Freitag, 19. Juli: Endlich! Der Bodensee hat kein Hochwasser mehr

Nach überschwemmten Straßen und vollgelaufenen Kellern sind die Flüsse in der Region schon länger in ihren Normalzustand zurückgekehrt. Nur am Bodensee hielt sich das Hochwasser länger. Nun hat der Pegel das erste Mal seit Anfang Juni die Hochwassergrenze von 4,8 Metern unterschritten und soll laut der Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg weiter fallen.

Freitag, 28. Juni: Unwetter trifft einige Orte stark, andere kaum – woran liegt das?

Dutzende Liter Regen fallen am Mittwoch in kurzer Zeit vom Himmel. Orte wie Markdorf oder Oberteuringen sind stark betroffen, andere kaum. Woran das liegen könnte, erklärt ein Experte vom Deutschen Wetterdienst.

Eine Feuerwehrfrau watet durch Wassermassen in Markdorf.
Eine Feuerwehrfrau watet durch Wassermassen in Markdorf. | Bild: Jörg Büsche

Freitag, 28. Juni: Feuerwehr im Dauereinsatz: Überflutete Straßen und vollgelaufene Keller im Kreis Waldshut

Ein Unwetter wütet über dem Höchenschwander Berg. Teilweise mussten 35.000 Liter Wasser abgepumpt werden. In Segalen sind in einem Weiher Fische durch abfließendes Geröll verendet. Was Starkregen und Hagel im Kreis Waldshut angerichtet haben, sehen Sie hier. 

Der starke Regen in der Gemeinde Amrigschwand überflutete am Mittwoch Straßen und Keller.
Der starke Regen in der Gemeinde Amrigschwand überflutete am Mittwoch Straßen und Keller. | Bild: Sebastian Stiegeler

Nach dem Unwetter in Stühlingen: Senioren verbringen die Nacht im Kloster

Im Gemeindegebiet von Stühlingen ist es am Donnerstag zu schweren Unwettern gekommen. Von Starkregen über Blitze und Donner bis hin zu Hagel war alles dabei. Schon vormittags trübte sich der Himmel, während sich über den Mittag immer wieder neue Gewitterzellen bildeten. Ein Pflegeheim musste evakuiert werden, die Bewohner verbringen die Nacht im Kloster und im Pflegeheim Jestetten. Hier die Entwicklungen, Bilder und Videos.

Die Hallauer Straße in Stühlingen steht nach dem Starkregen am Donnerstag unter Wasser.
Die Hallauer Straße in Stühlingen steht nach dem Starkregen am Donnerstag unter Wasser. | Bild: Markus Grothe

Nach dem Unwetter in Oberteuringen: So sieht es aus, wenn die Wassermassen weg sind

Nach dem Unwetter mit enormem Starkregen am Mittwoch in Oberteuringen war bereits am Nachmittag schon wieder Land in Sicht. Wie es jetzt dort aussieht, zeigen wir hier.

Der Eugen-Bolz-Platz in Oberteuringen am Morgen und am Nachmittag des 26. Juni.
Der Eugen-Bolz-Platz in Oberteuringen am Morgen und am Nachmittag des 26. Juni. | Bild: Sandra Glapa

Der Tag nach dem Unwetter: Verheerende Schäden im Hegau

Die Folgen werden jetzt erst sichtbar: Der Starkregen am Mittwoch hat für große Schäden und viele Rettungseinsätze im Hegau gesorgt. Auch der Zugverkehr ist noch immer beeinträchtigt. Das ist die verheerende Bilanz eines Unwettermorgens.

200 Gäste müssen von Campingplatz in Markdorf evakuiert werden

Die plötzlichen und intensiven Regenfälle am Mittwochmorgen haben an vielen Stellen in Markdorf zu Überschwemmungen geführt. Besonders betroffen war der Campingplatz, wo der Muldenbach über die Ufer trat. Welche Folgen das für die Besucher des Wirtshofes hatte, erfahren Sie hier.

Der Campingplatz in Steibensteg wurde zum eigenen Einsatzgebiet, bei dem Feuerwehr und DLRG ihre Hilfeleistungen koordinieren mussten.
Der Campingplatz in Steibensteg wurde zum eigenen Einsatzgebiet, bei dem Feuerwehr und DLRG ihre Hilfeleistungen koordinieren mussten. | Bild: Jörg Büsche

Donnerstag, 27. Juni: So heftig war das Unwetter in der Region

Gewitter und starke Regenfälle haben am Mittwoch die Region unter Wasser gesetzt. An manchen Orten fielen innerhalb kürzester Zeit bis zu 50 Liter Regen pro Quadratmeter. Ganze Ortsteile wurden überflutet, Bahnstrecken (z. B. der Seehas zwischen Singen und Engen) mussten gesperrt werden. Wie heftig die Wassermassen in der Region wüteten, können Sie in diesem Video sehen

Konstanz bleibt vom Unwetter weitestgehend verschont, aber Seehas-Pendler stehen vor einem Problem

Während am Mittwochvormittag Singener Straßen überflutet werden, bleibt Konstanz von schweren Unwetterfolgen weitestgehend verschont. Doch die Seehas-Pendler stehen wohl bis in die Nacht vor einem Problem.

Bislang sind nur vom Pendler in Konstanz vom Unwetter betroffen. Wer nach Engen will, ist auf den Schienenersatzverkehr angewiesen.
Bislang sind nur vom Pendler in Konstanz vom Unwetter betroffen. Wer nach Engen will, ist auf den Schienenersatzverkehr angewiesen. | Bild: Freißmann, Stephan

Wenige Einsätze in Stockach, aber Auswirkungen für‘s Hafenfest

Das Unwetter hielt sich im Raum Stockach in Grenzen, doch das andauernde Hochwasser in Bodman-Ludwigshafen macht dem Flohmarkt beim Hafenfest nun einen Strich durch die Rechnung. Hier finden Sie alle Entwicklungen inklusive Video.

Die Aachenstraße in Stockach war am Mittwochmorgen teilweise überflutet und in Ludwigshafen ist der Schlösslepark schon länger wegen ...
Die Aachenstraße in Stockach war am Mittwochmorgen teilweise überflutet und in Ludwigshafen ist der Schlösslepark schon länger wegen Hochwasser abgesperrt. | Bild: Löffler, Ramona

Radolfzell und Höri: Heftige Regenfälle sorgen für Feuerwehreinsätze

Das Unwetter hat am Mittwochmorgen auch für mehrere Feuerwehreinsätze in Radolfzell gesorgt. Wie die dortige Feuerwehr berichtete, seien die Einsatzkräfte gegen 11.30 Uhr zunächst zu 14 Notfällen in der Kernstadt sowie in den Ortsteilen Markelfingen und Böhringen ausgerückt. Am Nachmittag war diese Zahl bereits auf 28 angestiegen. Hauptsächlich sei die Feuerwehr dabei zu überfluteten Kellern, Wohnungen und Tiefgaragen alarmiert worden. Hier lesen Sie alle Details.

Land unter an der Radolfzeller Mole: Nachdem der Bodensee in den vergangenen Tagen schon über die Ufer getreten war, haben die heftigen ...
Land unter an der Radolfzeller Mole: Nachdem der Bodensee in den vergangenen Tagen schon über die Ufer getreten war, haben die heftigen Regenfälle für Überschwemmungen auf den Wegen gesorgt. Die Feuerwehr musste etwa wegen vollgelaufenen Kellern ausrücken. | Bild: Pascal Guegan

Überflutungen nach Starkregen in Singen und dem Hegau

Gefühlter Weltuntergang auch im Hegau: Unterführungen wurden überflutet, sind aber mittlerweile weitestgehend wieder befahrbar. Die Singener Feuerwehr spricht von etwa 100 Einsätzen, die am Mittwochvormittag mehr oder weniger gleichzeitig erfasst worden seien. Im Einkaufszentrum Cano musste Wasser aus dem Untergeschoss abgepumpt werden. Der Bahnverkehr zwischen Singen und Engen ist weiter unterbrochen: So läuft es im Hegau nach dem morgendlichen Starkregen. Weitere Eindrücke finden Sie auch in unserer Galerie.

Starke Regenfälle haben in Singen für Überflutungen gesorgt.
Starke Regenfälle haben in Singen für Überflutungen gesorgt. | Bild: Elisa Gorontzy

Mittwoch, 26. Juni: Unwetter im Bodenseekreis: Ganze Ortsteile unter Wasser

Am frühen Mittwochmorgen fegen heftige Gewitter mit Starkregen über Teile des Bodenseekreises. In Oberteuringen haben Regenmassen von rund 50 Liter pro Quadratmeter in kürzester Zeit den Ort teilweise unter Wasser gesetzt. Die Ortsmitte glich einem See, das Wasser stand abschnittweise einen halben Meter hoch. In Markdorf wurden ganze Wege weggespült.  Am Campingplatz Wirtshof mussten rund 200 Gäste evakuiert werden. Mittlerweile laufen die Aufräumarbeiten. Der westliche Bodenseekreis ist kaum betroffen, einzig in Sipplingen rückte die Feuerwehr gegen 9 Uhr für einen kurzen Einsatz bei einem Lebensmittelladen. Wie die Lage in den einzelnen Orten sich entwickelt, berichten wir hier

Von den Fluten Eingeschlossene werden per Radlader geborgen.
Von den Fluten Eingeschlossene werden per Radlader geborgen. | Bild: Jörg Büsche

Dienstag, 25. Juni: Stadt sperrt Uferweg erneut, Fährbetrieb ist in Alarmstellung

Vor Konstanz liegt der Wasserstand erneut bei über fünf Metern. Am Konstanzer Trichter tritt mancherorts wieder das Wasser über die Ufer.

Bild 11: Hochwasser am Bodensee und Rhein: Das ist die aktuelle Lage
Bild: Jonas Bernauer

Noch läuft der Fährbetrieb nach Meersburg. Dass das Ein- und Ausladen länger dauert als sonst, hat laut Christopher Pape von den Stadtwerken nur geringe Auswirkungen auf den Fahrplan. „Erst ab einem Pegel über 5,20 Meter würde es zu weiteren Einschränkungen kommen“, erklärte er auf SÜDKURIER-Anfrage.  Greifbare Folgen hat der hohe Wasserstand dagegen schon jetzt am Uferweg zwischen dem Yachthafen und dem Freibad Horn in Konstanz. 

Sonntag, 23. Juni: Neue Sorgen vor Hochwasser am Bodensee - Pegel steigt überraschend wieder

Nasse Füße beim Spaziergang, Einschränkungen bei der Schifffahrt und Vorsicht an der Fähre: Der Pegel hat die 5-Meter-Marke wieder überstiegen. Damit hatten viele nicht gerechnet.

Dienstag, 18. Juni: In Meckenbeuren ist die Normalität noch nicht ganz zurück

Vor zwei Wochen war Ministerpräsident Winfried Kretschmann vor Ort in Meckenbeuren. Mit Innenminister Thomas Strobl wollte Winfried Kretschmann sich die vom Hochwasser besonders betroffene Gemeinde ansehen. Jetzt ist kaum noch etwas von dem Hochwasser zu sehen. Aber unter der Oberfläche werden die Schäden der Überschwemmungen sichtbar. Noch immer können einige Bewohner nicht in ihr Zuhause zurück. In der Grundschule ist die Elektronik zerstört und muss neu gelegt werden, und auch  die Meckenbeurer Vereine stehen vor vielen Fragen.

In einem Keller in Meckenbeuren arbeiten Handwerker in Schutzkleidung.
In einem Keller in Meckenbeuren arbeiten Handwerker in Schutzkleidung. | Bild: Simon Conrads

Hochwasserlage in Konstanz entspannt sich

Die Hochwasserlage am Bodensee hat sich in den vergangenen Tagen entspannt. Der Pegel ist unter die Fünf-Meter-Marke gesunken und steht am Dienstagmittag in Konstanz bei 4,87 Metern. Damit liegt der Pegel nur noch wenige Zentimeter über der Hochwassermarke von 4,80 Metern. In den Konstanzer Strandbädern wehen wieder die weißen Flaggen, es herrscht wieder regulärer Badebetrieb.

Die Behörden raten wegen möglicher stärkerer Strömung und Treibgut dennoch zur Vorsicht im Wasser. Auch der Schutzwall am Hafen wird noch nicht abgebaut - aus den Bergen wird noch Schmelzwasser erwartet.

Auf dem Seerhein bedienen die Schweizer Schiffe wieder die Landestellen Kreuzlingen, Konstanz und Gottlieben.

So ist die Lage am Freitag, 14. Juni:

Bodensee wie verwandelt! So unterschiedlich sieht er bei Hochwasser und Niedrigwasser aus

Das Hochwasser ist am Ufer nicht zu übersehen: Der Bodensee erobert Flächen, die schon lange nicht mehr von Wasser bedeckt gewesen sind. Noch deutlicher wird der Anstieg, wenn man ihn mit Bildern von Niedrigwasser vergleicht – was in den vergangenen Jahren häufiger vorkam. Eine Auswahl der eindrücklichsten Bilder, entlang des ganzen Sees.

Warum die Schweiz warnt und die Höri noch entspannt ist

Die Schweiz hat für den Untersee die höchste Gefahrenstufe ausgerufen. Auf der deutschen Seite warnen die Behörden nur vor mittlerem Hochwasser. Ob die Lage auf der anderen Uferseite wirklich dramatischer ist, erfahren Sie hier.

Katamarane fahren abends wegen Treibholz langsamer

Der hohe Wasserstand an sich ist nach Angaben der Reederei kein Problem für die Katamarane, die zwischen Friedrichshafen und Konstanz pendeln. Wegen Treibholz sei allerdings erhöhte Vorsicht geboten. Wie sich das auf die Fahrtzeiten auswirkt, lesen Sie hier.

Schweizer Städte am Bodensee stehen unter Wasser – wie ist die Lage in Kreuzlingen?

Keine Schiffe können in Richtung Untersee fahren und Überflutungen im Seeburgpark sorgen für nasse Füße. Sind das die einzigen Auswirkungen des Hochwassers in der Konstanzer Nachbarstadt? Hier zeigen wir Ihnen die aktuelle Hochwasser-Lage in Kreuzlingen.

Sitzen kann auf diesen Bänken niemand mehr – zumindest nicht, ohne nass zu werden. Das Hochwasser macht sich auch am Ufer des ...
Sitzen kann auf diesen Bänken niemand mehr – zumindest nicht, ohne nass zu werden. Das Hochwasser macht sich auch am Ufer des Kreuzlinger Seeburgparks bemerkbar. | Bild: Jonas Bernauer

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 12. Juni:

Bodensee-Hochwasser: Rollt eine neue Welle auf den Hochrhein zu?

Am Hochrhein sind die Pegelstände schon hoch. Und für Wassernachschub dürfte aktuell der Bodensee sorgen – kein Wunder bei einem Wasserstand über der Fünf-Meter-Marke. Müssen auch hier Sandsäcke gefüllt werden?

Baden-Württembergs Landtag debattiert über Hochwasserschutz – AfD kritisiert Regierung

Nach den schweren Überflutungen in Teilen Baden-Württembergs hat der Landtag über Hochwasserschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels diskutiert. Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) forderte weitere Investitionen in den Hochwasserschutz. „Uns werden solche Ereignisse häufiger treffen und nicht unbedingt immer in den Gebieten, wo man es vorhersehen kann“, sagte die Grünen-Politikerin. Man werde deswegen noch viel mehr in Hochwasserschutz und Klimawandelanpassung investieren müssen. „Dafür müssen Gelder bereitgestellt werden. Denn jeder Cent, den wir da investieren, spart uns viel Geld, was wir im Falle einer Katastrophe zahlen müssen.“ 

Die AfD warf der Landesregierung vor, die Versiegelung von zu viel Fläche zugelassen zu haben. Diese sei dafür verantwortlich, dass Starkregen immer öfter zu Katastrophen führe – und nicht der Klimawandel. Man dürfe aber dennoch nicht beim Klimaschutz nachlassen, forderte Umweltministerin Walker. „Das, was wir jetzt an Wetterereignissen erleben, das ist der CO2-Ausstoß der Vergangenheit“, sagte sie. Nur auf Klimawandelanpassung zu setzen – und nicht auf Klimaschutz – sei deswegen fatal. „Das würde dann für unsere Enkel und Urenkel bedeuten, sie könnten solche Unwetter überhaupt nicht mehr steuern.“

Land unter auf der Schweizer Seite des Untersees – Wie steht es um die Reichenau und Allensbach?

Im Thurgau sind mobile Deiche aufgebaut und in Konstanz steht nun ein Hochwasserwall. Und wie ist die Lage auf der Reichenau und in Allensbach? Auf der Insel sorgt ein provisorischer Steg am Yachthafen  für trockene Füße. Die Feuerwehr sieht die Hochwasserlage aber entspannt: Pegel und Prognosen für die nächsten Tage befänden sich in einem Bereich, in dem noch keine konkreten Maßnahmen ergriffen werden müssten.

Auch in Allensbach ist die Lage bislang entspannt, auch hier müssen noch keine Maßnahmen ergriffen werden, sagt die Feuerwehr - die vorbereiteten Sandsäcke seien lediglich gefüllt worden, um gegebenenfalls auf die Auswirkung des Starkregens der letzten Tage reagieren zu können.

Das Wasser des Bodensees übersteigt die Schiffsanlegestelle „Lände“ in Allensbach. Eine Gefahr geht hier vom hohen Bodenseepegel ...
Das Wasser des Bodensees übersteigt die Schiffsanlegestelle „Lände“ in Allensbach. Eine Gefahr geht hier vom hohen Bodenseepegel allerdings nicht aus. | Bild: Jonas Bernauer

Hochwasserlage am Bodensee: Leichte Entspannung erwartet

Die Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg geht leicht von fallenden Pegelständen am Bodensee aus. Der Wasserstand in Konstanz wird demnach am Donnerstag nicht weiter ansteigen und könnte sogar um wenige Zentimeter fallen – wird voraussichtlich aber über der Marke von 5 Metern bleiben. Der Pegelstand hatte dort zwischenzeitlich fast 5,10 Meter erreicht. In den vergangenen Tagen war der Bodensee an mehreren Stellen über die Ufer getreten. In Konstanz wurden vorsorglich Uferwege gesperrt.

In Zusammenarbeit mit dem Technischen Hilfswerk (THW) wurde laut Feuerwehr die Hafenstraße bis zum Konstanzer Konzil gesichert. Ein Schutzwall aus Sandsäcken und einer Hochwasserschutzwand sollte das Werftgebäude der Schiffsbetriebe schützen. Die Insel Mainau legte präventiv Sandsäcke aus, um die Brücke am Inseleingang zu sichern, wie eine Sprecherin mitteilte. Der aktuelle Pegelstand des Bodensees sei auf einem Höchststand. Auch die nächsten Wochen werde der Wasserstand sehr hoch bleiben, warnte die Feuerwehr.

Dieses von der Feuerwehr Konstanz zur Verfügung gestellte Foto zeigt Hochwasserschutzeinrichtungen am Konstanzer Hafen.
Dieses von der Feuerwehr Konstanz zur Verfügung gestellte Foto zeigt Hochwasserschutzeinrichtungen am Konstanzer Hafen. | Bild: -/Feuerwehr Konstanz/dpa

Der Deutsche Wetterdienst rechnet bis zum Wochenende mit keinen nennenswerten Regenfällen mehr am Bodensee. „Höchstens ein paar Tröpfchen“, sagte ein DWD-Meteorologe. Bis Samstag dürfte sich das trockene Wetter halten, dann erst werde wieder mit leichten Niederschlägen gerechnet.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 11. Juni:

Bodensee-Pegel bei 5,09 Meter – Hochwasserwall soll die Konstanzer Innenstadt schützen

Feuerwehr und Technisches Hilfswerk haben am entlang des Hafens mit Zäunen, Planen und Sandsäcken einen Schutz vor dem Hochwasser errichtet. Er soll die Innenstadt, insbesondere auch die Unterführung zur Marktstätte, vor dem Hochwasser schützen. „Dies ist in erster Linie eine Vorsichtsmaßnahme“, erklärt Felix Ritter, Pressesprecher der Feuerwehr Konstanz. Etliche Helfer waren über 13 Stunden im Einsatz. Die Vorsichtsmaßnahme wurde allerdings „belächelt, hinterfragt und gestört“, so die Feuerwehr Konstanz.

