhr: Hunderte protestieren in Stuttgart gegen Corona-Politik

Unter dem Motto „Es reicht“ haben am Samstag in Stuttgart Hunderte Menschen gegen ein Jahr Lockdown-Politik, Schulschließungen, Isolation und Pleiten demonstriert. Ihre Zahl lag weit über den ursprünglich angemeldeten 750 Teilnehmern, sagte ein Polizeisprecher. Angaben zur genauen Zahl konnte der Sprecher nicht machen. Zu Beginn der Kundgebung am Schlossplatz hätten 80 bis 90 Prozent der Demonstranten weder Masken getragen noch den vorgeschriebenen Mindestabstand eingehalten - trotz Lautsprecherdurchsagen und gezielter Ansprache durch Polizeibeamte.

Nachdem der Veranstalter die Versammlung wegen des schlechten Wetters für beendet erklärt habe, hätten sich die Protestierenden in verschiedenen Aufzüge geteilt. In kleinerer Besetzung seien sie dann jeweils durch die Stadt gezogen, sagte der Polizeisprecher weiter. Unter anderem waren sie in der Innenstadt unterwegs auf der Einkaufsmeile Königstraße sowie beim Landtag entlang der Bannmeile.

Aufgerufen zu der bundesweiten Aktion in 16 Städten hatte die Initiative „Menschen wie du und ich“.

14.52 Uhr: RKI rechnet in Osterwoche mit mehr Infektionen als an Weihnachten

Das Robert Koch-Institut prognostiziert in der Woche nach Ostern höhere Neuinfektionszahlen als rund um Weihnachten. „Die Extrapolation der Trends zeigt, dass mit Fallzahlen über dem Niveau von Weihnachten ab KW 14 zu rechnen ist“, heißt es im Lagebericht vom Freitagabend. Die Kalenderwoche 14 beginnt am 5. April, dem Ostermontag. Die Inzidenz könnte dann bei 350 liegen. Demnach zeigt sich bei der Variante B.1.1.7 ein exponentiell ansteigender Trend der Sieben-Tage-Inzidenz seit der zweiten Kalenderwoche. Alle zwölf Tage habe sich diese verdoppelt. Demgegenüber zeige der Verlauf bei allen übrigen Varianten einen Rückgang um etwa 19 Prozent pro Woche. Diese beiden Trends würden sich zurzeit noch überlagern, was insgesamt zu der nur langsam ansteigenden Sieben-Tage-Inzidenz der vergangenen vier Wochen geführt habe.

Die Gesundheitsämter in Deutschland hatten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 12 674 Corona-Neuinfektionen gemeldet - und damit 3117 mehr als vor genau einer Woche. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Samstagmorgen mit 76,1 deutlich höher als am Vortag (72,4). Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 239 weitere Todesfälle verzeichnet.

14.42 Uhr: Österreich und weitere Staaten fordern EU-Gipfel zu Impfstoffverteilung

Wegen „riesiger Ungleichheiten“ bei der Impfstoff-Verteilung in Europa haben Österreich und vier weitere Länder einen EU-Gipfel gefordert. In einem am Samstag veröffentlichten Brief an die EU-Spitzen kritisieren die Regierungen Österreichs, Tschechiens, Sloweniens, Bulgarien und Lettlands, dass die „Lieferung von Impfstoffen durch Pharmaunternehmen an einzelne EU-Mitgliedstaaten nicht auf gleicher Basis“ erfolge.

Im Falle einer andauernden ungleichen Impfstoffverteilung in der EU drohe eine Verschärfung der „Disparitäten zwischen den Mitgliedstaaten bis zum Sommer“, heißt es in dem Schreiben an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel. Einige Mitgliedstaaten würden dadurch in die Lage versetzt, binnen weniger Wochen Herdenimmunität zu erreichen, „während andere weit hinterherhinken“.

Brüssel müsse deshalb „so bald wie möglich“ ein Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs einberufen, forderten die fünf Staaten. Ein EU-Sprecher betonte mit Blick auf das Schreiben, die „Koordination des Kampfes gegen die Pandemie“ stehe bereits ganz oben auf der Agenda des EU-Gipfeltreffens Ende dieses Monats.

13.51 Uhr: Mehr als 100 Millionen Impfdosen in den USA verabreicht

Knapp drei Monate nach Beginn einer beispiellosen Impfkampagne gegen Covid-19 ist in den USA die Marke von 100 Millionen verabreichten Impfdosen überschritten worden. Bis einschließlich Freitag wurden in den Vereinigten Staaten mehr als 101 Millionen Dosen eines der drei zugelassenen Impfstoffe gespritzt, wie aus Daten der Gesundheitsbehörde CDC hervorgeht.

Demnach hat in dem Land mit etwa 330 Millionen Einwohnern mehr als jeder vierte Erwachsene mindestens eine erste Dosis verabreicht bekommen. 13,5 Prozent sind vollständig geimpft. Bei der besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppe im Alter von mehr als 65 Jahren lagen diese Werte bei 61,1 Prozent beziehungsweise 32,4 Prozent.

Im Sieben-Tage-Schnitt wurden nach jüngsten CDC-Angaben mehr als zwei Millionen Dosen pro Tag gespritzt. Ausgeliefert wurden demnach mehr als 133 Millionen Dosen. Präsident Joe Biden hatte am Donnerstagabend in einer Fernsehansprache angekündigt, dass er die Impfstoffe bis 1. Mai für alle Erwachsenen in den USA freigeben lassen will.

12.57 Uhr: Stuttgarter Bühnen in rotes Licht getaucht zum Lockdown-Jahrestag

Zum ersten Jahrestag des Corona-Lockdowns haben Stuttgarter Theater am Samstag ein Zeichen der Hoffnung in Form von strahlend rotem Licht gesetzt. Die Fassaden von 16 Häusern, die Mitglied der Solidargemeinschaft Stuttgarter Theater sind, wurden in pulsierendes Licht getaucht. Auch von innen wurden die Spielstätten zum Teil erleuchtet, so dass der Lichtschein durch die Fenster nach draußen dringen konnte. „Es ist ein Glühen als Zeichen der Vitalität und der Hoffnung“, sagte der Sprecher der Solidargemeinschaft, Axel Preuß, am Samstag.

Geplant war eigentlich auch, ein Flugzeug über der Landeshauptstadt kreisen zu lassen, das ein Banner mit der Aufschrift „Stuttgarts Theater sind bereit“ hinter sich her ziehen sollte. „Da hat uns aber der Sturm einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagte Preuß. Wegen des Wetters habe die Maschine nicht aufsteigen dürfen. Der Flug solle aber nachgeholt werden.

11.52 Uhr: Corona-Inzidenz in Bayern deutlich höher als bundesweit

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner liegt in Bayern deutlich über dem Bundesschnitt. Das Robert Koch-Institut gab die Sieben-Tage-Inzidenz für den Freistaat am Samstag mit 82,0 im Landesdurchschnitt an. Damit liegt Bayern deutlich über der bundesweiten Inzidenz von 76,1. Nur in Thüringen (152,1), Sachsen (100,5) und Sachsen-Anhalt (96,0) lag sie höher als in Bayern.

Vor knapp einem Monat lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern noch bei knapp über 50.

Insgesamt wurden nun binnen 24 Stunden 1968 Neuinfektionen in Bayern gezählt, 28 registrierte Todesfälle kamen hinzu. Die höchste Inzidenz zeigte am Samstag die Stadt Hof mit 318,6. 

11.00 Uhr: FDP fordert Impfgarantie bis zu Sommerferien

Ein Impfangebot für alle bis zum Ende des Sommers hat die Kanzlerin versprochen. FDP-Chef Lindner verlangt mehr Tempo - und eine Zusage bereits für den Sommeranfang.

FDP-Chef Christian Lindner hat die Bundesregierung aufgefordert, den Bürgern eine Garantie für eine Corona-Erstimpfung bis zum Beginn der Sommerferien zu geben. Dazu müsse es beim Impfgipfel von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Landesregierungschefs am kommenden Mittwoch aber handfeste Ergebnisse geben. „Insbesondere erwarte ich, dass schneller über Haus-, Fach- und Betriebsärzte geimpft wird“, sagte Lindner der Deutschen Presse-Agentur. Merkel hatte davon gesprochen, dass allen Erwachsenen bis zum kalendarischen Sommerende am 21. September ein Impfangebot gemacht werden solle. Die Sommerferien beginnen je nach Bundesland unterschiedlich, die ersten am 21. Juni.

10.01 Uhr: Mehr als 10 000 Verfahren wegen Coronavorschriften

In der Corona-Pandemie haben die Verfassungs- und Verwaltungsgerichte in Deutschland im vergangenen Jahr in mehr als 10 000 Verfahren die Verordnungen von Bund, Ländern und Gemeinden überprüft. Das geht aus Zahlen des Deutschen Richterbundes hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Zuerst hatte der „Spiegel“ darüber berichtet. Ein deutlicher Rückgang zeichne sich auch in diesem Jahr nicht ab.

Die Verfahren drehen sich zum Beispiel um Kontaktverbote und Schulschließungen, Testpflichten und Quarantäneauflagen. Aber auch Kinos oder Restaurants wollen vor Gerichten erreichen, dass sie ihre Betriebe wieder öffnen dürfen. Zum größten Teil hätten die Gerichte die jeweiligen Corona-Beschränkungen bislang bestätigt, erklärte der Deutsche Richterbund. Unter den Bundesländern liegt laut den Zahlen Nordrhein-Westfalen an der Spitze. Die sieben Verwaltungsgerichte und das Oberverwaltungsgericht des Landes haben demnach 2020 rund 2000 Corona-Verfahren erreicht.

9.06 Uhr: Bundestagspräsident Schäuble für Corona-Impfung bei Olympia-Startern

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble befürwortet eine zügige Impfung von Olympia-Teilnehmern gegen Corona, sobald die Impfstoff-Situation es zulässt. Er hoffe, dass man für diese Athleten, was die Verfügbarkeit der Impfstoffe und das Impfen anbetreffe, innerhalb der nächsten Wochen zu einem etwas pragmatischeren Umgang kommen könne, sagte der CDU-Politiker im Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstag). Sobald einigermaßen genügend Impfstoff vorhanden sei, so dass auch Hausärzte in die Versorgung einbezogen würden, „stellt sich die Frage der strengen Priorisierung neu“, und er finde es dann richtig, dass die potenziellen Olympiakandidaten, „wenn sie das möchten“, geimpft werden, sagte Schäuble.

Für den früheren Bundesinnenminister, der in diesem Amt auch für den Sport zuständige war, geht es in seinem Impf-Plädoyer um mehr als nur den Start bei den Olympischen Spielen in Tokio. Es gehe auch um eine gute Vorbereitung, um Trainingslager und Qualifikationswettbewerbe, die allein mit strengen Hygiene- und Abstandsregelungen und den häufigen Tests nicht optimal zu leisten seien. „Wir sollten unseren Olympiateilnehmern, wenn die Spiele stattfinden, auch faire Wettbewerbschancen geben“, forderte Schäuble.

8.11 Uhr: SPD-Fraktion fordert sofortige Impfung durch Hausärzte in Corona-Hotspots

Die SPD-Bundestagsfraktion hat einen sofortigen Start von Corona-Impfungen durch Hausärzte in Gebieten mit hohen Infektionszahlen gefordert. "Wenn wir jetzt nicht nur darüber reden, sondern den Impfturbo tatsächlich einlegen wollen, führt kein Weg an den Haus- und Fachärzten vorbei", sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Sabine Dittmar, der "Augsburger Allgemeinen" (Samstagausgabe). Gerade in Grenzgebieten mit hoher Inzidenz sei es sinnvoll, die ambulanten Praxen umgehend einzubeziehen.

"Die niedergelassenen Ärzte könnten innerhalb von wenigen Tagen den kompletten vorrätigen Impfstoff problemlos verimpfen", sagte Dittmar der Zeitung. Eine Registrierung sei dazu nicht notwendig, da die Terminvergabe am sinnvollsten direkt in der Arztpraxis erfolge. Von den Priorisierungsvorgaben könne "in diesen extrem betroffenen Regionen abgewichen werden".

7.04 Uhr: 12.674 Corona-Neuinfektionen und 239 weitere Todesfälle gemeldet

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 12.674 Corona-Neuinfektionen gemeldet - und damit 3.117 mehr als vor genau einer Woche. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Samstagmorgen mit 76,1 deutlich höher als am Vortag (72,4). Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 239 weitere Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.20 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9.557 Neuinfektionen und 300 neue Todesfälle verzeichnet. Bereits am Freitag hatte es einen deutlichen Anstieg der Corona-Neuinfektionen im Vergleich zur Vorwoche und der Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag gegeben.

Vor einer Woche, am 6. März, hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 65,6 gelegen. Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stagnierte sie allerdings und stieg dann wieder an, was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten liegen könnte.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 12. März: 

22.45 Uhr: Astrazeneca: Nur 100 Millionen Impfdosen für EU im ersten Halbjahr

Astrazeneca hat eine weitere drastische Kürzung seiner Impfstoff-Lieferungen in die Europäische Union angekündigt. Man beabsichtige, im ersten Halbjahr dieses Jahres 100 Millionen Dosen in die EU-Staaten liefern, 30 Millionen davon im ersten Quartal, teilte der britisch-schwedische Pharmakonzern am Freitagabend mit. Zuletzt war der Konzern noch von 220 Millionen Dosen bis zur Jahresmitte ausgegangen.

„Obwohl unermüdlich daran gearbeitet wurde, die Lieferungen zu beschleunigen, muss Astrazeneca enttäuschenderweise eine Kürzung der geplanten Corona-Impfstoff-Lieferungen in die EU ankündigen“, hieß es in einer Mitteilung.

22.00 Uhr: Deutsche und Schweizer Corona-Warn-App verknüpft

Eine gute Nachricht für Grenzgänger und Urlauber in der Schweiz: Die deutsche Corona-Warn-App wird mit der Schweizer SwissCovid App verknüpft. Der Schweizer Botschafter in Deutschland, Paul Seger, sprach am Freitag in Berlin von einem "wirkungsvollen Beitrag, um die Gesundheit der Grenzgängerinnen und Grenzgänger und der Bevölkerung beidseits des Rheins und des Bodensees zu schützen".

Die App-Nutzer werden fortan auch informiert, wenn sie mit einem Nutzer der anderen App in Kontakt waren, der später positiv getestet wurde. Nach der Vereinbarung mit dem Robert-Koch-Institut dauere die technische Umsetzung zwar "noch ein paar Tage. Aber voraussichtlich ab Ostern sollten dann beide Apps miteinander verknüpft sein“, sagte der Botschafter. Im Moment müssen Grenzgänger noch beide Apps auf ihrem Mobiltelefon installiert haben und je nach Aufenthaltsort die eine oder die andere App aktivieren. Die gleichzeitige Aktivierung beider Apps ist technisch nicht möglich.

21.30 Uhr: Frankreich überschreitet Marke von 90.000 Corona-Toten

Ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie hat Frankreich am Freitag die Marke von 90.000 Todesopfern überschritten. Insgesamt starben nach Angaben der Gesundheitsbehörden 90.146 Menschen an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung. Derweil rüstet sich Frankreich für die dritte Welle der Pandemie: Mehr als 4000 Corona-Patienten liegen landesweit auf Intensivstationen - so viele wie seit Ende November nicht mehr. Die französische Regierung bereitet sich darauf vor, in den kommenden Tagen Dutzende oder sogar hunderte Patienten aus dem Großraum Paris in andere Regionen zu verlegen.

21.06 Uhr: Biden will Impfstoffe für alle Erwachsenen bis Mai freigeben lassen

In einer emotionalen Rede macht US-Präsident Biden der Bevölkerung vorsichtige Hoffnung in der Pandemie. Die Impfungen kommen deutlich schneller voran als von ihm versprochen. Wenn alles gut geht, sollen die Amerikaner am Unabhängigkeitstag wieder feiern können.

Joe Biden will die Staffelung nach Impfgruppen in der Corona-Pandemie aufheben und Impfstoffe bis spätestens 1. Mai für alle Erwachsenen in den USA freigeben lassen. Bei seiner ersten großen Fernsehansprache an die Nation kündigte Biden am Donnerstagabend (Ortszeit) eine entsprechende Anordnung an die Bundesstaaten an. Der Präsident rief die Amerikaner zugleich eindringlich dazu auf, sich impfen zu lassen. Jeder müsse seinen Teil dazu beitragen, das Virus zu stoppen, betonte er ein Jahr nach Beginn der Pandemie. „Dieser Kampf ist noch lange nicht vorbei.“ Biden stellte seinen Landsleuten aber in Aussicht, am Nationalfeiertag am 4. Juli wieder in kleinen Gruppen feiern zu können.

20.03 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten erneut gestiegen

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten ist erneut angestiegen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche betrug am Freitag (Stand: 16.00 Uhr) 69,1, wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart mitteilte. Am Vortag hatte der Wert noch bei 66,1 gelegen. Im Vergleich zum Donnerstag meldete die Behörde 1519 neue Infektionen im Südwesten, zudem gab es 29 neue Todesfälle mit oder durch das Coronavirus.

Von 2462 betreibbaren Intensivbetten im Land sind rund 86 Prozent belegt. 239 Menschen werden nach Angaben des Divi-Intensivregisters intensivmedizinisch behandelt, 129 von ihnen müssen beamtet werden.

Die Zahl der Erstimpfungen gegen das Coronavirus stieg (Stand: Donnerstag, 23.55 Uhr) um 24 713, die der Zweitimpfungen um 9774. Damit haben nun 789 622 Menschen eine erste Impfung erhalten, und 359 575 Menschen haben bereits beide Impfungen bekommen.

19.05 Uhr: Alle Unionsabgeordneten geben in Maskenaffäre Ehrenerklärung ab

Zum Ablauf der von der Unionsfraktionsführung gesetzten Frist am Freitagabend haben alle Abgeordneten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion die geforderte Ehrenerklärung unterzeichnet. „Alle CDU/CSU-Bundestagsabgeordneten haben diese Erklärung unterschrieben und damit klargestellt, dass sie in der Corona-Pandemie mit aller Kraft gearbeitet haben, die Krise zu bewältigen, Bürgern zu helfen und Unternehmen zu unterstützen, ohne einen persönlichen Vorteil daraus zu ziehen“, schrieben Fraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt in einem Brief an die Abgeordneten, der AFP vorliegt.

18.20 Uhr: Kanzler Kurz: Pandemiebekämpfung kennt keine nationalen Grenzen

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat die Wichtigkeit internationaler Kooperation bei der Bekämpfung von Pandemien hervorgehoben. „Bei der Frage der Pandemiebekämpfung gibt es keine nationalen oder geografischen Grenzen. Ganz im Gegenteil: Das ist etwas, wo ein Maximum an Kooperation uns allen gut tut“, sagte Kurz am Freitag bei einem digitalen Kongress der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Kurz zeigte sich optimistisch, dass in Europa im Sommer eine Rückkehr zur Normalität möglich sei, wenn die Mehrheit der Menschen geimpft sei. „Das ist absolut möglich, dieses Ziel ist greifbar“, sagte Kurz. Die gleichmäßige Auslieferung des Impfstoffes an alle EU-Länder gemessen an ihrer Einwohnerzahl sei dafür eine wichtige Voraussetzung. Das Virus werde von einer politischen Frage wieder mehr zu einer medizinischen Frage werden, prognostizierte Kurz. 

17.34 Uhr: Nur wenige allergische Reaktionen durch Astrazeneca

Der Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca kann in seltenen Fällen allergische Reaktionen hervorrufen. Das teilte die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) am Freitag in Amsterdam mit. In Großbritannien hätten 41 von rund fünf Millionen Menschen nach der Impfung eine allergische Reaktion bekommen. In „einigen dieser Fälle“ sei eine ursächliche Verbindung zu dem Impfstoff wahrscheinlich, wie die EMA mitteilte.

16.32 Uhr: Corona-Zahlen steigen weiter - RKI sieht mehr Kita-Ausbrüche

Der Aufwärtstrend bei den Corona-Fallzahlen in Deutschland hält nach Daten vom Freitag an. So meldeten Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 12.834 Corona-Neuinfektionen - 2254 mehr als vor genau einer Woche. Die Zahlen stiegen bei den Menschen unter 60 Jahren; bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren sogar „sehr rasant“ seit Mitte Februar, sagte RKI-Chef Lothar Wieler in Berlin. „Wir sehen vermehrt Ausbrüche in Kitas.“ Pro Kita-Ausbruch gebe es auch mehr Infizierte. Wie eine RKI-Sprecherin erläuterte, geht es um je 87 Ausbrüche pro Woche in den letzten beiden Februarwochen. Wieler sprach von einem möglichen Zusammenhang mit der ansteckenderen britischen Variante B.1.1.7.

15.33 Uhr: Corona-App mit Schweizer Covid-App bald kompatibel

Der Schweizer Bundesrat hat die rechtlichen Grundlagen für die Interoperabilität der deutschen und schweizerischen Corona-Warn-Apps gelegt. Die Schweizer Regierung beschloss die dafür nötige Änderung der Verordnung über das sogenannte Proximity-Tracing-System sowie die Vereinbarung mit dem deutschen Robert-Koch-Institut. Damit ist die juristische Basis gelegt, damit die SwissCovid App mit der deutschen Corona-Warn-App kommunizieren kann. Bislang werden Nutzer der deutschen App nicht gewarnt, wenn sie Kontakt mit einem später positiv getesteten Nutzer des schweizerischen Pendants hatten. Das soll sich nun ändern. Ein Startdatum für die Interoperabilität gibt es aber noch nicht. Zuletzt verwiesen das Bundesamt für Gesundheit sowie das Bundesministerium für Gesundheit auf laufende Verhandlungen und technische Voraussetzungen, die noch geschaffen werden müssten.

14.40 Uhr: EMA: Schwere Allergien mögliche Nebenwirkung von Astrazeneca-Impfstoff

Der Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca kann nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) schwere allergische Reaktionen auslösen. Anaphylaxie sowie Überempfindlichkeitsreaktionen sollten in die Liste der möglichen Nebenwirkungen des Vakzins aufgenommen worden, erklärte die EMA heute unter Verweis auf mehrere solcher Fälle in Großbritannien.

14.11 Uhr: WHO sieht keinen Grund zur Aussetzung von Impfungen mit Astrazeneca-Vakzin

Nach der Aussetzung der Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca in mehreren europäischen Ländern ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Zweifeln an dessen Sicherheit entgegengetreten. Bislang sei in keinem Fall ein ursächlicher Zusammenhang zwischen einem Todesfall und der Impfung nachgewiesen worden, sagte eine Sprecherin. Nach Dänemark, Norwegen und Island stoppte derweil auch Bulgarien die Anwendung des Astrazeneca-Impfstoffs, Thailand verschob den Impfstart mit dem Vakzin. "Astrazeneca ist ein hervorragender Impfstoff, genau wie die anderen eingesetzten Vakzine", sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris.

Nichts spreche dagegen, ihn weiterhin einzusetzen. Die dänische Gesundheitsbehörde hatte am Vortag über "schwere Fälle" von Blutgerinnseln bei Geimpften berichtet. Dabei sei allerdings noch nicht abschließend geklärt, ob es einen Zusammenhang zwischen den Impfungen und den Gerinnungsstörungen gibt. Nach Angaben der dänischen Gesundheitsbehörden starb ein Mensch nach der Impfung. Dänemark, Norwegen und Island stoppten daraufhin die Impfungen mit dem Mittel vorerst.

14 Uhr: Neuer Corona-Sonderweg in Tübingen, massive Ausweitung von Tests

Mit einer massiven Ausweitung von verpflichtenden Schnelltests will Tübingen schon ab der kommenden Woche im gesamten Stadtgebiet Gastronomie, Hotellerie und Kultur öffnen. Wie Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) und Notärztin Lisa Federle mitteilten, wurde beim Land dafür eine Genehmigung beantragt.

Man rechne mit einer Zusage für das mindestens dreiwöchige Modellprojekt, sagte Federle. Zudem sollen laut Palmer alle Menschen, die den Einzelhandel in der Innenstadt nutzen, einen Schnelltest vorweisen. Dafür sei keine Genehmigung erforderlich. Ausnahmen seien Buchhandlungen und Lebensmittelgeschäfte. „Die Testpflicht wird kombiniert mit weiteren Öffnungen“, erklärte Palmer das Konzept.

12.51 Uhr: Mallorca ab Sonntag kein Corona-Risikogebiet mehr

Wegen stark sinkender Corona-Infektionszahlen hebt die Bundesregierung die Reisebeschränkungen für Mallorca auf. Die beliebteste Urlaubsinsel der Deutschen gilt ab Sonntag wie auch die anderen Balearen-Inseln und einige spanische Festlandsregionen nicht mehr als Risikogebiet, wie das Robert Koch-Institut im Internet mitteilte. Damit verbunden ist auch die Aufhebung der Reisewarnung des Auswärtigen Amts. Das bedeutet: Urlaub auf Mallorca ist wieder ohne Quarantäne und Testpflicht nach der Rückkehr möglich.

11.45 Uhr: Spahn bedauert Aussetzung von Astrazeneca-Impfungen in anderen Ländern

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich kritisch zu der Entscheidung einiger europäischer Länder geäußert, die Corona-Impfungen mit dem Produkt von Astrazeneca auszusetzen. "Ich bedaure es", dass mit dem aktuellen Wissensstand in einigen Staaten Astrazeneca vorerst nicht mehr verwendet werde, sagte Spahn in Berlin.

"Die allermeisten" EU-Länder verwendeten das Produkt weiterhin, betonte er zugleich. Spahn verwies auf die am Donnerstag veröffentlichte Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA), wonach die Impfungen das Risiko für Blutgerinnsel nicht erhöhen. Das in Deutschland für Impfstoffe zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) habe sich mit der Thematik ebenfalls befasst und "kommt auch für Deutschland zu derselben Einschätzung".

11.15 Uhr: In der Corona-Pandemie kippt die Stimmung

In der Corona-Pandemie kippt offensichtlich die Stimmung. Nachdem lange eine breite Mehrheit den Kurs der Regierenden in Bund und Ländern unterstützte, bescheinigen laut einer heute veröffentlichten Umfrage des Instituts YouGov nur noch 35 Prozent der Befragten der Bundesregierung einen guten Umgang mit der Krise.

Im vergangenen September waren dies noch 63 Prozent gewesen, im Februar immerhin noch 43 Prozent. Ihren Höhepunkt hatte die Zustimmung Mitte April 2020 erreicht, als 73 Prozent der Deutschen die Angabe machten, die Regierung gehe gut mit der Krise um. Die Zahlen sind Ergebnisse des regelmäßig aktualisierten Covid-19-Trackers der internationalen Data & Analytics Group YouGov. Für die aktuellen Werte wurden von Dienstag bis Donnerstag 2054 Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren befragt.

10.45 Uhr: Merkel und Länderchefs wollen am 17. März über Impffragen reden

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen sich am 17. März unter anderem mit dem Start von Corona-Impfungen in Arztpraxen befassen. An diesem Mittwoch wolle man sich von 19 Uhr an über aktuelle Impffragen abstimmen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen. Die Gesundheitsminister hatten sich am Mittwoch auf die 16. Kalenderwoche (19. bis 25. April) oder früher als Starttermin für die routinemäßigen Impfungen in Arztpraxen geeinigt - sollten dies die Liefermengen zulassen.

Regierungssprecher Steffen Seibert hatte mitgeteilt, Merkel und die Ministerpräsidenten wollen zeitnah über die Empfehlungen der Gesundheitsministerkonferenz entscheiden. Am 22. März will sich Merkel wie geplant mit der Ministerpräsidentenrunde über das weitere Vorgehen im Corona-Lockdown abstimmen.

10 Uhr: RKI-Chef: Dritte Welle so flach halten wie möglich

Angesichts einer beginnenden dritten Corona-Welle hat das Robert Koch-Institut (RKI) die Bürger zum weiteren Einhalten der Schutzmaßnahmen aufgerufen. „Diese dritte Welle müssen wir gemeinsam so flach halten wie möglich“, sagte Institutschef Lothar Wieler in Berlin. Es gelte zu verhindern, in eine Situation wie vor Weihnachten zu kommen, als es viele Erkrankungen, schwere Verläufe und Todesfälle sowie eine starke Belastung des Gesundheitssystems gegeben habe. Die Pandemie sei ein Marathon, so Wieler - man sei nun im letzten, besonders anstrengenden Drittel. Es werde noch dauern, bis der Großteil der Bevölkerung geimpft ist.

„Bis dahin bitte ich uns alle, halten wir uns weiter an die AHA+L-Regeln“, appellierte Wieler. Die Abkürzung steht für Abstand, Hygiene, Maskentragen und Lüften. Auch Kontakte gelte es weiterhin zu reduzieren. Die Impfung sei neben „unserem verantwortungsvollen persönlichen Verhalten“ das mächtigste Werkzeug, sagte der RKI-Chef. „Der beste Schutz ist eine niedrige Inzidenz.“ Die Fallzahlen in Deutschland hätten sich seit einiger Zeit auf zu hohem Niveau eingependelt, führte der RKI-Chef aus.

8.51 Uhr: Altmaier: Auszahlung der Corona-Hilfen startet ab sofort wieder

Von der Corona-Krise betroffene Unternehmen erhalten ab sofort wieder Abschlagszahlungen des Bundes im Rahmen der November-, Dezember- und Überbrückungshilfe III. „Die Abschlagszahlungen für Corona-Hilfsprogramme starten heute wieder“, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). „Das ist eine gute Nachricht für unsere Unternehmen. Aufgrund von Betrugsfällen mussten die Abschlagszahlungen zuvor kurzfristig angehalten werden.“ Die Bundesregierung hatte die Zahlungen nach mehreren Betrugsfällen Ende vergangener Woche gestoppt.

„Die kurzzeitige Unterbrechung der Abschlagszahlungen war rechtlich geboten und notwendig, um im Austausch mit den strafrechtlichen Ermittlungsbehörden, aber auch dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und dem Bundesfinanzministerium Unregelmäßigkeiten zu prüfen und Vorkehrungen zu treffen, um die Wiederholung derartiger Betrugsversuche künftig zu verhindern“, sagte eine Ministeriumssprecherin.

8.11 Uhr: Großteil der Dax-Firmen will Mitarbeitern kostenlose Corona-Tests anbieten

Mindestens 20 der 30 Dax-Firmen wollen einer Umfrage des „Handelsblatts“ zufolge ihren Mitarbeitern kostenlose Corona-Tests ermöglichen. Wie die Zeitung am Freitag berichtete, antworteten 25 der angefragten 30 Unternehmen und 20 von ihnen gaben an, entsprechende Pläne zu haben. Im Dax sind die 30 größten Unternehmen des deutschen Aktienmarkts zusammengefasst.

„Tests sind eine gute Maßnahme, um das Corona-Risiko zu minimieren“, sagte etwa der Chef des Wohnungskonzerns Vonovia, Rolf Buch, dem „Handelsblatt“. Das Unternehmen funktioniert demnach seine Kantine in der Bochumer Zentrale zur Teststation um. Ab kommender Woche können sich dort Beschäftigte zwei Mal pro Woche von Betriebsärzten testen lassen.

7.07 Uhr: Verband fordert: Hausärzte statt Impfzentren im Kampf gegen Corona

Hausärzte sollen nach den Vorstellungen ihres Verbandes künftig komplett anstelle von Impfzentren gegen Covid-19 immunisieren. „Man mag die jetzt dort noch gebuchten Impftermine ja abarbeiten, aber parallel dazu muss das Feld der Impfungen endlich den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten überlassen werden“, sagte Verbandspräsident Ulrich Weigeldt der „Augsburger Allgemeinen“.

„Die Praxen könnten sofort mit dem Impfen loslegen“, betonte er. Er forderte, die Impfungen in den Impfzentren auslaufen zu lassen und schnellstmöglich den Arztpraxen zu übertragen. Der Fachminister-Empfehlung zufolge sollen die Impfzentren im April pro Woche mit 2,25 Millionen Dosen beliefert werden. Darüber hinaus verfügbare Impfstoffe sollen „frühestmöglich“ an Praxen gehen.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 11. März:

22.05 Uhr: Spahn: frühestens Mitte April Lieferungen von Johnson & Johnson

Nach der Zulassung des Corona-Impfstoffes von Johnson & Johnson erwartet Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nicht sofort Lieferungen. Der CDU-Politiker sagte am Donnerstag in den ARD-„Tagesthemen“: „Die Wahrheit ist, dass frühestens Mitte, Ende April mit Lieferungen zu rechnen ist nach Angaben von Johnson & Johnson.“ Nun wolle man genau wissen, woran das liege, warum andere Länder beliefert würden und ob die Europäische Union möglichst bald dran sein könne. Die Gespräche führe die Europäische Kommission.

