Zu den weiteren Entwicklungen

Das waren die Entwicklungen am Montag, 31. August: 

22.00 Uhr: WHO-Chef ruft zu Dialog mit Corona-Demonstranten auf - Tedros: Virus „breitet sich aus und es tötet“

Angesichts von Protesten gegen Corona-Maßnahmen in mehreren Ländern hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Regierungen zu „einem ehrlichen Dialog“ mit den Demonstranten aufgerufen. Die Demonstranten müssten jedoch auch einsehen, dass das Virus „real“ und „gefährlich“ sei, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag vor Journalisten in Genf. „Es breitet sich aus und es tötet.“

In Berlin hatte es am Wochenende mehrere Protestkundgebungen gegen die Corona-Politik der Regierung gegeben. Dabei eskalierte am Samstagabend die Lage vor dem Reichstag, dem Sitz des Bundestags: Hunderte Rechtsextreme stürmten die Treppe des Gebäudes. Die rechtsextreme Eskalation löste allgemeines Entsetzen aus, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nannte die Ausschreitungen am Montag „verabscheuungswürdig“.

21.45 Uhr: Warnapp Nina“: Nutzerzahlen seit Corona-Beginn stark gestiegen

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind die Nutzerzahlen der Warnapp Nina“ stark angestiegen. Derzeit nutzen rund 7,6 Millionen Menschen die App, teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) am Montag mit. Im März waren es noch rund 6,1 Millionen. Über die App warnt das Amt vor Gefahren. Das können zum Beispiel Brände, das Auftreten von radioaktiver Strahlung, aber auch Stromausfälle oder Naturgefahren wie Erdbeben oder Überschwemmungen sein. Auch die neuesten Entwicklungen zur Corona-Pandemie werden über Nina bekanntgegeben.

Die App wird auch Teil des Warntages am 10. September sein. Zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung soll an diesem Tag bundesweit die Warntechnik getestet werden. Dazu sollen um 11 Uhr die Sirenen heulen und neben der App auch Rundfunksender die Probewarnung übermitteln. „Am Warntag gehen wir bewusst an die Belastungsgrenzen der Warnungssysteme“, sagte Christoph Unger, Präsident des Bundesamtes. Dadurch will das Amt auch die Warnanlässe bekannter machen.

Künftig soll der Warntag jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September stattfinden.

20.30 Uhr: Tierärztliche Labore könnten künftig Corona-Tests auswerten

Bei der Auswertung der vielen Corona-Tests könnten demnächst Fachlabors für Tiermedizin aushelfen. "Wir prüfen, ob und wie veterinärmedizinische Labore in die Auswertung der Tests eingebunden werden können", sagte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums am Montag in Berlin. In einigen Bundesländern gebe es bereits entsprechende Ausnahmegenehmigungen für solche Einrichtungen.

Die Sprecherin wies darauf hin, dass die Testkapazitäten in Deutschland bereits "massiv" ausgebaut worden seien. Es könnten derzeit 1,4 Millionen Abstriche pro Woche untersucht werden; zuletzt seien "weit mehr als 900.000" Tests pro Woche durchgeführt worden.

20 Uhr: Alle Corona-Tests bei Nationalmannschaft negativ - Schulz reist ab

Bundestrainer Joachim Löw kann mit der Vorbereitung auf die Nations-League-Spiele beginnen - alle Corona-Tests bei der der deutschen Fußball-Nationalmannschaft waren negativ. Das teilt der Deutsche Fußball-Bund kurz vor der ersten Trainingseinheit am frühen Montagabend in Stuttgart mit. Bei der ersten Übungseinheit im ADM-Sportpark hatte Löw demnach 20 Spieler zur Verfügung.

19.30 Uhr: Ministerium erlaubt nun doch Schülern Nutzung von Corona-App

Das Kultusministerium hat wegen der Corona-Warn-App seine Richtlinien zur Nutzung von Smartphones in der Schule geändert. Nach den neuen Vorgaben dürfen Bayerns Schüler ihre Handys während der Unterrichtszeit eingeschaltet lassen, um die Corona-App der Bundesregierung auch in dieser Zeit nutzen zu können, erklärte ein Sprecher des Ministeriums. Die Geräte müssten „jedoch stumm geschaltet sein und während des Unterrichts in der Schultasche verbleiben“, heißt es auf der Informationsseite des Ministeriums im Internet.

19 Uhr: Neues Corona-Testzentrum in Singen wird überrannt. Am Ende rückt die Polizei an

Der erste Tag des neuen Abstrichzentrums am Singener Krankenhaus endete mit einem Polizeieinsatz. Mehr als 60 Menschen – in der Mehrheit Reiserückkehrer aus Risikogebieten – waren zur Schließung um 16 Uhr noch nicht getestet worden. Viele weigerten sich, unverrichteter Dinge nach Hause zu gehen.

Bild 1: Coronavirus versetzt Deutschland in den Krisenmodus: Das waren die Entwicklungen bis zum 31. August
Bild: Tesche, Sabine

18.30 Uhr: 175 Menschen im Südwesten neu mit Coronavirus infiziert

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten in Baden-Württemberg ist auf mindestens 42.117 gestiegen. Das sind 175 Menschen mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes vom Montag hervorgeht. Als genesen gelten 36.843 Menschen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus liegt unverändert bei 1866. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 1,01 angegeben. Er gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

17.15 Uhr: Seit heute sind im ehemaligen Pförtnerhaus des Singener Klinikums Corona-Tests möglich

Das neue Abstrichzentrum in Singen öffnete heute seine Türen. Beschwerdefreie Personen - Reiserückkehrer, Mitarbeitende aus Schulen und Kitas sowie Personen, die über die Corona-Warnapp kontaktiert wurden - können sich hier von Montag bis Freitag jeweils zwischen 12 und 16 Uhr testen lassen.

16.30 Uhr: Kinderärzte warnen vor Ansturm auf Praxen

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat vor einer Überlastung der Kinderarztpraxen und zu vielen Coronatests im Herbst und Winter gewarnt. In Fällen, in denen der begründete Verdacht auf Corona bestehe, sei ein entsprechender Test sinnvoll, sagte Präsident Thomas Fischbach in Köln. „Um die Familie zu informieren, damit sie sich isolieren kann, um die anderen Mitglieder und die Gesellschaft zu schützen.“

Bei Kindern mit leichten Erkältungsanzeichen ohne konkreten Verdacht sei jedoch eine symptomatische Behandlung ausreichend und sinnvoll. Im Herbst und Winter sorgten Infekte der Atemwege für Hochbetrieb in den Kinder- und Jugendarztpraxen. 70 Prozent der 32 Millionen Infektionen entfielen auf diese Zeit, sagte Fischbach mit Verweis auf Daten des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi).

15.10 Uhr: Schweden startet Massentest bei Studenten

An der Universität von Umeå hat der bisher größte Massentest Schwedens auf das Corona-Virus begonnen. 20.000 Studenten und Mitarbeiter sind aufgerufen, sich in den nächsten Tagen testen zu lassen. In einer Woche soll der Test wiederholt werden. Es gehe darum zu klären, ob regelmäßiger Unterricht auf dem Campus möglich sei, ohne die Ausbreitung des Virus zu beschleunigen, sagte Anders Johansson, Experte für Infektionskrankheiten an der Universität Umeå, dem schwedischen Fernsehsender SVT. Das Ergebnis werde sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene interessant sein.

14.57 Uhr: Ramelow will Karneval und Weihnachtsmärkte erlauben

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) will trotz der Corona-Pandemie Karneval erlauben. „Wir klären das Wie und nicht das Ob“, sagte Ramelow am Montag in Erfurt nach einem Treffen mit dem Thüringer Vorsitzenden des Landesverbandes der Karnevalsvereine. Der Verband habe bereits drei Konzepte erarbeitet und vorgelegt, über die man nun sprechen wolle, sagte Ramelow. „Ich kann mir Karneval vorstellen und ich kann mir Weihnachtsmärkte vorstellen, weil ich mir das Leben vorstellen möchte“, machte Ramelow klar. Das Virus sei gefährlich, daher müsse man vermeiden, was ein leichtfertiges Weitergeben verursachen könne.

Debatten über Weihnachtsmärkte und Karnevalsfeiern in Corona-Zeiten gibt es in mehreren Bundesländern. Es gab auch schon Absagen und geänderte Konzepte.

14.18 Uhr: Russland will Corona-Impfstoff im September ausliefern

Nach der frühen Freigabe eines Corona-Impfstoffes in Russland sollen größere Mengen des Mittels in den nächsten Wochen ausgeliefert werden. Die ersten größeren Lieferungen beginnen im September, wie der russische Gesundheitsminister Michail Muraschko am Montag in Irkutsk am Baikalsee der Staatsagentur Tass zufolge sagte. Im November und Dezember solle dann die maximale Menge bereitstehen. Nach früheren Angaben soll der Impfstoff zunächst für den russischen Markt bestimmt sein.

Der russische Impfstoff mit dem Namen „Sputnik V“ wurde vor drei Wochen für eine breite Anwendung in der Bevölkerung registriert. Diese Genehmigung erfolgte, bevor die wichtige Testphase III überhaupt begonnen hatte. Erst in dieser Phase wird gewöhnlich an sehr vielen Teilnehmern überprüft, ob und wie gut ein Wirkstoff tatsächlich vor einer Infektion schützt und welche Nebenwirkungen auftreten. Das Vorgehen Moskaus löste international viel Kritik aus.

13.07 Uhr: Bayern führt zeitlich befristete Maskenpflicht im Schulunterricht ein

Mit einer Maskenpflicht für Schüler und Lehrer starten Bayerns weiterführende Schulen nach den Ferien ins neue Schuljahr. „Es ist ein Schulstart unter Corona-Bedingungen und dies, wo Corona wieder zulegt“, sagte Ministerpräsident Markus Söder am Montag nach Beratungen mit Vertretern von Eltern-, Schüler- und Lehrerverbänden in der Staatskanzlei in München. Der CSU-Chef betonte, dass die Infektionszahlen in ganz Europa wieder zunähmen. Daher sei es „ganz entscheidend“, mit großer Vorsicht in die Schulen zurückzukehren. Einzig ausgenommen von der Maskenpflicht im Unterricht sind Grundschulen. Die Ferien in Bayern gehen noch bis zum 7. September.

12.52 Uhr: Fixkosten-Zuschüsse für Firmen in der Corona-Krise kommen bislang kaum an

Die staatlichen Fixkosten-Zuschüsse für Firmen in der Corona-Krise kommen bislang nur in geringem Umfang bei den Unternehmen an. Wie aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervorgeht, zahlten die Bundesländer bisher rund 248 Millionen Euro aus - nur etwa ein Prozent der insgesamt dafür von der Bundesregierung zur Verfügung gestellten 24,6 Milliarden Euro. Grüne und FDP beklagten zu hohe bürokratische Hürden.

Die Bundesregierung hatte die Überbrückungshilfen im Juli auf den Weg gebracht, um denjenigen Unternehmen unter die Arme greifen, die von den Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung besonders betroffen sind und die trotz der Lockerungen auch in den Monaten Juni bis August mit enormen Umsatzeinbrüchen zu kämpfen hatten.

11.58 Uhr: 610 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Erwartungsgemäß hat das Robert Koch-Institut (RKI) am Montag vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. Nach Angaben vom frühen Montagmorgen hatten die Gesundheitsämter binnen 24 Stunden 610 Fälle an das RKI übermittelt. Die Fallzahlen an Sonntagen und Montagen sind oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 242.381 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Montagmorgen meldete (Datenstand 31.8., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9298. Seit dem Vortag wurden drei Todesfälle mehr gemeldet. Bis Montagmorgen hatten etwa 216.200 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

10.55 Uhr: Berlins Innensenator will Maskenpflicht bei Demonstrationen

Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) will nach den Massenversammlungen vom Wochenende eine generelle Maskenpflicht bei Demonstrationen in der Hauptstadt. Eine entsprechende Änderung der Infektionsschutzverordnung werde er dem Senat am Dienstag gemeinsam mit Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) vorschlagen, sagte Geisel am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Die Rechtsänderung sei "ein wichtiges Signal" an die Veranstalter der umstrittenen Demos vom Wochenende.

Am Samstag waren in Berlin nach Geisels Angaben bis zu 38.000 Menschen aus Protest gegen die Corona-Maßnahmen auf den Straßen - besonders bei der aufgelösten Demonstration am Samstagmittag wurde der Mindestabstand nicht eingehalten. Dort scheiterte der Versuch, als Auflage eine Maskenpflicht zu verfügen.

9.34 Uhr: Karl Lauterbach hält zweiten Lockdown für unwahrscheinlich

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hält in der Corona-Pandemie einen zweiten Lockdown für unwahrscheinlich. „Ein zweiter Lockdown wird nicht notwendig werden“, sagte er dem Magazin „Business Insider“. Wichtig sei, dass man klug teste und Infektionsketten effektiv nachverfolge. Und weiter: „Man muss die Schulen und Kitas durchgehend offenhalten, diese zu schließen halte ich für völlig falsch.“ Deutschland könne es sich auf keinen Fall leisten, die Schulen und Kitas noch einmal komplett zu schließen. Dies sei den Kindern nicht zuzumuten. Außerdem seien sie nicht so stark durch das Virus gefährdet.

Lauterbach plädierte daneben für eine Änderung bei der häuslichen Quarantäne. Hier genügten sieben Tage statt wie bisher zwei Wochen. Eine kürzere Isolation könne auch dazu führen, dass die Regeln besser eingehalten würden.

7.59 Uhr: Boris Palmer fordert Verpflichtung zur Nutzung der Corona-Warn-App

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) fordert eine Pflicht zur Nutzung der Corona-Warn-App. Weil die Nutzungsquote bei 30 Prozent liege, könne die App nur 9 Prozent aller Kontakte warnen, sagte Palmer der „Rhein-Neckar-Zeitung“. „Würden wir hingegen 80 Prozent Nutzungsquote erreichen, würden zwei Drittel gewarnt. Das könnte so effektiv sein wie ein Lockdown.“ Er stelle die Frage, was schlimmer wäre: „Nochmal die Wirtschaft strangulieren und die Biografien unserer Kinder schädigen oder die App installieren.“ Die Corona-Warn-App soll helfen, Infektionsketten nachzuverfolgen und zu unterbrechen.

7.08 Uhr: Mehr als 25 Millionen Corona-Infektionen weltweit

Die Zahl der weltweit registrierten Infektionen mit dem Coronavirus hat die Marke von 25 Millionen überschritten. Das geht aus Daten der Johns Hopkins Universität in Baltimore vom Sonntagabend (Ortszeit) hervor. Mit knapp 6 Millionen verzeichneten die USA dabei die höchste Zahl an Infektionen, gefolgt von Brasilien mit rund 3,9 Millionen Fällen. An dritter Stelle steht Indien, wo bisher 3,5 Millionen Infektionen registriert wurden.

Auch bei der Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung stehen die USA demnach an erster Stelle mit gut 183.000 - in einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern. An zweiter Stelle folgt auch hier Brasilien mit mehr als 120.000 Toten. Mexiko verzeichnet mit knapp 64.000 Todesfällen die dritthöchste Zahl. Insgesamt starben den Angaben zufolge seit Beginn der Pandemie bisher rund 845.000 Menschen weltweit nach einer Infektion mit dem Virus.

Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Experten gehen in jedem Fall von einer höheren Dunkelziffer aus.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 30. August: 

19.15 Uhr: Maskenpflicht im Unterricht in Nordrhein-Westfalen endet

Am Montag gilt für die Kinder und Jugendlichen der weiterführenden und berufsbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen ein letztes Mal Maskenpflicht im Unterricht. Damit endet in dem Bundesland eine Schutzmaßnahme gegen das Coronavirus, die es flächendeckend in keinem anderen Bundesland gibt. Für Grund- und Förderschüler der Primarstufe galt die Maskenpflicht im Unterricht auch in NRW nicht. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte angekündigt, den seit Schulbeginn geltenden Maskenzwang im Unterricht nicht über den 31. August hinaus zu verlängern, da die Infektionszahlen in NRW, entgegen dem Bundestrend, wieder zurückgegangen seien. Auf Schulhöfen und im Schulgebäude bleibt die Maskenpflicht für alle bestehen.

18.25 Uhr: 169 Menschen im Südwesten neu mit Coronavirus infiziert

Die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 41.942 gestiegen. Das sind 169 Menschen mehr als am Vortag. Dies geht aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes (LGA) vom Sonntag hervor. Als genesen gelten 36.757 Menschen. Im Zusammenhang mit dem Virus sind den Zahlen zufolge bisher 1866 Menschen gestorben. Seit dem Vortag ist diese Zahl unverändert. Der Anstieg der Fallzahlen sei zu einem großen Teil auf Reiserückkehrer zurückzuführen, hieß es. In den vergangenen sieben Tagen hing etwa die Hälfte der gemeldeten Fälle mit Rückkehrern aus dem Urlaub zusammen.

17.15 Uhr: Erneut Demonstrationen in Berlin - Versammlung am Brandenburger Tor

Nach der Demonstration und der Kundgebung am Samstag von mehreren Zehntausend Menschen gegen die Corona-Politik haben sich auch am Sonntag zahlreiche Gegner der Maßnahmen in Berlin versammelt. Am Brandenburger Tor war eine Kundgebung angemeldet mit etwa 2500 Menschen, wie ein Polizeisprecher sagte. Zuvor löste die Polizei eine Ansammlung mit rund 2000 Menschen an der Siegessäule auf. Die Menschen strömten dann weiter Richtung Brandenburger Tor, wie der Polizeisprecher sagte. An der Siegessäule standen die Menschen zuvor nach Angaben der Polizei zu dicht beieinander und hielten Abstände nicht ein. Es gab unter anderem Platzverweise. Um eine angemeldete Kundgebung handele es sich bei dieser Ansammlung nicht.

15.50 Uhr: Politikwissenschaftler: Rechte haben Corona-Proteste früh geprägt

Rechtsextreme haben die Proteste gegen die Pandemie-Politik in Deutschland nach Einschätzung eines Experten schon früh geprägt. Innerhalb der Protestbewegung werde die Auseinandersetzung über die Frage, ob man mit extremen Rechten auf die Straße gehen wolle, nach seiner Beobachtung bislang nicht offensiv geführt, sagte Simon Teune vom Institut für Protest- und Bewegungsforschung in Berlin. Auch bei Protesten am Samstag in der Bundeshauptstadt habe die extreme Rechte „das Demonstrationsgeschehen stark geprägt“: „Den Reichstag, die Treppen hochzustürmen, das war eine Aktion, die von diesen Gruppen ausgegangen ist.“ Es sei denkbar, dass die sogenannten Hygiene-Demonstrationen sich daran auseinanderdividierten, „weil sich die Leute entscheiden müssen, ob sie sich an der Seite von Holocaustleugnern, von Hooligans und von Reichsbürgern wohlfühlen oder nicht. Und sie werden auch diskutieren müssen, warum sich solche Gruppen von den Protesten angezogen fühlen.“ Wie eine solche Diskussion ausgehe, sei schwer abzusehen.

14.20 Uhr: Weniger wöchentliche Corona-Fälle - Lage stabilisiert sich womöglich

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben innerhalb eines Tages 785 neue Corona-Infektionen übermittelt. Dies meldete das Robert Koch-Institut (RKI) am Sonntag. Allerdings sind diese Zahlen mit Blick auf das wirkliche Infektionsgeschehen wenig aussagekräftig - an Sonntagen sind die gemeldeten Fallzahlen erfahrungsgemäß niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.

Einen Anhaltspunkt für die Beurteilung des Infektionsgeschehens liefern die ans RKI gemeldeten Fälle binnen einer Woche. Diese Zahl lag am Sonntag bei 7905 (Datenstand 30.8., 0 Uhr) und damit unter der vom Vortag (8023). Vor einer Woche (23.8.) lag der Wert noch bei 8528. Am Sonntag davor (16.8.) hatte er bei 6837, vor einem Monat (2.8.) bei 4127 gelegen.

Die Entwicklung der letzten Tage weise ebenso wie die wieder gestiegene Anzahl von Kreisen, die in den vergangenen sieben Tagen keine Corona-Fälle übermittelten, auf eine mögliche Stabilisierung der Lage hin, hieß es vom RKI. Aber: „Auch wenn die Fallzahlen in einigen Bundesländern wieder abnehmen, bleibt die Entwicklung der letzten Wochen weiterhin beunruhigend.“

Es falle auf, dass sich in den vergangenen Wochen vermehrt jüngere Menschen infizierten, hatte das RKI am Samstag mitgeteilt. Es gelte, eine Übertragung auf die älteren und besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu verhindern. „Sollten sich wieder vermehrt ältere Menschen infizieren, muss auch mit einem Wiederanstieg der Hospitalisierungen und Todesfälle gerechnet werden.“

13.30 Uhr: Empörung über Rechtsextreme auf Treppe des Reichstags

Die versuchte Erstürmung des Reichstagsgebäudes durch rechtsextreme Demonstranten am Rande der Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen hat breite Empörung ausgelöst. „Nazisymbole, Reichsbürger- und Kaiserreichflaggen haben vor dem Deutschen Bundestag rein gar nichts verloren“, kritisierte Bundesfinanzminister Olaf Scholz auf Twitter. Am Samstagabend hatten nach Polizeiangaben mehrere hundert Demonstranten die Treppe des Reichstagsgebäudes gestürmt. Die Beamten vor Ort hätten die Demonstranten abgedrängt und dabei auch Pfefferspray eingesetzt, sagte eine Polizeisprecherin. Es gab mehrere Festnahmen, die genaue Zahl war zunächst unklar.

Außenminister Heiko Maas (SPD) twitterte: „Reichsflaggen vorm Parlament sind beschämend.“ SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz schrieb: „Nazisymbole, Reichsbürger- & Kaiserreichflaggen haben vor dem Deutschen Bundestag rein gar nichts verloren.“ SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sagte, der Ältestenrat des Bundestages müsse klären, „wie Sicherheitskonzepte ausgesehen haben“.

Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt nannte die Bilder „erschütternd“. Vor dem Reichstagsgebäude hätten Demonstranten versucht, die Demokratie anzugreifen. „Dass ihnen das nicht gelingt, nicht heute, niemals, ist unser aller Auftrag“, appellierte sie auf Twitter. Der CDU-Politiker Norbert Röttgen nannte die Bilder „beschämend“. „Über dem Westportal des Reichstagsgebäudes steht 'Dem deutschen Volke'. Die absolute Mehrheit der Deutschen will keine Reichsfahnen auf den Stufen zu ihrem Parlament sehen“, erklärte Röttgen auf Twitter.

Zuvor hatte sich bereits Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bestürzt über die Ereignisse vor dem Reichstagsgebäude gezeigt. Der „Bild am Sonntag“ sagte er, „Meinungsvielfalt“ sei ein „Markenzeichen einer gesunden Gesellschaft“. Die Versammlungsfreiheit habe aber „dort ihre Grenzen, wo staatliche Regeln mit Füßen getreten werden“.

12.30 Uhr: Volkswirte: Entspannung, aber keine Entwarnung für Arbeitsmarkt

Die Lage auf den Arbeitsmarkt entspannt sich nach dem Corona-Schock nach Ansicht führender Finanzinstitute weiter. „Doch von einer nachhaltigen Trendwende kann kaum die Rede sein“, sagte Katharina Utermöhl von der Allianz-Gruppe in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Ab Herbst könne es wieder ungemütlicher für die deutsche Wirtschaft werden. „Das größte Risiko für den Aufschwung ist und bleibt der weitere Pandemieverlauf“, sagte Fritzi Köhler-Geib, Chef-Volkswirtin der staatlichen KfW-Gruppe. Für eine Entwarnung sei es deshalb viel zu früh.

Die Zahl der Arbeitslosen dürfte nach Einschätzungen von Marc Schattenberg von der Deutschen Bank im August saisonbereinigt um etwa 20 000 im Vergleich zum Vormonat gestiegen sein. Utermöhl rechnet saisonbereinigt mit einem leichten Rückgang der Menschen ohne Job um etwa 10 000. Im Juli hatte die Bundesagentur für Arbeit 2,91 Millionen Arbeitslose verzeichnet. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,3 Prozent. Die Statistik für August will die Bundesagentur am Dienstag (1.9.) vorstellen.

Frühindikatoren deuteten auf eine Stabilisierung des Arbeitsmarktes hin, sagte Schattenberg. „Der deutsche Arbeitsmarkt wird weiterhin deutlich von der Kurzarbeit gestützt, was das Ausmaß von Entlassungen bisher begrenzte“, sagte der Experte. Wegen der Verlängerung des Kurzarbeitergeldes bis Ende 2021 bleibe dieser stützende Effekt weiterhin wirksam.

Etwas weniger optimistisch ist Allianz-Expertin Utermöhl. Zwar steige die Einstellungsbereitschaft in einigen Branchen wieder, sagte sie. In den von der Corona-Pandemie am meisten betroffenen Branchen wie etwa Gastronomie und Tourismus stehe das dicke Ende aber noch bevor. „Angesicht der nur sehr verhaltenen Erholungsdynamik werden viele Firmen hier trotz staatlicher Unterstützungsmaßnahmen schlussendlich doch nicht um Jobstreichungen oder gar eine Insolvenz herumkommen.“

11.35 Uhr: Bundestag fährt coronabedingte Sicherheitsmaßnahmen hoch

Angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen fährt der Bundestag nach der Sommerpause seine Sicherheitsmaßnahmen hoch. In einer soeben verschickten Hausmitteilung empfiehlt Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble dringend das Tragen einer Maske in allen Gebäuden des Bundestages ab dem 1. September.„Diese dringende Empfehlung gilt ab dem Betreten der Liegenschaften grundsätzlich für alle Personen und alle Verkehrsflächen wie zum Beispiel die Flure und Treppenhäuser, Aufenthaltsbereiche, Sanitärräume, Gastronomiebereiche (mit Ausnahme am Tisch) und die Bibliothek, aber auch für Sitzungssäle und Besprechungsräume“, heißt es in der Hausmitteilung, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.

„Im Plenarsaal, in Sitzungssälen und Besprechungsräumen sowie in Büroräumen, insbesondere dem eigenen, kann die Maske abgenommen werden, wenn man einen Sitzplatz mit dem erforderlichen Abstand von mindestens 1,5 Metern eingenommen hat und eine gute Belüftung gewährleistet ist.“ Abgenommen werden könne die Maske auch bei Redebeiträgen im Plenarsaal und anderen Sitzungssälen, wobei auch hier auf die Einhaltung des Mindestabstands zu achten sei. Eine ähnliche „dringende Empfehlung“ zum Maske-Tragen hatte Schäuble vor kurzem schon den 709 Bundestagsabgeordneten in einem Schreiben gegeben. Die nun verschickte Hausmitteilung richtet sich vorrangig an die rund 3100 Beschäftigten der Bundestagsverwaltung sowie die knapp 2800 Mitarbeiter der Abgeordneten in Berlin.

10.35 Uhr: Wenig Schwerkranke trotz gestiegener Infektionszahlen

Trotz gestiegener Infektionszahlen liegen in deutschen Kliniken weiterhin vergleichsweise wenig Corona-Patienten. Nach den aktuellsten Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) waren in der Woche vom 17. bis 23. August rund 9.200 Menschen als Infizierte gemeldet worden - fast vier Mal so viele wie sechs Wochen zuvor. Von jenen Infizierten, zu denen es Angaben über ihren Behandlungsstatus gab (6981), mussten 323 ins Krankenhaus. Vor sechs Wochen lag die Zahl nur wenig niedriger.

Auch die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen ist seit Wochen ziemlich stabil und auf vergleichsweise niedrigem Stand. Tote gibt es kaum noch. Ein Grund für die vergleichsweise niedrige Anzahl der Corona-Patienten in Krankenhäusern könnte das gesunkene Durchschnittsalter der Neu-Infizierten sein. Hinzu kommt eine veränderte Teststrategie und mehr Wissen bei den Behandlungsmethoden.

10.00 Uhr: Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Sonntag mit 241.771 angegeben - ein Plus von 785 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 242.835 Infizierte. Das RKI berücksichtigt nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern, diese werden am Wochenende oft nicht vollständig übermittelt. Das RKI registrierte insgesamt 9295 Todesfälle und damit sechs mehr als am Vortag. Die JHU zählte 9299 Tote und bezifferte die Zahl der Genesenen auf 214.790. 

9.00 Uhr: Sensoren am Stuttgarter Flughafen sollen Abstand zwischen Passagieren überwachen

Am Stuttgarter Flughafen wird der Abstand zwischen Passagieren zum Schutz vor Corona-Infektionen mit Sensoren gemessen. So können überfüllte Orte im Gebäude erkannt und daraufhin neue Wegeführungen geplant werden, auch sollen auf diese Weise Infektionsherde verhindert werden. „Wir können jetzt schon feststellen, dass die Passagiere sich an Bodenmarkierungen halten“, sagte Riccarda Mark vom Flughafen. Trotz der Regeln werde im Gebäude nicht immer der vorgeschriebene Abstand eingehalten, zum Beispiel bei der Kontrolle der Passagiere vor dem Flug.

Den Großteil der 140 Sensoren nutzt der Flughafen schon seit einigen Jahren - sie werden eigentlich eingesetzt, um Wartezeiten bei der Sicherheitskontrolle zu verbessern. Techniker haben die Geräte aber modifiziert. Eine neue Software zeigt jetzt den Standort einer Person auf Computern mit einer Genauigkeit von zwanzig Zentimetern an, erklärte ein Sprecher. Das System hat eine Schweizer Firma entwickelt, die auf der Basis der Daten eine Übersichtskarte mit Orten erstellt, an denen sich Passagiere am Flughafen besonders in die Quere kommen. Das Programm kann den durchschnittlichen Abstand aller Passagiere im ganzen Flughafen errechnen.

Beim Datenschutz hat der Flughafen keine Bedenken: „Auf dem Sensor werden keine persönlichen Informationen erfasst - alle Menschen erscheinen nur als anonymer Punkt.“ Nach Angaben der Schweizer Firma ist der Flughafen europaweit einer der ersten, die diese Technik nutzen.

8.30 Uhr: Erster bekannter Fall von wiederholter Corona-Infektion in den USA 

Wissenschaftler haben einer Studie zufolge eine erneute Corona-Infektion eines bereits seit längerem genesenen Patienten in den USA nachgewiesen. Dies zeige, dass die Immunität nach einer Infektion nicht absolut sei und Mehrfachansteckungen möglich seien, hieß es in der Studie. Zudem sei die zweite Erkrankung des Patienten schwerer ausgefallen als die erste. Es sei aber unklar, inwieweit daraus generelle Schlussfolgerungen gezogen werden könnten.

Die Studie von Forschern um Richard Tillett von der Universität Nevada wurde beim Magazin „The Lancet“ eingereicht, bislang aber noch nicht unabhängig geprüft und veröffentlicht. Der Fall schien die erste nachgewiesene Zweifach-Infektion in den USA darzustellen.

Zuletzt hatten bereits Forscher in Hongkong, Belgien und den Niederlanden von dokumentierten Fällen erneuter Infektionen berichtet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht angesichts von inzwischen weltweit fast 25 Millionen Coronavirus-Infektionen davon aus, dass es sich dabei um Einzelfälle handelt. Wie lange die Immunität nach einer Ansteckung anhält und wie deren Dauer mit der Schwere des Krankheitsverlaufs zusammenhängt, ist auch gut acht Monate nach Beginn der Pandemie noch unklar.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 29. August:

20.30 Uhr: Demonstranten stürmen durch Absperrung auf Reichstags-Treppe

Demonstranten gegen die staatliche Corona-Politik haben am Samstagabend eine Absperrung am Reichstagsgebäude in Berlin durchbrochen. Sie seien die Treppe hoch gestürmt, berichtete ein dpa-Reporter am Ort. Polizeibeamte drängten die Menschen zurück, sie setzten Pfefferspray ein. Es kam zu Rangeleien. Am Reichstagsgebäude hatte es zuvor eine Kundgebung gegeben.

19.05 Uhr: Vegan-Koch Attila Hildmann bei Corona-Protesten festgenommen

An den Protesten gegen die Corona-Politik in Berlin haben nach Schätzungen der Behörden insgesamt rund 38 000 Menschen teilgenommen. Dies sagte Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Samstag vor Journalisten. Insgesamt seien über den Tag verteilt rund 300 Menschen festgenommen worden, allein vor der russischen Botschaft seien es etwa 200 gewesen.

 
Dort seien Beamte unter anderem aus einer Menge von rund 3000 sogenannten Reichsbürgern und Rechtsextremisten mit Steinen und Flaschen beworfen worden. Laut Polizei gab es auch dort Gefangenenbefreiungen. Festgenommen wurde vor der Botschaft auch der Vegan-Koch Attila Hildmann, der sich selbst „ultrarechts“ und einen Verschwörungsprediger nennt. Zu den genauen Hintergründen der Festnahme Hildmannns äußerte sich der Politiker nicht.
 

18.30 Uhr: Im Südwesten sind 199 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert

Die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 41 773 gestiegen. Das sind 199 Menschen mehr als am Vortag. Dies geht aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes (LGA) vom Samstag (Stand: 16.00 Uhr) hervor. Als genesen gelten 36 651 Menschen; gestorben im Zusammenhang mit dem Virus sind den LGA-Zahlen zufolge 1866 Personen, vier mehr als am Vortag.

Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 1,10 angegeben. Er gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

Heilbronn lag mit 45,2 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern erneut deutlich und als einzige Kommune im Bundesland über der kritischen Marke von 35 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage. Am Vortag waren es noch knapp 38,8 Fälle gewesen. Ab dem Wert von 35 gilt eine Vorwarnstufe.

17.40 Uhr: Protestdemo: Einzelne Rangeleien und Angriffe auf Einsatzkräfte 

Während der Proteste gegen die Corona-Politik in Berlin ist es vereinzelt zu Rangeleien und Angriffen auf Einsatzkräfte der Polizei gekommen. Im Bereich der Reichstagswiese seien Teile der Absperrung umgeworfen worden, twitterte die Polizei. „Es drangen Personen in den gesperrten Bereich vor.“ Dagegen sei die Polizei vorgegangen. Polizeisprecher Thilo Cablitz sagte dazu, dass es dort zu Rangeleien gekommen sei. Auf einer Bühne vor dem Reichstag hatte unter anderem der Vegan-Koch Attila Hildmann gesprochen, der immer wieder Verschwörungsmythen verbreitet.

Vor der Russischen Botschaft versammelten sich laut Cablitz rund 2000 Menschen. Dort seien Einsatzkräfte angegriffen worden. Weitere Angaben dazu konnte er vorerst nicht machen. 

16.35 Uhr: Kundgebung in Berlin: Redner fordert Aufhebung aller Corona-Gesetze

Mehrere Zehntausend Menschen haben an der Siegessäule in Berlin gegen die staatlichen Corona-Schutzauflagen demonstriert. Bei der Großkundgebung am Samstag forderte der Initiator Michael Ballweg von der Stuttgarter Initiative Querdenken, die Aufhebung aller zum Schutz vor der Corona-Pandemie erlassenen Gesetze sowie die sofortige Abdankung der Bundesregierung. Dafür bekam er großen Beifall. Zugleich dankte Ballweg der Berliner Polizei, „die uns ermöglichte, hier friedlich zu demonstrieren“.

Der US-Rechtsanwalt, Umweltaktivist und Impfgegner Robert Francis Kennedy junior, Neffe des US-Präsidenten John F. Kennedy, wandte sich in seinem Redebeitrag gegen den Aufbau des 5G-Mobilfunknetzes, warnte vor einem Überwachungsstaat und attackierte in diesem Zusammenhang unter anderem Microsoft-Gründer Bill Gates. Unter Verweis auf den berühmten Berlin-Besuch des US-Präsidenten Kennedy im Juni 1963 sagte er, sein Onkel sei damals nach Berlin gekommen, weil in der Stadt die Front gegen Totalitarismus verlaufen sei. „Heute ist Berlin wieder die Front gegen Totalitarismus“, fügte er an.

Am Rande der überwiegend friedlichen Proteste kam es zu vereinzelten Zusammenstößen mit der Polizei. Beamte wurden mit Steinen und Flaschen beworfen, mehrere Menschen wurden festgenommen. Auch Pfefferspray kam zum Einsatz, wie die Polizei weiter mitteilte. Auf Twitter informiert sie über die aktuelle Situation vor Ort:

15.45 Uhr: Polizei: Mehrere zehntausend Menschen demonstrieren an Siegessäule

Nach Auflösung der ersten Demonstration in Berlin-Mitte haben sich am Samstagnachmittag viele tausend Menschen aus Protest gegen die Corona-Politik an der Siegessäule und an der Straße des 17. Juni versammelt. Polizeisprecher Thilo Cablitz sprach von mehreren zehntausend Teilnehmern. Die rund zwei Kilometer lange Strecke war mit Demonstranten gut gefüllt. An der Straße des 17. Juni sollte es ab am Nachmittag eine Kundgebung geben.

Die Polizei rief die Menschen auf, nicht weiter hinzuzuströmen. Bei Twitter schrieb sie: 

14.55 Uhr: Sitzblockaden und Festnahmen am Rand der Berliner Corona-Demo

Nach der angeordneten Auflösung eines Protestzugs gegen die Corona-Politik mit mehreren Tausend Menschen in Berlin ist die Polizei zu verschiedenen Einsätzen im Stadtzentrum ausgerückt. So legten sich am Samstag auf dem Schiffbauerdamm rund 40 Menschen Boxbandagen an, wie die Polizei berichtete. In der Universitätsstraße seien zudem Hindernisse auf die Fahrbahn gebracht worden. In der Friedrichstraße habe außerdem ein Baucontainer gebrannt, zudem habe es eine Festnahme nach einem Flaschenwurf gegeben. Auf Videos war auch zu sehen, wie die Polizei Demonstranten wegtrug oder abdrängte, die auf der Straße sitzen blieben und nicht freiwillig gingen.

Die Polizei war mit rund 3000 Beamten im Einsatz. Am Nachmittag forderte die Einsatzleitung einen Hubschrauber an. Er sollte ein Livebild übertragen, um einen besseren Überblick über die Situation zu gewinnen.

13.10 Uhr: Polizei löst Berliner Demo gegen Corona-Politik auf

Die Berliner Polizei hat am frühen Nachmittag die Auflösung der umstrittenen Corona-Demonstration angekündigt. „Alle bisherigen Maßnahmen haben nicht zu einem Einhalten der Auflagen geführt“, teilte die Polizei am Samstag mit. „Mindestabstände werden von Ihnen flächendeckend trotz wiederholter Aufforderung nicht eingehalten“, hieß es in einer Durchsage an die Demonstranten. „Aus diesem Grund besteht keine andere Möglichkeit, als die Versammlung aufzulösen.“

Daher sei die Polizei an den Versammlungsleiter der Demo herangetreten und habe ihm mitgeteilt, dass seine Versammlung polizeilich aufgelöst werde, hieß es weiter in der Durchsage. Bis Samstagmittag versammelten sich nach Polizeiangaben etwa 18.000 Menschen in Berlin-Mitte. Die Demonstration hätte um elf Uhr beginnen sollen. Die Teilnehmer seien „mehrfach vergeblich aufgefordert“ worden, die Abstände einzuhalten.

13.06 Uhr: Etwa 18.000 Menschen bei umstrittener Großdemonstration gegen die Corona-Politik: Beginn verzögert, weil die Mindestabstände nicht eingehalten werden

In Berlin hat sich der Beginn der umstrittenen Demonstration gegen die Corona-Politik verzögert, weil die Mindestabstände nicht eingehalten werden. Bis Samstagmittag versammelten sich nach Polizeiangaben etwa 18.000 Menschen in Berlin-Mitte. Die Demonstration hätte um elf Uhr beginnen sollen. Die Teilnehmer seien "mehrfach vergeblich aufgefordert" worden, die Abstände einzuhalten. Daher sei das Tragen eines Mund-Nasenschutzes zur Auflage gemacht worden.

"Erst wenn die Abstände eingehalten werden, kann die Demo loslaufen", teilte die Berliner Polizei über den Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Die Polizei hatte im Vorfeld angekündigt, die Versammlungen bei Nichteinhaltung der Mindestabstände und Verstößen gegen weitere Corona-Auflagen aufzulösen. 

In der Menge waren zahlreiche Deutschland-Flaggen zu sehen, zeitweise skandierten die Demonstranten "Merkel weg". Bereits seit dem frühen Vormittag hatten sich Gegner der Corona-Politik in den Straßen rund um das Brandenburger Tor versammelt. Für den Demonstrationszug waren 17.000 Menschen angemeldet. Am Nachmittag soll dann auf der Straße des 17. Juni eine Großkundgebung mit 22.500 Teilnehmern stattfinden. 

Anmelder ist die Stuttgarter Initiative Querdenken 711, die bereits die Demonstration am 1. August organisiert hatte. Vor vier Wochen hatten mehr als 20.000 Menschen gegen die Corona-Eindämmungsmaßnahmen demonstriert. Dabei wurden Hygieneauflagen bewusst missachtet.

10.51 Uhr: Auftakt der Demonstration in Berlin- Rund 1000 Menschen versammelt

In Berlin haben sich auf der Straße Unter den Linden am Samstagvormittag bereits rund 1000 Teilnehmer für eine größere Demonstration gegen die Corona-Politik versammelt. Von dort soll ein Aufzug mit Protestierern durch Berlin ziehen zum Tiergarten und bis zur Straße des 17. Juni.

Vor dem Brandenburger Tor standen am Vormittag bereits viele Polizisten. Demonstrierende schrien „Tor auf“ und skandierten „Wir sind das Volk“. Eine riesige Deutschlandflagge war auf dem Boden vor dem Brandenburger Tor ausgelegt. Zu sehen waren auch Fahnen im Stil der bei Rechtsextremisten beliebten Reichskriegsflagge. Die Initiative Querdenken plant eine Kundgebung, für die rund 22 000 Menschen angemeldet waren.

Die Berliner Polizei hat sich auf einen Großeinsatz vorbereitet. Eigentlich wollte sie die Versammlungen verbieten, sie unterlag jedoch vor Gerichten. Die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Berlin gegen die Verbotsverfügung der Polizei wurde in der Nacht zum Samstag bekannt. Insgesamt sollen rund 3000 Polizisten bereitstehen.

9.55 Uhr: Berliner Polizei bereitet sich auf Demo gegen Corona-Politik vor

Die Berliner Polizei hat sich auf einen Großeinsatz zur Demonstration gegen staatliche Corona-Auflagen vorbereitet. Vor dem Brandenburger Tor standen am frühen Samstagmorgen bereits zahlreiche Polizeifahrzeuge. „Die Nacht war überwiegend ruhig“, sagte Polizeisprecher Thilo Cablitz. An mehreren Versammlungsorten seien bereits Polizeikräfte im Einsatz.

Die Initiative Querdenken plant am Samstagvormittag einen langen Demonstrationszug und eine Kundgebung, für die rund 22 000 Menschen angemeldet waren. Die Versammlungen können laut Gerichtsurteil stattfinden. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg bestätigte am frühen Samstagmorgen in zweiter Instanz, dass das zuvor erlassene Verbot der Polizei keinen Bestand hat. Diese Entscheidung ist rechtskräftig.

Insgesamt sollen rund 3000 Polizisten am Samstag bereit stehen. Im Regierungsviertel waren bereits vor Tagen Absperrgitter bereitgestellt worden. Bereits am Freitagabend hatten sich Demonstranten am Brandenburger Tor versammelt und gegen die deutsche Corona-Politik demonstriert.

8.26 Uhr: Wenig fette Beute: In Corona-Monaten wird seltener eingebrochen

Die Corona-Krise der vergangenen Monate scheint auch den Einbrechern zu schaffen zu machen. Nach den vorläufigen Zahlen des Landeskriminalamtes (LKA) geht die Zahl der Wohnungseinbrüche auch im sechsten Jahr hintereinander zurück - und das liegt auch an Ausgangsbeschränkungen und anderen Auflagen.

Bei den Wohnungseinbrüchen sind die Zahlen nach ersten Einschätzungen des LKA im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in den ersten sechs Monaten um rund 15 Prozent gesunken - das ist der tiefste Wert seit 2015. In der Unterkategorie der sogenannten Tageswohnungseinbrüche - das sind Taten zwischen 6.00 und 21.00 Uhr registrieren die Ermittler einen Rückgang um 10 Prozent. Noch deutlicher wird der Trend im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016: damals lag die Zahl der Wohnungseinbrüche um 55 Prozent über dem heutigen Niveau, bei den Einbrüchen am Tag sogar leicht über 60 Prozent.

„Der insgesamt deutliche Rückgang landesweit im ersten Halbjahr 2020 dürfte auf die Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zurückzuführen sein“, sagte ein Sprecher des LKA der Deutschen Presse-Agentur zur ersten Tendenz. Denn in den ersten drei Monaten dieses Jahres seien die Einbrecher noch ungefähr so aktiv gewesen wie im vergangenen Jahr, ab April setzte dann der deutliche Rückgang ein. Mit Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Verordnungen fehlte es nach Ansicht der Polizei zunehmend an Tatgelegenheit: Bewohner der vermeintlichen Ziele bleiben durch die Auflagen und das Arbeiten von zu Hause mehr daheim als sonst.

Allerdings zeigt die LKA-Tendenz auch: Die Schonfrist scheint für's Erste vorbei zu sein. Einbrecher sind zuletzt wieder stärker unterwegs gewesen. „Die Zahlen steigen wieder moderat an“, sagte der Sprecher. Nach Angaben des Innenministeriums für das Jahr 2019 bleibt fast jeder zweite Einbruch im Versuchsstadium. Nur rund jede fünfte Tat wird aufgeklärt.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 28. August:

22.17 Uhr: Zahl der Corona-Infektionen in Frankreich schnellt erneut in die Höhe

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Frankreich nimmt weiter rasant zu: Am Freitag meldete die Gesundheitsbehörde knapp 7400 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Es handele sich um ein "exponentielles Wachstum". Am Donnerstag hatte die Zahl der Neuinfektionen bei rund 6100 gelegen, am Mittwoch bei 5400.

Es handelt sich um die höchste Zahl bestätigter Neuinfektionen innerhalb eines Tages seit Einführung von Corona-Tests im großen Maßstab in Frankreich. Innerhalb der vergangenen sieben Tage waren in dem Land fast 900.000 Tests vorgenommen worden. Der Anteil positiver Tests lag in dieser Zeit bei 3,9 Prozent.

Frankreich ist mit mehr als 30.500 Todesfällen eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder Europas. Das Auswärtige Amt in Berlin rät derzeit wegen hoher Infektionszahlen von "nicht notwendigen, touristischen Reisen" in den Großraum Paris, die südfranzösische Region Provence-Alpes-Côte-d’Azur sowie ins Überseegebiet Französisch-Guayana ab.

19.30 Uhr: Corona-Zahlen gestiegen - Stadt München verhängt Alkoholverbot

In München gilt nach einem weiteren Anstieg der Corona-Zahlen ein nächtliches Alkoholverbot für den öffentlichen Raum. Der Warnwert von 35 Infizierten pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen war am Freitag nach Zahlen des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) überschritten und lag bei 35,27. «Damit tritt die Allgemeinverfügung in Kraft, die wir erlassen haben», sagte ein Sprecher der Stadt. Der Verkauf von Alkohol ist ab 21 Uhr bis 6 Uhr morgens verboten. Zudem darf Alkohol im öffentlichen Raum ab 23 Uhr bis 6 Uhr nicht mehr konsumiert werden. Ausnahmen gelten jeweils für den Ausschank in der Gastronomie und bei genehmigten Veranstaltungen. Auch in anderen bayerischen Städten gibt es bereits Alkoholverbote im öffentlichen Raum. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte schon vor Wochen die Kommunen aufgefordert, den Erlass entsprechender Regelungen zu prüfen. In Bamberg und Nürnberg ist es in Teilen der Altstadt bereits verboten, an den Wochenenden abends Alkohol zum Mitnehmen zu verkaufen.

18.50 Uhr: Die Fasnet ist stellenweise schon abgesagt. Wie steht es um die Weihnachtsmärkte? 

Mancher freut sich, andere schütteln den Kopf darüber: In diesen Tagen dürften die ersten Supermarktregale wieder mit Lebkuchen gefüllt werden. In anderen Jahren mag das ein einsamer früher Hinweis auf die Vorweihnachtszeit sein. Angesichts der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Diskussionen über die in noch fernerer Zukunft liegende Fasnet gibt es in diesem Jahr einen weiteren Anlass für viele Städte und Gemeinden, sich sehr früh Gedanken um die Adventswochen zu machen: Sollen die Weihnachtsmärkte stattfinden? Erste Hüttendörfer sind bereits abgesagt. Woanders steht die Entscheidung noch aus. Der SÜDKURIER hat bei Markt-Ausrichtern in der Bodensee-Region nachgefragt.

17 Uhr: Ungarn macht Grenzen wegen Corona-Anstiegs in Europa dicht

Ungarn schließt angesichts steigender Infektionszahlen mit dem Coronavirus im Ausland vom 1. September an seine Grenzen für ausländische Touristen. Das gab die Regierung in Budapest bekannt. Einreisen dürfen nur noch ungarische Staatsbürger, Ausländer müssen dazu einen triftigen Grund angeben. Die meisten neuen Infektionen in Ungarn seien aufgrund von Ansteckungen im Ausland festgestellt worden, sagte Regierungssprecher Gergely Gulyas.

In Ungarn mit einer Bevölkerung von rund zehn Millionen Menschen lag die Zahl der Neuinfektionen am Donnerstag bei 132 binnen 24 Stunden. Derzeit gilt Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen Räumen mit Ausnahme von Gaststätten, auch Abstände müssen eingehalten werden.

15.50 Uhr: Retten die langen Einkaufsabende den Einzelhandel? Die Aktionen in den Sommerferien haben nicht nur Befürworter

Mit langen Einkaufsabenden will der Villinger Einzelhandel Akzente setzen und sich aus dem Corona-Tief herauswinden. Nach dem 13. August findet nun der zweite Einkaufsabend am nächsten Donnerstag, 3. September, statt. Zahlreiche Geschäfte sind dann abends bis 21 Uhr geöffnet. Hilft dieser Ansatz dem Einzelhandel wirklich? Die Meinungen sind auch in der Händlerschaft geteilt. 

14.50 Uhr: Kostenlose Tests an Flughäfen und Autobahnen im Südwesten bis zum Ferienende

Die vom Land Baden-Württemberg eingerichteten Corona-Teststationen an Flughäfen, am Stuttgarter Hauptbahnhof und an zwei Autobahnen sollen bis mindestens zum Ende der Sommerferien betrieben werden. Das hat das Sozialministerium mitgeteilt. Es müssten zunächst unter anderem neue Bundesverordnungen abgewartet werden, um die am Donnerstag beschlossenen Regelungen in den Ländern umzusetzen. Auch auf Landesebene gebe es wegen der Umsetzung Abstimmungsbedarf. „Deshalb gibt es Stand heute erst einmal keine Änderung an den bestehenden Regelungen“, sagte ein Ministeriumssprecher.

13.45 Uhr: Gericht kippt Verbot von Demonstration gegen Corona-Politik

Das Berliner Verwaltungsgericht hat die Verbotsverfügung der Polizei für eine geplante Demonstration gegen die Corona-Politik gekippt. Die Veranstaltung am Samstag könne unter Auflagen stattfinden, sagte ein Gerichtssprecher. Der Beschluss ist noch nicht rechtskräftig. Das Land Berlin will nun das Oberverwaltungsgericht anrufen, wie Polizeipräsidentin Barbara Slowik kurz vor Bekanntgabe der Entscheidung für den Fall einer juristischen Niederlage in erster Instanz bekräftigt hatte.

Zu der Kundgebung am Samstag in Berlin hatte die Initiative Querdenken 711 aus Stuttgart 22.000 Teilnehmer angemeldet. Die Versammlungsbehörde der Polizei hatte diese größere Demonstration am Mittwoch verboten.

Als Grund für diesen Schritt hatte die Polizei angeführt, dass durch die Ansammlung Zehntausender Menschen - oft ohne Maske und Abstand - ein zu hohes Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung entstehe. Das habe bereits die Demonstration gegen die Corona-Politik am 1. August in Berlin gezeigt, bei der die meisten Demonstranten bewusst Hygieneregeln ignoriert hätten.

Das Verwaltungsgericht Berlin begründete seine Entscheidung nach Angaben des Sprechers nun damit, dass keine Voraussetzungen für ein Verbot vorlägen. Es gebe keine ausreichenden Anhaltspunkte für eine unmittelbare Gefahr für die öffentliche Sicherheit.  Der Anmelder habe durch die Bereitstellung von 900 Ordnern und hundert Deeskalationsteams "hinreichende Vorkehrungen" getroffen, entsprechend auf die Versammlungsteilnehmer einzuwirken, teilte das Gericht  mit. 

Allerdings muss der Veranstalter dem Urteil zufolge weitere Auflagen beachten: Im Bühnenbereich müssen Gitter aufgestellt werden, auch muss regelmäßig auf die Mindestabstände hingewiesen werden. 

12.51 Uhr: Merkel: „Normales“ Leben erst mit Corona-Impfstoff oder Medikament

Merkel bekräftigte in der Pressekonferenz ihre Warnung, dass Deutschland und die Welt erst dann wieder zu einem Leben wie vor der Corona-Krise zurückkehren können, wenn es einen Impfstoff und ein Medikament gegen das Virus gibt. „Es wird nicht so wie früher, solange wir keinen Impfstoff und kein Medikament haben“, so die Kanzlerin. Sie höre aber aus der „Entwicklungsszene“, dass es sehr hoffnungsvolle Ansätze für Impfstoffe gebe. Wenn man überlege, wie lange das sonst dauere, stecke im Kampf gegen das Virus viel Kraft und Wille, das voranzubringen.

12.44 Uhr: Merkel: „Nicht alles wird so sein, wie vor der Corona-Pandemie“

„Nicht alles wird wieder so sein, wie vor der Corona-Pandemie“, so Merkel weiter in ihrer Pressekonferenz. „Das trifft uns schon hart und existenziell.“ Merkel sagte: „Es gibt Härten, das ist gar keine Frage, für ganze Gruppen, große Härten.“ Die Politik müsse diese Härten dann durch Maßnahmen abfedern. Beim Krisenmanagement der Regierung sieht die Kanzlerin keine großen Fehler. „Ich finde, dass wir bislang nach bestem Wissen und Gewissen entschieden haben“, sagte sie.

 
Sie sei mit dem Gang der Ereignisse bisher „einigermaßen zufrieden“. Merkel räumte ein: „Wir haben sicherlich vielleicht nicht in dem Umfang gesehen, dass Menschen in Risikogebiete fahren. Ich habe auch nicht gedacht, dass jetzt zum Beispiel ganz Spanien jetzt wieder zu einem Risikogebiet erklärt werden musste. Aber das sind doch Entwicklungen, die können wir auch gar nicht voraussehen.“ Dazu sei die Situation zu dynamisch. „Kein Mensch weiß, wie der Winter abläuft“, sagte Merkel. Wann immer es neue Erkenntnisse gebe, müssten neue Maßnahmen getroffen werden.

12.40 Uhr: Krise als Herausforderung für finanzielle Tragkraft des Staates

In ihrer Sommerpressekonferenz bezeichnete Angela Merkel die Corona-Krise als „nicht gekannte Herausforderung“ für die finanzielle Tragkraft des Staates. Der Bundesregierung komme zugute, in den vergangenen Jahren sparsam und gut gewirtschaftet zu haben. Man könne sich alle Maßnahmen leisten und handle verantwortlich. Die Bundesregierung hatte milliardenschwere Hilfsprogramme beschlossen, um die wirtschaftlichen Folgen der Krise abzufedern. Merkel sagte, es gehe darum, das Potenzial von Fachkräften für die Zeit nach der Krise zu erhalten.
 
Es werde der Tag kommen, an dem es wieder Messen gebe und Messebauer gebraucht würden. Deutschland könne sich relativ viel leisten. Dies sei auch der Grund gewesen, dass sie sich zusammen mit Frankreich für Zuschüsse an andere europäische Staaten eingesetzt habe.

12.08 Uhr: Merkel stimmt in Corona-Krise auf schwierigen Herbst und Winter ein

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Bevölkerung in der Corona-Krise auf einen schwierigen Herbst und Winter eingestimmt. "Wir müssen damit rechnen, dass manches in den nächsten Monaten noch schwieriger werden wird", sagte Merkel heute in ihrer Sommerpressekonferenz in Berlin. Sie wies darauf hin, dass es nun wieder schwieriger werde, Veranstaltungen und Begegnungen im Freien stattfinden zu lassen, was im Sommer den Infektionsschutz erleichtert habe.

Auch wenn Deutschland nicht zuletzt wegen seines guten Gesundheitssystems bisher besser durch die Krise gekommen sei als andere Staaten, sei die Lage "unverändert ernst" und "wir nehmen sie auch weiterhin ernst". Dies gelte besonders angesichts wieder steigender Infektionszahlen.

10.50 Uhr: Spahn fordert Länder zu schärferer Kontrolle von Corona-Regeln auf

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Länder dazu aufgerufen, die Einhaltung der Corona-Regeln strenger zu kontrollieren. "Beim Vollzug ist sicher mehr möglich", sagte Spahn nach den Bund-Länder-Spitzenberatungen. Spahn äußerte sich in einem Doppelinterview mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Laschet sagte, er wünsche sich eine "Vollzugsoffensive" gegen Corona-Sünder für ganz Deutschland. "Gegen kalkulierten Rechtsbruch muss auch hier das Nulltoleranz-Prinzip gelten", sagte Laschet.

9.45 Uhr: Blutverdünner erhöhen Überlebenschancen bei Covid-19 wohl deutlich

Blutverdünner können bei Covid-19-Patienten das Sterberisiko deutlich senken. Das berichten US-Mediziner nach einer Studie mit knapp 4400 Teilnehmern im „Journal of the American College of Cardiology“. Demnach ging die Behandlung mit Blutverdünnern - unter Berücksichtigung des Zustands der Patienten - mit einer etwa halbierten Todesrate einher. Zudem war das Risiko für eine künstliche Beatmung um etwa 30 Prozent reduziert, wie die Gruppe um Valentin Fuster vom Mount Sinai Hospital in New York schreibt.
 
„Als Ärztin, die Covid-19-Patienten an vorderster Front behandelt hat, weiß ich, wie wichtig es ist, Antworten darauf zu haben, was die beste Behandlung für diese Patienten bedeutet“, wird Ko-Autorin Anuradha Lala in einer Mitteilung der Klinik zitiert. Sie und ihre Kollegen hatten Patientendaten von März und April aus fünf Krankenhäusern der Mount Sinai-Gruppe in New York analysiert.

9.20 Uhr: Neue Einschränkungen auf Mallorca: Strände werden nachts geschlossen

Zur Eindämmung der steigenden Corona-Infektionszahlen werden auf Mallorca neue Einschränkungen eingeführt: Unter anderem sollen nächtliche Strand- und Parkbesuche untersagt werden. Über die am Mittwochabend in Palma angekündigten Restriktionen wollte die Regionalregierung der Balearen weiter beraten. Sie sollen den Aussagen zufolge nach Möglichkeit schon am Freitag nach der Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft treten. Auf den Balearen waren am Mittwoch 336 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet worden. Die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie kletterte damit auf knapp 7000 Fälle - mehr als ein Drittel davon im August.

8.33 Uhr: Kanzleramtschef warnt vor zweiter „Welle mit Wucht“

Kanzleramtschef Helge Braun hat die jüngsten Beschlüsse von Bund und Ländern verteidigt, zur Eindämmung der Corona-Pandemie keine weiteren Lockerungen zuzulassen und einige Corona-Auflagen zu verschärfen. Im Sommer sei es einfacher, das Virus im Griff zu halten, sagte Braun in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“. Wenn es kälter werde und sich viele Menschen in Innenräumen träfen, dann könne es sein, dass eine „zweite Welle mit Wucht“ komme.

8.13 Uhr: Umfrage zu Ausbildung: Corona verunsichert Jugend

Die Corona-Krise verunsichert einer Umfrage zufolge viele junge Menschen mit Blick auf ihre Ausbildungschancen. In einer repräsentativen Erhebung unter 14- bis 20-Jährigen im Auftrag der Bertelsmann Stiftung meinten 61 Prozent der rund 1700 Befragten, durch die Pandemie hätten sich die Chancen auf eine Ausbildung verschlechtert. Bezogen auf ein Studium fiel diese Befürchtung mit 23 Prozent deutlich geringer aus, wie aus der am Freitag in Gütersloh veröffentlichten Untersuchung hervorgeht.

7.36 Uhr: Erste Schule mit Maskenpflicht: Wegen hoher Ansteckungszahlen ordnet Aargauer Kantonsärztin Konsequenzen an

Binnen weniger Tage haben sich mehrere Schüler an einer Aargauer Kantonsschule mit dem Corona-Virus angesteckt. Insgesamt neun Schüler aus sieben verschiedenen Abteilungen der Kantonsschule Wettingen (KSWE) im Kanton Aargau sind seit dem vergangenen Wochenende positiv auf Covid-19 getestet worden. Nun wird auf dem gesamten Schulareal das Tragen einer Schutzmaske angeordnet. Dies ist aber nicht die einzige Konsequenz aus der aktuellen Entwicklung.

7.07 Uhr: Beamtenbund: Enormer Mehraufwand für Corona-Verschärfungen

Der Beamtenbund dbb rechnet mit Mehraufwand für Polizei und Behörden für die Durchsetzung der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie in der Größenordnung von mehreren tausend Stellen. „Es kommt eine Menge Arbeit auf die Kolleginnen und Kollegen, vor allem bei Polizei, Ordnungs- und Gesundheitsämtern zu“, sagte der Vorsitzende von dbb beamtenbund und tarifunion, Ulrich Silberbach in Berlin. Silberbach begrüßte die beschlossenen Maßnahmen. Sie könnten helfen, einen zweiten großen Lockdown zu verhindern.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 27. August:

20 Uhr: Baden-Württemberg hebt Mindestbußgeld für Maskenverweigerer an

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die neuen Regeln von Bund und Ländern angesichts der wieder steigenden Corona-Infektionszahlen verteidigt und an die Verantwortung jedes Einzelnen appelliert. Das Land stehe „an einer Wegscheide“, sagte der Grünen-Politiker. Die Infektionszahlen hätten ein gefährliches Niveau erreicht und drohten den Erfolg der ersten Jahreshälfte im Kampf gegen die Pandemie zu zerstören. „Das Virus macht keine Sommerpause, es ist immer noch da“, sagte Kretschmann. Die zweite Hälfte des Jahres werde nicht leichter werden als die ersten sechs Monate, warnte er in einer Video-Stellungnahme. Die Infektionszahlen müssten zwingend zurückgehen, um die Lockerungen der vergangenen Wochen nicht zu gefährden.
Bund und Länder hatten heute in einer gemeinsamen Beratung unter anderem beschlossen, Verstöße gegen die Corona-Beschränkungen schärfer zu ahnden. In Baden-Württemberg werde nun wie in weiten Teilen Deutschlands auch ein Bußgeld von mindestens 50 statt wie bislang 25 Euro erhoben, wenn eine Maske nicht wie vorgeschrieben getragen wird, sagte Kretschmann. Auf ein bundesweit einheitliches Vorgehen konnten sich Bund und Länder nicht einigen. Bayern will bei der deutlich schärferen Strafe von 250 bis 500 Euro in seinem Land zu bleiben. Sachsen-Anhalt will laut Ministerpräsident Reiner Haseloff gar kein Bußgeld erheben.

17.50 Uhr: Mehr Tests, höheres Bußgeld: Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie verfolgen die Länder längst ganz unterschiedliche Linien. Auf ein paar neue Leitplanken haben sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten bei ihren Gesprächen am Donnerstag nun aber geeinigt. Ein Überblick.

17.20 Uhr: Mit UV-Licht gegen Corona: Gottmadinger Firma entwickelt Luftreiniger für Schulräume

In Gottmadingen nimmt ein Maschinenbau-Unternehmen den Kampf gegen Corona auf. Die Firma Dukart entwickelt Luftreiniger, die Viren in Klassenzimmern abtöten sollen. Die verwendete UV-C-Lichttechnik setzen auch die New Yorker Wasserwerke ein, und sie ist auch auf Landesebene Thema.

16.50 Uhr: Bund und Länder finden keine Einigung bei Feiern im Privatbereich

Bund und Länder haben sich bei den umstrittenen Feierlichkeiten im Familien- und Freundeskreis nicht auf bundesweit geltende Obergrenzen für Teilnehmerzahlen einigen können. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus der Beratungsrunde von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten. Die Bürger werden gebeten, in jedem Einzelfall kritisch abzuwägen, ob, wie und in welchem Umfang private Feierlichkeiten nötig und vertretbar seien. Gegen die Vorschläge für eine Rahmenvorgabe für maximale Teilnehmerzahlen gab es nach Teilnehmerangaben breiten Widerstand. Es habe zahlreiche Wortmeldungen gegen pauschale Regeln gegeben. Merkel wollte erreichen, dass der Teilnehmerkreis bei einer Zusammenkunft in privat genutzten Räumen und auf solchen Grundstücken auf maximal 25 Teilnehmer beschränkt werde. Bei privaten Veranstaltungen und Feiern außerhalb des Privatbereichs sollten künftig 50 Teilnehmer erlaubt sein.

14.05 Uhr: Merkel für spätere Entscheidung über Fastnacht und Weihnachtsmärkte

Kanzlerin Angela Merkel will erst später über die Zulassung von Karnevalsveranstaltungen und Weihnachtsmärkten entscheiden. Das werde und müsse heute nicht entschieden werden, sagte Merkel  in ihren Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder über Maßnahmen gegen die steigenden Infektionszahlen mit dem Corona-Virus. Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder habe ihr zugestimmt. Er sei nie für eine Totalabsage von Fasching oder Karneval gewesen, habe er erklärt.

Sachsen habe in der Runde auf die Zulassung von Weihnachtsmärkten gedrängt, hieß es weiter - offensichtlich vor dem Hintergrund von Befürchtungen, der berühmte Dresdner Weihnachtsmarkt müsse abgesagt werden.

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13.15 Uhr: Frankreich weist 19 neue Corona-Risikogebiete aus

Frankreich hat 19 neue Corona-Risikogebiete ausgewiesen. Damit gelten nun 21 Verwaltungsbezirke als "rote Zonen", wie Premierminister Jean Castex am Donnerstag in Paris mitteilte. Die Einstufung ermöglicht es den Behörden, die Corona-Maßnahmen auszuweiten. Damit reagiert die Regierung auf den starken Anstieg der Infektionszahlen. Auch ein Großteil des Mittelmeer-Raums sowie die Verwaltungsbezirke um die Großstädte Bordeaux und Toulouse gehören nun zu den besonders betroffenen Gebieten. Dort übersteigt die Zahl der Neuansteckungen die Schwelle von 50 auf 100.000 Einwohner.

13.05 Uhr: Polizei stoppt Fernbus mit 32 Maskenverweigerern

Die Polizei hat in Freilassing einen Fernbus mit 32 Maskenverweigerern gestoppt. Nach Angaben vom Donnerstag hielten die Beamten den Bus im Landkreis Berchtesgadener Land an, um die Einhaltung der Maskenpflicht zu überprüfen. Nach der Kontrolle am Mittwochabend wurden die Fahrgäste angezeigt, sie erhielten eine Geldstrafe von je 250 Euro.

12.51 Uhr: Mindestbußgeld von 50 Euro für Maskenverweigerer

Bund und Länder haben sich darauf verständigt, bei Verstößen gegen die Maskenpflicht ein Bußgeld von mindestens 50 Euro zu erheben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder. Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) hatte in der Diskussion ein Mindestbußgeld abgelehnt und erklärt, er werde die Regelung in seinem Land nicht mitmachen, was er in einer Protokollnotiz festhalten lassen wollte.

11.55 Uhr: Experten blicken zuversichtlich auf Entwicklung des Arbeitsmarktes

Auf dem deutschen Arbeitsmarkt deutet sich eine Verbesserung der Lage an. „Die deutschen Unternehmen fahren ihre Entlassungspläne zurück“, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung des ifo-Instituts. Das auf Basis von Umfrageergebnissen ermittelte Beschäftigungsbarometer des Münchener Instituts sei im August auf 95,4 Punkte gestiegen, nach 93,2 Punkten im Juli.

10.50 Uhr: Corona in Südkorea: Höchster Anstieg an Neuinfektionen seit März

Nach dem höchsten Tagesanstieg von Corona-Neuinfektionen in Südkorea seit fast sechs Monaten erwägen die Behörden eine weitere Verschärfung der Regeln zur Vermeidung sozialer Kontakte. Am Mittwoch übertraf die Zahl der täglich erfassten Fälle zum ersten Mal seit Anfang März wieder die Marke von 400. Die Gesamtzahl der Infektionen erhöhte sich um 441 auf 18.706, wie die Zentren für Gesundheitskontrolle und Prävention am Donnerstag mitteilten. Bisher wurden 313 Todesopfer in Verbindung mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet.

9.41 Uhr: Eltern bekommen zusätzlich fünf Tage bei krankem Kind

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will das Kinderkrankentagegeld so regeln, dass in diesem Jahr gesetzlich Versicherten pro Elternteil fünf zusätzliche Tage gewährt werden. Alleinerziehende sollen zehn zusätzliche Tage für die Betreuung eines kranken Kindes bekommen. Das geht aus einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Beschlussvorlage des Bundes für die Runde der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag hervor.

9.26 Uhr: Bund: Großveranstaltungen bis Ende des Jahres verbieten

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will, dass Großveranstaltungen wie Volksfeste, größere Sportveranstaltungen mit Zuschauern, größere Konzerte, Festivals oder Dorf-Schützenfeste bis mindestens 31. Dezember 2020 verboten bleiben. Ausnahmen könne es in Regionen mit sehr geringen Infektionszahlen geben, wenn sichergestellt sei, dass die Teilnehmer ausschließlich aus dieser Region oder aus umliegenden Regionen mit entsprechenden Entwicklungen kommen, heißt es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in einer Beschlussvorlage des Bundes für die Runde der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag.

9.22 Uhr: Teilnehmerzahl bei Privatfeiern soll wegen Corona auf 25 begrenzt werden

An privaten Feiern sollen nach Vorstellung der Bundesregierung wegen der Corona-Pandemie bis auf weiteres nur noch maximal 25 Menschen teilnehmen können. „Leider haben die letzten Wochen gezeigt, dass gerade Feierlichkeiten im Familien- oder Freundeskreis Infektionen verbreiten können“, heißt es in der Beschlussvorlage für die Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten. Die Begrenzung auf 25 Teilnehmer solle bei Zusammenkünften „in privat genutzten Räumen und auf privat genutzten Grundstücken“ gelten.

9.15 Uhr: Bund: Ende kostenloser Corona-Tests aus Nicht-Risikogebieten

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will die kostenlosen Corona-Tests für Einreisende aus Nicht-Risikogebieten am Ende der Sommerferien aller Bundesländer mit dem 15. September beenden. In dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Beschlussentwurf des Bundes wird darauf hingewiesen, dass Reiserückkehrer aus Risikogebieten in jedem Fall verpflichtet seien, sich unverzüglich für 14 Tage nach ihrer Einreise in Quarantäne zu begeben.

8.30 Uhr: Fast jeder zweite Deutsche für generelle Maskenpflicht am Arbeitsplatz

Fast die Hälfte der Bundesbürger befürwortet eine generelle Maskenpflicht am Arbeitsplatz. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der "Augsburger Allgemeinen" sagten 46,5 Prozent der Befragten, sie hielten eine entsprechende Corona-Schutzmaßnahme für richtig. 37 Prozent lehnten demnach einen verpflichtenden Mund-Nasen-Schutz am Arbeitsplatz ab. 16,5 Prozent äußerten sich unentschieden.

8 Uhr: Musiker Udo Lindenberg kritisiert Maskenverweigerer

Rockmusiker Udo Lindenberg hat kein Verständnis für Gegner der Corona-Maßnahmen. „Wir brauchen die kollektive Mega-Power, also: Maske auf und mit panischer Konsequenz da durch!“, sagte Lindenberg in Hamburg. „Wenn die hirntoten Risikopiloten durch die Aerosole zischen, wird es ganz viele noch erwischen“, kritisierte er etwa Maskenverweigerer. „Nur wenn wir alle cool bleiben und uns an die Regeln halten, können wir das Ding unter Kontrolle kriegen.“ Wer den Schutz gegen die Ausbreitung des Virus ignoriere, gefährde nicht nur andere Menschen, „sondern bedroht auch die möglichst schnelle Rückkehr unserer geilen, breit aufgestellten Kulturszene in Deutschland“.

7.07 Uhr: Forderungen nach bundesweit einheitlichen Corona-Regeln nehmen zu

Vor den Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Regierungschefs der Bundesländer an diesem Donnerstag haben die Forderungen nach bundesweit einheitlichen Corona-Regeln zugenommen. Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), sagte, bei den zentralen Regeln zu Abstand, Maskenpflicht, Quarantäne und Auslandsreisen würden einheitliche Lösungen gebraucht. Ihre rheinland-pfälzische Kollegin Malu Dreyer (SPD) und der Deutsche Städtetag forderten einen einheitlichen Bußgeldkatalog für Verstöße gegen die Corona-Auflagen. Merkel berät ab 11 Uhr mit den Länderchefs in einer Videokonferenz über die Lage in der Corona-Pandemie.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 26. August:

22.40 Uhr: EU-Handelskommissar Hogan tritt wegen Verstoßes gegen Corona-Regeln zurück 

Der EU-Handelskommissar Phil Hogan legt wegen eines Verstoßes gegen die Corona-Regeln sein Amt nieder. „Ja, er tritt zurück“, sagte Hogans Sprecher am Mittwochabend der Nachrichtenagentur AFP. Der Ire hatte im Zuge einer Reise in seine Heimat bei einem Abendessen der Golfgesellschaft gegen die Corona-Auflagen verstoßen.

Der sogenannte Golfgate-Skandal führte in Irland bereits zu einer Reihe von Politiker-Rücktritten. Unter anderem legte die Landwirtschaftsministerin ihr Amt nieder. Hogan hatte laut einer Erklärung der irischen Regierung nach seiner Ankunft in Irland Mitte August eine zweiwöchige Quarantäne versäumt und außerdem gegen Reisebeschränkungen innerhalb des Landes verstoßen. Hogan entschuldigte sich am Dienstag für sein Verhalten. Der Posten des Handelskommissars ist einer der bedeutendsten im Kabinett von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen.

21.50 Uhr: Verband: Südwest-Krankenhäuser für steigende Corona-Zahlen gewappnet

Die Baden-Württembegische Krankenhausgesellschaft (BWKG) sieht die rund 200 Krankenhäuser im Land gut vorbereitet für den Fall, dass wieder mehr Covid-19-Patienten behandelt werden müssten. „Die Krankenhäuser sind aktuell in Hab-Acht-Stellung“, sagte BWKG-Vorstandschef Detlef Piepenburg am Mittwoch in Stuttgart. „Das heißt, sie beobachten das Infektionsgeschehen im Land ganz genau.“ Die Einrichtungen stünden dazu in enger Abstimmung mit den Gesundheitsämtern, um schnell reagieren zu können, falls die Zahl schwerer Covid-19-Fälle steigen sollte. Zuerst hatten „Heilbronner Stimme“ und „Mannheimer Morgen“ berichtet.

In den Südwest-Krankenhäusern, die zusammen über mehr als 57.000 Betten verfügen, sind derzeit etwa 3.300 Beatmungsplätze vorhanden. Laut Piepenburg würden „rund 30 Prozent der Intensivkapazitäten“ für Covid-19-Patienten frei gehalten. Außerdem könnten zusätzliche Beatmungsplätze etwa in Operationssälen oder Aufwachräumen eingerichtet werden. Auch verfügten die Kliniken inzwischen über mehr Beatmungsgeräte als zu Beginn der Pandemie.

Aktuell werden der BWKG zufolge in baden-württembergischen Krankenhäusern 194 Covid-19-Patienten behandelt, 42 von ihnen müssten beatmet werden.

20 Uhr: Norwegen ordnet Quarantäne für Reisende aus Deutschland an

Reisende aus Deutschland, die nach Norwegen kommen, müssen ab dem Wochenende für zehn Tage in Quarantäne. Das hat das norwegische Außenministerium bekanntgegeben. Dasselbe gelte für Reisende aus Liechtenstein und einigen Regionen in Schweden.

Damit folgte die Regierung dem Rat der Gesundheitsbehörden (FHI), die den Anstieg der registrierten Corona-Fälle in Deutschland mit Sorge beobachtet hatten. „Bis zum 23. August waren es 20 Fälle pro 100.000 Einwohner, und es wird erwartet, dass es in den nächsten Tagen zunehmen wird“, hieß es auf der Internetseite des FHI. Die Quarantäne-Regel tritt um Mitternacht zu Samstag in Kraft. Ein generelles Einreiseverbot ist das aber nicht. 

Nach Informationen des Auswärtigen Amtes in Berlin müssen Einreisende aus Deutschland eine feste Adresse und geeignete Unterkunft für die nächsten 10 Tage durch aussagekräftige Dokumente (z. B. Buchungsbestätigung) nachweisen. Campingplätze entsprächen nicht den Vorgaben.

18.30 Uhr: Schweiz meldet so viele neue Corona-Fälle wie seit April nicht mehr

 Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit hat innerhalb von 24 Stunden so viele neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet wie seit April nicht mehr. Insgesamt waren es Stand Mittwoch in der Schweiz und Liechtenstein zusammen 383 neue Fälle. Gemessen an der Bevölkerung ist das deutlich mehr als doppelt so viel wie in Deutschland. Deutschland hat knapp zehn mal so viele Einwohner wie die Schweiz.

Gesundheitsminister Alain Berset hatte schon vergangene Woche davor gewarnt, dass die Situation außer Kontrolle geraten könnte. Er mahnte die Bevölkerung, die Schutzmaßnahmen umzusetzen: „Es ist nicht einfach, die Abstands- und Quarantäneregeln einzuhalten, aber tun Sie es.“ Immer mehr Kantone führen die Maskenpflicht in Geschäften ein. Ab Donnerstag gilt dies auch in Zürich.

17 Uhr: Entlassungen bei Holidaycheck in Kreuzlingen, Reisebüros kämpfen ums Überleben

Holidaycheck, das Reiseportal, das auf eine Konstanzer Gründung zurückgeht, hat es hart getroffen. Das Ferienportal wird 100 Arbeitsstellen streichen, 50 von aktuell 250 direkt am Standort Kreuzlingen/Bottighofen. Betroffen sind aber auch die Standorte München sowie Warschau und Poznan in Polen, wie Ulrike Mittereder, Public Relations Managerin von Holidaycheck, auf Anfrage berichtet. Die betroffenen Mitarbeiter würden nun vom Unternehmen mit allen verfügbaren Ressourcen unterstützt, um den Ausstieg so sozialverträglich wie möglich zu gestalten.

Als Grund nennt Ulrike Mittereder den starken Rückgang bei der Nachfrage nach Urlaubsreisen in der Folge der Corona-Pandemie. „Dies führte zu einem erheblichen Umsatz- und Ergebniseinbruch bei der HolidayCheck Group AG sowie in der gesamten Reisebranche. Um die Liquidität des Unternehmens zu schonen, wurden in den zurückliegenden Monaten umfassende Einsparmaßnahmen in allen Kostenbereichen in die Wege geleitet“, schreibt Mittereder weiter.

Die Reisebranche kommt in dieser Krise nur schwer zur wirtschaftlichen Erholung. Auch die Inhaber von Konstanzer Reisebüros berichten von harten Bedingungen.

15.50 Uhr: Nach Berliner Demonstrationsverbot Aufrufe zu Gewalt im Netz

Ungeachtet des Verbots der geplanten Berliner Großdemonstration gegen die Corona-Politik mehren sich im Internet Aufrufe, am kommenden Wochenende trotzdem in die Hauptstadt zu reisen und zu protestieren. Teilweise wurde dabei Gewalt und politischer Umsturz gefordert. „Die extremeren Kräfte pochen gerade darauf, die Demonstration durchzuführen“, sagte der Politikwissenschaftler Josef Holnburger. Er forscht zu Verschwörungsmythen in sozialen Medien.

Dort wird selbst vor Gewalt nicht zurückgeschreckt. Auch Waffen seien ab jetzt zur Gegenwehr erlaubt, hieß es etwa im Messenger-Dienst Telegram. Es wird zum „Sturm auf Berlin“ angestachelt, rechtsextreme Influencer rufen zu Reisen in die Hauptstadt auf. Es gebe die Stimmung: „Jetzt erst recht!“, so Holnburger.

Weil mit Verstößen gegen die Infektionsschutzverordnung gerechnet wird, machte Berlins Innensenator Andreas Geisel die Absage der geplanten Demonstrationen bekannt. Kurz darauf wurden die Anhänger in sozialen Medien massiv mobilisiert.

15 Uhr: Wie gut sind unsere Schulen jetzt für Fernunterricht gerüstet?

Was, wenn Klassen oder ganze Schulen im Herbst aufgrund des Infektionsgeschehens wieder heimgeschickt werden und zum Fernunterricht zurückgekehrt werden muss? Die Kultusministerin sieht Baden-Württemberg nach den Ferien für den Fall der Fälle deutlich besser aufgestellt als zu Beginn der Pandemie. Schulträger und Lehrkräfte zweifeln.

13.05 Uhr: Rund 23,7 Millionen Masken für Lehrer an Schulen im Südwesten

 Baden-Württemberg stattet seine Lehrer mit 23,7 Millionen Masken aus. Ab Ende August werden die Mund-Nasen-Bedeckungen an 2800 weiterführende Einrichtungen wie Gesamtschulen, Berufsschulen und Gymnasien geliefert. Auch Hausmeister und Sekretariatsmitarbeiter sollen versorgt werden. Die Anzahl der Masken orientiert sich am Personal der Schule, wie eine Sprecherin des Kultusministeriums mitteilte. Grundschulen werden nicht ausgestattet, dort gilt allerdings auch keine Maskenpflicht. 

In einem Schreiben des Ministeriums an die Schulen wird darüber informiert, dass einem Lehrer maximal drei Masken pro Tag zustehen. Bis zum Ende des Jahres soll der Bestand nach Einschätzung des Ministeriums reichen. 

11.50 Uhr: Reisewarnung für mehr als 160 Länder bis 14. September verlängert

Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für Touristen wegen der Corona-Pandemie für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union bis zum 14. September verlängert. Das wurde jetzt in der Kabinettssitzung in Berlin entschieden.
 
Außenminister Heiko Maas hatte am 17. März eine Reisewarnung für Touristen für alle rund 200 Länder der Welt ausgesprochen. Im Juni wurden dann die Länder der Europäischen Union, des grenzkontrollfreien Schengen-Raums sowie Großbritannien, Andorra, Monaco, San Marino und der Vatikanstaat ausgenommen. Später kamen noch Teile der Türkei hinzu.
 
Für die anderen mehr als 160 Länder wurde die Reisewarnung zunächst bis zum 31. August verlängert. Jetzt gilt sie bis Mitte September, dann muss neu entschieden werden. Eine Reisewarnung ist kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung haben. Allerdings hat sie auch eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.

11.30 Uhr: Kontrollen von Corona-Quarantäne werden laut Spahn verstärkt

Die Kontrolle der Quarantänepflicht nach Einreisen aus einem Risikogebiet soll nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verstärkt werden. Es gebe bereits jetzt stichprobenartige Kontrollen, sagte Spahn in Berlin. „Diese sollen noch verstärkt werden.“ Als Maßnahme dazu habe das Bundeskabinett eine stärkere Digitalisierung beschlossen. Digitale Aussteigekarten etwa bei Flugreisen sollten dabei helfen, die Gesundheitsämter vor Ort zu entlasten.
 
Spahn sagte, nach Ende der Hauptreisezeit werde es ein „verstärktes Quarantäneregime“ für Einreisen aus Risikogebieten geben. Er sei zuversichtlich, dass dies bei den Gesprächen der Länderregierungschefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag beschlossen werde. Mit Blick auf den Herbst und Winter müssten gerade Krankenhäuser und Pflegeheime noch stärker vor dem Coronavirus geschützt werden.

10.40 Uhr: Berlin verbietet neuerliche Proteste gegen Corona-Maßnahmen am Wochenende

Die Berliner Versammlungsbehörde hat mehrere für das Wochenende geplante Demonstrationen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verboten. Es sei damit zu rechnen, „dass es bei dem zu erwartenden Kreis der Teilnehmenden zu Verstößen gegen die geltende Infektionsschutzverordnung kommen wird“, teilte die Senatsverwaltung für Inneres zur Begründung mit. Bereits die vorangegangenen einschlägigen Versammlungen vom 1. August hätten gezeigt, „dass die Teilnehmenden sich bewusst über bestehende Hygieneregeln und entsprechende Auflagen hinweggesetzt haben“, hieß es in der Mitteilung der Senatsverwaltung weiter.
 
Innensenator Andreas Geisel (SPD) kündigte ein entschiedenes Einschreiten der Polizei im Fall von Ansammlungen an. „Ich bin nicht bereit, ein zweites Mal hinzunehmen, dass Berlin als Bühne für Corona-Leugner, Reichsbürger und Rechtsextremisten missbraucht wird“, erklärte Geisel.
Andreas Geisel (SPD), Berliner Innensenator.
Andreas Geisel (SPD), Berliner Innensenator. | Bild: Britta Pedersen (dpa-Zentralbild)

9.45 Uhr: Immobilienpreise steigen trotz Corona-Krise weiter

Wohnungen und Häuser in Deutschland haben sich trotz der Corona-Krise weiter verteuert. Im zweiten Quartal stiegen die Preise für Wohnimmobilien im Schnitt um 1,4 Prozent gemessen am ersten Jahresviertel, teilte das Statistische Bundesamt mit. Zum Vorjahreszeitraum stand ein Plus von 5,6 Prozent. Damit bewegten sich die Zuwächse im Bereich der vorhergehenden Quartale, erklärten die Wiesbadener Statistiker. Jedoch handle es sich um eine Schnellschätzung, die mit einer gewissen Unsicherheit behaftet sei. Gemäß der Analyse haben die immensen wirtschaftlichen Folgen der Pandemie dem Immobilienboom bislang kaum etwas anhaben könne. Im ersten Quartal hatten die Wiesbadener Statistiker noch ein Anziehen der Immobilienpreise von 6,8 Prozent binnen Jahresfrist und von 0,3 Prozent zum Schlussquartal 2019 festgestellt. Vor allem in Großstädten, aber auch auf dem Land gab es kräftige Aufschläge.

9 Uhr: Corona-Testzentrum in Konstanz wird „überrannt“ 

Über 300 Menschen lassen einen Covid-19-Test machen: Das Konstanzer Corona-Testzentrum ist seit Montag wieder geöffnet und wird von vielen Reiserückkehrern genutzt. „Wir sind regelrecht überrannt worden“, sagt der dortige Arzt. Auch in Singen soll das Abstrichzentrum wieder öffnen – aber noch verzögert sich die Wiedereröffnung.
Wer sich im Abstrichzentrum in der alten Notaufnahme im Klinikum Konstanz testen lassen will, muss sich zuvor registrieren.
Wer sich im Abstrichzentrum in der alten Notaufnahme im Klinikum Konstanz testen lassen will, muss sich zuvor registrieren. | Bild: Steinert, Kerstin

8 Uhr: Marseille führt Maskenpflicht in gesamtem Stadtgebiet ein

Frankreichs zweitgrößte Stadt Marseille verschärft im Kampf gegen das Coronavirus die Schutzmaßnahmen. Von Mittwochabend an gilt in der Hafenstadt am Mittelmeer Maskenpflicht, berichteten mehreren Medien am Dienstag unter Berufung auf die zuständige Präfektur. Außerdem müssen Bars, Restaurants und Geschäfte um 23 Uhr schließen. Die strengeren Regeln sollten zunächst bis Ende September gelten, berichtete die Nachrichtenplattform Franceinfo. Das Tragen einer Maske sei auch für Kinder über elf Jahren verpflichtend.

7.07 Uhr: Kurzarbeiter-Geld soll verlängert werden

Durchbruch in der Nacht: Die Spitzen der schwarz-roten Koalition haben sich entschieden und wollen in der beispiellosen Corona-Krise mit einer Verlängerung des Kurzarbeitergelds weiter Jobs absichern. Auch staatliche Hilfen für kleine und mittlere Firmen soll es länger als bisher geplant geben.

Die Beschlüsse im Einzelnen

 

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 25. August:

21.40 Uhr: Frankreich verzeichnet 3300 neue Corona-Fälle - Reisewarnung für Paris und Côte d'Azur

Frankreich hat in den vergangenen 24 Stunden mehr als 3000 neue Coronavirus-Infektionen verzeichnet. Wie die Gesundheitsbehörden am Dienstag mitteilten, lag die Zahl der Neuinfektionen bei 3304. Am Sonntag hatte Frankreich fast 4900 neue Fälle gemeldet. Die Zahl der Corona-Todesfälle stieg um 16 auf insgesamt 30.554. Die Bundesregierung hatte am Montagabend für die Region Paris sowie die beliebten französischen Reiseziele Côte d'Azur und Provence eine Reisewarnung ausgesprochen. Bekannte Reiseziele wie Marseille, Nizza, Cannes und Aix-en-Provence sind somit Risikogebiete. Rückkehrer aus diesen Gebieten müssen sich nach der Einreise in Deutschland verpflichtend auf das neuartige Coronavirus testen lassen, sofern sie kein aktuelles negatives Testergebnis vorweisen können. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich vorsorglich für 14 Tage selbst isolieren. Das französische Kabinett nahm am Dienstag zweitägige Beratungen über Maßnahmen gegen die steigenden Infektionszahlen auf. Bereits beschlossen sind eine Maskenpflicht für die meisten Schüler mit Schulbeginn am 1. September.

20.46 Uhr: 1278 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Dienstagmorgen 1278 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Montag waren es 711. Allerdings sind die gemeldeten Fallzahlen an Sonntagen und Montagen erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. An den Tagen zuvor hatte die tägliche Zahl der Neuinfektionen weit höher gelegen. Am Samstag war mit 2034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2000er-Marke überschritten worden

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten zeigen sich besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an ihre Grenzen bringt.

19.05 Uhr: Labore fordern schnellen Kurswechsel bei Coronatests für Urlauber

Die Labore in Deutschland fordern wegen zunehmender Belastung durch Corona-Tests schnellstmögliche Neuregelungen bei Tests für Reiserückkehrer. Eine Anpassung der Teststrategie für Rückkehrer, wie in der Schaltkonferenz der Landesgesundheitsminister mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn angekündigt, sei dringend erforderlich, teilte der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM)  mit. Es reiche nicht, das Ende der Sommerferien abzuwarten, sagte der Verbandsvorsitzende Michael Müller.

Spahn und die Gesundheitsminister hatten mehrheitlich vorgeschlagen, dass es kostenlose Corona-Tests für Urlauber künftig nicht mehr geben soll. Zudem soll die Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten nach dem Ende der Sommerreisesaison wieder abgeschafft werden. Begründet wird das unter anderem mit der zunehmenden Belastung der Labore. Es gibt noch keinen Beschluss. Nach ALM-Angaben gab es in der vergangenen Woche erneut einen „drastischen Anstieg“ bei den Tests. 

18.30 Uhr: Corona-Lage in Heilbronn weiter angespannt

Die Lage in Heilbronn bleibt angesichts einiger Corona-Neuinfektionen angespannt. Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt lag am Dienstag (Stand: 16.00 Uhr) nach Angaben des baden-württembergischen Landesgesundheitsamtes bei knapp 40,4 Fällen auf 100 000 Einwohner. Tags zuvor hatte der Wert, der die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100 000 Einwohner angibt, sogar bei 41,2 gelegen.

Heilbronn hatte als erste baden-württembergische Kommune seit Monaten zuletzt wieder die Marke von 35 Infektionen auf 100 000 Einwohner überschritten; ab diesem Wert gilt eine Vorwarnstufe bei den Corona-Neuinfektionen. Drastischere Schritte, die bis hin zur weiten Einschränkung des öffentlichen Lebens reichen können, werden aber erst ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50 ergriffen.

18 Uhr: Supercup mit FC Bayern in Budapest vor Zuschauern

Triple-Gewinner FC Bayern wird wohl als erster Bundesligist seit Monaten wieder ein Pflichtspiel vor Zuschauern absolvieren. Wie die Europäische Fußball-Union Uefa  mitteilte, sollen beim Supercup-Spiel des Champions-League-Siegers gegen den Gewinner der Europa League, in diesem Jahr der FC Sevilla, am 24. September in Budapest mehrere Tausend Fans zugelassen werden. Der Fußball habe in der Corona-Krise „etwas von seinem Charakter“ verloren, sagte Uefa-Präsident Aleksander Ceferin. „Wir hoffen, den Supercup als Pilotprojekt nutzen zu können.“ Bis zu 30 Prozent der rund 40.000 Plätze in der Puskás Aréna in Budapest sollen gefüllt werden.

16.43 Uhr: Seit Mitte Juli infizieren sich vor allem Kinder und Jugendliche im Zollernalbkreis mit dem Coronavirus

Der Zollernalbkreis war in Baden-Württemberg im Frühling besonders stark vom Coronavirus betroffen. Nur im Hohenloekreis gab es damals mehr Infektionen. Viele der damals Infizierten waren 80 Jahre und älter. Die neuerlichen Infektionen seit Juli betrifft vor allem jüngere Menschen, informieren das Gesundheitsamt und das Landratsamt Zollernalbkreis.

15 Uhr: Krankenhäuser im Landkreis Sigmaringen verschärfen die Regeln für Besucher

Im Kreis Sigmaringen steigen die Corona-Infektionen wieder leicht an. Die meisten Neuinfektionen stehen im Zusammenhang mit Reiseaktivitäten, informiert das Landratsamt. Darauf reagieren nun die Krankenhäuser und verschärfen die Besuchsrichtlinien. Der Besuch darf etwa ausschließlich im Zimmer stattfinden. Hier lesen Sie alle Details und Vorgaben.
Das Krankenhaus in Pfullendorf hat seine Besuchszeiten wieder verschärft.
Das Krankenhaus in Pfullendorf hat seine Besuchszeiten wieder verschärft. | Bild: Julia Lutz

14.45 Uhr: Lufthansa verzichtet bis Jahresende auf Gebühren für Umbuchungen

Die Lufthansa verzichtet in der Corona-Pandemie darauf, von ihren Kunden bei Umbuchungen zusätzliche Gebühren zu verlangen. In sämtlichen Tarifen könnten Tickets bis Jahresende mehrfach gebührenfrei auf ein anderes Datum oder ein anderes Reiseziel umgebucht werden, teilte das Unternehmen mit. Man komme damit den Kunden bei der flexiblen Reisegestaltung noch weiter entgegen. Bislang war unter dem Eindruck der Pandemie eine einmalige Umbuchung kostenfrei gestellt worden.
 
Die neue Regelung gelte weltweit sowohl bei Kurz-, Mittel- als auch bei Langstrecken für alle Neubuchungen bei den Netzwerk-Airlines Lufthansa, Swiss, Austrian und Brussels. Nachzahlungen könnten sich erst ergeben, wenn bei dem neuen Flug die ursprüngliche Buchungsklasse nicht mehr verfügbar sei.

14 Uhr: Spaniens Armee soll bei Nachverfolgung von Corona-Infektionsketten helfen

Angesichts steigender Corona-Fallzahlen will die spanische Regierung nun auch die Armee im Kampf gegen die Pandemie einsetzen. "Die spanische Regierung stellt den Regionen Kräfte der Armee zur Verfügung", sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez nun in einer Fernsehansprache. Rund 2000 Soldaten sollen demnach bei der Nachverfolgung von Infektionsketten zum Einsatz kommen. Damit reagiert die Regierung auf Klagen über Personalmangel im Kampf gegen die Corona-Pandemie in den am schwersten betroffenen Regionen. Für die Maßnahmen im Kampf gegen das neuartige Coronavirus sind die spanischen Regionen zuständig. Sie entscheiden daher über einen Einsatz von Soldaten.

13.05 Uhr: Vier Erntehelfer am Bodensee positiv auf Corona-Virus getestet

Erntehelfer aus Risikogebieten werden im Bodenseekreis seit dem Wochenende auf das Corona-Virus getestet - in vier Fällen gab es nach Angaben des Landratsamtes auch positive Befunde. Die Betroffenen müssten nun in Quarantäne, sagte ein Sprecher heute. Sie sollen in den Gemeinschaftsunterkünften separiert werden und möglichst wenig Kontakt mit anderen haben. Die Ernte könne auf den Betrieben aber weiterlaufen. „Soweit wir wissen, sind alle positiv Getesteten symptomfrei.“

Seit Sonntag seien 234 Menschen aus Rumänien getestet worden, sagte der Sprecher weiter. Für die kommenden Wochen sei für die Abstriche ein provisorisches Testzentrum eingerichtet worden. Dies sei bislang aber noch nicht in Betrieb, da momentan noch nicht so viele Erntehelfer im Bodenseekreis ankämen. „Die aktuellen Neuankömmlinge werden in einer Schwerpunktpraxis getestet.“

11.31 Uhr: Testzentrum für Erntehelfer soll Infektionsherde in landwirtschaftlichen Betrieben verhindern

Hunderte Erntehelfer werden in den kommenden Wochen im Bodenseekreis erwartet, insbesondere zur Apfel- und Hopfenernte. Jene Helfer, die aus Risikogebieten kommen, werden nach Angaben des Landratsamtes nun systematisch auf Corona getestet. Rund 260 Abstriche wurden bereits gemacht.

11.23 Uhr: Zwei Genesene in Benelux-Ländern erneut mit Corona infiziert

Nach einem ersten Fall in Hongkong berichten nun auch Forscher in Belgien und den Niederlanden von Nachweisen einer erneuten Corona-Infektion bei von der Krankheit Genesenen. In den Niederlanden gehe es um einen älteren Patienten mit einem schwachen Immunsystem, sagte die Virologin und Beraterin der niederländischen Regierung, Marion Koopmans. Jede Sars-CoV-2-Infektion hat nach ihren Worten einen „einzigartigen genetischen Fingerabdruck“. Bei Tests sei bei diesem Patienten festgestellt worden, dass der genetische Code der zweiten Infektion sich deutlich von dem der ersten unterscheide. Das spricht gegen ein Wiederaufflammen der ersten Infektion.
 
Einzelheiten zu dem Krankheitsverlauf bei dem Patienten nannte sie nicht. Über eine erneute Infektion ist die Virologin nach eigenen Worten nicht überrascht. „Von anderen Infektionen der Atemwege wissen wir, dass man nicht lebenslang geschützt ist, und das erwarten wir auch nicht von Covid-19.“ Nun müsse untersucht werden, ob es tatsächlich häufiger vorkomme oder ob es um Einzelfälle gehe.

11 Uhr: Nach Corona-Fall ist Schalke wieder im Training: Weitere Tests negativ

Nach einem Corona-Fall im Trainingslager in Österreich und einer weiteren negativen Testreihe ist der FC Schalke 04 am Dienstagmorgen in ein eingeschränktes Mannschaftstraining zurückgekehrt. Unter besonderen Auflagen und Schutzvorkehrungen durfte das dezimierte Team des Fußball-Bundesligisten auf dem Trainingsplatz im österreichischen Längenfeld wieder üben. Zuschauer waren nicht mehr wie in den ersten Tagen zugelassen.
 
Die sogenannte Kontaktgruppe 1 des Betroffenen sei gemäß der österreichischen Bestimmungen inzwischen ebenfalls isoliert worden, teilte ein Schalke-Sprecher am Dienstagmorgen mit. Die Medienvertreter durften das Training des Teams von David Wagner nur mit einer Mund-Nase-Bedeckung verfolgen, mussten Abstand halten und die Einheit von der kleinen Tribüne aus verfolgen. Kontakt zu den Spielern oder Delegationsmitgliedern waren vorerst nicht mehr erlaubt.

10.08 Uhr: Im Bodenseekreis wird die Einrichtung einer Fieberambulanz vorbereitet

Der Bedarf an Corona-Tests im Bodenseekreis nimmt zu, die Infektionszahlen steigen. Zum Ende der Sommerferien werden zudem viele Reiserückkehrer erwartet und erste Arztpraxen signalisieren: Was Corona-Tests anbelangt, ist die Grenze des Leistbaren in Sicht. Nun soll erneut eine zentrale Teststelle eingerichtet werden.

10 Uhr: Erstmals seit 2011 Defizit: Corona-Krise reißt Löcher in Staatskasse

Die Corona-Krise hat ein tiefes Loch in die deutschen Staatsfinanzen gerissen. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen gaben im ersten Halbjahr 51,6 Milliarden Euro mehr aus als sie einnahmen, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten mitteilte. Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung lag das Defizit bei 3,2 Prozent. Zuletzt hatte es 2011 ein Minus in einer ersten Jahreshälfte gegeben.
 
Die Einnahmen sanken erstmals seit 2010 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Ausgaben des Staates erhöhten sich dagegen um 9,3 Prozent. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) brach im zweiten Quartal um 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal ein. In einer ersten Schätzung war die Wiesbadener Behörde sogar von einem Minus von 10,1 Prozent ausgegangen. Im März und April hatten in Folge der Pandemie Teile der deutschen Wirtschaft faktisch stillgestanden.

9.01 Uhr: Großansturm auf Corona-Abstrichstelle sorgt für Verkehrschaos in Villingen-Schwenningen

Bei der Abstrichstelle in der Schwenninger Tennishalle begann die Woche mit einem Großansturm. Autos stauten sich an der Stadteinfahrt beim Messekreisel, alle drei Spuren aufs Messegelände waren überlastet. Die Polizei sorgte mit Absperrungen für Anfahrt-Klarheit. Einige Fahrzeuge mussten am frühen Nachmittag auch abgewiesen werden. Die Autokennzeichen machten es deutlich: Überwiegend VS und TUT. Die Menschen wollen Klarheit nach dem Urlaub, ob sie sich das Virus irgendwo eingefangen haben.
Corona-Stau in Schwenningen: Am Montagnachmittag drängen sich die Menschen Richtung Abstrichstelle in der Messehalle.
Corona-Stau in Schwenningen: Am Montagnachmittag drängen sich die Menschen Richtung Abstrichstelle in der Messehalle. | Bild: Hans-Juergen Goetz

8.11 Uhr: Konjunktureinbruch wegen Corona etwas geringer als erwartet

Die Wirtschaftsleistung in Deutschland ist in der Corona-Krise etwas weniger stark eingebrochen als zunächst berechnet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im zweiten Vierteljahr 2020 im Vergleich zum Vorquartal um 9,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt nun mitteilte. In einer ersten Schätzung war die Wiesbadener Behörde von minus 10,1 Prozent ausgegangen.

7.31 Uhr: Reisewarnung für Paris und Teile der französischen Mittelmeerküste

Corona-Testpflicht für viele Urlauber aus Frankreich: Die Bundesregierung hat wegen der Ansteckungsgefahren eine Reisewarnung für den Großraum Paris sowie weite Teile der französischen Mittelmeerküste ausgesprochen. Die Regionen Île-de-France und Provence-Alpes-Côte d‘Azur werden seitdem auf der fortlaufend aktualisierten Liste des bundeseigenen Robert Koch-Institutes (RKI) als Risikogebiete geführt. Solch eine Einstufung erfolgt nach gemeinsamer Entscheidung von Gesundheits-, Außen- und Innenministerium.
 
Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat. Eine Reisewarnung geht weiter. Sie ist zwar kein Reiseverbot, aber eine abschreckende Wirkung ist beabsichtigt. Und sie hat eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Pauschalreisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.
 
Allerdings soll die erst kürzlich eingeführte Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten wieder abgeschafft und durch eine neue Regelung ersetzt werden.

7.07 Uhr: Chef der Wirtschaftsweisen gegen längeres Kurzarbeitergeld

Der Chef der „Wirtschaftsweisen“, Lars Feld, hat sich vor dem Treffen der Koalitionsspitzen gegen eine deutliche Verlängerung des Kurzarbeitergelds ausgesprochen. Feld sagte: „Das Kurzarbeitergeld und die Überbrückungshilfen waren richtige akute Instrumente. In erster Linie wird damit Arbeitslosigkeit verhindert. Aber sie längerfristig einzusetzen, hat Nachteile.“ Eine deutliche Verlängerung des Kurzarbeitergelds würde bedeuten, dass notwendige Anpassungen in der Krise aufgeschoben werden, sagte Feld. „Unternehmen, die im Strukturwandel an der Kante stehen, bleiben dort und werden nicht über die Kante gestoßen.
 
Das Kurzarbeitergeld wird dann zur strukturerhaltenden Maßnahme. Je länger die Kurzarbeit dauert, desto mehr werden diese Verzerrungen dominant. Die Überbrückungshilfen erfordern Bürokratie und sie richten sich vor allem an kleine und mittlere Firmen.“ Beim Koalitionsausschuss am Dienstag wollen die Spitzen des Regierungsbündnisses über eine Verlängerung der Höchstbezugsdauer des Kurzarbeitergeldes beraten - von regulär 12 auf 24 Monate.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 24. August:

19.30 Uhr: Gesundheitsminister für Neuregelungen bei Corona-Tests

Die Gesundheitsminister von Bund und Länder wollen die Vorgaben für Corona-Tests bei Reiserückkehrern ändern. Sie beschlossen nach Angaben der Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci, dass für Reisende aus Corona-Risikogebieten grundsätzlich die 14-tägige Quarantäne-Pflicht gelten soll. Die Quarantäne kann demnach frühstens fünf Tage nach Einreise durch Vorlage eines negativen Testergebnisses beendet werden. Momentan können sich Rückkehrer direkt von der Quarantäne dadurch befreien, dass sie einen solchen negativen Test vorlegen.

Die Gesundheitsminister sprachen sich zudem dafür aus, die kostenlosen Tests für Reisende aus Nicht-Risikogebieten zu beenden. Die Minister konnten sich laut der Berliner Senatsverwaltung allerdings nicht darauf einigen, ab wann die Neuregelungen greifen sollen. Im Gespräch sind der 15. September oder der 1. Oktober. Ebenfalls keine einhellige Meinung gab es in der Frage der Kosten für Corona-Tests bei Reisenden aus Risikogebieten.

17.50 Uhr: 184 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 40.360 gestiegen. Das sind 184 mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes hervorgeht. Etwa 36.024 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus blieb konstant bei 1863. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 1,21 angegeben. Er gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Der Anstieg der Fallzahlen sei nach wie vor größtenteils auf Reiserückkehrer zurückzuführen, hieß es.

16.20 Uhr: Bayern verschärft Corona-Bußgelder für Verstöße gegen Maskenpflicht

Mit höheren Bußgeldern für Maskenverweigerer und mehr Kontrollen will Bayern die Ausbreitung des Coronavirus in Bayern ausbremsen. „Wir werden den Bußgeldkatalog auf 250 Euro im einmaligen Fall und bis 500 Euro bei mehrmaligen Verstößen anheben“, sagte Ministerpräsident Markus Söder in München. Für Verstöße gegen Quarantäneauflagen sollen zudem 2000 Euro fällig werden. „Wir hoffen, dass es zu einer noch besseren Einhaltung kommt“, sagte Söder. Die neuen Bußgelder sollen von Dienstag an gelten.

14.20 Uhr: Lucha warnt: Lage im Land ist „überaus fragil“ 

Angesichts der weiter steigenden Infektionszahlen wächst in Baden-Württemberg der Druck auf die Politik.  Gesundheitsminister Manne Lucha berät mit den Ressortkollegen von Bund und Ländern in einer Telefonkonferenz. Die Lage im Land sei „überaus fragil“, sagte er.

Mit Entscheidungen am heutigen Montag wird zwar nicht gerechnet. Es gilt aber als möglich, dass die Gesundheitsminister Empfehlungen aussprechen für eine Runde der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Donnerstag. Eine mögliche Neujustierung der Infektionsschutzregeln soll erst in diesem Kreis vorgenommen werden.

12.25 Uhr: Corona-Vorwarnstufe in Heilbronn - Urlaubsrückkehrer stark im Blick

Nach dem Erreichen einer kritischen Marke bei den Corona-Neuinfektionen will Heilbronn vor allem die Reiserückkehrer als Risikogruppe stärker in den Blick nehmen. Er neige nicht zu Aktionismus, sagte Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel dem SWR am Montag. Allerdings seien 80 Prozent der Infizierten Reiserückkehrer. „Wir werden uns deshalb auch ganz besonders auf diese Gruppe konzentrieren, sagte Mergel.

Die Stadt hatte als erste baden-württembergische Kommune seit Monaten die Vorwarnstufe erreicht. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz lag zuletzt laut Landesgesundheitsministerium bei knapp 39 Fällen auf 100.000 Einwohner. Drastische Schritte bis zum sogenannten Shutdown werden aber erst ab einer 7-Tage-Inzidenz von 50 ergriffen.

Gemeinsam mit den Ressortkollegen von Bund und Ländern berät Gesundheitsminister Manne Lucha heute in einer Telefonkonferenz über mögliche Reaktionen auf die Zunahme registrierter Corona-Fälle in Baden-Württemberg.

Die Minister wollen dabei über verschiedene Maßnahmen sprechen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Morgen aus Kreisen der Gesundheitsminister erfuhr. Dazu zählen auch eine mögliche erweiterte Pflicht zum Tragen von Mund-Nasen-Masken in Deutschland und eine Anpassung der Strategie für Corona-Tests. Auch eine mögliche Begrenzung der Größe von Veranstaltungen soll auf die Tagesordnung kommen.

11.11 Uhr: Bald wieder flächendeckend Corona-Testzentren im Land

Schrittweise sollen wieder alle Landkreise im Südwesten über eine Anlaufstelle für Corona-Tests verfügen. Das hat die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) jetzt in Stuttgart mitgeteilt. Neben diesen sogenannten Corona-Abstrichstellen der KVBW gibt es zudem mehr als 700 Corona-Schwerpunktpraxen für Patienten mit Corona-Symptomen. Hinzu kommen die Teststationen an Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnen, die sich in erster Linie an Reiserückkehrer richten. KVWB-Chef Norbert Metke richtet trotz der großflächigen Versorgung einen Appell an die Menschen im Land. Die niedergelassenen Ärzte engagierten sich enorm, aber: „Bitte tragen Sie insbesondere selbst mit Ihrem verantwortungsbewussten Verhalten dazu bei, dass die Infektionszahlen nicht weiter ansteigen.“ Der wichtigste Baustein in der Pandemie-Bekämpfung sei die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln und hier insbesondere das Tragen von Masken.

10.50 Uhr: Stadt Rosenheim überschreitet Corona-Grenzwert 

Die Stadt Rosenheim hat am Wochenende den 7-Tage-Grenzwert bei den Corona-Infektionen überschritten und reagiert mit Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Der Wert habe am Wochenende bei 53,7 Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner gelegen, teilte die Stadt am Montag mit. Damit ist nicht nur der Frühwarnwert für Bayern von 35 Neuinfektionen überschritten, sondern auch die von Bund und Ländern vereinbarte Schwelle für verschärfte Beschränkungen des öffentlichen Lebens.
 
Deshalb gelten nun unter anderem stärkere Beschränkungen für private Veranstaltungen und für Gruppen in der Öffentlichkeit. Etwa dürfen nur noch maximal 50 Menschen an nicht öffentlichen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen teilnehmen, unter freiem Himmel sind höchstens 100 Leute zugelassen. In der Öffentlichkeit dürfen sich nur noch Mitglieder eines Hausstands oder maximal fünf Menschen in Gruppen aufhalten.

9.40 Uhr: Virologin warnt vor Gefährdung des Schulbetriebs durch Risiko-Urlaub

Virologin Ulrike Protzer plädiert dafür, aus Rücksicht auf den Schulbetrieb auf Urlaube im Risikogebiet und auf Feiern zu verzichten. „In einem Risikogebiet Urlaub zu machen, nur weil es da gerade billig ist, ist unverantwortlich“, kritisierte die Beraterin der Staatsregierung zur Corona-Pandemie. „Wenn wir in anderen Bereichen unvorsichtig werden, riskieren wir die Öffnung der Schulen und KiTas.“ Das Risiko einer Infektion sei im Sommer geringer. „Im Herbst allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass wir weiter lockern können“, sagte Protzer. „Ich befürchte sogar, dass wir einige Schrauben wieder anziehen müssen, wenn wir feststellen, dass wir zuviel Infektionen haben, um beispielsweise die Schulen offen zu halten.“

8.30 Uhr: Corona-Einbruch bei Anzahl von Betriebsgründungen

Die Corona-Krise hat auch bei den Betriebsgründungen in Deutschland für einen Einbruch gesorgt. Im ersten Halbjahr wurden deutlich weniger größere Betriebe und Kleingewerbe neu angemeldet, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete. Die Zahl der neu angemeldeten Betriebe mit einer vermutet größeren wirtschaftlichen Bedeutung ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,4 Prozent auf 58.000 zurück. Noch drastischer war der Einbruch mit minus 21,1 Prozent bei den Kleinunternehmen, von denen noch 68.100 Neugründungen gezählt wurden. Die Zahl der jüngst angemeldeten Nebenerwerbsbetriebe nahm hingegen leicht um 1,2 Prozent auf 140.100 zu. Neben der ungünstigen Geschäftsprognose in den Zeiten des Lockdowns waren auch die teils geschlossenen Gewerbeämter ein möglicher Grund für die Flaute. Im ersten Halbjahr wurden auch deutlich weniger Betriebe aufgegeben.

7.45 Uhr: Aktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Montag mit 233.575 angegeben, das ist ein Plus von 711 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 234.494 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte insgesamt 9272 Todesfälle und damit drei mehr als am Vortag. Die JHU zählte 9275 Tote. Die Zahl der Genesenen lag laut RKI bei etwa 208.200.

