Sonnen, baden, schlemmen: Kann der Badespaß auch im Schatten der Corona-Pandemie funktionieren? Seit dem 6. Juni dürfen Schwimmbäder in Baden-Württemberg offiziell wieder öffnen. Doch die Hygienevorgaben des Landes sind streng: Pro zehn Quadratmeter Fläche darf nur eine Person ins Schwimmerbecken. Im Nichtschwimmerbecken sind es vier Quadratmeter pro Person. Alternativ können Bäder die einzelnen Schwimmbahnen unterteilen. Pro 50-Meter-Bahn sind laut Landesregierung zehn Schwimmer zugelassen. Dann sei jedoch innerhalb der Bahnen ein Einbahnsystem einzuführen, heißt es vom Sozialministerium.
Doch nicht nur im Wasser, sondern auch auf den Liegewiesen ist die Anzahl der erlaubten Gäste beschränkt - auch hier gelten zehn Quadratmeter pro Person. Der Mindestabstand von 1,5 Metern muss eingehalten werden und auch in Toiletten und Umkleiden sollen möglichst wenige Menschen miteinander in Kontakt kommen. Um im Ernstfall Infektionsketten nachvollziehen zu können, müssen Badegäste ihre Kontaktdaten hinterlegen.
Wie ist die Lage in der Region – welche Bäder sind schon geöffnet, welche Regeln gelten dort und wo fällt der Schwimmspaß in diesem Jahr aus? Eine Übersicht:
Kreis Konstanz
- In den Strandbädern in Konstanz ist das Schwimmen seit dem 9. Juni wieder erlaubt. Das Badeverbot in den Strandbädern Horn, Dingelsdorf, Litzelstetten und Wallhausen ist aufgehoben. Seit dem 2. Juli stehen auch die Beachvolleyballfelder in Horn wieder zur Verfügung. Lediglich die Kinderplanschbecken in Horn und Litzelstetten bleiben weiter geschlossen.
- Das Freibad der Bodensee-Therme und das Rheinstrandbad in Konstanz starteten am 15. Juni in die Badesaison. Im Innenbereich der Therme kann seit dem 29. Juni wieder geplanscht werden.
- Das Singener Aachbad ist seit Mitte Juni wieder geöffnet. Beim Einlass ist jedoch Geduld gefragt, denn nicht jeder Badegast hat Verständnis für Mundschutz und Onlinetickets.
- Das Baden in den Strandbädern in Moos und Iznang bleibt bis auf Weiteres kostenlos - damit gelten sie rein rechtlich als Parkanlagen mit öffentlichem Seezugang, in denen ein unkontrollierter Zugang möglich ist. In Öhningen wurde die Maximalzahl der Besucher dagegen auf 800 begrenzt.
- Das Höhenfreibad in Gottmadingen ist seit dem 20. Juni geöffnet - in jeweils zwei großen Zeitblöcken täglich. Dienstags gibt es einen zusätzlichen Zeitblock für Frühschwimmerlebnisse. Pro Zeitfenster sind vorerst maximal 500 Personen erlaubt.
- Auch im Freibad Hilzingen gibt es zeitlich begrenztes Badevergnügen und die Besucherzahl ist auf maximal 900 begrenzt. Es gibt drei Zeitfenster, während denen das Bad besucht werden kann. Eintrittskarten sind nur online erhältlich.
- Das Engener Erlebnisbad öffnet täglich in zwei Zeitfenstern. Im ersten Zeitfenster am Morgen sind vorerst nur 200 Personen erlaubt, im zweiten bis zum Abend 600. Auch in den Becken ist die Anzahl von Badenden begrenzt - 42 dürfen maximal in das Schwimmerbecken, 123 in das Nichtschwimmerbecken.
- Im Freibad Steißlinger See ist das Baden seit dem 15. Juni unter strengen Hygienevorschriften wieder erlaubt.
- Das Stockacher Freibad im Osterholz öffnete am 15. Juni wieder seine Tore. Es gelten aber erst einmal strenge Hygieneregeln und Eintrittskarten gibt es in diesem Jahr nur online. Maximal 500 Personen dürfen sich gleichzeitig im Bad aufhalten, jeder Gast erhält eine Badezeit von drei Stunden.
Schwarzwald
- Das Villinger Kneippbad öffnete am 22 Juni zum ersten Mal in diesem Jahr. Das Schwimmen ist jeweils von 8 bis 20 Uhr möglich.