Der Impfstoff wird in den USA abgefüllt - dort herrscht faktisch ein Exportstopp für Corona-Impfstoffe. Spahn sagte, man habe es auch bei Medikamenten und Tests in den letzten zwölf Monaten immer wieder erleben müssen, dass „bestimmte Produkte die USA nicht verlassen haben“. „Dies finde ich problematisch, auch im Miteinander in der transatlantischen Partnerschaft.“ Dies müsse man nun mit den Partnern besprechen. Jetzt müsse man mit der Situation erst einmal umgehen und dafür sorgen, dass es mehr Produktionen in Deutschland und Europa gebe - auch des Impfstoffes von Johnson & Johnson.

Die Europäische Kommission hatte den Einsatz des Impfstoffes von Johnson & Johnson in der Europäischen Union am Donnerstag genehmigt. Die Kommission folgte einer Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMA, die das Vakzin eingehend geprüft hatte. Es ist der vierte in der EU zugelassene Impfstoff gegen Covid-19.

21.12 Uhr: Biden setzt billionenschweres Corona-Konjunkturpaket in Kraft

US-Präsident Joe Biden hat das billionenschwere Corona-Konjunkturpaket mit seiner Unterschrift in Kraft gesetzt. Es handele sich um ein „historisches Gesetz“, das der Mittelschicht und der arbeitenden Bevölkerung eine faire Chance gebe, sagte Biden am Donnerstag im Weißen Haus. Ursprünglich war die Unterzeichnung des Maßnahmenbündels im Umfang von rund 1,9 Billionen US-Dollar (rund 1,6 Billionen Euro) für Freitag angekündigt. Das von Biden vorgeschlagene Paket zur Bewältigung der Corona-Krise hatte am Mittwoch seine letzte Hürde im US-Kongress genommen.

Der Umfang des Konjunkturpakets entspricht fast zehn Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. Es beinhaltet unter anderem Direktzahlungen für die meisten Steuerzahler in Höhe von 1400 Dollar und zusätzliche Hilfen für Familien, darunter ein Kindergeld. Zudem mobilisiert es Mittel für Corona-Tests, die Impfkampagne, Schulöffnungen und Geld für klamme Bundesstaaten und Kommunen.

Bidens Hoffnung war es, das Gesetz noch vor Mitte März in Kraft zu setzen. Am kommenden Sonntag wäre die verlängerte und erhöhte Arbeitslosenhilfe für Millionen Amerikaner ausgelaufen. Die Arbeitslosenhilfe soll nun bis Anfang September um 300 Dollar pro Woche erhöht werden.

Die meisten Republikaner lehnen das umfangreiche Paket ab, in der Bevölkerung stößt es Umfragen zufolge mehrheitlich auf Zustimmung. Das Weiße Haus hat angekündigt, dass Biden im Rahmen einer „Hilfe ist da“-Tour bei den Bürgern im Land für das Hilfspaket werben will.

20.15 Uhr: Deutschland hält an Impfungen mit Astrazeneca-Impfstoff fest

Deutschland setzt die Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca nicht aus. Bislang gebe es keine Hinweise, dass der Todesfall in Dänemark mit dem Covid-19-Impfstoff von Astrazeneca in kausaler Verbindung stehe, teilte das Paul-Ehrlich-Instuitut am Donnerstagabend in Langen mit. Nach einer ersten Prüfung halte auch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) „an der positiven Bewertung des zugelassenen Astrazeneca-Impfstoffs fest“, hieß es.

Dänemark hatte entschieden, vorübergehend niemanden mehr mit dem Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Unternehmens zu impfen. Als Grund wurden Berichte über schwere Fälle von Blutgerinnseln genannt. Dabei wurde auch über einen möglichen Todesfall berichtet. Man könne jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststellen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Vakzin und den Blutgerinnseln bestehe, hieß es. Nach Behördenangaben wird der Stopp zunächst 14 Tage dauern.

Der Impfstoff von Astrazeneca wird bisher in Deutschland seltener eingesetzt als der von Biontech/Pfizer. Der jüngste Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts zählte bis 26. Februar 363 645 Impfungen mit dem Produkt von Astrazeneca. Dem stehen 5,4 Millionen Impfungen mit dem Präparat von Biontech/Pfizer gegenüber. Noch seltener sind Impfungen mit dem Präparat von Moderna (168 189 Impfungen).

19.30 Uhr: Zahl der Corona-Neuinfektionen im Südwesten steigt erneut an

Das Corona-Infektionsgeschehen in Baden-Württemberg nimmt wieder an Fahrt auf. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche stieg erneut und betrug am Donnerstag (Stand: 16 Uhr) 66,1, wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart mitteilte. Im Vergleich zum Vortrag kamen 1543 neue Infektionsfälle hinzu, es gab 33 neue Todesfälle mit oder durch das Coronavirus. Damit verzeichnet die Behörde nun bereits 328.710 Infektionsfälle im Südwesten, die Zahl der Todesfälle beträgt 8378. Von 2469 betreibbaren Intensivbetten im Land sind rund 86 Prozent belegt. 239 Menschen werden nach Angaben des Divi-Intensivregisters intensivmedizinisch behandelt, 135 von ihnen müssen beamtet werden.

18.50 Uhr: Schwedens Kronprinzessin Victoria positiv auf Coronavirus getestet

Die schwedische Kronprinzessin Victoria (43) und ihr Ehemann Prinz Daniel (47) sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte das schwedische Königshaus am Donnerstag mit. Die Thronfolgerin und ihr Gatte hätten sich bereits am Mittwoch wegen Anzeichen einer Erkältung bei Victoria in Quarantäne begeben, daraufhin seien dann die Infektionen festgestellt worden. Beide zeigten leichtere Symptome, ihnen gehe es den Umständen entsprechend gut, hieß es vom Hof in Stockholm. Auch ihre beiden Kinder, Prinzessin Estelle (9) und Prinz Oscar (5), sitzen nun in Quarantäne.

18.07 Uhr: Fast 800 Verdachtsfälle von Betrug bei Corona-Soforthilfen im Südwesten

Die Staatsanwaltschaften im Südwesten haben seit April 2020 rund 800 Verfahren wegen möglichen Betrugs bei Corona-Soforthilfen eingeleitet. Die Behörden ermittelten dabei wegen Betrugs bei Soforthilfen des Landes als auch des Bundes, wie eine Sprecherin des baden-württembergischen Justizministeriums der „Heilbronner Stimme“ und dem „Mannheimer Morgen“ (Freitag) sagte. 106 der Fälle seien demnach bereits bei Gericht gelandet, rund ein Drittel dieser Verfahren sei bereits abgeschlossen.

Viele der Betrüger machten nach Angaben des Ministeriums falsche Angaben bei der Beantragung der Hilfen. Andere hätten für ihre Firma beantragtes Geld letztlich privat genutzt. In einem Großteil der Fälle sei der Betrug bemerkt worden, bevor das Geld ausgezahlt worden sei, berichten die Zeitungen.

17.19 Uhr: EU-Kommission lässt Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson zu

Die EU-Kommission hat das Corona-Vakzin des US-Unternehmens Johnson & Johnson zugelassen. "Wir haben gerade die Verwendung von Johnson & Johnsons Impfstoff in der EU genehmigt", erklärte Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hatte zuvor grünes Licht dafür gegeben.

Der Impfstoff von Johnson & Johnson ist der vierte Corona-Impfstoff nach den Vakzinen von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca, der eine EU-weite Zulassung erhält. Gegen schwere Covid-19-Erkrankungen hat das Vakzin eine Wirksamkeit von rund 85 Prozent. Ein wichtiger Vorteil des Vektorviren-Impfstoffs von Johnson & Johnson ist, dass nur eine Dosis erforderlich ist. Außerdem ist er bei normalen Kühlschranktemperaturen lagerbar.

17.02 Uhr: Eisenmann setzt sich durch: Kein Wechselunterricht in Klassen 5 und 6

Bei der Rückkehr der 5. und 6. Klassen in die Schulen wird wie von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) geplant „kein förmliches Abstandsgebot“ gelten. Allerdings sollen die Schulen dafür sorgen, dass die Kinder von Montag an - wenn möglich - beim Präsenzunterricht den coronabedingten Abstand von eineinhalb Metern einhalten. Kultusministerium und Staatsministerium bestätigten am Donnerstag in Stuttgart der dpa, dass die tagelange Diskussion darüber zwischen Eisenmann und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) beendet sei. Kretschmann hatte bis zuletzt darauf gedrungen, dass die Unterstufe nur zurückkehren könne, wenn überall Abstand eingehalten werde. Sollte dies nicht möglich sein, müsse auch Wechselunterricht in Betracht gezogen werden.

Regierungssprecher Rudi Hoogvliet sagte am Donnerstag: „Die Ministerin hat uns zugesichert, dass der Abstand im Präsenzunterricht eingehalten werden kann durch entsprechende Organisation vor Ort. Darauf müssen wir uns verlassen.“ Eisenmanns Sprecher Nils Mayer betonte, „dass die vorgegebenen Regeln für den Präsenzunterricht in den Klassen 5 und 6 pragmatisch umgesetzt werden“.

15.32 Uhr: Brüssel kündigt weitere Millionenhilfe für Anti-Corona-Maßnahmen an

Deutschland und andere Staaten sollen zur Bewältigung der Corona-Krise weitere Millionenhilfen aus dem EU-Solidaritätsfonds bekommen. Insgesamt geht es um 530 Millionen Euro für 17 EU-Länder und drei Beitrittskandidaten, wie die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Darin sind 132,7 Millionen Euro für Deutschland und sechs weitere Länder enthalten, deren Auszahlung bereits im Oktober angekündigt worden war. Das Geld soll unter anderem dazu dienen, Präventionsmaßnahmen gegen die Virusausbreitung zu unterstützen. Das Europäische Parlament und die EU-Staaten müssen dem Vorschlag der Kommission noch zustimmen.

14.24 Uhr: EU-Behörde macht Weg frei für Impfstoff von Johnson & Johnson

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die Zulassung des Corona-Impfstoffes des US-Herstellers Johnson & Johnson in der EU empfohlen. Das teilte die EMA in Amsterdam mit. Die endgültige Entscheidung über die bedingte Marktzulassung muss nun die EU-Kommission treffen - das gilt als Formsache und kann ebenfalls heute geschehen.

13.33 Uhr: Berlin will nach dänischer Impf-Entscheidung Prüfung abwarten

Nach dem vorläufigen Stopp der Corona-Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca in Dänemark sieht das Bundesgesundheitsministerium noch keinen Anlass für einen ähnlichen Schritt in Deutschland. "Nach jetzigem Stand gibt es noch keine Hinweise darauf, dass der Todesfall in Dänemark mit einer Corona-Impfung ursächlich in Verbindung steht", erklärte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag. "Aktuell untersuchen die europäischen Arzneimittelbehörden den Fall."

Dänemark hatte das Aussetzen der Astrazeneca-Impfungen mit möglichen Nebenwirkungen begründet. Die dänische Gesundheitsbehörde verwies am Donnerstag auf Berichte über "schwere Fälle der Bildung von Blutgerinnseln" bei Geimpften. Bisher sei allerdings noch nicht abschließend geklärt, ob es einen Zusammenhang zwischen den Impfungen und den Gerinnungsstörungen gibt, hieß es in Kopenhagen.

12.56 Uhr: Handel erwartet zahlreiche Klagen wegen Corona-Hilfen

Zahlreiche Einzelhändler dürften aus Sicht des Branchenverbandes HDE auf eine staatliche Umsatzerstattung für die Schließung ab Mitte Dezember klagen. Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht auf Grundlage eines Gutachtens von guten Erfolgsaussichten aus. „Da die Lage bei vielen Händlern nach wie vor sehr schwierig ist, rechnen wir mit einer großen Zahl an Klagen“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Donnerstag in Berlin.

Die Expertise sieht laut dem HDE eine haltlose Ungleichbehandlung von Handel und Gastronomie. Denn Gastronomen könnten sich über die Dezemberhilfe bis zu 75 Prozent ihres entgangenen Umsatzes ausgleichen lassen. Der Handel dagegen werde auf die Überbrückungshilfe III verwiesen, mit der Fixkosten teilweise kompensiert werden. Dies sei deutlich weniger Geld als die Dezemberhilfe.

11.11 Uhr: Dänemark setzt Astrazeneca-Impfungen wegen Blutgerinnseln aus

Dänemark setzt die Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca wegen möglicher Nebenwirkungen vorerst aus. Wie die dänische Gesundheitsbehörde mitteilte, liegen ihr Berichte über "schwere Fälle der Bildung von Blutgerinnseln" bei Geimpften vor. Bisher sei allerdings noch nicht abschließend geklärt, ob es einen Zusammenhang zwischen den Impfungen und den Gerinnungsstörungen gibt.

11 Uhr: Lieferprobleme von Astrazeneca: Impftermine in Tübingen abgesagt

Lieferschwierigkeiten beim Impfstoff von Astrazeneca haben zur Absage von fast 1000 Terminen im Impfzentrum Tübingen geführt. Das Land habe die Lieferungen gekürzt, teilte das Landratsamt mit. Dem widersprach das Sozialministerium energisch. Eine Sprecherin verwies in Stuttgart darauf, dass der Hersteller den Bund über die Lieferverzögerungen informierte.

Die Terminvereinbarungen erfolgten jedoch auf der Basis der Ankündigungen über höhere Mengen. Bei den abgesagten Termine handele es sich um Erstimpfungen, sagte eine Sprecherin des Landratsamts. „Die Leute müssen einen neuen Termin ausmachen.“ Nach Angaben des Sozialministeriums bedeuten die aktuellen Verzögerungen bei Astrazeneca für die meisten Impfzentren 100 Impfdosen weniger in der zehnten Kalenderwoche und 200 Impfdosen weniger in der elften Kalenderwoche.

9.50 Uhr: Spielbetrieb im Amateurfußball in Schleswig-Holstein wird eingestellt

In Schleswig-Holstein wird der Punktspielbetrieb der Fußball-Saison 2020/21 in allen Spiel- und Altersklassen eingestellt. Das beschloss das Präsidium des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes in einer außerordentlichen Sitzung. Demnach soll es für den Ausfall der aktuellen Spielzeit als Alternative einen „Derby-Cup“ geben.

Der Wettbewerb mit „stark regionalem Anstrich“ soll auf freiwilliger Basis starten, wenn die Verfügungslage Wettkampfspiele verschiedener Teams wieder erlaubt. Die bisher ausgetragenen Punktspiele in allen Alters- und Spielklassen werden annulliert, Auf- und Absteiger gibt es nicht. Die Spielklasseneinteilungen der Saison 2020/21 werden für die kommende übernommen.

9.40 Uhr: Unicef: Corona-Pandemie macht Fortschritte für Kinder zunichte

Am Jahrestag der Einstufung der Coronavirus-Ausbreitung als Pandemie hat das UN-Kinderhilfswerk Unicef vor langfristigen Folgen für Kinder und Jugendliche gewarnt. „Ein Jahr nach der Corona-Pandemie sind die Fortschritte in nahezu allen wichtigen Bereichen der Kindheit rückläufig“, sagte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore.

Die Zahl der Kinder, die hungern, isoliert sind, missbraucht werden, in Armut leben oder in Zwangsehen verheiratet werden sei gestiegen. Gleichzeitig habe sich ihr Zugang zu Bildung, sozialer Teilhabe und grundlegenden Dienstleistungen wie Gesundheit, Ernährung und Schutz verschlechtert. „Die Anzeichen dafür, dass Kinder in den kommenden Jahren die Narben der Pandemie tragen werden, sind unverkennbar“, sagte Fore.

8.10 Uhr: EMA entscheidet heute über Johnson-Impfstoff

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) wird heute voraussichtlich den Weg für den vierten Corona-Impfstoff in der EU freimachen. Es wird erwartet, dass die Behörde mit Sitz in Amsterdam die Zulassung des Impfstoffes des US-Herstellers Johnson & Johnson empfehlen wird. Dann muss zwar noch die EU-Kommission zustimmen - doch das gilt als Formsache und könnte noch am selben Tag erfolgen.

Die EU-Kommission hat bereits Impfdosen für 200 Millionen Menschen bestellt. Davon würde Deutschland 36,7 Millionen erhalten. Allerdings gibt es Befürchtungen, dass das Unternehmen nicht rechtzeitig liefern könne. Der Hersteller sicherte zu, dass er sich an die Absprachen halten und ab April liefern werde.

7.31 Uhr: RKI-Chef Wieler warnt: Dritte Corona-Welle hat begonnen

Ein Jahr nach der Erklärung einer Pandemie durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in Deutschland nach Überzeugung des Robert-Koch-Instituts die dritte Corona-Welle begonnen. „Wir haben ganz klare Anzeichen dafür: In Deutschland hat die dritte Welle schon begonnen“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler im Gespräch mit der UN-Journalistenvereinigung (ACANU) in Genf. „Ich bin sehr besorgt.“

Die strikte Anwendung von Schutzmaßnahmen wie Maske tragen und Abstand halten sei trotz Impfungen weiter dringend nötig. Die Impfkampagne sei ein Wettlauf gegen das mutierende Virus. Die Ziellinie sei aber in Sicht: Wenn es keine Unterbrechungen wegen Produktionsausfällen oder aus anderen Gründen gebe, könnten bis Herbst 80 Prozent der Bevölkerung immun gegen das Virus sein.

„Wenn das der Fall ist, können alle Maßnahmen aufgehoben werden“, sagte Wieler. Er geht davon aus, dass nach den ersten Impfrunden Auffrischungen nötig sind - in welchen Abständen, sei bislang unklar.

7.07 Uhr: Mehr als 14.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 14.000 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) nun unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 14.356 neue Ansteckungsfälle registriert. Das sind 2444 mehr als vergangenen Donnerstag. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 69,1. Am Vortag hatte dieser Wert 65,4 betragen.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie erhöhte sich den Angaben zufolge auf 2.532.947. Laut RKI wurden ferner 321 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion binnen 24 Stunden registriert, vor einer Woche waren es 359. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich auf 72.810.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 10. März:

21.35 Uhr: Fast 60 Prozent Varianten unter den positiven Tests in Baden-Württemberg

Die Corona-Varianten verdrängen das ursprüngliche Virus in Baden-Württemberg zunehmend. In der vergangenen Kalenderwoche lag ihr Anteil mit 59 Prozent unter den untersuchten positiven Tests kurz vor der 60-Prozent-Marke. Wie das Landesgesundheitsamt am Mittwoch in Stuttgart weiter mitteilte, entspricht das einer Steigerung von elf Punkten im Vergleich zur Vorwoche. Diese Werte stammen vom ALM, dem Verband der akkreditierten Labore in der Medizin.

Seit Dezember 2020 wurden dem Landesgesundheitsamt 8810 Virusvarianten mit besonderer Bedeutung gemeldet. Seit dem Jahreswechsel wurden bei dem Amt 667 Ausbrüche mit 2908 Varianten registriert. Die Zahl der übermittelten Fälle von Corona-Varianten waren in den mittleren Altersgruppen am höchsten, bei alten und jungen Menschen relativ niedrig.

20.28 Uhr: Intensivmediziner weiter unter Druck - Mehr als 9000 Neuinfektionen

Die Corona-Lage in Deutschland bleibt mit mehr als 9000 Neuinfektionen angespannt - und Intensivmedizinern bereitet die möglicherweise krankmachendere Variante B.1.1.7 Sorgen. Das seit einigen Tagen zu beobachtende Plateau bei der Zahl der Intensivfälle mit Covid-19 bundesweit sei vor diesem Hintergrund „kein gutes Zeichen“, sagte der wissenschaftliche Leiter des Intensivregisters der Fachgesellschaft Divi, Christian Karagiannidis, am Mittwoch in einer Videoschalte. Die in Großbritannien entdeckte Mutante greift nach bisherigen Auswertungen in Deutschland zunehmend um sich.

Trotz der im Vergleich zum Jahresbeginn gesunkenen Zahl an Covid-19-Patienten stehen die Zeichen auf den Intensivstationen noch nicht auf Entspannung. „Der Druck im Kessel ist immer noch hoch“, sagte Karagiannidis. Die Zahl freier Intensivbetten sei trotz des Rückgangs um rund 3000 Fälle seit Januar 2021 unverändert, etwa weil Operationen nachgeholt würden. Die derzeitigen Zahlen von zwischen rund 2700 und 2800 Covid-19-Intensivpatienten seien immer noch sehr hoch, betonte der Mediziner von der Lungenklinik Köln-Merheim.

19.53 Uhr: Britische Virusvariante setzt sich in Deutschland durch

Die hochansteckende Corona-Mutante aus Großbritannien hat sich offenbar zur beherrschenden Virusvariante in Deutschland entwickelt: Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch gingen in der vergangenen Woche rund 55 Prozent der in Laboren untersuchten Proben auf die Virus-Variante B.1.1.7 zurück. In der Vorwoche waren es noch 46 Prozent, in der Woche zuvor nur 22 Prozent gewesen. Die Tendenz der Ausbreitung sei weiter steigend, teilte das Institut mit. Die Daten basieren auf einer Teilmenge der SARS-CoV-2-positiven Proben, die von Laborverbunden untersucht wurden.

Die oft als britische Corona-Variante bezeichnete Mutante B.1.1.7, die Ende vergangenen Jahres in England entdeckt wurde, ist deutlich ansteckender als die Ursprungsvariante des Coronavirus. Es gibt auch Hinweise, dass sie tödlicher sein könnte. Die bislang zugelassenen Corona-Impfstoffe sind auch gegen B.1.1.7 wirksam.

19.03 Uhr: Impf-Warteliste in Baden-Württemberg bleibt über 80-Jährigen vorbehalten

Die Warteliste für Corona-Impfungen bleibt auch mit den jüngsten Erweiterungen der Impfberechtigungen ausschließlich den über 80-Jährigen vorbehalten. Die nun zugelassenen über 70-Jährigen sowie über 65-Jährigen in exponierten Berufen dürfen diese Hilfestellung nicht in Anspruch nehmen, wie ein Sprecher des Sozialministeriums dem SÜDKURIER auf Nachfrage bestätigt. Sie müssen sich weiter über die Hotline 116 117 oder über die Online-Terminvergabe um einen Impftermin bemühen. Jeden Tag werden demnach tausende neue Termine eingestellt, die aber immer „sehr schnell“ vergeben seien. Die Warteliste sei nun aber bereits um die Hälfte der ursprünglich 150.000 Anfragen reduziert, so der Sprecher weiter. Er gab sich zuversichtlich, dass die verbleibenden Wartenden nun bald ein Terminangebot bekommen könnten. (mim)

18.43 Uhr: Start von Corona-Impfungen in Arztpraxen wohl erst Mitte April

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern peilen den Start von Corona-Impfungen in den Arztpraxen spätestens für Mitte April an. Ziel sei frühestmöglich, jedoch spätestens in der Woche vom 19. April damit zu starten, beschlossen die Minister nach Beratungen am Mittwoch. Dafür brauche es aber auch eine gewisse wöchentliche Mindestmenge an Impfstoff, hieß es im Bundesgesundheitsministerium. Um dem Wunsch der Länder entsprechen zu können, ihre Impfzentren wie bisher auszulasten, könnten die Praxen wohl erst Mitte April starten.

Die Empfehlung der Fachminister soll nun Basis für Entscheidungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder sein, wie Regierungssprecher Steffen Seibert angekündigt hatte. Dies solle „zeitnah“ noch vor der nächsten Bund-Länder-Runde zum weiteren Corona-Vorgehen am 22. März geschehen. Die Gesundheitsminister hatten die Einbeziehung der Praxen zunächst für Anfang April angedacht.

18.18 Uhr: Kostenlose Corona-Schnelltests für alle in Apotheken im Südwesten gestartet

Mit Verzögerung haben Hunderte von Apotheken im Südwesten mit den kostenlosen Corona-Schnelltests für jedermann begonnen. Das teilte die Landesapothekerkammer mit. Die veränderte Corona-Testverordnung war erst am Dienstag im Bundesanzeiger veröffentlicht worden. Nun können sich die Bürger bei 500 auf dem Portal der Landesapothekerkammer erfassten Apotheken auf das Virus testen lassen. Insgesamt hat die Kammer 2403 Mitglieder. Die nicht auf dem Portal vermerkten Apotheken verweigerten sich nicht, hieß es, sondern seien etwa mobil unterwegs oder verfügten nicht über die erforderlichen Räumlichkeiten für die Tests.

17.46 Uhr: Autohäuser im Südwesten wollen rasch wieder ganz öffnen

Die Autohäuser in Baden-Württemberg fordern weitere Öffnungsschritte, um die Geschäfte wieder stärker anstoßen zu können. Bislang können Kunden nur nach Terminvereinbarung in den Verkaufsraum kommen, wie der Verband des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg in Stuttgart mitteilte. Der Verband verweist darauf, dass die Verkaufsräume in der Regel groß seien und es nur ein geringes Kundenaufkommen gebe.

In dem Verband sind rund 4100 Betriebe mit 52.000 Beschäftigten organisiert. Sie machten 2019 einen Umsatz von rund 26,1 Milliarden Euro. Die wochenlangen Schließungen der Autohäuser haben das Kraftfahrzeuggewerbe in Baden-Württemberg im Corona-Jahr 2020 vor allem beim Verkauf neuer Autos hart getroffen. Die Pkw-Neuzulassungen seien um 18 Prozent eingebrochen. Auch das Servicegeschäft habe aufgrund eines Rückgangs der Werkstattdurchgänge gelitten.

16.58 Uhr: Eisenmann und Kretschmann weiterhin uneinig wegen Mindestabstand in den Schulen ab Montag

Die grün-schwarze Landesregierung ist unterschiedlicher Ansicht, ob bei der Rückkehr der 5. und 6. Klassen in den weiterführenden Schulen der Mindestabstand eingehalten werden muss. Kultusministerin und CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann sieht weiterhin „keinerlei Änderungsbedarf“, wie sie am Mittwoch im ARD-Mittagsmagazin sagte. Die Schulen sollten, wenn möglich, die Klassen auf zwei Unterrichtsräume verteilen. Eine andere Möglichkeit sei, größere Räume zu nutzen. Bei Lehrerverbänden hatte dies zu Protesten geführt, weil viele Schulen das aus ihrer Sicht personell nicht bewerkstelligen können.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte am Dienstag betont, dass die Schulöffnung nur möglich sei, wenn der Abstand eingehalten werden könne. Wenn dem nicht so ist, müsse über Präsenz- und Fernunterricht diskutiert werden. Eisenmann ist aber gegen den Wechselunterricht. Eine endgültige Lösung gibt es noch nicht. Aus der Regierungszentrale heißt es, dass weiterhin Gesprächsbedarf herrsche.

15.50 Uhr: 83 Infizierte bei Corona-Ausbruch in Allgäuer Schlachthof

Nach einem Corona-Ausbruch bei einem Schlachthof im bayerischen Buchloe sind 83 Beschäftigte positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden. Darüber hinaus sei für 93 Kontaktpersonen eine Quarantäne angeordnet worden, teilte das zuständige Landratsamt am Mittwoch mit. Bei 3 der 83 Infizierten sei die britische Variante des Coronavirus gemeldet worden.

Nach Angaben eines Unternehmenssprechers arbeiten in dem Betrieb im Allgäu insgesamt 430 Menschen. Ein Großteil der Infizierten sei im Bereich der Schlachtung tätig. „Die Schlachtung ist seit gestern bis zum Wochenende ausgesetzt“, sagte der Sprecher. Wie es zu dem Ausbruch kam, könne sich das Unternehmen bislang nicht erklären. „Die Behörden bestätigen, dass es keine Anhaltspunkte für eine Lücke in unserem Hygienekonzept gibt.“ Anfang Januar war an einem anderen Standort des Unternehmens in Baden-Württemberg ein Corona-Ausbruch mit 23 positiv getesteten Mitarbeitern gemeldet worden.

15.15 Uhr: Corona-Schnelltests für Unternehmen mit Grenzpendlern im Südwesten

Die Landesregierung in Baden-Württemberg stellt Unternehmen in der Grenzregion zu Frankreich und der Schweiz 300.000 Corona-Schnelltests für Grenzpendler zur Verfügung. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte am Mittwoch in Stuttgart, insbesondere im Hinblick auf die Virusmutanten sei der Einsatz von Schnelltests ein wichtiges Instrument, um vor Corona-Infektionen zu schützen. Bereits seit Anfang Februar könne sich der betroffene Personenkreis kostenlos in Hausarztpraxen, Corona-Schwerpunktpraxen, Apotheken oder kommunalen Testzentren kostenlos testen lassen. „Allerdings dürfte die Nachfrage nach Testmöglichkeiten weiter steigen.“

Die Testmöglichkeiten seien derzeit umso wichtiger, da in der gesamten deutsch-französisch-schweizerischen Grenzregion rund 100.000 Grenzgänger und Pendler von weitergehenden Einschränkungen direkt betroffen seien. Die Schnelltests stammen laut Mitteilung aus der Notreserve des Landes. Sie sollen übergangsweise bis voraussichtlich Ende März dazu beitragen, den Grenzverkehr von und nach Baden-Württemberg, Frankreich und die Schweiz sicherzustellen.

15.04 Uhr: Homeoffice-Pflicht bis Ende April verlängert

Die Bundesregierung hat die Pflicht für Arbeitgeber, ihren Beschäftigten zum Schutz vor Corona Homeoffice zu ermöglichen, bis 30. April verlängert. Das Kabinett verlängerte dafür am Mittwoch die am 15. März auslaufende SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung. Damit wurde unter anderem auch die vorgeschriebene Verminderung der Personenbelegung in gemeinsam genutzten Räumen durch Vorgabe einer Mindestfläche von 10 Quadratmetern pro Person verlängert. Es gilt zudem weiter eine Verpflichtung zur Bereitstellung und Benutzung hochwertiger Masken. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sagte: „Homeoffice ist ein wichtiges Element, um Kontakte zu reduzieren und die Pandemie einzuschränken.“

14.06 Uhr: Fünft- und Sechstklässler im Südwesten sollen zweimal die Woche getestet werden

Bei der Rückkehr der fünften und sechsten Klassen in die Schulen sollen die Kinder wie schon die Lehrkräfte zweimal die Woche kostenlos getestet werden. Darauf hat sich die grün-schwarze Regierung verständigt, wie die dpa am Mittwoch in Stuttgart aus Regierungskreisen erfuhr. Von diesem Montag an bis zu den Osterferien sollen sich die Eltern darum kümmern, dass ihre Kinder sich bei Apotheken, Hausärzten oder kommunalen Anlaufstellen auch an Schulen auf das Coronavirus testen lassen. Erst nach den Ferien soll es flächendeckend an den Schulen Testzentren geben. Die Osterferien beginnen am 1. April, am 12. April müssen die Kinder und Jugendlichen wieder zur Schule.

Das Land geht mit dieser Teststrategie über den Bund-Länder-Beschluss von vor einer Woche hinaus. Dort hatte es geheißen, die Länder sollten sicherstellen, „dass das Personal in Schulen und Kinderbetreuung sowie alle Schülerinnen und Schüler pro Präsenzwoche das Angebot von mindestens einem kostenlosen Schnelltest erhalten“.

13.22 Uhr: In Grenz-Hotspots bald andere Impfreihenfolge möglich

In Corona-Hotspots in Grenzregionen soll nach Worten von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) künftig von der eigentlich vorgegebenen Impfreihenfolge abgewichen werden können. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe ihm zugesagt, die Impfverordnung des Bundes entsprechend zu ändern, sagte Holetschek am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in München - er ist derzeit Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz der Länder.

Wie Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin sagte, soll eine Änderung der Impfverordnung sogenannte Riegel- oder Ringimpfungen in besonders betroffenen Grenzregionen mit hohem Infektionsgeschehen ermöglichen. In Grenzregionen, die wegen der Ausbreitung der britischen Coronavirus-Variante mit Sieben-Tage-Inzidenzen von über 100 kämpfen, sollen die Behörden vor Ort nach Darstellung Holetscheks somit freier entscheiden können, ob bestimmte Gruppen früher geimpft werden. Theoretisch könnten dann auch alle über 18 geimpft werden, wo dies sinnvoll sei, sagte Holetschek. Über das Vorgehen müssten aber jeweils die Behörden vor Ort entscheiden.

12.51 Uhr: Studie: Corona-Auswirkungen auf Arbeitsmarkt vergleichsweise gering

Die ersten Monate der Corona-Krise haben den Arbeitsmarkt im Südwesten im vergangenen Jahr laut einer Studie weit weniger hart getroffen als in den meisten anderen Bundesländern. Je nach Region und der jeweiligen Wirtschaftsstruktur fielen die Auswirkungen aber sehr unterschiedlich aus, wie eine Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit ergeben hat, die am Mittwoch vorgestellt wurde.