7.07 Uhr: USA erlauben Covid-19-Behandlung mit Blutplasma

Die US-Regierung erteilt eine Notfallgenehmigung für die Behandlung der Erkrankung Covid-19 mit Blutplasma, das Antikörper gegen das Coronavirus enthält. Bei der sogenannten Immunplasma-Therapie bekommen Patienten Plasma von Menschen, die nach einer natürlichen Infektion Antikörper gebildet hatten. Plasma wird seit über 100 Jahren genutzt und gilt als sicher für Patienten. Bislang noch unklar ist aber, wie wirksam Plasma tatsächlich ist, um die Covid-Sterblichkeitsrate zu senken. Der Chef der zuständigen Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA), Stephen Hahn, sprach von begrenzten, aber bislang „vielversprechenden“ Daten zur Wirksamkeit.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 23. August:

22.00 Uhr: Nachuntersuchungen bei NFL-Teams nach positiven Corona-Tests

Mehrere positive Corona-Tests bei Mannschaften der National Football League haben zu Nachtests geführt. Allein bei den Chicago Bears gab es neun Positiv-Tests bei Spielern und Mitarbeitern, die nach Angaben des Clubs vom Sonntag falsch sind. Die Bears reagierten als erstes Team und verlegten ihr für Sonntagmorgen geplantes Training auf den Nachmittag. Noch mehr falsche Tests gab es bei den Minnesota Vikings mit zwölf und den New York Jets mit zehn.

„Die täglichen Covid-Tests am Samstag ergaben mehrere positive Tests von jedem der Clubs, die vom selben Labor in New Jersey betreut wurden“, teilte die NFL mit. „Wir arbeiten mit unserem Testpartner BioReference zusammen, um diese Ergebnisse zu untersuchen, während die Clubs daran arbeiten, die positiven Tests zu bestätigen oder auszuschließen.“

19.10 Uhr: RKI sieht "beunruhigenden Trend" bei den neuen Fallzahlen

Erstmals seit Ende April ist die Zahl der täglich gemeldeten Corona-Neuinfektionen am Wochenende wieder auf mehr als 2000 gestiegen: Genau 2034 neue Fälle meldete das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstag. Am Sonntag lag die Zahl der innerhalb von 24 Stunden registrierten Neuinfektionen bei 782. Eine Entspannung des Infektionsgeschehens lässt sich daraus aber nicht ablesen. Der niedrige Wert war zu erwarten, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. Auch am Montag liegt der Wert deshalb häufig noch deutlich unter dem anderer Wochentage.

Einen Anhaltspunkt für die Beurteilung des Infektionsgeschehens liefern die ans RKI gemeldeten Fälle binnen einer Woche. Diese Zahl lag am Sonntag bei 8528 (Datenstand 23.8., 0 Uhr) und damit leicht über der vom Vortag (8498). Vor einer Woche (16.8.) lag dieser Wert bei 6837, vor einem Monat (23.7.) nur bei 2843.

In den letzten Wochen sei die Zahl der binnen einer Woche verzeichneten Fälle in vielen Bundesländern stark angestiegen, aus nur noch 17 Landkreisen seien in den letzten 7 Tagen keine Fälle übermittelt worden, schreibt das RKI in seinem Lagebericht vom Samstag. „Dieser Trend ist sehr beunruhigend.“

17.00 Uhr: Weiterhin großer Andrang von Reiserückkehrern bei der Corona-Teststation an der A5 

Für viele Baden-Württemberger ist der Sommerurlaub schon vorbei, entsprechend lang ist die Schlange vor der Corona-Teststation an der A5. Bisher gibt es nur eine solche Einrichtung an der Autobahn. Das soll sich aber schon bald ändern.

Die bislang einzige Autobahn-Teststation im Südwesten erlebt weiter einen großen Andrang von Reiserückkehrern, die sich auf das Coronavirus testen lassen wollen. Am Samstag und Sonntag sei der Parkplatz an der A5 bei Neuenburg nahezu permanent voll gewesen, immer mal wieder habe die Polizei ihn kurzzeitig zumachen müssen, sagte die Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbandes Müllheim, Gerlinde Engler. Das Rote Kreuz organisiert die Tests dort.

Mehr als 1.900 Reisende seien im Laufe des Samstags getestet worden, sagte Engler. Zeitweise müssten die zurückkehrenden Urlauber rund 45 Minuten warten. „Die Leute sind aber geduldig“, sagte sie. Einige wenige Ausnahmen gebe es natürlich auch. „Aber die hat man überall.“

Die Teststation ist seit dem 14. August in Betrieb. Am Freitag waren laut Engler rund 1.900 Menschen getestet worden, an den Tagen davor jeweils etwa 1.400. Künftig werde die Einfahrt zum Parkplatz abends um 21.00 Uhr geschlossen, damit die Schlange der wartenden Reisenden bis 22.00 Uhr auch abgearbeitet werden könne, sagte Engler.

Derzeit wird auf dem Parkplatz Kemmental an der A8 bei Ulm eine weitere Teststation aufgebaut, wie ein Sprecher des Sozialministeriums sagte. Bis sie in Betrieb gehen könne, werde es aber noch einige Tage dauern.

Reiserückkehrer können sich auch an den Flughäfen im Südwesten sowie am Stuttgarter Hauptbahnhof testen lassen. Wer aus einem Risikogebiet einreist, muss einen Test machen lassen, für alle übrigen Urlauber ist er freiwillig. In Baden-Württemberg ist gerade Sommerferien-Halbzeit.

Die Stadt Stuttgart appellierte am Wochenende „eindringlich“ an Verantwortungsbewusstsein und Selbstdisziplin der Menschen. Dass die Infektionszahlen derzeit wieder so stark stiegen, liege zu einem großen Teil an Reiserückkehrern. „Daher ist es absolut sinnvoll und empfehlenswert, dass sich Rückkehrer aus dem Ausland immer testen lassen - auch wenn es eine Pflicht nur für Risikogebiete gibt“, sagte der stellvertretende Leiter des Gesundheitsamtes, Florian Hölzl.

15.30 Uhr: Corona verändert die Mobilität im Land

Die Menschen in Baden-Württemberg sind in den vergangenen Monaten wegen der Corona-Pandemie wesentlich weniger unterwegs gewesen als üblich. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag von Bund und Land, die das Mobilitätsverhalten angesichts von Schulschließungen, Kurzarbeit, Homeoffice und anderen Folgen der Krise untersucht. Vor allem Bus und Bahn wurden demnach deutlich weniger genutzt, dafür setzten sich die Menschen häufiger aufs Fahrrad oder gingen zu Fuß - und das vor allem in ihrer Freizeit. Das Auto wurde hingegen nur geringfügig weniger genutzt. Allerdings sank die Zahl derer, die bei anderen im Auto mitfahren, etwa in Fahrgemeinschaften zur Arbeit, auch recht deutlich.

Den Angaben zufolge legten die Baden-Württemberger ab 16 Jahren im untersuchten Zeitraum insgesamt jeden Tag knapp 17 Prozent weniger Strecke zurück als üblicherweise. Im öffentlichen Verkehr waren es fast 42 Prozent weniger, beim Fahrrad dagegen war es ein Drittel mehr. Die Zahl der zu Fuß zurückgelegten Kilometer stieg sogar um fast drei Viertel.

14.30 Uhr: An Covid-19 erkrankt, genesen, aber auch gezeichnet: Eine Konstanzerin warnt vor Leichtsinn im Umgang mit Corona

Sabine Bürk war eine der ersten Corona-Patientinnen in Konstanz. Wegen zwei zunächst negativen Tests verbrachte sie viele Wochen in Quarantäne. Jetzt erzählt sie, wie es ihr in der Zeit erging.

13 Uhr: DGB kritisiert Gedankenspiele zur Maskenpflicht am Arbeitsplatz 

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat Aussagen von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer zu einer möglichen Maskenpflicht am Arbeitsplatz kritisiert. Es könne nicht sein, dass mit einer «billigen Maskenlösung» Arbeitgeber und Länder aus der Pflicht entlassen würden, für wirksame Maßnahmen zu sorgen, sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. «Nicht blinder Aktionismus, sondern sachgerechte Maßnahmen, die tatsächlich vor Infektionen schützen, sind nun gefragt.»

Piel rief dazu auf, zunächst in Gebäude und Technik zu investieren. Dann müssten kleine, feste Gruppen gebildet oder Aufgaben im Mix zwischen Präsenz, Homeoffice und Homeschooling erledigt werden. Sie verwies auf aktuelle Arbeitsschutzregeln, die kürzlich vom Bundesarbeitsministerium und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin veröffentlicht wurden. Diese stellten klar, «dass Masken als persönliche Schutzmaßnahme in Betrieben und Schulen erst an letzter Stelle stünden. «Denn das stundenlange Tragen einer Maske stellt für alle Betroffenen eine erhebliche Belastung dar.» Zuallererst müssten technische und organisatorische Schutzmaßnahmen des Arbeitgebers und der Schulverwaltungen umgesetzt werden, um mögliche Gefährdungen abzuwenden.

11.55 Uhr: Corona-Kontrollen in Österreich: Massiver Stau an slowenischer Grenze

Wegen verschärfter Corona-Grenzkontrollen in Österreich sind Reisende am Wochenende mehr als 12 Stunden in Slowenien festgesteckt. Vor dem Karawanken-Tunnel kam es nach Angaben slowenischer Medien in der Nacht auf Sonntag zu einem Stau von bis zu zwölf Kilometern Länge. Betroffen waren auch viele deutsche Urlauber auf der Rückreise von Kroatien. Um die Situation zu entschärfen, lockerten die Behörden am Sonntagmorgen die Kontrollen.

Am Samstag hatte Österreich wegen der steigenden Zahl von Corona-Infektionen in Kroatien die Grenzkontrollen verschärft. Daraufhin mussten nicht nur Einreisende einen negativen Test vorweisen oder sich in Quarantäne begeben. Alle Durchreisenden, die in Kroatien waren, mussten ein Formular ausfüllen und sich registrieren.

Der Landeschef des Bundeslandes Kärnten, Peter Kaiser, sah nun aber eine akute Gefahrensituation für die vielen Wartenden und ihre Kinder und ordnete an, Transitreisende nur stichprobenartig zu kontrollieren. „Das Menschenwohl steht da im Mittelpunkt“, sagte er. Die Wartezeit verkürzte sich, betrug aber am Karawanken-Tunnel sowie bei dem kleineren Grenzübergang am Loiblpass noch immer mehrere Stunden, wie der Automobilclub ÖAMTC meldete.

Ein deutscher Autofahrer berichtete, er sei am Samstag gegen 17:30 in den Stau geraten und habe erst am Sonntag um 7:30 die Grenze passiert. Er habe sich vor seiner Rückreise aus Kroatien im Internet über neue Reiseformalitäten informiert. „Wir haben das nirgends gesehen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Für die Wartenden gab indes keine Versorgung und zeitweise sei die Stimmung aggressiv gewesen, berichteten er und eine weitere Reisende.

Die neue Regel für Transitverkehr aus Risikogebieten sei vom Gesundheitsministerium erst am Freitag erlassen worden und den lokalen Behörden vorab nicht kommuniziert worden, kritisierte ein Sprecher der Kärntner Landesregierung. „Das hat zu dem Chaos geführt“, sagte er der dpa.

10.35 Uhr: Deutsche Reisende nach Lettland und Litauen müssen in Quarantäne

In Lettland und Litauen müssen sich Reisende aus Deutschland von Montag an bei Ankunft in den beiden baltischen EU-Ländern jeweils in eine zweiwöchige Quarantäne begeben. Dies geht aus von den Gesundheitsbehörden der beiden Ostseestaaten am Freitagabend veröffentlichten Listen von Ländern mit hohen Corona-Ansteckungsraten hervor. Grund dafür ist demnach die steigende Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland. Bei der Einreise nach Lettland besteht zudem für alle Reisenden eine Registrierungspflicht - sie müssen bei Ankunft ihre Daten hinterlegen. 

Lettland und Litauen hatten Anfang Juni ihre Grenzen für Bürger aus europäischen Ländern mit niedrigen Coronavirus-Ansteckungsraten geöffnet. Später wurde sie um die von den EU-Staaten verabschiedete Liste der Drittstaaten ergänzt, aus denen Reisen in die EU möglich sind. Für Einreisende aus Ländern mit einer Infektionsrate von bis zu 16 Fällen pro 100 000 Einwohner entfällt dabei die Quarantänepflicht. Wer aus Ländern mit einer höheren Rate in den Baltenstaat einreist, muss sich für zwei Wochen in häusliche Isolation begeben.

Die Daten für die Länderliste werden wöchentlich aktualisiert. Für Deutschland wurde von den Behörden in Lettland und Litauen nun eine Infektionsrate von 16,5 angegeben.

In den dritten Baltenstaat Estland können Reisende aus Deutschland weiter ohne Quarantäne einreisen. Die Bundesrepublik steht bislang noch nicht auf der vom Außenministerium in Tallinn veröffentlichten schwarzen Liste - wegen einer Sonderregelung für Staaten mit Infektionsraten knapp über dem Schwellenwert. 

10.00 Uhr: Bundesländer uneins über Obergrenze für private Feiern 

Die Forderung nach einer bundesweit einheitlichen Teilnehmergrenze für private Feiern stößt in mehreren Bundesländern auf Widerstand. Das hat eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den Ländern ergeben. Demnach befürworten etwa Berlin, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz grundsätzlich eine einheitliche Obergrenze für Familienfeiern, Geburtstagspartys oder Hochzeiten, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Länder wie Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern lehnen diese ab.

«Auf den ersten Blick mag eine bundeseinheitliche Lösung vorteilhaft wirken, allerdings verkennt sie die oft innerhalb Deutschlands sehr unterschiedliche Entwicklung des Infektionsgeschehens», sagte ein Sprecher der Landesregierung in Schleswig-Holstein der dpa. Derzeit sind private Feiern hier auf 50 Personen beschränkt. In Hamburg sind es etwa nur 25, in Berlin hingegen 500.

Bei einer Videokonferenz wollen die Ministerpräsidenten der Länder am Donnerstag mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auch über dieses Thema beraten. Nach Ansicht der Bundesregierung tragen vor allem private Feiern, bei denen die Hygiene- und Abstandsregeln nicht eingehalten werden, sowie Rückkehrer aus Risikogebieten zu den steigenden Infektionszahlen in Deutschland bei. Der Ärzteverband Marburger Bund hatte vor kurzem bundesweit einheitliche Vorgaben für Feste und Feierlichkeiten gefordert.

9.00 Uhr: Corona-Kontaktermittlung stößt an Grenzen: Eine Grenzgängerin beklagt eine Lücke im System

Sie war vermutlich der erste grenzüberschreitende Fall für das Schweizer Contact-Tracing-Team. So erklärt das Schaffhauser Gesundheitsamt, warum im Fall einer Frau aus Büsingen manches noch nicht rund lief. Ein Arbeitskollege der Frau war vor wenigen Wochen am Coronavirus erkrankt, doch erst auf eigene Initiative wurde die Frau in Schaffhausen getestet. Auf Eigeninitiative wird sie getestet – und fühlt sich dann von Behörden vergessen und allein gelassen. Was in diesem Fall schief lief und wie es besser werden soll.

08.15 Uhr: Bericht: Heil will Aufstockung des Kurzarbeitergeldes bis März 2022 

Das Bundesarbeitsministerium schlägt nach einem Medienbericht vor, die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes und die Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge bis März 2022 zu verlängern. Das Ressort von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) habe kurz vor dem Koalitionsausschuss am Dienstag ein entsprechendes Modell entwickelt, meldet die «Bild am Sonntag» unter Berufung auf ein vertrauliches Konzept.

Beim Treffen der Koalitionsspitzen am 25. August wollen Union und SPD voraussichtlich auch darüber beraten, die Höchstbezugsdauer des Kurzarbeitergeldes zu verlängern - von 12 auf 24 Monate. Im Gespräch ist, damit eine Qualifizierung der Beschäftigten zu verbinden.

Wie die «Bild am Sonntag» unter Berufung auf das ihr vorliegende Papier meldet, soll das Kurzarbeitergeld wegen der Corona-Krise bis März 2022 ausgezahlt werden. Auch die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes solle bis dahin fortgesetzt werden. Den Arbeitgebern sollten die Sozialversicherungsbeiträge für Kurzarbeiter bis März 2021 vollständig erstattet werden, ab April 2021 nur noch zu 50 Prozent - es sei denn, die Unternehmen bildeten Kurzarbeiter weiter. In diesem Fall solle der Staat die Beiträge bis März 2022 komplett übernehmen, heißt es in dem Bericht.

Regulär beträgt das Kurzarbeitergeld 60 Prozent des ausgefallenen Nettolohns, für Berufstätige mit Kindern 67 Prozent. Die Bundesregierung hatte in der Corona-Krise aber beschlossen, das Kurzarbeitergeld aufzustocken. Ab dem vierten Monat wird es nun auf 70 beziehungsweise 77 Prozent erhöht, ab dem siebten Monat auf 80 beziehungsweise 87 Prozent.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 22. August:

21.35 Uhr: 202 neue Corona-Infektionen im Südwesten - Insgesamt mehr als 40.000

Die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten in Baden-Württemberg hat die Marke von 40.000 überschritten. 202 neue bestätigte Fälle erhöhten die Gesamtzahl auf 40.034, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes von Samstag (Stand: 16.00 Uhr) hervorgeht.

Etwa 35 896 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um einen Fall auf 1863. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 1,44 angegeben. Er gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

20.30 Uhr: Die Bregenzer Festspiele finden zum ersten Mal seit 1946 nicht statt - die Rigoletto-Bühne ist dennoch nicht ganz verwaist

Im Corona-Sommer 2020 mussten viele Veranstaltungen abgesagt werden. Auch das Spiel auf dem See bei den Bregenzer Festspielen findet zum ersten Mal seit 1946 nicht statt. Die Rigoletto-Bühne bleibt damit fast leer - aber eben nicht ganz. Es gibt Führungen und damit die Kulissen keinen Schaden nehmen, werden sie immer wieder bewegt. Der SÜDKURIER hat sich vor Ort umgesehen

17.45 Uhr: Großer Andrang bei Corona-Teststation an der Autobahn

Die bislang einzige Autobahn-Teststation im Südwesten erlebt weiter einen großen Andrang von Reiserückkehrern, die sich auf das Coronavirus testen lassen wollen. Am Samstag sei der Parkplatz an der A5 bei Neuenburg nahezu permanent voll gewesen, sagte die Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbandes Müllheim, Gerlinde Engler. Das Rote Kreuz organisiert die Tests dort. Bis zum Abend dürften wohl um die 2000 Menschen getestet worden sein, schätzte Engler. Zeitweise müssten die zurückkehrenden Urlauber rund 45 Minuten warten. „Die Leute sind aber geduldig“, sagte sie.

Die Teststation ist seit dem 14. August in Betrieb. Am Freitag waren laut Engler rund 1900 Menschen getestet worden, an den Tagen davor jeweils etwa 1400. Derzeit wird auf dem Parkplatz Kemmental an der A8 bei Ulm eine weitere Teststation aufgebaut, wie ein Sprecher des Sozialministeriums sagte. Bis sie in Betrieb gehen könne, werde es aber noch einige Tage dauern.

Reiserückkehrer können sich auch an den Flughäfen im Südwesten sowie am Stuttgarter Hauptbahnhof testen lassen. Wer aus einem Risikogebiet einreist, muss einen Test machen lassen, für alle übrigen Urlauber ist er freiwillig. In Baden-Württemberg ist an diesem Wochenende Sommerferien-Halbzeit.

15.45 Uhr: Zahl der Corona-Neuinfektionen überschreitet 2000er Marke

Der Anstieg der täglich neu registrierten Corona-Fälle setzt sich fort. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Samstagmorgen 2034 neue Infektionen innerhalb eines Tages. Damit wurde erstmals seit dem 25. April wieder die Schwelle von 2000 überschritten. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen, danach waren die Werte deutlich gesunken.

Die Bundesregierung hatte in den vergangenen Tagen mit Blick auf die Entwicklung immer wieder auf private Feiern verwiesen, bei denen Corona-Regeln nicht eingehalten würden. Viele der derzeitigen Ausbrüche gingen genau auf solche Feiern und Partys zurück, hatte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag gesagt.

Im RKI-Lagebericht vom Freitag (21.8.) heißt es, bundesweit gebe es eine große Anzahl kleinerer Ausbruchsgeschehen, die beispielsweise mit größeren Feiern im Familien- und Freundeskreis in Verbindung stehen. Hinzu komme, dass Corona-Fälle zu einem großen Anteil unter Reiserückkehrern, insbesondere in den jüngeren Altersgruppen, identifiziert würden.

Zudem wird deutlich mehr getestet, wodurch mehr Infektionen entdeckt werden. Während Ende April nach RKI-Daten in einer Woche rund 364.000 Tests durchgeführt wurden, waren es Ende Juli rund 560.000 und Mitte August mehr als 875.000 in einer Woche. Reiserückkehrer können sich seit Ende Juli kostenlos testen lassen. Für Rückkehrer aus Risikogebieten gilt seit 8. August sogar eine Testpflicht. Verschiedene Bundesländer haben außerdem die Möglichkeit für Beschäftigte in Schulen und Kitas geschaffen, sich mehrfach kostenlos testen zu lassen.

12.13 Uhr: Geht „ein bisschen“ Fasnacht? - Mehrheit ist für Absage

Nix Alaaf und Helau: Zwei Drittel der Erwachsenen in Deutschland (67 Prozent) befürworten einer Umfrage zufolge wegen der Corona-Pandemie eine bundesweite Absage aller kommenden Karnevalsfeiern. Rund ein Viertel (23 Prozent) lehnen eine Absage ab, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervorgeht. Befragt wurden am Donnerstag (20.8.) fast 1200 Personen. Frauen und Männer sind sich recht einig bei dem Thema, auch wenn bei den Männern mehr die Absage „voll und ganz befürworten“ (50 Prozent) als bei den Frauen (47 Prozent).

Die Argumente, die für eine Absage sprechen, klingen einleuchtend: Nach einer Karnevalssitzung im Februar dieses Jahres wurde der Kreis Heinsberg einer der ersten deutschen Corona-Hotspots. Angesichts dessen sprach sich auch der dortige Landrat nun für eine Absage aus. „Ich glaube nicht, dass es nächstes Jahr Karneval geben wird. Unsere Aufgabe ist jetzt, Dinge aufrechtzuerhalten, die essenziell sind“, sagte Landrat Stephan Pusch (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. Dazu gehöre, Schulen und Kitas offenzuhalten. „Die anderen Dinge sind Luxus und Freizeitvergnügen, die müssen zurückstehen. Auch wenn der Karneval eine wahnsinnig ernste Angelegenheit ist.“

Pusch sagte: „Als wenn die Kölner "ein bisschen" Karneval feiern könnten. Das ist wie ein bisschen schwanger. Ich glaube, es wäre am besten, das jetzt abzusagen.“ Das sei auch das, was er aus den Vereinen in seiner Region höre. „Sonst wabert das Thema ewig umher.“ Heinsberg liegt in Nordrhein-Westfalen und ist der westlichste Kreis Deutschlands.

Zuletzt mehrten sich die Stimmen, die eine Karnevalssession 2020/2021 angesichts der Corona-Pandemie skeptisch sehen, darunter auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Laut aktueller Umfrage befürworten Jüngere (18 bis 24 Jahre) eine bundesweite Absage aller Karnevalsfeiern am häufigsten (77 Prozent); die 35- bis 44-Jährigen am seltensten (61 Prozent).

Menschen in Westdeutschland, wo sich die traditionellen Karnevalshochburgen wie Köln, Düsseldorf und Mainz befinden, befürworten eine Absage übrigens häufiger als Ostdeutsche (69 Prozent gegenüber 61 Prozent).

10.44 Uhr: Großveranstaltungen trotz Corona? - Mediziner beginnen Experiment

Mit einem aufwendigen Check-in hat die Universitätsmedizin Halle am Samstag ein Konzertexperiment zu Großveranstaltungen in der Corona-Pandemie begonnen. Bei allen freiwilligen Teilnehmern wurde vor dem Betreten der Arena Leipzig Fieber gemessen. Die Menschen wurden zudem mit sogenannten Contact Tracern ausgestatten, mit denen ihre Laufwege nachvollzogen werden sollten. Popstar Tim Bendzko („Keine Maschine“) sollte vom Vormittag drei Konzerte in verschiedenen Szenarien spielen. Die Studienleitung hatte auf rund 4000 Teilnehmer gehofft. Wie viele Menschen am Samstag tatsächlich gekommen waren, war vor Beginn der Konzerte aber noch unklar.

Mit dem Experiment wollen die Forscher herausfinden, wie Großveranstaltungen trotz Corona möglich sein können. Ziel der Datensammlung ist ein mathematisches Modell, mit dem sich das Risiko eines Corona-Ausbruchs in einer Veranstaltungshalle abschätzen lässt. Ergebnisse sollen laut Studienleitung im Herbst vorliegen.

08.12 Uhr: WHO empfiehlt Jugendlichen ab zwölf Jahren Maskentragen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat neue Richtlinien vorgelegt, in denen Jugendlichen ab zwölf Jahren das Maskentragen zum Schutz vor einer Corona-Infektion in denselben Situationen empfohlen wird wie Erwachsenen. „Kinder ab zwölf Jahren sollten unter denselben Umständen Masken tragen wie Erwachsene - besonders, wenn sie den Mindestabstand von einem Meter nicht einhalten können und die Infektionsrate in der Region hoch ist“, heißt es in den am Freitag veröffentlichten Richtlinien, welche die WHO in Zusammenarbeit mit dem UN-Kinderhilfswerk Unicef erstellt hat.

Noch immer gebe es große Unklarheiten über die Rolle von Kindern bei der Übertragung des neuartigen Coronavirus, heißt es in den Richtlinien. Es gebe eine Reihe von Hinweisen darauf, dass kleine Kinder weniger empfänglich für eine Corona-Infektion seien als Erwachsene, erklärte die WHO. Allerdings deuteten weitere Daten darauf hin, dass Teenager bei der Übertragung des Coronavirus „eine aktivere Rolle spielen als jüngere Kinder“. Kinder unter fünf Jahren sollten laut WHO und Unicef keinen Mund-Nase-Schutz tragen. Dies sei im allgemeinen Interesse der Kinder und ihrer Sicherheit, erklärten die Organisationen. Auch für Kinder mit Behinderungen oder Entwicklungsstörungen sollte keine Maskenpflicht gelten, hieß es weiter.

Für Kinder zwischen sechs und elf Jahren könne es den Richtlinien zufolge dagegen sinnvoll sein, eine Maske zu tragen - etwa, wenn sie sich in schwer von der Pandemie betroffenen Gebieten aufhielten oder Kontakt zu Risikogruppen haben. In diesem Fall sollte allerdings eine erwachsene Aufsichtsperson in der Nähe sein, um den Kindern beim sicheren Gebrauch der Maske zu helfen, betonten die Organisationen.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 21. August:

21.50 Uhr: Auswärtiges Amt weitet Reisewarnung auf Brüssel aus 

Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen warnt das Auswärtige Amt nun auch vor touristischen Reisen nach Brüssel. Bisher war in Belgien lediglich die Provinz Antwerpen betroffen. Nun kam am Freitagabend die Hauptstadt als Risikogebiet hinzu.

21.05 Uhr: WHO: Corona muss auch im Umfeld von Schulen bekämpft werden 

Mit dem Start des neuen Schuljahres muss das Coronavirus nicht nur in Schulen selbst, sondern auch im Umfeld der Kinder und Jugendlichen rigoros bekämpft werden - darauf weist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hin. Sonst könne es sich schnell in Schulen ausbreiten. «Es ist wirklich entscheidend, dass wir Ausbrüche und Übertragungen in der Umgebung von Schulen unter Kontrolle bringen», sagte die Covid-19-Beauftragte Maria van Kerkhove am Freitag in Genf. Die WHO werde in den nächsten Tagen Empfehlungen für das Tragen von Masken in Schulen herausgeben.

Allerdings reichten Masken allein nicht aus, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, warnte der WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan. Gleichzeitig müssten Schülerinnen und Schüler auch Abstand wahren, und je nach Räumlichkeiten sei es vielleicht auch nötig, kleinere Klassen zu bilden. Bislang gibt es nach Angaben von van Kerkhove nicht genügend Studien über Ansteckungsketten mit Kindern. Die meisten Kinder, die sich infizierten, hätten nur sehr milde Symptome.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus äußerte die Hoffnung, dass die Pandemie dank moderner Technologie und internationaler Kooperation weniger als zwei Jahre dauern werden. «In der Hoffnung, dass wir zusätzliche Werkzeuge wie einen Impfstoff bekommen, denke ich, dass wir sie in kürzerer Zeit als die Grippe von 1918 beenden können.» Das Virus könne sich heutzutage zwar schneller verbreiten, weil die Welt viel enger verbunden sei als vor 100 Jahren, es gebe aber auch moderne Mittel zur Bekämpfung.

20.50 Uhr: Rund 270 Hinweise auf Missbrauch bei Kurzarbeitergeld im Südwesten 

Mehr als 40 Prozent aller Südwest-Betriebe haben angesichts der Corona-Pandemie Kurzarbeit angemeldet. Darunter sind auch ein paar Fälle, bei denen Unternehmen die staatlichen Gelder möglicherweise ungerechtfertigt einstreichen.

Die Behörden im Südwesten gehen zurzeit rund 270 Hinweisen auf mögliche Missbrauchsfälle im Zusammenhang mit der Zahlung von Kurzarbeitergeld nach. Das sagte eine Sprecherin der baden-württembergischen Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Stuttgart auf Anfrage.

Inzwischen sei man auf einzelne «sehr konkrete» mutmaßliche Betrugsfälle gestoßen, zu denen man aber aus ermittlungstechnischen Gründen keine weiteren Angaben machen könne. Die Sprecherin betonte, bei den bisher bekannten möglichen Missbrauchsfällen sei kein Schwerpunkt auf bestimmte Branchen erkennbar. Die Hinweise seien meist anonym abgegeben worden.

19.47 Uhr: Söder ist derzeit gegen weitere Corona-Lockerungen

Die wachsende Zahl von Corona-Infektionen in Deutschland macht aus der Sicht von CSU-Chef Markus Söder derzeit keine weiteren Lockerungen bei den Schutz-Auflagen möglich. „Wir können doch nicht im Ernst in der Situation weitere Lockerungen beschließen“, sagte der bayerische Ministerpräsident dem Deutschlandfunk hinsichtlich geplanter Lockerungen in anderen Bundesländern. Er kritisierte zudem, dass Deutschland bei der Einschätzung der Risikogebiete verglichen mit anderen Ländern zwei Wochen den tatsächlichen Infektionen hinterher hinke.

Söder sprach sich mit Blick auf die am kommenden Donnerstag anstehende Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Merkel (CDU) zudem für bundeseinheitliche Regelungen zur Maskenpflicht und bei Bußgeldern für Verstöße dagegen aus. Für ihn stehe eher die Frage im Raum, dass die Maskenpflicht verstärkt werden müsse. Als Beispiel nannte er die Frage, ob es wie in Nordrhein-Westfalen auch im Schulunterricht eine Verpflichtung zum Tragen gebe. In Bayern werde das Anfang September im Kabinett auch diskutiert.

Söder sprach sich gegen Konzerte und Fußballspiele mit Tausenden von Menschen aus. Er kündigte an, bei der Konferenz auch über eine bundesweit einheitliche Grenze für Personenzahlen bei Privatveranstaltungen sprechen zu wollen, wie sie Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgeschlagen habe.

18.57 Uhr: 336 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 39.832 gestiegen. Das sind 336 mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes von Freitag (Stand: 16 Uhr) hervorgeht. Etwa 35.821 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus wurde um einen Fall nach unten korrigiert und lag nun bei 1862. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 1,40 angegeben. Er gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

Der Anteil der Fälle, die im Zusammenhang mit einer Reise stehen - an allen neu gemeldeten Fällen der letzten sieben Tage - stieg auf 57 Prozent.

18.06 Uhr: Tausende Reisende auf Autobahn-Teststation im Südwesten auf Corona gecheckt

Im Schnitt weit mehr als 1000 Reiserückkehrer täglich lassen sich an der Teststation auf der Autobahn 5 bei Neuenburg auf das Coronavirus prüfen. Von Freitag vergangener Woche bis Donnerstagabend seien auf dem Parkplatz Neuenburg-Ost 9460 Abstriche genommen worden, teilte der DRK-Landesverband Baden am Freitag mit. Die Hilfsorganisation stellt das Personal von 25 Menschen, die im Zwei-Schicht-Betrieb arbeiten. Mit diesem Aufkommen stoße die Teststelle an ihre Kapazitätsgrenzen.

Zwischen dem 14. und dem 19. August sind laut Gesundheitsministerium 35 infizierte Menschen entdeckt worden.

17.14 Uhr: Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin fordert Hilfe für Kleidungs- und Schuhgeschäfte

Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) fordert angesichts der Corona-Pandemie Sonderhilfen des Landes explizit für stationäre Kleidungs- und Schuhgeschäfte. Sie wolle sich in der grün-schwarzen Landesregierung dafür einsetzen, diese Branche zusätzlich mit insgesamt 40 Millionen Euro zu unterstützen, sagte Hoffmeister-Kraut den Zeitungen „Heilbronner Stimme“ und „Mannheimer Morgen“ (Samstag).

Sie begründete den Vorstoß damit, dass vor allem Kleidungs- und Schuhläden vom Corona-Lockdown und den Folgen stark betroffen gewesen seien, da sich das Kaufverhalten vieler Menschen in den vergangenen Monaten in den Onlinehandel verlagert habe. „Das Geld soll dem Handel gezielt für Marketingmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden, damit die stationären Geschäfte erhalten bleiben. Wenn wir attraktive Innenstädte wollen, müssen wir den Einzelhandel jetzt gezielt unterstützen, sonst droht ein Ladensterben.“

16.20 Uhr: Offenbach führt wegen neuer Corona-Infektionen wieder Kontaktbeschränkungen ein

Nach einem deutlichen Anstieg der Corona-Infektionen führt die hessische Stadt Offenbach wieder striktere Kontaktbeschränkungen ein. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, sind Treffen und Aufenthalte im öffentlichen Raum ab Samstag für zunächst zwei Wochen auf maximal fünf Menschen oder auf die Mitglieder von nicht mehr als zwei Haushalten beschränkt. Ferner gilt demnach ab dem Wochenende in der Gastronomie eine Sperrstunde ab Mitternacht.

Zu privaten Feiern wie Geburtstagen oder Hochzeiten dürfen nur noch maximal 50 Menschen zusammenkommen, diese Grenze gilt auch für alle sonstigen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen. Laut Stadtverwaltung überschritt Offenbach den Schwellenwert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Dies ist ein bundesweit vereinbartes Alarmzeichen, ab dem die zuständigen Behörden weitere Gegenmaßnahmen beraten sollen. In Offenbach liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz inzwischen bei 52.

14.55 Uhr: Lucha: Corona-Verstöße könnten bald strenger geahndet werden

Angesichts der deutlich steigenden Infektionszahlen könnten Corona-Verstöße in Baden-Württemberg nach Ansicht von Sozialminister Manne Lucha bald strenger bestraft werden. „Wenn sich die Lage nicht verbessert und wenn das eigenverantwortliche Handeln nicht ausreicht, um die Infektionen einzugrenzen, wird das Mittel der Sanktion stärker gezogen werden müssen“, sagte der Grünen-Politiker der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“. Es müsse klar gemacht werden, wie wichtig es sei, Vorgaben wie die Quarantänepflichten einzuhalten.

Auch private Feiern hätten klare Regeln für die Hygiene, sagte Lucha zudem der dpa. „Im Land analysieren wir gerade, wie sich private Feiern auf das Infektionsgeschehen auswirken“, ergänzte der Minister. „Und wenn wir merken, dass die Eigenverantwortung nicht weit genug geht, werden wir wieder stärker einschränken müssen. Das ist ganz klar.“ Jede Öffnung komme dem Ritt auf der Rasierklinge gleich. „Wenn wir merken, dass bestimmte Maßgaben nicht eingehalten werden, können und müssen wir nachsteuern.“

14.29 Uhr: Angst vor zweiter Corona-Welle in Frankreich wächst

In Frankreich wächst die Angst vor einer zweiten Corona-Welle: In dem Land wurden innerhalb von 24 Stunden fast 4800 Neuansteckungen registriert, wie die Behörden am Donnerstagabend mitteilten. Das ist der höchste Stand seit Ende des Lockdowns im Mai. Besonders betroffen sind Paris sowie die Regionen um die Mittelmeer-Städte Marseille und Nizza.

Als Gegenmittel setzt die Regierung auf eine Maskenpflicht in Unternehmen und Schulen. Die französische Gesundheitsbehörde Santé Publique gab die Zahl der neu Infizierten am Donnerstagabend mit 4771 an - fast tausend mehr als noch am Mittwoch.

In Frankreich gibt es damit mehr als drei Mal so viele Neuansteckungen wie in Deutschland, wo die Zahl zuletzt bei gut 1400 lag. Besonders stark sei der Anstieg bei jungen Erwachsenen, betonte die Pariser Behörde. Mit mehr als 30.450 Todesfällen ist Frankreich in Europa eines der am stärksten betroffenen Länder.

14.00 Uhr: Landkreis Sigmaringen meldet steigende Corona-Fälle vor allem durch Reiserückkehrer

Die Verantwortlichen im Kreis Sigmaringen sind alarmiert, denn auch in der Region steigt wie im gesamten Bundesgebiet die Zahl der Corona-Infizierten. „Bei den meisten Fällen besteht mit großer Wahrscheinlichkeit ein direkter oder über Infektionsketten, ein indirekter Zusammenhang mit Reiseaktivitäten“, erklärt Tobias Kolbeck, Pressesprecher des Landratsamtes.

Bei den aktuellen Fällen handle es sich überwiegend um Reiserückkehrer. „Die meisten haben sich in Mazedonien, Albanien, Bosnien oder Kroatien angesteckt. Bei mehreren Fällen kam es zu Ansteckungen innerhalb von Großfamilien. Aber auch einige wenige Fälle mit unklarer Infektionsquelle wurden gemeldet“, berichtet Dr. Ulrike Hart, stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts.

13.20 Uhr: Innenministerium: Fake-Atteste gegen Maskenpflicht unverantwortlich

Nach Bekanntwerden gefälschter Atteste zu einer Befreiung von der Maskenpflicht appelliert das Bundesinnenministerium an die Einhaltung der Hygienemaßnahme. Es sei unverantwortlich, „mit solchen selbst ausgefüllten Attesten sich davon zu distanzieren und dieser Pflicht nicht nachzukommen“, sagte ein Sprecher am Freitag in Berlin. Aus dem Gesundheitsministerium hieß es zu den falschen Attesten: „Wenn das nicht medizinisch indiziert ist, dann ist das schlicht nicht zulässig.“

11.00 Uhr: Zahl der Verkehrstoten ist in Corona-Monaten deutlich gesunken

In den Monaten der Corona-Pandemie sind in Baden-Württemberg deutlich weniger Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Auf den Straßen im Südwesten starben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im ersten Halbjahr insgesamt 149 Menschen, das sind 65 weniger als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Getötet und verletzt wurden 18.293 Menschen, das entspricht einem Rückgang um fast ein Fünftel (minus 19 Prozent).

Insgesamt starben zwischen Januar und Ende Juni 1281 Menschen bei Unfällen in Deutschland, das sind 195 weniger als im ersten Halbjahr 2019. „Noch nie seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1990 wurden von Januar bis Juni weniger Menschen bei Verkehrsunfällen getötet oder verletzt“, teilte das Bundesamt mit.

8.45 Uhr: Polizei warnt vor Blanko-Attesten gegen Masken-Pflicht

Die Bundespolizei weist darauf hin, dass ein selbstausgefülltes Attest aus dem Internet nicht von der Pflicht befreit, an Bahnhöfen und in Bussen und Bahnen eine Maske zu tragen. Immer wieder legten Menschen bei Verstößen Online-Atteste vor, die sie angeblich von der Pflicht befreiten, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, teilte die Bundespolizeiinspektion Münster mit.

Ein Arzt habe das Blanko-Attest auf seiner Homepage angeboten, Nutzer hätten ihm zufolge nur ihren Namen und ihre Adresse eintragen müssen. Dem widerspricht die Polizei: Mit dem Gebrauch unrichtiger Gesundheitszeugnisse mache man sich strafbar. Dazu komme eine Anzeige, da Mund und Nase nicht bedeckt seien.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 20. August:

21.15 Uhr: Jeder zweite Corona-Fall im Südwesten derzeit aus Ausland importiert

Die Zahl der aus dem Ausland in den Südwesten importierten Corona-Fälle steigt signifikant: Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg vom Donnerstag wurden seit der Aufhebung der Reisewarnung für die EU-Länder und weiteren europäischen Staaten am 15. Juni insgesamt 1402 Sars-CoV-2-Fälle übermittelt, deren Ansteckung mutmaßlich im Ausland stattgefunden hat. In den vergangenen zwei Wochen wurde demnach jeder zweite Corona-Fall - 837 Fälle - im Südwesten wohl aus dem Ausland importiert. An der Spitze der wahrscheinlichen Infektionsländer standen der Behörde zufolge in diesen zwei Wochen Kroatien (242) und der Kosovo (200), gefolgt von Bosnien und Herzegowina, der Türkei und Bulgarien.

Die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten stieg in Baden-Württemberg auf mindestens 39 496. Das sind 266 mehr als am Vortag (Stand: 16.00 Uhr). „Auffällig sind dabei der Anteil an Fällen in den jüngeren Altersgruppen und ein sehr hoher Anteil an Fällen, die sich voraussichtlich im Ausland infiziert haben“, so die Behörde. Etwa 35 734 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich um drei auf 1863.

19.40 Uhr: Auch im Schwarzwald-Baar-Kreis immer mehr Urlauber mit Corona

Die Zahl der Corona-Fälle steigt in den vergangenen Tagen wieder an. Dabei wurde auch im Schwarzwald-Baar-Kreis eine Häufung bei Reiserückkehrern festgestellt, erklärte auf Nachfrage die Sprecherin des Landratsamts, Kristina Diffring. Die letzten an Corona erkrankten Urlauber reisten meist aus Balkanländern ein, betonte sie weiter: Sieben Infizierte kamen aus Kroatien, fünf aus dem Kosovo, je einer aus Serbien und Bosnien-Herzegowina.

18.40 Uhr: EU sichert sich potenziellen Corona-Impfstoff von Curevac

Die EU sichert sich den Zugriff auf bis zu 405 Millionen Dosen des potenziellen Corona-Impfstoffs des Tübinger Biotech-Unternehmens Curevac. Man habe Sondierungsgespräche mit dem Unternehmen abgeschlossen, teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Laut Curevac geht es um einen Vorvertrag über 225 Millionen Dosen sowie eine Option auf 180 Millionen weitere. Diese würden bereitgestellt, sobald sich der Impfstoff, an dem das Unternehmen derzeit arbeitet, als wirksam und sicher erwiesen habe.

16.50 Uhr: Corona-Tests werden im Südwesten stellenweise knapp

Die Tests auf das Corona-Virus werden im Südwesten derzeit offenbar stark nachgefragt: „Wir stoßen an unsere Grenzen“, sagte der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KV), Kai Sonntag, am Donnerstag in Stuttgart. Das Sozialministerium bestätigte den Trend. So meldeten Labore, dass die Kapazitäten stellenweise knapp würden.

Tausende Reiserückkehrer, aber auch Lehrer und Erzieher können sich gratis auf Corona testen lassen. Während in den ersten Monaten der Pandemie hauptsächlich Menschen getestet wurden, die Symptome zeigten, werde nun quasi vorsichtshalber getestet, heißt es bei der KV.

Neue Testzentren sind unter anderem am Stuttgarter Flughafen und am Stuttgarter Hauptbahnhof entstanden, weitere sollen folgen. Noch vergangene Woche lag die Zahl der wöchentlichen Corona-Tests laut Sozialministerium bei rund 78 000. Insgesamt gebe es derzeit eine Kapazität von rund 150 000 Tests pro Woche.

15.47 Uhr: Länder prüfen einheitliche Bußgelder für Maskenverweigerer

Die Länder wollen auch angesichts der wieder gestiegenen Zahl der Corona-Neuinfektionen einheitliche Bußgelder für Maskenverweigerer in Bussen und Bahnen prüfen. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Das teilten Bund und Länder am Donnerstag nach einer Schaltkonferenz der Staatssekretäre aus den Verkehrs- und Innenressorts mit.

Entscheidungen könnten bei einem erneuten Treffen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder getroffen werden. Wann diese Beratungen genau sind, ist aber noch unklar. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte die Bundesländer am Mittwoch aufgefordert, einheitliche Bußgelder bei Verstößen gegen die Maskenpflicht einzuführen. Weil immer wieder einzelne Kunden Masken ablehnen, haben erste Länder Bußgelder verhängt.

15 Uhr: Auswärtiges Amt lockert Teil-Reisewarnung für Rumänien

Das Auswärtige Amt hat seine Teil-Reisewarnung für Rumänien im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gelockert. Demnach ist die wirtschaftlich und touristisch wichtige Region Timis nahe der westrumänischen Stadt Timisoara (Temeswar) von der Warn-Liste gestrichen worden, ebenso der südwestliche Kreis Mehedinti und die südliche Region Ialomita. Gewarnt wird dafür seit Donnerstag vor Reisen in die bisher als unbedenklich geltende zentralrumänische Touristenregion Valcea.

Weiterhin auf der Warn-Liste stehen die Hauptstadt Bukarest, der Touristenmagnet Brasov (Kronstadt) sowie 13 weitere von insgesamt 41 Verwaltungsbezirken des Landes. Nicht als Risikozone gelten nach wie vor die Schwarzmeerstrände. Jederzeit können einzelne Ortschaften kurzfristig zum Infektionsherd erklärt und gesperrt werden.

13.58 Uhr: Bundeswehr auf mehr Unterstützung bei Corona-Tests eingestellt

Die Bundeswehr ist auf eine größere Unterstützung bei Corona-Tests von Reiserückkehrern vorbereitet. Derzeit seien etwa 300 Männer und Frauen im Einsatz, um die zivilen Behörden auf Flughäfen oder an Autobahnraststätten zu unterstützen, sagte Generalleutnant Martin Schelleis, der den Unterstützungseinsatz koordiniert und führt, am Donnerstag in einer Telefonschalte mit Journalisten. Schelleis ist der Inspekteur der sogenannten Streitkräftebasis und damit Nationaler Territorialer Befehlshaber der Bundeswehr.

Binnen 48 Stunden könnten weitere 750 Soldaten für diese Hilfe eingesetzt werden, sagte er. Von Freitag an würden in Köln 49 Soldaten die Arbeit des Gesundheitsamtes unterstützen. Aktuell hätten vier Bundesländer - Schleswig-Holstein, Sachsen, Thüringen und Niedersachsen - keinen Unterstützungsbedarf bei der Testung von Reiserückkehrern gemeldet. Insgesamt habe die Bundeswehr in der Corona-Krise bisher etwa eine Million Arbeitsstunden an Unterstützungsleistungen erbracht.

13.15 Uhr: Bundesregierung hebt Reisewarnung für Luxemburg auf

Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für Luxemburg wegen der Corona-Pandemie aufgehoben. Das geht aus den Hinweisen der Bundesregierung für den Staat hervor, die am Donnerstag aktualisiert wurden. Luxemburg sei von der Lungenkrankheit Covid-19 vergleichsweise stark betroffen, aber kein Risikogebiet mehr, heißt es dort. „Nach zeitweiliger Überschreitung der Inzidenz von 50 Fällen pro 100 000 Einwohner auf sieben Tage, sind die Zahlen nun rückläufig und liegen unterhalb dieses Grenzwertes.“

12 Uhr: Robert-Koch-Institut sieht Teile Kroatiens als Corona-Risikogebiet

Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat das Robert Koch-Institut (RKI) Teile des Urlaubslandes Kroatien als Risikogebiet eingestuft. Das teilte das bundeseigene Institut auf seiner aktualisierten Liste der Risikogebiete mit.

Demnach gelten seit Donnerstag die beiden südlichen Verwaltungsbezirke, die so genannten Gespanschaften Šibenik-Knin sowie Split-Dalmatien als Risikogebiet. Es gilt als wahrscheinlich, dass das Auswärtige Amt auf dieser Basis auch eine Reisewarnung für dieses Gebiet des EU-Landes an der Adria erlassen dürfte.

11.05 Uhr: Auch im neuen Schuljahr wegen Corona keine Präsenzpflicht

Schüler, die nach Ansicht ihrer Eltern aus Sorge wegen des Coronavirus nicht in die Schule gehen sollten, dürfen auch im neuen Schuljahr in Baden-Württemberg zu Hause lernen. „Wir hatten zuletzt keine Präsenzpflicht für die Schülerinnen und Schüler. Stand heute haben wir das auch nicht für das kommende Schuljahr vorgesehen“, erinnerte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) in einem Interview mit der „Rhein-Neckar-Zeitung“ (Donnerstag). „Die Schulpflicht gilt aber!“

Wer nicht am Präsenzunterricht teilnehmen könne, der müsse dennoch zuhause den Unterrichtsstoff lernen und Aufgaben erledigen. Der Anteil der Schüler, die dem Unterricht fernblieben, weil sie selbst ein erhöhtes Risiko für einen besonders schlimmen oder tödlichen Verlauf einer Corona-Infektion haben oder in einem Haushalt mit einer gefährdeten Person leben, lag nach ihren Angaben zuletzt unter einem Prozent.

„Eltern treffen die Entscheidung - und dann bleibt diese auch bestehen“, sagte ein Sprecher des Ministeriums zur Teilnahme am Präsenzunterricht. „Das kann man dann nicht jede Woche ändern.“ Der Fernunterricht sei aber keineswegs ein Freifahrtschein: „Wenn die Schule merkt, dass es nicht klappt, dann hat sie das Recht, einen Schüler oder eine Schülerin wieder einzubestellen.“ Sie könnten dann im Notfall getrennt betreut und unterrichtet werden.

8.52 Uhr: Deutsche Corona-Neuinfektionen steigen auf höchsten Wert seit Ende April

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist auf den höchsten Stand seit Ende April gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen mitteilte, wurden 1707 neue Fälle registriert. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie insgesamt infizierten Menschen stieg damit auf 228.621.

Zehn weitere Menschen starben demnach an oder mit dem Coronavirus. Die Zahl der Genesenen lag laut RKI bei etwa 204.800. Die Neuinfektionen in Deutschland wie auch in anderen europäischen Staaten nehmen seit Wochen wieder deutlich zu. Schwerpunkte sind dabei der Süden und Westen des Landes sowie Berlin. Experten weisen jedoch darauf hin, dass vor allem die flächendeckende Ausbreitung des Coronavirus wieder zunimmt.

Dabei spielen offensichtlich Reiserückkehrer eine wichtige Rolle, aber auch größere Feiern im Freundes- und Familienkreis. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warnte deswegen wiederholt vor weiteren Lockerungen der Schutzmaßnahmen.

7.50 Uhr: Verband warnt vor Engpass bei Einmalhandschuhen in der Pflege

Der Paritätische Wohlfahrtsverband schlägt Alarm: Einmalhandschuhe für Pflegekräfte in Senioren- und Behindertenheimen werden Mangelware. „Es ist extrem schwierig, die Handschuhe zu bekommen und wenn man welche ordern kann, dann nur zum zehnfachen Preis“, sagte Ursel Wolfgramm, Landeschefin des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Stuttgart. Land und Bund seien wie bei den Schutzmasken in der Pflicht, eigene Bezugsquellen aufzutun. Eine Pflegekraft verbrauche am Tag etwa 30 Paar Handschuhe. „Da droht ein größeres Problem als bei den Schutzmasken.“

Ein Grund für die Knappheit sei, dass die Staaten, in denen die Handschuhe hergestellt werden, selbst zunehmend unter der Pandemie litten und das Material für sich selbst zurückhielten. Hergestellt werden die Kunststoffprodukte vorrangig in Malaysia und Indonesien. Zudem hätten China als auch die USA große Bestände aufgekauft. Überdies gebe es Unterbrechungen in den Lieferketten. Hinzu komme, dass manche Firmen - wie einst bei den Schutzmasken - Bestände aufkauften und überteuert veräußerten. „Es empört mich zutiefst, dass sich Menschen am Leid anderer persönlich bereichern“, betonte die Sozialpädagogin.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 19. August:

21.40 Uhr: Drei Spieler des FC Basel mit positivem Corona-Test

Der Schweizer Fußball-Erstligist FC Basel hat drei Corona-Fälle vermeldet. Bei einer Testreihe am Mittwoch seien die Profis Arthur Cabral, Eric Ramires und Eray Cömert positiv getestet worden, teilte der Club mit. «Diese drei Spieler, denen es trotzdem soweit gut geht, sowie vorsichtshalber auch Samuele Campo, der mit ihnen in Kontakt stand, haben folglich das Training nicht aufgenommen und begeben sich für zehn Tage in Quarantäne.» Das Quartett werde damit mindestens das Pokal-Halbfinale am kommenden Dienstag im St. Jakob-Park gegen den FC Winterthur verpassen.

20.35 Uhr: 259 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 39 230 gestiegen. Das sind 259 mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes von Mittwoch (Stand: 16.00 Uhr) hervorgeht. Etwa 35 633 Menschen gelten als genesen.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich nicht und lag weiter bei 1860. Die Reproduktionszahl wurde mit 1,17 angegeben. Sie gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

19.30 Uhr: Interboot wird erste große Messe in Friedrichshafen nach dem Corona-Lockdown

Die erste große Veranstaltung auf dem Messegelände in Friedrichshafen nach dem Lockdown wird die Interboot sein, die Messe rund um den Wassersport. Sie findet vom 19. bis zum 27. September auf dem Messegelände in Friedrichshafen statt, allerdings mit etwas abgespecktem Konzept. Statt der sonst üblichen 400 sagten 200 Aussteller zu.

18.59 Uhr: Maskenverweigerer brüllt in Meersburger Supermarkt Nazi-Parolen

Weil er am Dienstagmittag gegen 11.30 Uhr sowohl die Filialleiterin eines Lebensmittelgeschäfts in der Dr.-Zimmermann-Straße wie auch die gerufenen Polizeibeamten beleidigt hat, wird ein 68-jähriger Mann, der partout keine Mund-Nasen-Maske aufsetzen wollte, nun angezeigt.

17.56 Uhr: Viele Jugendliche laut Studie während Corona-Zeit psychisch belastet

Viele junge Menschen haben nach einer Mannheimer Studie während der Corona-Krise unter großen Sorgen, Ängsten oder depressiver Stimmung gelitten. 57 Prozent von 666 befragten 16- bis 25-Jährigen waren belastet, 38 Prozent mittel bis schwer, wie das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) am Mittwoch mitteilte. Der Umgang mit der Isolation von Freunden und Verwandten sei ausschlaggebend für den Grad der Belastung. „Unsere Daten zeigen: Mit zunehmendem Grad der sozialen Isolation wurde das Risiko einer psychischen Belastung immer größer“, erklärte ZI-Mitarbeiter Christian Rauschenberg und Erstautor der Studie.

Ein kausaler Zusammenhang ließ sich auch aus Vergleichen mit Resultaten aus anderen ähnlichen Befragen ohne Krisenhintergrund herstellen, wie Ulrich Reininghaus, Leiter der ZI-Abteilung Public Mental Health erläuterte. Zudem lasse sich im Vergleich zu internationalen Studien feststellen, das junge Menschen von den Einschränkungen stärker belastet seien als ältere. Die Online-Befragung wurde vom 7. bis 16. Mai vorgenommen.

16.59 Uhr: Jetzt auch Maskenpflicht an Schleswig-Holsteins Schulen

Kurskorrektur an der Förde: Jetzt führt auch Schleswig-Holstein eine Maskenpflicht an den Schulen ein. Dies verkündete Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Mittwoch in Kiel, nachdem es bisher nur eine dringende Empfehlung gab. Die Maskenpflicht gilt ab Montag auf dem Schulgelände, aber nicht im Unterricht. Die „dringende Empfehlung“ im Norden galt bisher ab der 7. Klasse. Jetzt gilt die Maskenpflicht für alle Jahrgänge.

Noch am vergangenen Freitag, nach der ersten Schulwoche, hatte Prien eine Maskenpflicht als nicht geboten eingestuft. Die Erfahrungen der ersten Woche hätten gezeigt, dass der dringenden Empfehlung des Ministeriums in den Schulen weitestgehend gefolgt werde. Prien hatte aber auch erklärt, angesichts des weiteren Infektionsgeschehens eine mögliche Pflicht zu prüfen.

15.48 Uhr: Baden-Württemberg vervierfacht Bußgelduntergrenze für Verstöße gegen Maskenpflicht

In Baden-Württemberg werden Verstöße gegen die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln ab sofort mit mindestens 100 Euro geahndet. „Angesichts der zunehmenden Nachlässigkeit und bisweilen mutwilligen Disziplinlosigkeit beim Befolgen der Maskenpflicht im ÖPNV“, fielen künftig anstelle von 25 Euro mindestens 100 Euro an, teilte die Landesregierung am Mittwoch mit. Der maximale Betrag von 250 Euro bleibe bestehen, hieß es weiter.

Verkehrsminister Winfried Hermann und Sozialminister Manfred Lucha (beide Grüne) mahnten das Einhalten der Maskenpflicht besonders im Hinblick auf eine mögliche zweite Corona-Infektionswelle an. „Für viele Menschen gehören Fahrten mit den klimafreundlichen Bussen und Bahnen zum Alltag, und so soll es auch bleiben können“, erklärte Hermann.

15.01 Uhr: Lufthansa und Piloten einigen sich auf kurzfristigen Krisenplan

Die Lufthansa und ihre Piloten von der Vereinigung Cockpit haben sich auf einen kurzfristigen Krisenplan geeinigt. Betriebsbedingte Kündigungen seien damit frühestens im zweiten Quartal des kommenden Jahres möglich, wie das Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Das Unternehmen reduziert seine Aufstockungen beim Kurzarbeitergeld und Zuschüsse zu den Betriebsrenten. Auch wird eine bereits vereinbarte Tariferhöhung auf das kommende Jahr verschoben.

Mit dem Abschluss verschaffen sich die Tarifparteien Luft für weitere Verhandlungen zur langfristigen Bewältigung der Corona-Krise. In einem umfassenden Krisenpaket könnten die Kosten des Personalüberhangs beispielsweise durch eine entsprechende Arbeitszeit- und Gehaltsabsenkung für den Zeitraum der Krise kompensiert werden, erläuterte die Lufthansa.

13.16 Uhr: Corona-Infizierter war im Europa-Park Rust

Im Europa-Park Rust war ein an Covid-19 erkrankter Besucher unterwegs. Wie das Gesundheitsamt Ortenaukreis und der Freizeitpark am Mittwoch mitteilten, hielt sich die „wahrscheinlich ansteckende Person“ am Montag vor einer Woche (10. August) zwischen 9.30 Uhr und 16.00 Uhr dort auf. Zwischen 13.00 Uhr und 13.30 Uhr habe diese im Restaurant „Bamboe Baai“ im Themenbereich Holland gegessen. Das Infektionsrisiko sei wegen der eingehaltenen Hygienevorschriften sehr gering. Dennoch rät das Gesundheitsamt, wachsam zu bleiben.

Die Behörde wurde vom Landkreis Esslingen über den Covid-19-Fall informiert. Die engen Kontaktpersonen wissen demnach Bescheid. Alle Besucher mit Online-Ticket am 10. August wurden per Mail angeschrieben. Wer an diesem Tag im Park war, kann dem Amt zufolge normal weiterarbeiten; die Kinder dürften in den Kindergarten. „Bis zum 24. August sollten jedoch vorsorglich die Kontaktpersonen möglichst gering gehalten werden. Zudem sollten sich Betroffene bei typischen Krankheitssymptomen für Covid-19 - wie Husten, erhöhte Temperatur, Halsschmerzen, Geruchs- oder Geschmacksstörungen - telefonisch an ihren Hausarzt wenden.

11.50 Uhr: Im Landkreis Konstanz öffnen wieder die Corona-Testzentren. Das Angebot richtet sich an Reiserückkehrer

Ende Juni haben die zwei Corona-Testzentren in Singen und Konstanz geschlossen. Jetzt hat das Landratsamt beschlossen, die Stationen wieder zu öffnen. Ab kommender Woche können sich zunächst in Konstanz Reiserückkehrer aus Risikogebieten testen lassen.

10.09 Uhr: Narren wollen im Herbst über Fastnacht 2021 entscheiden

Fastnacht trotz Corona? Die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) will Ende September über die Fünfte Jahreszeit 2021 entscheiden. Allerdings könne sich an der Bewertung auch danach noch etwas ändern, sagte VSAN-Präsident Roland Wehrle am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. „Die Situation ist dynamisch.“ Es gelte, abzuwägen zwischen der Verantwortung für die Narren und ihren Besuchern auf der einen Seite, aber auch dem Bedürfnis sich zu begegnen und gemeinsam Fastnacht zu feiern.

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich zuvor skeptisch dazu geäußert, ob im Winter Karneval überhaupt stattfinden könne. Es sei schade, dass die Politik meine, von oben herab irgendetwas festlegen zu müssen, sagte Wehrle weiter. Ihr stehe es in dieser Form ohnehin nicht zu, die Fastnacht abzusagen. „Ich möchte Herrn Spahn ein Zitat von Johann Wolfgang von Goethe ins Gedächtnis rufen: Der Karneval - und damit auch die Fastnacht - ist ein Fest, das dem Volke nicht gegeben wird, sondern dass sich das Volk selbst gibt.“

9.23 Uhr: Scheuer für einheitliche Bußgelder bei Verstößen gegen Maskenpflicht

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat die Bundesländer aufgefordert, einheitliche Bußgelder bei Verstößen gegen die Maskenpflicht einzuführen. Es wäre wünschenswert, eine einheitliche Linie bei den Ländern zu haben, sagte Scheuer am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“. Der Minister appellierte außerdem an Fahrgäste in Bussen und Bahnen, die Regeln einzuhalten. Dies gehe aber nur mit Kontrollen.

Scheuer stellt zusammen mit Verkehrsverbänden und kommunalen Spitzenverbänden am Mittwoch eine Kampagne vor, damit wieder mehr Fahrgäste den öffentlichen Personennahverkehr nutzen. Es gehe darum, das Vertrauen der Fahrgäste zurückzugewinnen, sagte Scheuer.

8.21 Uhr: Intensivmediziner fordert bundesweite Strategie gegen Coronavirus

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat angesichts steigender Infektionszahlen für ein bundeseinheitliches Vorgehen in der Corona-Pandemie plädiert. „Wir werden mit dem Coronavirus weit ins Jahr 2021 leben. Das heißt, man muss jetzt mal anfangen, in größeren Maßstäben zu denken“, sagte Uwe Janssens der Deutschen Presse-Agentur. Es brauche eine Gesamtstrategie, um auf das Infektionsgeschehen zu reagieren.

„Wir müssen aus diesem Modus rauskommen, 16 Bundesländer bestimmen selbst, wie sie mit dieser Pandemie umgehen“, sagte Janssens. Etwa sei es dringend notwendig die Regelungen zum Tragen von Schutzmasken in Schulen und zu Obergrenzen bei Feiern und Veranstaltungen zu vereinheitlichen. „Wie kann es etwa sein, dass in einem Bundesland bei Großveranstaltungen bis zu 1000 Menschen zugelassen sind und in Nordrhein-Westfalen nur 150 auf Geburtstagsfeiern“, fragte Janssens. Ein einheitliches Vorgehen sei nötig, da größere Menschenansammlungen mögliche Hotspots für die Verbreitung des Coronavirus darstellten.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 18. August:

22.16 Uhr: RKI: Anteil der Corona-Nachweise mit Infektion im Ausland gestiegen

Fast 40 Prozent der zuletzt in Deutschland positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen haben sich im Ausland angesteckt. Das geht aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) von Dienstagabend hervor. Von den bekannten Corona-Neuinfektionen in Meldewoche 33, bei denen es eine Angabe zum wahrscheinlichen Infektionsland gab, lag der Anteil der Ansteckungen im Ausland bei 39 Prozent. Zum Vergleich: In der Meldewoche 32 hatten sich 34 Prozent wahrscheinlich im Ausland infiziert, in der Meldewoche 31 waren es 21 Prozent. Am häufigsten wurden - auf vier Wochen betrachtet - der Kosovo, die Türkei, Kroatien, Bulgarien und Bosnien und Herzegowina als wahrscheinliche Infektionsländer genannt.

Allerdings gab das RKI nicht an, wie groß der Anteil der Tests von Reiserückkehrern an allen Tests war. Diese Angabe ist notwendig, um zu beurteilen, wie groß der Anteil der eingeschleppten Infektionen tatsächlich ist. Es könnte beispielsweise sein, dass Rückkehrer im Schnitt häufiger getestet werden als der Rest der Bevölkerung.

20.45 Uhr: Thüringen lockert Anti-Corona-Maßnahmen - Theater dürfen öffnen

Fast ein halbes Jahr nach dem ersten Thüringer Corona-Fall lockert die Landesregierung weitere Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie. So können ab Ende August die staatlichen Theater unter Auflagen wieder für Publikum öffnen und neue Spielpläne starten. Das sieht eine neue Corona-Grundverordnung vor, die am Dienstag von Infrastrukturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) unterzeichnet wurde und am 30. August in Kraft tritt.

Mehr Freiheiten sieht die neue thüringische Grundverordnung auch bei Besuchen in Pflegeheimen vor. Bisher waren Besuche auf täglich maximal zwei Besucher pro Bewohner und auf zwei Stunden begrenzt. Diese Einschränkung entfällt - solange die Infektionszahlen in dem jeweiligen Landkreis niedrig bleiben. Überschreiten sie die Schwelle von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, sollen automatisch wieder die strengeren Besuchsregeln gelten. Wird in einem Pflegeheim ein Corona-Fall bekannt, sollen Besuche gänzlich verboten sein - außer es kann für eine räumliche und personelle Trennung in der Einrichtung gesorgt werden.

19.35 Uhr: 228 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 38.971 gestiegen. Das sind 228 mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes von Dienstag Stand: 16 Uhr) hervorgeht. Etwa 35.566 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich um einen Menschen auf 1860. Die Reproduktionszahl wurde mit 1,08 angegeben. Sie gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

18.40 Uhr: Frankreich führt Maskenpflicht in Unternehmen ein

In Frankreich soll künftig eine Maskenpflicht in Unternehmen gelten. Überall, wo sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begegnen können, werde die Maske verpflichtend - ausgenommen seien Einzelbüros, teilte das Arbeitsministerium am Dienstag mit. Betroffen von der neuen Regelung seien etwa Besprechungsräume, Freiflächen, Korridore, Umkleideräume oder Gemeinschaftsbüros. Angesichts steigender Corona-Fallzahlen stehe der Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer und die Kontinuität der wirtschaftlichen Tätigkeit auf dem Spiel, erklärte Arbeitsministerin Élisabeth Borne. Sie hatte die Pläne zuvor den Sozialpartnern vorgestellt.

Das Arbeitsministerium wies zudem darauf hin, dass Arbeiten von zu Hause aus empfohlen werde. Die Telearbeit trage dazu bei, das Infektionsrisiko zu verringern und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel einzuschränken. Man werde nun mit den Sozialpartnern an der praktischen Umsetzung der neuen Regeln arbeiten, hieß es weiter aus dem Ministerium.

17.20 Uhr: Spahn kann sich Karneval im kommenden Winter nicht vorstellen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich wegen der Corona-Pandemie skeptisch geäußert, ob im kommenden Winter Karneval stattfinden kann. Wie die „Rheinische Post“ berichtet, sagte der CDU-Politiker am Dienstag in einer Telefonschaltkonferenz des Gesundheitsausschusses: „Ich war selbst Kinderprinz und komme aus einer Karnevalshochburg. Ich weiß also, wie wichtig Karneval für viele Millionen Deutsche ist. Aber: Ich kann mir Karneval in diesem Winter, mitten in der Pandemie schlicht nicht vorstellen. Das ist bitter, aber so ist es.“

Die Zeitung beruft sich auf Angaben aus Teilnehmerkreisen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur war Spahn von Mitgliedern des Ausschusses nach seinen Äußerungen zu Familienfeiern und Festen gefragt worden und was dies mit Blick auf den Karneval bedeuten würde. Spahn hatte angeregt, wegen des Ansteckungsrisikos noch einmal über die erlaubte Größen von privaten Festen zu sprechen.

Spahn kann Großveranstaltungen jedoch nicht absagen, sondern nur Empfehlungen an die Länder abgeben. Die Regelungen für Veranstaltungen fallen in den Kompetenzbereich der Bundesländer. Auch Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha sprach vor wenigen Tagen im Interview mit dem SÜDKURIER über die trüben Aussichten für die Fastnacht. „Die Fasnet, die wir alle kennen, mit rumjucken, anbusserln, Glühwein schlürfen – die seh‘ ich nicht“, sagte Lucha. Konkrete Entscheidungen des Landes Baden-Württemberg stehen noch aus. Gemeinsam mit dem Bund hatten sich die Bundesländer im Juni darauf geeinigt, Großveranstaltungen prinzipiell zunächst noch bis Ende Oktober flächendeckend zu untersagen.

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15.28 Uhr: Stuttgarts Oberbürgermeister macht Druck wegen Kroatien-Infektionen

Angesichts der stark steigenden Zahlen von infizierten Reiserückkehrern aus dem Kroatien-Urlaub fordert Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn schärfere Reaktionen von Bund und Land. „Gerade mit Hinblick auf das Reiseziel Kroatien muss etwas getan werden. Der Druck ist da“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag. „Zu viele Reiserückkehrer kommen mit einer Infektion aus europäischen Ländern zurück, für die es noch keine Reisewarnung gibt.“ Kuhn schlug vor, Kroatien sofort zum Risikogebiet zu erklären, so wie es Österreich bereits vor wenigen Tagen getan habe. „Eine andere Option ist, statt ganzer Länder einzelne Regionen zu Risikogebieten zu erklären“, sagte das Stadtoberhaupt. Möglich sei auch eine Testpflicht für Reiserückkehrer, die aus Ländern oder Regionen mit einer hohen Infektionsgefahr zurückkehrten.

Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes stammt jede vierte registrierte Infektion mit dem Coronavirus der vergangenen rund zwei Monate aus dem Ausland und von Urlaubern. Bei insgesamt fast 3400 Fällen erreichte der Anteil der infizierten Rückkehrer 26 Prozent (Stand 17.8.). Fast eine Woche zuvor (12.8.) lag er noch bei 21 Prozent. Die meisten Fälle (23 Prozent) gehen zwar auf den Kosovo als Infektionsland zurück. Weitere etwa 15 Prozent stammen aber aus Kroatien, wo die Zahl der erkrankten Urlauber innerhalb einer Woche deutlich gestiegen ist.

13.40 Uhr: Bayern: Länderchefs sollten über Corona-Regeln für Feste sprechen

Die Forderung nach bundeseinheitlichen Corona-Regeln für Feste und Partys gehört aus der Sicht Bayerns auf die Agenda der nächsten Konferenz der Bundesländer. „Dieses Thema muss im Rahmen der Ministerpräsidentenkonferenz diskutiert werden“, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in München. Die Entwicklung mit steigenden Fallzahlen bestätige „das vorsichtige und umsichtige Vorgehen Bayerns bei der Veranstaltungsgröße. Wir beobachten die aktuellen Entwicklungen und die neuen Ansteckungsgefahren sehr genau.“

Der Ärzteverband Marburger Bund hatte zuvor bundesweit einheitliche Regeln für Feste und Partys gefordert, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Wichtig seien etwa Obergrenzen für Gäste und Konzepte fürs Lüften.

13.06 Uhr: Deutsche Bahn verstärkt Kontrollen zur Einhaltung der Maskenpflicht in Zügen

In Zügen der Deutschen Bahn soll die Einhaltung der Maskenpflicht stärker kontrolliert werden. Am Dienstag fanden in sieben Bundesländern in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei Schwerpunktkontrollen statt, wie das Unternehmen mitteilte. Der überwiegende Teil der Fahrgäste habe dabei die Mund-Nase-Bedeckung "vorbildlich" getragen. Die Bahn kündigte an, die Kontrollen auszubauen. Derzeit setzt das Unternehmen nach eigenen Angaben regelmäßig in täglich rund 60 Fernverkehrszügen Sicherheitsmitarbeiter ein, um das vorgeschriebene Tragen von Masken zu prüfen. Die Anzahl dieser Kontrollen soll demnach bis Anfang September mehr als verdoppelt werden.

Die Bahn setzt aber weiter stark auf Prävention. In den meisten Fällen kämen Fahrgäste der Pflicht, Mund und Nase zu bedecken, nach, wenn sie darauf hingewiesen würden, erklärte das Unternehmen. Reisende, die sich "vehement" weigerten, bildeten nach wie vor eine "kleine Minderheit". In solchen Fällen kann die Fahrt rasch enden. "In Konfliktsituationen setzt dies die Bundespolizei um", hob die Bahn hervor. Das Unternehmen unterstütze auch das Vorgehen der Bundesländer, Maskenverweigerer mit Bußgeldern zu bestrafen.

11.52 Uhr: Neue Corona-Abstrichstelle startet am Donnerstag in Schwenninger Tennishalle

Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KV) eröffnet am 20. August 2020 eine zentrale Corona-Abstrichstelle in der Tennishalle in Schwenningen für symptomlose Personen. Bis vor kurzem hat die KV an gleicher Stellte bereits eine Fieberambulanz betrieben. Mehr Informationen zu der neuen Abstrichstelle finden Sie hier.

10.56 Uhr: Wegen Corona-Pandemie deutlich weniger illegale Grenzübertritte

Wegen der Corona-Pandemie hat die Zahl der illegalen Grenzübertritte in Baden-Württemberg nach Angaben der Bundespolizeidirektion Stuttgart deutlich abgenommen. In den ersten sechs Monaten seien so wenige illegale Grenzübertritte wie schon lange nicht mehr gezählt worden, sagte der neue Leiter der Direktion, Markus Ritter, der „Stuttgarter Zeitung“ (Montag).

Bis zum 30. Juni habe die Bundespolizei 2348 Menschen gezählt, die illegal nach Baden-Württemberg gekommen seien. Im ersten Halbjahr 2019 waren es etwa 600 Menschen mehr, am Jahresende insgesamt 5412. Zum Höhepunkt der Flüchtlingszuwanderung im Jahr 2015 registrierten die Behörden bis Ende Juni 4503 Menschen, im Gesamtjahr 14 374 Personen. Seither sanken die Zahlen kontinuierlich.

8.39 Uhr: Urlauber fliegen trotz Reisewarnung von Friedrichshafen nach Mallorca

Obwohl Mallorca seit Freitag als Risikogebiet gilt, fliegen zahlreiche Urlauber weiterhin vom Bodensee-Airport in Friedrichshafen auf die spanische Insel. Der SÜDKURIER hat sich am Flughafen umgesehen und mit Reisenden gesprochen.

8.31 Uhr: Corona-Krise lässt Erwerbstätigenzahl sinken

Die Corona-Krise hat im zweiten Quartal dieses Jahres den Arbeitsmarkt in Deutschland kräftig durcheinandergewirbelt. Die Zahl der Erwerbstätigen ging im Vergleich zum Vorquartal um 1,4 Prozent auf 44,7 Millionen Menschen zurück, so stark wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Für die Jahreszeit wäre in normalen Zeiten ein Anstieg um ein knappes Prozent zu erwarten gewesen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit.

7.14 Uhr: Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Dienstag mit 225.404 angegeben - ein Plus von 1390 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 226.700 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte insgesamt 9236 Todesfälle und damit vier mehr als am Vortag. Die JHU zählte ebenfalls 9236 Tote. Die Zahl der Genesenen lag laut RKI bei etwa 203.000.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 17. August:

19.44 Uhr: Lehrer und Erzieher im Südwesten erhalten Coronatests

Lehrer, Erzieher und Kita-Beschäftigte in Baden-Württemberg können sich bis zum 30. September zweimal auf das Coronavirus testen lassen. Ein entsprechender Beschluss der Landesregierung soll dafür sorgen, dass nach den Sommerferien Corona-Ausbrüche in Kitas und Schulen verhindert werden. Parallel werden die Fieberambulanzen wieder aufgebaut, die es bereits zu Beginn der Pandemie gab. Damit sollen Hausärzte entlastet werden - auch für den Fall einer zweiten Corona-Welle im Herbst.

„Ich freue mich sehr, dass unser Partner, die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg angekündigt hat, neben den mittlerweile über 600 gelisteten Coronaschwerpunktpraxen auch die Fieberambulanzen schrittweise wiederzueröffnen“, sagte Sozialminister Manne Lucha (Grüne) am Montag in Stuttgart. Lehrer und Erzieher hätten dadurch weitere fixe Anlaufpunkte, um einen Corona-Abstrich machen zu lassen, und die niedergelassenen Ärzte würden entlastet.

18.48 Uhr: 228 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 38.743 gestiegen. Das sind 228 mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes von Montag (Stand: 16 Uhr) hervorgeht. Etwa 35.491 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich nicht - sie lag weiter bei 1859. Die Reproduktionszahl wurde mit 1,26 angegeben. Sie gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

17.55 Uhr: Weitere Corona-Lockerungen vorerst unwahrscheinlich

Angesichts der aktuellen Infektionszahlen werden weitere Lockerungen von Corona-Auflagen in Deutschland vorerst unwahrscheinlicher. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) äußerte Befürchtungen vor verstärkten Ansteckungen auf Familienfeiern und anderen Festen und regte an, erneut über die erlaubte Größe solcher Veranstaltungen zu beraten. In den Bundesländern gelten dazu unterschiedliche Regelungen. Zum Teil sind inzwischen wieder Innenveranstaltungen mit mehreren hundert Teilnehmern erlaubt.

Nach weiteren Informationen aus CDU-Parteikreisen laufen derzeit Gespräche über ein Treffen der Ministerpräsidenten der Bundesländer mit der Kanzlerin in der kommenden Woche, bei der über die Corona-Lage und die uneinheitlichen Regeln in den Ländern beraten werden soll. Zum Thema Familienfeiern sagte Spahn am Montag bei einer Videopressekonferenz, er wolle kein Spielverderber sein und verstehe jeden, der seine Hochzeit mit 150 Gästen feiern wolle. Man müsse aber noch einmal schauen, ob man das jetzt in dieser Phase nur im engeren oder engsten Familien- und Freundeskreis mache. Es gehe vor allem um diese Bereiche, „wenn wir gesellig werden“, wo sich das Virus besonders schnell verbreite. Kitas, Schulen, Wirtschaft und Handel müssten nach Spahns Ansicht Vorrang haben vor öffentlichen oder privaten Feiern.

16.50 Uhr: Teststation auf A5: 4600 Reisende getestet

Große Nachfrage nach Corona-Tests an der Autobahn A5: Von der Eröffnung am Freitag bis zum Sonntagabend nahmen dort 4600 Reisende die Möglichkeit eines Corona-Tests wahr, wie das Deutsche Rote Kreuz mitteilte. Die Testungen auf dem Parkplatz Neuenburg-Ost (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) seien bisher problemlos verlaufen. Die Abstriche werden direkt an den Autofenstern der Reiserückkehrer genommen. Vorerst soll die Station bis zum Ende der Sommerferien betrieben werden. Der Test ist gratis, die Kosten trägt das Land.

Reisende können sich auch am Stuttgarter Hauptbahnhof auf das Coronavirus testen lassen, ebenso an den Flughäfen in Stuttgart, Friedrichshafen und Karlsruhe/Baden-Baden. Urlauber aus Corona-Risikogebieten müssen sich bei der Rückkehr nach Deutschland auf das Virus testen lassen.

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15.50 Uhr: Merkel steht Verlängerung von Kurzarbeitergeld "grundsätzlich positiv" gegenüber

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigt sich offen gegenüber einer von Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) ins Spiel gebrachten Verlängerung der Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld. "Das Kurzarbeitergeld hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Deutschland der Krise verhältnismäßig gut standhält", sagte Merkels Sprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. "Eine mögliche Verlängerung wird innerhalb der Bundesregierung zu beraten sein, die Bundeskanzlerin steht dem grundsätzlich positiv gegenüber."

Es sei vereinbart, darüber beim nächsten Koalitionsausschuss zu beraten, fügte Seibert hinzu. Scholz hatte sich zuvor für eine Verlängerung der Auszahlung des Kurzarbeitergeldes von derzeit einem auf zwei Jahre ausgesprochen.

14.52 Uhr: Ryanair fährt Flugangebot wieder zurück

Europas größter Billigflieger Ryanair fährt sein Flugangebot wegen steigender Corona-Infektionszahlen in Spanien und anderen Ländern wieder zurück. Die Vorausbuchungen seien in den vergangenen zehn Tagen deutlich gesunken, teilte das Unternehmen am Montag in Dublin mit. Im September und Oktober werde Ryanair deshalb die angebotene Flugkapazität um 20 Prozent kappen. Betroffen seien vor allem Flüge in die Länder Spanien, Frankreich und Schweden, für die verschiedene Regierungen die Reisebeschränkungen zuletzt verschärft haben. Auch Flüge von und nach Irland stehen auf der Kürzungsliste, da Einreisende aus vielen EU-Ländern dort eine 14-tägige Quarantäne einhalten müssen.

Ryanair will auf den betroffenen Verbindungen nun weniger Flüge anbieten, schloss aber auch die komplette Streichung von Strecken nicht aus. Betroffene Fluggäste will die Airline per E-Mail über ihre Möglichkeiten informieren. Den Angaben zufolge ging zuletzt vor allem die Nachfrage von Geschäftsreisenden stark zurück.

13.04 Uhr: Maschinenbau verliert in der Krise 32.000 Jobs

Die Corona-Krise, Handelsbarrieren und der Strukturwandel in der Autoindustrie haben den Maschinenbau in Deutschland im ersten Halbjahr 32.000 Arbeitsplätze gekostet. Die Zahl der Beschäftigten sank bis Ende Juni auf rund 1,03 Millionen. „Angesichts der immensen Belastungen, denen unsere Industrie ausgesetzt ist, bleibt dies ein moderater Abbau“, argumentierte Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des Maschinenbauverbandes VDMA am Montag. Dabei helfe vor allem das Instrument der Kurzarbeit.

„Von daher ist Bundesfinanzminister Olaf Scholz auf dem richtigen Weg, wenn er die Bezugsdauer des Kurzarbeitergelds auf 24 Monate ausdehnen will“, sagte Wiechers. Der SPD-Politiker und Vizekanzler hatte sich am Wochenende in einem Interview für eine Verlängerung ausgesprochen.

11.43 Uhr: Merkel nennt Corona-Zahlen noch beherrschbar

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die ansteigenden Zahlen von Corona-Infektionen in Deutschland als besorgniserregend, aber noch beherrschbar bezeichnet. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen der ersten virtuellen CDU-Präsidiumssitzung nach der Sommerpause sagte Merkel am Montag demnach weiter, es könne deswegen derzeit keine weiteren Lockerungen geben. Dies gelte auch für Fußballspiele.

7.38 Uhr: Familienkassen wollen Corona-Kinderbonus ab 7. September auszahlen

Der wegen der Coronakrise von der Bundesregierung aufgesetzte Kinderbonus soll erstmals am 7. September ausgezahlt werden. Wie das Bundesfinanzministerium auf Anfrage der Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben) mitteilte, beginnen die Familienkassen an diesem Tag mit der Auszahlung in Höhe von insgesamt 300 Euro pro Kind. In der ersten Überweisungsrunde erhielten rund 940.000 Eltern mit 1,56 Millionen Kindern zusätzlich zum monatlichen Kindergeld die erste Bonusrate von 200 Euro. Die zweite Rate von 100 Euro wird im Oktober ausgezahlt. Wann der Kinderbonus auf dem Konto erscheint, hängt laut der Zeitungen von der Endziffer der Kindergeldnummer ab.

7.21 Uhr: Corona-Abstrichstelle am Hochrhein öffnet wieder

Aufgrund des aktuellen Anstiegs der Infektionszahlen hat die Fieberambulanz im Landkreis Waldshut deren Tätigkeit wieder aufgenommen. Damit gehört der Landkreis Waldshut zu den ersten in Baden-Württemberg, in denen dieser Service der niedergelassenen Ärzte für Reiserückkehrer und den anstehenden Schulbetrieb erneut zur Verfügung steht.

Hierzu wurde auf dem ehemaligen Gelände des Spital Bad Säckingen der dortigen Notfallpraxis vorgelagert zunächst ein Zelt durch die Feuerwehr installiert, in dem als „Drive In“ die sicher zunehmende Anzahl der notwendigen Abstriche bewältigt werden können.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 16. August:

21.30 Uhr: Corona-Tests am Flughafen Tegel nach Übergriff abgebrochen

Die Corona-Teststelle am Berliner Flughafen Tegel ist am Sonntag nach einem Zwischenfall vorzeitig geschlossen worden. Es habe einen tätlichen Angriff auf einen Mitarbeiter der Teststelle gegeben, teilte Charité-Vorstand Ulrich Frei am Abend mit. Zuvor sei einer Person ein Test verweigert worden, weil sie keinen Anspruch auf das kostenfreie Angebot gehabt habe. „Die Situation eskalierte leider“, erläuterte Frei. Die Teststelle sei deshalb um 18 Uhr geschlossen worden, drei Stunden früher als üblich. Am Montag werde sie wieder regulär von 8 Uhr bis 21 Uhr öffnen.

Die Flughafengesellschaft wies darauf hin, dass die Tests für Einreisende nicht nur am Flughafen möglich seien. Dafür sind auch Vertragsarztpraxen vorgesehen. „Als Vorstand Krankenversorgung ist es meine Aufgabe, mich schützend vor die am Sonntag freiwillig arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stellen“, verteidigte Frei die Schließung.

Seit dem 8. August sind nach einer Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums Tests für Einreisende aus Risikogebieten verpflichtend. Solange kein negatives Testergebnis vorliegt, müssen sich Einreisende aus Risikogebieten in Quarantäne begeben. Fällt der Test positiv aus, ist in jedem Fall eine zweiwöchige Quarantäne notwendig.

20.40 Uhr: Demonstration in Kiel gegen Corona-Auflagen

Mehrere Hundert Menschen haben am Sonntag in Kiel gegen Corona-Auflagen und Maskenpflicht demonstriert. Unter dem Motto „Freiheit und Selbstbestimmung“ beteiligten sich daran nach Polizeiangaben rund 400 bis 500 Menschen. Die Kundgebung von „Querdenken Kiel 22“ sei friedlich verlaufen. Allerdings sei es insgesamt sehr voll gewesen, da sich dort am Wasser auch viele andere Menschen aufgehalten hätten, sagte der Polizeisprecher. Die Abstandsregeln seien insgesamt jedoch eingehalten worden. An der Kiellinie fanden sich unter dem Motto „Solidarität im Umgang mit Corona“ auch Gegendemonstranten ein.

18.50 Uhr: 32 neue Corona-Infektionen im Südwesten bestätigt

In Baden-Württemberg sind am Sonntag (Stand 16 Uhr) 32 neue Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt worden. Damit hat sich die Zahl der bestätigten Fälle auf 38 515 erhöht, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes von Sonntag hervorgeht. Tags zuvor waren 58 Neuinfektionen vermeldet worden. 35.445 Menschen gelten im Land inzwischen als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich am Wochenende nicht - sie lag weiter bei 1859.

17.58 Uhr: Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac plant Großpoduktion von Corona-Impfstoff

Das Tübinger Pharmaunternehmen Curevac strebt die Produktion von einer Milliarde Corona-Impfdosen pro Jahr an. Das sagte Vorstandschef Franz-Werner Haas am Sonntag dem Finanzportal boerse-online.de. Curevac hatte am Freitag einen glänzenden Börsenstart in den USA hingelegt. Haas kündigte an, das Unternehmen wolle im Herbst Ergebnisse der kürzlich gestarteten klinischen Erprobung seines Covid-19-Impfstoffkandidaten vorstellen. Erwartet wird dies im September. Die Zulassung werde dann für die erste Jahreshälfte 2021 angepeilt. Haas schloss auch ein beschleunigtes Zulassungsverfahren nicht aus, wenn die Behörden dem zustimmen.

Die Produktionskapazitäten für den Impfstoff könnten dann von zunächst einigen hundert Millionen Impfstoff-Dosen in der ersten Jahreshälfte 2021 deutlich ausgeweitet werden, sagte der Curevac-Vorstandschef weiter: „Wir wollen bis Mitte 2022 mit einer weiteren industriellen Produktionseinheit in der Lage sein, eine Milliarde oder mehr Dosen pro Jahr herzustellen.“ Dem Standort Tübingen wolle das Unternehmen aber treu bleiben.

16.30 Uhr: Israel lockert Corona-Reisebeschränkungen

Israel hat seine Corona-Reisebeschränkungen gelockert. Rückkehrer aus 20 Ländern mit niedrigen Corona-Infektionszahlen müssten in Israel keine zweiwöchige Quarantäne mehr einhalten, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag mit. Unter den Ländern sind auch Deutschland und Österreich. Die Anweisung gilt auch rückwirkend für Reisende, die in den letzten 14 Tagen aus den sogenannten „grünen Ländern“ eingereist sind.

Ausländer können jedoch weiterhin nur in Ausnahmefällen nach Israel einreisen. Wegen hoher Infektionszahlen in Israel können Israelis selbst auch nur in wenige andere Länder reisen, darunter Griechenland, Bulgarien und Kroatien.

15.47 Uhr: Corona-Teststation am Flughafen Friedrichshafen öffnet für Mallorca-Rückkehrer

Fast ganz Spanien ist vom Robert-Koch-Institut als Corona-Risiko-Gebiet eingestuft worden. Die Öffnungszeiten der Corona-Teststation am Bodensee-Airport in Friedrichshafen wurden umgehend angepasst. Von 79 Mallorca-Reisenden, die am Samstagnachmittag in Friedrichshafen gelandet sind, ließen sich nach Angaben des Landratsamtes 64 direkt am Flughafen testen.

15.25 Uhr: Nach Bayerns Testpanne 46 positiv Getestete noch nicht gefunden

Im Zuge der Probleme an bayerischen Corona-Teststationen sind immer noch nicht alle positiv Getesteten gefunden: Von 46 fehlte auch am Sonntag noch jede Spur. Bei 903 der insgesamt 949 nachgewiesenen Infektionen wurden die Betroffenen bis dahin ermittelt und - mit teils wochenlanger Verzögerung - informiert. Bei 46 sei dies bisher nicht gelungen, teilte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Sonntag mit.

„Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat mit großartiger Unterstützung der Bayerischen Bereitschaftspolizei unter Hochdruck daran gearbeitet, die positiven Befunde den Getesteten zuzuordnen. Das ist in den meisten Fällen gelungen“, sagte Huml. Allerdings hatte sie am vergangenen Mittwoch, kurz nach Bekanntwerden der Panne erklärt, die Betroffenen sollten bis Donnerstagmittag informiert werden. Danach verstrichen drei Tage und mehrere Fristen, bis zu der ihr Ressort die Öffentlichkeit informieren wollte.

14.47 Uhr: Robert-Koch-Institut mahnt alle Bürger zu verstärkter Vorsicht

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat das Robert-Koch-Institut (RKI) alle Bürgerinnen und Bürger zu verstärkter Vorsicht gemahnt und dazu aufgerufen, Menschenansammlungen vor allem in Innenräumen zu meiden. Den Anstieg der Fallzahlen in Deutschland wertete das RKI in seinem Lagebericht vom Samstag als "sehr beunruhigend", zumal dieser "an Dynamik zunimmt".

Die gesamte Bevölkerung müsse sich daher weiterhin im Sinne des Infektionsschutzes engagieren. "Menschenansammlungen - besonders in Innenräumen - sollten möglichst gemieden und Feiern auf den engsten Familien- und Freundeskreis beschränkt bleiben", hieß es in dem Text weiter. Zudem sollten die geltenden Abstands- und Hygieneregeln weiter befolgt werden.

13.45 Uhr: Drei weitere Bundesländer starten unter Corona-Bedingungen ins neue Schuljahr

Drei weitere Bundesländer starten unter Corona-Bedingungen am Montag ins neue Schuljahr: In Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland wird nach dem Ende der Sommerferien der Unterricht in den Klassenräumen wieder aufgenommen. Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU) riet Erstklässlern und ihren Eltern trotz Einschulung in Corona-Zeiten zur Gelassenheit. „Wenn die Eltern die Ruhe nicht bewahren, überträgt sich das auch auf die Kinder“, sagte Lorz der Deutschen Presse-Agentur. Am Dienstag werden die Erstklässler in diesen Ländern eingeschult.

Hessen bleibt zwar vorerst bei seiner Linie, für die Klassenzimmer keine Maskenpflicht anzuordnen - allerdings muss generell auf dem Schulgelände bis zum Betreten des Klassenraums ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Abstandsregel und Maskenpflicht im Klassenraum sind auch in Rheinland-Pfalz für den Unterricht zunächst aufgehoben. Ebenso im Saarland ist eine Mund-Nasen-Bedeckung nur auf Fluren und Gängen sowie in den Toilettenräumen der Schulgebäude Pflicht. Bereits begonnen hat das Schuljahr in Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen.

11.30 Uhr: Russland fertigt erste Charge seines Corona-Impfstoffs

Obwohl die finalen Tests noch laufen, hat Russland die Pilot-Produktion des ersten amtlich zugelassenen Corona-Impfstoffs der Welt abgeschlossen. "Die erste Charge des neuen Impfstoffs gegen das Coronavirus des Gamaleja-Forschungszentrums wurde hergestellt", zitierten russische Nachrichtenagenturen das Gesundheitsministerium in Moskau am Samstag. Wissenschaftler und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben allerdings Vorbehalte gegen den Impfstoff geäußert.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte den in Erinnerung an den ersten sowjetischen Weltraumsatelliten "Sputnik V" getauften Impfstoff vergangenen Dienstag vorgestellt und als sicher und effektiv bezeichnet. Auch eine seiner Töchter sei schon mit dem Impfstoff behandelt worden, sagte er.

Allerdings hat die finale Testreihe mit mehr als 2000 Teilnehmern erst in dieser Woche begonnen. Westliche Wissenschaftler haben Zweifel an der Entwicklungsgeschwindigkeit ihrer russischen Kollegen vom Gamaleja-Forschungsinstitut für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau angemeldet und ihnen mangelnde Transparenz vorgeworfen.

Russland will schon im September in die industrielle Produktion einsteigen und plant ab Dezember oder Januar bereits mit fünf Millionen Impfdosen monatlich. Als erste sollen Mediziner geimpft werden, später dann der Rest der Bevölkerung auf freiwilliger Basis. Mit mehr als 900.000 registrierten Coronavirus-Infektionen steht Russland weltweit aktuell auf Platz vier hinter den USA, Brasilien und Indien.

11.20 Uhr: Südbadische Politiker für gemeinsame Corona-Strategie mit Schweiz

Südbadische Unionspolitiker fordern eine gemeinsame grenzüberschreitende Strategie gegen Corona mit der Schweiz. In der Grenzregion am Hochrhein gebe es Kritik, dass die deutsche Corona-Warn-App keinen Datenaustausch mit der Schweiz ermögliche, so der CDU-Bundestagsabgeordnete Felix Schreiner, der auch Vorsitzender der Deutsch-Schweizerischen Parlamentariergruppe ist. Zusammen mit dem Europa-Abgeordneten Andreas Schwab sowie den Bundestagsabgeordneten Andreas Jung (Konstanz) und Armin Schuster (Lörrach) bittet er in einem Brief Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen um Unterstützung.

Fast 50.000 Deutsche würden täglich als Berufspendler die Grenze überschreiten. Das zeige exemplarisch die Verflochtenheit der Grenzregion. Im Rahmen der Zusammenarbeit der EU mit der Schweiz müsse der Datenschutz sichergestellt werden und alle mit der Anwendung der Corona-Warn-App verbundenen Fragen müssten verbindlich geklärt werden. Die Abgeordneten fordern von der Schweiz zugleich die Bereitschaft eines „zeitnahen Abschlusses der Verhandlungen zu einem Rahmen- und einem Gesundheitsabkommen“.

Die offizielle Corona-Warn-App der Bundesregierung steht seit dem 16. Juni 2020 zu Download und Nutzung bereit. Sie soll dabei helfen, Kontaktpersonen von Covid-19-Infizierten frühzeitig zu informieren und so Infektionsketten rasch zu unterbrechen. Die Corona-Warn-App funktioniert, indem Nutzer, die positiv auf das Virus getestet wurden, dies in der App vermerken. Dadurch wird veranlasst, dass die App-Kontakte, die man zuvor hatte, über die Infektion informiert werden und sich ebenfalls testen lassen können.

11.00 Uhr: Einige Corona-Infizierte in Bayern immer noch nicht informiert - Landesregierung: Fälle werden weiter abgearbeitet

Nach der schweren Panne in Bayern bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen sind offensichtlich immer noch nicht alle Betroffenen mit positiven Testergebnissen informiert. Es würden noch weitere Daten abgearbeitet, zitierte der Bayerische Rundfunk am Sonntag einen Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums. Ressortchefin Melanie Huml (CSU) will sich demnach am Nachmittag zum aktuellen Stand äußern.

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass 44.000 Reiserückkehrer teilweise nach mehr als einer Woche noch kein Ergebnis der bei ihnen bei der Wiedereinreise nach Deutschland vorgenommenen Tests erhalten hatten. Darunter waren zu diesem Zeitpunkt auch mehr als 900 Menschen mit positivem Corona-Befund. Daraufhin hatte die Landesregierung zunächst angekündigt, bis Donnerstagnachmittag sollten zumindest alle Positivbefunde übermittelt werden.

Es geht bei den Verzögerungen offensichtlich vor allem um Tests, die an Autobahnen vorgenommen wurden. Hier wurden Daten der Reisenden zunächst händisch in Formulare eingetragen und mussten später erst aufwändig digitalisiert werden. Huml bot wegen der Panne ihren Rücktritt an, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach der Ministerin jedoch das Vertrauen aus. Söder machte aber auch deutlich, derartige Pannen dürfe es künftig nicht mehr geben.

Rückkehrer von Auslandsreisen können sich freiwillig kostenlos auf das Corona-Virus testen lassen. Für Rückkehrer aus Risikogebieten ist dies inzwischen vorgeschrieben. Bayern hatte besonders früh und intensiv mit dem Aufbau von Corona-Teststationen für Rückreisende begonnen, die Verantwortlichen wurden dann jedoch offensichtlich von der Menge der eingehenden Tests überrollt. 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 15. August:

20.00 Uhr: 1415 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Zahl der bekannten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist im Vergleich zum Vortag leicht gesunken. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bis Samstagmorgen 1415 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 222 828 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Samstagmorgen im Internet meldete (Datenstand 15.8., 0.00 Uhr). Seit dem Vortag wurden 6 neue Todesfälle gemeldet. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben nun bei 9231. Bis Samstag hatten 200 800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder.

„Dies hängt mit einer größeren Anzahl kleiner Ausbrüche, aber auch mit den bundesweiten Fallzahlen zusammen, die seit den Lockerungen der Maßnahmen sowie durch zunehmende Fälle unter Einreisenden in den letzten Wochen stetig gestiegen sind“, hieß es.

18.34 Uhr: Nach Test-Panne in Bayern - Das Warten auf genaue Zahlen geht weiter

Die Gesundheitsbehörden in Bayern waren auch am Samstag nicht in der Lage, das Problem bei der Benachrichtigung von positiv auf das Coronavirus getesteten Urlaubsrückkehrern zu lösen. Die Zahlen, die unter anderem darüber Auskunft geben sollen, wie viele der positiv Getesteten ihr Ergebnis nun inzwischen erfahren haben, sollen nun am Sonntagnachmittag bekanntgegeben werden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in München am Samstag.

Ursprünglich hatte die Staatsregierung erklärt, bis Donnerstagmittag soll jeder der positiv Getesteten sein Ergebnis kennen. Diese Deadline verstrich, mehrere weitere am Freitag und Samstag ebenfalls. Es müssten noch „weitere Details“ geklärt werden, hieß es.

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die Ergebnisse von 44 000 Tests, die meist an den mobilen Testzentren an Autobahnraststätten von Urlaubsrückkehrern genommen worden waren, noch nicht bei den Betroffenen gelandet waren. Darunter sollen auch mehr als 900 positive Tests sein. Die Nachricht hatte ein politisches Erdbeben ausgelöst, weil die Infizierten Tausende weitere Menschen anstecken könnten, ohne es zu wissen. Die Regierung hatte die Probleme auf fehlende Software und eine unerwartet große Zahl von Freiwilligen zurückgeführt, die sich den Tests unterzogen hatten. 

17.30 Uhr: Niederlande warnen vor Reisen nach Spanien, Frankreich, Belgien

Die Niederlande haben ihre Reisewarnungen für Spanien, Frankreich und Belgien verschärft. Von Reisen nach unter anderem Paris, die Region um Marseille, Brüssel, Ibiza und Mallorca wird abgeraten, wie die Nachrichtenagentur ANP am Samstag berichtet. Die Warnung gelte ab Mitternacht. Wer aus diesen Ländern in die Niederlande einreist, soll für 14 Tage in Heim-Quarantäne. Die Niederlande reagieren damit auf die zunehmende Zahl von Neu-Infektionen mit dem Coronavirus in den Ländern.

16.00 Uhr: 58 neue Corona-Infektionen im Südwesten bestätigt

Innerhalb eines Tages sind in Baden-Württemberg 58 neue Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt worden. Damit hat sich die Zahl der bestätigten Fälle auf 38 483 erhöht, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes von Samstag hervorgeht. Knapp 35 400 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich nicht - sie lag weiter bei 1859.

14.30 Uhr: Spahn: Zu Reisewarnung für Spanien gab es keine Alternative
- Gesundheitsminister hält Partyurlaub derzeit für unverantwortlich

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die am Freitag von der Bundesregierung ausgesprochene Reisewarnung für ganz Spanien mit Ausnahme der Kanarischen Inseln als unumgänglich bezeichnet. „Ich weiß, was diese Entscheidung für viele Urlauber, für Reisebüros oder auch für Spanien bedeutet. Aber leider steigen die Infektionszahlen dort stark, zu stark“, sagte Spahn der „Bild am Sonntag“.

„Das ist kein Reiseverbot, aber die klare Ansage: Wer aus dem Spanien-Urlaub kommt, muss in Quarantäne, solange er kein negatives Testergebnis hat“, sagte Spahn weiter. Wer trotzdem reise, stehe in der Verantwortung, sich und andere auch im Urlaub zu schützen. „Partyurlaub ist in dieser Pandemie unverantwortlich“, betonte der Minister. Auf Grundlage von Absprachen zwischen den Bundesministerien für Gesundheit, Auswärtiges und Inneres hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) das spanische Festland sowie Mallorca und die übrigen Balearen-Inseln als Corona-Risikogebiet eingestuft. Grundlage ist der starke Anstieg der Corona-Infektionen dort.

Das Auswärtige Amt veröffentlichte daraufhin eine Reisewarnung für ganz Spanien außer den Kanaren, wo die Infektionszahlen niedriger sind. Nach Angaben des Deutschen Reiseverbands (DRV) hielten sich zu diesem Zeitpunkt rund 30.000 deutsche Pauschalreisende allein auf den Balearen-Inseln auf, die weitaus meisten davon auf Mallorca. Dazu komme eine unbekannte Zahl von Individualreisenden. Der DRV rief alle Reisenden auf, Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. Die Einstufung der Balearen, zu denen auch die Inseln Ibiza und Menorca gehören, als Corona-Risikogebiet bezeichnete der Verband als „herben Rückschlag“ für die Reisebranche sowie „für die Kunden, die Mallorca besonders im Sommer schätzen und gerne dort hinreisen“.

Gleichwohl habe „bei allen Reisen grundsätzlich Gesundheit oberste Priorität“. Insofern sei es richtig, dass das Auswärtige Amt die Entwicklung der Lage jeweils genau im Auge habe und „auch entsprechend reagiert“.

13.30 Uhr: Fortuna Düsseldorf: Weitere Vorbereitung durch Quarantäne unklar

Zwei Spieler des Zweitligisten Düsseldorf sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Mannschaft ist bis auf Weiteres in Quarantäne. Für die Saisonvorbereitung hat dies Konsequenzen, Testspiele und ein Trainingslager sind fraglich.

Für den Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf hat die behördlich angeordnete Quarantäne durch zwei Corona-Fälle weitreichende Folgen für die Saisonvorbereitung. Das Gesundheitsamt ordnete am Freitag für die gesamte Mannschaft sowie das Trainer- und Funktionsteam bis auf Weiteres häusliche Quarantäne an, nachdem zwei Spieler positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Dies wurde laut Club-Mitteilung von Fortunas Mannschaftsarzt und Hygienebeauftragtem Ulf Blecker am späten Freitagabend bekanntgegeben.

13.00 Uhr: US-Forscher entwickeln neuen Coronavirus-Stamm für Impfstoff-Tests

US-Forscher entwickeln einen neuen Stamm des Coronavirus, mit dem Freiwillige für Impfstoff-Tests infiziert werden könnten. Wie das Nationale Institut für Allergien und Ansteckende Krankheiten (NIAID) am Freitag mitteilte, befindet sich die Forschung dazu bislang noch in einem vorbereitenden Stadium. Solche sogenannten Human Challenge Trials sind allerdings umstritten.

Normalerweise erhalten Versuchspersonen in klinischen Studien entweder den zu testenden Impfstoff oder ein wirkstoffloses Placebo. Anschließend beobachten die Forscher über Monate oder sogar Jahre den Gesundheitszustand der Testpersonen. Das geschieht in mehreren Phasen, bei denen die Zahl der Impfstoff-Kandidaten immer weiter begrenzt und die Zahl der Testpersonen immer weiter erhöht wird. Mehrere Corona-Impfstoffe haben mittlerweile die letzte Testphase mit hunderten bis tausenden Testpersonen erreicht.

Diese klassischen Testverfahren haben allerdings den "Nachteil", dass sich die Testpersonen auf natürlichem Wege mit dem Coronavirus anstecken müssen. Schneller ginge es, wenn die Testteilnehmer künstlich mit der Krankheit infiziert werden. Das Verfahren haben Pharmakonzerne etwa bereits mit der normalen Influenza-Grippe, Malaria, Typhus und Cholera in Versuchsreihen getestet.

In den USA gibt es einige Lobbygruppen wie 1DaySooner, die sich für die beschleunigten Testverfahren einsetzen. Mediziner wie David Diemert von der George-Washington-Universität, der bereits Erfahrung mit solchen Methoden hat und einen Corona-Impfstoff-Test des Pharmaunternehmens Moderna überwacht, sind allerdings skeptisch. Bei Covid-19 "haben wir kein sehr klares Verständnis darüber, wer von einer schweren Krankheit bedroht ist, und wir haben keine Behandlung, die garantiert jemanden heilt, wenn er eine schwere Krankheit entwickelt", warnt Diemert.

Hinzu käme, dass die Human Challenge Trials derzeit gar nicht nötig seien, weil das Ansteckungsrisiko in den USA ohnehin groß genug ist. Mit 5,3 Millionen bestätigten Fällen sind die USA das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land der Welt.

NIAID kündigte an, eine endgültige Entscheidung über die Verwendung des neu entwickelten Coronavirus-Stamms erst gegen Ende des Jahres treffen zu wollen. Bis dahin sollten die groß an

12.00 Uhr: Spahn zu Spanien-Reisewarnung: „Partyurlaub ist unverantwortlich“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Reisewarnung der Bundesregierung für fast ganz Spanien verteidigt. „Das ist kein Reiseverbot, aber die klare Ansage: Wer aus dem Spanienurlaub kommt, muss in Quarantäne, solange er kein negatives Testergebnis hat“, sagte Spahn der „Bild am Sonntag“. „Und wer trotz der Warnung nach Spanien fährt, sollte sich und andere auch im Urlaub schützen. Partyurlaub ist in dieser Pandemie unverantwortlich.“

Er wisse, was diese Entscheidung der Regierung für viele Urlauber, für Reisebüros oder auch für Spanien bedeutet, sagte Spahn weiter. „Aber leider steigen die Infektionszahlen dort stark, zu stark.“

Die Bundesregierung hatte am Freitag die bislang für einige spanische Regionen geltende Reisewarnung auf das gesamte spanische Festland sowie die Balearen ausgedehnt. Zu dieser Inselgruppe gehört die beliebte Ferieninsel Mallorca. Ausgenommen von der Reisewarnung, die Pauschaltouristen eine kostenlose Kündigung des Reisevertrages ermöglicht, sind nur die Kanarischen Inseln.

11.15 Uhr: Österreichs Kanzler will strengere Corona-Kontrollen an den Grenzen

Nach dem Anstieg der Coronazahlen in Österreich will Bundeskanzler Sebastian Kurz schärfere Kontrollen von Urlaubsrückkehrern an den Grenzen. Bei einem kürzlichen Aufenthalt in einem von rund 30 Risikogebieten müssen Rückkehrer einen negativen Corona-Test mit sich führen, der nicht älter als 72 Stunden ist, oder sie müssen in eine zehntägige Quarantäne. „Hier muss strenger kontrolliert werden“, sagte Kurz der Zeitung „Österreich“ (Samstag).

Kurz schloss auch Tests direkt an der Grenze nicht aus. Das liege in der Verantwortung der Gesundheitsbehörden.

Risikogebiete sind unter anderem das spanische Festland, die Länder des Westbalkans, aber auch Rumänien, Bulgarien, Schweden, die USA und Russland. Ab Montag müssten auch Rückkehrer aus Kroatien einen negativen Coronatest vorweisen, sagte Kurz. „Es gibt eine massive Einschleppung des Virus aus Kroatien.“

Ein Anstieg der Coronazahlen sei nach den Ferienwochen nicht überraschend, sagte Kurz. Dennoch sei er beunruhigt. „Die aktuellen Zahlen sind besorgniserregend“, sagte er. „Wir müssen alles tun, um die Ausbreitung des Virus zu unterbinden, ohne dass wir einen zweiten Lockdown durchführen.“

11.00 Uhr: Südkorea zieht Corona-Schutzmaßnahmen in der Hauptstadt wieder an
- Höchste Zahl an Neuinfektioinen seit März

Wegen wieder steigender Coronavirus-Infektionen hat Südkorea die Kontaktbeschränkungen in der Hauptstadt Seoul erneut verschärft. Seit Samstag gelten wieder striktere Beschränkungen für Versammlungen. Sportveranstaltungen werden erneut ohne Zuschauer ausgetragen. Südkorea stehe an einem „entscheidenden Punkt“ im Kampf gegen das Virus, sagte Regierungschef Chung Sye-kyun. Das Land, das lange als Vorbild bei der Pandemie-Bekämpfung galt, meldete am Samstag 166 Neuansteckungen, die höchste Zahl seit März.

Die meisten der neuen Fälle kommen aus der Region rund um die Hauptstadt. Dort lebt rund die Hälfte der 51 Millionen Einwohner Südkoreas.

Südkorea hatte das Coronavirus durch ein entschlossenes Test- und Kontaktnachverfolgungsprogramm früh weitestgehend unter Kontrolle gebracht. Das Land verhängte dabei nie solch strenge Ausgangssperren wie manche europäischen Länder.

10.30 Uhr: Ärztepräsident dringt auf bundesweite Testzentren

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat im Kampf gegen Corona bundesweite Testzentren gefordert. „Um eine Überforderung der niedergelassenen Ärzte zu vermeiden, sollten die Tests besser und einheitlicher organisiert werden“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). „Das systematische Screening muss aus der Regelversorgung herausgenommen werden.“

Das sei auch mit Blick auf die im Herbst zu erwartenden saisonalen Infekte dringend geboten. „Wenn massenhaft Corona-Test-Patienten und Patienten mit saisonaler Grippe in den Hausarztpraxen aufeinandertreffen, wird das für die Kollegen nicht mehr zu schaffen sein“, betonte Reinhardt. „Reihentestungen zum Beispiel von Reiserückkehrern sollten deshalb ausschließlich und bundesweit in Testzentren durchgeführt werden.“ Dort gebe es Teams, die die ganze Zeit Schutzkleidung tragen und nichts anderes tun. Tests in Hausarztpraxen seien hingegen sehr aufwendig.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 14. August:

19.50 Uhr: Auswärtiges Amt warnt vor Reisen nach Spanien samt Mallorca

Nach der Einstufung als Corona-Risikogebiet hat das Auswärtige Amt eine offizielle Reisewarnung für das spanische Festland und Balearen-Inseln wie Mallorca und Ibiza herausgegeben. „Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Spanien mit Ausnahme der Kanarischen Inseln wird derzeit aufgrund hoher Infektionszahlen gewarnt“, teilte das Ministerium am Freitag in seinen aktualisierten Reise- und Sicherheitshinweisen für Spanien mit. Auf Mallorca sei insbesondere Palma de Mallorca stark von Corona betroffen.

18.22 Uhr: Bund will überschüssige Corona-Masken an andere Länder geben

Die Bundesregierung will derzeit in Deutschland nicht benötigte Corona-Schutzmasken an andere Staaten abgeben. Geplant ist, dafür der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Schutzausrüstung zur Verfügung zu stellen, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Freitag in Berlin sagte. Die aktuelle Pandemie-Situation hierzulande ermögliche es, einen Teil der derzeit überschüssigen Masken in eine nationale Reserve zu geben - und einen geringen Teil Ländern zur Verfügung zu stellen, die wegen ihrer Corona-Situation gerade dringend Masken benötigten. Dies sei auch ein Akt der Solidarität.

17.10 Uhr: Spanien außer Kanaren nun Corona-Risikogebiet für deutsche Urlauber

Das Urlaubsland Spanien gilt - mit Ausnahme der Kanarischen Inseln - für das Corona-Krisenmanagement in Deutschland nun als Risikogebiet wegen hoher Infektionszahlen. Das entschieden die beteiligten Bundesministerien, wie es am Freitag aus Regierungskreisen hieß. Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in Quarantäne begeben.

Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100 000 Einwohner gegeben hat. Welche Länder als Risikogebiete gelten, geht aus einer Liste des bundeseigenen Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor, die fortlaufend aktualisiert wird. In Spanien standen bereits die Regionen Aragón, Navarra, das Baskenland, Katalonien und die Hauptstadt Madrid auf der Liste. Mit der Ausweitung sind künftig auch die Balearen mit der Ferieninsel Mallorca davon umfasst.

Für Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sie lassen sich schon im Urlaubsland in den 48 Stunden vor der Abreise testen. Dann müssen sie den Test aber selbst bezahlen. Oder sie lassen sich bis zu drei Tage nach der Rückkehr in Deutschland testen. Das ist dann kostenlos. In häuslicher Quarantäne muss man so lange bleiben, bis das Testergebnis da ist. In der Regel dauert das laut Gesundheitsministerium 24 bis 48 Stunden.

15.34 Uhr: Spahn will auch Corona-Bonus für Pflegekräfte in Kliniken

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will nun auch einen Corona-Bonus für Pflegekräfte in Kliniken herbeiführen - nicht nur wie schon besiegelt in der Altenpflege. Um dies zu ermöglichen, hat Spahn die Deutsche Krankenhausgesellschaft und den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen zu einem entsprechenden Konzept aufgefordert, wie ein Ministeriumssprecher am Freitag in Berlin sagte. Pflege-Personalkosten in Kliniken, die die Tarifpartner in Eigenregie regelten, würden von den Kassen gegenfinanziert. Daraus ergebe sich auch die Möglichkeit, Boni zu vereinbaren.

Parteiübergreifend war Kritik daran laut geworden, dass ein Bonus wegen besonderer Belastungen in der Corona-Krise nur für die Altenpflege kommen soll. Die Gewerkschaft Verdi begrüßte Spahns Vorstoß. „Krankenhausbeschäftigte sind von der Corona-Pandemie besonders betroffen“, sagte Vorstandsmitglied Sylvia Bühler. Sie hätten großartig mitgezogen und sich auf einen Ansturm an Corona-Patienten eingestellt, der bisher Gott sei Dank verhindert werden konnte. Die beiden beauftragten Verbände sollten bald einen Vorschlag für eine Bonuszahlung vorlegen.

14.36 Uhr: Verfassungsgericht lehnt Antrag auf Triage-Regeln in Pandemie ab

Das Bundesverfassungsgericht hat einen Eilantrag abgelehnt, der die Bundesregierung zur Aufstellung von Triage-Behandlungsrichtlinien von Covid-19-Patienten verpflichten sollte. Sollten sich sehr viele Menschen gleichzeitig anstecken, droht die Gefahr, dass es nicht für alle Schwerkranken Platz auf der Intensivstation gibt. Zum Beispiel könnten Beatmungsgeräte knapp werden. Ärzte müssten dann entscheiden, wen sie retten und wen nicht. Das Fachwort dafür ist Triage.

„Das momentan erkennbare Infektionsgeschehen und die intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten lassen es in Deutschland derzeit nicht als wahrscheinlich erscheinen, dass die Situation der Triage eintritt“, heißt es in dem am Freitag in Karlsruhe veröffentlichten Beschluss. An das Gericht gewandt hatten sich mehrere Personen mit Behinderungen und Vorerkrankungen, die im Fall einer Corona-Infektion mit schweren Krankheitsverläufen rechnen. Sie befürchten, aufgrund ihrer Situation medizinisch schlechter behandelt oder im Extremfall sogar von lebensrettenden Behandlungen ausgeschlossen zu werden. Sie wollten die Bundesregierung zwingen, verbindliche Triage-Regeln aufzustellen, um so der Schutzpflicht für Gesundheit und Leben nachzukommen.

Die Verfassungsrichter betonten, der Antrag sei nicht offensichtlich unbegründet gewesen. Vielmehr werfe er die „schwierige Frage“ auf, wann und wie die Verfassung den Gesetzgeber zum Schutz behinderter Menschen verpflichte und wie weit der „Wertungs- und Gestaltungsspielraum des Gesetzgebers bei Regelungen medizinischer Priorisierungsentscheidungen“ reiche. Diese Fragen könnten aber nicht im vorliegenden Eilverfahren geklärt werden.

13.40 Uhr: Corona-Studie in Kupferzell offenbart hohe Dunkelziffer bei Infektionen

Bei einer Antikörperstudie zum Corona-Hotspot im baden-württembergischen Kupferzell hat das Robert Koch-Institut (RKI) eine hohe Dunkelziffer nicht über Tests erfasster Infektionen ermittelt. Danach gab es in der 6000-Einwohner-Gemeinde im Hohenlohekreis fast vier Mal (3,9) so viele Infizierte wie bisher bekannt waren, erklärten Forscher des RKI am Freitag in Kupferzell. Bei 7,7 Prozent der 2203 getesteten Erwachsenen seien Antikörper gegen das Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Selbst ein solcher im Bundesvergleich relativ hoher Wert reiche aber nicht aus, um eine befürchtete „zweite Welle“ zu verhindern, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade.

Bei mehr als einem Viertel (28,2 Prozent) der Testpersonen in Kupferzell mit einem vorherigen positiven Corona-Befund seien keine Antikörper gefunden worden, erklärte die Studienleiterin Claudia Santos-Hövener. Das bedeute jedoch nicht, dass keine Immunität gegen das Virus bestehe. Etwa jeder sechste positiv getestete (16,8 Prozent) hatte keine typischen Krankheitssymptome.

In Kupferzell war es in den Wochen nach einem Kirchenkonzert am 1. März zu mehr als 100 bekannten Infektionsfällen gekommen, drei Betroffene waren gestorben. In seiner Studie „Corona Monitoring lokal“ untersucht das RKI neben Kupferzell auch das Infektionsgeschehen an drei weiteren Hotspots. Insgesamt sollen die Daten von 8000 Menschen erhoben werden.

12.30 Uhr: Corona-Zahlen auf Mallorca steigen - Reisewarnung möglich

Auf Mallorca, der bisher beliebtesten Ferieninsel der Deutschen, werden immer mehr Corona-Fälle registriert. Während der vergangenen sieben Tage kletterte die Zahl der Neuinfektionen nach Angaben des spanischen Gesundheitsministeriums auf mehr als 50 je 100.000 Einwohner. In einem solchen Fall hat das Robert-Koch-Institut bisher Regionen zu Corona-Risikogebieten erklärt. Es könnte eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für Mallorca und die drei anderen Baleareninsel Ibiza, Menorca und Formentera folgen.

Nach offiziellen Angaben der regionalen Gesundheitsbehörde gibt es zurzeit mehr als 1500 Corona-Fälle auf den Inseln mit insgesamt etwa 1,15 Millionen Einwohnern. In den vergangenen 24 Stunden seien 264 Neuinfektionen registriert worden, schrieb die „Mallorca Zeitung“ am Freitag. Damit wurde die Grenze von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohnern während der vergangenen sieben Tage überschritten. Die Regionalregierung weist jedoch darauf hin, dass viel mehr als im Frühjahr getestet werde und die meisten Betroffenen keine bis nur leichte Krankheitssymptome aufwiesen.

11 Uhr: Trotz Corona: Der Weihnachtsmarkt in Basel soll stattfinden

Der Basler Weihnachtsmarkt, der größte in der gesamten Hochrheinregion, soll wie geplant vom 26. November bis 23. Dezember stattfinden. Laut Kantonsangaben ist ein umfangreiches Schutzkonzept vorgesehen. Unter anderem soll es Zugangskontrollen auf dem Barfüßerplatz und auf dem Münsterplatz geben und die Durchgänge zwischen den Standreihen sollen verbreitert werden. Darum wird die Anzahl der Marktstände gegenüber dem Vorjahr um rund ein Drittel reduziert.

Die Genehmigung der Veranstaltungen und Aktionen erfolge allerdings unter Vorbehalt, wie es in einer Mitteilung des Kantons heißt: „Der Regierungsrat beobachtet weiterhin aufmerksam die Entwicklung des Infektionsgeschehens. [...] Eine gesamthafte Absage bleibt nach wie vor vorbehalten.“ 

9.20 Uhr: Lauterbach: Bund muss in Corona-Krise wieder die Führung übernehmen

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach wünscht sich angesichts steigender Corona-Infektionszahlen mehr Führung durch die Bundesregierung. In der ersten Welle der Pandemie habe der Bund gemeinsame Verabredungen mit den Ländern erzielt, sagte Lauterbach im ZDF-"Morgenmagazin". In der jetzigen Lage solle sich Berlin "wieder mehr engagieren".

Die regelmäßigen Bund-Länder-Beratungen in der ersten Pandemie-Phase hätten "eine klare Strategie" gebracht, sagte er. "Daran hapert es ein bisschen in der jetzigen Zeit."

Um die Infektionslage im Griff zu behalten, forderte Lauterbach unter anderem eine "bessere Strategie" für die Gesundheitsämter. Diese sollten sich nach japanischem Vorbild besonders auf sogenannte Cluster, also Häufungen von Corona-Infektionen, konzentrieren. Dies hatte kürzlich auch der Virologe Christian Drosten vorgeschlagen.

Manche Menschen seien "unvorsichtig geworden",  kritisierte Lauterbach. "Insbesondere jüngere Menschen" unterschätzten die Gefahren.

7.50 Uhr: Neue Teststation auf Autobahn-Parkplatz Neuenburg-Ost hat Betrieb aufgenommen

Corona-Tests am Straßenrand: Vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen hat nach Teststationen an Flughäfen und Bahnhöfen nun auch eine Station an der Autobahn im Schwarzwald ihren Betrieb aufgenommen. „Die ersten Autofahrer sind durch, die Tests wurden genommen“, sagte Karin Bundschuh, Sprecherin des Badischen Roten Kreuzes, das das Testcenter auf dem Parkplatz Neuenburg-Ost (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) an der Autobahn A5 führt.

Nach DRK-Angaben stehen drei Container auf dem Parkplatz, in denen Testmaterialien gelagert werden und Daten weiterverarbeitet werden. Die Abstriche werden direkt an den Autofenstern der Reiserückkehrer genommen. Vorerst soll die Station bis zum Ende der Sommerferien betrieben werden. Der Test ist gratis, die Kosten trägt das Land.

Seit Donnerstagmorgen können sich Reisende bereits am Stuttgarter Hauptbahnhof auf das Coronavirus testen lassen. Teststationen an den drei Flughäfen in Stuttgart, Friedrichshafen und am Airport Karlsruhe/Baden-Baden sind bereits seit einiger Zeit geöffnet. 

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Freitag, 14. August, 7.15 Uhr: Corona-Verdachtsfall bei Olympique: Test des VfB Stuttgart geplatzt

Der VfB Stuttgart muss auf den für heute Abend geplanten Test gegen Olympique Marseille wegen eines Corona-Verdachtfalls beim französischen Erstligisten verzichten. Marseille teilte die Entscheidung zur Absage am späten Donnerstagabend mit. Geplant war der Test für 17.00 Uhr in Marseille. Ob der Aufsteiger in die Fußball-Bundesliga kurzfristig Ersatz findet, war zunächst unklar.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 13. August:

21.44 Uhr: 300 Corona-Fälle nach Ausbruch in britischer Sandwich-Fabrik

Nach einem Corona-Ausbruch in einer Sandwich-Fabrik in der englischen Stadt Northampton sind fast 300 Angestellte positiv auf das Virus getestet worden. Bei 79 Menschen hatte der staatliche Gesundheitsdienst NHS eine Ansteckung festgestellt, 213 Fälle weitere seien durch private Tests des Unternehmens Greencore bestätigt, hieß es am Donnerstag bei der regionalen Verwaltung. Greencore teilte mit, man habe nach einer steigenden Zahl von Covid-19-Fällen in der Region damit begonnen, proaktiv alle Mitarbeiter des Werks zu testen.
 
Man habe sofort die Kontakte verfolgt; die möglicherweise Betroffenen seien angewiesen worden, sich zu isolieren. Northampton liegt nördlich von London. Großbritannien ist das Land mit den meisten Corona-Todesopfern in Europa.

21.15 Uhr: 108 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 38 273 gestiegen. Das sind 108 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium in Stuttgart am Donnerstag mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Etwa 35 221 Menschen gelten als genesen. Derzeit seien geschätzt 1193 Menschen im Land infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich nicht - sie lag weiter bei 1859.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,97 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

19.26 Uhr: Im Landkreis Konstanz steigen und fallen die Zahlen sehr schnell

Noch am Dienstag, 11. August, meldete das Gesundheitsamt im Landkreis Konstanz 15 aktuell Infizierte. Mittlerweile sind es 30. Die meisten Infizierten leben in Konstanz. Aber auch in Singen, Radolfzell, Allensbach und Rielasingen-Worblingen gibt es neue Infizierte. Das Gesundheitsamt versucht den Anstieg zu erklären: Vermehrte Reisetätigkeiten und Zunahme von sozialen Kontakten ist die Begründung.

18.07 Uhr: Söder hält nach Test-Panne in Bayern an Gesundheitsministerin fest

Nach der schweren Panne bei den Corona-Tests hat die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) zweimal ihren Rücktritt angeboten. Das sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag in München, fügte aber hinzu: „Ich habe weiter Vertrauen zu ihr.“ Huml wolle die „Scharte auswetzen“. Unklar war weiter, wie viele positiv Getestete nun von ihrer Infektion wissen. Sie würden in diesen Stunden abtelefoniert, sagte Huml. 908 Betroffene seien identifiziert. Unklar blieb weiter, woher sie kommen.

Söder räumte die Panne ein und bedauerte den Fehler. „Wir können uns dafür nur entschuldigen letztlich“, sagte er. „Das tut der gesamten Staatsregierung leid, dass diese Fehler passiert sind.“ Die Regierung hatte am Mittwoch eingestehen müssen, dass die Verzögerungen bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen an bayerischen Autobahnen deutlich dramatischere Ausmaße haben als bisher bekannt. Stand Mittwoch warteten 44.000 Reiserückkehrer, die im Ausland im Urlaub waren, nach Corona-Tests an den Autobahnen noch auf ihre Ergebnisse. Besonders brisant ist, dass darunter Hunderte positiv Getestete waren, die nun bundesweit viele andere Menschen angesteckt haben könnten.

17.08 Uhr: Österreich verstärkt Gesundheitskontrollen am Brenner

Österreich verstärkt seit Donnerstag die Gesundheitskontrollen am Grenzpass Brenner. Anlass seien die steigenden Zahlen von Corona-Infektionen, die zu einem nicht geringen Teil auf Reise-Rückkehrer vom Balkan zurückgingen, teilte das Land am Donnerstag mit. „Auf die Entwicklungen bei den Infektionszahlen müssen wir rasch und angemessen reagieren“, so Tirols Landeschef Günther Platter. Stichprobenartig kontrolliert wird auf der Brenner-Bundesstraße und dem dortigen Autobahn-Übergang zwischen Italien und Österreich. Die Überprüfungen ergänzen die schon praktizierten Kontrollen zu Slowenien und Ungarn. Rückkehrer aus Risikogebieten wie dem Westbalkan brauchen für die Einreise eine Bescheinigung über einen negativen Coronatest oder müssen ihn bald nachholen. Die Durchreise ist auch ohne Test erlaubt.

16.02 Uhr: Corona-Lage ähnelt laut Söder erster großer Corona-Welle im März

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnt wegen steigender Corona-Zahlen vor einem neuerlichen explosionsartigen Anstieg der Infektionen. „Die Situation ist nicht unähnlich wie im März“, sagte Söder am Donnerstag nach einer Krisensitzung in der Münchner Staatskanzlei. Es gebe in vielen Regionen eine Zunahme der Infektionen und europaweit eine wachsende Zahl von Risikogebieten. „Die Sorge ist mehr als berechtigt.“

15.38 Uhr: Corona-Fälle an acht Berliner Schulen

Wenige Tage nach Beginn des neuen Schuljahrs in Berlin sind Coronainfektionen an acht Schulen entdeckt worden. Ein Gymnasium schloss am Donnerstag vorerst, wie ein Sprecher der Bildungssenatsverwaltung sagte. An jeder der betroffenen Schulen gab es demnach bislang nur einen Fall. Direkte Kontaktpersonen seien in häuslicher Quarantäne, Tests würden laufen. Unklar war noch, ob die geschlossene Schule vorerst weiter zu bleibt oder den Unterricht am Freitag wieder aufnehmen kann. Darüber entscheidet das zuständige Gesundheitsamt. In Berlin hatte am Montag das neue Schuljahr begonnen.

14.40 Uhr: Corona setzt den Tourismus-Rekorden im Südwesten ein Ende

Jahrelang ging die Zahl der Besucher und der Übernachtungen in Baden-Württemberg immer nur nach oben. Doch nun setzt die Corona-Krise mit Reisebeschränkungen und zeitweise geschlossenen Hotels und Pensionen dem ein abruptes Ende. Nur rund 4,9 Millionen Gäste und damit nicht einmal halb so viele wie sonst kamen im ersten Halbjahr in den Südwesten, wie aus einer Bilanz des Statistischen Landesamtes hervorgeht. Die Zahl der Übernachtungen ging um knapp die Hälfte auf rund 13,3 Millionen zurück. Ein ähnlich niedriges Niveau ist in der Statistik nirgends in den vergangenen 30 Jahren zu finden.

„Die Daten zeigen eindrücklich, mit welcher Wucht unsere Tourismuswirtschaft von der Corona-Pandemie getroffen wurde“, sagte der zuständige Minister Guido Wolf (CDU). Mit den drastischen Zahlen habe man zwar rechnen müssen. „Sie jetzt aber schwarz auf weiß zu lesen, ist dennoch erschütternd.“ Immerhin: Die Statistik zeigt auch, dass die Talsohle durchschritten sein dürfte. Im April, als fast die Hälfte der Beherbergungsbetriebe geschlossen war, war das Geschäft mit einem Gästeschwund von 94 Prozent fast ganz zum Erliegen gekommen. Im Juni sahen die Zahlen mit minus 52 Prozent schon wieder etwas besser aus. „Sie sind Grund zur Zuversicht, aber nicht zur Euphorie“, sagte Wolf.

Davon kann bei der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg ohnehin keine Rede sein. „Der massive Einbruch im ersten Halbjahr führt uns deutlich vor Augen, dass die Gesamtlage der Tourismusbranche trotz guter Buchungszahlen in den Ferienregionen dramatisch ist“, sagte Geschäftsführer Andreas Braun. „Insbesondere abseits der Haupturlaubsgebiete hat sich die Situation mitnichten entspannt.“ Bis der Tourismus im Land zurück zum Normalniveau gefunden hat, dürfte es auf jeden Fall noch dauern. Minister Wolf hält das vierte Quartal 2021 für realistisch - wenn es keine weiteren Einbrüche gibt.

13.52 Uhr: Bahnfahrer aus Risikogebieten sollen Online-Formular ausfüllen

Bahnreisende aus Risikogebieten sollen ihre Daten bei der Fahrt mit der Deutschen Bahn in Online-Formulare eintragen. Diese stehen von nun an auf der Internetseite des bundeseigenen Konzerns zur Verfügung, wie ein Sprecher am Donnerstag mitteilte. Darin müssen die Kunden ihre Zugdaten, die persönliche Adresse sowie Ziele und Aufenthaltsorte in Deutschland angeben. Auch mögliche Covid-19-Krankheitssymptome sollen in dem Formular angegeben werden.

„Reisende, die mit Zügen der Deutschen Bahn aus Risikogebieten einreisen, werden mit Durchsagen in den Zügen darüber informiert, dass die behördliche Pflicht besteht, Kontaktdaten und Angaben zur Reise zu hinterlegen“, hieß es. „Die Daten werden sicher gespeichert und nur auf offizielle Nachfrage den Gesundheitsbehörden zur Verfügung gestellt.“ Nach einem Monat würden sie gelöscht. Ob die betroffenen Reisenden der Aufforderung nachkommen, werde allerdings nicht kontrolliert. Das einzige Risikogebiet, aus dem heraus es regionale Bahn-Verbindungen nach Deutschland gibt, ist derzeit Luxemburg. Mit München, Nürnberg und Stuttgart können sich Reisende bislang an drei deutschen Bahnhöfen testen lassen. Für Reiserückkehrer aus Risikogebieten sind Tests verpflichtend.

13.02 Uhr: Lucha warnt nach Testpanne in Bayern: Nicht zu viel versprechen

Nach der Corona-Testpanne an bayerischen Autobahnen hat der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) um Verständnis für die Behörden geworben. Er rief Politiker und Beamte aber auch dazu auf, keine leeren Versprechungen zu machen. Die Bewältigung der Pandemie sei derzeit ein „Ritt auf der Rasierklinge“, sagte Lucha am Donnerstag der dpa.

Die bayerische Staatsregierung hatte am Mittwoch eingestehen müssen, dass die Verzögerungen bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen deutlich dramatischere Ausmaße haben als bisher bekannt: 44.000 Reiserückkehrer, die im Ausland im Urlaub waren, warteten nach Tests an bayerischen Autobahnen noch auf ihre Ergebnisse, darunter auch 900 nachweislich positiv getestete. Wie viele davon aus dem Freistaat und wie viele aus dem übrigen Bundesgebiet kommen, war offen.

„Das ist natürlich sehr ärgerlich, was in Bayern passiert ist“, sagte Lucha. Allerdings arbeiteten Ärzte und Ehrenamtliche dort rund um die Uhr. „Da passieren Fehler, auch wenn das nicht sein sollte.“ Das Gesetz zur Testpflicht für Reiserückkehrer sei mit heißer Nadel gestrickt. „Es ist unmöglich, von heute auf morgen Testzentren aus dem Boden zu stampfen, hier müssen wir einfach mit Augenmaß vorgehen und uns nicht treiben lassen“, forderte der Gesundheitsminister. „Wir dürfen keine Versprechen ins Schaufenster stellen, die wir nicht einhalten können.“

12.00 Uhr: Schärfere Kontrollen wegen Corona-Ausbruchs nach Geburtstagsparty

Nach einer Geburtstagsfeier in einem Stuttgarter Club mit mehr als zwei Dutzend infizierten Gästen muss sich die Stuttgarter Clubszene auf schärfere Kontrollen einstellen. Stadt und Polizei haben angekündigt, strenger zu prüfen, ob die Auflagen eingehalten werden, wie ein Rathaussprecher ankündigte. Geplant seien auch Kontrollen in der Szene.

Bislang sei bekannt, dass 24 Partygäste und eine Kontaktperson positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Der Sprecher hielt es für möglich, dass sich diese Zahl im Laufe des Tages erhöht. Acht der Gäste waren am Tag der Feier aus dem als Partyhochburg bekannten Ort Novalja auf der kroatischen Adria-Insel Pag zurückgekehrt.

Nach Einschätzung der Stadt dürfte die Gruppe - alle etwa im Alter Ende 20 - bei der Geburtstagsfeier am 1. August noch nichts von den Infektionen gewusst haben. „Im Gesundheitsamt fühlt man sich an Ischgl erinnert“, sagte ein Stadtsprecher. Die österreichische Region war ähnlich wie Kroatien zunächst nicht als Risikogebiet klassifiziert und viele reisten im Frühjahr dorthin und infizierten sich. „Jetzt haben wir ein Déjà-vu. Kroatien wird erkennbar zum Hotspot“, sagte der Sprecher.

10.30 Uhr: Tourismus im Südwesten bricht in Corona-Krise heftig ein

 Die Coronavirus-Pandemie hat dem Tourismus im Südwesten drastische Einbußen beschert. Bis Ende Juni kamen nur rund 4,9 Millionen Gäste in Baden-Württemberg an und damit nicht einmal halb so viele wie in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Das geht aus heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Landesamtes hervor. Die Zahl der Übernachtungen ging um knapp die Hälfte auf rund 13,3 Millionen zurück. Nach dem absoluten Tiefpunkt im April lässt die Statistik inzwischen aber auch einen ersten, wenngleich nur leichten Erholungseffekt erkennen - vor allem mit einheimischen Urlaubsgästen als treibender Kraft.

9.40 Uhr: Forscher weisen intaktes Coronavirus in Aerosolen nach

US-Forscher haben in Versuchen bestätigt, dass von Corona-Infizierten ausgestoßene Aerosole intakte Viruspartikel enthalten können. Das sei eine Bestätigung dafür, dass Sars-CoV-2 wahrscheinlich auch über die winzigen, lange in der Luft verbleibenden Schwebeteilchen übertragen werden kann. In Räumen eineinhalb oder auch zwei Meter Sicherheitsabstand zu wahren, könne mithin ein falsches Gefühl von Sicherheit vermitteln, heißt es in der Studie. Diese ist allerdings noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht und damit noch nicht von unabhängigen Gutachtern geprüft.

Dass Sars-CoV-2 nicht nur über größere Tröpfchen, sondern auch über winzige Schwebeteilchen übertragen werden kann, gilt schon länger als gesichert. Unklar ist allerdings, wie groß der Anteil der Aerosole bei den Ansteckungen ist. Generell gilt das Risiko in Innenräumen als wesentlich höher als draußen, wo sich Partikel rascher verflüchtigen.

Die Forscher um John Lednicky von der University of Florida in Gainesville untersuchten nun Proben der Raumluft aus der Umgebung zweier Covid-19-Patienten in einem Klinikzimmer. Selbst aus Proben, die in fast fünf Metern Abstand zu den Patienten genommen worden waren, seien noch aktive Sars-CoV-2-Partikel isoliert worden, berichten die Forscher. Über genetische Analysen sei bestätigt worden, dass diese von dem Patienten mit Covid-19-Atemwegssymptomen im Raum stammten - und nicht etwa aus einem anderen Bereich der Klinik eingetragen wurden.

Die Analyse sagt nichts darüber aus, ob die Viruslast in der Luft ausreicht, um weitere Menschen anzustecken. Superspreader-Ereignisse etwa bei Chorproben weisen allerdings schon seit längerem darauf hin, dass Viruspartikel in Aerosolen die Infektion vieler Menschen im Umkreis zur Folge haben können.

8.30 Uhr: 1445 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

 Die Zahl der bekannten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist auf den höchsten Stand seit Anfang Mai gestiegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bis Mittwochabend 1445 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages. Höher lag der Wert zuletzt am 1. Mai mit 1639 registrierten Neuinfektionen.

Der Anteil an Kreisen, die keine Neuinfektionen übermittelt haben, sei in den vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen. „Dieser Trend ist beunruhigend“, so das RKI. „Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden.“ Besonders betroffen seien derzeit Nordrhein-Westfalen und Hamburg, wo ein deutlicher Anstieg auffalle.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten sind besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an Grenzen bringt.

Donnerstag, 13. August, 7.15 Uhr: Corona-Teststation am Stuttgarter Hauptbahnhof nimmt Betrieb auf

Urlaubsrückkehrer können sich ab sofort auch am Stuttgarter Hauptbahnhof auf das Coronavirus testen lassen. Heute soll die Teststation im Schlossgarten mit Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne), Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und dem Chef der baden-württembergischen Staatskanzlei, Florian Stegmann, eröffnet werden.

13.08.2020, Stuttgart: Ein Mitarbeiter des Sozialministeriums bringt im Hauptbahnhof Wegweiser zu einer Covid-19-Teststation für ...
13.08.2020, Stuttgart: Ein Mitarbeiter des Sozialministeriums bringt im Hauptbahnhof Wegweiser zu einer Covid-19-Teststation für Rückreisende aus Risikogebieten an. | Bild: Marijan Murat (dpa)

Urlauber aus Corona-Risikogebieten - zur Zeit etwa Serbien, Luxemburg oder die USA - müssen sich seit Samstag bei der Rückkehr nach Deutschland auf das Virus testen lassen. Dafür gibt es bereits Teststationen an den Flughäfen in Stuttgart, Friedrichshafen und am Airport Karlsruhe/Baden-Baden. Rückkehrer können den Test aber auch binnen 72 Stunden nach der Ankunft bei einem niedergelassenen Arzt oder einer Corona-Ambulanz nachholen. Tun sie dies nicht, droht ein Bußgeld in Höhe von bis zu 25.000 Euro. 

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 12. August:

22.14 Uhr: Russlands Corona-Wirkstoff: Bundesstaat in Brasilien schließt Vertrag

Der brasilianische Bundesstaat Paraná hat ein Abkommen mit Russland geschlossen, um den weltweit ersten für die breite Verwendung zugelassenen Impfstoff gegen das Coronavirus selbst zu produzieren. Der Vertrag dazu wurde am Mittwochnachmittag (Ortszeit) unterschrieben, wie brasilianische Medien berichteten. Demnach können die Regierung des Paraná und Russlands bei der Entwicklung der Impfstoff-Tests und der Produktion einer Impfung zusammenarbeiten. Auch über einen Technologie-Transfer solle verhandelt werden.

In einem nächsten Schritt soll eine Arbeitsgruppe gebildet werden, damit Russland die Ergebnisse der Phase I und II der Studie teilt.
Dem Präsidenten des federführenden Technologie-Institus Tecpar in Curitiba, Jorge Callado, zufolge ist eine entscheidende Phase-III-Studie in Brasilien beziehungsweise dem Paraná möglich. Dabei wird die Wirksamkeit eines Impfstoffs an einer großen Gruppe von Menschen ermittelt.

Damit der russische Corona-Impfstoff „Sputnik V“ angewendet werden kann, muss die Impfung - wie vorherige Tests in der Bevölkerung - den Vorschriften der brasilianischen Überwachungsbehörde für Gesundheit Anvisa folgen. Nachdem „Sputnik V“ vor dem Vorliegen der Ergebnisse großer klinischer Studien zugelassen worden war, hatte es viel Kritik gehagelt.

19.30 Uhr: Lauterbach für Maskenpflicht auf beliebten Partyplätzen

Der SPD-Politiker Karl Lauterbach hat sich angesichts wieder steigender Corona-Zahlen für eine Maskenpflicht auf beliebten Partyplätzen ausgesprochen. „Wir brauchen dringend eine Maskenpflicht auf Plätzen, wo spontane Partys stattfinden, bei denen ausgelassen mit viel Alkohol gefeiert wird. Nur so können wir erreichen, dass diese Partys unterbleiben oder zumindest sicherer werden“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Der Beginn der zweiten Welle ist da. Wir können das jetzt ohne neuen Lockdown in den Griff bekommen, aber wir müssen handeln.“

18.50 Uhr: Corona-Anstieg wieder schneller – Regierung mahnt zu Wachsamkeit

Erstmals seit Anfang Mai haben die Gesundheitsämter in Deutschland wieder mehr als 1200 Corona-Neuinfektionen an einem Tag gemeldet. Dabei geht inzwischen ein erheblicher Anteil auf Urlauber zurück, die aus Ländern mit erhöhtem Ansteckungsrisiko heimkommen. Die Bundesregierung mahnte eindringlich zur Vorsicht. „Wenn wir jetzt nicht alle aufpassen und wachsam sind, dann kann dieses Geschehen noch eine ganz eigene Dynamik entfalten“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Er appellierte an die Bürger, Abstand und Maskenpflicht weiterhin einzuhalten. „Wir müssen eine Verschärfung der Situation vermeiden.“

Gesundheitsminister Jens Spahn nannte den Anstieg besorgniserregend. Es gelte, „sehr, sehr wachsam“ zu sein, weil es nicht mehr nur lokale Ausbrüche seien, sagte der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. Durch Reiserückkehrer, aber auch durch Partys und Familienfeiern seien „in fast allen Regionen des Landes kleinere und größere Ausbrüche“ zu sehen.

17.38 Uhr: Panne in Bayern: 900 Corona-Positive kennen Testergebnis noch nicht

Die Verzögerungen bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen in Bayern haben deutlich dramatischere Ausmaße als bisher bekannt: 44 000 Reiserückkehrer warten nach Tests in Bayern noch auf das Ergebnis, darunter auch 900 nachweislich positiv getestete. Die Infizierten sollten bis Donnerstagmittag ihr Ergebnis bekommen, sagte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Mittwoch in München. Der Zeitverzug ärgere sie „massiv“, sie bedauere das sehr. Es gebe eine „Übermittlungsproblematik“, „da gibt es nichts schönzureden“.

An den Autobahn-Raststationen und an Bahnhöfen seien bisher rund 60 000 Menschen aus ganz Deutschland getestet worden. Angaben, wie lange die Menschen bereits warten, konnte Huml nicht machen. Die Probleme habe es nicht an Flughäfen gegeben, wo zudem rund 25 000 Menschen getestet worden seien.

16.27 Uhr: Vier aktive Corona-Infektionen im Bodenseekreis, mehr als 60 im Nachbarlandkreis - So lässt sich dieser Unterschied erklären

So nah und doch mit so unterschiedlichen Zahlen? Im Bodenseekreis sind aktuell vier aktive Corona-Infektionen bekannt, im Landkreis Ravensburg sind es deutlich mehr. Das überrascht auf den ersten Blick, die Momentaufnahme täuscht aber.

15.30 Uhr: 71-Jähriger Maskenverweigerer bekommt lebenslanges Hausverbot in Allensbacher Supermarkt

Am Dienstag wollte ein Mann in einem Allensbacher Discounter partout keine Maske tragen und beleidigte die Mitarbeiter, die ihn darauf ansprachen. Danach provozierte der Senior auch noch die hinzugerufenen Polizeibeamten. Den Mann erwarten nun mehrere Anzeigen und ein lebenslanges Hausverbot in dem Lebensmittel-Discounter.

14.50 Uhr: Infizierte Kroatien-Urlauber stecken Gäste auf Stuttgarter Feier an

Acht junge Menschen haben nach einer Reise in die kroatische Partyhochburg Novalja bei einer Geburtstagsfeier in Stuttgart mindestens 14 weitere Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Die Gruppe, alle etwa Ende 20, sei im Juli nach Kroatien gereist und danach positiv auf das Virus getestet worden, teilte ein Sprecher der Stadt mit. Es sei davon auszugehen, dass sie zum Zeitpunkt der Geburtstagsfeier am 1. August noch nicht von ihrer Infektion wussten. Derzeit versuche man herauszufinden, ob sich von den rund 40 Geburtstagsgästen weitere Menschen angesteckt haben. Zunächst hatten andere Medien über die neuen Coronafälle berichtet.

Auch im Kreis Göppingen gibt es derzeit vermehrt Neuinfektionen, nachdem eine Gruppe Abiturienten in Novalja auf der Insel Pag Party-Urlaub gemacht hatte. Wie eine Sprecherin des Landratsamts am Mittwoch mitteilte, sind inzwischen zwölf Teilnehmer der Abi-Fahrt mit dem Coronavirus infiziert. Teilgenommen hätten insgesamt 14 Abiturienten aus dem Raum Donzdorf, nicht wie zunächst angenommen 18.

14.15 Uhr: TUI erhält weitere 1,2 Milliarden Euro Hilfe vom Staat

Nach dem Kredit über 1,8 Milliarden Euro im März erhält der schwer von der Corona-Pandemie getroffene Reisekonzern TUI weitere Hilfe vom Staat: Bundesregierung und TUI hätten ein zusätzliches Stabilisierungspaket über 1,2 Milliarden Euro vereinbart, teilte TUI am Mittwoch in Hannover mit. Damit würden sowohl die traditionell flaue Reisezeit im Winter sowie weitere längerfristige Reisebeschränkungen und Beeinträchtigungen durch die Pandemie abgedeckt. 

13.05 Uhr: Sozialverband VdK fordert Vermögensabgabe zur Bewältigung der Corona-Krise

Der Sozialverband VdK fordert zur Bewältigung von Folgen der Corona-Krise eine einmalige Vermögensabgabe. Die Kosten der Krise müssten gerecht verteilt werden, erklärte Verbandspräsidentin Verena Bentele am Mittwoch in München. Die Bürger hätten bereits große Solidarität gezeigt und auch finanzielle Einbußen erlitten, der Staat habe zudem hohe Schulden aufgenommen.

Nur Menschen und Betriebe mit großem Vermögen sollen nach den Vorstellungen des VdK zu der Vermögensabgabe herangezogen werden. Es soll dabei ein Freibetrag von einer Million Euro gelten, selbst bewohnte Immobilien sollen steuerfrei bleiben. "Nicht einmal ein Prozent der Bevölkerung wäre von der Vermögensabgabe betroffen - doch der Effekt wäre enorm", zeigte sich Bentele überzeugt. Es gehe um zusätzliche Steuereinnahmen im Milliardenbereich. "Corona zeigt uns die sozialen Ungleichheiten in Deutschland sehr deutlich auf", erklärte Bentele. Es müsse verhindert werden, "dass aus der Corona-Krise eine soziale Krise wird". Es müssten jetzt die Weichen gestellt werden, "damit der gesellschaftliche Zusammenhalt bestehen bleibt".

11.25 Uhr: Polizei im Südwesten kontrolliert Einhaltung der Maskenpflicht in Bus und Bahn

Die Einhaltung der Maskenpflicht im Öffentlichen Nahverkehr soll verstärkt durch die baden-württembergische Polizei überwacht werden. Innenminister Thomas Strobl sagte: „Die Mehrheit der Fahrgäste trägt Maske. Einzelne weigern sich oder gehen sorglos mit der Tragepflicht um, daher wird die Polizei in nächster Zeit gezielt im Öffentlichen Personennahverkehr kontrollieren.“ Den Auftakt macht morgen eine Aktion der Polizei im Ostalbkreis, Rems-Murr-Kreis und Landkreis Schwäbisch Hall. Das Innenministerium betont die Wichtigkeit des Mund-Nasen-Schutzes besonders vor dem Hintergrund wieder steigender Infektionszahlen. Ein Verstoß gegen die Maskenpflicht kann mit einem Bußgeld von bis zu 250 Euro geahndet werden.

11.00 Uhr: Düsseldorfs OB zu Großkonzert: Risiko „sehr, sehr gering“

Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) hat das umstrittene geplante Großkonzert mit 13.000 Zuschauern in der Arena der NRW-Landeshauptstadt erneut verteidigt. Gemessen am Alltag in der Großstadt - etwa in Freibädern oder im Freien in der Stadt - sei das Corona-Infektionsrisiko bei dem Konzert angesichts der getroffenen Vorkehrungen „sehr, sehr gering“, sagte Geisel.

Das Hygienekonzept für das am 4. September geplante Konzert, bei dem unter anderen Rocker Bryan Adams und Sängerin Sarah Connor auftreten sollen, sei gründlich geprüft worden. Die einschlägigen Anforderungen würden teilweise sogar deutlich übererfüllt. „Vor dem Hintergrund gab es keinen Anlass, die Veranstaltung zu untersagen“, sagte Geisel. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte kritisiert, dass die Stadt nicht auf das Land zugegangen sei, und Geisel indirekt Profilierungsversuche vorgeworfen. In NRW finden am 13. September Kommunalwahlen statt, bei denen auch Geisel wieder antritt.

10.15 Uhr: Sorge vor deutscher Reisewarnung auf Mallorca

Angesichts steigender Corona-Zahlen geht auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln die Angst um, zu einem Corona-Risikogebiet erklärt zu werden. Wenn die Infektionszahlen auf der bei deutschen Urlaubern beliebten Inselgruppe weiter so steigen wie bisher, könne dies bald der Fall sein, schrieb die deutschsprachige „Mallorca Zeitung“. Für die extrem vom Tourismus abhängigen Inseln wäre das ein weiterer schwerer Schlag. Zuvor hatte schon die Ende Juli angeordnete Quarantänepflicht in Großbritannien für Rückkehrer aus Spanien für einen Einbruch bei den Buchungen gesorgt.

Erst am Dienstagabend hatte das Auswärtige Amt in Berlin die Reisewarnung für Teile Spaniens um Madrid und das spanische Baskenland wegen der „erneut hohen Infektionszahlen“ erweitert. Bereits seit Ende Juli gilt eine deutsche Warnung vor Reisen in drei andere spanische Regionen, darunter Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und den Stränden der Costa Brava. Das geschieht in der Regel, wenn die Zahl der Corona-Neuinfektionen die Marke von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen übersteigt. Diesem Wert nähern sich die Balearen langsam an. Noch sind die Inseln und die Kanaren sowie der Süden Spaniens aber nicht zu einem Risikogebiet erklärt worden. Auf den Balearen sind derzeit nach offiziellen Angaben mehr als 1000 aktive Corona-Fälle registriert. Binnen 24 Stunden seien am Dienstag 228 Neuinfektionen festgestellt worden. Erstmals kletterte der Wert am Dienstag auf leicht über 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner.

8.20 Uhr: Spahn: Anstieg der Corona-Infektionszahlen besorgniserregend

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht den Anstieg der Corona-Infektionszahlen als Alarmzeichen. „Das ist ohne Zweifel besorgniserregend“, sagte der CDU-Politiker  im Deutschlandfunk. „Hier sehen wir, dass durch Reiserückkehr, aber eben auch durch Partys aller Art, durch Familienfeiern an ganz vielen Stellen im Land wir eben in fast allen Regionen des Landes kleinere und größere Ausbrüche haben. Und das kann natürlich - wenn wir jetzt nicht alle miteinander aufpassen - eine Dynamik entfalten.“ Es gelte, „sehr, sehr wachsam“ zu sein, weil es nicht mehr nur lokale Ausbrüche seien.

Das Robert Koch-Instituts (RKI) hatte heute Morgen im Internet mitgeteilt, dass innerhalb eines Tages 1226 neue Corona-Infektionen gemeldet worden seien. Das ist der höchste Wert seit Anfang Mai. Der Höhepunkt hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen.

Das Gesundheitssystem könne die derzeitigen Infektionszahlen gut bewältigen, sagte Spahn. „Aber es ist besorgniserregend, wenn die Entwicklung bleibt.“ Denn: „Mit jeder Infektion wird es für die Gesundheitsämter schwieriger.“

Der Minister appellierte erneut an die Bürger, die Hygieneregeln einzuhalten, Masken zu tragen, Abstand zu halten und bei Veranstaltungen den Rahmen zu wahren. „Da wo dann auch Alkohol im Spiel ist, wo es tatsächlich aus der feierlichen Veranstaltung zur Party wird, da geht es dann eben auch sehr, sehr schnell.“

Mittwoch, 12. August, 7.15 Uhr: Zahlreiche Ermittlungsverfahren im Südwesten wegen Corona-Soforthilfe

In 297 Fällen ermitteln die Staatsanwaltschaften in Baden-Württemberg gegen Unternehmen wegen möglicher Unregelmäßigkeiten bei Corona-Soforthilfen. Das berichten die Zeitungen „Heilbronner Stimme“ und „Mannheimer Morgen“ unter Berufung auf das Stuttgarter Justizministerium. „Es ist völlig inakzeptabel, wenn sich gewisse Personen an Hilfsgeldern zu bereichern versuchen, die eigentlich für die Rettung von Unternehmen vorgesehen sind“, sagte Justizminister Guido Wolf (CDU) den Zeitungen.

Das Corona-Soforthilfeprogramm des Landes soll Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern unterstützen, die Probleme haben ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Die meisten Verfahren sind dem Bericht zufolge bei den Staatsanwaltschaften in Stuttgart und Karlsruhe anhängig. Unter den bis zum 10. August eingegangenen Verfahren wird in 41 Fällen wegen Identitätstäuschungen ermittelt. Hier beantragen Täter zum Beispiel Corona-Soforthilfen im Namen eines Unternehmens - und geben in dem Antrag ein eigenes Konto an. Weiter wird in mehreren Fällen wegen klassischen Subventionsbetrugs ermittelt. Dabei wird mit Falschangaben versucht, Unterstützung zu erhalten.

Nach Angaben des Stuttgarter Wirtschaftsministeriums sind landesweit rund 280 000 Anträge eingegangen, von denen bis Ende Juli bislang etwa 245 000 positiv beschieden wurden. Insgesamt haben die Firmen demnach Hilfen in Höhe von rund 2,2 Milliarden Euro erhalten.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 11. August:

21.35 Uhr: AA warnt vor Reisen nach Madrid und ins spanische Baskenland

Das Auswärtige Amt warnt wegen der Corona-Pandemie nun auch vor Reisen in Spaniens Hauptstadt Madrid und ins spanische Baskenland. Das Ministerium begründete dies am Dienstagabend in Berlin mit „erneut hohen Infektionszahlen“. Bereits seit Ende Juli gilt eine Warnung vor Reisen in drei andere spanische Regionen, darunter Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und die Strände der Costa Brava.

20.15 Uhr: Veranstaltungsbranche geht in Stuttgart auf die Straße

Die baden-württembergische Veranstaltungswirtschaft bangt im Zuge der Corona-Pandemie um ihre Zukunft. Die Existenz vieler Unternehmen seien akut bedroht, sagte Patrick Fischer von Dosoni-Veranstaltungstechnik, der am Mittwoch in Stuttgart (12.05 Uhr) als Mitorganisator einer Kundgebung auftritt, um auf die Lage der Branche aufmerksam zu machen. Wegen der behördlichen Auflagen sei einem wichtigen Wirtschaftszweig praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden. Die bisherigen Hilfen der Regierung griffen nicht, deshalb werde den zumeist mittelständisch geprägten Unternehmen nicht geholfen. In der baden-württembergischen Landeshauptstadt erwartet der Veranstalter bis zu 350 Teilnehmer.

Es ist den Angaben zufolge die zweite Kundgebung in Stuttgart. Von nun an soll bis in dem September wöchentlich demonstriert werden. In Berlin sei demnächst eine Großdemonstration geplant. Die baden-württembergische Landesregierung hatte Ende Juli ein Hilfsprogramm für Unternehmen und Selbstständige des Schaustellergewerbes, der Veranstaltungs- und Eventbranche sowie des Taxigewerbes in Form eines Tilgungszuschusses beschlossen. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sagte: „Die Eventbranche trägt mit ihrem Engagement zum reichhaltigen kulturellen und gemeinschaftlichen Leben in unserem Land bei. Die Betriebe sind durch das Verbot von Großveranstaltungen mit am härtesten von der Corona-Krise betroffen. Die größte finanzielle Belastung für viele sind Tilgungsraten für Kredite.“

19.28 Uhr: Französischer Premier will Maskenpflicht im Freien ausweiten

Der französische Premierminister Jean Castex hat für eine möglichst flächendeckende Maskenpflicht geworben. Es bestehe ein "großes Risiko" für ein Wiederaufflammen der Corona-Pandemie, sagte Castex am Dienstag im südfranzösischen Montpellier. Er werde die lokalen Behörden deshalb auffordern, die Maskenpflicht im öffentlichen Raum "so weit wie möglich" auszudehnen.

Die Beschränkung für Großveranstaltungen auf maximal 5000 Teilnehmer verlängerte der Premierminister bis Ende Oktober. Ursprünglich war eine Lockerung bereits für Ende August geplant. In Frankreich sind Mund-Nase-Bedeckungen aufgrund der Pandemie bereits landesweit im öffentlichen Verkehr sowie in Gebäuden wie Banken, Geschäften und Behörden verpflichtend. Mehrere Kommunen haben die Vorschriften zusätzlich ausgeweitet. So ist etwa in Paris das Tragen von Atemschutzmasken rund um Touristen-Hotspots auch im Freien vorgeschrieben. Auch in Nizza besteht eine teilweise Maskenpflicht im Freien.

18.32 Uhr: 79 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 37.978 gestiegen. Das sind 79 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium in Stuttgart am Dienstag mitteilte (Stand: 16 Uhr). Etwa 35.070 Menschen gelten als genesen. Derzeit seien geschätzt 1049 Menschen im Land infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gab die Behörde mit 1859 an - das war einer mehr als am Montag. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg weiterhin mit 0,9 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

17.40 Uhr: Zustimmung der Deutschen für die Maskenpflicht wieder gestiegen

Die weitaus meisten Deutschen messen der Corona-Pandemie weiterhin hohe Bedeutung bei. Dies legt eine Zwischenbilanz des seit Ende März in regelmäßigen Abständen veröffentlichten Corona-Monitors des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) nahe, wie das Institut am Dienstag in Berlin mitteilte. Die wiederkehrende Umfrage dokumentiert seit nunmehr 20 Wochen, wie die Bevölkerung das Ausbruchsgeschehen einschätzt.

So werden die unterdessen gelockerten Kontaktbeschränkungen in der aktuellen Umfrage vom August von 80 Prozent der Befragten als angemessen eingestuft. Die schärferen Kontaktbeschränkungen zu Beginn der Pandemie waren sogar von 92 Prozent als angemessen empfunden worden. Anfang Mai hatte es jedoch einen Rückgang der Akzeptanz gegeben - damals hielten nur 67 Prozent der Befragten die Kontaktbeschränkungen für angemessen. Ein ähnliches Muster zeigt sich demnach bei der Maskenpflicht. Während sie direkt nach der Einführung im April eine hohe Akzeptanzrate von 86 Prozent aufwies, sank dieser Wert im Mai auf bis zu 73 Prozent. Danach stieg die Akzeptanz für wieder deutlich an: Aktuell stufen 92 Prozent die Maskenpflicht als angemessen ein.

16.03 Uhr: Boris Palmer lässt sich als Testperson bei Covid-19-Studie impfen

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer hat sich als Versuchsperson gegen Covid-19 impfen lassen. Er habe als Testperson bei der Studie zum Corona-Impfstoff der Tübinger Firma Curevac mitgemacht, teilte der 48-jährige Grünen-Politiker am Dienstag auf seiner Facebook-Seite mit. „In meiner Altersgruppe hat es an Probanden gefehlt, die den Gesundheitscheck überstanden. Ich habe mich gerne dafür zur Verfügung gestellt.“ Auch eine SÜDKURIER-Reporterin nimmt an der Studie teil.

Er fühle sich topfit, schrieb Palmer weiter. „Ich bin jetzt hier unter ständiger Beobachtung, falls doch eine Nebenwirkung auftreten sollte. Ich spüre aber rein gar nichts.“ Zwar gebe es eine Wahrscheinlichkeit von 17 Prozent, dass er bei der Studie nur ein Placebo erhalten habe. „Aber da hoffe ich jetzt mal, dass ich den Wirkstoff im Arm habe.“

Curevac hatte im Kampf gegen das Virus nach der Mainzer Firma Biontech als zweites deutsches Unternehmen die Genehmigung für eine klinische Studie erhalten. Derzeit gibt es nach Angaben des Instituts für Tropenmedizin in Tübingen etwa 180 Probanden. Erste Ergebnisse sollen Mitte September vorliegen.

15.30 Uhr: Ärztepräsident nennt russischen Impfstoff "hochriskantes Experiment am Menschen"

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat die Zulassung eines Corona-Impfstoffs in Russland scharf kritisiert. "Die Zulassung eines Impfstoffs ohne die entscheidende dritte Testreihe halte ich für ein hochriskantes Experiment am Menschen", sagte Reinhardt der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf laut Vorabmeldung vom Dienstag. Es sei "unverantwortlich, ganze Bevölkerungsgruppen bereits in diesem Stadium der Entwicklung zu impfen."

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zuvor die Entwicklung und Zulassung des nach seinen Worten wirksamen Impfstoffs "Sputnik V" gegen das Coronavirus verkündet. Am Mittwoch soll die dritte und letzte klinische Testphase beginnen; schon in wenigen Wochen sollen dann erste Personenkreise wie etwa medizinisches Personal oder Lehrer geimpft werden. Die industrielle Produktion soll im September starten. Die russische Bevölkerung soll dann ab Januar mit dem neuen Stoff geimpft werden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO kündigte an, alle Daten über die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs genau zu überprüfen.

15.10 Uhr: SPD fordert 1000 zusätzliche Lehrerstellen für Baden-Württemberg

Der SPD-Landesvorsitzende Andreas Stoch fordert vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie 1000 zusätzliche Lehrkräfte im Land für das neue Schuljahr. Statt dem vom Kultusministerium geplanten zweiwöchigen Nachhilfeunterricht am Ende der Sommerferien brauche es ein Nachhilfeprogramm für das ganze nächste Schuljahr, sagte Stoch im „Schwäbischen Tagblatt“. Baden-Württemberg solle 1000 zusätzliche Lehrkräfte einstellen, um zu unterrichten, wo Unterricht sonst ausfallen würde, und außerdem Nachhilfeunterricht zu geben. Den Schülern müsse geholfen werden, den Rückstand der vergangenen Monate aufzuholen.

Es gebe jedes Jahr Lehrkräfte, die keine Stelle bekämen, sagte Stoch der Deutschen Presse-Agentur. „Aus dem Reservoir aus diesen ausgebildeten Lehrkräften würde ich gerne schöpfen“, sagte Stoch. Man könne sie zunächst für ein Jahr befristet einstellen, bevor sie am Supermarkt an der Kasse säßen, sagte Stoch.

14.30 Uhr: Deutlich mehr Bußgeldverfahren gegen Airlines wegen Corona-Krise

In der Corona-Krise hat die Zahl der Bußgeldverfahren gegen Fluggesellschaften deutlich zugenommen. Das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) eröffnete im ersten Halbjahr nach Beschwerden von Passagieren 648 Ordnungswidrigkeitsverfahren. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, die AFP am Dienstag vorlag. Laut "Handelsblatt" liegt die Zahl bereits über den 630 im gesamten Vorjahr eingeleiteten Verfahren.

In 375 Fällen war laut Bundesregierung eine Flugstreichung der Grund für ein Verfahren. 245 Prüfungen liefen oder laufen noch wegen einer Verspätung. 174 Verfahren eröffnete das LBA, weil Airlines ihren Kunden die Kosten für Flugtickets nicht erstatteten. Bislang führt die Behörde in diesem Jahr demnach aber erst ein Bußgeldverfahren gegen eine Airline - laut Medienberichten vom Wochenende ist dies die Lufthansa. Die Zahl der Verbraucherbeschwerden war demnach im ersten Halbjahr 2020 deutlich höher als die Zahl der daraus resultierenden Verfahren: 1796 Beschwerden wegen vermeintlicher Verstöße gegen die EU-Fluggastrechteverordnung gingen beim LBA ein, 1470 davon sah das Amt als gültig an. "Das LBA prüft die Anzeigen und wird bei festgestellten Verstößen Bußgelder verhängen", heißt es in der Regierungsantwort weiter.

12.55 Uhr: Neuseeland meldet erstmals wieder Corona-Fälle – Auckland im Lockdown

In der neuseeländischen Großstadt Auckland ist ein vorübergehender Lockdown angeordnet worden. Nach 102 Tagen ohne lokale Corona-Ansteckung in dem Pazifikstaat waren am Dienstag vier neue Fälle bei einer Familie aus der Millionenmetropole gemeldet worden. Premierministerin Jacinda Ardern sagte vor Journalisten, bislang sei unklar, wo sich die Infizierten angesteckt hätten. „Obwohl wir alle unglaublich hart gearbeitet haben, um dieses Szenario zu verhindern, haben wir es auch geplant und vorbereitet“, so Ardern.

In Auckland mit knapp 1,7 Millionen Einwohnern sollen nun zunächst alle Schulen und alle nicht unbedingt notwendigen Geschäfte geschlossen werden. Zudem wurden die Menschen aufgefordert, zuhause zu bleiben. Im Rest des Landes wurden Zusammenkünfte von mehr als 100 Menschen verboten. Der Lockdown soll zunächst für drei Tage - von Mittwoch bis Freitag - gelten.

11.06 Uhr: Putin: Russland lässt Impfstoff gegen Coronavirus zu

Als erstes Land der Welt lässt Russland einen Impfstoff gegen das Coronavirus für die breite Verwendung zu. Das gab Präsident Wladimir Putin am Dienstag im Staatsfernsehen bekannt.  Die Impfung sei an diesem Morgen in Russland zugelassen worden, sagte Putin. Sie ermögliche eine dauerhafte Immunität, seine Tochter sei bereits geimpft worden.

Der Impfstoff wurde allerdings bisher nur an wenigen Menschen getestet, ihn in einem so frühen Stadium zuzulassen, widerspricht internationalen Kriterien.

10.30 Uhr: Laschet: Keine weiteren Öffnungen in NRW-Coronaschutz-Verordnung

 In der neuen Coronaschutz-Verordnung des Landes Nordrhein-Westfalen, die heute vorgelegt werden soll, wird es laut Ministerpräsident Armin Laschet „keine weiteren Öffnungen geben“. Der CDU-Politiker appellierte an alle Reiserückkehrer, sich „zeitnah“ testen zu lassen, besonders, wenn man in einem Risikogebiet war. Die neue Verordnung soll laut Landesregierung zunächst bis zum 31. August gelten.

9.15 Uhr: Corona-Verdacht: Seniorenwohnanlage in Neuseeland unter Quarantäne

Eine Seniorenwohnanlage in Neuseeland ist unter Quarantäne gestellt worden, nachdem bei acht Bewohnern grippeähnliche Symptome diagnostiziert worden waren. Die Verwaltung des „Village Palms“ in der Stadt Christchurch habe die Familien der Senioren in einem Brief über die Maßnahme informiert, berichtete die Zeitung „New Zealand Herald“. Ob die Erkrankungen in Zusammenhang mit Corona-Infektionen stehen, war noch unklar. Bislang handele es sich um normale Vorsichtsmaßnahmen, die bei allen Atemwegerkrankungen getroffen würden, sagte ein Sprecher der Anlage.

Neuseeland ist sehr erfolgreich im Kampf gegen das Virus: Nach Angaben der Gesundheitsbehörden ist es in dem Pazifikstaat seit mehr als 100 Tagen nicht mehr zu einer lokalen Übertragung gekommen. Derzeit gibt es nur 22 aktive Fälle, die sich alle in Quarantäne befinden. Insgesamt hat Neuseeland seit Beginn der Pandemie 1570 bestätigte Fälle gemeldet, 22 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben.

8.20 Uhr: 966 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 966 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit nähert sich die Zahl wieder der Marke von 1000 Neuinfektionen. 

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten sind besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an Grenzen bringt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte nach dem Anstieg der Corona-Neuinfektionen aber klargemacht, dass er derzeit keine kritische Schwelle überschritten sieht.

Anders als Mitte Juni, als es beispielsweise beim Schlachtbetrieb Tönnies in Nordrhein-Westfalen einen großen Corona-Ausbruch gab, ist der jetzige Anstieg nicht hauptsächlich auf einzelne Brennpunkte zurückzuführen. Auf Landkreisebene sind die Zahlen oft nur leicht gestiegen. Doch über alle Kreise hinweg summiert sich dieser Effekt. Experten fürchten eine solche Entwicklung, weil sie sich nicht mit einigen wenigen harten Maßnahmen eindämmen lässt. Als Ursache für den Anstieg hatte RKI-Präsident Lothar Wieler Nachlässigkeit bei der Einhaltung der Verhaltensregeln genannt.

Dienstag, 11.8., 7.15 Uhr: Labore im Land haben noch viel Luft für Corona-Tests

Die Labore im Südwesten sind zu Beginn der Reisezeit nur zur Hälfte mit Corona-Tests ausgelastet. Zurzeit würden rund 78.000 Corona-Tests pro Woche durchgeführt, sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums. Bei voller Auslastung könnten sie etwa 150.000 Tests pro Woche vornehmen. Es sei aber gut, dass so viele freie Kapazitäten zur Verfügung stünden. „Wir rechnen nicht damit, dass das so bleibt“, sagte die Sprecherin mit Blick auf Zehntausende Reiserückkehrer in den kommenden Wochen und auf die Lehrer im Land, die sich zum Ende der Ferien testen lassen können.

Urlauber aus Corona-Risikogebieten - zurzeit etwa Serbien, Luxemburg oder die USA - müssen sich seit Samstag bei der Rückkehr nach Deutschland auf das Virus testen lassen. Dafür gibt es zum Beispiel Teststationen an den Flughäfen in Stuttgart, Friedrichshafen und am Airport Karlsruhe/Baden-Baden. Rückkehrer können den Test aber auch binnen 72 Stunden nach der Ankunft bei einem niedergelassenen Arzt oder einer Corona-Ambulanz nachholen. Tun sie dies nicht, droht ein Bußgeld in Höhe von bis zu 25 000 Euro.

Für die Tests an den Flughäfen im Land ist die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg zuständig. Am Stuttgarter Flughafen wurden demnach allein Samstag 1100 Tests durchgeführt, am Sonntag waren es 1400.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 10. August: 

22.00 Uhr: Ergebnisse der Tübinger Impfstoff-Studie für September erwartet

Erste Ergebnisse der Tübinger Impfstoff-Studie der Firma Curevac sollen Mitte September vorliegen. Bisher laufe es sehr gut, sagte Studienleiter Professor Peter Kremsner vom Institut für Tropenmedizin am Montag. Derzeit gebe es etwa 180 Probanden, die meisten davon in Tübingen. Kremsner zufolge beginnen demnächst Phase zwei und drei der Studie. Dann soll die Gruppe der Probanden etwa um ältere Menschen erweitert werden.

Curevac hatte nach der Mainzer Firma Biontec als zweites deutsches Unternehmen die Genehmigung für eine klinische Studie bekommen. Der Impfstoff der Biopharmafirma basiert auf dem Botenmolekül mRNA und regt im Körper die Bildung eines Virus-Eiweißes an. Dies löst eine Immunreaktion aus, die den Menschen vor dem Virus schützen soll. 

Die Impfstoff-Studie war Mitte Juni angelaufen. In der Folge hatten sich ungefähr 4000 Freiwillige bei der Tübinger Universitätsklinik als Probanden gemeldet. 

19.42 Uhr: 147 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 37.899 gestiegen. Das sind 147 mehr als am vergangenen Freitag, wie das Sozialministerium in Stuttgart am Montag mitteilte (Stand: 16 Uhr). Etwa 34.987 Menschen gelten als genesen. Derzeit seien geschätzt 1054 Menschen im Land infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gab die Behörde weiterhin mit 1858 an. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,9 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

18.35 Uhr: Laut Gesundheitsministern keine Fan-Rückkehr bis 31. Oktober

Die Gesundheitsminister der Länder haben sich geschlossen gegen eine Rückkehr von Fußball-Fans in die Bundesliga-Stadien zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausgesprochen. Sie seien „zu einer einhelligen Position gekommen, dass wir ausgehend von der jetzigen pandemischen Lage es nicht befürworten, die Stadien zu öffnen“, sagte die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Montag als Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz. „Gesundheitspolitisch befürworten wir zurzeit zumindest bis zum 31. Oktober die Öffnung der Stadien nicht. Danach kann man noch mal aufgrund der Lage miteinander diskutieren.“

17.34 Uhr: Griechenland verschärft Corona-Beschränkungen wieder

Die griechische Regierung hat nach gestiegenen Corona-Infektionszahlen umfangreiche Einschränkungen für zahlreiche Urlaubsregionen und Städte angeordnet. Zudem wurde die traditionelle Messe von Thessaloniki (5. bis 13. September) abgesagt. Deutschland wäre in diesem Jahr das Partnerland dieser Messe gewesen.

Nachdem am Vortag mehr als 200 nachgewiesene Corona-Fälle gemeldet wurden, müssen alle Tavernen, Bars und Discos in zahlreichen Regionen des Landes, darunter auf Kreta, Santorin, Mykonos und anderen bekannten Urlaubsregionen um 24 Uhr schließen. Diese Maßnahme gilt vorerst bis 23. August, teilte eine Regierungssprecherin in Athen mit. Zudem müssen alle über die Landesgrenzen einreisenden Menschen ab 17. August einen negativen Coronatest vorlegen, egal aus welchem Land sie stammen. Der Test darf nicht älter als 72 Stunden sein. Das Auswärtige Amt in Berlin hat seine Reisehinweise für Griechenland am Montag entsprechend aktualisiert.

16.30 Uhr: Meersburger Badekonzept mit Kreidelinien auf Liegewiese funktioniert

Markieren statt sperren: Dieser Ansatz hat auch am vergangenen Wochenende auf der öffentlichen Liegewiese an der Therme in Meersburg funktioniert. "Wir haben nun mehrere heiße Wochenenden hinter uns und haben fast ausschließlich nur gute Resonanz erfahren. Dies zeigt auch das mediale Interesse an dem kreativen Lösungsansatz", schreibt Bürgermeister Robert Scherer am Montag auf Nachfrage. Der gewünschte Effekt sei mehr als erwartet erfüllt worden.

Sonnenbadende liegen an der Uferpromenade auf der Wiese, die die Stadt mit einem Fußballfeld-Streuwagen in Einzelabschnitte aufgeteilt ...
Sonnenbadende liegen an der Uferpromenade auf der Wiese, die die Stadt mit einem Fußballfeld-Streuwagen in Einzelabschnitte aufgeteilt hat. Die Aufnahme entstand in der zurückliegenden Woche mit einem Hochstativ. | Bild: Felix Kästle

15.25 Uhr: Ohne ständigen Druck kehrt Coronavirus laut WHO-Warnung immer wieder

Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird es bis auf Weiteres immer wieder zu steigenden Corona-Zahlen kommen. „Man kann es eine zweite Welle nennen, man kann es eine zweite Spitze nennen, man kann es ein Aufflammen nennen, man kann es nennen wie man will - nimmt man den Druck von diesem Virus, kommt das Virus zurück“, sagte WHO-Experte Michael Ryan am Montag in Genf. „Ich weiß, das wollen die Leute nicht hören, aber das ist die Realität.“ Es sei außergewöhnlich schwer, das Virus zu stoppen.

In mehreren Ländern Europas stiegen die Infektionszahlen jüngst wieder an, was vielerorts Sorge vor einem erneuten rasanten Anstieg der Fallzahlen ausgelöst hat. Die Aufgabe besteht laut Ryan darin, durch Nachverfolgung, Tests und lokale Maßnahmen Ausbruch für Ausbruch schnell einzudämmen und so weitere landesweite Lockdowns wie im Frühjahr zu vermeiden. „Das sagen wir den Ländern in Europa: Lasst den Druck auf dem Virus“, so Ryan. WHO-Expertin Maria van Kerkhove erinnerte an die zentrale Bedeutung großer Menschenansammlungen für die Verbreitung des Erregers. „Das Virus liebt solche Ansammlungen.“

14.28 Uhr: Zweite Corona-Testreihe bei Atlético negativ - Correa in Quarantäne

Die erneute Coronavirus-Testreihe ist bei allen Spielern und Trainern von RB Leipzigs Champions-League-Gegner Atlético Madrid negativ ausgefallen. Das teilte der Club am Montag mit. Auch das Ergebnis der zwei zuvor positiv getesteten Personen war bei der zweiten Testung negativ. Dennoch werden der Stürmer Angel Correa und Abwehrspieler Sime Vrsaljko, die keine Symptome aufweisen, weiterhin zu Hause isoliert. Bereits am Montagnachmittag nahm Atlético das Training wieder auf. Am Donnerstag (21 Uhr) soll in Lissabon das Viertelfinale gegen Leipzig stattfinden.

13.10 Uhr: „Kita-Register“ und „Corona-Kita-Rat“ starten

Die Bemühungen zur Erforschung der Rolle von Kitas und Kindern in der Corona-Pandemie werden verstärkt. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) kündigte am Montag in Berlin die Einberufung eines „Corona-Kita-Rates“ für den 31. August an. Vertreter von Bund, Ländern, Kommunen, Gewerkschaften, Eltern und Kindertagespflege sollen sich in dem Gremium einmal im Monat über Erfahrungen und Konzepte in den Kitas austauschen.

An diesem Dienstag soll zudem ein bundesweites „Kita-Register“ online gehen. Kitas und Tagesmütter sollen auf der Internetplattform regelmäßig unter anderem Informationen zum Infektionsgeschehen und den Kapazitäten in ihrer Einrichtung eintragen können. „Wir hoffen auf eine hohe Beteiligung, die uns einen guten Überblick über die bundesweite Situation in der Kindertagesbetreuung verschafft“, sagte der Direktor des Deutschen Jugendinstituts, Thomas Rauschenbach. Mit dem Kita-Register soll die seit der stufenweisen Wiederöffnung der Kitas laufende „Corona-Kita-Studie“ unterstützt werden. Diese wird vom Familien- und Gesundheitsministerium finanziert und vom Deutschen Jugendinstitut umgesetzt. Die Studie erforscht die Rolle von Kindern im Infektionsgeschehen.

12.00 Uhr: Corona-Kredite der KfW: So viel Geld ist in Unternehmen in der Region angekommen

Um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise abzufedern und Existenzen zu retten, hatte der Bund Rettungspakete in Milliardenhöhe geschnürt. Eines dieser Werkzeuge zur Unterstützung von Wirtschaftsunternehmen sind die Corona-Sonderprogramme der Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Von Corona gebeutelte Unternehmen können über ihre Hausbanken hier Schnellkredite zu besonders günstigen Konditionen beantragen, bei denen die KfW die Haftung übernimmt. Je nach Größe des Unternehmens gab und gibt es verschiedene Programme.

Doch wie hat sich diese Unterstützung in der Praxis erwiesen? Wie viel Geld ist davon von Unternehmen im Landkreis Waldshut in Anspruch genommen worden? Hier lesen Sie die Antworten.

11.30 Uhr: Corona-Zittern bei Atlético: Leipzig-Spiel steht auf der Kippe

Nur drei Tage vor dem Viertelfinale der Champions League gegen RB Leipzig haben zwei Coronavirus-Fälle die Vorbereitung von Atlético Madrid lahmgelegt. Statt am Montagabend die Reise nach Lissabon anzutreten, steckt der über 90 Personen umfassende Tross des spanischen Spitzenclubs in Madrid fest und wartet angespannt auf die Ergebnisse einer kurzfristig durchgeführten Testreihe. Obwohl die UEFA den Fall nicht dramatisieren wollte, war die planmäßige Austragung des Spiels gegen RB zunächst unklar.
 
Denn nach übereinstimmenden spanischen Medienberichten soll es sich bei den am Sonntagabend von Atlético vermeldeten Fällen um zwei Spieler handeln. Der Club äußerte sich dazu mit Verweis auf die Privatsphäre nicht. Die beiden Personen seien umgehend isoliert und in häusliche Quarantäne geschickt worden. Laut spanischer Presse befürchtet man bei Atlético allerdings weitere positive Fälle. Die Ergebnisse sollten bis Montagabend vorliegen.

10 Uhr: Laschet: Maskenpflicht im Unterricht ist sinnvoll - vorübergehend

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat die Maskenpflicht für ältere Kinder in den Klassenzimmern seines Bundeslandes verteidigt. „Überall da, wo der Abstand nicht einhaltbar ist, müssen wir jetzt gerade am Anfang vorsichtig sein“, sagte der CDU-Politiker im ZDF-„Morgenmagazin“. Zu der Frage, ob die Verpflichtung auch mit Blick auf die aktuell hohen Temperaturen zumutbar sei, sagte Laschet: „Ja, das ist zumutbar. Es gibt bestimmte Regeln für Kinder, die erkrankt sind oder die besondere Dinge zu berücksichtigen haben.“
 
Mit der Maskenpflicht, die an weiterführenden und berufsbildenden Schulen Nordrhein-Westfalens ab dem Schulstart am Mittwoch sogar im Unterricht gilt, ist NRW einen bundesweiten Sonderweg gegangen. Die Infektionszahlen seien besonders in städtischen Räumen sehr hoch, argumentierte der Ministerpräsident. Die Verpflichtung gilt bis Ende August. „Ich glaube, das ist eine Vorsichtsmaßnahme, die am Anfang richtig ist“, sagte Laschet. „Auf Dauer wird man das nicht machen können, aber dazu brauchen wir bessere Erfahrung.“

8.25 Uhr: Ärzte warnen vor Fan-Rückkehr: Gefahr von Massenansteckungen real

Der Ärzteverband Marburger Bund hat vor einer Fan-Rückkehr in die Stadien der Fußball-Bundesliga gewarnt. „Die Gefahr von Massenansteckungen wäre real. Wenn wir Pech haben, sitzt ein Superspreader unter den Fans, und das Virus breitet sich wie ein Lauffeuer aus“, sagte die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Hygiene-Oberärztin bekräftigte vor den Beratungen der Gesundheitsminister der Länder über eine Zuschauer-Teilzulassung in Fußball-Stadien mit Corona-Schutzauflagen ihre Bedenken: „Das ist ja das Tückische an Covid-19: Jemand kann überhaupt noch keine Beschwerden haben, aber trotzdem steckt sein Rachen schon voller Viren. Und wenn dann geschrien und gejubelt wird, kann es blitzschnell gehen.“
 
Zu dem in der vergangenen Woche vorgestellten Konzept der Deutschen Fußball Liga für einen erst reduzierten Wiedereinzug der Fans ohne Besetzung der Stehplätze, Alkohol und Gästefans sowie mit personalisierten Tickets, sagte Johna: „Die Bestrebungen der Liga sind mehr als nachvollziehbar. Aber dass ihr Konzept Ansteckungen verhindert, halte ich für unrealistisch.“
 
Sie selbst schaue sich sehr gerne Fußballspiele im Stadion an und vermisse das, könne sich aber gerade deshalb nicht vorstellen, dass Fans auf ihren Sitzen hocken blieben, wenn ihre Mannschaft ein Tor schieße. „Da liegt man sich in den Armen und denkt nicht an Corona. Alles andere wäre geradezu unmenschlich“, meinte die Ärztin.
 

Montag, 10.8., 7.30 Uhr: Schuljahr beginnt in drei weiteren Bundesländern

Mit Corona-Schutzmaßnahmen startet an diesem Montag in drei weiteren Bundesländern das neue Schuljahr. Nachdem in der vergangenen Woche bereits in Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg die Schüler an die Schulen zurückgekommen waren, geht es jetzt in Schleswig-Holstein, Brandenburg und Berlin los.
 
In Schleswig-Holstein sollen möglichst viele der rund 363 000 Schüler wieder so viel Präsenzunterricht wie möglich bekommen. Eine Maskenpflicht besteht derzeit nicht. In Brandenburg gilt in Fluren, Treppenhäusern und Mensen eine Maskenpflicht für Schüler und Lehrer, aber nicht in Klassenräumen und auf Schulhöfen. Weil das Kabinett erst am Dienstag über die Corona-Verordnung berät, ist der Mund-Nasen-Schutz in Schulen zunächst freiwillig. Im Hygieneplan ist ein Mindestabstand von 1,50 Metern für Lehrer untereinander festgeschrieben, nicht aber für Schüler. Sie sollen aber so im Klassenraum sitzen, dass enge Kontakte während des Unterrichts minimiert werden.
 
Auch in Berlins Schulen gilt der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht mehr. Stattdessen beschloss der Senat eine Maskenpflicht für Schulgebäude, die Lehrer und Schüler einzuhalten haben. Sie kommt auf Fluren, in Aufenthalts- und Begegnungsräumen zum Tragen, nicht jedoch im Unterricht oder auf dem Schulhof.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 9. August: 

18.35 Uhr: 555 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland ist nach mehreren Tagen wieder unter die Schwelle von 1000 Fällen gesunken. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 555 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich somit mindestens 215 891 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Sonntagmorgen im Internet meldete (Datenstand 9.8., 0.00 Uhr).

Die Zahl der Neuinfektionen liegt damit im Vergleich zu den Werten der Vortage etwa nur halb so hoch. Ein Grund dafür kann sein, dass an Wochenenden nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten übermitteln. Am Samstag waren 1122 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden gemeldet worden. Auch am Freitag und Donnerstag lagen die Zahlen erstmals seit Anfang Mai wieder über der Schwelle von 1000 Fällen.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9196. Bis Sonntagmorgen hatten 196 800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

17.37 Uhr: Deutschland lässt Partner ohne Trauschein wieder einreisen

Deutschland lässt von diesem Montag an auch unverheiratete Partner aus Staaten außerhalb der Europäischen Union wieder einreisen. Die Reisebeschränkungen für Paare ohne Trauschein infolge der Corona-Pandemie werden aufgehoben. Betroffene Paare hatten bereits seit Wochen eine Aufhebung gefordert. Viele konnten sich aufgrund der Corona-Maßnahmen seit Monaten nicht mehr persönlich treffen.

Voraussetzung ist nach Angaben des Bundesinnenministeriums eine auf Dauer angelegte Partnerschaft. Dies kann nachgewiesen werden etwa durch einen vorherigen gemeinsamen Wohnsitz im Ausland oder durch ein vorheriges persönliches Treffen in Deutschland. Außerdem müssen eine Einladung des in Deutschland lebenden Partners sowie eine gemeinsam unterschriebene Erklärung vorgelegt werden

14.56 Uhr: Verpflichtende Corona-Tests für Reiserückkehrer angelaufen

Seit Samstag müssen sich Urlauber aus Corona-Risikogebieten bei der Rückkehr nach Deutschland auf das Virus testen lassen. An den Flughäfen in Stuttgart und Friedrichshafen sowie am Airport Karlsruhe/Baden-Baden stehen den Reisenden Teststationen zur Verfügung, wie das Sozialministerium mitteilte. Am Samstagnachmittag stauten sich in Stuttgart einige Dutzend Reisende vor dem Eingang der Teststation, bevor sie drankamen.

Bereits seit dem 3. August gab es die Möglichkeit zu freiwilligen kostenlosen Tests. Ein neuer Test bei der Einreise ist für Urlauber nicht erforderlich, wenn sie schon ein aktuelles negatives Ergebnis vorweisen können. Der Flughafen Stuttgart berichtete von etwa 1000 Rückkehrern aus Risikogebieten täglich.

Reiserückkehrer aus dem Ausland können den Corona-Test auch kostenlos bei niedergelassenen Ärzten machen lassen. Ebenso möglich sei dies durch die von den Kassenärztlichen Vereinigungen betriebenen Testzentren. Welche Länder als Risikogebiete gelten, geht aus einer Liste des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor - aktuell stehen darauf etwa 130 der weltweit knapp 200 Staaten von Ägypten über Russland bis zu den USA. Aus der EU sind derzeit Luxemburg, die belgische Provinz Antwerpen, die spanischen Regionen Aragón, Katalonien und Navarra sowie Teile Rumäniens und Bulgariens auf der Liste.

12.25 Uhr: Käßmann sieht in „Corona-Demos“ ohne Maske Missbrauch der Freiheit

Die evangelische Theologin Margot Käßmann sieht in den Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen ohne Maske einen Missbrauch der Freiheit. Diejenigen, die für ihre Freiheit, keine Maske tragen zu müssen, demonstrierten, gingen agressiv auf alle los, die überzeugt seien, dass sie eine Maske vor Covid-19 schütze, schreibt Käßmann in ihrer Kolumne in der „Bild am Sonntag“. Dabei vergäßen sie, dass es in einer demokratischen Gesellschaft eine Pflicht gebe, „die Freiheit der anderen mitzudenken“.

„Was ist mit der Freiheit der Polizisten, die Demonstrationen auflösen müssen und sich dabei vielleicht selbst mit Corona infizieren?“ fragt Käßmann und: „Was ist mit der Meinungsfreiheit von Journalistinnen und Journalisten, die bedroht und angepöbelt werden als 'Lügenpresse'?“ Auch wer erkläre, man dürfe in diesem Land nicht mehr seine Meinung sagen, aber im Netz alle niedermache, die die eigene Meinung nicht teilen, missbrauche seine Freiheit.

Die frühere hannoversche Landesbischöfin und Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche verweist in diesem Zusammenhang auf den Kirchenreformator Martin Luther. Der schrieb: „Der Christenmensch ist ein freier Herr und niemandem untertan“; aber auch: „Der Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“ Freiheit sei nach Luther also „nicht nur ein Recht für mich selbst“, sondern schließe die Verpflichtung ein, an die Freiheit des anderen zu denken, so Käßmann. „Wer Freiheit egomanisch nur für sich selbst einklagt, missbraucht sie.

11.23 Uhr: GEW: Digitaler Unterricht noch nicht ausreichend vorbereitet

Zum Schulstart in Corona-Zeiten sieht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) viele Schulen und Lehrkräfte immer noch nicht ausreichend auf digitalen Unterricht vorbereitet. GEW-Chefin Marlis Tepe kritisierte in einem am Sonntag verbreiteten Gespräch mit der „Wirtschaftswoche“, zwar dürften die meisten Lehrerinnen und Lehrer das Werkzeug Videokonferenzen beherrschen, weil sie sich selber fortgebildet hätten. „Aber wirklich gut vorbereitet sind viele Schulen weiterhin nicht, die Landesregierungen haben die Ferienzeit zu wenig für die konzeptionelle Arbeit genutzt.“

Während der Schulschließungen im März „war die Unsicherheit groß, welche Angebote man nutzen darf. Dass auch über Videokonferenzen unterrichtet werden kann, war bisher kein Thema“, erklärte Tepe. Sie erwarte deshalb ein Schuljahr „mit viel Improvisation“.

Der digitale Unterricht scheitere nicht am Willen der Lehrer, sondern an der fehlenden Infrastruktur. „Die digitale Ausstattung der Schulen ist in der Regel katastrophal“, kritisierte Tepe. Nur etwa zehn Prozent der Lehrkräfte würden die notwendigen Geräte wie Tablets und Laptops durch ihre Schulen gestellt bekommen, private PCs dürften nicht genutzt werden. „Mutig agierenden Kollegen sind wie in Thüringen sogar Bußgelder vom Datenschutzbeauftragten angedroht worden.“

In den Schulen selbst müssten sich teils 1000 Kinder 100 Laptops teilen. Um die Lehrkräfte besser vorzubereiten, fordert die GEW-Chefin mehr Ausbildung in digitaler Didaktik.

Im Übrigen gebe es bisher in keinem Bundesland eine Regelung für die künftig wohl häufigen Fälle, in denen Schüler wegen eines Schnupfens bis zum Ergebnis des Corona-Tests nach Hause geschickt würden. Diese seien in dieser Zeit dann wohl quasi vom Unterricht abgeschnitten, sagte Tepe.

10.14 Uhr: Altmaier nennt Anstieg der Corona-Neuinfektionen „alarmierend“

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat den jüngsten Anstieg der Corona-Neuinfektionen in Deutschland auf über 1000 Fälle pro Tag als „alarmierend“ bezeichnet. „Wir müssen diesen Trend abflachen und umkehren, denn es geht um die Gesundheit aller, die Rückkehr der Kinder in die Schulen und den Aufschwung unserer Wirtschaft“, appellierte der Minister in den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Sonntag.

„Wir müssen einen zweiten Lockdown mit aller Macht verhindern“, sagte der Minister weiter. Daher brauche Deutschland „zielgenauere Maßnahmen und Korrekturen“ statt flächendeckender Rundumschläge. Nach einem halben Jahr Erfahrung mit dem Virus sei eine medizinische Einordnung dessen nötig, was falsch gelaufen sei und geändert werden müsse.

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen hatte am Samstag den dritten Tag in Folge über 1000 gelegen. Am Sonntag meldete das Robert-Koch-Institut in Berlin 555 neue Infektionen mit dem Coronavirus; am Wochenende übermitteln aber nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten.

9.12 Uhr: Behörden setzen auf Einsicht von Touristen bei Corona-Regeln

Die Nachfrage nach Urlaub in den beliebten Ferienregionen im Südwesten ist groß - entsprechend wächst bei den Behörden die Sorge vor einem weiteren Anstieg der Corona-Infektionen. „Neben den Einreisenden aus dem Ausland dürfen natürlich auch durch inländischen Tourismus keine Infektionsherde entstehen“, sagte ein Sprecher des Sozialministeriums.

Ein allzu leichtsinniger Umgang mit dem Virus im Sommer werde sich durch steigende Fallzahlen und eine mögliche zweite Welle sonst bitter rächen. „Umso mehr appellieren wir an die Menschen, sich an die Corona-Regeln zu halten“, sagte der Sprecher.

Auch im Bodenseekreis beobachtet man die Tourismus-Entwicklung aufmerksam, wie ein Sprecher des Landratsamtes sagt. „Wenn viele Menschen zusammenkommen, ist auch die Möglichkeit, dass sich das Virus schnell verbreiten kann, theoretisch groß.“ Das hänge natürlich stark davon ab, wie gut die Menschen die Hygieneregeln befolgten. „Wir raten also nicht per se davon ab, Urlaub zu machen, sondern appellieren daran, die Regeln zu befolgen.“

8.11 Uhr: 555 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland ist nach mehreren Tagen wieder unter die Schwelle von 1000 Fällen gesunken. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 555 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich somit mindestens 215 891 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Sonntagmorgen im Internet meldete (Datenstand 9.8., 0.00 Uhr).

Die Zahl der Neuinfektionen liegt damit im Vergleich zu den Werten der Vortage etwa nur halb so hoch. Ein Grund dafür kann sein, dass an Wochenenden nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten übermitteln. Am Samstag waren 1122 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden gemeldet worden. Auch am Freitag und Donnerstag lagen die Zahlen erstmals seit Anfang Mai wieder über der Schwelle von 1000 Fällen.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9196. Bis Sonntagmorgen hatten 196 800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 8.8., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,32 (Vortag: 1,16). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 8.8., 0.00 Uhr, bei 1,23 (Vortag: 1,16). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 08. August: 

17.30 Uhr: Start für Corona-Testpflicht: Kosten, Kontrollen, Kapazitäten

Im Kampf gegen das Coronavirus gilt seit Samstag eine Testpflicht für alle Urlauber, die aus Ländern mit vielen Infizierten zurückkommen. Wer kein negatives Test-Ergebnis von kurz vor der Abreise dabei hat, muss sich nach der Ankunft in Deutschland testen lassen. Dies ist bis zu drei Tage nach der Einreise kostenlos möglich, wie eine Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) festlegt. Die Tests sollen direkt an Flughäfen zu machen sein oder später in anderen Testzentren und Praxen. Freiwillig können sich schon seit vergangenem Samstag alle Urlauber kostenlos testen lassen.

Zu Chaos an den Flughäfen kam es am Samstag nicht.  Der Ärzteverband Marburger Bund begrüßte die neue Pflicht. An ersten Ergebnissen sei zu sehen, dass bei Rückkehrern aus Risikogebieten die Rate positiver Tests höher sei als bei den Tests im Inland, sagte die Vorsitzende Susanne Johna der Deutschen Presse-Agentur. „Die Testpflicht könnte dies sogar noch deutlicher zutage fördern - denn es liegt nahe, dass Menschen mit einer Tendenz zu Risikoverhalten im Urlaub auch eher an freiwilligen Teststationen vorbeigehen.“ Auch bei einem ersten negativen Test sei eine kurze Quarantäne von einigen Tagen und dann ein zweiter Test sinnvoll. Tests seien Momentaufnahmen und deckten die vorangegangenen drei bis fünf Tage nicht ab.

Aus der CDU gibt es Kritik daran, dass die Pflichttests für die Reisenden kostenlos sind. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff etwa sagte dem „Spiegel“, die Regelung sei zwar vorübergehend richtig für die sofortige Umsetzung. „Für eine dauerhafte Lösung muss aber über Alternativen nachgedacht werden, zum Beispiel, ob die Kosten für die Tests auf die entsprechenden Flugtickets umgelegt werden.“

Für Heimkehrer aus Risikogebieten gibt es künftig zwei Möglichkeiten: Entweder sie lassen sich noch im Urlaubsland höchstens 48 Stunden vor der Abreise testen und legen einen Negativ-Nachweis in deutscher oder englischer Sprache vor. Tests im Ausland sind aber selbst zu zahlen. Oder sie lassen sich nach der Rückkehr in Deutschland testen, was bis zu drei Tage kostenlos möglich ist.

14.00 Uhr: Hunderte protestieren in Stuttgart gegen Corona-Einschränkungen

Einige Hundert Menschen haben sich am Samstag zur „Querdenken“-Demo gegen Corona-Einschränkungen in Stuttgart versammelt. Die Teilnehmer planten nach einer ersten Versammlung auf dem Marienplatz einen Zug durch die Innenstadt. Demonstranten zeigten Transparente mit Aufschriften wie „Mit Maske - Ohne Mich“ oder „Wir haben Euch durchschaut“. Sie skandierten „Freiheit, Freiheit“. Organisiert wurde die Demonstration von der Initiative „Querdenken 711“.

In Berlin hatten am vergangenen Wochenende Tausende gegen die Corona-Beschränkungen protestiert. Weil viele Demonstranten weder Abstandsregeln einhielten noch Masken trugen, hatte die Polizei die Kundgebung aufgelöst. Für den Sonntag ist eine Demonstration in Dortmund geplant. Dort werden rund 1500 Menschen erwartet.

12.40 Uhr: Nur neun Prozent der Deutschen haben Verständnis für Anti-Corona-Demos

Die Demonstrationen in verschiedenen Städten gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung stoßen laut einer Umfrage bei der übergroßen Mehrheit der Deutschen auf Unverständnis. Nur neun Prozent der Befragten sagten in einer am Samstag veröffentlichten Umfrage des Forsa-Instituts für die Mediengruppe RTL, sie hätten Verständnis für diese Kundgebungen. Nur vier Prozent der Befragten halten die Proteste demnach für ein wichtiges Thema.

Das Unverständnis für die Demonstrationen teilen laut Umfrage die Anhänger fast aller Parteien. Es gibt eine Ausnahme: 59 Prozent der Anhänger der AfD sagten, sie begrüßten die Anti-Corona-Proteste.

Auf besonders starke Ablehnung stoßen die Demonstrationen demnach in zwei Altersgruppen: 93 Prozent der über 60-Jährigen und 94 Prozent der 18- bis 29-Jährigen gaben an, sie hätten „kein Verständnis“ für die Proteste gegen Corona-Maßnahmen.

In Berlin waren am vergangenen Samstag etwa 20.000 Menschen zusammengekommen und hatten gegen die Maßnahmen protestiert. Die Corona-Auflagen wurden dort bewusst missachtet: Der Mindestabstand wurde nicht eingehalten, kaum jemand trug eine Maske. Neben Corona-Leugnern und Impfgegnern waren auch viele Teilnehmer mit eindeutig rechtsgerichteten Fahnen oder T-Shirts in der Menge.

11.33 Uhr: Laut Verfassungsschutz: Corona-Demonstrationen nicht von Extremisten dominiert

Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, sieht die Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen nicht von Extremisten dominiert. „Rechts-, aber auch einige Linksextremisten haben versucht, die Corona-Proteste zu instrumentalisieren“, sagte Haldenwang, der „Süddeutschen Zeitung“. „Sie haben geglaubt, im Protest gegen die Corona-Politik würden sich die Leute hinter sie scharen. Aber das hat nicht funktioniert.“

Zwar würden bei den Demonstrationen, die derzeit in verschiedenen Städten stattfinden, auch „einige Rechtsextremisten“ mitmischen, sagte Haldenwang weiter. „Sie haben sich natürlich inszeniert und sich vor die Kameras gestellt. So entsteht aber ein falsches Bild.“ Diese Extremisten prägten das Demonstrationsgeschehen oder die inhaltliche Debatte derzeit nicht.

Eine Analyse der Reden auf diesen Demonstrationen zeige stattdessen, dass dort „alle Verschwörungstheorien dieser Welt“ vertreten seien, sagte Haldenwang der Zeitung. „Es gibt die Pandemieleugner, und diejenigen, die meinen, die Regierung wolle durch den Lockdown über eine ohnehin vorhandene Rezession hinwegtäuschen. Oder, dass die Regierung nur einen Vorwand brauchte, um Repressionen einzuführen.“ Vielfach gebe es auch antisemitische Untertöne.

10.26 Uhr: Polizei löst Party mit 200 Feiernden in Ulmer Park auf

Die Polizei hat in einem Park in Ulm ungefähr 200 junge Menschen bei einer illegalen Party erwischt. Die feiernde Gruppe sei bei einer Streifenfahrt entdeckt worden, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Als sie den Streifenwagen sahen, verließen einige Jugendliche bereits den Ort. Andere blieben aber sitzen und waren den Beamten zufolge unkooperativ, provokant und respektlos. Die Polizei löste die Party daraufhin am Freitagabend auf. Einen Veranstalter konnten sie nicht ermitteln. Die derzeit gültige Corona-Verordnung sieht vor, dass sich maximal 20 Menschen öffentlich treffen dürfen. 

9.00 Uhr: CDU-Politiker kritisieren kostenlose Corona-Tests für Reiserückkehrer

In der CDU regt sich Kritik an den kostenlosen Pflichttests für Reisende, die aus Corona-Risikogebieten nach Deutschland zurückkehren. "Der Aufwand für selbst gewählte Risiken kann nicht ständig auf die Gesellschaft abgewälzt werden", sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff dem "Spiegel". Vorübergehend sei die Regelung richtig, "um die sofortige Inanspruchnahme durch die Reisenden zu sichern." Für eine dauerhafte Lösung müsse aber über Alternativen nachgedacht werden, "zum Beispiel, ob die Kosten für die Tests auf die entsprechenden Flugtickets umgelegt werden".

Wer aus Risikogebieten nach Deutschland kommen, muss sich seit diesem Samstag bei der Einreise auf das Coronavirus testen lassen. Der Test ist für die Betroffenen bis zu drei Tage nach der Ankunft kostenlos. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte die Kostenfreiheit zuletzt noch einmal verteidigt.

Noch deutlicher als Haseloff wurde der designierte Hamburger CDU-Landeschef Christoph Ploß. "Es ist nicht akzeptabel, dass die Kosten für die Tests allen Deutschen gleichermaßen aufgedrückt werden", sagte Ploß dem "Spiegel". Auch er begrüßte die Testpflicht, forderte aber: "Wer einen Test benötigt, sollte auch für ihn bezahlen."

Kritik gab es es auch an der Forderung des CDU-Wirtschaftsrats, Reisen in Risikogebiete grundsätzlich zu verbieten. "Ich halte pauschale Reiseverbote für einen zu großen Eingriff in die persönlichen Freiheitsrechte der Bürger. Das gleiche Ziel erreichen wir auch durch eine strikte Testpflicht und konsequente Quarantäneregeln", sagte der Vorsitzende der CDU/CSU-Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), Carsten Linnemann, dem "Spiegel".

Für die Akzeptanz in der Bevölkerung sei es "auch weiterhin sehr wichtig, dass wir gut abwägen zwischen Infektionsschutz auf der einen Seite und der individuellen Freiheit auf der anderen Seite", sagte der Unionsfraktionsvize.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 07. August: 

20.11: Uhr: Indischer Hersteller soll Corona-Impfstoff für arme Länder produzieren

Das Serum Institute of India (SII) soll einen künftigen Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus massenweise für ärmere Länder herstellen. Die Impfallianz Gavi habe den indischen Hersteller mit der Produktion von 100 Millionen Dosen beauftragt, teilte die in Genf ansässige Organisation am Freitag mit. Demnach soll das Mittel zum Preis von maximal drei Dollar pro Dosis an 92 Länder verteilt werden.

"Zu oft haben wir erlebt, dass die am stärksten gefährdeten Länder bei neuen Behandlungsmethoden, neuen Diagnosemethoden und neuen Impfstoffen am Ende der Schlange stehen", sagte Gavi-Chef Seth Berkley. Mit dem Corona-Impfstoff solle es nun anders laufen. Das sei auch im Interesse der wohlhabenderen Länder, denn Handel, Weltwirtschaft und die Gesellschaften im Allgemeinen würden solange leiden, bis die Pandemie weltweit überwunden sei.

Gavi stellt dem SII der Abmachung zufolge im voraus Geld zur Verfügung, um die Produktionskapazitäten auszuweiten. Sollte ein geeigneter Impfstoff bald die behördliche Zulassung erhalten, könnten die Dosen dann bereits in der ersten Jahreshälfte 2021 hergestellt werden.

Laut der Weltgesundheitsorganisation wird derzeit weltweit an insgesamt 165 Impfstoffkandidaten gearbeitet. 139 davon haben noch nicht das Stadium für klinische Tests erreicht. Die restlichen 26 befinden sich in den verschiedenen Phasen der Erprobung am Menschen.

18.51 Uhr: 105 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 37.752 gestiegen. Das sind 105 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium in Stuttgart am Freitag mitteilte (Stand: 16 Uhr). Etwa 34.844 Menschen gelten als genesen.

Derzeit seien geschätzt 1050 Menschen im Land infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gab die Behörde mit 1858 an - das sind sechs mehr als am Donnerstag. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,89 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

17.53 Uhr: Reisebeschränkung für unverheiratete Paare wird aufgehoben

Paare ohne Trauschein, die in verschiedenen Ländern leben, können sich trotz strenger Corona-Regeln bald wieder sehen. Deutschland hebt die umstrittenen Reisebeschränkungen für die Betroffenen zur kommenden Woche auf. Wie das Bundesinnenministerium am Freitag in Berlin mitteilte, können unverheiratete Partner aus Nicht-EU-Staaten von Montag an wieder nach Deutschland einreisen. Innenminister Horst Seehofer (CSU) war zuletzt zunehmend unter Druck geraten, weil binationale Paare bereits wochenlang eine Lösung angemahnt hatten.

Voraussetzung für die jetzt beschlossenen Einreiseerleichterungen ist nach Angaben des Ministeriums allerdings eine auf Dauer angelegte Partnerschaft. Diese soll etwa durch einen vorherigen gemeinsamen Wohnsitz im Ausland oder durch ein vorheriges persönliches Treffen in Deutschland nachgewiesen werden. Neben Reiseunterlagen, die ein vorheriges Treffen belegen sollen, sind außerdem eine Einladung des in Deutschland lebenden Partners vorzulegen sowie eine gemeinsam unterschriebene Erklärung zum Bestand der Beziehung.

16.55 Uhr: Ermittler dürfen Corona-Kontaktdaten nur in Ausnahmefällen nutzen

Die Polizei in Baden-Württemberg darf keine Corona-Kontaktdaten von Restaurantbesuchern zur Strafverfolgung verwenden, aber die Staatsanwaltschaft kann dies im Ausnahmefall anordnen. „Ob die Voraussetzungen der Strafprozessordnung ausnahmsweise vorliegen, muss jeweils im Einzelfall geprüft werden“, erklärte ein Sprecher des Innenministeriums am Freitag in Stuttgart. Eine Beschlagnahme und Auswertung wäre aber nicht bei jedem Anfangsverdacht erlaubt. Die Polizisten fungierten dabei als Ermittlungspersonen der Staatsanwaltschaft, deren Anordnung sie Folge zu leisten hätten.

15.30 Uhr: Verkehrsminister Hermann will härter gegen Maskenverweigerer in Bus und Bahn vorgehen

Im Kampf gegen steigende Infektionszahlen appelliert Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) an die Polizei sowie an Bus- und Bahnunternehmen, strenger gegen Maskenverweigerer vorzugehen. „Maskenmuffeln und Verweigerern muss klar sein, dass sie ein Bußgeld von bis zu 250 Euro riskieren“, sagte der Grünen-Politiker am Freitag in Stuttgart. Dort brachte er erste rote Warnhinweise an den Türen von Nahverkehrszügen an, die auf das vorgeschriebene Tragen von Mund- und Nasenschutz hinweisen.

Hermanns Mittel sind allerdings begrenzt: „Nach der Rechtslage ist das eine Landesverordnung, die von der Landespolizei durchgesetzt werden muss“, sagte ein Sprecher der Karlsruher Verkehrsbetriebe (KVV). Für die Bahn ist zudem die Bundespolizei zuständig. Nach Angaben des Bahnunternehmens Go-Ahead dürfen Schaffner oder Kontrolleure weder Bußgelder eintreiben noch Maskenverweigerern die Weiterfahrt verbieten. „Das ist noch nicht in die Hausordnung aufgenommen worden. Es werden aber derzeit entsprechende Gespräche geführt“, sagte ein Go-Ahead-Sprecher.

14.12 Uhr: Corona-Fall beim TSV Konstanz – Spieler ist positiv getestet

Ein Spieler des Landesliga-Aufsteigers Türkischer SV Konstanz ist positiv auf das Virus getestet worden. Mit leichten Erkältungssymptomen sei der Fußballer zum Arzt gegangen, der dann den Test angeordnet habe, erzählt Abdullah Karaboga, Präsident des TSV Konstanz. Mit langfristigen Folgen für den Landesliga-Aufsteiger: Bis zum 16. August sind die Konstanzer Spieler in Quarantäne, anstatt sich auf den Saisonstart am 22./23. August vorbereiten zu können.

13.53 Uhr: Schweiz sichert sich 4,5 Millionen Dosen möglichen Corona-Impfstoffs

Die Schweiz hat sich den aussichtsreichen Corona-Impfstoff der US-Biotech-Firma Moderna für mehr als zwei Millionen Menschen gesichert. „Um der Schweiz einen frühen Zugang zum Impfstoff von Moderna zu gewährleisten, hat der Bund einen Vertrag über den Bezug von 4,5 Millionen Impfdosen abgeschlossen“, teilte die Schweizer Regierung am Freitag mit. Voraussetzung sei, dass der Impfstoff, der als einer der ersten weltweit klinisch getestet wird, eine Zulassung für die Schweiz erhalte. Pro Person seien dann voraussichtlich zwei Impfdosen nötig, wodurch 2,25 Millionen Menschen geimpft werden könnten.

Die Schweiz gehöre zu den ersten Ländern, die mit Moderna einen Vertrag abgeschlossen hätten, hieß es weiter. Auch mit weiteren Impfstoff-Unternehmen sei man im Gespräch. „Gleichzeitig unterstützt die Schweiz multilaterale Vorhaben zur gerechten Verteilung eines zukünftigen Impfstoffes.“ Insgesamt stehen in der Schweiz 300 Millionen Franken (etwa 278 Millionen Euro) für die Beschaffung eines Impfstoffs zur Verfügung.

13.04 Uhr: SPD-Vize Midyatli fordert mehr Kinderkrankentage wegen Corona

Die stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Serpil Midyatli fordert wegen der Corona-Pandemie bis Ende des Jahres eine Verdoppelung der sogenannten Kinderkrankentage für Eltern. Auch unabhängig von Corona sei eine Aufstockung der Betreuungstage nötig, damit sich Beruf und Familie besser vereinbaren ließen, sagte die Landesvorsitzende der SPD Schleswig-Holstein dem „Spiegel“. Ihre Partei solle fünf bis zehn zusätzliche Tage in ihrem künftigen Regierungsprogramm verankern.

Bislang dürfen Elternteile zehn und Alleinerziehende bis zu zwanzig Arbeitstage fehlen, um bis zu zwölf Jahre alte kranke Kinder zu betreuen. „Derzeit müssen Kinder aus Infektionsschutzgründen bereits bei leichtesten Schnupfensymptomen in vielen Bundesländern zu Hause bleiben“, sagte Midyatli. Das stelle viele Eltern vor Betreuungsprobleme, da die Kinderkrankentage zuvor schon nicht ausgereicht hätten.

11.25 Uhr: Zwei Schulen in Mecklenburg-Vorpommern wegen Corona geschlossen

Zwei Schulen in Mecklenburg-Vorpommern sind wegen Corona geschlossen worden. Betroffen sind das Goethe-Gymnasium in Ludwigslust (Landkreis Ludwigslust-Parchim), wo eine Lehrerin positiv getestet worden ist, und die Ostsee-Grundschule in Graal-Müritz (Landkreis Rostock), wie aus Mitteilungen der beiden Landkreis hervorgeht. An der Grundschule ist demnach ein Schüler infiziert.

Der Unterricht in Mecklenburg-Vorpommern hatte erst am Montag begonnen. Das Bundesland war als erstes nach den sechswöchigen Sommerferien in das neue Schuljahr gestartet. Am Donnerstag begann in Hamburg die Schule. Kommende Woche sind dann Schleswig-Holstein, Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen dran.

10.30 Uhr: Eisenmann verteidigt unterschiedliche Corona-Regelungen an Schulen

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann hat die unterschiedlichen Regelungen an den Schulen in der Corona-Krise verteidigt. Jedes Bundesland habe ein anderes „Infektionsgeschehen“. Die Länder stimmten sich schon jetzt ausreichend ab, sagte die CDU-Politikerin. Eisenmann wies zudem Aussagen von Grünen-Chefin Annalena Baerbock zurück, die das Vorgehen der Länder stärker koordinieren will und einen Bildungsgipfel von Bund, Ländern und Bildungseinrichtungen fordert. „Wir brauchen keine Arbeitskreise von Unzuständigen, sondern Sicherheit vor Ort“, sagte Eisenmann. Weitere „Vorgaben aus Berlin, die nur Zeit kosten und nichts bringen“, wolle sie nicht.

8.45 Uhr: Erneut mehr als 1000 neue Corona-Infektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 1147 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich somit mindestens 214 214 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI heute Morgen im Internet meldete.

Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland hat damit den höchsten Wert seit Anfang Mai erreicht. Bereits am Donnerstag lagen die Neuinfektionen mit 1045 Corona-Fällen erstmals wieder über der Schwelle von 1000. Sie war zuletzt am 7. Mai überschritten worden. Danach war die Zahl in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigen die Werte wieder. Der Höhepunkt bei den neuen Ansteckungen wurde Anfang April mit mehr als 6000 erreicht.

Freitag, 7.8., 7.15 Uhr: Auch nach den Sommerferien keine Maskenpflicht im Unterricht

Auch nach den Sommerferien soll es in baden-württembergischen Schulen keine Maskenpflicht im Unterricht geben. „Ich halte aus pädagogischen Gründen wenig von einer Maskenpflicht im Unterricht“, sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann. Gerade im Unterricht sei es wichtig, klar kommunizieren zu können. „Stellen Sie sich zum Beispiel mal den Französischunterricht mit Maske vor, das ist schon schwierig“, sagte Eisenmann.

Es gebe allerdings nach den Sommerferien ab Klasse fünf und an den weiterführenden Schulen eine Maskenpflicht auf Bewegungsflächen wie den Schulfluren, der Aula und den Toiletten. An Grundschulen seien Masken auch nach den Ferien nicht vorgeschrieben, sagte Eisenmann.

Nordrhein-Westfalen hat als bisher einziges Bundesland eine Maskenpflicht auch im Unterricht angekündigt. 

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 6. August:

22.46 Uhr: Spahn: Gesundheitswesen kann mit 1000 Neuinfektionen am Tag umgehen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat nach dem jüngsten Anstieg der Corona-Neuinfektionen klargemacht, dass er derzeit keine kritische Schwelle überschritten sieht. „Im Moment sind wir in jedem Fall noch in einer Größenordnung, mit der das Gesundheitswesen und der öffentliche Gesundheitsdienst umgehen kann“, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag dem ZDF-„Heute Journal“. „Wenn wir uns jetzt stabilisieren auf einem bestimmten Niveau, dann können wir damit umgehen. Wenn die Zahlen weiter steigen, dann kommt es auf uns alle an, im Alltag aufeinander zu achten und eben weitere Maßnahmen tatsächlich auch nicht nötig zu machen.“

Zuletzt hatte das das Robert Koch-Institut (RKI) erstmals seit drei Monaten mehr als 1000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI demnach 1045 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages, wie es am frühen Donnerstagmorgen hieß.

Spahn unterstrich die Linie, im Fall der Fälle vor allem auf regionale Maßnahmen zu setzen. Auf die Frage, ab wann neue Einschränkungen nötig würden, betonte Spahn, es gebe nicht „die eine Zahl, auf die alles reduziert werden kann“. „Es gibt den Steigerungsfaktor - also um wie viel dynamischer wird das Infektionsgeschehen? Es gibt die absolute Zahl der Infektionen. Mit um die 1000 Neuinfektionen pro Tag kann das Gesundheitswesen umgehen.“

 

22.17 Uhr: Corona-Entwarnung auf zwei Kreuzfahrtschiffen

Nach monatelanger Corona-Zwangspause wagten sich die ersten Schiffe erst vor Kurzem wieder aufs Meer - und lösten erneut Schlagzeilen wegen Corona-Infektionen aus. Jüngste Verdachtsfälle bestätigten sich immerhin nicht.

Oslo/Hamburg (dpa) - Die Sorgen vor neuen Coronavirus-Ausbrüchen auf Kreuzfahrtschiffen aus Norwegen und Dänemark haben sich nicht bestätigt. Die Passagiere der bislang unter Corona-Verdacht stehenden „Fridtjof Nansen“ werden an diesem Freitag regulär in Hamburg von Bord gehen und nicht unter Quarantäne gestellt, wie ein Sprecher der Hamburger Sozialbehörde am Donnerstag mitteilte. Bereits am Mittwochabend hatte das Unternehmen SeaDream Yacht Club mitgeteilt, alle Passagiere und Besatzungsmitglieder auf der „SeaDream 1“ seien negativ auf das Virus getestet worden.

20.55 Uhr: Stuttgart erhöht Bußgelder für Maskenverweigerer

Maskenverweigerer müssen in Stuttgart künftig ein deutlich höheres Bußgeld zahlen als bisher. „Wird eine Privatperson ohne Mund-Nasen-Bedeckung erwischt, wo sie eine tragen müsste, beträgt die Mindeststrafe jetzt 75 Euro“, teilte die Landeshauptstadt am Donnerstag mit. Bislang lag das Bußgeld bei 25 Euro. Für Menschen im gewerblichen Bereich - beispielsweise für Kellner - liege die Mindeststrafe bei 150 Euro.

Für Wiederholungstäter könne es sogar noch teurer werden, sagte Stuttgarts Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, Martin Schairer (CDU). „Der Bußgeldkatalog sieht eine Strafe von bis zu 250 Euro für Personen vor, die sich beharrlich weigern. Wir sind bereit, diesen Rahmen auszuschöpfen, und können im Ausnahmefall sogar darüber hinaus gehen.“ 

19.50 Uhr: 68 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 37.647 gestiegen. Das sind 68 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium in Stuttgart mitteilte. Etwa 34.767 Menschen gelten als genesen. Derzeit seien geschätzt 1028 Menschen im Land infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gab die Behörde mit 1852 an - das ist einer mehr als am Mittwoch. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,89 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

18.40 Uhr: „Nicht nachvollziehbar“: Sipplingens Bürgermeister reagiert nach Rüffel der Kreisbehörde verschnupft und sperrt den Ort gegen Autos

Wenn er den Uferbereich nicht sperren darf, dann sperrt er nun die Autos der Besucher aus: Sipplingens Bürgermeister Oliver Gortat reagiert verärgert, nachdem die Kreispolizeibehörde Sipplingens Vorgehen rüffelte. Ein Betretungsverbot des Badestrandes ist nach Auffassung des Landratsamtes nicht zulässig. Gortat erlässt nun ein Parkverbot für den Ort und hofft so, Besucher abwenden zu können. Sein Argument: Das Baden im Bodensee sei eine „reine Freizeitbeschäftigung“ und rechtfertige nicht die Gefährdung von Leben und Gesundheit.

Sipplingens Bürgermeister Oliver Gortat.
Sipplingens Bürgermeister Oliver Gortat. | Bild: Küster, Sebastian

18.00 Uhr: Bodman-Ludwigshafen hebt Badeverbot an Wochenenden wieder auf

Bodman-Ludwigshafen reagiert auf die aufgehobene Ufersperrung in Sipplingen an Wochenenden, da sich das Badeverbot in beiden Ortsteilen auf die Sperrung dort bezogen hat. Bürgermeister Matthias Weckbach geht von einer nachhaltigen Entspannung des Besucherandrangs in Bodman-Ludwigshafen aus. Es gelte nun wieder die Polizeiverordnung, die auch die Nutzung der Uferparks umfasse. Die Gemeindeverwaltung Sipplingen war am Donnerstag durch das Landratsamt dazu verpflichtet worden, die temporäre Komplettsperrung des Ufers aufzuheben. Die Maßnahme weiter fortzuführen, wäre rechtlich nicht zulässig.

16.14 Uhr: Finaltag der Amateure im Schwarzwald-Stadion

Das Pokal-Endspiel des Südbadischen Fußballverbands (SBFV) wird im Freiburger Schwarzwald-Stadion ausgetragen. Wie der SBFV mitteilte, werden am 22. August (14.45 Uhr) 400 Zuchauer im Bundesliga-Stadion des SC Freiburg zugelassen. Die Tickets gehen nicht in den freien Verkauf, sondern sollen von den beiden Finalisten im Vereinsumfeld verteilt werden.

„Das Schwarzwald-Stadion bietet uns ideale Voraussetzungen, um das Endspiel unter den aktuellen Vorgaben der Corona-Verordnung durchzuführen“, sagte SBFV-Vizepräsident Christian Dusch. Wegen der Corona-Krise waren zahlreiche Landespokalwettbewerbe unterbrochen worden, daher steht auch in Südbaden der Pokalsieger noch nicht fest.

15.31 Uhr: Landrat pfeift Sipplingens Bürgermeister zurück: Sperrung des Strands aufgehoben

Nun doch keine Sperrung: Auch am Wochenende dürfen die öffentlichen Bodenseestrände in Sipplingen (Bodenseekreis) wieder betreten werden. Zum Schutz vor Corona, und weil er den Menschenmassen nicht mehr Herr wurde, ließ Bürgermeister Oliver Gortat die Strände sperren. Das war aber weder zulässig noch verhältnismäßig, befindet Landrat Lothar Wölfle. Aus Sicht der Aufsichtsbehörde im Landratsamt Friedrichshafen sprechen auch andere Gründe gegen eine lokal begrenzte Sperrung.

14.44 Uhr: Beim Motorenbauer RRPS in Friedrichshafen dürfen Reiserückkehrer erst einmal nicht mehr ins Werk

Der Friedrichshafener Großmotorenbauer Rolls-Royce Power Systems (RRPS) lässt Urlaubsrückkehrer vorsichtshalber erst einmal nicht aufs Werksgelände. Wie ein RRPS-Sprecher sagte, sperre man seit Anfang der Woche für alle Mitarbeiter, die fünf Tage oder länger Urlaub hatten, vorsorglich die Werksausweise. Um wieder Zutritt zum Firmengelände zu erhalten, müssten sie in einer Mail erklären, dass sie sich während ihres Urlaubs nicht in einem Corona-Risikogebiet aufgehalten haben.

13.45 Uhr: Wegen Corona ist die Zahl der Verkehrsunfälle auf Rekordtief

Die Zahl der Verkehrsunfälle in Baden-Württemberg ist wegen der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 auf einen historischen Tiefstand gesunken. „So niedrige Zahlen hatten wir seit Einführung der Unfallstatistik im Jahr 1953 nicht“, wurde Innenminister Thomas Strobl (CDU) in einer Mitteilung zitiert.