- Im Tannheimer Freibad fällt die Badesaison dagegen komplett ins Wasser. Die strengen Corona-Auflagen verhindern eine Öffnung des kleinen, ehrenamtlich geführten Bades.
- Das Waldbad in Löffingen öffnete am 1. Juli mit einem neuen digitalen Ticket- und Einlassmanagement. Es gibt verschiedene Zeitfenster, durch die möglichst viele Besucher die Chance erhalten sollen, das Bad zu besuchen.
- Das Furtwanger Freibad ist seit dem 22. Juni wieder für Gäste geöffnet.
- Das Freibad im Löffinger Ortsteil Dittishausen ist seit dem 4. Juli wieder geöffnet.
- Am Klosterweiher in St. Georgen startete die diesjährige Badesaison am 6. Juni. Gäste müssen ein Kontaktformular ausfüllen.
- Das Hüfinger Aquari nahm seinen Betrieb am 18. Juni wieder auf. Das Erlebnisbecken, die Liege- und Sitzgelegenheiten und die Haarföne bleiben aber gesperrt. Auch Liegewiese und Saune sind laut Internetseite des Bads geschlossen. Derzeit können sich nur maximal 44 Personen gleichzeitig im Bad aufhalten.
- Das Blumberger Panoramabad ist seit dem 2. Juli wieder geöffnet. Die Hygieneregeln sind einzuhalten. Maximal 500 Personen dürfen derzeit gleichzeitig ins Bad.
- Die drei Donaueschinger Freibäder öffneten am 1. Juli - die diesjährige Badesaison wird jedoch anders als sonst.
- Das Freibad Solara in Königsfeld öffnete am 20. Juni. Doch in diesem Jahr läuft auch dort alles ein wenig anders. Die Öffnungszeit ist in drei Zeitzonen geteilt.
- Am Kirnbergsee in Bräunlingen ist das Baden derzeit nur unter Aufsicht der DLRG erlaubt.
- Ob und wann das Schwimmi in Vöhrenbach hat seit dem 1. Juli geöffnet, nachdem es zunächst Unklarheiten gab.
- In Bad Dürrheim war der 22. Juni der Tag der Wiedereröffnung: Dann öffnete das Solemar seine Pforten wieder für Besucher.
- Im Badeparadies in Titisee ging es am 26. Juni wieder los. Der Eintritt ins Erholungs- und Erlebnisbad ist aber nur mit vorheriger Online-Buchung und zu festgelegten Zeiten möglich.
- Auch das Waldsportbad Triberg eröffnete die Saison am 2. Juli. Die Badegäste schwimmen dort im Schichtbetrieb und jeder wird registriert.
- Am 1. Juli wurde im Naturfreibad in Schonach angebadet. Besucher müssen jedoch auch hier einige Corona-Regeln beachten.
Bodenseekreis
- Die Bäder in und um Friedrichshafen sind seit dem 6. Juni wieder geöffnet. Doch auch dort gelten strikte Corona-Regeln. Weil der Badesommer wegen der Pandemie eher kurz war, wird die Saison bis Ende September verlängert.
- Das Frei- und Strandbad der Meersburg Therme öffnete Anfang Juli wieder seine Türen, allerdings als reines Strandbad. Denn das Thermalbad und die Außenbecken bleiben vorerst geschlossen. Bis zu 120 Personen dürfen gleichzeitig in die Anlage.
- In Überlingen öffneten die Bodensee-Therme und das Strandbad West am 17. Juni. Für einen Besuch in einem der beiden Bäder muss vorab sowohl ein Termin als auch das Eintrittsticket über das Internet reserviert werden. Es gab aber Kritik an der Organisation des Kartenverkaufs und der Zugangsbeschränkung. Im Strandbad Ost und im Strandbad Nußdorf ist eine vorherige Anmeldung nicht nötig.
- Das Freibad in Heiligenberg ist seit dem 20. Juni für den Sommerbetrieb geöffnet. Einige wichtige Regeln sind beim Besuch jedoch zu beachten.