Die Feuerwehr versucht am Dienstag, 11. Juni, die Überschwemmungen an der BSB-Werft mit Sandsäcken unter Kontrolle zu bekommen.
Die Feuerwehr versucht am Dienstag, 11. Juni, die Überschwemmungen an der BSB-Werft mit Sandsäcken unter Kontrolle zu bekommen. | Bild: Sabrina Stehr

Schweizer verhängen höchste Gefahrenstufe am Bodensee

Die Hochwasserlage im westlichen Teil des Bodensees ist so brenzlig, dass die Schweizer Behörden am Dienstag für den Untersee die höchste Gefahrenstufe ausgerufen haben, Stufe 5. Das bedeutet nach Angaben des staatlichen Naturgefahrenportals: „vermehrte Ausuferungen und Überflutungen“.

In Berlingen werden Stege gebaut: Die Schweiz hat  für den westlichen Teil des Bodensees die höchste Gefahrenstufe ausgerufen. An ...
In Berlingen werden Stege gebaut: Die Schweiz hat für den westlichen Teil des Bodensees die höchste Gefahrenstufe ausgerufen. An mehreren Stellen stehen Uferpromenaden, Parkplätze und Gartenrestaurants unter Wasser. | Bild: Michael Buholzer (dpa)

Auf der Schweizer Seite des Untersees westlich von Konstanz standen schon einige Uferpromenaden, Parkplätze und Gartenrestaurants unter Wasser. An mehreren Orten wurden mobile Deiche gebaut. Der Pegelstand des Bodensees war nach Angaben des Portals von Montag auf Dienstag um weitere vier Zentimeter gestiegen. Entspannung wird erst in einigen Tagen erwartet.

Prekär ist die Lage in Gottlieben, das gegenüber des Wollmatinger Rieds am Seerhein liegt. Dort verhinderten am Montag nur noch mobile Flutwände und Wasserpumpen, dass das Wasser ins „Seecafé“ und eine Waffelröllchen-Manufaktur fließt.  

Bodensee tritt zwischen Sipplingen und Friedrichshafen teils über die Ufer

Noch gibt es ein bisschen Puffer. Doch an vielen Stellen bereitet der hohe Pegelstand von über fünf Metern bereits Probleme. In der kleinen Gemeinde Sipplingen ist weder Badewetter noch laden die sonst so beliebten Badewiesen dazu ein. Das Wasser reicht bis zur Baumallee am Fußweg, die normalerweise über Wasser ist. Auch die Sitzbänke am Wasser sind aktuell eher nicht zu empfehlen.

Die erste Tischreihe im Beachclub Friedrichshafen steht im Wasser.
Die erste Tischreihe im Beachclub Friedrichshafen steht im Wasser. | Bild: Cuko, Katy

Am Beachclub in Friedrichshafen stehen die ersten Tische im Wasser. Steigt der Wasserpegel noch um ein paar Zentimeter, bekommen die Gäste des beliebten Strandrestaurants an der Uferpromenade nasse Füße. Mehr zu den Hochwasser-Entwicklungen im Bodenseenseekreis lesen Sie hier

Land unter am Seeufer in Radolfzell

In Radolfzell ist der Bodensee mittlerweile deutlich über die Ufer getreten – und sorgt bei Passanten für nasse Füße auf den Wegen am Seeufer. Die Stadt Radolfzell hat deshalb bereits am Montag mehrere Bereiche gesperrt. Nun gibt sie neue Sperrungen bekannt: Wie sie berichtet, sei seit Dienstag auch die Unterführung am Libellenweg sowie der Seeweg auf Höhe der Kläranlage und bis nach Markelfingen gesperrt. Hier finden Sie die Übersicht.

Füße hoch: An der Mole in Radolfzell ist das Wasser deutlich über das Ufer getreten.
Füße hoch: An der Mole in Radolfzell ist das Wasser deutlich über das Ufer getreten. | Bild: Gerald Jarausch

Gemeinde Langenargen beschließt Badeverbot

Auf Empfehlung des Gesundheitsamtes des Landkreises Bodenseekreis erlässt die Gemeinde Langenargen ein Badeverbot für die öffentlichen Badestrände im Bereich der Malerecke und des Strandbads. „Aufgrund der Hochwasserereignisse in den vergangenen Tagen ist derzeit anzunehmen, dass die Belastung durch Keimen erheblich gestiegen ist“, heißt es dort. Die Wasserqualität werde durch regelmäßige Probeentnahmen und Untersuchungen überprüft. Hier lesen Sie alle Details.

Wird es jetzt kritisch? Der Wasserpegel in Bodman-Ludwigshafen steigt immer mehr

Die kürzlich vorbereiteten Sandsäcke kommen in Bodman-Ludwigshafen nun Stück für Stück zum Einsatz. Weitere Bereiche in den Uferanlagen müssen wegen Hochwasser abgesperrt werden. Für den Feuerwehrkommandanten sind solche Lagen keine Premiere – wie er die Situation einschätzt.

Das Hochwasser holt sich inzwischen auch die Wiesen im Schlösslepark. Rechts hinten ist das Rathaus zu sehen.
Das Hochwasser holt sich inzwischen auch die Wiesen im Schlösslepark. Rechts hinten ist das Rathaus zu sehen. | Bild: Löffler, Ramona

Unwetterfolgen im Öhninger Ortsteil Schienen: Alle Bilder

Eine Gewitterzelle sorgte am Sonntag für sintflutartige Regenfälle im Öhninger Ortsteil Schienen. Mit den Aufräumarbeiten waren die Feuerwehrkräfte noch den gesamten Folgetag beschäftigt. Hier finden Sie die beeindruckenden Bilder.

Einzelne Schauer, Wolken und Sonne über dem Südwesten

Kommt am Dienstag viel Regen? Baden-Württemberg erwartet ein Mix aus Sonne und Quellwolken - vereinzelt kann es auch ein paar Tropfen regnen. Schlechter sind die Prognosen für den Süden rund um die Donau und den östlichen Bodensee: Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) gibt es dort örtlich auch Regen oder Schauer. Im Hochschwarzwald wird es am Dienstag mit maximal elf Grad für die Jahreszeit verhältnismäßig kühl, am Rhein werden 19 Grad erwartet.

Ein schwacher bis mäßiger Nordwestwind kann auch mitunter frisch durch das Land ziehen. In der Nacht zum Mittwoch klingen laut DWD die Schauer ab und die Wolken lockern sich auf. Die Sonne kommt ab Mittwoch vermehrt raus und wechselt sich teils mit Wolken ab. Es bleibt trocken. Morgens könne es im Allgäu lokal aber sehr neblig werden, mit Sichtweiten unter 150 Metern. Im Tagesverlauf können einzelne Quellwolken aufziehen, lokal seien auch Schauer und schwache Gewitter möglich. Innerhalb weniger Stunden kann es laut einem DWD-Sprecher um die zehn bis 20 Liter pro Quadratmeter regnen.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 10. Juni:

So helfen DLRG-Retter vom Hochrhein im bayerischem Hochwassergebiet

Mitten in der Nacht reist eine achtköpfige Einsatzgruppe aus Waldshut-Tiengen ab, um in Bayern Bewohner eines Dorfes zu retten. Nach dem sich die Lage in der Region Günzburg leicht entspannte, ging es weiter nach Donauwörth. Max Lehr von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft erzählt davon.

Radolfzell sperrt wegen Hochwasser Bereiche – Trinkwasser muss nicht mehr gechlort werden

Aufgrund des gestiegenen Bodenseepegels hat die Stadt in Radolfzell an manchen Orten Sperrungen eingerichtet, sie spricht zudem eine Warnung an die Bürger aus. Die Stadtwerke geben dafür Entwarnung beim Trinkwasser. Hier lesen Sie mehr über die Hochwasser-Lage in Radolfzell.

An der Mole wurden Sperrungen aufgebaut. Der Biergarten des Molencafés steht bereits unter Wasser.
An der Mole wurden Sperrungen aufgebaut. Der Biergarten des Molencafés steht bereits unter Wasser. | Bild: Marinovic, Laura

Erste Sandsäcke am Konstanzer Hafen

Jetzt bekommt auch Konstanz die Auswirkungen des Bodensee-Hochwassers zu spüren. Der Uferweg vom Yachthafen in der Seestraße bis zur Bodensee-Therme ist bereits gesperrt. Die Feuerwehr beobachtet die Lage und schleppt am Hafen erste Sandsäcke. Wo könnte sich die Lage noch zuspitzen? Mehr über die aktuelle Hochwasser-Lage in Konstanz lesen Sie hier.

Sandsäcke am Überlinger Landungsplatz, wenn Pegel weiter steigt

Der Pegel hat am Montag die Fünf-Meter-Marke gerissen. „Falls er weiter steigt, werden im Bereich des Landungsplatzes Sandsäcke angebracht, um zu verhindern, dass bei Wellenschlag das Wasser auf die Promenade überschwappt“, teilt die Überlnger Stadtverwaltung mit. Das ist der Stand im Bodenseekreis und der Region.

Am Landungsplatz in Überlingen schwappt das Wasser auf die Treppenstufen. Der Großteil der Treppe ist bereits unter Wasser.
Am Landungsplatz in Überlingen schwappt das Wasser auf die Treppenstufen. Der Großteil der Treppe ist bereits unter Wasser. | Bild: Santini, Jenna

Wasser-Abkochgebot in Gemeinden und Ortschaften im Kreis Ravensburg

Wegen mikrobiologischer Verunreinigungen sollen die Menschen in Teilen des Landkreises Ravensburg ihr Trinkwasser abkochen. Betroffen sei das Versorgungsgebiet Haslach-Wasserversorgung, teilte das Landratsamt Ravensburg am Montag mit. In Wangen im Allgäu sollen die Menschen in den Ortschaften Haslach, Schomburg und dem Gewerbegebiet Geiselharz-Schauwies sowie Bewohner der umliegenden Weiler ihr Wasser abkochen. Auch die Gemeinden Amtzell (mit Ausnahme des nördlichen Gemeindegebiets) und Bodnegg (die Weiler Buch, Hinterreute und Tobel) sind laut Mitteilung betroffen.

Der Bodensee schwappt über – so sieht es in Konstanz aus

5,06 Zentimeter beträgt der Pegel vor Konstanz am Montag, 10. Juni, um 15 Uhr. Mancherorts tritt der Bodensee inzwischen über die Ufer. Unsere Fotos zeigen, wo inzwischen Spaziergänger nasse Füße bekommen.

Hochwasserlage am Schweizer Bodenseeufer verschärft sich

Zugemauerte Eingänge und gesperrte Straßen: Der Bodenseepegel steht über fünf Metern, auch der Seerhein führt entsprechend viel Wasser. Am Schweizer Bodenseeufer kämpfen nun Mensch und Maschine gegen die Flut. Ein Gewitter sorgt für zusätzliche Probleme. Mehr zur Hochwasserlage am Schweizer Ufer lesen Sie hier.

Das Seecafé Gottlieben kämpft gegen die Wassermassen, die sich trotz Barrieren ihren Weg bahnen.
Das Seecafé Gottlieben kämpft gegen die Wassermassen, die sich trotz Barrieren ihren Weg bahnen. | Bild: Ralph Ribi/Thurgauer Zeitung

Wasser steht auf der Höri 40 Zentimeter hoch, Trinkwasser verunreinigt

Eine Gewitterzelle über dem Schienerberg hat in der Nacht von Sonntag auf Montag für heftige Überflutungen in Öhningen gesorgt, vor allem der Ortsteil Schienen ist betroffen. Feuerwehren sind im Dauereinsatz. Nun macht auch das Trinkwasser Probleme und muss mit Chlor versetzt werden. Mehr über die Hochwasser-Lage auf der Höri lesen Sie hier.

Bodenseepegel steigt über fünf Meter

Das Bodensee-Hochwasser steigt nach starkem Regen weiter. Auch Rhein und Schussen führen wieder deutlich mehr Wasser. Wie die aktuellen Pegelstände aussehen und wie sich die Lage entwickeln soll, lesen Sie hier.

Die Anzeige an der Imperia zeigt, leicht über dem offiziellen Wert, am Montagmorgen einen Pegel von 5,07 Metern an.
Die Anzeige an der Imperia zeigt, leicht über dem offiziellen Wert, am Montagmorgen einen Pegel von 5,07 Metern an. | Bild: Dose, Dominik

Wasserstand der Donau sinkt über Nacht leicht

Das Hochwasser der Donau in der Drei-Flüsse-Stadt Passau geht langsam zurück. Am Montagmorgen registrierte der Hochwassernachrichtendienst (HND) Bayern am Messpunkt Ilzstadt/Donau 7,64 Meter, wie die Experten online veröffentlichten. Am späten Sonntagabend waren noch 7,89 Meter gemessen worden. Am vergangenen Dienstag waren es in der Spitze 9,72 Meter, normal wären etwa 5,50 Meter. 

Die Prognosen sagen allerdings für die Nacht auf Dienstag einen erneuten Wasseranstieg voraus wegen viel Regens am Alpenrand. Daher sind nach Angaben der Stadt einzelne Bereiche, die aktuell frei von Wasser sind, noch nicht für den Verkehr freigegeben werden.

In Regensburg, wo die Wasserhöhe am Messpunkt Eiserne Brücke Ende Mai noch bei etwa 2,70 Metern lag, waren es am Montagmorgen mit 4,15 Metern deutlich mehr - Tendenz zunächst stagnierend. Am 5. Juni waren an dem Pegel noch 6,17 Metern gemessen worden.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 10. Juni:

Seeuferweg in Konstanz gesperrt: Hier besteht Überflutungsgefahr

Der Seeuferweg in Konstanz ist aufgrund von Überflutungsgefahr gesperrt worden. Auch der Rheinweg im Tägermoos steht unter Wasser. Die Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein kann nicht mehr alle Landestellen bedienen. Der Pegel vor Konstanz lag am Sonntag bei 4,97 Metern. Alle weiteren Informationen lesen Sie hier.

Keine Entspannung in Passau

In der Drei-Flüsse-Stadt Passau wurden am Messpunkt Ilzstadt/Donau am Sonntagnachmittag 7,81 Meter registriert. Am vergangenen Dienstag waren es in der Spitze 9,72 Meter, normal wären etwa 5,50 Meter. Die Prognosen sagten für die Nacht von Montag auf Dienstag einen erneuten Wasseranstieg voraus. „Aus diesem Grund können einzelne Bereiche, die aktuell frei von Wasser sind, noch nicht für den Verkehr freigegeben werden“, teilte die Stadt mit.

Im Landkreis Donau-Ries warnte der Katastrophenschutz vor dem Betreten von Dämmen und Deichen im Bereich der Hochwasserlagen. Zudem sollten Schaulustige nicht die Einsatzkräfte behindern.

Müllberge nach der Flut: Das Aufräumen beginnt

In vielen vor kurzem überschwemmten Gebieten in Bayern wurde am Wochenende kräftig aufgeräumt. „An mehreren Stellen sind bereits erste Rückbaumaßnahmen angelaufen. Die Wasserstände entlang der Donau sind allerdings nach wie vor hoch“, sagte der örtliche Einsatzleiter des Landkreises Kelheim, Nikolaus Höfler. 

Die Müllverbrennungsanlage in Ingolstadt war überlastet wegen der großen Menge an Abfall, die durch das Hochwasser in der Region anfällt. Wie das Landratsamt Pfaffenhofen an der Ilm mitteilte, musste deswegen die Müllannahme an den Wertstoffhöfen in Pfaffenhofen gestoppt werden. 

Schwere Unwetter in Österreich verursachen Schäden und überfluten Wahllokale

Starker Regen hat in Teilen Österreichs am Wochenende für Einschränkungen gesorgt. Sintflutartiger Regen verwandelte Bäche in kürzester Zeit in reißende Ströme. In Deutschfeistritz nördlich von Graz riss eine Sturzflut am Samstagabend Autos mit und beschädigte zahlreiche Häuser. Zeitweise sei der Ortskern nur mit Booten erreichbar gewesen, schrieb die „Kleine Zeitung“. Bürger in dem 4000-Einwohner-Ort waren aufgerufen, wegen Lebensgefahr zu Hause zu bleiben. Der Übelbach war nach sintflutartigen Regenfällen über die Ufer getreten. 

Gleich mehrere Wahllokale für die Europawahl waren durch die schweren Unwetter nicht zugänglich oder wurden sogar zerstört. Der Zivilschutzalarm wurde am Sonntag aufgehoben. Meldungen zu Verletzten gab es nicht.

Fluten auf dem Rückzug - aber neuer Regen in Sicht

Die braunen Hochwasser-Fluten der vergangenen Tage ziehen sich allmählich zurück - aber mancherorts droht schon neues Ungemach. Der Hochwassernachrichtendienst (HND) Bayern rechnet damit, dass der vorhergesagte Regen an den Alpen den Wasserstand an einzelnen Donauzuflüssen und an der Donau bis Montag wieder steigen lässt. Fluten wie am ersten Juni-Wochenende erwarten die Experten nach Angaben vom Sonntag aber nicht. 

In Straubing sowie den Landkreisen Deggendorf und Kelheim wurde der Katastrophenfall am Wochenende aufgehoben. Andere Kommunen und Landkreise halten ihn weiter für nötig. Besonders brenzlig war es in den vergangenen Tagen in Regensburg, weil das Wasser nur sehr langsam zurückging. In der Stadt gilt seit dem 3. Juni der Katastrophenfall.

In der Drei-Flüsse-Stadt Passau wurde am Messpunkt Ilzstadt/Donau am Sonntagmittag ein leichter Anstieg auf 7,94 Meter registriert. Am vergangenen Dienstag waren es in der Spitze 9,72 Meter, normal wären etwa 5,50 Meter. Die Prognosen sagten für die Nacht von Montag auf Dienstag einen erneuten Wasseranstieg voraus. „Aus diesem Grund können einzelne Bereiche, die aktuell frei von Wasser sind, noch nicht für den Verkehr freigegeben werden“, teilte die Stadt am Sonntag mit.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 8. Juni:

Wetterdienst warnt vor schweren Unwettern im Süden Baden-Württembergs

Am Samstagnachmittag und Abend kann es in Baden-Württemberg zu schweren Unwettern kommen. Vor allem in den südlichen Landesteilen ist mit schweren Gewittern und Starkregen zu rechnen, wie aus einer Mitteilung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hervorgeht. 

An einigen Orten könne es bis zu 40 Liter pro Quadratmeter binnen einer Stunde regnen. Dadurch könne es auch vereinzelt zu Überflutungen kommen. Zudem können Sturmböen mit einer Geschwindigkeit bis zu 100 km pro Stunde auftreten, so der Wetterdienst. 

Hochwasserlage in Bayern: Entspannung trotz neuer Regenfälle

Nach den Fluten hat sich die Hochwasserlage in weiten Teilen Bayerns weiter entspannt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat zwar in Teilen des Freistaates Unwetter und Regen angekündigt, die Lage soll sich über das Wochenende dennoch weiter beruhigen. Auch der Wasserpegel der Donau ist an den meisten Messstationen in der Nacht zum Samstag gesunken - und wird es voraussichtlich auch weiterhin tun, wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) vorhersagte.
 
Das durch die Fluten gestiegene Hochwasser sei unter anderem ein Problem in Kelheim, die Dämme würden aber halten, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Genau so sei es in Straubing und in Passau. Demnach erwarten die Experten, dass der Wasserstand der Donau in Straubing die Meldestufe 3 bis zum Abend unterschreitet. Wie die Stadt mitteilte, soll der ausgerufene Katastrophenfall ab dem Samstagmittag beendet werden. In Passau blieb es vorerst bei der Meldestufe 3.
 