Vor allem während der Ausgangsbeschränkungen wegen der Pandemie war auf den Straßen zwischen Main und Bodensee deutlich weniger los. Die Zahl der Unfälle, die zwischen Januar und Juli passierten, sank im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent auf rund 126.200. Die Zahl der Unfalltoten ging um 31,8 Prozent auf 146 Menschen zurück. Einzig die Zahl der Fahrradunfälle stieg der Statistik zufolge um 7,4 Prozent auf rund 5400 Fälle.

12.50 Uhr: Keine Corona-Gnade beim Finanzamt

Die Finanzämter im Südwesten werden wohl auch in Zeiten der Corona-Pandemie keine Nachsicht bei der Prüfung der Steuererklärungen walten lassen. „Augen zudrücken ist nicht unsere Art“, sagte Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne) in Stuttgart bei der Vorstellung der Leistungsbilanz der Oberfinanzdirektion für 2019. Steuergerechtigkeit sei weiterhin das wichtigste Ziel, an dem man sich orientiere.

„Die Hoffnung, dass alles durchgewunken wird, ist fehl am Platze“, sagte auch Oberfinanzpräsident Hans-Joachim Stephan. Der Chef der Deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler, hatte Mitte Juli gesagt, dass er es für möglich hält, dass die Finanzämter nach dem Sommer bei der Bearbeitung der Steuererklärungen ein Auge zudrücken werden - auch weil viele Finanzbeamten im Homeoffice gearbeitet hätten und mit Steuer-Stundungen und anderen Corona-Regelungen beschäftigt seien.

11.10 Uhr: Corona-Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten ab Samstag

Einreisende aus internationalen Corona-Risikogebieten müssen sich von diesem Samstag an bei der Rückkehr nach Deutschland auf das Virus testen lassen. Das ordnete Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an, wie er am Donnerstag in Berlin mitteilte. Welche Länder als Risikogebiete gelten, steht auf einer Liste des Robert-Koch-Instituts (RKI) - aus der EU sind derzeit Luxemburg und die die drei spanischen Regionen Aragón, Katalonien und Navarra auf der Liste.

Spahn sagte, mit der Testpflicht für Rückkehrer aus Gebieten mit hohen Fallzahlen wolle man „auf Nummer sicher“ gehen. „Mir ist sehr bewusst, dass das ein Eingriff in die Freiheit des Einzelnen ist.“ Es sei aber ein zumutbarer Eingriff. Spahn verteidigte es erneut, dass die Reisenden dafür nicht selbst zur Kasse gebeten werden sollen. Die Kosten übernimmt letztlich der Bund.

10.35 Uhr: Entlassungen laut Lufthansa nicht mehr vermeidbar

Die Lufthansa verschärft angesichts stockender Verhandlungen mit den Gewerkschaften in der Corona-Krise ihre Gangart beim Abbau tausender Arbeitsplätze. Der Plan, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, sei angesichts der Entwicklungen im weltweiten Luftverkehr und der Verhandlungen mit den Gewerkschaften auch für Deutschland nicht mehr realistisch, teilte der inzwischen teilverstaatlichte Konzern bei der Vorlage seiner Quartalsbilanz am Donnerstag in Frankfurt mit.

Die Lufthansa will weltweit rund 22.000 Vollzeitstellen abbauen und verhandelt mit der Arbeitnehmerseite über ein Entgegenkommen, um die Einschnitte zu begrenzen. „Wir erleben eine Zäsur des globalen Luftverkehrs“, sagte Vorstandschef Carsten Spohr. „Vor 2024 rechnen wir nicht mehr mit einer anhaltenden Rückkehr der Nachfrage auf das Vorkrisenniveau.“ Vor allem auf den Langstreckenverbindungen werde es keine schnelle Erholung geben.

9.40 Uhr: Schülervertreter schlagen Notenbonus für Prüfungen vor

Schülervertreter haben einen Notenbonus für den Fall von coronabedingtem Unterrichtsausfall ins Gespräch gebracht. „Sollte es zu Unterrichtsausfall kommen, wäre es eine mögliche Lösung, den betroffenen Schülern einen Nachteilsausgleich zu geben“, sagte Torben Krauß, Sprecher der Bundesschülerkonferenz, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Es sei oft nicht möglich, kurzfristig die Prüfungsaufgaben zu ändern. „Lehrer sollten aber in solchen Fällen mehr Freiraum beim Korrigieren haben“, verlangte Krauß. Das neue Schuljahr werde definitiv kein normales Schuljahr werden. Schulen, Lehrer und Bildungspolitiker sollten zusammen mit Schülervertretern am Runden Tisch nach guten Lösungen für Unterricht in der Pandemie suchen.

8.48 Uhr: Erstmals mehr als 1000 neue Corona-Infektionen seit Anfang Mai

Erstmals seit drei Monaten hat das Robert Koch-Institut (RKI) mehr als 1000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI demnach 1045 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages, wie es am frühen Donnerstagmorgen hieß. Die Schwelle von 1000 neuen Corona-Fällen war zuletzt am 7. Mai überschritten worden. Danach war die Zahl in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigen die Werte wieder. Der Höhepunkt bei den neuen Ansteckungen wurde Anfang April mit mehr als 6000 erreicht.

Anders als Mitte Juni, als es beispielsweise beim Schlachtbetrieb Tönnies in Nordrhein-Westfalen einen großen Corona-Ausbruch gab, ist der jetzige Anstieg nicht hauptsächlich auf einzelne Brennpunkte zurückzuführen. Auf Landkreisebene sind die Zahlen oft nur leicht gestiegen. Doch über alle Kreise hinweg summiert sich dieser Effekt. Experten fürchten eine solche Entwicklung, weil sie sich nicht mit einigen wenigen harten Maßnahmen eindämmen lässt. Als Ursache für den Anstieg nannte RKI-Präsident Lothar Wieler bereits vorige Woche Nachlässigkeit bei der Einhaltung der Verhaltensregeln. Ob es sich um den Beginn einer möglichen zweiten Welle handele, sei unklar.

7.45 Uhr: Facebook löscht Trump-Video wegen Corona-Falschinformationen

Facebook hat ein von US-Präsident Donald Trump auf der Plattform veröffentlichtes Video gelöscht. Der Clip habe Falschinformationen zum Thema Coronavirus enthalten, erklärte ein Sprecher des Unternehmens. In dem Ausschnitt eines Interviews mit dem Sender Fox News sagte Trump, Kinder seien in Bezug auf das Coronavirus „fast immun“, weswegen Schulen nach den Sommerferien trotz der Pandemie wieder für normalen Unterricht öffnen sollten.

Facebook erklärte am Mittwoch (Ortszeit), die „falsche Behauptung, wonach eine Bevölkerungsgruppe immun ist“, verstoße gegen die Regeln der Plattform zu Corona-Falschinformationen. Kinder können sich auch mit dem Coronavirus infizieren, haben aber in der Regel eher milde Symptome - sie sind nicht „immun“. Auch auf Twitter schien Trumps Video-Ausschnitt am Mittwochabend wieder gelöscht zu sein. Eine Unternehmenssprecherin sagte nach Angaben der „Washington Post“, Twitter habe die Löschung verlangt. Bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus bemühte sich Trump am Mittwochabend, seine Bemerkung zu relativieren und verwies auf die zumeist milden Krankheitsverläufe bei Kindern. Trump wiederholte aber seine Forderung, dass die Schulen im Land zum normalen Unterricht zurückkehren sollten.

7.10 Uhr: Auch im Thurgau steigt die Zahl der Infizierten wieder an

Nicht nur im Landkreis Konstanz steigen die Zahlen der Corona-Neuinfektionen wieder an, sondern auch in der Schweiz.Der Kanton Schaffhausen meldet 131 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 (Stand: 5. August). Das sind sieben Fälle mehr als am Vortag. Die Zahl der Todesfälle liegt bei sieben.

Einen leichten Anstieg gibt es auch im Thurgau. Seit dem 23. Juni meldete die Gesundheitsbehörde der Staatskanzlei Thurgau wieder bestätigte Fälle – insgesamt sind 88 Personen positiv auf Covid-19 getestet worden (Stand: 5. August). Die Übertragung des Virus finde mehrheitlich im familiären Umfeld sowie in der Altersgruppe der 30- bis 59-Jährigen statt, schreibt die Staatskanzlei in einer Pressemitteilung. Seit Beginn der Pandemie sind 19 Thurgauer gestorben.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 5. August:

23.00 Uhr: Immer mehr Städte erlassen Maskenpflicht im Freien - Zahl der Corona-Toten steigt auf mehr als 700.000 weltweit

 Angesichts des sich weiter ausbreitenden Coronavirus gehen immer mehr Städte in Europa dazu über, das Tragen von Masken auch im Freien zur Pflicht zu machen. Die Zahl der Todesopfer durch das neuartige Coronavirus stieg derweil auf mehr als 700.000 weltweit. Insgesamt wurden mehr als 18,5 Millionen Infektionen mit dem neuartigen Virus registriert, 10,9 Millionen der Betroffenen sind inzwischen wieder genesen. Im Amsterdamer Rotlichtviertel, in den Geschäftsvierteln der niederländischen Hafenstadt Rotterdam und in belebten Stadtteilen im südwestfranzösischen Toulouse trat am Mittwoch eine Pflicht zum Maskentragen auch im Freien in Kraft. Auch die Pariser Stadtverwaltung kündigte eine Maskenpflicht für alle stark besuchten Plätze der französischen Hauptstadt wie etwa an den Uferpromenaden der Seine an.

22.05 Uhr: Partyurlaub in Kroatien - Abiturienten mit Corona im Gepäck

Nach einer Abifahrt nach Kroatien sind mehrere Teilnehmer positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bereits neun Reisende aus dem Raum Donzdorf im Kreis Göppingen hätten sich infiziert, teilte das Göppinger Landratsamt am Mittwochabend mit. Weitere Testergebnisse stünden noch aus. Die Reise sei bundesweit organisiert worden von einem in Hamburg ansässigen Party-Reiseveranstalter. Nach bisherigem Kenntnisstand gebe es auch in anderen Landkreisen und Bundesländern infizierte Teilnehmer.

20.55 Uhr: Die Kanaren versichern alle Touristen gegen Corona

Die Kanaren versichern als erste Region Spaniens alle Besucher gegen zusätzliche Kosten im Falle einer Infektion mit dem Coronavirus während des Urlaubs auf den Inseln. Die Versicherung decke den Rückflug in die Heimat, die Quarantäne-Unterkunft sowie auch die medizinischen Kosten ab, sagte die regionale Tourismusministerin Yaiza Castilla am Mittwoch in Santa Cruz de Tenerife nach der Unterzeichnung eines entsprechenden Abkommens mit einem Versicherungsunternehmen.

„Damit machen die Kanarischen Inseln einen weiteren Schritt, um den Touristen mehr Sicherheit und Ruhe zu bieten“, so Castilla. In den Genuss der Versicherung kommen den Angaben zufolge von sofort an alle Besucher, sowohl die spanischen als auch die ausländischen Urlauber. 

18.50 Uhr: 57 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 37.579 gestiegen. Das sind 57 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium in Stuttgart am Mittwoch mitteilte. Etwa 34.700 Menschen gelten als genesen. Derzeit seien geschätzt 1028 Menschen im Land infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gab die Behörde mit 1851 an - das sind vier mehr als am Dienstag. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,89 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

17.40 Uhr: Prostituierte demonstrieren: Corona-Maßnahmen ungerecht

Das derzeit Corona-verwaiste Leonhardsviertel in Stuttgart soll am Donnerstag zu neuem Leben erwachen. In dem Rotlichtviertel demonstrieren Prostituierte gegen die uneinheitlichen Corona-Maßnahmen in Deutschland und gegen die besonders strikte Handhabung der Prostitution in Stuttgart. Geplant ist neben einer Pressekonferenz und Laufhaus-Touren auch eine Kundgebung auf dem Stuttgarter Wilhelmsplatz (16 Uhr).

16.52 Uhr: Streeck sieht derzeit keine „zweite Corona-Welle“

Der Virologe Hendrik Streeck kann im Verlauf der Corona-Pandemie in Deutschland derzeit weder einen deutlichen Anstieg der Zahlen noch eine sogenannte zweite Welle erkennen. „Tatsächlich ist der Begriff "zweite Welle" kein epidemiologischer Begriff, sondern er entstand während der Spanischen Grippe, die nach einem ersten Infektionsschub im Herbst mit voller Wucht wiederkehrte“, sagte der Bonner Wissenschaftler.

15.47 Uhr: Corona-Verordnung im Südwesten verlängert: Maskenpflicht auf Märkten

In Baden-Württemberg gilt künftig die Maskenpflicht auch auf Wochen- und Jahrmärkten, sofern diese in geschlossenen Räumen stattfinden. Die grün-schwarze Landesregierung informierte über eine entsprechende Veränderung der Corona-Verordnung. Zudem ist nun die Maskenpflicht an weiterführenden Schulen nach den Sommerferien in der Verordnung festgehalten. Die soll aber nicht im Unterricht gelten, sondern vor allem auf den Fluren, Pausenhöfen sowie in Treppenhäusern und Toiletten.

Bei Besuchen in Restaurants, im Schwimmbad oder in Hotels müssen künftig keine E-Mail-Adressen mehr in den Kontaktlisten hinterlassen werden, weil die Datenverarbeitung häufig nicht den Anforderungen der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung genüge. Die Geltungsdauer der Corona-Verordnung wurde bis zum 30. September verlängert. Die meisten Regelungen wären sonst zum 31. August außer Kraft getreten. Die neue Verordnung soll am Donnerstag (6. August) in Kraft treten.

14.58 Uhr: Disney erleidet 4,7 Milliarden Dollar Verlust in Corona-Krise

Die Corona-Pandemie hat den US-Unterhaltungsriesen Walt Disney tief in die roten Zahlen gebracht. In den drei Monaten bis Ende Juni fiel unterm Strich ein Verlust von 4,7 Milliarden Dollar (4,0 Mrd Euro) an, wie der Konzer nach US-Börsenschluss im kalifornischen Burbank mitteilte. Vor einem Jahr hatte es noch einen Nettogewinn von 1,8 Milliarden Dollar gegeben, das Ergebnis aus dem fortgeführten Geschäft lag bei 1,4 Milliarden.

13.18 Uhr: Besucheransturm in Corona-Zeit im Nationalpark Schwarzwald

Wilder See statt Comer See: Während der Corona-Pandemie erlebt der Nationalpark Schwarzwald einen Besucheransturm. Im ersten Halbjahr seien rund 100.000 Gäste mehr gekommen als in den ersten sechs Monaten 2019, teilte das Umweltministerium mit. Das sei ein Plus von fast 50 Prozent.

„Diese für alle herausfordernde Zeit hat auch die Sinne für die Schönheiten der Natur geschärft“, kommentierte Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) den Gästezuwachs. Für Kerstin Ensinger, die in der Nationalparkverwaltung für Tourismus und Erholung zuständig ist, hat die besondere Situation der Corona-Monate deutlich gemacht, wie wichtig die Natur als Erholungsort und Gesundheitsquelle für die Menschen sei.

12.15 Uhr: Im Schwarzwald-Baar-Kreis gibt es nun fünf Corona-Schwerpunktpraxen

Seit dem 31. Juli gibt es die Fieberambulanz in der Tennishalle in VS-Schwenningen nicht mehr. Stattdessen sollen Covid-19-Patienten künftig in sogenannten Corona-Schwerpunktpraxen (CSP) behandelt werden. Das sind laut Kai Sonntag von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) normale Haus- oder Kinderarztpraxen, die eine eigene Infektsprechstunde anbieten. Sie werden besonders mit Schutzmaterial ausgestattet und nehmen auch Abstriche vor. Von solchen Praxen gibt es im Schwarzwald-Baar-Kreis fünf – in Villingen, in Schwenningen, in Donaueschingen und in St. Georgen, wie Sonntag mitteilt.

11.02 Uhr: Leopoldina empfiehlt Masken im Klassenzimmer

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfiehlt, dass an Deutschlands Schulen von der fünften Klasse an auch im Unterricht Maske getragen wird. Ältere Schülerinnen und Schüler sollten auch in den Klassenräumen einen Mund-Nase-Schutz aufsetzen, wenn nicht ausreichend Abstand möglich sei, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme. Darüber hinaus sprachen sich die Wissenschaftler dafür aus, „überall, wo dies umsetzbar ist“, kleine feste Kontaktgruppen einzurichten.

Mehrere Bundesländer haben angesichts des bevorstehenden Schulstarts bereits eine Maskenpflicht beschlossen. Diese gilt aber nicht immer im Unterricht. An der Stellungnahme der Leopoldina wirkten 24 Professorinnen und Professoren mit, darunter der Charité-Virologe Christian Drosten und der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler. In dem Papier wird auch prominent auf ethische Aspekte eingegangen. „Das Recht auf Bildung ist ein Menschenrecht“, heißt es gleich im ersten Satz. Dass Schulen oder Kitas ganz geschlossen werden, müsse möglichst verhindert werden. Abstands- und Hygieneregeln seien ebenso wie häufiges Lüften wesentlich. Auch eine „systematische Teststrategie“ wird empfohlen. Sobald jemand Symptome zeige, sollte getestet werden. Zudem müssten Präsenz- und Distanzunterricht stärker verzahnt werden.

9.55 Uhr: Zahl der Corona-Toten steigt auf mehr als 700.000 weltweit

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bereits mehr als 700.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Mittwochmorgen (MESZ) aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Inzwischen gibt es demnach bereits mehr als 18,5 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2.

Weltweit entfallen die meisten Infektionen und Todesfälle auf die USA, ein Land mit rund 330 Millionen Einwohnern. Dort gibt es bislang Johns Hopkins zufolge etwa 4,8 Millionen bestätigte Infektionen und rund 157.000 Todesfälle. An zweiter Stelle steht Brasilien mit etwa 2,8 Millionen bekannten Infektionen und rund 96.000 Todesfällen. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Toten jedoch in einigen europäischen Ländern höher. In den USA etwa starben der Hopkins-Uni zufolge 47,5 Menschen pro 100.000 Einwohner, in Brasilien 45. In Großbritannien liegt dieser Wert jedoch bei 70, in Italien bei 58 und in Schweden bei 56 - in Deutschland bei 11.

9 Uhr: Spahn verteidigt Maskenpflicht

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in bestimmten Bereichen in der Öffentlichkeit verteidigt. „Mich nervt das Maske-Tragen auch manchmal, aber es ist doch im Vergleich zu allen anderen Dingen, die wir erlebt haben im März, April ein echt milderes Mittel“, sagte der CDU-Politiker im „Morning Briefing“-Podcast von Gabor Steingart. Es sei besser, mit Maske in bestimmten Situationen Dinge möglich zu machen, als sie irgendwann gar nicht mehr möglich machen zu können, sagte er mit Blick auf Restaurantbesuche oder Einkäufe.

Zum Freiheitsargument von Masken-Gegnern sagte Spahn: „Freiheit kommt nie unendlich und ohne die Freiheit der anderen. Und hier geht es ja darum, die anderen im Geschäft, in der U-Bahn, in der Gastronomie, deren Freiheit zu schützen, nämlich deren körperliche Unversehrtheit.“ Die Frage, ob jemand krank werde, habe auch etwas mit Freiheit und Nicht-Freiheit zu tun. Es gehe um eine Abwägung. „Und hier war die Entscheidung: Um die Freiheit der anderen zu schützen, gibt es an bestimmten Stellen Masken.“ Das Virus sei noch da, und da, wo man es ihm leicht mache, gehe es auf einmal wieder ganz schnell, sagte Spahn unter Verweis auf andere Länder mit hohen Infektionszahlen.

8.04 Uhr: Regierung plant kein Gesetz für Zugriff auf Corona-Gästelisten

Das Bundesjustizministerium will den Zugriff auf Daten sogenannter Corona-Gästelisten durch die Polizei aktuell nicht gesetzlich regeln. Die Bundesregierung plane nicht, ein Begleitgesetz dazu auf den Weg zu bringen, heißt es in einer Auskunft des Ministeriums an den tourismuspolitischen Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Marcel Klinge.

„Die Verwendung der Daten durch Ermittlungsbehörden zur Aufklärung von Straftaten begegnet aus Sicht der Bundesregierung keinen Bedenken, wenn und soweit die entsprechenden gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden“, schreibt der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesjustizministeriums, Christian Lange (SPD), in der auf den 27. Juli datierten Antwort. Der Zugriff sei durch die Strafprozessordnung geregelt und benötige ohnehin die Zustimmung eines Richters. Die Beschlagnahmung und Auswertung sei nicht schon bei jeglichem Anfangsverdacht einer Straftat statthaft, heißt es in dem Schreiben. „Sondern nur dann, wenn die bei den Gastwirten gespeicherten Daten für die Untersuchung, beispielsweise zur Ermittlung der Identität von Zeugen, von Bedeutung sein können.“ Dabei müsse der Zugriff auch in einem angemessenen Verhältnis zur Schwere der Tat stehen.

FDP-Politiker Klinge kritisierte: „Die Bundesregierung scheint nicht verstanden zu haben, dass die Bürger ihre persönlichen Daten nicht einfach so ungeregelt hergeben wollen.“ Damit sich Gäste sicher und vertrauensvoll in der Gastronomie registrierten, müsse die Bundesregierung ein Begleitgesetz auf den Weg bringen, das festlege, dass die Daten nur zur Verfolgung von Coronavirus-Infektionen genutzt werden. „Wenn das Vertrauen von Gästen und Wirten in die Corona-Gästelisten noch weiter gestört wird, wird es mehr falsche Angaben geben. Damit ist niemandem geholfen“, sagte Klinge.

7.10 Uhr: Kliniken in Deutschland sind für zweite Corona-Welle gerüstet

Die Kliniken in Deutschland sind aus Sicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft für eine mögliche zweite Corona-Welle gerüstet. „Die Krankenhäuser sind gut auf eine mögliche zweite Welle vorbereitet“, sagte Hauptgeschäftsführer Georg Baum der „Rheinischen Post“. „Wir haben noch immer eine erhöhte Freihaltung bei Intensivplätzen und Isolierzimmern. Auch die Bevorratung mit Schutzausrüstung ist heute besser als zu Beginn des Jahres“, betonte er. Hinzu komme, dass die Krankenhäuser in den vergangenen Monaten viele Erfahrungen gesammelt hätten, die ihnen bei einem starken Wiederanstieg der Infektionszahlen zugute kämen.

Auch Ärztepräsident Klaus Reinhardt zeigte sich zuversichtlich. Das deutsche Gesundheitswesen sei weit von einer Überlastung entfernt, sagte er der Zeitung. „Sollte sich eine mögliche zweite Corona-Welle nicht vollkommen anders entwickeln als die erste, ist die medizinische Versorgung der Bevölkerung in den Kliniken wie auch in den Arztpraxen sichergestellt.“

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 4. August:

23.00 Uhr: Disney erleidet 4,7 Milliarden Dollar Verlust in Corona-Krise

Der US-Unterhaltungsriese Walt Disney ist inmitten der Corona-Pandemie tief in die roten Zahlen geraten. In den drei Monaten bis Ende Juni fiel unterm Strich ein Verlust von 4,7 Milliarden Dollar (4,0 Mrd Euro) an, wie der Konzern am Dienstag nach US-Börsenschluss in Burbank mitteilte. Vor einem Jahr hatte es noch einen Gewinn von 1,8 Milliarden Dollar gegeben. Die Erlöse brachen um 42 Prozent auf 11,8 Milliarden Dollar ein.

Disneys Geschäft mit Vergnügungsparks, Ferienresorts und Kreuzfahrten - normalerweise ein zuverlässiger Profitbringer - litt in der Krise stark und geriet tief in die Miesen. Der neue Videodienst Disney+ wuchs zwar weiter kräftig, verdient bislang aber kein Geld. Analysten hatten vor allem beim Umsatz deutlich mehr erwartet. Die Marktreaktion fiel verhalten aus, die Aktie geriet nachbörslich zunächst ins Minus, der Kurs erholte sich aber rasch wieder.

22.18 Uhr: Kekulé rät zu umfassender Maskenpflicht an Schulen
- Virologe: Andernfalls drohen Superspreading-Ereignisse

Der Virologe Alexander Kekulé rät zu einer umfassenden Maskenpflicht an Schulen. „Ja, klipp und klar. Wenn die Klasse voll ist und sie jetzt im Herbst die Fenster nicht mehr dauernd aufmachen können, ist die Maske das, was notwendig ist“, sagte Kekulé am Dienstag im MDR. Andernfalls drohten Superspreading-Ereignisse, bei denen ein Schüler oder eine Schülerin viele andere anstecke. Eine Maskenpflicht sei für Kinder und Jugendliche natürlich störend, aber machbar, argumentierte der Virologe. Kekulé verwies darauf, dass viele Menschen in Deutschland bereits jetzt in ihrem Beruf ganztägig mit Maske unterwegs seien: „Und so wird man dann letztendlich auch den Schülern das nicht ersparen können. Ich finde das allemal besser als die Situation, wenn in Deutschland die Fälle wieder hochgehen würden.“

20.53 Uhr: 59 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 37 522 gestiegen. Das sind 59 mehr als am Montag, wie das Sozialministerium in Stuttgart am Dienstag mitteilte (Stand: 16.00 Uhr).

Etwa 34 654 Menschen gelten als genesen. Derzeit seien geschätzt 1021 Menschen im Land infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gab die Behörde weiter mit 1847 an.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,68 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

 

20.07 Uhr: Feiern im Freien - Tübingen verdoppelt Ordnungsdienst am Wochenende

Wegen der Zunahme von Corona-Neuinfektionen im Südwesten sind in Tübingen am Wochenende in Zukunft doppelt so viele Sicherheitsleute unterwegs. Die Nachtstreife wird mit einem privaten Sicherheitsdienst verstärkt, um die Feiernden auf die geltenden Abstandsregeln hinzuweisen, wie die Stadt am Dienstag mitteilte. Die Regelung gelte ab sofort in den Nächten zu Freitag, Samstag und Sonntag. Zudem sollen Mitarbeiter der mobilen Jugendarbeit vermehrt eingesetzt werden.

Das sommerliche Nachtleben mit großen Menschenmengen macht uns Sorgen, wird Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) zitiert. Im Fall einer zweiten Welle müsse die Stadt kurzfristig eingreifen können. Daher werden weitere Maßnahmen rechtlich geprüft.

18.40 Uhr: Neue Corona-Verordnung: Keine Mail-Adressen mehr in Kontaktlisten

Bei Besuchen in Restaurants, im Schwimmbad oder in Hotels muss keine E-Mail-Adressen mehr in den Kontaktlisten hinterlassen werden. Nach Zweifeln des Landesdatenschützers sei dies in der neuen Corona-Verordnung so festgelegt worden, sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums am Dienstag. Behörden akzeptierten die Adressen künftig nicht mehr, weil die Datenverarbeitung auf diesem Weg nicht den Anforderungen der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung genüge. „Die Erhebung und Speicherung der E-Mail-Adresse halten wir für unzulässig“, heißt es dazu in einer Stellungnahme des Landesdatenschutzbeauftragten zu einer früheren Verordnung.

17.26 Uhr: Bundesregierung hebt Reisewarnung für Türkei teilweise auf

Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für die Türkei teilweise aufgehoben. Das Auswärtige Amt teilte am Dienstag in seinen Reisehinweisen im Internet mit, dass die formelle Warnung vor touristischen Reisen in die Provinzen Antalya, Izmir, Aydin und Mugla entfällt. Bei allen vier Provinzen handelt es sich um Urlaubsregionen an der Westküste. Bisher zählte die Türkei zu den etwa 160 Ländern außerhalb der Europäischen Union und des Schengen-Raums, für die die Reisewarnung eigentlich bis zum 31. August galt. Mit dem jetzigen Schritt macht die Bundesregierung erstmals eine Ausnahme.

16.45 Uhr: Neue Corona-Verordnung - Keine Mail-Adressen mehr in Kontaktlisten

Bei Besuchen in Restaurants, im Schwimmbad oder in Hotels muss keine E-Mail-Adressen mehr in den Kontaktlisten hinterlassen werden. Nach Zweifeln des Landesdatenschützers sei dies in der neuen Corona-Verordnung so festgelegt worden, sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums. Behörden akzeptierten die Adressen künftig nicht mehr, weil die Datenverarbeitung auf diesem Weg nicht den Anforderungen der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung genüge.

„Die Erhebung und Speicherung der E-Mail-Adresse halten wir für unzulässig“, heißt es dazu in einer Stellungnahme des Landesdatenschutzbeauftragten zu einer früheren Verordnung. Die meisten E-Mail-Nutzer hätten keinen öffentlichen Schlüssel für eine Verschlüsselung. „Auch verfügen die Gesundheitsämter und Ortspolizeibehörden - soweit uns bekannt - in aller Regel leider nicht über die Möglichkeit, mit externen E-Mail-Adressen Ende-zu-Ende-verschlüsselt zu kommunizieren.“

Stattdessen reiche es, eine Handynummer zu hinterlassen oder auf anderem Weg sicherzustellen, dass zum Beispiel Gesundheitsbehörden im Notfall Kontakt aufnehmen könnten. Die neue Verordnung soll am Donnerstag in Kraft treten und noch am Mittwoch veröffentlicht werden.

16 Uhr: Höri-Strandbäder limitieren wegen Corona den Zugang

Reaktion nach zu viel Gedränge: In Wangen, Horn und Iznang achten die Gemeinden und Betreiber zunehmend stärker darauf, dass Corona-Abstände eingehalten werden. Ihre Strandbäder sollen auf keinen Fall zu Virus-Hotspots werden. Die Strategie zeigt erste Erfolge. Hier lesen Sie alle Details

15.50 Uhr: Deutsche nehmen während Corona-Krise im Schnitt 1,3 Kilo zu

Die Corona-Krise schlägt sich auch im Bauchumfang der Deutschen nieder: Verbraucher, die sich aktuell für eine Risikolebensversicherung interessieren, sind nun im Schnitt 1,3 Kilogramm schwerer als vor der Pandemie, erklärte das Vergleichsportal Check24 am Dienstag. Höheres Gewicht sei vor allem bei Verbrauchern zwischen 31 und 40 Jahren auffällig: Sie seien im Durchschnitt 1,6 Kilogramm schwerer als vor Corona. 51- bis 61-Jährige dagegen hätten nur ein Kilo zugelegt.

15.05 Uhr: Profifußball-Vereine beschließen Maßnahmenpaket zur Fan-Rückkehr

Die 36 Profi-Vereine der Deutschen Fußball Liga haben am Dienstag ein einheitliches Vorgehen zur möglichen Rückkehr einiger Fans in die Stadien beschlossen. Dieses umfasst ein Alkoholverbot, die vorübergehende Streichung der Kartenkontingente für Auswärtsfans und Stehplätze sowie die Einführung personalisierter Tickets zur Nachverfolgung von Infektionsketten.

14.32 Uhr: Wie sieht die Konstanzer Virologin Simone Brunner die Corona-Lage?

Mittlerweile 58 Coronafälle im Kreis Konstanz, der Lockdown wird zur Option – was können wir tun? Wir fragen die Konstanzer Virologin Simone Brunner nach ihrer Einschätzung der Lage. Im Gespräch mit dem SÜDKURIER berichtet die Leiterin des Testlabors Brunner, warum planlos Testen keine Option ist – und wie wir uns gemeinsam gegen eine zweite Welle schützen können.

13.18 Uhr: SBFV-Pokalhalbfinale soll am Samstag stattfinden

Aller guten Dinge sind drei: Das bereits zweimal verschobene SBFV-Pokalhalbfinale zwischen dem VfR Stockach und dem 1. FC Rielasingen-Arlen wird nun am kommenden Samstag nachgeholt. Anpfiff im Stockacher Osterholzstadion ist um 16 Uhr. Auf diesen Termin haben sich die Stockacher und Rielasinger Funktionäre mit dem Südbadischen Fußballverband geeinigt, nachdem sich ein Corona-Verdacht bei einem Stockacher Spieler nicht bestätigt hatte.

12.50 Uhr: Positiver Corona-Test bei Augsburgs Fußball-Profi Felix Götze

Felix Götze vom FC Augsburg befindet sich wegen eines positiven Corona-Tests in häuslicher Quarantäne. Wie der Fußball-Bundesligist am Dienstag mitteilte, gab es bei dem Mittelfeldspieler während des Urlaubs nach einem positiven Test im Bekanntenkreis ebenfalls einen positiven Befund. Götze sei „völlig symptomfrei und hatte im Vorfeld keinerlei Kontakt zu Mannschaftskollegen oder Funktionsteam“, hieß es von Club-Seite. Nach zwei negativen Tests soll Götze wieder zum Team stoßen.

11.40 Uhr: Easyjet weitet Flugangebot vorsichtig aus

Nach tiefroten Zahlen in der Corona-Krise fährt der britische Billigflieger Easyjet sein Flugangebot stärker hoch als bisher geplant. „Unsere Buchungen für den Rest des Sommers entwickeln sich besser als erwartet“, sagte Unternehmenschef Johan Lundgren am Dienstag bei der Vorlage der Quartalszahlen in Luton bei London. Im laufenden Geschäftsquartal bis Ende September werde Easyjet nun voraussichtlich 40 Prozent der ursprünglich geplanten Flüge anbieten. Bisher hatte das Management nur mit einer Kapazität von 30 Prozent geplant.

Der weitgehende Flugstopp im dritten Geschäftsquartal bis Ende Juni brockte dem Billigflieger allerdings tiefrote Zahlen ein. Weil der Easyjet-Verkehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 99,6 Prozent auf 709 Flüge einbrach, sackte der Umsatz im gleichen Maß von 1,76 Milliarden auf nur noch 7 Millionen britische Pfund (7,8 Mio Euro) ab. Vor Steuern und Sondereffekten verbuchte Easyjet daher einen Verlust von rund 325 Millionen Pfund, nachdem hier ein Jahr zuvor noch ein Gewinn von 174 Millionen gestanden hatte. Auch für das wichtige Sommerquartal erwartet Lundgren rote Zahlen. Der Verlust dürfte allerdings geringer ausfallen als im abgelaufenen Quartal.

10.58 Uhr: 166 Infizierte bei Konservenhersteller im bayerischen Mamming

Die Zahl der Corona-Infizierten im niederbayerischen Mamming steigt weiter an: 166 von 600 Mitarbeitern einer Konservenfabrik wurden positiv auf das Virus getestet. „Der gesamte Betrieb ist vorübergehend stillgelegt“, teilte das Landratsamt Dingolfing-Landau am Dienstag mit. Alle Beschäftigten befänden sich in Quarantäne, ebenso wie 130 Mitarbeiter an zwei weiteren Standorten des Betriebs.

Nach einer ersten Testung war am Wochenende bekannt geworden, dass sich 43 Beschäftigte der Fabrik mit dem Coronavirus angesteckt haben. Um sicherzugehen, dass nicht noch mehr Arbeiter betroffen sind, wurde eine erneute Testung angeordnet. „Die hohe Zahl an Neuinfektionen ist natürlich ein herber Rückschlag“, sagte Landrat Werner Bumeder (CSU). „Wir bleiben aber bei unserer Einschätzung, dass es sich um eine in sich geschlossene Einheit handelt und es weiterhin nur einen Infektionsherd gibt.“

Der verarbeitende Betrieb liegt in der Nähe eines Gemüsehofes, wo zuvor bereits rund 230 Erntehelfer positiv getestet wurden. Die Behörden gehen daher davon aus, dass es zu einer Übertragung von Mitarbeitern des Agrarbetriebes zu Beschäftigten der Konservenfabrik gekommen ist.

9.55 Uhr: Corona-Warn-App kommt in fünf weiteren Sprachen

Die deutsche Corona-Warn-App soll in Kürze in weiteren fünf Sprachen zur Verfügung stehen. „Die Versionen Arabisch, Polnisch, Bulgarisch, Rumänisch und Russisch sind derzeit in der Entwicklung“, sagte Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) der „Rheinischen Post“. Bisher gibt es die am 16. Juni in Deutschland gestartete App in Deutsch, Englisch und Türkisch. Die App soll helfen, die weitere Verbreitung des Virus zu unterbinden. Deutschland habe mit bisher mehr als 16,4 Millionen Nutzern mehr Downloads als ganz Europa mit seinen verschiedenen Apps zusammen, sagte Bär. Die Corona-Warn-App sei inzwischen in den App-Stores aller EU-Länder sowie der Türkei, der Schweiz und von Norwegen und Großbritannien freigegeben.

Zu den bisherigen technischen Problemen sagte die CSU-Politikerin, bei so großen IT-Projekten werde es immer Nachbesserungen geben müssen. Es habe Beeinträchtigungen bei der Hintergrundaktualisierung der App gegeben. „Deshalb empfehlen wir, die App einmal täglich zu öffnen.“ Dadurch werde sichergestellt, dass alle Warnmeldungen angezeigt würden.

8.45 Uhr: Neue Fußball-Regel – Rote Karte für absichtliches Husten möglich

Fußballer können zukünftig auch wegen absichtlichen Hustens in Richtung Schiedsrichter oder anderen Spielern des Feldes verwiesen worden. Das beschlossen die Regelhüter des International Football Association Board (Ifab). Die neue Richtlinie wurde zum Schutz vor dem Coronavirus in das Regelwerk aufgenommen. Jede Bestrafung liegt aber im Ermessen des Schiedsrichters. Bei zufälligem Husten oder bei einem großen Abstand zwischen den Spielern solle der Schiedsrichter keine Maßnahmen ergreifen, heißt es weiter. Es müsse eine eindeutige Handlung vorliegen.

7.55 Uhr: 879 neue Corona-Infektionen in Deutschland bestätigt

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 879 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich somit mindestens 211.281 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Dienstagmorgen im Internet meldete (Datenstand 4. August, 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9156. Bis Dienstagmorgen hatten 194.000 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 3. August, 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,09 (Vortag: 1,11). Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 3. August, 0.00 Uhr, bei 1,00 (Vortag: 1,09). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

7.10 Uhr: Gewerkschaften und SPD zweifeln an Rückkehr zu Regelbetrieb an Schulen

Angesichts der anhaltenden Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland haben SPD und Gewerkschaften massive Zweifel an der Rückkehr zum Regelunterricht geäußert. „Ich halte die Rückkehr zur gewohnten Normalität an den Schulen für eine Illusion und die Aufgabe von Abstandsregeln für sehr problematisch“, sagte SPD-Chefin Saskia Esken der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft.

Auch die Gewerkschaften VBE und GEW warnten zum Schuljahresbeginn vor den gesundheitlichen Risiken eines Normalbetriebes. Nötig seien Unterrichtskonzepte, „die die Kontakte beschränken“, forderte Esken mit Blick auf den teilweise geplanten Verzicht auf bestimmte Schutzmaßnahmen an den Schulen. Geteilter Unterricht, zu dem beispielsweise für Sport, oder Fremdsprachen verschiedene Gruppen zusammenkommen, müsse in Zeiten des Coronavirus anders organisiert werden. „In dieser Situation muss man vielleicht die Wahlmöglichkeiten einschränken.“ Esken forderte zudem grundsätzlich weitere Durchgriffsrechte des Bundes in Sachen Bildung.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 3. August: 

22.04 Uhr: Erster Tag ohne bestätigten Corona-Todesfall in Portugal seit März

Im beliebten Urlaubsland Portugal hat es erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Mitte März einen Tag ohne offiziell bestätigten Todesfall in Zusammenhang mit Covid-19 gegeben. Binnen 24 Stunden seien aber 106 neue Infektionsfälle registriert worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Montag in Lissabon mit.

Der erste Todesfall in Zusammenhang mit Corona war in Portugal am 16. März verzeichnet worden. Es handelte sich damals um einen 80 Jahre alten Mann, der mit dem Virus Sars-Cov-2 infiziert war. Seitdem hatte es keinen Tag ohne Corona-Tote gegeben. Insgesamt verzeichnete Portugal nach amtlichen Angaben mehr als 51 000 nachgewiesene Ansteckungen sowie 1738 Todesfälle.

21.30 Uhr: Corona-Verordnung für Schlachtbetriebe im Südwesten teilweise gekippt

Die uneingeschränkte Pflicht, sämtliche Mitarbeiter eines Schlachthofs zweimal pro Woche auf Corona testen zu müssen, ist unverhältnismäßig - das hat der Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim am Montag mitgeteilt. Das Gericht gab damit dem Eilantrag eines Schlachtbetriebs gegen die entsprechende Corona-Verordnung zumindest teilweise statt.

Die Corona-Verordnung „Schlachtbetriebe und Fleischverarbeitung“, die vor gut zwei Wochen in Kraft getreten war, sieht vor, dass Betriebe mit mehr als 100 Beschäftigten all ihre Mitarbeiter zwei Mal pro Woche auf Corona testen lassen müssen.

20.30 Uhr: Steinmeier warnt vor Leichtsinn in der Corona-Pandemie

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Menschen in Deutschland angesichts steigender  Infektionszahlen davor gewarnt, in der Corona-Pandemie leichtsinnig zu werden. "Die Verantwortungslosigkeit einiger weniger ist ein Risiko für uns alle", sagte Steinmeier in einer am Montag veröffentlichten Videobotschaft. "Wenn wir jetzt nicht besonders vorsichtig sind, dann gefährden wir die Gesundheit vieler." Das gelte auch für Gesellschaft, Wirtschaft und Kulturleben.

Jeder stehe in der Verantwortung, einen zweiten Lockdown zu verhindern, sagte Steinmeier weiter. "Der Weg zur Normalität, die wir uns doch alle wünschen, geht nicht über Leichtsinn, Sorglosigkeit und Ignoranz." Normalität sei nur zu erreichen, "wenn wir die Zeit bis zur Verfügbarkeit wirksamer Medikamente überbrücken mit Disziplin und Vernunft".

19.45 Uhr: 146 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 37.463 gestiegen. Das waren 146 mehr als am vergangenen Freitag, wie das Sozialministerium in Stuttgart sagt. Etwa 34.586 Menschen gelten als genesen. Derzeit seien geschätzt 1030 Menschen im Land infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gab die Behörde weiter mit 1847 an. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,89 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

19.22 Uhr: Auch das Ordnungsamt Überlingen zieht eine positive Bilanz vom Wochenende: Corona-Vorschriften werden eingehalten

Wie war die Lage am Wochenende in Überlingen aus Sicht des Ordnungsamtes, sowohl im Ostbad als auch an den öffentlich zugänglichen Uferabschnitten? Der Samstag stand wegen des Ferienstarts, der hohen Temperaturen, der Ufersperrungen in Sipplingen und mit Blick auf Corona unter einer besonderen Belastung. Wir geben einen Überblick

19.15 Uhr: „Allheilmittel“ gegen Coronavirus wird vielleicht nie gefunden

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor zu viel Optimismus bei der Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus gewarnt. „Im Moment gibt es kein Allheilmittel, und vielleicht wird es nie eines geben“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag. Deshalb sei weiterhin der beste Schutz, alle Standardregeln wie etwa das Tragen von Masken, häufiges Händewaschen und Abstandhalten zu befolgen.

18.30 Uhr: Kreativ in der Krise: Meersburg teilt Liegewiese am See in Quadrate ein

In den Seegemeinden beherrscht derzeit das Thema Badestrände, Liegewiesen und die Abstandsregeln wegen der Corona-Pandemie den öffentlichen Diskurs. Während Sipplingen und Bodman-Ludwigshafen zeitweise absperren und die übrigen nördlichen Seegemeinden laut einer Pressemitteilung des Landratsamts Sperrungen genau das aktuell noch vermeiden wollen, geht Meersburg mittendrin einen ganz eigenen Weg.

17.31 Uhr: Kein Narrensprung, keine Bürgerbälle und kein Rathaussturm: Hier findet die Fasnet 2021 wegen der Corona-Krise nicht statt

Die Narrenzünfte Friedrichshafen, Kluftern, Ailingen und Immenstaad sind sich einig: Unter den momentanen Voraussetzungen kann die Fasnet im kommenden Jahr nicht stattfinden. „Wir wollen nicht, dass Friedrichshafen zu einer Coronavirus-Hochburg wird“, heißt es etwa von der Häfler Zunft Seegockel. Hier lesen Sie zu den Narren-Plänen alle Details.

Bilder wie diese vom Häfler Narrensprung wird es im kommenden Jahr nicht geben. Die Narrenzunft Seegockel hat einen Entschluss gefasst: ...
Bilder wie diese vom Häfler Narrensprung wird es im kommenden Jahr nicht geben. Die Narrenzunft Seegockel hat einen Entschluss gefasst: 2021 gibt es in Friedrichshafen wegen der Corona-Krise keine Fasnet (Archivbild). | Bild: Andrea Fritz

17.15 Uhr: Rund 100 Corona-Fälle nach Trauerfeier in Schwäbisch Gmünd

Die Zahl der Corona-Infizierten nach einer Trauerfeier in Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg ist auf rund 100 gestiegen. Mehrere Betroffene seien mittlerweile genesen aus der häuslichen Isolation entlassen worden, teilte das Landratsamt Ostalbkreis am Montag mit. Derzeit gebe es im gesamten Landkreis 58 aktive Fälle - also Menschen, die noch erkrankt sind. Ende vergangener Woche waren es 61. Die Tests in einer Grundschule in Schwäbisch Gmünd seien negativ ausgefallen.

16.30 Uhr: Bislang keine Bußgelder an Badegäste in Sipplingen verhängt: Bürgermeister Gortat zieht nach dem ersten Wochenende Bilanz

Bürgermeister Oliver Gortrat zieht nach erstem Wochenende mit Badeverbot in Sippplingen ein positives Zwischenfazit. Er hofft auch zukünftig auf „Dialog statt Strafe“. 

„Gott sei dank mussten wir am Wochenende keine Bußgeldstrafen verteilen“, sagt der Sipplinger Bürgermsiter. Die Besucher hätten mehrheitlich Verständnis für die Maßnahme gezeigt – auch wenn der eine oder andere das Ufer zähneknirschend verlassen habe. Gortrat habe sich immer wieder vom Gemeindevollzugsdienst berichten lassen, der Uferbereich wurde regelmäßig patroulliert.

15.50 Uhr: WHO sieht noch viele offene Fragen zur Herkunft von Sars-CoV-2

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht noch erheblichen Aufklärungsbedarf bei den Fragen nach Herkunft und erster Verbreitung des Virus Sars-CoV-2. Es komme in China nicht nur Wuhan als erster Verbreitungsort infrage, sagte WHO-Experte Michael Ryan am Montag in Genf. „Es gibt Lücken in der epidemiologischen Landschaft.“ Es seien noch viel umfassendere Untersuchungen nötig, um festzustellen, wo das Virus - in Wuhan oder anderswo - vom Tier auf den Menschen übergesprungen sei. Zwar sei in der chinesischen Stadt wegen der neuartigen Lungenentzündung zuerst Alarm geschlagen worden, das bedeute aber nicht notwendigerweise auch, dass es auch der Ort der ursprünglichen Verbreitung gewesen sei.

14.46 Uhr: Corona-Testzentrum am Stuttgarter Flughafen nimmt Betrieb auf

Ab sofort können sich Einreisende in Baden-Württemberg innerhalb von 72 Stunden nach ihrer Ankunft in Deutschland auf das Corona-Virus testen lassen - auch dann, wenn sie keine Krankheitsanzeichen haben. Am Stuttgarter Flughafen hat am Montag das Corona-Testzentrum seinen Dienst aufgenommen, wie der Airport mitteilte. Die Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) stellt dafür die Fläche und organisatorische Unterstützung bereit; die medizinischen Aufgaben werden vom Airport Medical Center gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) übernommen.

13.51 Uhr: Maskenpflicht in NRW auch im Unterricht

Nordrhein-Westfalen führt eine weitgehende Maskenpflicht an Schulen ein: An allen weiterführenden und berufsbildenden Schulen soll sie ab Ferienende bis zunächst zum 31. August sowohl im Schulgebäude als auch im Unterricht gelten. Das kündigte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) in Düsseldorf an. Soweit Lehrkräfte den empfohlenen Mindestabstand von 1,5 Metern nicht sicherstellen können, gilt die Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung auch für sie. Die Regelung läuft zunächst bis zum 31. August. Dann soll neu entschieden werden, ob sie verlängert wird.

13.31 Uhr: Abiturienten mit guten Noten auch in Corona-Zeiten

Die Abiturienten im Südwesten haben nach Angaben des Kultusministeriums auch unter den besonderen Corona-Bedingungen gute Ergebnisse erzielt. Nach einer vorläufigen, repräsentativen Stichprobe des Instituts für Bildungsanalysen Baden-Württemberg an den öffentlichen allgemeinbildenden Gymnasien haben die Absolventen einen Notendurchschnitt von 2,31 erzielt, wie das Ministerium nun mitteilte. Dies sei ein guter Schnitt, der sich im Rahmen der vergangenen Jahre bewege und das Resultat von 2019 (2,36) sogar leicht übertreffe.

12.26 Uhr: Südwest-Industrie trotzt der Corona-Krise

Die Corona-Pandemie hat für Rückschläge gesorgt, doch die Südwest-Industrie holt auf - das ist die positive Einschätzung der Experten beim Statistischen Landesamt. Zwar lägen die Aufträge, die Produktion und die Umsätze im Juni noch deutlich unter dem Wert von Juni 2019, aber die Aufholungsjagd setze sich fort, teilte die Behörde am Montag in Stuttgart mit.

So lägen die Auftragseingänge im Juni 2020 nur um 3,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. „Die konjunkturell vorlaufende Auftragslage hat sich damit wieder deutlich dem Vorjahresniveau angenähert“, sagen die Statistiker. Im Vergleich zum Vormonat Mai seien die Aufträge um 21,1 Prozent gestiegen. Vor allem die Inlandsbestellungen hätten zugelegt. Das wirkt sich auch auf die Mitarbeiterzahlen aus: Die Industriebetriebe im Südwesten beschäftigten im Juni rund 1,17 Millionen Menschen und damit 34.000 weniger als im Juni des Vorjahres. Das entspricht einem Minus von 2,8 Prozent. Der Rückgang der Beschäftigtenzahlen von Mai bis Juni betrug jedoch nur 0,3 Prozent. Im Vergleich zum Juni 2019 betrug das Minus bei den Beschäftigtenzahlen 1,8 Prozent und fiel damit entgegen vieler Befürchtungen eher gering aus.

Auch die Umsatzzahlen lassen hoffen: Im Juni 2020 erzielte die Südwestindustrie nach vorläufigen Angaben einen Umsatz von knapp 26 Milliarden Euro. Im Vergleich zum - allerdings ungewöhnlich schwachen - Juni des Vorjahres bedeute dies ein Umsatzminus von einer Milliarde oder 3,6 Prozent.

11.45 Uhr: Aufatmen beim VfR Stockach: Kein Corona-Fall

Ein Spieler des VfR Stockach, in dessen direktem Umfeld eine Corona-Infektion aufgetreten ist, wurde negativ auf das Virus getestet. Nun soll das bereits zweimal verschobene Pokalhalbfinale des Südbadischen Fußballverbands gegen Rielasingen zeitnah ausgeführt werden.

10.45 Uhr: Grüne verlangen strengere Corona-Regeln in Zügen

Im Kampf gegen eine zweite Corona-Welle haben die Grünen schärfere Regeln in den Fernzügen der Bahn gefordert. So müsse die Bundespolizei kontrollieren, ob Fahrgäste eine Schutzmaske tragen und auch Bußgelder verhängen können, heißt es in einem Fünf-Punkte-Plan der Grünen, aus dem die "Süddeutsche Zeitung" zitiert.

"Notorische Maskenverweigerer“ müsse die Polizei des Zuges verweisen dürfen. Das konsequente Tragen der Masken entscheide über die Eindämmung des Corona-Virus und auch über die Akzeptanz des Verkehrsmittels Bahn, sagte Matthias Gastel, bahnpolitischer Sprecher der Grünen. Auch müsse das Reservierungssystem der Bahn Sitzplätze "möglichst auf Abstand" zuteilen, heißt es in dem Plan. Für Risikogruppen, also zum Beispiel ältere Menschen mit Vorerkrankungen, sollten eigene Wagen vorgehalten werden, in denen ein ausreichend großer Abstand immer gewährleistet ist.

9.42 Uhr: Scholz erteilt Verlängerung der Mehrwertsteuersenkung eine Absage

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat Forderungen aus der Wirtschaft nach einer längeren Mehrwertsteuersenkung eine Absage erteilt. "Wichtig ist, dass man am Anfang sagt, wann Schluss ist", sagte Scholz am Montag im SWR. Es sei lange darüber diskutiert worden. Die positiven Konjunktur-Effekte, die die befristete Mehrwertsteuersenkung ausgelöst hätten, würden von der Wirtschaft zum jetzigen Zeitpunkt gebraucht.

Die Menschen sollten jetzt kaufen und Investitionen nicht auf die lange Bank schieben, sagte Scholz weiter. Deutschland spüre bereits eine leichte wirtschaftliche Erholung - dies müsse verstärkt werden. Würde die Mehrwertsteuersenkung noch einmal verlängert, würde dieser Effekt "konterkariert". Die Entscheidung, "ob man sich eine neue Waschmaschine kauft, oder einen neuen Fernseher", könne in sechs Monaten getroffen werden. Um die Wirtschaft in der Corona-Krise zu entlasten und den Konsum anzukurbeln, wurde zum 1. Juli befristet bis zum Jahresende die Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent gesenkt. Der ermäßigte Satz beträgt für das halbe Jahr statt sieben nur noch fünf Prozent.

8.50 Uhr: Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten kommt laut Spahn diese Woche

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat bekräftigt, dass die Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten im Laufe dieser Woche in Kraft treten soll. Einen genauen Termin nannte er am Montag im ARD-„Morgenmagazin“ aber noch nicht: „Wir haben erste Entwürfe“, sagte der CDU-Politiker. „Wir wollen das gut abstimmen auch mit den Ländern, da das ja auch vor Ort dann an den Flughäfen zum Beispiel oder an den Bahnhöfen gelebt werden können muss. Und deswegen finde ich es wichtig, es gut zu machen.“

Er betonte, bis dahin gelte für alle Einreisenden aus Risikogebieten die Pflicht zu zwei Wochen Quarantäne. Er verwies zudem darauf, dass sich seit Samstag alle Einreisenden innerhalb von 72 Stunden nach der Ankunft in Deutschland auch ohne Krankheitsanzeichen kostenlos testen lassen können.

Auf die Frage, warum solche Testmöglichkeiten für Reiserückkehrer nicht schon früher geschaffen wurden, verwies Spahn darauf, dass man erst einmal Testkapazitäten habe aufbauen müssen. „Wir haben jetzt 1,2 Millionen Tests, die wir pro Woche schaffen können. Es wird im Moment etwa die Hälfte abgerufen.“ Spahn rechnet mit einer Zunahme der Tests, neben Reiserückkehrern auch etwa von Lehrern und Erziehern: „Wir werden sehen - da bin ich sehr sicher - in den nächsten Wochen, dass deutlich mehr getestet werden wird.“

7.45 Uhr: Großbritannien führt Corona-Schnelltests ein – Ergebnisse in weniger als 90 Minuten

Zur Eindämmung des Coronavirus will Großbritannien zwei neue Arten von Schnelltests einführen. Gesundheitsminister Matt Hancock sagte laut einer Mitteilung seines Ministeriums vom frühen Montagmorgen: „Millionen neuer Coronavirus-Schnelltests werden vor Ort in weniger als 90 Minuten Ergebnisse liefern und uns helfen, Übertragungsketten schnell zu unterbrechen.“ Ab der kommenden Woche würden Krankenhäusern, Pflegeheimen und Laboren rund 5,8 Millionen DNA- und 450 000 Abstrichtests zur Verfügung gestellt, hieß es weiter.

Beide Tests könnten Covid-19 und andere vor allem im Winter wütende Viren wie Grippeviren nachweisen, hieß es weiter. Dadurch werde die Testkapazität enorm erhöht. Für die Durchführung der Tests sei kein geschultes medizinisches Fachpersonal erforderlich, was bedeute, dass sie auch in eher nicht-klinischen Umgebungen durchgeführt werden könnten. „Die Tatsache, dass mit diesen Tests sowohl Grippe als auch Covid-19 nachgewiesen werden kann, wird uns auf dem Weg in den Winter enorm helfen, so dass die Patienten den richtigen Rat befolgen können, um sich und andere zu schützen“, sagte Hancock.

7.15 Uhr: Menschen können laut neuer Corona-Studie Hunde und Katzen anstecken

Haustiere wie Hunde und Katzen können von Menschen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert werden. Diese Annahme von Wissenschaftlern hat jetzt eine Studie italienischer Forscher an einer verhältnismäßig großen Zahl von Tieren bestätigt. Die Wissenschaftler hatten 540 Hunde und 277 Katzen in Norditalien, vor allem in der Lombardei, untersucht. Die Tiere lebten in Haushalten mit Corona-Patienten oder in besonders stark von Corona betroffenen Gebieten. Bei 3,4 Prozent der Hunde und 3,9 Prozent der Katzen konnten die Forscher Antikörper gegen das Virus nachweisen. Das deutet auf eine zurückliegende Infektion hin.

Die Tests auf Viren in Abstrichen aus dem Mund-, Nasen-, Rachenraum waren bei allen Tieren negativ - die Virenausscheidung endet nach zwei Wochen. Getestet wurde zwischen März und Mai 2020. Die Ergebnisse der Studie wurden vorab veröffentlicht und noch nicht von wissenschaftlichen Fachkollegen begutachtet.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 2. August: 

20.49 Uhr: Paul-Ehrlich-Institut über zeitnahe Zulassung der Corona-Impfung: „Die Zuversicht ist groß“

Das für die Zulassung von Impfstoffen in Deutschland zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) macht Hoffnung auf eine vergleichsweise schnelle Verfügbarkeit einer Corona-Impfung. „Die Zuversicht ist groß, denn wir haben gerade in den letzten Wochen erlebt, dass wir aus den ersten klinischen Prüfungen Ergebnisse erhalten haben, die zeigen, dass einige Impfstoffe tatsächlich eine spezifische Immunreaktion beim Menschen gegen Coronavirus 2 induzieren können“, sagte PEI-Präsident Klaus Cichutek am Sonntagabend im ZDF-„heute-journal“. „Das sind sehr gute Neuigkeiten.“

Weltweit gebe es 140 bis 150 Impfstoffprojekte in diesem Bereich. „Wir haben bereits 26 klinische Prüfungen laufen, und auch 6 dieser klinischen Prüfungen befinden sich bereits in einem Stadium, wo noch mal statistisch signifikant Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten am Menschen erhoben werden“, erklärte Cichutek. In sogenannten Phase-III-Studien wird überprüft, ob ein Impfstoff tatsächlich vor einer Infektion schützt.

19.01 Uhr: Nächtliche Ausgangssperre in Melbourne wegen Corona

In Australiens zweitgrößter Stadt Melbourne ist wegen der Corona-Pandemie eine nächtliche Ausgangssperre angekündigt worden. Der Regierungschef des Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews, sagte Journalisten, die Ausgangssperre solle von Sonntag an jeden Abend um 20 beginnen. Sie gelte jeweils bis 5 Uhr des Folgetags. Ausnahmen gibt es für Menschen, die zur Arbeit oder von dort nach Hause fahren oder die sich um jemand anderen kümmern. Einwohner Melbournes dürfen nur noch einmal am Tag Einkaufen und nicht mehr als eine Stunde draußen Sport machen - und das nur im Umkreis von fünf Kilometern um ihr Zuhause.

18.09 Uhr: Bange Blicke der Narren in Singen auf die nächste Saison

Singener Narren wollen langfristig dem Virus eine Nase drehen, die Poppele-Chef Stephan Glunk glaubt an die Zukunft der Fastnacht. Für die nächste Saison sieht‘s aber eher düster aus. Vorbereitungen für eine Fastnacht 2021 stehen bisher auch nicht auf dem Plan, denn schon jetzt seien alle Narrentreffen abgesagt. „Wir können uns auch einen Umzug nicht vorstellen“, doch schließt Glunk eine Fastnacht im kleinen Rahmen mit Narrenbaumstellen am Rathausplatz nicht aus.

17.15 Uhr: Schule in Zeiten von Corona: Künftig gibt‘s Tablets und PCs zum Ausleihen

Geld für Schulen in der Region: Vom Lernen Zuhause während des Corona-Lockdowns sind alle Schüler betroffen. Doch nicht jeder Schüler verfügt über die notwendigen technischen Mittel, um Zuhause mit dem Unterrichtsstoff zu arbeiten. Helfen soll hier das Sofortausstattungsprogramm von Bund und Land: Die Engener Schulen können mit einem Betrag von rund 141.000 Euro rechnen.

16 Uhr: Maskenverweigerer randalieren auf KLM-Flug von Amsterdam nach Ibiza

Zwei Maskenverweigerer haben auf einem KLM-Flug von Amsterdam nach Ibiza randaliert und sind nach der Landung von spanischen Sicherheitskräften festgenommen worden. Die beiden Männer hätten sich auf dem Flug am Freitag geweigert, Masken zu tragen, und andere Passagiere verbal und körperlich angegriffen, sagte ein KLM-Sprecher am Sonntag. Beide Männer seien betrunken gewesen und auf Anweisung des Piloten in Schach gehalten worden. Passagiere hätten mitgeholfen.

15.04 Uhr: Sechs Prozent der Lehrer zählen sich zur Corona-Risikogruppe

Rund sechs Prozent der Lehrer bleiben angesichts der Coronakrise mit einem Attest dem Klassenzimmer fern. Das ergab eine Umfrage des Kultusministeriums im Juli unter öffentlichen Schulen im Land. Diese Lehrer zählen sich zum Beispiel wegen Vorerkrankungen zur Corona-Risikogruppe. Weniger als ein Prozent der Schüler seien auf Wunsch der Eltern zudem in den Wochen vor den Sommerferien nicht in die Schule gekommen. Beide Werte seien erfreulich gering, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Fast alle der knapp 4000 öffentlichen Schulen hätten an der Umfrage teilgenommen.

14.18 Uhr: Altmaier und Söder für schärfere Strafen bei Corona-Regelverstößen

Aus Sorge vor erneut steigenden Corona-Infektionszahlen plädieren Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für härtere Strafen bei Regelverstößen. „Wer andere absichtlich gefährdet, muss damit rechnen, dass dies für ihn gravierende Folgen hat“, sagte Altmaier in Berlin. „Wir dürfen den gerade beginnenden Aufschwung nicht dadurch gefährden, dass wir einen erneuten Anstieg der Infektionen hinnehmen.“ Söder verlangte, die Bahn müsse dafür sorgen, dass Fahrgäste sich an die Maskenpflicht halten. „Wer dagegen verstößt, muss die Konsequenzen tragen. Ich bin hier für höhere Bußgelder und habe Verkehrsminister Andreas Scheuer gebeten, darüber mit der Bahn zu sprechen.“

13.53 Uhr: Hamburger Polizei sprengt Fetisch- und Swinger-Partys

Die Hamburger Polizei hat eine Fetisch-Party und eine Swinger-Party gesprengt. In beiden Fällen war massiv gegen die Corona-Regeln verstoßen worden, wie ein Sprecher sagte. So hätten im Keller einer Sexboutique auf der Reeperbahn etwa 65 teils in Lack und Leder gekleidete Menschen in der Nacht zum Sonntag gefeiert. Bei lautstarker Musik vom DJ und mit Lichtorgel und Nebelmaschine sei auch getanzt worden. Viel zu viele Menschen hätten sich auf zu engem Raum befunden. „Die Luft war stark verbraucht“, sagte der Sprecher. Im Hamburger Bezirk Bergedorf sei über Facebook unter dem Motto „Your Pride Fuck is not cancelled“ offenkundig zu einer Sexparty aufgerufen worden. Sogar einen Shuttle-Service vom S-Bahnhof Tiefstack habe es gegeben.

13.45 Uhr: Die Wellen schlagen hoch: Gesperrte Uferbereiche sorgen für Unmut und übervolle Strandbereiche anderswo

In Sipplingen und Bodman-Ludwigshafen wurden am Wochenende wie zu Beginn der Corona-Pandemie Uferbereiche gesperrt. Das sorgt für Unmut bei den Badegästen und überfüllte Badebereiche in Überlingen und an Ludwigshafens Waschplatz. Ein Rundgang über die Badestellen zwischen Bodman im Westen und Überlingen-Nußdorf im Osten.

13.25 Uhr: Fast 10 000 Corona-Tests für Reiserückkehrer in Bayern

Fast 10 000 Reisende haben sich an den bayerischen Teststationen an der Grenze zu Österreich und den Hauptbahnhöfen München und Nürnberg auf das Coronavirus testen lassen. Den größten Andrang gab es mit mehr als 5000 Tests am Samstag, wie ein Sprecher des bayerischen Roten Kreuzes (BRK) in München am Sonntag auf Twitter mitteilte. Seit Donnerstag gibt es die drei Teststationen an den Autobahnen 3, 8 und 93 sowie an den Hauptbahnhöfen München und Nürnberg.

Das BRK betreibt diese zusammen mit Freiwilligen von anderen Hilfsorganisationen. Bis zu 13 000 Abstriche können die Mitarbeiter dort täglich machen. Auch an den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen können sich Reiserückkehrer kostenlos auf eine Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 untersuchen lassen.

12.34 Uhr: 240 Corona-Neuinfektionen - Weiterer Ausbruch auf Gemüsehof in Bayern

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 240 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Diese niedrige Zahl, weniger als ein Drittel der Werte der Vortage, erklärt sich wohl zumindest teilweise dadurch, dass an Wochenenden nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten übermitteln. Am Samstag hatte die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei 955 gelegen. Das war die höchste gemeldete tägliche Fallzahl seit Anfang Mai - abgesehen vom lokalen Corona-Ausbruch beim Fleischfabrikanten Tönnies Mitte Juni.

Seit Beginn der Pandemie haben sich mindestens 209 893 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Sonntagmorgen mitteilte (Datenstand 2.8., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9141. Bis Sonntagmorgen hatten 192 900 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Damit sind rechnerisch rund 7850 Menschen in Deutschland akut mit dem Erreger infiziert.

Nach dem massiven Corona-Ausbruch auf einem Gemüsehof im niederbayerischen Mamming wurden in einem weiteren Betrieb der Gemeinde 27 Corona-Infizierte ermittelt. Wie das Landratsamt Dingolfing-Landau am Samstagabend mitteilte, wurden die Infizierten und ihre Kontaktpersonen umgehend isoliert. „Aufgrund der räumlichen Nähe der beiden Mamminger Betriebe gab es offenbar Kontakte zwischen den Saisonarbeitskräften, die zu einer Übertragung des Virus geführt haben“, sagte Landrat Werner Bumeder laut Mitteilung. In dem neu betroffenen Betrieb arbeiten etwa 600 Menschen. Bei dem vorherigen Ausbruch auf einem anderen Gemüsehof in Mamming hatten sich mit Stand Freitagabend 232 Erntehelfer mit dem Coronavirus infiziert. Seit Donnerstag werden alle Saisonarbeitskräfte im Landkreis getestet.

10.40 Uhr: 18 Polizisten bei Demonstration gegen Corona-Politik in Berlin verletzt
- Auflösung der Kundgebung zog sich bis in die Nacht

 Bei der Demonstration von Corona-Leugnern am Samstag in Berlin sind nach Polizeiangaben 18 Einsatzkräfte verletzt worden. Drei würden im Krankenhaus behandelt, teilte die Polizei in der Nacht zum Sonntag mit. Mehr als 20.000 Menschen hatten zuvor unter Missachtung der Abstandsregeln und ohne Mund-Nasen-Schutz gegen die Corona-Politik der Regierung protestiert.

Wegen der Missachtung der Auflagen löste die Polizei am späten Nachmittag die Kundgebung auf. Die Auflösung zog sich bis in die Nacht hinein. Am Brandenburger Tor hatten am späten Abend noch hunderte Menschen aus. Auf Twitter teilte die Polizei mit, es würden Anzeigen erstellt und teilweise Menschen weggetragen.

Zu der Demonstration waren Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet angereist, aufgerufen hatte unter anderem die Stuttgarter Initiative Querdenken 711. Neben Corona-Leugnern und Impfgegnern waren auch viele Teilnehmer mit eindeutig rechtsgerichteten Fahnen oder T-Shirts in der Menge. 

08.48 Uhr: Studie: Vor allem Jüngere wirtschaftlich von Corona-Krise betroffen

Vor allem Jüngere haben laut einer Umfrage die Corona-Krise wirtschaftlich gespürt. Das zeigt eine Studie im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Je älter die Menschen in Deutschland waren, desto seltener hatten sie Einbußen, heißt es in dem Papier, für das 1000 Menschen vom Marktforscher Nielsen repräsentativ befragt wurden.

Demnach berichtete fast ein Drittel (31 Prozent) aller Befragten von finanziellen Einbußen bei sich oder in der Partnerschaft, etwa wegen Kurzarbeit oder Auftragsmangels bei Selbstständigkeit. 68 Prozent gaben an, keine negativen Folgen in der Haushaltskasse zu haben.

Jüngere Menschen waren dabei weit überdurchschnittlich von der Krise betroffen: Bei den 18- bis 29-Jährigen berichtete jeder Zweite (50 Prozent) von wirtschaftlichen Einbußen und bei den 30- bis 39-Jährigen noch 38 Prozent. An den Älteren ging die Pandemie demnach finanziell sehr oft folgenlos vorbei: Nur 15 Prozent der über 60-Jährigen spürten Einbußen, 85 Prozent gaben das nicht an.

Auch bei Familien machten sich die Corona-Krise bemerkbar, wie die Studie weiter zeigt. Während Singles und Paare wenig betroffen waren, berichteten Haushalte mit drei bis vier und mehr als fünf Personen häufiger über Folgen für das Portemonnaie (42 bzw. 54 Prozent).

Jüngere Menschen waren vermutlich öfter die Leidtragenden, da sie eher in Jobs arbeiten, die von der Krise stärker betroffen sind und zudem häufiger schlechtere Verträge haben als ältere Menschen, erklärten die Marktforscher. Hinzu komme, dass Rentner nicht von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit betroffen sind.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 1. August: 

19.41 Uhr: WHO erwartet "sehr lange" Coronavirus-Pandemie

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erwartet eine "sehr lange" Coronavirus-Pandemie. Das erklärte das Notfallkomitee der WHO am Samstag in Genf - sechs Monate, nachdem die Organisation den internationalen Notstand ausgerufen hatte. Zugleich warnte das Komitee vor der Gefahr, dass wegen des "sozio-ökonomischen Drucks" eine Ermüdung bei den Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus eintreten könne.

Weltweit haben sich nach einer Zählung von AFP bislang rund 17,5 Millionen Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Mehr als 680.000 Menschen starben bereits an den Folgen der Infektion.

18.25 Uhr: Anti-Corona-Demo in Berlin: Polizei holt Veranstalter von der Bühne

Bei der Auflösung der Kundgebung von Gegnern staatlicher Corona-Auflagen in Berlin hat die Polizei die Veranstaltungsbühne besetzt. Mehrere Vertreter der Veranstalter wurden unter Protestrufen von Kundgebungsteilnehmern von der Bühne geholt. Als sich eine Person dagegen wehrte, gingen die Beamten mit Körpereinsatz vor.

Zuvor hatte die Polizei die zunächst etwa 20 000 Teilnehmer der Kundgebung mehrfach aufgefordert, den Bereich auf der Straße des 17. Juni zu räumen. Nach anfänglichen Bitten wies ein Polizeisprecher darauf hin, dass die Demonstranten nun Ordnungswidrigkeiten begingen. Das wurde stets von Buh- und Protestrufen begleitet.

Viele Teilnehmer wanderten dennoch ab oder verteilten sich auf den Wiesen des angrenzenden Tierparks. Etwa 3000 versammelten zwischenzeitlich sich vor dem nahen Reichstag. Vor der Bühne der Kundgebung hielt sich zunächst noch ein harter Kern der Teilnehmer.

Die Polizei hatte die Kundgebung beendet, weil die Veranstalter nicht in der Lage gewesen seien, die Hygienemaßnahmen einzuhalten. Dies war auch bei der Demonstration zuvor der Fall. „Aufgrund der Nichteinhaltung der Hygieneregeln wurde eine Strafanzeige gegen den Leiter der Versammlung gefertigt“, twitterte die Polizei. Die Veranstalter erklärten die Demonstration anschließend für beendet.

17.42 Uhr: Lucha: Demo gegen Corona-Auflagen ist „zynisch und verantwortungslos“

Der baden-württembergische Sozialminister Manne Lucha ist mit den demonstrierenden Gegnern staatlicher Corona-Auflagen in Berlin am Samstag hart ins Gericht gegangen. „Ich halte das in der derzeitigen Phase für zynisch und verantwortungslos“, sagte der Grünen-Politiker der dpa. Das Demonstrationsrecht sei ein hohes Gut unserer Verfassung. „Aber es ist schon schwer vermittelbar, dass wir Badeseen sperren und den Menschen hohe Auflagen in ihrem Alltag zumuten, während Tausende von Menschen ohne Abstand gegen Regeln demonstrieren, die sie und uns alle vor einer zweiten Infektionswelle schützen sollen.“

In Berlin hatten am Samstag nach Polizeiangaben etwa 20 000 Menschen auf der Straße des 17. Juni nahe des Brandenburger Tores trotz steigender Infektionszahlen gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. Sie forderten ein Ende aller Auflagen. Nach Polizeiangaben und laut Beobachtern wurden dabei die Hygienevorgaben wie Abstand und Mund-Nasen-Schutz nicht eingehalten.

Zu den Demonstranten gehörten auch Anhänger der Initiative „Querdenken 711“, die in Stuttgart bereits wiederholt demonstriert hatte. Michael Ballweg, Gründer der Stuttgarter Initiative, sagte zum Auftakt der später abgebrochenen Kundgebung in Berlin unter dem Jubel der Teilnehmer in der Hauptstadt: „Das Freiheitsvirus hat Berlin erreicht.“

Unverständnis für die Demo gab es von politischer Seite. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken schrieb auf Twitter: „Tausende #Covidioten feiern sich in #Berlin als "die zweite Welle", ohne Abstand, ohne Maske. Sie gefährden damit nicht nur unsere Gesundheit, sie gefährden unsere Erfolge gegen die Pandemie und für die Belebung von Wirtschaft, Bildung und Gesellschaft. Unverantwortlich!“ Brandenburgs CDU-Landtagsfraktionschef Jan Redmann schrieb auf Twitter: „Wieder 1000 Neuinfektionen/Tag und in Berlin wird gegen Coronaauflagen demonstriert? Diesen gefährlichen Blödsinn können wir uns nicht mehr leisten.“

17.31 Uhr: Sommerhitze im Südwesten - aber kein Chaos an den Badeseen

Das befürchtete Chaos an den Badeseen in Baden-Württemberg ist trotz der hochsommerlichen Temperaturen am Samstag ausgeblieben. An vielen Badestellen herrschte zwar Betrieb, allerdings hatten die Behörden in den vergangenen Tagen immer wieder vor einer Überfüllung gewarnt, Kontrollen verstärkt und einige Zugänge zu den Seen gesperrt.

Sozialminister Manne Lucha (Grüne) hält eine Schließung in Notfällen auch für sinnvoll. Es sei zwar nicht möglich, Zugänge generell zu kontrollieren, weil Badeseen öffentlicher Raum seien, sagte er. Dennoch müssten die Corona-Abstandsregeln eingehalten werden. „Die Pandemie schlummert nur“, warnte er am Samstag. Daher sei es auch nachvollziehbar, wenn örtliche Behörden Badestellen komplett schließen würden, sollten sich zu viele Menschen dort aufhalten. Allerdings müsse eine solche Entscheidung bereits vor den Badetagen getroffen werden.

Bei der Sommerhitze hatten zahlreiche Gemeinden am Wochenende einen Ansturm von Besuchern befürchtet. Einige Kommunen hatten vorgesorgt: So hatte die Gemeinde Sipplingen am Bodensee bereits am Freitag einige Bereiche der Uferanlage und des Westhafens gesperrt. Diese Sperrungen sollen bis zum 15. September jeweils von Freitag bis Sonntag tagsüber gelten. 

17.07 Uhr: Mehr als 2800 Reisende an Grenze zu Österreich auf Corona getestet

Mehr als 2800 Reisende haben sich seit Donnerstag an den bayerischen Teststationen an der Grenze zu Österreich auf das Coronavirus testen lassen. Wegen der vielen Urlaubsrückkehrer sei am Samstag besonders viel los gewesen, sagte ein Sprecher des bayerischen Roten Kreuzes (BRK) in München. In Spitzenzeiten habe die Wartezeit aber nicht mehr als eine halbe Stunde betragen. Das BRK betreibt die drei Teststationen an Autobahnrastplätzen sowie an den Hauptbahnhöfen München und Nürnberg zusammen mit Freiwilligen von anderen Hilfsorganisationen. Bis zu 13 000 Abstriche können die Mitarbeiter dort täglich machen.

16.31 Uhr: 955 neue Corona-Infektionen - R-Werte steigen an

Der Trend zu zunehmenden Corona-Infektionszahlen hält am Wochenende an. Auch die Reproduktionszahlen steigen. Rechnerisch sind derzeit rund 8000 Menschen in Deutschland infiziert.

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 955 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit bleiben die täglichen Fallzahlen weiterhin auf einem hohen Niveau. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich somit mindestens 209 653 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Samstagmorgen im Internet meldete (Datenstand 1.8., 0.00 Uhr).

Am Freitag hatte die Zahl der täglich registrierten Neuinfektionen bei 870 gelegen. Aufgrund der steigenden Fallzahlen fürchtet das RKI eine Trendumkehr in Deutschland. Grund dafür sei Nachlässigkeit bei der Einhaltung der Verhaltensregeln.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag nach RKI-Angaben bei 9148 - das waren sieben mehr als am Vortag. Bis Samstagmorgen hatten 192 700 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Damit wären rechnerisch derzeit etwa 7800 Menschen in Deutschland mit dem Coronavirus infiziert.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 1.8., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,13 (Vortag: 1,06). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 1.8., 0.00 Uhr, bei 1,20 (Vortag: 1,19). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

15.53 Uhr: 20.000 Corona-Leugner und Rechte ziehen durch Berlin

Tausende Corona-Leugner, Verschwörungsideologen und Rechtsextremisten aus dem ganzen Bundesgebiet sind am Samstag durch die Berliner City-Ost gezogen. An dem Aufzug beteiligten sich nach Angaben der Polizei in Spitzenzeiten bis zu 20.000 Teilnehmer. Die meisten Demonstranten trugen keinen Mund-Nasen-Schutz und hielten die Abstandsregeln nicht ein. Die Polizei griff nicht ein oder war laut Beobachtern an vielen Orten auch gar nicht präsent. Nach Angaben einer Polizeisprecherin ist gegen den Veranstalter, einer Privatperson, wegen der nicht eingehaltenen Demonstrationsauflagen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.

In dem Aufzug waren Flaggen des Deutschen Reiches und Symbole der verschwörungsideologischen QAnon-Bewegung zu sehen. Aktivisten verteilten das rechtsextrem-ausgerichtete Compact-Magazin. Auf einem Transparent wurde gefordert, Politiker wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Charité-Chefvirologen Christian Drosten „wegzusperren“. Menschen mit Mund-Nasen-Schutz wurden von den Demonstranten angepöbelt.

14.32 Uhr: Start für kostenlose Tests für Reiserückkehrer

Im Kampf gegen eine Ausbreitung des Coronavirus über die Sommerreisezeit sollen auf breiter Front freiwillige Tests bei Urlaubsrückkehrern anlaufen. Seit Samstag können sich alle Einreisenden innerhalb von 72 Stunden nach der Ankunft in Deutschland auch ohne Krankheitsanzeichen kostenlos testen lassen. Das legt eine Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) fest. Dies soll zum Beispiel in Teststellen an Flughäfen, in Gesundheitsämtern und Arztpraxen möglich sein. Die Kosten trägt letztlich der Staat.

Spahn rief dazu auf, die neuen Testmöglichkeiten zu nutzen. „Wer von einer Reise zurückkommt, sollte sich testen lassen – freiwillig und kostenlos.“ Die steigenden Infektionszahlen in Deutschland seien ein deutliches Warnsignal. „Das Virus macht keine Ferien.“ Die Tests sollen ein weiteres Instrument sein, um zu vermeiden, dass sich viele Infizierte unbemerkt über Deutschland verteilen.

10.50 Uhr: Ökonomen warnen vor großen Folgeschäden durch zweite Welle

Führende Ökonomen haben sich besorgt über die gestiegene Zahl der täglichen Corona-Infektionen geäußert. „Eine zweite Welle könnte wirtschaftlich schädlicher sein als die erste Welle. Denn viele Unternehmen sind angeschlagen, haben hohe Schulden und kaum mehr Rücklagen“, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, der „Rheinischen Post“ (Samstag).

Die Erfahrung der USA zeige, dass klare Regeln und frühzeitige Beschränkungen wichtig seien, um eine Infektionswelle so gering wie möglich zu halten und den wirtschaftlichen Schaden zu begrenzen. „Nur wenn sich die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung verantwortlich verhält, kann es gelingen, die Restriktionen zeitlich zu begrenzen und den Schaden zu minimieren“, sagte Fratzscher.

Der Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, ermahnte die Bundesregierung, angesichts des Infektionsgeschehens einen zweiten bundesweiten Lockdown nicht übereilt zu verhängen. „Ein bundesweiter Lockdown setzt eine epidemische Lage von nationaler Tragweite voraus“, sagte Hüther der Zeitung. Eine solche nationale Gefahrenlage sei derzeit aber nicht gegeben. „Ich halte einen zweiten bundesweiten Lockdown für weder geboten noch mit Blick auf die sozialen und ökonomischen Kollateraleffekte für verantwortlich“, sagte der IW-Chef. „Es muss um regionale Antworten gehen“, sagte Hüther.

Auch Mittelstands-Präsident Mario Ohoven appelliert an die Politik, im Falle steigender Infektionszahlen einen zweiten Lockdown zu verhindern. „Es wäre unverantwortlich, die deutsche Wirtschaft durch einen weiteren Lockdown in den Ruin zu treiben“, sagte der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Auch wenn lokale Ausbrüche zu partiell erhöhten Infektionszahlen führen, darf daraus kein zweiter Shutdown entstehen“, mahnte Ohoven.

08.10 Uhr: Wie die Tafeln unter Corona leiden

Ein halbes Jahr nach Beginn der Krise scheinen sich viele soziale Einrichtungen vom ersten Corona-Straucheln erholt zu haben. Bei einigen wachsen jedoch die finanziellen Nöte. Denn Schutzschirme gibt es nicht für alle.

Von der Tür bis zum Ende des Gebäudes und den Gehweg entlang: Eine halbe Stunde vor Öffnung stehen die Menschen vor der Potsdamer Tafel schon mindestens 25 Meter an. Ganz vorne steht Khavani mit ihrer Tochter Mariam. Wie all die anderen in der Schlange sind sie gekommen, um sich ihre Lebensmittelration für die kommenden Tage zu holen. „Wir sind sehr froh, wieder hier sein zu können“, sagt Khavani. Normalerweise kommen sie jeden Freitag zur Potsdamer Tafel. Aber die Türen blieben wochenlang geschlossen.

Denn genauso überraschend wie Corona für die meisten Menschen kam, wurden auch die Tafeln vom Virus überrascht. Im April war knapp die Hälfte der 949 Tafeln in Deutschland vorübergehend geschlossen. Damit keiner der Kunden auf die Grundnahrungsmittel verzichten musste, haben sie vielerorts geliefert.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 31. Juli:

22.00 Uhr: Corona-Testcenter am Stuttgarter Flughafen öffnet am Montag

Flugreisende, die aus Risikogebieten zurückkommen, können sich ab Montag nach ihrer Landung am Flughafen Stuttgart auf das Coronavirus testen lassen. Das teilte die Flughafen Stuttgart GmbH am Freitag mit. Im August werde pro Tag mit bis zu 1000 Tests gerechnet.

Auslandsurlauber können sich schon von diesem Samstag an bei der Rückkehr nach Deutschland kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten sollen sich zudem in Kürze auf Aufforderung bei der Einreise verpflichtend testen lassen müssen. Dazu ist eine Anordnung vorgesehen, die laut Bundesgesundheitsministerium derzeit in der Abstimmung mit den Ländern ist und die voraussichtlich im Verlauf der nächsten Woche in Kraft treten soll.

Nach Angaben der Landesregierung soll es neben einer stationären Testeinrichtung am Stuttgarter Flughafen eine mobile Möglichkeit am weniger genutzten Airport in Friedrichshafen geben.

19.42 Uhr: 84 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist seit Beginn der Pandemie in Baden-Württemberg auf mindestens 37.317 gestiegen. Am Freitag wurden 84 weitere Fälle gemeldet, wie das Sozialministerium in Stuttgart mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Derzeit seien geschätzt 1022 Menschen im Land infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gab die Behörde weiter mit 1847 an. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg wie am Vortag mit 1,04 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

18.40 Uhr: Infektionsfall in einer Konstanzer Flüchtlingsunterkunft bestätigt

In der Flüchtlingsunterkunft in der Konstanzer Stromeyersdorfstraße ist eine Corona-Erkrankung aufgetreten. Erkrankt sei eine erwachsene Person, wie Marlene Pellhammer, Sprecherin des Landratsamts Konstanz, bestätigt. Die Person befinde sich inzwischen in Isolation und zwar außerhalb der Gemeinschaftsunterkunft. Auch die Kontaktpersonen der erkrankten Person hätten ermittelt werden können und seien in Quarantäne an einem Ort außerhalb der Flüchtlingsunterkunft, erläutert Pellhammer auf Nachfrage des SÜDKURIER weiter. Die Kontaktpersonen seien aber alle negativ auf Covid-19 getestet worden.

17.04 Uhr: Erster positiver Corona-Fall nach Test am Flughafen in Friedrichshafen

Ein weiterer Mensch aus dem Bodenseekreis ist seit Donnerstag positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach Angaben des Landratsamtes (LRA) Bodenseekreis sei der Fall ein Ergebnis der freiwilligen Tests gewesen, die das LRA seit Mittwoch am Flughafen Friedrichshafen für Reiserückkehrer aus Risikogebieten anbietet. Das Flugzeug kam aus Skopje in Nordmazedonien.

16.29 Uhr: Kinder dürfen mit Rotznase in Kita und Schule gehen

Kinder mit laufender Nase sollen auch in Zeiten der Corona-Pandemie aus Sicht von Experten weiter in die Kita oder zur Schule gehen dürfen. „Schnupfen ohne weitere Krankheitszeichen ist, genauso wie leichter oder gelegentlicher Husten beziehungsweise Halskratzen, kein Ausschlussgrund“, heißt es in einer Empfehlung des Landesgesundheitsamts, die das Gesundheitsministerium am Freitag veröffentlichte. Zu Hause bleiben müssen hingegen Kinder bei Fieber ab 38 Grad, trockenem Husten oder einer Störung des Geschmacks- oder Geruchssinns. Erst nach einem ganzen Tag ohne solche akuten Symptome darf das Kind zurück in Kita und Schule.

Wird ein Kind positiv auf das Coronavirus getestet, darf es erst nach 48 symptomfreien Stunden zurückkehren - aber frühestens 10 Tage nach Beginn der Symptome. Gesunde Geschwister dürfen weiter in die Kita oder die Schule gehen, solange keine Quarantäne verordnet wurde. Wie auch schon vor der Corona-Pandemie gilt, dass Kinder, die eindeutig krank sind, nicht in die Kindertageseinrichtung, Kindertagespflegestelle oder Schule gebracht werden.

15.23 Uhr: Bodman-Ludwigshafen lockert neues Badeverbot

Die Verwaltung von Bodman-Ludwigshafen lockert das am Mittwoch neu erlassene Lager- und Badeverbot an öffentlichen Ufern. Die Gemeinde teilte am Freitag mit: "Beim Badeverbot haben wir uns von vielen Protesten unserer Einwohner und Urlauber überzeugen lassen und haben nachgesteuert."

Nun gilt, dass von Montag bis Donnerstag das reine Baden/Schwimmen in den Uferanlagen wieder erlaubt sei, "also Handtuch hinlegen, raus aus den Klamotten, Schwimmen, Abtrocken, Anziehen – mehr nicht", so die Mitteilung. Das Gleiche gelte von Freitag bis Sonntag vor 10 Uhr morgens und ab 17 Uhr nachmittags. Das Lagern und Grillen sei jedoch durchgängig verboten.

14.47 Uhr: Pokalhalbfinale in Stockach fällt aus – Corona-Verdacht im Umfeld eines Spielers

Es sollte am Samstag der erste große Start im Amateurfußball der Region werden, wenn der VfR Stockach und der 1. FC Rielasingen-Arlen um den Einzug in das Finale des SBFV-Pokals kämpfen. Doch nun wurde die Partie abgesagt, wie der Südbadische Fußballverband mitteilte. Der Grund: Im Umfeld eines Spielers des VfR Stockach ist eine Corona-Infektion aufgetreten. Der Spieler befinde sich nun in Quarantäne, heißt es in der Mitteilung des SBFV. Die Stadt Stockach habe daraufhin das Spiel aus Infektionsschutzgründen untersagt.

14.10 Uhr: Auswärtiges Amt spricht Reisewarnung für Teile Spaniens aus

Wegen der stark steigenden Zahl von Corona-Infektionen in Spanien warnt das Auswärtige Amt nun vor touristischen Reisen in drei Regionen des beliebtesten Urlaubslands der Deutschen. Betroffen von der formellen Reisewarnung sind nach einer Mitteilung des Auswärtigen Amts vom Freitag Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und den Stränden der Costa Brava sowie die westlich davon im Landesinneren liegenden Regionen Aragón und Navarra, nicht aber Mallorca und auch nicht die Kanaren.

Bisher hatte das Ministerium nur von Urlaubsreisen in die drei stark betroffenen Regionen abgeraten. Das ist quasi eine Alarmstufe unter der Reisewarnung, die nun auch eine kostenlose Stornierung von Reisen ermöglicht. Nun nahm aber am Freitag das Robert Koch-Institut (RKI) die drei Regionen in die Liste der Risikogebiete auf, die von den Reisehinweisen- und warnungen des Auswärtiges Amts (AA) unabhängig geführt wird. Die Reisewarnung des AA war daraufhin erwartet worden.

13.40 Uhr: Bayern führt Maskenpflicht an Schulen ein

Für das neue Schuljahr führt Bayern eine Maskenpflicht an Schulen ein. Sie werde bis zum Platz im Klassenzimmer gelten - auch in Grundschulen, sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Freitag in München. Bisher habe nur ein Gebot bestanden. Je nach Entwicklung der Corona-Pandemie sei regional auch eine Maskenpflicht im Unterricht möglich.

Die Maskenplicht ist Teil eines Vier-Stufen-Systems, das der Freistaat zum Schulstart im September einführen wird. Es richtet sich nach dem Infektionsgeschehen in den jeweiligen Regionen. Ziel nach den Sommerferien sei der Regelbetrieb unter besonderen Hygienebedingungen, sagte Piazolo. Die Schulen starten am 8. September. Bei hohen Infektionszahlen in einer Region könne in den dortigen Schulen auch eine Rückkehr zum Distanzunterricht von zu Hause aus nötig sein - die vierte Stufe. In den Stufen zwei und drei des Systems werden schrittweise zuerst eine Maskenpflicht im Unterricht und dann auch wieder verschärfte Mindestabstände gelten.

12.50 Uhr: Erstmals Urlauber auf Mallorca wegen Corona-Infektion in Quarantäne

Erstmals seit der Wiedereröffnung der Balearen-Inseln mit Mallorca für den internationalen Tourismus ist eine Person im Urlaub nach Behördenangaben positiv auf das Coronavirus getestet und in Quarantäne geschickt worden. Es handele sich um eine Person aus Spanien, die zusammen mit neun ebenfalls aus Spanien kommenden Begleitern in einem Hotel untergebracht worden sei, sagte eine Sprecherin der regionalen Gesundheitsbehörde am Freitag. Damit korrigierte sie frühere Angaben der Behörde, es gebe mehrere infizierte Urlauber.

12.10 Uhr: Landkreis Konstanz unterstützt Künstler: Kreative Köpfe können bis zu 4500 Euro Fördergelder erhalten

Hilfe in Corona-Zeiten: Der Landkreis Konstanz will freischaffenden Künstlern finanziell unter die Arme greifen. Er stellt eine Förderung für Projekte von Einzelpersonen und Künstlergruppen bereit. Bewerben können sich die Künstler bis zum 15. September. Hier finden Sie alle Details.

Künstler sollen nicht perspektivlos in die Zukunft schauen. Sie sollen, wie hier unter der Schänzlebrücke in Konstanz, die Welt etwas ...
Künstler sollen nicht perspektivlos in die Zukunft schauen. Sie sollen, wie hier unter der Schänzlebrücke in Konstanz, die Welt etwas bunter gestalten. | Bild: Reinhardt, Lukas

12.01 Uhr: Erster Todesfall in Vietnam in Verbindung mit Corona

In Vietnam ist erstmals ein Mensch in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Das gab am Freitag die Regierung in dem südostasiatischen Land bekannt, das bisher als sehr erfolgreich im Kampf gegen die Corona-Pandemie gilt. Jedoch gibt es schon seit Tagen Angst vor einer zweiten Welle: In der Küstenstadt Da Nang waren am vergangenen Wochenende erstmals wieder Infektionen verzeichnet worden, nachdem Vietnam fast 100 Tage lang keine lokale Ansteckung mit dem Coronavirus gemeldet hatte. Mittlerweile gibt es auch Neuinfektionen in der Hauptstadt Hanoi.

11 Uhr: Corona-Verdachtsfall im Überlinger Rathaus bestätigt sich nicht

Fehlalarm in Überlingen: Zum Schutz vor Corona sagte der Gemeinderat die Sitzung vom vergangenen Mittwoch kurzfristig ab. Jetzt meldete die Stadtverwaltung, dass sich der Verdachtsfall nicht bestätigte. Hier lesen Sie dazu alle Details.

10 Uhr: Indien weltweit nun mit den fünftmeisten Corona-Todesfällen

Die Zahl der Corona-Todesopfer in Indien ist auf über 35.000 gestiegen - damit hat das Land laut einer Statistik nun weltweit die fünftmeisten Todesfälle. Innerhalb von 24 Stunden seien 779 Menschen an Covid-19 gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Die Gesamtzahl der Todesfälle sei damit auf 35.747 gestiegen. Damit starben in Indien nun mehr Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion als in Italien - wobei in Indien als zweitbevölkerungsreichstem Land der Welt deutlich mehr Menschen leben. Nur in den USA, Brasilien, Mexiko und Großbritannien starben mehr Menschen an Covid-19 als in Indien.

9 Uhr: Aktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen mit 208.698 angegeben - das ist ein Plus von 870 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 209.535 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 9141 Todesfälle und damit sieben mehr als am Vortag. Die JHU zählte 9144 Tote. Die Zahl der Genesenen lag zunächst nicht aktualisiert vor.

8.31 Uhr: Internet-Riesen trotzen der Corona-Krise mit Milliardengewinnen

Das Geschäft der großen Tech-Konzerne beweist enorme Widerstandskraft in der Corona-Krise. Amazon profitierte im vergangenen Quartal massiv vom Shopping-Boom im Internet, Apple überraschte mit einem Plus im iPhone-Geschäft. Bei Online-Werbung läuft es zwar weniger rosig: Google verzeichnete erstmals einen Umsatzrückgang und Facebook wuchs deutlich langsamer als gewohnt.

Doch alle erzielten weiterhin Milliardengewinne und übertrafen die Markterwartungen. Amazon hebt sich ganz klar als Gewinner der Krise von den anderen Tech-Schwergewichten ab. Im zweiten Quartal schoss der Umsatz im Jahresvergleich um 40 Prozent auf 88,9 Milliarden Dollar (75,1 Mrd Euro) hoch, wie der weltgrößte Online-Händler nach US-Börsenschluss mitteilte.

7.47 Uhr: Früherer republikanischer Präsidentschaftsbewerber Cain stirbt an Corona

Der frühere republikanische Präsidentschaftsbewerber Herman Cain ist infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Er wurde 74 Jahre alt, wie es in einer Stellungnahme auf seiner Webseite hieß. Cain hatte demnach nach seiner Corona-Infektion Atembeschwerden und wurde daher länger im Krankenhaus behandelt. US-Präsident Donald Trump schrieb auf Twitter, er und First Lady Melania hätten Cain „geliebt“. Er habe der Familie des Verstorbenen telefonisch sein Beileid ausgedrückt. Cain sei „eine kraftvolle Stimme der Freiheit“, ein Patriot und ein großartiger Freund gewesen.

7.07 Uhr: Corona-Test to go: Mobile Station geht in JVA Mannheim an den Start

Eine mobile Corona-Teststation nimmt heute in Mannheim den Betrieb auf. „CoVLAB“ soll zunächst an Gefängnissen und künftig an möglichen Corona-Brennpunkten im ganzen Land für Reihentestungen zum Einsatz kommen. Mit dem Projekt der Baden-Württemberg-Stiftung und des Universitätsklinikums Mannheim sollen durch Reihentests Infektionen mit dem Coronavirus frühzeitig erkannt und Infektionsketten vermieden werden. Beim Start in der Mannheimer Justizvollzugsanstalt sind unter anderem Justizminister Guido Wolf (CDU) und Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) dabei.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 30. Juli: 

22.18 Uhr: 109 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist seit Beginn der Pandemie in Baden-Württemberg auf mindestens 37 233 gestiegen. Am Donnerstag wurden 109 weitere Fälle gemeldet, wie das Sozialministerium in Stuttgart mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Etwa 34 401 Menschen gelten als genesen. Derzeit seien geschätzt 985 Menschen im Land infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gab die Behörde mit 1847 an - das waren zwei mehr als am Vortag.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg nun mit 1,04 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

21.24 Uhr: Formel-1-Fahrer Perez positiv auf Coronavirus getestet

Der mexikanische Formel-1-Fahrer Sergio Perez ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach dem ersten Fall in der Königsklasse der Motorsports darf der 30-Jährige vom Team Racing Point am Sonntag nicht am Großen Preis von Großbritannien teilnehmen, wie die Formel am Donnerstagabend mitteilte.

20.10 Uhr: Höchste neue Corona-Zahl seit Wochen: über 900 registrierte Fälle

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 207.828 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Donnerstagnachmittag im Internet meldete (Datenstand 30.7., 0.00 Uhr).

Die Zahl registrierter Neuinfektionen von 902 bedeutet auch für den endenden Juli einen Höchstwert. Bereits zuvor hatte das RKI aufgrund der gestiegenen Zahlen eine Trendumkehr in Deutschland befürchtet.

Als Ursache für den Anstieg nannte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag Nachlässigkeit bei der Einhaltung der Verhaltensregeln. Ob es sich um den Beginn einer möglichen zweiten Welle handle, sei unklar. Bis vor einiger Zeit habe man es geschafft, die Fallzahlen stabil bei täglich neu gemeldeten 300 bis 500 Fällen zu halten.

19.30 Uhr: Fieberambulanz Schwarzwald-Baar schließt – was Patienten jetzt wissen müssen

Die Fieberambulanz in der Tennishalle in VS-Schwenningen schließt am Freitag, 31. Juli. Die Versorgung von Covid-19-Patienten übernehmen dann die Hausarztpraxen selbst oder überweisen in eine Corona-Schwerpunktpraxis. Erster Ansprechpartner ist und bleibt der Hausarzt. Wer Symptome oder den Verdacht auf eine Corona-Infektion hat, sollte auf keinen Fall unangemeldet in die Praxis gehen, sondern vorher anrufen. Außerhalb der normalen Sprechstundenzeiten der Praxen – also abends und am Wochenende – ist der Ärztliche Bereitschaftsdienst zuständig (Tel. 116117).

18.20 Uhr: Zahl der Infizierten nach Trauerfeier im Ostalbkreis steigt auf 84

Nach einer Trauerfeier in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) ist die Zahl der Corona-Infizierten erneut gestiegen. Mittlerweile wurden 84 Menschen positiv auf das Virus getestet, wie das Landratsamt am Donnerstag mitteilte. 24 Erkrankte seien inzwischen wieder gesund, im gesamten Landkreis gebe es zudem noch 69 aktive Fälle. Zur Ermittlungen der Erkrankten nach der Trauerfeier habe es bislang rund 500 Tests gegeben. Einige Besucher der Feier stammten auch aus den Nachbarlandkreisen Rems-Murr-Kreis, Göppingen und Reutlingen.

Um eine weitere Ausbreitung zu unterbinden, sollen künftig Verstöße gegen die häusliche Quarantäne mit „deutlichen Bußgeldern“ geahndet werden, wie Landrat Klaus Pavel (CDU) sagte. Zudem sollen bei Trauerfeiern künftig in Abhängigkeit von der Teilnehmerzahl Maßnahmen wie eine Maskenpflicht oder Teilnehmerlisten verbindlich festlegt werden. Die Stadt Schwäbisch Gmünd werde dazu eine entsprechende Allgemeinverfügung erlassen.

16.48 Uhr: 40 Corona-Fälle in christlicher Gemeinde in Baden-Württemberg

40 Mitglieder einer christlichen Gemeinde in Sinsheim in Baden-Württemberg haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte der stellvertretende Leiter des Gesundheitsamtes, Andreas Welker, am Donnerstag in Heidelberg mit. Bisher seien 105 Gemeindemitglieder untersucht worden. Nun sollen auch noch die restlichen 77 Mitglieder der Gemeinde getestet werden.

Grund für die Flächentestung war der Kontakt eines positiv Getesteten zu der rumänisch-christlichen Gemeinde in Sinsheim sowie weitere Infektionen in einer anderen Gemeinde in Baden-Württemberg. Da dort keine Gottesdienste mehr durchgeführt werden konnten, konnte nicht ausgeschlossen werden, dass Gemeindemitglieder Gottesdienste in Kommunen in der Umgebung besucht haben.

16.37 Uhr: „Das Virus macht keinen Urlaub“ - Auch Strobl rät vom Ausland ab

Auch Innenminister Thomas Strobl hält derzeit nicht viel von Urlaub im Ausland. Er tue sich schwer damit, einem „ungehinderten Auslandstourismus das Wort zu reden“, sagte der CDU-Bundesvize der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. „Denken wir daran, wie das Virus zu Beginn der Corona-Pandemie vor allem zu uns ins Land kam“, sagte Strobl. „Am Besten genießt man derzeit seine freien Tage im eigenen Land mit den vorgesehen Abstands- und Hygienemaßnahmen.“

Er verbringe den Familienurlaub seit vielen Jahren in Deutschland: „Nach jahrzehntelangen Selbstversuchen mit der Familie im Sommer in Deutschland kann ich sagen: Urlaub in Deutschland ist schön.“

15.40 Uhr: Corona-Teststationen an bayerischen Autobahnen gestartet

Reisende entlang der Autobahnen an der bayerischen Grenze können sich seit Donnerstag auf das Coronavirus Sars-CoV-2 testen lassen. Seit 7 Uhr laufe der Betrieb etwa an der Rastanlage Hochfelln-Nord an der Autobahn 8 bei Bergen, sagte Thorsten Brandstätter vom Bayerischen Roten Kreuz. In den ersten vier Stunden seien schon 48 Menschen für einen Rachenabstrich vorbeigekommen.

Die bayerische Staatsregierung hatte beschlossen, zusätzlich zu Teststationen an Flughäfen an mehreren grenznahen Autobahnen sowie den Hauptbahnhöfen München und Nürnberg solche Zentren einzurichten, wo sich Menschen auf das Virus testen lassen können. Bislang sind diese Tests, die vor allem für heimkehrende Urlauber gedacht sind, freiwillig. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angekündigt, dass sie verpflichtend, aber kostenfrei werden sollen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte angekündigt, in Bayern könnten sich auch Menschen aus anderen Bundesländern testen lassen.

Jedem, der aus einem Risikogebiet kommt, sei ein solcher Test auf eine mögliche Corona-Infektion zu empfehlen, sagte Brandstätter. An den Rastanlagen kann man mit dem Auto vor einen Container fahren und muss nicht aussteigen: Helfer in Schutzanzügen kommen mit den Abstrich-Utensilien zum Fahrzeug. Wie lange die Auswertung der Tests dauert, hängt von Laborkapazitäten ab. An den Teststationen werden nur Abstriche genommen und dann ans Gesundheitsamt weitergereicht.

14.55 Uhr: USA erleiden wegen Coronavirus historischen Konjunktureinbruch

Die USA haben wegen der Coronavirus-Krise einen beispiellosen Konjunktureinbruch erlitten. Im zweiten Quartal ging das Bruttoinlandsprodukt aufs Jahr gerechnet um 32,9 Prozent zurück, wie die Statistikbehörde BEA am Donnerstag mitteilte. Das war der stärkste Einbruch seit Beginn der Statistik im Jahr 1947.

14.20 Uhr: Erneute Kontaktbeschränkungen in norddeutscher Kreisstadt Heide

Wegen stark gestiegener Corona-Neuinfektionen sollen im schleswig-holsteinischen Heide ab Samstag wieder strengere Schutzmaßnahmen gelten. So werde es wieder die Kontaktbeschränkung im öffentlichen Raum geben, dass sich maximal zwei Personen aus unterschiedlichen Haushalten treffen dürfen, sagte Landrat Stefan Mohrdieck am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in der Landeshauptstadt Kiel.

In der Kreisstadt (Kreis Dithmarschen) sollen auch öffentliche Veranstaltungen ausgesetzt werden, bis die Infektionszahlen wieder sinken. Der Heider Wochenmarkt dürfe nur noch mit einem Mund-Nasen-Schutz besucht werden. Die Kundenzuläufe zu den Geschäften würden etwas abgebremst. Zudem würden die Testungen ausgeweitet.

Am Mittwoch waren dem Landrat zufolge 13 weitere Corona-Neuinfektionen in dem Kreis festgestellt worden, sechs davon in Heide. Insgesamt gab es in den vergangenen sieben Tagen im Kreis Dithmarschen 44 Neuinfektionen, die meisten davon in Heide.

13 Uhr: Jüngere und Männer befolgen laut Umfrage seltener die Corona-Schutzregeln

Die Corona-Regeln zu Abstand, Hygiene und Maskentragen werden von einer deutlichen Mehrheit der Menschen akzeptiert - allerdings halten sich Jüngere und Männer seltener an die Regeln als Ältere und Frauen. Dies ergab die aktuelle Umfrage des Covid-19 Snapshot Monitorings (Cosmo) der Universität Erfurt, wie die an dem Projekt beteiligte Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) am Donnerstag in Köln mitteilte.

Demnach gaben 89,2 Prozent der Befragten an, in der zurückliegenden Woche häufig oder immer eine Alltagsmaske benutzt zu haben. 83,8 Prozent waschen sich häufig oder immer 20 Sekunden lang die Hände, und 85,5 Prozent halten häufig oder immer eineinhalb Meter Abstand. Allerdings zeigten sich dabei Altersunterschiede: Während sich 81,4 Prozent der 18- bis 29-Jährigen an die Maskenregel halten, liegt der entsprechende Anteil bei den über 65-Jährigen mit 97 Prozent deutlich höher. Nur 69,8 Prozent der Jüngeren gaben zudem an, häufig oder immer in der Öffentlichkeit auf den Abstand von eineinhalb Metern geachtet zu haben. Bei den über 65-Jährigen waren es dagegen 96,4 Prozent.

Auch zwischen Männern und Frauen gab es Unterschiede: So gaben 85,6 Prozent der Männer an, zuletzt häufig oder immer eine Maske getragen zu haben. Bei den Frauen betrug dieser Anteil sogar 92,7 Prozent. Auch waschen sich Frauen häufiger 20 Sekunden lang die Hände als Männer - hier sind es 87,4 Prozent zu 80 Prozent. Für Cosmo werden in regelmäßigen Abständen jeweils rund tausend Bürger repräsentativ zu ihren Wahrnehmungen, Einstellungen, ihrem Wissen und Verhalten zu Covid-19 befragt.

11.30 Uhr: Menschen bewegen sich in Corona-Zeiten mehr

Mehr Sport dank Corona: Jeder Fünfte im Südwesten bewegt sich seit Beginn der Pandemie mehr als zuvor. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse. Besonders das Spazierengehen ist demnach beliebt, wie eine Sprecherin der Kasse mitteilte. 52 Prozent der Befragten im Land gaben an, nun häufiger eine Runde zu Fuß zu gehen. Etwa jeder Dritte bewegt sich beim Laufen oder Radfahren an der frischen Luft. Genauso viele tun dies zu Hause, etwa mit Gymnastik oder Krafttraining.

10 Uhr: Deutsche Konjunktur bricht dramatisch ein

Die Wirtschaftsleistung in Deutschland ist im zweiten Quartal in Folge der Corona-Krise erheblich eingebrochen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte gegenüber dem Vorquartal um 10,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden in einer ersten Schätzung mitteilte.

9.22 Uhr: Urlaub im Ausland für Kretschmann nicht angemessen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) rät wegen der Corona-Pandemie vom Urlaub im Ausland ab. „Ich mache es einfach nicht, weil es zu kompliziert und auch nicht angemessen ist“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Zwar verbiete es sich nicht, aber: „In solchen Zeiten kann man einfach im Land bleiben und muss nicht in der Welt herumreisen.“ Er selbst wolle in diesem Sommer in den Bayerischen Wald fahren, sagte Kretschmann. Dort werde er wandern, aber auch Zeit mit seinen beiden Enkeln verbringen - etwa auf Spielplätzen oder im Zoo. „Mit den Enkeln gehe ich natürlich nicht wandern. Dazu sind sie noch zu klein.“

8.31 Uhr: Arbeitslosenzahl wohl auf Niveau des Vormonats

Nach dem zeitweise recht deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in den vergangenen Monaten dürfte sich die Lage im Südwesten allmählich beruhigt haben. Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Menschen ohne Job im Juli in etwa auf dem Niveau des Vormonats geblieben ist. Im Juni waren fast 276.500 Menschen arbeitslos gemeldet, die Quote lag bei 4,4 Prozent. Vor allem im April und Mai hatten die Zahlen wegen der Corona-Pandemie stark zugelegt. Auch im Juni war die Arbeitslosigkeit nochmals gestiegen, wenn auch schon nicht mehr so stark wie in den Monaten zuvor.

7.31 Uhr: Bodenseegemeinden östlich von Sipplingen sperren ihre Badestellen nicht

Hier bleibt der Sprung ins kühle Nass möglich: Dass in Sipplingen der öffentliche Strand an Wochenenden von 11 bis 17 Uhr gesperrt wird, ist für die Nachbargemeinden kein Beispiel, dem sie folgen. Überlingen, Uhldingen-Mühlhofen, Meersburg und Hagnau lassen ihre Badestellen offen. Und verstärken aber die Kontrollen auch durch Sicherheitsdienste, deren Hauptaufgabe es ist, freundlich an die Vernunft zu appellieren. Hier finden Sie alle Details

7.08 Uhr: Corona-Krise brockt Airbus Milliardenverlust ein

Die Corona-Krise hat den Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gerissen. Weil die Zahl der Flugzeugauslieferungen einbrach, stand unter dem Strich ein Verlust von mehr als 1,4 Milliarden Euro, wie der Konkurrent des US-Konzerns Boeing am Donnerstag in Toulouse mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte hier noch ein Gewinn von knapp 1,2 Milliarden Euro gestanden. Jetzt will der Konzern die Produktion seines jüngsten Langstreckenjets A350 noch stärker zurückfahren als geplant. Statt sechs sollen nur noch fünf Maschinen des Typs pro Monat die Werkshallen verlassen. Das entspricht rund der Hälfte des Vorkrisenniveaus.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 29. Juli: 

22.10 Uhr: Mehr als 150.000 Corona-Tote in den USA

In den USA sind inzwischen mehr als 150 000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Das ging am Mittwoch (Ortszeit) aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Bislang gab es in den USA demnach rund 4,4 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2.

Die Opferzahl in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, ist weltweit die bislang höchste in absoluten Zahlen. An zweiter Stelle steht derzeit Brasilien mit fast 90 000 Toten. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Opfer jedoch unter anderem in Belgien, Großbritannien, Spanien, Italien und Schweden höher als in den USA. In Belgien etwa starben Johns Hopkins zufolge rund 86 Menschen pro 100 000 Einwohner, in Spanien und Italien etwa 60, in Schweden 56. In den USA waren es bislang 45 Menschen pro 100 000 Einwohner - in Deutschland nur 11 Menschen.

Die Webseite der Universität Johns Hopkins wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher meist einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der US-Gesundheitsbehörde CDC. In manchen Fällen wurden die Zahlen der Universität aber auch wieder nach unten korrigiert. Dem CDC zufolge waren bis Mittwoch rund 149 000 Menschen im Zusammenhang mit der Erkrankung Covid-19 gestorben. Der Erreger Sars-CoV-2 kann diese Krankheit auslösen, die vor allem für ältere und immungeschwächte Menschen lebensgefährlich sein kann.

Die Corona-Pandemie hat sich in den USA seit Mitte Juni wieder deutlich zugespitzt. Zuletzt wurden täglich rund 60 000 bestätigte Neuinfektionen gemeldet. Besonders betroffen sind momentan unter anderem die Bundesstaaten Florida, Texas, Arizona und Kalifornien.

20.25 Uhr: Deutsche Börse profitiert weiter von Corona-Unsicherheit

Die Deutsche Börse hat weiter vom regen Handel an den Finanzmärkten und der gestiegenen Unsicherheit infolge der Corona-Pandemie profitiert. Nettoerlöse und operativer Gewinn legten im zweiten Quartal erneut zu - allerdings konnte das hohe Wachstumstempo vom Jahresbeginn nicht gehalten werden.

