Der Küchenbauer Alno ist Geschichte. Die Produktion wird eingestellt, der Betrieb vollständig abgewickelt. Krasses Missmanagement ist dafür verantwortlich, sagt Wirtschaftsressorleiter Walther Rosenberger.
Hunderte Mitarbeiter der Alno AG am Stammsitz Pfullendorf verlieren ihren Arbeitsplatz. Der Insolvenzverwalter hat keinen Investor für den Küchenhersteller gefunden.
In den sozialen Netzwerken äußern viele SÜDKURIER-Leser Wut und Unverständnis über die Freistellungen bei Alno. Wir haben für Sie einen Überblick erstellt.
Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat auf ihrer Amerika-Reise eine Bürgschaft für den insolventen Küchenbauer Alno ins Spiel gebracht.
Der Küchenhersteller Alno setzt 400 Mitarbeiter vor die Tür. Nach der Freistellung werden sie sich wohl einen neuen Job suchen müssen, kommentiert Wirtschaftsredakteur Thomas Domjahn.
Ein Blick in die Branche der Küchenbauer zeigt, dass Alno nicht vom positiven Gesamttrend dieses Sektors profitieren konnte. Anderen Unternehmen gelang es offenbar besser, die wachsende Nachfrage nach Küchen in steigende Umsätze und hohe Gewinne umzumünzen.
Bitterer Tag für Alno: Der Küchenhersteller stellt den Großteil seiner Mitarbeiter frei. Insolvenzverwalter Hörmann kann die Angestellten nicht mehr bezahlen. Alno kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. In den letzten Jahren ging es vor allem in eine Richtung: abwärts.
Durch die Alno-Insolvenz müssen Häuslebauer und Wohnungsbesitzer sehr viel länger als bisher auf ihre Wunschküchen warten. Auch Schnäppchen-Machen in Möbelgeschäften könnte der Vergangenheit angehören.
Auch gestern erlebte der objektive Alno-Beobachter dasselbe Spiel wie seit Jahren – Mitarbeiter wie Öffentlichkeit erfahren nur das, was beim börsennotierten Unternehmen veröffentlichungspflichtig ist.
Bei einer Mitarbeiterversammlung am Alno-Stammsitz Pfullendorf hat Insolvenzverwalter Professor Martin Hörmann den Verkauf der Tochtergesellschaft Pino Küchen bestätigt. Eine Investorengruppe, an der auch Europas größter Küchenmöbelhersteller Nobilia beteiligt ist, hat den Produktionsstandort Coswig in Sachsen-Anhalt übernommen.
Die Alno AG meldet in einer Adhoc-Mitteilung, dass für das Tochterunternehmen Pino ein Käufer gefunden wurde. Der Insolvenzverwalter bestätigte, dass er das Angebot annehmen will.
Insolvenzverwalter informiert bei einer Mitarbeiterversammlung am Stammsitz Pfullendorf über die aktuelle Situation. Es gibt mehrere Angebote für den Kauf des gesamten Konzerns beziehungsweise einzelner Bestandteile. Produktion ruht bis Ende des Investorenprozesses.
Bei Alno ruht die Produktion. Die Löhne und Gehälter kann das Unternehmen schon lange nicht mehr bezahlen. Jetzt wird es für den Küchenbauer richtig eng, meint Wirtschaftsressortleiter Walther Rosenberger.
Nach einem gescheiterten Sanierungsversuch durch das eigene Management müssen beim insolventen Küchenbauer Alno schnell Lösungen auf den Tisch. Die Gehälter der Mitarbeiter sind nur bis Ende September gesichert. Trotzdem gibt es die Hoffnung, Alno auf der Zielgeraden doch noch zu sanieren.
Vor und hinter den Kulissen ist ein Machtkampf um die Alno AG entbrannt, in dem die Rollen zwischen "guten" und "bösen" Akteuren nicht klar ersichtlich ist, findet SÜDKURIER-Redakteur Siegfried Volk