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 7. Juni:

Zwei Milliarden Euro Schaden durch Hochwasser in Süddeutschland

Das Hochwasser in Bayern und Baden-Württemberg hat nach einer ersten vorläufigen Schätzung versicherte Schäden in einer Größenordnung von etwa zwei Milliarden Euro verursacht. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft am Freitag in Berlin mitteilte, liegt der Schaden damit etwa zehnmal so hoch wie beim Pfingsthochwasser im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Da insbesondere an der Donau das Hochwasser noch nicht abgelaufen sei, berge die Schätzung noch eine gewisse Unsicherheit, hieß es.

Hochwasser vernichtet die Ernte vieler Höfe

Etlichen Landwirten hat das Hochwasser die Ernte ruiniert. „Die Wassermassen haben oft große Teile der Ernte für dieses Jahr vernichtet“, sagte Markus Drexler, Sprecher des Bayerischen Bauernverbandes (BBV). Besonders schlimm sei die Situation in Schwaben und Teilen von Ober- und Niederbayern.

„Die Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen wie Getreide, Rüben, Kartoffeln und Mais, aber auch an Sonderkulturen wie Feldgemüse, Erdbeeren oder Himbeeren erreichen ein Ausmaß, das in Zahlen derzeit gar noch nicht bezifferbar ist.“ Es gebe Betriebe, bei denen schon seit Tagen die gesamte Nutzfläche unter Wasser stehe. 

Wie sich die Situation weiter auswirkt, sei unklar, so Hubert Knoblauch, der in Friedrichshafen-Berg ein Erdbeerfeld betreibt. „Der Pilzdruck wächst“, sagt er. Das heißt: Beschädigte Früchte könnten wegen der Feuchtigkeit vom Pilz befallen werden. Wie die Lage auf den Feldern im Bodenseekreis ist und wie Landwirte die Auswirkungen auf Erdbeeren und Kirschen einschätzen.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 6. Juni:

Hochwasserlage bleibt angespannt - neuer Regen erwartet

Seit Tagen kämpfen Einsatzkräfte in Bayern gegen das Hochwasser, noch immer werden Menschen vermisst. Die Hochwasserlage war am Donnerstag vor allem an der unteren Donau zwischen Kelheim und Passau weiterhin angespannt, dort herrschte weiter die höchste Meldestufe 4.

Besonders Regensburg ist betroffen. Die schwäbischen und oberbayerischen Hochwasser-Landkreise sind ebenfalls noch längst nicht zurück in der Normalität. Dabei drohen im Süden Bayerns nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erneut schwere Regenfälle. Die meteorologischen Modelle gingen derzeit für die Zeit von Samstagabend bis Montagmittag von Niederschlagsmengen von bis zu 60 Litern pro Quadratmeter aus, sagte DWD-Meteorologe Dirk Mewes. Unklar sei noch, wo genau die Niederschläge fallen werden. Am Abend warnte der DWD vor neuen Unwettern in Schwaben. 

Gesundheitsamt rät vom Baden in den Konstanzer Strandbädern ab

Vorsicht beim Baden! Das Gesundheitsamt des Landratsamtes Konstanz rät vorerst vom Baden in den städtischen Strandbädern ab. Über die Empfehlung informieren die Stadtwerke Konstanz in einer Pressemitteilung vom Donnerstagmittag, 6. Juni. Zu gefährlich sei das Schwimmen aufgrund des Hochwassers. „Es handelt sich um eine Empfehlung, um deren Beachtung wir dringend bitten. Im Wasser können derzeit Gefahren lauern, die auf den ersten Blick nicht erkennbar sind“, sagt Robert Grammelspacher, der Geschäftsführer der Bädergesellschaft Konstanz (BGK). Mehr Informationen lesen Sie hier.

Bodensee-Hochwasser: Welche Auswirkungen hat das auf Wirte, Freibäder und Fähre?

Der Bodensee steht so hoch wie seit acht Jahren nicht mehr. Die teilweise über die Ufer getretenen Zuflüsse tragen das viele Wasser jetzt in den See. Der Bodensee-Pegel liegt bei 4,92 Meter, sichtbar wird der Hochstand unter anderem an Gastronomien in Friedrichshafen direkt am Ufer.

Gäste und Gastronomen scheint das Hochwasser dabei keine Sorge zu machen. Gemeinden verhängen allerdings Badeverbote – und manche Autos bekommen Probleme an der Fähre.

Hochwasser fließt langsam ab – Lage bleibt angespannt

Nur langsam fließt das gewaltige Hochwasser an der unteren Donau ab. Zwischen Kelheim und Passau war die Lage am Donnerstag weiterhin angespannt – besonders in Regensburg. Dort bereitete den Behörden und Einsatzkräften der durchweichte Boden entlang einer Straße in der Altstadt Sorgen.

In Passau gingen derweil die Pegelstände zurück, wenn auch zunehmend langsamer. Die schwäbischen und oberbayerischen Hochwasser-Landkreise sind ebenfalls noch längst nicht zurück in der Normalität. Drei Menschen wurden laut Innenministerium am Vormittag noch vermisst.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagte in Bayern für den Tagesverlauf neben Sonnenschein auch Schauer und vereinzelt Gewitter mit Starkregen von 25 Litern pro Quadratmeter in der Stunde voraus. Ab dem späteren Nachmittag sei im Süden des Freistaats teilweise mit „unwetterartigen Entwicklungen“ samt Starkregen und Hagel zu rechnen.

In Regensburg richteten sich die Blicke vor allem auf die Werftstraße. Um dort den Druck von den Schutzwänden zu nehmen, verzichtete die Stadt am Mittwoch zeitweise darauf, das durch die Schutzwände fließende Wasser zurück in die Donau zu pumpen. Aus Sorge, dass der weiche Boden versagen und dadurch die Schutzelemente abrutschen könnten, wurde ein gewisser Zufluss zugelassen.

Aufgeweichter Damm bei Leutkirch stabilisiert

Die starken Regenfälle der vergangenen Tage haben einen Damm an einem Hochwasserrückhaltebecken bei Leutkirch im Allgäu (Landkreis Ravensburg) aufweichen lassen. Der Dammfuß wurde über Nacht mit Kies stabilisiert, wie Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle mitteilte. Es sei eine deutliche Verbesserung der Stabilität erreicht worden.

Leutkirch im Allgäu am 4. Juni: Im Bereich Taufach und Fetzachmoos sind Teile der Landschaft überschwemmt (Aufnahme mit einer Drohne).
Leutkirch im Allgäu am 4. Juni: Im Bereich Taufach und Fetzachmoos sind Teile der Landschaft überschwemmt (Aufnahme mit einer Drohne). | Bild: Jason Tschepljakow, dpa

Am Mittwoch sei an manchen Stellen Wasser durchgesickert. Daraufhin seien die Sicherungsmaßnahmen erfolgt. Die akute Gefahr sei in der Nacht auf Donnerstag gewesen, dass der Damm breche. Die Feuerwehr hatte Zettel in die Briefkästen geworfen, um die Bevölkerung zu informieren. Die Menschen können im Moment aber in ihren Häusern bleiben. Im Umfeld des Rückhaltebeckens leben etwa 1000 Menschen.

Ein etwaiger Dammbruch hätte für eine Flutwelle gesorgt, die wohl dann auch durch Leutkirch geflossen wäre.

Scholz sagt Hochwasser-Betroffenen Hilfe zu

Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Betroffenen der jüngsten Hochwasser erneut die Hilfe des Staates zugesagt. Das Ausmaß der Schäden sei groß. „Wir werden diese Schäden – wie bei früheren Hochwassern auch – gemeinsam mit den Ländern bewerten und Hilfe organisieren“, versprach der SPD-Politiker am Donnerstag in seiner Regierungserklärung im Bundestag. Der Bundeskanzler dankte auch erneut allen Helfern. „In der Not rücken wir zusammen. Das gehört sich so. So ist Deutschland“, betonte er.

Zugleich räumte Scholz ein, Bund und Länder müssten sich besser auf solche Katastrophen vorbereiten. Deshalb würden Küstenschutz und Hochwasserschutz im Binnenland verbessert. Überall im Land müssten Flutpolder und Rückhaltebecken entstehen – auch wenn das nicht beliebt sei.

Auch beim Thema Elementarschadenversicherung gebe es Fortschritt. Am 20. Juni wolle er mit den Regierungschefinnen und -chefs der Länder darüber beraten. „Eigentümer von Häusern und Wohnungen müssen sich gegen Elementarschäden versichern können“, betonte Scholz.

Einsatzkräfte suchen weiterhin nach vermisstem Feuerwehrmann

Einsatzkräfte wollen auch am Donnerstag weiter nach einem im Hochwasser-Einsatz vermissten Feuerwehrmann in Schwaben suchen. „Wir geben die Hoffnung nicht auf“, sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag in Kempten.

Im Laufe des Tages wollten die Retter versuchen, an den Ort zu gelangen, an dem das gekenterte Boot gesichtet wurde, in dem sich der Feuerwehrmann befand. Das war bislang nicht möglich. Der junge Mann war in der Nacht zum Sonntag in Offingen nahe der Grenze zu Baden-Württemberg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung gekentert. Die übrigen vier Einsatzkräfte an Bord konnten sich an Land retten und blieben unverletzt. Der 22-Jährige gilt seither als vermisst.

Die Fundstelle des Boots sei nur sehr schwer zugänglich, erläuterte der Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West. Zum einen versperre zahlreiches Treibgut den Weg für kleinere Boote. Zum anderen sei der Boden stark aufgeweicht, was den Ort auch zu Fuß selbst bei geringer Wasserhöhe derzeit kaum zugänglich mache. Bäume erschwerten zudem den Zugang aus der Luft. Die Einsatzkräfte wollten nun über eine weitere Suche per Boot beraten.

Söder verteidigt bisherige Hochwasser-Schutzmaßnahmen

In der Debatte um den Bau von Flutpoldern in Bayern hat Ministerpräsident Markus Söder erneut das bisherige Vorgehen der Staatsregierung verteidigt. „Für die Iller haben die Polder noch Schlimmeres verhindert. Die Polder an der Donau hätten für Schwaben und die kleineren Flüsse jedoch keine Relevanz gehabt“, sagte Söder der „Augsburger Allgemeinen“.

Beim aktuellen Donau-Hochwasser haben die bisherigen Schutzmaßnahmen laut Söder ausgereicht. „Das heißt, für das jetzige Geschehen hätten mehr Polder auch nicht die Lage verändert.“ Ähnlich hatte sich zuvor auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) geäußert. Flutpolder sind Flächen, die mit Deichen abgegrenzt und bei extremen Hochwasserereignissen geflutet werden können.

„Wir setzen insgesamt auf einen umfassenden Hochwasserschutz – mit technischen und natürlichen Maßnahmen. Aber es gibt leider nie eine Garantie für hundertprozentigen Schutz“, befand Söder. „So waren diesmal stärkere Regenereignisse, ein im Vergleich ohnehin hoher Grundwasserspiegel und aufgeweichte Dämme für die Situation in Schwaben ausschlaggebend.“

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 5. Juni:An den unteren Donaupegeln weiter hohe Wasserstände

An der unteren Donau bleibt die Hochwasserlage angespannt. Die Wasserstände an den Donaupegeln zwischen Donauwörth und Passau lagen auch am Mittwoch im Bereich der Meldestufe 4, wie es beim Hochwassernachrichtendienst (HND) hieß. Die Hochwasserscheitel seien überwiegend langgezogen, das Wasser fließe nur langsam ab. Die Hochwasserlage müsse insbesondere wegen einer möglichen Durchweichung von Dämmen weiter verfolgt werden. An der oberen Donau von Neu-Ulm über Ingolstadt bis Kelheim fielen die Pegelstände.

An den Donauzuflüssen geht das Hochwasser dem HND nach weiter zurück. Der Pegel Manching/Paar fiel am Mittwoch innerhalb der Meldestufe 3. Im Isar-Einzugsgebiet laufe das Hochwasser langsam ab, am Pegel Plattling nach wie vor in der Meldestufe 3, an den Pegeln München, Landshut-Birket und Landau an der Isar fielen die Wasserstände in die Meldestufe 1. Am Inn ist die Hochwasserwelle abgelaufen, der Pegel Passau-Marienbrücke fiel demnach weiter innerhalb der Meldestufe 1.

Wieder Gewitter in Baden-Württemberg möglich

Vor allem in der Südhälfte von Baden-Württemberg sind am Donnerstag wieder einzelne Gewitter und punktuell Starkregen bis 20 Liter pro Quadratmeter möglich. Besonders betroffen sind der Hochrhein, Oberschwaben und das Allgäu, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mitteilte.

„An sich sind die Gewitter unproblematisch“, sagte der Sprecher. Doch durch das Hochwasser in Süddeutschland in den vergangenen Tagen sei die Lage kritisch genug. Erneute Überschwemmungen könne man nicht ausschließen. Doch die Gefahr sei trotz der möglichen Gewitter ziemlich gering, hieß es.

Nach Überflutungen: Landkreise im Südwesten mit Spendenaktion

Nach den schweren Überflutungen im Südwesten haben sich mehrere Landkreise für eine Spendenaktion zusammengetan. Mit dem Geld sollen Menschen in Not unterstützt werden, teilte das Landratsamt Ludwigsburg mit. Am sogenannten Spendenkonto Hochwasser beteiligen sich die Landkreise Ludwigsburg, Göppingen, sowie der Rems-Murr-Kreis und Ostalbkreis.

„Jede noch so kleine Spende kann einen großen Unterschied machen“, sagte Landrat Dietmar Allgaier. Mit dem Spendenkonto sollen auch beschädigte Schulen und Vereinsanlagen sowie weitere notwendige Hilfsmaßnahmen unterstützt werden. Das Ziel sei es, den Betroffenen schnell und unbürokratisch zu helfen, hieß es.

Hochwasser zerstört teilweise Futter und Ernte

Das Hochwasser hat auch den baden-württembergischen Landwirten teilweise stark zugesetzt. Besonders betroffen seien landwirtschaftliche Betriebe in den Landkreisen Bodenseekreis, Ravensburg, Sigmaringen, Biberach, Alb-Donaukreis, Reutlingen, Tübingen, Göppingen, Ostalbkreis, Esslingen und dem Rems-Murr-Kreis, teilte das Agrarministerium mit.

Überschwemmungen von Höfen und Ställen seien nur in Einzelfällen aufgetreten. Die Ställe konnten rechtzeitig evakuiert werden.

Eine Sprecherin des Landesbauernverbands sagte: „Die Schäden sind örtlich recht unterschiedlich.“ Im badischen Landesteil und entlang der A81 Richtung Bodensee kam es nach Angaben des Ministeriums nur zu geringen Schäden.

Polizei: Vierte Hochwasser-Tote in Bayern entdeckt

Die Zahl der Todesopfer infolge des Hochwassers in Bayern ist Polizeiangaben zufolge auf vier gestiegen. Eine 79 Jahre alte Frau sei am Mittwoch leblos im Mindelkanal in Schwaben entdeckt worden, teilten die Beamten mit. Sie war demnach am Sonntag in Jettingen-Scheppach bei Augsburg als vermisst gemeldet worden.

Erste Aufräumarbeiten in Passau – Schulen in Altstadt öffnen wieder

Angesichts zwar hoher, aber langsam sinkender Wasserstände an der Donau haben in Passau am Mittwoch schon erste kleinere Aufräumarbeiten begonnen. Großflächigere Arbeiten seien voraussichtlich erst in Richtung Wochenende möglich, teilte die Stadtverwaltung mit. Schon am Donnerstag soll in der Altstadt aber wieder regulärer Unterricht an Schulen stattfinden. Auch die Kitas in dem Bereich sollen dann wieder den Betrieb aufnehmen.

Insgesamt bleibt die Hochwasserlage an der unteren Donau angespannt. Die Wasserstände an den Donaupegeln zwischen Donauwörth und Passau liegen auch am Mittwoch im Bereich der Meldestufe 4, wie es beim Hochwassernachrichtendienst (HND) hieß. Die Hochwasserscheitel seien überwiegend langgezogen, das Wasser nur fließe langsam ab. Die Änderungen lägen teils über viele Stunden lediglich im Bereich von ein oder zwei Zentimetern. Von Neu-Ulm bis Ingolstadt fallen die Pegelstände der Donau.

Landstraße bei Moos wird gesperrt

Die Straßenverkehrsbehörde hat in Abstimmung mit der Gemeinde Moos die Landstraße 192 von und nach Radolfzell wegen des Hochwassers nun vollständig für den Verkehr gesperrt. Die Sperrung soll bis voraussichtlich Donnerstagnachmittag andauern.

Im Bodensee bei Hochwasser baden? Die DLRG warnt vor unsichtbaren Gefahren

Die Pegelstände rund um Konstanz steigen nach Tagen des Dauerregens weiterhin. Das gute Wetter macht Lust auf einen Sprung ins Wasser, doch das kann gerade jetzt gefährlich sein.

Die Strömung sei stärker als man es auf der Wasseroberfläche sehen könne und werde daher oft unterschätzt, erklärt Michael Bremer, Vorsitzender der DLRG Konstanz. Wie tief das Wasser tatsächlich ist, könne nur schwer eingeschätzt werden, denn aktuell sei es an einigen Stellen flacher, als es aussieht.

Weitere Gefahren lassen sich auch auf dem Grund des Sees und Seerheins finden. „Eine kaputte Glasflasche, die vor einigen Tagen noch am Ufer lag, kann sich jetzt im Wasser befinden“, warnt Bremer. Worauf Schwimmer noch achten sollten, lesen Sie hier.

Pflicht zur Elementarschaden-Versicherung? Das muss man dazu wissen

Angesichts der jüngsten Hochwasser-Katastrophe pocht das Land Baden-Württemberg auf einen besseren Schutz gegen Elementarschäden. Diskutiert wird über die Einführung einer Pflichtversicherung. Hausbesitzer müssten zwischen 100 und 2000 Euro für ein Einfamilienhaus zahlen, schätzt die deutsche Versicherungsbranche. Was meinen Sie: Soll es eine Pflicht zur Elementarschaden-Versicherung geben? Diskutieren Sie mit!

Hochwasserlage am Mittwochmorgen: Wasserstände sinken teils, Lage bleibt gespannt

Der Kampf gegen das Hochwasser in Süddeutschland und seine verheerenden Folgen geht weiter. Auch in der Nacht zum Mittwoch wurden Deiche überwacht, nennenswerte Schäden oder Durchbrüche wurden dabei aber nicht entdeckt. Dennoch bleibt die Lage vor allem im Osten Bayerns kritisch, auch wenn an der stark betroffenen unteren Donau der Wasserstand an bestimmten Stellen langsam zu sinken beginnt. Die Wasserstände an den Pegeln in Passau und Regensburg lagen am frühen Mittwochmorgen laut Hochwassernachrichtendienst (HND) weiter bei der höchsten Meldestufe 4.

In Baden-Württemberg sind wie in den Hochwassergebieten im westlichen Bayern Aufräumaktionen in Gange. Auch wenn sich die Lage dort langsam entspannt: „Von Normalität sind wir aber noch weit entfernt“, sagte etwa eine Stadtsprecherin der betroffenen Gemeinde Ebersbach an der Fils. Vielerorts waren wie auch in Bayern Anwohner gemeinsam mit Einsatzkräften und Ehrenamtlichen damit beschäftigt, Straßen freizuräumen, weitere Keller leerzupumpen und angespülten Unrat zu beseitigen. Teils wurden Container für in der Flut verwüstetes Hab und Gut bereitgestellt.

Pegel bei 4,90 Metern: Bodensee steht so hoch wie seit acht Jahren nicht mehr

Die Flusspegel sinken, aber der Bodenseepegel steigt. In Konstanz hat er die Hochwassergrenze von 4,80 Metern überstiegen und steht bereits höher als im Juli 2021, als das Tagesmittel bei 4,83 Metern lag.