Als Folge der ersten Corona-Welle sind demnach von April bis Juli 2020 in ganz Baden-Württemberg rund 37.000 Menschen zusätzlich arbeitslos geworden. Gemessen an der Zahl der sogenannten Erwerbspersonen war der Corona-Effekt damit aber eher gering. Auf jeweils 1000 Erwerbspersonen kamen im Schnitt 5,7 zusätzliche Arbeitslose.

11.21 Uhr: „Southside“-Festival in Neuhausen ob Eck wird abgesagt

Sieben große Open-Air-Festivals in Deutschland und der Schweiz fallen auch in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie aus. Das teilte das Veranstalter-Netzwerk Eventim Live mit. Abgesagt seien damit unter anderen „Rock am Ring“ am Nürburgring, „Rock im Park“ in Nürnberg, das „Hurricane Festival“ in Niedersachsen und „Southside“ in Neuhausen ob Eck. Auch das „Deichbrand“ bei Cuxhaven, „SonneMondSterne“ in Thüringen bei Saalburg-Ebersdorf und das Schweizer „Greenfield Festival“ fallen somit aus.

11.14 Uhr: Biontech/Pfizer liefert EU im März vier Millionen Impfstoffdosen mehr

Die EU hat mit dem Hersteller Biontech/Pfizer die Lieferung von vier Millionen zusätzlichen Dosen Corona-Impfstoff im März vereinbart. Sie könnten in den kommenden beiden Wochen geliefert werden, um in den Mitgliedstaaten gegen „Virus-Hotspots“ vorzugehen und die Freizügigkeit in der EU aufrecht zu erhalten, teilte die EU-Kommission mit. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte, „schnelles und entschlossenes Handeln“ sei nötig, um „aggressive Virus-Varianten“ in den Griff zu bekommen.

10.17 Uhr: Stiko-Vorsitzender hält Sputnik V für "guten Impfstoff"

Der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat sich zuversichtlich über eine Zulassung des russischen Impfstoffs Sputnik V in der Europäischen Union geäußert. "Das ist ein guter Impfstoff, der vermutlich auch irgendwann in der EU zugelassen wird", sagte Mertens. 

Sputnik V ist clever gebaut." Wie bei Astrazeneca handele es sich bei Sputnik V um einen Vektorimpfstoff, der auf einem genetisch veränderten Schimpansen-Adenovirus basiere. "Aber anders als bei Astrazeneca verwendet er zwei unterschiedliche Vektorviren für die erste und zweite Dosis", sagte Mertens. "Das ist sehr klug, denn dadurch kann er potenziell auftretende Wirksamkeitsverluste durch Immunantworten gegen die Vektoren verhindern."

9.30 Uhr: Spahn setzt Vertrauen in Ärzte bei Impfreihenfolge

Vor dem für April geplanten Start der Corona-Impfungen in Arztpraxen hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der Ärzteschaft sein Vertrauen bei der Einhaltung der Impfreihenfolge ausgesprochen. „Ich habe ein sehr hohes Vertrauen in die Ärztinnen und Ärzte, dass sie zuerst diejenigen Patienten impfen werden, die auch am meisten gefährdet sind“, sagte Spahn im ZDF-„Morgenmagazin“.

Priorisierung bei der Impfstoffvergabe sei weiterhin notwendig. „Menschenleben retten ist keine Bürokratie.“ Zur Menge der Impfstoffe, die dann in den Praxen verfügbar sein soll, sagte Spahn: „Die Impfmengen werden nicht gleich auf 20 Millionen im Monat oder gar auf 10 Millionen in der Woche wachsen.“ Im April werde es zwar deutlich mehr Impfungen geben, aber noch nicht in dieser Größenordnung. Die Impfungen könnten in den Praxen der Hausärzte dann flexibler erfolgen.

8.40 Uhr: Zahl der touristischen Übernachtungen in Deutschland im Januar eingebrochen

Angesichts der Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie ist die Zahl der touristischen Übernachtungen in Deutschland im Januar eingebrochen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Zahlen mitteilte, gab es in den Beherbergungsbetrieben in Deutschland 6,4 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste.

Das waren mehr als drei Viertel (minus 76,3 Prozent) weniger Übernachtungen als im Januar 2020. Besonders deutlich sank die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland - im Vergleich zum Vorjahresmonat stand hier ein Minus von 86,3 Prozent auf 0,7 Millionen. Außerdem übernachteten fast 74 Prozent weniger Gäste aus dem Inland in deutschen Beherbergungsbetrieben, nämlich 5,7 Millionen Menschen.

7.37 Uhr: Mehr als 9100 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 9100 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 9146 neue Ansteckungsfälle registriert. Das sind 127 mehr als vergangenen Mittwoch, aber mehr als doppelt so viele wie am Vortag, als der Anstieg 4252 betragen hatte. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz fiel auf 65,4. Am Vortag hatte dieser Wert 67,5 betragen.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie erhöhte sich den Angaben zufolge auf 2.518.591. Laut RKI wurden ferner 300 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion binnen 24 Stunden registriert, vor einer Woche waren es 418. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich auf 72.489.

7.07 Uhr: Merkel spricht mit Beschäftigten von Krisentelefonen über Pandemiefolgen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will heute mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von Hilfs- und Krisentelefonen über deren Erfahrungen in der Corona-Pandemie sprechen. In dem digitalen Bürgerdialog soll es nach Angaben der Bundesregierung um Themen wie psychische Krisen, Stress in der Familie, Einsamkeit, finanzielle Not durch Jobverlust und Sorgen von Kindern und Jugendlichen gehen. Die Kanzlerin erhoffe sich dadurch Eindrücke von der "Lebenswirklichkeit der Menschen, die sich bei Hilfs- und Krisentelefonen melden".

Seit dem vergangenen Jahr hatte Merkel schon fünf digitale Bürgerdialoge mit Bevölkerungsgruppen geführt, die von der Pandemie besonders betroffen sind. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden nach Regierungsangaben nicht vom Bundeskanzleramt, sondern von verschiedenen Kooperationspartnern benannt. Der Dialog wird live im Internet gestreamt.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 09. März:

22.42 Uhr: Biontech stellt für 2022 bis zu drei Milliarden Impfdosen in Aussicht

Der Impfstoffhersteller Biontech stellt für den Fall einer entsprechenden Nachfrage eine deutliche Steigerung der Produktion mit seinem Partner Pfizer in Aussicht. Im Jahr 2022 könne die Kapazität für drei Milliarden Corona-Impfdosen erreicht werden, sagte Biontech-Chef Ugur Sahin der Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag. Das hänge aber auch von der Nachfrage ab und davon, ob etwa Auffrisch-Impfungen benötigt würden. Drei Milliarden Dosen wären nochmals 50 Prozent mehr als die für 2021 geplanten zwei Milliarden.

22.32 Uhr: Bundesregierung stoppt Corona-Hilfen wegen Betrugsverdachts

Die Bundesregierung hat wegen Betrugsverdachts die Zahlungen aus mehreren Corona-Hilfsprogrammen vorübergehend eingestellt. "Es besteht in einigen Fällen der Verdacht, dass unrechtmäßig staatliche Hilfsgelder bei den Corona-Hilfen erschlichen wurden", teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag mit. Die zuständigen Stellen hätten bereits Ermittlungen aufgenommen. Zuerst hatte das Wirtschaftsmagazin "Business Insider" über die Betrugsfälle berichtet. 

Demnach sollen sich Unbekannte mit falschen Identitäten beim Wirtschaftsministerium als prüfende Dritte registriert und dann für echte Unternehmen Hilfen beantragt haben. Das Geld sei jedoch nicht an die Unternehmen geflossen, sondern auf die Konten der Betrüger, berichtete das Magazin. Laut "Business Insider" dürfte der Schaden weit in die Millionen gehen. Die Masche sei offenbar bis vorige Woche weder dem Bund noch den Ländern aufgefallen, die die Anträge prüfen sollen. 

Das Wirtschaftsministerium informierte nach eigenen Angaben bereits am vergangenen Freitag auf seiner Website über die Aussetzung der Zahlungen. Die Abschlagszahlungen würden derzeit einer Prüfung unterzogen und seien "kurzfristig angehalten", teilte das Ministerium mit. Sie stünden in Kürze wieder zur Verfügung. Nähere Angaben zu den Betrugsverdachtsfällen machte das Ministerium unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht.

21.51 Uhr: Chile überholt Israel als am schnellsten gegen Corona impfendes Land

Chile ist das Land mit den weltweit meisten innerhalb der letzten sieben Tage gegen das Coronavirus geimpften Menschen pro 100 Einwohnern und hat Israel damit überholt. „Heute haben wir einen neuen Grund, stolz zu sein: Chile hat den ersten Platz im weltweiten Ranking der (innerhalb der letzten sieben Tage) verabreichten Dosen pro 100 Einwohnern eingenommen“, schrieb die Regierung des südamerikanischen Landes am Dienstag auf Twitter, nachdem die Daten des Statistikportals „Our World in Data“ bekanntgeworden waren. Demnach hat Chile im Durchschnitt der vergangenen sieben Tage 1,08 Dosen am Tag pro 100 Einwohnern geimpft, Israel 1,03.

Insgesamt hat das 18-Millionen-Einwohner-Land seit Beginn seiner Impfkampagne im Dezember 4 176 094 Millionen Menschen mindestens eine Impfstoff-Dosis verabreicht. Das entspricht mehr als 21 Prozent der Bevölkerung. 

21.22 Uhr: Österreich testet in Vorarlberg ab Montag Lockerungsschritte

Das österreichische Bundesland Vorarlberg wird nächste Woche zur Testregion für Corona-Lockerungen. Ab Montag sollen Gastronomie, Veranstaltungen und Jugendsport unter vielen Auflagen wieder möglich werden, kündigte Landeschef Markus Wallner am Dienstagabend in Bregenz an.

In dem kleinen westlichen Bundesland steht die Sieben-Tages-Inzidenz bei 73, weit unter dem österreichweiten Wert von 184. „Von dieser Lage heraus kann man gut begründen, einen verantwortungsvollen Schritt zu setzen“, sagte Wallner nach Verhandlungen mit der Regierung in Wien. „Aber die Eigenverantwortung ist auch gefragt“, betonte der konservative Politiker.

Gastronomiebetriebe dürfen ab Montag drinnen und draußen Gäste bewirten. Zudem werden Veranstaltungen mit halber Sitzplatzbelegung bis zu 100 Personen erlaubt. Kinder- und Jugendgruppen können wieder kleine Treffen und Sporttrainings ohne engen Kontakt veranstalten. Mit Zutrittstests, Abstand, Masken, Besucherregistrierung und Schutzkonzepten sollen Ansteckungen vermieden werden.

20.44 Uhr: Länder wollen genauen Starttag fürs Impfen in den Praxen bestimmen

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen an diesem Mittwoch den genauen Zeitpunkt für den Start der Corona-Impfungen in Deutschlands Hausarztpraxen bestimmen. Am Montag hatte sich die Gesundheitsministerkonferenz bereits auf den Zeitraum Anfang April geeinigt. Bei einer Schalte der Fachminister soll es nun darum gehen, wie die erwarteten Impfstoffdosen auf die Impfzentren und die Praxen verteilt werden, wie die Deutsche Presse-Agentur in Berlin aus Kreisen der Gesundheitsminister erfuhr. 

Der bürokratische Aufwand für die Arztpraxen soll auf ein Minimum reduziert werden. Die Impfzentren sollen vorerst bestehen bleiben. Vereinbarte Termine dort sollen erhalten bleiben.

19.39 Uhr: Mehr als 1300 neue Corona-Fälle im Südwesten gemeldet

Nach dem Mini-Rückgang am Montag ist die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg am Dienstag wieder leicht gestiegen. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes (Stand: 16 Uhr) kamen innerhalb von 24 Stunden 1339 neu gemeldete Corona-Fälle hinzu. Damit stieg die Gesamtzahl seit Ausbruch der Pandemie auf 325.684. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg von 60,3 auf 60,7. Zudem wurden im Zusammenhang mit Covid-19 weitere 23 Todesfälle gemeldet. Insgesamt sind es nun 8314. Dem stehen schätzungsweise 302 814 Genesene gegenüber, was einer Zunahme um 742 entspricht.

18.59 Uhr: Kretschmann wirft Eisenmann mangelnde Planung bei der Öffnung der Schulen vor

Kurz vor der Landtagswahl kommt es zum Streit zwischen den Grünen und Kultusministerin Susanne Eisenmann. Die Grünen werfen der CDU-Spitzenkandidatin vor, die geplante Öffnung der Schulen am kommenden Montag, 15. März, nicht vernünftig vorbereitet zu haben. Die 5. und 6. Klassen sollen zwar wie angekündigt zum eingeschränkten Regelbetrieb zurückkehren, aber dabei müsse der Mindestabstand von 1,5 Metern in den Schulen zwingend eingehalten werden, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Dies sei mit Eisenmann vereinbart worden, sagte der grüne Regierungschef am Dienstag in Stuttgart. Das Kultusministerium hatte hingegen am Montag erklärt, dass bei der vollständigen Rückkehr der 5. und 6. Klassen „kein förmliches Abstandsgebot“ gelte. Dies sei mit dem Sozialministerium abgestimmt worden. Bei Lehrerverbänden hatte das zu Protesten geführt. Mehr über das Hin und Her in der Schulpolitik der grün-schwarzen Koalition lesen Sie hier.

17.47 Uhr: Infektion mit Corona-Mutation in Geisinger Kindergarten festgestellt

Erst einmal heißt es für den Nachwuchs, der im Kindergarten am Stadtgraben in Geisingen betreut wird, dass er zuhause bleiben muss. Die Einrichtung bleibt erst einmal geschlossen. Am Freitag war klar, dass sich eine Erzieherin mit Corona infiziert hat. Mittlerweile steht fest, dass es sich um eine Virusmutation handelt. "Da es sich um die Mutation handelt, haben wir vorsorglich beschlossen, dass alle Mitarbeiter in Quarantäne müssen", erklärt Bürgermeister Martin Numberger. Auch die 25 Kinder aus der betroffenen Gruppe müssen nun 14 Tage in Isolation.

16.27 Uhr: Inzidenz über 100: Dem Landkreis Konstanz drohen wieder strengere Regeln

Wer jetzt noch dringend Kleidung einkaufen möchte, sollte sich beeilen. Am Dienstag ist die Sieben-Tages-Inzidenz im Kreis Konstanz auf über 100 gestiegen, worüber Landrat Zeno Danner in der Corona-Konferenz des Landratsamts informiert. Wenn die Inzidenz drei Tage in Folge jenseits der 100 bleibt, treten zwei Tage später laut Landesverordnung wieder die Regeln in Kraft, die vor dem 8. März galten. Mehr dazu erfahren Sie hier.

15.48 Uhr: Wirtschaft will Coronatests ausweiten

In der Debatte über Coronatests in Unternehmen haben die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft angekündigt, dass es eine „substanzielle Ausweitung“ der Tests geben soll. Vermehrte Tests seien auf dem Weg hin zu einem flächendeckenden Impfangebot „eine wirksame Brücke, die mindestens bis Juni notwendig sein wird“, erklärten die Verbände am Dienstag. Die Bundesregierung, mit der ein Spitzengespräch zu Corona-Schnelltests in Betrieben am Freitag geplatzt war, begrüßte den Aufruf.

„Bis allen Bürgerinnen und Bürgern ein Impfangebot gemacht werden kann, wollen wir die Teststrategie von Bund und Ländern mit aller Kraft unterstützen“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände BDA, des Industrieverbands BDI, des Deutschen Industrie- und Handelslkammertags (DIHK) und des Handwerksverbands ZDH. Sie repräsentieren nach eigenen Angaben Unternehmen mit mehr als 90 Prozent der 30 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im privaten Sektor.

15 Uhr: Kretschmann pfeift Eisenmann zurück: Abstand in Unterstufe wahren

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) besteht bei der Rückkehr der 5. und 6. Klassen in die Schulen darauf, dass Schülerinnen und Schüler eineinhalb Meter Abstand halten. Es sei mit Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) vereinbart, dass die Lockerung des Corona-Lockdowns in der Unterstufe vom kommenden Montag an nur möglich sei, „wenn der Abstand eingehalten wird“, sagte der grüne Regierungschef in Stuttgart. „Das muss sie organisieren.“

Das Kultusministerium hatte am Montag erklärt, dass bei der vollständigen Rückkehr der 5. und 6. Klassen „kein förmliches Abstandsgebot“ gelten solle. Bei Lehrerverbänden hatte das zu Protesten geführt. Kretschmann sagte, ein Abweichen von der Abstandsregel könne nur im absoluten Ausnahmefall möglich sein.

14.42 Uhr: Italien produziert voraussichtlich als erstes EU-Land Corona-Vakzin Sputnik V

Italien wird voraussichtlich als erstes EU-Land den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V produzieren. Das italienisch-schweizerische Pharma-Unternehmen Adienne werde das Vakzin ab Juli in der Lombardei herstellen, teilte der Sprecher der italienisch-russischen Handelskammer, Stefano Maggi, mit.

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hatte am Donnerstag ein Prüfverfahren zur EU-weiten Zulassung des russischen Impfstoffs gestartet. Von Juli bis Januar kommenden Jahres sollten zehn Millionen Impfstoff-Dosen in dem Werk in Caponago bei Monza produziert werden, führte Maggi aus. Sollte Sputnik V in der EU zum Juli noch nicht zugelassen sein, werde der russische Staat die Dosen aufkaufen und an Länder verteilen, in denen das Vakzin verimpft werden kann.

13.14 Uhr: Erste Corona-Impfungen von Hausärzten im Südwesten

Die ersten Menschen in Baden-Württemberg sind am Dienstag von einem Hausarzt gegen Corona geimpft worden. In rund 40 Praxen und bei Hausbesuchen seien die Hausärzte im Südwesten in einem Pilotprojekt nun auch an den Impfungen beteiligt, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung (KVBW) Baden-Württemberg am Dienstag in Stuttgart.

Bei dem auf sechs Wochen angelegten Projekt sollen Fragen zur Logistik und dem Ablauf der Impfungen in den Praxen geklärt werden. Geimpft werden zunächst nur Menschen über 80 Jahre. Der Testlauf soll den Übergang der Impfungen in die Regelversorgung bei den Hausärzten ermöglichen. In fast allen Stadt- und Landkreisen nehmen Praxen daran teil.

12 Uhr: Jetzt sind auch die Ü70-Jährigen an der Reihe: Land gibt Impftermine für weitere 1,7 Millionen Menschen frei

Auf Grundlage der noch diese Woche erwarteten geänderten Bundesimpfverordnung sollen einer Mitteilung des Sozialministeriums zufolge Menschen über 70 Jahre sowie Menschen über 65 Jahre, die in exponierten Berufen arbeiten oder an Vorerkrankungen leiden sowie erstmals vorerkrankte und beruflich impfberechtigte 16- bis 17-Jährige eine Impfung bekommen dürfen.

Für die Jugendlichen kommt allerdings ausschließlich der Impfstoff von Biontech in Frage: Er ist der einzige, der für Jugendliche ab 16 Jahren zugelassen ist. Mit der Öffnung der Impftermine für diese Gruppen sind weitere 1,7 Millionen Menschen im Südwesten impfberechtigt. Gleichzeitig verweist das Land auf im März weiterhin knappe Impfstoffe. Für die kommenden Wochen sind demnach nur noch wenige Impftermine frei. Erst im Verlauf der kommenden drei Monate werden zusätzliche Impfstofflieferungen erwartet.

Einen Überblick der Impfeberchtigten finden sie hier.

11.50 Uhr: Spahn will Regeln für Maskenvermittlung durch Abgeordnete prüfen lassen

Als Konsequenz aus der Affäre um Geschäfte mit Schutzmasken will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) klären lassen, inwieweit sich Abgeordnete künftig bei der Vermittlung von Geschäftsabschlüssen betätigen können. Er habe die Bundestagsdirektion gebeten, mit seinem Ministerium ein entsprechendes Verfahren zu entwickeln, schrieb Spahn im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Nur der Bundestag selbst könne entscheiden, wie mit den Rechten der Abgeordneten umgegangen werde. "Wir wollen zu voller Transparenz beim Thema Maskenvermittlung beitragen", schrieb Spahn. Der Minister betonte, dass die Verfahren zur Angebotsprüfung, zum Zuschlag und zur Abwicklung von Verträgen in seinem Ministerium auf Fachebene "in einem standardisierten Verfahren" erfolgten. Dies gelte "egal, durch wen oder von wem ein Angebot abgegeben wurde".

10.40 Uhr: Knapp die Hälfte der Bevölkerung ließ sich schon auf Corona testen

Fast die Hälfte der deutschen Bevölkerung hat schon einen Coronatest gemacht. Wie aus Umfragedaten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) in Berlin hervorgeht, ließen sich bereits 43 Prozent der Befragten auf das Virus testen. Das Bundesinstitut dokumentiert seit knapp einem Jahr in seinem Corona-Monitor, wie die Bevölkerung mit der Pandemie umgeht, wie sie sich schützt und informiert.

Maßnahmen wie die Absage von Veranstaltungen, die Abstandsregelungen und die Maskenpflicht werden demnach seit Monaten recht konstant von der großen Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert. Andere Regelungen verlieren jedoch seit einigen Wochen an Rückhalt. So sank die Zustimmung zur Schließung von Geschäften auf 37 Prozent - Anfang Januar waren es noch 61 Prozent gewesen.

10 Uhr: Corona-Ausbruch in Schulgemeinschaft: 16 Schüler und neun Mitarbeiter in Überlingen-Brachenreuthe sind infiziert

25 Menschen haben sich in den vergangenen Tagen am Camphill-Standort Brachenreuthe in Überlingen mit dem Coronavirus infiziert. Um einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus vorzubeugen, werden in den kommenden Tagen flächendeckend Schnelltests und PCR-Tests veranlasst. Hier lesen Sie alle Details.

9.50 Uhr: Fußball-Bundesliga mit Umsatz-Einbruch wegen Corona-Krise

Die Fußball-Bundesliga hat in der vergangenen Saison wegen der Corona-Krise einen Umsatz-Rückgang von mehr als 217 Millionen Euro verzeichnen müssen. Vor allem wegen der fehlenden Einnahmen im letzten Drittel der Spielzeit sank der Gesamtumsatz der 18 Erstligisten auf 3,8 Milliarden Euro, wie die Deutsche Fußball Liga in ihrem jährlichen Wirtschaftsbericht bekanntgab. In den Jahren davor hatte die DFL 15 Mal nacheinander einen Umsatzrekord verkünden können.

Besonders durch fehlende Zuschauer-Erlöse wegen der Geisterspiele ist diese Serie nun vorbei. Allein beim Ticketabsatz seien die Einnahmen auf 363,5 Millionen Euro und damit knapp um ein Drittel gesunken. Für die laufende Spielzeit rechnet die DFL mit einem noch größeren Minus, zumal auch auf dem Transfermarkt deutliche Ausfälle zu verzeichnen sind.

„Die Corona-Krise hat weltweit mit ihrem gewaltigen Ausmaß alle Lebensbereiche unvorbereitet getroffen, so auch den deutschen Profifußball“, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert.

9 Uhr: Studie: Mehr Coronavirus-Infektionen bei stärkerem Pollenflug

Starker Pollenflug kann einer Studie zufolge das Corona-Risiko erhöhen. Gebe es viele Pollen in der Außenluft, stiegen die Infektionszahlen, berichtet ein internationales Team unter Leitung von Forschern der Technischen Universität München (TUM) und des Helmholtz Zentrums München im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ („PNAS“).

An Orten ohne Lockdown-Regelungen stieg die Infektionsrate im Schnitt um vier Prozent, wenn sich die Anzahl der Pollen in der Luft um 100 pro Kubikmeter erhöhte. In manchen deutschen Städten seien im Untersuchungszeitraum zeitweise pro Tag bis zu 500 Pollen auf einen Kubikmeter gekommen – dabei stiegen die Infektionsraten um mehr als 20 Prozent.

Die Erklärung für die Beobachtung laut Forschern: Wenn Pollen fliegen, reagiert die Körperabwehr in abgeschwächter Form auf Viren der Atemwege. Der Körper produziere dann unter anderem weniger sogenannter antiviralen Interferone.

8 Uhr: China führt Corona-Impfausweis für Reisende ein

China hat einen digitalen Corona-Impfausweis für Reisende eingeführt. Das seit Montag über den chinesischen Onlinedienst WeChat verfügbare Zertifikat zeigt Impfungen und Testergebnisse der Nutzer an. Das Programm solle bei der "weltweiten wirtschaftlichen Erholung" helfen und zudem "grenzüberschreitendes Reisen erleichtern", sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking.

Über einen QR-Code können damit auch andere Staaten die Daten der Nutzer bei deren Einreise auslesen, wie die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Bislang gilt das Dokument, das auch in Papierform erhältlich ist, aber nur für Chinesen. Zudem ist es noch nicht verpflichtend.

Mit dem Zertifikat will die chinesische Regierung als erstes Land der Welt einen Impfausweis für Reisen vorlegen. Auch in der EU wird über die Einführung eines einheitlichen Passes für Geimpfte diskutiert.

7.07 Uhr: Stiko-Vorsitzender: Länder setzen sich über Impf-Reihenfolge hinweg

Das Vorgehen der Bundesländer bei den Corona-Impfungen sorgt für Diskussionen. Nach Angaben des Vorsitzenden der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, setzen sich die Länder eigenmächtig über die Impfverordnung des Bundes hinweg. Es seien schon jetzt viele geimpft worden, die nach wissenschaftlichen Kriterien der Priorisierung noch nicht an der Reihe wären - etwa Erzieher, Lehrkräfte oder Polizisten. Ein Lockern der Priorisierung dürfe nicht dazu führen, dass die Schwächsten und Gefährdetsten für schwere Covid-19-Verläufe benachteiligt würden.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 8. März:

22.37 Uhr: 5011 Corona-Neuinfektionen und 34 neue Todesfälle registriert

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 5011 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Montag hervor. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 34 neue Todesfälle verzeichnet - und damit ein neuer Tiefstand im Jahr 2021.

Der Wert ist aber mit Vorsicht zu genießen: Er bezieht sich explizit nicht darauf, wie viele Menschen binnen eines Tages gestorben sind. Es geht um die Zahl der Meldungen an das RKI. Darin können auch Todesfälle enthalten sein, die schon einige Zeit zurückliegen. Am Montag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen zudem meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

21.30 Uhr: Drogeriemärkte stehen bei Verkauf von Corona-Tests in Startlöchern

Nach den Discountern Aldi und Lidl peilen auch die Drogeriemarktketten dm und Rossmann den Start des Verkaufs von Corona-Selbsttests an. Sofern die Lieferungen wie geplant kämen, „können wir den Corona-Schnelltest voraussichtlich im Laufe der Woche in unseren Verkaufsstellen anbieten“, teilte Rossmann am Montag mit. dm erklärte, der Verkaufsstart sei für den 12. März geplant. Die Edeka-Supermärkte wollen die Tests „in Kürze“ anbieten. Rewe teilte mit, seine Supermärkte sollten mit Beginn der kommenden Woche sukzessive mit dem Verkauf von Selbsttests beginnen. Auch die Discount-Töchter der beiden Handelsunternehmen, Netto und Penny, wollen in den Verkauf der Selbsttests einsteigen.

Bei Aldi war es bereits am Samstag losgegangen, die Packungen waren schnell ausverkauft. Eine Sprecherin von Aldi Süd erklärte am Montag, es sei weitere Ware unterwegs und es werde noch in dieser Woche Nachschub kommen. „Aufgrund der nach wie vor hohen Nachfrage kann es auch dann sein, dass die Tests zügig ausverkauft sind“, so die Sprecherin. An der Kasse werde jeder Kunde weiterhin nur eine Packung bekommen. Eine Packung enthält fünf Tests. Beim Discounter-Konkurrenten Lidl startete am Wochenende der Online-Verkauf der Tests, auch hier war die Nachfrage groß und die Webseite war zwischenzeitlich nicht erreichbar. Am Montag hieß es auf der Seite nur, die Packungen seien „demnächst bestellbar“.

21.00 Uhr: Impfstart in den Arztpraxen Anfang April

Ab Anfang April sollen die niedergelassenen Ärzte in Deutschland flächendeckend mit Corona-Impfungen beginnen. Darauf einigten sich die Fachminister von Bund und Ländern am Montag in der Gesundheitsministerkonferenz, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Der Impfstoff soll auf dem normalen Weg über Großhandel und Apotheken in die Praxen kommen. Der bürokratische Aufwand für die Arztpraxen solle auf ein Minimum reduziert werden, hieß es. Die Impfzentren sollen vorerst bestehen bleiben. Vereinbarte Termine dort sollen erhalten bleiben.

Bund und Länder hatten bereits am Mittwoch beschlossen, dass mit steigenden Mengen an Impfdosen haus- und fachärztliche Praxen ab Ende März/Anfang April generell in die Impfkampagne eingebunden werden sollen. Die Priorisierung einzelner Bevölkerungsgruppen soll beibehalten werden, aber dann sollen die Ärztinnen und Ärzte selbst entscheiden, wer auf Basis der Empfehlungen die Impfung erhält.

19.43 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg geht leicht zurück

Am Tag der ersten zaghaften Öffnungen im Land ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg leicht zurückgegangen. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes (Stand: 16 Uhr) stieg die Zahl der Corona-Fälle von Sonntag auf Montag um 414 auf jetzt insgesamt 324.345, die der Toten im Zusammenhang mit Covid-19 um 21 auf 8291. Dem stehen schätzungsweise 302.072 Genesene gegenüber, was einer Zunahme um 600 entspricht. Für das ganze Land ging die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen der vergangenen sieben Tage leicht von 60,5 am Sonntag auf jetzt 60,3 zurück.

Vier Kommunen weisen eine Sieben-Tage-Inzidenz von weniger als 35 auf. Neben dem Landkreis Böblingen (34,4) sind das der Schwarzwald-Baar-Kreis (31,5), der Kreis Tübingen (27,1) und die Stadt Heilbronn (31,6). Allerdings haben nur noch die Landkreise Schwäbisch Hall mit 172,3 und nun auch der Kreis Konstanz (100,9) dreistellige Werte. Weiterhin liegen 27 Stadt- und Landkreise über dem Grenzwert 50.

18.40 Uhr: Tübingen führt Schnelltest-Pflicht für auswärtige Gäste ein

Wer künftig aus einem Landkreis mit einer höheren Corona-Belastung nach Tübingen zum Einkaufen fährt, muss einen negativen Schnelltest vom selben Tag mit dabei haben. Von Dienstag an gilt eine Schnelltest-Pflicht für alle auswärtigen Gäste aus Kreisen mit einer Inzidenz von mehr als 50 gemeldeten Neuinfektionen binnen sieben Tagen und pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz), wie die Stadt am Montag ankündigte. Dies werde beim Einkaufen ebenso vorgeschrieben wie beim Besuch öffentlicher Einrichtungen, darunter auch Museen.

Wer gegen die Vorschrift verstoße, mache sich strafbar, sagte eine Stadtsprecherin. Allerdings lasse sich die Pflicht auch nur sehr schwer kontrollieren. „Gültig ist nur das offizielle Tageszertifikat der Universitätsstadt Tübingen, das an den Teststationen ausgegeben wird“, teilte die Stadt mit. Der Landkreis Tübingen weist mit 27,1 (Stand: Montag, 16 Uhr) die landesweit niedrigste Inzidenz auf.

18.12 Uhr: Olaf Scholz kündigt bis zu zehn Millionen Impfungen pro Woche an

Die Corona-Impfungen in Deutschland sollen noch in diesem Monat endlich Fahrt aufnehmen. „Wir müssen jede Woche Millionen impfen, im März schon am Ende des Monats“, sagte Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) im ZDF. „Es wird bis zu zehn Millionen Impfungen pro Woche geben.“ Ab April sollen die EU-Staaten nach Angaben von Kommissionschefin Ursula von der Leyen jeden Monat 100 Millionen Impfdosen bekommen.

Rechnerisch bekommt Deutschland jeweils knapp ein Fünftel der EU-Impfdosen, künftig also fast 20 Millionen Dosen im Monat. Dafür wären deutlich höhere Impfkapazitäten nötig. Bundesfinanzminister Scholz sagte in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“, schon am 28. März würden die bisherigen Impfkapazitäten nicht mehr ausreichen. Doch habe er bereits gegengesteuert.

