„Erhebliche Mängel“, so Tiefbauamtsleiter Theo Merz, machen nach 46 Jahren Nutzungsdauer eine Sanierung der Kolpingbrücke beim Waldshuter Bahnhof unumgänglich. Die Brücke selbst ist im Besitz der Stadt Waldshut-Tiengen, die Auf- und Abfahrtsrampen gehören dem Bund.
Montag, 27. August 2018
Am Montag nach der 550. Waldshuter Chilbi fällt der Startschuss für die Sanierung der Kolpingbrücke. Im ersten Bauabschnitt sollen Fahrbahn, Gehwege und Geländer der Brücke erneuert werden. Ab 27. August ist sie für Verkehrsteilnehmer nur noch von Süden nach Norden befahrbar.
Eine Umleitung für Fahrzeuge wird über die Friedrichstraße, Von-Kilian-Straße, Gartenstraße und St. Blasier Straße zur B 500 eingerichtet. Auf diesen Streckenabschnitt gilt eine Einbahnstraßenregelung. Das von vielen erwartete Verkehrschaos bleibt zum Glück aus. Allerdings sind zu diesem Zeitpunkt noch Schulferien.
Im Schulzentrum werden die Bushaltestellen in der Von-Kilian-Straße bei der Justus-von-Liebig-Schule auf die gegenüberliegende Straßenseite entsprechend der Fahrtrichtung verlegt. Dort wo früher die Busse halten, parken nun Autos.
Für Fußgänger ist die Kolpingbrücke während der Baumaßnahmen komplett gesperrt. Ein Ortsplan bei der Treppe am Kornhaus zeigt die Ausweichmöglichkeiten an: über die Unterführungen an der Hochrhein-Sporthalle und am Bahnhof.
Montag, 10. September 2018
Zwei Wochen nach dem Start der Kolpingbrücken-Sanierung gibt es die erste Bewährungsprobe: Die Schule hat wieder begonnen, und damit gibt es wieder mehr Verkehr auf den Straßen. Im Allgemeinen bewegt dieser sich langsam, aber mehr oder weniger flüssig auf der Umfahrung durch die Friedrich-, Garten- und St. Blasier Straße (Bild). Zu den morgendlichen Stoßzeiten und am Wochenende staut sich die Blechlawine allerdings bisweilen bis in die Gurtweiler Straße bis zum Ortsausgang.
Die Sperrung der Kolpingbrücke wird von manchen Fußgängern ignoriert. Die befestigten und verankerten Absperrungen, hier am Kornhaus, werden regelmäßig überwunden oder umgerissen.
Montag, 8. Oktober 2018
Seit rund sechs Wochen dauern die Sanierungsarbeiten an der Kolpingbrücke nun an. Mittlerweile wurden an beiden Enden einer Fahrbahnseite die Übergangsbereiche zwischen dem Brückenteller und den Auffahrrampen freigelegt und entfernt.
Der Zustand der 55 Meter langen und 15 Meter breiten Brücke war bei der turnusgemäßen Prüfung im Jahr 2015 bemängelt worden, da eingedrungenes Wasser bereits massive Schäden an dem Bauwerk verursacht hatte. Xaver Ebner von der ausführenden Firma Gero Keller, Bürgermeister Joachim Baumert sowie Theo Merz und Andreas Wolf vom Tiefbauamt (von links) begutachten Anfang Oktober 2018 die Fortschritte der Brückensanierung.
Das Fundament und die Widerlager, gemauert aus Granitblöcken, stammen noch von der Vorgängerbrücke aus dem Jahr 1905. Die aktuelle Kolpingbrücke, die nach dem katholischen Priester Adolph Kolping (1813-1865) benannt ist, wurde 1970/71 errichtet.
Montag, 19. November 2018
Schlechte Nachrichten verkündet Karl-Heinz Koch vom Ingenieurbüro Breinlinger aus Tuttlingen im Waldshut-Tiengener Gemeinderat am 19. November: „Der Zustand der Brücke ist schlechter als wir damals geahnt hatten. Wir haben weit mehr Schäden gefunden als gedacht.“ Ein Hauptverursacher sei nicht richtig abfließendes Salzwasser im Winter gewesen.
Die weitaus größeren Schäden haben zur Folge, dass die Arbeiten an der Kolpingbrücke nicht wie geplant vor Weihnachten abgeschlossen sein werden. Erst Ende Mai soll sie wieder in beiden Richtungen für den Verkehr befahrbar sein, heißt es damals.
Dienstag, 2. April 2019
Über den Winter gibt es weitere Verzögerungen bei der Sanierung. Zum einen durch das Wetter, denn bei unter fünf Grad Celsius könne man mit einigen Baustoffen nicht arbeiten, wie Bauleiter Xaver Ebner beim Vor-Ort-Termin Anfang April erklärt.
Auch die Nachtarbeit ist nur bedingt möglich. Weil die Deutsche Bahn immer wieder kurzfristig Rangierfahrten anberaumt, müssen die Arbeiten unterhalb der Brücke abgebrochen werden.