Und der Pegel hat seinen Höhepunkt noch nicht erreicht. Die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) sagt einen weiteren, aber sanften, Anstieg voraus. Wie hoch der Pegel wird und welcher Faktor neben dem Regen in den nächsten Wochen wichtig werden kann.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag:Landkreis Neu-Ulm hebt Katastrophenfall auf

Nach dem oberbayerischen Landkreis Rosenheim hat auch der Landkreis Neu-Ulm in Schwaben den Katastrophenfall wieder aufgehoben. „Es liegen anstrengende Tage hinter uns“, sagte Landrätin Eva Treu am Dienstagabend. „Ich bin froh, dass wir den Katastrophenfall jetzt wieder aufheben können und relativ glimpflich davongekommen sind – gerade mit Blick auf die benachbarten Landkreise.“

Im Landkreis hätten mehr als 350 Personen gerettet werden müssen, darunter Geflüchtete der Erstaufnahmeeinrichtung in Nersingen, Patientinnen und Patienten der Stiftungsklinik in Weißenhorn sowie die Römervilla in Neu-Ulm.

Die Aufräumarbeiten und Beseitigung der Schäden würden noch Zeit in Anspruch nehmen. „Gedanklich sind wir zudem noch bei den anderen Landkreisen, die nach wie vor mit dem Hochwasser zu kämpfen haben.“

Stadtwerke in Villingen-Schwenningen stellen Betrieb in zwei Wasserwerken ein

Das aktuelle Hochwasser bleibt auch bei den Stadtwerken in Villingen-Schwenningen nicht folgenlos, allerdings hat es keine Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung. Im Wasserwerk Hammerhalde in Villingen und im Wasserwerk Keckquellen in Schwenningen wurde aufgrund zu hoher Trübungswerte des Rohwassers der Betrieb eingestellt.

Hochwasser-Lage im Rems-Murr-Kreis entschärft sich

Das Landratsamt Rems-Murr-Kreis hat den sogenannten Katastrophen-Voralarm beendet. Die Hochwasser-Lage im Kreis habe sich entschärft, teilte die Behörde nun mit. Durch die Vorstufe des Katastrophenalarms kann der Einsatz von Helferinnen und Helfern des Katastrophenschutzes sichergestellt werden.

Nun würden Rückhaltebecken langsam und kontrolliert abgelassen, teilte das Landratsamt mit. Dennoch habe die Behörde aufgrund der Auswirkungen des Starkregens eine außergewöhnliche Einsatzlage festgestellt.

32-Jährige in bayerischem Hochwassergebiet nach 52 Stunden aus Baumkrone gerettet

Eine Frau hat im bayerischen Hochwassergebiet mehr als 52 Stunden in einer Baumkrone ausgeharrt. Am Dienstag wurde die 32-Jährige im schwäbischen Neu-Ulm im Bereich Silberwald gefunden, wie die Polizei in Kempten mitteilte. Die Frau hatte seit Sonntag als vermisst gegolten, die Polizei leitete umfangreiche Suchmaßnahmen ein.

Letztlich wurde die Frau mit Hilfe einer Drohne in der Krone eines umgestürzten Baums gefunden, in der sie sich vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht hatte. Zum Zeitpunkt der Rettung stand das Wasser laut Polizei immer noch brusthoch, so dass die Frau mit einem Hubschrauber gerettet werden musste.

 

Bodenseepegel steigt: Straße nach Moos halbseitig gesperrt

Der steigende Bodenseepegel macht sich bemerkbar: Die Verbindungsstraße zwischen Radolfzell und Moos ist halbseitig wegen Hochwasser gesperrt. Aufgrund von Überschwemmungen hat die Stadt Radolfzell auch einige Fuß- und Radwege in Ufernähe gesperrt. „Wir rufen die Bevölkerung auf, sich vom Ufer des Bodensees fernzuhalten, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen“, so der Appell an die Bevölkerung.

Passau ruft Katastrophenfall aus

Die Stadt Passau in Niederbayern hat aufgrund der erwarteten Zuspitzung der Hochwassersituation am Dienstag den Katastrophenfall ausgerufen. Für die Donau werde im Laufe des Nachmittags ein Pegelstand von rund zehn Metern erwartet, teilte ein Sprecher der Stadt mit. Aktuell betrage der Pegelstand 9,97 Meter.

Relativ zeitgleich werde aber auch der Scheitel des Inns die Dreiflüssestadt erreichen, hieß es. Aufgrund des Starkregens am Montag rechnet die Stadt dort mit einem Pegelstand von mehr als sieben Metern.

Rettungskräfte stehen im Hochwasser der Donau.
Rettungskräfte stehen im Hochwasser der Donau. | Bild: Armin Weigel, dpa

Zahlreiche Straßen und Plätze in Passau sind wegen des Hochwassers bereits gesperrt, Schulunterricht fällt aus. Der Busverkehr ist beeinträchtigt, Verbindungen in die Altstadt wurden am Dienstag komplett eingestellt.

Fachleute erwarten nach Hochwasser-Effekt Rückgang beim Grundwasser

Die massiven Regenfälle in Teilen Baden-Württembergs sind im Grundwasser messbar und werden nach Einschätzung von Fachleuten für weitere Anstiege in den kommenden Tagen sorgen. Im Verlauf des hydrologischen Sommerhalbjahres (Mai bis Oktober) sei jedoch zu erwarten, dass sich weniger Grundwasser neu bildet und die Grundwasserstände zurückgehen, heißt es im aktuellen Bericht „Grundwasserstände und Quellschüttungen“ der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) vom Dienstag. Großräumige Engpässe in der Wasserversorgung gebe es momentan nicht.

Fünftes Todesopfer durch Hochwasser: Frau rutscht mit Auto ins Wasser und stirbt

Die Zahl der bekannten Todesopfer infolge des Hochwassers in Bayern und Baden-Württemberg ist laut Polizei auf fünf gestiegen. Wie die Beamten am Dienstag mitteilten, rutschte eine Frau am Montag in Markt Rettenbach in Bayern mit ihrem Auto von einer Straße ins Wasser und wurde später leblos geborgen. Ein Arzt habe nur noch den Tod der 57-Jährigen feststellen können.

Die Frau war nach ersten Ermittlungen auf einer überfluteten Staatsstraße bei Markt Rettenbach unterwegs, nachdem sie eine Absperrung ignoriert hatte. Im gesperrten Abschnitt sei die Frau mit ihrem Wagen an einer überfluteten Stelle mit ihrem Wagen seitlich von der Straße in eine Wiese abgerutscht. Dort sei der Wasserstand so hoch gewesen, dass das Auto sofort von Wasser umschlossen worden sei.

Die Frau habe per Handy noch einen Notruf abgesetzt und den Rettungskräften gesagt, dass ihr Auto mit Wasser volllaufe. Als ein Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamts den Wagen entdeckt habe, sei das Auto aber schon „nahezu komplett“ versunken gewesen, teilte die Polizei mit.

Zuvor hatten Behörden vier Tote infolge des Hochwassers gemeldet. In Baden-Württemberg bargen Einsatzkräfte am Montag zwei Tote in einem leer gepumpten Keller in Schorndorf. Laut Polizei handelte sich um einen 58-jährigen Hausbewohner und seine 84 Jahre alte Mutter. Auch in Bayern kamen zwei Menschen ums Leben.

Bahn: Weiter Zugausfälle auf zahlreichen Strecken in Süddeutschland

Wegen der Hochwasserlage in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns kann die Deutsche Bahn einige Strecken im Nah- und Fernverkehr noch immer nicht anfahren. So kann München von Westen und Norden her nicht angefahren werden.

Auf folgenden Strecken kommt es zu einzelnen Ausfällen und Verspätungen: München-Nürnberg-Erfurt-Berlin, Karlsruhe-Stuttgart-Ulm, Augsburg-München, Stuttgart-Mannheim-Frankfurt(M), München-Lindau-Bregenz-Zürich, Karlsruhe-Stuttgart-Crailsheim-Nürnberg, Augsburg-Kempten(Allgäu)-Oberstdorf, Nürnberg-Würzburg.

Die Bahn hat ihre Kulanzregelung bei Fahrkarten jetzt auch auf den Dienstag ausgeweitet. Insgesamt rate die Bahn aber auch weiterhin von Zugreisen nach Süddeutschland ab.

Hochwasserlage im Südwesten entspannt sich deutlich

Nach dramatischen Hochwasser-Tagen für viele Menschen im Südwesten hat der Dauerregen in Baden-Württemberg aufgehört, die Aufräumarbeiten haben begonnen. In der Gemeinde Rudersberg im besonders betroffenen Rems-Murr-Kreis seien die Aufräumaktionen in vollem Gange, hieß es am Dienstag aus dem Rathaus der Stadt.

Auch in Leutkirch (Kreis Ravensburg) war die Lage am Dienstag ruhig, die Pegel der Eschach fallen ordentlich, wie ein Sprecher der Stadt sagte. Die Vorkehrungen gegen Hochwasser hätten die Gemeinde mal wieder gerettet: Das 1,5 Millionen Kubikmeter fassende Überlaufbecken habe zwar nicht ausgereicht, das Wasser habe dann aber auf das dafür vorgesehene Gebiet Taufach-Fetzach-Moos ausweichen können.

Die Wasserstände an den meisten Gewässern im Südwesten fallen der Hochwasservorhersagezentrale zufolge wieder. „Lediglich an der baden-württembergischen Donau ab dem Pegel Berg flussabwärts, am Bodensee und am Oberrhein flussabwärts von Kehl sind noch steigende Tendenzen zu verzeichnen“, hieß es am Dienstagmorgen im Lagebericht.

Regenrekord am Bodensee: In drei Tagen fielen mehr als 100 Liter pro Quadratmeter

Hochwasser in Meckenbeuren, Erdrutsche im Schwarzwald und viele vollgelaufene Keller – in den vergangenen Tagen hat starker und anhaltender Regen für dramatische Situationen in der Region gesorgt. Eine SÜDKURIER-Auswertung von Daten des Deutschen Wetterdiensts (DWD) zeigt, wie viel Regen in den vergangenen Tagen gefallen ist und welcher Niederschlagsrekord gebrochen wurde.

Hochwasser-Lage in einigen Gebieten weiter kritisch

Die Hochwasser-Lage ist in Teilen Bayerns weiter kritisch. In Regensburg, wo der Katastrophenfall ausgelöst worden war, mussten am späten Montagabend 200 Menschen ihre Häuser verlassen. Im oberbayerischen Landkreis Rosenheim war ebenfalls der Katastrophenfall ausgerufen worden.

Auch in den Gemeinden Raubling und Rohrdorf fanden Evakuierungen statt, wie der Kreis in der Nacht zum Dienstag auf der Plattform X mitteilte. Wie viele Menschen davon betroffen waren, war zunächst nicht bekannt.

Strobl: Lage nach Flutdrama im Griff

Baden-Württemberg hat nach Einschätzung von Landesinnenminister Thomas Strobl die teils dramatische Lage nach den Überflutungen im Griff. „Wir sind im Bevölkerungsschutz in Baden-Württemberg gut aufgestellt“, sagte der CDU-Politiker am Montagabend in Ebersbach an der Fils südöstlich von Stuttgart. Wassermassen hatten in der Kommune im Kreis Göppingen Straßen überflutet. Zahlreiche Gebäude wurden evakuiert.

Kretschmann und Strobl in Meckenbeuren: Die Hochwasserlage im Video

In Meckenbeuren hatte das Hochwasser der letzten Tage verheerende Folgen. Der Pegel des Flusses, die Schussen, ist am Wochenende bis auf fünf Meter angestiegen. Normalerweise liegt der Pegel bei 60 Zentimetern! Die Folgen: Zahlreiche Keller liefen voll, Schulen mussten teilweise geschlossen und der Strom für viele Haushalte abgestellt werden. Rund 230 Einsatzkräfte halfen vor Ort. Wie die Hochwasserlage vor Ort war, sehen Sie in unserem Video.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 3. Juni:Viele Wasserstände im Südwesten fallen

Nach dem Hochwasser der vergangenen Tage fallen die Wasserstände an den meisten Gewässern im Südwesten wieder. Nur an den großen Flüssen wie Donau und Rhein gebe es teilweise noch steigende Pegelstände, teilte die Hochwasservorhersagezentrale am Montagabend mit. Es seien aber keine kritischen Werte mehr zu erwarten, die überschritten würden, sagte eine Sprecherin.

An der Donau ab dem Pegel Hundersingen im Kreis Sigmaringen flussabwärts, sowie an Bodensee, Hoch- und Oberrhein steige das Wasser derzeit noch an. Am Pegel Maxau bei Karlsruhe werde der Scheitelwert, der am Sonntag bei 8,29 Metern lag, aber voraussichtlich nicht nochmals überschritten.

Am Neckar sei die Tendenz fallend. „Lediglich in Mannheim und in Heidelberg stagniert der Wasserstand gerade, dort wird er aber auch bald fallen.“ Der Wasserstand am Neckarpegel Heidelberg sei aktuell auf einer Höhe, die statistisch einmal in zehn Jahren zu erwarten sei.

Meteorologe: „Dauerregenlage ist beendet“

Der Deutsche Wetterdienst hat seine Unwetterwarnungen vor Dauerregen für ganz Baden-Württemberg aufgehoben.

„Die Dauerregenlage ist beendet“, sagte ein DWD-Meteorologe am Montagabend in Stuttgart. In der Nacht beruhige sich das Wetter und es breite sich Hochdruckeinfluss aus. Auch im Allgäu klinge der Regen ab. „Dort ist eine Menge Regen gefallen, aber das ist jetzt zu Ende.“

Der Dienstag werde der beste Tag der Woche – „überwiegend heiter mit ein paar Quellwolken im Tagesverlauf“. Vom Schwarzwald her könne es zwar noch ein paar schwache Schauer mit geringen Niederschlagsmengen geben, aber es gebe erstmal keinen Dauerregen und keine Starkregenlage mehr.

Auch am Mittwoch könnten „ein paar Regentropfen fallen, aber nichts Dramatisches“, sagte der Meteorologe. Gegen Ende der Woche bestehe dann nochmal das Risiko für schwere Gewitter, das sei aber im Moment noch sehr unsicher.

Tödlich Verunglückte in Schorndorf wollten Wasser in Keller abpumpen

Die beiden beim Hochwasser in Schorndorf im Rems-Murr-Kreis ums Leben gekommenen Menschen haben nach Polizeiangaben versucht, Wasser aus dem Keller abzupumpen. Es handele sich bei den Toten um einen 58-jährigen Hausbewohner und seine 84 Jahre alte Mutter, teilte die Polizei am Montag in Aalen mit.

Laut Zeugenaussagen seien beide am Sonntagabend damit beschäftigt gewesen, in das Haus eingedrungenes Wasser im Keller abzupumpen. Wie es letztlich zu dem Unglück kam, sei derzeit noch nicht bekannt. Die Todesursache sei bislang unklar.

Der Keller des Hauses sei durch das Hochwasser komplett vollgelaufenen. Einsatzkräfte der Feuerwehr fanden die zwei Leichen später in dem leergepumpten Keller.

Landratsamt: Hochwasserlage im Bodenseekreis entspannt sich

Die Hochwasserlage im Bodenseekreis entspannt sich nach Angaben des Landratsamts allmählich. Die Pegelstände von Seefelder Aach, Rotach und Schussen sänken aktuell, nachdem weniger Regen gefallen sei als zunächst befürchtet, teilte die Behörde am Montag mit.

Der Wasserstand der Argen sei zwar nochmals um rund einen Meter gestiegen, sei aber unter dem Niveau vom Wochenende geblieben. Der Pegelstand werde hier den Scheitelpunkt im Laufe des Abends erreichen.

Meckenbeuren: Die Arbeit ist noch lange nicht am Ende, es kann aber aufgeatmet werden

Feuerwehr und Bevölkerung sind erstaunlich guter Dinge, aber die Arbeit in Meckenbeuren ist noch lange nicht am Ende. Auch Winfried Kretschmann schaute am Montag in der vom Hochwasser besonders betroffenen Gemeinde vorbei.

Neuer Pegelanstieg am Hochrhein steht bevor, Bodensee steigt Richtung Hochwassermarke

Seit 1998 misst die Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg (HVZ) den Pegel der Schussen in Gerbertshaus bei Meckenbeuren. Noch nie stand der sonst so harmlose Bodenseezufluss so hoch wie am vergangenen Samstag. Der Rheinpegel bei Hauenstein überschritt kurzzeitig die Zehn-Meter-Marke, der Bodensee erreicht wohl die Hochwassermarke. Ein Blick auf die Pegel und die Prognosen.

Zwei Tote bei Hochwasser in Baden-Württemberg

Bei dem Hochwasser in Baden-Württemberg sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Aalen sagte, wurden am Montag in einem Haus in Schorndorf im Rems-Murr-Kreis die Leichen eines Mannes und einer Frau gefunden. Damit erhöhte sich die Zahl der bei dem aktuellen Hochwasser in Süddeutschland ums Leben gekommenen Menschen auf mindestens vier, nachdem bereits in Bayern zwei Tote geborgen worden waren.

Hochwasser: Strobl spricht von „angespannt statischer Lage“

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Innenminister Thomas Strobl haben nach dem Hochwasser Einsatzkräften vor Ort gedankt. Kretschmann sagte in der Gemeinde Meckenbeuren, er sei als Ministerpräsident stolz, in so einem geordnetem Gemeinwesen zu sein, wo Katastrophen so professionell gemanagt würden. Strobl sprach von einer exzellenten Stabsarbeit, die geleistet worden sei. „Selber ist der Keller voll, und trotzdem gehen sie in den Einsatz“, sagte Strobl. „Das ist wirklich, was unser Land ausmacht. Dass man nicht auf sich schaut, sondern guckt, wo die Not am größten ist.“

Winfried Kretschmann und Thomas Strobl schauen sich die vom Hochwasser betroffene Grundschule in Kehlen, einem Ortsteil von ...
Winfried Kretschmann und Thomas Strobl schauen sich die vom Hochwasser betroffene Grundschule in Kehlen, einem Ortsteil von Meckenbeuren, an. | Bild: Felix Kästle, dpa

Strobl bezeichnete die Hochwasserlage im Land als „angespannt statisch“. Man könne noch keine Entwarnung geben, sagte er. „Wir müssen noch weiter auf die Zähne beißen und durchhalten.“ Aber man könne nun für den Südwesten verhalten zuversichtlich sein, dass es nicht noch schlimmer werde. Die Lage sei schwierig, aber man sei gut aufgestellt gewesen.

Hochwasser nach Starkregen: Dramatische Lage am Sonntag in Mühlhausen

Im Schwarzwald-Baar-Kreis haben die schweren Regenfälle mehrere Erdrutsche ausgelöst. Bei dem zu Villingen-Schwenningen gehörenden Ort Mühlhausen gerieten entlang einer Land- und einer Kreisstraße Erdmassen in Bewegung, die Straßen mussten nach Worten einer Polizeisprecherin vom Montag gesperrt werden. Im Ort selbst sind mehrere Menschen mit Schlauchbooten in Sicherheit gebracht worden, nachdem das Wasser in einer Straße dort bis zu 1,80 Meter hoch stand. Mehr dazu lesen Sie hier.

Hochwassereinsatz 2. Juni 2024
Hochwassereinsatz 2. Juni 2024 | Bild: Christina Rothfuß/Feuerwehr VS

Mehrere Bahnstrecken im Südwesten gesperrt

Wegen Hochwassers in Teilen Baden-Württembergs kommt es im Bahnverkehr weiter zu Einschränkungen und Zugausfällen. Nach Angaben der Deutschen Bahn ist die Strecke zwischen Uhingen und Göppingen sowie zwischen Eislingen an der Fils und Süßen gesperrt. Deswegen gebe es keinen Zugverkehr auf der Linie RE5 zwischen Stuttgart und Ulm. Einen Ersatzverkehr habe man nicht einrichten können, teilte die Bahn mit.

Gesperrt ist zudem die Strecke zwischen Schwäbisch Hall-Hessental und Schwäbisch Hall. Züge zwischen Heilbronn und Crailsheim verspäteten sich laut Bahn deshalb oder fallen aus.

Einschränkungen gibt es auch zwischen Ulm und Biberach. Eine Streckensperrung wurde zwischenzeitlich aufgehoben, derzeit könnten aber die Halte in Laupheim West und Laupheim Stadt nicht angefahren werden. Auch bei der Stuttgarter S-Bahn kam es wegen Unwetterfolgen im Rems-Murr-Kreis zu Einschränkungen.