17.11 Uhr: Start für kostenlose Corona-Schnelltests im Südwesten mit Verzögerungen

Hunderte von Apothekern im Südwesten stehen mit Corona-Schelltests in den Startlöchern - können sie aber wegen Formalitäten nicht an die Frau oder den Mann bringen. So müsse noch die veränderte Coronatest-Verordnung im Bundesanzeiger veröffentlicht werden, hieß es bei der Landesapothekerkammer am Montag in Stuttgart. Man gehe davon aus, dass dies am Dienstag nachgeholt werde und zugleich die Fragen der Abrechnung und die Erfassung der Getesteten geklärt würden. Laut Sprecherin Katina Lindmayer wird die Abrechnung wahrscheinlich über die Kassenärztliche Vereinigung erfolgen können.

Im jüngsten Bund-Länder-Beschluss zur Corona-Krise ist festgelegt, dass der Bund ab diesem Montag die Kosten für einen Schnelltest pro Bürger und Woche übernimmt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte bereits am Freitag darauf hingewiesen, dass die Tests nicht in allen Ländern schon ab Montag durchgängig angeboten werden könnten, es aber schnell losgehen solle.

16.53 Uhr: Nüßlein aus CSU ausgetreten

Der wegen Geschäften mit Corona-Schutzmasken in der Kritik stehende Bundestagsabgeordnete Georg Nüßlein ist aus der CSU ausgetreten. Das teilte Generalsekretär Markus Blume am Montag nach einer Schalte des CSU-Präsidiums mit. „Dieser Schritt war unausweichlich, auch um weiteren Schaden von der CSU abzuwenden.“

Blume betonte, die Menschen setzten in Krisenzeiten zu Recht großes Vertrauen in die Politik, das nicht durch das Fehlverhalten einzelner zerstört werden dürfe. „Die Christlich-Soziale Union verurteilt in aller Deutlichkeit, dass Volksvertreter die Krise zum Geschäft machen. Wer sich an der Not bereichert, lässt es am moralischen Kompass und auch am politischen Anstand fehlen.“

16.13 Uhr: Drogeriemärkte stehen für Verkauf von Corona-Tests in Startlöchern

Nach den Discountern Aldi und Lidl peilen auch die Drogeriemarktketten dm und Rossmann den Start des Verkaufs von Corona-Selbsttests an. Sofern die Lieferungen wie geplant kämen, „können wir den Corona-Schnelltest voraussichtlich im Laufe der Woche in unseren Verkaufsstellen anbieten“, teilte Rossmann am Montag mit. Von dm hieß es ebenfalls, man gehe davon aus, im Laufe dieser Woche starten zu können.

Ursprünglich hatte beide Ketten den Verkaufsbeginn am Dienstag (9. März) in Aussicht gestellt, dies aber an notwendige Lieferungen gekoppelt - diese kamen offenbar nicht so schnell wie erhofft. Die Edeka-Supermärkte wollen die Tests „in Kürze“ anbieten.

15.07 Uhr: Weltweit jedes dritte Reiseziel für Touristen geschlossen

Die Zunahme von Corona-Infektionen aufgrund von Virusmutationen hat den weltweiten Tourismus wieder stärker zum Erliegen gebracht. Wie die in Madrid ansässige Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) am Montag mitteilte, hatte Anfang Februar fast jedes dritte Reiseland (32 Prozent) seine Grenzen für internationale Touristen vollständig geschlossen.

Anfang Februar traf dies demnach auf 69 von 217 Reisezielen zu - davon 30 in Asien und im Pazifik, 15 in Europa und elf in Afrika. Gegenüber Mai 2020, als weltweit gar drei Viertel (75 Prozent) aller Reiseziele die Grenzen für internationale Touristen dicht gemacht hatten, ist das zwar ein Rückgang. Allerdings verzeichnete die UNWTO gegenüber November wieder einen Anstieg: Damals waren nur 27 Prozent der Reiseziele für internationale Touristen geschlossen. Als Grund für die Zunahme führte die UNWTO das Aufkommen neuer Virusvarianten an sowie die „anhaltende Ernsthaftigkeit“ der epidemiologischen Lage.

14.01 Uhr: Drei Prozent der Bevölkerung laut RKI nun vollständig geimpft

In Deutschland sind inzwischen mindestens drei Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Rund 2,5 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis Impfstoff erhalten, wie aus den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht (Datenstand 8. März, 8 Uhr). Insgesamt 6,2 Prozent (ca. 5,2 Millionen) haben demnach mindestens eine Dosis erhalten.

Begonnen hatten die bundesweiten Impfungen - nach ersten Impfungen in Sachsen-Anhalt - offiziell am 27. Dezember. Im Fokus standen zunächst ältere Menschen in Heimen. Aktuell werde bei gut 203.000 Impfungen pro Tag im Schnitt alle 0,4 Sekunden eine Impfung durchgeführt, hieß es am Montag auf dem Impfdashboard des Bundesgesundheitsministeriums. Nach Angaben des RKI wurde der in klinischen Prüfungen jeweils ermittelte und bekannt gegebene Impfschutz gegen eine Covid-19-Erkrankung rund ein bis zwei Wochen nach der zweiten Impfung erreicht: Nach 7 Tagen beim Produkt von Biontech/Pfizer, nach 14 Tagen bei dem von Moderna und nach 15 Tagen bei dem von Astrazeneca.

13.39 Uhr: Syriens Präsident Baschar al-Assad positiv auf Corona getestet

Syriens Präsident Baschar al-Assad und seine Frau Asma sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Beiden gehe es gesundheitlich gut, teilte das syrische Präsidialamt am Montag mit. Der Staatschef und seine Frau hätten „leichte Symptome“ verspürt und sich daraufhin einem PCR-Test unterzogen. Das Paar werde sich für zwei bis drei Wochen in häusliche Quarantäne begeben und die Arbeit von dort fortsetzen.

12.31 Uhr: Einzelhandel: Mit Lockerungen jetzt auf dem richtigen Weg

Der Einzelhandel in Baden-Württemberg reagiert mit Erleichterung auf die Lockerung der Corona-Beschränkungen. „Das ist auf jeden Fall ein Fortschritt“, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbandes, Sabine Hagmann. Wo die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz stabil bei unter 50 liegt, dürfen Geschäfte seit Montag wieder komplett öffnen - allerdings unter Auflagen wie Maskenpflicht und einer Begrenzung der Kundenzahl.

Bei einer Inzidenz bis 100 darf immerhin nach vorheriger Terminvereinbarung eingekauft werden (Click&Meet). Zwar hätte sich der Handel Regelungen gewünscht, die unabhängig von der Inzidenz sind - aber so sei es nun eben. „Insgesamt glaube ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Hagmann.

12 Uhr: Städte- und Gemeindebund fordert mehr Tempo bei Corona-Schnelltests

Angesichts der bundesweiten Lockerungen der Corona-Regeln hat der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, mehr Tempo beim Angebot kostenloser Schnelltests gefordert. "Wir müssen besser, schneller, unbürokratischer, auch mutiger werden", sagte Landsberg im ZDF-"Morgenmagazin".

Er hätte sich eine frühere Schnellteststrategie gewünscht, aber nun müsse nach vorn geschaut werden. Landsberg forderte zudem, dass Bund und Länder mehr auf die Erfahrungen in den Kommunen vor Ort hören sollten. Er höre auch viel Unmut von Bürgermeistern, weil die Menschen ihren Frust nicht in Berlin, sondern vor Ort zeigten.

Die seit Montag geltenden Lockerungen bezeichnete Landsberg als "richtig". Am Montag wurden die Corona-Regeln bundesweit leicht gelockert.

11 Uhr: Diese Regeln gelten nun im Südwesten

Lockdown-Lockerungen ja, aber mit Vorsicht: Das soll die neue Corona-Verordnung ermöglichen, die ab 8. März gilt. Die Regeln im Überblick: Unter anderem können Läden wieder öffnen, wenn die Inzidenz im Kreis niedrig genug ist. Auch Ausgangsbeschränkungen sind künftig schwerer einzuführen.

9 Uhr: Söder sieht in Lockerungen Mischung aus Perspektiven und Sicherheit

CSU-Chef Markus Söder hat die seit Montag geltenden Lockerungen der Corona-Maßnahmen als angemessen gerechtfertigt. Mit den zugrunde liegenden Regeln gebe es "auf der einen Seite Perspektiven, auf der anderen Seite die Sicherheit", sagte Söder im ZDF-"Morgenmagazin" in Bezug auf die Inzidenzwerte, nach denen die Öffnungen etwa im Handel geregelt sind. Gleichzeitig warnte der bayerische Ministerpräsident aber vor steigenden Infektionszahlen - "die dritte Welle rollt heran".

Söder sprach sich absehbar auch für eine Anpassung der Impfstrategie aus. Insbesondere in diesem Monat werde es noch wenig Impfstoff geben, dies werde sich aber bald ändern. Dann sei es nötig mit Flexibilität in der Impfstrategie zu reagieren. Sinnvoll könne dann sein, Pendler oder Menschen mit einer hohen Mobilität bevorzugt zu impfen. Dies könne etwa in Corona-Hotspots helfen.

8 Uhr: Über 10.000 Eilverfahren und Klagen gegen Corona-Auflagen

Die Corona-Verordnungen haben die Gerichte im vergangenen Jahr stark in Anspruch genommen. Nach Angaben des Deutschen Richterbundes (DRB) gingen 2020 bei den Gerichten mehr als 10.000 Eilverfahren und Klagen gegen Corona-Auflagen ein. „Die Gerichte haben Maßnahmen des Infektionsschutzes inzwischen in Tausenden Verfahren überprüft und nötigenfalls korrigiert“, sagte DRB-Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn gegenüber Medien.

Größtenteils hätten die Gerichte die angegriffenen Corona-Beschränkungen bestätigt. Trotz starker Auslastung hätten die Kammern das Aufkommen gut bewältigen können, berichtete Rebehn. Ein deutlicher Rückgang der Fallzahlen zeichne sich noch nicht ab.

7.07 Uhr: 5011 Corona-Neuinfektionen und 34 neue Todesfälle registriert

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 5011 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von heute hervor. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 34 neue Todesfälle verzeichnet - und damit ein neuer Tiefstand im Jahr 2021.

Der Wert ist aber mit Vorsicht zu genießen: Er bezieht sich explizit nicht darauf, wie viele Menschen binnen eines Tages gestorben sind. Es geht um die Zahl der Meldungen an das RKI. Darin können auch Todesfälle enthalten sein, die schon einige Zeit zurückliegen. Am Montag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen zudem meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 04.40 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 4732 Neuinfektionen und 60 neue Todesfälle verzeichnet. Am Montag davor lag die Zahl der neuen Todesfällen bei 62, am Montag den 11.1. lag der Wert bei 343. Niedriger als an diesem Montag war die Zahl der neuen Todesfälle zuletzt am 1. November 2020 gewesen: An dem Sonntag wurden 29 neue Fälle verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI nun bundesweit bei 68,0 - und damit höher als am Vortag (66,1).

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 7. März:

21.11 Uhr: Von der Leyen erwartet deutlich erhöhte Lieferungen von Corona-Vakzinen ab April

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen rechnet mit einer deutlichen Beschleunigung der EU-weiten Corona-Impfkampagne ab April. Die Impfstoff-Liefermengen könnten sich ab April „nach den Plänen der Hersteller nochmal verdoppeln, auch weil weitere Impfstoffe vor der Zulassung stehen“, sagte sie im Interview mit der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Montagsausgaben). Pro Monat erwarte sie im zweiten Quartal die Lieferung von rund 100 Millionen Impfstoff-Dosen. Dies würde eine massive Aufstockung der bisher bereitgestellten Impfstoff-Mengen bedeuten.

Von der Leyen sagte den Zeitungen, im Januar seien rund 20 Millionen Impfstoff-Dosen in die EU geliefert worden, im Februar seien es bereits rund 30 Millionen gewesen. Für März erwarte die EU rund 50 Millionen Dosen. Bei einer Lieferung von 100 Millionen Impfstoff-Dosen pro Monat in die EU müssten in Deutschland laut „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“ etwa 20 Millionen Dosen ausgeliefert und verimpft werden. Dafür müssten die hiesigen Impfkapazitäten deutlich hochgefahren werden: Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts wurden mit Stand am vergangenen Freitag seit dem 28. Dezember insgesamt nur rund 7,3 Millionen Impfungen in Deutschland verabreicht.

Von der Leyen machte in dem Zeitungsinterview auch Hoffnung auf ein sicheres Reisen im Sommer. Wichtig sei aber, „dass jetzt alle ihre Hausaufgaben machen“, sagte sie mit Blick auf die Regierungen der Mitgliedstaaten. 

19.51 Uhr: Britische Corona-Variante in Reichenauer Kindergarten nachgewiesen

Eine Erzieherin der städtischen Einrichtung Käppele ist seit einer Woche wegen Corona in Quarantäne. Jetzt ist klar, dass es sich um eine Mutation handelt. Am Montag will die Gemeinde Reichenau in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt entscheiden, welche Maßnahmen nun zu treffen sind.

19.13 Uhr: Nur noch drei Kreise mit Sieben-Tage-Inzidenz von unter 35 im Südwesten

Auch am Wochenende hat in Baden-Württemberg die Zahl der bestätigten Corona-Ansteckungen und die Sieben-Tage-Inzidenz zugenommen. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes (Stand: 16 Uhr) stieg die Zahl Fälle von Samstag auf Sonntag um 486 auf jetzt insgesamt 323.931, die der Toten im Zusammenhang mit Covid-19 um 8 auf 8270. Dem stehen schätzungsweise 301.472 Genesene gegenüber, was einer Zunahme um 840 entspricht. Fürs ganze Land wuchs die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen der vergangenen sieben Tage von 59,7 am Samstag auf jetzt 60,5.

Die Zahl der Kommunen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von weniger als 35 ging derweil weiter auf jetzt nur noch drei zurück: Es sind dies der Schwarzwald-Baar-Kreis (31,1) sowie der Landkreis Tübingen (24,5) und der Stadtkreis Heilbronn (32,4). Allerdings weist nur noch der Landkreis Schwäbisch Hall mit 173,3 einen dreistelligen Wert auf. 27 Stadt- und Landkreise liegen über dem Grenzwert 50.

18.52 Uhr: Nüßlein verlässt wegen Maskenaffäre die Unionsfraktion, behält aber sein Mandat

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Georg Nüßlein hat mit sofortiger Wirkung seinen Austritt aus der Unionsfraktion erklärt. Er will sein Bundestagsmandat aber bis zum Ende der Wahlperiode behalten, wie Nüßlein am Sonntagabend in einer persönlichen Erklärung mitteilte, die sein Anwalt übermittelte.

17.20 Uhr: Schuldzuweisungen vor Start von Gratis-Schnelltests in Deutschland

Vor dem angekündigten Beginn kostenloser Corona-Tests an diesem Montag gibt es Kritik an einer unzureichenden Vorbereitung. Dabei zeichnete sich bereits ab, dass es zum Wochenstart zunächst keine flächendeckende Versorgung mit dem von Bund und Ländern vereinbarten Angebot geben wird. Aus der Opposition und auch der Koalition wurden Vorwürfe gegen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erhoben, der sich aber wehrte. „Es war nie vereinbart, dass der Bund diese Tests beschafft“, sagte er am Wochenende bei einer digitalen Gesprächsrunde mit dem rheinland-pfälzischen CDU-Spitzenkandidaten Christian Baldauf. „Was vereinbart war, ist, dass wir mithelfen, dass sie zugänglich sind, dass sie verfügbar sind.“ Schnelltests seien „mehr als genug verfügbar“, bekräftigte er.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: „Mitte Februar hat Gesundheitsminister Jens Spahn kostenlose Schnelltests für alle versprochen. Und er hat behauptet, er habe für Deutschland 500 Millionen Tests vertraglich gesichert. Das war ein großes Versprechen und hat sehr hohe Erwartungen geweckt, die er nicht einhalten konnte.“ Auch die CSU zeigte sich weiter unzufrieden. Ihr Generalsekretär Markus Blume legte mit Kritik an Spahn nach und sagte der „Bild am Sonntag“: „Man kann nicht die Verantwortung beim Testen auf die Länder schieben und sich selbst für komplett unzuständig erklären.“

15.52 Uhr: Studie gestartet: Großbritannien infiziert Freiwillige mit Corona

In Großbritannien sind die ersten Freiwilligen im Zuge einer Studie mit Corona infiziert worden. Die sogenannten Human-Challenge-Analysen hätten am Samstag begonnen, bestätigte das britische Gesundheitsministerium der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Nach früheren Angaben der britischen Regierung handelt es sich um die erste Studie weltweit, bei der Menschen gezielt mit Sars-CoV-2 infiziert werden.

„Das Human-Challenge-Programm wird die Entwicklung von Impfstoffen und Behandlungen gegen Covid-19 verbessern und beschleunigen“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. „Die erste Gruppe von Freiwilligen hat nun am Royal Free Hospital in London mit der Virus-Charakterisierungs-Studie begonnen.“ Die Probanden würden „in einer sicheren und kontrollierten Umgebung dem Virus ausgesetzt, rund um die Uhr überwacht von Medizinern und Wissenschaftlern“, hieß es.

14.37 Uhr: Nächtliche Ausgangssperre im Südwesten künftig erst ab Inzidenz von 100

Die neue Corona-Verordnung des Landes sieht vor, dass nächtliche Ausgangssperren von 21 Uhr bis 5 in Kreisen gelten können, wo die Inzidenz über 100 liegt. Bisher war hier eine Inzidenz von 50 die Untergrenze. Voraussetzung ist eine „erhebliche Gefährdung der wirksamen Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus“, wie aus der jüngsten Verordnung hervorgeht, die ab 8. März gilt. Demnach darf in den kreisen, wo die Inzidenz höher liegt, das Haus nachts nur noch aus triftigen Gründen verlassen werden. Wie lange die Inzidenz über 100 gelegen haben muss, war am Sonntagnachmittag noch unklar. In der neuen Verordnung selbst ist von drei Tagen die Rede, in einer anderen Landespublikation von sieben Tagen. Die jüngste Verordnung sieht einen Stufenplan vor, wonach Öffnungen und Lockerungen ab Inzidenzen unter 100 möglich sind. Unter 50 sind zusätzliche Öffnungen möglich. Die Verordnung gilt zunächst bis 28. März. (mim)

13.12 Uhr: Regierung erwartet deutlichen Anstieg der Insolvenzen

Die Bundesregierung erwartet als Folge der Corona-Pandemie eine erheblich steigende Zahl an Firmenpleiten. „Nach Einschätzung der Bundesregierung wird sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2021 deutlich erhöhen“, heißt es in einer Regierungsantwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion, die der „Augsburger Allgemeinen“ vorliegt.

Aktuelle Einschätzungen gingen davon aus, dass es im Vergleich zu 2019 mit 18 749 Fällen einen Anstieg im vierstelligen oder niedrigen fünfstelligen Bereich geben werde, zitierte die Zeitung aus der Antwort. Dennoch sei „keine massive Insolvenzwelle in der Breite der Realwirtschaft zu erwarten“, heißt es demzufolge in dem Schreiben des zuständigen Justizministeriums. Solche Prognosen seien „allerdings mit hoher Unsicherheit behaftet“.

11.37 Uhr: Chef von Tui Deutschland sieht gute Chancen für Sommerurlaub

Der Deutschlandchef des Tui-Konzerns, Marek Andryszak, sieht trotz der Corona-Pandemie gute Chancen für den Sommerurlaub. "Heute herrscht natürlich noch Unsicherheit über Öffnungen zu Ostern, bereits für Pfingsten bin ich allerdings schon sehr viel zuversichtlicher", sagte Andryszak nach Angaben vom Sonntag dem Portal "t-online". Für die Zeit danach sei er sich jedoch sehr sicher. "Im Hochsommer aber können wir alle Reiseziele wieder ansteuern."

Bis auf Tests und Maskenpflicht werde es kaum noch Einschränkungen geben, sagte Andryszak. Auch mit steigenden Preisen rechne er nicht. Der Urlaub werde im Gegenteil "dieses Jahr sogar günstiger werden". Beim Vergleich derselben Reisezeiten und derselben Reiselängen würden die Reisen eher billiger, weil zu erwarten sei, dass viele Hotels nicht voll ausgelastet seien.

Andryszak appellierte an die Politik, klare Regeln aufzustellen - etwa zu Tests vor Reiseantritt. Wer eine Reise buche, wolle wissen, "wann er wieder ins Flugzeug steigen oder an Bord eines Schiffs gehen kann". "Mein Appell an die Politik lautet deshalb: Gehen Sie mit uns eine Partnerschaft ein, machen Sie Vorgaben fürs Verreisen, und wir setzen das dann um", sagte Andryszak.

10.40 Uhr: Maskenaffäre: CDU-Abgeordneter Löbel zieht sich aus Politik zurück

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Nikolas Löbel zieht sich im Zuge der Affäre um Geschäfte mit der Beschaffung von Corona-Masken aus der Politik zurück. Er werde sein Bundestagsmandat Ende August niederlegen und auch nicht mehr für den nächsten Bundestag kandidieren, teilte Löbel am Sonntag mit. Zugleich werde er seine Mitgliedschaft in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sofort beenden. „Ich übernehme die Verantwortung für mein Handeln und ziehe die notwendigen politischen Konsequenzen.“

Der Unionspolitiker betonte, er habe die Ansprüche an seine Ämter mit seinem Handeln verletzt. „Dafür möchte ich mich bei allen Bürgerinnen und Bürgern dieses Landes entschuldigen.“

Löbel hatte am Freitag eine Beteiligung an Geschäften mit Corona-Schutzmasken eingeräumt. Löbels Firma kassierte demnach Provisionen von rund 250 000 Euro, weil sie Kaufverträge über Masken zwischen einem baden-württembergischen Lieferanten und zwei Privatunternehmen in Heidelberg und Mannheim vermittelt hatte. Löbel räumte daraufhin zwar schnell Fehler ein, zog sich zunächst aber nur aus dem Auswärtigen Ausschuss des Bundestags zurück.

08.40 Uhr: Polizei beendet Coronaparty in Saarbrücken- Auch Gaststätte in Freiburg geräumt

Einer Geburtstagsfeier mit dutzenden Gästen hat die Polizei in Saarbrücken in der Nacht zum Sonntag ein Ende bereitet. Wie die Beamten mitteilten, wurden sie kurz vor Mitternacht über die Party im Keller eines Mehrfamilienhauses informiert. Bereits vor dem Haus waren „laute Musik, Mikrofondurchsagen und Partygegröle“ zu hören. Im Keller stießen Polizisten auf 35 Menschen, die entgegen der Coronaregeln feierten. Viele von ihnen versuchten anschließend, falsche Adressen anzugeben. Die Party wurde aufgelöst, gegen die Gäste wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Den ausgesprochenen Platzverweisen kamen sie teils nur widerwillig nach.

Auch in Freiburg in Baden-Württemberg war die Polizei wegen einer größeren Veranstaltung in einer Gaststätte im Einsatz. In einem Lokal im Stadtteil Haslach wurden 29 Menschen angetroffen. Der Durchsuchungseinsatz fand „im Rahmen eine Ermittlungsverfahrens“ statt, zudem die Polizei zunächst keine weiteren Angaben machte.

08.25 Uhr: RKI registriert 8103 Corona-Neuinfektionen und 96 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 8103 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 96 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Sonntag hervor. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 03.11 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 7890 Neuinfektionen und 157 neue Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Sonntagmorgen bundesweit bei 66,1 - und damit im Vergleich zum Vortag (65,6) etwas höher.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 6. März:

20.50 Uhr: Zahl der Kreise im Südwesten unter 35er-Inzidenz sinkt auf vier

In Baden-Württemberg ist die Ausbreitung des Coronavirus weiterhin nicht gestoppt. Die Zahl der bestätigten Fälle stieg von Freitag auf Samstag um 1209 auf jetzt insgesamt 323 445, die der Toten im Zusammenhang mit Covid-19 um 13 auf 8262. Dem stehen schätzungsweise 300 632 Genesene gegenüber, was einer Zunahme um 869 entspricht, wie das Landesgesundheitsamt (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte.

Derweil sank die Zahl der Kommunen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von weniger als 35 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner auf vier. Es sind dies der Enzkreis (34,6) und der Schwarzwald-Baar-Kreis (32)sowie der Landkreis Tübingen (30,2)und der Stadtkreis Heilbronn (32,4). Dafür weist hier nur noch der Landkreis Schwäbisch Hall mit 175,8 einen dreistelligen Wert auf; tags zuvor zählte auch noch der Kreis Rottweil dazu. Fürs ganze Land stieg die Sieben-Tage-Inzidenz von 57,3 am Freitag auf jetzt 59,7.

Seit Ende Dezember wurden der Stuttgarter Behörde 7137 Fälle mit Hinweisen auf „besorgniserregende Virusvarianten“ übermittelt. Dies betrifft mit 5740 Fällen vor allem den zuerst in Großbritannien entdeckten Typ B.1.1.7. Der Anteil an Nachweisen solcher Varianten lag in der vergangenen Woche bei mehr als 50 Prozent. Er steigt seit Wochen kontinuierlich. Zuletzt wurden 241 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt und davon 140 invasiv beatmet.

20.13 Uhr: Gegner von Corona-Maßnahmen protestieren in der Schweiz und in Österreich

Aus Protest gegen die Corona-Maßnahmen sind in der Schweiz tausende Menschen auf die Straße gegangen. Wie die Nachrichtenagentur SDA unter Berufung auf die Polizei berichtete, zogen am Samstag mehr als 4000 Demonstranten schweigend durch die Stadt Chur. Einige der Menschen hielten Protest-Plakate mit Aufschriften wie "Stopp Diktatur" oder "Finger weg von unseren Kindern" in die Höhe.

Die Churer Stadtpolizei hatte den vom Verein "Stiller Protest" initiierten Demonstrationszug unter Auflagen bewilligt. Einen Auftritt während der Kundgebung hatte unter anderem der SVP-Politiker Ruedi Weber. 

Auch in der österreichischen Hauptstadt Wien gingen am Samstag erneut Gegner der Corona-Maßnahmen auf die Straße. Eine Rede vor den zunächst am Heldenplatz versammelten Demonstranten hielt der frühere österreichische Innenminister Herbert Kickl von der rechtspopulistischen FPÖ, wie die Nachrichtenagentur APA berichtete. Er sprach demnach unter anderem von "Corona-Stahlhelmen in den Regierungsbüros" und "Schmuddel-Typen" in den Ministerien. 

18.13 Uhr: Rund 200 Menschen nach Corona-Ausbruch in Göppinger Kindergarten in Quarantäne

Nach einem Corona-Ausbruch in einem Kindergarten in Geislingen an der Steige (Kreis Göppingen) müssen etwa 200 Menschen in Quarantäne. Bei insgesamt neun Kindern und Erziehern aus mehreren Gruppen des Kindergartens sei das Coronavirus nachgewiesen worden, wobei es sich in mindestens zwei Fällen um die zunächst in Großbritannien entdeckte ansteckendere Corona-Variante handle, teilte das Landratsamt Göppingen am Samstag mit. Zudem sei das Virus bereits in mindestens fünf Fällen im familiären Umfeld einzelner Kindergartenkinder oder -mitarbeiter entdeckt worden, auch hier teils in mutierter Form.

Das Gesundheitsamt ordnete daraufhin laut Landratsamt eine Quarantäne für alle positiv getesteten Kinder und Erwachsene, deren Kontaktpersonen sowie weitere Haushaltsangehörige an. Alleine in der Stadt Geislingen seien in diesem Zusammenhang mindestens 200 Quarantänen notwendig. Genauere Zahlen könne man erst in den kommenden Tagen nennen, wenn die Untersuchungen abgeschlossen seien. Der Kindergarten bleibe bis auf weiteres geschlossen.

17.00 Uhr: Affäre um Geldzahlungen für Corona-Schutzmasken weitet sich aus

In der Affäre um Geldzahlungen an Abgeordnete der Unionsfraktion im Zusammenhang mit Verträgen über Corona-Schutzmasken hat nun auch der Mannheimer CDU-Abgeordnete Nikolaus Löbel Konsequenzen gezogen. Löbel gab seinen Sitz im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages auf, nachdem der "Spiegel" am Freitag über Provisionszahlungen in Höhe von 250.000 Euro berichtet hatte. Die Spitze der Unionsfraktion bemühte sich um Schadensbegrenzung und warnte ihre Abgeordneten vor Geschäftemacherei mit Corona-Masken.

Nachdem am Freitag zunächst der CSU-Bundestagsabgeordnete Georg Nüßlein, der im Zusammenhang mit dem Ankauf von Corona-Schutzmasken unter Korruptionsverdacht steht, seinen Rückzug aus der Politik angekündigt hatte, erklärte Löbel am Abend seinen Rückzug aus dem Auswärtigen Ausschuss des Bundestages, wie die "Stuttgarter Zeitung" berichtete. Der Politiker hatte zuvor die Zahlung von Provisionen von rund 250.000 Euro für die Vermittlung von Kaufverträgen über Masken an seine Firma, die Projektmanagement-GmbH, eingeräumt.

14.30 Uhr: Erste Corona-Impfungen für Menschenaffen - im Zoo von San Diego

Im Zoo von San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien sind die ersten Menschenaffen gegen Covid-19 geimpft worden. Das bestätigte der Betreiber des Zoos, die San Diego Zoo Wildlife Alliance, am Freitag (Ortszeit) auf Twitter. „Der Impfstoff wurde speziell für Tiere entwickelt“, hieß es weiter. Geimpft wurden laut „National Geographic“ vier Orang-Utans und fünf Bonobos, demnächst sollen vier weitere Affen an der Reihe sein. Die Tiere erhielten jeweils nach drei Wochen ihre zweite Dosis.

„Den Tieren geht es gut und wir haben keine unerwünschten Reaktionen auf den Impfstoff festgestellt“, sagte Darla Davis, Sprecherin der Wildlife Alliance, dem Sender CNN. Zuvor waren im Januar acht Gorillas des Zoos positiv auf das Virus getestet worden - und waren damit die ersten positiv getesteten Menschenaffen weltweit. Die Symptome waren jedoch mild und beschränkten sich auf Husten, Verstopfung und Müdigkeit. Die Affen haben sich seitdem vollständig erholt. Es wurde vermutet, dass sich die Tiere trotz Sicherheitsvorkehrungen des Zoos bei einem asymptomatischen Mitarbeiter angesteckt hatten.

Corona-Infektionen sind laut „National Geographic“ auch bei Hunden, Katzen, Nerzen, Tigern, Löwen und einigen anderen Tieren auf der ganzen Welt bestätigt worden. Dass Menschenaffen für das Coronavirus empfänglich waren, beunruhigte die Wissenschaftler aber besonders, berichtete „National Geographic“. Es gebe nur noch weniger als 5000 Gorillas in freier Wildbahn. Da sie in engen Familiengruppen lebten, wurde befürchtet, die Infektion könnte sich schnell ausbreiten und die Populationen gefährden.

13.15 Uhr: Baden-Württemberg liefert vorerst keine Impfdosen mehr an Krankenhäuser

Angesichts eines weiter großen Mangels an Corona-Impfstoffen stellt die baden-württembergische Landesregierung den Krankenhäusern im Südwesten vorerst keine gesonderten Impfdosen mehr für das Personal zur Verfügung. Man habe entschieden, „zum jetzigen Zeitpunkt keinen weiteren Impfstoff mehr exklusiv an die Krankenhäuser zu geben“, teilte das Landesgesundheitsministerium am Samstag in Stuttgart auf Anfrage mit. Stattdessen wolle man neue Impfdosen komplett an die Impfzentren liefern. „Noch immer ist der Impfstoff knapp und die dem Land zur Verfügung gestellten Impfdosen sind über Wochen in den Impfzentren verplant“, hieß es zur Begründung.

Klinik-Mitarbeiter, die noch keine Erstimpfung erhalten haben, müssen sich nun in Impfzentren um Termine bemühen. Der Chefvirologe des Universitätsklinikums Heidelberg, Hans-Georg Kräusslich, kritisiert dieses Vorgehen. „Wir sind darüber nicht glücklich, können es auch nicht wirklich nachvollziehen“, sagte er der „Rhein-Neckar-Zeitung“ (Samstag). „Wir würden zum Beispiel auch gerne die Studierenden im klinischen Semester impfen, ebenso weitere Mitarbeiter. Jetzt müssen sich wieder alle im Impfzentrum anmelden, wo die Belastung ohnehin schon hoch ist.“

Das Gesundheitsministerium verwies darauf, dass das Krankenhaus-Personal mit der höchsten Priorität „bereits vollständig“ geimpft sei. Dafür seien die ersten beiden Lieferungen des Astrazeneca-Impfstoffs, die das Land erhalten habe, „nahezu komplett“ an die Krankenhäuser gegangen. Es habe sich um rund 72 000 Impfdosen gehandelt.