Freitag, 5. April 2019
Aufgrund des trockenen Frühlingswetters kann auf dem Brückenkopf wie geplant asphaltiert werden. Auch die westliche Abfahrtsrampe südlich der Bahnlinie in Richtung Dogern bekommt einen neuen Belag.
Montag, 15. April 2019
Der zweite Bauabschnitt der Brückensanierung beginnt. Am Montag, 15. April, wechselt der Verkehr von der rechten auf die linke Spur der Kolpingbrücke. Die Auffahrtsrampe zur Brücke aus Fahrtrichtung Tiengen ist voll gesperrt.
Die Umleitung, um aus Fahrtrichtung Tiengen zum Chilbi-Parkplatz und ins Schulzentrum zu gelangen, führt über die B 34, dann vor dem Bahnhof links ab in die Bismarckstraße und von dort auf die Auffahrtsrampe aus der Gegenrichtung.
Dienstag, 30. April 2019
Seit rund zwei Wochen wird der Verkehr in Richtung Kolpingbrücke aus Tiengen kommend über die Bismarckstraße geführt. Die Umleitung hat sich bewährt. Selbst nachdem die Schule nach den Osterferien wieder gestartet ist, läuft es auch in den Morgenstunden flüssig.
Zuvor hat es Bedenken gegen die Umleitung gegeben, da der Verkehr aus Richtung Tiengen nun an der Ampel nach links in die Bismarckstraße abbiegen muss. Es wurde befürchtet, dass die Linksabbiegespur – trotz Verlängerung – nicht ausreichen würde und sich in Richtung Brücke fahrende Autos wartend bis auf die reguläre Spur der B 34 lange Staus verursachen würden.
Montag, 3. Juni 2019
Die Diplom-Designerin Kristina Reinel vom Farbenhersteller Sto aus Stühlingen hat in Zusammenarbeit mit dem städtischen Tiefbauamt eine neue Optik für die Kolpingbrücke entwickelt. Unter anderem soll der Schriftzug „Kolpingbrücke“ in verschiedenen Grau- und Blau-Nuancen auf dem Bauwerk zu sehen sein.
Der Clou der Gestaltung ist ein überlebensgroßes Porträt des katholischen Priesters Adolph Kolping, darunter steht seine Unterschrift. Nach ihm ist die Brücke benannt. Denn im Einmündungsbereich Brückenstraße/Friedrichstraße stand früher das Kolpinghaus.
Montag, 1. Juli 2019
Die Wiederöffnung der zweiten Fahrspur auf der Waldshuter Kolpingbrücke verzögert sich um zwei weitere Monate. Ursprünglich sollte im Juli das Bauwerk beim Bahnhof für den gesamten Verkehr freigegeben und die Umleitungsstrecke aufgehoben werden.
Voraussetzung dafür sei der erfolgreiche Abschluss von Sanierungsarbeiten unter der Brücke im Gleisbereich der Hochrheinstrecke, wie Bürgermeister Joachim Baumert auf Nachfrage sagt. Diese konnten jedoch nicht wie geplant durchgeführt werden. Baumert rechnet damit, dass die Kolpingbrücke erst Mitte September wieder in beiden Richtungen befahren werden kann.
Montag, 12. August 2019
Die Sanierung der Kolpingbrücke geht in die nächste Runde. Am 12. August startet die dritte Bauphase des Großprojekts, in der die südlichen Auffahrtsrampen instandgesetzt werden. Die Arbeiten haben eine erneute Änderung der Verkehrsführung zur Folge.
Die Auffahrtsrampe Nordost beim Bahnhof, die aus Richtung Tiengen auf die Brücke führt, wird wieder für den Verkehr freigegeben. Gleichzeitig werden die Auffahrtsrampe Südwest aus Richtung Dogern und die Abfahrtsrampe Südost in Richtung Tiengen gesperrt.
Wer aus westlicher Fahrtrichtung über die Kolpingbrücke beispielsweise ins Schulzentrum, zur Stadthalle, zum Chilbiplatz oder nach Gurtweil fahren will, muss mit Beginn der Rampen-Sperrung einen Schlenker über die Bismarckstraße machen. Bereits jetzt ziert der Schriftzug „Waldshut-Tiengen ist am Zug“ eine Auffahrt der Kolpingbrücke.
Sonntag, 8. September 2019
Nach mehr als einem Jahr der halbseitigen Sperrung ist die Kolpingbrücke beim Waldshuter Bahnhof ab kommenden Sonntag, 8. September, wieder in beiden Richtungen befahrbar; die Umleitung über die Friedrich-, Von-Kilian-, Garten- und St. Blasier Straße wird aufgehoben. Am Montag, 2. September, wurden die südlichen Rampen der Kolpingbrücke asphaltiert.
Kurz vor der Freigabe der Brücke für den Verkehr wurden außerdem die Fahrbahnmarkierungen neu aufgebracht und das neue 1,30 Meter hohe Geländer gestrichen.