Auch bei den Fernverkehrsverbindungen kommt es zu Zugausfällen, vor allem München kann von Stuttgart, Würzburg und Nürnberg aus nicht angefahren werden, wie die Bahn am Montag mitteilte.

Auf folgenden Strecken komme es zu Ausfällen: München-Nürnberg-Erfurt-Berlin, Karlsruhe-Stuttgart-Ulm-Augsburg-München, Stuttgart-Mannheim-Frankfurt(M), München-Lindau-Bregenz-Zürich, Karlsruhe-Stuttgart-Crailsheim-Nürnberg und Augsburg-Kempten (Allgäu)-Oberstdorf. Zwischen Nürnberg und Würzburg verspäten sich die Züge.

Einsatz der Feuerwehr in der Markgrafenstraße in Salem ist beendet

Die Hochwasserlage hat sich in Salem deutlich entspannt. In der Markgrafenstraße war die Feuerwehr noch die ganze Nacht durch bis Montagmorgen vor Ort, um jederzeit bei Bedarf die notwendigen Vorkehrungen bei einem weiteren Wassereintritt in die Keller zu ergreifen. Hier lesen Sie alle Details.

Wassermassen reißen in Hochwasserort im Südwesten Autos mit sich

Wassermassen haben im Hochwasserort Rudersberg in Baden-Württemberg Autos mit sich gerissen. Mehrere landeten auf Bahngleisen, eines auf einem Brunnen. Auf verschlammten Straßen lag aus Häusern weggespülter Hausrat. Auf einer Brücke sammelte sich massenhaft angespülter Unrat an.

Der Ort im Rems-Murr-Kreis war besonders stark von den Überflutungen durch den starken Regen betroffen. Am Montagmittag wurde die Hochwasserwarnung für den Kreis aufgehoben, vorsorglich evakuierte Menschen durften in ihre Häuser zurückkehren. In der Nacht war noch Katastrophen-Voralarm ausgelöst worden.

Das sagt Olaf Scholz bei seinem Besuch in Reichertshofen

Hilfen in Aussicht gestellt: In der aktuellen Hochwasserlage werde der Bund beim Einsatz unterstützen, sagte Kanzler Scholz. „Wir werden natürlich auch hinterher die geübte Praxis der Solidarität, die wir in Deutschland haben, weiter voranbringen.“ Das werde auch in Bayern gemacht.

Scholz sagte, es sei in diesem Jahr bereits das vierte Mal, dass er in ein Hochwassergebiet gereist sei. Es sei wichtig, sich klar darüber zu sein, dass es sich nicht nur um singuläre Ereignisse handle, sondern dass solche Katastrophen vermehrt aufträten. Deshalb müsse die Politik handeln. „Wir werden also die Aufgabe, den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten, nicht vernachlässigen dürfen.“

Keine Entwarnung in Ravensburg – Wasserstände steigen

Nach den ergiebigen Regenfällen und angesichts des angekündigten weiteren Dauerregens in Oberschwaben warnt auch der Landkreis Ravensburg vor steigenden Wasserständen in den Flüssen. Derzeit könne keine Entwarnung in Sachen Hochwasser gegeben werden, teilte die Behörde am Montag mit. „Die Lage bleibt weiter angespannt.“ Durch die befürchteten Regenmengen könnten die Pegelstände der Donau- und Bodenseezuflüsse im Oberschwäbischen rapide steigen, lokale Überflutungen seien möglich.

Wegen der Dynamik und der unsicheren Vorhersagen zum Niederschlag seien viele Angaben zum erwarteten maximalen Wasserstand unsicher, hieß es weiter. Laut Landkreisamt sind derzeit vor allem Wangen, Leutkirch und Isny betroffen.

Karte: Die aktuellen Hochwasserwarnungen

 
 

Leiche nach Überflutung von Keller gefunden

Rettungskräfte haben im vom Hochwasser stark betroffenen oberbayerischen Schrobenhausen eine Leiche im Keller eines Hauses entdeckt. Es handele sich um eine vermisste 43-Jährige, nach der seit Sonntag gesucht worden war, sagte ein Polizeisprecher am Montag.

Scholz in Hochwassergebiet eingetroffen

Bundeskanzler Olaf Scholz ist im Flutgebiet in Oberbayern eingetroffen. Gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will er sich in dem am Vortag von Wassermassen überschwemmten Markt Reichertshofen ein Bild von der Lage vor Ort machen. Faeser drückte im Gespräch mit Lokalpolitikern ihre Betroffenheit über den Tod eines Feuerwehrmannes im Hochwasser-Einsatz aus: „Das ist wirklich furchtbar, was da passiert ist“, sagte sie am Montag.

Bundeskanzler Olaf Scholz, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Bundesinnenministerin ...
Bundeskanzler Olaf Scholz, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Bundesinnenministerin Nancy Faeser im vom Hochwasser betroffenen oberbayerischen Reichertshofen. | Bild: Sven Hoppe, dpa

 

Überblick: So ist die Lage am Montagmorgen

  • Nach weiteren Regenfällen in der Nacht zum Montag hat sich die Hochwasserlage in einigen Regionen Baden-Württembergs verschärft
  • Besonders stark betroffen sind der Rems-Murr-Kreis, der Ostalbkreis und der Kreis Göppingen. In einigen Orten wurden Anwohner in Sicherheit gebracht, Schulen bleiben geschlossen
  • Im Schwarzwald-Baar-Kreis lösten die Regenfälle mehrere Erdrutsche aus, Straßen mussten gesperrt werden
  • Für den Bodenseekreis gibt es noch keine Entwarnung. Vor allem entlang der Schussen und der Seefelder Aach muss wieder mit steigenden Wasserpegeln gerechnet werden. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Landesinnenminister Thomas Strobl wollten sich am Vormittag in Meckenbeuren ein Bild von der Lage machen

Hochwasserlage im Rems-Murr-Kreis verschärft sich

Im Rems-Murrr-Kreis hat sich Hochwasserlage unerwartet verschärft. Die Lage schien am Sonntagabend eigentlich bereits unter Kontrolle zu sein, wie die Behörde mitteilte. Nach dem extremen Starkregen in der Nacht habe man nun aber den Katastrophen-Voralarm ausgelöst, teilte das Landratsamt am Morgen mit. Seit dem Morgen werden Anwohner in den betroffenen Rems-Kommunen vorsorglich in Sicherheit gebracht, wie es hieß.

Extremer Starkregen hat hier besonders der kleinen Gemeinde Rudersberg zugesetzt. Das gesamte Gemeindegebiet sei betroffen, alle Straßen seien gesperrt, sagte ein Sprecher der örtlichen Feuerwehr am Morgen.

Die Teilorte Schlechtbach und Klaffenbach seien nach wie vor überschwemmt, die Feuerwehr versuche, sich einen Zugang zu den Bewohnern zu verschaffen. „Teilweise könnten Personen eingeschlossen sein“, sagte der Sprecher. Berichte, wonach 20 Menschen dort vermisst würden, konnte er nicht bestätigen. Auch aus dem Landratsamt hieß es, dass keine Personen vermisst würden.

Erdrutsche und Überflutungen im Schwarzwald-Baar-Kreis

Im Schwarzwald-Baar-Kreis haben die schweren Regenfälle mehrere Erdrutsche ausgelöst. Bei Mühlhausen gerieten entlang einer Land- und einer Kreisstraße Erdmassen in Bewegung, die Straßen mussten nach Worten einer Polizeisprecherin vom Montag gesperrt werden. Im Ort selbst seien mehrere Menschen mit Schlauchbooten in Sicherheit gebracht worden, nachdem das Wasser in einer Straße dort bis zu 1,80 Meter hoch stand. Auch seien zahlreiche Unterführungen im Landkreis vollgelaufen, wie es weiter hieß.

Im Landkreis Tuttlingen waren vor allem die Orte Aldingen, Gosheim und Denkingen von Überflutungen betroffen, wie es weiter hieß. Keller liefen voll und Straßen wurden überspült. Zwischen Denkingen und Gosheim versperrte ein Erdrutsch eine Landstraße. Zu einem größeren Einsatz kam es, als Wasser in eine Tankstelle in Aldingen eindrang. Auf einer Bundesstraße wurde ein Fahrzeug von Wassermassen eingeschlossen. Die Feuerwehr befreite die Insassen, eine Person sei leicht verletzt worden.

Hochwasser-Lage spitzt sich in einigen Gebieten im Süden zu

Die Hochwasserlage spitzt sich in einigen Gebieten Baden-Württembergs zu – und auch in Bayern bleibt sie mancherorts kritisch. Besonders stark betroffen in Baden-Württemberg sind der Rems-Murr-Kreis, der Ostalbkreis und der Kreis Göppingen.

In der Nacht zu Montag waren wegen Überflutungen in der Stadt Ebersbach an der Fils südöstlich von Stuttgart nach Einschätzung des Landratsamts zahlreiche Menschen in Gefahr. Die Überflutungen betrafen ein Wohngebiet, es wurde eine sogenannte außergewöhnliche Einsatzlage angeordnet, wie das Landratsamt Göppingen am frühen Montagmorgen mitteilte.

In Leinzell ist der Fluss Lein über die Ufer getreten
In Leinzell ist der Fluss Lein über die Ufer getreten | Bild: Jason Tschepljakow, dpa

Auch im Ostalbkreis wurden wegen vorhergesagter Überflutungen in der Nacht zu Montag vorsorglich Menschen in Teilen der Gemeinden Leinzell, Heuchlingen und Göggingen aus ihren Häusern gebracht. In Bayern wurde die Situation am Abend in den schwäbischen Landkreisen Günzburg und Donau-Ries dramatischer. Mehrere Orte wurden evakuiert.

Landrat: Keine Entwarnung für Bodenseekreis

Der Landrat des Bodenseekreises, Luca Wilhelm Prayon (CDU), hat am Sonntag zwei von Hochwasser betroffene Gemeinden besucht: Meckenbeuren und Salem. Laut einer Mitteilung vom Abend sagte er: „Diese Bilder machen mich sehr betroffen. Leider können wir aktuell noch keine Entwarnung geben, da die Vorhersagen erneut vor Niederschlägen mit Unwettern und Starkregen warnen.“

Vor allem entlang der Schussen und der Seefelder Aach muss wieder mit steigenden Wasserpegeln und weiterem Hochwasser gerechnet werden. In der Gemeinde Salem wurde den Angaben zufolge an einer Straße eine Mauer aus Betonsteinen installiert, um eine erneute Überflutung der Wohnhäuser zu verhindern.

In Eriskirch bittet die Gemeinde die Bevölkerung darum, Wasser zu sparen und auf das Duschen, Baden oder Wäsche waschen zu verzichten. Weil das Wasser der übergelaufenen Schussen die Kanäle fülle, gebe es keine Kapazität mehr für häusliche Abwässer. Es bestehe die Gefahr, dass sich Abwässer rückstauen könnten und sich bis in die Häuser ausbreiteten.

Wetterdienst: Weiter Dauerregen und Gewitter im Südwesten möglich

Der Deutsche Wetterdienst erwartet im Südwesten auch zu Wochenbeginn gebietsweise Dauerregen und Unwetter. Wie der DWD am frühen Montagmorgen mitteilte, könnten südlich der Schwäbischen Alb bis zum Abend Wassermengen von 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter niedergehen. In Oberschwaben, am Bodensee und Allgäu seien starke Gewitter mit Starkregen möglich. Vereinzelt könne auch Hagel fallen.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 2. Juni:Alten- und Pflegeheim in Lauingen wird evakuiert

Ein nahe der Donau gelegenes Alten- und Pflegeheim im schwäbischen Lauingen wird wegen des Hochwassers evakuiert. Man wolle eine dauerhafte Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner gewährleisten, schreibt die Stadt auf ihrer Internetseite. Die Menschen könnten alle in einem Bildungszentrum untergebracht und versorgt werden.

Damm durchweicht – Orte zwischen Donau und Schmutter werden evakuiert

Mehrere Ortschaften nahe der Donau und der Schmutter im schwäbischen Landkreis Donau-Ries müssen evakuiert werden. Als Grund gab das Landratsamt in Donauwörth am Sonntagabend unter anderem die massive Durchweichung eines Dammes an.

Betroffen sind die Orte Auchsesheim und Heißesheim sowie Teile von Nordheim, Mertingen, Asbach-Bäumenheim und Urfahrhof. Die Behörde rief die Menschen auf, Ruhe zu bewahren, das Notwendigste zu packen und den Anweisungen der Einsatzkräfte zu folgen. Zudem wurden Notunterkünfte bereitgestellt.

Auch Landkreis Straubing-Bogen ruft Katastrophenfall aus

Nach der Stadt Straubing hat nun auch der umliegende Landkreis Straubing-Bogen am Sonntagabend den Katastrophenfall ausgerufen. „Die Maßnahme ermöglicht uns eine schnellere und effizientere Koordinierung der Einsatzkräfte, um dem zu erwartenden Aufwand zur Deichsicherung gerecht werden zu können“, begründete die stellvertretende Landrätin Martha Altweck-Glöbl die Entscheidung. Die Prognose bleibt Altweck-Glöbl zufolge weiterhin angespannt.

Verschärfung entlang der Donau erwartet

Zu Beginn der neuen Woche erwartet Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber entlang der Donau und im weiteren Donau-Einzugsgebiet eine Verschärfung der Hochwasserlage. „Alle Beteiligten arbeiten mit vollem Einsatz daran, die Regionen bestmöglich auf die drohende Hochwasserwelle vorzubereiten“, teilte der Freie-Wähler-Politiker mit.

„Menschen werden in Sicherheit gebracht, Sandsäcke gefüllt und die Anlagen zum Hochwasserschutz verstärkt“, sagte Glauber. Die Wasserwirtschaft stelle alle verfügbaren Kräfte bereit. An verschiedenen Stellen entlang der Donau werde zudem ein mobiler Hochwasserschutz aufgebaut. „Um Druck von Hochwasserschutzanlagen an der Donau zu nehmen, werden entlang der Zuläufe durch die Wasserwirtschaftsverwaltung die vorhandenen Speicher und Rückhalteräume aktiviert und gefüllt.“

Dem Jahrhunderthochwasser in Bodenseekreis folgt die Sorge vor einer zweiten Welle

Dauerregen hat im Bodenseekreis unter anderem die Flusspegel enorm ansteigen lassen. Ob Schussen, Rotach, Argen oder Seefelder Aach – ergiebiger Dauerregen hat die Pegel der Flüsse im am Freitag und Samstag enorm ansteigen lassen. In Meckenbeuren sorgten die Niederschläge für ein Jahrhunderthochwasser. Am Sonntag sanken die Pegelstände zwar überall langsam wieder, Entwarnung konnte angesichts weiterer angekündigter Regenfälle aber noch nicht gegeben werden. Das sind die aktuellen Entwicklungen im Bodenseekreis.

Unterrichtsausfälle in vom Hochwasser betroffenen Gebieten

Wegen der Hochwasserlage fällt an mindestens 40 Schulen in acht Landkreisen in Bayern in der neuen Woche der Präsenzunterricht aus. Wie das Kultusministerium am Sonntagnachmittag mitteilte, zählen dazu bislang die Landkreise Pfaffenhofen an der Ilm, Aichach-Friedberg, Neuburg-Schrobenhausen, Freising, Fürstenfeldbruck, Dachau, Dillingen und Augsburg.

Ohne Ehrenamtler wäre die Flut noch viel schlimmer

Tausende Helfer füllen Sandsäcke, steuern Rettungsboote, pumpen Wasser ab. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie die Hochwasser-Lage ohne Feuerwehr, DLRG und Co. aussehen würde. Das kann man kaum genug wertschätzen. Redakteur Dominik Dose dankt den unbesungenen Helden in seinem Kommentar.

Die eindrucksvollsten Bilder des Hochwassers in unserer Region

Vollgelaufene Keller und überspülte Straßen: Der Südwesten kämpft gegen die Wassermassen. Der Dauerregen hinterlässt seine Spuren – wir haben die Bilder.

Wetterdienst warnt vor weiterem Starkregen im Süden

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor weiteren Starkregenfällen vor allem im Süden Deutschlands. Am frühen Sonntagabend seien insbesondere im Raum Stuttgart extreme Regenmengen möglich, sagten die Meteorologen in Offenbach. Auch an den Alpen könne es kräftige Gewitter mit Starkregen geben, außerdem von Sachsen bis ins südliche Brandenburg und nach Berlin hinein.

In der Nacht könnten der Schwarzwald, die Schwäbische Alb und das Alpenvorland bis zum Bayerischen Wald von teils kräftigen Gewittern, gebietsweise auch von mehrstündigem Starkregen betroffen sein.

Die Feuerwehren im Kreis Konstanz können langsam aufatmen

Aufatmen bei den Feuerwehren: Der Regen hat am Sonntag endlich nachgelassen. Seit Freitag hatte der Himmel seine Schleusen geöffnet. Und seit Freitag sind die Einsatzkräfte der Feuerwehren, Polizei, des Technischen Hilfswerks und anderer Rettungseinheiten – egal ob haupt- oder ehrenamtlich – im Dauereinsatz. Das ist die erste Bilanz der Schäden, die in den vergangenen Tagen in Landkreis Konstanz wegen vielen Regens gezogen werden kann.

Katastrophenfall in Straubing ausgerufen

Da sich die Hochwassersituation entlang Donau weiter zuspitzt, hat Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr den Katastrophenfall ausgerufen. Grund seien der Umfang und die Komplexität der gestellten Anforderungen und der damit verbundene Kräfteaufwand, teilte ein Sprecher am Sonntag mit. Der Pegelstand der Donau in Straubing stieg am Sonntagabend laut Stadt auf mehr als sechs Meter.

Hochwasser-Alarm im Süden: Das ist der aktuelle Stand

In Süddeutschland sind Helfer nach Dauerregen pausenlos im Einsatz, ein Vorfall endet tragisch. Gebrochene Dämme, ein toter Feuerwehrmann und Menschen, die aus überfluteten Wohnhäusern gerettet werden: Heftiger Dauerregen hat am Wochenende für Überschwemmungen in Teilen Bayerns und Baden-Württembergs gesorgt. Hier finden Sie eine erste Bilanz.

Kretschmann zum Hochwasser: Situation noch nicht überstanden

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hält die Hochwasserlage im Südwesten weiterhin für angespannt. „Auch für die kommenden Stunden ist in vielen betroffenen Regionen lokaler Starkregen angekündigt“, teilte der Grünen-Politiker am Sonntag mit. „Wir haben es mit einer sehr herausfordernden Situation zu tun, die noch nicht überstanden ist.“ Kretschmann dankte den Helfern und appellierte an die Bevölkerung, wachsam zu bleiben.

Kretschmann stellte auch klar, dass er sich zumindest am Sonntag kein Bild von der Lage vor Ort machen wolle. „Ich selbst habe nach intensiver Abwägung entschieden, dass ich in der akuten Situation, wo jede Hand gebraucht wird und jeder Sandsack einen Unterschied machen kann, zunächst nicht vor Ort gehe, sondern mich fortlaufend und engmaschig informieren lasse“, teilte er mit. Die Einsatzkräfte seien aktuell an der Belastungsgrenze. „Ich werde gegebenenfalls morgen Vormittag vor Ort reisen, wenn die Belastungssituation der Einsatzkräfte dies zulässt.“

Bahn rechnet auch am Montag mit Einschränkungen – Kulanz ausgeweitet

Fahrgäste müssen sich wegen der Unwetter in Süddeutschland auch am Montag auf Einschränkungen im Zugverkehr einstellen. Die Deutsche Bahn hat ihre Kulanzregelung daher auf Montag ausgedehnt: Wer bis einschließlich Sonntag eine Fahrkarte für den Zeitraum von Sonntag bis diesen Montag gekauft hat und seine Fahrt wegen der Unwetterschäden verschieben möchten, kann später reisen. Die Zugbindung sei für diese Fahrkarten aufgehoben, teilte das Unternehmen am Sonntag mit. In welchem Umfang der Verkehr beeinträchtigt ist, lässt sich nach Angaben einer Sprecherin noch nicht beziffern.