12.50 Uhr: Umfrage: Anlaufstelle für Kritik an Corona-Politik fehlt

Viele Baden-Württemberger wünschen sich eine Anlaufstelle für ihre Kritik an der Corona-Politik. In einer am Samstag veröffentlichten Umfrage im Auftrag aller Tageszeitungen im Südwesten gab jeder Zweite an, als Bürger ohnmächtig zu sein. Fast drei Viertel (73 Prozent) derjenigen, die mit dem Krisenmanagement der Landesregierung unzufrieden sind, sehen keine Möglichkeit, sich mit ihren Anregungen einzubringen. 

Die Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach ergab zudem: Eine breite Mehrheit der Bevölkerung ist für die Beibehaltung der Schuldenbremse. Da die geltende Regelung ohnehin vorsieht, dass das Land in Notsituationen vorübergehend neue Schulden aufnehmen darf, sehen 60 Prozent keinen Anlass, die Schuldenbremse generell zur Disposition zu stellen. Lediglich 17 Prozent plädieren für die Abschaffung.

Für die meisten Baden-Württemberger (67 Prozent) ist der Kampf gegen die Corona-Pandemie die wichtigste Aufgabe, um dem Land eine gute Zukunft zu sichern. Ein weiteres politisches Ziel, das fast genau so viele Befragte (66 Prozent) als wichtig ansehen: für ausreichend bezahlbaren Wohnraum zu sorgen.

Beim sogenannten BaWü-Check geben die Tageszeitungen im Südwesten seit vergangenem Herbst jeden Monat eine Umfrage in Auftrag, um repräsentative Ergebnisse zu Themen wie Bildung, Verkehr und Wirtschaft zu erhalten. An der Aktion nehmen 78 Zeitungstitel aus 45 Verlagen teil. Die aktuelle Umfrage stützt sich auf 1002 repräsentativ geführte Online-Interviews mit Bürgerinnen und Bürgern in Baden-Württemberg ab 18 Jahren. Interviewt wurde vom 19. bis 26. Februar.

12.05 Uhr: Schnelltests und Selbsttests - was steckt dahinter?

Bei Lockerungen von Corona-Beschränkungen setzt die Bundesregierung auf Tests, die nicht extra im Labor ausgewertet werden müssen. Angeboten werden soll künftig zumindest ein kostenloser Schnelltest pro Woche für alle Bürger. Dazu wird durch geschultes Personal etwa in Apotheken, Testzentren oder Praxen ein Nasen- oder Rachenabstrich genommen. Die Probe kommt auf einen Streifen, der nach 15 bis 20 Minuten mit einer Verfärbung reagiert.

Selbsttests für Zuhause können in konkreten Alltagssituationen helfen, etwa bei Privatbesuchen. Sie müssen in Apotheken, Geschäften oder im Internet gekauft werden. Selbsttests funktionieren ganz ähnlich wie die Schnelltests. Der Unterschied: Sie werden selbst durchgeführt und die Probe wird aus dem vorderen Nasenbereich entnommen. Gebrauchshinweise sind zu beachten. In absehbarer Zeit könnten auch noch Gurgel- und Spucktests hinzu kommen.

Sowohl beim Schnell- als auch beim Selbsttest gilt: Ein positives Ergebnis muss unabdingbar durch einen PCR-Test überprüft werden. Und auch bei einem negativen Ergebnis sind die Corona-Regeln weiterhin einzuhalten.

10.50 Uhr: Impfzentren im Südwesten führen Wartelisten für Impfkandidaten

In Baden-Württemberg entscheiden die Impfzentren, was am Ende eines Tages mit nicht verwendeten Anti-Corona-Impfdosen geschieht. „Übrige Dosen werden ausschließlich an Personen aus den aktuell berechtigten Prioritäten verimpft, etwa Rettungsdienst, eigenes, noch nicht geimpftes Impfpersonal, oder Personen in benachbarten Pflegeheimen oder Kliniken“, teilte das Sozialministerium in Stuttgart auf epd-Anfrage mit. Manche der Zentren führten Wartelisten mit Personen aus der Priorität der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), die kurzfristig kontaktiert werden können.

Ziel sei es, keinen Impfstoff zu verschwenden, so das Ministerium. Aufbereitete Impfdosen hätten eine Haltbarkeit von bis zu sechs Stunden. „Es wird davon ausgegangen, dass es in dieser Zeitspanne möglich ist, noch nicht geimpfte Impfberechtigte aus der aktuellen berechtigten Priorität zu finden“, erklärte ein Ministeriumssprecher.

Die Impfreihenfolge regelt eine Bundesverordnung. In der ersten Gruppe mit der höchsten Priorität sind über 80-jährige Menschen, Pflegekräfte und Beschäftigte auf Intensivstationen, in Notaufnahmen, Palliativstationen, Rettungsdiensten und Corona-Impfzentren. Ebenfalls vorrangig geimpft werden jetzt aber auch Erzieherinnen in Kitas oder Grundschullehrer aus der Gruppe 2.

9.40 Uhr: WHO warnt vor Nachlässigkeit im Kampf gegen Corona wegen Impfungen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Belieferung von Dutzenden weiteren Entwicklungsländern mit Corona-Impfstoffen angekündigt und zugleich vor einem Nachlassen im Kampf gegen die Pandemie wegen der Immunisierungskampagnen gewarnt. Kommende Woche werde die internationale Corona-Impfinitiative Covax 31 weitere Länder mit insgesamt 14,4 Millionen Impfdosen beliefern, teilte die WHO am Freitag mit. Diese Wochen waren 20 andere Länder mit 20 Millionen Impfdosen beliefert worden, darunter Nigeria, Moldau und Indien.

„Die Ankunft des Impfstoffs ist ein Moment großer Hoffnung“, sagte der WHO-Notfalldirektor Michael Ryan bei einer Pressekonferenz in Genf. „Aber potenziell ist es auch ein Moment, in dem wir an Konzentration verlieren.“ Ryan sagte, er sei „wirklich besorgt, dass (...) wir denken, dass wir es überwunden haben. Das haben wir nicht.“

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte, die Impfstoffverteilung über Covax sei zwar ein „ermutigender Prozess“, die Zahl der so verteilten Dosen sei aber „immer noch relativ gering“. Die Impfstoffproduktion müsse auch für ärmere Länder hochgefahren werden.

9.00 Uhr: Mehr als 9500 Corona-Neuinfektionen in Deutschland und 300 weitere Todesfälle

In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 9500 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 9557 neue Ansteckungsfälle registriert. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 65,6. Am Vortag hatte dieser Wert 65,4 betragen.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie wuchs den Angaben zufolge auf 2.492.079. Laut RKI wurden ferner 300 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion binnen 24 Stunden registriert. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 71.804. Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen bezifferte das RKI mit rund 2,299 Millionen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg zuletzt wieder an, nachdem sie im Februar zwischenzeitlich auf unter 60 gefallen war. Bei dem Wert handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb dieses Zeitraums. Sie ist ein wesentlicher Maßstab bei der Verhängung oder Lockerung von Corona-Restriktionen.

8.15 Uhr: Chef von Pfizer Deutschland würde auch Konkurrenz-Vakzin Astrazeneca nehmen

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Pfizer Deutschland, Peter Albiez, würde sich auch mit dem Impfstoff des Konkurrenten Astrazeneca impfen lassen. „Den würd' ich nehmen, den Impfstoff, ja“, sagte Albiez im Live-Programm von „Bild“ auf eine entsprechende Frage. Jeder von der EU-Arzneimittelbehörde EMA geprüfte Impfstoff sei sicher und verträglich. „Jede Impfung schützt einen selbst, und jede Impfung ist ein wichtiger Schritt“, sagte der Pfizer-Manager. Nötig sei „eine größere Dynamik“ beim Impfen. Albiez forderte, in den kommenden Monaten dafür „alles zu mobilisieren“.

In der EU sind bisher drei Corona-Impfstoffe zugelassen worden. Sie stammen von den Herstellern Pfizer/Biontech, Moderna und AstraZeneca. Am 11. März wird die EMA voraussichtlich auch die Zulassung des Impfstoffes des US-Herstellers Johnson&Johnson empfehlen.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 5. März:

22.25 Uhr: RKI registriert 10 580 Corona-Neuinfektionen und 264 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 10 580 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 264 weitere Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Freitag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9997 Neuinfektionen und 394 neue Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 5.20 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Freitagmorgen bundesweit bei 65,4 - und damit etwas höher als am Vortag (64,7). Vor vier Wochen, am 5. Februar, hatte die Inzidenz noch bei 79,9 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

21.55 Uhr: Unternehmen in Grenzregion bekommen hunderttausende Corona-Tests

Um weiter einen reibungslosen Grenzverkehr mit Frankreich und der Schweiz zu ermöglichen, will die Landesregierung Unternehmen mehrere Hunderttausend Schnelltests zur Verfügung stellen. Man habe eine Vereinbarung mit den zuständigen Wirtschaftskammern getroffen, Unternehmen in der Grenzregion kostenlos mit 300 000 Schnelltests aus dem Landesbestand zu versorgen, hieß es in einer Mitteilung der Landesregierung am Freitagabend.

Angesichts des hohen Infektionsgeschehens in weiten Teilen Frankreichs sei es wahrscheinlich, dass auch die an Baden-Württemberg angrenzende französische Nachbarregion Grand Est als Virusvarianten- oder Hochinzidenzgebiet eingestuft werden könnte, hieß es. Das könne ebenso für die Schweiz gelten. Dann würde den Angaben zufolge eine Testpflicht bei der Einreise gelten. „Das würde die sozial und wirtschaftlich eng verwobenen Grenzräume am Oberrhein, Hochrhein und Bodensee mit ihren rund 100 000 Grenzpendlern und Grenzgängern vor weitere große Herausforderungen stellen“ hieß es weiter.

21.35 Uhr: Italien registriert höchste Totenzahl seit dem Zweiten Weltkrieg

Italien hat im Pandemie-Jahr 2020 nach offiziellen Angaben die höchste Totenzahl seit dem Zweiten Weltkrieg verzeichnet. Insgesamt habe es im Vorjahr 746 146 Sterbefälle gegeben - und damit über 15 Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019, teilte das Statistikamt Istat in Rom am Freitag mit.

Nachdem die erste große Corona-Welle das 60-Millionen-Einwohner-Land Ende Februar 2020 getroffen hatte, ermittelten die Fachleute auch die sogenannte Übersterblichkeit für die Monate März bis Dezember. In dieser Phase starben den Angaben zufolge gut 20 Prozent mehr Menschen als im Schnitt der Jahre 2015 bis 2019. Das waren mehr als 108 000 Tote. Wobei dieser Wert nicht bedeutet, dass dies die Zahl zusätzlicher direkter Covid-19-Opfer war. Experten hatten schon früher darauf hingewiesen, dass es auch vermehrt Tote unter anderem wegen der Überlastung des Krankenhaussystems gegeben haben könnte.

20.20 Uhr: Nur noch 5 Kreise unter 35er-Inzidenz

Das Coronavirus breitet sich im Südwesten weiter aus und lässt die Inzidenzwerte steigen. Nach Angaben des Landesgesundheitsamts vom Freitag liegen nur noch die Stadt Heilbronn, der Enzkreis, der Schwarzwald-Baar-Kreis sowie die Landkreise Tübingen und Böblingen unter einer Marke von 35 Infektionen je 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche.

Die Kreise Rottweil und Schwäbisch Hall liegen mit 112,2 beziehungsweise 150,4 im dreistelligen Bereich. 13 Stadt- und Landkreise liegen zwischen 35 und 50, 24 Kreise zwischen 50 und 100. Das sind die Bereiche, für die stufenweise Lockerungen in den kommenden Wochen in Sicht sind. Auch landesweit stieg die 7-Tage-Inzidenz weiter auf 57,3 nach 56,3 am Vortag.

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie wuchs um 1070 auf 322.236, die der an oder mit dem Virus Gestorbenen um 35 auf 8249. Als genesen gelten 299.763 Menschen (plus 924). Bei diesem Wert handelt es sich um eine Schätzung.

19.31 Uhr: 40 Praxen am Pilotprojekt für Corona-Impfungen beteiligt

Am Pilotprojekt für erste Corona-Impfungen in Arztpraxen sind 40 Arztpraxen in Baden-Württemberg beteiligt. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) von Freitag sollen ab kommenden Montag über 80-Jährige angeschrieben und ihnen Impftermine in den Praxen angeboten werden. Auch pflegebedürftige über 80-Jährige, die zu Hause wohnen, würden berücksichtigt, sagte KV-Sprecher Kai Sonntag. Bei ihnen würden Hausbesuche für die Impfungen vereinbart. Geimpft werde nur der Impfstoff von Biontech/Pfizer. Es sei der Plan, jeder dieser Praxen rund 50 Dosen pro Woche zur Verfügung zu stellen.

Bei dem Pilotprojekt erprobt werden sollen laut Sonntag die Lieferketten sowie die Dokumentation und die Weitergabe von Informationen an das Robert Koch-Institut. So schaffe man die Voraussetzungen für einen künftigen reibungslosen und nahtlosen Übergang der Impfungen in die Hausarztpraxen im großen Stil.

18.22 Uhr: Abstand halten im Präsenzunterricht: Opposition kritisiert Eisenmann

Wenn die Fünft- und Sechstklässler übernächsten Montag wieder alle auf einmal in die Schule zurückkehren, sollen sie im Unterricht die Corona-Abstandsregeln einhalten. Darüber hat Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) die Schulen im Land informiert. Doch wie die Schulen das bewerkstelligen sollen - etwa durch die Teilung von Klassen -, darüber steht nichts in dem Brief. Die Opposition aus SPD und FDP warf der Ministerin vor, die Schulen allein zu lassen.

„Ob überall ausreichend große Räume zur Verfügung stehen, ist sehr zweifelhaft“, sagte FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke der dpa in Stuttgart. Offensichtlich seien die Konsequenzen der vollständigen Rückkehr nicht bedacht worden. Ex-Kultusminister und SPD-Chef Andreas Stoch hielt Eisenmann und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) vor, niemand wisse, wie das organisiert werden solle. Unklar sei etwa, wie die Aufsichtspflicht gewährleistet werden soll, wenn Lehrerinnen oder Lehrer in zwei Räumen gleichzeitig unterrichten.

17.30 Uhr: Tübingen weitet Vergabe kostenfreier Schnelltests aus

 In Tübingen können ab Montag auch Betreiber von Kosmetikstudios, Massageeinrichtungen und Fahrschulen für ihre Belegschaft sowie für ihre Kunden kostenfreie Schnelltests erhalten. Diese könnten ohne medizinisches Fachpersonal verwendet werden, sagte Oberbürgermeister Boris Palmer. „Mit den kostenfreien Schnelltests unterstützen wir die Betriebe, die solche Tests benötigen, damit sie schnell wieder aufmachen und ihre gewohnten Dienstleistungen anbieten können“, erklärte Palmer. Bisher seien dafür 175.000 Euro eingegangen, beschafft durch das Deutsche Rote Kreuz im Landkreis Tübingen.

Den Auftakt für die kostenfreien Schnelltests hatten Anfang der Woche die Tübinger Friseursalons gemacht. Mehr als 40 Salons haben sich nach Auskunft von Palmer mit Schnelltests ausgestattet und das Personal geschult. Während das Personal in großer Zahl von dem kostenfreien Angebot Gebrauch mache, seien die meisten Kunden noch zurückhaltend. Palmer appelliert an alle, sich beim Friseur zuerst testen lassen: „Unsere neue Freiheit verdanken wir den niedrigen Inzidenzen in Tübingen. Damit das so bleibt, bitte ich alle, die kostenfreien Testangebote intensiv zu nutzen.“ Der Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen lag im Landkreis Tübingen zuletzt bei 35. Das ist einer der niedrigsten in Baden-Württemberg.

15.31 Uhr: London kritisiert Lieferstopp von Astrazeneca-Impfstoff durch EU

Die britische Regierung hat sich kritisch zum kürzlich gestoppten Export von Astrazeneca-Impfstoff von Italien nach Australien geäußert. „Die weltweite Erholung hängt von internationaler Zusammenarbeit ab und wir sind alle auf globale Zusammenarbeit angewiesen. Beschränkungen einzuführen, gefährdet die globalen Bemühungen, das Virus zu bekämpfen“, sagte ein Sprecher von Premierminister Boris Johnson zu Reportern.

Der Sprecher fügte hinzu: „Wir erwarten, dass sich die EU weiterhin an ihre Zusagen hält.“ EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen habe in einem Gespräch mit Johnson Anfang des Jahres versichert, dass der Exportkontrollmechanismus der EU dazu gedacht sei, Transparenz herzustellen und nicht Unternehmen davon abzuhalten, ihre vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen.

14.21 Uhr: RKI-Präsident Lothar Wieler besorgt über steigende Corona-Inzidenzwerte

RKI-Präsident Lothar Wieler hat sich besorgt über wieder steigende Corona-Inzidenzwerte geäußert. Zwar gebe es einen deutlichen Rückgang der Inzidenzzahlen besonders bei den Gruppen, in denen viele schon geimpft worden seien, sagte der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin. Es gebe jedoch "weiterhin zu viele Todesfälle" und man sehe auch, dass "die Inzidenzen bei den unter 80-Jährigen wieder ansteigen". Wieler wies auch darauf hin, dass der Inzidenzwert der Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen generell bundesweit wieder steige.

Am Freitag lag der Wert laut RKI bei 65,4. Registriert wurden innerhalb von 24 Stunden 10.580 Corona-Neuinfektionen und 264 neue Todesfälle von Infizierten. Zudem sei absehbar, dass die britische Virusvariation B117 bald die vorherrschende Variante in Deutschland sein werde. "Dann wird es noch schwieriger, das Virus im Zaum zu halten", warnte Wieler. Er wies darauf hin, dass diese und weitere Mutanten "noch ansteckender und noch gefährlicher in allen Altersgruppen" seien als das ursprüngliche Coronavirus.

14 Uhr: Schweigeminute und Glocken: Schweiz gedenkt der Corona-Todesopfer

Mit einer Gedenkminute und Glockengeläut hat die Schweiz der Opfer der Corona-Pandemie gedacht. Mehr als 9300 Infizierte sind seit vergangenem Frühjahr gestorben. Der erste Todesfall war am 5. März 2020 bekannt geworden. Bundespräsident Guy Parmelin hatte dazu aufgerufen, auch an die Angehörigen der Verstorbenen sowie die Patienten in Krankenhäusern und Menschen, die nach einer Corona-Infektion noch mit Komplikationen kämpfen, zu denken. Im ganzen Land läuteten teils für 15 Minuten die Kirchenglocken. Auch im Kabinett legten die sieben Regierungsmitglieder eine Schweigeminute ein.

13.47 Uhr: Luca-App zur Kontakterfassung wird in Freiburg getestet

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie soll die neue Luca-App zur Kontakterfassung in der Region Freiburg getestet werden. Die Anwendung für Mobiltelefone soll etwa Restaurants, Cafés und Organisatoren von Veranstaltungen dabei unterstützen, die Kontaktdaten ihrer Besucher zu sammeln, wie das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald mitteilte. Im Fall einer Infektion mit dem Coronavirus könnten über die App die Kontaktinformationen der gleichzeitig anwesenden anderen Gäste sicher ans zuständige Gesundheitsamt weitergeleitet werden, hieß es. Bisher müssen Kontakte manuell erfasst werden.

Diese „Zettelwirtschaft“ entfalle mit der App. Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn rief in der Mitteilung die Bürger auf, die Anwendung rege zu nutzen. Derweil setzt Freiburg zur Bewältigung der Corona-Krise verstärkt auf Schnelltests und legte am Freitag eine entsprechende Strategie vor.

13 Uhr: Spitzengespräch zu Corona-Schnelltests in Betrieben abgesagt

Eine für diesen Freitag geplante Gesprächsrunde der Bundesregierung mit Wirtschafts- und Gewerkschaftsvertretern zum Thema Corona-Schnelltests in Betrieben ist abgesagt worden. Es gebe noch offene Fragen und es seien noch weitere Vorarbeiten nötig, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Daher entfalle die für den Nachmittag geplante Videokonferenz. Bei den Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch war beschlossen worden, dass die Unternehmen „als gesamtgesellschaftlichen Beitrag ihren in Präsenz Beschäftigten pro Woche das Angebot von mindestens einem kostenlosen Schnelltest machen“.

Dazu werde die Bundesregierung mit der Wirtschaft „noch in dieser Woche abschließend beraten“, hieß es in dem Beschlusspapier. Dieser Zeitplan kann nun nicht gehalten werden. Worin genau die offenen Fragen bestehen, sagte Seibert nicht. Er nannte auch keinen neuen Termin für das Gespräch.

11.55 Uhr: Bundesrat billigt weitere Corona-Hilfen für Familien

Familien bekommen weitere Hilfen in der Corona-Pandemie. Der Bundesrat billigte ein vom Bundestag vor einer Woche beschlossenes Gesetzespaket, zu dem der Kinderbonus und steuerliche Erleichterungen gehören. Der Bonus in Höhe von 150 Euro wird für jedes kindergeldberechtigte Kind gezahlt. Einen solchen Bonus hatte es bereits im vergangenen Jahr gegeben; damals betrug er 300 Euro. Daneben wurde beschlossen, auf Speisen in Gaststätten länger als zunächst geplant nur den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent zu erheben. Die Regelung wäre eigentlich Ende Juni ausgelaufen; sie wurde nun bis Ende 2022 verlängert. 

10.56 Uhr: Kretschmann warnt vor „Einkaufstourismus“ in Nachbarkreise

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die stärkere Lockerung des Corona-Lockdowns für Stadt- und Landkreise mit niedrigen Infektionszahlen verteidigt. „Wir wollen auf die Vernunft der Menschen setzen“, sagte der Grünen-Politiker  bei der Sondersitzung des Landtags in Stuttgart zu den Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern. Er räumte ein, dass es ein „gewisses Risiko“ sei, die Öffnung der Geschäfte an die Inzidenz-Zahlen der Kreise zu knüpfen. Er hoffe, dass es von Montag an nicht zu einem „großen Einkaufstourismus“ komme. „In diesem Fall müssten wir sehr schnell die Notbremse ziehen“, sagte Kretschmann. Die Kreise seien gebeten, sich mit ihren Nachbarn abzusprechen, um Aufläufe zu verhindern. Es sei eine „Probe“, ob das möglich ist, erklärte der Grüne.

9.40 Uhr: Spahn: Corona-Öffnungen an der Grenze des Verantwortbaren

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat erneut zu Vorsicht bei weiteren Lockerungen von Corona-Beschränkungen gemahnt. Die von Bund und Ländern vorgesehenen Öffnungsmöglichkeiten gingen an die Grenze dessen, was unter dem Gesichtspunkt des Gesundheitsschutzes verantwortbar sei, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Keine Öffnungsschritte zu wagen, wäre aber auch kaum verantwortbar gewesen. Wichtig sei deswegen die vereinbarte „Notbremse“ für den Fall, dass die Zahl der Neuinfektionen wieder stark ansteigen sollten.

Spahn machte deutlich, dass für den Start kostenloser Schnelltests als Angebot für alle Bürger ab kommender Woche ausreichend Tests vorhanden seien. Das werde nicht überall gleich an diesem Montag der Fall sein, aber viele Bundesländer hätten angekündigt, loslegen zu wollen. „Von diesen Schnelltests sind mehr als genug da“, betonte Spahn. Jedes Testzentrum wisse, wo sie zu bestellen seien, dies passiere auch schon. Der Bund übernehme nun die Kosten dafür. Auch Selbsttests für zu Hause kämen jetzt auf den Markt, Hersteller hätten signalisiert, 20 Millionen pro Woche herstellen zu können.

8.56 Uhr: Tourismusbeauftragter hofft auf Lockerungen für Reisebranche in einigen Wochen

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß(CDU), ist vorsichtig optimistisch, dass es in einigen Wochen Lockerungen für die Reisebranche geben kann. Er habe die Hoffnung, dass nach der nächsten Bund-Länder-Konferenz am 22. März auch Gastronomie und Hotels erste große Schritte gehen könnten, sagte Bareiß am Freitag im ARD-„Morgenmagazin“. Sicherheit gehe aber auch dieses Jahr noch vor. „Wir brauchen wirklich sichere Öffnungen“, sagte Bareiß. Er plädierte für Vorsicht im Angesicht der sich ausbreitenden Mutanten. Hoffnung gibt ihm die angekündigte Teststrategie: Diese könnte möglicherweise die Grundlage für regionale Entscheidungen sein, sagte er - so dass jemand mit einem aktuellen negativen Coronatest beispielsweise ins Restaurant oder Hotel gehen könnte.

7.16 Uhr: Eisenmann steht zu Lockerung auf Kreisebene: „Regionalität wagen“

CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann hat die stärkere Lockerung des Corona-Lockdowns für Stadt- und Landkreise mit niedrigen Infektionszahlen verteidigt. Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. „Den Vorwurf, dass nun ein Flickenteppich entstehe, kann ich nachvollziehen“, sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Aber das Land sei nun mal von regionalen Besonderheiten und Erwartungen geprägt und die regionalen Inzidenzen gingen sehr weit auseinander. „In einem Flächenland wie Baden-Württemberg wäre es deshalb ungerecht, wenn ein Einzelhändler auf der Ostalb, in Böblingen oder in Freudenstadt bei sehr niedriger Inzidenz nicht öffnen darf, weil der Wert zum Beispiel im Landkreis Schwäbisch Hall momentan noch weit über 100 liegt.“

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 4. März:

22.38 Uhr: Ausbruch der britischen Mutation des Covid-Virus in Kindergarten im Kreis Tuttlingen bestätigt

Wegen des Ausbruchs der britischen Mutation des Covid-Virus ist der von der Gemeinde Immendingen betriebene Kindergarten „Im Donaupark„ seit Mittwoch bis zum 16. März geschlossen. Anlass waren positive Tests mehrerer Erzieherinnen und auch Kinder, die die Einrichtung besuchen, zeigten Krankheitssymptome. Von der Schließung und den über das Gesundheitsamt angeordneten Quarantäne-Maßnahmen sind rund 90 Kinder und ihre Familien betroffen. Die zum Kindergarten „Im Donaupark„ gehörende, in einem getrennten Gebäude befindliche Kinderkrippe mit rund 30 Kindern ist ab Freitag, 5. März, wieder geöffnet.

21.25 Uhr: Baden-Württemberg setzt Lockerungen des Lockdowns auf Kreisebene um

Baden-Württemberg will stärkere Lockerungen des Corona-Lockdowns für Stadt- und Landkreise erlauben, wenn diese stabil unter einer Inzidenz von 50 liegen. Auf diese Umsetzung des Bund-Länder-Beschlusses hätte sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mit Kultusministerin und CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann am Donnerstagabend geeinigt, sagte Regierungssprecher Rudi Hoogvliet der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. In Kreisen, die unter 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in sieben Tagen liegen, kann unter anderem der Einzelhandel schrittweise öffnen.

20.00 Uhr: Erstmals EU-Export von Corona-Impfstoff blockiert

In der EU ist erstmals der Export von Corona-Impfstoff in einen Drittstaat blockiert worden. Italien habe eine Lieferung mit 250.000 Impfdosen des Herstellers Astrazeneca an Australien gestoppt, teilte das italienische Außenministerium mit. Die Dosen stammen aus einer Fabrik in Italien, die von Astrazeneca betrieben wird. Die EU stimmte der Anordnung aus Rom demnach zu. Die Lieferung sei aufgrund der anhaltenden Knappheit an Impfstoffen in der EU und in Italien und den Verzögerungen bei Lieferungen von Astrazeneca gestoppt worden, erklärte das italienische Außenministerium.

Rom habe die Lieferung auch aufgrund der hohen Anzahl der betroffenen Dosen blockiert. Zudem gelte Australien nicht als stark von der Pandemie „gefährdetes“ Land. Die EU hatte Ende Januar vorübergehend die Möglichkeit von Exportbeschränkungen eingeführt.

19.31 Uhr: Blitzumfrage: Mehrheit der Bevölkerung findet Corona-Beschlüsse verwirrend

Die jüngsten Vereinbarungen von Bund und Ländern sorgen bei vielen Bundesbürgern für Konfusion. In einer Blitzumfrage des Meinungsforschungsunternehmens Forsa für RTL und ntv gaben 59 Prozent der Teilnehmer an, sie fänden die Beschlüsse eher verwirrend, wie die Sender mitteilten. Lediglich ein gutes Drittel (36 Prozent) gab an, die Maßnahmen seien alles in allem verständlich. Fünf Prozent sagten, sie hätten sich noch nicht weiter damit auseinandergesetzt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder hatten in der Nacht zum Donnerstag beschlossen, den Lockdown bis Ende März fortzuführen, aber bereits kommende Woche weitere Lockerungen vorzunehmen.

Es gibt dazu einen fünfteiligen Öffnungsplan. Flankiert werden soll das Vorgehen durch kostenlose Corona-Schnelltests für alle. Uneinigkeit besteht laut der Forsa-Erhebung in der Frage, ob die beschlossenen Lockerungen im richtigen Tempo erfolgen. 33 Prozent der Befragten sagten den Angaben zufolge, das Vorgehen sei alles in allem angemessen. 30 Prozent sagten, die Lockerungen gingen zu schnell, 35 Prozent erklärten, es gehe nicht schnell genug.

18.44 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg steigt weiter

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche in Baden-Württemberg steigt weiter. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz lag nach Angaben des Landesgesundheitsamts in Stuttgart vom Donnerstag bei landesweit 56,3 - nach 54,4 am Vortag. Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle stieg um 1276 auf 321.166, die der an oder mit dem Virus Gestorbenen um 30 auf 8214. Derzeit liegen 28 der insgesamt 44 Stadt- und Landkreise über dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen 7 Tagen.

Der Landkreis Schwäbisch Hall verzeichnet dabei den höchsten Wert mit 141,8. Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 6026 Fälle mit Hinweis auf das Vorliegen von besorgniserregenden Varianten aus den Stadt-und Landkreisen Baden-Württembergs übermittelt. Bislang sind 590.016 Menschen in Baden-Württemberg gegen das Virus geimpft worden, eine zweite Spritze und damit den größtmöglichen Schutz haben 292.236 Menschen erhalten, darunter 57.246 in Pflegeheimen.

18.31 Uhr: Kretschmann erläutert im Parlament Corona-Öffnungsplan für das Land

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will am Freitag um 10 Uhr im Landtag erläutern, wie Baden-Württemberg die Öffnungsbeschlüsse von Bund und Ländern umsetzen will. Zentral ist die Frage, ob es Lockerungen des Lockdowns auf Kreisebene oder nur landesweit geben soll. Die Beratungen in der grün-schwarzen Koalition dazu dauerten am Donnerstagabend noch an. Der Grünen-Politiker erklärte: „Dazu gehört dann auch die Frage, wie wir mit den Regionen umgehen und der drohenden Gefahr des Einkaufstourismus, wenn die eine Region öffnet und die Nachbarregionen noch zu haben.“

17 Uhr: Baden-Württemberg hält trotz Astrazeneca-Impfempfehlung für Ältere vorerst an bisheriger Impfstrategie fest

Baden-Württemberg will trotz der neuen Empfehlung der Ständigen Impfkommission an seiner bisherigen Impfstrategie festhalten. „Sobald belastbare Informationen vorliegen, werden wir eine endgültige Entscheidung über den Fortgang der baden-württembergischen Impfkampagne fällen“, so der Sprecher weiter. Bis dahin werde das Land an der bisherigen Impfstrategie festhalten.

Das bedeutet auch, das weiter Impfdosen für die Zweitimpfung zurückgehalten werden. Bei Biontech seien es zwischen 20-25 Prozent, bei Moderna die Hälfte, bei Astrazeneca wurde hingegen vollständig geimpft und nichts zurückgehalten, wie der Sprecher ergänzte, “da wir viele Dosen davon bekommen und die Zweitimpfung erst in neun bis zwölf Wochen ansteht“. Noch liegt dem Land den Angaben zufolge keine neue Empfehlung vor, zudem muss die Impfverordnung des Bundes angepasst werden, um die Impfstrategie auf Landesebene anzupassen.

Die Ständige Impfkommission hat die Empfehlung für den Impfstoff, der bislang nur für 18 bis 64-Jährige zulässig war, erweitert. Grundlage für die neue Empfehlung zu Astrazeneca sind demnach Daten aus England und Schottland. 

15.11 Uhr: Söder: Kritiker der Corona-Strategie gefährden Pandemie-Bekämpfung

Die fortwährende Kritik an der Corona-Strategie von Bund und Ländern gefährdet nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die für den Erfolg wichtige Akzeptanz der Bevölkerung. „Jeder, der jetzt diese Konzepte ganz bewusst zerredet, darf sich zumindest mit der Frage konfrontiert sehen, ob er das Mitmachen der Bevölkerung stärkt oder das Gegenteil macht“, sagte der CSU-Chef am Donnerstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München.