In den drei Monaten bis Ende Juni stiegen die Nettoerlöse um 7 Prozent auf 777,5 Millionen Euro, wie der im Dax notierte Konzern am Mittwochabend mitteilte. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 4 Prozent auf 483 Millionen Euro. Damit schnitt der Konzern etwas besser ab, als Experten erwartet hatten. Unter dem Strich ging der Gewinn konzernweit um 4 Prozent auf 257 Millionen Euro zurück. Die etwas gestiegenen Wertminderungen gingen vor allem auf das Segment Qontigo, der Indexsparte des Konzerns, zurück.

Zudem wurde die Prognose bestätigt. Demnach soll der um Sondereffekte bereinigte Gewinn im laufenden Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro steigen. Die Erlöse sollen strukturell - also ohne Sondereffekte wie günstige Marktbedingungen oder Übernahmen - um fünf Prozent wachsen.

15.37 Uhr: Großes Narrentreffen in Aulendorf ist abgesagt

Wegen der Corona-Pandemie findet das im kommenden Jahr in Aulendorf (Kreis Ravensburg) geplante Große Narrentreffen nicht statt. Das sagte Rolf Reitzel, der Zunftmeister der für die Organisation der Veranstaltung zuständigen Narrenzunft Aulendorf, am Mittwoch. „Es liegt ausschließlich an Corona“, sagte er. Die Unsicherheit mit Blick auf die nächsten Monate sei einfach zu groß gewesen. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Erwartet wurden an beiden Tagen jeweils rund 10.000 Zuschauer, am Umzug sollten etwa 6000 Menschen teilnehmen. Das Treffen findet alle neun Jahre in Aulendorf statt.

15.25 Uhr: Regierungssprecherin räumt anhaltende Probleme mit Corona-App ein

Wegen technischer Schwierigkeiten rät die Bundesregierung den Nutzern der Corona-App dazu, die Anwendung mindestens einmal am Tag zu öffnen. So könne sichergestellt werden, dass sich die Informationen aktualisierten, sagte Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch in Berlin. „Am besten einmal am Tag draufklicken: Dann findet man das jüngste Ergebnis“, sagte sie. Dies sei im Moment „die einfachste Lösung“.

Zur Ursache der Probleme sagte Demmer: „Das Zusammenspiel zwischen Code der App und Betriebssystem hat nicht so funktioniert, wie es hätte funktionieren sollen.“ Die Entwicklung der App laufe sieben Wochen nach dem Start noch weiter, „wir arbeiten rund um die Uhr daran, dass dieses Ding besser wird“.

Die Bundesregierung halte die App weiterhin für eine „tolle Sache“, sagte die Sprecherin weiter. Sie sei allerdings „möglicherweise nicht ganz so unkompliziert, wie wir uns das wünschen würden“. Inzwischen hätten bereits 16,5 Millionen Bürger die Anwendung heruntergeladen - und die Regierung hoffe, dass es noch mehr werden.

14.05 Uhr: Bund übernimmt Kosten von Corona-Tests für Reiserückkehrer

Die geplanten zusätzlichen Testmöglichkeiten auf das Coronavirus für Reiserückkehrer nach Deutschland will der Bund finanzieren. Die Kosten würden durch einen erhöhten Zuschuss zur gesetzlichen Krankenversicherung übernommen, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Mittwoch in Berlin. Die entsprechende Verordnung soll in dieser Woche in Kraft treten. Die Ressortchefs von Bund und Ländern hatten freiwillige Tests für alle Rückkehrer aus dem Ausland beschlossen, die für die Reisenden kostenfrei sein sollen.

12.45 Uhr: Österreich verlängert Kurzarbeitsmodell in Coronakrise bis März 2021

Österreich verlängert sein Corona-Kurzarbeitsmodell in etwas veränderter Form um weitere sechs Monate bis Ende März 2021. Das kündigte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Mittwoch in Wien an. Das Modell sei überarbeitet worden, „um es treffsicherer zu machen und Missbrauch zu verhindern“, sagte Kurz nach einem Treffen mit dem Präsidenten des Österreichischen Gewerkschaftsbunds (ÖGB) Wolfgang Katzian, und dem Chef der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Harald Mahrer.

11.15 Uhr: Deutsche Firmen in China leiden, Normalität erst 2021?

Deutsche Unternehmen in China leiden nach Darstellung der deutschen Auslandshandelskammer (AHK) unter schweren Umsatzeinbußen durch die Corona-Krise, die sich zudem viel länger als erwartet hinzieht. „Die Rückkehr des Geschäfts auf Vor-Krisen-Niveau wird sich voraussichtlich auf nächstes Jahr verschieben“, sagte Ulf Reinhardt von der AHK in China in Peking bei der Vorlage einer Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen.

10 Uhr: China meldet höchste Zahl an Corona-Neuinfektionen seit drei Monaten

China hat die höchste Zahl an Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus seit drei Monaten gemeldet. In den vergangenen 24 Stunden habe es 101 neue Fälle gegeben, teilten die Behörden am Mittwoch mit. Der Großteil der Fälle trat demnach in der nordwestlichen Provinz Xinjiang auf. Auch ein Infektionsherd in der Hafenstadt Dalian im Nordosten bereitet den Behörden weiter Sorgen. Zuletzt waren in China Mitte April mehr als hundert Neuinfektionen binnen eines Tages registriert worden.

9.25 Uhr: Corona-Tests wird es bald auch am Bodensee-Airport geben

Nach der Entscheidung der Regierung, Reisende aus Risikogebieten auf Corona zu testen, bereitet sich auch der Bodensee Airport vor. Das Gesundheitsamt des Landkreises will am Bodensee Airport ein Corona-Testzentrum aufbauen. Am Mittwoch wollen Vertreter des Flughafens in einer Besprechung mit dem Landratsamt die Details klären. Hier lesen Sie dazu alle Details.

9 Uhr: Aktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Mittwoch mit 206.926 angegeben, ein Plus von 684 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 207.707 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 9128 Todesfälle und damit sechs mehr als am Vortag. Die JHU zählte 9131 Tote. Die Zahl der Genesenen lag laut RKI bei etwa 191.300.

8 Uhr: Studie: Jugendliche nutzen während Lockdown länger digitale Spiele

Kinder und Jugendliche haben während des Corona-Lockdowns einer Studie zufolge 75 Prozent mehr Zeit mit digitalen Spielen verbracht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung zur Mediennutzung der Krankenkasse DAK-Gesundheit zusammen mit Forschern des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), die an diesem Mittwoch in Berlin vorgestellt werden soll.

7.40 Uhr: Italien will Corona-Notstand bis Oktober verlängern

Italiens Regierung will den coronabedingten Notstand bis Oktober verlängern. Er gilt in dem Mittelmeerland seit rund sechs Monaten, das aktuell gültige Dekret läuft Ende Juli aus. Ministerpräsident Giuseppe Conte sagte im Senat, der kleineren von zwei Parlamentskammern, dass eine Verlängerung „unvermeidlich“ sei.

Politiker der rechten Opposition und einige Rechtsexperten sind gegen eine solche Verlängerung. Sie sehen Grundrechte in Gefahr und werfen der Regierung vor, dass sie mit Dekreten am Parlament vorbei regieren wolle. Aufgrund der Kritik wollte Conte in beiden Kammern für die Maßnahme werben. Bis wann im Oktober der Notstand gelten könnte, war zunächst nicht sicher.

7.07 Uhr: Wegen Corona droht zusätzlich fast 180.000 Kindern der Hungertod

Durch die verheerenden Folgen der Coronavirus-Pandemie drohen in diesem Jahr nach einer Studie fast 180.000 Kinder unter fünf Jahren zusätzlich zu verhungern. Das berichten Derek Headey vom US-Entwicklungspolitik-Institut IFPRI und Kollegen in der Fachzeitschrift „The Lancet“. Die Wissenschaftler haben verschiedene Szenarien analysiert und gehen im günstigsten Fall von 111.000 zusätzlichen Todesfällen bei Kindern unter fünf Jahren aus, im schlimmsten Fall von 178.000. Die Zahlen könnten auch noch höher liegen, warnen die Autorinnen und Autoren, weil noch niemand wisse, wie lange sich die Krise hinzieht. Die Gesundheit der Kinder sei auch dadurch bedroht, dass wichtige Gesundheitsdienste wegen der Pandemie nicht funktionieren.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 28. Juli: 

21.15 Uhr: 121 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist seit Beginn der Pandemie in Baden-Württemberg auf mindestens 37 047 gestiegen. Am Dienstag wurden 121 neue Fälle gemeldet, wie das Sozialministerium in Stuttgart mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Etwa 34 291 Menschen gelten als genesen. Derzeit seien geschätzt 913 Menschen im Land mit dem Virus infiziert. Die Zahl der Corona-Toten gab die Behörde mit 1843 an, das waren zwei mehr als am Vortag.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg weiterhin mit 0,79 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

19.55 Uhr: Badestellen in Sipplingen am Wochenende wieder zeitweise gesperrt

Weil die Badestellen in Sipplingen teils wieder komplett überfüllt waren und die Besucher sich nicht an die Abstandsregeln hielten, sperrt die Gemeinde wieder zeitweise das Ufer – und damit den Zugang zum kühlen Nass. Freitags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr wird der Zutritt zu Sonnenbad und Bad im See verwehrt. Wer sich nicht daran hält, zahlt eine Geldbuße von 100 Euro aufwärts.

18.20 Uhr: Wieder neue Fälle an Schule und Altenheim – Corona ist zurück in Konstanz

Die Anzahl der Coronafälle in Konstanz lag lange bei null. Damit ist es jetzt vorbei. Seit vergangener Woche vergeht kaum ein Tag ohne Neuinfektionen. Die jüngsten sind mehrere Fälle im Parkstift Rosenau sowie ein Fall in der Wessenbergschule. Betrachtet man den Rest des Kreises, sticht Konstanz hervor: Von 33 positiv getesteten Personen im Kreis leben 30 in der Konzilstadt.

Die Stadt will deshalb eine Kampagne starten. Die Bevölkerung soll aufgerufen werden, jene drei Regeln wieder einzuhalten: Abstand, Hygiene, Alltagsmaske. Um das zu erreichen, sollen schon bald Präventionsteams auf den Straßen für Aufklärung sorgen.

17.10 Uhr: Keine weiteren Corona-Fälle in der ersten Mannschaft des SV Bermatingen

Seit Montagnachmittag sind beim SV Bermatingen keine weiteren Personen aus dem Bodenseekreis positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet worden. Das teilt das Landratsamt Bodenseekreis am Dienstagnachmittag mit. Dies bedeutet somit auch, dass in den Reihen der ersten Mannschaft des SV Bermatingen keine weiteren Spieler infiziert wurden und der Trainings- und Spielbetrieb ab kommender Woche wieder aufgenommen werden könnte.

15.18 Uhr: Daimler reduziert Arbeitszeit, streicht die Prämie und sichert Jobs

Auch für die Beschäftigten des Autobauers Daimler bringt die Corona-Krise nun finanzielle Einbußen mit sich - im Gegenzug bleiben aber ihre Jobs gesichert. Unternehmensleitung und Gesamtbetriebsrat hätten sich auf Eckpunkte zur Reduzierung der Personalkosten und zur Beschäftigungssicherung geeinigt, teilte Daimler am Dienstag mit. Wesentliche Punkte: Die Arbeitszeit wird reduziert, die Prämie gestrichen und das sogenannte tarifliche Zusatzgeld automatisch in freie Tage umgewandelt. Der Konzern reagiere damit auf die deutliche Verschärfung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie.

14 Uhr: Bundeswehr nach Corona-Ausbruch auf Gemüsehof im Einsatz

Nach dem Corona-Ausbruch auf einem Gemüsehof im niederbayerischen Mamming werden die mobilen Testmöglichkeiten für die Bevölkerung noch einmal ausgeweitet. Auch die Bundeswehr wird zur Unterstützung eingesetzt. Es gebe sehr viel Interesse der Menschen in der Region an den Tests, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München.

Die Infektionszahlen im Landkreis Dingolfing-Landau, in dem Mamming liegt, waren in die Höhe geschnellt. Der Gemüsehof steht unter Quarantäne. Bewohner des Landkreises dürfen in einige Regionen Deutschlands deswegen nur noch mit einem negativen Corona-Test oder unter anderen Auflagen reisen.

Huml sagte, Tests bei weiteren Erntehelfern in Niederbayern hätten begonnen. Zudem seien die Kontrollen wie angekündigt verschärft worden. Im Einsatz seien jetzt Dreierteams aus Gewerbeaufsicht, Gesundheitsdienst und Landwirtschaftsamt.

12.47 Uhr: Kretschmann droht mit härteren Sanktionen für Corona-Verstöße

Angesichts erneut steigender Infektionszahlen hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) den Bürgern mit schärferen Strafen für Regelverstöße gedroht. Wenn die Infektionszahlen weiter anstiegen, müsse die Regierung mit den Sanktionen härter werden, sagte er am Dienstag in Stuttgart. „Das Virus versteht keinen Spaß.“ Kretschmann appellierte an die Bevölkerung, sich an die Regeln zu halten. Man müsse damit rechnen, dass es wieder mehr Infektionsketten geben und das Virus auch von Reiserückkehrern stärker importiert werde. Entscheidend sei allerdings, ob es zu einer exponentiellen Kurve der Infektionen komme.

12.25 Uhr: Noch keine Entscheidung zu Reisebeschränkung für Urlauber aus Bayern

Der Corona-Ausbruch auf einem Gemüsehof im niederbayerischen Mamming hat bislang noch keine Folgen für die Reisemöglichkeiten der Bewohner aus der betroffenen Region nach Baden-Württemberg. Im Gegensatz zu mehreren anderen Bundesländern sei über Einschränkungen für Menschen aus dem Landkreis Dingolfing-Landau noch nicht entschieden worden, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. „Das müssen wir erst nochmal sorgfältig besprechen“, sagte der Regierungschef.

An weite Teile der deutschen Küste und nach Rheinland-Pfalz dürfen Urlauber aus dem bayerischen Landkreis Dingolfing-Landau dagegen nur noch mit Einschränkungen reisen. Einreisende nach Mecklenburg-Vorpommern brauchen seit Dienstag einen negativen Coronatest. Dieser darf nicht älter als 48 Stunden sein, wie eine Sprecherin des zuständigen Landesamtes sagte.

10.51 Uhr: Corona-Fall beim SV Bermatingen: Kicker lassen sich testen

Nachdem am Samstag ein Spieler der Ersten Mannschaft des Sportvereins Bermatingen (SVB) positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet worden ist, haben sich alle Mitglieder der Trainingsgruppe des Betroffenen ebenfalls testen lassen. Jeder muss einen Termin über den Hausarzt machen. Ergebnisse werden am Dienstag erwartet. Stand jetzt sind keine weiteren Krankheits-Fälle bei SVB-Spielern bekannt geworden.

10.15 Uhr: Entwicklung bei Corona-Fallzahlen macht Robert-Koch-Institut „große Sorgen“

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in Deutschland hat sich das Robert-Koch-Institut (RKI) alarmiert gezeigt. „Die neueste Entwicklung der Fallzahlen macht mir und allen im Robert-Koch-Institut große Sorgen“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag in Berlin. „Wir sind mitten in einer sich rasant entwickelnden Pandemie“, warnte er. „Die ganze Welt ist mittendrin.“

Wieler rief zur Disziplin auf und ermahnte zum Einhalten der Regeln zu Abstand, Hygiene und Alltagsmaske. „Bitte helfen Sie alle weiter mit“, appellierte er. Die Menschen hätten es weitgehend selbst in der Hand, wie die Pandemie sich in Deutschland weiter verbreite. „Wir müssen jetzt verhindern, dass sich das Virus wieder rasant ausbreitet, dass es sich unkontrolliert ausbreitet“, mahnte er.

9.41 Uhr: Biontech und Pfizer nehmen mit Corona-Impfstoffkandidat weitere Hürde

Das Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech und sein Partner Pfizer haben die Erlaubnis der US-Behörden zum Start der Phase-2/3-Studie ihres Corona-Impfstoffkandidaten erhalten. Die Tests an bis zu 30.000 Probanden im Alter zwischen 18 und 85 Jahren werden demnach in 120 Studienzentren weltweit durchgeführt, unter anderem in Deutschland, wie Biontech in Mainz mitteilte. Das bereits Mitte Juli bekannt gegebene Ziel, das Zulassungsverfahren im Oktober dieses Jahres einzuleiten, wurde zudem bekräftigt. Zugleich hat sich Biontech mit einer Kapitalerhöhung gut eine halbe Milliarde US-Dollar an der Börse verschafft.

8.25 Uhr: Zahl der Corona-Fälle am Wolfgangsee in Österreich steigt auf 62

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionsfälle am bei deutschen Urlaubern beliebten Wolfgangsee in Österreich ist weiter gestiegen. Die Zahl der positiv getesteten Menschen lag am späten Montagabend bei 62, wie der Krisenstab des Landes Oberösterreich mitteilte. Nur bei 38 von insgesamt 1183 Tests stehen demnach die Ergebnisse noch aus. Von Infektionen betroffen sind nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur 17 Hotels und Lokale sowie ein Geschäft in St. Wolfgang, ein Gasthaus und ein Badeplatz in Ried/St. Gilgen sowie ein Gasthof in Strobl. Ob es sich bei den neu hinzugekommenen Fällen um Gäste oder Mitarbeiter handelt, war zunächst nicht bekannt.

7.46 Uhr: Fast 50 Corona-Neuinfektionen nach Trauerfeier

Nach einer Trauerfeier sind im Großraum Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg 47 Gäste positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie eine Sprecherin des Landratsamts am Montag sagte, könnten noch mehr Menschen infiziert sein. Eine Teilnehmerliste zu der Trauerfeier vor rund zwei Wochen gebe es nicht, man gehe aber von mehr als hundert Gästen aus. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet. Unter den Infizierten sind nach Angaben der Sprecherin auch Kinder. Eine Kita in Schwäbisch Gmünd sei vorübergehend geschlossen worden, eine Grundschulklasse sei getestet worden - offenbar habe sich jedoch kein Mitschüler angesteckt. Bis Mittwoch seien weitere Tests in mehreren Klassen an verschiedenen Schulen geplant.

7.07 Uhr: Lehrerverband: Im neuen Schuljahr droht „Durcheinander“

Kurz vor dem Ende der Sommerferien in einigen Bundesländern bleibt die Skepsis groß, ob es mitten in der Corona-Pandemie mit der geplanten Rückkehr in den Regelbetrieb an den Schulen klappt. Nach Ansicht des Deutschen Lehrerverbandes sind die Schulen dafür nicht ausreichend vorbereitet. Er befürchte ein „großes Durcheinander“, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger. Der Bundeselternrat rechnet wegen Corona mit erneuten Schulschließungen und geht davon aus, dass das Schuljahr „keineswegs planmäßig verläuft“, wie der Vorsitzende Stephan Wassmuth sagte.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 27. Juli: 

19.43 Uhr: US-Corona-Impfstoffkandidat geht in heiße Testphase

Im Rennen um einen Corona-Impfstoff geht in den USA ein aussichtsreiches Mittel in die heiße Phase seiner Erprobung. Eine klinische Phase III-Studie mit 30.000 Probanden zu einem Impfstoffkandidaten der US-Biotech-Firma Moderna habe begonnen, teilte die zuständige Gesundheitsbehörde NIH am Montag mit. Die erste Test-Impfung eines Patienten in der Stadt Savannah in Georgia am Montagmorgen sei ein „historisches Ereignis“ und die Geschwindigkeit der Entwicklung ein US-Rekord, sagte der US-Top-Immunologe und Regierungsberater Anthony Fauci. Erste Ergebnisse könnten möglicherweise im November vorliegen.

In einer Phase III-Studie wird überprüft, ob ein Impfstoff tatsächlich vor einer Infektion schützt. Die Studie finde an 89 Standorten in den USA statt, die Probanden würden in zwei Gruppen unterteilt: Die einen erhielten den Impfstoff, die anderen ein Placebo.

18.23 Uhr: Belgien verschärft seine Corona-Beschränkungen nochmals

Die belgische Regierung hat angesichts eines „besorgniserregenden“ Anstiegs der Neuinfektionen die Corona-Beschränkungen nochmals verschärft. Ab Mittwoch dürften Belgier nur noch maximal fünf Menschen treffen, mit denen sie nicht zusammen leben, kündigte Ministerpräsidentin Sophie Wilmès am Montag an. Die „soziale Blase“ werde damit von derzeit 15 Menschen wieder verkleinert und Homeoffice „dringend empfohlen“. Die neuen Regeln gelten zunächst für vier Wochen, wie die Regierungschefin mitteilte. Für öffentliche Veranstaltungen in geschlossenen Räumen gilt ein Besucherlimit von 100 Menschen statt wie zuvor 200. Bei Veranstaltungen unter freiem Himmel sind maximal 200 Menschen erlaubt, zuvor waren es 400.

Außerdem gilt weiter eine Maskenpflicht in Geschäften, Kinos, Museen, Bibliotheken und Gotteshäusern sowie in Bussen und Bahnen. Seit vergangenem Samstag muss auch an stark frequentierten öffentlichen Orten wie Märkten, Einkaufsstraßen oder Hotels ein Atemschutz getragen werden.

17.05 Uhr: Corona-Tests bei Einreise aus Risikogebieten sollen Pflicht werden

Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten sollen sich künftig auf das Virus testen lassen müssen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte der Deutschen Presse-Agentur am Montag, er werde „eine Testpflicht für Einreisende aus Risikogebieten anordnen“. Dies diene dem Schutz aller Bürgerinnen und Bürger. „Wir müssen verhindern, dass Reiserückkehrer unbemerkt andere anstecken und so neue Infektionsketten auslösen“, sagte der CDU-Politiker. Die Tests sollen für die Reisenden kostenfrei sein.

Spahn teilte die Pläne seinen Amtskollegen aus den Bundesländern in einer Schaltkonferenz mit. Grundlage der Testpflicht ist demnach eine Regelung des Infektionsschutzgesetzes. Sie bezieht sich auf eine epidemische Lage von nationaler Tragweite, die der Bundestag für Corona festgestellt hatte. Damit kann das Bundesministerium Personen, die nach Deutschland einreisen und die wahrscheinlich einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt waren, verpflichten, sich ärztlich untersuchen zu lassen. Die entsprechende Verordnung soll voraussichtlich in der nächsten Woche in Kraft treten.

15.45 Uhr: Firmen zahlen knapp 30 Millionen Euro Corona-Soforthilfe zurück

Von den mehr als 2,2 Milliarden Euro Corona-Soforthilfe für kleine Unternehmen und Selbstständige sind knapp 30 Millionen Euro schon wieder zurückgezahlt worden. Rund 3200 Rückzahlungen habe es bisher gegeben, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums am Montag.

Grundsätzlich handelte es sich bei der Corona-Soforthilfe um einen Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss. Bei manchen Unternehmen habe sich der Umsatzrückgang aber als weniger gravierend als befürchtet erwiesen, hieß es. Bei anderen seien die Kosten am Ende geringer gewesen als erwartet, oder Firmen hätten durch die Kombination verschiedener Hilfsprogramme mehr Geld als gedacht erhalten. In all diesen Fällen seien die Antragsteller verpflichtet, dies mitzuteilen und zu viel gezahltes Geld zurückzuzahlen. Die Corona-Soforthilfe hatte sich an sogenannte Soloselbstständige gerichtet sowie - in verschiedenen Stufen - an Unternehmen mit maximal 50 Beschäftigten.

14.45 Uhr: Erster deutscher Corona-Patient hat keine schützenden Antikörper mehr

Ein als erster deutscher Corona-Patient geltender Webasto-Mitarbeiter hat bereits drei Monate nach seiner Ansteckung keine gegen eine erneute Ansteckung schützenden Antikörper mehr in sich getragen. „Seit April habe ich keine neutralisierenden Antikörper mehr“, sagte der namentlich nicht benannte Mann in einem von Webasto am Montag veröffentlichten Interview. Von seiner Erkrankung an der neuartigen Lungenerkrankung Covid-19 habe er aber keinerlei Nachwirkungen, er habe „Riesenglück“ gehabt. Der Mitarbeiter des Unternehmens aus Stockdorf war am 27. Januar positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden.

Bayern, Stockdorf: Das Hauptgebäude der Firma Webasto.
Bayern, Stockdorf: Das Hauptgebäude der Firma Webasto. | Bild: Peter Kneffel (dpa)

13.50 Uhr: Maskenverweigerung im Flugzeug: Frauen zahlen je 1000 Euro Bußgeld

Zwei Frauen haben sich geweigert, im Flugzeug eine Maske zu tragen - und deshalb je 1000 Euro Bußgeld gezahlt. Während des Fluges von Budapest nach München habe das Bordpersonal die 37-jährigen Zwillingsschwestern mehrfach aufgefordert, eine Mund-Nase-Bedeckung aufzusetzen, teilte die Polizei am Montag mit. Laut Aussagen der Flugbegleiter zeigten sie stattdessen dem Kabinenchef den Mittelfinger. Nach der Landung in München am Freitag nahm die Polizei die Schwestern am Flughafen in Empfang. Nachdem die Frauen das Bußgeld bezahlt hatten, durften sie gehen. Allerdings wartet auf sie ein Strafverfahren wegen Beleidigung.

12.31 Uhr: Noch keine kostenlosen Corona-Tests am Frankfurter Flughafen

Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt wird es zunächst keine kostenlosen Corona-Tests für Auslandsurlauber geben. Der Flughafenbetreiber Fraport verwies am Montag erneut auf ungeklärte Fragen etwa zur Trägerschaft und Kostenübernahme. Man befinde sich in enger Abstimmung mit den Behörden, sagte ein Unternehmenssprecher. Nach ersten Informationen soll an diesem Dienstag ein erstes Koordinierungstreffen der beteiligten Stellen stattfinden.

Das zuständige Sozialministerium in Wiesbaden prüft nach Angaben einer Sprecherin derzeit, welche Anbieter ausreichende Testkapazitäten auch kurzfristig zur Verfügung stellen können. Wegen der höheren Passagierzahlen sei die Situation in Frankfurt nicht mit anderen Flughäfen vergleichbar.

10.51 Uhr: Söder pocht auf Corona-Testpflicht für Urlaubsrückkehrer

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat seine Forderung nach verpflichtenden Corona-Tests für Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten bekräftigt. Zugleich richtet Bayern an mehreren Autobahn-Grenzübergängen zu Österreich freiwillige Teststationen ein - ebenso an den Hauptbahnhöfen in München und Nürnberg. Verpflichtende Tests seien nötig für Rückkehrer an Flughäfen, sagte der CSU-Chef am Montag in München. Der Bund müsse dafür den rechtlichen Rahmen schaffen. Bayern bereite alles vor, um dann umgehend starten zu können, sagte er.

10.03 Uhr: Zahl der Corona-Fälle in österreichischem St. Wolfgang steigt weiter

Die Zahl der Corona-Infektionen in mehreren Tourismusbetrieben in St. Wolfgang in Oberösterreich ist um neun auf mindestens 53 gestiegen. Wie ein Sprecher der oberösterreichischen Landesregierung auf Twitter schrieb, seien nun alle 628 Tests vom Samstag ausgewertet. Es fehlten noch die Ergebnisse von 419 weiteren Tests.

Bei den Betroffenen handelt es sich nach Angaben der Gesundheitsministerin des Landes Oberösterreich, Christine Haberlander, um 52 Mitarbeiter und einen Gast. In den vergangenen Tagen seien bei der eigens eingerichteten Coronatest-Station im Ort 1600 Mitarbeiter und Gäste getestet worden, sagte sie im ORF-Radio am Montag.

9.34 Uhr: Aktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Montag mit 205.609 angegeben, das ist ein Plus von 340 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 206.667 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte weiterhin 9118 Todesfälle. Die JHU zählte weiterhin 9124 Tote. Die Zahl der Genesenen lag laut RKI bei etwa 190.400.

8.21 Uhr: Corona-Krise reißt Ryanair in die Verlustzone

Der Zusammenbruch des Flugverkehrs in der Corona-Krise hat Europas größten Billigflieger Ryanair im abgelaufenen Quartal nicht so tief in die roten Zahlen gerissen wie befürchtet. Unter dem Strich stand im ersten Geschäftsquartal bis Ende Juni ein Verlust von 185 Millionen Euro nach einem Gewinn von 243 Millionen ein Jahr zuvor, wie die Rivalin von Easyjet und der Lufthansa-Tochter Eurowings am Montag in Dublin mitteilte. Analysten hatten mit einem größeren Minus gerechnet.

Der Umsatz sackte im Jahresvergleich um 95 Prozent auf 125 Millionen Euro ab. Die Zahl der Fluggäste brach sogar um 99 Prozent auf eine halbe Million ein. Das Quartal sei das schwierigste in der 35-jährigen Geschichte von Ryanair gewesen, teilte das Unternehmen mit.

7.44 Uhr: Risiko neuer Corona-Infektionen steigt, wenn es kühler wird

Das Risiko neuer Corona-Infektionen steigt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wenn die Urlaubszeit zu Ende geht und es kühler wird. Das liege daran, dass sich dann wieder mehr Menschen in geschlossenen Räumen statt draußen aufhalten, sagte eine WHO-Sprecherin. Ob und wann es aber in welchen Ländern zu einem neuen Anstieg von Infektionen oder einer zweiten Welle komme, sei nicht vorherzusagen.

„Wir wissen, dass das Virus sich draußen weniger effektiv verbreitet als in geschlossenen Räumen, dass gut gelüftete Räume weniger Risiko bergen als schlecht gelüftete und dass das Abstand Halten ebenfalls eine Rolle spielt“, sagte die Sprecherin. „Umweltbedingungen wie Luftfeuchtigkeit, Temperaturen und UV-Strahlung dürften auch eine begrenzte Rolle spielen.“

Die tatsächlichen Übertragungsraten hingen aber vom Verhalten der Menschen und den geltenden Schutzmaßnahmen ab, um das Risiko von Covid-19 und anderen Atemwegserkrankungen, die sich in kälteren Monaten ausbreiteten, einzudämmen. Es könne nötig sein, bereits aufgehobene Maßnahmen vorübergehend erneut zu verhängen.

7.07 Uhr: Dobrindt für Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten

In der Diskussion um Corona-Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten hat sich CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt für eine Testpflicht ausgesprochen. „Gerade wenn man aus Risikogebieten kommt, dann sollte es einen verpflichtenden Test geben“, sagte Dobrindt (CSU) am Sonntagabend. Und: „Wenn es rechtlich nicht geht, dann muss man das entsprechende Recht schaffen, dass es geht.“

Er sprach sich zudem dafür aus, eine dritte Unterscheidung zu finden neben Risikogebieten und Nicht-Risikogebieten. „Es gibt auch Regionen mit regionalen Ausprägungen“, sagte Dobrindt. Diese sollten als „Gefahrenregionen“ definiert werden, für die ebenfalls entsprechende Maßnahmen ergriffen werden sollten.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 26. Juli: 

21.45 Uhr: Ausbreitung des Coronavirus weltweit stark beschleunigt - Mehr als fünf Millionen neue Fälle im Juli 

Die Ausbreitung des Coronavirus hat sich weltweit stark beschleunigt. Bis Sonntag infizierten sich rund um den Globus mehr als 16 Millionen Menschen. Mehr als fünf Millionen Neuansteckungen, also fast ein Drittel aller Infektionsfälle, wurden seit dem 1. Juli verzeichnet, wie eine AFP-Zählung ergab. Vor allem in den USA, aber auch in europäischen Ländern wie Spanien steigen die Infektionszahlen stark an. Einen neuen Infektionsherd gibt es zudem am Wolfgangsee in Österreich.

Bis Sonntagmittag wurden weltweit 16.072.290 Infektionsfälle registriert, wie aus der Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Angaben hervorging. Mindestens 645.715 Menschen starben an den Folgen einer Infektion.

19.44 Uhr: Jetzt 17 bestätigte Infektionen nach Geburtstagsparty in Friedrichshafen

Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Fälle im Bodenseekreis ist über das Wochenende um zwei auf 333 gestiegen. Als aktuell infiziert gelten nach Angaben des Landratsamtes von Sonntagnachmittag 24 Menschen im Landkreis. Einer der beiden jüngst bestätigten Fälle geht einer Mitteilung des Landratsamtes zufolge auf die Geburtstagsparty zurück, bei der sich Schüler mehrerer Häfler Schulen angesteckt hatten. In dem Zusammenhang sind nun insgesamt 17 Fälle zu verzeichnen.

18.54 Uhr: Hunderte Techno-Fans feiern in Tschechien trotz Corona

Trotz der Corona-Pandemie ist in Tschechien eine dreitägige Technoparty gefeiert worden. Zum Abschluss am Sonntag kamen noch einmal rund 900 Menschen auf einem Feld rund 60 Kilometer südlich von Prag zusammen, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Bei Kontrollen an den Zufahrtswegen seien vier Autofahrer unter Drogeneinfluss erwischt worden. Am Samstag hatten sich sogar rund 2000 Teilnehmer versammelt, darunter auch Hunderte Ausländer aus Nachbarländern wie Deutschland und Österreich. Die Polizei ließ die Partygänger gewähren, obwohl die Aktion nicht bei den Behörden angemeldet war. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen lag in Tschechien am Samstag mit 131 wieder niedriger als an den Vortagen, wie das Gesundheitsministerium am Sonntag bekanntgab.

17.30 Uhr: Adventszauber in Pfullendorf ist abgesagt

Weder Weihnachtsmarkt noch Engelsabstieg: Wegen der Corona-Pandemie haben die Wirtschaftsinitiative WIP und die Stadtverwaltung den diesjährigen Adventszauber abgesagt. Der historische Marktplatz im Herzen Pfullendorfs sei voll und dicht gedrängt und jeder Besucher wolle den Abstieg des Posaunenengels live mitverfolgen, heißt es weiter. Damit machen die Verantwortlichen klar, dass die bis jetzt geltenden Abstands- und Hygieneregeln auf dem Marktplatz kaum umsetzbar wären.

16.10 Uhr: BVB plant zum Ligastart mit maximal 15.000 Zuschauern, Eintracht Frankfurt mit bis zu 20.000

Das größte deutsche Fußball-Stadion in Dortmund wird zum Saisonstart im Fall einer Fan-Rückkehr nicht einmal zu 20 Prozent gefüllt sein. „Aufgrund der Abstandsregelung, die zwingend einzuhalten ist, planen wir nach derzeitigem Stand mit 12.000 bis 15.000 Zuschauern“, sagte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Carsten Cramer dem „Tagesspiegel“. Normalerweise fasst die Arena in der Revierstadt bei Bundesliga-Spielen etwas mehr als 81.000 Zuschauer.

Eintracht Frankfurt will in der neuen Saison zunächst vor etwa 20.000 Menschen in der Commerzbank-Arena spielen. „Wir gehen in unserer Planung von einer Größe von 20.000 Zuschauern aus, wobei es je nach Auflagen auch 15.000 oder 24.000 werden können“, sagte Vorstandsmitglied Axel Hellmann dem „Kicker“. Die Hessen orientieren sich dabei am Hygiene-Konzept der Deutschen Fußball Liga zur Teilzulassung der Fans. Normalerweise passen 51.500 Zuschauer in die Arena am Stadtwald.

14.55 Uhr: Corona-Warn-App bekommt Update - Opposition fordert Aufklärung

Nach technischen Problemen auf verschiedenen Smartphones hat die vielgenutzte deutsche Corona-Warn-App ein Update bekommen. Mit der neuesten Version sollen technische Schwierigkeiten auf dem iPhone von Apple beseitigt werden, wie der Softwarekonzern SAP und die Deutsche Telekom mitteilten. Die Opposition forderte von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Aufklärung. Die App soll helfen, die weitere Verbreitung des Virus unterbinden. Seit dem Start Mitte Juni wurde sie von mehr als 16 Millionen Nutzern heruntergeladen.

Auf dem Apple-Betriebssystem iOS hatte die App zwar wie versprochen ständig anonyme Codes mit anderen Nutzern ausgetauscht - die Warnung vor gefährlichen Begegnungen erfolgte allerdings nicht im Hintergrund, sondern nur, wenn die App aktiv geöffnet war. Ähnliche Probleme tauchten bei bestimmten Android-Smartphones auf. Ursache war ein Energiesparmodus, der bei einigen Geräten die Aktualisierung eingeschränkt oder sogar deaktiviert haben könnte.

Nach Auskunft der Entwickler aktualisiert auch iOS die Hintergrundaktualisierung nicht immer regelmäßig. Nun habe man einen Weg gefunden, die betriebssystembedingten Einschränkungen zu umgehen, bis Apple das Problem selbst gelöst habe. Dazu müssen die Anwender die Version 1.1.2. herunterladen. Für Android-Anwender steht schon seit einigen Tagen ein Update des Robert Koch-Instituts bereit.

13.29 Uhr: SV Bermatingen stoppt nach bestätigter Corona-Infektion den Trainings- und Spielbetrieb - weiterer Fall auch beim FC 08 Villingen

In den Reihen der ersten Mannschaft des Sportvereins Bermatingen (SVB) ist am Samstag ein Covid-19-Fall bestätigt worden. Der Vereinsvorstand reagierte umgehend. Unter anderem wurde der gesamte Trainings- und Spielbetrieb gestoppt.

Im Umfeld des erkrankten Spielers fänden derzeit umfangreiche Testreihen statt, erklärte der Verein. Außerdem sei der Türkische SV Konstanz informiert worden, der vor einer Woche ein Testspiel gegen den SV Bermatingen absolviert hatte.

Einen Rückschlag gibt es auch für den FC 08 Villingen. Zwar brachte die Testreihe der Oberliga-Mannschaft keinen weiteren Corona-Fall, dennoch wurden 19 Spieler vom Gesundheitsamt bis 1. August in Quarantäne geschickt. Davon unabhängig wurde ein weiterer Spieler, der sich bereits in Quarantäne befunden hat, auch weil er außerhalb des Trainingsbetriebes engen privaten Kontakt zum bereits infizierten Spieler hatte, bei einem unabhängigen Test positiv auf Covid-19 getestet.

12.44 Uhr: Corona-Masseninfektion in Bayern – 174 Erntehelfer angesteckt

Nach einer Corona-Masseninfektion auf einem großen Bauernhof im niederbayerischen Mamming stehen fast 500 Menschen unter Quarantäne und dürfen den Betrieb nicht mehr verlassen. Ein Sicherheitsdienst überwacht das Ausgehverbot. Insgesamt 174 Erntehelfer wurden bei der Reihenuntersuchung positiv auf den Corona-Erreger Sars-Cov2 getestet, wie das Landratsamt Dingolfing-Landau mitteilte.

„Um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden, müssen wir zum Schutz der Bevölkerung leider diesen Schritt gehen“, erklärte Landrat Werner Bumeder. Zuvor hatten sich in dem Betrieb bereits sieben Mitarbeiter infiziert - dies war der Anlass des Reihentests. Der CSU-Politiker appellierte an die Bürger, Ruhe zu bewahren: „Nach unseren Informationen handelt es sich um einen geschlossenen Personenkreis.“ Auf dem Hof wurden infizierte von nicht infizierten Mitarbeitern getrennt. Darüber hatten zuerst örtliche Medien berichtet.

11.26 Uhr: 44 Corona-Fälle in österreichischem Touristenort St. Wolfgang

Im österreichischen Touristenort St. Wolfgang steigt die Zahl der Corona-Infizierten immer weiter an. Bis Samstagabend wurden 44 Fälle bestätigt, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf die Behörden des Bundeslands Oberösterreich berichtete. Unter den Infizierten seien Mitarbeiter von einer ganzen Reihe von Tourismus-Betrieben, bislang sei aber nur ein Urlauber betroffen.

Die Behörden hatten in dem Ort am Wolfgangsee im oberösterreichischen Salzkammergut im Laufe des Samstags 628 Abstriche genommen. Getestet wurden Mitarbeiter von Tourismus-Betrieben, Gäste und Einheimische. Bis Samstagabend wurden 258 Tests ausgewertet. Die restlichen Testergebnisse sollten am Sonntagnachmittag vorliegen. Von Infektionen betroffen sind laut APA sieben Hotels, eine Pizzeria und zwei Bars in St. Wolfgang.

Die Behörden gehen davon aus, dass die Infektionen vor allem auf Praktikanten zurückgehen. "Die infizierten Praktikanten waren auf unterschiedliche Quartiere verteilt untergebracht und wohnten vielfach in Doppel- und Dreibettzimmern", sagte der Chef der Tourismus-Gesellschaft Wolfgangsee, Hans Wieser, der APA. Die Praktikanten trafen sich demnach auch in ihrer Freizeit, unter anderem in den beiden Bars, die inzwischen geschlossen wurden.

Der Fall weckt Erinnerungen an den Corona-Ausbruch im österreichischen Wintersportort Ischgl, der im März ein Hotspot für Corona-Infektionen in ganz Europa gewesen war. In Ischgl hatten sich auch viele Touristen aus Deutschland angesteckt.

10.13 Uhr: Corona bedroht 158 000 Jobs in Europas Textilindustrie

Der Kreditversicherer Euler Hermes befürchtet, die Pandemie könnte das Aus für rund 13 000 Textilfirmen in Europa bedeuten. Deutschland dürfte noch vergleichsweise glimpflich davonkommen. Doch sehen die Experten in der Krise auch eine Chance für die Branche.

Die Folgen der Corona-Krise bedrohen nach einer aktuellen Studie des Kreditversicherers Euler Hermes mehr als 150 000 Arbeitsplätze in der europäischen Textil- und Bekleidungsindustrie. „Wir gehen davon aus, dass trotz der zahlreichen Unterstützungsmaßnahmen etwa 13 000 Unternehmen in Europa bis Ende 2021 verschwinden und damit rund 158 000 Jobs in der europäischen Textilindustrie in Gefahr sein dürften“, fasste der Deutschland-Chef von Euler Hermes, Ron van het Hof, das Ergebnis zusammen.

Danach dürften die Umsätze der europäischen Textil- und Bekleidungshersteller in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie um rund 19 Prozent einbrechen. Zwar werde schon im kommenden Jahr der Umsatz der Branche wieder spürbar zunehmen. „An das Vorkrisenniveau dürfte er aber wohl nicht vor 2023 anknüpfen“, sagte der Euler-Hermes-Branchenexperte Aurélien Duthoit.

Die Textilindustrie in Deutschland dürfte der Studie zufolge noch mit einem blauen Auge davon kommen. Hier werde der Umsatzeinbruch mit 12 Prozent deutlich geringer ausfallen als etwa in Italien und Frankreich. Die Gründe dafür seien zum einen der wesentlich kürzere und weniger strikte Lockdown und die vergleichsweise schnellere Wiedereröffnung der textilen Einzelhandelsgeschäfte. Zum anderen spiele aber auch der höhere Anteil an industrieller Textilherstellung eine Rolle, betonte der Kreditversicherer. Dadurch sei die Abhängigkeit vom kriselnden Modehandel geringer.

Euler Hermes sieht in der Krise allerdings auch eine Chance für die europäische Textil- und Bekleidungsindustrie - wenn es dank des steigenden Umweltbewusstseins und der Folgen der Pandemie gelinge, eine Abkehr vom schnellen Konsum und dem Fast-Fashion-Paradigma einzuleiten, das den Interessen der europäischen Fertigungsindustrie seit jeher vollkommen widerspreche.

8.56 Uhr: Mehr als 16 Millionen Corona-Infektionen weltweit - Ausbreitung des Erregers hat sich stark beschleunigt

Weltweit haben sich inzwischen mehr als 16 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Bis Sonntagmorgen wurden weltweit insgesamt 16.050.223 Infektionsfälle registriert, wie aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Angaben hervorging. Mindestens 645.184 Menschen starben demnach an den Folgen einer Infektion. Mehr als die Hälfte aller Infektionsfälle wurden in den USA sowie in Lateinamerika und der Karibik verzeichnet. Die USA sind mit fast 4,2 Millionen Infektions- und 146.460 Todesfällen weiterhin das am stärksten betroffene Land, gefolgt von Lateinamerika und der Karibik mit insgesamt rund 4,3 Millionen Infektionen und 182.501 Toten sowie Europa mit fast 3,1 Millionen Infektionen und 207.734 Toten. Die Ausbreitung des Erregers hat sich zuletzt stark beschleunigt: Mehr als fünf Millionen der neuen Fälle, also fast ein Drittel aller Infektionsfälle seit Beginn der Pandemie, wurden seit dem 1. Juli verzeichnet. Die offiziellen Daten stellen vermutlich allerdings nur einen Bruchteil der tatsächlichen Infektionszahlen dar, da in vielen Ländern wenig getestet wird.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 25. Juli: 

21.50: Briten sollen abnehmen - Vorbereitung auf zweite Coronavirus-Welle

Die britische Regierung will mit einer großen Kampagne die vielen übergewichtigen Briten zum Abnehmen in der Corona-Krise animieren. Allein in England sind fast 63 Prozent der Erwachsenen zu dick, wie aus einem Bericht der Gesundheitsbehörden hervorgeht.

Zu viele Kilos können viele Erkrankungen fördern. Auch das Sterberisiko bei einer Covid-19-Lungenerkrankung steigt Untersuchungen zufolge an. Wissenschaftler rechnen im Herbst mit einer zweiten Infektionswelle in Großbritannien.

Premierminister Boris Johnson wolle die Kampagne mit etwa zehn Millionen Pfund (etwa elf Millionen Euro) unterstützen, berichtete am Samstag die Zeitung „The Guardian“. So müsse zum Beispiel auf Weinflaschen und Bierdosen künftig der Kaloriengehalt des Getränks verzeichnet sein. Werbung für Junkfood im Fernsehen soll erst spät abends erlaubt sein. Die Kampagne soll am Montag verkündet werden.

„Gewicht zu verlieren, ist einer der Wege, sein Risiko zu minimieren“, sagte Johnson kürzlich beim Besuch in einem Krankenhaus. Der übergewichtige Regierungschef war selbst an Covid-19 erkrankt und hatte im April auf einer Intensivstation um sein Leben gekämpft. Er habe einige Kilogramm abgenommen, berichtete Johnson.

Experten sehen - neben anderen Faktoren wie Alter - auch einen Zusammenhang zwischen dem Body-Mass-Index (BMI) und der Covid-19-Komplikationsrate. Je höher der BMI ist, desto häufiger treten Forschern zufolge auch schwere Covid-19-Verläufe auf und desto häufiger sterben die betroffenen Patienten.

21.18 Uhr: Silvesterparty in Rio de Janeiro wegen Corona abgesagt

Die Silvesterparty an der Copacabana ist wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Die Feier mit bis zu drei Millionen Besuchern in der Bucht von Rio de Janeiro könne in diesem Jahr nicht wie gewohnt stattfinden, berichteten Medien am Samstag unter Berufung auf die städtische Tourismusagentur Riotur.

Bürgermeister Marcelo Crivella werde in den kommenden Tagen einen Plan für den Jahreswechsel vorlegen. Denkbar sei beispielsweise eine virtuelle Feier. Sollte bis dahin kein Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung stehen, könnte auch der Karneval 2021 abgesagt werden.

Die Silvesterparty in Rio de Janeiro ist eine der berühmtesten der Welt und zieht jedes Jahr zahlreiche Touristen in die Hafenstadt. Das Feuerwerk wird von Flößen in der Atlantikbucht abgefeuert, am Standstrand Copacabana treten auf verschiedenen Bühnen zahlreiche Musiker, Bands und DJs auf.

Nach den Vereinigten Staaten ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas mehr als zwei Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Über 85 000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher liegen, da in Brasilien nur wenig getestet wird.

20.10 Uhr: 781 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 781 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 204 964 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Samstagmorgen meldete (Datenstand 25.7., 0.00 Uhr).

In Deutschland starben nach den RKI-Angaben bislang 9118 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von Sieben im Vergleich zum Vortag. Bis Samstagmorgen hatten 189 800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 25.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,24 (Vortag: 1,08). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 25.7., 0.00 Uhr, bei 1,25 (Vortag: 1,16). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

18.50 Uhr: WHO meldet neuen Rekord an gemeldeten Corona-Neuinfektionen

Noch nie seit Beginn der Coronavirus-Pandemie sind der Weltgesundheitsorganisation (WHO) innerhalb von 24 Stunden so viele Neuinfektionen gemeldet worden wie am Freitag. Insgesamt waren es 284 196 Fälle, wie die WHO am Freitagabend mitteilte. Mit Abstand die meisten Infektionen verzeichneten die USA mit knapp 70 000 neuen Fällen und Brasilien mit fast 68 000. In Indien waren es fast 50 000, in Südafrika 13 000.

Weltweit waren der WHO zufolge seit dem Beginn der Epidemie Ende des vergangenen Jahres bis Freitag 15,3 Millionen Infektionen gemeldet worden. Knapp 630 000 Menschen starben nachweislich mit einer Coronavirus-Infektion.

WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte zu der Entwicklung, man sehe intensive Übertragungen „in einer relativ kleinen Gruppe von Ländern“. Demnach entfallen fast die Hälfte aller bisherigen Fälle auf nur drei Länder - die USA, Brasilien und Indien haben zusammen fast 7,5 Millionen Fälle. Fast zwei Drittel aller Infektionen gehen demnach auf zehn Länder zurück.

Auch in Deutschland war die Zahl der registrierten Neuinfektionen zuletzt deutlich gestiegen. Das Robert Koch-Institut hatte am Donnerstag und Freitag jeweils rund 800 neue Fälle registriert und die Entwicklung „sehr beunruhigend“ genannt.

17.45 Uhr: Zahl der Infektionen in österreichischem Tourismus-Hotspot steigt

Die Zahl der Corona-Infektionen in mehreren Tourismusbetrieben in St. Wolfgang in Oberösterreich ist auf mindestens 26 gestiegen. Bei den Betroffenen handelt es sich Medienberichten vom Samstag zufolge um Mitarbeiter, bei Urlaubern sei das Virus zunächst nicht nachgewiesen worden. Die meisten Infizierten sind demnach Praktikanten. Ob sie sich in ihren Unterkünften oder beim Ausgehen angesteckt haben, sei unklar. Zwei Bars seien geschlossen worden. Weitere Tests liefen.

Der Ausbruch weckt Erinnerungen an den österreichischen Ski- und Partyort Ischgl in Tirol, der in der Anfangsphase der Pandemie ein Zentrum der Corona-Ausbreitung in ganz Europa war. Insgesamt sind in Österreich aktuell etwa 1500 Menschen mit dem Virus infiziert. Schwerpunkte bei den Neuinfektionen sind die Bundesländer Wien und Oberösterreich.

17 Uhr: Griechenland will älteren Menschen bei Corona-Impfstoff Vorrang einräumen

Griechenland will bei der Verabreichung eines künftigen Coronavirus-Impfstoffs ältere Menschen und Risikopatienten bevorzugen. "Sobald ein Impfstoff zur Verfügung steht, werden wir denjenigen Vorrang einräumen, die das Mittel am dringendsten brauchen", sagte Gesundheitsminister Vassilis Kikilias dem Sender Skai TV am Samstag.

"Unsere hochbetagten Mitbürger, die sehr alten Menschen, Hochrisikogruppen. Wir werden diejenigen schützen, die in Gefahr sind", sagte Kikilias. Eine Pflicht, sich impfen zu lassen, werde es in Griechenland nicht geben. Der Minister fügte aber hinzu, dass er dies dringend empfehle.

Griechenland hat bisher über 4100 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert, in 201 Fällen ging die Infektion tödlich aus. Da ein Viertel der griechischen Wirtschaft vom Tourismus abhängt, versuchte die Regierung zuletzt, Besuchern zu versichern, dass sie in Griechenland sicher Urlaub machen könnten. Das Land begann im Juni damit, seine Landesgrenzen nach und nach wieder für ausgewählte Länder zu öffnen. Seit dem 1. Juli hat Griechenland den Flugverkehr für fast sämtliche europäische Flüge freigegeben.

16.25 Uhr: Positiver Corona-Test bei Wolfsburgs Kevin Mbabu

Wegen eines positiven Corona-Tests muss der VfL Wolfsburg in der Vorbereitung erst einmal auf Abwehrspieler Kevin Mbabu verzichten. Der am Mittwoch durchgeführte Test auf das Virus habe bei dem Schweizer einen positiven Befund aufgewiesen, wie der Fußball-Bundesligist am Samstag kurz vor dem Trainingsauftakt mitteilte. Der 25-Jährige befindet sich bis auf weiteres in häuslicher Quarantäne.

16.05 Uhr: Vierter Tag in Folge mit mehr als 1000 Corona-Toten in den USA

Die USA haben am vierten Tag in Folge mehr als 1000 Tote in der Corona-Pandemie verzeichnet. Die Johns-Hopkins-Universität (JHU) registrierte am Freitag 1156 Tote infolge einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2. Die Zahl der Neuansteckungen lag ein weiteres Mal bei mehr als 70 000 innerhalb von 24 Stunden, wie aus der JHU-Statistik am Samstag hervorging: Die Forscher verzeichneten am Freitag 73 715 Infektionen mit dem Virus.

Seit Beginn der Pandemie wurden in den USA insgesamt mehr als 4,1 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Mehr als 145 000 Menschen kamen ums Leben. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen in den USA war im Frühjahr zurückgegangen, nahm seit Juni aber wieder alarmierend zu. Die täglichen Todeszahlen liegen zwar weiterhin unter denen vom bisherigen Höhepunkt der Krise im Frühjahr, steigen aber an.

15.00 Uhr: Kostenlose Corona-Tests am Münchner Flughafen

Ankommende Fluggäste am Münchner FLughafen können sich dort ab sofort kostenlos auf den Corona-Erreger Sars-CoV2 testen lassen. Das teilte Gesundheitsministerin Melanie Huml am Samstag mit. „Wir müssen aufpassen, dass Reiserückkehrer keine neuen Infektionen mit nach Hause bringen“, sagte die CSU-Politikerin. „Deshalb ist es sinnvoll, sich schon am Flughafen testen zu lassen.“

Mit der kostenlosen Testmöglichkeit setzt die Staatsregierung einen Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz von Bund und Ländern vom Freitag um. Nicht beschlossen wurden Pflichttests, gegen die es rechtliche Bedenken gibt. Auch bisher gab es schon Corona-Tests am zweitgrößten Münchner Flughafen, aber keine kostenlosen.

Eine Corona-Testpflicht für Urlaubsrückkehrer an allen deutschen Flughäfen fordert unter anderem Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Söder hatte am Freitag jedoch betont, dass es eine bundesweit einheitliche Regelung geben müsse. Die Bundesregierung lässt eine Testpflicht prüfen.

14.32 Uhr: Vietnam: Erster lokaler Coronafall nach fast 100 Tagen

Fast 100 Tage lang haben Behörden in Vietnam keine lokale Infektion mit dem Coronavirus gemeldet - nun bestätigten Ärzte erstmals wieder einen solchen positiven Fall. Mehrfache Tests bei einem 57 Jahre alten Mann aus der Großstadt Da Nang seien positiv ausgefallen, schrieb die Zeitung „VnExpress“ am Samstag unter Berufung auf örtlich Behörden. Damit wurde in dem südostasiatischen Land 99 Tage keine lokale Ansteckung mit dem Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen.

Der Mann sei bereits am Montag in ein Krankenhaus gekommen, die Ärzte waren zunächst aber von einer Lungenentzündung ausgegangen, hieß es. Mittlerweile habe sich der Zustand des Erkrankten verschlechtert. Er sei an ein Beatmungsgerät angeschlossen worden. Dutzende Menschen, die in engem Kontakt mit ihm standen, seien negativ getestet worden. Laut Medienberichten gibt es aber Menschen, die Symptome zeigten.

Das Krankenhaus, in dem der Mann zunächst behandelt worden war, dürfe derzeit keine Patienten aufnehmen oder entlassen. Der Flughafen sei für internationale Flüge gesperrt worden. Man bereite sich nun in der Küstenstadt auf groß-angelegte Tests vor. Wo sich der Mann angesteckt habe, sei unklar. Er habe das Land monatelang nicht verlassen.

Vietnam konnte die Zahl der registrierten Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie bisher auf gut 400 begrenzen. Nach Behördenangaben ist dort bislang niemand in Zusammenhang mit einer Infektion gestorben. Bei den Corona-Fällen aus jüngster Zeit handelte es sich um Vietnamesen, die aus dem Ausland zurückgekehrt waren.

13.36 Uhr: Probleme mit Corona-Warn-App auch auf iPhones - Kritik an Regierung

Kann man der Corona-Warn-App wirklich vertrauen? Informiert sie zuverlässig über Kontakte mit Corona-Infizierten? Nach Problemen auf Smartphones mit Android-System wurden jetzt auch Schwierigkeiten bei iOS-Geräten bekannt. Die Bundesregierung gerät in Erklärungsnöte.

Nach den technischen Problemen bei der Corona-Warn-App auf Android- wie auf iOS-Smartphones wird die Kritik an der Bundesregierung lauter. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz forderte am Samstag Aufklärung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Die App sei ein wichtiger Baustein, um das Coronavirus in Schach zu halten, sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. „Jetzt soll auf immer mehr Smartphones die Kontaktüberprüfung nur lückenhaft funktionieren. Das beunruhigt die über 15 Millionen Nutzer.“

Das Bundesgesundheitsministerium bestätigte inzwischen, dass es wie bei Android-Geräten auch bei iPhones mit dem iOS-System Probleme gebe. Die Apple-Geräte wiesen „offenbar betriebssystembedingte Einschränkungen der Hintergrundaktualisierung“ auf. Die Corona-Warn-App tausche zwar stets zuverlässig anonyme Codes aus. Sie gleiche die Codes auch mit dem Server ab - allerdings nicht immer, wenn sie nur im Hintergrund laufe. „Wird die App geöffnet, führt sie den Serverabgleich in jedem Fall durch. Auch auf iOS-Geräten hat die App also diese ganze Zeit über funktioniert“, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums.

Die Entwickler arbeiten demnach mit Hochdruck an einem Weg, die systembedingten Einschränkungen zu umgehen, bis Apple das Systemproblem selbst gelöst habe. Zuvor hatte das ARD-Portal tagesschau.de berichtet, Nutzerinnen und Nutzer von iPhones seien teilweise über Wochen nicht über die App informiert worden, ob sie Kontakt zu Infizierten hatten oder nicht. Ähnliche Probleme waren auch schon von Geräten mit dem Android-System bekannt geworden.

10.54 Uhr: Spahn lässt Corona-Testpflicht für Reise-Rückkehrer prüfen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) lässt eine Pflicht zu Corona-Tests für Reise-Rückkehrer aus Risikogebieten prüfen. „Wir prüfen auch eine rechtliche Verpflichtung“, sagte Spahn am Samstagmorgen im Deutschlandfunk. Bei den Neuinfektionen gebe es derzeit „so eine hohe Zahl wie lange nicht“, sagte er zur Begründung. „Was wir im Moment haben, sind viele kleinere Ausbrüche.“ Die hohe Zahl habe „vor allem zu tun eben mit Reiseaktivitäten, Reiserückkehrern aus bestimmten Regionen“.

Eine solche Test-Pflicht würde deutlich über den Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern vom Freitag hinausgehen: Sie hatten beschlossen, auf deutschen Flughäfen Teststellen einzurichten, bei denen sich Reiserückkehrer kostenlos auf eigenen Wunsch auf das Virus testen lasen können.

Spahn wies darauf hin, dass für verpflichtende Tests hohe rechtliche Hürden bestünden: „Das ist ja ein Eingriff in die Freiheit, jemanden zum Test zu verpflichten“, sagte er. Die Gerichte schauten „sehr genau hin, dass jeder Eingriff verhältnismäßig“ sei.

Bevorzugt wolle er weiter auf Vernunft und Einsicht der Bürger setzen, sagte Spahn. Reisende müssten „eigenverantwortlich wahrnehmen, dass Mobilität, dass Reisen per se mit Risiko verbunden“ sei. „Wir werden es möglich machen, dass jeder Reiserückkehrer sich testen lassen kann.“ Dabei gelte, dass „sich im Zweifel einer zu viel testen lässt als einer zu wenig“.

10.19 Uhr: Mehrzahl der Kliniken in Deutschland rechnet 2020 mit Defiziten

Infolge der Corona-Krise könnte die Mehrzahl der deutschen Krankenhäuser ins Defizit rutschen. In einer Befragung unter den Geschäftsführern von 600 Krankenhäusern hätten 57 Prozent angegeben, dass sie fürs laufende Jahr mit einem Defizit rechneten - aus der von der Unternehmensberatung Roland Berger erstellten "Krankenhausstudie 2020" zitierte am Samstag die "Süddeutsche Zeitung". Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr verzeichneten nur 32 Prozent der Krankenhäuser ein Minus.

Besonders düster sehen die Manager großer Kliniken mit mehr als tausend Betten in diesem Jahr die Lage: In dieser Gruppe rechneten sogar 72 Prozent mit Verlusten im laufenden Geschäftsjahr, geht aus der Studie hervor.

Der Abwärtstrend erkläre sich vor allem mit der schwachen Auslastung während der Pandemie-Hochphase im März und April. Mitte März hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Krankenhäuser angewiesen, die Zahl der Beatmungsplätze hochzufahren und genügend Intensivbetten für Covid-19-Patienten freizuhalten. Bei Weitem nicht alle dieser Betten wurden benötigt.

Deshalb sei die Belegung der Intensivstationen großer Häuser mit mehr als tausend Betten um 27 Prozent gesunken, auf Normalstationen sogar um 37 Prozent, ermittelte die Studie.

Ende März beschloss die Regierung zum Ausgleich das Krankenhausentlastungsgesetz. Den Kliniken wurde jedes in der Corona-Krise freigehaltene Bett pauschal mit 560 Euro pro Tag vergütet. Der Betrag reiche jedoch nicht, um die Erlösausfälle zu kompensieren, sagen 75 Prozent der für die Studie befragten Manager von Kliniken mit mehr als tausend Betten. In kleineren Häusern mit weniger als 500 Betten sieht das nur etwa die Hälfte der Manager so.

9.35 Uhr: Vietnam meldet ersten neuen Coronavirus-Fall seit fast hundert Tagen

In Vietnam haben die Behörden die erste neue Coronavirus-Infektion seit fast hundert Tagen gemeldet. In der Stadt Danang wurde ein 57-jähriger Mann positiv auf das Virus getestet, wie das Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte. Sein Fall gilt demnach als die erste lokale Übertragung seit dem 16. April.

In Vietnam galt die Ausbreitung des Coronavirus dank schneller und rigoroser Quarantäne-Maßnahmen und einer intensiven Rückverfolgung der Fälle seit Ende April als eingedämmt. Trotz seiner langen und schwer zu kontrollierenden Grenze zu China wurden in dem Land nur 416 Infektionen gemeldet. Tote gab es bislang nicht.

8.51 Uhr: Kretschmer: Zweite Corona-Welle ist schon da

Die zweite Infektionswelle der Corona-Pandemie hat nach Einschätzung des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer bereits Deutschland erreicht. „Die zweite Corona-Welle ist schon da. Sie findet bereits jeden Tag statt. Wir haben jeden Tag neue Infektionsherde, aus denen sehr hohe Zahlen werden könnten“, sagte der CDU-Politiker der „Rheinischen Post“ (Samstag). Die Aufgabe bestehe darin, mit den Gesundheitsämtern diese Welle jeden Tag neu zu brechen. „Das klappt erstaunlich gut.“

Nach Ansicht Kretschmers kann Deutschland durch sein föderales System viel präziser vorgehen als zentralistisch regierte Länder. Die Ministerpräsidenten könnten abwägen, was gezielt für einzelne Regionen geregelt werden könne.

Der deutliche Anstieg der gemeldeten Coronavirus-Fälle in den vergangenen Tagen beunruhigt das Robert Koch-Institut (RKI). „Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden“, teilte eine RKI-Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Freitag mit. Die Zahl der neu übermittelten Corona-Fälle lag deutlich höher als in den Vorwochen.

Kretschmer sieht in der Corona-Pandemie die erste zentrale gemeinsame Krisenerfahrung in Deutschland. „Und das Schöne ist: Die Menschen in Ost und West ticken in dieser Krise gleich.“ 30 Jahre nach der Wiedervereinigung gebe es keine Unterschiede. „Corona ist der beste Beweis dafür, dass dieses Land zusammengewachsen ist.“

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 24. Juli:

22.45 Uhr: Umfrage attestiert Impfbereitschaft gegen Corona bei über 50 Prozent

Alle hoffen auf einen Impfstoff gegen das Corona-Virus - so scheint es: Aber nach einer Studie der Universität Heidelberg wollen sich nur 55 Prozent der Befragten im Fall eines verfügbaren Impfstoffes impfen lassen. Die Wissenschaftler befragten jüngst 1350 Menschen. Je stärker die Verschwörungsmentalität ausgeprägt ist, desto größer ist der Widerstand gegen Schutzmaßnahmen wie die Warn-App oder Impfungen, wie das interdisziplinäre Forscherteam herausfand. Überdies war die Gruppe mit Tendenz zu Verschwörungstheorien auch weniger mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung zufrieden.

Ein Drittel der Befragten hatte die Corona-Warn-App bereits installiert, aber gut 45 Prozent der Befragten planten das eher nicht oder definitiv nicht. Laut Mitautor und Psychologie-Professor Peter Kirsch ist bei Gegnern von Schutzvorkehrungen das Vertrauen in die Mitmenschen schwach ausgebildet. Die gleichen Zusammenhänge ergäben sich auch mit Blick auf das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und die Printmedien.

Den Kurs der Bundesregierung während der Corona-Krise fanden zwei Drittel der Befragten richtig. 37 Prozent waren damit sogar sehr zufrieden. Eher oder sehr unzufrieden waren dagegen nicht einmal ein Viertel der Menschen, die zwischen dem 30. Juni und dem 7. Juli befragt wurden. Datenbasis der Studie ist ein Online-Access-Panel. Das ist eine Adressensammlung aus potenziellen Teilnehmern an Online-Befragungen.

21.45 Uhr: Wegen Corona weniger Verkehrsunfälle

Auf den Straßen im Südwesten hat es im Mai vor allem wegen der Corona-Pandemie deutlich weniger Verkehrsunfälle gegeben als im Vorjahresmonat. Die Zahl ging nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um knapp 7.900 auf 20.822 zurück. Es starben vier Menschen weniger als im Mai 2019 (insgesamt 23); die Zahl der Verletzten sank von rund 4100 auf rund 3250. Wegen Homeoffice und Fernunterricht seien weniger Menschen auf den Straßen, erklärten die Statistiker am Freitag.

Auch bundesweit ist der Trend erkennbar: Im Vorjahresvergleich kam es wegen des geringen Verkehrsaufkommens zu 23 Prozent weniger Unfällen. 237 Menschen starben dabei. Damit wurde laut den Statistikern der geringste Mai-Stand seit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 erreicht. Gleiches gelte für die Zahl der Verletzten, die um 16 Prozent auf rund 27.600 zurückging.

20.15 Uhr: Trump macht kehrt: Parteitag in Florida wegen Corona abgesagt

Wegen der Corona-Pandemie hat US-Präsident Donald Trump den Parteitag der Republikaner Ende August in Florida abgesagt. „Der Zeitpunkt für die Veranstaltung ist nicht richtig“, gab Trump am Donnerstag (Ortszeit) im Weißen Haus bekannt. „Ich muss das amerikanische Volk beschützen.“ Es gebe nichts Wichtigeres als die Sicherheit der Amerikaner. Seine formelle Nominierung zum Kandidaten für die Wahl am 3. November soll nun in kleinerem Rahmen in Charlotte im Bundesstaat North Carolina erfolgen. Die Details sind noch offen.

Mit der Absage der Großveranstaltung vollzog Trump eine Kehrtwende. Erst im Juni hatte er die Verlegung von Teilen des ursprünglich in Charlotte geplanten Parteitags mit rund 19.000 Delegierten nach Jacksonville in Florida angekündigt. North Carolinas Gouverneur Roy Cooper hatte wegen der Pandemie erklärt, eine solche Veranstaltung wäre nur unter Auflagen möglich, wie einer Maskenpflicht und mit weniger Teilnehmern.

„Wir hatten eine gewaltige Sache geplant“, sagte Trump am Donnerstag. Er wolle sich aber nicht, dass ihm vorgeworfen werde, etwas Unsicheres zu tun. Vielmehr wolle er „Vorbild“ sein, sagte Trump später bei Fox News. „Ich fand, dass ich eine Verpflichtung habe, keine große Anzahl, keine Massen von Menschen in eine Reihe gedrängt zu haben.“

Trump hatte schon früh in der Pandemie auf eine Wiedereröffnung der Wirtschaft und eine rasche Rückkehr zum Normalbetrieb gedrängt. Im Juni hielt er gegen den Rat von Experten eine Wahlkampfveranstaltung vor Tausenden Anhängern in einer geschlossenen Halle ab. In den USA sind bereits mehr als 144.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben, es wurden mehr als vier Millionen Ansteckungen nachgewiesen.

18.30 Uhr: Untersuchung sieht weniger Aerosole in Kino als in verglichenem Büro

Die Konzentration der für die Übertragung von Corona-Viren infrage kommenden Aerosole ist laut einer Untersuchung in bestimmten Kinosälen meist niedriger als in einem zum Vergleich herangezogenen Büroraum. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Hermann-Rietschel-Instituts der Technischen Universität Berlin für den Hauptverband Deutscher Filmtheater HDF Kino. Untersucht wurden zwei Säle des Kinos Alhambra in Berlin-Wedding, in denen maximal 342 und 148 Plätze genutzt werden können. Mit Mindestabstand durch die Corona-Maßnahmen liegen die Zahlen bei 85 und 35 Personen. Das verglichene Büro hat 16 Plätze, von denen acht mit Abstand genutzt werden können.

17.40 Uhr: WHO besorgt über Zunahme der Corona-Infektionen in Teilen Europas

Das Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich besorgt über neue Corona-Infektionsherde in Europa gezeigt. "Der jüngste Neuanstieg der Corona-Zahlen infolge der Lockerung von Abstandsregeln in einigen Ländern gibt sicherlich Anlass zur Sorge", sagte eine WHO-Sprecherin am Freitag. Die WHO rief die Länder dazu auf, Hygiene- und Gesundheitsauflagen notfalls wieder zu verschärfen. Beim Auftreten neuer Infektionsherde müsse schnell und gezielt eingegriffen werden, erklärte die Sprecherin. Betroffene müssten isoliert und deren Kontakte sorgfältig nachverfolgt werden. Falls die Situation es erfordere, müssten die Länder erneut verschärfte Corona-Auflagen erlassen.

16.50 Uhr: Acht neue Corona-Fälle in Vorarlberg

Auch in Vorarlberg gibt es aktuell mehrere Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Das Land informierte am Donnerstag über acht Fälle. Mindestens fünf der Fälle stehen nach Angaben des Landes im Zusammenhang mit der Erkrankung eines Leasingarbeiters, der derzeit in Frastanz wohnt. Alle Bewohner des Hauses wurden isoliert und nach Angaben von Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher läuft derzeit unter Hochdruck die Erhebung der Kontaktpersonen.

16.10 Uhr: Erleichterung beim SC Pfullendorf nach Corona-Tests

Die Spieler des Verbandsligisten wurden getestet, nachdem Testspielgegner FC 08 Villingen einen positiven Fall gemeldet hatte. Mit gutem Ausgang: „Alle Spieler sind gesund“, vermeldet SCP-Trainer Adnan Sijaric. Wie der Trainer auf den Schockmoment reagiert hat, können Sie hier nachlesen.

15.01 Uhr: Deutsche Flughäfen bekommen Corona-Teststellen für Rückkehrer aus Risikogebieten

An den deutschen Flughäfen wird es künftig Corona-Teststellen für Reiserückkehrer aus Risikogebieten geben. Sie sollen sich dort kostenlos auf das Virus testen lassen können, wie die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Freitag nach Beratungen mit ihren Kollegen aus Bund und Ländern in Bonn sagte. Auch für Rückkehrer aus Nichtrisikogebieten sollen Corona-Tests künftig kostenlos sein, allerdings nicht direkt bei der Einreise angeboten werden.

14.40 Uhr: 1200-Euro-Strafe für Spaziergang trotz Corona-Infektion

Weil sie trotz nachgewiesener Corona-Infektion spazieren ging, muss eine Frau in Österreich eine Geldstrafe von 1200 Euro zahlen. Das Landgericht Ried im Innkreis verurteilte die 35-Jährige am Freitag wegen vorsätzlicher Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Die Oberösterreicherin musste nach einem positiven Corona-Test in Heimquarantäne.

 
Vor Gericht meinte sie, dass sie es nach zwei Tagen „nicht mehr ausgehalten“ und deshalb mit Mundschutz eine kleine Runde an der frischen Luft gedreht habe. Dabei wurde sie von einer Nachbarin beobachtet, die die Polizei verständigte. Der Richter erlaubte sich einen Seitenhieb auf die Nachbarin, die die 35-Jährige auch selber zum Umkehren hätte auffordern können. „Denunzieren soll nicht zum Volkssport werden, ich finde eine solche Gesellschaft nicht lebenswert.“

13.34 Uhr: Crewmitglieder zweier Kreuzfahrtschiffe mit Coronavirus infiziert

Zehn Crewmitglieder von zwei Schiffen des Kreuzfahrtunternehmens Aida sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommerns mit. Die Crews gehören zu zwei Schiffen, die im Rostocker Hafen auf den geplanten Saisonstart Anfang August vorbereitet werden. Insgesamt waren am Mittwoch rund 700 Frauen und Männer als Besatzungsmitglieder für Aida-Kreuzfahrtschiffe über Dubai nach Mecklenburg-Vorpommern eingeflogen worden. Nach Angaben des Landesamts wurden sie vorbeugend erneut auf das Virus getestet.

12.05 Uhr: Corona-Fall in Singener Kita

In einer Singener Kindertagesstätte gibt es einen Corona-Fall. „In der Kita Twiefeld wurde eine Mitarbeiterin positiv getestet, zeigt aber offenbar keine Symptome“, erklärt Pressesprecher Achim Eickhoff.

Das Gesundheitsamt habe daraufhin am Donnerstagabend die betroffene Gruppe und die Mitarbeitenden getestet. Sie alle müssen nun in Quarantäne bleiben. Insgesamt vier Mitarbeitende und 20 Kinder seien von der Maßnahme bis einschließlich 30. Juli betroffen.

11.20 Uhr: Fehler in Corona-App? Gesundheitsministerium: App habe zu jeder Zeit funktioniert

Nach einem Bericht über eine Panne in der Corona-Warn-App fordert der digitalpolitische Sprecher der SPD, Jens Zimmermann, umfassende Antworten aus dem Gesundheitsministerium. „Ich erwarte hierzu schnelle Aufklärung durch Minister Spahn“, sagte er dem „Handelsblatt“. Einem Bericht der „Bild“ zufolge hatte die App auf Millionen Android-Smartphones wochenlang nur schlecht oder gar nicht funktioniert. Nutzer seien im Zweifel nicht oder zu spät gewarnt worden, hieß es, da sich die Anwendung im Hintergrund nicht immer automatisch aktualisiert habe.

Das Gesundheitsministerium hatte dazu erklärt, das Problem sei seit längerem bekannt und auch Thema in den Fragen-und-Antworten der App. Zugleich betonte die Behörde, dass die App „zu jeder Zeit“ funktioniert habe. Bestimmte Android-Geräte hätten aber verhindert, dass Apps dauerhaft im Hintergrund laufen. „Das gilt nicht nur für die Corona-Warn-App, sondern für alle Apps auf diesen Smartphones.“ Die Warn-App tausche aber auch ohne diese Hintergrundaktualisierung anonyme Codes mit anderen Smartphones aus. In der neuesten Version sei das Problem der Hintergrundaktualisierung behoben.

9.15 Uhr: Kretschmann: mehr als zehn Milliarden Euro neue Schulden

Die grün-schwarze Landesregierung will infolge der Corona-Krise neue Kredite in Rekordhöhe aufnehmen, um Investitionen und laufende Ausgaben zu stemmen. „Wir werden wahrscheinlich in einer Größenordnung von mehr als zehn Milliarden Euro Schulden machen müssen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann der „Stuttgarter Zeitung“. Man könne gegen eine Krise nicht ansparen, sonst untergrabe man die Quellen des Wohlstands.

Der Grünen-Politiker bestätigte, dass das Land die für den laufenden Haushalt 2020/2021 prognostizierten Steuerausfälle in Höhe von 6,8 Milliarden Euro vollständig über Kredite kompensieren wird. Nach den Regeln der Schuldenbremse wären konjunkturbedingt sogar 7,2 Milliarden Euro neue Schulden möglich. Da der Landtag bereits im März den Katastrophenfall festgestellt hatte und auf dieser Basis Kredite in Höhe von fünf Milliarden Euro freigab, wird sich die Nettoneuverschuldung auf mindestens zwölf Milliarden Euro belaufen. Gegenüber dem Vor-Corona-Schuldenstand des Landes von 45 Milliarden Euro wäre das ein Zuwachs von etwa 27 Prozent.

7.50 Uhr: Verschärfte Maskenpflicht in Österreich und England

Wegen der steigenden Corona-Infektionen gilt ab heute in Österreich wieder eine verschärfte Maskenpflicht. In Supermärkten und anderen Lebensmittelgeschäften muss wieder Mund-Nasen-Schutz getragen werden, ebenso wie in Bank- und Postfilialen sowie beim Besuch von Krankenhäusern, Pflegeheimen und Arztpraxen.

Zuletzt galt die Maskenpflicht nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln und Apotheken. Österreich verzeichnet jedoch seit Tagen wieder deutliche Anstiege bei den Neuinfektionen. In England müssen Masken ab heute erstmals auch in Geschäften getragen werden. Zwar gilt bereits in allen öffentlichen Verkehrsmitteln Maskenpflicht, doch zögerte Premierminister Boris Johnson lange, sie weiter auszuweiten. 

Freitag, 24. Juli, 7.15 Uhr: Corona-Tests für manche Reiserückkehrer - noch viel Ungewissheit

Bisher müssen Menschen, die aus stark vom Coronavirus betroffenen Staaten nach Deutschland zurückkehren, zunächst 14 Tage in häusliche Quarantäne - es sei denn, sie weisen einen aktuellen negativen Test nach. Heute wollen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern diese Regelung nachschärfen. Wer aus einem Risikogebiet zurückkommt, soll sich sofort nach der Einreise am Flughafen testen lassen.

Das Robert Koch-Institut stuft rund 130 Staaten als Risikogebiet ein - etwa die Türkei, Israel oder die USA. Die Minister müssen noch einige offene Fragen beantworten. Vor allem: Wer trägt die Kosten? An diesem Freitag sind erneute Beratungen geplant, um weitere Details zum Umgang mit Reiserückkehrern zu besprechen und ein Gesamtpaket zu beschließen.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 23. Juli: 

22.30 Uhr: Zahl der Corona-Infektionen in den USA steigt auf mehr als vier Millionen

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in den USA hat die Marke von vier Millionen überschritten. Bis Donnerstagnachmittag (Ortszeit) wurden 4.005.414 Infektionen diagnostiziert, wie die Johns-Hopkins-Universität mitteilte. Erst am 8. Juli war in den USA die Marke von drei Millionen nachgewiesenen Infektionen überschritten worden. In nur gut zwei Wochen kamen damit eine Million Fälle hinzu. 

Besonders im Süden und Westen des Landes steigen die Infektionszahlen derzeit stark. Mit inzwischen knapp 144.000 Todesfällen liegt das Land weltweit an erster Stelle vor Brasilien und Großbritannien.

20 Uhr: 94 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist seit Beginn der Pandemie in Baden-Württemberg auf mindestens 36.741 gestiegen. Das waren 94 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Etwa 34.063 Menschen gelten als genesen. Derzeit seien geschätzt 839 Menschen im Land mit dem Virus infiziert. Die Zahl der Corona-Toten gab die Behörde mit 1839 an. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,98 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

19 Uhr: Forscher finden möglichen Corona-Superspreader bei Tönnies

Ein Mitarbeiter in der Rinderzerlegung hat im Mai 2020 laut einer Studie das Coronavirus bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück verteilt. Dabei wurde das Virus nach dem Forschungsergebnis von Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI), der Uniklinik Hamburg-Eppendorf und des Leibniz-Instituts für Experimentelle Virologie (HPI) auf mehrere Personen im Umkreis von mehr als acht Metern übertragen, wie das HZI am Donnerstag mitteilte. Dazu wurden die Standorte der Arbeiter bei der Arbeit und die Infektionsketten anhand von Virussequenzen analysiert. In der Zerlegung wird die Luft durch Umwälzung auf 10 Grad gekühlt.

17.41 Uhr: Kreistag Waldshut stimmt gegen Corona-Sonderzahlung für Mitarbeiter des Klinikums Hochrhein

Es gab verschiedene Stimmen im Gremium, am Ende steht das Votum aber fest: Bei zwei Gegenstimmen lehnte der Kreistag Waldshut den Antrag der FDP-Fraktion, Mitarbeitern des Klinikums Hochrhein einen außertariflichen Zuschuss für ihre Arbeit während der Corona-Krise zu zahlen, ab. Hier lesen Sie alle Details zur Abstimmung.

17.11 Uhr: Corona-infizierte Familie aus Mallorca-Urlaub bisher ohne Symptome

Eine vierköpfige Familie ist nach ihrer Rückkehr von der Ferieninsel Mallorca positiv auf das Coronavirus getestet worden - zeigt aber bisher keine Anzeichen einer Erkrankung. Die Familie habe derzeit keine Covid-19-Symptome, sagte der Sprecher der Stadt Cottbus, Jan Gloßmann, am Donnerstag auf Anfrage. Wo sich die Familie infiziert hat - möglicherweise auf der Insel oder im Flugzeug - ist bisher unklar. Die Rückverfolgung möglicher weiterer Infizierter laufe auf Hochtouren. Um die Infektionskette zurückzuverfolgen, habe das Gesundheitsamt auch Kontakt zur Fluggesellschaft und nach Spanien aufgenommen, sagte der Stadtsprecher.

16.20 Uhr: Maskenpflicht an öffentlichen Plätzen - Belgien verschärft Corona-Regeln

Belgien verschärft seine Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie wieder. Von Samstag an muss auf öffentlichen Plätzen Maske getragen werden. Dazu gehören Märkte, Geschäftsstraßen und alle Orte mit viel Publikumsverkehr, wie Ministerpräsidentin Sophie Wilmès am Donnerstag mitteilte. Hintergrund sei ein beunruhigender Anstieg der Infektionen.

Hinzu kommen soll nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga die Vorgabe, dass Gäste in Restaurants und Kneipen Email-Adresse oder Telefonnummer hinterlassen müssen, damit sie im Fall von Infektionen informiert werden können. Läden mit Spätverkauf müssen um 22 Uhr schließen, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Es bleibt demnach bei der Regel, dass jeder pro Woche nur Kontakt mit 15 verschiedenen Menschen haben soll.

Die Fallzahlen waren zuletzt auch in Belgien wieder gestiegen. Im Durchschnitt der vergangenen Woche lagen sie in dem Land mit gut elf Millionen Einwohnern bei 193 neuen Infektionen pro Tag, in der Spitze am Montag bei 360.

15 Uhr: Coronavirus breitet sich in Jugendlager in der Schweiz aus

In einem Schweizer Jugendlager mit 100 Teilnehmern zwischen 9 und 13 Jahren hat sich das Coronavirus ausgebreitet. Sieben Menschen hätten sich nachweislich infiziert, bei weiteren bestehe der Verdacht auf eine Ansteckung, teilte die Gesundheitsbehörde im Kanton Graubünden am Donnerstag mit. Zwei Menschen seien im Krankenhaus, und mehr als 200 in Isolation oder Quarantäne. Dieses Lager sowie ein weiteres, in das Teilnehmer des ersten Lagers am Wochenende gewechselt hatte, wurde sofort beendet.

14.35 Uhr: Schausteller und Taxifahrer sollen Millionenhilfe bekommen

Den finanziell schwer angeschlagenen Schaustellern und Taxifahrern sowie der Eventbranche will das Wirtschaftsministerium mit mehr als 92 Millionen Euro Landeshilfen unterstützen. Das geht aus einer Kabinettsvorlage hervor, die nach dem Willen von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am kommenden Dienstag beschlossen werden soll.
 
Die Mittel könnten über die vom Land bereits beschlossene Überbrückungshilfe angeboten werden. Geplant ist laut Kabinettsvorlage unter anderem, Unternehmen mit einem direkten Zuschuss zu den Tilgungsraten für Kredite zu unterstützen. Nach den Berechnungen des Ministeriums benötigen die Schausteller und Marktkaufleute rund 47,2 Millionen Euro, für die Eventbranche mit ihren Messe-, Ausstellungs- und Kongressveranstaltern sollen 36,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.

14.05 Uhr: Seit Mittwoch im Bodenseekreis sieben neue Fälle

Seit Freitag nimmt das Corona-Geschehen im Kreis wieder mächtig an Fahrt auf. Nun meldet das Gesundheitsamt auf der Homepage des Bodenseekreises wieder neue Fälle – waren es Mittwoch noch 24, sind es Stand Donnerstagmittag bereits 31. Damit steigt die Zahl der Infizierten an nur einem Tag um sieben Fälle. In behördlicher angeordneter Quarantäne befinden sich laut Homepage des Kreises mittlerweile 166 Menschen, zwei werden stationär behandelt.

13.04 Uhr: Neuer Corona-Fall in Konstanzer Kita

Nachdem wegen insgesamt fünf neuer Coronafälle in Konstanz am Mittwoch fast 100 Personen vom Gesundheitsamt und niedergelassenen Ärzten getestet worden waren, liegen nun erste Ergebnisse vor. Entwarnung gibt es an der Berchenschule. Wie die stellvertretende Schulleiterin Angela Murmann-Ise am Donnerstag mitteilte, sind alle Schüler und Lehrer der entsprechenden Klasse negativ getestet worden. Doch es gibt einen neuen Fall in einer Kita. Hier lesen Sie alle aktuellen Entwicklungen.

12.20 Uhr: Grüne und CDU im Südwesten wollen mehr Zeit beim Abstottern von Corona-Schulden

 Grüne und CDU im baden-württembergischen Landtag wollen die Schulden der Corona-Pandemie langsamer tilgen als bisher geplant. Statt einer Rückzahlung binnen zehn Jahren sind nun bis zu 25 Jahre im Gespräch. Um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzufedern, hat das Land bislang einen Kredit über fünf Milliarden Euro aufgenommen. Ab 2024 sollen diese Schulden eigentlich über zehn Jahre abgezahlt werden - 500 Millionen pro Jahr.

Finanzexperten rechnen aber mit einer Verdopplung der Kreditsumme im Jahr 2020. Damit wäre eine Milliarde pro Jahr fällig. „Eine Tilgung binnen zehn Jahren ist bei einer solchen Größenordnung nicht mehr zu stemmen“, sagte Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz der „Südwest Presse“. „Dann müssten wir an die Substanz des Landes gehen. Ich plädiere daher für eine Tilgung binnen 20 bis 25 Jahren.“ Auch CDU-Fraktionschef Wolfgang Reinhart sagte: „Die zehn Jahre können wir nicht mehr halten. Ich halte eine Tilgung binnen maximal 25 Jahren für sinnvoll.“

10.55 Uhr: Viele Anträge von Studierenden auf Corona-Hilfe ohne Erfolg

Viele Studierende scheitern einem Bericht zufolge mit ihrem Antrag auf Soforthilfe in der Corona-Krise. Von bislang 82.380 Anträgen seien gut 32.000 angenommen und fast 26.000 abgelehnt worden, berichtete das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Angaben des Bundesbildungsministeriums. Ein Grund für die vielen negativen Bescheide ist nach Angaben des Deutschen Studentenwerks (DSW), dass die Betroffenen schon vorher finanzielle Probleme hatten.

„In mehr als der Hälfte der Fälle liegt das daran, dass die Studenten keine Pandemie-bedingte Notlage nachweisen können - also weder wegen Corona einen Job verloren haben, weniger Geld von der Eltern bekommen oder als Selbstständige weniger einnehmen“, sagte DSW-Generalsekretär, Achim Meyer auf der Heyde, dem „Handelsblatt“. „Das heißt aber nicht, dass sie nicht in einer Notlage sind, sondern dass diese schlicht schon vorher bestand.“

Nach einer Erhebung des Studentenwerkes von 2019 „lebte ein kleiner Teil schon vor Corona unter dem Existenzminimum“: Ein Prozent der Studierenden verfüge nur über maximal 400 Euro im Monat, vier Prozent zwischen 400 und 500 Euro und neun Prozent über 500 bis 600 Euro. „Das ist das Prekariat der Studierenden - und zeigt, dass die Studienfinanzierung insgesamt im Argen liegt“, kritisierte Meyer auf der Heyde.

Studierende, die wegen der Corona-Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, können seit Mitte Juni Zuschüsse des Bundes beantragen. Ausgezahlt werden 100 bis 500 Euro pro Monat, zunächst für die Monate Juni bis August. 

9.40 Uhr: Lauterbach dämpft Hoffnung auf Impfstoff und warnt vor zweiter Welle

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach dämpft Hoffnungen auf einen Impfstoff gegen das Coronavirus. Zwar gebe es vier Projekte, deren Entwicklung relativ weit fortgeschritten sei, sagte Lauterbach in einem Deutschlandfunk-Interview. Doch stehe nun die dritte Entwicklungsphase an, in der getestet werde, ob sich die geimpften Probanden infiziert hätten. Und gerade in dieser Phase scheiterten die meisten Wirkstoffe. Es sei durchaus möglich, dass - wie bei den anderen Coronaviren - gar kein Impfstoff gefunden werde. Dazu zählen etwa die Erreger von Sars und Mers. Es gebe zwar eine Immunreaktion, aber: „Ob ich damit Infektionen verhindern kann, das weiß kein Mensch.“

Lauterbach forderte zudem Vorkehrungen gegen eine mögliche zweite Infektionswelle im Herbst. „Dringend notwendig“ seien auch Coronatests von Urlaubsheimkehrern aus dem Ausland. „Wir sind sonst im Blindflug unterwegs“ und die Wahrscheinlichkeit einer zweiten Welle steige deutlich. Man solle nicht trennen zwischen Risiko- und Nichtrisikoländern. Es sei gut, wenn jeder getestet werde, auch Urlauber aus dem europäischen Ausland, sagte er insbesondere mit Blick auf Bilder aus Spanien, Österreich oder den Niederlanden, „die allesamt bestürzend gewesen sind“. Er empfehle sowohl Rückkehrern im Flugzeug als auch im Auto, sich testen zu lassen. „Ich würde an Flughäfen einfach der Logistik wegen eine Soforttestung anbieten.“

8.15 Uhr: Daimler im zweiten Quartal auch unterm Strich mit Milliardenverlust

Die Corona-Krise stürzt den Autobauer Daimler tief in die roten Zahlen. Im zweiten Quartal fuhr der Konzern wie erwartet auch unter dem Strich ein dickes Minus ein. Der auf die Aktionäre entfallende Verlust lag bei rund zwei Milliarden Euro, wie Daimler am Donnerstag mitteilte. Er war damit sogar noch deutlich größer als vor einem Jahr, als Daimler wegen milliardenschwerer Rückstellungen für die Dieselaffäre und Airbag-Rückrufen vorübergehend in die Miesen rutschte. Auch der Umsatz ging deutlich um 29 Prozent auf 30,2 Milliarden Euro zurück.

In Folge des Stillstands in vielen Werken und Autohäusern hatte die Stammmarke Mercedes-Benz im zweiten Quartal mit insgesamt 457.711 Autos weltweit 20,2 Prozent weniger Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert als ein Jahr zuvor. Konzernweit schrumpfte der Absatz um 34 Prozent auf rund 541.800 Pkw und Nutzfahrzeuge.

Donnerstag, 23. Juli, 7.15 Uhr: Bund stockt Stipendienetat für Künstler auf 

Um Künstlern und Kulturschaffenden durch die Corona-Krise zu helfen, stockt der Bund ihre Stipendien deutlich auf. Statt der zunächst geplanten 8,5 Millionen Euro sind für die Stipendien jetzt 52 Millionen Euro im Etat von Kulturstaatsministerin Monika Grütters für die Jahre 2020/2021 vorgesehen, wie aus einem Papier hervorgeht, das der „Neuen Osnabrücker Zeitung“  vorliegt.

„Die Erhöhung der Stipendien für die Jahre 2020 und 2021 um 43,5 Millionen Euro ist unsere Antwort auf die schwierige Situation der Soloselbstständigen in der Corona-Krise“, sagte Grütters der Zeitung. Die Stipendien betrügen in der Regel mehr als 1000 Euro im Monat und würden an Künstler und Kulturschaffende aller Sparten vergeben, so die CDU-Politikerin weiter.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 22. Juli: 

21.50 Uhr: Swiss Re erwartet wegen Corona-Krise Milliardenverlust

Der schweizerische Rückversicherer Swiss Re erwartet wegen Belastungen aus der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr einen Milliardenverlust. Das Unternehmen habe in den ersten sechs Monaten des Jahres Schäden und Rückstellungen im Zusammenhang mit der Pandemie von insgesamt 2,5 Milliarden US-Dollar (rund 2,16 Mrd Euro) vor Steuern verbucht, teilte der Konkurrent von Munich Re am Mittwoch in Zürich mit. Das Unternehmen gehe daher für die erste Jahreshälfte von einem Verlust von 1,1 Milliarden Dollar aus.

Ohne die Auswirkungen der Covid-19-Schäden erwartet Swiss Re dagegen einen Konzerngewinn von 0,9 Milliarden Dollar. Im Vorjahr hatten hier 953 Millionen Dollar zu Buche gestanden. Details will der Rückversicherer am 31. Juli veröffentlichen.

21.23 Uhr: Corona-Massentest in Stuttgart - alle Ergebnisse negativ

Die 230 Corona-Tests von Bewohnern eines Stuttgarter Hochhauskomplexes sind nach Angaben der Stadt allesamt negativ. „Wir sind erleichtert. Es war wichtig, ein Bild des Infektionsgeschehens zu gewinnen. Mehr als die Hälfte der Bewohner hat das Angebot angenommen“, sagte Stefan Ehehalt, Leiter des Gesundheitsamtes, am Mittwoch. Die Bürger waren am Wochenende im Stadtteil Freiberg schriftlich aufgerufen worden, sich freiwillig und kostenlos testen zu lassen. Mediziner waren am Samstag begleitet von Personal des Deutschen Roten Kreuzes von Wohnung zu Wohnung gegangen und hatten den Abstrich angeboten. Ausgelöst worden war die vorsorgliche Aktion der Stadt durch sechs Menschen, die sich mit dem Virus infiziert hatten.

20.30 Uhr: Bundesagentur für Arbeit will Corona-Sonderregeln für Hartz IV verlängern

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, spricht sich für die Verlängerung der Corona-Sonderregeln zur Grundsicherung für Arbeitslose aus. „Die Corona-Krise wird im Oktober nicht vorbei sein. Und manche Bereiche, insbesondere die Kultur, profitieren bisher kaum von Lockerungen“, sagte Scheele der neuen Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“. Derzeit prüfen die Jobcenter die Vermögens- oder Wohnverhältnisse neuer Antragsteller nicht. Diese Regeln, die am 30. September auslaufen, sollten länger gelten, sagte Scheele. Eine grundsätzliche Reform von Hartz IV lehnt der BA-Chef aber ebenso ab wie eine besondere Leistung für Solo-Selbstständige im Kulturbereich. Es könnten „keine Sonderregeln für Kulturschaffende erlassen“ werden

19.31 Uhr: Zahl der aktiven Corona-Fälle im Bodenseekreis steigt auf 24

Seit Dienstagabend ist im Bodenseekreis ein weiterer Corona-Test positiv ausgefallen. Ob es einen Zusammenhang mit dem Ausbruch gibt, der jüngst Auswirkungen auf mehrere Häfler Schulen hatte, ist laut Landratsamt bisher nicht bekannt. Fest steht dagegen: Bußgelder wurden im Zusammenhang mit zwei privaten Feiern, bei denen es zu mehreren Ansteckungen kam, bisher nicht verhängt.

18.56 Uhr: 81 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist seit Beginn der Pandemie in Baden-Württemberg auf mindestens 36.647 gestiegen. Das waren 81 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Etwa 34.019 Menschen gelten als genesen. Derzeit seien geschätzt 790 Menschen im Land mit dem Virus infiziert. Die Zahl der Corona-Toten gab die Behörde weiterhin mit 1838 an. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 1,13 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

17.50 Uhr: Konstanz: Wie kam es zu den Corona-Infektionen in Schule, Kita, Seniorenheim und im Fußballverein?

In Konstanz gibt es neue Corona-Fälle in verschiedenen Einrichtungen. Doch wie kam es dazu? Gibt es Verbindungen zu den aktuellen Fällen in Friedrichshafen? Wir haben hier den aktuellen Stand für Sie zusammengefasst.

17.35 Uhr: Gesundheitsminister wollen Corona-Tests für Reiserückkehrer

Wer aus sogenannten Risikogebieten im Ausland einreist, soll künftig unmittelbar nach der Rückkehr auf das Coronavirus getestet werden. Dazu sollen an deutschen Flughäfen Teststellen eingerichtet werden. Eine entsprechende Empfehlung beschlossen die Gesundheitsminister der Bundesländer nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch bei einer Schaltkonferenz.

16.25 Uhr: Präsident des Südbadischen Fußballverbands kritisiert Umgang mit Corona-Lockerungen

Bestürzt reagiert der Südbadische Fußballverband (SBFV) auf die Nachricht aus dem Schwarzwald, dass es einen bestätigten Corona-Fall beim FC 08 Villingen gibt. Für Verbandspräsident Thomas Schmidt ist der Corona-Fall beim Oberligisten ein herber Rückschlag: „Wir haben immer gehofft, dass der Spielbetrieb wie geplant, in vier Wochen, starten kann. Wenn ich aber sehe, wie die Gesellschaft derzeit auf die Lockerungen reagiert, verwundert es mich nicht, dass die Auswirkungen auch den Amateurfußball nicht verschonen.“

Noch am Dienstag hatte der SBFV-Vorstand seine Spielordnung im Hinblick auf Verstöße gegen das gültige Hygienekonzept geändert. Vereine, die Vorgaben vernachlässigen, müssen mit Strafen rechnen - von Geldstrafen bis zum Ausschluss aus dem Verband. Schmidt könne weder verstehen, dass auf privater Ebene wieder Partys gefeiert werden, noch heißt er gut, dass Vereine gar ihre Trainingslager im Ausland abhalten: „Dafür fehlt mir während einer Pandemie jegliches Verständnis.“

15.40 Uhr: Corona-Fall beim FC 08 Villingen – nun zittern auch der SC Pfullendorf und der SC Gottmadingen-Bietingen

Die Corona-Pandemie hat jetzt auch den FC 08 Villingen erreicht. Was bis zum frühen Nachmittag als Verdachtsfall galt, wie Vereins-Vorstandsmitglied Andreas Flöß am Vormittag gegenüber dem SÜDKURIER bestätigte, hat sich inzwischen als Infektion herausgestellt. In einer Pressemitteilung hat der Verein umfänglich über den Fall berichtet.

Am vergangenen Freitag und Samstag bestritten die Nullachter zwei Testspiele gegen den SC Gottmadingen-Bietingen (0:2) und den SC Pfullendorf (2:3). Klar, dass auch bei diesen Vereinen das Thema Corona nun auf der Tagesordnung steht.

14.50 Uhr: USA sichern sich bei Biontech und Pfizer Corona-Impfstoff für 1,95 Milliarden Dollar

Die USA haben beim deutschen Biotechunternehmen Biontech und dem US-Konzern Pfizer Corona-Impfstoff im Wert von 1,95 Milliarden Dollar (1,68 Milliarden Euro) bestellt. Für dieses Geld sollen die zwei Unternehmen 100 Millionen Dosen des derzeit gemeinsam von ihnen entwickelten Impfstoffkandidaten liefern, wie Biontech in Mainz mitteilte.
 
Zudem sicherten sich die USA demnach das Zugriffsrecht auf weitere 500 Millionen Dosen des Medikaments. Der Vertrag greift laut Unternehmen bei einer „Genehmigung oder Zulassung“ des Impfstoffkandidaten BNT162 durch die US-Arzneimittelbehörde FDA. Derzeit laufen noch klinische Testreihen, erste Ergebnisse bezeichneten Biontech und Pfizer vor etwa drei Wochen als vielversprechend.

13.45 Uhr: Eisenmann: Wollen Singen und Blasmusik an Schulen ermöglichen

Entgegen ursprünglicher Planungen könnten Singen und Blasmusik in geschlossenen Räumen an Schulen in Baden-Württemberg  unter gewissen Bedingungen nach den Sommerferien nun doch erlaubt werden. „Keiner will, dass Blasmusik oder Singen in unseren Schulen keinen Platz kriegt“, erklärte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) im Landtag. „Wir prüfen das sehr engmaschig.“

Man setze drauf, dass man in den nächsten Tagen Untersuchungen bestätigen könne, „dass man sagen kann: Mit zwei Metern Abstand, begrenzt auf eine bestimmte Gruppe, mit Durchlüftung, mit anderen Vorgaben kann man Singen und Blasmusik in den Schulen ermöglichen.“ Trotzdem müsse man den Gesundheitsschutz weiterhin im Blick haben. „Wir entscheiden analog zum Infektionsgeschehen und gehen Schritt für Schritt voran.“ 

13.00 Uhr: Lucha zeigt Verständnis für Sperrung des Breitenauer Sees

Nach der Sperrung des Breitenauer Sees wegen des jüngsten Massenandrangs zeigt Sozialminister Manne Lucha (Grüne) Verständnis für die Entscheidung der Gemeinde Obersulm. „Ich hatte gehofft, dass die Menschen aus der Erkenntnis der vergangenen Wochen und Monate heraus Disziplin und Eigenverantwortung walten lassen bei ihren Freizeitaktivitäten“, sagte er. „Die Realität holt uns leider ein Stück weit ein.“

Schafften es die Menschen nicht, einfache Regeln zu Abständen, Masken und Hygiene zu beachten, riskierten sie nicht nur ihre Gesundheit, sondern auch zurückeroberte Freiheiten. „Dann wird es leider so kommen, dass wir dort, wo Disziplin, Umsicht und Eigenverantwortung offensichtlich nicht wirken, klare ordnungsrechtliche Vorgaben machen müssen“, sagte Lucha. Dazu gehöre auch das Sperren eines Badesees.

11.30 Uhr: Neue Corona-Infektionen in Konstanz

An einer Grundschule, in einem Seniorenheim und einer Kita sowie einem Fußballverein in Konstanz gibt es neue Corona-Infektionen. Dies bestätigten jetzt das Landratsamt und die jeweiligen Einrichtungen. Die Testungen laufen in diesen Stunden, erste Ergebnisse sind voraussichtlich am Donnerstag zu erwarten. Die Einzelheiten finden Sie hier.

11.00 Uhr: Corona-Krise treibt Essensbestellungen per Internet und Telefon

In der Corona-Pandemie lassen sich mehr Menschen in Deutschland ihr Essen ins Haus liefern. Das ergab eine Umfrage des Higtechbranchenverbands Bitkom. Demnach stieg der Anteil derjenigen, die sich per Internet Essen bei Restaurants oder Lieferdiensten bestellten, im Juni auf 53 Prozent. Vor der Corona-Krise seien es 40 Prozent gewesen, teilte der Verband mit.  Auch der Anteil der Menschen, die mindestens gelegentlich telefonisch eine Bestellung von Pizza, Sushi & Co. aufgaben, stieg laut Umfrage während der Pandemie an. Lag er zuvor bei 48 Prozent, waren es im Juni 54 Prozent. Das Telefon blieb damit die beliebteste Methode. Bitkom erklärte den Anstieg mit einer Kombination aus dem Trend hin zum Arbeiten im Homeoffice und der Sorge vor Ansteckungen bei Restaurantbesuchen. 

9.15 Uhr: Gemeinden sperren Breitenauer See nach Massenandrang

Nach dem enormen Besucherandrang mit zahlreichen Verstößen gegen die Corona-Regeln am vergangenen Wochenende wird der Breitenauer See bei Obersulm gesperrt. Von Freitag an sind Bade- und Wassersport verboten und die Liegewiesen gesperrt, wie die Gemeinden Löwenstein und Obersulm (Kreis Heilbronn) sowie die Polizei am Mittwoch mitteilten. Außerdem werden alle Parkplätze am See geschlossen. Die Sperrung gilt bis auf Weiteres.

Bei einem massenhaften Andrang wie am Wochenende könnten Abstandsregeln und Maskenpflicht nicht kontrolliert werden, hieß es zur Begründung. Zudem sei es nicht möglich, die Besucherzahl mit Zugangskontrollen zu regulieren.

Nach Polizeiangaben waren etwa 10.000 Menschen zum Breitenauer See gekommen. Der Mitteilung zufolge hielten viele Gäste die Vorgaben der Corona-Verordnung des Landes nicht ein. Vor allem im Badebereich und in den Warteschlagen vor den Toiletten, dem Kiosk, und dem Bootsverleih seien die Regeln missachtet worden.

8.20 Uhr: Viele Ausflügler und teils vermehrte Rettungseinsätze im Südwesten

Während der Corona-Pandemie lockt der Sommer dieses Jahr besonders viele Menschen in Baden-Württemberg in die heimische Natur - entsprechend beschäftigt sind in Teilen des Landes die Bergretter, die Ausflügler und Freizeitsportler aus Notlagen befreien müssen. Rettungskräfte der Bergwacht Württemberg mit Sitz in Stuttgart mussten im Juni in 45 Fällen ausrücken, wie Sprecher Raimund Wimmer sagte. 2019 habe es im selben Monat 31 Einsätze gegeben. Es sei auffällig, wie viele Menschen in den vergangenen Monaten trotz coronabedingter Ausgangsbeschränkungen hätten gerettet werden müssen.

Die Bergwacht Schwarzwald in Kirchzarten (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) hat noch keine abschließenden Zahlen für den Juni. Zwar sei anzunehmen, dass die Zahl der Rettungseinsätze auch im Schwarzwald gestiegen sei, teilte ihr Geschäftsführer Lutz Scherer mit. Der Trend der vergangenen 15 Jahre, dass mehr Menschen Ausflüge im Freien unternähmen, sei durch Corona verstärkt worden. Allerdings fielen derzeit wegen abgesagter Veranstaltungen wie Mountainbike-Rennen viele Einsätze weg.

Mittwoch, 22. Juli, 7.15 Uhr: Masken, Medizin, Essen: Habeck für heimische „Produktionsreserve“

Um für künftige Pandemien und andere Krisen gerüstet zu sein, sollte aus Sicht von Grünen-Chef Robert Habeck eine heimische Produktionsreserve für wichtige Güter aufgebaut werden. Der Staat würde dann Unternehmen dafür bezahlen, dass sie im Notfall sofort die Produktion hochfahren können, sagte Habeck während seiner Sommerreise, die sich um Lehren aus der Corona-Krise dreht. Von riesigen Vorräten etwa von Schutzmasken hält Habeck dagegen weniger.

„Wir schaffen eine Art Versorgungsreserve, die in der Lage ist, hochzufahren“, erklärte Habeck. Für Masken hieße das zum Beispiel, dass sie im Normalfall aus Asien geliefert würden, weil die Produktion dort günstiger sei. „Aber der Staat bezahlt bestimmte Firmen dafür, dass sie in der Lage sind, jeweils zum technisch aktuellsten Stand in Windeseile soundso viele Masken zu produzieren. Das müssen die nicht tun, wenn es der Markt nicht braucht, aber sie müssen es tun können.“

Das gelte auch für die medizinische Versorgung. „Wir müssen in der Lage sein, für Antibiotika und Impfstoffe eine eigene Produktion aufzubauen“, forderte Habeck. „Die müssen nicht jetzt hier hergestellt werden, aber wir müssen die Möglichkeit haben.“ Zuvor hatte Habeck sich beim Lebensmittelhändler Rewe in Köln über Lieferketten und den Umgang mit Engpässen informiert.

 

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 21. Juli: 

22 Uhr: Studie: Antikörper gegen Coronaviren sorgen vermutlich für Immunität

Corona-Patienten haben einer Studie zufolge in vielen Fällen dauerhaft so viele Antikörper, dass eine erneute Infektion mit dem Virus vermutlich abgewehrt werden kann. Zu diesem Ergebnis kommt eine noch unveröffentlichte Studie an 327 Covid-19-Patienten im chinesischen Wuhan, die zu den weltweit ersten infizierten Erkrankten gehören. Bei mehr als 80 Prozent der Patienten seien sechs Monate nach ihrer Erkrankung noch biologisch aktive Antikörper nachgewiesen worden, die fähig seien, das Virus unschädlich zu machen, sagte der Virologe Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie der Uniklinik Essen.
 
An der Studie des deutsch-chinesischen Gemeinschaftslabors in Wuhan waren neben chinesischen Experten auch drei Virologen aus Essen, darunter Mirko Trilling, beteiligt. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen in den nächsten Tagen einem Fachmagazin zur Begutachtung vorgelegt werden.

21.30 Uhr: Brasilien erlaubt Test für deutsch-amerikanischen Corona-Impfstoff

Die brasilianische Überwachungsbehörde für Gesundheit, Anvisa, hat einen weiteren Test für einen Corona-Impfstoff zugelassen - diesmal mit deutscher Beteiligung. Wie aus einer Veröffentlichung im Amtsblatt „Diário Oficial“ am Dienstag hervorging, erlaubte die Anvisa dem Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech und dem US-Konzern Pfizer, Tests für eine Impfung gegen Covid-19 in Brasilien vorzunehmen.

Es ist bereits die dritte Erlaubnis dieser Art der Behörde, um die Wirksamkeit von Corona-Wirkstoffen zu überprüfen. Anfang der Woche hatte der chinesische Pharmakonzern Sinovac in Brasilien die entscheidende dritte Testphase seines Impfstoffs gestartet. Ein Impfstoff des britischen Pharmaunternehmens AstraZeneca, entwickelt von Forschern der Universität Oxford, wird in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas schon seit Juni getestet.

In Brasilien mit rund 210 Millionen Einwohnern breitet sich das Virus immer noch rasant aus. Mehr als zwei Millionen Menschen haben sich mit Corona infiziert, mehr als 80 000 Menschen sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Biontech und Pfizer hatten in den Forschungen an einem Impfstoff am Dienstag ein weiteres positives Teilergebnis bekanntgegeben. Ob die genannten Impfstoffe ausreichend wirken, müssen noch größere Versuche an Probanden zeigen.

21.15 Uhr: „Historischer Corona-Pakt“ - Land hilft Kommunen mit Milliarden-Paket

Das Land greift den Kommunen angesichts der Corona-Krise mit mehreren Milliarden Euro unter die Arme. Landkreise, Städte und Gemeinden bekommen vom Land insgesamt knapp drei Milliarden, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montagabend nach einer Sitzung der Haushaltskommission von Teilnehmern erfuhr.


Die Landesregierung verständigte sich mit den kommunalen Landesverbänden auf Finanzhilfen in Höhe von rund 4,27 Milliarden Euro. 2,88 Milliarden davon trägt das Land, mit gut 1,39 Milliarden Euro beteiligt sich der Bund. Damit sollen ausbleibende Einnahmen und zusätzliche Kosten im Jahr 2020 weitgehend kompensiert und wichtige öffentliche Aufgaben der Kommunen unterstützt werden. 

19.40 Uhr: 64 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 36.566 gestiegen. Das waren 64 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Etwa 33.983 Menschen gelten als genesen. Derzeit seien geschätzt 745 Menschen im Land mit dem Virus infiziert, hieß es. Die Zahl der Corona-Toten gab die Behörde weiterhin mit 1838 an. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,94 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

18.30 Uhr: Wieder vier neue Corona-Infektionen in Friedrichshafen

In Friedrichshafen gibt es wieder vier neue Corona-Fälle. Ob diese mit der Party zu tun haben, bei der sich zwölf Kinder ansteckten, ist noch nicht klar. Die Zahl der aktiven Fälle steigt damit auf 23. Weitere Corona-Test wurden veranlasst, unter anderem bei MTU, weil sich ein Mitarbeiter angesteckt hatte. Hier finden Sie alles über den aktuellen Stand.

17.07 Uhr: DFB-Chef: Konzept zur Rückkehr der Fans in die Stadien als Blaupause

DFB-Präsident Fritz Keller möchte mit einer möglichen Rückkehr der Fans in die Stadien eine Signalwirkung für die Gesellschaft erzielen. „Unser Hygienekonzept für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Profifußball ist nicht nur vollständig aufgegangen – es hat Kindergärten, Unternehmen und anderen Sportarten als Blaupause gedient. Das wollen wir nun bei der Rückkehr von Fans wiederholen, denn Kulturbetriebe sind noch stärker von Publikum abhängig als der Fußball“, wurde Keller am Dienstag auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes zitiert.
DFB-Präsident Fritz Keller am 34. Spieltag im Freiburger Schwarzwald-Stadion.
DFB-Präsident Fritz Keller am 34. Spieltag im Freiburger Schwarzwald-Stadion. | Bild: Uli Deck (dpa)
Keller betonte dabei, dass der vollständige Zuschauerausschluss nicht länger anhalten dürfe. Es gehe bei der schrittweisen Öffnung von Stadien und Sportplätzen nicht um flächendeckende Präventivtests, sondern um eine Vielzahl anderer effektiver Schutzmaßnahmen.

15.40 Uhr: Trump nennt das Tragen von Masken gegen Corona „patriotisch“

Angesichts der schlechten Umfragewerte vor der Novemberwahl hat US-Präsident Donald Trump in der Corona-Krise einen Sinneswandel vollzogen: Nachdem er monatelang das Tragen von Masken als Mittel gegen die Verbreitung des neuartigen Coronavirus lächerlich gemacht hatte, bezeichnete er das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes nun als „patriotisch“. Ab Dienstag sollten zudem wieder regelmäßige Corona-Pressekonferenzen stattfinden. „Wir sind vereint in unserem Bemühen, das unsichtbare China-Virus zu besiegen, und viele Menschen sagen, es sei patriotisch, eine Maske zu tragen, wenn man sich sozial nicht distanzieren kann“, schrieb Trump.