Am Sonntag waren mehrere Fernverkehrsstrecken im Süden betroffen. Züge fielen aus, etwa auf den Strecken München-Nürnberg-Berlin, Stuttgart-Mannheim-Frankfurt sowie Karlsruhe-Stuttgart-Crailsheim-Nürnberg und Karlsruh-Stuttgart-Ulm-Augsburg-München. Die Bahn riet von Reisen in Gebieten in Bayern und Baden-Württemberg ab, die von Hochwasser betroffen sind.

Hochwassertouristen behindern Einsatzkräfte in Meckenbeuren

Der Pegel der Schussen ist weiter gesunken. In Meckenbeuren arbeitet die Feuerwehr anstehende Einsätze ab und bereitet sich auf eine „voraussichtliche zweite Welle“ zu Wochenbeginn vor, teilt die Gemeinde mit. „Eine große Behinderung für die Einsatzkräfte stellen die zahlreichen Hochwassertouristen und Gaffer dar, die sich zum Teil in Lebensgefahr bringen“, teilt die Gemeinde mit. Sonntagsspaziergänger werden gebeten, das Hochwassergebiet zu meiden und Sperrungen an Brücken und Straßen zu respektieren.

3000 Menschen in Bayern von Evakuierungen betroffen

In Bayern sind bislang rund 3000 Menschen von Evakuierungen aus Hochwasser-Gebieten betroffen. Dies teilte eine Sprecherin des bayerischen Innenministeriums am Sonntag in München auf Anfrage mit. Für die zahlreichen Einsätze aufgrund des Hochwassers seien derzeit rund 20.000 Kräfte im Einsatz, seit Beginn der Lage seien es bereits 40.000 Einsatzkräfte gewesen.

Nach tagelangem Dauerregen sind in vielen Gegenden vor allem in Bayern und Baden-Württemberg Flüsse und Bäche über die Ufer getreten, Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Zehntausende Helfer sind im Einsatz. Im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm starb in der Nacht zu Sonntag ein Feuerwehrmann bei einer Rettungsaktion.

Stromversorgung in Teilen Bayerns beeinträchtigt

Die Überschwemmungen in Bayern haben in mehreren Landkreisen die Stromversorgung beeinträchtigt. Wie Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger am Sonntag in München mitteilte, sind im Gebiet der LEW Verteilnetz GmbH vor allem die Landkreise Günzburg, Augsburg, Dillingen und Unterallgäu von lokalen Stromausfällen betroffen.

Im Netz der Bayernwerk Netz GmbH konzentriere sich das Störungsaufkommen aktuell auf Oberbayern. Verstärkt betroffen sei derzeit der Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm sowie der nördliche Landkreis Freising. Das Umspannwerk Reichertshofen sei zudem stromlos. Die Stromversorgung der Bevölkerung kann laut Aiwanger derzeit noch größtenteils über alternative Netzverbindungen sichergestellt werden.

Flüchtlingsunterkunft in Schwaben geräumt – Klinik wird evakuiert

Im Landkreis Neu-Ulm in Schwaben ist eine Flüchtlingsunterkunft mit rund 220 Menschen wegen des Hochwassers evakuiert worden. Die Betroffenen wurden in eine Halle einer Schule nach Neu-Ulm gebracht, wie ein Sprecher des Landratsamtes am Sonntag mitteilte.

Zugleich gab der Sprecher bekannt, dass die Stiftungsklinik in Weißenhorn vorsorglich evakuiert werde. „Sollte es zu einem Starkregenereignis über Weißenhorn kommen und dann eine Evakuierung erforderlich sein, wäre der Vorlauf hierfür zu kurzfristig.“ Rund 100 Menschen seien betroffen, darunter sechs bis sieben Intensivpatienten.

A9 in Oberbayern teilweise gesperrt

Die Autobahn 9 in Oberbayern ist nach einem Dammbruch teilweise gesperrt worden. Betroffen ist laut Autobahn GmbH zum einen der Abschnitt zwischen Ingolstadt-Süd und Langenbruck in beiden Fahrtrichtungen. Zudem sei der Abschnitt zwischen Pfaffenhofen und dem Autobahnkreuz Neufahrn erheblich eingeschränkt. Es werde empfohlen, den gesamten Bereich großräumig zu umfahren. Weitere Einschränkungen durch Überflutungen gab es zudem auf der A8 in Fahrtrichtung München im Bereich von Sulzemoos.

Damm bricht im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm

Im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist am Sonntag ein Damm gebrochen. Es handele sich um zwei Stellen an einem Damm im Bereich der Gemeinde Baar-Ebenhausen am Fluss Paar, einem Nebenfluss der Donau, sagte ein Sprecher des Landratsamtes.

So ist die Lage in Österreich und der Schweiz

Nach den starken Regenfällen hat die österreichische Gemeinde Ardagger unweit der Donau vor möglichen Überschwemmungen gewarnt. Möglich sei dies je nach Wetterentwicklung in der Nacht zu Dienstag, teilte die Gemeinde am Sonntag auf ihrer Facebook-Seite mit. In Linz weiter westlich gab es nach dem Aufbau eines vorsorglichen Hochwasserschutzes hingegen Entwarnung. Der Inn war zwar stellenweise über die Ufer getreten, aber großes Hochwasser gab es nicht, und das Wasser ging am Sonntag zurück. Brenzlig war die Lage in der Nacht zu Samstag zeitweise am Fluss Leiblach in Hörbranz (Bezirk Bregenz) in Vorarlberg. Der Regen ließ dort aber nach.

Auch in der Schweiz hat sich die Hochwasserlage bei nachlassenden Niederschlägen am Sonntag entspannt. Nur am Hochrhein südwestlich der deutschen Ortschaft Waldshut-Tiengen bis nach Basel und am Bodensee bestand weiterhin Gefahrenstufe 3 von 5, also „erhebliche Gefahr“. Das bedeutet, dass Menschen sich von den Ufern fernhalten sollen. Die Behörden gingen dort weiter von steigenden Wassermassen aus.

Rund 800 Bundeswehrsoldaten in Bayern im Einsatz

Rund 800 Soldaten der Bundeswehr sind wegen des Hochwassers in Bayern im Einsatz. Wie eine Sprecherin des Landeskommandos Bayern am Sonntagmittag mitteilte, liegt der Schwerpunkt des Einsatzes derzeit im Landkreis Pfaffenhofen

Boot der Wasserrettung kentert – Feuerwehrmann in Schwaben vermisst

In Offingen in Schwaben wird ein Feuerwehrmann nach einem Hochwasser-Einsatz vermisst. Der 22-Jährige sei in der Nacht zum Sonntag in der Gemeinde im Landkreis Günzburg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen, teilte ein Sprecher der Polizei mit. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot sei aufgrund starker Strömung gegen 2.50 Uhr gekentert. Vier Einsatzkräfte konnten sich demnach aus eigener Kraft an Land retten und blieben unverletzt.

Nach dem 22-Jährigen laufe eine großangelegte Suche – Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren, der DLRG-Wasserrettung, der Wasserwacht, der Bundeswehr und der Polizei seien daran beteiligt. Neben Booten kommen dabei den Angaben zufolge auch zwei Hubschrauber zum Einsatz.

Scholz will sich Bild von Hochwasser-Lage machen

Bundeskanzler Olaf Scholz will sich am Montag selbst ein Bild von der Lage in den Hochwassergebieten machen. Er plane eine Reise ins Katastrophengebiet, hieß es am Sonntag in Regierungskreisen. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Ursprünglich hatte Scholz geplant, am Montag in München die Fan-Zone für die Fußball-Europameisterschaft zu besuchen.

Nach tagelangem Dauerregen sind in vielen anderen Gegenden vor allem in Bayern und Baden-Württemberg Flüsse und Bäche über die Ufer getreten, Hunderte Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Zehntausende Helfer sind Einsatz.

Vorbereitungen auf eine mögliche zweite Welle in Meckenbeuren laufen

Trotz der sinkenden Pegelstände ist die Feuerwehr in Meckenbeuren nach wie vor gefordert. Da, wo das Wasser auf den Straßen in den vergangenen Stunden abgeflossen ist, drückt es nun oftmals als Grundwasser an anderer Stelle wieder in Gebäude, Keller oder einfach durch den Boden an die Oberfläche, teilt die Gemeinde mit.

Das Hochwasser des Flusses Schussen überschwemmt Teile von Meckenbeuren.
Das Hochwasser des Flusses Schussen überschwemmt Teile von Meckenbeuren. | Bild: Felix Kästle

Der Krisenstab des Rathauses rechnet am Montag mit einer zweiten Welle, sofern aus den Oberläufen weiter Wasser in die untere Schussen abfließt und es erneut regnet. „Deshalb beobachten wir genau, wie sich die Pegelstände der Schussen-Zuläufe verhalten“, berichtet Schellinger. Bürger werden gebeten, mit dem Aufräumen bis nach dem Abflauen dieses etwaigen zweiten Peaks zu warten und auch noch keine defekten Elektrogeräte oder anderen Sperrmüll aus Hochwasserschäden auf die Straße zu stellen. Alle Informationen zur Lage im Bodenseekreis lesen Sie hier.

Küssaberg kommt mit einem blauen Auge davon

Der Rhein tritt auch in Küssaberg über die Ufer; trotz eingetretener Schäden kommt die Rheintalgemeinde dieses Mal aber mit einem blauen Auge davon. Die Feuerwehr Küssaberg war bereits am Freitagabend im Einsatz und unterstützte die umfangreichen Vorkehrungen der Campingplatzbetreiber bei Kadelburg mit dem in Küssaberg vorrätigen Mobildeich. Hier finden Sie alle Bilder.

Bisher keine größeren Hochwasser-Schäden im Kreis Sigmaringen

Wegen des heftigen Dauerregens, der einige Flüsse über die Ufer treten ließ, waren seit Freitag, ab circa 18 Uhr, die Hilfsorganisationen des Kreises Sigmaringen im Dauereinsatz. Rund 300 Einsatzkräften waren beteiligt. So ist die aktuelle Lage im Landkreis Sigmaringen.

So entwickelt sich die Lage im Raum Stockach

  • Der Einsatz an der Kläranlage Stockacher Aach zwischen Bodman, Ludwigshafen und Espasingen ist laut Steffen Bretzke, Gesamtkommandant der Feuerwehr Bodman-Ludwigshafen, mittlerweile beendet.
  • Die Feuerwehr Stockach musste am Samstag zu zahlreichen Einsätzen ausrücken, weil etwa Bäume umgestürzt waren, Keller volliefen, Straßen überflutet wurden und es kleine Erdrutsche gab, so Pressesprecher Felix Ritter.
  • Am Sonntag ist die Feuerwehr Bodman-Ludwigshafen laut Steffen Bretzke wieder im Einsatz, weil Keller vollgelaufen sind.
  • Laut Felix Ritter, Pressesprecher der Feuerwehr Stockach, ist am Samstagabend der Hochwasserzug des Landkreises Konstanz in den Landkreis Ravensburg ausgerückt, um dort einen anderen Hochwasserzug im Einsatz abzulösen. Aus Stockach war ein Führungsfahrzeug dabei. Am Sonntagmorgen seien die Kollegen aber wieder zurückgekehrt.

Zwei Dämme brechen im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm

Im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm sind am Sonntag zwei Dämme gebrochen. Es handele sich um Dämme im Bereich der Gemeinde Baar-Ebenhausen am Fluss Paar, einem Nebenfluss der Donau, sagte ein Sprecher des Landratsamtes.

Scholz dankt Rettern in Hochwassergebieten

Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Rettungskräften und Helfern in den Hochwassergebieten seinen Dank und Respekt ausgesprochen. „Der Tod eines Feuerwehrmanns in Pfaffenhofen macht mich betroffen“, schrieb der SPD-Politiker zudem am Sonntag auf X. „Meine Gedanken sind bei seinen Angehörigen und Kolleginnen und Kollegen.“

Teile von Meckenbeuren unter Wasser

Teile der Gemeinde Meckenbeuren stehen unter Wasser. Die Schussen sei in den Ortsteilen Kehlen und Brochenzell über das Ufer getreten und habe Straßen geflutet, sagte eine Gemeindesprecherin am Sonntag. Verletzte gab es demnach zunächst nicht.

Rund 1300 Menschen seien am Samstag angehalten gewesen, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Es habe sich um eine Evakuierung auf freiwilliger Basis gehandelt. Manche Bewohner seien in ihren Häusern geblieben und hielten sich in den oberen Geschossen auf, hieß es.

Der Pegelstand der Schussen sei am Samstagabend auf mehr als 4,86 Meter gestiegen. Seitdem falle er langsam ab. Normalerweise sei die Schussen dort nur 45 Zentimeter tief.

Habeck und Söder in Flutgebiet erwartet

Vizekanzler Robert Habeck reist am Sonntag in die bayerischen Hochwassergebiete. Gemeinsam mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Landesinnenminister Joachim Herrmann wird sich der Bundeswirtschaftsminister am Sonntag zunächst in Reichertshofen im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ein Bild von der Lage machen. In dem Landkreis war in der Nacht ein Feuerwehrmann bei einer Rettungsaktion ums Leben gekommen.

„Auf dem Weg nach Pfaffenhofen erfahre ich von dem Tod eines Feuerwehrmannes. Es ist furchtbar. Er starb, als er Menschen vor dem Hochwasser retten wollte“, sagte Habeck. „In Gedanken bin ich bei seinen Angehörigen, Freunden und Kollegen, ihnen viel Kraft.“

Feuerwehrmann stirbt in den Fluten

Ein Feuerwehrmann ist in Pfaffenhofen an der Ilm in Oberbayern ums Leben gekommen. Er sei bei einem Einsatz mit drei Kollegen mit dem Schlauchboot gekentert und am Morgen tot geborgen worden, teilte ein Sprecher des Landratsamts am Sonntagmorgen mit.

Unwetter sorgt weiter für Zugausfälle und Verspätungen bei der Bahn

Bahnreisende in Süddeutschland müssen auch am Sonntag wegen des Unwetters mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Wie eine Bahnsprecherin am Sonntagmorgen sagte, sind mehrere Strecken betroffen. Nach einer Auflistung auf der Internetseite des Unternehmens kommt es zum Beispiel zu Ausfällen auf der Strecke von München über Nürnberg nach Berlin, von Karlsruhe über Stuttgart nach München, von München nach Zürich sowie von Augsburg nach Oberstdorf.

Wetterdienst rechnet im Süden mit weiterem Starkregen

Noch keine Entwarnung in den von Überflutung betroffenen Gebieten Süddeutschlands: In weiten Teilen Bayerns und Baden-Württembergs besteht am Sonntag laut Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erneut die Gefahr von teils unwetterartigen Gewittern mit Starkregen.

Der DWD-Prognose vom Sonntagmorgen zufolge ist von Mittag an bis in die Nacht zum Montag hinein mit den Unwettern zu rechnen. Es könnten abermals Straßen und Keller überflutet werden. Örtlich seien auch Schäden durch Blitzeinschläge möglich, hieß es.

In Teilen Bayerns und Baden-Württembergs sind Feuerwehren und andere Nothelfer bereits wegen Überschwemmungen im Dauereinsatz. Am Sonntagmorgen galt noch in mehreren Landkreisen der beiden Bundesländer die höchste Unwetterwarnstufe.

ICE-Waggons entgleisen wegen Erdrutsches – Keine Verletzten

Zwei Waggons eines ICE mit 185 Passagieren an Bord sind im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd am späten Samstagabend nach einem Erdrutsch entgleist. Nach Polizeiangaben in der Nacht zu Sonntag blieben sowohl die 185 Fahrgäste des Zuges als auch der Fahrer des Autos unverletzt. An der Stelle des Erdrutsches verlaufen die betroffene Kreisstraße und die Bahnstrecke parallel.

Schwäbisch Gmünd liegt etwa 50 Kilometer östlich von Stuttgart. Dort hatte es wie in weiten Teilen Baden-Württembergs seit Freitag erhebliche Niederschläge gegeben.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 1. Juni:Hochwasser im Kinderhaus St. Martin in Konstanz

Auch das Kinderhaus St. Martin in Konstanz ist betroffen von dem Dauerregen und Hochwasser. Die Feuerwehr ist im Einsatz. Hier sehen Sie die Bilder.

Wetterdienst: Dauerregen lässt im Süden Deutschlands allmählich nach

In den von Hochwasser betroffenen oder bedrohten Gebieten in Süddeutschland zeichnet sich laut Deutschem Wetterdienst (DWD) beim Niederschlag eine leichte Entspannung ab. Der flächige Dauerregen lasse im Laufe der Nacht nach, sagte ein DWD-Meteorologe am Samstagabend. „Das werden heute Nacht nicht mehr die ganz großen Regenmengen sein, die wir noch in der letzten Nacht hatten“, sagte er.

Dafür zögen von Norden her neue Schauer und Gewitter auf, die vor allem am Sonntagnachmittag nochmals die Gefahr lokaler Überflutungen mit sich brächten. Die Schauer könnten kräftig ausfallen und zögen nur langsam. „Wenn das auf die gesättigten Böden trifft, dann hat man dort auch wieder schnell Überflutungen“, sagte der Meteorologe.

Besonders gefährdet von den Schauern und Gewittern am Sonntag seien die Schwäbische Alb sowie Bereiche etwas nördlich davon sowie die Region um Augsburg, Nürnberg, Bamberg und Regensburg.

Bis Sonntagvormittag soll es laut DWD-Prognose in Bayern innerhalb von 12 Stunden nochmals verbreitet 5 bis 10 Liter pro Quadratmeter regnen, gebietsweise vor allem südlich der Donau auch bis zu 20 Liter. Nördlich der Donau sind hingegen gebietsweise Gewitter zu erwarten, Hauptgefahr dabei sei kleinräumiger, aber teils heftiger Starkregen. In Baden-Württemberg soll es bis Sonntagvormittag vor allem im Osten weiter regnen, mit nochmals 15 bis 30 Liter, vereinzelt 40 Liter pro Quadratmeter.

Menschen in Brochenzell sollen ihre Häuser verlassen

In Meckenbeuren werden erneut Menschen gebeten, ihre Häuser zu verlassen. Der Scheitelpunkt des Schussen-Hochwassers sei immer noch nicht erreicht, teilte die Gemeinde am Abend mit. Aktuell liege der Pegelstand des Jahrhunderthochwassers bei 4,86 Meter, Tendenz weiter steigend. Die Bewohner von Faber-, Staufen-, Humpis-, Montfort-, Welfen- und Zollernstraße in Brochenzell werden deshalb gebeten, vorsorglich noch vor Einbruch der Nacht ihre Häuser zu verlassen. „Weitere Straßen könnten in den nächsten Stunden folgen“, heißt es weiter. Wer freiwillig evakuiert werden will, meldet sich bei der Feuerwehr unter 07542 21777.

Bewohner werden gebeten, ihre Häuser nur zusammen mit den Einsatzkräften zu verlassen, weil die Strömung des Wassers stark ist und etwaige offene Kanaldeckel und andere Gefahren nicht zu erkennen sind. Für alle, die nicht bei Angehörigen oder Freunden unterkommen, stehe erneut das Bildungszentrum Meckenbeuren mit mindestens 100 Betten bereit. „Wir möchten unnötige Notlagen vermeiden“, so Bürgermeister Georg Schellinger. Bisher habe es trotz des extremen Hochwassers in Meckenbeuren glücklicherweise lediglich Sachschäden gegeben. Die Hochwasser-Hotline der Gemeinde Meckenbeuren ist unter 07542 4032682 erreichbar.

Land unter in Waldshut

Über die Ufer getretenes Rheinwasser und stark gestiegenes Grundwasser setzten am Samstag Teile der Waldshuter Schmittenau unter Wasser. Betroffen waren unter anderem Rheinuferweg, Campingplatz, Stadtgärtnerei, Kleingartenanlage, Schwimmbad, TV Sportplatz und Minigolfplatz. Hier gibt es die Bilder.