14.31 Uhr: Vorstoß für kürzere Sommerferien löst heftige Kritik aus

Der Vorstoß von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) für kürzere Sommerferien, um gezielt Wissenslücken zu schließen stößt bei Lehrern und beim baden-württembergischen Kultusministerium auf Ablehnung. Eine Sprecherin des Ministeriums von CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann sagte am Donnerstag, dies sei nicht der richtige Weg, um pandemiebedingte Lerndefizite aufzuholen. „Wir sollten nicht ein Problem lösen, indem wir neue Probleme schaffen.“ Auch der Verband Bildung und Erziehung (VBE) sowie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisierten den Vorschlag.

14.15 Uhr: Mobilität in Deutschland fast wie vor der Pandemie

Rund ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie schränken die Menschen zumindest bei schönem Wetter ihre Mobilität kaum noch ein. Wie aus einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden vom Freitag hervorgeht, hat sich die Mobilität in der zweiten Februarhälfte 2021 „stark dem Vorkrisenniveau angenähert“.

In den ersten beiden Februarwochen lag die Mobilität noch 19 Prozent unter dem Niveau des Februars 2019. In der 7. Kalenderwoche (15. bis 21. Februar) lag sie nur noch 11 Prozent unter den Referenzwerten. An den ersten fünf Tagen der 8. Kalenderwoche (22. bis 26. Februar) waren es nur noch 4 Prozent. Insgesamt sei seit Jahresanfang „eine Angleichung der Mobilität an das Vorkrisenniveau zu beobachten“, schrieben die Statistiker.

13.54 Uhr: Curevac produziert künftig auch mit Partner Novartis Impfstoff

Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac holt sich mit Novartis den nächsten Partner an Bord. Der Schweizer Konzern werde in die Produktion des Impfstoffkandidaten CVnCoV einsteigen, teilte Curevac mit. Die Vorbereitungen für den Produktionsstart, für den Technologietransfer und die Testläufe hätten schon begonnen. Novartis wolle bis zu 50 Millionen Dosen bis Ende 2021 und bis zu rund 200 Millionen Dosen im Jahr 2022 herstellen. Der Beginn der Auslieferungen vom Produktionsstandort in Kundl in Österreich erfolge voraussichtlich ab Sommer 2021.

13.31 Uhr: Bund: Genug Corona-Schnelltests auf dem Markt

Für die geplanten kostenlosen Corona-Schnelltests durch geschultes Personal als Angebot für alle Bürger sind laut Bundesgesundheitsministerium genug Tests auf dem Markt. 150 Millionen Schnelltests lägen nach Herstellerangaben bereits heute auf Halde und könnten direkt geliefert werden, teilte das Ministerium mit. Länder und Kommunen müssten diese nur abrufen. Teils geschehe das schon, etwa für Pflegeheime.

Der Bund habe mindestens 800 Millionen Schnelltests über nationale und europäische Rahmenvereinbarungen für dieses Jahr für Deutschland gesichert. Das tatsächliche Marktangebot werde dieses Kontingent bei weitem übertreffen. Bei Selbsttests für zu Hause, von denen erste Produkte zugelassen worden sind, habe der Bund mehr als 200 Millionen Stück gesichert. Mit weiteren Herstellern liefen Gespräche.

Erste Selbsttests werden zudem nach Herstellerangaben ab nächster Woche in Apotheken, im Einzelhandel und in einigen Discountern zu kaufen sein.

13.01 Uhr: Ministerium: Kommission empfiehlt Astrazeneca auch für Ältere

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) den Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca künftig auch für Ältere ab 65 Jahren. „Das ist eine gute Nachricht für alle Älteren, die auf eine Impfung warten. Sie können schneller geimpft werden“, sagte Minister Jens Spahn (CDU). Die „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ berichtete, eine entsprechende Stellungnahme sei seit Mittwoch fertig, es liefen noch Abstimmungen. Eine Veröffentlichung der Kommission dazu gab es am Donnerstag zunächst nicht.

Das Gremium empfiehlt das Mittel bisher nur für 18- bis 64-Jährige, da für Ältere zunächst nicht genügend Studiendaten vorgelegen hätten. Bund und Länder hatten am Mittwoch in ihrem Beschluss zum weiteren Corona-Vorgehen festgestellt, dass der Impfstoff ausweislich von Studienergebnisse aus Großbritannien generell eine hohe Wirksamkeit aufweise. Dies ist auch in der älteren Bevölkerung der Fall.

12.45 Uhr: Land startet Pilotprojekt mit Impfungen in Arztpraxen

Baden-Württemberg startet in fast allen 44 Kreisen des Landes ein Pilotprojekt mit Impfungen in Arztpraxen für über 80-Jährige. Nach der jüngsten Ministerpräsidentenkonferenz haben sich Bund und Länder darauf geeinigt, Impfungen ab Ende März, spätestens Anfang April, auch in Arztpraxen zu ermöglichen. Mit dem Pilotprojekt soll der Übergang zur Regelimpfung beim Hausarzt erleichtert werden. Hintergrund sind die erwarteten steigenden Impflieferungen: Da die Impfzentren ausgelastet sind, könnten Hausärzte entlasten und in diesem Zuge auch nicht mehr mobile Patienten bei Hausbesuchen impfen.

In fast jedem Kreis nimmt nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung eine Arztpraxis an dem Projekt teil. Die Kosten für den Transport und das Zubehör für die Impfungen übernimmt das Land. Das Pilotprojekt soll über sechs Wochen laufen – in den ersten drei Wochen sollen die Erstimpfungen erfolgen, in den zweiten drei Wochen die Zweitimpfungen. Impfberechtigte sollen demnach von den Arztpraxen kontaktiert werden, sie müssen nicht selbst aktiv werden. (mim)

12.13 Uhr: Südwesten geht bei Schulen am 15. März nächsten Öffnungsschritt

Baden-Württemberg geht am 15. März den nächsten Öffnungsschritt bei den Schulen im Land. In den weiterführenden Schulen sollen bis zu den Osterferien zunächst die Klassen 5 und 6 wieder Präsenzunterricht bekommen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Regierungskreisen in Stuttgart. Es sollen alle Schülerinnen und Schüler ins Schulgebäude kommen und dort auf mehrere Räume verteilt werden.

Nachdem schon die Grundschulen vor knapp zwei Wochen mit Wechselunterricht gestartet waren, sollen diese nun am 15. März in den „eingeschränkten Regelbetrieb“ übergehen, das heißt die Präsenzpflicht bleibt ausgesetzt. In Baden-Württemberg sind außerdem die Abschlussklassen teilweise wieder im Präsenzunterricht. Wann es für die Mittelstufe wieder losgeht, soll erst später entschieden werden. Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) wollte eigentlich schon am kommenden Montag den nächsten Öffnungsschritt gehen. Doch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte sich skeptisch gezeigt, ob es so schnell gelingen kann, die Wiedereröffnung der Schulen mit genügend Schnelltests bei Schülerinnen und Schülern abzusichern.

11.58 Uhr: Bundestag verlängert epidemische Lage um weitere drei Monate

Die wegen der Corona-Pandemie ausgerufene epidemische Lage von nationaler Tragweite gilt für weitere drei Monate bis Mitte des Jahres weiter. Der Bundestag beschloss am Donnerstag in namentlicher Abstimmung das Gesetz, mit dem die Notlage über Ende März hinaus bis zum 30. Juni verlängert wird. Sollte bis dahin kein neuerlicher Beschluss zur Fortsetzung gefasst werden, läuft die Regelung dann aus. Für die Vorlage stimmten 368 Abgeordnete, 293 stimmten dagegen.

Die epidemische Notlage ist die Grundlage für die Kontaktbeschränkungen und Schließungen in der Corona-Pandemie, für die die Länder zuständig sind. Das Gesetz enthält noch weitere Neuerungen - unter anderem schreibt es fest, dass sich die Beschränkungen künftig nicht mehr nur am Inzidenzwert orientieren müssen, sondern auch andere Kennzahlen berücksichtigen können, wie etwa den R-Wert und den Fortschritt bei den Impfungen. Mit dem Gesetz werden auch die Akuthilfen für pflegende Angehörige bis zum 30. Juni verlängert. „Beschäftigte können bis zu 20 Arbeitstage Pflegeunterstützungsgeld als Lohnersatzleistung bekommen und in einer akut auftretenden Pflegesituation bis zu 20 Tage der Arbeit fernbleiben“, erklärte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD). Darüber hinaus würden die Pflegezeit und Familienpflegezeit flexibilisiert.

11.43 Uhr: Corona-Test im Drogeriemarkt - dm plant Schnelltest-Center

In Schnelltest-Centern vor rund 250 dm-Filialen in Baden-Württemberg sollen Menschen bald Corona-Tests machen können. Bürger sollen sich hier nach Angaben von Donnerstag noch im Laufe dieses Monats mindestens einmal pro Woche kostenfrei testen lassen können, wie es die Bundesregierung beabsichtige. Dafür würden sowohl dm-Mitarbeiter als auch medizinisches Fachpersonal und freiwillige Helfer geschult. Land und Bund habe dm ein Konzept vorgelegt, „wie wir zunächst in Baden-Württemberg und dann auch deutschlandweit Schnelltest-Center bei unseren dm-Märkten einrichten können“, sagte der Vorsitzende der dm-Geschäftsführung, Christoph Werner, in Karlsruhe. Im Südwesten gibt es 340 und bundesweit 2040 dm-Märkte.

„Die Landesregierung hat die Initiative von dm gerne aufgegriffen, das Land und die Kommunen mit dem Aufbau von Schnelltest-Centern bei der schrittweisen und sicheren Rückkehr in den Alltag zu unterstützen“, sagte der Chef der Staatskanzlei, Florian Stegmann, laut Mitteilung. Schnelltests seien Teil der Öffnungsstrategie. Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) sagte: „Ich hoffe, dass noch weitere Angebote aus der Wirtschaft dazu kommen werden.“ Die Karlsruher hatten schon angekündigt, voraussichtlich ab Dienstag bundesweit Schnelltests zur Eigenanwendung in den Filialen zu verkaufen. Mit Blick auf die verfügbare Menge sollte die Abgabe pro Person zunächst limitiert werden. Auch Konkurrent Müller aus Ulm will ab der kommenden Woche nasale Corona-Schnelltests anbieten.

11.19 Uhr: Heftige Kritik an Kretschmanns Vorschlag für kürzere Sommerferien

Der Vorstoß für kürzere Sommerferien, um Wissenslücken nach der Corona-Zwangspause für Schüler zu schließen, stößt auf scharfe Kritik. Der Vize-Chef des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Dirk Lederle, sagte am Donnerstag in Stuttgart: „Es zeigt, wie viel Ahnung der Ministerpräsident von der schulischen Realität hat.“ Die Lehrkräfte und die allermeisten Schüler seien hart am Arbeiten, auch in der schulfreien Zeit. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte verkürzte Sommerferien ins Gespräch gebracht.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisierte den Vorstoß von Kretschmann als „zu kurz“ gedacht. Landeschefin Monika Stein sagte: „Wir brauchen Förderkonzepte mindestens für die nächsten beiden Schuljahre, und damit diese funktionieren, brauchen wir mehr Personal.“ Die Regierung Kretschmann könnte jetzt noch einmal Mut und Weitsicht beweisen und die Finanzierung von pädagogischen Assistenzen und zusätzlichen Stellen für Lehrkräfte für das nächste Schuljahr beschließen.

Stein forderte flächendeckende Schnelltests für die 4.500 Schulen, 130.000 Lehrkräfte und 1,5 Millionen Schülerinnen und Schüler. Die Diskussion über die weitere Öffnung von Schulen ab nächstem Montag sei gefährlich. Der VBE erklärte, der Schulalltag mit Fernlernunterricht, Präsenzunterricht und Notbetreuung stelle für die Lehrkräfte eine enorme Dreifachbelastung dar. „Vor diesem Hintergrund wäre eine Kürzung der Sommerferien nicht nur unverschämt, sondern eine grob fahrlässige Verletzung der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers.“

10 Uhr: Baerbock wirft Regierung schwere Versäumnisse bei Schnelltest-Einführung vor

Nach dem Corona-Gipfel vom Mittwoch hat Grünen-Parteivorsitzende Annalena Baerbock der Bundesregierung schwere Versäumnisse bei der Einführung von Schnelltests zur Absicherung von neuen Öffnungsschritten vorgeworfen. Die Entwicklung einer solchen Strategie hätte bereits „vor Weihnachten stattfinden müssen“, kritisierte Baerbock am Donnerstag im ARD-„Morgenmagazin“. Es müsse angesichts der Infektionslage „sehr, sehr vorsichtig“ agiert werden. Eine „umfassende Teststrategie“ wäre ein zentraler Baustein. „Es ist allerhöchste Eisenbahn. Wir können nicht immer nur das Prinzip Hoffnung fahren“, sagte die Grünen-Politikerin mit Blick auf Ankündigungen von Bund und Ländern, nun eine solche Teststrategie umzusetzen. Es müsse für „Sicherheit in der Öffnung“ gesorgt werden.

9.28 Uhr: Bundestag stimmt über Verlängerung der epidemischen Notlage ab

Der Bundestag hat am Donnerstag mit den abschließenden Beratungen über das Gesetz zur Fortsetzung der „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ begonnen. Mit der Verlängerung bleibt die Rechtsgrundlage für die gegenwärtigen Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit in der Corona-Pandemie erhalten; sie würde sonst Ende März auslaufen.

Wenn der Bundestag die Fortgeltung der epidemischen Lage entscheide, bedeute das aber nicht die automatische Verlängerung der Maßnahmen, wie Schließungen und Kontaktbeschränkungen. Dies müssten die Länder jeweils lageangepasst beschließen. Mit der zur Abstimmung stehenden Neuregelung verlängert sich die epidemische Lage um drei Monate. Wenn der Bundestag keine Verlängerung beschließt, läuft sie aus. Das Gesetz enthält noch weitere Neuerungen - unter anderem soll es festschreiben, dass sich die Beschränkungen künftig nicht mehr nur am Inzidenzwert orientieren müssen, sondern auch andere Kennzahlen berücksichtigen können, wie etwa den R-Wert und den Fortschritt bei den Impfungen.

8.56 Uhr: Altmeier: Bei Corona-Gipfel für die Wirtschaft „viel erreicht“

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat sich zufrieden mit den Ergebnissen der Bund-Länder-Beratungen in der Corona-Pandemie gezeigt. „Für die Wirtschaft wurde viel erreicht“, sagte Altmaier am Donnerstag im „Frühstart“ von RTL/ntv. So werde es im März erste wichtige, aber verantwortbare Öffnungsschritte geben. Zudem habe sich die Runde von der umstrittenen 35er-Inzidenz verabschiedet.

„Die Inzidenz von 35, die sehr streng war, die viele verärgert und aufgeregt hat, die ist nicht mehr für die Öffnung Voraussetzung“, sagte der Minister. „Wir schauen nicht nach starren bundesweiten Inzidenzen, sondern wir schauen nach der regionalen Situation, im Landkreis in der kreisfreien Stadt.“ Es gebe damit für den Einzelhandel und die Gastronomie die Möglichkeit, in vielen Teilen Deutschlands wieder zu verkaufen, wieder an den Start zu gehen.

8.25 Uhr: Handel: Ergebnisse des Corona-Gipfels sind „Katastrophe“

Die Ergebnisse des Corona-Gipfels sind nach Einschätzung des Handelsverbands HDE eine „Katastrophe“ für den Einzelhandel. Faktisch werde der Lockdown damit für die große Mehrheit der Nicht-Lebensmittelhändler bis Ende März verlängert, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Donnerstag. Eine stabile Inzidenz von unter 50, die für eine Wiedereröffnung aller Geschäfte als Bedingung genannt wird, sei auf absehbare Zeit wohl nicht flächendeckend zu erreichen.

Die Verlängerung des Lockdowns bis zum 28. März kostet die geschlossenen Handelsunternehmen nach HDE-Schätzung im Vergleich zum Jahr 2019 rund zehn Milliarden Euro Umsatz. Gleichzeitig kämen staatliche Hilfszahlungen nur spärlich an, sagte Genth.

7.56 Uhr: Lufthansa meldet Rekordverlust von 6,7 Milliarden Euro

Ein dramatischer Einbruch der Nachfrage hat der Lufthansa im Corona-Jahr einen Rekordverlust beschert. Unter dem Strich stand ein Minus von 6,7 Milliarden Euro, wie die größte deutsche Fluggesellschaft am Donnerstagmorgen mitteilte. Der Umsatz sank demnach von 36,4 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf nur noch 13,6 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

Das vergangene Jahr sei das „herausforderndste in der Geschichte unseres Unternehmens“ gewesen, erklärte Firmenchef Carsten Spohr. Das betreffe die Kunden ebenso wie Mitarbeiter und Aktionäre. Die zur Eindämmung der Corona-Krise beschlossenen Einschränkungen hätten zu einem „einzigartigen Nachfrageeinbruch im Luftverkehr“ geführt. Die Airlines der Lufthansa Group boten demnach 2020 nur rund ein Drittel der Flüge beziehungsweise eine Kapazität von 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Die Zahl der Fluggäste lag mit 36,4 Millionen bei nur 25 Prozent des Vorjahreswertes.

7.30 Uhr: Kretschmann: Über kürzere Ferien wegen Corona nachdenken

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat kürzere Ferien ins Gespräch gebracht, damit Wissenslücken nach der langen Schließung der Schulen geschlossen werden können. „Man könnte an den Ferien ein bisschen was abknapsen, um Unterrichtsstoff nachzuholen“, sagte der Grünen-Regierungschef dem „Mannheimer Morgen“ (Donnerstag). „Solche Überlegungen wird man ernsthaft anstellen müssen.“ Auf die Frage, ob er dabei an die Sommerferien denke, sagte er: „Darüber könnte man mal nachdenken.“

Er habe zu Beginn viele Klagen für etwas übertrieben gehalten, räumte er ein. „Ich hatte als Schüler Kurzschuljahre und habe es trotzdem zum Ministerpräsidenten gebracht. Aber jetzt, wo es so lange dauert, fängt mein Herz doch an zu bluten.“

Lehrer müssten sich zunächst einen Überblick über die im Fernunterricht entstandenen Lücken verschaffen, sagte der Regierungschef der Zeitung weiter. „Zur Behebung der Defizite braucht es zusätzliche Betreuungsangebote und Sonderprogramme“, fügte er an. Notwendig seien besondere Formen der Nachhilfe, außerdem müssten auch Nicht-Lehrkräfte eingesetzt werden. „Es muss dabei um eine zielgerichtete Förderung gehen und wir müssen die erreichen, die es auch wirklich brauchen.“

Es könnten tiefe Schäden in der Bildung und der Psyche der Kinder entstanden sein, gab Kretschmann zu bedenken. „Wir müssen uns verstärkt um diese Kinder kümmern, wenn der Unterricht wieder normal läuft. Das wird eine große Aufgabe.“

7.25 Uhr: Söder: März wird im Corona-Kampf ein Übergangsmonat

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den Monat März im Kampf gegen die Corona-Pandemie als Übergangsmonat bezeichnet. „Es kann sich zum Guten, aber auch zum Schlechten entwickeln“, sagte Söder in der Nacht zum Donnerstag nach der Bund-Länder-Runde zu den Anti-Corona-Maßnahmen. „Wir hoffen sehr, dass der März ein Chancen-Monat wird.“

„Wir geben den Menschen ein großes Stück Vertrauen und Freiheit zurück“, sagte Söder mit Blick auf den von den Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beschlossenen Stufenplan für Lockerungen. Es gelte jedoch, weiterhin genau auf Inzidenzen zu achten.

Söder warnte vor zu hastigen Öffnungsschritten. „Das Herz sagt uns: So viel öffnen wie möglich! Der Verstand mahnt aber eindeutig zur Vorsicht“, sagte Söder. „Wahr ist, was hier beschlossen wurde, sind schon sehr große Schritte“, sagte er. „Wir haben kein schlechtes Gewissen dabei, aber wir haben schon Sorgen und Bedenken.“ Es gelte aufzupassen, nicht in den nächsten Lockdown zu schlittern, möglicherweise schon zu Ostern.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 3. März:

0.16 Uhr: Merkel sieht beim Impfen „Steigerungspotenzial“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine deutliche Beschleunigung der Corona-Impfkampagne angekündigt. „Wir glauben, dass wir hier noch Steigerungspotenzial haben“, sagte Merkel in Berlin. Die Impfungen würden deutlich forciert. „Wir wissen, dass wir auch in einem Wettlauf gegen die Zeit sind“, so die Kanzlerin.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) versicherte, es lägen keinesfalls Millionen von Impfdosen herum und würden nicht verimpft. Es gebe in den Ländern einen Puffer von rund einer Woche, bei dem Impfdosen zurückgehalten würden, falls eine nächste Lieferung sich verzögere. „Wir verimpfen alles, was geht“, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

0.04 Uhr: Treffen von drei Haushalten bei Inzidenzwert von 35

In Kommunen mit besonders niedrigen Corona-Infektionszahlen sollen die Kontaktbeschränkungen noch weiter gelockert werden. Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sollen sich drei Haushalte treffen können, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel ankündigte. Grundsätzlich sollen Treffen von zwei Haushalten wieder möglich sein.

0.02 Uhr: Merkel: Tests sollen Öffnungsschritte absichern

Mit massenhaften Schnell- und Selbsttests wollen Bund und Länder die geplanten Lockerungen des Corona-Lockdowns absichern. Die Tests zeigten „mit guter Genauigkeit, ob jemand tagesaktuell ansteckend ist“, sagte Kanzlerin Angela Merkel. Jeder Bürger solle sich einmal pro Woche kostenlos testen lassen können. „Dieses Angebot gilt ab dem 8. März, und die entsprechenden Testzentren werden vor Ort dafür zur Verfügung gestellt“, kündigte Merkel an.

Die Kosten für den Test übernimmt der Bund. In Schulen und Kitas sollten auch die einfacher anzuwendenden Selbsttests genutzt werden. Zur Beschaffung dieser Tests werde eine Taskforce gegründet. Ob Arbeitgeber Tests für ihre Mitarbeiter bezahlen müssen, ist noch nicht endgültig geklärt. Die Bundesregierung werde die Gespräche dazu am Freitag fortsetzen, kündigte Merkel an.

23.56 Uhr: Schrittweise Lockerungen für deutschen Sport

Nach monatelangem Stillstand gibt es für den deutschen Amateur- und Breitensport in der Coronavirus-Pandemie die Möglichkeit für schrittweise Lockerungen. Das haben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten in Berlin vereinbart, wie aus ihrem Beschlusspapier hervorgeht. Abhängig von regionalen Inzidenzwerten können die Bundesländer als erste Maßnahme kontaktfreien Sport unter freiem Himmel in kleinen Gruppen mit maximal zehn Personen vorsehen.

Dies gilt, wenn in einem Land oder einer Region eine stabile Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern erreicht wird. Sollte es eine stabile oder sinkende Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 geben, kann „Individualsport alleine oder zu zweit und Sport in Gruppen von bis zu zehn Kindern bis 14 Jahren im Außenbereich“ ermöglicht werden. In einem weiteren Schritt kann es nach 14 Tagen bei einer stabilen Inzidenz unter 35 kontaktfreien Sport im Innenbereich oder Kontaktsport draußen geben.

Seit Monaten hatte der Lockdown Sportler im Hobby- und Leistungsbereich gebremst. Seit Anfang November darf nicht mehr gespielt, nicht einmal mehr trainiert werden. 

23.56 Uhr: Geschäfte sollen ab 8. März unter Auflagen wieder öffnen

Weitere Geschäfte sollen ab dem 8. März unter Auflagen und abhängig von den Corona-Inzidenzwerten wieder öffnen können. Das kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach neunstündigen Beratungen von Bund und Ländern an. Bei Inzidenzwerten unter 50 sollen für die Öffnungen weniger Beschränkungen gelten, bei Inzidenzwerten über 50 sollen sie auf das Click-and-Buy-System beschränkt sein.

23.50 Uhr: Ab Montag ein kostenloser Corona-Test pro Woche und Bürger

Jede Bürgerin und jeder Bürger in Deutschland soll sich ab dem kommenden Montag einmal pro Woche kostenlos auf das Coronavirus testen lassen können. Dies kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach den Beratungen mit den Länderchefs in Berlin an. Die Kosten für die Schnelltests trage der Bund.

23.48 Uhr: Merkel sieht Übergang in neue Pandemiephase „mit berechtigten Hoffnungen“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht Deutschland ein weiteres Mal an der Schwelle zu einer neuen Phase der Corona-Pandemie. In diese Phase könne nicht mit Sorglosigkeit, „aber eben doch mit berechtigten Hoffnungen“ gegangen werden, sagte Merkel im Anschluss an ihre neunstündigen Beratungen mit den Länderregierungschefs in Berlin. In den vergangenen Monaten sei in Deutschland sehr viel erreicht worden.

23.46 Uhr: Haus- und Fachärzte sollen verstärkt Corona-Impfungen vornehmen

Zur Beschleunigung der schleppend laufenden Corona-Impfungen sollen Haus- und Fachärzte daran spätestens Anfang April umfassender als bisher beteiligt werden. Das haben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder in Berlin vereinbart, wie aus ihrem Beschlusspapier hervorgeht. Bisher wird vor allem in extra aufgebauten Impfzentren geimpft.

23.44 Uhr: Bund und Länder stellen weitere Öffnungsschritte in Aussicht

Bund und Länder haben weitere stufenweise Lockerungen der Corona-Beschränkungen bei guten Infektionszahlen beschlossen. So könnten schon bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 neuen Fällen je 100.000 Einwohner Läden, Museen, Zoos, botanische Gärten und Gedenkstätten unter Auflagen wieder öffnen. Unterhalb einer 50er Inzidenz soll dies deutlich leichter gehen.

23.42 Uhr: Buchhandlungen und Gartenmärkte können bundesweit öffnen

Buchhandlungen, Blumengeschäfte und Gartenmärkte können bei Einhaltung von Hygieneauflagen bundesweit wieder öffnen. Das haben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder heute vereinbart, wie aus ihrem Beschlusspapier hervorgeht. In einigen Ländern sind diese Geschäfte trotz der Corona-Pandemie bereits offen.

23.40 Uhr: Wieder mehr private Kontakte im Land zugelassen

Die strenge Begrenzung privater Kontakte im Kampf gegen die Corona-Pandemie wird gelockert. Vom kommenden Montag an sind wieder private Zusammenkünfte des eigenen Haushalts mit einem weiteren Haushalt möglich, jedoch beschränkt auf maximal fünf Personen plus Kinder bis 14 Jahre. Bei niedrigen Infektionszahlen sind auch noch mehr Kontakte erlaubt, wie aus dem Beschlusspapier von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten hervorgeht.

23.35 Uhr: Beschluss: Lockdown wird verlängert, mit Öffnungsmöglichkeiten

Der Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Deutschland wird grundsätzlich bis zum 28. März verlängert, allerdings mit vielen Öffnungsmöglichkeiten je nach Infektionslage. Das haben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch in Berlin vereinbart, wie aus ihrem Beschlusspapier hervorgeht.

23.31 Uhr: Technische Mittel sollen Öffnungen ermöglichen

Lockerungen der Corona-Einschränkungen sollen mit Hilfe eines verstärkten Einsatzes technischer Mittel wie der Smartphone-App Luca möglich werden. Das kündigte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) rund um das Spitzengespräch von Bund und Ländern an. Dies solle etwa die Kontaktnachverfolgung in Geschäften, aber auch in der Gastronomie und bei Veranstaltungen ermöglichen.

Auf diese Weise lasse sich sicherstellen, dass, "falls jemand eine Infektion in seiner Nähe hat, er auch die Nachricht kriegt", sagte Ramelow. Zugleich werde dafür gesorgt, dass "nur die Person selber" diese Information bekomme, so dass der Datenschutz gewahrt bleibe. Thüringen habe mit den Entwicklern der Luca-App bereits eine Vereinbarung geschlossen, um deren Vernetzung mit den IT-Systemen des Landes sicherzustellen.

22.50 Uhr: Impfungen bei Hausärzten sollen zu Monatswechsel beginnen

Die Hausärzte sollen zum Monatswechsel mit den Corona-Impfungen in ihren Praxen beginnen. Das vereinbarten Bund und Länder, wie Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) in Erfurt sagte. Mit den Impfungen in den Praxen solle ab Ende März, spätestens Anfang April begonnen werden.

22.43 Uhr: Öffnungen für Handel, Kultur und Sport wohl ab Inzidenz 50

Auf Druck der Länder ist Kanzlerin Angela Merkel anders als ursprünglich geplant zu weiteren Corona-Öffnungsschritten schon ab einer Inzidenz von 50 bereit. Der nach dpa-Informationen aus Teilnehmerkreisen geeinte Kompromissvorschlag, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, sieht für den Fall landesweite oder regionale Öffnungen „des Einzelhandels mit einer Begrenzung von einer Kundin oder einem Kunden pro 10 qm für die ersten 800 qm Verkaufsfläche und einem weiteren für jede weiteren 20 qm“ vor.

Das Kompromisspapier ist mit dem Vermerk „Zwischenstand“ überschrieben und bildet den Stand 21.20 Uhr ab. Möglich wären dann auch die Öffnung von Museen, Galerien, Gedenkstätten, zoologischen und botanischen Gärten sowie auch kontaktfreier Sport in kleinen Gruppen bis maximal zehn Personen im Außenbereich, auch auf Außensportanlagen, heißt es weiter in dem zwölfseitigen Papier.

Ursprünglich hatte Merkel diese Lockerungen erst ab einer stabilen Inzidenz von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner akzeptieren wollen.

22.31 Uhr: Gratis-Schnelltests sollen wohl ab nächster Woche möglich werden

Kostenlose Corona-Schnelltests für alle Bürger sollen voraussichtlich von nächster Woche an möglich werden. Der Bund will ab dann die Kosten dafür übernehmen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus mehreren Quellen aus den Beratungen von Bund und Ländern erfuhr. Die Länder sollen die Tests dann schnellstmöglich anbieten, auch mit einer Bescheinigung zum Ergebnis. Konkret soll mindestens ein Schnelltest pro Woche möglich sein, den geschultes Personal etwa in Testzentren oder Praxen abnimmt.

Ein endgültiger Beschluss über die künftigen Corona-Maßnahmen stand aber noch aus. Daneben ist vorgesehen, dass auch Corona-Selbsttests auf breiter Front genutzt werden können, die bald frei in Apotheken, anderen Geschäften und im Internet zu kaufen sind. Zudem soll nach den Plänen von Bund und Ländern eine gemeinsame Taskforce zur schnellen und günstigen Beschaffung von Tests eingerichtet werden.

22 Uhr: Bund-Länder-Runde: Noch keine finalen Beschlüsse in Sicht

Die Beratungen von Bund und Ländern über die weitere Entwicklung in der Corona-Pandemie sind nach einer Pause fortgesetzt worden. Ein Ende der Beratungen ist aber noch nicht absehbar.

21.05 Uhr: Bund und Länder wohl uneinig bei Handel, die Konferenz wird unterbrochen

Nach mehr als sechsstündiger Beratung wurde am Abend die Videokonferenz von Bund und Ländern zur neuen Corona-Strategie erstmals unterbrochen. Hintergrund ist nach übereinstimmenden Informationen der Deutschen Presse-Agentur von mehreren Teilnehmern eine „festgefahrene“ Diskussion über die für weitere Lockerungen zugrunde gelegte Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) soll dem Vernehmen nach vor der Pause ihre Bereitschaft signalisiert haben, Lockerungen für den Handel schon ab einer Inzidenz von 50 zuzulassen, bisher hatte sie hier einen Wert von 35 verlangt.

Auf Länderseite sei daraufhin aber keine Einigkeit zu erzielen gewesen, hieß es weiter. In einer kleineren Runde soll dem Vernehmen nach nun ein für alle Seiten gangbarer Kompromiss gesucht werden. Wie lange die Unterbrechung dauern sollte, war zunächst unklar.

20.44 Uhr: Bund und Länder wollen Kontaktregeln wohl ab Montag lockern

Bund und Länder wollen die strikten Kontaktregeln zur Eindämmung des Coronavirus ab nächsten Montag (8. März) lockern. Dann sollen wieder Treffen des eigenen Haushalts mit einem weiteren Haushalt erlaubt sein - beschränkt auf fünf Teilnehmer, Kinder bis 14 Jahre nicht mitgezählt. Und: Paare, die nicht zusammenwohnen, sollen künftig als ein Hausstand gelten.

Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus mehreren Quellen aus den Beratungen von Bund und Ländern. Ein endgültiger Beschluss über die künftigen Maßnahmen stand aber noch aus. Derzeit sind private Zusammenkünfte nur im Kreis des eigenen Hausstands mit einer weiteren Person von außerhalb gestattet.