15 Uhr: Alten Reisegutschein gegen insolvenzgeschützten tauschen

Pauschalurlauber sollten alte Reisegutscheine in neue, gegen eine Insolvenz abgesicherte Gutscheine eintauschen. Dazu rät die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Urlauber, die von ihrem Veranstalter in den vergangenen Monaten einen Gutschein für eine ausgefallene Reise bereits erhalten haben, werden laut der Empfehlung der Verbraucherschützer am besten jetzt aktiv: Sie sollten ihren Anbieter auffordern, den Gutschein entsprechend der neuen Gesetzeslage anzupassen oder umzutauschen.
 
Die Bundesregierung hat Anfang Juli beschlossen, Reisegutscheine gegen eine Insolvenz abzusichern. Geht der Veranstalter zum Beispiel Corona-bedingt pleite und kann nur einen Teil des Gutscheinwertes auszahlen, kommt der Staat für den Restbetrag auf.

13.40 Uhr: Lucha bremst bei Weihnachtsmärkten und mahnt zur Vorsicht

Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha (Grüne) hat wegen der Corona-Pandemie Hoffnungen auf eine Weihnachtsmarkt-Saison gedämpft und Vorsicht bei Großveranstaltungen angemahnt. „Wir können derzeit nichts tun, was wir nachher nicht nachvollziehen können“, sagte Lucha. Die Frage nach den Weihnachtsmärkten müsse zwar entschieden werden, weil auch die Beschicker Planungssicherheit bräuchten. Es sei aber dringend notwendig, stets die Wege der Besucher und deren Kontakte nachvollziehen zu können. „Märkte zum Beispiel in der Stuttgarter Innenstadt werden wir in dieser Form nicht durchführen können“, sagte Lucha.

Zuvor hatte das Wirtschaftsministerium erklärt, trotz der geltenden strengen Auflagen und erster Absagen in mehreren Kommunen müssten die Weihnachtsmärkte in diesem Jahr noch nicht vollkommen abgeschrieben werden. Gemeinsam mit Luchas Sozialministerium erarbeite ihr Haus derzeit Regelungen für die Öffnung von Märkten und mobilen Freizeitparks, hatte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut der dpa in Stuttgart erzählt. Details zu den Regelungen nannte sie nicht. 

13.20 Uhr: Mehr als 20.000 Coronatests pro Tag in Bayern - Lage bleibt stabil

In Bayern werden derzeit täglich im Schnitt zwischen 20.000 und 23.500 Menschen auf das Coronavirus getestet. Trotz der erhöhten Zahl an Tests sei das Infektionsgeschehen im Freistaat erfreulicherweise stabil, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU). Mehr Tests bedeuteten natürlich auch, dass die Zahl der entdeckten Fälle steige. Um die Ausbreitung der Pandemie bewerten zu können, sei daher die Positivrate bei den Tests entscheidend, diese läge derzeit zwischen 0,4 und 0,6 Prozent. Ende Mai habe die Positivrate noch bei sechs Prozent gelegen. Bis zur Ausweitung der Teststrategie seien in Bayern zwischen 8000 und 12.000 Tests durchgeführt worden.

12.50 Uhr: Französische Bahn testet Temperaturmessung bei Reisenden

In der Corona-Pandemie testet die französische Bahn die Temperaturmessung bei Reisenden. Passagiere am Pariser Bahnhof Gare de Lyon können auf freiwilliger Basis teilnehmen, wie die Bahngesellschaft SNCF mitteilte. Vor ihrer Reise mit einem TGV-Hochgeschwindigkeitszug können sie am Gleis mit einer Wärmebildkamera ihre Körpertemperatur messen lassen. 

Damit will die französische Bahn nach eigenen Angaben "unter realen Bedingungen" testen, wie flüssig das Einsteigen vonstatten gehen könnte, sollte die Regierung Temperaturmessungen für Reisende verpflichtend machen. Die Infektionszahlen in dem Land mit mehr als 30.000 Todesopfern waren zuletzt wieder angestiegen.

10.50 Uhr: Land macht Hoffnung: Weihnachtsmärkte unter Umständen möglich

Trotz der geltenden strengen Auflagen und erster Absagen in mehreren Kommunen hat das Land die Weihnachtsmärkte in diesem Jahr noch nicht vollkommen abgeschrieben. Gemeinsam mit dem Sozialministerium erarbeite ihr Haus derzeit Regelungen für die Öffnung von Märkten und mobilen Freizeitparks, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut. „In diesem Rahmen kann grundsätzlich auch die Durchführung von Weihnachtsmärkten denkbar sein“, sagte die CDU-Politikerin weiter. Details zu den Auflagen nannte sie nicht.

Zuvor hatte unter anderem Schwetzingen (Rhein-Neckar-Kreis) seinen Weihnachtsmarkt wegen der Corona-Regeln abgesagt. Es werde ein Konzept für 24 Aktionen an 24 Orten in der Stadt erarbeitet, teilte Oberbürgermeister René Pöltl mit.

Vor allem Schausteller sorgen sich um die bislang noch ausbleibende Perspektive für die Herbstfeste und Weihnachtsmärkte. Zu den meisten Veranstaltungen lägen Hygienekonzepte vor, aber die Landesregierung komme der Branche nicht entgegen. „Wenn wir die Aussicht auf die Märkte hätten und zudem die Zusage für die 20 Herbstfeste in Baden-Württemberg, dann wäre das schon mal ein Anfang“, sagte der Vorsitzende des baden-württembergischen Schaustellerverbandes, Mark Roschmann.

Bislang gilt ein Verbot von Großveranstaltungen bis mindestens Ende Oktober. 

9.45 Uhr: Seehofer glaubt an Stadion-Fans im Herbst - Auf DFL und DFB „Verlass“

Bundesinnenminister Horst Seehofer macht Fußball-Fans Hoffnung auf eine Rückkehr in die Stadien zur neuen Saison. „Ich bin schon länger der Meinung, dass man in die Stadien wieder Zuschauer lassen kann – wenn es ein starkes Hygienekonzept gibt“, sagte der in der Regierung für den Sport zuständige CSU-Politiker dem „Münchner Merkur“. Die Bundesligisten, die die abgelaufene Saison wegen den Folgen der Corona-Pandemie noch in leeren Stadien beenden mussten, arbeiten aktuell an Plänen, um zur neuen Spielzeit zumindest wieder einen Teil ihrer Arenen mit Zuschauern füllen zu können.

Seehofer vertraut dabei auf die Liga und den Verband. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auf die DFL und den DFB Verlass ist“, sagte er. „Im Herbst könnte das wieder anlaufen. Natürlich nicht mit einer ausverkauften Arena, aber man kann sich Schritt für Schritt steigern. Das Virus schlägt dort zu, wo die Regeln nicht eingehalten werden.“

8.30 Uhr: So gelangte das Coronavirus an sechs Friedrichshafener Schulen

Viele Menschen im Bodenseekreis befürchten erneut verschärfte Corona-Maßnahmen. In den vergangenen Tagen stieg die Zahl der Neuinfektionen sprunghaft von null auf 19 an. Der Großteil dieser Fälle geht auf einen mit Corona infizierten Reiserückkehrer aus Serbien zurück, der nicht in die vorgeschriebene Quarantäne ging, dafür aber zwei weitere Menschen ansteckte. Eine Tochter einer dieser beiden wiederum hielt sich ebenfalls nicht an die behördlich angeordnete Quarantäne und steckte Schüler aus sechs Schulen an.

Betroffen sind mittlerweile zwölf Schüler aus sechs Schulen sowie drei Erwachsene – rund 50 Testergebnisse von 200 Kontaktpersonen stehen noch aus, weitere Fälle sind zu erwarten.  Auch die Wirtschaft ist betroffen. Ein Sprecher von Rolls-Royce Power Systems bestätigte, dass am Wochenende ein Mitarbeiter positiv getestet wurde. Sollten im Bodenseekreis die Zahl der aktiven Fälle auf rund 75 steigen, müssten Land und Landkreis erneut Maßnahmen ergreifen. 

Dienstag, 21. Juli, 7.20 Uhr: EU-Gipfel einig bei Corona-Paket

Im Kampf gegen die Corona-Wirtschaftskrise haben sich die EU-Staaten auf das größte Haushalts- und Finanzpaket ihrer Geschichte geeinigt: Es hat einen Umfang von 1,8 Billionen Euro. Der Kompromiss wurde nach mehr als viertägigen Verhandlungen am frühen Dienstagmorgen bei einem Sondergipfel in Brüssel von den 27 Mitgliedsstaaten angenommen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich erleichtert. „Das war nicht einfach“, sagte die CDU-Politikerin. Für sie zähle aber, „dass wir uns am Schluss zusammengerauft haben“. Der Haushalt sei auf die Zukunft Europas ausgerichtet. „Historischer Tag für Europa“, schrieb der französische Präsident Emmanuel Macron auf Twitter.

Das Paket umfasst 1074 Milliarden Euro für den nächsten siebenjährigen Haushaltsrahmen bis 2027 und 750 Milliarden Euro für ein Konjunktur- und Investitionsprogramm. Damit will sich die Europäische Union gegen den beispiellosen Wirtschaftseinbruch stemmen und den EU-Binnenmarkt zusammenhalten. Gleichzeitig soll in eine digitalere und klimafreundlichere Wirtschaft investiert werden. Dafür werden erstmals im großen Stil im Namen der EU Schulden aufgenommen, das Geld umverteilt und gemeinsam über Jahrzehnte getilgt.

Nun muss noch das EU-Parlament zustimmen. Von der Leyen kündigte Verhandlungen ab nächster Woche an. Kanzlerin Merkel sagte „sehr schwierige Diskussionen“ mit dem Europaparlament voraus

Das waren die Entwicklungen am Montag, 20. Juli: 

19.45 Uhr: 150 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 36.502 gestiegen. Das waren 150 mehr als am vergangenen Freitag, wie das Sozialministerium am Montag in Stuttgart mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Etwa 33.942 Menschen gelten als genesen. Derzeit seien geschätzt 722 Menschen im Land mit dem Virus infiziert, hieß es. Die Zahl der Corona-Toten gab die Behörde weiterhin mit 1838 an.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,94 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

18.45 Uhr: EU-Staaten einigen sich auf Milliardenzuschüsse bei Corona-Hilfen

Die EU-Staaten sind sich nach Angaben von Diplomaten einig über die Höhe der Zuschüsse bei den geplanten Corona-Hilfen. Statt der von Deutschland und Frankreich geforderten 500 Milliarden Euro sollen nur 390 Milliarden Euro bereitgestellt werden, bestätigten EU-Vertreter am Montag beim EU-Gipfel in Brüssel. Damit liegt ein wichtiger Baustein für die Lösung des Finanzstreits vor.

Für eine Verringerung der Hilfen, die nicht zurückgezahlt werden müssen, hatten sich Österreich, Dänemark, Schweden, die Niederlande und Finnland eingesetzt. Sie wollten ursprünglich am liebsten nur Kredite und gar keine Zuschüsse vergeben, um Länder wie Italien zu einer beherzteren Reformpolitik zu bewegen. Besonders kritisch wurden die Pläne auch deswegen gesehen, weil die EU für das Konjunktur- und Investitionsprogramm erstmals in großer Dimension gemeinsame Schulden aufnehmen will.

17.18 Uhr: Britischer Corona-Impfstoff könnte laut Studie zweifach wirken

Ein britischer Impfstoff gegen das Coronavirus scheint einer Studie zufolge sicher zu sein und das Immunsystem anzuregen. Das Mittel der Universität Oxford und des britischen Pharmaunternehmens AstraZeneca löst gleich zwei Antworten des Immunsystems aus: Es fördere sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen - beide sind für die Immunabwehr wichtig.

Über die Ergebnisse berichtete am Montag die britische Medizin-Zeitschrift „The Lancet“. Großbritannien hat bereits 100 Millionen Impfstoffdosen geordert. Die ersten Versuche mit 1077 gesunden Personen wurden als vielversprechend eingestuft. Allerdings sei noch unklar, ob der Impfstoff ausreichend Schutz biete, berichteten Experten. Um diese Frage zu klären, haben bereits in Brasilien weitere Tests mit mehreren Tausend Freiwilligen begonnen. Der Impfstoff löste den Wissenschaftlern zufolge Nebenwirkungen wie Erschöpfung und Kopfschmerzen aus, aber nichts Ernstes.

15.40 Uhr: Von Polizeiautos bis Breitband - Rechnungsprüfer im Südwesten fordern Sparsamkeit

Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und neuer Schulden fordert der baden-württembergische Rechnungshof von der Landesregierung eine strikte Ausgabendisziplin. „Haushaltspolitik wird mehr Konsolidierung brauchen“, betonte Rechnungshofpräsident Günther Benz am Montag bei der Vorstellung der „Denkschrift 2020“ des Rechnungshofs. Schwäbische Spartugend ist also wichtiger denn je. Die Rechnungsprüfer nennen gleich ein paar Beispiele, wo die Landesregierung aus ihrer Sicht genauer aufs Geld schauen könnte:

14.40 Uhr: Zuschauerfrage beim Fußball könnte wichtiges Signal für Großveranstaltungen sein

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erhofft sich von dem Konzept für zukünftige Fußballspiele in der Bundesliga mit Zuschauern eine Signalwirkung für andere Bereiche. „Die Frage, wie Fußballspiele stattfinden mit Zuschauern, ist ein wichtiges Signal auch für alle anderen Großveranstaltungen. Da müssen die Regeln passen“, sagte der 40 Jahre alte CDU-Politiker am Montag bei einer Wahlkampfveranstaltung in Köln. Das Konzept der Deutschen Fußball Liga sei für sich genommen überzeugend, befand der Bundesgesundheitsminister.

„Aber entscheidend ist nicht auf dem Papier, entscheidend ist auf dem Platz, oder in diesem Falle im Stadion. Deswegen ist es wichtig, dass die jeweiligen Vereine mit ihren Gesundheitsämtern vor Ort die Konzepte so anpassen, dass das auch umgesetzt wird, und mir ist wichtig, dass das auch genau eingehalten wird“, sagte Spahn. Dabei gehe es auch um die Nachvollziehbarkeit, wer hat wo gesessen. „Wobei ich sehr dafür werbe, den Mindestabstand von 1,50 Metern im Stadion auch einzuhalten“, betonte der Minister.

13.05 Uhr: Lucha appelliert an Besucher von Badeseen: Abstandsregeln einhalten

Nach dem Ansturm Tausender Menschen auf die Badeseen am Wochenende appelliert Sozialminister Manne Lucha an die Vernunft der Besucher. „Manche scheinen zu vergessen, dass wir uns noch mitten in der Pandemie befinden“, sagte der Grünen-Politiker am Montag auf Anfrage. „Wir sehen diese Entwicklung mit Sorge.“ Wer sich mit Hunderten von Menschen auf engem Raum tummele und die Abstandsregeln ignoriere, handele fahrlässig.

Etliche Badeseen waren vor allem am Sonntag völlig überfüllt. Allein am Breitenauer See bei Obersulm (Kreis Heilbronn) sollen sich nach Schätzungen der Polizei rund 10.000 Besucher aufgehalten haben. „Die Zustände waren bedenklich“, sagte ein Sprecher. Zeitweise sei die Zufahrt gesperrt worden.

11.20 Uhr: Corona-Massentest in Stuttgart soll mit Priorität ausgewertet werden

Die etwa 400 auf das Coronavirus getesteten Menschen aus einem Stuttgarter Hochhauskomplex sollen nach Angaben eines Stadtsprechers mit Priorität in den Laboren behandelt werden. Einen konkreten Zeitpunkt für die Bekanntgabe der Ergebnisse gebe es noch nicht. Das Resultat werde bei der Stadt bis Mitte der Woche erwartet.

„Es geht darum, sich ein Bild des Infektionsgeschehens in dem Haus zu machen. Wichtig war, dass wir einen großen Test anbieten“, teilte der Sprecher mit. Viele Bürger waren am Wochenende im Stadtteil Freiberg schriftlich aufgerufen worden, sich freiwillig und kostenlos testen zu lassen. Ausgelöst worden war die vorsorgliche Aktion der Stadt durch sechs Menschen, die sich mit dem Virus infiziert hatten.

9.25 Uhr: Israels Krankenschwestern und -pfleger treten in den Streik

Mitten in der Corona-Krise sind die Krankenschwestern und -pfleger in Israel in den Streik getreten. Sie wollen damit gegen den Pflegenotstand protestieren, der durch die Pandemie noch verschärft wurde. Ein nächtlicher Verhandlungsmarathon mit dem Finanzministerium über eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen war zuvor gescheitert. Die „Times of Israel“ schrieb, die Notfallversorgung sowie die Versorgung von Corona-Patienten sollten trotz des Streiks gewährleistet bleiben.

In israelischen Krankenhäusern herrscht nach Medienberichten ein starker Personalmangel. Außerdem seien gegenwärtig rund Tausend Krankenschwestern und -pfleger in Corona-Quarantäne, berichtete das israelische Fernsehen. Tage in Quarantäne würden als Krankentage angerechnet. Auch dagegen protestierte das Pflegepersonal. 

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel schnellt seit Ende Mai immer weiter in die Höhe. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurde zu Beginn der Pandemie für sein Krisenmanagement gelobt. Inzwischen steht er aber stark in der Kritik. 

8.10 Uhr: Erneut mehr 60.000 neue Coronavirus-Infektionen in den USA - Trump weiter gegen landesweite Maskenpflicht

In den USA hat die Zahl der verzeichneten Neuinfektionen mit dem Coronavirus am sechsten Tag in Folge bei mehr als 60.000 gelegen. Wie aus einer Zählung der Johns-Hopkins-Universität hervorging, wurden binnen 24 Stunden weitere 63.872 Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der Infektionen im Land nahm damit auf rund 3,8 Millionen zu.

Die Vereinigten Staaten sind sowohl von den Toten- als auch den Infektionszahlen her das mit Abstand am härtesten von der Pandemie betroffene Land der Welt. 

Ungeachtet der seit Wochen vor allem im Süden und Westen des Landes rasant steigenden Infektionszahlen wird weiter heftig über Vorschriften zum Tragen von Atemschutzmasken gestritten. Präsident Donald Trump sprach sich am Sonntag erneut gegen eine solche landesweite Auflage aus. „Ich will, dass die Menschen eine gewisse Freiheit haben“, sagte Trump dem Sender Fox News.

Montag, 20. Juli, 7.15 Uhr: Annäherung bei EU-Sondergipfel 

Nach deutlichen Fortschritten auf dem Weg zu einem Corona-Krisen-Paket wird der EU-Sondergipfel in Brüssel nochmals verlängert. EU-Ratspräsident Charles Michel kündigte nach Angaben von Diplomaten einen neuen Verhandlungsvorschlag an. Demnach könnte der Anteil der Zuschüsse im Corona-Rettungsprogramm von ursprünglich 500 Milliarden Euro auf 390 Milliarden gesenkt werden. Der Kompromiss sei aber noch nicht völlig unter Dach und Fach, hieß es.

Die Gespräche wurden gegen 6.00 Uhr unterbrochen und sollen am Nachmittag wieder aufgenommen werden. Damit läuft das am Freitag gestartete Treffen der 27 Staats- und Regierungschefs bereits zwei Tage länger als geplant.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die übrigen Staats- und Regierungschefs hatten während der ganzen Nacht zum Montag einen Kompromiss im Streit über das Krisenpaket gesucht, mit dem die schwere Corona-Wirtschaftskrise abgefedert werden soll.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 19. Juli: 

19.44 Uhr: 202 registrierte Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 202 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 201.574 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI meldete. An Sonntagen ist die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen aus Übermittlungsgründen häufig relativ gering. In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9084 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 1 im Vergleich zum Vortag. Bis Sonntagmorgen hatten 187.400 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

18.47 Uhr: Erwartete Pleitewelle als „Stunde der Wahrheit im Herbst“

Der Kreditversicherer Euler Hermes rechnet infolge der Corona-Krise spätestens vom Herbst an mit einer Welle von Firmenpleiten rund um den Globus. Für Deutschland sagen die Experten einen Anstieg der Insolvenzen in den Jahren 2020 und 2021 um insgesamt 12 Prozent im Vergleich zu 2019 voraus - auf dann etwa 21.000 Fälle, wie aus Daten von Euler Hermes hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Der Löwenanteil dürfte mit 8 Prozent auf 2021 entfallen. Für dieses Jahr wird ein Zuwachs um 4 Prozent erwartet.

17.45 Uhr: Pandemie spitzt sich weiter zu: Mehr als 600.000 Corona-Tote weltweit

Es ist kein Ende in Sicht: In vielen Ländern breitet sich die Coronavirus-Pandemie weiter rasant aus. Die Zahl der weltweit bestätigten Todesopfer hat am Sonntag US-Forschern zufolge erstmals 600.000 überstiegen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldet seit Tagen jeweils mehr als 200.000 bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Besonders betroffen von der Pandemie waren zuletzt unter anderem die USA, Brasilien, Mexiko, Indien und Südafrika.

17 Uhr: Sechste Schule in Friedrichshafen meldet Corona-Fall

Friedrichshafen meldet einen weiteren Corona-Fall: Auch ein Schüler der Claude-Dornier-Schule wurde positiv getestet – damit haben sich zwölf Kinder und drei Erwachsene wegen einer privaten Feier angesteckt. Hier finden Sie alles über die aktuelle Lage.

16.10 Uhr: Kanzleramtschef: Deutschland hat Corona derzeit im Griff

Kanzleramtschef Helge Braun hat eine positive Bilanz der aktuellen Corona-Lage in Deutschland gezogen, zugleich aber zur Vorsicht gemahnt. „Derzeit kann man sagen: Wir haben Corona in Deutschland im Griff“, sagte der CDU-Politiker. „Aber das ist eine Momentaufnahme – das Virus ist nach wie vor im Land, es kann immer wieder zu Ausbrüchen kommen.“ Ärztepräsident Klaus Reinhardt mahnte Urlauber wegen des Risikos einer zweiten Corona-Welle in Deutschland zu besonderer Vorsicht.

15.30 Uhr: 49.693 Coronavirus-Fälle in Bayern, 2614 Tote

In Bayern sind bisher 49.693 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Dies teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen am Samstag auf seiner Homepage mit. Gestorben sind bislang im Freistaat 2614 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Als genesen galten 46.050 Menschen.

14.15 Uhr: Ex-Bundesligaspieler Renato Sanches mit Corona infiziert

Ex-Bayern-Star Renato Sanches hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Sanches befinde sich in seiner Heimat Portugal und müsse erst zweimal negativ auf das Virus getestet werden, bevor er wieder reisen dürfe, sagte der Trainer des französischen Fußball-Erstligisten OSC Lille, Christophe Galtier, am Samstag der Sportzeitung „L'Équipe“. Neben Sanches seien auch Jonathan Bamba und Jonathan Ikoné positiv getestet worden. Beide befinden sich laut Galtier aber in Frankreich und können voraussichtlich früher wieder trainieren. Galtier erinnerte demnach an die Wichtigkeit der Einhaltung der Abstandsregeln.

14 Uhr: Peking senkt Corona-Alarm

Der Corona-Alarm in der chinesischen Hauptstadt wird herabgestuft. Vorangegangen seien 14 Tage ohne Neuansteckungen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Die Behörden hätten verkündet, dass der neue Ausbruch in Peking von Mitte Juni erfolgreich eingedämmt worden sei. Die Änderung der Warnstufe sollte am Montag in Kraft treten. Der Corona-Ausbruch im Juni war von einem Großmarkt der Hauptstadt ausgegangen.

13 Uhr: Hongkonger Regierungschefin: Coronavirus nicht unter Kontrolle

Nach hunderten neuen Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus in den vergangenen zwei Wochen schlagen die Behörden in Hongkong Alarm. Regierungschefin Carrie Lam sagte am Sonntag, die Lage sei „wirklich kritisch“. „Es gibt keine Anzeichen, dass die Lage unter Kontrolle gebracht wird.“ Am Sonntag meldeten die Behörden 108 Neuinfektionen binnen eines Tages - für Hongkong ein neuer Höchstwert. In den vergangenen zwei Wochen seien mehr als 500 Neuinfektionen gemeldet worden, sagte Lam.

11.25 Uhr: Hunderte Menschen am Mainufer - Platzverweise und Festnahmen

8 Personen in Gewahrsam, 3 verletzte Beamte und 13 Platzverweise - das ist die Bilanz nach einem Polizeieinsatz am Mainufer in Aschaffenburg. Unter anderem behinderten Einzelne die Arbeit von Rettungskräften und Polizei, wie die Beamten am Samstag mitteilten. Am Freitagabend hatten sich an der Mainuferpromenade Perth Inch bis zu 600 Menschen aufgehalten. Weil es dort in der Vergangenheit zu größeren Ansammlungen kam, war die Polizei auch an diesem Tag vor Ort.

Zu einem ersten Einsatz kam es, als ein betrunkener 20-Jähriger in den Main gestürzt war. Ein weiterer alkoholisierter 20-Jähriger habe den Rettungsdienst behindert und einen Platzverweis ignoriert, weshalb er in Gewahrsam genommen wurde. Bei seiner Festnahme habe er sich mit Tritten gewehrt, verletzt wurde dabei niemand. Ein 22-Jähriger behinderte ebenfalls die Sanitäter und wurde auch in Gewahrsam genommen, so auch der Mann, der zuvor in den Fluss gestürzt war.

Außerdem kam es wegen einer Auseinandersetzung zwischen einem 21-Jährigem und einem 26-Jährigem zu einem Einsatz, hierbei wurde ein Beamter leicht verletzt. Beide Männer wurden festgenommen. Der 26-Jährige befindet sich inzwischen in einer Justizvollzugsanstalt, da gegen ihn ein Haftbefehl vorlag. An dem Abend wurden zudem zwei weitere Polizisten von Unbekannten, die Flaschen warfen, leicht verletzt.

08.20 Uhr: Weil Schulgruppen fehlen kämpfen die Jugendherbergen  um ihre Existenz

111 Jahre alt ist die Idee der Jugendherbergen, doch im Jahr des Schnapszahl-Jubiläums lässt die Corona-Krise viele der Häuser um ihre Existenz bangen. „Es geht um nicht weniger als die Zukunft der deutschen Jugendherbergen. Es stehen Standorte vor dem Aus, wenn das so weitergeht“, sagt Julian Schmitz, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) mit Sitz in Detmold, der Deutschen Presse-Agentur. Der Grund: Zwar konnten 288 der bundesweit rund 450 Häuser nach der wochenlangen Corona-Zwangspause wieder öffnen, doch das traditionelle Kerngeschäft der Herbergen mit Klassenfahrten und Gruppenreisen ist nahezu vollständig weggebrochen.

 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 18. Juli:

21.20 Uhr: Corona-Auflagen des Landes treffen die Stuttgarter Musicals hart - Vorerst keine Shows mit Aladdin und Co.

Neben den Theatern und Opern des Landes bleiben auch die Stuttgarter Musicals von den strengen Corona-Auflagen stark getroffen. Vorstellungen von „Aladdin“ und „Ghost“ sind seit dem 13. März bis auf weiteres eingestellt, wie ein Sprecher des Veranstalters „Stage Entertainment“ mitteilte. Bei einem Wiederbeginn werde „Aladdin“ fortgesetzt, der „Tanz der Vampire“ ersetze dann „Ghost“. Alle Mitarbeiter von „Stage Entertainment“ seien in Kurzarbeit, sagte Sprecher Stephan Jaekel. Mit dem Ordnungsamt und dem Gesundheitsamt arbeite das Unternehmen derzeit Hygienekonzepte für die Shows aus.

Ab dem 1. August dürfen in Baden-Württemberg bis zu 500 Menschen an Veranstaltungen teilnehmen, sofern sie fest zugeteilte Sitzplätze haben. Bislang mussten Tagungen oder Messen mit bis zu 100 oder bis zu 250 Menschen bei fest zugewiesenen Sitzplätzen auskommen. Aber selbst 500 Besucher decken nach Einschätzung des Stage-Sprechers nicht den Aufwand eines Musicals. Aufführungen hätten in normalen Zeiten eine Auslastung von 1850 Besuchern. Veranstaltungen mit mehr als 500 Personen sind laut Coronaverordnung des Landes jedoch bis zum 31. Oktober untersagt.

Hygienekonzepte mit 1,5 Meter Abstand wie in anderen Bereichen seien auf der Bühne nicht möglich. „Bei Gesang können die Tröpfchen noch viel weiter durch die Gegend wirbeln“, sagte der Sprecher. Wenn es grünes Licht gibt, möchten die Veranstalter schnell wieder loslegen. Aber auch im Falle eines zugesagten Starttermins bräuchten Darsteller und Mitarbeiter der Musicals mindestens eine Vorlaufzeit von vier Wochen, um wieder aufzutreten.

19.50 Uhr: Corona-Massentest in Stuttgart - Abstriche bei 400 Nachbarn

Nachdem in einem Stuttgarter Hochhauskomplex sechs Menschen an Corona erkrankt sind, hat die Stadt rund 400 Nachbarn vorsorglich testen lassen. Sie seien „vorab schriftlich über dieses freiwillige und kostenlose Angebot informiert worden“, teilte die Stadt am Samstag mit. „Dies ist Teil der neuen Strategie, schnell großflächig mögliche Kontaktpersonen zu testen, um die Verbreitung des Virus zu verhindern beziehungsweise Infektionsketten rechtzeitig zu unterbrechen.“

Der Leiter des Gesundheitsamtes, Prof. Stefan Ehehalt, sagte: „Die Bewohner haben das Angebot ganz überwiegend gut angenommen, viele haben sich bedankt.“ Nur wenige hätten den Test abgelehnt. Mediziner waren am Samstag begleitet von Personal des Deutschen Roten Kreuzes von Wohnung zu Wohnung gegangen und hatten den Abstrich angeboten. Die Ergebnisse werden bis Mitte nächster Woche erwartet.

18.45 Uhr: Scholz stockt Kredite für arme Länder in Corona-Krise auf

Im Kampf gegen die Corona-Krise und ihre Folgen sollen die ärmsten Länder weitere vergünstigte Kredite bekommen, um Engpässe bei der Zahlungsfähigkeit zu überbrücken. Bei einer Videokonferenz der Finanzminister der G20-Staaten sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) am Samstag zusätzlich drei Milliarden Euro in Form eines langfristigen Darlehens für das Hilfsprogramm „Poverty Reduction Growth Trust“ des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu, wie sein Ministerium mitteilte. 2020 und 2021 stelle Deutschland insgesamt 8,7 Milliarden Euro für internationale Hilfsmaßnahmen bereit.

„Das Coronavirus stellt uns alle vor große Herausforderungen, in Deutschland, in Europa und auch weltweit“, sagte Scholz. „Deutschland übernimmt Verantwortung in der internationalen Gemeinschaft.“ Mit den zusätzlichen Mitteln setze man ein „starkes Signal der Solidarität“ und stehe denen bei, die besonders unter den Folgen der Pandemie litten. Weitere Themen des Treffens waren die Lage der Weltwirtschaft und die Besteuerung der Digital-Wirtschaft.

17.30 Uhr: Nach Corona-Pause: Aida Cruises bereitet Kreuzfahrten vor

Nach der coronabedingten Zwangspause für Kreuzfahrtschiffe bereitet sich die Branche allmählich wieder auf Passagierfahrten vor. Am Samstag sind zwei Kreuzfahrtschiffe der Reederei Aida Cruises im Überseehafen in Rostock-Warnemünde eingelaufen - allerdings noch ohne Passagiere. „Es ist alles planmäßig gelaufen“, sagte ein Unternehmenssprecher der Deutschen Presse-Agentur. Am Pier hätten sowohl viele Fans und Touristen als auch zahlreiche Mitarbeiter die beiden Schiffe begrüßt.

Die beiden Kreuzfahrtschiffe sowie die Crew werden nun auf die ersten Abfahrten seit Beginn der Corona-Krise vorbereitet. Mit Passagieren an Bord sollen die Schiffe der Reederei im August zu Kurz-Kreuzfahrten ohne Landgang starten.

Auf den beiden Aida-Schiffen werden dem Sprecher zufolge zwischen 500 und 800 Menschen arbeiten und die ersten Touren werden mit einer Auslastung von etwa 50 Prozent der Kapazitäten angeboten. Bis Ende August seien mehrere drei- bis viertägige Kurzreisen geplant.

Die Pandemie hatte der weltweit boomenden Kreuzschifffahrt im Frühjahr ein Stoppzeichen gesetzt. Nachdem auch auf Schiffen Infektionen aufgetreten waren, sperrten einige Länder ihre Häfen. Wenig später wurden die Reisen gänzlich eingestellt. Die Zahl deutscher Kreuzfahrtpassagiere war nach Branchenangaben im vergangenen Jahr erstmals auf über drei Millionen gestiegen. Für das laufende Jahr rechnen die Veranstalter mit einem massiven Einbruch der Gästezahlen und Umsätze.

17.00 Uhr: Im einstigen Corona-Hotspot seit zehn Tagen keine Neuinfektionen mehr

Im Landkreis Sonneberg - in der Corona-Pandemie wochenlang einer der Schwerpunkte in Thüringen - hat es seit mehr als einer Woche keine einzige Neuinfektion gegeben. Wie das Landratsamt am Samstag mitteilte, liegt auch die auf sieben Tage und 100 000 Einwohner bezogene Neuinfektionsrate inzwischen bei null. Im einstigen Corona-Krisenherd an der Landesgrenze zu Bayern wurden laut Landratsamt die jüngsten Neuinfektionen am 8. Juli gemeldet, derzeit gelten noch vier Menschen als infiziert. Der Landkreis verzeichnet in der Pandemie bislang insgesamt 307 Corona-Fälle, wobei 23 Menschen im Zusammenhang mit der Infektion gestorben sind.

15.45 Uhr: Demonstranten fordern soziale Gerechtigkeit in Corona-Krise

Vertreter der Gewerkschaft Verdi haben gemeinsam mit Klimaschutz-, Sozial- und Kunstinitiativen in der Stuttgarter Innenstadt für soziale Gerechtigkeit in der Corona-Krise demonstriert. Der Aufruf zu Protesten gegen die Corona-Politik der Bundesregierung stieß auf gute Resonanz, sagte eine Sprecherin des Stuttgarter Krisenbündnisses, das zu der Aktion am Samstag aufgerufen hatte. Teilnehmer forderten die solidarische Bewältigung der Kosten, die durch die Krise entstehen.

Die Antworten der Regierung auf die Corona-Pandemie und die damit verbundene Wirtschaftskrise reichen nicht aus, sagte die Sprecherin. Es drohten Entlassungen, Lohnkürzungen und Sozialabbau. Nötig sei ein sozial- und klimagerechter Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft, um eine Verschärfung sozialer Ungleichheit zu verhindern.

14.12 Uhr: Beratungen der EU-Staats und Regierungschefs zum Corona-Hilfsplan und dem nächsten EU-Haushalt sind erneut unterbrochen worden

Die Beratungen der EU-Staats und Regierungschefs zum Corona-Hilfsplan und dem nächsten EU-Haushalt sind erneut unterbrochen worden. EU-Ratspräsident Charles Michel "beendet die Plenarsitzung und wird Konsultationen organisieren", schrieb sein Sprecher am Samstag auf Twitter. Michel hatte zuvor einen neuen Kompromissvorschlag vorgelegt, nachdem es am Freitag keine Annäherung zwischen den Mitgliedstaaten gegeben hatte.

In einer ersten Konsultationsrunde versammelte Michel auf der einen Seite die "sparsamen Vier" aus Österreich, Dänemark, Schweden und den Niederlanden sowie das ähnliche Forderungen stellende Finnland. Auf der anderen Seite nahmen Italien, Spanien, Portugal und Griechenland teil, die stark von den Corona-Hilfen profitieren würden, sich aber gegen zu harte Bedingungen bei der Vergabe der Gelder stemmen.

An dem Treffen nahm laut einem Sprecher Michels auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teil, der als Vertreterin der aktuellen EU-Ratspräsidentschaft eine besondere Vermittlerrolle zukommt. Mit dabei waren den Angaben zufolge auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Die EU-Staats- und Regierungschefs suchen seit Freitag in Brüssel nach einem Kompromiss für einen 750 Milliarden Euro schweren Fonds zur Überwindung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise sowie dem nächsten mehrjährigen Gemeinschaftshaushalt. Vor allem die "sparsamen" Länder hatten sich am Freitag weiter gegen Pläne gestemmt, den Großteil der geplanten Corona-Hilfen als nicht rückzahlbare Zuschüsse auszugeben. 

In Michels neuem Vorschlag wurde dieser Anteil nun von 500 auf 450 Milliarden Euro gesenkt. Dafür soll aber der Kreditanteil von 250 auf 300 Milliarden Euro angehoben werden, so dass die Gesamtsumme für den Hilfsfonds gleich bleibt

Auf Druck des niederländischen Regierungschefs Mark Rutte ist außerdem ist eine "Super-Notbremse" vorgesehen: Einer der Mitgliedstaaten könnte demnach die Auszahlung an einzelne Empfängerländer vorerst stoppen. Danach müssten die Finanzminister oder die Staats- und Regierungschefs die Frage "in zufriedenstellender Weise" behandeln. 

Ob dies de facto ein Veto eines Mitgliedstaates gegen Auszahlungen bedeuten könnte, wurde unterschiedlich bewertet. Das Auszahlungsverfahren bleibe "eine Hürde", hieß es am Nachmittag aus spanischen Regierungskreisen. Dort wurde aber positiv bewertet, dass die Gesamtsumme des Corona-Hilfsfonds beibehalten wurde.

Insgesamt geht es um ein beispielloses Finanzpaket im Umfang von 1,8 Billionen Euro. Neben dem Corona-Hilfsfonds soll auch eine Einigung zum nächsten siebenjährigen EU-Finanzrahmen der EU für die Zeit von 2021 bis 2027 getroffen werden. Für diesen ist bisher ein Volumen von 1074,3 Milliarden Euro vorgesehen.

10.40 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach fordert Corona-Tests für alle Reiserückkehrer Angebot soll kostenlos sein

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert, sämtlichen Reiserückkehrern Corona-Tests anzubieten. „Optimal wäre es, jeden zu testen“, sagte er dem „Tagesspiegel“ vom Samstag. „Und zwar kostenlos.“ Lauterbach verwies auf die Unvernunft einiger Urlauber und die generell höhere Kontaktdichte im Urlaub und an Flughäfen.

Eine Testpflicht sei juristisch kaum durchzusetzen, auch nicht bei Rückkehrern aus Risikogebieten, fügte Lauterbach hinzu. Daher müsse es eine verbindliche Aufforderung geben, sich nach der Rückkehr testen zu lassen. Bei Kosten von 50 Euro je Test schätzte Lauterbach, dass eine Gesamtsumme von 40 Millionen Euro ausreichen könnte. Das sei ein vergleichsweise geringer Betrag angesichts der sonstigen Krisenkosten.

„Das Geld ist da“, sagte Lauterbach der Zeitung. Ein Test am Flughafen sei allerdings keine Garantie, räumte er ein. Denn wer sich bei jemandem auf der Rückreise anstecke, könne bei der Ankunft zunächst auch negativ getestet werden. Lauterbach plädierte deswegen für kostenlose Tests an Flughäfen und zudem einige Tage später bei Hausärzten oder Gesundheitsämtern.

Dem „Tagesspiegel“ zufolge wird die Quarantäne, die für Reiserückkehrer aus Risikogebieten wie der Türkei vorgeschrieben ist, zumindest in Berlin kaum kontrolliert. Den Einreisenden würden lediglich Informationsflyer ausgehändigt, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei der Zeitung. Aus den Gesundheitsämtern heiße es, Reiserückkehrer aus Risikogebieten müssten sich selbst bei den Behörden melden und innerhalb von 48 Stunden entweder einen negativen Corona-Test vorlegen oder um einen Test bitten.

Andernfalls gelte die vierzehntägige Quarantäne-Pflicht, die laut der Zeitung aber praktisch nicht überwacht werde. Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) sagte dem „Tagesspiegel“: „Ganz zufrieden bin ich mit der jetzigen Lösung nicht.“

08.20 Uhr: Corona-Krise führt zu weniger Einnahmen bei der Lkw-Maut

Die Corona-Krise führt zu weniger Einnahmen für den Staat bei der Lkw-Maut. Wie das Bundesverkehrsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, sank im ersten Halbjahr der Mautumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 148 Millionen Euro auf rund 3,59 Milliarden Euro. Hintergrund ist ein Rückgang der Lkw-Fahrleistung angesichts der Corona-Beschränkungen.

Wie das Bundesamt für Güterverkehr mitgeteilt hatte, betrugen im ersten Halbjahr die Fahrleistungen der Lkw ab 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht auf mautpflichtigen Straßen etwa 19,6 Milliarden Kilometer - das sind 4,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang sei durch die Corona-Krise insbesondere im zweiten Quartal geprägt. So gab es etwa Produktionsstopps bei Firmen sowie weitgehende Alltagsbeschränkungen.

Die Lkw-Maut gilt auf Autobahnen und Bundesstraßen. Die Einnahmen werden für diese Bundesfernstraßen verwendet, etwa für Reparaturen.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 17. Juli: 

22.34 Uhr: Nächste Lockerungen in New York nur eingeschränkt

In der Millionenmetropole New York kann am Montag die vierte und letzte Phase der Lockerungen der Einschränkungen in der Coronavirus-Pandemie beginnen - allerdings mit Einschränkungen. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio und Gouverneur Andrew Cuomo gaben die Entscheidung am Freitag bekannt.

Demnach dürfen beispielsweise Freizeiteinrichtungen unter freiem Himmel wie Zoos oder Botanische Gärten wieder öffnen; auch die Film- und Fernsehproduktion kann wieder aufgenommen werden. Die Öffnung von Einkaufszentren und der Innenbereiche von kulturellen Einrichtungen wie Museen könne allerdings anders als zunächst geplant nicht bereits am Montag stattfinden, teilte Gouverneur Cuomo mit. Auch die Innenbereiche von Restaurants, die eigentlich bereits seit dem Start der dritten Phase vor rund zwei Wochen geöffnet sein sollten, müssen vorerst weiter geschlossen bleiben.

Der Bundesstaat New York mit rund 19 Millionen Einwohnern war von der Coronavirus-Pandemie schwer getroffen worden. In den vergangenen Wochen waren die Neuinfektionszahlen stark gesunken - in anderen Teilen der USA allerdings stark gestiegen, was in New York die Sorge vor einer erneuten Welle wachsen lässt.

21.48 Uhr: Corona-Hilfen: EU-Staaten treten beim Gipfel auf der Stelle

Gelingt der EU in der Jahrhundertkrise ein Zeichen der Geschlossenheit? Kanzlerin Merkel und die anderen Staats- und Regierungschefs verhandeln um mehr als 1800 Milliarden Euro. Doch die Differenzen sind groß.

Nach dem dramatischen Wirtschaftseinbruch in der Corona-Krise haben die EU-Staaten am Freitag versucht, ein Finanzpaket in Billionenhöhe zu schnüren. Nach zähen Verhandlungen hieß es beim Sondergipfel in Brüssel am Abend, zumindest sei die Chance auf Einigung gewahrt. Näher sei man ihr aber auch nicht gekommen, sagte der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis. Die 27 Staats- und Regierungschefs berieten am frühen Abend stundenlang in Einzelgesprächen und kamen dann wieder in großer Runde zusammen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte schon zum Auftakt gesagt, die Positionen lägen sehr weit auseinander und ein Durchbruch bei dem zweitägigen Treffen sei nicht sicher. Es war das erste persönliche Gipfeltreffen seit fünf Monaten. Merkel hat dabei eine Vermittlerrolle, denn Deutschland führt seit dem 1. Juli den Vorsitz der EU-Länder. Beim Gipfel feierte die CDU-Politikerin am Freitag ihren 66. Geburtstag.

Verhandelt wurde der Vorschlag für ein 750 Milliarden schweres Programm zum wirtschaftlichen Wiederaufbau sowie für den nächsten siebenjährigen EU-Haushaltsrahmen von 1074 Milliarden. EU-Ratschef Charles Michel hob gleich zu Beginn des Gipfels die kniffligsten Streitpunkte aufs Programm.


19.45 Uhr: 78 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 36.352 gestiegen. Das waren 78 mehr als am Donnerstag, wie das Sozialministerium mitteilte. Etwa 33.865 Menschen gelten als genesen. Derzeit seien geschätzt 649 Menschen im Land mit dem Virus infiziert, hieß es. Die Zahl der Corona-Toten gab die Behörde mit 1838 an. Das war einer mehr als am Vortag. Dem Landesgesundheitsamt sei aus dem Landkreis Ludwigsburg die Korrektur eines Todesfalls übermittelt worden, hieß es. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 1,21 angegeben.

19 Uhr: Rekordwert an Corona-Infektionen in Israel

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel ist so hoch wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Nach aktualisierten Zahlen des Gesundheitsministeriums vom Freitagabend wurden für Donnerstag 1929 Fälle gemeldet - ein Rekordwert. Insgesamt wurden in Israel bislang 47 459 Infizierte registriert. Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Israel noch im niedrigen zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai immer weiter in die Höhe. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurde zu Beginn der Pandemie für sein Krisenmanagement gelobt. Inzwischen steht er stark in der Kritik. Die Wirtschaft des Landes ächzt unter den Folgen der Krise, die Arbeitslosigkeit liegt bei 21 Prozent. Die Regierung hatte in der Nacht auf Freitag neue Restriktionen angekündigt, darunter Lockdown-Maßnahmen an Wochenenden.

17 Uhr: Zwei positive Corona-Tests in der Formel 1

Die Formel 1 hat die ersten beiden Corona-Fälle seit dem verspäteten Saisonstart. Zwei Personen seien positiv getestet worden, teilten die Motorsport-Königsklasse und der Internationale Automobilverband nun in Budapest mit. Die insgesamt 4992 Tests wurden vom Freitag vergangener Woche bis zum Donnerstag dieser Woche durchgeführt. Die beiden Personen seien nicht beim Großen Preis der Steiermark am vergangenen Wochenende in Spielberg gewesen, hieß es in den Erklärungen bei Twitter.

15.30 Uhr: Bundespolizei nicht für Maskenkontrolle in Zügen zuständig, Bahn auch nicht

Im Fernreiseverkehr der Deutschen Bahn gilt die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes - allerdings sehen sich weder die Bahn selbst noch die Bundespolizei für die Durchsetzung der Anordnung verantwortlich. Die Bundespolizei sei "nicht für die Einhaltung von Gesundheitsvorschriften der Länder zuständig", stellte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin klar. Sie könne erst dann eingreifen, wenn es im Streit um das Maskentragen zu einem "Konflikt kommt, der eine Gefahr für den Bahnverkehr darstellt". Die Deutsche Bahn ihrerseits hatte vor wenigen Tagen erklärt, dass sie für die "Ahndung von Verstößen" die zuständigen Behörden in der Pflicht sehe.

15.15 Uhr: „Ballermann“-Partys: Tourismusbeauftragter appelliert an Urlauber

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, hat die illegalen Partys am „Ballermann“ auf Mallorca als „sehr ärgerlich“ bezeichnet. Der Wirtschaftsstaatssekretär sagte im Rahmen einer digitalen Konferenz, er appelliere an alle Urlauber, die Regeln einzuhalten und sich vernünftig zu verhalten. Es sei nicht zu viel verlangt, Mundschutz zu tragen und sich an Abstandsregeln zu halten. Man könne außerdem in diesem einen Jahr auch mal auf “exzessive Partys“ verzichten. Die breite Masse der Urlauber aber halte sich an die Regeln.
Palma de Mallorca: Dichtes gedränge herrscht an der "Bierstraße".
Palma de Mallorca: Dichtes gedränge herrscht an der "Bierstraße". | Bild: Michael Wrobel (Birdy Media)

14.40 Uhr: Pisa-Studie wegen Coronavirus verschoben

Die kommenden zwei Pisa-Studien werden aufgrund der Corona-Krise um ein Jahr verschoben. „Die nächsten Tests finden nicht 2021, sondern 2022 statt“, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit. Die Ergebnisse werden dann im Dezember 2023 veröffentlicht. Auch die darauffolgende PISA-Studie soll sich um ein Jahr verzögern. Mit ihren Ergebnissen ist laut OECD 2026 zu rechnen. Die Pisa-Studie ist die größte internationale Schulleistungsvergleichsstudie.

13.21 Uhr: Lockdown ließ Stickoxid-Konzentration in deutschen Städten um 30 Prozent sinken

Durch das geringere Verkehrsaufkommen ist die Stickoxid-Konzentration in größeren deutschen Städten während der Corona-Einschränkungen um ein Drittel gesunken. Das teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) heute unter Berufung auf eine Analyse mit, die er mit Unterstützung des Umweltbundesamts (UBA) erstellte.
 
Der Rückgang der Konzentrationen dieser Luftschadstoffe in der Phase der Corona-Beschränkungen von Mitte März bis Mitte Mai belief sich demnach auf etwa 30 Prozent. Laut DWD mussten die Daten der Luftmessstationen des UBA zunächst mit meteorologischen Informationen in Beziehung gesetzt werden, um Vergleiche zu ermöglichen.

12.45 Uhr: Gericht bestätigt Quarantänepflicht für Türkei-Reisende

Wer von einer Reise in die Türkei nach Baden-Württemberg zurückkehrt, muss sich nach einem Gerichtsbeschluss in häusliche Quarantäne begeben. Der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim lehnte  einen Eilantrag eines Stuttgarter Rechtsanwaltes ab, der ab kommender Woche für zwei Wochen nach Izmir reisen will. Angesichts der Hygienemaßnahmen in der Türkei sei der obligatorische 14-tägige Rückzug in die Wohnung rechtswidrig, hatte der Antragsteller argumentiert.

Die Quarantäne nach Reisen in ein Risikogebiet entfalle nur, so der 1. Senat, wenn der Einreisende einen höchstens 48 Stunden vor der Ankunft in Deutschland vorgenommenen negativen Corona-Test vorweisen kann. Die Corona-Verordnung des Gesundheitsministeriums stuft die Türkei - wie andere Bundesländer auch - als Risikogebiet ein.

11.35 Uhr: US-Grenzschließungen wegen Corona erneut verlängert

Die Grenzen der USA mit Mexiko und Kanada sollen bis mindestens zum 20. August wegen der Corona-Krise weitgehend geschlossen bleiben. Das teilten die US-Botschaften in beiden Nachbarländern am Donnerstag mit. Auch Kanadas Premierminister Justin Trudeau twitterte, eine Verlängerung der Beschränkungen um weitere 30 Tage sei vereinbart worden. Mexikos Außenministerium hatte bereits zwei Tage zuvor erklärt, dem nördlichen Nachbarland diesen Schritt mit Blick auf die aktuelle Entwicklung bei der Ausbreitung des Coronavirus vorgeschlagen zu haben. Die Grenzen bleiben damit für nicht wesentliche Übertritte auf dem Landweg geschlossen. Grenzübertritte unter anderem aus Handels- oder Arbeitsgründen bleiben aber erlaubt. Es gibt auch weiterhin Flüge zwischen den Ländern.

10.29 Uhr: Zwei Corona-Fälle an zwei Schulen in Friedrichshafen

Ein Kind, das auf das Graf-Zeppelin-Gymnasium in Friedrichshafen geht, hat sich mit dem Corona-Virus angesteckt. Am Donnerstagabend meldete die stellvertretende Schulleiterin, Annette Fuchs, einen Fall in der Kursstufe 1 und benachrichtigte die Eltern per E-Mail darüber, dass die Schüler der betroffenen Kursstufe am Freitag zu Hause bleiben sollen. Auch an der Hugo-Eckener-Schule gibt es einen bestätigten Corona-Fall. Alle Schüler und Lehrer, die Kontakt zu der infizierten Schülerin hatten, bleiben vorsorglich zu Hause.

9 Uhr: Corona-Langzeitfolgen: Wie sich Covid-Patienten in der Bad Dürrheimer Espan-Klinik mühsam zurückkämpfen

Die Unikliniken weisen der Espan-Klinik in Bad Dürrheim, die auf Atemwegserkrankungen spezialisiert ist, Patienten zur Nachbehandlung nach überstandener Corona-Infektion zu. Die Patienten leiden unter gravierenden Symptomen. Die Langzeitfolgen der Erkrankung sind noch gar nicht absehbar. Eine Patientin berichtet von ihrem steinigen Weg nach der Covid-19-Diagnose.

7.35 Uhr: Tausende Kunden beschweren sich über Airlines und Bahn

Annullierte Flüge und abgesagte Bahnfahrten in der Corona-Krise lassen die Zahl der Kundenbeschwerden in die Höhe schnellen. Allein an die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP) haben sich in den vergangenen Wochen mehr als dreimal so viele Verbraucher gewandt wie im Vorjahreszeitraum. Die Folgen der Seuche hinterlassen deutliche Spuren in der Bilanz der Einrichtung, deren Zahlen der Deutschen Presse-Agentur vorliegen: Im ersten Halbjahr stieg die Zahl der Beschwerden demnach um 23 Prozent auf den Rekordwert von 14.647.

In vier von fünf Fällen geht es um Flüge. Kunden wollten ihr Geld zurück, weil sie nicht fliegen konnten. „Sehr viele Reisende haben sich an die Airline gewandt und nichts oder erst nach Wochen etwas gehört“, sagte der Geschäftsführer der Schlichtungsstelle, Heinz Klewe. „Wenn wir dann das Schlichtungsverfahren gestartet haben, war meist schnell alles paletti.“ Eigentlich müssen Fluggesellschaften das Geld für ausgefallene Flüge innerhalb von sieben Tagen erstatten. Weil der Flugverkehr in der Corona-Krise jedoch nahezu komplett zusammenbrach, gerieten viele Airlines in Geldnot. Kurzarbeit verzögerte zudem die Bearbeitung der Beschwerdeflut.

Anders als am Himmel blieb auf der Schiene ein Großteil des Verkehrs erhalten. Bahnkunden konnten fahren - viele wollten aber nicht, weil sie sich vor einer Ansteckung fürchteten oder weil ihre Reisegründe wegen der Seuche wegfielen. 2308 Bahnkunden haben sich von Januar bis Juni an die Schlichtungsstelle gewandt, 61 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2019. Der Konzern hatte den Kunden anfangs Gutscheine für vor dem 13. März gebuchte Fahrten gewährt, die drei Jahre gültig sind. Für Fahrten nach dem 4. Mai verfallen die Guthaben jedoch schon nach dem 31. Oktober. Die gebuchte Verbindung könne dabei nicht verändert werden, erläuterte Klewe. Falle der eigentliche Reisezweck weg, etwa ein Konzertbesuch, habe es für die Kunden auch keinen Sinn, die Reise zu verschieben.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 16. Juli:

21.36 Uhr: Probelauf der Schweinezerlegung bei Tönnies 

Nach rund vier Wochen Zwangspause startet der Fleischbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück am Freitag einen Probelauf im besonders Corona-gefährdeten Zerlegebereich des Unternehmens. Unter der Aufsicht von Behörden sollen dort probeweise wieder geschlachtete Schweine zerlegt werden.

In diesem Bereich waren die meisten der mehr als 1400 Mitarbeiter tätig, die sich bei Tönnies mit dem Coronavirus infiziert hatten. Nun setzt das Unternehmen auf neue Filtertechnik, Plexiglas-Trennscheiben und mehr Frischluftzufuhr.

In dem Unternehmen - dem größten Fleischwerk Deutschlands - wurde am Donnerstag erstmals wieder geschlachtet. Dafür wurden nach Angaben der Firma rund 8000 Schweine angeliefert. Am Abend hoben die Behörden den Betriebsstopp dann auch für den Zerlegebereich auf.

19.41 Uhr: 37 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 36.274 gestiegen. Das waren 37 mehr als am Mittwoch, wie das Sozialministerium am Donnerstag in Stuttgart mitteilte (Stand: 16 Uhr). Etwa 33.824 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Corona-Toten gab die Behörde mit 1839 an - das war einer mehr als am Vortag. Derzeit seien geschätzt 611 Menschen im Land mit dem Virus infiziert, hieß es.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 1,15 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

17.45 Uhr: Kita trotz Schnupfen? Ab Herbst neue Kriterien für Kinderbetreuung

Kinder mit Schnupfennase oder anderen Symptomen einer harmlosen Erkältung sollen künftig trotz Corona-Schutzmaßnahmen wieder in Kindergärten und Krippen gehen dürfen. „Wir alle wissen, wie häufig Kinder gerade im Winter an üblichen Erkältungskrankheiten leiden. Daher werden Experten nun Kriterien erarbeiten, in welchen Fällen Kinder trotzdem die Kita besuchen können - und wann nicht“, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Donnerstag in München.
 
Die Kriterien würden sowohl den Eltern als auch Kinderärzten und dem Kita-Personal helfen. Wegen der Corona-Krise werden derzeit Kinder schon bei den kleinsten Erkältungssymptomen wie einer laufenden Nase von der Betreuung oder vom Schulunterricht ausgeschlossen - außer sie können einen negativen Corona-Test vorweisen. 

16.50 Uhr: Chorverbände im Land protestieren gegen Gesangsverbot an Schulen

Kirchliche und weltliche Chorverbände in ganz Baden-Württemberg protestieren gegen die geplanten Corona-Regeln für Schulen nach den Sommerferien. Das Gesangsverbot in geschlossenen Räumen gefährde die „jahrzehntelang aufgebaute und erfolgreiche chorische Arbeit in den Schulen in Baden-Württemberg existenziell“, teilten die Verbände mit.

In einem Schreiben fordern sie Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) auf, das Konzept zu überarbeiten. Das gemeinsame Singen in Schulen stelle eine existenzielle Grundlage für die Chorarbeit in Kirchen und Vereinen dar. Zugleich sei es als positiver emotionaler und sozialer Effekt auf Kinder und Jugendliche aus dem Schulalltag nicht wegzudenken. Das pauschale Verbot des Kultusministeriums sei „ebenso erschreckend wie unverständlich“.

Die Verbände haben nach eigenen Angaben bereits erfolgreiche Hygienekonzepte entwickelt, um Chorproben wieder stattfinden lassen zu können und bieten dem Kultusministerium ihre Unterstützung an. Das Kultusministerium weist die Kritik zurück. „Singen ohne Abstand geht nicht, da laut einschlägiger Experteneinschätzung beim Singen ein erhöhtes Infektionsrisiko durch die vermehrte Bildung von Aerosolen besteht“, teilte eine Sprecherin mit. 

15.45 Uhr: London: Russische Hacker wollen Infos zu Corona-Impfstoffen stehlen

 Russische Hacker versuchen nach britischen Angaben im Auftrag Moskaus, an Informationen zu Corona-Impfstoffen zu kommen. „Mit ziemlicher Sicherheit“ agiere die Hacker-Gruppe als Teil der russischen Geheimdienste, erklärte die britische Behörde für Cybersicherheit. Ziele sind demnach Institute zur Forschung und Entwicklung von Impfstoffen in Großbritannien, Kanada und den USA.

14.22 Uhr: Bund und Länder einig bei lokalen Beschränkungen nach Corona-Ausbruch

Bund und Länder wollen künftig zielgenauer auf lokale Ausbrüche der Corona-Pandemie reagieren. Ein- und Ausreisesperren soll es geben können, wenn die Zahl der Infektionen weiter steigt oder es keine Gewissheit gibt, dass die Infektionsketten bereits unterbrochen sind, heißt es in einem Beschluss von Kanzleramtschef Helge Braun und der Staatskanzleichefs der Länder vom Donnerstag. „Diese Maßnahmen sollen zielgerichtet erfolgen und müssen sich nicht auf den gesamten Landkreis bzw. die gesamte kreisfreie Stadt beziehen (...).“

12.08 Uhr: Wegen Corona in diesem Jahr deutlich geringere Spargelernte

Die Spargelbauer im Südwesten haben in diesem Jahr ein Viertel weniger Spargel geerntet als vergangenes Jahr. Den meisten Spargel- und auch Erdbeerbetrieben hätten wegen der Corona-Beschränkungen die Erntehelfer gefehlt, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte. Deshalb seien einzelne Flächen zum Teil gar nicht oder nur unvollständig abgeerntet worden. Laut den Statistikern wurden rund 8200 Tonnen Spargel gestochen - die Erntemenge lag damit um 26 Prozent niedriger als 2019.

11.50 Uhr: BVB-Star Bürki über Corona-Fälle in der Schweiz: Problem wurde unterschätzt

Borussia Dortmunds Torhüter Roman Bürki ist überrascht von den weniger intensiven Corona-Einschränkungen in seiner Schweizer Heimat. In der Fußball-Super-League hatte es zuletzt mehrere Corona-Fälle gegeben. „Es war eine Frage der Zeit, wenn man keine regelmäßigen Tests macht. Ich ging eigentlich davon aus, dass sich auch in der Schweiz jeder einem Test unterziehen muss, bevor die Liga wieder startet. Und weil vielerorts keine Maskenpflicht gilt, ist man als Sportler im Normalfall ja noch vorsichtiger“, sagte der BVB-Profi.

„Ich kenne die Regularien für die Spieler in der Schweiz nicht im Detail. Wir trugen bei Dortmund die Masken im Bus, wir trugen sie auf der Ersatzbank, wir waren bis zur Ankunft im eigenen Haus maskiert. Ohne diese strengen Regeln hätten wir gar nicht spielen dürfen“, sagte der 29-Jährige.

10.58 Uhr: Gesundheitsminister für lokale Beschränkungen nach Corona-Ausbruch

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern haben sich auf zielgenauere, lokale Beschränkungen in Regionen mit einem starkem Corona-Ausbruch verständigt. Lokale Ausreisesperren könnten dabei „ein geeignetes Mittel“ sein, heißt es in einem Papier der Gesundheitsministerkonferenz vom Donnerstag, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Die Minister empfehlen den Regierungschefs der Länder, künftig kleinere örtliche Einheiten bei einem Ausbruch einzuschränken. „Die Abriegelung ganzer Bezirke zum Beispiel in Hamburg oder Berlin ist nicht möglich“, heißt es in dem Papier. Es dürfe bei solchen Maßnahmen keinen Automatismus geben: „Entscheidungen müssen vor Ort flexibel von den zuständigen Behörden getroffen werden.“

Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hatte bereits zielgenauere Lösungen für Corona-Hotspots angeregt. Am Donnerstagvormittag waren dazu Beratungen zwischen Bund und Ländern geplant. Eine Reihe von Ministerpräsidenten hatte es vorher abgelehnt, Ausreiseverbote für ganze Landkreise auszusprechen. Die Gesundheitsminister räumten ein, dass die Umsetzung und Kontrolle solcher lokalen und zeitlich eng begrenzten Ausreisesperren problematisch sein könnten. Wichtig sei daher eine Einbindung des Bundesinnenministeriums sowie gegebenenfalls der Innenministerkonferenz, um hier praktikable Lösungen zu finden.

9.40 Uhr: Historischer Einbruch bei der Gewerbesteuer durch die Pandemie

Die Corona-Krise führt zu einem historischen Einbruch bei der Gewerbesteuer - der wichtigsten Einnahmequelle der Kommunen. „Die kommunalen Haushalte werden am Ende des Jahres so hohe Einbußen erleiden, wie wir sie noch nicht erlebt haben“, sagte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Städtetages, Verena Göppert, der Deutschen Presse-Agentur. „Die Gewerbesteuer ist in den vergangenen drei Monaten katastrophal eingebrochen.“

Im zweiten Quartal sei die Gewerbesteuer auf die Hälfte des Vorjahresniveau zusammengeschrumpft, hieß es unter Bezug auf eine Umfrage unter Städten zur Entwicklung des Gewerbesteueraufkommens. Im ersten Halbjahr sei das Gewerbesteueraufkommen insgesamt um etwa 28 Prozent gesunken - darin enthalten sind aber noch Monate vor dem Ausbruch der Krise. Infolge der Epidemie mit massiven Einschränkungen im öffentlichen Leben sind bei vielen Unternehmen Umsätze und Aufträge weggebrochen und damit die Erträge stark gesunken. Das Gesamtaufkommen der Gewerbesteuer betrug nach Angaben des Städtetags im vergangenen Jahr bundesweit 55,4 Milliarden Euro.

Göppert sagte, es sei richtig, dass Bund und Länder für dieses Jahr einen Gewerbesteuerausgleich verabredet hätten. „Das hilft uns, damit wir weiter investieren können und wichtige Projekte nicht ausgebremst werden. Die Kommunen leisten mehr als die Hälfte aller öffentlichen Investitionen. Damit werden beispielsweise Schulen und Kindertagesstätten gebaut oder nachhaltig saniert.“ Die schwarz-rote Koalition hatte angekündigt, dass der Bund knapp sechs Milliarden Euro an Gewerbesteuerausfällen übernehmen will.

8.12 Uhr: Mehr als 200.000 registrierte Corona-Infektionen in Deutschland

Die Zahl der registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland hat die Marke von 200.000 überschritten. Seit Beginn der Corona-Krise waren mindestens 200.260 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen meldete (Datenstand 16.7., 0.00 Uhr). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten nach Angaben des RKI 534 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages. In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9078 mit dem Virus infizierte Menschen - das sind sieben mehr im Vergleich zum Vortag. Bis Donnerstagmorgen hatten 186 400 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

7.20 Uhr: Maas droht leichtsinnigen Urlaubern mit neuen Corona-Beschränkungen

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat mit neuen Corona-Beschränkungen gedroht, sollten sich Urlauber wie zuletzt auf Mallorca wenig verantwortungsvoll verhalten. "Uns ist es gerade erst gelungen, in Europa die Grenzen wieder zu öffnen. Das dürfen wir jetzt nicht durch leichtsinniges Verhalten aufs Spiel setzen", sagte Maas den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Sonst werden neue Beschränkungen unvermeidbar sein."

Scharf kritisierte Maas die Party-Szenen auf Mallorca. "So ein Verhalten ist nicht nur gefährlich, sondern auch rücksichtslos gegenüber allen, die auch in Sicherheit ihren Urlaub verbringen möchten", sagte der Minister. Viele Urlaubsregionen hätten "monatelang hart daran gearbeitet, dass Touristen jetzt wieder einreisen können". Die Regelungen dienten dem Schutz aller.

Maas dämpfte zugleich Erwartungen an eine rasche Aufhebung weiterer Reisewarnungen. "In vielen Ländern läuft gerade eine zweite Welle an - schon deshalb können wir uns mit der Reisewarnung keine Experimente erlauben", sagte er. Entscheidend sei "allein die Sicherheit der Reisenden". Innerhalb der EU würden eine gemeinsame Datenbasis und abgestimmte Verfahren helfen. "Außerhalb Europas ist die Lage viel schwerer zu beurteilen", sagte Maas. "Trotzdem schauen wir uns die Daten ständig neu an, gerade auch die aus der Türkei."

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 15. Juli:

19.11 Uhr: 65 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 36.237 gestiegen. Das waren 65 mehr als am Dienstag, wie das Sozialministerium am Mittwoch in Stuttgart mitteilte (Stand: 16 Uhr). Etwa 33.791 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Corona-Toten gab die Behörde mit 1838 - wie am Vortag - an. Derzeit seien geschätzt 608 Menschen im Land mit dem Virus infiziert, hieß es.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,97 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

16.25 Uhr: Tönnies darf nach Corona-Ausbruch am Hauptstandort wieder schlachten

Rund vier Wochen nach dem Corona-Ausbruch bei Deutschlands größtem Fleischbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück darf das Unternehmen an seinem Hauptstandort wieder schlachten. Die Stadtverwaltung hat den angeordneten Produktionsstopp für die Schlachtung am Mittwoch mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Damit kann das Unternehmen in Rheda-Wiedenbrück wieder Tiere von Landwirten annehmen und die Produktion schrittweise hochfahren.

14.35 Uhr: Nach illegalen Partys: Mallorca schließt Lokale am „Ballermann“

Wegen illegaler Partys am „Ballermann“ hat Mallorca die Zwangsschließung aller Lokale der vor allem von deutschen Touristen gern besuchten „Bier-“ und „Schinkenstraße“ beschlossen. Diese Anordnung gelte zunächst für zwei Monate und trete am Mittwoch mit der Veröffentlichung des entsprechenden Beschlusses im Amtsblatt sofort in Kraft, teilte der balearische Tourismusminister Iago Negueruela in Palma mit.

Die Regionalregierung ordnete aus demselben Grund auch die Schließung aller Lokale der Straße Puerto Ballena in der Briten-Hochburg Magaluf westlich der Inselhauptstadt an. Das Verhalten einiger weniger Urlauber und Lokalbesitzer dürfe nicht die riesigen Anstrengungen der Menschen auf den Balearen im Kampf gegen die Pandemie aufs Spiel setzen, sagte Negueruela.

Der sozialistische Politiker bezog sich auf Fotos und Videoaufnahmen, die gezeigt hatten, wie Hunderte - mutmaßlich Touristen aus Deutschland und Großbritannien - am Wochenende an der Playa de Palma sowie in Magaluf getrunken, getanzt und gefeiert hatten. Sie waren unterwegs, ohne Schutzmaske zu tragen und ohne den in ganz Spanien vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern einzuhalten.

13.50 Uhr: Corona-Ausbruch in österreichischem Schlachtbetrieb

In einem Schlachthof in Österreich sind mindestens 29 Menschen mit dem Coronavirus infiziert worden. 244 Mitarbeiter des Fleischereibetriebs im niederösterreichischen Eggenburg nahe der Grenze zu Tschechien mussten in Quarantäne. 40 weitere Testergebnisse standen nach Angaben der Gesundheitslandesrätin von Niederösterreich noch aus.

Nachdem ein Mitarbeiter Symptome gezeigt und sich an eine Hotline gewandt habe, seien alle Kollegen getestet worden, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA. Mitarbeiter von Fleischereibetrieben werden in Österreich verstärkt getestet, seitdem im Juni mehr als 1400 Infektionen beim deutschen Fleischverarbeiter Tönnies in Nordrhein-Westfalen bekannt wurden.

In Niederösterreich gab es außerdem im Zusammenhang mit einer Kirche in der Stadt Wiener Neustadt einen Ausbruch mit mindestens neun Fällen und 270 möglichen Kontaktpersonen. 

13.20 Uhr: Corona-Auflagen für Messen und Kongresse werden etwas gelockert

Vom 1. August an dürfen wieder kleinere Messen und Kongresse mit bis zu 500 Teilnehmern stattfinden, vom 1. September an auch mit mehr Menschen. Nun haben das Wirtschafts- und das Sozialministerium für den Ablauf der Veranstaltungen Erleichterungen angekündigt - etwa, dass kein Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss, wenn der Mindestabstand zwischen Sitzplätzen oder an Messeständen 1,5 Meter und mehr beträgt. Vorausgegangen war die Kritik der Messeveranstalter an den bisherigen Regeln. Sie seien strenger als im Einzelhandel, was nicht nachvollziehbar sei.

Neben der Regelung zur Mund-Nasen-Bedeckung wurde auch die Mindestquadratmeterzahl pro Person geändert, wie die Ministerien am Mittwoch mitteilten. Statt zehn Quadratmeter pro Person sollen die Veranstalter nun sieben Quadratmeter berechnen. Das Personal der Messestände bleibt bei der Berechnung ausgenommen.

Seit Mitte März 2020 wurden in Baden-Württemberg wegen der Corona-Pandemie keine Messen, Ausstellungen und Kongresse mehr durchgeführt.

11.30 Uhr: Schweden rät wieder von Reisen in die Schweiz ab

Das schwedische Außenministerium hat seine Reisewarnungen für Deutschland, Polen und Andorra aufgehoben. Diese seit Mitte März geltende Maßnahme war vorher bereits für eine Reihe von anderen EU- und Schengenländern aufgehoben worden. Für die Schweiz wird sie dagegen ab heute bis vorläufig zum 29. Juli wieder eingeführt.

10.53 Uhr: US-Impfstoffkandidat zeigt erste gute Ergebnisse

Im Rennen um einen Corona-Impfstoff sind die USA einen Schritt vorangekommen. Ein experimentelles Mittel der US-Biotech-Firma Moderna zeigt einer Studie zufolge erste ermutigende Ergebnisse. So hätten in der ersten Phase von klinischen Tests die Probanden Antikörper gegen den Erreger Sars-CoV-2 entwickelt, erklärte das an der Studie beteiligte Nationale Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID). Bei den 45 Teilnehmern im Alter von 18 bis 55 Jahren habe es keine ernsthaften Nebenwirkungen gegeben, hieß es weiter. Nun sollen die Tests bald in weit größerem Maßstab weitergehen.

Rund um den Globus suchen Forscher und Unternehmen fieberhaft nach einem Corona-Impfstoff. Derzeit werden laut Weltgesundheitsorganisation mehr als 20 Mittel in klinischen Studien an Menschen getestet. Bei einigen davon konnte bereits gezeigt werden, dass Probanden nach der Impfung Antikörper gegen Sars-CoV-2 entwickeln. Unklar ist aber, ob ein Geimpfter dann auch tatsächlich immun gegen eine Infektion mit dem Coronavirus ist. Das wird in sogenannten Phase III-Studien mit Tausenden Probanden untersucht. Bislang an weitesten im Forschungsprozess sind Großbritannien und China. Die Universität Oxford hat zusammen mit dem Pharmakonzern AstraZeneca bereits eine Phase III-Studie begonnen, die chinesische Firma Sinovac steht kurz davor.

9.49 Uhr: 351 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 351 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 199 726 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Mittwochmorgen meldete (Datenstand 15.7., 0.00 Uhr).

In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9071 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 3 im Vergleich zum Vortag. Bis Mittwochmorgen hatten 186.000 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 14.7., 0.00 Uhr, bei 1,06 (Vortag: 1,00), das sogenannte Sieben-Tage-R bei 0,91 (Vortag: 0,83).

8.26 Uhr: Kommunen erwarten keinen normalen Schulbetrieb nach den Sommerferien

Der Städte- und Gemeindebund rechnet für das neue Schuljahr noch nicht mit einem Unterricht im Normalbetrieb. „Es wird nach den Sommerferien keinen Schulbetrieb wie vor der Corona-Pandemie geben können“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Kommunalverbandes, Gerd Landsberg, der „Passauer Neuen Presse“. Besondere Hygienemaßnahmen seien weiter erforderlich. „Dazu gehören kleinere Lerngruppen, gute Durchlüftung der Räume, mehr Raumkapazität und möglicherweise auch zusätzliches Personal“, sage Landsberg.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warf mit Blick auf das nächste Schuljahr Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) Konzeptionslosigkeit vor. Es sei zu wenig, wenn Karliczek sage, bei einem Anstieg der Infektionen im Herbst werde man Lösungen von Schule zu Schule finden, sagte Lauterbach der „Welt“. „Ich hätte mir gewünscht, dass man im Sommer ein nationales Konzept entwickelt“, sagte der SPD-Politiker. Das könne zum Beispiel vorsehen, dass die Klassen ausgedünnt werden, der Unterricht über den ganzen Tag gestreckt werde und es einen qualitativ hochwertigen Onlineunterricht gebe.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) hatte Ende Juni erklärt, der Regelbetrieb sei nach den Sommerferien das Ziel. Hubig sagte damals bei der Vorstellung des Nationalen Bildungsberichtes, es liefen Planungen für drei verschiedene Szenarien je nach Entwicklung der Corona-Pandemie: Regelbetrieb, rollierender Betrieb mit abwechselndem Unterricht in der Schule und zu Hause, und auch mögliche Komplettschließungen von Schulen.

7.19 Uhr: Auswärtiges Amt spricht Reisewarnung für Luxemburg aus

Wegen einer erhöhten Zahl an Coronavirus-Neuinfektionen in Luxemburg hat das Auswärtige Amt eine Reisewarnung für das Nachbarland ausgesprochen. "Vor nicht notwendigen, insbesondere touristischen Reisen nach Luxemburg wird derzeit gewarnt", erklärte das Ministerium. In dem Land sei die Zahl der Neuinfektionen von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschritten worden. Das Robert-Koch-Institut hatte Luxemburg zuvor als Risikogebiet eingestuft.

Grenzkontrollen zwischen Luxemburg und Deutschland finden nach Angaben des Auswärtigen Amts dennoch nicht statt. Die Staatskanzlei des an Luxemburg grenzenden Saarlands empfahl Menschen, die etwa aus beruflichen Gründen pendeln müssen, sich regelmäßig testen zu lassen. In Luxemburg werden Tests kostenlos angeboten.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 14. Juli:

21.34 Uhr: EU erlässt Ausnahmeregelung für Covid-19-Arzneimittel

Die EU setzt befristet Auflagen aus, um die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs zu beschleunigen. Wie der Rat der Mitgliedstaaten am Dienstagabend mitteilte, werden vom kommenden Samstag an Covid-19-Arzneimittel mit genetisch veränderten Organismen (GVO) ohne vorherige Umweltverträglichkeitsprüfung klinisch geprüft werden können. Zudem wird klargestellt, dass die Regelung auch gilt, wenn Mitgliedsstaaten den Einsatz von offiziell noch nicht genehmigten Covid-19-Arzneimitteln mit genetisch veränderten Organismen erlauben wollen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kommentierte: „Diese Verordnung wird sicherstellen, dass klinische Prüfungen in der EU ohne Verzögerung starten können und dass keine wertvolle Zeit verloren geht.“ Ein Impfstoff gegen Covid-19 werde dringend benötigt.

Die neue EU-Verordnung gilt, solange die Weltgesundheitsorganisation Covid-19 als Pandemie betrachtet oder solange ein Beschluss der Kommission gilt, mit dem sie eine gesundheitliche Krisensituation aufgrund von Covid-19 feststellt.

18.52 Uhr: 51 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 36.172 gestiegen. Das waren 51 mehr als am Montag, wie das Sozialministerium am Dienstag in Stuttgart mitteilte (Stand: 16 Uhr). Etwa 33.755 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Corona-Toten gab die Behörde mit 1838 an. Derzeit seien geschätzt 579 Menschen im Land mit dem Virus infiziert, hieß es.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,85 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

17.05 Uhr: Corona-Krise zwingt Eltern zur Improvisation, Väter packen mehr an

Eltern haben in der Corona-Krise einer Untersuchung zufolge viel Improvisationstalent beweisen müssen, was auch Auswirkungen auf die Arbeitsaufteilung in der Familie hat. Der Anteil der Väter an der Familienarbeit - also Kinderbetreuung und Hausarbeit - sei im Schnitt von 33 auf 41 Prozent gestiegen, teilte das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB) in Wiesbaden mit. Die Zeit, die Väter darauf pro Tag verwendeten, stieg demnach zwischen 2018 und April 2020 von 3,3 auf 5,6 Stunden. Der Anstieg zeige sich besonders bei Vätern in Kurzarbeit, die nun deutlich mehr Familienarbeitsstunden leisteten, teilten die Studienmacher mit.

16.10 Uhr: Rückkehrern aus Risikogebieten drohen in NRW Kosten bei Corona-Tests

Wer aus einem Risikogebiet nach Nordrhein-Westfalen einreist und eine Quarantäne durch einen Corona-Test umgehen möchte, muss sich auf Kosten einstellen. „Es ist geplant, dass die zu testenden Urlauber anteilig für die Testungen aufkommen“, teilte ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums am Dienstag in Düsseldorf mit. „Weitere Details, wie zum Beispiel eine unbürokratische und einfach handhabbare Gebührenordnung, werden derzeit erarbeitet.“

In der ab diesem Mittwoch geltenden aktualisierten Corona-Einreiseverordnung heißt es: Personen, die aus Risikogebieten einreisen, seien zu einer 14-tägigen Quarantäne verpflichtet - außer, sie können dem Gesundheitsamt unverzüglich ein ärztliches Attest vorlegen, „dass keine Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 vorhanden sind“. Weitere Ausnahmen gelten unter anderem für Durchreisende und „zwingende berufliche Angelegenheiten“.

14.17 Uhr: Auswärtiges Amt hebt coronabedingte Reisewarnung für Schweden auf

Angesichts gesunkener Corona-Infektionszahlen in Schweden hat das Auswärtige Amt die Reisewarnung für das Land aufgehoben. Schweden war der letzte EU-Staat, für den noch eine deutsche Reisewarnung galt. Die im Juni noch konstant hohe Zahl der Neuinfizierten sinke seit Anfang Juli kontinuierlich bei weiterhin hohem Testniveau, schrieb das Außenministerium am Dienstag auf seiner Internetseite. Staatsangehörige der EU, der Schweiz, ihre Familienangehörigen und Inhaber von EU-Aufenthaltsgenehmigungen unterlägen keinen Einreisebeschränkungen. Alle Grenzübergänge seien geöffnet.

Laut Auswärtigem Amt gibt es keinerlei Reisebeschränkungen. Symptomfreie Personen dürften sich frei im Land bewegen. In Schweden gebe es keine Masken- oder Handschuhpflicht, die Bevölkerung werde jedoch eindringlich um das Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln gebeten, besonders auch auf Reisen.

12.30 Uhr: Maskenpflicht an weiterführenden Schulen kommt

Nach den Sommerferien gilt an allen weiterführenden Schulen im Land eine Maskenpflicht zur Eindämmung des Coronavirus. Das bestätigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag. Jeder, der dann auf dem Schulgelände und in den Gebäuden unterwegs ist, muss demnach eine Alltagsmaske tragen. Während des Unterrichts soll die Maskenpflicht nicht gelten.

Die Landesregierung einigte sich nach langen Diskussionen auch auf eine Teststrategie für das Personal an Schulen und Kitas. Alle Mitarbeiter an Kitas und Schulen sollen sich von Mitte August bis Ende September zwei Mal kostenfrei und freiwillig auf das Coronavirus testen lassen können.

11.50 Uhr: Wegen Corona legen Neuzulassungen von Wohnmobilen stark zu

Corona hat positive Auswirkungen auf die Wohn- und Reisemobilbranche: Laut Kraftfahrt-Bundesamt haben die Neuzulassungen bei Wohnmobilen im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um rund 65 Prozent zugelegt. Beim Hersteller Hymer aus Bad Waldsee in Oberschwaben erwartet man, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie den Markt weiter antreiben. „Die gegenwärtige Krise wird den Trend zum Slow Travel, dem bewussten und entschleunigten Reisen, weiter verstärken“, sagte Vorstandschef Martin Brand. Weil die Urlauber im Wohnmobil mit Toilette, Dusche und Frischwasser autark seien, müssten sie nicht so viele Corona-Einschränkungen hinnehmen.

10.53 Uhr: Flughäfen wollen längere Kurzarbeit - Zehntausende Jobs in Gefahr

Nach erneut schwachen Passagierzahlen für den Juni hat der Flughafenverband ADV vor dem Verlust Zehntausender Arbeitsplätze gewarnt. „Es herrscht Alarmstufe Rot für die Beschäftigten im Luftverkehr“, erklärte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel am Dienstag in Berlin. Notwendig sei eine Verlängerung der Kurzarbeit, da nach dem Corona-Einbruch bestenfalls für das Jahr 2023 eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau zu erwarten sei.

Gegenwärtig verharrten die Passagierzahlen an den deutschen Flughäfen bei minus 85 Prozent im Vergleich zu den Zahlen vor Corona. Rund 80 Prozent des Flughafenpersonals und der Dienstleister seien derzeit in Kurzarbeit, die nach den geltenden Regeln aber höchstens zwölf Monate gewährt werde. Ohne verlängerte Kurzarbeit drohe ein beispielloser Verlust von Arbeitsplätzen. Bei den deutschen Flughäfen und den angeschlossenen Dienstleistern arbeiten laut Verband rund 18. 000 Menschen.

9.56 Uhr: Bund erwägt Ausreisebeschränkungen bei regionalen Corona-Hotspots

Die Bundesregierung hat bestätigt, bei Corona-Ausbrüchen regionale Ausreisebeschränkungen zu erwägen. „Darüber diskutieren wir als eine Maßnahme, ob das nicht am Ende eine bessere Variante ist, als wenn man am Urlaubsort ankommt, um dann zurückgewiesen zu werden“, sagte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) am Dienstag in der RTL/ntv-Sendung „Frühstart“ über seine Gespräche mit den Chefs der Staatskanzleien der Länder.

Die Frage sei, ob es im Falle einer unklaren Infektionssituation nicht sinnvoller sei zu sagen: „Es bleiben hier in dieser Region mal alle zuhause, möglichst präzise gefasst, da wo man auch wirklich Ausbruchssorgen hat, um dann dort so flächig zu testen, dass man nach wenigen Tagen sagen kann, wir haben alle Infektionsketten entdeckt“, erklärte der CDU-Politiker. Danach könne man „schnell wieder zur Normalität“ übergehen und habe „damit wirklich sehr vollständig die Infektionen erfasst“. Es gehe darum, „wie man dieses Verfahren, wenn ein Hotspot plötzlich auftaucht, nochmal optimieren kann, damit wir sehr präzise und möglichst schnell reagieren“.

Zuletzt hatten mehr als 1000 positiv getestete Mitarbeiter des Fleischverarbeiters Tönnies in Nordrhein-Westfalen zu regionalen Einschränkungen im öffentlichen Leben in den Kreisen Gütersloh und Warendorf geführt. Betroffen waren zeitweise rund 640.000 Einwohner. Mehrere Bundesländer verhängten Beherbergungsverbote für Menschen aus beiden Kreisen. Inzwischen sind die Auflagen in beiden Kreisen wieder aufgehoben.

8.31 Uhr: Kalifornien schließt Bars, Kinos und Kirchen wieder

Wegen rasch ansteigender Neuinfektionen macht Kalifornien viele Lockerungen seiner Corona-Auflagen wieder rückgängig. Bars, Kinos und Museen in dem bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat müssen schließen, wie Gouverneur Gavin Newsom erklärte. Zudem dürfen Restaurants keine Gäste mehr in geschlossenen Räumen bewirten. Ebenso müssten in 30 Bezirken, darunter Los Angeles, auch Fitnessstudios, Kirchen, Friseursalons sowie viele Büros und Einkaufszentren ihren Betrieb einstellen, sofern dieser in geschlossenen Räumen stattfinde, sagte Newsom weiter. In den betroffenen Bezirken leben rund 80 Prozent der 40 Millionen Einwohner des Bundesstaats.

Der riesige Schulbezirk Los Angeles kündigte an, dass die Schüler wegen der anhaltenden Corona-Pandemie in dem am 18. August beginnenden Schuljahr bis auf Weiteres nur online lernen können. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump übt Druck auf Bundesstaaten und Kommunen aus, Schulen mit dem neuen Schuljahr wieder normal zu öffnen. Infolge der Lockerung von Kaliforniens Corona-Auflagen waren die Zahlen der Neuinfektionen, der Covid-Patienten im Krankenhaus und der gemeldeten Todesfälle zuletzt deutlich angestiegen. Am Sonntag etwa hatten die Behörden rund 8500 bestätigte Neuinfektionen und 72 Todesfälle gemeldet. Insgesamt gibt es in dem Bundesstaat an der Westküste bislang mehr als 320.000 gemeldete Infektionen.

7.12 Uhr: England führt Maskenpflicht im Handel ein

Nach langem Zögern führt nun auch England in der Corona-Pandemie eine Maskenpflicht in Geschäften ein. Die Maßnahme soll am 24. Juli in Kraft treten, wie die Nachrichtenagentur PA am späten Montagabend berichtete. Gesundheitsminister Matt Hancock werde am Dienstag eine Stellungnahme dazu abgeben. Wer sich nicht an die neue Regel hält, muss demnach mit einer Geldstrafe von bis zu 100 Pfund (gut 110 Euro) rechnen. „Es gibt immer mehr Beweise dafür, dass das Tragen einer Maske in geschlossenen Räumen dazu beiträgt, Menschen und ihre Umgebung vor dem Coronavirus zu schützen“, sagte ein Regierungssprecher demnach im Vorfeld.

Zuvor hatte bereits der britische Premierminister Boris Johnson am Freitag eine Ausweitung der Maskenpflicht angedeutet. Bislang muss in England ein Mund-Nasen-Schutz nur in öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden. Lange Zeit hatte sich die Regierung in London gegen eine Ausweitung der Pflicht auf Läden und andere geschlossene Räume gesträubt. Befürchtet wurde zunächst, es könne zu einer hohen Nachfrage nach der in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen knappen Schutzausrüstung kommen. Außerdem wurde gewarnt, Masken könnten durch häufiges Berühren oder ein überhöhtes Gefühl der Sicherheit sogar kontraproduktiv sein.

Großbritannien ist mit mehr als 46.500 Todesfällen bei nachweislich mit dem Virus Infizierten das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Der Regierung wird vorgeworfen, zu spät und falsch auf die Pandemie reagiert zu haben. Auch bei dieser Maßnahme hinkt England vielen anderen Ländern wie Deutschland oder Italien hinterher.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 13. Juli:

22.10 Uhr: 43 positive Corona-Tests in der NHL

Mit Beginn des offiziellen Trainings für die Saison-Wiederaufnahme hat die nordamerikanische Eishockey-Profiliga NHL 43 positive Corona-Ergebnisse gemeldet. Insgesamt wurden nach Angaben vom Montag mehr als 600 Spieler getestet, 4934 Proben wurden genommen. Alle betroffenen Profis sind oder waren in Quarantäne. Namen wurde nicht genannt.

Die NHL hat ihre Hauptrunde wegen der Corona-Krise abgebrochen und will direkt mit erweiterten Playoffs und 24 Teams weitermachen. Die Spiele werden am 1. August starten. Spielorte sollen Edmonton und Toronto sein.

20.45 Uhr: Italiens Fußballclubs wollen wieder vor Zuschauern spielen

Die Fußballclubs der ersten Liga wollen sich beim italienischen Verband FIGC und bei der Regierung in Rom dafür stark machen, die Stadien teilweise wieder für Zuschauer zu öffnen. „Wir stellen ein Regelwerk zusammen, das in den nächsten Stunden dem FIGC-Präsidenten Gabriele Gravina vorgelegt wird, damit er es in seinen Gesprächen mit Regierungsvertretern verwenden kann“, teilte die Serie A am Montag - rund vier Monate nach Beginn des Corona-Lockdowns - mit. Noch in den letzten Spielen der laufenden Saison solle jedem Verein die Möglichkeit gegeben werden, sein Stadion für eine begrenzte Anzahl von Fans wieder zu öffnen, hieß es.

Die Spiele waren am 12. März zunächst unterbrochen worden. Seit der Wiederaufnahme des Profi-Spielbetriebs im Juni gibt es in Italien nur Geisterspiele, denn wegen der Corona-Pandemie sind Großveranstaltungen weiter verboten.

Derzeit sind in der Serie A noch sechs Runden bis zum 2. August angesetzt. Die Regierung in Rom arbeitete aktuell an einem neuen Dekret zum Verlängerung des Corona-Notstands. Dabei wurde allgemein erwartet, dass große Events zunächst weiter untersagt bleiben.

19.31 Uhr: 70 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 36 121 gestiegen. Das waren 70 mehr als am vergangenen Freitag, wie das Sozialministerium am Montag in Stuttgart mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Etwa 33.732 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Corona-Toten gab die Behörde weiterhin mit 1837 an. Derzeit seien geschätzt noch 552 Menschen im Land mit dem Virus infiziert, hieß es.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,85 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

18.11 Uhr: Streit im Zug wegen Maskenpflicht - Polizei muss einschreiten

Weil sich mehrere Personen gegen die Maskenpflicht in einem Zug wehrten, kam es am Bahnhof Tuttlingen zu einem Einsatz der Polizei. Die zwölf Reisenden waren auf dem Weg zu einer Demonstration gegen die Corona-Verordnung in Stuttgart und hatten sich unterwegs mit dem Zugbegleiter angelegt. Das teilte die Polizei in Konstanz am Montag mit. Gegenüber den im Zug eingesetzten Polizisten zeigten sie sich zunächst uneinsichtig. Am Ende lenkten sie jedoch ein. Nur für einen 58-Jährigen endete die Fahrt vorzeitig am Bahnhof Tuttlingen, da er sich weiter weigerte, Mund und Nase zu bedecken. Ihm droht nun ein Bußgeld.

16.55 Uhr: US-Behörde genehmigt beschleunigtes Verfahren zu Corona-Impfstoff

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem amerikanischen Konzern Pfizer und der Firma Biontech aus Mainz ein beschleunigtes Zulassungsverfahren für zwei mögliche Impfstoffkandidaten gegen das Coronavirus genehmigt. Das teilten beide Unternehmen mit. Es handele sich um die am weitesten entwickelten Varianten eines möglichen RNA-Impfstoffs mit Namen „BNT 162b1“ und „BNTb2“. Insgesamt laufen in den USA und in Deutschland Studien der Phase I und II zu vier Kandidaten.

Für die USA hatten Biontech und Pfizer zuletzt schon erste Ergebnisse zu einem Wirkstoffkandidaten vorgelegt, konkret zu „BNT 162b1“. Diese nannten die Unternehmen „ermutigend“, auch mehrere Experten hatten von positiven Ergebnissen gesprochen. Probanden hatten Antikörper gegen den Erreger Sars-CoV-2 entwickelt. Unklar ist aber noch, ob diese Antikörper tatsächlich vor einer Infektion mit Sars-CoV-2 schützen. Das sollen Tests mit bis zu 30 000 Probanden zeigen. Erste Ergebnisse zu Tests in Deutschland werden laut Biontech noch im Juli erwartet.

15.45 Uhr: Mallorca-Maskenpflicht begründet keinen Stornoanspruch

Die Maskenpflicht für Mallorca und die anderen Balearen zur Eindämmung von Corona-Infektionen ärgert zwar viele Reisende. Sie können aber nicht allein wegen dieser Regelung Aufenthalte abbrechen oder anstehende Reisen kostenlos stornieren, sagt der Reiserechtler Paul Degott aus Hannover.

Ein Recht zum Stornieren bereits vor der Maskenpflicht-Einführung gebuchter Reisen hätte man nur, „wenn der Aufenthalt, also der Reisevertrag, erheblich beeinträchtigt wäre“, erläutert der Jurist. „Die Grenze zur Erheblichkeit ist mit der schlichten Maskentragepflicht aus meiner Sicht noch nicht erfüllt. Das ist eher ein allgemeines Lebensrisiko, das der Reisende ja auch hätte, wenn er in Deutschland zum Beispiel zum Einkaufen geht.“ Gleiches gelte für den Reiseabbruch von Pauschalurlaubern, die bereits vor Ort sind, sowie für die Frage eines Minderungsanspruchs. Urlauber können also nicht wegen einer Maskenpflicht Teile ihrer Reisekosten zurückverlangen. Und sie können auch nicht erwarten, dass der Veranstalter sie vorzeitig deswegen zurück nach Deutschland holt.

 
 

14.17 Uhr: Mallorca erlässt weitreichende Maskenpflicht auch im Freien

Auf Mallorca und den anderen Baleareninseln ist am Montag wegen der Corona-Pandemie eine weitgehende Maskenpflicht in Kraft getreten. Ein entsprechendes Dekret wurde im Amtsblatt veröffentlicht. Damit folgen die Behörden dem Beispiel Kataloniens und der Extremadura. Dort ist das Tragen einer Maske über Mund und Nase praktisch überall außerhalb der eigenen vier Wände bereits Pflicht, auch dann, wenn der Sicherheitsabstand zu anderen Personen gewahrt werden kann. Auch andere spanische Regionen bereiten eine solche Maskenpflicht vor.

Wer sich nicht an die Maskenpflicht hält, riskiert demnach ein Bußgeld von 100 Euro. In den ersten Tagen soll es jedoch zunächst nur Ermahnungen geben.

Die Behörden hatten einige Ausnahmen angekündigt. Am Strand, am Pool, beim Essen und Trinken, beim Sport und in der Natur außerhalb von Ortschaften dürfe die Maske abgenommen werden, hieß es.

13.50 Uhr: Coronavirus bei Kindern - Weitere Studie startet

Inwieweit reagieren Kinder und Jugendliche anders auf das Coronavirus als Erwachsene? In einer Folgestudie wollen Forscher aus Baden-Württemberg unter anderem untersuchen, ob und wie viele Jungen und Mädchen Antikörper gegen das Virus gebildet haben - und wie es sich im Vergleich mit Erwachsenen im selben Haushalt verhält. Auch die Immunreaktion der Kinder soll beleuchtet werden, wie das Universitätsklinikum Ulm zum Start des Projekts am Montag mitteilte. An der Studie sind außer dem die Universitätskliniken Tübingen, Heidelberg und Freiburg beteiligt.

Mit ersten Ergebnissen wird erst in drei bis vier Monaten gerechnet. Bereits im April und Mai hatten die vier Kliniken im Auftrag des Landes die Rolle von Kindern bei der Ausbreitung des Virus untersucht. Dabei zeigte sich, dass Kinder sich seltener mit dem Coronavirus infizieren als ihre Eltern.

 

12 Uhr: Auswärtiges Amt hebt Reisewarnung für Finnland auf

Das Auswärtige Amt hat die wegen der Corona-Pandemie verhängte Reisewarnung für Finnland aufgehoben. Einen entsprechenden Vermerk verbreitete das Ministerium am Montag in Berlin. Damit gelten die Reise- und Sicherheitshinweise. Seit dem 13. Juli 2020 bestehe für die Einreise aus Deutschland nach Finnland keine Reisebeschränkung mehr. Auch die Quarantänevorschriften seien zum 13. Juli 2020 aufgehoben worden.

„Seitdem hängt die Frage der Einreise nach Finnland vom Infektionsgeschehen ab, das den epidemiologischen Grenzwert von 8 Neuinfektionen pro 100 000 Personen innerhalb eines Zeitraums von 14 Tagen nicht überschreiten darf“, so das Auswärtige Amt zu Lage in dem Land. Dieser Wert solle alle zwei Wochen überprüft werden. Ein Überschreiten könne zu erneuten Reisebeschränkungen führen. Es gebe in Finnland ein Versammlungsverbot für Gruppen von mehr als 50 Personen und eine Reihe von Auflagen für die Hygiene.

11.10 Uhr: Spahn will die EU souveräner bei Arzneimitteln und Schutzmasken machen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will sich in der Ratspräsidentschaft für mehr Unabhängigkeit der EU bei der Versorgung mit Arzneimitteln und Schutzausrüstung einsetzen. "Es sollte sich nicht in China entscheiden, ob wir ausreichend Schutzmasken oder Medikamente haben", sagte Spahn am Montag in Berlin. "In dieser Krise haben wir Europäer erneut erfahren, dass wir zusammenstehen müssen, um Gefahren abzuwehren".

Es habe sich gezeigt, "dass wir souveräner werden müssen, um uns zu schützen". Außerdem will Spahn im Rahmen der Ratspräsidentschaft die EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde (ECDC) stärken.

10.30 Uhr: Spahn besorgt wegen Ballermann-Touristen - "Gefahr einer zweiten Welle ist real"

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Bürger vor Nachlässigkeit im Umgang mit der Corona-Pandemie gewarnt und eindringlich aufgerufen, die Schutzmaßnahmen einzuhalten. „Die Gefahr einer zweiten Welle ist real“, sagte Spahn am Montag in Berlin bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler. Er rief die Bevölkerung auf, gerade auch in Urlaubszeiten wachsam zu bleiben und nicht übermütig zu werden. Spahn bat die Bürger, in der Corona-Krise weiterhin Abstand zu halten, die Hygienemaßnahmen einzuhalten und Alltagsmasken zu tragen.

Mit Blick auf die Lage auf der spanischen Urlaubsinsel Mallorca, wo am vergangenen Wochenende Hunderte Touristen für Empörung gesorgt hatten, weil sie unter Missachtung der Vorsichtsmaßnahmen gefeiert hatten, äußerte sich Spahn besorgt. „Wir müssen sehr aufpassen, dass der Ballermann nicht ein zweites Ischgl wird“, sagte er. Dort, wo miteinander gefeiert werde, sei das Risiko besonders hoch - auch das Rückreiserisiko für alle anderen im Flugzeug und für die Menschen zu Hause. Feiern im österreichischen Skiort Ischgl gelten als einer der Ausgangspunkte für die Verbreitung des Coronavirus auch in Deutschland.

9 Uhr: Französischer Experte rechnet nicht Corona-Impfstoff bis kommendes Jahr

Der französische Epidemiologe Arnaud Fontanet geht nicht davon aus, dass die Entwicklung eines vollständig wirksamen Impfstoffes gegen das neuartige Coronavirus bis ins kommende Jahr gelingt. Die Entwicklung eines Impfstoffes dauere in der Regel mehrere Jahre, sagte Fontanet am Sonntag im Sender BFMTV. Der Berater der französischen Regierung in der Corona-Krise rief die Menschen dazu auf, Abstandsregeln aufgrund der Pandemie ernst zu nehmen. Zwar gebe es „beispiellose Bemühungen zur Entwicklung eines Impfstoffs“ gegen das Coronavirus, sagte Fontanet. „Ich wäre aber sehr überrascht, wenn wir 2021 einen effektiven (Impfstoff) hätten.“

Die Corona-Krise sei noch lange nicht vorbei, betonte der Epidemiologe. „Wir müssen mit dem Virus leben.“ Die Menschen müssten sich deshalb besser an die Einschränkungen aufgrund der Pandemie halten als bisher. „Lassen Sie uns diesen Sommer die Abstandsregeln einhalten - wenigstens das!“, forderte Fontanet.

8.14 Uhr: 159 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 159 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 198 963 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Montagmorgen meldete (Datenstand 13.7., 0.00 Uhr).

In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9064 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 1 im Vergleich zum Vortag. Bis Montagmorgen hatten 185 100 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 12.7., 0.00 Uhr, bei 1,04 (Vortag: 0,93), das Sieben-Tage-R bei 0,91.

7.10 Uhr: Save the children befürchtet globalen Bildungsnotstand durch Corona

Die Corona-Pandemie hat nach Einschätzung von Save the Children einen beispiellosen globalen "Bildungs-Notstand" bei Kindern ausgelöst. Die Krise könne dazu führen, dass knapp zehn Millionen Kinder auf der Welt dauerhaft nicht mehr zum Schulunterricht zurückkehren, warnte die britische Hilfsorganisation in einem am Montag veröffentlichten Bericht.

Durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie wurden nach Angaben der Organisation weltweit zusätzlich 90 bis 117 Millionen Minderjährige in die Armut getrieben. Dies führe dazu, dass deutlich mehr Kinder als bislang arbeiten gehen müssten, um zum Lebensunterhalt ihrer Familien beizutragen. Auch könnten noch viel mehr Mädchen als bisher zu frühen Eheschließungen gezwungen werden.

Save the Children schätzt deshalb, dass zwischen sieben und 9,7 Millionen Kinder weltweit auf Dauer nicht mehr zur Schule gehen könnten. Durch die Schließungen von Schulen und Hochschulen im Zuge der Maßnahmen gegen das Coronavirus wurden insgesamt weltweit 1,6 Milliarden junge Menschen von Bildung ausgeschlossen, wie Save the Children auf Berufung von Angaben der UN-Kulturorganisation Unesco mitteilte. Dies seien 90 Prozent aller jungen Menschen, die Schulen und Hochschulen besuchen. Das von der Pandemie erzeugte Bildungsproblem wird der Nichtregierungsorganisation zufolge durch Kürzungen in öffentlichen Haushalten zusätzlich verschärft.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 12. Juli:

19.12 Uhr: Erstmals wieder Ausgangsbeschränkung in Spanien wegen Corona-Fällen

In Spanien ist erstmals seit Lockerung der Corona-Maßnahmen im Juni wieder eine Ausgangsbeschränkung angeordnet worden. Die Menschen in der Stadt Lleida und sieben umliegenden Gemeinden dürfen ab Montag das Haus daher nur noch zur Arbeit, zum Einkaufen oder wegen dringender Angelegenheiten wie etwa Arztbesuche verlassen, berichtete die Zeitung „La Vanguardia“ am Sonntag unter Berufung auf die Regionalregierung von Katalonien.

Damit wurden Maßnahmen in der im Westen Kataloniens gelegenen Region weiter verschärft, die schon seit einer Woche für mehr als 200 000 Menschen gelten. So war das Gebiet, in dem es einen Anstieg der Infektionszahlen gibt, bereits weitgehend von der Außenwelt abgeriegelt worden. Seither kontrolliert die Polizei die Zufahrtsstraßen.

In den Krankenhäusern im Bereich von Lleida würden inzwischen schon mehr als 100 Covid-19-Patienten behandelt, berichtete „La Vanguardia“. In ganz Katalonien, wo es auch in der Stadt L'Hospitalet de Llobregat unmittelbar südlich von Barcelona vermehrt neue Corona-Fälle gibt, wurden binnen 24 Stunden am Sonntag 816 neue Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Virus registriert. Das waren mehr als doppelt so viele wie noch am Samstag, als 361 Fälle gemeldet wurden.

Katalonien im Nordosten Spaniens ist eine der am dichtesten besiedelten Regionen des Landes. Seit vergangenem Montag gilt dort eine Maskenpflicht auch im Freien, die Medienberichten zufolge ab Montag auch auf den Balearen mit Mallorca sowie im Laufe der Woche in den Regionen La Rioja und Navarra angeordnet werden soll. Am Ballermann auf Mallorca sorgten Hunderte Touristen für Empörung, die unter Missachtung der Vorsichtsmaßnahmen feierten.

Spanien ist mit knapp 28 400 Corona-Toten und 250 000 Infizierten eines der am schwersten von der Pandemie getroffenen Länder Europas. Landesweit sind die Zahlen seit Mitte Mai stark gesunken. Seit dem Ende der Beschränkungen kommt es aber lokal zu neuen Corona-Ausbrüchen.

16.09 Uhr: Laut einer Umfrage sinkt die Bereitschaft zu einer Corona-Impfung in der Bevölkerung

Die Bereitschaft zu einer Corona-Impfung ist einer Studie zufolge in Deutschland zuletzt gesunken. So sei der Anteil der Befürworter in den vergangenen drei Monaten von 70 auf 61 Prozent zurückgegangen, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ am Sonntag unter Berufung auf eine Umfrage. Die Universität Hamburg hatte in Kooperation mit Hochschulen anderer EU-Staaten Tausende Menschen in mehreren Ländern gefragt, wie sie zu einer Impfung gegen das Coronavirus stehen. Bislang gibt es eine solche Impfung nicht.

Besonders gering ist die Impfbereitschaft in Deutschland den Angaben zufolge mit 52 Prozent in Bayern, in Norddeutschland sei sie hingegen mit 67 Prozent deutlich höher. Ein Ost-West-Gefälle gebe es nicht.

Jonas Schreyögg, Leiter des Hamburg Center for Health Economics an der Uni Hamburg, sagte laut „Süddeutscher Zeitung“, dass es jedoch nur wenige Menschen gebe, die einen Impfstoff generell ablehnen. „Positiv gesprochen heißt das, wenn es uns gelingt, durch Transparenz bei der Prüfung und Zulassung der Impfstoffe sowie mit öffentlichen Aufklärungskampagnen diesen Personen mehr Sicherheit zu geben und sie zu überzeugen, könnte die Impfbereitschaft deutlich erhöht werden“, sagt er. Ein großer Anteil derjenigen, die sich derzeit nicht impfen lassen wollen oder unsicher sind, würden dies mit Angst vor Nebenwirkungen oder Unklarheit zur Sicherheit des Impfstoffes begründen.

Schreyögg sprach davon, dass bereits jetzt Aufklärungskampagnen sinnvoll seien. Besonders wichtig erscheint es ihm, Frauen zu überzeugen. Sie seien „über alle Altersgruppen hinweg unsicherer bezüglich der Impfentscheidung“.

13.43 Uhr: Sinkende Zahl der Corona-Antikörper dämpft Hoffnung auf Impfstoff

Neue Untersuchungen von genesenen Covid-19-Patienten dämpfen die Hoffnung auf eine lang anhaltende Immunität und damit auch auf eine lange Wirksamkeit einer möglichen Impfung. Bluttests der ersten Corona-Patienten in Deutschland, die Ende Januar in der München Klinik Schwabing behandelt wurden, zeigten ein deutliches Absinken der Anzahl von sogenannten neutralisierenden Antikörpern im Blut, berichtete Clemens Wendtner, Chefarzt der dortigen Klinik für Infektiologie.

„Bei vier der neun Patienten sehen wir sinkende neutralisierende Antikörper in einem sehr speziellen Test, der nur in einem Hochsicherheitslabor erfolgen kann“, sagte Wendtner. „Inwieweit dies Auswirkungen für die Langzeitimmunität und die Impfstrategien hat, ist derzeit noch spekulativ, muss aber im weiteren Verlauf kritisch beobachtet werden.“ Es deute aber darauf hin, dass nach durchgemachter Krankheit eine Neuansteckung möglich sei.

12.52 Uhr: Deutsche Bahn in der Corona-Krise so pünktlich wie seit Jahren nicht mehr

Die Deutsche Bahn ist in der Corona-Krise so pünktlich wie seit Jahren nicht mehr gewesen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres waren 83,5 Prozent aller Züge im Fernverkehr pünktlich unterwegs, wie das Unternehmen am Sonntag mitteilte. „Das ist der beste Wert seit 2008“, erklärte Bahnchef Richard Lutz. Im gleichen Zeitraum 2019 lag die Pünktlichkeit im DB-Fernverkehr bei 77,2 Prozent. Zur deutlich gestiegenen Pünktlichkeit habe auch die geringere Anzahl der Züge während der Corona-Krise beigetragen, räumte die Bahn ein. Die Schieneninfrastruktur sei seit März zum Teil erheblich weniger belastet gewesen. Lutz sieht aber auch eigene Verdienste der Bahn: „Unsere Strategie der starken Schiene zeigt nach einem Jahr erste positive Wirkung.“ Mit „Rekordinvestitionen“ in Infrastruktur und Fahrzeuge sei die Schiene robuster geworden, zudem seien die Voraussetzungen für mehr Kapazität geschaffen worden.

12.16 Uhr: Mehr Gewalt in der Corona Zeit?

Seit dem Beginn der Corona-Krise sind in einigen Bundesländern mehr Fälle von häuslicher Gewalt registriert worden. Das hat eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den zuständigen Ministerien und Behörden der Länder ergeben. Die ersten Zahlen zeichnen aber ein uneinheitliches Bild für die Gesamtsituation in Deutschland. Das liegt laut offiziellen Stellen auch daran, dass viele Menschen in Zeiten von Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen die Gewalt (noch) nicht angezeigt haben. Ein gesichertes Gesamtbild für Deutschland wird es laut Bundesfamilienministerium erst im November geben.

In Berlin ist es nach Einschätzung von Justiz und Rechtsmedizin zu einem deutlichen Anstieg an Gewalttaten zu Hause gekommen. Zum Höhepunkt der Lockerungen im Juni 2020 habe die Berliner Gewaltschutzambulanz zum Beispiel einen Anstieg von 30 Prozent der Fälle im Vergleich zum Juni 2019 verzeichnet. In Hamburg verzeichnete die Polizei in den Monaten Januar bis Juni 2020 eine höhere Zahl an Delikten im Bereich der Beziehungsgewalt (2252) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (1812). Sie rechne mit einer weiterhin steigenden Fallzahl, da Straftaten aus diesem Bereich des Öfteren mit Zeitverzug anzeigt würden. In Bremen verzeichnen die Frauenhäuser laut der Gesundheitssenatorin seit Mitte Juni eine erhöhte Nachfrage: Die Auslastung der Plätze liege derzeit bei über 100 Prozent.

Die beiden Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen registrierten nach eigenen Angaben hingegen rückläufige Zahlen im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt. Wie das Justizministerium Niedersachsen mitteilte, gab es von März bis Mitte Mai einen Rückgang der Fallzahlen um 11,7 Prozent. In NRW waren es nach Angaben des Innenministeriums sogar 21 Prozent. Das Innenministerium in Schleswig-Holstein wies darauf hin, dass die Corona-Situation das Anzeigeverhalten stark beeinflusse: So habe es in den vergangenen Monaten weniger Sozialkontrolle durch Schule, Freunde, Verwandte, Ärzte und Betreuer gegeben.

11.15 Uhr: „Disney World“-Park trotz Corona-Krise wieder geöffnet

Die Corona-Zahlen steigen in den USA in Rekordhöhen, auch im Bundesstaat Florida. Trotzdem hat der Vergnügungspark „Walt Disney World“ jetzt wieder aufgemacht.

Trotz steigender Coronavirus-Fallzahlen in Florida hat der Freizeitpark „Walt Disney World“ seine Türen wieder für Besucher geöffnet. „Der Magic Kingdom-Park und der Disney's Animal Kingdom-Park sind jetzt geöffnet“, hieß es am Samstag auf der Website des Freizeitparks nahe der Stadt Orlando. Am Eingang werde die Körpertemperatur gemessen und Abstands- und Hygieneregeln müssten eingehalten werden. „Es wird anders sein als beim letzten Mal, als du uns besucht hast. Aber gemeinsam können wir neue Wege finden, magische Momente zu schaffen - und kostbare Erinnerungen.“ Medienberichten zufolge kamen zur Eröffnung Tausende Besucher.

Normalerweise kommen fast 60 Millionen Menschen jedes Jahr in den Freizeitpark in Florida, der wegen der Coronavirus-Pandemie seit März geschlossen war. Ab dem 30. Juli will auf dem Gelände des Vergnügungsparks auch die nordamerikanische Profi-Basketballliga NBA ihre wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochene Saison in einem geschlossenen System ohne Kontakt zur Außenwelt fortsetzen.

Ein ebenfalls vom US-Unterhaltungsriesen Walt Disney betriebener Vergnügungspark bei Los Angeles im Westküstenstaat Kalifornien blieb zunächst weiter geschlossen, nur ein angeschlossenes Einkaufszentrum öffnete in der vergangenen Woche. Eine zunächst für den 17. Juli angekündigte Wiedereröffnung des Vergnügungsparks wurde pandemiebedingt wieder abgesagt.