Hochrhein
- Die Bürgermeister im Kreis Waldshut waren sich Anfang Juni noch einig: Die Freibäder sollten weiterhin geschlossen bleiben. Die jüngste Corona-Verordnung mit den Sicherheitsbestimmungen für den Betrieb von Bädern bereitete ihnen Sorgen. Mittlerweile gibt es jedoch einige Ausnahmen:
- Eine davon ist Bad Säckingen: Die Stadt hat den Schwimmbetrieb im Freibad am 27. Juni wieder aufgenommen. Und bei einem Selbstversuch im Waldbad zeigt sich: Badespaß geht auch mit Corona-Regeln.
- Auch im Thermalbad in Bad Säckingen darf seit dem 6. Juni wieder geplanscht werden. Außerdem ist die Wellness-Abteilung der Aqualon-Therme wieder für Besucher geöffnet.
- In den Waldshut-Tiengener Freibädern ist das Schwimmen auch wieder gestattet. Das frisch sanierte Tiengener Bad nahm sogar Sänder Max Mutzke schon unter die Lupe.
- Auch im Freibad in Wehr geht es wieder los: Es öffnete unter strengen Corona-Auflagen am 1. Juli. Der Eintritt ist nur mit Dutzendkarten möglich und für die Badegäste gibt es einiges zu beachten. Auch Fuß- und Volleyballfelder sind wieder geöffnet.
- Das Klettgau-Bad in Erzingen hat seit Anfang Juli geöffnet, nachdem es einige Unsicherheiten gab.
- Das Bonndorfer Schwimmbad bleibt in diesem Jahr zu.
- Im Schopfheimer Freibad begann die diesjährige Badesaison am 29. Juni.
- Im Höhenbad Schweigmatt dagegen ist die Saison vorbei, bevor sie angefangen hat: Wegen der Corona-Auflagen wird das Bad geschlossen bleiben.
- Auch das Freibad in Todtmoos bleibt vorerst noch geschlossen. Die strengen Schutzauflagen wegen Corona seien im Aquatreff schwer umsetzbar.
- Das Waldfreibad Höchenschwand/Häusern eröffnete am 20. Juni wieder, allerdings nur teilweise: Es gibt strenge Vorgaben und gesperrte Bereiche.
- Die Freibadsaison fällt in Murg dieses Jahr wegen Corona definitiv aus. In Laufenburg hingegen bleibt das Gartenstrandbad nur bis auf weiteres geschlossen.
- Küssaberg wartet mit der Öffnung des Freibads ab. Zu kompliziert seien die Auflagen, zu aufwendig der Betrieb.
- Das Rheinschwimmbad in Schwörstadt eröffnete am 24. Juni mit neuen Öffnungszeiten. Eine Registrierung ist notwendig, die Besucherzahl ist auf maximal 250 Menschen begrenzt.
- Die Freibäder in Hohentengen und Lienheim bleiben vorerst geschlossen, weil die Umsetzung der Auflagen aus personeller, organisatorischer, betrieblicher und finanzieller Sicht nach Ansicht der Gemeinde weder vertretbar noch leistbar sei.
- Im Freibad Jestetten werden in diesem Jahr lediglich Jahreskarten verkauft, maximal 500 Personen dürfen gleichzeitig ins Bad.
- Der Badesee Eggingen bleibt dieses Jahr wegen Corona geschlossen, solange die Hygiene- und Sicherheitsvorschriften von Seiten des Landes nicht gelockert werden. Bürgermeister Karlheinz Gantert hält die aktuellen Auflagen der Landesregierung für nicht umsetzbar.
- Der Badespaß in Ühlingen-Birkendorf fällt aus. Der Naturena Badesee bleibt aufgrund der hohen Auflagen der Corona-Verordnung geschlossen.
- Kein Schwimmvergnügen gibt es in diesem Jahr in Albbruck. Das Freibad bleibt in dieser Saison geschlossen.
Linzgau
- Das Waldfreibad und der Badestrand im Seepark in Pfullendorf starteten am 15. Juni offiziell den Betrieb. Es gibt zwei jeweils vierstündige Zeitfenster, für die Badegäste. Während der Zeitfenster sind jeweils maximal 600 beziehungsweise 400 Besucher erlaubt. Die Tickets müssen vor dem Besuch online reserviert werden.
Wie ist die Lage in Ihrer Gemeinde? Ist ein Strand- oder Freibad bereits wieder für Besucher geöffnet, das in unserer Übersicht noch fehlt? Dann schreiben Sie uns gern eine E-Mail an online-redaktion@suedkurier.de - der Artikel wird laufend aktualisiert.