20.35 Uhr: Corona-Selbsttests von Samstag an im Handel

Erste Corona-Schnelltests zur Selbstanwendung sollen am Samstag in Deutschland in den freien Verkauf kommen. Aldi Nord und Aldi Süd kündigten nun an, dass Kunden die in Deutschland produzierten Tests dann an der Kasse bekommen können.

Zunächst ist die Abgabemenge auf eine Packung pro Kunde begrenzt. Eine Packung kostet rund 25 Euro. Sie enthält fünf Tests, deren Ergebnis nach dem Nasenabstrich in 15 Minuten vorliegen soll. Die Erkennungsrate liegt den Angaben zufolge bei 96 Prozent.

Auch Discounter-Konkurrent Lidl und die Supermärkte von Rewe und Edeka haben das Thema auf dem Schirm. Die Drogeriemarktketten Rossmann und dm wollen mit dem Verkauf am nächsten Dienstag beginnen. Apotheken wollen die Produkte ebenfalls anbieten.

20 Uhr: Unikliniken Heidelberg und Tübingen auf Suche nach Corona-Varianten

Die Unikliniken in Heidelberg und Tübingen sind den Varianten des Coronavirus mit Hochdruck auf der Spur. Mittels der sogenannten Sequenzierung positiver Proben erkennen die Wissenschaftler mutierte Viren, die ein besonderes Risiko beispielsweise hinsichtlich Übertragbarkeit, Krankheitsschwere und Wirksamkeit von Impfstoffen bergen, rasch.

So können sie mit gezielten Maßnahmen bekämpft werden. Die Kliniken arbeiten unter anderem mit den außeruniversitären Partnern Europäisches Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) und dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zusammen. Es können mehrere Tausend Proben in der Woche unter die Lupe genommen werden.

19.31 Uhr: Bund und Länder wollen Lockdown wohl grundsätzlich verlängern

Der Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Deutschland soll grundsätzlich bis zum 28. März verlängert werden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus mehreren Quellen aus den Beratungen von Bund und Ländern. Ein endgültiger Beschluss über die künftigen Maßnahmen stand aber noch aus.

Außerdem sollte es dem Beschlussentwurf vom Mittwochmorgen zufolge zahlreiche stufenweise Öffnungsmöglichkeiten je nach regionalen Corona-Zahlen geben - die Verhandlungen darüber standen aber zunächst noch aus.

19 Uhr: Im Schatten der politischen Debatte steigt der Corona-Inzidenz-Wert

Während über schrittweise Öffnungen in der Corona-Krise diskutiert wird, steigt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Virus pro 100.000 Einwohner in Baden-Württemberg weiter. Der Wert lag nach Angaben des Landesgesundheitsamts nun bei landesweit 54,4 nach 52 am Vortag. Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle stieg um 1385 auf 319.890, die der an oder mit Corona Gestorbenen um 36 auf 8184.

Derzeit liegen 24 der insgesamt 44 Stadt- und Landkreise über dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen 7 Tagen. Unterdessen steigt auch die Zahl der Nachweise von sogenannten Corona-Mutanten weiter. Seit Dezember 2020 wurden dem Landesgesundheitsamt 5506 Virusvarianten mit besonderer Bedeutung gemeldet.

Seit dem Jahreswechsel wurden bei dem Amt 415 Ausbrüche mit 1929 Varianten-Fällen registriert, davon 18 Ausbrüche in Pflegeheimen, 17 in Kitas und 6 in Schulen.

18.41 Uhr: Bundestag soll erneut „epidemische Lage“ feststellen

Der Bundestag soll am Donnerstag über eine weiter bestehende „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ wegen der Corona-Pandemie entscheiden. Ein Antrag von Union und SPD sieht vor, dies erneut festzustellen. Die Koalitionsfraktionen verweisen auch auf das Auftreten neuer, ansteckenderer Virus-Varianten.

Diese Ausnahmelage gibt dem Bund besondere Befugnisse, direkt und ohne Zustimmung des Bundesrates Verordnungen zu erlassen, etwa zu Tests und Impfungen. Der Bundestag hatte die „epidemische Lage“ erstmals am 25. März 2020 festgestellt und dies im November erneut bestätigt.

18.13 Uhr: Kreise: Corona-Impfungen spätestens Anfang April in vielen Praxen

Bund und Länder wollen die stockende Impfkampagne beschleunigen. Ab Ende März oder spätestens Anfang April sollen Haus- und Fachärzte in vielen Praxen umfassender als bisher ebenfalls gegen Corona impfen können, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur nun aus mehreren Quellen aus den Beratungen von Bund und Ländern. Ein endgültiger Beschluss über die künftigen Maßnahmen stand aber noch aus.

Bisher wird vor allem in extra aufgebauten Testzentren geimpft, weil die Impfstoffe besonders gelagert werden müssen. Das wird demnächst aber nicht mehr immer nötig sein. Zudem soll der Corona-Impfstoff von Astrazeneca voraussichtlich demnächst für alle Altersgruppen freigegeben werden. Bislang ist das Mittel nur für 18- bis 64-Jährige zugelassen, da für Ältere Studiendaten fehlten. Die Ständige Impfkommission (Stiko) wolle das aufgrund neuer Daten jedoch bald ändern, hieß es.

17.17 Uhr: Opposition attackiert Corona-Kurs der Bundesregierung

Die Opposition hat das Vorgehen der Bundesregierung mit Blick auf weitere Lockerungen von Corona-Beschränkungen scharf attackiert. Der Linke-Gesundheitspolitiker Achim Kessler sprach im Bundestag von Versagen und rief die Regierung auf: „Hören Sie endlich auf, immer nur auf Sicht zu fahren.“

Die Diskussion über Öffnungsszenarien ohne breiten Zugang zu Impfstoff und zu kostenlosen Schnelltests gefährde die mühsam erkämpften Erfolge der vergangenen Monate. Kessler kritisierte, dass das Parlament zwar debattiere, dies aber keine Wirkung habe. Denn zeitgleich entschieden Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten über weitere Maßnahmen.

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen forderte dringend ein „Sicherheitsgeländer“ als Voraussetzung für weitere Öffnungen. Dazu müssten bundesweit alle positiven Corona-Tests auf ansteckendere Virus-Varianten untersucht werden.

17 Uhr: Spahn rechnet mit Astrazeneca-Empfehlung auch für Ältere

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht davon aus, dass der Corona-Impfstoff von Astrazeneca künftig auch an ältere Menschen in Deutschland verabreicht werden kann. Es werde mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf hinauslaufen, dass die Zulassung des Impfstoffes für über 65-Jährige komme, sagte Spahn nach Teilnehmerangaben nun bei den Corona-Beratungen von Bund und Ländern.

Dies sei Daten zu verdanken, die man aus Schottland und England habe. Die Ständige Impfkommission (Stiko) befinde sich dazu in der finalen Entscheidungsfindung. Bislang empfiehlt die Stiko das Mittel von Astrazeneca nur für 18- bis 64-Jährige, da für Ältere zunächst nicht genügend Studiendaten vorgelegen hätten. Am Mittwochmorgen hatte Spahn in der ARD gesagt, dass er die Stiko mit Blick auf neuere Studien geben habe, ihre Empfehlungen anzupassen.

16.20 Uhr: Neuer Entwurf: Lockerungen auch bei Inzidenz bis 100 im Gespräch

Vor den Corona-Beratungen von Bund und Ländern sind auch Lockerungen für Regionen im Gespräch, in denen lediglich eine Sieben-Tage-Inzidenz von 100 stabil unterschritten wird. Es könnte dann etwa eingeschränkte Öffnungen des Einzelhandels mit festen Einkaufsterminen geben. Das geht aus einem aktualisierten Beschlussentwurf für die Gespräche der Länder-Regierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hervor. Diese begannen heute Nachmittag etwas später als ursprünglich geplant.

Zuvor hatten sich die Ministerpräsidenten ohne Merkel besprochen. Merkel hob zu Beginn der Verhandlungen die besondere Bedeutung der Beratungen hervor. Es sei ein „wichtiger Tag“, sagte Merkel am Mittwoch nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen zu Beginn der Online-Beratungen mit den Länderchefs. Sie wurde mit den Worten zitiert: „Wir können den Übergang in eine neue Phase gehen.“

Das Papier trägt die Uhrzeit 7.30 Uhr und liegt der dpa aus mehreren voneinander unabhängigen Quellen vor.

16 Uhr: Scholz plant Nachtragshaushalt wegen Lockdown-Kosten

Die Corona-Pandemie kommt den Staat noch teurer zu stehen als gedacht. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) plant angesichts der Kosten für den langen Corona-Lockdown, für Unternehmenshilfen, Tests und Bonuszahlungen für Familien einen Nachtragshaushalt. Darüber informierte der Vizekanzler nun die Haushälter von Union und SPD. Die geplante Größenordnung ist demnach noch offen. Zuletzt war zu hören, dass das Ministerium von einem Mehrbedarf von etwa 50 Milliarden Euro ausgeht.

Bisher sieht der Bundeshaushalt für 2021 eine Neuverschuldung von rund 180 Milliarden Euro vor. Damals ging Scholz allerdings noch nicht von einem so umfassenden Lockdown aus, wie er wegen hoher Infektionszahlen zu Jahresbeginn verhängt wurde. Das Finanzministerium arbeitet derzeit parallel bereits am Etat für 2022, den Scholz Ende März dem Kabinett vorlegen will.

14.13 Uhr: Land startet Pilotprojekte in der Region zur mobilen Impfung von Über-80-Jährigen

Ab Freitag sollen mobile Impfung von über 80-Jährigen in verschiedenen Kommunen Baden-Württembergs als Pilotprojekt beginnen. Das teilte ein Sprecher des Ministeriums mit. In der Region werden demnach mobile Impfteams am Freitag, 5. März, in Leutkirch (Landkreis Ravensburg), am 8. März in Bonndorf (Kreis Waldshut) sowie in Furtwangen (Schwarzwald-Baar-Kreis), wo noch kein Termin feststeht, anbieten.

Das Konzept sieht vor, dass interessierte Kommunen den Bedarf an mobilen Impfungen ermitteln und ans Sozialministerium übermitteln sollen. Mobile Impfteams der Kreisimpfzentren sollen dann zu abgestimmten Terminen für eine Erst- und Zweitimpfung in die Kommunen kommen. Auswahlkriterien sind demnach unter anderem die Entfernung zum nächsten Impfzentrum sowie die Verkehrsanbindung. Mit der Aktion will das Land Menschen über 80 Jahren, die nicht in einer Pflegeeinrichtung leben, aber nicht mehr oder nur eingeschränkt mobil sind, zu einem Impftermin verhelfen. Die Kommunen selbst informieren die Impfberechtigten über die Anmeldemodalitäten.

12.45 Uhr: Deutschland verlängert Grenzkontrollen bis zum 17. März

Deutschland verlängert seine stationären Kontrollen an der Grenze zu Tschechien und dem österreichischen Bundesland Tirol bis zum 17. März. Das teilte der parlamentarische Staatssekretär Stephan Mayer (CSU)  im Innenausschuss des Bundestages nach Angaben von Teilnehmern einer nicht-öffentlichen Sitzung mit.

Deutschland hatte Tschechien, die Slowakei und weite Teile Tirols Mitte Februar zu sogenannten Virusvariantengebieten erklärt. Von dort sowie aus anderen Gebieten, in denen ansteckendere und ersten Studien zufolge häufiger schwere Verläufe verursachende Varianten des Coronavirus stark verbreitet sind, dürfen aktuell nur noch Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland einreisen. Ausnahmen gibt es etwa für Lastwagenfahrer und Grenzgänger mit systemrelevanten Berufen. Sie müssen einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist.

11.30 Uhr: Ischgl hakt Wintersaison endgültig ab

Der österreichische Wintersportort Ischgl wird seine Lifte in dieser Wintersaison nicht mehr in Betrieb nehmen. „Diesen Winter haken wir ab“, sagte Tourismuschef Andreas Steibl. Angesichts des nach wie vor beunruhigenden Infektionsgeschehens, der verschärften Reiserestriktionen und der noch immer fehlenden Perspektiven für Öffnungsschritte in Gastronomie und Hotellerie sei eine Aufnahme des Skibetriebes weniger denn je vertretbar, teilte die Silvrettaseilbahn AG mit. Ischgl war im Frühjahr 2020 als Hotspot bei der Verbreitung des Coronavirus international in den Schlagzeilen. In der Wintersaison setzt der Tiroler Ort normalerweise 300 Millionen Euro um. Im Gegensatz zu vielen anderen Wintersportgebieten in Österreich hatte Ischgl auf den seit Ende Dezember 2020 wieder erlaubten Skibetrieb verzichtet. 

10.55 Uhr: Biden verspricht Impfstoff für alle Erwachsenen bis Ende Mai

Die USA werden nach Worten von Präsident Joe Biden schon bis Ende Mai genügend Corona-Impfstoff für alle Erwachsenen im Land haben. Bislang hatte Biden das Erreichen dieses Meilensteins im Kampf gegen das weltweit grassierende Virus bis Ende Juli angestrebt. Zudem sollen alle Lehrkräfte, Schulangestellten und Erzieher noch diesen Monat mindestens die erste Dosis eines Impfstoffs bekommen, um die Wiederaufnahme des normalen Schulbetriebs zu beschleunigen, versprach Biden weiter. Gleichzeitig lockerten mehrere Bundesstaaten ihre Corona-Auflagen - Texas preschte dabei besonders optimistisch voran. Bidens Ankündigung folgte auf die Zulassung eines dritten Impfstoffs in den USA und erfolgreiche Bemühungen der Regierung, die Produktion der Präparate weiter anzukurbeln.  Biden ermahnte die Amerikaner, sich weiter an die nötigen Vorsichtsmaßnahmen zu halten. „Dieser Kampf ist noch längst nicht vorbei.“ 

8.52 Uhr: Spahn will Impfgeschwindigkeit erhöhen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) möchte die Geschwindigkeit bei den Impfungen gegen das Corona-Virus weiter erhöhen. „Wir haben jetzt fünf Prozent der Deutschen erstgeimpft. Aber klar: Es braucht mehr Tempo“, sagte Spahn am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“. Dazu solle in den Impfzentren nun mit einem „prinzipiengeleiteten Pragmatismus“ flexibler entschieden werden, wer geimpft werden kann. Dabei sollten die Zentren aber weiterhin der festgelegten Einordnung in Impfgruppen folgen.

Spahn verwies zudem darauf, dass der Zeitraum zwischen Erst- und Zweitimpfung beim Impfstoff von Biontech/Pfizer auf sechs Wochen verlängert werden könne, beim Impfstoff von Astrazeneca auf zwölf Wochen. So sollen mehr Menschen schneller eine erste Impfung erhalten. Neuen Studien zufolge wirke der Astrazeneca-Stoff auch bei Menschen über 65 Jahren sehr gut. Deshalb habe er die Ständige Impfkommission (Stiko) gebeten, ihre Empfehlungen anzupassen.

7.58 Uhr: Bund und Länder präzisieren ihre Pläne für Corona-Spitzenrunde

Kurz vor den Beratungen zu den nächsten Schritten in der Corona-Politik haben Bund und Länder ihre Vorstellungen präzisiert. Die Notbremse soll gezogen werden, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen auf über hundert steigt, heißt es in dem Entwurf. Dann sollen „ab dem zweiten darauffolgenden Werktag“ die bislang gültigen Kontaktbeschränkungen wieder in Kraft treten.

Generell planen Bund und Länder dem Entwurf zufolge, schon ab Montag die privaten Kontaktbeschränkungen zu lockern: Dann dürfen sich bis zu fünf Menschen aus zwei Haushalten treffen. In der aktualisierten Beschlussfassung wurden zudem die Bedingungen für die Wiedereröffnung des Einzelhandels leicht gelockert. Zunächst war geplant, nur eine Kundin oder einen Kunden pro 20 Quadratmeter Geschäftsfläche zuzulassen. Der aktuelle Entwurf sieht nun vor, einen Kunden pro zehn Quadratmeter „für die ersten 800 Quadratmeter Verkaufsfläche“ zuzulassen. Darüber hinaus darf es dann einen Kunden pro 20 Quadratmeter geben.

Die aktualisierte Beschlussvorlage skizziert zudem einen fünfstufigen Öffnungsplan für den Weg aus dem Lockdown - der am Vortag bekannt gewordene Entwurf hatte noch aus vier Stufen bestanden. Die neu hinzugefügte fünfte Stufe sieht nun vor, Freizeitveranstaltungen im Außenbereich mit bis zu 50 Menschen zuzulassen; Voraussetzung dafür soll sein, dass die Sieben-Tage-Inzidenz nach Inkrafttreten der vorherigen Stufe 14 Tage lang unter 35 bleibt.

7.24 Uhr: Eisenmann fordert Corona-Impfung für ältere Lehrerinnen und Lehrer

Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) fordert, auch ältere Lehrerinnen und Lehrer ab 65 Jahren möglichst schnell gegen Corona zu impfen. „Eine Ungleichbehandlung von Lehrkräften unterschiedlichen Alters ist nicht vertretbar“, sagte Eisenmann der „Rhein-Neckar-Zeitung“ (Mittwoch). Zumal die Älteren besonders schutzbedürftig seien. Sie forderte Sozialminister Manne Lucha (Grüne) auf, für diese Gruppe schnell eine Lösung zu finden.

Lehrerinnen und Lehrer im Südwesten können sich seit rund einer Woche gegen Corona impfen lassen. Allerdings ist dafür derzeit nur der Astrazeneca-Impfstoff vorgesehen, der bislang in Deutschland nur für Menschen von 18 bis 64 Jahren freigegeben ist. In Baden-Württemberg sind dem Bericht zufolge nach Auskunft des Kultusministeriums im aktuellen Schuljahr 1160 Lehrkräfte an öffentlichen allgemeinbildenden und beruflichen Schulen älter als 64 Jahre.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 02. März:

22.19 Uhr: WHO meldet Covid-Anstieg um 7 Prozent nach wochenlangem Rückgang

In einer Trendwende hat die Zahl der neuen Fälle von Covid-19 vorige Woche weltweit um sieben Prozent zugenommen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte am Dienstagabend in Genf Zahlen zum ersten Anstieg nach sechs Wochen Rückgang. Demnach wurden in der letzten Februarwoche 2,6 Millionen Fälle an die UN-Behörde in Genf gemeldet.

Diese Entwicklung könnte mit der Ausbreitung von ansteckenderen Virus-Varianten zu tun haben, schrieb die WHO in einem Bericht. Als weitere mögliche Gründe nannte sie die Lockerung von Gesundheitsmaßnahmen und Corona-Müdigkeit.

Den stärksten Anstieg im Wochenvergleich gab es im Nahen und Mittleren Osten (14 Prozent) gefolgt von Südostasien (9 Prozent), Europa (9 Prozent) und dem amerikanischen Kontinent (6 Prozent). Aus Afrika wurden dagegen um fast ein Viertel weniger Fälle als in der Vorwoche gemeldet. In der Westpazifischen Region mit Ostasien und Australien gingen die Zahlen leicht zurück.

Die WHO betonte, dass Corona-Impfungen erst nach Wochen immun machen. Bis zu einer breiteren Schutzwirkung für ganze Bevölkerungsgruppen werde es noch länger dauern. Deshalb müsse weiter auf Tests, Kontaktverfolgung, Abstand, Masken und Hygiene gesetzt werden.

21.30 Uhr: Italien verlängert Corona-Reisesperren im Land bis nach Ostern

Italien verlängert zentrale Corona-Beschränkungen wie die Reisesperren im Land um einen Monat bis nach Ostern. Außerdem müssen alle Schulen in Hochrisiko-Gebieten, sogenannten Roten Zonen, schließen. Das teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza in Rom mit. Ministerpräsident Mario Draghi unterschrieb am Dienstag ein entsprechendes Dekret.

Damit bleibt es in der ersten großen Reisezeit zu Ostern bis 6. April verboten, die Grenzen zwischen den 20 italienischen Regionen zu überqueren. Ausnahmen gibt es etwa für die Arbeit und in Notfällen.

Minister Speranza und mehrere Experten wiesen darauf hin, dass die britische Virus-Variante in dem Mittelmeerland mit deutlich über 50 Prozent der Fälle vorherrschend sei. Es handelt sich um eine ansteckendere Variante, die ersten Studien zufolge häufiger schwere Verläufe verursacht. Insgesamt zeige die Infektionskurve nach oben, sagte Speranza. 

20.40 Uhr: Coronavirus-Varianten auf dem Vormarsch

Die Coronavirus-Varianten breiten sich im Südwesten rasant aus. Entfielen in der letzten Januarwoche nur 7,4 Prozent aller vom Laborverband ALM untersuchten positiven Tests auf Besorgnis erregende Varianten, waren es vergangene Woche schon 50 Prozent. In der Woche davor lag der Prozentsatz bei 34, wie das Regierungspräsidium Stuttgart am Dienstag mitteilte. Der ALM ist der Verband der akkreditierten Labore in der Medizin.

Seit Dezember 2020 wurden dem Landesgesundheitsamt 5101 Virusvarianten mit besonderer Bedeutung gemeldet. Seit dem Jahreswechsel wurden bei dem Amt 373 Ausbrüche mit 1748 Varianten registriert, davon 19 Ausbrüche in Pflegeheimen, 16 in Kitas und 6 in Schulen.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche lag bei landesweit 52 (Stand: 16 Uhr). Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle stieg um 1058 auf 318 505. Die Zahl der an oder mit Corona Gestorbenen wuchs um 51 auf 8148.

20 Uhr: Inzwischen sechs Corona-Selbsttests mit Sonderzulassung

Mit Blick auf mögliche weitere Lockerungen von Corona-Beschränkungen können zusätzliche Selbsttests für zu Hause auf den Markt kommen. Am Dienstag wurden zwei weitere Sonderzulassungen erteilt, wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte mitteilte. Insgesamt sind damit nun sechs Tests zur Anwendung für jedermann auf diesem Weg zugelassen. Die Selbsttests sollen frei in Apotheken, anderen Geschäften und im Internet zu kaufen sein.

Der Einsatz von Tests soll nach Plänen der Bundesregierung deutlich ausgedehnt werden, um mögliche weitere Öffnungen abzusichern. Neben Selbsttests gehören dazu Schnelltests, die geschultes Personal etwa in Testzentren oder Praxen abnimmt. Bei diesen schnellen Tests müssen Proben nicht erst zum Auswerten ins Labor geschickt werden. Positive Ergebnisse sollen dann aber mit genaueren PCR-Tests überprüft werden.

19.37 Uhr: Drosten warnt vor steigender Inzidenz durch Lockerungen

Der Virologe Christian Drosten hat vor den Beratungen der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor steigenden Infektionszahlen bei Lockerungen der Corona-Maßnahmen gewarnt. Drosten sagte nun im NDR-Podcast "Das Coronavirus-Update", es sei aus gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Überlegungen berechtigt, Maßnahmen zurückzunehmen.

"Nur muss man eben auch ganz neutral sagen, was dann auch passieren wird. Es wird passieren, dass dann die Inzidenz wieder steigt." Der Chefvirologe der Berliner Charité verwies dabei auf eine Modellierung der Intensivmediziner, die eine Verlängerung des Lockdowns bis mindestens 1. April gefordert hatten, da ansonsten eine schwer beherrschbare dritte Corona-Welle drohe.

19.32 Uhr: Virologe Drosten: Anteil ansteckenderer Variante weiter gewachsen

Der Virologe Christian Drosten schätzt den Anteil der in Großbritannien entdeckten Corona-Variante B.1.1.7 an den Infektionen in Deutschland inzwischen auf ungefähr die Hälfte. Der Anteil dieser ansteckenderen Mutante werde weiter steigen, das sei unausweichlich, sagte der Leiter der Virologie an der Berliner Charité im Podcast „Coronavirus-Update“ bei NDR-Info.

In Großbritannien gebe es mittlerweile nur noch Reste anderer Varianten, B.1.1.7 dominiere vollkommen. Die Maßnahmen dort seien strenger, so Drosten. Neue Daten zur Varianten-Ausbreitung werden in dieser Woche vom Robert Koch-Institut (RKI) erwartet.

Labore hatten vergangene Woche von einem Anteil von rund 30 Prozent von B.1.1.7 in Stichproben gesprochen. Ersten Studien zufolge verursacht die Mutante auch häufiger schwere Krankheitsverläufe. Ihre bessere Übertragbarkeit gilt als großes Risiko für Lockerungen.

18.46 Uhr: Koalition will Corona-Beschränkungen nicht mehr nur an den Inzidenzwert koppeln

Die Corona-Beschränkungen sollen sich nach Vorstellung der großen Koalition in Zukunft nicht mehr nur am so genannten Inzidenzwert orientieren. Wenn es künftig darum gehe, Schutzmaßnahmen aufzuheben oder einzuschränken, sollten weitere Faktoren berücksichtigt werden - nämlich die Zahl der gegen Covid-19 geimpften Menschen sowie der so genannte R-Wert, der angibt, wie viele andere Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt: Dies geht aus einem Gesetzentwurf von Union und SPD hervor, der AFP heute vorlag.

Das Infektionsschutzgesetz soll der Vorlage zufolge entsprechend der Einigung von Union und SPD geändert werden. In der Praxis könnte die Änderung bedeuten, dass Lockdown-Öffnungen früher erfolgen können, als wenn lediglich der Inzidenzwert der alleinige Maßstab für die Lockerungsentscheidung ist.

18 Uhr: Merkel kündigt stärker regionalisierte Öffnungsstrategie an

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine stärker an regionalen Entwicklungen orientierte Öffnungsstrategie nach dem monatelangen Corona-Lockdown angekündigt. Die Strategie, die man für die Zukunft entwickele, setze nicht mehr nur auf bundesweite Inzidenzen oder R-Werte, sondern mache auch lokale Unterschiede, sagte Merkel in einer Online-Sitzung der Unionsfraktion, wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern erfuhr.

Vor den Bund-Länder-Beratungen an diesem Mittwoch sagte Merkel, auch sie selbst halte Öffnungen für notwendig. Nach dem sehr langen Lockdown würden Lockerungen „sehnlichst gewünscht“, man müsse nun Schritt für Schritt vorankommen. Die Abkehr von bundesweiten Inzidenzen - der Neuinfektionszahl pro 100 000 Einwohner und Woche - sowie von einem bundesweiten Reproduktionswert begründete Merkel demnach mit der unterschiedlichen Entwicklung der Pandemie in Deutschland.

Es sei sehr schwer zu erklären, dass in den etwa 50 Landkreisen, die eine Inzidenz von unter 35 hätten, das Gleiche gelte wie in jenen mit einer über 200. Es sei auch nicht zu erklären, dass alle Bundesländer immer gleich behandelt werden. Man werde „mehr regionalisieren, um mehr Freiheit zu ermöglichen“.

17.21 Uhr: Auch Rossmann bietet ab kommender Woche Corona-Selbsttests an

Nach der Drogeriekette dm hat auch Rossmann angekündigt, ab Mitte kommender Woche Corona-Selbsttests zum Verkauf anzubieten. Voraussetzung sei, dass der Lieferant den Termin einhalte, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Rossmann arbeite zudem "mit Hochdruck daran", zugelassene Tests weiterer Hersteller ins Sortiment aufzunehmen.

Die Abgabemenge wird anfangs auf vier Stück pro Haushalt begrenzt. Die Kette dm hatte bereits am Montag erklärt, dass Kunden ab kommender Woche Schnelltests zur Selbstanwendung kaufen können - "voraussichtlich" ab Dienstag. Beide Drogerieketten nannten allerdings noch keinen genauen Preis für die Tests.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hatte vergangene Woche Sonderzulassungen für drei Produkte zur Anwendung zu Hause erteilt. Dabei werden die Proben durch einen Abstrich in der vorderen Nase entnommen.

17.17 Uhr: Merkel: Umfassende Teststrategie für April bis Juni nötig

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine breite und monatelange Teststrategie angekündigt, die nach dem Corona-Lockdown die geplanten Lockerungen absichern soll. Dies werde nach Einschätzung der Bundesregierung für die Monate April, Mai und Juni benötigt, sagte Merkel in einer Online-Sitzung der Unionsfraktion, wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern erfuhr.

Später werde das Impfen so dominante Wirkungen haben, dass eine Teststrategie in solchem Umfang nicht mehr notwendig sei. Corona-Selbsttests seien neben den Antigen-Schnelltests noch nicht in großem Umfang verfügbar, sagte Merkel demnach. Neben den drei bereits zugelassenen Selbsttests gebe es 96 Anträge auf Zulassung - man rechne damit, dass um die 40 Produzenten valide Angebote machen könnten. Nun müsse man herausfinden, in welchem Umfang diese Tests kurzfristig zur Verfügung stünden.

16.30 Uhr: Österreich will sich bei Impfstoffen nicht mehr auf EU verlassen

Österreich will sich bei Corona-Impfstoffen künftig nicht mehr auf die Europäische Union verlassen. Kanzler Sebastian Kurz kritisierte, die EU-Arzneimittelbehörde EMA sei zu langsam bei der Zulassung und es komme zu Lieferengpässen der Pharmahersteller. „Wir müssen uns daher auf weitere Mutationen vorbereiten und sollten nicht mehr nur von der EU abhängig sein bei der Produktion von Impfungen der zweiten Generation.“ Kurz kündigte eine enge Zusammenarbeit mit Dänemark und Israel an.

Die EU-Kommission steht auch in Deutschland in der Kritik, weil sie für die Beschaffung der Corona-Impfstoffe zuständig ist und die Mengen vorerst nicht ausreichen. Die Impfkampagne in der EU läuft viel langsamer als etwa in Israel oder Großbritannien.

15.44 Uhr: Koalition plant neues Bundestags-Gremium zu Pandemie-Folgen

Die Koalitionsfraktionen wollen im Bundestag ein Gremium einsetzen, das sich mit den Folgen der Corona-Pandemie auseinandersetzt. Der "Spiegel" zitierte aus einem Antrag von Union und SPD auf Einsetzung eines "Parlamentarischen Begleitgremiums Covid-19-Pandemie", das als Unterausschuss des Bundestagsausschusses für Gesundheit eingesetzt werden solle.

Inhaltlich solle es in dem neuen Gremium um "aktuelle sowie künftige gesundheitliche und soziale Fragen der Bewältigung der Covid-19-Pandemie" gehen, zitierte der "Spiegel" aus dem Papier. Der geplante Unterausschuss solle auf wissenschaftlicher Grundlage Handlungsempfehlungen geben.

14.45 Uhr: Sorge um Infektionsgeschehen im Kreis Rottweil: Kommt neue Ausgangsbeschränkung?

118,7 – das ist die Sieben-Tage-Inzidenz des Landkreises Rottweil am Montagabend. Nur ein Landkreis in Baden-Württemberg liegt aktuell höher, Schwäbisch Hall hat 147,4. Öffentlich bekannt war zuletzt ein Corona-Ausbruch vor allem unter Patienten in der in Rottweil angesiedelten Klinik.

Und: Rottweil machte, ähnlich wie Villingen, landesweit Schlagzeilen mit Narrentreiben, das in Form von Umzügen nicht gestattet war. Trotzdem stauten sich Hästräger und Schaulustige vor allem am Fastnachtsmontag am Schwarzen Tor. Ein Quell für Ansteckungen?

14 Uhr: Kretschmann bremst: Öffnungen erst, wenn Massentests möglich sind

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sieht kurz vor der Bund-Länder-Konferenz zum Corona-Lockdown keine schnellen Öffnungsschritte. Die Zahl der Infektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen sei weiterhin der entscheidende Wert bei der Frage, wie stark man lockern könne - und die 7-Tage-Inzidenz steige wieder.

„Erstmal nix.“
Winfried Kretschmann auf die Frage, was denn außer Baumärkten rasch geöffnet werden könne

Zwar könne man mit massenhaften Schnell- und Selbsttests demnächst Öffnungen angehen, doch das gehe nicht von heute auf morgen.

„Das ist ein großer organisatorischer Aufwand.“ Die Test-Infrastruktur müsse schon da sein, „damit man die Teststrategie mit der Öffnungsstrategie verbinden kann“, erklärte der Grünen-Politiker. Kretschmann zeigte sich aus diesem Grund auch skeptisch, dass die weiterführenden Schulen - wie von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) vorgeschlagen - schon am kommenden Montag schrittweise wieder öffnen können. Um Schülerinnen und Schüler zweimal in der Woche testen zu können, müssten die Test-Kapazitäten an den Schulen deutlich ausgebaut werden.

„Ich kann mir nur ganz schlecht vorstellen, dass das bis zum 8. März auf die Beine gestellt werden kann.“ Es sei klar, dass das Gesundheitsministerium die Tests besorgen müsse. Für die Umsetzung sei aber die Kultusministerin zuständig. „Wenn sie es hinbekommt in den jetzt verbleibenden Tagen, dann okay“, sagte Kretschmann.