In Asien haben mehrere Disney-Parks bereits wieder geöffnet. Disneyland Paris soll nach einer coronabedingten Schließung ab 15. Juli wieder schrittweise geöffnet werden. In Deutschland sind unter anderem der Europa-Park in Baden-Württemberg und das Phantasialand in Nordrhein-Westfalen wieder geöffnet - mit Abstands- und Hygieneregeln.

10.47 Uhr: Drohende Ausweisung: Entsetzen bei deutschen Harvard-Studenten

Die US-Universität Harvard gehört zu den renommiertesten Hochschulen überhaupt. Wer es dorthin geschafft hat, hat viel investiert. Völlig unverschuldet droht ausländischen Studenten nun mitten in der Corona-Pandemie die Ausweisung. Betroffen sind auch Deutsche.

Teddy Lange sagt von sich, er sei jemand, der immer den Kopf hoch halte. Vor wenigen Tagen wurde die Welt des 26-Jährigen aus Bremen dann aber doch aus den Angeln gehoben. Lange studiert Public Policy an der US-Eliteuniversität Harvard im Bostoner Vorort Cambridge. Die Hochschule will - wie einige andere in den USA auch - im Herbstsemester wegen der Corona-Pandemie nur Online-Vorlesungen anbieten. Lange wird deswegen womöglich zur Ausreise gezwungen. Die US-Einwanderungsbehörde ICE hat angekündigt, ausländische Studierende, die ausschließlich Online-Kurse besuchten, müssten das Land verlassen - ansonsten drohe ihnen die Ausweisung.

9.55 Uhr: Ansturm von Freiwilligen für Corona-Impfstudie in Tübingen

Rund 4000 Freiwillige haben sich in der Tübinger Universitätsklinik als Probanden für eine Corona-Impfstudie gemeldet. „Wir sind in einer Luxuslage wie noch bei keiner klinischen Studie. Sonst müssen wir um Probanden ringen“, sagte Studienleiter Peter Kremsner der Deutschen Presse-Agentur.

An der Uniklinik hatte Mitte Juni eine klinische Studie begonnen, um den Impfstoff des Tübinger Biopharma-Unternehmens Curevac auf seine Verträglichkeit zu testen. Seitdem haben rund 50 Menschen das Mittel erhalten. Laut Kremsner sind noch keine überraschenden Nebenwirkungen aufgetreten. „Bisher ist alles im grünen Bereich“, sagte er. Es gebe weder sensationelle noch erschreckende Befunde.

Die zahlreichen Freiwilligen kommen nicht alle zum Zug. Insgesamt sollen 168 Probanden geimpft werden - neben Tübingen auch in Testzentren im belgischen Gent, in Hannover und München. Bei der klinischen Studie handelt es sich um eine sogenannte Phase-1-Studie. Verläuft sie erfolgreich, folgen Untersuchungen mit deutlich mehr Probanden.

8.41 Uhr: Sinkende Zahl der Corona-Antikörper dämpft Hoffnung auf Impfstoff

Neue Untersuchungen von genesenen Covid-19-Patienten dämpfen die Hoffnung auf eine lang anhaltende Immunität und damit auch auf eine lange Wirksamkeit einer möglichen Impfung. Bluttests der ersten Corona-Patienten in Deutschland, die Ende Januar in der München Klinik Schwabing behandelt wurden, zeigten ein deutliches Absinken der Anzahl von sogenannten neutralisierenden Antikörpern im Blut, berichtete Clemens Wendtner, Chefarzt der dortigen Klinik für Infektiologie.

„Bei vier der neun Patienten sehen wir sinkende neutralisierende Antikörper in einem sehr speziellen Test, der nur in einem Hochsicherheitslabor erfolgen kann“, sagte Wendtner. „Inwieweit dies Auswirkungen für die Langzeitimmunität und die Impfstrategien hat, ist derzeit noch spekulativ, muss aber im weiteren Verlauf kritisch beobachtet werden.“ Es deute aber darauf hin, dass nach durchgemachter Krankheit eine Neuansteckung möglich sei.

Dies müsse weiter beobachtet werden, sagte Wendtner. Für die Langzeitimmunität sei neben der sogenannten B-Zell-assoziierten über Antikörper gemessenen Immunität auch die sogenannte T-Zell-Immunität relevant. Wenn Patienten neutralisierende Antikörper verlören, könne diese eventuell einen Schutz geben. T-Lymphozyten können virusinfizierte Zellen gezielt abtöten, wenn sie zuvor ihren Gegner einmal kennen gelernt haben.

8.10 Uhr: Grüne fordern Existenzgeld von monatlich 1200 Euro für Kreative in Not

Die Grünen fordern mit Blick auf die Corona-Krise mehr Hilfen für Selbstständige in der Kreativbranche. „Ich fordere zunächst wenigstens eine Milliarde Euro mehr für die Kultur und rufe die Bundesregierung auf, die bisherigen Hilfsgelder unbürokratisch auch für den Lebensunterhalt freizugeben“, sagte Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt der „Bild am Sonntag“.

„Wir brauchen ein bundesweites Existenzgeld für Selbstständige in Not von monatlich rund 1200 Euro.“ Wer wegen der Pandemie faktisch ein Auftrittsverbot habe, brauche diese Sicherheit für ein Jahr.

Um die Kulturszene weiter zu stärken, schlägt Göring-Eckardt zudem eine Lockerung der Sperrstunde vor. Die Verlagerung des kulturellen Lebens ins Freie sei eine „Chance für Kulturschaffende und das Publikum“. Bund und Länder sollten den Kommunen deshalb die Möglichkeit einräumen, die Sperrstunde in der Krise nach hinten zu verschieben. Veranstaltungen und Gastronomie im Freien seien dann grundsätzlich nicht nur bis 22.00 Uhr, sondern vorübergehend bis Mitternacht möglich.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 11. Juli:

21.45 Uhr: Bollywood-Megastar Amitabh Bachchan wegen Covid-19 im Krankenhaus

Bollywood-Megastar Amitabh Bachchan ist wegen einer Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in ein Krankenhaus in Mumbai eingeliefert worden. "Ich wurde positiv auf Covid getestet", teilte der 77-jährige Schauspieler am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Auch seine Familie und Mitarbeiter seien getestet worden und warteten noch auf ihre Ergebnisse. 

"Alle, die in den vergangenen zehn Tagen in meiner nächsten Nähe waren, sind aufgefordert, sich bitte testen zu lassen", appellierte Bachchan. Der als "Big B" bekannte Schauspieler ist bereits seit den frühen 70er Jahren ein Star der indischen Filmbranche. Auch heute noch ist er ein Garant für Kassenschlager-Filme. Bachchan hat eine riesige treue Fangemeinde, 43 Millionen Menschen folgen ihm auf Twitter.

Nach der Verhängung eines landesweiten Lockdown in Indien Ende März hatte Bollywood erst kürzlich seine Dreharbeiten wieder aufgenommen. Schauspieler, die so wie Bachchan älter sind als 65 Jahre, dürfen wegen des erhöhten Risikos, ernsthaft an Covid-19 zu erkranken, allerdings noch nicht ans Set.

In dem riesigen Schwellenland wurden bislang 820.916 Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus registriert. 22.123 Infizierte starben nach Angaben der Behörden. Kritikern zufolge wird in Indien allerdings nicht ausreichend auf den neuartigen Erreger getestet. Mitarbeiter des Gesundheitsbereichs klagen außerdem, dass es nicht genügend Personal zur Bewältigung der Corona-Pandemie gebe.

20.50 Uhr: 378 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 378 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 198 556 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Samstagmorgen meldete (Datenstand 11.7., 0.00 Uhr). In Deutschland starben nach RKI-Angaben 9060 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 6 im Vergleich zum Vortag.

Bis Samstagmorgen hatten 184 400 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 11.7., 0.00 Uhr, bei 0,93 (Vortag: 0,80). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 11.7., 0.00 Uhr, bei 0,93 (Vortag: 0,90). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

19.11 Uhr: Ermittlungen wegen Websites falscher Bundesbehörden

Die Bundesregierung warnt Unternehmen vor Betrügern, die sich als Vertreter eines imaginären „Bundesamts für Krisenschutz und Wirtschaftshilfe“ ausgeben. Wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Samstag auf Anfrage mitteilte, hat sich das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in den vergangenen Tagen auch mit dem Webauftritt eines fingierten „Bundesministeriums zur Abwehr von Kriminalität im Cyberspace“ beschäftigt.

„Das BSI geht gegenwärtig davon aus, dass es sich um mögliche Vorbereitungshandlungen für Straftaten wie Betrug oder Phishing handelt“, erklärte der Sprecher. Das BSI habe seine Erkenntnisse dazu deshalb bereits an die Strafverfolgungsbehörden übergeben. Die Webseiten wurden inzwischen vom Netz genommen.

Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums sagte, ein Unternehmen habe sie auf die Fake-Seite aufmerksam gemacht. Sie verwies zudem auf eine Warnung vor betrügerischen E-Mails mit Bezug zu Corona-Zuschüssen für Unternehmen, die das Wirtschaftsministerium am vergangenen Mittwoch online veröffentlicht hatte.

Auf der am Samstagnachmittag nicht mehr erreichbaren Website des erfundenen „Bundesamtes“, die in ihrer Optik stark an die Internet-Auftritte der Bundesbehörden erinnerte, hieß es: „Aktuell werden in mehreren deutschen Unternehmen Befragungen durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Bundesamtes durchgeführt. Wir wollen gemeinsam mit Ihnen an Strategien für eine nachhaltige Bewältigung der Coronakrise arbeiten.“ Auf der Seite fand sich auch ein Foto von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Außerdem wurden auf beiden falschen Websites computergenerierte Bilder angeblicher Behördenvertreter und Ansprechpartner verwendet.

18.55 Uhr: Ballermann-Party ohne Masken und ohne Abstand schockiert Mallorca

Hunderte Urlauber aus Deutschland sollen am Ballermann auf Mallorca Party gemacht haben, ohne sich um die derzeit in Spanien geltenden Corona-Regeln zu scheren. Auf einem am Samstag veröffentlichten Video der „Mallorca Zeitung“ (MZ) ist zu sehen, wie die Menschen am Freitagabend auf der berühmten „Bierstraße“ im dichten Gedränge feiern, trinken und tanzen - „als gäb's kein Corona“, so die „MZ“. Praktisch niemand trägt dabei Maske, obwohl der von der spanischen Regierung für die Zeit der „neuen Normalität“ vorgeschriebene Mindestabstand von eineinhalb Metern weder auf der Straße noch in den Lokalen einzuhalten ist.

Die Bilder schockierten die Insel. Die Szenen zeigten, so die „Mallorca Zeitung“, „wie groß die Gefahr einer zweiten Corona-Welle auf Mallorca sein könnte“. Viele der angetrunkenen Gäste hätten mit fremden Urlauberinnen und Urlaubern geflirtet, in größeren Gruppen getanzt und Straßenhändler umarmt. Die wenigen Menschen, die Maske trugen, seien zum Teil ausgelacht worden, berichteten Medien.

Obwohl nach dem Ende des Lockdowns einige Partys von größeren Gruppen in Kneipen und in Parks schon erste Sorgen ausgelöst hatten, hatte man eine solch große Ansammlung feiernder und trinkender Menschen auf den Balearen seit der Öffnung der Grenzen für ausländische Touristen Mitte Juni bisher nicht gesehen.

Angesichts der Nachlässigkeit einiger Bürger bei der Beachtung der Corona-Schutzregeln hatte die Regionalregierung in Palma erst am Freitag illegalen Partys den Kampf angesagt. Es wurde ein Strafenkatalog mit Bußgeldern von bis zu 600 000 Euro beschlossen; außerdem wurden verstärkte Kontrollen angekündigt. Am Freitagabend habe sich die Polizei am „Ballermann“ aber nicht blicken lassen, so die „MZ“.

Obwohl Spanien eines der von der Pandemie am stärksten betroffenen Länder war, sind die Zahlen seit Mitte Mai stark gesunken. Auf den Balearen gab es am Freitag nach amtlichen Angaben 134 Infizierte, 87 davon auf Mallorca. Um Neuausbrüche zu verhindern, wollen die Balearen eine sehr strenge Maskenpflicht einführen. Ab Montag sollen Menschen selbst dann Mund- und Nasenschutz im Freien tragen müssen, wenn der Sicherheitsabstand gewahrt werden kann.

18.00 Uhr: Erneut Demo gegen Corona-Beschränkungen in Stuttgart

Einige Hundert Menschen haben am Samstag in Stuttgart erneut gegen Beschränkungen und Auflagen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie und für die Wahrung der Grundrechte demonstriert. Die von der Initiative „Querdenken 711“ organisierte Veranstaltung im Unteren Schlossgarten trug den Titel „Fest für Frieden und Freiheit“.

Zuvor hatte es laut Polizei eine Demonstration durch die Innenstadt gegeben. Die Polizei sprach von einem ruhigen Verlauf, von Zwischenfällen war nichts bekannt. Offizielle Angaben zur Teilnehmerzahl gab es nicht. Angemeldet zu der mehrstündigen Kundgebung im Schlossgarten waren laut Stadt 5000 Teilnehmer.

17.05 Uhr: USA verzeichnen mehr als 66 000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag

Die USA haben erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 66 000 Neuinfektionen an einem einzelnen Tag verzeichnet. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität (JHU) vom Samstag lag die Zahl der am Vortag registrierten Neuansteckungen bei 66 627. Erst am Donnerstag war die Zahl auf einen Rekordwert von 63 247 gestiegen. Die Zahl der Neuansteckungen in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, hat seit Mitte Juni im Zuge der Lockerung der Corona-Auflagen dramatisch zugenommen.

Seit Beginn der Pandemie haben die Forscher der JHU in den USA insgesamt fast 3,2 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Mehr als 134 000 Menschen starben demnach infolge einer Covid-19-Erkrankung. Die Zahl der täglich verzeichneten Toten liegt in den USA zwar weiterhin deutlich niedriger als zum Höhepunkt der Krise, hat in den vergangenen Tagen aber wieder zugenommen. Am Freitag verzeichnete die Statistik der Universität 802 Tote.

15.40 Uhr: Ansturm von Freiwilligen bei Corona-Impfstudie

Etwa 4000 Freiwillige haben sich in der Tübinger Universitätsklinik als Probanden für die Studie zum Corona-Impfstoff der Firma Curevac gemeldet. „Wir sind in einer Luxuslage wie noch bei keiner klinischen Studie. Sonst müssen wir um Probanden ringen“, sagte Studienleiter Peter Kremsner der Deutschen Presse-Agentur.

An der Uniklinik hatte Mitte Juni eine klinische Studie begonnen, um den Impfstoff des Tübinger Biopharma-Unternehmens Curevac auf seine Verträglichkeit zu testen. Seitdem haben rund 50 Menschen das Mittel erhalten. Zuletzt impfte Kremsner täglich zwischen sechs und zehn Probanden. Laut dem Mediziner sind noch keine überraschenden Nebenwirkungen aufgetreten. „Bisher ist alles im grünen Bereich“, sagte er. Es gebe weder sensationelle noch erschreckende Befunde.

Die zahlreichen Freiwilligen können aber nicht alle zum Zug kommen. In der ersten Phase sollen 168 Probanden geimpft werden - außer in Tübingen auch in Testzentren im belgischen Gent, in Hannover und München. Jeweils einen Monat nach der ersten Impfung bekommen die Probanden die Ausgangsdosis erneut verabreicht.

Curevac hatte im Kampf gegen das Virus nach der Mainzer Firma Biontech als zweites deutsches Unternehmen die Genehmigung für eine klinische Studie erhalten.

14.50 Uhr: Hofreiter: Zu wenig Corona-Hilfen für finanziell Schwache

Grünen-Bundestagsfraktionschef Anton Hofreiter hat Lücken bei der Unterstützung finanziell schwacher Bevölkerungsgruppen in der Corona-Krisenpolitik der Bundesregierung beklagt. „Wir geben über 200 Milliarden Euro zusätzlich aus, und für Hartz-IV-Empfänger, für Grundsicherungsempfänger war noch nicht einmal ein temporärer Aufschlag drin. Das finde ich, ehrlich gesagt, wirklich beschämend von Seiten der Bundesregierung“, sagte Hofreiter am Samstag beim ersten digitalen kleinen Parteitag der Bayern-Grünen. Ebenso seien generell Kulturschaffende, Soloselbstständige und Familien mit Kindern bislang zu wenig unterstützt worden.

Insgesamt sei Deutschland zwar bislang vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen, sagte Hofreiter. Dennoch habe die Krise bereits vorher bestehende Probleme deutlich aufgezeigt. Als Beispiel nannte er die teilweise schlechten Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie, die durch den Corona-Ausbruch im Fleischbetrieb Tönnies im Kreis Gütersloh in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt seien.

13.55 Uhr: Durch Coronatests: DFB-Chef Keller hat „Traum“ von vollen Stadien

DFB-Präsident Fritz Keller hofft über flächendeckende Coronatests auf die Rückkehr von Fans in die Fußballstadien. „Wir müssen alles daran setzen, dass wir wieder Zuschauer in die Stadien reinkriegen“, sagte der 63 Jahre alte Chef des Deutschen Fußball-Bunds dem SWR. „Mein Traum wäre es, über Testungen irgendwann auch wieder ein volles Stadion zu kriegen. Das wäre nicht nur für den Sport, sondern für den Kulturbetrieb und die Wirtschaft wichtig.“

Wegen der Coronavirus-Krise war die Saison im deutschen Profifußball ohne Fans in den Arenen beendet worden. Derzeit arbeiten Vereine und Verbände an Hygiene- und Sicherheitskonzepten, um die Rückkehr von Zuschauern zu ermöglichen. Entscheidend für eine (Teil-) Zulassung seien die lokalen Konzepte der Clubs, welche von den zuständigen Gesundheitsbehörden vor Ort freigegeben werden müssten, hatte die Deutsche Fußball Liga am Freitag über die Vorgaben des Bundesministeriums für Gesundheit mitgeteilt.

„Wir müssen da wirklich auf die Wissenschaftler hören“, sagte Keller in dem am Samstag ausgestrahlten Interview. Es müsse kontrolliert werden, ob auch mehr Zuschauer als unter Bedingungen mit 1,50 Metern Abstand und jeweils einer freien Reihe möglich seien, da man beim Fußball im Freien sei. „Lasst uns das bitte objektiv angehen, aber mit größtmöglicher Sicherheit für die Gesunderhaltung.“

Zuvor hatte der 1. FC Union mit seinem ambitionierten Plan, bereits am ersten Spieltag der kommenden Saison wieder in einem vollen Stadion spielen zu wollen, für Aufsehen gesorgt. Dies soll mit Hilfe von Coronatests für alle 22 012 Karteninhaber sowie alle Anwesenden vor Ort möglich werden. Die Hürden für dieses Vorhaben sind aber noch hoch. Seine Interview-Äußerungen hatte Keller vor der Veröffentlichung der Union-Idee gemacht.

13.30 Uhr: EKD warnt vor humanitärer Katastrophe in Flüchtlingslager

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat vor einer humanitären Katastrophe im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos gewarnt. Es sei unerträglich, dass noch immer 16.000 Menschen in einem für 3.000 Flüchtlinge ausgelegten Lager dahinvegetierten und dem großen Risiko einer Ausbreitung der Corona-Pandemie ausgesetzt seien, sagte Bedford-Strohm am Samstag im Deutschlandfunk. „Diese Zustände müssen beendet werden.“

Der bayerische Landesbischof erinnerte daran, dass viele Städte in Europa bereit seien, Flüchtlinge aufzunehmen. Das werde jedoch von den nationalen Regierungen blockiert. Er unterstütze ausdrücklich die Bemühungen von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), die europäischen Staaten zur Teilnahme an einem Verteilmechanismus für gerettete Flüchtlinge zu bewegen.

Bedford-Strohm bekräftigte, dass das der evangelischen Kirche mitinitiierte Rettungsschiff „Sea-Watch 4“ voraussichtlich Anfang August zu seinem ersten Einsatz im Mittelmeer auslaufen werde. „Wenn Menschen ertrinken, muss man sie retten“, sagte er. Das von einem Bündnis von mehr als 500 Organisationen getragene Schiff sei ein „politisches Zeichen“, sagte er: „Wir unterstützen ausdrücklich die Arbeit der zivilen Seenotretter.“ Deren Kriminalisierung müsse endlich aufhören. Es sei eine Schande, dass es zivile Seenotrettung brauche, um die Menschen zu retten. „Eigentlich ist das staatliche Aufgabe“, sagte der Theologe.

Das ehemalige Forschungsschiff „Sea-Watch 4“ war am 20. Februar in Kiel getauft und in Spanien umgebaut worden. Finanziert wurde es vom Bündnis „United4Rescue“, das maßgeblich von der EKD initiiert wurde. Sie hatte zu Spenden für das Schiff aufgerufen. Nach den ursprünglichen Plänen sollte das Schiff schon zu Ostern in See stechen. Die Einschränkungen wegen der Corona-Krise verzögerten dies.

12.30 Uhr: Livestream statt Parade beim Münchner Christopher Street Day

CSD in Zeiten von Corona: Mit einem Livestream und zahlreichen kleinen Demos haben Menschen beim Christopher Street Day (CSD) in München demonstriert. Unter dem Motto „Gegen Hass. Bunt, gemeinsam, stark!“ machten Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender am Samstag auf ihre Rechte aufmerksam.

Der CSD besinne sich in diesem Jahr zurück auf den Kern des politischen Protests, sagte ein Sprecher. Statt Party gebe es 2020 vielmehr stillen Protest.

An rund 50 Standorten in der Innenstadt hätten sich je sechs Demoteilnehmer mit Plakaten versammelt. Eine Parade durch die Stadt wie in den Vorjahren war aufgrund der Corona-Pandemie und der empfohlenen Abstandsregeln nicht möglich.

Im Zentrum des diesjährigen Münchner Christopher-Street-Days stand vielmehr ein Livestream. Dort wurden Gesprächsrunden, Livemusik, Kurzfilme und Modeschauen gezeigt. Zudem kamen die politischen Forderungen der Veranstalter ausführlich zur Sprache.

Mit den Christopher Street Days wird jedes Jahr an Ereignisse Ende Juni 1969 in New York erinnert: Polizisten stürmten damals in Manhattan die Bar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street und lösten einen mehrtägigen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen gegen die Willkür aus.

11.15 Uhr: Altmaier rechnet mit weiteren Staatsbeteiligungen in der Corona-Krise

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) kann sich vorstellen, dass der Staat sich nach der Lufthansa noch an weiteren von der Corona-Krise schwer getroffenen Unternehmen beteiligt. "Wir reden wahrscheinlich über einige dutzend Fälle", sagte Altmaier der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Samstag. "In dieser sehr begrenzten Zahl der Fälle werden wir die Möglichkeiten des Wirtschaftsstabilisierungsfonds nutzen und uns gegebenenfalls auch beteiligen."

Auch weitere strategische Beteiligungen wie die am Impfstoffhersteller Curevac sind offenbar geplant. Davon werde es aber nur "wenige" geben, sagte der Minister. Er habe immer deutlich gemacht, "dass eine staatliche Beteiligung die absolute Ausnahme sein muss".

Bei der Lufthansa, die von der Bundesregierung mit einem milliardenschweren Rettungspaket unterstützt wird, würde der Staat sich offenbar nicht gegen mögliche Entlassungen sperren. "Wenn der Vorstand zu dem Ergebnis kommt, dass Entlassungen unumgänglich sind, ist es Aufgabe der Sozialpartner, hierüber verantwortungsvoll zu verhandeln", sagte Altmaier. Er sehe auch keinen Sinn darin, "dass Beamte entscheiden, welche Restrukturierungsmaßnahmen richtig oder falsch sind."

9.20 Uhr: Mehr als 70.000 Corona-Tote in Brasilien

Die Zahl der Corona-Toten in Brasilien ist auf mehr als 70.000 gestiegen. Binnen 24 Stunden starben 1.270 Menschen an den Folgen einer Covid-19-Infektion, wie die Zeitung „Folha de São Paulo“ am Freitagabend (Ortszeit) meldete. Insgesamt haben sich in dem südamerikanischen Land mehr als 1,8 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Präsident Jair Bolsonaro hatte am Dienstag seine eigene Corona-Infektion bekannt gegeben, verharmlost aber weiter die Pandemie.

Brasilien ist weltweit nach den USA am schwersten von der Pandemie betroffen. Laut Experten liegt die Zahl der Infizierten mindestens sieben Mal höher, da Brasilien über sehr geringe Testkapazitäten verfügt.

Bolsonaro hat sich nach seiner Infektion aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, postet aber täglich Videos über seinen Gesundheitszustand. So zelebriert er vor laufender Kamera die Einnahme des umstrittenen Malariamedikaments Hydroxychloroquin. Wie US-Präsident Donald Trump setzt er auf die Wirkung des Medikaments, das sich in Studien allerdings als wirkungslos bei einer Corona-Infektion herausstellte. Ärzte warnen vor einer Einnahme.

Trotz der dramatischen Situation mit mehr als 45.000 Neuinfektionen pro Tag in Brasilien verfügte der Gouverneur des am schwersten von der Pandemie betroffenen Bundesstaates São Paulo, João Doria, weitere Lockerungen. Der Straßenhandel ist wieder erlaubt, Büros und Parks sind wieder offen. Restaurants und Shoppings konnten schon vorher wieder öffnen. Nur noch in einigen Orten und damit für 17 Prozent der Einwohner des Bundesstaates gelten strikte Ausgangsbeschränkungen. „Alle müssen sich aber bewusst sein, wer zu Hause bleiben kann, sollte das“, sagte Doria.

8.15 Uhr: Daimler will wegen Corona-Krise noch deutlich mehr Stellen streichen

Wegen der Corona-Krise will der Autobauer Daimler deutlich mehr Stellen streichen als bisher bekannt. Im Interview mit der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Samstagsausgaben) schloss Personalvorstand Wilfried Porth trotz einer bis 2029 geltenden Beschäftigungssicherung bei dem Konzern auch betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr aus. Mehr als 15.000 Mitarbeiter müssten auf freiwilliger Basis ausscheiden, damit dies vermieden werden könne, sagte Porth. Von den Personalsparmaßnahmen betroffen sein könnte demnach auch die Produktion.

Bislang setzt Daimler beim Stellenabbau vor allem auf Abfindungen, Altersteilzeit und Frühpensionierung. Laut "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" liegen allerdings erst rund 700 unterschriebene Verträge über solche freiwilligen Ausscheidungen vor. Intensive Trennungsgespräche starteten demnach Anfang des Monats. 

"Die Betriebsvereinbarung zur Zukunftssicherung beschreibt den Weg, den die Sozialpartner miteinander gehen, um das gemeinsame Ziel der Beschäftigungssicherung zu erreichen", sagte Porth den Zeitungen. In der Vereinbarung stehe aber auch, dass sich die Parteien erneut zusammensetzen müssen, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern. Derzeit verhandelt Daimler mit der Arbeitnehmervertretung über Sparmaßnahmen, die betriebsbedingte Kündigungen kompensieren könnten. Die Bereitschaft der Arbeitnehmervertretung, "signifikante Sparbeiträge zuzugestehen", sei jedoch "derzeit leider nicht besonders ausgeprägt", sagte Porth.

Zur Diskussion stehen laut Porth tarifliche Vereinbarungen wie Pausenregelungen oder Spätschichtzulagen ab 14 Uhr. "Das sind alles historische Leistungen, die zum Zeitpunkt ihrer Aushandlung richtig gewesen sein mögen. Aber sie passen nicht mehr in die heutige Zeit und die heutige Kostenstruktur", sagte Porth.  

Bislang konzentrieren sich die Personalsparmaßnahmen bei Daimler vor allem auf die Verwaltung. Porth kündigte nun jedoch eine mögliche Ausweitung auch auf einzelne Produktionsbereiche an. Es könne sein, dass etwa in den Werken in Untertürkheim, Berlin sowie an Standorten einiger Tochtergesellschaften Mitarbeitern Abfindungen angeboten würden, sagte Porth.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 10. Juli:

19.35 Uhr: Nach Corona-Fall: Spiele in Schweizer Super League abgesagt

Nach einem positiven Corona-Test bei einem Fußballprofi des FC Zürich ist die Super-League-Partie zwischen dem Gastgeber und dem FC Sion zunächst abgesagt worden. Die kantonalen Behörden ordneten eine zehntägige Quarantäne „für sämtliche Spieler und Staffmitglieder“ des Clubs an. Der 23 Jahre alte Abwehrspieler Mirlind Kryeziu habe „leichte Symptome“ gezeigt. Seither war er nicht mehr im Training, sondern habe sich zuhause in Isolation begeben, wie der Club auf seiner Homepage mitteilte.

Die Partie zwischen Zürich und Sion in der höchsten Schweizer Liga sollte am Samstagabend stattfinden. Auch das nächste Spiel der Züricher beim FC Basel ist durch den Corona-Fall betroffen und kann vorerst nicht wie geplant am kommenden Dienstag stattfinden.

18.15 Uhr: 51 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 36.051 gestiegen. Das sind laut Sozialministerium 51 mehr als noch am Donnerstag. Etwa 33.643 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Corona-Toten gab die Behörde - wie am Vortag - mit 1837 an. Derzeit seien geschätzt noch 571 Menschen im Land mit dem Virus infiziert. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 1,02 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

17.15 Uhr: Weitere Debatte über Corona-Bonus für Pflegekräfte in Kliniken

In der Debatte um einen möglichen Corona-Bonus auch für Pflegekräfte in Krankenhäusern rücken die Betreiber stärker in den Blick. Das Bundesgesundheitsministerium verwies am Freitag in Berlin darauf, dass Pflegekosten in Kliniken, die die Tarifpartner in Eigenregie regeln, von den gesetzlichen Krankenkassen gegenfinanziert würden. Daraus ergebe sich bereits die Möglichkeit, solche Boni zu vereinbaren, sagte ein Sprecher. Parteiübergreifend war Kritik daran laut geworden, dass ein Bonus wegen besonderer Belastungen in der Corona-Krise nur für Mitarbeiter in der Altenpflege kommen soll.

Der Bundestag hatte den steuerfreien Corona-Bonus von bis zu 1000 Euro Mitte Mai beschlossen. Länder oder die Arbeitgeber können den Bonus auf bis zu 1500 Euro aufstocken, die steuerfrei bleiben würden. Die Kosten für den Bund werden mit rund einer Milliarde Euro veranschlagt - tragen soll dies vorerst die Pflegeversicherung, der Bund hat aber einen Zuschuss angekündigt. Die Regierung verweist auch darauf, dass das generelle Lohnniveau in der Altenpflege deutlich niedriger sei als bei Pflegekräften in Krankenhäusern.

16.30 Uhr: Italien will Corona-Notstand verlängern

Die italienische Regierung will den wegen des Coronavirus ausgerufenen Notstand verlängern. „Wir bewegen uns auf eine Verlängerung des Ausnahmezustands zu“, sagte Regierungschef Giuseppe Conte am Freitag in Venedig. „Wenn wir den Ausnahmezustand nicht verlängern, hätten wir nicht mehr die Mittel und Instrumente, (...) um weiter zu überwachen und um einzugreifen.“ Wie lange der Notstand gelten soll, ist unklar. Medien berichteten von einem Zeitraum zwischen Dezember 2020 und Januar 2021.

Conte hatte den Notstand am 31. Januar für sechs Monate ausgerufen, nachdem bei einem chinesischen Paar in Rom das Virus nachgewiesen worden war. Mittlerweile sind im Zuge der Pandemie rund 35.000 Menschen gestorben. Die Infektionszahlen sind in Italien aber nach einem langen und harten Lockdown mittlerweile niedrig. Befürchtet wird aber eine zweite Welle. Conte hatte in den vergangenen Monaten Entscheidungen über Ausgangssperren oder ähnliches ohne Zustimmung des Parlaments treffen können.

Der Notstand wird in Italien oft nach Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Überschwemmungen ausgerufen, um eine besondere Koordinierung der Einsatzkräfte zu gewährleisten und Bürokratie zu vermeiden.

14.40 Uhr: Deutsche dürfen wieder ohne Quarantäne nach England

Touristen und Geschäftsleute aus Deutschland und vielen anderen Ländern müssen seit Freitag bei ihrer Einreise nach England nicht mehr in eine zweiwöchige Quarantäne. Die neue Regelung gilt für insgesamt mehr als 70 Staaten und Überseegebiete, die nach Auffassung der Regierung die Corona-Krise im Griff haben. Dazu zählen zum Beispiel auch Österreich, die Schweiz und Italien. Auch die Landesteile Schottland, Wales und Nordirland verkündeten Lockerungen.

Wer nach Großbritannien möchte, sollte dennoch aufpassen: Vorab muss ein Einreise-Formular ausgefüllt werden. Außerdem aktualisieren die Landesteile regelmäßig ihre Listen mit den sogenannten Luftbrücken zwischen Großbritannien und anderen Staaten. Die Länderauswahl kann also schnell veraltet sein und auch je nach Landesteil voneinander abweichen.

11.14 Uhr: Deutsche befürchten Corona-Ausbreitung durch Urlaubsreisen

Die Mehrheit der Bürger in Deutschland befürchtet, dass die Urlaubsreisen im Sommer die Zahl der Corona-Infektionen wieder steigen lassen. 69 Prozent glauben, dass die Infektionszahlen in Deutschland sich dadurch deutlich erhöhen werden, wie aus dem am Freitag veröffentlichten aktuellen ZDF-„Politbarometer“ hervorgeht. 28 Prozent gaben an, das nicht zu glauben.
 
Allerdings halten nur 40 Prozent, also zwei von fünf Bürgern, ihre eigene Gesundheit durch das Coronavirus für gefährdet. 64 Prozent aller Befragten nannten Corona als das wichtigste politische Problem für Deutschland, auf Platz zwei folgt mit deutlichem Abstand die wirtschaftliche Lage (17 Prozent).

10.31 Uhr: Jahreskartenbesitzer fahren im Sommer kostenlos durch den Südwesten

Wegen der Einschränkungen der Corona-Pandemie dürfen Besitzer einer Jahreskarte im Nahverkehr in den Sommerferien kostenlos durch ganz Baden-Württemberg fahren. Das verkündete Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) in Stuttgart. Die Aktion betrifft etwa 1,5 Millionen Fahrgäste, die an jedem Wochentag in den Sommerferien zwischen dem 31. Juli und 13. September durch das südwestliche Bundesland ohne Aufpreis reisen können.
 
Schüler, Auszubildende, Erwachsene, Senioren sowie Besitzer von Job- und Semestertickets mit Jahrestickets dürfen Stadt- und Straßenbahnen, Busse und alle Nahverkehrszüge - darunter IRE, RE, RB und S-Bahn - nutzen. Kinder bis 14 Jahre können in Begleitung eines Eltern- oder Großelternteils kostenfrei mitfahren.

9.58 Uhr: Wieder zwei aktive Corona-Fälle im Landkreis Waldshut

Nachdem dem Kreisgesundheitsamt Waldshut schon am Mittwoch eine Corona-Neuinfektionen gemeldet worden war, ist nun ein weiterer aktiver Fall hinzugekommen. Es handelt sich um eine Person, die im Landkreis wohnhaft ist und in einer Klinik außerhalb des Kreises behandelt wird.

8.50 Uhr: Mitten in der Corona-Krise: Baubranche steigert im April Umsätze

Die Bauindustrie in Deutschland hat in der Corona-Krise ihr Umsatzwachstum fortgesetzt. Im vom Stillstand der Wirtschaft voll getroffenen Monat April erhöhten sich die Erlöse im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche stieg nach vorläufigen Zahlen in dem Monat um 1,0 Prozent. „Wie schon im März zeigten sich somit auch im April 2020 noch keine erkennbaren Effekte der Corona-Pandemie auf Umsatz und Beschäftigung im Bauhauptgewerbe“, stellte die Wiesbadener Behörde am Freitag fest.

8 Uhr: Wieder Corona-Rekord in USA: Mehr als 63.000 neue Fälle

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA hat wieder einen neuen Höchststand erreicht. Binnen 24 Stunden gab es rund 63.200 neue Fälle, wie aus Zahlen der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore am Freitagmorgen hervorgeht. In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich demnach bislang mehr als 3,1 Millionen Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert.
 
Rund 133.000 Menschen starben an oder mit dem Virus. Die Zahl der Neuansteckungen in den USA ist seit Mitte Juni im Zuge der Lockerung der Corona-Auflagen dramatisch gestiegen - vor allem im Süden und Westen des Landes. Zuletzt hatte die Universität am Mittwoch mit rund 60.000 Fällen binnen eines Tages einen Rekord verzeichnet.

7.07 Uhr: 395 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge 395 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 198.178 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Freitagmorgen meldete. In Deutschland starben nach RKI-Angaben 9054 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 6 im Vergleich zum Vortag. Bis Freitagmorgen hatten 184.000 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen bei 0,66 (Vortag: 0,70).

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 9. Juli:

22.10 Uhr:  Familie in Florida verkauft Bleichmittel als Wundermittel gegen Coronavirus - Trump hatte das Spritzen von Desinfektionsmittel als Heilmethode angeregt

Die US-Justiz hat ein Strafverfahren gegen vier Männer eingeleitet, die ein giftiges Bleichmittel als Wundermittel gegen das Coronavirus angepriesen und verkauft haben sollen. Dem Vater und seinen drei Söhnen werden unter anderem Betrug und Verstöße gegen das Lebensmittel- und Medikamentenrecht zur Last gelegt, wie die Staatsanwaltschaft im Bundesstaat Florida mitteilte. Berichten zufolge seien Menschen nach dem Trinken des Mittels ums Leben gekommen. Mark Grenon und seine Söhne vertreiben den Justizangaben zufolge bereits seit geraumer Zeit ein Mittel namens Wunder-Mineral-Lösung (auf Englisch als MMS abgekürzt) und preisen es als Heilmittel gegen eine Reihe von Krankheiten wie Alzheimer und Krebs an.

Als Präsident Donald Trump im April zur allgemeinen Verwunderung sagte, womöglich könnten „Injektionen“ von Desinfektionsmitteln Coronavirus-Patienten heilen, sprangen sie auf den Zug auf. „Trump hat MMS und alle Informationen!!! Es passieren Dinge, Leute!“ schrieb Grenon auf Facebook. „Möge Gott anderen helfen, die Wahrheit zu sehen.“ Grenon hat sogar eine Kirche gegründet, die Genesis II Kirche der Gesundheit und Heilung. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich dabei nur um einen Deckmantel für sein Geschäft. Grenon selbst habe wiederholt eingeräumt, dass die Kirche „nichts mit Religion zu tun hat“, nur der „Legalisierung der Nutzung von MMS“ diene und verhindern solle, dass er ins Gefängnis müsse.

Ein Gericht hatte den Grenons bereits in der Vergangenheit den Verkauf des Bleichmittels verboten. Die Staatsanwaltschaft wirft der Familie nun vor, sich darüber hinweggesetzt zu haben. Trump hatte mit seinen Äußerungen zum Einsatz von Desinfektionsmitteln gegen Covid-19 für Fassungslosigkeit, Spott, aber auch besorgte Reaktionen von Experten gesorgt. Eine Reihe von Gesundheitsbehörden warnten Bürger davor, im Kampf gegen das Coronavirus Desinfektionsmittel zu trinken. Später sagte der Präsident, seine Äußerungen seien nur „sarkastisch“ gemeint gewesen.

 20.40 Uhr: Stuttgarter Flughafen zieht erste Corona-Bilanz

Die Corona-Pandemie hat die Flieger geradezu zu Boden gezwungen, die Flughafen Stuttgart GmbH musste für viele Mitarbeiter Kurzarbeit anmelden. Nun geht der Betrieb langsam wieder los - mit attraktiven Ferienzielen wie Mallorca, aber auch mit zahlreichen Sicherheitsvorkehrungen. Die Details zum ersten Halbjahr und einen Ausblick auf den Rest des Jahres wird der Stuttgarter Flughafen am Freitag (10.00 Uhr) vorstellen.

Erst seit Aufhebung der Reisewarnungen für viele europäische Länder operiert der Flughafen wieder in Richtung Normalbetrieb. Wegen der höheren Nachfrage Anfang Juli wurde deshalb nach Terminal 3 nun auch Terminal 1 für den Check-in und die Passagierkontrollen in Betrieb genommen. Allerdings nicht wegen des riesigen Passagieraufkommens, sondern weil so die Corona-Abstandsregeln besser eingehalten werden können.

Trotzdem sieht sich der Airport gewappnet, denn mit 12,7 Millionen Passagieren wurde im vergangenen Jahr ein Rekord aufgestellt. Finanziell lief es entsprechend so gut wie noch nie, so dass man nun für die Corona-Krise gerüstet sei, heißt es beim Flughafen. Außerdem konnte die Start- und Landebahn wie geplant erneuert werden - dank Corona ohne Unannehmlichkeiten für die Fluggäste, die wegen Corona ohnehin nicht reisen konnten.

19.20 Uhr: Österreich plant Corona-Ampel-Warnsystem

Österreich will ein landesweites Corona-Ampelsystem einführen. In vier Farben von grün bis rot soll darin die Infektionslage auf Ebene der Bezirke (entsprechend etwa der Kreisebene in Deutschland) eingestuft werden. Neben den Ansteckungszahlen sollen auch die Nachverfolgbarkeit der Fälle, die Testzahlen und die örtlichen Kapazitäten der Krankenhäuser eine Rolle spielen, erklärte der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Donnerstag in Wien. Ziel sei ein einheitliches Vorgehen, das trotzdem regionalen Handlungsspielraum zulasse. „Wir wollen uns österreichweite Maßnahmen so lange wie möglich ersparen“, so Kurz.

Zudem sollen die Screening-Programme etwa in Risikobetrieben oder dem Tourismus verstärkt werden. Für die Nachverfolgung von Kontakten und die Überwachung verhängter Quarantänemaßnahmen will die Regierung außerdem 300 Soldaten und 500 Polizisten abstellen. In Österreich gibt es aktuell rund 1150 aktiv an Covid-19 Erkrankte, mit Abstand die meisten von ihnen in Oberösterreich und in Wien. 78 Patienten liegen in Krankenhäusern, zwölf von ihnen auf der Intensivstation.

17.10 Uhr: Entscheidung über Betriebsaufnahme bei Tönnies offen

Über die Wiederaufnahme der Produktion am Hauptstandort des Fleischproduzenten Tönnies ist noch keine Entscheidung gefallen. Für eine Gesamtbewertung sei es noch zu früh, sagte die Detmolder Regierungspräsidentin Judith Pirscher (FDP) nach Beratungen über ein Hygienekonzept des Branchenführers am Donnerstag in Gütersloh. Nach einem Corona-Ausbruch war das Werk in Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh geschlossen worden. Wann die Produktion anlaufen könne, sei noch unklar. „Wir haben alle ein großes gemeinsames Ziel: Sicherheit vor Schnelligkeit“.

In dem rund vierstündigen Arbeitstreffen sei vereinbart worden, Techniker auf das Betriebsgelände zu schicken, sagte Pirscher. Sie sollten „verschiedene Maßnahmen zum vorbereitenden Infektionsschutz montieren“. Details wurden nicht bekannt.

Ein Tönnies-Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, man habe ein erweitertes Hygienekonzept vorgelegt, auf dessen Grundlage die Behörden kurzfristig eine Endbewertung vornehmen könnten. „Behörden und Unternehmen haben beide festgehalten, alles zu tun, um den Betrieb stufenweise wieder ans Laufen zu bekommen.“ Erster konkreter Beschluss laut Firmensprecher: Es sei festgehalten worden, „dass die Bereiche Arbeitsschutz und Technik ab sofort wieder ihre Arbeit aufnehmen“.

15.40 Uhr: 1,3 Millionen neue Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in USA

 Die Coronavirus-Pandemie hat in den USA weiter erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. In der Woche bis einschließlich 4. Juli stellten 1,3 Millionen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe,

Die Neuanträge spiegeln die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts wider. Deren anhaltend hohe Zahl zeigt, dass sich die größte Volkswirtschaft der Welt trotz Lockerungen der Corona-Auflagen immer noch in einer schweren Krise befindet. Einige Bundesstaaten im Süden und Westen des Landes haben wegen rasant steigender Corona-Infektionszahlen erneut Beschränkungen für Bars, Fitnesszentren und andere Geschäfte erlassen. Die Lage in Staaten wie Florida, Texas, Arizona und Kalifornien dürfte sich daher negativ auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt haben.

14.20 Uhr: Neue Regeln und Zeiten für Krankenbesuche

Ab kommenden Montag, 13. Juli, gibt es eine neue Besucherregelung in den Häusern des Medizin Campus Bodensee (MCB). Wie das Klinikum mitteilt, macht die aktuelle Corona-Verordnung des Sozialministeriums Baden-Württemberg dies nötig.

Stationäre Patienten des Klinikums Friedrichshafen und der Klinik Tettnang dürfen pro Tag Besuch von einer Person bekommen. Besuche sind ab Montag, 13. Juli, ausschließlich zwischen 15 bis 18 Uhr erlaubt.

Außerhalb dieser Besuchszeiten dürfen aber auch Besucher ins MCB, für die eine Ausnahme gilt. 

13.25 Uhr: Corona-Bürgschaften für kleine Südwestunternehmen kommen

Vom kommenden Mittwoch an können Firmen mit bis zu zehn Beschäftigten sowie Soloselbstständige Sofortbürgschaften des Landes beantragen, um die Corona-Krise zu bewältigen. Das hat der Wirtschaftsausschuss im Landtag beschlossen. „Die Corona-Krise hat teilweise verheerende Folgen für die Unternehmen im Land. Insbesondere die kleinen Betriebe sind sehr stark beeinträchtigt und durch fehlende Liquidität in ihrer Existenz bedroht“, begründete Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) die Maßnahme.

Das Land ergänzt mit den Sofortbürgschaften die Bundeshilfen, die nur für Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten in Frage kommen. 

12.44 Uhr: Heavy-Metal-Festival als Livestream statt in Wacken

Als Ersatz für das coronabedingt in diesem Sommer abgesagte Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken planen die Veranstalter ein Online-Event. „Das gesamte Team hat in den letzten Wochen und Monaten mit viel Ehrgeiz und Motivation an der Umsetzung des neuen Konzepts zu Wacken World Wide gearbeitet, um ein beispielloses Gesamtpaket auf die Beine zu stellen“, sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen.
 
Das Digitalfestival findet demnach vom 29. Juli bis 1. August statt. Es soll dann kostenlos auf der Webseite wacken-world-wide.com sowie bei MagentaMusik 360 und auf MagentaTV zu sehen sein.

12.12 Uhr: Württembergischer Landessportbund bestätigt große Nachfrage bei Soforthilfe für Vereine

Die württembergischen Sportvereine fragen die finanziellen Hilfen des Landes in der Corona-Krise stark nach. Der Württembergische Landessportbund (WLSB) teilte nun mit, dass er in den ersten zwei Wochen bereits mehr als 1,1 Millionen Euro an Liquiditätszuschüssen an seine Mitgliedsvereine ausgezahlt habe. Beim WLSB seien bis Mittwoch 119 Anträge eingegangen. Er gehe davon aus, dass die Nachfrage auch in den kommenden Wochen konstant hoch bleiben werde, erklärte WLSB-Präsident Andreas Felchle.
 
Das Geld stammt aus dem Programm „Soforthilfe Sport“ der baden-württembergischen Landesregierung, mit dem finanzielle Einbußen als Folge der Corona-Pandemie abgefedert werden sollen. Das Land stellt insgesamt 11,6 Millionen Euro für die Vereine und die Sportverbände in Württemberg sowie im Gebiet des Badischen Sportbunds Nord und des Badischen Sportbunds Freiburg in Südbaden zur Verfügung.

11.50 Uhr: Inlandstourismus bricht in Krise den dritten Monat in Folge ein

Die Corona-Krise hat auch im Mai die Geschäfte der Hoteliers in Deutschland gelähmt. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland brach im Vergleich zum Vorjahresmonat um 74,8 Prozent ein, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Demnach gab es nur noch 11,2 Millionen Übernachtungen in Hotels, Pensionen und anderen Beherbergungsbetrieben.
 
Besonders deutlich war der Einbruch bei Reisenden aus dem Ausland (minus 90,9 Prozent). Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland stürzte um 71,5 Prozent auf 10,5 Millionen ab. Seit Mitte März galt in Deutschland wegen der Pandemie ein Übernachtungsverbot für privatreisende Gäste. Das Verbot wurde je nach Bundesland ab Mitte bis Ende Mai aufgehoben.

10.55 Uhr: Viele Unternehmen planen nach Corona mit mehr Homeoffice

Das Homeoffice dürfte einer Studie zufolge auch über das Ende der Corona-Zeit hinaus an Bedeutung gewinnen und in vielen Unternehmen neue Normalität werden. Forscher des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und der Deutschen Gesellschaft für Personalführung haben für ein Lagebild die Stimmung in rund 500 Unternehmen abgefragt.
 
Ergebnis: Fast die Hälfte (42 Prozent) hat schon beschlossen, die Möglichkeiten, von zu Hause aus zu arbeiten, nach der Corona-Krise noch auszuweiten. Ein ebenso großer Anteil ist zwar noch unentschlossen, zurück zu weniger Homeoffice will aber kaum ein Unternehmen, heißt es in der Studie.

9.50 Uhr: Zahl der täglichen Corona-Infektionen in Mexiko erreicht neuen Höchststand

In Mexiko hat die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen einen neuen Rekordstand erreicht. In den vergangenen 24 Stunden seien 6995 neue Fälle registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium in Mexiko-Stadt mit. Die Gesamtzahl der Infizierten stieg damit auf 275.003, die Zahl Todesopfer in dem lateinamerikanischen Land beträgt 32.796. Damit ist Mexiko weltweit das am fünftstärksten von der Pandemie betroffene Land.

9 Uhr: Ortspolizeibehörde Waldshut-Tiengen: Bei Corona-Verstößen in Lokalen droht künftig Bußgeld

Ab der kommenden Woche müssen Gastronomiebetriebe in Waldshut-Tiengen, die sich bei der Bewirtung von Gästen nicht an die Vorschriften zum Corona-Infektionsschutz halten, mit Bußgeldern rechnen. Dies erklärte auf Anfrage dieser Zeitung Jürgen Wiener, Leiter der Ortspolizeibehörde bei der Stadtverwaltung. Bedienungen ohne Mund-Nasen-Schutz, keine Erhebung von Kontaktdaten der Gäste, Tische zu nahe beieinander: Lokale in Waldshut-Tiengen müssen hier nun künftig mit Bußgeldern rechnen.
Das Contact-Tracing ist auch in Bars oder Restaurants immer präsent: Besucher müssen jeweils ihre Kontaktdaten angeben.
Das Contact-Tracing ist auch in Bars oder Restaurants immer präsent: Besucher müssen jeweils ihre Kontaktdaten angeben. | Bild: Roland Gerard

8.46 Uhr: Merkel und Rutte beraten über EU-Wiederaufbaufonds in Corona-Pandemie

Kanzlerin Angela Merkel berät an diesem Donnerstagabend mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte über die Umsetzung des umstrittenen geplanten EU-Wiederaufbaufonds in der Corona-Pandemie. Regierungssprecher Steffen Seibert zufolge geht es bei dem Abendessen um die Prioritäten der bis Ende der Jahres dauernden deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Im Mittelpunkt dürfte die Vorbereitung des am 17. und 18. Juli anstehenden EU-Sondergipfels zum Kampf gegen die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie stehen. Rutte ist erster Auslandsgast Merkels im Kanzleramt seit Beginn der Hochphase der Pandemie.

8.09 Uhr: Tokio verzeichnet höchste Tageszahl an Coronafällen seit Ausbruch

Japans Hauptstadt Tokio hat den höchsten Wert an Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden seit Ausbruch der Pandemie gemeldet. Die Stadtregierung bestätigte 224 neue Infektionsfälle, wie der Fernsehsender NHK berichtete. Die Zahl der Infizierten war seit der Aufhebung des landesweiten Corona-Notstandes am 25. Mai wieder gestiegen. Japan hatte den Notstand aufgehoben, da die Krise so gut wie unter Kontrolle gebracht worden sei, hieß es damals. Die wieder steigende Zahl der Neuinfektionen schürt die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle.

7.31 Uhr: Corona-Infektionszahlen in Oklahoma seit Trump-Auftritt deutlich gestiegen

Rund zweieinhalb Wochen nach der umstrittenen Wahlkampfkundgebung von US-Präsident Donald Trump in Tulsa im Bundesstaat Oklahoma ist in der Stadt eine deutlich erhöhte Rate von Neuinfektionen mit dem Coronavirus festgestellt worden. Wie die örtliche Gesundheitsbehörde mitteilte, wurde zuletzt eine Zunahme der Infektionsfälle um 266 binnen 24 Stunden verzeichnet. Bereits an den beiden Vortagen waren es jeweils mehr als 200 neue Fälle gewesen.
 
Der Leiter der kommunalen Gesundheitsdienste, Bruce Dart, wollte zwar nicht explizit einen Zusammenhang zwischen den gestiegenen Infektionsraten und Trumps Wahlkampfauftritt am 20. Juni herstellen. Er nannte es jedoch „mehr als wahrscheinlich“, dass der Anstieg der Zahlen mit „mehreren Großereignissen vor etwas mehr als zwei Wochen“ in Verbindung stehe.
Trump-Fans am 20. Juni in Tulsa, Oklahoma.
Trump-Fans am 20. Juni in Tulsa, Oklahoma. | Bild: NICHOLAS KAMM (AFP)

7.07 Uhr: 442 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge 442 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 197.783 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Donnerstagmorgen meldete.
 
In Deutschland starben nach RKI-Angaben 9048 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 12 im Vergleich zum Vortag. Bis Donnerstagmorgen hatten etwa 183.600 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen, bei 0,70 (Vortag: 0,81). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas weniger als einen weiteren Menschen ansteckt.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 8. Juli:

22.50 Uhr: Ryanair und Flugbegleiter einigen sich auf Gehaltskürzungen
- Maßnahme soll in Corona-Krise Stellen in Großbritannien sichern

Die schwer von der Corona-Krise getroffene irische Billigfluggesellschaft Ryanair hat sich mit dem Kabinenpersonal auf eine Kürzung der Gehälter um bis zu zehn Prozent geeinigt. Mit der Maßnahme sollen die Stellen aller Flugbegleiter in Großbritannien gesichert werden, wie die Gewerkschaft Unite am Mittwoch mitteilte.

„Unite stand einer Reihe unglaublich schwieriger Herausforderungen im Luftfahrtsektor gegenüber“, erklärte die stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende Diana Holland. „Die Vereinbarung mit Ryanair zeigt, dass der Konzern einen konstruktiveren und weniger schädlichen Ansatz im Umgang mit den Problemen gewählt hat als viele seiner Wettbewerber“, fügte sie hinzu.

Die Vereinbarung sieht eine Gehaltsreduzierung für das in Großbritannien angestellte Kabinenpersonal von bis zu zehn Prozent über einen Zeitraum von vier Jahren vor. Ein ähnliches Abkommen hatte der irische Billigflieger bereits mit der Pilotengewerkschaft Balpa erzielt.

Im Mai hatte Ryanair Pläne zum Abbau von 3000 Stellen bekanntgegeben. Zur Begründung nannte das Unternehmen die massiven Einbrüche im Fluggeschäft durch die Corona-Pandemie. Nach Angaben von Ryanair ging die Zahl der Passagiere im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 97 Prozent zurück. Ryanair beschäftigt weltweit 18.000 Mitarbeiter.

21.20 Uhr: Spahn: Maskenpflicht „lieber drei Wochen zu spät“ aufheben

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat erneut vor zu frühen Lockerungen beim Tragen von Alltagsmasken in der Corona-Krise gewarnt. Um das Risiko zu reduzieren, gebe es in bestimmten Situationen eine Maskenpflicht, sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend in Berlin bei einer Online-Diskussion. Dafür gelte aus seiner Sicht: „Lieber drei Wochen zu spät aufgehoben als drei Wochen zu früh.“ Masken zu tragen sei nicht immer angenehm, es sei aber im Vergleich zu anderen Beschränkungen ein „relatives mildes Mittel“. Wichtig sei dies vor allem, wenn Abstände nicht einzuhalten seien wie etwa im öffentlichen Nahverkehr oder beim Einkaufen.

Spahn rief mit Blick auf Herbst und Winter allgemein dazu auf, sich gegen Grippe impfen zu lassen - dies soll auch einem Zusammentreffen mit einem möglichen Wiederanstieg von Corona-Infektionen vorbeugen. In Praxen werde es dann erneut darauf ankommen, Patienten mit Erkältungssymptomen vom regulären Betrieb trennen zu können, erklärte Spahn. Bei der Versorgung mit Schutzmasken sei er optimistisch, dass es in den nächsten Monaten nicht erneut zu Engpässen kommen werde. Spahn wies erneut Spekulationen über eine mögliche Corona-Impfpflicht zurück, falls demnächst ein Impfstoff vorhanden sein sollte.

19.40 Uhr: Kärnten: Maskenpflicht in Touri-Hotspots 

Das auch bei deutschen Urlaubern beliebte österreichische Bundesland Kärnten verhängt eine abendliche Maskenpflicht in Tourismus-Hotspots. An stark besuchten Orten wie Velden oder dem Wörthersee soll im öffentlichen Raum jede Nacht von 21.00 Uhr bis 2.00 Uhr ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

Die Verordnung wird noch ausgearbeitet und soll am Freitag in Kraft treten, wie die Landesregierung  ankündigte. "Velden soll nicht zum Sommer-Ischgl werden", sagte Tourismus-Landesminister Sebastian Schuschnig (ÖVP) gegenüber Medien.

Das für seine Seen bekannte Bundesland mit rund 560 000 Einwohnern und aktuell nur 14 Corona-Fällen verzeichnet seit Mai wieder einen zunehmenden Touristenandrang. Seit Wochen gibt es Sorgen über damit einhergehende Gesundheitsrisiken. Appelle hätten nicht ausgereicht, um Ansammlungen ohne Abstands- und Hygienemaßnahmen zu verhindern, sagte Schuschnig. Sowohl die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden als auch die Vertreter der Gastronomie stünden hinter dem Plan.

18.45 Uhr: Abstände in den Strandbädern zwischen Hagnau und Sipplingen werden weitgehend gewahrt

Drangvolle Enge trotz Corona-Vorschriften in den Strandbädern zwischen Hagnau und Sipplingen? Bislang gibt es von offizieller Seite hier so gut wie keine Meldungen über Verstöße. Aus der Luft betrachtet, sieht es sogar nach luftiger Belegung aus. Allerdings zeigt sich auch, dass manche Gemeinde mit der Kontrolle an ihre Grenzen stößt. Hier sehen Sie die Bilder von Jean-Paul Mende aus der Luft.
Samstag, 4. Juli, Spätnachmittag: Ostbad in Überlingen
Samstag, 4. Juli, Spätnachmittag: Ostbad in Überlingen | Bild: Jean-Paul Mende

18.30 Uhr: Mehr als drei Millionen bestätigte Coronavirus-Fälle in den USA

In den USA hat die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen die symbolische Schwelle von drei Millionen überschritten. Das sagte Vizepräsident Mike Pence nun in Washington. Bislang seien mehr als 39 Millionen US-Bürger auf das neuartige Coronavirus getestet worden. In mehr als drei Millionen Fällen sei der Test positiv ausgefallen.
 
Laut der Website der Johns-Hopkins-Universität zum Coronavirus wurden bis Mittwochmittag (Ortszeit) knapp 3,01 Millionen Fälle registriert - die mit großem Abstand höchste Zahl weltweit. Demnach starben in den USA bereits mehr als 131.500 Menschen an den Folgen von Covid-19. Auch das ist ein trauriger weltweiter Rekord.

17.50 Uhr: 52 neue Corona-Infektionen bei uns im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35.952 gestiegen. Das waren 52 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium heute in Stuttgart mitteilte. Etwa 33.575 Menschen gelten als genesen. Der Behörde meldete einen weiteren Todesfall in Zusammenhang mit dem Virus.
 
Die Zahl der Corona-Toten stieg damit auf 1838. Derzeit seien geschätzt noch 539 Menschen im Land mit dem Virus infiziert, hieß es. Das sind genauso viele wie am Vortag. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,76 angegeben.

16.40 Uhr: Im neuen Schuljahr fällt das Abstandsgebot in den Schulen

Nach den Sommerferien sollen die Schüler in Baden-Württemberg wieder regulär unterrichtet werden - und zwar ohne Abstandsregeln. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) stellte heute in Stuttgart ihren Plan für den „Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“ ab September vor. Das Abstandsgebot soll - wie bereits jetzt an Grundschulen und Kitas - dann auch an den weiterführenden Schulen entfallen.
 
Der Unterricht soll sich aber soweit möglich auf die reguläre Klasse oder Lerngruppe beschränken. Mehrtägige außerschulische Veranstaltungen werden noch nicht erlaubt. Die grün-schwarze Landesregierung erwägt zudem eine Maskenpflicht für ältere Schüler, um mögliche Corona-Ansteckungen zu verhindern.

16.00 Uhr: Land unterstützt Vereine in Krise mit 15 Millionen Euro

Das Land Baden-Württemberg unterstützt Vereine und Organisationen, die durch die Corona-Krise in Not geraten sind, insgesamt mit bis zu 15 Millionen Euro. Wie das Sozialministerium mitteilte, gibt es pro Verein einmalig maximal 12.000 Euro, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Die Finanzhilfen sollen von August an ausgezahlt werden und an Organisationen fließen, die bislang keine andere finanzielle Unterstützung bekommen haben.

Das Programm steht ehrenamtlich getragenen, gemeinnützigen Vereinen offen. Soziale Organisationen wie Tafelvereine oder Migrantenorganisationen werden bevorzugt.

Mit den Fördergeldern sollen die Vereine entgangene Einnahmen wie Eintrittsgelder oder Veranstaltungserlöse ausgleichen können.

14.35 Uhr: 40 Kinder in Friedrichshafen mit Fieber: Nun liegen die Corona-Testergebnisse vor

40 Kinder des Friedrichshafener Kindergartens St. Columban wurden am Montag mit Fieber krank gemeldet. Das Gesundheitsamt sah keinen Grund, Corona-Tests bei den Kindern durchzuführen, sondern vermutete eine Erkältungswelle.

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Sieben Kinder und drei Erzieherinnen haben sich daraufhin freiwillig beim Hausarzt auf das Coronavirus testen lassen. Die Ergebnisse liegen nun vor. 

„Alle uns bereits vorliegenden Ergebnisse sind negativ. Vermutlich haben sich die Kinder wirklich einfach nur erkältet“, sagt Weiß gegenüber dem SÜDKURIER.  „Wir können den Kindergarten wie geplant am Donnerstag wieder öffnen.“

13.00 Uhr: Messe Friedrichshafen rechnet mit Millionen-Schaden wegen Corona

26 Veranstaltungen musste die Messe Friedrichshafen wegen der Corona-Krise in den vergangenen Monaten absagen - das Unternehmen rechnet daher für 2020 mit einem Millionenschaden. Genau beziffern könne man die Einbußen derzeit noch nicht, sagte Geschäftsführer Klaus Wellmann. Der maximale Schaden für den Fall, dass in diesem Jahr gar keine Schauen mehr stattfinden könnten, liege bei 15 Millionen Euro. Derzeit sei man allerdings optimistisch, dass es ab Herbst wieder weitergehe.

Laut Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg sind ab September wieder Messen möglich - allerdings unter Auflagen. Die nächste große Schau am Bodensee - und nach Messe-Angaben auch eine der ersten im Land - ist Mitte September die Interboot, zu der im vergangenen Jahr mehr als 80.000 Besucher kamen. 

11.14 Uhr: Die Mooser Wasserprozession findet im kleinen Rahmen statt. Publikum ist nicht erwünscht

Die Mooser Wasserprozession findet aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie gewohnt statt. Lediglich ein Boot mit dem Mooser Gemeinderat, dem Kirchengemeinderat und ein paar Mooser Bürgern wird am 20. Juli über den See fahren. Eine Prozession gibt es nicht, es spielt keine Musik auf dem See, die Gruppe geht direkt in das Münster zum Mooser Hochamt. Publikum ist dabei nicht erwünscht.

10.38 Uhr: EU-Kommission genehmigt deutschen Rettungsschirm für Unternehmen

Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission haben den von der Bundesregierung eingerichteten Rettungsschirm für Unternehmen genehmigt. Sie gelangten zu dem Schluss, dass der mit einem Budget von 600 Milliarden Euro ausgestattete Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) mit den in der Corona-Krise gelockerten EU-Regeln im Einklang steht, wie die Brüsseler Behörde am Mittwoch mitteilte.

10.05 Uhr: USA melden Rekord von rund 60.000 neuen Corona-Fällen

Mit rund 60.000 Corona-Infektionen binnen 24 Stunden haben die USA einen Höchststand bei den Neu-Ansteckungen erreicht. Das geht aus Zahlen hervor, die die Johns-Hopkins-Universität am Mittwochmorgen veröffentlichte. Den zuvor höchsten Wert verzeichnete Johns-Hopkins mit gut 54.000 Fällen am vergangenen Donnerstag.

Insgesamt zählt das Land demnach mehr als 2,996 Millionen Fälle (Stand: 8.7.; 9.57 Uhr). Mehr als 131.000 Menschen starben an oder im Zusammenhang mit dem Virus.

9.20 Uhr: Post will Mitarbeitern 300 Euro Bonus zahlen

Die Mitarbeiter der Deutschen Post weltweit sollen einen Bonus von 300 Euro bekommen. „Wir wissen genau, wer in diesen Zeiten einen hervorragenden Job gemacht hat“, sagte Vorstandschef Frank Appel am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. Zuvor war ein solcher Bonus vonseiten einer kleineren Gewerkschaft vorgeschlagen worden - der Post-Chef stritt jedoch ab, mit der Maßnahme auf diesen Vorstoß reagiert zu haben. Insgesamt veranschlagt das Unternehmen dafür rund 200 Millionen Euro. Ausgenommen von der Zahlung sind Führungskräfte.

Trotz eines insgesamt positiven Verlaufs des zweiten Quartals schloss Appel Entlassungen nicht vollständig aus. Wenn es Kunden aufgrund der Corona-Krise schlecht gehe, habe das Auswirkungen auf die Post als Dienstleister.

8.44 Uhr: Infektions-Kennziffer im Kreis Gütersloh sinkt weiter

Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner im Kreis Gütersloh ist weiter gesunken und nähert sich den Werten anderer Regionen an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz mittlerweile bei 28,6. Als Grenzwert für neuerliche Einschränkungen des öffentlichen Lebens gilt der Wert 50. Am Vortag lag diese Infektions-Kennziffer noch bei 35,4. Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs beim Fleischbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück lag der Wert bei 270,2.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 7. Juli:

22.00 Uhr: WHO: Ausmaß von Luftübertragung von Coronaviren noch unklar

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sehr zurückhaltend auf einen Vorstoß von Experten reagiert, die das Übertragungsrisiko des Coronavirus in der Luft für unterschätzt halten. Die WHO sei aufgeschlossen gegenüber neuen Datenlagen in diesem Feld, müsse aber sehr behutsam vorgehen, bevor sie Schlüsse ziehe, sagte die WHO-Expertin Benedetta Allegranzi auf einer Pressekonferenz am Dienstagabend in Genf.

Es gebe nichts zu rütteln an den bestehenden Empfehlungen, die Abstand vorsehen sowie das Tragen von Masken, wenn dieser nicht einzuhalten sei. Die Organisation sichtet laut Chefwissenschaftlerin Soumya Swaminathan im Durchschnitt täglich 500 Publikationen unterschiedlicher Qualität.

Rund 240 Wissenschaftler, darunter auch Ingenieure, hatten Anfang der Woche ein Schreiben in einer Fachzeitschrift veröffentlicht. Sie werfen darin Gesundheitsbehörden, darunter der WHO, vor, in ihren Empfehlungen das Ansteckungsrisiko durch kleinste Teilchen, sogenannte Aerosole, in der Luft zu vernachlässigen. „Wir sollten genauso viel Betonung auf Masken und Belüftung legen wie auf das Händewaschen“, sagte eine beteiligte Forscherin, die Aerosol-Expertin Linsey Marr, der „New York Times“. „Soweit wir das beurteilen können, ist das genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger.“

Studien ließen kaum Zweifel daran, so schreiben die Wissenschaftler weiter, dass Sars-CoV-2 sich genauso wie bereits erforschte verwandte Viren durch Atmen und Sprechen in winzigsten Tröpfchen in der Luft verteile. Besonders volle, unzureichend durchlüftete Räume, in denen Menschen sich lange aufhalten, seien demnach ein Risiko. Die Übertragung über Aerosole sei die einzige Erklärung für mehrere Ausbrüche, bei denen einzelne Infizierte viele Menschen ansteckten - teils trotz Einhaltung der Hygieneregeln, die die Ansteckung durch größere Tröpfchen oder im direkten Kontakt verhindern sollten.

Die Experten empfehlen deshalb neben der Vermeidung von hoher Menschendichte, etwa in öffentlichen Gebäuden, Schulen, Arbeitsplätzen oder Krankenhäusern vor allem auf Durchlüftung mit frischer Außenluft zu achten. Auch hocheffiziente Luftfilter oder UV-Lampen, die Erreger abtöten, sollten genutzt werden.

21.25 Uhr: USA vollziehen Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation

Trump hat es längst angekündigt, jetzt ist es offiziell: Die USA kehren der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitten in der Corona-Pandemie den Rücken. Damit hat die USA ihren Austritt aus der WHO vollzogen.

Die Entscheidung von Trump, die Zusammenarbeit mitten in der Pandemie zu beenden, hatte weltweit Kritik ausgelöst. Trump macht der WHO schwere Vorwürfe im Umgang mit der Pandemie: Er beschuldigt die UN-Sonderorganisation, zu spät über die Gefahr des Coronavirus informiert zu haben und unter der Kontrolle der Regierung in Peking zu stehen.

19.55 Uhr: 28 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35 900 gestiegen. Das waren 28 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Dienstag in Stuttgart mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Etwa 33 542 Menschen gelten als genesen.

Der Behörde wurde erneut kein weiterer Todesfall in Zusammenhang mit dem Virus gemeldet - die Zahl lag damit weiterhin bei 1837. Derzeit seien geschätzt noch 521 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert, hieß es. Das sind genauso viele wie am Vortag.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,70 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

19.15 Uhr: UN: Corona-Krise vernichtet weltweit jahrzehntelangen Fortschritt

Es ist der umfassendste Vertrag, den sich die Menschheit je gegeben hat: Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen beschreiben, wie die Welt Armut, Klimakrise und Bildungsungerechtigkeit bekämpfen will. Der jährliche Fortschrittsbericht gerät wegen Corona düster.

Bereits Ende des vergangenen Jahres habe die Menschheit beim Erreichen der bis 2030 definierten UN-Nachhaltigkeitsziele hinterhergehangen, erklärten die Vereinten Nationen am Dienstag. „Wegen Covid-19 bedroht nun eine nie gesehene Gesundheits-, Wirtschafts- und Gesellschaftskrise Leben und Existenzgrundlagen, was das Erreichen der Ziele noch mehr zur Herausforderung macht“, sagte UN-Generalsekretär António Guterres am Dienstag.  

Unter anderem würden voraussichtlich 71 Millionen Menschen in diesem Jahr wieder in Armut zurückfallen, heißt es in der neuesten Ausgabe des jährlichen UN-Berichts zu den 17 Nachhaltigkeitszielen, die sich die Weltgemeinschaft 2015 gegeben hatte. Es wäre der erste Anstieg seit 1998. Auch bei der Kinderarbeit könnte es erstmals seit Jahrzehnten wieder einen Anstieg geben. Die UN sagen zudem weltweit Hunderttausende Tote durch Probleme bei Gesundheits- und Impfversorgung voraus. Überproportional oft seien weltweit Arme, Menschen mit Behinderungen und häufig auch Frauen von der Corona-Krise betroffen.

Mehr als eine Milliarde Menschen in Slums würden die Krise wegen fehlenden Wasseranschlüssen daheim, wegen geteilter Toiletten und überfülltem öffentlichen Verkehrsmitteln besonders spüren. Schulschließungen hätten 90 Prozent aller Schüler weltweit betroffen, rund 1,57 Milliarden Kinder und Jugendliche. 370 Millionen davon haben deshalb auch für sie lebensnotwendiges Schulessen verpasst.

Der Bericht würdigte aber auch die bis Ende 2019 erreichten Fortschritte bei der Gesundheit von Müttern und Kindern, beim verbesserten Zugang zu Elektrizität und beim Frauenanteil in Regierungen weltweit. Diesen Fortschritten stünden aber wachsende Unsicherheiten in der Nahrungsversorgung, Verschlechterungen bei Natur und Umwelt und hartnäckige Ungleichheit in vielen Gesellschaften gegenüber.

17.40 Uhr: Brasiliens Präsident Bolsonaro mit Coronavirus infiziert

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte der Staatschef am Dienstag nach einem positiven Test in einem Militärkrankenhaus in der Hauptstadt Brasília mit. Medienberichten zufolge hatte der Staatschef zuvor Symptome gezeigt: Er habe Fieber und Gliederschmerzen gehabt. Am Montag trug er entgegen seiner Gewohnheit eine Maske und riet einem Anhänger, sich ihm nicht zu nähern. In einem TV-Interview sagte der Staatschef, er sei aber bei bester Gesundheit und weise keine schweren Symptome auf.

Brasilien ist neben den USA derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas 1,6 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 64.867 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher liegen, da in Brasilien nur recht wenig getestet wird.

17.00 Uhr: Drei Corona-Fälle in Center-Parcs-Ferienanlage im Allgäu

In einer Allgäuer Ferienanlage ist bei drei Menschen das Coronavirus nachgewiesen worden. Bei den drei Infizierten handelt es sich um Mitarbeiter aus dem Gastronomie-Bereich. Das teilte eine Sprecherin der Center-Parcs-Anlage in Leutkirch am Dienstag mit. Bereits in der vergangenen Woche hatten die drei positiven Befunde vorgelegen. Nach Angaben des Landratsamts Ravensburg wurden 120 Kontaktpersonen ermittelt, vorsorglich in Quarantäne geschickt und getestet. Ob es sich bei ihnen ebenfalls um Mitarbeiter oder auch um Gäste handelt, war nicht bekannt. Die bisher ausgewerteten Ergebnisse fielen negativ aus. Vorzeitige Abreisen von Gästen aus der Anlage hat es wegen der Corona-Fälle den Betreibern zufolge nicht gegeben.

15.50 Uhr: DLRG befürchtet wegen Corona-Krise in diesem Sommer mehr Badeunfälle

Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) befürchtet wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr mehr Badeunfälle in Deutschland. „Es zieht in diesem Sommer mehr Menschen an heimische Gewässer, da viele nicht in den Urlaub fliegen“, sagte DLRG-Sprecher Achim Wiese.  Es sei ein generelles Problem, dass Menschen an unbewachten Gewässern baden gehen, wo es keine Rettungsschwimmer gebe, sagte Wiese.

Etwa 80 Prozent aller jährlichen Ertrinkungsfälle in Deutschland passieren dort, wo es keine Aufsicht gebe. „Wegen Corona könnte das mehr werden“, sagte der DLRG-Sprecher.  Zu befürchten sei, dass es die Menschen auch wegen der Corona-Auflagen in den Freibädern vermehrt an die Flüsse ziehe, wo es in diesem Jahr bereits mehrere tödliche Badeunfälle gab.

14.30 Uhr: Regelmäßige Corona-Tests in großen Schlachtbetrieben

Mitarbeiter von größeren Schlachtbetrieben in ganz Baden-Württemberg sollen regelmäßig auf das Coronavirus getestet werden. Das kündigte Agrarminister Peter Hauk (CDU) an. Nach einer neuen Verordnung der Landesregierung werde es Reihentestungen geben in allen Betrieben mit über 100 Beschäftigten im Schlacht- und Zerlegebereich. Man wolle dabei die gesamte Belegschaft in größeren Betrieben zweimal die Woche testen lassen. Das werde wohl fünf bis sechs Großbetriebe betreffen. Die Reihentests gelten nicht für die kleinen Metzger und die kleinen Schlachthöfe, sagte Hauk.

13.50 Uhr: Baden-Württemberg prüft Maskenpflicht für ältere Schüler in den Schulen

Die grün-schwarze Landesregierung prüft eine Maskenpflicht für ältere Schüler in den Schulen. Man diskutiere darüber, ob so eine Pflicht sinnvoll sei und wie sie umgesetzt werden könnte, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann heute in Stuttgart. Die Wissenschaft rate dazu, dass die Schüler in ihren Gruppen zusammenblieben. „Das ist aber bei unserem Kurssystem der Oberstufe nicht möglich. Also wird man da, denke ich, dann doch über die Maske reden müssen.“

Kretschmann erklärte dies mit Blick darauf, dass alle Schüler nach den Sommerferien möglichst wieder regulär in den Schulen unterrichtet werden sollen, soweit dies unter den Bedingungen der Corona-Pandemie möglich ist.

13.00 Uhr: Bayern erlaubt etwas größere Versammlungen, Kneipen müssen zu bleiben

In Bayern sind von diesem Mittwoch (8. Juli) an wieder etwas größere private Veranstaltungen und Familienfeiern erlaubt. Bars und Kneipen müssen dagegen auch weiterhin geschlossen bleiben. 

Private Veranstaltungen, Parteiversammlungen, Hochzeiten, Geburtstagsfeiern und ähnliches dürfen demnach nun mit doppelt so vielen Teilnehmern stattfinden wie bisher: also mit bis zu 100 Personen in geschlossenen Räumen und mit bis zu 200 Personen im Freien. Auch Schulabschlussfeiern können in dieser Größenordnung stattfinden.

Freizeiteinrichtungen dürfen auch in Innenbereichen öffnen. Das gilt auch für Zoos und botanische Gärten. Wettkämpfe in kontaktfreien Sportarten können nun auch wieder in geschlossenen Räumen durchgeführt werden. Und: Auch das Training mit Körperkontakt ist zugelassen, wenn in festen Gruppen trainiert wird.

11.02 Uhr: Das Blumberger Street-Art-Festival findet doch statt

Auf dem Blumberger Marktplatz würde diese Woche eigentlich bereits ein großes 3D-Bild entstehen, ein plakativer Farbtupfer als Einladung für das Blumberger Street-Art-Festival. Doch das Festival mit Künstlern aus der ganzen Welt, das der Verein Blumberg Gewerbevereint und die Stadt Blumberg immer am zweiten Juli-Wochenende organisieren, musste dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie leider abgesagt werden. Eine Idee soll das nun ändern:

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10.06 Uhr: EU-Kommission: Wirtschaft bricht noch stärker ein als erwartet

Die Rezession wegen der Corona-Pandemie wird nach der neuesten Prognose der EU-Kommission in diesem Jahr noch stärker ausfallen als angenommen. Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone könnte demnach 2020 um 8,7 Prozent einbrechen, zuvor lag die Prognose bei minus 7,7 Prozent, wie die Brüsseler Behörde am Dienstag mitteilte.

8.37 Uhr: Schweizer Masken bei Tüv zunächst durchgefallen

Atemschutzmasken „made in Switzerland“ sind bei einer ersten Prüfung des Tüv Nord durchgefallen. Es sei kein formaler, sondern ein technischer Grund gewesen, sagte der Leiter des Labors bei Tüv Nord, Dirk Grenschen, dem Schweizer Sender SRF in einem Beitrag, der am Dienstag ausgestrahlt wurde. Welche Mängel das Institut beanstandete, sagte er nicht. Es müssten Verbesserungen an der Maske vorgenommen werden.

Die Firma Flawa in Flawil 70 Kilometer östlich von Zürich hatte bereits über den Rückschlag informiert. Von rund 40 Prüfkriterien sei ein Punkt der Produktion moniert worden. Die Firma machte geltend, dass sie innerhalb kürzester Zeit ein neues Geschäftsfeld hätte aufbauen müssen. Verbessertes Material sei bereits eingereicht worden. Die Prüfung inklusive Bericht braucht nach Angaben von Grenschen etwa zwei Wochen.

8 Uhr: Scholz sieht deutsche Wirtschaft wieder im Aufwind

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sieht den Tiefpunkt des durch die Corona-Pandemie ausgelösten Konjunktureinbruchs in Deutschland überwunden. Nach seiner Einschätzung merke jeder inzwischen, dass sich „die wirtschaftlichen Zahlen langsam wieder verbessern“, sagte Scholz dem Nachrichtenportal „The Pioneer“ in am Dienstag veröffentlichten Interviewauszügen. „Der Wumms ist schon spürbar“, betonte der Minister. Es werde auch anerkannt, dass die Bundesregierung mit ihrem Konjunkturprogramm und zwei Nachtragshaushalten „so schnell so groß gehandelt habe“, hob Scholz hervor. Er verteidigte die Rekord-Neuverschuldung in diesem Jahr. Es sei wichtig gewesen, schnell und effizient auf die Corona-Krise zu reagieren und sich nicht „Stück für Stück an die Sache heranzutasten“. Ziel sei schließlich gewesen, den Trend zu drehen. Zum Konjunkturprogramm der Bundesregierung gehören die Absenkung der Mehrwertsteuer für ein halbes Jahr, Hilfen für Familien und Unternehmen sowie Unterstützung für Kommunen. Vorgesehen ist eine Neuverschuldung des Bundes in Höhe von 217,8 Milliarden Euro. Scholz hatte das Konjunkturpaket bei dessen Vorstellung als „Wumms“ für die deutsche Wirtschaft angepriesen.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 6. Juli:

21.20 Uhr: Drei Corona-Fälle in Allgäuer Ferienanlage

In einer Allgäuer Ferienanlage ist bei drei Menschen das Coronavirus nachgewiesen worden. Etwa 120 Kontaktpersonen seien bislang getestet worden, teilte das Landratsamt Ravensburg am Montagabend mit. Die bisher ausgewerteten Ergebnisse seien negativ ausgefallen. Daher sei nicht mit einem weiteren Corona-Ausbruch zu rechnen. Ob es sich bei den Betroffenen um Gäste oder Mitarbeiter der Anlage mit Ferienwohnungen in Leutkirch handelt, war zunächst nicht bekannt. Da werde nicht unterschieden, sagte eine Sprecherin. Die drei Personen seien Ende vergangener Woche positiv getestet worden.

Der Ferienpark Allgäu selbst war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Weitere Details zu den Infektionsfällen nannte das Landratsamt zunächst nicht.

20.18 Uhr: Broadway-Star verliert Kampf gegen Covid-19

Nach einem monatelangen Kampf gegen die Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus ist der Broadway-Schauspieler Nick Cordero am Sonntag im Alter von 41 Jahren in Los Angeles gestorben. „Ich kann es nicht glauben und es schmerzt überall“, schrieb seine Frau Amanda Kloots in einem Posting auf Instagram. Ihm war seit der Diagnose der Erkrankung an Covid-19 Ende März unter anderem das rechte Bein abgenommen worden und er hatte auf die Transplantation von zwei Lungen gehofft, 95 Tage lang lag er im Krankenhaus, wie seine Frau öffentlich machte. Prominente wie Zack Braff („Scrubs“, „Garden State“), Viola Davis („Fences“) und Lin-Manuel Miranda („Hamilton“) drückten in emotionalen Tweets ihr Beileid aus.

Der in Kanada geborene Cordero spielte unter anderem in „Rock of Ages“ und „Waitress“, für seine Rolle in „Bullets over Broadway“ war er 2014 für den Theaterpreis Tony nominiert. Er hinterlässt einen einjährigen Sohn. Eine seit April laufende Spendensammlung für die Familie kam bis Montagvormittag (Ortszeit) auf fast 800 000 Dollar.

19.00 Uhr: 55 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35.872 gestiegen. Das waren 55 mehr als am vergangenen Freitag, wie das Sozialministerium in Stuttgart mitteilte. 

Der Behörde wurde kein weiterer Todesfall in Zusammenhang mit dem Virus gemeldet - die Zahl lag damit weiterhin bei 1837. Derzeit seien geschätzt noch 521 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert, hieß es.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,77 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

18.15 Uhr: 40 Kinder mit Fieber - Kindergarten in Friedrichshafen bleibt zwei Tage geschlossen

 40 Kinder aus einem Kindergarten in Friedrichshafen sind von ihren Eltern an nur einem Tag wegen Fiebers krankgemeldet worden. Die Einrichtung wurde nach den Meldungen zunächst für die zwei folgenden Tage geschlossen, wie Ulrike Weiß vom katholischen Träger des Kindergartens mitteilte. Bereits in den vergangenen Tagen habe es vereinzelte Fieber-Erkrankungen unter den insgesamt 67 Kindern in dem Kindergarten gegeben. 

Bislang gibt es nach Angaben von Weiß keine Hinweise auf Corona-Infektionen. Fieber ist ein häufiges Symptom der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Am Donnerstag soll die Einrichtung wieder für diejenigen öffnen, die symptomfrei sind. Auch die Mitarbeiter sollen zunächst zu Hause bleiben, der Kindergarten soll in der Zwischenzeit gereinigt werden.

„Das sind sehr ungewöhnliche Zahlen. Das habe ich in 20 Jahren noch nie zuvor erlebt“, sagte Weiß. Das Landratsamt im Bodenseekreis prüft die Erkrankungen, nannte aber keine Details.

16.57 Uhr: Gesundheitsminister der Länder einigen sich - Maskenpflicht gilt weiterhin

Die 16 Gesundheitsminister der Länder haben sich darauf geeinigt, dass die Maskenpflicht auch im Einzelhandel wie bisher gelten soll. Es dürfe nicht der falsche Eindruck entstehen, die Pandemie wäre vorbei, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag nach einer Schalte der Ressortchefs mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aus Kreisen der Gesundheitsminister.

16.20 Uhr: Gericht hebt Corona-Einschränkungen im Kreis Gütersloh auf

Das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht hat die Corona-Beschränkungen für das öffentliche Leben im Kreis Gütersloh vorläufig außer Vollzug gesetzt. Das Land Nordrhein-Westfalen hätte nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies inzwischen eine differenziertere Regelung erlassen müssen - ein Lockdown für den ganzen Kreis sei nicht mehr verhältnismäßig, teilte das Gericht am Montag mit. Die Entscheidung ist rechtskräftig.

16.00 Uhr: Israel verschärft Corona-Beschränkungen

Nach einem deutlichen Anstieg von Corona-Neuinfektionen hat Israel am Montag die Beschränkungen zur Eindämmung des Virus verschärft. Das Kabinett um Ministerpräsident Benjamin Netanjahu entschied, dass Festhallen, Bars, Nachtclubs, öffentliche Schwimmbäder und Fitness-Studios bis auf weiteres schließen müssen.

Der Strand, Religionsschulen und Restaurants sollten dagegen geöffnet bleiben. In Restaurants sollen jedoch neue Einschränkungen gelten: Nur bis zu 20 Gäste dürfen drinnen und bis zu 30 draußen sitzen. In Gebetshäusern dürfen sich nur bis zu 19 Menschen versammeln. In Bussen soll die Zahl der Passagiere auf bis zu 20 beschränkt werden. Die Maßnahmen müssen noch vom Parlament gebilligt werden.

14.34 Uhr: Merkel: Tragen von Masken bleibt wichtiges und unverzichtbares Mittel

Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt die Abschaffung der coronabedingt eingeführten Maskenpflicht in Geschäften strikt ab. „Überall dort, wo im öffentlichen Leben der Mindestabstand nicht gewährleistet sein kann, sind Masken ein wichtiges und aus heutiger Sicht auch weiter unverzichtbares Mittel“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Dies sei nötig, „um die Infektionszahlen niedrig zu halten und um unsere Mitmenschen und uns selbst zu schützen“.

„Also: Ob im Bus, in der U-Bahn oder im Einzelhandel soll es bei der Pflicht bleiben, Masken zu tragen.“ Das sei gerade jetzt in der Sommerferienzeit wichtig, erklärte Seibert. „Auch Regionen, die womöglich jetzt sehr geringe Fallzahlen hatten, bekommen nun Zulauf aus anderen Teilen des Landes.“ Die neue Mobilität sei zu begrüßen. „Aber sie muss einhergehen mit der Beachtung der Regeln, die uns bisher in den vergangenen Monaten im Kampf gegen diese Pandemie so gut gedient haben, nämlich Abstand, Hygieneregeln und eben da, wo es nötig ist, Maskenpflicht.“

13.51 Uhr: Corona-Warn-App erreicht 15 Millionen Downloads

Die deutsche Corona-Warn-App hat nach knapp drei Wochen die Schwelle von 15 Millionen Downloads erreicht. Das teilte das Robert Koch-Institut auf Twitter mit. Die App soll helfen, Infektionsketten nachzuverfolgen und zu unterbrechen. Außerdem kann sie dazu beitragen, dass Menschen nach einem Coronavirus-Test möglichst schnell ihr Testergebnis digital erhalten und über die App anonym mögliche Kontaktpersonen warnen können, wenn diese auch die App installiert haben.

Auffällig bei der Analyse der Zahlen aus den App-Stores von Apple und Google ist die Tatsache, dass die Corona-Warn-App bei Anwendern mit einem iPhone deutlich populärer ist als unter Nutzern eines Android-Smartphones. So erhält die App im App-Store von Apple bei über 40 000 Bewertungen eine Durchschnittsnote von 4,7 (von maximal 5) Sternen. Im Google-Play-Store sank die Durchschnittnote bei über 57 000 Bewertungen am Montag auf 3,6 Sterne (von maximal 5) ab. In jüngster Zeit vergab nur noch jeder zweite Android-Anwender die höchste Bewertung von fünf Sternen. Im Apple-Store liegt dieser Anteil hingegen deutlich höher bei rund 88 Prozent.

12.31 Uhr: Maske bleibt in Baden-Württemberg Pflicht

In der Debatte um eine Aufhebung der Maskenpflicht hat Baden-Württemberg klar Stellung bezogen: Die Maskenpflicht wird bleiben, Lockerungen oder gar ein Ende der Auflage sind nicht geplant, wie eine Sprecherin des Staatsministeriums am Montag in Stuttgart sagte. Seit Ende April müssen Mund und Nase in Baden-Württemberg beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr bedeckt werden, ansonsten droht ein Bußgeld.

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) hatte sich am Wochenende für ein baldiges Ende der Maskenpflicht in seinem Bundesland ausgesprochen. Neben Baden-Württemberg hatten dies auch andere Länder abgelehnt, einige weitere reagierten verhalten.

Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha (Grüne) kritisierte die jüngste Debatte und warnte: „Wir befinden uns nach wie vor in einer sehr fragilen Lage. Eine Aufhebung der Maskenpflicht wäre deshalb zum jetzigen Zeitpunkt das absolut falsche Signal.“ Die Diskussion um eine Lockerung vermittele den Eindruck, die Pandemie sei besiegt worden. „Das ist mitnichten der Fall“, sagte Lucha. Das Virus breite sich nur nicht aus, weil die meisten Menschen diszipliniert seien.

Gegen ein zeitnahes Ende der Pflicht für den Mund-Nasen-Schutz in Geschäften haben sich inzwischen neben Baden-Württemberg unter anderem auch Bayern, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Hamburg ausgesprochen.

12.12 Uhr: EU und Curevac vereinbaren Darlehen über 75 Millionen Euro

Die Europäische Kommission stellt der Tübinger Firma Curevac 75 Millionen Euro zur Entwicklung von Impfstoffen insbesondere gegen das Coronavirus zur Verfügung. Wie Curevac am Montag mitteilte, haben das Biopharma-Unternehmen und die Europäische Investitionsbank ein entsprechendes Darlehen vereinbart. Curevac forscht seit Januar an einem Impfstoff gegen das Virus und hat im Juni die erste klinische Studie an Menschen begonnen.

Den Angaben nach ist die Förderung auch für die Fertigstellung einer vierten Produktionsstätte des Unternehmens in Tübingen bestimmt. Das Geld wird in drei Tranchen von je 25 Millionen Euro jeweils nach Erreichen vorab festgelegter Etappenziele bereitgestellt.

12.01 Uhr: Die Corona-Tests in den Pflegeheimen am Hochrhein sind abgeschlossen

Abstriche bei 2178 Bewohnern und Mitarbeitern von 22 stationären Alten- und Pflegeheimen, bei weiteren 624 Personen von Pflegediensten und weiteren medizinischen Einrichtungen: Eine große Zahl an Tests auf das Coronavirus hat das Gesundheitsamt im Landkreis Waldshut in den vergangenen Wochen vorgenommen. Auch im Kreis Lörrach sind die Reihentests abgeschlossen. Ein Überblick über die Ergebnisse.

11.09 Uhr: Betrug bei Corona-Hilfen: Bundesweit immer mehr Verdachtsfälle

Im Zusammenhang mit Corona-Soforthilfen untersuchen Ermittler bundesweit Tausende Verdachtsfälle. Insgesamt befassen sie sich mit mindestens 5100 Fällen wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug, Geldwäsche, Fälschung beweiserheblicher Daten oder des Ausspähens von Daten, wie Recherchen der Deutschen Presse-Agentur von Anfang Juli ergaben. Ende Mai waren es noch etwa 2200 Fälle gewesen. Von zahlreichen Behörden hieß es, die Zahlen änderten sich quasi täglich. Nicht aus allen Ländern sind Zahlen bekannt. Das Landeskriminalamt aus Nordrhein-Westfalen etwa konnte vor Abschluss der Ermittlungen keine konkreten Angaben machen. Ob sich ein Verdachtsfall tatsächlich als Straftat entpuppt, zeigen erst die Untersuchungen.

10.13 Uhr: Jeder Dritte trinkt mehr Alkohol seit der Krise

Der Alkoholkonsum ist bei rund einem Drittel der Erwachsenen in Deutschland seit der Coronakrise gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim in Kooperation mit dem Klinikum Nürnberg durchgeführt hat. 35,5 Prozent der mehr als 3000 an der Studie Teilnehmenden gaben bei der anonymen Online-Umfrage an, während der Pandemie mehr oder viel mehr Alkohol getrunken zu haben als zuvor. Die Erhebung ist nicht repräsentativ, liefert aber erste Erkenntnisse über die Konsumgewohnheiten während der coronabedingten Ausgangsbeschränkungen. Die Bundesregierung hatte jüngst in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion auf die Studie verwiesen

9.18 Uhr: Seit heute: Erstmals Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr in der Schweiz

Erstmals seit Beginn der Corona-Krise gilt in der Schweiz seit heute landesweit eine Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr. Das betrifft auch Flüge der Swiss, wie ein Sprecher im Radio bestätigte. Bislang hatten Behörden und Verkehrsbetriebe nur das Maskentragen in Stoßzeiten empfohlen.

Nach dem Augenschein in Genf ignorierten das in den vergangenen Wochen praktisch alle Fahrgäste. Am Montag war es anders. „Es sieht erfreulich aus“, sagte der Direktor der Verkehrsbetriebe von Zürich, Guido Schoch, dem Sender SRF am Hauptbahnhof von Zürich. „Über 95 Prozent der Leute haben eine Maske an.“ Wichtig für Touristen: Mund-und Nasenschutz sind auch in Seilbahnen vorgeschrieben, nicht aber in Geschäften.

8.20 Uhr: Das sind die aktuellen Fallzahlen in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Montag mit 196.554 angegeben, das ist ein Plus von 219 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 197.523 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 9016 Todesfälle und damit vier mehr als am Vortag. Die JHU zählte 9023 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug laut RKI etwa 182.200.

7.44 Uhr: Indien mit fast 700.000 Corona-Infektionsfällen auf Platz drei weltweit

Indien ist mit fast 700.000 Coronavirus-Infektionsfällen auf Platz drei der weltweit am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder gerückt. Wie das Gesundheitsministerium des Landes am Montag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden rund 24.000 weitere Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gezählt. Die Zahl stieg damit auf 697.358. Der Subkontinent überholte damit Russland, wo mehr als 681.000 Fälle registriert wurden.

Am stärksten betroffen sind die indischen Metropolen, Neu Delhi und Mumbai zählten beide rund 100.000 Infektionsfälle. In der Hauptstadt starben rund 3000 Menschen, in Mumbai fast 5000 Menschen. Insgesamt starben in Indien nach offiziellen Angaben bislang 19.963 Menschen an dem Virus und damit deutlich weniger als in vielen anderen stark betroffenen Staaten.

Die Vereinigten Staaten zählten 129.891 Tote und damit die meisten weltweit, gefolgt von Brasilien mit 64.867 Corona-Toten.

7.11 Uhr: Spahn warnt vor Abschaffung von Maskenpflicht in Geschäften

Angesichts der Pläne von Mecklenburg-Vorpommern zur Abschaffung der Maskenpflicht in Geschäften hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zur Vorsicht gemahnt. Er verstehe zwar „die Ungeduld und den Wunsch nach Normalität“, schrieb Spahn am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Doch sei das Coronavirus „noch da“.

Wo in geschlossenen Räumen der nötige Abstand nicht immer gesichert sei, bleibe deshalb die Alltagsmaske geboten, betonte der Bundesgesundheitsminister. Die Landesregierung in Schwerin hatte zuvor angekündigt, die Maskenpflicht im Einzelhandel abschaffen zu wollen.

Auch der SPD-Parteivorsitzende Norbert Walter-Borjans lehnt eine Aufhebung der Maskenpflicht im Einzelhandel ab und liegt damit nach eigener Aussage auf einer Linie mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). „Ich habe heute noch mit der Bundeskanzlerin darüber gesprochen und wir sind uns einig, dass das Maskentragen in Geschäften eine Zumutung ist, aber eine zumutbare Zumutung“, sagte Walter-Borjans am Sonntagabend.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 5. Juli: 

20:41 Uhr: Region mit 70 000 Bewohnern wird in Spanien wegen Corona abgeriegelt

Nach der katalanischen Region Segrià wird im einstigen Corona-Hotspot Spanien wieder ein größeres Gebiet wegen steigender Infektionszahlen unter Quarantäne gestellt. Der Landkreis A Mariña in der galicischen Provinz Lugo im Nordwesten des Landes soll zwischen Montag und Freitag fünf Tage lang abgeriegelt werden, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, wie die Regionalregierung von Galicien am Sonntag mitteilte. Betroffen sind etwas mehr als 70 000 Menschen. Am Sonntag gab es in A Mariña nach amtlichen Angaben insgesamt 106 Infizierte.

In A Mariña werden nun unter anderem die Öffnungszeiten der Gasthäuser gekürzt, größere Menschenansammlungen sind bis Freitag wieder strikt untersagt.

Segrià war die erste Region, die nach der Lockerung der Corona-Maßnahmen in Spanien wieder abgeriegelt worden war. Insgesamt sind dort seit Samstag, zwölf Uhr, 200 000 Menschen betroffen. Bis auf weiteres darf niemand einreisen oder die Region verlassen, außer um zur Arbeit zu gelangen. Die Polizei errichtete Kontrollposten an den Zufahrtsstraßen. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Versammlungen zu meiden und familiäre Feiern stark zu begrenzen oder zu verschieben.

Nach Angaben der Gesundheitsbehörden waren die Infektionsfälle in Segrià innerhalb weniger Tage um mehr als 300 auf gut 4000 geklettert. Die meisten Infektionen stünden mit Agrarbetrieben, Seniorenheimen und einem Wohnviertel in Zusammenhang, berichteten Medien.

18.41 Uhr: Schäuble: Europa muss Lehren aus Corona-Pandemie ziehen

Europa sollte nach Ansicht von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble Lehren aus der Corona-Pandemie ziehen und seine globalen Abhängigkeiten reduzieren. „Wir haben jetzt die Gelegenheit, unser gesamtes Wirtschaftsmodell kritisch zu überprüfen und die Exzesse der Globalisierung da zu korrigieren, wo sie zu den dramatischen Auswirkungen der Pandemie beigetragen haben“, schreibt der CDU-Politiker in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Schäuble wies etwa auf den Mangel selbst an simplen Medizingütern wie Mund-Nasen-Schutzmasken hin.

Die Europäische Union müsse besser vorsorgen, um in Krisen widerstandsfähiger und souveräner zu sein, mahnte der Parlamentspräsident. Dazu müsse sie „mit größerer strategischer Autonomie ausgestattet werden, etwa durch den Aufbau alternativer Lieferketten mit mehreren kostengünstigen Produktionsstandorten zur Diversifizierung des geografischen Risikos“. Außerdem gelte es, die Souveränität Europas gerade im Gesundheitssektor auszubauen.

16.15 Uhr: WHO verzeichnet Corona-Rekord - Lage in Deutschland stabil

Weltweit gesehen steigt die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen seit Beginn der Corona-Pandemie immer weiter an. So meldete die Weltgesundheitsorganisation WHO am Wochenende einen Rekord: Binnen 24 Stunden seien 212.326 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus Sara-CoV-2 gemeldet worden, hieß es in einem WHO-Bericht. 

Die meisten Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden wurden dabei in Nord- und Südamerika gemeldet. Davon entfielen allein mehr als 53.000 Fälle auf die USA und mehr als 48.000 auf Brasilien. Grund für steigende Infektionszahlen können sowohl ein tatsächliches Plus an Ansteckungen als auch umfangreichere Tests sein.

In Deutschland ist die Zahl der Neuinfektionen hingegen weiter auf relativ niedrigem Niveau. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert Koch-Institut zufolge 239 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages (Datenstand 5.7., 0.00 Uhr). Allerdings sind die Daten nicht ganz vollständig, da Baden-Württemberg, Sachsen und das Saarland keine Angaben an das RKI übermittelt haben.

14.05 Uhr: Seehofer fordert kostenfreie Corona-Tests für ganz Deutschland

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie dauert die Kontroverse um deutschlandweite kostenfreie Tests nach bayerischem Vorbild an. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) pflichtete in der „Welt am Sonntag“ Söders Ankündigung bei. Dagegen sprach sich Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Sonntag im Deutschlandfunk gegen flächendeckende Tests in NRW aus.

12.00 Uhr: Coronavirus auch in Fleischfabriken in Österreich

Auch in Österreich sind in drei Großbetrieben zur Fleischverarbeitung Corona-Fälle aufgetaucht. Zwei der Betriebe liegen nicht weit von der deutschen Grenze entfernt. Insgesamt seien zwölf Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden, bestätigte der Krisenstab des Bundeslandes Oberösterreich am Sonntag der Nachrichtenagentur APA. Zuvor hatte die „Kronen Zeitung“ darüber berichtet.

Bei einem Schlachthof im Bezirk Ried im Innkreis südlich der deutschen Grenze bei Bad Füssing gab es sieben Fälle. Im Bezirk Braunau gegenüber dem deutschen Simbach am Inn waren es zwei, und im Bezirk Wels-Land gut 50 Kilometer südöstlich von Ried drei Fälle. Tests bei anderen Mitarbeitern waren am Sonntag im Gange.

Beim deutschen Fleischverarbeiter Tönnies in Nordrhein-Westfalen waren im Juni mehr als 1400 Mitarbeiter positiv getestet worden. Der Vorfall hat eine große Debatte über die Arbeits- und Lebensbedingungen der dort angestellten Arbeiter ausgelöst.

9.45 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern will Maskenpflicht im Handel abschaffen

Mecklenburg-Vorpommern will angesichts niedriger Corona-Infektionszahlen die Maskenpflicht im Handel abschaffen. „Wenn das Infektionsgeschehen so gering bleibt, sehe ich keinen Grund, länger an der Maskenpflicht im Handel festzuhalten“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) der „Welt am Sonntag“. Er geht davon aus, dass das Kabinett in Schwerin in seiner Sitzung am 4. August das Ende der Maskenpflicht im Einzelhandel beschließen wird.

„Ich kann die Ungeduld des Handels sehr gut nachvollziehen, die Maskenpflicht abzuschaffen“, sagte der Wirtschaftsminister. Die Abstandsregel zum Schutz vor dem neuartigen Coronavirus werde aber grundsätzlich fortbestehen.

Glawe kündigte auch Gespräche mit seinen Kollegen in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein an. „Wir versuchen, für alle norddeutschen Bundesländer eine einheitliche Regelung hinzubekommen“, sagte der CDU-Politiker. „Noch lieber wäre mir ein bundesweites Ende der Maskenpflicht im Handel.“

8.00 Uhr: WHO verzeichnet neuen Corona-Rekord - Mehr als 212 000 Neuinfektionen

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation auf einen neuen Rekordwert von 212 326 Fällen geklettert. Das geht aus dem WHO-Situationsbericht zur Corona-Pandemie von Samstag hervor. Die meisten Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden wurden in Nord- und Südamerika (129 772) gemeldet. Davon entfielen allein mehr als 53 000 Fälle auf die USA und mehr als 48 000 auf Brasilien.

Insgesamt geht die WHO bisher von 10,9 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus weltweit aus sowie von 523 011 Todesfällen infolge von Covid-19-Erkrankungen. In absoluten Zahlen verzeichneten demnach die USA (2 724 433), Brasilien (1 496 858) und Russland (674 515) zuletzt die meisten Infektionen insgesamt. Unter den europäischen Ländern hat Großbritannien mit 284 280 Fällen derzeit die meisten Infektionen.

Die WHO-Zahlen weichen wegen unterschiedlicher Zählweisen und zeitlicher Verzögerungen immer etwas von den Zahlen der Johns Hopkins Universität in den USA ab. Die WHO hat mehrfach eindringlich darauf hingewiesen, dass die Pandemie nichts von ihrer Dynamik eingebüßt habe.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 4. Juli:

21.40 Uhr: Corona-Neuinfektionen im Westjordanland klettern auf Rekordwert

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus im Westjordanland hat einen neuen Höchstwert erreicht. Wie das Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte, wurden 501 Fälle registriert - so viele wie nie zuvor an einem Tag seit Ausbruch der Pandemie. Der Schwerpunkt der Infektionen lag mit mehr als 400 im Gebiet der Stadt Hebron. Nach Angaben des Ministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 damit bisher bei 3763 Menschen im Westjordanland nachgewiesen worden, elf Infizierte sind gestorben.

Die Pandemie in den Palästinensergebieten war zunächst sehr glimpflich verlaufen, nach Lockerungen stiegen die Zahlen im vergangenen Monat jedoch stark an. Seit Freitag gilt im Westjordanland ein fünftägiger Lockdown. Auch in Israel hatte es zuletzt einen Rekordwert an Neuinfektionen gegeben.

20.10 Uhr: WHO stoppt Tests mit HIV-Mittel bei Coronavirus-Infizierten

Corona-Patienten werden im Rahmen einer von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) koordinierten Studie ab sofort nicht mehr mit Lopinavir/Ritonavir behandelt, das gegen HIV entwickelt worden war. Ausschlaggebend seien keine Sicherheitsbedenken, betonte eine WHO-Sprecherin am Samstag in Genf. Vielmehr habe sich gezeigt, dass die Mittel bei den Patienten praktisch keinen Einfluss auf den Verlauf der Krankheit hatten. Dasselbe gelte für das Malaria-Mittel Hydroxychloroquin. Das Ende der Tests damit hatte die WHO schon am 17. Juni angekündigt. Hydroxychloroquin war in den Schlagzeilen, weil US-Präsident Donald Trump es mehrfach angepriesen hatte.

Es gehe nur um die Tests bei schwer kranken Patienten, die wegen der durch das Coronavirus ausgelösten Krankheit Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden, betonte die WHO. Andere mögliche Tests solcher Mittel etwa zur Verbeugung gegen eine Erkrankung seien nicht betroffen.

In der Solidaritätsstudie werden Testergebnisse bei rund 5500 Patienten in 39 Ländern verglichen. Getestet wird, ob bereits vorhandene Mittel den Verlauf der Covid-19-Erkrankung positiv beeinflussen können. Tests mit weiteren Mitteln gehen weiter, etwa mit dem ursprünglich gegen die Viruserkrankung Ebola entwickelten Mittel Remdesivir und dem Entzündungshemmer Dexamethason. Remdesivir hatte in einer anderen Studie den schweren Krankheitsverlauf abgemildert und die Krankheitsphase verkürzt. Es wurde gerade als erstes Medikament gegen Covid-19 in der EU zugelassen.

19.10 Uhr: 422 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro sieben Tage nach einem zwischenzeitlichen Anstieg deutlich gesunken. So gab das Robert Koch-Institut die sogenannte 7-Tage-Inzidenz am Samstag mit 3,0 an (Datenstand 4.7. 0 Uhr). Das bedeutet, dass sich innerhalb von sieben Tagen genau drei von 100 000 Einwohnern angesteckt haben. Am 23. Juni hatte der Wert nach lokal begrenzten Ausbrüchen unter anderem in Berlin und Nordrhein-Westfalen noch bei 4,7 gelegen.

Auch die Zahl der Neuinfektionen pro Tag ist wieder auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI 422 neue Fälle innerhalb eines Tages (Datenstand 4.7., 0.00 Uhr). Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 196 096 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Samstagmorgen meldete.

9010 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 7 im Vergleich zum Vortag. Etwa 181 300 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind etwa 400 mehr als noch einen Tag zuvor.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 4.7., 0.00 Uhr, bei 0,93 (Vortag: 0,84). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 4.7., 0.00 Uhr, bei 0,94 (Vortag: 0,85). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

16.50 Uhr: Mehr als 10 000 Tote in Corona-Krise in Russland

In Russland sind in der Corona-Krise insgesamt mehr als 10 000 Menschen im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 gestorben. 168 Todesfälle seien zuletzt gemeldet worden, teilten die russischen Behörden am Samstag in Moskau mit. Damit gibt es mehr Tote in Russland als in Deutschland, wo rund 9000 Tote registriert wurden. Die meisten Todesopfer in der Pandemie verzeichnen die USA mit knapp 130 000 Fällen.

In Russland, dem größten Land der Erde, haben sich bislang rund
675 000 Menschen mit dem hochansteckenden Coronavirus infiziert. Jeden Tag kommen landesweit noch immer knapp 7000 neue Fälle hinzu. Für viele Wochen gab es vor allem in der Hauptstadt Moskau strenge Ausgangsbeschränkungen, was die Infektionszahlen etwas drückte. Auch weiterhin wird im öffentlichen Raum das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorgeschrieben, was jedoch nicht überall eingehalten wird.

Immer wieder gab es Berichte über geschönte Corona-Statistiken in Russland. Behördenvertreter wiesen dies jedoch vehement zurück. Zuletzt wurde ein Demograf des russischen Statistikamtes entlassen. Der Mann hatte zuvor die offiziellen Zahlen angezweifelt, wie das Portal Meduza berichtete.

15.30 Uhr: Griechenland verlängert trotz Kritik Ausgangssperre in Flüchtlingslagern

Die griechischen Behörden haben trotz Kritik die Ausgangssperre in den Flüchtlingslagern im Land erneut verlängert. Die am 21. März erlassenen Einschränkungen gelten vorerst bis zum 19. Juli weiter, wie das Ministerium für Migration in Athen am Samstag mitteilte. Kritiker werfen der Regierung vor, die Corona-Pandemie als Vorwand zu missbrauchen, um die Lager weiter abzuriegeln.

Die untergebrachten Menschen dürfen die Lager nur tagsüber und in Gruppen von weniger als zehn verlassen. Zudem gilt eine Obergrenze von 150 Menschen pro Stunde. Mit Gesundheitsschutz habe dies nichts zu tun, weil es in den Lagern bislang keine Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus gab, sagte der Koordinator von Ärzte ohne Grenzen im Lager Moria auf der Insel Lesbos, Marco Sandrone.

Griechenland ist mit 192 Todesfällen bislang weniger von der Corona-Pandemie betroffen als andere europäische Staaten. Die Unterbringung von 32.000 Asylsuchenden auf den fünf Inseln des Ägäischen Meeres in Lagern mit einer Kapazität von eigentlich nur 5400 Plätzen hat jedoch zu großen Spannungen mit der Bevölkerung geführt. Auch wirbt das Land derzeit massiv um ausländische Touristen.

12.45 Uhr: Katalonien verhängt wegen Corona erneut Ausgangsbeschränkungen für 200.000 Menschen

Die spanische Region Katalonien hat angesichts eines deutlichen Anstiegs von Corona-Infektionsfällen erneut Ausgangsbeschränkungen für 200.000 Menschen verhängt. Die neue Anordnung gilt seit Samstagmittag 12.00 Uhr für die Einwohner rund um die Stadt Lerida im Nordosten Spaniens, wie Kataloniens Regionalpräsident Quim Torra vor Reportern sagte.

In der Gegend Segria sei ein „sehr deutlicher Anstieg“ von Ansteckungen bestätigt worden. Für das betroffene Gebiet würden Ein- und Ausreise eingeschränkt, sagte Torra. Auch Treffen von mehr als zehn Menschen seien verboten und Besuche von Altersheimen würden ausgesetzt, präzisierte die Gesundheitsministerin der Region, Alba Verges.

Seit 22. Juni lässt Spanien wieder Touristen aus Europa ins Land - in der Hoffnung, die Reisesaison noch teilweise zu retten. Am Freitag meldete das Land jedoch innerhalb eines Tages wieder 17 Corona-Tote - die höchste Zahl seit dem 19. Juni.

11.20 Uhr: Merkel: Wir alle schulden den Älteren Dank

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich bei den älteren Menschen in Deutschland für ihr Durchhaltevermögen in der Corona-Pandemie bedankt. „Ich weiß, dass für Sie der Alltag, der ohnehin oft schwierig und einsam ist, noch schwieriger und einsamer wurde“, sagte die CDU-Politikerin in ihrer wöchentlichen Videobotschaft (Samstag). „Trotz all dieser Härten habe ich bei vielen Älteren nicht Zorn, sondern häufig Verständnis für unsere Politik der notwendigen Kontaktbeschränkungen gefunden. Dafür danke ich sehr.“

Merkel verwies unter anderem auf viele neugegründete Initiativen, bei denen jüngere Menschen Älteren helfen - etwa indem sie sich um Besorgungen kümmern oder anderweitig das tägliche Leben erleichtern. „Ich würde mich freuen, wenn diese Initiativen lange erhalten blieben. Der Bedarf für solche Unterstützung über Generationen hinweg wird sicher noch da sein, wenn wir das Virus eines Tages nicht mehr so fürchten müssen“, sagte die Kanzlerin.