Bakteriengefahr für den Bodensee? Kritische Lage und Hochwasser-Großeinsatz an der Kläranlage

Überflutungen und Erdrutsche halten die Einsatzkräfte im Raum Stockach auf Trab. Bei der Kläranlage Stockacher Aach spitzte sich die Lage besonders zu und die L194 bei Kalkofen ist wegen einem Erdrutsch gesperrt.

Das Hochwasser im Raum Stockach hat bei der Kläranlage Stockacher Aach zwischen Bodman, Ludwigshafen und Espasingen am Samstag ein kritisches Ausmaß erreicht. Wiesen und Straßenteile waren rund um die Anlage und den benachbarten Hofladen so stark überflutet, dass THW und Feuerwehr eingreifen mussten: Laut den Einsatzkräften bestand die Gefahr, dass bei einem weiter steigenden Wasserpegel das Hochwasser in die Klärbecken eingedrungen wäre und zum Beispiel noch nicht fertig geklärtes Wasser Richtung Bodensee mitgespült hätte. Zudem drohte dem Trafogebäude an der Kläranlage Gefahr, so dass dort frisch gefüllte Sandsäcke aufgestapelt wurden.

Feuerwehren im Landkreis Göppingen im Dauereinsatz

Knapp 800 Einsatzkräfte der Feuerwehr sind seit Freitagnachmittag im baden-württembergischen Landkreis Göppingen wegen der Hochwasserlage bislang im Einsatz gewesen. Am Samstagabend waren nahezu alle Gemeindefeuerwehren im gesamten Kreisgebiet eingesetzt, wie das Landratsamt in Göppingen mitteilte. Zur Unterstützung in den Einsatzschwerpunkten in Bad Ditzenbach, Deggingen und Gosbach sei auch das Technische Hilfswerk mit 90 Einsatzkräften vor Ort.

„Unsere Arbeit konzentriert sich momentan darauf, mit Sandsäcken zahlreiche Gebäude vor dem übertretenden Wasser zu schützen“, berichtete Kreisbrandmeister Michael Reick laut einer Mitteilung des Landratsamts. Der Rettungsdienst versorgte demnach Menschen, die aufgefordert worden waren, ihre Häuser an Straßenzügen entlang der Fließgewässer zu verlassen. Um wie viele Menschen es sich hierbei handelte, war zunächst nicht bekannt.

Großeinsatz in Kläranlage Stockach Aach

Feuerwehr und THW sind seit Samstagmittag im Einsatz, um die Kläranlage Stockacher Aach beziehungsweise Bach und Bodensee zu schützen. Das Hochwasser bedroht die Kläranlage und einen nebenstehenden Hofladen. Hier gibt es die Bilder.

Jahrhunderthochwasser an mehreren Pegeln im Südwesten

Der Dauerregen im Südwesten hat zu Pegelständen geführt, wie sie statistisch gesehen nur einmal in mehr als hundert Jahren erreicht werden. So führten am Samstagnachmittag die Donaunebenflüsse Umlach in Ummendorf, Rottum in Laupheim (beide Kreis Biberach), Wurzacher Ach in Leutkirch-Reichenhofen (Kreis Ravensburg) und Weihung in Unterkirchberg (Alb-Donau-Kreis) so viel Wasser wie bei einem Jahrhunderthochwasser.

Der Bodenseekreis rechnet mit weiteren starken Regenfällen. Insbesondere an der Schussen sei die Lage weiterhin angespannt. Auch für Argen, Rotach und Seefelder Aach könne keine Entwarnung gegeben werden. Die Bundesstraße 30 wurde an der Lochbrücke in Meckenbeuren gesperrt, da sich viel Treibholz an der Brücke gesammelt hatte und mit einem Bagger entfernt werden musste.

Gefängnis wegen Hochwassers geräumt – 100 Häftlinge verlegt

Die Justizvollzugsanstalt (JVA) in Memmingen (Bayern) ist wegen des Hochwassers geräumt worden. Rund 100 Häftlinge – darunter etwa 20 Frauen – wurden auf die Gefängnisse in Landsberg, Kempten und Aichach verteilt, wie die Leiterin der JVA Memmingen und Kempten, Anja Ellinger, am Samstag auf Anfrage mitteilte. „Wir haben alle Häftlinge verlegt.“ Mehrere Medien hatten darüber berichtet.

Bereits in der Nacht zu Samstag war das Wasser gestiegen; es bedrohte zunächst die Stromversorgung. Die Feuerwehr sei am frühen Morgen angerückt und habe versucht, die Fluten mit Pumpen einzudämmen. Am Ende aber sei das Problem das Abwasser gewesen, das nicht mehr habe abfließen können. „Wenn die Gefangenen nicht auf die Toilette können, wird es Ärger geben. Das wollten wir vermeiden“, sagte Ellinger.

Hochwasserlage im Landkreis Ravensburg bleibt angespannt

Die Hochwasserlage im Landkreis Ravensburg ist nach Angaben des Landratsamtes weiterhin angespannt. 890 Rettungs- und Notfalleinsatzkräfte seien vor Ort im Dauereinsatz. Der aktuelle Einsatzschwerpunkt sei das Allgäu. Bislang sei die Feuerwehr im Landkreis zu etwa 850 Einsätzen ausgerückt.

Wie das Landratsamt mitteilte, kam es zu Schäden durch Hangrutsche und unterspülte Straßen. Verletzte wurden nicht gemeldet. Am frühen Samstagabend waren 30 Straßen im Landkreis eingeschränkt befahrbar und etwa zehn Straßen gesperrt.

Starker Dauerregen sorgt für weitere Feuerwehreinsätze in der Gemeinde Reichenau

Durch den starken Dauerregen in der Bodenseeregion kam es nach Angaben der Freiwilligen Feuerwehr Reichenau auch auf der Gemarkung der Gemeinde Reichenau zu unwetterartigen Niederschlagsmengen und dadurch zu weiteren Feuerwehreinsätzen.

Nach dem Einsatz in der Nacht mit Sandsackverbau in der Reichenau-Waldsiedlung alarmierte die Integrierte Leitstelle Konstanz die Freiwillige Feuerwehr Reichenau zu weiteren Einsätzen in der Reichenau-Waldsiedlung. Frühmorgens wurde ein Keller in einem Wohnhaus im Herrlebühl mittels Tauchpumpen abgepumpt und per Wassersauger wieder trocken gesaugt.

Vormittags stand ein Sanitär, Heizungs- und Klimatechnikbetrieb die gesamte Werkstatt und die Büros auf rund 300 m² mehrere Zentimeter unter Wasser. Durch den Ausfall einer Hebeanlage kam es zum Wassereinbruch. Die Feuerwehr saugte die Werkstatt mit Tauchpumpen und mehreren Wassersaugern weitgehend wieder trocken.

Zeitgleich wurden bei einem angrenzenden Fahrradhändler rund um das Ladengeschäft und die Fahrradwerkstatt Sandsäcke zum vorsorglichen Schutz ausgelegt. Die Sandsäcke mussten zuerst im Bauhof der Gemeinde gefüllt und zur Einsatzstelle transportiert werden. Durch die tiefe Lage des Betriebes sah der Geschäftsführer bei weiteren Niederschlägen die Gefahr eines Wassereinbruchs in den Fahrradladen.

Hochwasser dringt in das Wasserwerk von Wiesensteig ein

In ein Wasserwerk im baden-württembergischen Wiesensteig ist Hochwasser eingedrungen. Dies teilte die Kommune am Samstag auf ihrer Internetseite mit. In der gesamten Stadt Wiesensteig gilt daher ein Abkochgebotgiltgiltgiltgiltgiltgiltgiltgiltgiltgiltgiltgiltgilt daher ein daher ein gilt daher ein gilt daher ein daher ein daher ein daher ein daher ein daher ein daher ein daher ein daher ein daher ein daher ein daher ein gilt daher ein gilt daher ein – das heißt, Wasser soll vor dem Benutzen abgekocht werden. Die Stadt Wiesensteig (Kreis Göppingen) mit ihren rund 2100 Einwohnern ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und liegt eingebettet im oberen Talstück der Fils.

Die gesamte Gemeinde sei von dem Vorfall betroffen, teilte das Landratsamt Göppingen mit. Es würden alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um die Bevölkerung zu schützen.
Durch eine Chlorung werde das Trinkwasser und das Leitungsnetz desinfiziert.
Die ersten Ergebnisse der genommenen Wasserproben könnten frühestens am Montag erwartet werden. Das Gesundheitsamt informiere, wenn das Abkochgebot aufgehoben werden könne.

In Küssaberg ist die Feuerwehr ist weiterhin im Großeinsatz. Der Regen erschwert die Arbeiten. Zahlreiche Keller müssen ausgepumpt werden.
In Küssaberg ist die Feuerwehr ist weiterhin im Großeinsatz. Der Regen erschwert die Arbeiten. Zahlreiche Keller müssen ausgepumpt werden. | Bild: Miriam Stoll

Weiter in mehreren Landkreisen höchste Unwetterwarnstufe

Bei den schweren Unwettern im Süden Deutschlands galt am Samstagnachmittag noch für Regionen in mehr als zehn Landkreisen in Baden-Württemberg und vor allem Bayern die höchste Unwetterwarnstufe vier wegen ergiebigen Dauerregens. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach war hiervon ein breiter Streifen von Pfaffenhofen bis zum Bodensee betroffen. Von heftigen Gewittern seien Teile von Sachsen-Anhalt und Sachsen betroffen.

Bei den heftigen Niederschlägen in Bayern und Baden-Württemberg waren seit Freitagmorgen teils Regenmengen von 130 Litern und mehr pro Quadratmeter gefallen. Seit 8.00 Uhr am Freitag wurden im bayerischen Sigmarszell-Zeisertsweiler nach Angaben des DWD in Offenbach 135 Liter binnen 24 Stunden gemessen. In Kißlegg in Baden-Württemberg seien es 130 Liter gewesen.

Feuerwehr Stuttgart liefert 10.000 Sandsäcke in Landkreis Göppingen

Die Feuerwehr Stuttgart liefert 10.000 Sandsäcke für den Hochwasserschutz in den Landkreis Göppingen. Der Landkreis habe die Sandsäcke im Rahmen der Überlandhilfe angefordert, sagte ein Feuerwehrsprecher am Samstag in Stuttgart. Sie sollen an die örtlichen Einsatzkräfte übergeben werden. In der Landeshauptstadt selbst habe es einzelne wetterbedingte Einsätze gegeben. Der Neckar habe aber aktuell eine sehr große Fließgeschwindigkeit, daher werde geraten, sich von dem Gewässer fernzuhalten.

Wie der Landkreis Göppingen auf seiner Webseite mitteilte, hatte in das Wasserwerk in Wiesensteig eingedrungenes Regenwasser das Trinkwasser in der gesamten Gemeinde verunreinigt. Das Gesundheitsamt hatte demnach ein Abkochgebot für die Trinkwasserversorgung in der Gemeinde ausgerufen.

Überflutungen, Erdrutsche, Straßensperrungen! So ist die Lage im Raum Stockach

Der Dauerregen lässt den Pegel der Stockacher Aach und des Bodensees immer weiter ansteigen. Bei Bodman sind Felder überflutet und in Stockach sowie Hohenfels gibt es erste Erdrutsche. Teilweise gibt es Sperrungen. Hier finden Sie Bilder von der Hochwasserlage.

Hochwassersituation in Meckenbeuren weiter angespannt

Das Hochwasser der Schussen in Meckenbeuren (Bodenseekreis) steigt weiter an. Am Nachmittag betrug der Stand 4,72 Meter, wie eine Sprecherin der Kommune am Samstag mitteilte. Man hoffe, dass der Scheitel bald erreicht werde. Beim letzten Hochwasser im Jahr 2021 stieg der Fluss auf 4, 50 Meter an. Normalerweise führe er nur 45 Zentimeter Wasser.

Am Freitagabend hatte die Gemeinde rund 1300 Menschen, vorsorglich empfohlen, ihre Häuser zu verlassen. Die meisten seien bei Freunden oder Verwandten untergekommen. Nur ganz wenige Menschen nutzten ein Notquartier. Um möglichen Schäden durch Überflutungen vorzubeugen, seien Schulen, Kindergärten und Festhallen schon im Vorfeld ausgeräumt worden. In der Kommune mit 14 000 Einwohner wurde auch vorsorglich Brücken gesperrt.

Turnfest in Ravensburg wegen des Wetters abgesagt

Die Stadt Ravensburg und der Schwäbischer Turnerbund haben das Landesturnfest in Ravensburg wegen des Wetters abgesagt. Das Landesturnfest hätte regulär von Freitag bis Sonntag gedauert. Wie ein Sprecher der Stadt am Samstag mitteilte, geht die Stadt davon aus, dass der kritische Punkt der möglichen Überflutungen bislang nicht überschritten wurde. Weil der Regen andauere, sei Vorsicht geboten.

Für die Öffentlichkeit bestehe kein Grund zur Panik, so der Sprecher. Überflutete Gebiete sollten nach Möglichkeit gemieden werden. Die Stadt empfiehlt die Warnapp Nina, um auf dem aktuellsten Stand zu bleiben. Die Turner und die Gäste seien in ihren Unterkünften sicher. Derzeit bestehe keine Gefahr. Lediglich auf Wettkämpfe, Shows und Messe müsse nun verzichtet werden.

Dammbruch bei Augsburg – Menschen werden in Sicherheit gebracht

Im schwäbischen Landkreis Augsburg sind am Samstagmittag ein Deich und ein Damm gebrochen. Das teilte das Landratsamt mit. Bewohner in bestimmten Straßenzügen in dem Ort Diedorf müssen ihre Wohnhäuser verlassen.

Wetterdienst warnt weiter vor Dauerregen und Unwetter im Südwesten

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat in den Regierungsbezirken Tübingen, Stuttgart und Freiburg vor ergiebigem Dauerregen gewarnt. Der Wetterdienst warnte vor Gefahr durch Überflutungen von Straßen, Unterführungen und gewässernahen Gebäuden sowie vor möglichen Erdrutschen. Laut DWD soll der Regen bis voraussichtlich Sonntag um 8 Uhr andauern.

Zudem hatte der DWD vor kräftigen Gewittern mit teils auch mehrstündigem Starkregen gewarnt. In den Regierungsbezirken Karlsruhe und Stuttgart können demnach von Samstagmittag bis zum späten Sonntagabend regional 30 bis 60 Liter pro Quadratmeter innerhalb weniger Stunden zusammenkommen.

Hochwassersituation in Wangen im Allgäu entspannt sich etwas

Die Hochwasserlage in Wangen im Allgäu entspannt sich. Der Wasserstand an der Argen gehe zurück, teilte die Kommune am Samstag mit. Die Schutzmaßnahmen blieben aber vorsorglich aufrechterhalten. Rathauschef Michael Lang (parteilos) erklärte auf Instagram, eine Hochwassernacht liege hinter der Kommune. Die Lage werde sich weiter stabilisieren und der Argenpegel gehe zurück. Er liege nun bei 2,13 Meter nach 2,90 Meter in der Nacht. Die Feuerwehr sei über Nacht bis zum Mittag zu über 170 Einsatzorten ausgerückt.

Menschen im Landkreis Augsburg mit Hubschrauber aus Häusern gerettet

In Fischach im schwäbischen Landkreis Augsburg haben Helfer Menschen mit einem Hubschrauber aus ihren von den Fluten eingeschlossenen Häusern gerettet. Die Bewohner hätten auf andere Weise ihre Häuser nicht mehr verlassen können, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes. Laut Polizei trat dort die Schmutter weit über die Ufer. Es seien auch Boote und Wasserwacht unterwegs, um Menschen aus umspülten Häusern zu holen. Am frühen Nachmittag werden Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann vor Ort erwartet. Die beiden CSU-Politiker wollen sich selbst ein Bild von der Lage machen, wie das Innenministerium mitteilte.

Aufgrund der ergiebigen Niederschläge spitzt sich die Hochwasserlage insbesondere auch im Bereich Schwaben zu. Nach dem Landkreis Günzburg haben inzwischen auch die Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg und Neu-Ulm den Katastrophenfall ausgerufen. Wegen der anhaltenden Regenfälle ist weiträumig mit weiter steigenden Pegelständen zu rechnen.

Teile von Ochsenhausen im Kreis Biberach überflutet

Der Fluss Rottum hat Teile von Ochsenhausen im Kreis Biberach überschwemmt. Am Samstagmittag waren vor allem die Innenstadt und der Ortsteil Reinstetten betroffen, wie Bürgermeister Philipp Bürkle der Deutschen Presse-Agentur sagte. Ihm zufolge war das Wasser am Morgen über den Damm in Reinstetten geflossen. Rund 150 Einsatzkräfte seien seit mehr als 22 Stunden im Einsatz.

Derzeit werde alles getan, um Schlimmeres zu verhindern, sagte Bürkle. Feuerwehren aus dem Umkreis und das Technische Hilfswerk pumpen nach seinen Angaben Keller aus und verteilen Sandsäcke. Evakuiert werden musste bislang laut Bürkle nur eine Einrichtung für Betreutes Wohnen, in der 15 Menschen wohnten.

Zugausfälle in Süddeutschland wegen Unwetter

Wegen der heftigen Unwetter in Süddeutschland ist es am Samstag zu Störungen und Zugausfällen im Bahnverkehr gekommen. Besonders zwei ICE-Strecken waren beeinträchtigt, wie eine Bahnsprecherin sagte. Zwischen München, Bregenz und Zürich fuhren wegen des Hochwassers den ganzen Samstag keine Züge mehr. Die Strecke zwischen Ulm und Augsburg war ebenfalls betroffen, die dortigen Fernzüge der Verbindung zwischen Stuttgart und München wurden über Ansbach umgeleitet. Weitere Informationen sollten auf der Internetseite der Bahn veröffentlicht werden.

Schule in Meckenbeuren überflutet

In Meckenbeuren ist eine Schule überflutet worden. Dies teilte am Samstag ein Sprecher des Kreisfeuerwehrverbands mit. Die Schule im Ortsteil Kehlen in Meckenbeuren im Bodenseekreis sei nicht mehr zu halten gewesen. Auch die verbauten Sandsäcke hätten das Wasser nicht aufhalten können. Die Schule sei deshalb aufgegeben worden. Die Schussen sei über die Ufer getreten. Ihr Pegel scheine nun jedoch nicht mehr zu steigen, sagte der Sprecher.

 

Weiter teils kräftige Gewitter am Samstag und Sonntag

Weiter teils kräftige Gewitter und Starkregen hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Samstagnachmittag in Teilen Deutschland vorhergesagt. Betroffen seien das südliche Brandenburg, der Süden Sachsen-Anhalts, Ostthüringen, Sachsen und zum Abend hin Nordbayern und das nordwestliche Baden-Württemberg. Örtlich seien heftiger Starkregen mit 25 bis 40 Litern pro Quadratmeter binnen kurzer Zeit, Hagel und stürmische Böen möglich. In Regionen in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bayern sind Mengen von 80 Litern pro Quadratmeter binnen sechs Stunden nicht ausgeschlossen.

Am Sonntag könne es im Bereich zwischen Main und Donau ausgreifend auf den Münchner Raum ab den Mittagsstunden Gewitter und Starkregen geben – mit örtlich bis zu 40 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit.

Sandsacklager entsteht an der Messe Friedrichshafen

Auf dem Messegelände in Friedrichshafen wurde laut Feuerwehr ein zentrales Sandsack-Lager in Auftrag gegeben. Rund 10.000 Sandsäcke sollen demnach aus einem Nachbarkreis dorthin gebracht werden. Hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Deutschem Roten Kreuz halfen dabei.

Campingplatz in Waldshut-Tiengen wegen Hochwasser geräumt

In Waldshut-Tiengen ist wegen der Hochwassergefahr ein Campingplatz geräumt worden. Am Freitagabend drohte der Rhein über das Ufer zu treten, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Demnach standen Wohnmobile direkt am Ufer und mussten deshalb vorsorglich weggefahren werden. Am Samstag sei dann ein Parkplatz eines Schwimmbads in der Nähe des Campingplatzes überflutet worden.