13.51 Uhr: Öffnungen, Impfungen und die Frage der Tests: Wie geht es nun weiter?

Bund und Länder entscheiden am Mittwoch mal wieder, wie es in der Coronakrise weitergeht. Die Lage ist heikel: Nach vielen Wochen des Lockdowns wird der Ruf nach Lockerungen immer lauter - zugleich steigt die Zahl der Neuinfektionen nach einer längeren Talfahrt wieder an. Die Beschlussvorlage einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, gibt Hinweise, wie es nun weitergehen könnte. Wir geben einen Überblick:

So könnte es weiter gehen

13 Uhr: Sterbefälle in dritter Februarwoche erstmals wieder unter Schnitt der Vorjahre

In der dritten Februarwoche sind die Sterbefallzahlen in Deutschland erstmals seit längerem wieder unter den Schnitt der Vorjahre gefallen. Laut einer nun veröffentlichten Hochrechnung des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden starben in der Woche vom 15. bis 21. Februar insgesamt 20.162 Menschen.

Das waren 776 oder vier Prozent weniger als in der jeweiligen Februarwoche der Jahre 2017 bis 2020. In der Woche zuvor waren in etwa so viele Menschen gestorben wie im Durchschnitt der Vorjahre. In der ersten Februarwoche hatten die Sterbefallzahlen noch drei Prozent über dem Schnitt gelegen. Nach Angaben des Statistikamts sank auch die Zahl der Covid-19-Todesfälle.

In der fünften Kalenderwoche wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) demnach 841 Todesfälle weniger gemeldet als in der Vorwoche. Auch insgesamt gingen die Sterbefälle weiter zurück, was auch mit der weitgehend ausgebliebenen Grippewelle zusammenhängt.

12.45 Uhr: Entwurf für Corona-Beratungen sieht Öffnungsschritte in Stufen vor

Nach wochenlangem Corona-Lockdown planen Bund und Länder ab kommender Woche weitere Öffnungsschritte, teils regional abgestuft und abhängig von den jeweiligen Sieben-Tage-Inzidenzen. Das geht aus einem vorläufigen Beschlussentwurf für die Bund-Länder-Runde an diesem Mittwoch hervor, der aber dem Vernehmen nach noch nicht mit allen Ländern abgestimmt ist.

Demnach soll der Lockdown auch wegen der Gefahr durch die neuen Virusvarianten zwar grundsätzlich bis 28. März verlängert werden. Doch schon ab kommender Woche könnten wieder Treffen des eigenen mit einem weiteren Haushalt möglich sein, beschränkt auf fünf Personen, Kinder bis 14 Jahre nicht mitgezählt.

Wesentlicher Punkt bei den Öffnungen soll demnach eine umfangreiche Teststrategie sein. Die Verhandlungen sind allerdings noch nicht abgeschlossen. Endgültige Entscheidungen werden erst in den abschließenden Bund-Länder-Gesprächen an diesem Mittwochnachmittag erwartet.

12 Uhr: Lockdown soll grundsätzlich bis 28. März verlängert werden - Kontaktbeschränkungen sollen gelockert werden

Der Corona-Lockdown soll grundsätzlich bis zum 28. März verlängert werden. Das geht aus dem Entwurf einer Beschlussvorlage für den Bund-Länder-Gipfel am Mittwoch hervor, die der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag vorlag. Das Papier sieht aber auch einige Lockerungen vor. Die strengen Kontaktbeschränkungen könnten bereits ab dem kommenden Montag gelockert werden. Ab dem 8. März sollen sich bis zu fünf Personen aus zwei Haushalten wieder treffen können. Beim Unterschreiten bestimmter Inzidenzwerte sollen dann noch größere private Treffen möglich sein.

11.15 Uhr: Corona-infizierte Mitarbeiterin von Arztpraxis in Düsseldorf hatte 600 Kontakte

Eine mit der britischen Corona-Variante infizierte Mitarbeiterin einer Arztpraxis in Düsseldorf hat offenbar mehr Kontakte gehabt als zunächst angenommen: Die Praxis korrigierte die Zahl der möglichen Kontaktpersonen von ursprünglich 450 auf rund 600. Wie die Stadt Düsseldorf mitteilte, lagen dem Gesundheitsamt nur für 60 Prozent der Betroffenen korrekte Telefonnummern vor. Kontaktpersonen der Kategorie I, die nicht telefonisch erreichbar seien, erhielten ihre Quarantäneverfügung deshalb per Post. Allen Kontakten aus dieser Gruppe seien zudem Corona-Tests angeboten worden. Die Mitarbeiterin einer Arztpraxis im Stadtteil Pempelfort hatte trotz Krankheitssymptomen weiter gearbeitet und wurde später positiv auf die britische Virusvariante B.1.1.7 getestet. Die Arztpraxis wurde geschlossen.

10.45 Uhr: Wie geht die Welt mit der Pandemie um? Uni Konstanz will das mit einer Umfrage herausfinden

Eine Online-Umfrage will den Alltag der Menschen weltweit mit den Corona-Beschränkungen beleuchten. Dabei wird auch gefragt, wie umfassend sich die Bevölkerung an die Corona-Regeln hält und welches Vertrauen die Menschen in ihre Regierungen setzen. Initiiert wurde die Studie von mehreren Hochschulen, darunter die Universität der Vereinten Nationen. Mit Anke Hoeffler, Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Universität Konstanz, ist auch die Konstanzer Hochschule beteiligt. Auch Leser in unserer Region sind aufgerufen, an der Studie teilzunehmen. Dies dauert etwa 15 Minuten und funktioniert über diesen Link: https://lifewithcorona.org/

9.55 Uhr: WHO hält Ende der Corona-Pandemie in diesem Jahr für unrealistisch

Die Weltgesundheitsorganisation rechnet nicht mit einem baldigen Ende der Corona-Pandemie. „Es wäre sehr verfrüht und unrealistisch zu glauben, dass wir bis Ende des Jahres mit diesem Virus fertig werden“, sagte WHO-Nothilfekoordinator Michael Ryan am Montagabend in Genf. Bei klugem Handeln könnten jedoch „die Krankenhauseinweisungen, die Todesfälle und die Tragödie beendet werden, die mit dieser Pandemie einhergehen“.

Der Fokus der WHO sei weiter darauf gerichtet, die Infektionen so gering wie möglich zu halten und so viele Menschen wie möglich zu impfen. Im Vergleich zu vor zehn Wochen sei die Situation viel besser, sagte Ryan mit Blick auf die Auslieferung erster Impfstoffe gegen das Virus. „Noch stehen wir aber vor einer großen Herausforderung“, betonte er.

Noch habe das Virus die Oberhand. Die Kontrolle über die Pandemie könne aber beschleunigt werden, wenn die Impfstoffe begännen, sich signifikant auf die Übertragungsdynamik und das Übertragungsrisiko auszuwirken.

8.51 Uhr: Giffey plädiert für mehr Perspektiven für Kinder

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) plädiert im Rahmen weiterer Öffnungen für mehr Perspektiven von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Krise. „Ich finde es sehr wichtig, dass Kinder und Jugendliche jetzt ganz vorne in der Debatte um weitere Öffnungsschritte stehen müssen“, sagte Giffey am Dienstag im ARD-„Morgenmagazin“. Wenn man über Baumärkte, Flugschulen und Hundeschulen spreche, sollte man auch die Perspektive von Kindern in den Blick nehmen. „Es kann nicht sein, dass Hunde früher in die Schule gehen als Kinder und Jugendliche.“

Kinder und Jugendliche dürften nicht allein als Schüler, sondern müssten in ihrer ganzen Persönlichkeit betrachtet werden, sagte Giffey. Auch die Freizeit und das außerschulische Lernen sollten eine wichtige Rolle spielen, für Kinder- und Jugendeinrichtungen müsse es Öffnungsperspektiven geben. Schnell- und Selbsttests bieten nach Ansicht der Ministerin dabei eine große Chance.

8.28 Uhr: Umsatz von Mode- und Schuhläden stürzt im Januar um 77 Prozent ab

Der Lockdown seit Mitte Dezember hat den Umsatz von Mode- und Schuhläden abstürzen lassen. Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren sowie der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art zum Beispiel in Waren- und Kaufhäusern brach im Januar um 77 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ein, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Der Umsatz des Handels mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf ging um rund 43 Prozent zurück. Von den Geschäftsschließungen im Lockdown profitierte dagegen der Internet- und Versandhandel - er steigerte den Umsatz im ersten Monat des Jahres um fast 32 Prozent im Vorjahresvergleich, wie die Statistiker weiter mitteilten. Der Lebensmitteleinzelhandel setzte im Januar 4,3 Prozent mehr um als vor einem Jahr. Insgesamt sank der Umsatz des Einzelhandels im Januar damit um 8,7 Prozent im Vergleich zum Januar 2020. Im Vergleich zum Dezember ging der Umsatz preisbereinigt um 4,5 Prozent zurück.

7.16 Uhr: Wahlforscher: Pandemie hat keinen Einfluss auf Wahlbeteiligung

Die Corona-Pandemie hat aus Sicht von Wahlforschern keinen großen Einfluss auf die Wahlbeteiligung zur Landtagswahl. Bei Wahlen während des vergangenen Jahres, also unter Pandemiebedingungen, habe sich „kein genereller Effekt der Pandemie auf die Wahlbeteiligung“ gezeigt, sagte der Politikwissenschaftler Patrick Bernhagen von der Universität Stuttgart der Deutschen Presse-Agentur.

Wenn wirtschaftliche Einschnitte stark bis ins Private der Menschen wirkten, sinke die Wahlbeteiligung üblicherweise. Doch ein solcher Rückzug ins Private lasse sich durch die Corona-Pandemie bislang nicht beobachten, so Bernhagen. Auch der Wahlforscher Bernhard Weßels vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) sieht bei der anstehenden Landtagswahl keine Krisenwahl oder gar eine Wahl, bei der die politischen Ränder profitieren.

Die Politikwissenschaftler sehen dagegen einen klaren Vorteil für die Regierungsparteien. In Krisen und den damit verbundenen wirtschaftlichen Einbrüchen werde die Regierung normalerweise von den Wählerinnen abgestraft, sagte Bernhagen. „Doch bei solchen "Angriffen von außen", wie es diese Pandemie ist, die über uns hereinbrach, ist das nicht unmittelbar der Fall.“ In Zeiten großer Verunsicherung gewinne die Regierung eher an Zustimmung. Das hätten auch Umfragen gezeigt, besonders im Sommer 2020.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 01. März:

22.57 Uhr: Weltweite Corona-Zahlen steigen wieder

Die weltweit gemeldeten Corona-Infektionszahlen steigen wieder. Nach sechs Wochen mit sinkender Tendenz gebe es nun wieder einen Zuwachs, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Montag in Genf. Abgesehen von Afrika und der Region im westlichen Pazifik sei überall ein Aufwärtstrend zu beobachten. „Das ist enttäuschend, aber nicht überraschend.“ Ursachen könnten die Corona-Lockerungen und die ansteckenderen Varianten des Virus sein - „und dass die Menschen weniger vorsichtig werden“, sagte Tedros.
Der WHO-Chef ermahnte die internationale Gemeinschaft erneut, nicht allein auf Impfungen zu setzen. Grundsätzliche Hygieneregeln seien weiterhin Fundament der Pandemie-Bekämpfung. 

22.40 Uhr: Vakzine von Astrazeneca und Pfizer „hochwirksam“ bei älteren Menschen
- Erste Dosis soll Krankenhausaufenthalte um 80 Prozent verringern

Die Corona-Impfstoffe von Pfizer und Biontech sowie Astrazeneca haben sich einer Studie zufolge bei älteren Menschen als „hochwirksam“ erwiesen. Den Daten der britischen Gesundheitsbehörde zufolge wurde die Zahl der Krankenhauseinweisungen durch eine erste Dosis mit einem der beiden Vakzine drei bis vier Wochen nach der Impfung um 80 Prozent verringert. Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock begrüßte die Studienergebnisse als „extrem gute Nachricht“. „Die detaillierten Daten zeigen, dass der Schutz vor einer Corona-Infektion, den man 35 Tage nach der ersten Impfung erhält, für den Oxford-Impfstoff sogar etwas besser ist als für Pfizer“, fügte Hancock hinzu.

Der Studie zufolge zeigte eine erste Dosis von Astrazeneca bei älteren Menschen einen Ansteckungs-Schutz von 60 bis 73 Prozent, während das Vakzin von Pfizer und Biontech zu 57 bis 61 Prozent vor Corona schützte. „Dies ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Impfstoffe funktionieren, um Infektionen zu reduzieren und Leben zu retten“, sagte die Leiterin des Bereichs Immunisierung bei der britischen Gesundheitsbehörde, Mary Ramsay. Sie fügte jedoch hinzu, dass weiter unklar sei, ob geimpfte Menschen das Virus weitergeben können, auch wenn sie selbst nicht erkranken.

22.16 Uhr: Twitter will Falschinformationen über Corona-Impfungen kennzeichnen

Twitter hat ein stärkeres Vorgehen gegen die Verbreitung falscher Informationen über Corona-Impfungen angekündigt. Ab sofort würden Tweets, die irreführende Informationen rund um das Thema enthalten könnten, entsprechend gekennzeichnet, teilte der Kurznachrichtendienst am Montag mit Verweis auf die Ausweitung der Verteilung von Impfstoffen gegen das Coronavirus mit.

Twitter hatte in der Frühphase der Pandemie vergangenes Jahr zunächst seine Definition zu „schädlichen“ Inhalten ausgeweitet und dann ein härteres Vorgehen gegen Tweets mit falschen Informationen über das Coronavirus angekündigt. Seit der Einführung der neuen Corona- Richtlinie hat das Unternehmen nach eigenen Angaben weltweit mehr als 8400 Tweets entfernt und Maßnahmen gegen 11,5 Millionen Konten ergriffen.

21.30 Uhr: Corona-Infektionsrate im Südwesten unverändert

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche ist in Baden-Württemberg zum Wochenstart nicht weiter gestiegen. Der Wert lag nach Angaben des Landesgesundheitsamts in Stuttgart vom Montag (Stand 16.00 Uhr) weiter bei 51,9. Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle stieg um 398. Die Zahl der an oder mit Corona Gestorbenen stieg um 28. Derzeit liegen 20 der insgesamt 44 Stadt- und Landkreise über dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen 7 Tagen - einer weniger als am Sonntag.
Seit Beginn der Pandemie haben sich nachweislich 317 420 Menschen in Baden-Württemberg mit dem Virus infiziert. Insgesamt starben 8097 Menschen mit oder an Sars-CoV-2. Als genesen gelten 296 260 Menschen.
Erstmalig geimpft waren mit Stand vom Wochenende rund 521 000 Menschen im Südwesten. Knapp 269 000 Menschen hatten auch eine zweite Impfung erhalten.

20.55 Uhr: Keine Kontrollen an Grenze zu Frankreich trotz Virusvarianten

An der Grenze zu Tschechien und Tirol werden die Autofahrer kontrolliert. Das soll helfen, die Verbreitung besonders ansteckender Coronavirus-Varianten einzudämmen.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) verzichtet allerdings wegen der Haltung der Ministerpräsidenten im Saarland und in Rheinland-Pfalz auf stationäre Kontrollen an der Grenze zum französischen Virusvarianten-Gebiet Moselle. Innerhalb der Bundesregierung hatte sich unter anderem Außenminister Heiko Maas (SPD) gegen solche Kontrollen ausgesprochen.

Auf die Frage, weshalb man hier nicht so verfahren sei wie an den Grenzen zu Tschechien und dem österreichischen Bundesland Tirol, antwortete ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin: „Die Situation ist nicht vergleichbar. Moselle ist im französischen Staatsaufbau eine kleinere Verwaltungseinheit innerhalb der Region Grand Est. 

19.41 Uhr: Österreich wagt weitere Öffnungsschritte

Österreich geht trotz zuletzt deutlich gestiegener Corona-Zahlen seinen Weg der schrittweisen Öffnung nun auf regionaler Ebene weiter. Aufgrund der vergleichsweise geringen Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen werde es ab 15. März im westlichsten Bundesland Vorarlberg zu Lockerungen kommen, kündigte Kanzler Kurz an.

Davon profitierten der Sport, die Kultur und die Gastronomie. Für den Rest des Landes gelte das Ziel, dass ab 27. März zumindest Gastronomie im Freien möglich werden solle. „Wir beginnen outdoor, bevor wir uns an weitere Indoor-Öffnungsschritte heranwagen können“, sagte Kurz.

Bei den Lockerungen sollten weiterhin Zutrittstests eine zentrale Rolle spielen. Jede Woche werde aktuell etwa ein Viertel der österreichischen Bevölkerung getestet, hieß es.

19 Uhr: Corona bei Jahn Regensburg: Pokalspiel gegen Bremen abgesagt

Nach rätselhaften Corona-Fällen beim SSV Jahn Regensburg ist das Spiel im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Werder Bremen abgesagt worden. Nach Cheftrainer Mersad Selimbegovic seien weitere Infektionen beim Fußball-Zweitligisten aufgetreten, berichtete Jahn-Geschäftsführer Christian Keller bei der Pressekonferenz. Es handle sich um ein „paar wenige“ Personen, höchstens minimale Erkältungssymptome seien bei einzelnen aufgetreten.

18 Uhr: Ministerium: Land holt auf beim Impfen mit Astrazeneca

In Baden-Württemberg kommt nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr und mehr Impfstoff des Herstellers Astrazeneca zum Einsatz. „Wir haben einen deutlichen Sprung gemacht“, sagte ein Sprecher. Die Nachfrage nach Terminen sei sehr hoch, es gebe wenig Vorbehalte etwa bei Lehrern und Erziehern, teilte das Ministerium mit. „Zeitweise ist an der Hotline deshalb kein Durchkommen, weil viele Menschen es gleichzeitig probieren“, betonte der Sprecher.

„In diesem Fall bitten wir darum, Geduld zu haben und es später oder in den kommenden Tagen noch einmal zu probieren.“ Dennoch lagert weiterhin sehr viel Astrazeneca-Impfstoff im Kühlschrank. Das Land habe bis vergangene Woche 278.400 Dosen erhalten, bislang wurden statistisch erst 45.933 Erstimpfungen verzeichnet. Man gehe aber davon aus, dass noch nicht alles in der Statistik auftauche, weil die Impfungen in den Krankenhäusern, die statistische Erfassung aber in den jeweiligen Impfzentren stattfinde, hieß es aus dem Ministerium.

17.32 Uhr: 7-Tage-Inzidenz steigt im Bodenseekreis wieder auf über 60

Die 7-Tage-Inzidenz ist am Freitag im Bodenseekreis über die kritische Marke von 50 gestiegen und liegt aktuell den vierten Tag in Folge über dem Schwellenwert. Was bedeutet das für den Bodenseekreis? Könnte es damit schon bald wieder nächtliche Ausgangsbeschränkungen geben?

16 Uhr: Von der Leyen will Gesetzesvorschlag für EU-Impfausweis noch im März vorlegen

Die EU-Kommission will noch im März einen Gesetzesvorschlag für die Einführung eines europaweit einheitlichen Passes für Geimpfte vorlegen, der letztlich auch Urlaubsreisen ermöglichen könnte. In den nächsten Monaten sollten dann die technischen Voraussetzungen geschaffen werden, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einer Rede vor Vertretern von CDU und CSU.

Sie verwies dabei auf eine entsprechende Vereinbarung des EU-Gipfels vom Donnerstag. Auf Twitter erklärte von der Leyen, der „digitale grüne Pass“ solle belegen, dass ein Mensch geimpft sei, oder Corona-Testergebnisse derjenigen enthalten, die noch keinen Impftermin hatten.

14.43 Uhr: Medien: Altmaier und Länder-Wirtschaftsminister wollen Öffnungsschritte schon im März

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und die Wirtschaftsminister der Länder wollen umfangreiche Öffnungsschritte aus dem Lockdown bereits im März - jedenfalls im Außenbereich. Sie rücken ab vom Inzidenzwert als alleinigem Maßstab für Lockerungen, wie das "Handelsblatt" und das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf ein mit der Wirtschaft abgestimmtes Öffnungskonzept Altmaiers berichteten.

Darin wird auch eine "klare und vorausschaubare Perspektive" im Hinblick auf weitere Öffnungsschritte gefordert. "Das Erreichen einer generellen bundesweiten oder regionalen Inzidenz von 35 oder darunter wird unter der Voraussetzung der zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen derzeit nicht für erforderlich gehalten", zitierten die Medien.

14.31 Uhr: Schulkind mit Corona-Mutation infiziert: 150 Menschen in Quarantäne

Weil sich ein Grundschulkind in Achberg (Landkreis Ravensburg) mit der südafrikanischen Corona-Mutation infiziert hat, sind 150 Menschen in Quarantäne. Die Schule musste am vergangenen Freitag und damit nur knapp eine Woche nach deren Öffnung wieder schließen, wie die Gemeinde nun mitteilte. Betroffen von der Quarantäne seien Mitschüler und Lehrer des Jungen und deren Familien.

Auch zwei Kindergarten-Gruppen mussten vorsorglich in Isolation, weil dort ein Geschwisterkind des Schülers betreut wurde. Wo sich der Junge infiziert habe, sei unklar, sagte eine Gemeinde-Sprecherin. Weil auch die Lehrerin des Jungen positiv getestet wurde, mussten auch ihre Kontaktpersonen und deren Familien in Quarantäne. Noch ist aber unklar, ob es sich bei der Infektion um eine Virus-Mutation handelt.

Baden-Württemberg hatte erst vergangene Woche die Quarantäneregeln bei Infektionen mit Corona-Mutanten verschärft, weil die Virusvarianten als ansteckender gelten und sich somit schneller ausbreiten. Kontaktpersonen ersten Grades müssen 14 statt wie bislang 10 Tage in Isolation.

13.41 Uhr: Möglicherweise Öffnungen in Vorarlberg

In Österreich überlegt die Regierung nach Informationen der Nachrichtenagentur APA regionale weitere Öffnungsschritte. Demnach könnte es zu Lockerungen im Bundesland Vorarlberg kommen, das eine vergleichsweise niedrige Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat und an Bayern grenzt. Nach einem Bericht der „Vorarlberger Nachrichten“ warb Landeschef Markus Wallner bei Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) für Öffnungsschritte in Gastronomie, Kultur und Sport.

Die Regierung will nach Treffen mit Experten und den Ministerpräsidenten am späten Nachmittag offiziell informieren. Interessant dürfte dabei sein, ob die Sieben-Tage-Inzidenz wieder eine größere Rolle spielt. Bei der Öffnung aller Geschäfte am 8. Februar hatte sich die Regierung über ihr eigenes Wunschziel von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen noch ohne Weiteres hinweggesetzt. In Österreich insgesamt ist dieser Wert seit Anfang Februar von etwas mehr als 100 auf jetzt 160 gestiegen.

13.22 Uhr: DFB-Boss Keller schreibt der Kanzlerin: Benötigen eine Perspektive

DFB-Präsident Fritz Keller hat sich vor dem nächsten Corona-Gipfel in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt. Die Millionen Spielerinnen und Spieler, „denen wir eine starke Stimme geben wollen, benötigen wie alle Aktiven aus anderen Sportarten eine Perspektive“, erklärte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes in einem Interview, das am Montag auf der Homepage des mitgliederstärksten Einzelsportverbandes der Welt veröffentlicht wurde.

Zwei Tage vor dem Treffen der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten mit Kanzlerin Merkel betonte Keller in dem Brief, der auch an verschiedene Bundesministerinnen und -minister ging: „Es geht mir dabei nicht um den Fußball allein, sondern um den gesamten organisierten Breitensport. Vor allem Kinder und Jugendliche leiden derzeit nachweislich unter Bewegungsmangel und fehlenden sozialen Kontakten. Der organisierte Sport kann hier sehr helfen.“

12.55 Uhr: Söder und Kretschmer warnen vor übereilten Öffnungsschritten

Vor den neuen Bund-Länder-Beratungen über den weiteren Kampf gegen das Coronavirus haben die Ministerpräsidenten von Bayern und Sachsen eindringlich vor übereilten Öffnungsschritten gewarnt. Es dürfe keinen „Öffnungsrausch“ geben und keinen „Blindflug in die dritte Welle hinein“, die Politik dürfe nicht die Nerven verlieren, sagte Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) bei einer Online-Pressekonferenz mit seinem sächsischen Kollegen Michael Kretschmer (CDU).

Kretschmer mahnte ebenfalls, es könne nun nur um kleine Öffnungsschritte gehen. Söder und Kretschmer verwiesen auf die sich weiter ausbreitende Virusmutation. „Die Mutation übernimmt“, sagte Söder und warnte: „Auf die derzeitige Inzidenz-Tabelle kann keiner ein festes Haus bauen.“

11.42 Uhr: Tiefststand bei Corona-Toten seit November - Interpretation schwierig

Die Zahl der binnen 24 Stunden ans Robert Koch-Institut gemeldeten Corona-Todesfälle hat den tiefsten Wert seit Anfang November erreicht - allerdings ist diese Entwicklung mit Vorsicht zu interpretieren. Die Behörden der Bundesländer übermittelten im Laufe des Sonntags 60 neue Fälle von Menschen, die an oder mit Corona gestorben sind, wie aus RKI-Zahlen vom Montagmorgen hervorgeht. Kann sich der Trend fortsetzen? Ist das auch eine Folge der Impfungen bei Hochbetagten? Bei der Interpretation des Tiefststandes sind mehrere Dinge zu beachten:

- Der Wert bezieht sich explizit nicht darauf, wie viele Menschen binnen eines Tages gestorben sind. Es geht um die Zahl der Meldungen an das RKI. Darin können auch Todesfälle enthalten sein, die schon einige Zeit zurückliegen.

- An Montagen sind die Zahlen generell besonders niedrig, weil an Sonntagen weniger gemeldet wird. Am Montag vor einer Woche lag der Wert bei 62, am Montag den 11.1. lag der Wert bei 343.

- Die Zahl der Corona-Toten hinkt der Entwicklung bei den Infektionszahlen erwartungsgemäß hinterher. Das RKI zitiert Forschungsergebnisse, denen zufolge zwischen Symptombeginn und Tod mehr oder weniger zwei Wochen vergehen. Die Zahl der Neuinfektionen hatte Anfang 2021 über mehrere Wochen deutlich abgenommen und Mitte Februar die tiefsten Werte erreicht. Dass nun auch die Todeszahlen vergleichsweise tiefe Werte erreichen, war deshalb auch erwartbar.

- Die Impfungen von Hochbetagten, die grundsätzlich ein besonders hohes Sterberisiko haben, könnten eine Rolle spielen. So hat die Mehrheit der Pflegeheimbewohner bereits zwei Dosen und damit den vollen Impfschutz erhalten.

11.08 Uhr: Forscher: Deutsche Wirtschaft leidet unter Corona bis mindestens 2025

Die deutsche Wirtschaft wird einem neuen Forschungsbericht des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge bis mindestens 2025 die Folgen der Corona-Pandemie spüren. Alleine das Bruttoinlandsprodukt müsse in den nächsten fünf Jahren Abstriche um 0,6 Prozentpunkte wegen der Krise hinnehmen, sagte Enzo Weber, einer der Autoren des Berichtes. Auf dem Arbeitsmarkt müsse bis 2025 mit einem langfristigen Minus von 200.000 Jobs gerechnet werden.

Vor allem Einzelhandel, Unternehmensdienstleistungen, Gastgewerbe, Verkehr, Luftfahrt und Flugzeugbau spürten die Krise noch länger, betonte er. Positive Effekte gebe es dagegen in den Bereichen IT, öffentliche Dienste und Pharma. Insgesamt würden bedingt durch die Pandemie in Deutschland 500.000 Arbeitsplätze abgebaut und 300.000 aufgebaut.

8.54 Uhr: Grüne fordern mindestens zweimal wöchentlich Corona-Tests für alle

Die Grünen fordern Alternativen zum strengen Corona-Lockdown und flankierende Maßnahmen für schrittweise Öffnungen. In einem Strategiepapier schlagen Grünen-Chef Robert Habeck und Gesundheitsexperte Janosch Dahmen unter anderem vor, dass jeder Bürger sich „mindestens zwei Mal in der Woche“ auf das Coronavirus testen können soll, wie der „Spiegel“ am Montag berichtete. Schnelltests sollten für Menschen, die Sozialleistungen beziehen, kostenlos sein. Einen digitalen Impfnachweis sehen die Grünen-Politiker nicht als eine Art Freifahrtschein für Geimpfte, sondern nur im Zusammenspiel mit der Ausweitung von Tests. „Digitale Nachweise eines aktuellen Negativtests, der Nachweis von aktueller Immunität durch überstandene Krankheit (aktueller Antikörpertiter) und Impfungen sind dann gleichzustellen“, heißt es in dem Papier. Damit würde eine „rechtliche Ungleichbehandlung von Geimpften und Nichtgeimpften vermieden“. „Wenn Beschränkungen keinen Beitrag mehr zur Eindämmung der Infektion leisten, dürfen sie nicht aufrechterhalten werden“, schreiben Habeck und Dahmen.

8.17 Uhr: Einzelhandelsfirmen legen Sieben-Punkte-Konzept für Öffnung vor

Vor den Bund-Länder-Beratungen über mögliche Lockerungen des Lockdowns hat ein Zusammenschluss von Einzelhandelsfirmen ein Sieben-Punkte-Konzept vorgelegt, das eine sichere Öffnung ermöglichen soll. Das Konzept sehe einheitliche Zugangsbeschränkungen für die Läden, Abstandsregelungen, umfangreiche Hygienemaßnahmen sowie strikte Kontrollen vor, ob die Regeln eingehalten werden, wie das „Handelsblatt“ am Montag berichtete.

Diskutiert werde auch eine Kontaktnachverfolgung mittels einer App. Alexander Otto, Chef des Shoppingcenterbetreibers ECE und einer der Initiatoren der Initiative, warnte gegenüber der Zeitung vor einem „Totalschaden“ für die Branche. Jeder weitere Tag koste Millionen, da bereits gekaufte Ware abgeschrieben werden müsse, sagte er dem „Handelsblatt“. Patrick Zahn, der Chef des Textildiscounters Kik, sagte dem Blatt, es sei höchste Zeit, dem Handel eine Perspektive zu bieten. „Es ist für die Unternehmen überlebenswichtig, in Abstimmung mit der Regierung nun konkrete Schritte für eine langsame Lockerung zu entwickeln.“

Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) kündigte im „Handelsblatt“ für ihr Bundesland ein „Click & Meet“-Konzept an. Es soll den Bürgerinnen und Bürgern ab dem 8. März das Einkaufen wieder ermöglichen.

7.26 Uhr: CDU-Minister wollen Öffnungsschritte für Einzelhandel und Gastronomie

Baden-Württembergs CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann fordert eine konkrete Öffnungsperspektive für den Einzelhandel, weitere körpernahe Dienstleistungen und die Gastronomie im Freien. Kurz vor der Bund-Länder-Runde zur Corona-Krise sagte die Kultusministerin der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart: „Es ist klar, dass wir nicht alles auf einmal öffnen können. Aber wir brauchen Perspektiven.“ Begleitet werden sollen die Öffnungen durch den Ausbau von Test- und Impfmöglichkeiten.

Das schon angedachte Einkaufen nach Terminvergabe, also Click&Meet, sei für kleinere Geschäft interessant, könne aber nur ein Teil der Lösung sein. „Denn für viele Einzelhändler, die eine große Ladenfläche haben, geht das „Click&Meet“ an der Realität vorbei“, sagte die CDU-Politikerin. „Wir müssen deshalb dringend überlegen, ob wir bei der schrittweisen Öffnung des Einzelhandels zeitgleich nicht auch eine Quadratmeter-Regelung aufstellen. Da sollten dann eine Kundenbeschränkung und bestimmte Quadratmeter-Zahl pro Kunde gelten.“

Eisenmann und Tourismusminister Guido Wolf (CDU) machen sich auch für eine Öffnung der Außengastronomie und weitere Angebote an der frischen Luft wie Zoos, Gärten und Freilichtmuseen stark. Zudem müsse kontaktlose Sportausübung wie etwa Tennis spielen wieder möglich sein. Wolf sagte der dpa, es sei an der Zeit, in Bereichen, die keine Infektionstreiber seien, mit verantwortungsvollen Schritten zurück zu mehr Normalität zu finden. „Mit Hilfe flächendeckender Schnelltests könnten Außengastronomie, Parks, Zoos oder Freilichtmuseen eine konkrete Perspektive bekommen, wenn es nach mir geht bereits für die dort wichtigen Ostertage.“

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