Rhein tritt in Küssaberg über die Ufer

Im Ortsteil Rheinheim sind Feuerwehr und Anwohner im Dauereinsatz. Die Rheinpromenade am Zoll ist überschwemmt. Anwohner schützen ihre Häuser mit Sandsäcken oder müssen das Wasser bereits Eimerweise aus den Wohnungen schöpfen. Mehr Bilder von der aktuellen Lage finden Sie hier.

In Küssaberg ist der Rhein über die Ufer getreten.
In Küssaberg ist der Rhein über die Ufer getreten. | Bild: Miriam Stoll

Jahrhunderthochwasser im Landkreis Günzburg erreicht

Im schwäbischen Landkreis Günzburg sind am Samstag die Pegelstände eines Jahrhunderthochwassers erreicht worden. Das teilte das zuständige Landratsamt mit. In der Nacht zum Samstag seien weitere Sandsäcke gefüllt worden. Bereits am Vortag hatte der Landkreis vorsorglich zusätzliche 15.000 Sandsäcke befüllen lassen. Der Landkreis befinde sich in einem engen Austausch mit den Kommunen, den örtlichen Feuerwehren und dem Technischen Hilfswerk.

Ein hundertjährliches Hochwasser ist eine rechnerische Größe und bezeichnet ein Hochwasser, das im statistischen Mittel einmal in hundert Jahren erreicht oder überschritten wird.

Auch Landkreis Augsburg ruft Katastrophenfall aus

Der schwäbische Landkreis Augsburg hat wegen der extremen Regenfälle und der steigenden Wasserstände den Katastrophenfall ausgerufen. Es sei damit zu rechnen, dass die Pegelstände in den kommenden Stunden weiter stark ansteigen, teilte das Landratsamt am Samstag mit. Insbesondere die Gemeinden Fischach und Langenneufnach werden demnach betroffen sein.

Feuerwehr in Friedrichshafen im Dauereinsatz

Vollgelaufene Keller, Einliegerwohnungen und Tiefgaragen, Bäume auf Straßen: Zu Spitzenzeiten waren in der Nacht bis zu 120 Einsatzkräfte aus allen Abteilungen der Feuerwehr Friedrichshafen im Einsatz, teilt die Häfler Stadtverwaltung am Morgen mit. Unterstützt wurden sie von Mitarbeitern des Baubetriebsamtes. Insgesamt gab es 60 Feuerwehreinsätze, Schwerpunkte waren in Lipbach, Kluftern und Efrizweiler, Ittenhausen, Bunkhofen, Jettenhausen, Meistershofen, Ailingen-Berg und am Appenweiler Weiher. Alle Informationen zur Hochwasserlage im Bodenseekreis lesen Sie hier.

Landesgartenschau im Allgäu bleibt wegen Hochwassergefahr geschlossen

Wegen der Hochwassergefahr bleibt die Landesgartenschau in Wangen im Allgäu am Samstag geschlossen. „Es ist viel Wasser im Fluss, und es ist noch nicht klar, wie sich die Lage weiterentwickelt, denn es sind weitere Niederschläge in den nächsten Stunden angekündigt“, teilte eine Sprecherin am Samstagmorgen mit. Die Stadt an der Argen hatte am Freitagabend Hochwasseralarm ausgelöst. Veranstaltungen auf dem Landesgartenschau-Gelände waren abgesagt worden.

Der Pegelstand der Argen werde genau beobachtet, hieß es. Der Oberbürgermeister der Stadt, Michael Lang (parteilos), hatte seine Bürger bis in den Freitagabend hinein auf Instagram über die aktuelle Lage informiert.

Leichte Entspannung bei Hochwasser-Lage in Oberschwaben und am Bodensee

Nach einer angespannten Nacht hat sich die Hochwasser-Lage in Oberschwaben und am Bodensee leicht entspannt. „Trotz anhaltenden Dauerregens sind die befürchteten Überflutungen durch Scherzach und Schussen in der Nacht ausgeblieben“, teilte die Stadt Weingarten am Samstagmorgen mit. Es gebe zwar leichte Entwarnung, aber die Lage sei weiter angespannt, sagte eine Sprecherin. Im Laufe des Vormittags wolle man sich mit der Feuerwehr weiter besprechen.

In Meckenbeuren im Bodenseekreis habe sich die Lage auch etwas entspannt, sagte ein Feuerwehrsprecher. „Ich denke, der Zenit ist nach Mitternacht überschritten gewesen.“ Aktuell würden aber noch Einsätze laufen. Wegen akuter Überflutungsgefahr wurde rund 1300 Menschen geraten, ihr Zuhause zu verlassen.

Eine Schule sei mit Sandsäcken gesichert worden, weil noch nicht klar sei, ob die Schussen an der Stelle überlaufen werde, sagte der Sprecher. Generell gehe man aber davon aus, dass die Pegelstände wieder etwas sinken könnten, da viel Wasser schon abgeflossen sei, etwa in den Bodensee.

Die Lage am Samstag, 6 Uhr

In vielen Gemeinden entlang der von Dauerregen belasteten Flüsse in Süddeutschland könnte es am Samstag zu heftigen Überschwemmungen kommen. Auch wenn es in der Nacht zunächst keine großflächigen Überflutungen gab, wird vielerorts ein Jahrhunderthochwasser befürchtet. Vor allem große Teile Baden-Württembergs und Bayerns erwartet ein brenzliges Wochenende.

In Teilen Baden-Württembergs und Bayerns gilt für Samstag laut Deutschem Wetterdienst (DWD) vielerorts die höchste Warnstufe.

Die Niederschlagsmengen in der Nacht entsprachen weitgehend den Prognosen. Im schwäbischen Sigmarszell im Landkreis Lindau fielen innerhalb eines Tages rund 128 Liter Regen pro Quadratmeter. In Ottobeuren im Landkreis Unterallgäu sowie in Wangen im Allgäu (Landkreis Ravensburg) waren es rund 108 Liter. In Kißlegg fielen rund 105 Liter, in Weiler-Simmerberg im Landkreis Lindau circa 104 Liter.

Zusammenfassung: So war die Nacht

  • Wegen akuter Überflutungsgefahr wurde rund 1300 Menschen in Meckenbeuren geraten, ihr Zuhause zu verlassen.
  • Andere Gemeinden forderten Anwohner am Freitagabend vorsichtshalber auf, Kellerräume zu meiden und nötigenfalls für ein paar Tage woanders zu schlafen.
  • In Weingarten sollten Bewohner großer Teile der Stadt die Untergeschosse meiden und auf keinen Fall im Keller schlafen. Diese Empfehlung gab die Feuerwehr am Abend heraus. Auch ihnen wurde geraten, bestenfalls bei Verwandten und Freunden außerhalb der von steigenden Pegelständen gefährdeten Gebiete zu übernachten.
  • In Lindau am Bodensee wurden am Freitagabend bereits erste Straßen und Unterführungen überflutet und der Stadtbus-Verkehr musste eingestellt werden. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk waren im Dauereinsatz. Aus einem Mehrfamilienhaus mussten Bewohner evakuiert werden, da durch eingedrungenes Wasser die Möglichkeit eines Kurzschlusses bestand.
  • Im Landkreis Biberach wurden Menschen in betroffenen Gebieten dazu aufgerufen, auf ihre Sicherheit zu achten. Dort bestehe potenziell Lebensgefahr. Sie sollten Notfallgepäck vorbereiten und die NINA-Warnapp auf das Smartphone laden, um zeitnahe Informationen zu erhalten – so eingestellt, dass bei einer Evakuierungsmeldung ein Alarm ertönt. „Dazu muss das Handy angeschaltet sein und darf sich nicht im Flugmodus befinden“, hieß es aus dem Landratsamt der besonders betroffenen Region Ravensburg.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 31. Mai:Empfehlung für Meckenbeuren: 1300 Menschen sollen Häuser verlassen

Wegen akuter Hochwassergefahr wird rund 1300 Menschen in Meckenbeuren im Bodenseekreis geraten, ihr Zuhause zu verlassen. Es handele sich um keine Evakuierung, sondern um eine Empfehlung, sagte eine Sprecherin des Ortes am Freitagabend.

Die Gemeinde in Oberschwaben empfiehlt Anwohnern vorsorglich, für mindestens eine Nacht ihr Zuhause zu verlassen.

Es wird laut Mitteilung damit gerechnet, dass die anhaltend starken Regenfälle insbesondere zu extremem Hochwasser im Fluss Schussen führen, auch das Risiko für weitere Flüsse im Gemeindegebiet steige.

Die Feuerwehr informiert den Angaben zufolge mit Durchsagen die betroffenen Anwohner, die für die kommenden Nächte bei Angehörigen oder Freunden unterkommen sollen. Alternativ gibt es einen Schutzraum, weitere Unterkünfte seien in Vorbereitung.

„Wir hoffen immer noch, dass sich die Wetterlage etwas entspannt und die Hochwasserpegel weniger dramatisch ausfallen als vorhergesagt“, so Bürgermeister Georg Schellinger laut Mitteilung.

„Heute Nacht überschreiten wir möglicherweise den Höchststand früherer Schussen-Hochwasser. Deshalb haben wir schon heute mit der Evakuierung begonnen. Wir möchten, dass sich die Menschen in Ruhe auf die herausfordernde Lage einstellen, ihre Sachen packen und vielleicht bei Freunden unterkommen können – und nicht in der Nacht aus den Betten gerissen werden.“

Die Liste der betroffenen Straßen finden Sie auf der Homepage www.meckenbeuren.de.

Die Rotach ist besonders im Blickpunkt

Die Rotach bei Friedrichshafen ist am Freitagnachmittag bereits auf einem hohen Stand: Der Fluss hat sich schlammbraun verfärbt und ist von mitgerissenen Ästen und Gehölz durchsetzt. Am Freitagabend informiert die Stadt Friedrichshafen in einer Pressemitteilung, dass damit gerechnet werden müsse, dass der Pegel der Rotach den Zehnjahres-Hochwasserstand von 2,88 Meter erreicht. Damit wäre der Pegel der Rotach höher als beim Hochwasserereignis 2015.

Nach aktuellen Berechnungen erreicht der Pegel der Rotach seinen Höchststand in der Nacht von Freitag auf Samstag. Inzwischen gibt es erste Straßenüberflutungen im Bereich der Weiherstraße, der Äußeren Ailinger Straße und der Teuringer Straße. Die Feuerwehr Friedrichshafen werde die Rotach kontinuierlich überprüfen, schreibt die Stadt.

Hochwasser erwartet: Katastrophenfall ausgerufen im Landkreis Günzburg

Wegen des extremen Dauerregens und der erwarteten Hochwasserlage ist im Landkreis Günzburg am Freitagabend der Katastrophenfall ausgerufen worden. Es gehe darum, die potenziell betroffenen Städte und Gemeinden besser unterstützen zu können, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes.

So hoch steht der Pegel in Konstanz

Alle blicken auf den Wasserstand: Beim Pegel von 4,80 Metern ist zunächst die sogenannte Hochwasservorwarnstufe erreicht. Von einer kritischen Lage spricht man hingegen erst ab einem Wasserpegel von über fünf Metern. Den Wasserstand des Bodensee finden Sie immer aktuell hier.

Drohendes Rheinhochwasser: Rheinschifffahrt eingestellt

Zwei Pumpen stehen in der Schmittenau bereit, erste Sandsäcke sind gefüllt und der Betrieb der Rheinfähre Waldshut-Tiengen wurde eingestellt: Die Stadt Waldshut-Tiengen hat mehrere Vorkehrungen zum Hochwasserschutz getroffen. Hier lesen Sie alle Details.

Wetterdienst: Höchste Unwetterwarnstufe im Südwesten

Der Deutsche Wetterdienst hat in Teilen Baden-Württembergs wegen extrem ergiebigen Dauerregens die höchste Warnstufe ausgerufen. „Da fällt quasi eine Monatsmenge Regen innerhalb von zwei Tagen“, sagte ein DWD-Meteorologe am Freitagnachmittag. „Es ist vergleichbar mit den Regenmengen, die vor Kurzem im Saarland herunterkamen.“

Wie sich diese Regenmengen auswirken, könne man noch nicht sagen. Es komme etwa darauf an, was Flüsse verkraften, ob es Ausweichwiesen gibt und welche Hochwassermaßnahmen es gibt.

Am stärksten sind dem Meteorologen zufolge die Regionen Oberschwaben und Ostalb betroffen. So werden in Ravensburg etwa Niederschlagsmengen zwischen 60 und 100 Liter pro Quadratmeter erwartet.

Im südlichen Oberschwaben sowie auf der Ostalb können demnach sogar extreme Regensummen von bis zu 150 Liter pro Quadratmeter erreicht werden.

Das ist die Lage im Bodenseekreis

In Friedrichshafen wurden bereits Sandsäcke gefüllt und stehen im Lager bereit. Die Feuerwehren im Kreisgebiet sind in Alarmbereitschaft, in Markdorf hat sich der Katastrophenschutz einquartiert.

Im Bodenseekreis wird während der nächsten 36 Stunden Starkregen mit bis zu 100 Millimetern erwartet, lokal kann es auch zu Hochwasser und Überschwemmungen kommen.

Der Pegelhöchststand wird nach aktuellen Berechnungen gegen Samstagmittag erreicht.

Jahrhunderthochwasser im Osten des Landes möglich

Experten halten Hochwasser für möglich, wie sie nur einmal in 100 Jahren zu erwarten sind. Die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg in Karlsruhe teilte nun mit, dass insbesondere im Raum Oberschwaben eine Ausbildung von 50- bis 100-jährlichen Hochwassern denkbar sei.

Dadurch könnte es demnach zu größeren Überflutungen kommen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet vor allem im Osten des Landes unwetterartige Niederschlagsmengen.

Nach HVZ-Angaben sind in den Donau- und Bodenseezuflüssen im Raum Oberschwaben im Verlauf von Freitag bis etwa Samstagmittag teilweise sehr große Hochwasser zu erwarten.

Amtliche Unwetterwarnungen vor ergiebigem Dauerregen gelten laut DWD für einige Landkreise im Osten Baden-Württembergs teilweise bis in die Nacht zum Montag. So werden demnach etwa in Heidenheim zwischen 50 und 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter erwartet.

Erster Uferweg bei Friedrichshafen ab sofort gesperrt

Aufgrund des steigenden Bodenseepegels ist der Uferweg vor der MTU aus Sicherheitsgründen ab sofort gesperrt. Das teilte die Stadtverwaltung Friedrichshafen am Freitag mit. Aber nicht nur das: Angesichts der Wettervorhersage rechnet die Stadt damit, dass der Uferweg in Manzell komplett überspült wird.

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Der Rhein führt bereits Hochwasser, der Bodensee könnte so hoch steigen wie seit Jahren nicht mehr. Wie ist die aktuelle Lage , und wie sind die Prognosen der Experten für das kommende Wochenende? Den Überblick lesen Sie hier.

In diesen Gebieten warnt die LUBW mit Stand 31. Mai, 13 Uhr, vor Hochwasser.
In diesen Gebieten warnt die LUBW mit Stand 31. Mai, 13 Uhr, vor Hochwasser. | Bild: LUBW

DWD: Niederschlagsgebiet führt Richtung Bodenseeregion

Von Freitag bis Sonntag regnet es in Teilen Deutschlands heftig. „Die seit Tagen angekündigte Unwetterlage für weite Bereiche Süddeutschlands ist nun südlich der Donau bereits im Gange und breitet sich in der Folge weiter nach Norden aus“, meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitagvormittag. Für zahlreiche Landkreise hat der DWD Unwetterwarnungen herausgegeben.

Das Niederschlagsgebiet führe im Laufe des Freitags „in einem Bogen zwischen Main und Donau in Richtung Bodenseeregion“, so der DWD. In das Niederschlagsgebiet eingebettet seien einzelne Gewitter mit Starkregen. Bis zum Samstagmorgen erwartet der DWD in diesen Regionen verbreitet 24-Stunden-Niederschlagsmengen von 40 bis 70 Litern pro Quadratmeter.

Lokal könnten es deutlich mehr sein: „Besonders in Richtung Schwaben liegen diese Mengen verbreitet bei 50 bis 100 Litern pro Quadratmeter“, so DWD-Meteorologe Helge Tuschy. „Entsprechend nimmt in diesen Regionen die Gefahr von Überschwemmungen zu.“

Insgesamt könnten in den 72 Stunden bis zur Nacht auf Montag in einem breiten Streifen vom Schwarzwald ostwärts bis ins westliche Bayern 50 bis 100 Liter pro Quadratmeter zusammenkommen, von Schwaben nord- bis nordostwärts bis zur Donau sogar bis zu 150 Liter.

Warnungen für Schwarzwald und Hegau

Warnungen wegen des Dauerregens gibt es aktuell für den Schwarzwald und den Hegau. Besonders viel Niederschlag soll in Konstanz und am östlichen Bodenseeufer fallen. Per NINA-App wird außerdem vor Überflutungen rund um die Bodenseezuflüsse Seefelder-, Stockacher- und Radolfzeller Aach und an den Donauzuflüssen gewarnt.

In der Nacht zum Samstag wird weiterhin kräftiger Regen erwartet. Erst am Nachmittag soll der Regen zwischen Südschwarzwald und Allgäu den Experten zufolge langsam nachlassen.

In der Nacht zu Sonntag soll es dem Wetterdienst zufolge wieder mehrere Schauer und einzelne Gewitter geben. Tagsüber bleibe es am Sonntag überwiegend stark bewölkt, es würden weitere Niederschläge und teils auch Gewitter erwartet. Vorwiegend aus Nordwest ziehe frischer Wind auf. Die Höchsttemperaturen sollen zwischen 17 und 21 Grad liegen. Zum Montag soll es von Nordwesten her auflockern.

Was bedeutet das für die Pegelstände bei Flüssen und Seen?

Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) in Karlsruhe sagt mögliche Anstiege von Pegelständen voraus. „Ab Samstag wird Hochwasser insbesondere in der östlichen Landeshälfte sowie im Neckar erwartet“, teilte die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) der LUBW mit.

Auch im Hoch- und Oberrhein entwickle sich ein – voraussichtlich kleineres – Hochwasser. In den davon betroffenen Gewässern werden den Angaben zufolge ab Freitag sehr deutliche und rasche Anstiege der Wasserstände erwartet.

Gerade in der Osthälfte Baden-Württembergs könne es an kleineren Flüssen laut HVZ womöglich zwei- bis zehnjährliche Hochwasser geben. An größeren Flüssen wie der Donau werde mit bis zu zweijährlichen Hochwasser gerechnet. Ein zweijährliches Hochwasser bedeutet, dass es statistisch gesehen alle zwei Jahre vorkommt – aber auch häufiger auftreten kann.

Die großen Regenmengen seien eine Gefahr vor allem für kleinere Bäche, erläuterte der Experte des DWD, da die großen Flüsse mehr Wasser aufnehmen können. „Die kleinen schwellen schneller an, wenn es kräftig schüttet“, so der Meteorologe. Und diese fließen dann weiter in größere Flüsse.

Wie kann man sich schützen?

Der Deutsche Wetterdienst warnt davor, dass Straßen und Unterführungen bei heftigem Regen schnell überflutet werden können. „Gefahr für Leib und Leben durch Überflutungen“, hieß es. Auch Aquaplaning auf Fahrbahnen ist möglich – damit steigt die Gefahr von Verkehrsunfällen. Außerdem könne es zu Erdrutschen kommen.

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Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät generell im Zusammenhang mit Unwetterwarnungen, den Vorrat an Lebensmitteln und Getränken zu überprüfen. „Wichtigste Regel: Zuhause bleiben! Versuchen Sie, Verabredungen oder Termine zu verschieben“, heißt es in den Empfehlungen der Behörde. Generell ist der Hochwasserschutz in Deutschland verstärkt worden – auch als Konsequenz aus der Flutkatastrophe im Ahrtal mit vielen Toten vor drei Jahren.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hatte erst in dieser Woche gefordert, dass beim Schutz vor Naturgefahren der Fokus auf Klimafolgen-Anpassung liegen solle. „Wir benötigen eine Verankerung der Anpassung an den Klimawandel im Bauordnungsrecht, weniger Flächenversiegelungen und Bauverbote in Überschwemmungsgebieten.“