9.45 Uhr: 422 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Samstag mit 196.096 angegeben - ein Plus von 422 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 196.780 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 9010 Todesfälle und damit neun mehr als am Vortag. Die JHU zählte auch 9010 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug laut RKI etwa 181.300.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 3. Juli: 

21.45 Uhr: Die Freibäder in Waldshut und Tiengen lockern die Corona-Einschränkungen und lassen mehr Gäste ein

In Waldshut dürfen künftig 152 (bisher 114) Badegäste, in Tiengen 175 (bisher 130) Besucher pro Zeitfenster das Bad besuchen. Nach wie vor müssen sich Besucher vorab im Internet registrieren – auch für Kinder, Kleinkinder und Babys.  Weiterhin gilt jedoch, dass es drei Zeitfenster für Besucher gibt: 10 bis 13 Uhr, 13.30 bis 16.30 Uhr, 17 bis 20 Uhr.

21 Uhr: Helmholtz-Institut will bundesweit 60 000 Blutproben auswerten

Eine Corona-Antikörper-Studie mit bundesweit rund 60 000 Probanden hat am Freitag das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Reutlingen begonnen. In einer ersten Runde ist demnach vorgesehen, bis zu 3000 erwachsene Einwohner des Landkreises zu testen.

Nach bisheriger Kenntnis bleiben viele Sars-CoV-2-Infektionen wegen ihres milden Verlaufs unerkannt. Infizierte bilden aber Antikörper gegen das Virus. Die Studie soll Aufschluss darüber geben, wie viele Menschen in Deutschland sich tatsächlich bisher mit dem Virus angesteckt haben und nach bisherigen Erkenntnissen der Wissenschaft als immun gelten.

Potenzielle Probanden werden per Zufallsprinzip ausgewählt und um eine Teilnahme gebeten. 

20 Uhr: Meldepflicht für Haustiere mit Corona

Hunde, Katze oder Goldhamster, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, müssen künftig den Behörden gemeldet werden. Einer entsprechenden Verordnung stimmte der Bundesrat am Freitag zu. Ziel ist, dass die Ansteckung von Haustieren besser erforscht werden kann. Die Tierärzte übernehmen die Meldung bei den zuständigen Veterinärämtern.

Bisher ist nur bekannt, dass sich Tiere, vor allem Katzen, mit dem Virus anstecken können. Es gibt aber keine Hinweise, dass sie die Krankheit auch an ihre Halter weitergeben. Eine Pflicht, mit Hund oder Katze bei einem Verdacht zum Tierarzt zu gehen, gibt es nicht. Nur, wenn ein Veterinäramt den Test anordnet, werden die Kosten übernommen. Wer sein Haustier freiwillig testen lassen will, muss das selbst bezahlen.

19.04 Uhr: Eine-Liebe-Festival in Herdwangen-Schönach muss wegen Corona-Krise abgesagt werden

Auch das Eine-Liebe-Festival in Herdwangen-Schönach fällt Corona zum Opfer. Es gibt in diesem Jahr also kein Feiern auf dem Hüttenbühl in Herdwangen-Schönach im September. Die Veranstalter versichern, dass die Ticket-Preise zurückerstattet werden. Das „Kartell der Liebe“ bereitet schon das Festival für 2021 vor.

18.50 Uhr: Pubs in England öffnen nach Corona-Schließung wieder

In England dürfen Restaurants, Hotels, Kinos, Museen und viele andere Einrichtungen von Samstag an wieder öffnen. Vor allem bei den beliebten Pubs wird ein großer Ansturm erwartet. Allerdings müssen sich durstige Kehlen bis zum frühen Abend gedulden: Erst ab 19 Uhr MESZ darf das erste frischgezapfte Pint seit mehr als drei Monaten bestellt werden. Gäste im Pub müssen beim Betreten ihre Kontaktdaten hinterlassen. Menschenansammlungen am Tresen sind nicht erlaubt. Die Polizei hat die Zahl ihrer Einsatzkräfte stark erhöht.

17 Uhr: 446 registrierte Neuinfektionen in Deutschland

Das Corona-Infektionsgeschehen in Deutschland wird weiterhin von lokalen Ausbrüchen bestimmt, viele Landkreise hatten in den vergangenen Tagen hingegen keine oder nur sehr wenige Neuinfektionen. So gab es in 352 der 412 vom Robert Koch-Institut (RKI) erfassten Landkreisen, kreisfreien Städten und Stadtbezirken maximal fünf neue Fälle pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Die zwölf Stadtbezirke Berlins werden in der Statistik einzeln erfasst. Die lokalen Behörden in Deutschland haben dem RKI zufolge 446 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 195.674 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI meldet.

15.50 Uhr: Es herrscht wieder mehr Betrieb am Bodensee-Airport Friedrichshafen

Mehr Starts, mehr Landungen und zwei Erstflüge in einer Woche: Beim Bodensee-Airport Friedrichshafen geht es bergauf. Am Samstag sind Starts in Richtung Frankfurt und Mallorca vorgesehen, am Freitag heben Linienmaschinen mit den Zielen Kreta und Tuzla ab: Nach rund drei Monaten, in denen die Anzahl der Flugbewegungen am Bodensee-Airport Friedrichshafen coronabedingt sehr überschaubar war, nehmen Fluglinien nach und nach wieder den Betrieb auf.

14.47 Uhr: Sterbefälle weiter im Durchschnitt der Vorjahre

Nach einem Peak im April hat sich die Zahl der Sterbefälle in Deutschland anscheinend langfristig normalisiert. Das Statistische Bundesamt wertet wöchentlich die Sterbefallmeldungen der Standesämter aus. Die vorläufigen Zahlen liegen nun bis 7. Juni vor. Schon seit Anfang Mai bewegen sich die Sterbefallzahlen „wieder im Bereich des Durchschnitts der Vorjahre oder etwas darunter“, wie das Amt am Freitag berichtete. Das gilt auch für die 13. Kalenderwoche, die schon in den Juni hineinreicht.

13.21 Uhr: Spahn weist Verantwortung für Versäumnisse in der Corona-Krise zurück

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)hat eine persönliche Verantwortung für Versäumnisse zu Beginn der Corona-Krise zurückgewiesen. Insbesondere bei der Frage, ob noch früher noch mehr Masken hätten beschafft werden müsste, verteidigte der Unionspolitiker den damals eingeschlagenen Kurs. „Hätten wir schon früher beginnen sollen, Schutzmasken zu kaufen? Ja, natürlich“, sagte Spahn dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“.

Gleichzeitig fügte er hinzu, er habe sich nicht bewusst gegen den Kauf von mehr Schutzmasken entschieden. „Es ist im Januar oder vor einem Jahr auch niemand zu mir gekommen und hat gesagt, wir sollten jetzt Schutzmasken kaufen“, so Spahn. Unter den Masken, die sein Ministerium ins Land geholt habe, seien auch qualitativ minderwertige gewesen. Der Ausfall habe im Schnitt bei über 20 Prozent gelegen. „Ich kann nicht verantworten, viel Steuergeld für diese Produkte zu überweisen, ohne sie überprüft zu haben“, sagte Spahn.

12.27 Uhr: Arznei Remdesivir erhält europäische Zulassung für Covid-19

Der Wirkstoff Remdesivir wird in Europa unter Auflagen zur Behandlung schwerer Fälle von Covid-19 zugelassen. Die Entscheidung gab die EU-Kommission am Freitag bekannt.

12.10 Uhr: Bisher rund 300 Corona-Infektionen per App gemeldet

Über die deutsche Corona-Warn-App sind laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) inzwischen einige hundert Infektionen mitgeteilt worden. „Wir gehen von rund 300 Infektionen aus, die bislang per App gemeldet wurden“, sagt er dem „Spiegel“ laut Vorabbericht vom Freitag. Spahn bezog sich auf „die Zahl der Verschlüsselungscodes“, die von der zugehörigen Hotline ausgegeben wurden, um eine Corona-Infektion in der App einzutragen. „Mehr wissen wir aus Datenschutzgründen nicht.“ Die App sei „häufiger als ähnliche Apps in allen anderen EU-Ländern zusammen“ heruntergeladen worden, sagte Spahn. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte die Zahl der Downloads am Donnerstagmittag mit 14,4 Millionen angegeben.

Der Deutsche Landkreistag und mehrere Gesundheitsämter dämpften die Erwartungen an die App. Diese habe sich bislang „nicht derart durchgesetzt, dass man von Flächendeckung sprechen kann“, sagte der Sprecher des Landkreistags, Markus Mempel, dem „Handelsblatt“. „Zudem befinden wir uns nach der abgeklungenen ersten Welle in einer Zeit mit geringen Zahlen an Neuinfektionen, weshalb es auch im Rahmen der App nur wenige Alarme geben dürfte.“ Nach wie vor komme es „entscheidend“ auf die Kontaktnachverfolgung durch die Gesundheitsämter zur Durchbrechung von Infektionsketten an, sagte Mempel. „Die App ist also gerade keine Wunderwaffe.“ Dennoch hoffe er auf eine breite Anwendung „mit Blick auf eine drohende zweite Welle“.

11.49 Uhr: 81 Prozent der Deutschen wechseln oder waschen ihre Maske mindestens wöchentlich

Über Dreiviertel der Deutschen wechseln oder waschen ihre Mund-Nasen-Masken einmal pro Woche oder öfter. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten repräsentativen Umfrage für das Magazin „Focus“ hervor. Demnach tauschen 81 Prozent die Masken mindestens wöchentlich aus. 17 Prozent der Befragten tun dies nach jedem Gebrauch, 32 Prozent täglich und weitere 32 Prozent zumindest wöchentlich. Acht Prozent erklärten, ihre Maske selten zu reinigen, sechs Prozent tun dies nach eigenen Angaben nie. Das Institut Kantar befragte in der vergangenen Woche rund 1000 Menschen.

9.37 Uhr: 446 neue Coronafälle in Deutschland gemeldet

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Freitag mit 195.674 angegeben - ein Plus von 446 seit dem Vortag. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 9003 Todesfälle und damit neun mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen betrug etwa 181.000.

8.10 Uhr: Deutsche müssen bei Reise nach England bald nicht mehr in Quarantäne

England lockert seine im Zuge der Corona-Pandemie getroffenen Quarantäne-Vorschriften für Einreisende: Besucher unter anderem aus Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien müssen sich ab dem 10. Juli bei ihrer Ankunft nicht mehr selbst für 14 Tage isolieren. Das teilte das Verkehrsministerium am frühen Freitagmorgen mit. Eine vollständige Liste der Länder, die von der Quarantäne ausgenommen werden, sollte noch am Freitag veröffentlicht werden. Diese Regel gelte aber nur für England - in Wales, Schottland und Nordirland sind weiter die alten Vorschriften in Kraft.

Damit können auch Engländer zum Beginn der Sommerferienzeit in andere Länder reisen und müssen bei ihrer Rückkehr nicht in Quarantäne. Die Regierung gehe davon aus, dass eine Reihe der von der Quarantäne ausgenommenen Länder auch einreisende Briten nicht zur Selbstisolation auffordern würde, hieß es weiter.

7.15 Uhr: Schweden kündigt Überprüfung seines Krisenmanagements an

Das wegen seines Sonderwegs in der Bewältigung der Corona-Pandemie massiv in der Kritik stehende Schweden hat eine Überprüfung seines Krisenmanagements angekündigt. Die Regierung in Stockholm beauftragte die staatlich finanzierte Schwedische Agentur für Verteidigungsforschung (FOI) mit der Analyse. Zuvor hatte die Agentur einen Bericht vorgelegt, in dem eine mangelnde Vorbereitung Schwedens auf die Corona-Krise beklagt wurde - obwohl es mehrere "Warnschüsse" gegeben habe.

Trotz der Erfahrung anderer Epidemien wie Sars, der Vogelgrippe und der Schweinegrippe habe es in Schweden "wie in anderen Ländern eine unvollständige Vorbereitung gegeben, als die Corona-Pandemie einschlug", stellten die FOI-Experten fest. Die Corona-Pandemie habe Schwächen im schwedischen Krisenmanagement und der "Robustheit der Bevölkerung ans Licht gebracht". Die Autoren des Berichts kritisierten auch unzureichende Schutzbekleidung sowie einen Mangel an medizinischer Ausrüstung. Unterbrechungen in den Lieferketten deuteten demnach zudem auf einen Mangel an "Planung auf oberster Ebene" hin.

International hat der Umgang Schwedens mit der Corona-Krise für Kritik gesorgt. Anders als die meisten anderen europäischen Staaten verhängte Schweden keine Ausgangsbeschränkungen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Schulen, Cafés, Bars, Restaurants und die meisten Unternehmen blieben geöffnet. Inzwischen verzeichnet das nordeuropäische Land eine wesentlich höhere Sterberate als seine skandinavischen Nachbarländer. Nach offiziellen Angaben wurden seit Beginn der Pandemie mehr als 70.000 Infektionen nachgewiesen, mehr als 5400 Menschen starben.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 2. Juli: 

22.20 Uhr: Markdorfer Open-Air-Festival wird auf Mai 2021 verschoben

Hinter Jens Neumann vom Kultur Team Markdorf liegen Wochen, die viel Organisation mit sich gebracht haben. Eigentlich war das dritte Markdorfer Open-Air-Festival für 2020 fertig geplant, doch dann kam die Corona-Pandemie und für Großveranstaltungen bedeutete dies das offizielle Aus bis zunächst Ende August. Da es auch im August nicht möglich ist, das Open-Air-Festival auszurichten, wird das Festival nun auf das kommende Jahr verschoben und zwar von 13. bis 16. Mai 2021. Mit dabei sind diese Künstler.

21.40 Uhr: Jetzt tutet es wieder im Wutachtal: Die Museumsbahn startet in die Saison

Ohne große Feierlichkeiten startete die Museumsbahn Wutachtalbahn gestern mit seiner ersten Planfahrt pünktlich um 14.10 Uhr in die wegen Corona verkürzte Dampfsaison. Die Anzahl der Fahrgäste bewege sich im üblichen Bereich für einen Saisonstart, sagten die beiden Fahrkartenverkäuferinnen Sedina Löffler und Lorena Bauch im Bahnhof Zollhaus.

Viele besuchten die Sauschwänzlebahn zum ersten Mal. So auch Betina und Manfred Steidl aus der Sächsischen Schweiz. „Wir wollten schon längst einmal mit der Bahn fahren, aber erst heute hat es geklappt“

21.06 Uhr: Ab Samstag sind die Freibäder in Friedrichshafen den Tag über durchgehend geöffnet

Mit Beginn der Freibad-Saison wurde in den drei Häfler Freibädern ein Schichtbetrieb eingeführt. Ab dem kommenden Samstag fallen die einstündige Schließung zwischendurch und damit auch die reduzierten Eintrittspreise wieder weg. 

Zwischen 14 und 15 Uhr sind die Freibäder seit Saisonbeginn geschlossen. Da die Reinigungsarbeiten jetzt aber auch im laufenden Betrieb erledigt werden können, kann darauf ab Samstag verzichtet werden.

20.30 Uhr: 25 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35 780 gestiegen. Das waren 25 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Donnerstag in Stuttgart mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Etwa 33 412 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus lag bei 1839 - das ist einer mehr als am Mittwoch. Derzeit seien geschätzt noch 529 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert, hieß es. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,96 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

19 Uhr: Gutschein-Lösung für Pauschalreisende beschlossen

Reiseveranstalter, die ihren Kunden wegen einer coronabedingt geplatzten Pauschalreise Geld zurückzahlen müssen, dürfen diesen als Alternative einen Gutschein anbieten. Einem entsprechenden Gesetzentwurf der Bundesregierung hat der Bundestag am Donnerstag zugestimmt. Die Kunden können sich für eine Rückzahlung des gezahlten Geldes oder für den Gutschein entscheiden. Dem Entwurf zufolge sollen Pauschalreisende ihr Geld zurückverlangen können, wenn der Urlaub wegen der Coronavirus-Pandemie ausfällt. Eine ursprünglich geplante Gutscheinpflicht, die helfen sollte, Insolvenzen in der Reisebranche zu vermeiden, soll es nicht geben. Sie scheiterte am Widerstand der Brüsseler EU-Kommission.

18.18 Uhr: Corona-Infektionsrate in den USA mit fast 53.000 auf neuem Höchststand

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den USA ist auf einen neuen Höchststand gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden wurden 52.898 neue Ansteckungsfälle verzeichnet, wie die Johns-Hopkins-Universität im Bundesstaat Maryland mitteilte. Dies ist die höchste Zahl seit Beginn der Ausbreitung des neuartigen Virus in den Vereinigten Staaten. US-Präsident Donald Trump hält derweil an den Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli fest. Die USA sind das mit Abstand am härtesten von der Pandemie heimgesuchte Land der Welt. Die Gesamtzahl der Infektionsfälle liegt nach Angaben der Universität inzwischen bei 2,68 Millionen. Die Zahl der verzeichneten Todesopfer stieg zuletzt binnen 24 Stunden um weitere 706 und lag damit bei insgesamt 128.028.

16.30 Uhr: 503 registrierte Neuinfektionen - Lage bleibt stabil


Nach den großen lokalen Corona-Ausbrüchen vor gut zwei Wochen, sind die Infektionszahlen in Deutschland inzwischen weiterhin stabil auf niedrigem Niveau. Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge 503 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 195.228 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Donnerstagmorgen meldete.

Bundesweit wird viel getestet: In der vergangenen Woche wurden so viele Tests durchgeführt, wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Insgesamt 456.041 Menschen wurden zwischen dem 22. und 28. Juni auf Corona getestet. Die Quote der positiven Tests ist mit 0,8 Prozent vergleichsweise niedrig. Anfang April waren noch 9 Prozent der durchgeführten Tests positiv.

14.40 Uhr: Corona-Neuinfektionen in Israel klettern auf Rekordwert

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel hat einen neuen Höchstwert erreicht. Wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 966 neue Fälle registriert. Das ist der höchste Ein-Tages-Wert, der in Israel seit dem Ausbruch der Pandemie registriert wurde. Der bisherige Höchstwert stammt mit 819 vom 3. April. Im Vergleich dazu haben die Gesundheitsämter in Deutschland am Mittwoch 503 neue Corona-Infektionen gemeldet. Israel hat also fast doppelt so viele Neuinfektionen - wobei Deutschland etwa neunmal mehr Einwohner hat als Israel.

13.30 Uhr: Nach der Fasnacht 2020 nun die Herbstmesse: Basel sagt weitere Traditionsveranstaltung ab

Ein harter Schlag für den Hochrhein: Die Basler Herbstmesse, die größte und älteste Vergnügungsmesse der Schweiz, darf in diesem Jahr wegen der Gefahr, sich mit dem Corona-Virus anzustecken, nicht stattfinden. Bereits die berühmte Fasnacht in Basel wurde 2020 gestrichen. 

13 Uhr: Fußballer des FC St. Gallen mit Coronavirus infiziert

Der zuletzt verletzte Offensivspieler Boris Babic vom Schweizer Erstliga-Club FC St. Gallen ist nach einer Serbien-Reise positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er habe keine Symptome, befinde sich aber in einer 14-tägigen häuslichen Quarantäne, teilte der Verein mit. Babic befand sich nach einem Kreuzbandriss im Aufbautraining.

11.07 Uhr: Bundestag beschließt Nachtragshaushalt - Fast 218 Milliarden Euro Schulden

Der Bund darf zur Bewältigung der Corona-Krise in diesem Jahr Rekordschulden von fast 218 Milliarden Euro aufnehmen. Der Bundestag beschloss am Donnerstag den zweiten Nachtragshaushalt zur Finanzierung des Konjunkturpakets. Damit steigt die für das laufende Jahr geplante Neuverschuldung auf 217,8 Milliarden Euro. Mit dem zusätzlichen Geld sollen vor allem Maßnahmen finanziert werden, die Konsum und Wirtschaft in den kommenden Monaten wieder ankurbeln sollen.

Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) versprach, die Bundesregierung werde nicht gegen die Krise ansparen. „Und wir werden den Sozialstaat, der uns so leistungsfähig durch diese Krise führt, nicht antasten, sondern ausbauen“, betonte der Finanzminister. So würden trotz Krise ab Januar die Renten von Menschen mit geringen Bezügen durch die Grundrente aufgestockt.

Die Schuldenquote steigt durch den zweiten Nachtragshaushalt von unter 60 auf mehr als 75 Prozent. Nun gilt unter anderem für ein halbes Jahr ein geringerer Mehrwertsteuersatz beim Einkaufen. Familien bekommen einen Bonus von 300 Euro pro Kind. Außerdem sollen kleine und mittelständische Unternehmen, die wegen der Krise besonders hohe Umsatzeinbrüche haben, Überbrückungshilfen von fast 25 Milliarden Euro erhalten. Bund und Länder wollen zusammen außerdem die Gewerbesteuerausfälle der Kommunen ausgleichen.

9.34 Uhr: USA melden erstmals über 50.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag

In den USA sind erstmals seit Beginn der Pandemie mehr als 50.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus an einem Tag verzeichnet worden. Damit haben die Infektionszahlen einen neuen Höchststand erreicht, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Den Zahlen zufolge sind am Mittwoch rund 50.700 Neuinfektionen gemeldet worden. Die Washington Post zählt sogar rund 52.800 Fälle.

Seit einer Woche melden die USA regelmäßig mehr als 40.000 Neuinfektionen am Tag und liegen damit über den Zahlen vom bisherigen Höhepunkt der Pandemie im April und Mai. Die US-Staaten Kalifornien und Michigan nahmen am Mittwoch Lockerungen zurück, Pennsylvania führte eine Maskenpflicht ein. US-Präsident Donald Trump glaubt indes weiter an das Verschwinden des Virus. Seit Beginn der Pandemie haben sich in den USA über 2,6 Millionen Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. Mindestens 128.000 sind an oder mit dem Virus gestorben.

8.14 Uhr: Minijobber sind besonders hart von Corona getroffen

Minijobber sind Experten zufolge besonders hart von der Corona-Krise betroffen, da sie keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld haben. „Die Corona-Krise verstärkt die Probleme des Niedriglohnsektors – vor allem für Minijobberinnen und Minijobber. Ohne das Sicherheitsnetz des Kurzarbeitergeldes erleiden sie als erste Einkommenseinbußen oder verlieren ihre Arbeit“, sagt der Vorstand der Bertelsmann Stiftung, Jörg Dräger.

So ging die Beschäftigungsquote bei Minijobbern, die aus diesen Jobs ihren Haupterwerb bestreiten, im März bereits um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück, wie aus einer am Donnerstag publizierten Studie hervorgeht, die DIW Econ, eine Tochter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), im Auftrag der Stiftung durchgeführt hat. Da Minijobber keine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zahlen, entfällt ihr Anspruch auf Kurzarbeitergeld. Um kommende Krisen besser abfedern zu können, empfehlen die Studienautoren, die Schwelle für Minijobs von 450 auf 250 Euro zu senken. So müssten mehr Beschäftigte Sozialversicherungsbeiträge leisten, wären dadurch aber auch in Krisenzeiten besser abgesichert.

7.15 Uhr: Mehrheit der Deutschen wünscht sich kostenlose Corona-Tests für alle

Eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger befürwortet kostenlose Corona-Tests für alle. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der „Augsburger Allgemeinen“ sprachen sich 60 Prozent dafür aus, dass jeder Bürger unabhängig von Symptomen und Risiko einen vom Staat bezahlten Corona-Test in Anspruch nehmen können sollte. 31 Prozent lehnten das ab.

Die bayerische Staatsregierung hatte in dieser Woche die kostenlosen Corona-Tests für die gesamte Bevölkerung beschlossen und damit eine Diskussion ausgelöst.

 

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 1. Juli: 

22.21 Uhr: Bundesregierung: Deutschland hat "genug Reserven" an Remdesivir

Das als mögliche Corona-Medizin gehandelte Medikament Remdesivir ist nach Angaben der Bundesregierung in Deutschland in ausreichendem Maße verfügbar - obwohl die USA das Mittel in großem Stil aufkaufen. Der Bund habe sich frühzeitig Remdesivir "gesichert", sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Mittwoch in Berlin. Derzeit gebe es "genug Reserven".

Das Medikament wird vom US-Konzern Gilead hergestellt und wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt. In den USA und auch in Japan ist es bereits für die Behandlung vom Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus zugelassen. Auch die EU-Arzneimittelbehörde EMA empfahl kürzlich die Zulassung unter Auflagen.

Laut dem Sprecher des Gesundheitsministeriums wird mit der Zulassung in Europa noch in dieser Woche gerechnet. Er wies darauf hin, dass damit auch eine Verpflichtung für Gilead verbunden sei, "in einem angemessenen Umfang" Remdesivir nach Europa zu liefern. Das Ministerium gehe davon aus, dass der Pharmahersteller dem nachkommen werde.

Das US-Gesundheitsministerium hatte am Montag mitgeteilt, sich 92 Prozent der Remdesivir-Produktion der kommenden Monate gesichert zu haben - insgesamt mehr als 500.000 Behandlungsdosen. Demnach kaufen die USA die gesamte Remdesivir-Produktion für Juli sowie jeweils 90 Prozent der für August und September erwarteten Produktion.

US-Präsident Donald Trump habe einen "unglaublichen Deal" erzielt, damit die US-Bürger Zugang zu dem ersten für Covid-19 zugelassenen Medikament hätten, erklärte Gesundheitsminister Alex Azar. Jeder US-Patient, der Remdesivir benötige, solle Zugang zu dem Medikament erhalten.

20.32 Uhr: WHO warnt vor beschleunigter Ausbreitung des Coronavirus weltweit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einer beschleunigten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus gewarnt. Mehr als die Hälfte aller weltweit registrierten Infektionsfälle seien im vergangenen Monat gemeldet worden, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch bei einer virtuellen Pressekonferenz.

Die Corona-Krise sei "nicht annähernd vorbei", betonte Tedros mit Blick auf mehr als eine halbe Million Todesfälle und mehr als 10,5 Millionen Infektionen weltweit. In den vergangenen acht Tagen habe es im Schnitt täglich 160.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gegeben.
Ein "umfassender Ansatz" zur Eindämmung der Pandemie sei der beste Weg, um das Coronavirus unter Kontrolle zu bringen, sagte Tedros. In den vergangenen Monaten habe sich gezeigt, dass die Ansteckungsrate in jenen Ländern drastisch reduziert worden sei, in denen es strenge Maßnahmen wie Abstandsregeln, Maskenpflicht und Mechanismen zur Kontaktverfolgung gegeben habe.

19.15 Uhr: Mehr Corona-Fälle: Wieder striktere Maßnahmen in Luxemburg

Angesichts einer Reihe von neuen Coronavirus-Infektionen nimmt Luxemburg einen Teil seiner Lockerungen wieder zurück. Für Treffen von mehr als 20 Menschen sollen die bisher geltenden Abstandsempfehlungen durch verbindliche Vorschriften ersetzt werden, teilte der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel mit. Am Mittwoch habe es bei knapp 6000 Tests 46 Neuinfektionen gegeben. „Diese Zahlen sind nicht alarmierend, aber wir müssen verhindern, dass wir in der Zukunft eine Verschlechterung der Lage bekommen.“ Bei den Neuinfektionen handele es sich vor allem um jüngere Leute.

18.20 Uhr: 50 neue Corona-Infektionen hier im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35.755 gestiegen. Das waren 50 mehr als am Dienstag, wie das Sozialministerium am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Etwa 33.375 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus lag bei 1838. Derzeit seien geschätzt noch 542 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert, hieß es. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,95 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

17.30 Uhr: Aigner ordnet in Bayern Maskenpflicht auch für Abgeordnete an

Im Bayerischen Landtag müssen von diesem Donnerstag (2. Juli) an auch alle Abgeordneten verpflichtend einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) ordnete die Maskenpflicht am Mittwoch an. Abgeordnete, die sich nicht daran halten, müssen mit einem Zwangsgeld rechnen. Es sollen nach Mitteilung des Landtagsamts zunächst 150 Euro sein - das entspricht dem Bußgeld, das auch normalen Bürgern droht, wenn sie gegen die in vielen öffentlichen Bereichen geltende Maskenpflicht verstoßen. Wer sich mehrfach weigert, dem droht auch ein mehrfaches Zwangsgeld.

16.00 Uhr: Schweiz führt Maskenpflicht in Bus und Bahn ein

Ab kommenden Montag ist auch in der Schweiz das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes in öffentlichen Verkehrsmitteln vorgeschrieben. Die Maskenpflicht gilt in Zügen, Straßenbahnen und Bussen, Bergbahnen, Seilbahnen und auf Schiffen für alle Fahrgäste ab zwölf Jahren.

Die Schweiz hatte bisher einen Sonderweg gewählt und den Mundschutz nur empfohlen, was aber kaum ein Fahrgast befolgte. Die Sinneswandel ist auf stark steigende Fallzahlen in einzelnen Kantonen zurückzuführen. Außerdem argumentiert die Schweizer Regierung, dass die Fahrgastzahlen wieder steigen und somit die Abstände nicht mehr gewahrt werden könnten.

14.30 Uhr: Anstieg der Coronazahlen in Österreich und Schweiz

Fast zeitgleich mit neuen Lockerungsschritten kommt es in Österreich wegen eines Corona-Clusters zu regionalen Einschränkungen. Im Raum Linz in Oberösterreich würden von Freitag an für eine Woche die Schulen, Kindergärten und Horte wieder für eine Woche geschlossen, sagte Ministerpräsident Thomas Stelzer (ÖVP) am Mittwoch in Linz. Außerdem werde eindringlich an alle Bürger in der Region appelliert, in geschlossenen Räumen wieder Masken zu tragen und Veranstaltungen möglichst zu meiden.

Insgesamt wurden in Österreich binnen 24 Stunden laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) 107 neue Coronafälle gemeldet. Das ist die höchste Zahl seit Mitte April. 

Auch in der Schweiz ist die Zahl der nachgewiesenen Infektionen markant gestiegen. Es waren 137 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden, wie das Bundesamt für Gesundheit mitteilte. Am Dienstag waren es 62, am Montag 35 gewesen. 

13.50 Uhr: Passagierzahlen am Stuttgarter Flughafen steigen wieder

Die Aufhebung der Reisewarnungen für viele europäische Länder lässt die Passagierzahlen am Stuttgarter Flughafen steigen. Wegen der höheren Nachfrage wurde nach Terminal 3 nun auch Terminal 1 für den Check-in und Passagierkontrollen in Betrieb genommen, wie der Flughafen am Mittwoch mitteilte. So könnten auch die Corona-Abstandsregeln besser eingehalten werden, hieß es.

Im Vorfeld der Sommerferien im Südwesten nehmen die Fluggesellschaften neben wichtigen Städteverbindungen außerdem wieder verstärkt touristische Ziele ins Programm. Gefragtestes Warmwasserziel sei Palma de Mallorca mit bis zu 72 wöchentlichen Verbindungen, hieß es beim Flughafen.

12.40 Uhr: Insolvenz: Hohentwiel-Reisen stellen Geschäftsbetrieb ein

Corona-Krise wird zum Todesstoß: Das Busunternehmen Hohentwiel-Reisen Mayer ist der erste Fall, der bekannt wird, dass ein Reise-Unternehmen der Region nun in der Krise schließt. Dass es der letzte sein sollte, der angesichts der Corona-Krise aufgeben muss, glauben Beobachter nicht. „Es werden noch weitere Reiseveranstalter verschwinden“, sagt Alexander Growe. Der Vorsitzende des Gottmadinger Gewerbevereins kennt als Betreiber eines Reisebüros, das auch selbst Reisen anbietet, die Branche genau. Seit Monaten sei man nur mit Stornierungen und Umbuchungen beschäftigt.

11.10 Uhr: Deutschland hebt Einreisebeschränkungen für elf Nicht-EU-Staaten auf

Deutschland gewährt Menschen aus elf Staaten außerhalb der Europäischen Union wieder die unbeschränkte Einreise. Das gilt nach einem Kabinettsbeschluss für Reisende aus Australien, Georgien, Kanada, Montenegro, Neuseeland, Thailand, Tunesien und Uruguay. Für Japan, Südkorea und China gelten die Lockerungen der Mitte März in der Corona-Krise verhängten Beschränkungen unter Vorbehalt, wenn diese Länder auch Menschen aus Deutschland wieder die Einreise erlauben. Die Erleichterungen treten am Donnerstag in Kraft

10 Uhr: Zahl der Arbeitslosen in Baden-Württemberg steigt nicht mehr so stark

Die Coronavirus-Krise lässt die Zahl der Arbeitslosen weiter steigen - allerdings nicht mehr so stark. Im Juni waren in Baden-Württemberg 276.492 Menschen ohne Job, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mitteilte. Das waren 2,3 Prozent mehr als im Vormonat. Zuvor hatte es deutlich stärkere Anstiege gegeben: ein Plus von 8 Prozent im Mai und gar 17 Prozent im April. Die Arbeitslosenquote stieg auf 4,4 Prozent.

Wie sehr Corona den Arbeitsmarkt im Griff hat, zeigt sich beim Blick auf das Vorjahr. Verglichen mit dem Juni 2019 stieg die Zahl der Arbeitslosen um 45,5 Prozent. Besonders stark seien junge Leute betroffen, von denen gerade viele eine Ausbildung oder ein Studium beenden, teilte die Arbeitsagentur weiter mit. Fast 120.000 Betriebe im Land haben seit dem Ausbruch der Krise im März Kurzarbeit für zusammen mehr als zwei Millionen Beschäftigte angezeigt. Auch hier lässt die Dynamik allerdings nach.

8.42 Uhr: Was Häfler Patienten mit Corona-Verdacht nach Schließung der Fieberambulanz jetzt wissen müssen

Derzeit gibt es noch einen akuten Corona-Infektionsfall im Bodenseekreis - so wenig, dass die Fieberambulanz in der Messehalle in Friedrichshafen wieder schließen kann. Patienten mit Corona-typischen Symptomen oder anderen Risikofaktoren werden nach der Schließung primär durch ihre Hausarztpraxen betreut. Für Fälle, in denen diese lokale Versorgung nicht geleistet werden kann, hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) im Bodenseekreis mehrere Corona-Schwerpunktpraxen organisiert. Was Patienten dazu jetzt wissen müssen, lesen Sie hier.

7.15 Uhr: Corona-Ausbruch bei Caterer in Bayern - Flüchtlingsunterkünfte unter Quarantäne

Nach der Schließung eines Cateringunternehmens im Landkreis Starnberg wegen eines Corona-Ausbruchs haben die Gesundheitsbehörden weitere Tests auf den Weg gebracht und mehr Flüchtlingsunterkünfte unter Quarantäne gestellt. Gesucht werden nun die Kontaktpersonen der über 40 Infizierten. Beteiligt sind die Gesundheitsbehörden von einem halben Dutzend umliegender Landkreise, wo Beschäftigte des Unternehmens leben.

Zur Frage, ob nun ein Lockdown im Landkreis Starnberg folgt, sagte Landrat Stefan Frey laut Mitteilung: „Davon sind wir derzeit weit entfernt. Der Lockdown in einem Landkreis setzt voraus, dass es sich um ein unspezifisches Ausbruchsgeschehen handelt. Das ist bei uns derzeit nicht der Fall. Die Infektionsketten sind nachvollziehbar und auf konkrete Gemeinschaftseinrichtungen (Asylunterkünfte und Unternehmen) begrenzt.“

Bei der Reihentestung der Mitarbeiter des Cateringunternehmens hätten sich mittlerweile 45 positive Fälle ergeben, teilte das Landratsamt am Abend mit. Neben einer Flüchtlingsunterkunft in Hechendorf, in der zehn der Infizierten lebten, wurden mittlerweile auch Unterkünfte in Seefeld, Herrsching und Pöcking für 14 Tage unter Quarantäne gestellt. In den drei Domizilen sei je eine Person positiv getestet worden. Es würden auch dort alle Bewohner getestet, hieß es. Die Zahl der Infizierten im Landkreis Starnberg liege trotz des Ausbruchs unter der wichtigen Marke von 50 pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, sagte die Sprecherin des Landratsamtes. Bei einem Überschreiten dieser Zahl müssen die Behörden weitergehende Maßnahmen einleiten.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 30. Juni:

22.20 Uhr: Ihre Läden wollen alle Händler in Konstanz wieder öffnen. Dazu vom Stadtmarketing gedrängt werden, wollen sie aber nicht

Einige Geschäftsinhaber aus der Zollernstraße sind irritiert über eine Rund-Mail der Marketing und Tourismus Konstanz GmbH (MTK). Sie fühlen sich moralisch unter Druck gesetzt, ihre Geschäfte in der Corona-Krise vollständig zu öffnen.Die MTK ist über die Kritik erstaunt und will die E-Mail als Bitte mit freiwilliger Beteiligung verstanden wissen.

21.07 Uhr: Minister: Reisen nach Afrika bei geringem Corona-Risiko ermöglichen

Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat Außenminister Heiko Maas (SPD) aufgefordert, die wegen der Corona-Pandemie verhängten Reisebeschränkungen für afrikanische Staaten zu überprüfen. „Allein in Afrika leben 25 Millionen Menschen vom Tourismus, zum Beispiel in Marokko, Ägypten, Tunesien, Namibia oder Kenia“, sagte Müller dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Wenn die Länder niedrige Infektionszahlen aufweisen und Hygienestandards wie in Europa garantieren, gibt es keinen Grund, sie vom Tourismus abzuschneiden.“ Es gehe um Millionen Arbeitsplätze, es gehe um Köche, Reinigungskräfte und Busfahrer, fügte Müller an. Sie alle brauchten die Jobs, um zu überleben.

19.55 Uhr: 75 neue Corona-Infektionen hier im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35.705 gestiegen. Das waren 75 mehr als am Montag, wie das Sozialministerium am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Etwa 33.353 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus lag bei 1838. Derzeit seien geschätzt noch 514 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert, hieß es. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,81 angegeben.

18.50 Uhr: Studie: Behandlung von Corona-Patienten mit Lopinavir-Ritonavir nicht wirksam

Die Medikamenten-Kombination von Lopinavir und Ritonavir hilft nicht gegen das Coronavirus. Sie „hat keinen positiven Effekt auf Patienten, die wegen Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden“, erklärten am Dienstag die Verantwortlichen der groß angelegten klinischen Studie Recovery in Großbritannien. Ob die Kombination Patienten mit künstlicher Beatmung helfe, sei noch unklar. „Diese vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass Lopinavir-Ritonavir keine wirksame Behandlung für Covid-19-Patienten ist, die nicht künstlich beatmet werden“, erklärte Studienleiter Peter Horby von der Universität Oxford.

17.05 Uhr: Freibad Lauchringen wird in diesem Sommer nicht geöffnet

Kalte Dusche für Schwimm-Freunde: In diesem Jahr wird es kein Badevergnügen im Freibad Lauchringen geben. Gemeindeverwaltung und Gemeinderat sehen sich nicht in der Lage, die noch einmal verschärften Bestimmungen für den Bäderbetrieb erfüllen zu können.

16.20 Uhr: Südbadischer Fußballverband will Saison teilweise am 22. August beginnen

Nach der Lockerung der Corona-Regeln für den Sport hat sich auch der Südbadische Fußballverband auf einen Rahmenterminplan verständigt. Demnach soll die Meisterschaftsrunde der nächsten Saison in den überbezirklichen Ligen am 22. August beginnen. Als Nachholtermin für die Halbfinalspiele der Verbandspokalrunde 2019/20 ist der 1. August vorgesehen, die Teilnehmer müssen dem aber noch zustimmen. Am Montag hatte auch der Württembergische Fußballverband darüber informiert, dass der offizielle Saisonstart für die neuen Meisterschaftsrunden am Wochenende 22./23. August erfolgen soll.

15.40 Uhr: Deutlicher Corona-Effekt beim Bezug von Arbeitslosengeld II

Im Zuge der Corona-Krise haben nach Schätzungen der Bundesregierung im April und Mai deutlich mehr Kurzarbeitende und Selbstständige zusätzlich auch Arbeitslosengeld II bezogen. Wie aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Grünen-Anfrage hervorgeht, waren mutmaßlich bis zu 76.000 Kurzarbeitende und bis zu 58.000 Selbstständige durch den "Corona-Effekt" auf ergänzende Leistungen aus der Grundsicherung angewiesen.

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Strengmann-Kuhn sah darin aber nur die "Spitze des Eisbergs". Die Zahl der Aufstocker sei durch die Corona-Pandemie nicht so stark angestiegen wie ursprünglich von der Bundesregierung angenommen, sagte Strengmann-Kuhn.

15 Uhr: Baden-Württemberg testet nur anlassbezogen auf Corona

Anders als Bayern bietet Baden-Württemberg keine flächendeckenden, kostenlosen Corona-Tests für die Bürger an. Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Sozialminister Manne Lucha (beide Grüne) begründeten dies am Dienstag mit den Kosten und auch damit, dass Tests für jedermann bei der derzeitigen Infektionslage nicht angebracht seien. Lucha erklärte, Baden-Württemberg halte am Grundprinzip der Anlassbezogenheit bei den Tests fest. „Alles andere ist Fischen im Trüben mit einer Halbwertszeit von zwei Tagen. Dann ist die Aussage (eines Tests) schon wieder nichts wert.“

Nach der am Dienstag vom grün-schwarzen Kabinett beschlossenen neuen Strategie sind Tests unter anderem vorgesehen, wenn jemand Symptome einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus zeigt. Zudem werden nach bestätigten Infektionen Kontaktpersonen getestet - auch solche, die über die Corona Warn-App identifiziert worden seien. Tests sind auch bei der Aufnahme in stationären Pflegeeinrichtungen vorgesehen, bei Krankenhauseinweisungen und bei Patienten während eines Krankenhausaufenthalts. Medizinisches und pflegerisches Personal soll nach einem bestimmten System stichprobenhaft getestet werden.

14.30 Uhr: Alle Corona-Tests aus dem Mönchweiler Wohnpark sind negativ

Jetzt ist die Erleichterung im Schwarzwald groß. Auch die letzten beiden Tests der Abstrichreihe im Wohnpark Mönchweiler sind negativ ausgefallen. Quarantäne und Ausgangssperre für die Bewohner konnten deshalb jetzt auch wieder aufgehoben werden. In der vergangenen Woche war die Infektion einer Bewohnerin der Seniorenwohnanlage in der Ortsmitte Mönchweilers mit dem Corona Virus bekannt geworden.

13 Uhr: Pflegende Angehörige leiden unter Corona-Krise

Unter der Corona-Krise leiden pflegende Angehörige besonders: In einer Studie der Berliner Charité und des Zentrums für Qualität in der Pflege sprach fast jeder Dritte von einer Verschlechterung der Pflegesituation in der Pandemie, wie die Forscher am Dienstag mitteilten. Fast ein Viertel der Befragten zeigte sich besorgt, die häusliche Pflege nicht mehr zu schaffen. Außerdem berichteten 29 Prozent, Gefühle der Hilflosigkeit hätten zugenommen. Vier von zehn pflegenden Angehörigen gaben bei der Befragung an, sich durch weggefallene Strukturen Mehrbelastungen ausgesetzt zu sehen. Demnach konnten in 81 Prozent der Fällen Tagespflegeeinrichtungen nicht mehr genutzt werden.

10.56 Uhr: Grün-schwarze Koalition in Baden-Württemberg einigt sich auf konkrete Corona-Soforthilfen

Die Landesregierung hat sich auf konkrete Corona-Soforthilfen im Volumen von rund 200 Millionen Euro geeinigt. Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz bestätigte am Dienstag in Stuttgart, dass die grün-schwarze Haushaltskommission entsprechende Beschlüsse gefasst hat. Sie sehen unter anderem vor, dass die Digitalisierung der Hochschulen mit 40 Millionen Euro vorangebracht werden soll. Dabei geht es laut Schwarz darum, den Lehrbetrieb auf digitale Formen umzugestalten, Software-Lizenzen anzuschaffen und das Personal fit für digitale Anwendungen zu machen.

Mit 50 Millionen Euro sollen kleine und mittelgroße Unternehmen über ein spezielles Beteiligungsprogramm unterstützt werden. Jugendherbergen, Schullandheime und Privatschulen bekommen 33 Millionen Euro. Für die Digitalisierung im Mittelstand stehen 50 Millionen Euro bereit. Car-Sharing-Organisationen sollen 4 Millionen Euro bekommen. Die Beschlüsse müssen noch durchs grün-schwarze Kabinett, was als Formsache gilt. Laut Schwarz sind die rund 200 Millionen Euro noch freie Gelder aus dem 1,5 Milliarden Euro schweren Hilfspaket für die Wirtschaft, auf das sich die Regierung im Mai geeinigt hatte.

9.48 Uhr: 498 neue Corona-Fälle in Deutschland gemeldet

Die lokalen Behörden haben dem Robert Koch-Institut 498 Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 194 259 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am frühen Dienstagmorgen meldete (Datenstand 30.06., 0.00 Uhr).

8973 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 12 im Vergleich zum Vortag. Etwa 179 100 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind etwa 1000 mehr als noch einen Tag zuvor. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 29.6., 0.00 Uhr, bei 0,74 (Vortag: 0,71). Das sogenannte Sieben-Tage-R, das das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen zeigt, sank auf 0,63 (Vortag: 0,71).

8.35 Uhr: In Bayern soll die Maskenpflicht bei Kulturveranstaltungen fallen

Bei Kulturveranstaltungen in Bayern soll die Maskenpflicht fallen. Im Saal dürfe die Maske auf dem festgelegten Sitzplatz künftig abgenommen werden, kündigte Ministerpräsident Markus Söder in der „Augsburger Allgemeinen“ an. Demnach solle die neue Regelung am Mittwoch im Kabinett beschlossen werden. „Man kann die Kultur dann eine Stunde oder eineinhalb Stunden, je nachdem wie das Ganze dann konzipiert ist, ohne Maske genießen“, sagte Söder.

Der CSU-Chef argumentierte: „Die Kulturveranstaltungen verlaufen sehr seriös und sehr gut, deswegen werden wir so agieren.“ Beim Hineingehen und im Umfeld etwa im Garderobenbereich gelte die Maskenpflicht weiter und sei sinnvoll. Auf den Sitzen in den Veranstaltungsräumen werde sie gelockert, hieß es in der Zeitung. „Wir wollen eine Perspektive für die Kultur“, sagte Söder.

7.15 Uhr: Weitere Corona-Lockerungen – diese Regeln gelten ab morgen im Südwesten

Seit diesem Montag sind die Kitas und Grundschulen in Baden-Württemberg wieder geöffnet und ab dem 1. Juli treten weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Kraft. Ein Überblick über die wichtigsten Regeln:

Das waren die Entwicklungen am Montag, 29. Juni: 

22:07 Uhr: Regierung gegen flächendeckende Corona-Tests  neue Strategie

Baden-Württemberg will Corona-Tests für jedermann wie in Bayern weiterhin weder anbieten noch finanzieren. «Die überwältigende Mehrheit aller namhaften Epidemiologen und Gesundheitsexperten hält nichts von einer flächendeckenden Testung ins Blaue hinein», sagte eine Sprecherin von Sozialminister Manne Lucha (Grüne). Sie plädierten vielmehr für eine gezielte und kluge Testung bestimmter Personengruppen und im Umfeld von lokalen oder regionalen Ausbrüchen. Dennoch will Baden-Württemberg zumindest eine erweiterte Teststrategie für Baden-Württemberg einführen. Sozialminister Manne Lucha (Grüne) will seine Pläne am Dienstag (12.00 Uhr) im Kabinett vorstellen.

Bayerns Strategie in der Corona-Krise mit Tests für jedermann ist derzeit ein Streitfall. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kritisiert Massentests ohne systematisches Vorgehen als nicht zielführend und unnötige Belastung. Luchas Sprecherin bezeichnete eine flächendeckende Testung als mögliche Mogelpackung. Diese sei immer nur eine winzige Momentaufnahme und habe deshalb keinen nachhaltigen Nutzen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder weist die Kritik zurück. «Das ist die einzige ernsthafte Option, es wird sonst zu wenig getestet», entgegnete der CSU-Chef in München.

21.05 Uhr: Corona-Ausbruch in Cateringfirma in Bayern: 44 bestätigte Infizierte

In einem am Samstag geschlossenen Cateringunternehmen im Landkreis Starnberg haben sich mindestens 44 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das haben die Tests bislang ergeben, teilte das Landratsamt am Montag mit. Unter den bislang nachweislich Infizierten seien zehn Asylbewerber aus der Gemeinschaftsunterkunft Hechendorf. Auf den Virus-Ausbruch bei dem Caterer war das Landratsamt durch Fälle in der Asylunterkunft aufmerksam geworden.

Die Behörde hatte die Schließung des Catering-Standorts am Samstag aus Infektionsschutzgründen angeordnet - für 14 Tage. Am Sonntag gab es eine große Testaktion bei den Mitarbeitern.

Die komplette Asylbewerber-Unterkunft ist unter Quarantäne gestellt worden. Die positiv getesteten Bewohner wurden in eine Isoliereinrichtung in Wackersberg (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) verlegt. Der erste positive Fall sei am Donnerstag bekannt geworden. 

20.45 Uhr: Württembergischer Fußballverband setzt Pokalspiele und Saisonstart an

Nach der Bekanntgabe der neuen Corona-Verordnung Sport durch die Landesregierung, die am Mittwoch in Kraft tritt und nach der unter gewissen Voraussetzungen in Baden-Württemberg wieder Fußball gespielt werden darf, hat der Württembergische Fußballverband (WFV) die Planungen für die neue Saison weiter vorangetrieben und die noch verbleibenden Partien des WFV-Pokals 2019/2020 terminiert. Darüber informierte der Verband am Montagabend.

Demnach soll der offizielle Saisonstart für die neuen Meisterschaftsrunden der überbezirklichen Ligen am Wochenende 22./23. August erfolgen. Die Viertel- und Halbfinals des Verbands-Pokals, die noch ausstehen, sollen am 1. und 8. August stattfinden. Der Termin für das Finale steht noch nicht fest. Der Sieger des Verbands-Pokals qualifiziert sich für den DFB-Pokal.

19.29 Uhr: 89 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35.630 gestiegen. Das waren 89 mehr als am vergangenen Freitag, wie das Sozialministerium am Montag in Stuttgart mitteilte. Etwa 33.335 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus lag bei 1830. Derzeit seien geschätzt noch 465 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert, hieß es.

18.18 Uhr: Fieberambulanz an der Messe Friedrichshafen stellt ab Juli ihren Betrieb ein

Die Fieberambulanz auf dem Friedrichshafener Messegelände wird geschlossen. Die seit Wochen glücklicherweise niedrigen Fallzahlen und die nun wieder fast flächendeckende Versorgung durch Hausarztpraxen machen nach Angaben des Landratsamts diesen Schritt zur Normalität möglich. Die Corona-Versorgung läuft künftig durch Hausarzt und Schwerpunktpraxen.

17.17 Uhr: Coronafälle in Schulklassen: Quarantäne für fast 100 Menschen

In drei Grundschulklassen und einer Kindergartengruppe im Landkreis Neu-Ulm sind Coronavirus-Infektionen festgestellt worden. Deswegen seien nun 98 Kinder und Erwachsene in Quarantäne geschickt worden, berichtete eine Sprecherin des Landratsamtes am Montag. Neben den Schülern müssen vorläufig auch die Eltern und Lehrer zu Hause bleiben. Erstmals seitdem die Schulen wieder geöffnet wurden, wird in dem schwäbischen Landkreis nun zu dieser Maßnahme gegriffen - vor dem landesweiten Lockdown gab es solche Fälle häufiger. In der vergangenen Woche war die Zahl der Covid-19-Erkrankungen im Kreis Neu-Ulm leicht gestiegen.

16.16 Uhr: EU-Einreisebeschränkungen für die meisten Ausländer sollen bleiben

Die EU-Länder wollen die wegen der Corona-Pandemie verhängten Einreisebeschränkungen für Menschen aus den USA und zahlreichen anderen Drittstaaten vorerst aufrechterhalten. Lediglich Menschen aus 14 Ländern sollen vom 1. Juli an wieder normal in die EU einreisen dürfen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag nach Einleitung eines entsprechenden Beschlussverfahrens von EU-Diplomaten erfuhr.

Konkret sind das Algerien, Australien, Georgien, Japan, Kanada, Marokko, Montenegro, Neuseeland, Ruanda, Serbien, Südkorea, Thailand, Tunesien und Uruguay. China soll nur dann berücksichtigt werden, wenn es im Gegenzug auch Einreisebeschränkungen für Europäer aufhebt. 

16.10 Uhr: Lehrer im Südwesten wegen Infektionen an Schulen beunruhigt

Die vollständige Öffnungen der Grundschulen und Kitas ist am Montag überschattet worden von Corona-Fällen an Schulen im Landkreis Göppingen und an einem Brettener Gymnasium. „Das sorgt für Verunsicherung der Kollegen, nachdem das Kultusministerium uns gesagt hat, Kinder hätten eine niedrige Viruslast und seien keine Infektionstreiber“, sagte der Vorsitzende des Lehrerverbandes VBE, Gerhard Brand, der Deutschen Presse-Agentur. Das sei ein herber Schlag, der die Glaubwürdigkeit des und das Vertrauen in das Ressort von Susanne Eisenmann (CDU) beschädige. Nach mehr als drei Monaten werden wieder alle Grundschüler im Klassenverband unterrichtet. Nur die Fächer Sport und Musik wurden wegen Corona-Risikos zunächst gestrichen. Das Abstandsgebot ist gefallen.

16 Uhr: Laschet: Einschränkungen im Kreis Gütersloh eine Woche verlängert

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies bleibt das öffentliche Leben im Kreis Gütersloh für eine weitere Woche bis zum 7. Juli eingeschränkt. Für den Nachbarkreis Warendorf dagegen laufen Einschränkungen um 0 Uhr in der Nacht zu Mittwoch aus, wie NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Montag in Düsseldorf sagte.

15.23 Uhr: Hotels und Gastro können ab Mittwoch Corona-Hilfe beantragen

Hotels und Gastbetriebe im Südwesten erhalten gezielte Unterstützung vom Land - zusätzlich zum ersten Corona-Hilfspaket. Ab Mittwoch können die Anträge dafür auf der Website des Wirtschaftsministeriums heruntergeladen werden. Wenn Betriebe durch eine Bescheinigung des Steuerberaters belegen können, dass sie wegen der Corona-Krise in einen Liquiditätsengpass geraten sind, erhalten sie eine einmalige Hilfe in Höhe von bis zu 3000 Euro zuzüglich maximal 2000 Euro für jeden Beschäftigten.

Das Programm sei auf den Zeitraum September bis November angelegt, sagten Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und Tourismusminister Guido Wolf (beide CDU) in Stuttgart.

14.34 Uhr: Gesundheitsminister Spahn kritisiert Bayern wegen Testoffensive

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die von Bayern angekündigten Corona-Tests für alle Bürger kritisiert. „Einfach nur viel testen klingt gut, ist aber ohne systematisches Vorgehen nicht zielführend“, schrieb Spahn am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Dies wiege in falscher Sicherheit, erhöhe das Risiko falsch-positiver Ergebnisse und belaste die vorhandene Testkapazität.

Spahn schrieb, „testen, testen, testen - aber gezielt“ sei die mit dem Robert-Koch-Institut entwickelte nationale Teststrategie. Dies beinhalte umfassendes präventives Testen im Gesundheitswesen und bei lokalen Ausbrüchen wie zuletzt in Gütersloh.

13.44 Uhr: Polizei erwischt rund 80 Menschen beim Feiern

Die Polizei hat in einer Disco in Breisach (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) rund 80 junge Menschen bei einer mutmaßlich illegalen Party erwischt. Die Beamten hatten in der Nacht zum Samstag die Einrichtung nach einer Beschwerde wegen Ruhestörung aufgesucht. Wie ein Polizeisprecher am Montag erklärte, behaupteten die Feiernden zunächst, Gäste einer privaten Geburtstagsveranstaltung zu sein, was nach den aktuellen Corona-Vorschriften auch erlaubt sei.

Im Zuge der Befragungen stellte sich jedoch heraus, dass die Partygäste Eintritt gezahlt hatten und die Disco daher mutmaßlich illegalerweise geöffnet worden war. Die Beamten beendeten die Party. Der 42 Jahre alte Betreiber wurde angezeigt.

12.37 Uhr: Bundestag beschließt Mehrwertsteuer-Senkung und Familienbonus

Weniger Steuern beim Einkaufen und Geld aufs Familienkonto: Der Bundestag hat wichtige Teile des Konjunkturpakets beschlossen, das Konsum und Wirtschaft in der Corona-Krise wieder ankurbeln soll. Das Parlament stimmte den Neuerungen am Montag in einer Sondersitzung mit den Stimmen der großen Koalition zu. Damit sie zum 1. Juli in Kraft treten können, bedarf es am Nachmittag allerdings auch noch der Zustimmung des Bundesrats.

Eine Senkung der Mehrwertsteuer soll die wegen der Corona-Pandemie und Kurzarbeit geschwächte Kaufkraft wieder stärken. Bis Jahresende fallen statt 19 nur noch 16 Prozent Mehrwertsteuer beim Einkauf an. Der ermäßigte Satz, der für viele Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs gilt, wird von 7 auf 5 Prozent reduziert.

Zweiter großer Bestandteil des Konjunkturpakets ist ein Bonus von 300 Euro für jedes kindergeldberechtigte Kind. Die ersten 200 Euro sollen im September mit dem Kindergeld ausgezahlt werden, die restlichen 100 Euro im Oktober. Der Kinderbonus wird nicht auf die Grundsicherung angerechnet, bei Besserverdienern aber mit dem steuerlichen Kinderfreibetrag verrechnet, so dass vor allem Familien mit weniger Geld profitieren. Weitere Erleichterungen gibt es für Firmen, etwa durch geänderte Abschreibungsregeln. Außerdem sollen sie aktuelle krisenbedingte Verluste besser mit Gewinnen aus dem Vorjahr verrechnen können und so in der schwierigen Zeit mehr Geld in der Kasse haben.

11.25 Uhr: Kitas und Grundschulen im Südwesten öffnen vollständig

Kitas und Grundschulen sollen von diesem Montag an wieder eine Art Regelbetrieb anbieten. Mit einer Betreuung und einem Unterricht wie zu Zeiten vor dem Coronavirus können Eltern und Kinder aber wohl nicht rechnen. Die Gewerkschaft GEW geht von Einschränkungen aus, weil zum Beispiel Erzieher und Lehrer fehlen, die zu Corona-Risikogruppen gehören. Das Abstandsgebot in den Kitas und Grundschulen wird fallen. Die grün-schwarze Landesregierung stützt sich dabei auf eine Studie mit Kindern bis zu zehn Jahren. Sie hat ergeben, dass Kinder keine Treiber der Infektionen sind.

Allerdings gibt es besondere Maßnahmen: Kinder aus einer Gruppe sollen sich in den Kitas und auch in den Grundschulen nicht mit Kindern aus anderen Gruppen durchmischen. In Grundschulen soll der tägliche Unterricht zeitlich versetzt für die verschiedenen Klassen beginnen. Schwerpunkte des Unterrichts sollen Mathe, Deutsch und Sachkunde sein. Es gilt aber weiterhin keine Schulpflicht: Kinder, die etwa aus gesundheitlichen Gründen nicht in die Schule kommen möchten, sollen weiter zu Hause unterrichtet werden.

10.40 Uhr: Infektions-Kennziffer im Kreis Gütersloh noch deutlich über kritischer Marke

Unmittelbar vor einer möglichen Verlängerung des regionalen Lockdowns im Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen liegt die Zahl der Corona-Neuinfektionen noch deutlich über einer kritischen Marke. Laut am Montag vom Robert-Koch-Institut veröffentlichten Daten gab es in dem Kreis 112,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage. Die kritische Marke liegt bei 50. Im Kreis Warendorf liegt der Wert aktuell bei 22,0.

Der Kreis Gütersloh ist nach den RKI-Zahlen weiterhin der einzige Kreis in ganz Deutschland oberhalb der wichtigen Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage. Hintergrund ist der massive Ausbruch des Coronavirus beim Fleischwerk von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück. Bis Dienstag muss entschieden werden, ob die regionalen Einschränkungen des Alltagslebens in den Kreisen Gütersloh und Warendorf ausläuft oder verlängert wird. Der seit Mittwoch geltende Lockdown ist bis zum 30. Juni befristet.

9.45 Uhr: 262 registrierte Neuinfektionen in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Montag mit 193.761 angegeben - ein Plus von 262 seit dem Vortag. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 8961 Todesfälle und damit vier mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen betrug etwa 178.100.

8.42 Uhr: Peking testet acht Millionen Menschen auf Coronavirus

Infolge des neuen Coronavirus-Ausbruchs in Peking hat die chinesische Hauptstadt millionenfach Coronatests durchgeführt. Wie die Lokalbehörden mitteilten, wurden bis Sonntag 8,3 Millionen Proben gesammelt und 7,7 Millionen Tests in der 20-Millionen-Metropole abgeschlossen. Als Reaktion auf den Ausbruch auf einem Pekinger Großmarkt hatten die Behörden vor zwei Wochen die zweithöchste Sicherheitsstufe ausgerufen, womit die chinesische Stadt teilweise abgeriegelt wurde. Wer Peking verlassen will, muss einen negativen Coronatest vorweisen und darf nicht in einem der Risikogebiete leben. Seit dem neuen Ausbruch wurden über 300 Infektionen in Peking festgestellt. Wie Chinas Gesundheitskommission mitteilte, kamen bis Montag sieben weitere Infizierte in der Stadt hinzu. Landesweit wurden zwölf neue Infektionen gemeldet.

7.15 Uhr: Airbus will tausende Stellen streichen

Wegen der Corona-Krise wird der europäische Flugzeugbauer Airbus tausende Stellen streichen. Dabei gehe es um die "notwendige Anpassung an die massiv gesunkenen Produktionszahlen", sagte Konzernchef Guillaume Faury der Zeitung "Die Welt". Nach seinen Angaben wird Airbus für zwei Jahre die Produktion und die Auslieferungen um 40 Prozent reduzieren.

Es werde bis Ende 2021 dauern, bevor Produktion und Auslieferungen wieder im Einklang stünden, sagte Faury. Den genauen Umfang des Stellenabbaus will er nach Gesprächen mit der Arbeitnehmerseite bis Ende Juli verkünden. Alle Modelle sollten jedoch weiter gebaut werden, wenn auch "in langsamerem Tempo", sagte der Airbus-Chef. Von der meistverkauften Baureihe A320 sollen nach seinen Angaben nur noch 40 Maschinen pro Monat gefertigt werden. Derzeit seien viele fertige Flugzeuge geparkt, da sie von den Airlines wegen der Krise nicht abgenommen würden.

Airbus hatte wegen der Pandemie im ersten Quartal einen Verlust von fast einer halben Milliarde Euro gemacht. Das Minus in den ersten drei Monaten des Jahres belief sich auf 481 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal hatte unter dem Strich noch ein Gewinn von 40 Millionen Euro gestanden. Der weltweite Flugverkehr ist wegen der Pandemie massiv eingebrochen. Entsprechend weniger neue Maschinen kaufen die Airlines.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 28. Juni: 

21.53 Uhr:  Erneut Rekord bei Neuinfektionen - 189 000 Fälle in 24 Stunden

Die Zahl der täglichen gemeldeten Corona-Neuinfektionen ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf einen neuen Rekordwert geklettert. Binnen 24 Stunden seien weltweit 189 000 neue Fälle registriert worden, teilte die WHO am Sonntagabend mit. Auch in einigen Ländern sei der Anstieg auf Rekordhöhe. Unter den Ländern mit besonders vielen Neuinfektionen ragen erneut Brasilien und die USA heraus. In Brasilien wurden laut WHO 46 860 neue Fälle verzeichnet. In den USA seien es 44 458 gewesen. Den weltweit dritthöchsten Anstieg in der jüngsten Tabelle hatte Indien mit 19 906 Fällen.

Deutlich positiver schneidet nach der WHO-Tabelle Deutschland mit 256 registrierten Neuinfektionen binnen eines Tages ab. Für Italien liegt der Wert bei 175, für Spanien bei 569. In Großbritannien steckten sich binnen 24 Stunden mindestens 890 Menschen mit dem Coronavirus an.

Die WHO hat mehrfach eindringlich darauf hingewiesen, dass die Pandemie nichts von ihrer Dynamik eingebüßt habe. Die Organisation rechnet nach ihrer Zählung in Kürze mit einem Überschreiten der Zehn-Millionen-Marke. Die Tabelle vom Sonntagabend weist 9,84 Millionen Corona-Fälle weltweit aus. 

19.10 Uhr: Erstes Flughafen-Corona-Testzentrum öffnet in Frankfurt

Auch wenn Reisebeschränkungen bereits gefallen sind, muss gerade auf internationalen Strecken in Drittländer häufig ein negativer Coronatest kurz vor dem geplanten Abflug nachgewiesen werden. Am Frankfurter Flughafen öffnet nun das erste Corona-Testzentrum an einem Flughafen in Deutschland.

Das Biotechnologie-Unternehmen Centogene startet das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Flughafenbetreiber Fraport und Lufthansa. Das Testzentrum wird am Montag (10.00 Uhr) vorgestellt. Dabei wird erläutert, wie die „Walk-through-Tests“ funktionieren, die zur „neuen Normalität“ bei Flugreisen in Zeiten der Corona-Pandemie beitragen sollen.

18.15 Uhr: Anträge auf Corona-Hilfe für Hotels und Gastronomie sind ab Mittwoch möglich

Die Tourismus- und Gastronomiebetriebe im Land dürfen wieder öffnen - doch die verlorenen Einnahmen wegen der Corona-Krise können sie nicht mehr aufholen. Weil viele Unternehmen weiter um ihre Existenz bangen, hat das Land eine gezielte „Stabilisierungshilfe“ für die Branche aufgelegt. Am Montag (13.30 Uhr) informieren Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und Tourismus-Minister Guido Wolf (beide CDU) über Start und Umsetzung der Hilfen. Ab Mittwoch soll die Antragsstellung möglich sein.

Geplant wird mit einem Budget von 330 Millionen Euro. Das Paket sieht vor, dass betroffene Betriebe im Anschluss an die bisherige Corona-Soforthilfe einmalig weitere 3000 Euro sowie 2000 Euro für jeden in Vollzeit beschäftigten Mitarbeiter beantragen können.

Laut Umfrage des baden-württembergischen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) von Anfang Juni sind die Umsätze allein bei den Hotels seit Beginn der Corona-Krise um 83 Prozent eingebrochen. Aufs gesamte Jahr 2020 bezogen rechnen die Betriebe demnach mit einem Umsatzrückgang von fast zwei Dritteln.

14.45 Uhr: Spahn: Corona-Test darf nicht in falscher Sicherheit wiegen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist für die Ausweitung von Corona-Tests in Deutschland, warnt aber vor einer Überbewertung der Ergebnisse. „Umfangreiches Testen ist sinnvoll, insbesondere um regionale Ausbrüche schnell einzudämmen. Dazu haben wir das Testkonzept des Bundes bereits vor Wochen angepasst“, sagte Spahn am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Zusätzliche Testangebote durch die Länder könnten das ergänzen. „Allerdings ist ein Test immer nur eine Momentaufnahme. Er darf nicht in falscher Sicherheit wiegen.“

Bayern hatte zuvor angekündigt, dass sich dort künftig jeder auf das Corona-Virus testen lassen kann, unabhängig davon, ob er Symptome hat oder einem besonderen Risiko ausgesetzt ist. Die Kosten will das Land übernehmen, sofern kein Anspruch auf Erstattung etwa durch die Krankenkasse besteht. Spahn hatte bereits vor knapp drei Wochen eine Verordnung verkündet, die eine Reihe zusätzlicher Testmöglichkeiten auf Kassenkosten festlegt, besonders in sensiblen Bereichen wie Kliniken, Pflegeheimen, Schulen und Kitas.

13.20 Uhr: Zahl der weltweiten Corona-Infektionen überschreitet Zehn-Millionen-Marke

Die Zahl der weltweit registrierten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus hat die Marke von zehn Millionen überschritten. Wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP vom Sonntag ergab, wurden rund um den Globus inzwischen 10.003.942 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen. Die Zahl der Todesfälle lag bei knapp 499.000. 

Der am stärksten von der Pandemie betroffene Kontinent ist nach wie vor Europa: Dort wurden inzwischen mehr als 2,6 Millionen Infektionen und fast 196.000 Todesfälle registriert. Die Statistik der am schwersten betroffenen Länder wird weiterhin von den USA angeführt, wo mehr als 2,5 Millionen Menschen positiv auf das Virus getestet wurden und 125.539 starben.

Während die Zahl der Neuinfektionen in Europa zuletzt stark zurückgegangen ist, verschlimmert sich die Situation derzeit in vielen Teilen der Erde. Eine Million Neuinfektionen wurden allein in den vergangenen sechs Tagen gemeldet. 

Die AFP-Statistik basiert auf den von den staatlichen Behörden und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeldeten Zahlen zum Infektionsgeschehen. Sie spiegelt allerdings nur einen Teil der tatsächlichen Infektionszahlen wider, da es in vielen Ländern an ausreichenden Testkapazitäten mangelt.

12.30 Uhr: 200 Menschen feiern trotz Corona-Regeln in Meßkircher Disco

In den frühen Sonntagmorgenstunden wurde in einer Diskothek in Meßkirch ein Verstoß gegen die Corona-Regulierung festgestellt. Daher sei die Disco in der Nacht zum Sonntag geräumt worden.

12.00 Uhr: Bayern will Corona-Tests „massiv“ ausweiten

In Bayern soll sich künftig jeder auf das Corona-Virus testen lassen können - ganz unabhängig davon, ob er Symptome hat. Die Tests sollen „massiv“ ausgeweitet werden, wie Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Sonntag in München erklärte. Sie kündigte eine „Corona-Testoffensive“ an.

„Ein Eckpunkt unseres Bayerischen Testkonzepts ist, dass alle Personen, die auf eine Infektion auf SARS-CoV-2 getestet werden wollen, Gewissheit darüber erhalten sollen, ob sie sich infiziert haben“, betonte Huml. „Allen Bürgerinnen und Bürgern Bayerns wird deshalb zeitnah angeboten, sich bei einem niedergelassenen Vertragsarzt auch ohne Symptome testen zu lassen.“

Menschen mit Symptomen, bei denen ein Verdacht auf eine Covid-19-Erkrankung besteht, sollen allerdings Vorrang haben. Ein Schwerpunkt der Tests soll auf Schlachthöfen und Fleischverarbeitungsbetrieben liegen. Ziel sei, „größeren Ausbruchsgeschehen wie in Gütersloh vorzubeugen“, sagte die Gesundheitsministerin.

In 33 weiteren ausgewählten Fleischbetrieben, darunter 9 Schlachthöfe, 12 Zerlegebetriebe und 12 Betriebe, die Fleisch- oder Wurstwaren herstellen, sollen die Mitarbeiter reihenweise getestet werden. „Dabei wollen wir auch herausfinden, ob die hohe körperliche Belastung oder die Arbeit bei ungünstigen Klimabedingungen mögliche weitere Risikofaktoren für eine Corona-Infektion darstellen“, sagte Huml.

10.45 Uhr: 256 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Die lokalen Behörden haben dem Robert Koch-Institut 256 Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 193 499 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am frühen Sonntagmorgen meldete (Datenstand 28.06., 0.00 Uhr).

8957 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 3 im Vergleich zum Vortag. Etwa 177 700 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind etwa 200 mehr als noch einen Tag zuvor.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 27.6., 0.00 Uhr, bei 0,62 (Vortag: 0,57). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen sank dieser Wert mit Datenstand 27.6., 0.00 Uhr, auf 0,83 (Vortag: 1,02). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

9.25 Uhr: Handwerk meldet anziehende Geschäfte - Hoffen auf mehr Aufträge

Das Handwerk meldet im Zuge der Lockerungen in der Corona-Krise weiter anziehende Geschäfte. Für eine Entwarnung ist es aus Sicht des Handwerksverbandes ZDH aber zu früh. Eine Befragung von mehr als 1500 Betrieben im Juni habe ergeben, dass nach dem Ende des Lockdowns pandemiebedingte Beeinträchtigungen des Geschäftsbetriebs zwar weiter nachgelassen hätten und „Tendenzen für eine Aufwärtsbewegung“ erkennbar seien. Allerdings meldeten Betriebe weiter hohe Umsatzeinbußen, teilte der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) mit.

„Die Umsatzausfälle der Betriebe bleiben insgesamt hoch, weil die Konsum- und Kaufzurückhaltung der Verbraucher auch bei Produkten und Dienstleistungen im Handwerk spürbar ist“, sagte ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer. Hinzu komme, dass die Auftragspolster nach wie vor sinken und viele Mitarbeiter noch immer nicht oder nur eingeschränkt verfügbar seien.

An der Befragung vom 18. bis zum 23. Juni haben sich nach Angaben des ZDH 1538 Betriebe beteiligt. Demnach melden mit 42 Prozent für den Monat Mai deutlich weniger Betriebe einen geringeren Umsatz als im Vergleich zur Situation vor dem Corona-Shutdown. 41 Prozent berichteten, dass die Umsätze auf dem für die Jahreszeit typischen Niveau liegen. Bei 17 Prozent seien die Umsätze im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit sogar gestiegen. Die Mehrzahl der Betriebe rechnet demnach nicht damit, dass die pandemiebedingten Umsatzausfälle bis zum Jahresende aufgeholt werden können.

8.30 Uhr: Tübinger Forscher: Corona kann den ganzen Körper treffen

Untersuchungen der Universitätsklinik Tübingen zufolge könnte eine Überreaktion des Immunsystems für besonders schwere Covid-19-Verläufe verantwortlich sein. „Das Coronavirus setzt eine Kaskade von abnormen Immunreaktionen in Gang“, sagte der Pathologe Hans Bösmüller der Deutschen Presse-Agentur. Er sprach von einer „Entgleisung des Immunsystems“, die das Virus auslöst. 

Seinen Angaben nach können dabei Gefäßschäden, Thrombosen und Gerinnungsstörungen entstehen und schubweise verschiedene Organe betreffen. Bösmüller hat seit Ausbruch des Coronavirus die Leichen von elf Menschen obduziert, die an einer Sars-CoV-2-Infektion gestorben sind. Zuvor hatte der SWR berichtet.

Gerinnsel aus verfestigtem Blut fand er zum großen Teil in den Lungen der Verstorbenen, aber auch im Darm. Bei einer Genesung können Bösmüller zufolge auch Beeinträchtigungen überall am Körper zurückbleiben - neben Atemproblemen etwa Defekte bei der Wundheilung oder in den Arterien von Hand und Fingern.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 26. Juni: 

21.10 Uhr: Nach Schließung von Grundschule in Göppingen: Landkreis teilt Testergebnisse mit

Eine Grundschule in Göppingen ist wegen des Coronavirus geschlossen worden. Bei einem Kind, das die Schule besuche, sei eine Infektion mit dem Virus festgestellt worden, teilte ein Sprecher der Stadt Göppingen am Freitagabend mit. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt bleibe die Grundschule daher bis einschließlich Mittwoch geschlossen. An diesem Samstag sollten Schüler und Lehrer auf das Coronavirus getestet werden. An der Uhland-Grundschule werden rund 250 Schüler in zwölf Klassen unterrichtet, wie auf der Internetseite der Stadt zu lesen ist.

Am Samstagabend teilte der Landkreis Göppingen mit, dass insgesamt an fünf Schulen je ein Schüler positiv aus Sars-CoV-2 getestet worden sei. „Das Gesundheitsamt hat mit den jeweiligen Schulen Kontakt aufgenommen und die Mitschülerinnen und Mitschüler und Lehrkräfte der betroffenen Klassen in Quarantäne versetzt“, hieß es in der Mitteilung. Auch weitere Kontaktpersonen sollten getestet werden.

20.35 Uhr: Kreis Gütersloh: Mehr positive Tests bei Menschen ohne Tönnies-Bezug

Im Kreis Gütersloh ist die Zahl nachgewiesener Sars-CoV-2-Infektionen in der Bevölkerung ohne direkten Bezug zur Tönnies-Belegschaft „merklich“ gestiegen. Grund dafür seien wohl vor allem die deutlich umfangreicheren Tests, viele der Infizierten zeigten aber keine Symptome, erklärte der Kreis in einer Mitteilung am Samstagabend. In den sieben Tagen bis einschließlich Freitag (20. bis 26. Juni) seien 75 Fälle ohne Bezug zur Fleischfirma Tönnies bekannt geworden. Das waren den Angaben zufolge 28 mehr als im Vergleichszeitraum einen Tag zuvor.

Wenige Stunden zuvor hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) nach dem Besuch eines Testzentrums in Gütersloh davon berichtet, dass bei rund 4100 Tests in der Allgemeinbevölkerung nur 9 Infektionen nachgewiesen worden seien. Dabei nannte er allerdings keinen Zeitraum für diese Daten. Ein Ministeriumssprecher verwies darauf, dass den Kreisen häufig früher Daten vorliegen als auf Landesebene.

Nach Angaben des Kreises, ist die Zunahme vermutlich durch die starke Ausweitung der Tests unter anderen in den sechs Diagnosezentren bedingt. Ein Sprecher des Kreises verwies auf Nachfrage auf die Dunkelziffer bei den Infektionen, die auch bei Corona vermutet wird. Ein gutes Zeichen sei, dass es keinen Anstieg der an Covid-19 Erkrankten gebe.

19.50 Uhr: Facebook-Seite von Kretschmann nach Angriffen geschlossen

Nach zahlreichen Drohungen und Beleidigungen auf der Facebook-Seite von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat das Staatsministerium die Seite vorübergehend vom Netz genommen. Die Seite sei nach Veröffentlichung des jüngsten Podcasts des Grünen-Politikers am Freitagabend ununterbrochen von sogenannten „Corona-Rebellen und Verschwörungsideologen“ angegriffen worden, teilte die Pressestelle des Staatsministeriums am Samstagabend mit.

„Im Sekundentakt posteten die Nutzerinnen und Nutzer zahlreiche Falschaussagen, Verschwörungserzählungen, Drohungen, Beleidigungen und andere strafrechtlich relevante Inhalte.“ Insgesamt gingen in 20 Stunden weit mehr als 4000 Kommentare der „Störer“ ein, wie es hieß. Ein normaler Betrieb der Seite sei daher nicht mehr möglich gewesen.

Kretschmann hatte sich am Freitag auf Youtube in seinem Podcast dafür entschuldigt, dass er trotz der Corona-Vorschriften am Berliner Flughafen Tegel kurz keinen Mundschutz getragen habe. Er sagte außerdem: „Seit vielen Monaten kämpfen wir mit Corona. Und es ist noch nicht vorbei. In manchen Kommentaren auf meiner Facebook-Seite hört sich das anders an. Dort schreiben manche Mitbürger, die Pandemie sei jetzt weitgehend vorüber und das mit den Schutzmaßnahmen müsse man nicht mehr so ernst nehmen. Ich sage Ihnen ehrlich: Solche Kommentare bereiten mir echte Sorge.“

18.15 Uhr: Corona-Konferenz macht Hilfszusagen in Höhe von 6,15 Milliarden Euro

Beim internationalen Spendenmarathon für Impfstoffe und Behandlungen gegen die Lungenkrankheit Covid-19 sind neue Hilfszusagen in Höhe von 6,15 Milliarden Euro zusammengekommen. Allein die EU-Kommission und Deutschland sagten am Samstag bei einer virtuellen Geberkonferenz zusammen knapp 5,3 Milliarden Euro zu. Weitere Großspenden kamen zum Beispiel aus den USA und Kanada.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach von einem unglaublichen Ergebnis. Sie hatte die Geberkonferenz zusammen mit der New Yorker Nichtregierungsorganisation organisiert. Zum Abschluss sollte es am Abend noch ein großes Online-Konzert mit Künstlern wie Miley Cyrus, Shakira und Justin Bieber geben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte bei der Konferenz konkret zusätzliche 383 Millionen Euro zu, während von der Leyen weitere 4,9 Milliarden Euro an EU-Mitteln ankündigte. „Ich bin der festen Überzeugung: Impfstoffe, Tests und Medikamente müssen weltweit verfügbar, bezahlbar und zugänglich sein“, erklärte Merkel in ihrer Videobotschaft zum deutschen Beitrag.

Bereits am 4. Mai hatte Deutschland einen Beitrag von 525 Millionen Euro für die Impfstoffallianz CEPI, die Globale Impfallianz GAVI, die Weltgesundheitsorganisation WHO und verschiedene Produktentwicklungspartnerschaften zugesagt. Insgesamt waren bei dem Spendenmarathon schon vor der Konferenz am Samstag knapp zehn Milliarden Euro zusammengekommen. Die nun von der EU-Kommission zugesagten Mittel sollen als Kredite und Garantien fließen.

16.45 Uhr: Deutschland sagt weitere 383 Millionen für Kampf gegen Corona zu

Zur globalen Bewältigung der Corona-Pandemie will Deutschland zusätzlich 383 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Das kündigte Bundeskanzlerin Merkel in ihrer Videobotschaft zur virtuellen Geberkonferenz „Global Goal – Unite for Our Future“ an. „Ich bin der festen Überzeugung: Impfstoffe, Tests und Medikamente müssen weltweit verfügbar, bezahlbar und zugänglich sein. Dieses Ziel müssen wir gemeinsam verfolgen“, sagte Merkel.

Bereits am 4. Mai hatte die Kanzlerin als deutschen Beitrag 525 Millionen Euro für die Impfstoffallianz CEPI, die Globale Impfallianz GAVI, die Weltgesundheitsorganisation WHO und verschiedene Produktentwicklungspartnerschaften zugesagt. Mit den zusätzlichen 383 Millionen Euro werde Deutschland den Krisenreaktionsmechanismus des Globalen Fonds (150 Millionen Euro) und das „Resilience and Relief Response Network“ von Global Citizen (233 Millionen Euro) unterstützen, teilte die Bundesregierung mit.

16.05 Uhr: Grüne fordern nach Corona-Ausbruch mehr bundesweite Koordinierung

Angesichts des Corona-Ausbruchs in der Tönnies-Fleischfabrik im Kreis Gütersloh prangern die Grünen mangelnde Entschlossenheit auf Lokal- und Länderebene an und fordern von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mehr Koordinierung. „In Nordrhein-Westfalen wurden trotz hoher Infektionszahlen Konsequenzen erst mit großer zeitlicher Verzögerung und mangelnder Entschlossenheit getroffen“, heißt es in einem Schreiben an den Minister. Unterschrieben ist es von Bundestagsfraktionschefin Katrin Göring-Eckardt und den Fraktionssprecherinnen für Inneres und Pflegepolitik, Irene Mihalic und Kordula Schulz-Asche. „Die Konsequenzen dieser politischen Versäumnisse haben nun die Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu tragen.“

Die Politikerinnen sprechen sich unter anderem für bundesweite gemeinsame und verbindliche Pandemieschutzpläne aus. Diese müssten greifen, wenn die kritische Schwelle von 50 Infizierten auf 100 000 Einwohner überschritten werde. Bei dem Fall in NRW habe es keine klare Verpflichtung zum Handeln gegeben. Es sei „offensichtlich, dass das aktuelle Nebeneinander und Konkurrenzstreben vieler einzelner Akteure auf lokaler oder Länderebene nicht geeignet ist, den gesundheitlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Risiken entschieden und effizient genug entgegenzutreten“. Zuvor hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet.

Weitere empfohlene Maßnahmen sind aus Sicht der Grünen die Einrichtung eines Pandemierates, der die Bundesregierung berät, die Einrichtung einer Taskforce, die bei Corona-Ausbrüchen eingesetzt werden könne und ein „zielgenaues Testregime“, um Infektionsketten besser nachvollziehen zu können.

13.55 Uhr: Grundschule in Göppingen wegen Coronavirus geschlossen

Eine Grundschule in Göppingen ist wegen des Coronavirus geschlossen worden. Bei einem Kind, das die Schule besuche, sei eine Infektion mit dem Virus festgestellt worden, teilte ein Sprecher der Stadt Göppingen am Freitagabend mit. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt bleibe die Grundschule daher bis einschließlich Mittwoch geschlossen. An diesem Samstag sollten Schüler und Lehrer auf das Coronavirus getestet werden. An der Uhland-Grundschule werden rund 250 Schüler in zwölf Klassen unterrichtet, wie auf der Internetseite der Stadt zu lesen ist.

Seit Mitte Juni gibt es an allen Schulen im Südwesten einen Unterricht im Schichtbetrieb im Wechsel mit dem Fernunterricht und mit einem abgespeckten Stundenplan. An diesem Montag sollen Kitas und Grundschulen in eine Art Regelbetrieb starten. Das Abstandsgebot in den Einrichtungen wird dann fallen. Die grün-schwarze Landesregierung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) stützt sich dabei auf eine Studie mit Kindern bis zu zehn Jahren. Sie hat ergeben, dass Kinder keine Treiber der Corona-Infektionen sind.

Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte nicht ausgeschlossen, dass Kitas und Grundschulen wieder geschlossen werden müssen, falls es Corona-Infektionsherde gibt. Die Uhland-Schule ist nicht die erste Schule, die wegen des Coronavirus wieder zumachen musste. Eine Sprecherin des Kultusministeriums teilte am Samstag auf Anfrage mit, es seien - Stand Mitte der Woche - zwei Teilschließungen von Schulen und eine vollständige Schließung einer Schule bekannt gewesen.

12.40 Uhr: Nachdem dem Corona-Fall am Immanuel-Kant-Gymnasium gibt es nun auch ein positives Testergebnis an der Realschule Trossingen

An der Realschule Trossingen gibt es einen Corona-Fall. Das Gesundheitsamt arbeitet mit Nachdruck daran, alle Kontaktpersonen zu ermitteln.

12.16 Uhr: Corona: Guterres ruft zu mehr internationaler Zusammenarbeit auf

UN-Generalsekretär António Guterres fordert angesichts der Corona-Pandemie mehr internationale Zusammenarbeit, um künftige und womöglich noch gefährlichere Seuchen zu verhindern. „Stellen Sie sich vor, eines Tages bricht ein Virus aus, das sich so schnell verbreitet wie Corona, aber so tödlich ist wie Ebola“, sagte Guterres der Tageszeitung „Welt“ (Samstag). „Ich hoffe, dass die Krise ein Weckruf ist. Dass sie uns zeigt: Wir können Herausforderungen wie Pandemien nur gemeinsam bewältigen.“

Guterres verteidigte zugleich die Weltgesundheitsorganisation (WHO), der US-Präsident Donald Trump eine zu große Nähe zu China vorwirft. „Wir werden uns genau ansehen müssen, wie sich das Virus so schnell ausbreiten konnte und wie die WHO und andere Organisationen reagiert haben“, sagte er. „Ja, vielleicht gab es Fehler.“ Aber er glaube nicht, dass die WHO China helfen wollte, die Realität zu verschleiern. „Ich kenne die Leute bei der WHO“, erklärte Guterres. „Sie werden sicher nicht von irgendeinem Staat kontrolliert.“

Der UN-Generalsekretär betonte, die Vereinten Nationen versuchten alles, um die Pandemie zu stoppen. „Wir haben seit dem Ausbruch des Virus 250 Millionen Masken, Kittel und Handschuhe verteilt“, sagte er. Die Hilfe erreiche 110 Millionen Menschen in 64 Ländern. Zugleich gehe der reguläre Kampf gegen Krankheit, Hunger und Armut auf der Welt weiter. „Wir mögen bürokratische Probleme haben und hier und da veraltete Strukturen“, sagte Guterres, „aber unsere humanitäre Unterstützung funktioniert“.

11.27 Uhr: Merkel: Corona-Krise zentrale Aufgabe der EU-Ratspräsidentschaft

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Überwindung der Corona-Pandemie und ihrer Folgen als zentrale Aufgabe der bevorstehenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft bezeichnet. Zunächst müsse vor allem die Verbreitung des Virus weiter eingedämmt werden, sagte sie am Samstag in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. Hier sei neben der Politik jeder Einzelne gefragt: „Nehmen Sie es ernst, denn es ist ernst - und die von dem Virus ausgehende Gefahr ist weiterhin ernst“, betonte die Kanzlerin.

Die sich aktuell rasant ausbreitenden Corona-Ausbrüche zeigten, dass die Gefahr nicht gebannt sei, erklärte Merkel. Sie rief die Menschen in Deutschland auf, weiter die Sicherheitsmaßnahmen wie Mindestabstand, Mund-Nasen-Schutz im öffentlichen Raum und Händewaschen einzuhalten und die neue Corona-Warn-App zu nutzen. Die Pandemie habe gewaltige gesundheitliche, wirtschaftliche und soziale Auswirkungen und schon mehr als 100.000 Menschen in Europa das Leben gekostet. „Und auch zentrale europäische Errungenschaften wie die Freizügigkeit und die offenen Grenzen waren und sind zum Teil noch eingeschränkt“, sagte sie.

Merkel verwies auf das Motto der deutschen EU-Ratspräsidentschaft, „Gemeinsam. Europa wieder stark machen. “Genau dafür werde ich mit aller Kraft arbeiten", erklärte sie. Im Mittelpunkt der sechsmonatigen Ratspräsidentschaft, die am 1. Juli beginnt, stünden der Klimaschutz, die Digitalisierung und die Stärkung der Handlungsfähigkeit Europas nach außen.

10.55 Uhr: Söder warnt vor früher zweiter Corona-Welle

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnt vor einer zweiten Corona-Welle. „Wir müssen wirklich aufpassen“, sagte er in einer am Samstag veröffentlichten Videobotschaft. „Wir dürfen nicht riskieren, dass wir sogar noch schneller als befürchtet, vor dem Herbst, eine zweite Welle bekommen, eine schleichende Welle, und überall regionale Lockdowns bekommen.“ In der vergangenen Woche sei „unglaublich viel passiert“, sagte er mit Blick auf Ausbrüche im Kreis Gütersloh, in Niedersachsen oder Berlin. Darum sei es unangebracht, darüber zu streiten, „ob diese Maßnahmen zuviel oder zu wenig sind“ - sondern man müsse „handeln und entscheiden“.

Bayern habe darum entschieden, dass Touristen aus Risikogebieten zwar in bayerischen Hotels übernachten dürfen - aber nur mit einem negativen Corona-Test. Bayern sei damit „ein Vorreiter in Deutschland“. Wer einen negativen Test habe, dürfe im Freistaat Urlaub machen, alle anderen sollten sich erstmal auskurieren. „Ich gönn' allen ihre Ferien“, sagte Söder. „Aber auch da müssen wir aufpassen.“ Er betonte: „Corona bleibt tödlich.“

9.39 Uhr: Von der Leyen pocht auf schnelle Verabschiedung von Corona-Wiederaufbauplan

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen pocht auf eine zügige Verabschiedung des geplanten Corona-Wiederaufbauplans. „Wichtig ist, dass wir vor der Sommerpause fertig werden“, sagte von der Leyen dem „Handelsblatt“. Falls beim EU-Gipfel am 17. Juli keine Einigung zwischen den Mitgliedstaaten erzielt werde, müssten die Staats- und Regierungschefs ein zweites Mal zusammenkommen. Die deutsche Ratspräsidentschaft bezeichnete die CDU-Politikerin als „großes Glück“. Die Mitgliedstaaten müssten „so lange arbeiten, bis das Paket auf den Weg gebracht ist“, forderte von der Leyen. Europa stecke in der tiefsten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg und brauche den Hilfsfonds für die besonders von der Pandemie betroffenen Länder daher dringend. Die Kommissionschefin sprach sich auch für Reformauflagen als Bedingung für die Auszahlung von Zuschüssen an die Empfängerstaaten aus. Der Vorschlag der EU-Kommission sieht ein Konjunkturprogramm in Höhe von insgesamt 750 Milliarden Euro vor. Davon sollen 500 Milliarden Euro als nicht rückzahlbare Zuwendungen ausgezahlt werden. Der Vorschlag ist unter den Mitgliedstaaten umstritten. Dass Deutschland gerade inmitten der Corona-Krise die Ratspräsidentschaft in der EU übernehme, sei ein großes Glück, sagte von der Leyen. Bundeskanzlerin Angela Merkel genieße das Vertrauen aller Regierungschefs in der EU. „Das ist deutlich spürbar, wenn wir im Europäischen Rat zusammensitzen und das hilft enorm“, betonte die EU-Kommissionschefin. Auch zwischen ihr selbst und Merkel bestehe ein „gewachsenes Vertrauensverhältnis“.

9.22 Uhr: Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Samstag mit 193.243 angegeben - ein Plus von 687 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 194.403 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 8954 Todesfälle und damit sechs mehr als am Vortag. Die JHU zählte 8965 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug laut RKI etwa 177.500.

8.12 Uhr: Corona könnte Bayern im Juni mehr als 300.000 Arbeitslose bringen

Die Zahl der Arbeitslosen im Juni könnte die Grenze von 300.000 sprengen. Wegen der Corona-Krise werde auch im Juni die saisonale Belebung auf dem Arbeitsmarkt ausfallen, stattdessen dürfte die Zahl der Arbeitslosen von zuletzt 290 000 noch einmal steigen, sagte ein Arbeitsmarktexperte im bayerischen Arbeitsministerium der Deutschen Presse-Agentur. Die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit gibt ihre Juni-Zahlen für Bayern am 2. Juli bekannt.

Weiterhin sei es die Kurzarbeit, die einen größeren Einbruch auf dem Arbeitsmarkt verhindere. Gegenwärtig hätten in Bayern 140 000 Betriebe für rund zwei Millionen Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet. Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2009 waren in ganz Deutschland maximal 1,44 Millionen Menschen in Kurzarbeit. „Das Instrument der Kurzarbeit wird noch lange eine Rolle spielen“, sagte der Experte. Es könne aber auch passieren, dass der schon begonnene Stellenabbau auch Kurzarbeiter treffe oder zu Insolvenzen führe. Die Lage sei angespannt. „Wir stecken in einer tiefen Rezession“, sagte er.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 25. Juni: 

20 Uhr: Britischer Gesundheitsminister droht mit Schließung von Stränden

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock hat wegen Missachtung von Corona-Vorschriften mit der Schließung von Stränden gedroht. „Das Letzte, was die Leute wollen, ist, dass das Virus wiederkommt“, sagte Hancock dem Sender TalkRadio. Die Vorschriften zur sozialen Distanz müssten eingehalten und eine zweite Pandemie-Welle verhindert werden. Sollten die Fallzahlen wieder steigen, dann werde die Regierung handeln. „Wir dürfen nicht rückwärts gehen. (...) Wir müssen diese Krankheit stoppen.“

Großbritannien ist am schlimmsten in Europa von der Corona-Krise betroffen. Jeder Landesteil hat eigene Vorschriften im Kampf gegen die Pandemie. Premier Boris Johnson hatte schon vor Wochen Tagesausflüge in England erlaubt und war damit auf Kritik gestoßen.

18.50 Uhr: Bund und Länder einigen sich auf neue Corona-Reisebeschränkungen

Reisende aus einem Landkreis mit hohem Corona- Infektionsgeschehen dürfen nur dann in einem Hotel untergebracht werden, wenn ihnen ein ärztliches Zeugnis bestätigt, dass sie keine Infektion haben. Das geht aus einem Beschluss des Chefs des Bundeskanzleramtes und der Leiter der Staats- und Senatskanzleien der Länder vom Freitag hervor. Das benötigte ärztliche Zeugnis „muss sich auf eine molekularbiologische Testung stützen, die höchstens 48 Stunden vor der Anreise vorgenommen worden ist“.

Bund und Länder wollen sich dafür einsetzen, die Testkapazitäten wo nötig weiter auszubauen. Sie werden die Umsetzung der Maßnahmen in den nächsten zwei Wochen beobachten und danach über das zukünftige Vorgehen bei neu entstehenden, besonders betroffenen Gebieten entscheiden, wie es in dem Beschluss weiter heißt. Die Länder begrüßen es auch, dass das Bundesgesundheitsministerium eine Kostenübernahme von Tests für Menschen, die sich in einem sogenannten Hotspot aufhalten oder aufgehalten haben, möglich gemacht hat.

16.40 Uhr: Vorläufige Erleichterung nach Coronafällen im Betreuten Wohnen in Mönchweiler

Nachdem sich eine Bewohnerin mit dem Coronavirus infiziert hatte und eine Ausgangssperre für den Wohnpark Mönchweiler verhängt worden war, herrscht nun vorläufige Erleichterung bei der Einrichtung und bei der Gemeindeverwaltung. Wie Hauptamtsleiter Sebastian Duffner am Freitagmittag mitteilte, liegen mittlerweile fast alle Ergebnisse der Abstriche vor. Alle sind negativ. Zwei Ergebnisse stehen allerdings noch aus und werden am Montag erwartet.

15.50 Uhr: Neue Regeln: DFB-Pokal-Teilnehmer sollen sportlich ermittelt werden

Nach der Bekanntgabe der neuen Corona-Verordung Sport durch die Landesregierung hoffen die drei Fußballverbände in Baden-Württemberg darauf, ihre Verbands-Pokalwettbewerbe doch noch zu Ende spielen zu können. Damit würden auch die Teilnehmer aus den Landesverbänden am bundesweiten DFB-Pokal sportlich ermittelt werden. Die Sieger der Verbands-Pokale qualifizieren sich für den lukrativen Wettbewerb.

Der Württembergische Fußballverband teilte dazu am Freitag mit, der WFV-Pokal 2019/2020 werde „nach derzeitigem Stand im August fortgesetzt und zu Ende geführt“. Der Geschäftsführer des Badischen Fußballverbands (BFV) bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass auch im nordbadischen Teil des Landes der Pokalsieger sportlich ermittelt werden soll. Der Südbadische Fußballverband (SBFV) in Freiburg zieht dies ebenfalls in Erwägung und will sich zeitnah dazu äußern, wie der SÜDKURIER erfuhr.

15 Uhr: Zurückgeholte Touristen müssen 200 bis 1000 Euro zahlen

Die Bundesregierung stellt den wegen der Corona-Pandemie aus dem Ausland zurückgeholten 67 000 Touristen 200 bis 1000 Euro für die Flüge in Rechnung. Damit sollen 40 Prozent der Gesamtkosten der beispiellosen Aktion von 94 Millionen Euro gedeckt werden. Die Kostenbeteiligung der Gestrandeten wird gestaffelt: Für Flüge von den Kanarischen Inseln und Nordafrika müssen 200 Euro gezahlt werden, für das südliche Afrika und die Karibik werden 500 Euro fällig, Rückkehrer aus Südamerika und Asien müssen 600 Euro zahlen, und wer aus Neuseeland und Australien zurückgeholt wurde, erhält eine Rechnung über 1000 Euro.

Das Auswärtige Amt gab diese Preise am Freitag nach der Versendung der ersten 1000 Rechnungen bekannt. Das Auswärtige Amt hatte die Aktion am 17. März zusammen mit Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften gestartet, nachdem viele Länder wegen der Corona-Pandemie kurzfristig Grenzen geschlossen und Flugverbindungen gekappt hatten. Insgesamt wurden etwa 240 000 Reisende zurückgebracht. Die Reiseveranstalter brachten die Touristen, die bei ihnen gebucht hatten, selbst kostenlos zurück.

Für Individualtouristen und andere Reisende charterte das Auswärtige Amt selbst Maschinen, die 260 Flüge absolvierten und rund 67 000 Personen aus rund 65 Ländern zurückbrachten. Diese Personen werden nun zur Kasse gebeten. Die Ticketpreise liegen etwa im Bereich günstiger Economy-Tickets für die jeweiligen Regionen.

Unter den 67 000 Passagieren sind etwa 56 000 deutsche Staatsangehörige, 7600 Menschen aus anderen Ländern der EU und 3650 Personen aus Staaten außerhalb der Europäischen Union.

14.50 Uhr: Regelstudienzeit wird im Südwesten um ein Semester verlängert wegen Corona

Wegen der Corona-Pandemie wird die Regelstudienzeit für Studenten in Baden-Württemberg um ein Semester verlängert. Dies gelte für alle Studenten, die im Sommersemester 2020 eingeschrieben seien, teilte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) am Freitag in Stuttgart mit.

Wichtig sei das vor allem für Bafög-Empfänger, weil diese wegen möglicher Verzögerungen im Studium ansonsten ihren Anspruch auf die staatliche Unterstützung verlieren könnten. „Niemand soll sich wegen der Corona-Pandemie um seine Bafög-Förderung Sorgen machen müssen“, sagte Bauer.

Viele Studienangebote sind wegen des Coronavirus auf digitale Formate umgestellt worden. Zudem sei häufig das Angebot der Bibliotheken eingeschränkt - ebenso wie die Möglichkeit, Labore zu nutzen und an Exkursionen und Praxiseinheiten teilzunehmen, hieß es.

12.42 Uhr: Triberger Weihnachtszauber fällt in diesem Jahr aus

Das Event ist ein Highlight für die gesamte Region, doch in diesem Jahr bleiben die vielen Lichter aus: 2020 findet kein Triberger Weihnachtszauber statt. Das haben die Veranstalter am Freitag bekanntgegeben. Grund sind die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.

11.31 Uhr: Kitas und Grundschulen öffnen vollständig - Einschränkungen bleiben

Von diesem Montag an sollen Grundschulen und Kitas im Südwesten zum Regelbetrieb zurückkehren, soweit dieser in Corona-Zeiten möglich ist. Die Gewerkschaft GEW rechnet aber weiter mit Einschränkungen. Einige Kitas hätten zum Beispiel ihre Öffnungszeiten reduziert, sagte GEW-Landesgeschäftsführer Matthias Schneider am Freitag in Stuttgart. In den Grundschulen gebe es einen veränderten Stundenplan. Grund dafür sei der Mangel an Personal und geeigneten Räumen.

Der Fachkräftemangel - auch in den Kitas - habe sich in Corona-Zeiten noch verschärft, meinte Schneider. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte von einer Rückkehr zu einem Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen gesprochen. Das Abstandsgebot wird in Kitas und Grundschulen fallen. Kinder aus einer Gruppe sollen sich aber in den Kitas und auch in den Grundschulen nicht mit Kindern aus anderen Gruppen durchmischen.

10.41 Uhr: USA erreichen neuen Höchststand bei Corona-Neuinfektionen

Mit rund 40.000 gemeldeten Fällen hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA am Donnerstag einen neuen Höchststand erreicht. Damit ist der bisherige Rekordwert von rund 36.400 Neuinfektionen vom 24. April überstiegen, wie aus Zahlen der John-Hopkins-Universität hervorgeht. Die „Washington Post“ hatte zuvor von über 39.327 gemeldeten Neuinfektionen am Donnerstag berichtet.

Demnach planen Bundesstaaten wie Texas, Arizona, Florida und New Mexico, angekündigte Lockerungen vorerst nicht umzusetzen. Allein in Texas sei ein neuer Rekord von 6000 neuen Fällen binnen 24 Stunden erreicht worden. In den USA sind damit über 2,4 Millionen Infektionen mit Sars-CoV-2 bekannt geworden. Über 124.000 Menschen sind mit dem Virus gestorben.

9.33 Uhr: Corona-Quarantäne in Göttinger Wohnkomplex beendet

Die coronabedingte Quarantäne für einen Wohnkomplex in Göttingen mit rund 700 Bewohnern ist beendet. Die Verpflichtung sei planmäßig um Mitternacht ausgelaufen, sagte ein Stadtsprecher am Freitagmorgen. Der Zaun werde auf einer Seite derzeit abgebaut. An einer anderen Straße bleibt der Zaun allerdings noch stehen - dort finden Ein- und Auslasskontrollen statt, um sicherzustellen, dass einzelne Bewohner, für die noch eine Quarantäne-Pflicht gilt, das Gelände nicht verlassen. Bis Dienstag soll es zweimal täglich kostenlose Mahlzeiten geben.

Ziel der Quarantäne war, den Infektionsausbruch mit rund 120 nachgewiesenen Ansteckungen zu begrenzen. Die Maßnahmen hätten Wirkung gezeigt, sagte die Leiterin des Göttinger Krisenstabs, Petra Broistedt.

9 Uhr: Berichte über zahlreiche Verstöße gegen die Corona-Verordnungen: Die Friseurinnung Konstanz schlägt Alarm

Werden die Corona-Verordnungen nicht genug beachtet? Innungsmeister Martin Jetter befürchtet nun eine erneute Schließungen von Konstanzer Friseursalons und fordert die Stadt auf, mehr Kontrollen durchzuführen. Das Bürgeramt weiß nichts von Beschwerden, räumt aber ein, dass die personelle Situation eine flächendeckende Kontrolle verhindert.

8 Uhr: Sterblichkeit bei Kindern ist laut Studie gering

Die Sterblichkeitsrate unter mit dem Coronavirus infizierten Kindern ist laut einer europaweiten Studie sehr gering. Weniger als ein Prozent der infizierten Kinder und Jugendlichen sterben an den Folgen der Infektion, geht aus der von der Fachzeitschrift "The Lancet Child & Adolescent Health" veröffentlichten Untersuchung hervor. Bei der großen Mehrheit der mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Kinder und Jugendlichen nehme die Erkrankung nur einen "milden" Verlauf, erklärte der Leiter der Studie, Marc Tebruegge vom University College London.

7.07 Uhr: Schützt die Höhe vor dem Coronavirus?

Lateinamerika hat sich zum Epizentrum der Corona-Pandemie entwickelt. Eine Region jedoch scheint dem Virus weit besser zu trotzen: Die Menschen in den Anden erkranken deutlich seltener an Covid-19. In Peru, wo es nach Brasilien die meisten Infektionen des Subkontinents gibt, traten in Gegenden über 3000 Metern Höhe nur zehn Prozent der Fälle auf.

Die Anden sind der längste Gebirgszug der Welt und erstrecken sich über 7000 Kilometer von Venezuela bis Feuerland. Im Schnitt ist die Gebirgskette 4000 Meter hoch. "Wir haben zwar Fälle in Städten wie Cusco, Huaraz, Cajamarca und Cerro de Pasco", sagt der peruanische Infektiologe Augusto Tarazona. "Die Zahl ist jedoch minimal und die Sterblichkeit fast null. Das finden wir beachtenswert."

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 25. Juni: 

22.15 Uhr: Corona-Podcast mit Drosten gewinnt doppelt beim Grimme Online Award

Der Podcast „Das Coronavirus-Update“ mit dem Berliner Virologen Christian Drosten hat gleich zwei Auszeichnungen beim Grimme Online Award gewonnen. Einen Preis gab es von der Jury, einen vom Publikum. Die Grimme-Juroren zeichneten die NDR-Produktion am Donnerstagabend in der Kategorie „Information“ aus. Zur Begründung hieß es: „"Das Coronavirus-Update" demonstriert, dass auch ausführlicher Wissenschaftsjournalismus das Publikum fesseln kann - und erschließt ganz nebenbei neue Hörergruppen für das Medium Podcast.“ Am Ende der Verleihung kam auch noch der Publikumspreis hinzu, über den Internet-Nutzer abstimmen konnten. 

Der NDR hatte den Podcast im Februar gestartet, seitdem hat er sich zu einem großen Erfolg entwickelt. Geduldig geht der Charité-Wissenschaftler Drosten dabei auf die neueste Entwicklungen rund um die Coronavirus-Pandemie ein. Aktuell befindet sich der Podcast in der Sommerpause.

Der undotierte Grimme Online Award gilt als wichtigste deutsche Auszeichnung für herausragende Online-Publizistik und wird seit 2001 verliehen. Oft lassen sich an ihm auch Trends des Jahres erkennen - im Corona-Jahr kamen viele Preisträger aus den Kategorien „Information“ sowie „Wissen und Bildung“. Wegen der Corona-Pandemie wurden die Gewinner 2020 nicht bei einer Gala, sondern in einem Livestream gewürdigt.

20.50 Uhr: Briten stürmen Strände - Lage teils nicht mehr beherrschbar

Trotz Corona-Pandemie sind am Donnerstag Zehntausende Briten an die Küsten im Süden ihres Landes gestürmt. In Bournemouth mussten die Einsatzkräfte sogar einen „ernsten Zwischenfall“ auslösen, weil die Lage nicht mehr beherrschbar war. Das gibt den Einsatzkräften mehr Rechte und Abstimmungsmöglichkeiten.

Solche Menschenmengen habe es sonst nur an den Feiertagen gegeben, teilten Vertreter der Stadt mit. „Wir sind absolut entsetzt über die Szenen, die an unseren Stränden .... in den letzten 24 bis 48 Stunden zu sehen waren.“ Einsatzkräfte klagten unter anderem über illegales Parken, Verkehrskollaps, Müllverschmutzungen, aggressives Verhalten der Strandbesucher und Alkoholmissbrauch bei hohen Temperaturen. Es war der bisher heißeste Tag des Jahres im Land. Am Nachmittag wurden über 33 Grad am Flughafen London-Heathrow gemessen.

Gesundheitsminister Matt Hancock forderte auf Twitter seine Landsleute auf: „Wir alle wollen draußen sein und den herrlichen Sonnenschein genießen. Aber wenn Sie unterwegs sind, verhalten Sie sich sicher und halten Sie die Regeln zur sozialen Distanz ein.“ Innerhalb Englands sind auch in der Corona-Krise Tagesausflüge erlaubt. Damit zieht es unter anderem Menschen aus der Millionen-Metropole London an die Küsten. Großbritannien ist das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa.

Zahlreiche Menschen besuchen bei sommerlichem Wetter den Strand. Die Temperaturen sollen in den nächsten Tagen noch weiter ansteigen.
Zahlreiche Menschen besuchen bei sommerlichem Wetter den Strand. Die Temperaturen sollen in den nächsten Tagen noch weiter ansteigen. | Bild: Andrew Matthews, dpa

20.00 Uhr: Corona-Umfrage: Die Meisten ohne große Sorgen über mögliche Infektion

Lediglich jeder vierte Wahlberechtigte (24 Prozent) sorgt sich einer Umfrage zufolge ernsthaft über eine Infektion mit dem Coronavirus. 75 Prozent der Befragten machen sich darüber keine großen Sorgen, wie der am späten Donnerstagabend vorab veröffentlichte neue Deutschlandtrend im ARD-Morgenmagazin zeigt. Ende März waren nach der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap mit 55 Prozent noch mehr als doppelt so viele Bürger besorgt, sie selbst oder ein Familienmitglied könnten sich anstecken.

Trotz vieler Befragter, die sich keine großen Sorgen über eine mögliche Ansteckung machen, planen die allermeisten keine Sommerreise oder bleiben in Deutschland. Von denjenigen, die sich mit Blick auf den Sommerurlaub schon festgelegt haben, gibt mehr als die Hälfte (51 Prozent) an, zu Hause zu bleiben. Ein gutes Drittel (35 Prozent) plant, eine Urlaubsreise innerhalb Deutschlands anzutreten. 17 Prozent haben demnach vor, ins europäische Ausland zu reisen. Lediglich 2 Prozent können sich vorstellen, ihren Urlaub außerhalb von Europa zu verbringen.

18.30 Uhr: Ab dem 1. Juli darf im Südwesten wieder ohne Abstand trainiert werden. Auch Wettkämpfe dürfen wieder stattfinden

Die neue Corona-Verordnung Sport gilt ab dem 1. Juli. Ab dann ist ein Training im Breitensport ohne Abstand möglich. Auch Wettkämpfe dürfen wieder stattfinden – vor Zuschauern. Ab dem 1. August treten weitere Lockerungen in Kraft.

18.15 Uhr: Lufthansa-Aktionäre stimmen Staatseinstieg zu

Die Lufthansa kann mit deutscher Staatshilfe weiterfliegen. Die Aktionäre des MDax-Konzerns stimmten am Donnerstag einer 20-prozentigen Kapitalbeteiligung der Bundesrepublik mit der erforderlichen Zweidrittel-Mehrheit zu und haben damit die Voraussetzung für das 9 Milliarden Euro schwere Hilfspaket geschaffen.

16.05 Uhr: Bislang rund 29.000 Verstöße gegen Corona-Beschränkungen im Südwesten

Kein Mundschutz, ein größeres Picknick im Park oder vielleicht doch die heimlich geöffnete Eckkneipe - rund 29.000 Verstöße gegen die Corona-Verordnung hat die Polizei in Baden-Württemberg seit Beginn der Beschränkungen registriert. Für die Betroffenen ging der Auflagen-Ärger oft eher glimpflich aus.

In rund 22.000 Fällen schritt die Polizei ein, weil sich zu viele Menschen in der Öffentlichkeit trafen, wie das Innenministerium am Donnerstag mitteilte. Ein solcher Verstoß wird mit einem Bußgeld zwischen 100 und 1000 Euro bestraft - pro Kopf. Rund 2000 Mal wurden zum Beispiel Verstöße wie Partys und andere unzulässige Privatveranstaltungen angezeigt, weitere 500 Verstöße registrierten die Beamten gegen die Maskenpflicht. „Beim Großteil der Verstöße handelte es sich um Ordnungswidrigkeiten“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Lediglich bei etwas weniger als 1000 Verstößen sei eine Strafanzeige fällig gewesen.

15 Uhr: 42 Prozent der Bürger in Ischgl waren bereits mit Corona infiziert

Die Zahl wirft ein Schlaglicht auf das Ausmaß des Infektionsgeschehens in Ischgl: 42,4 Prozent der Teilnehmer einer Studie hatten das Coronavirus. Die Wenigsten waren richtig krank.

14.40 Uhr: EU-Agentur macht Weg frei für Corona-Mittel Remdesivir in Europa

Der Wirkstoff Remdesivir könnte bald auch in Europa als erstes Mittel gegen eine schwere Corona-Erkrankung auf den Markt kommen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat am Donnerstag in Amsterdam eine Zulassung unter Auflagen für das Mittel mit dem Handelsnamen Veklury empfohlen. Die EU-Kommission muss dem noch zustimmen, was aber als Formsache gilt. Die Entscheidung der Kommission soll laut EMA in der kommenden Woche fallen.

Die Empfehlung der EMA gilt für die Behandlung von Erwachsenen und Heranwachsenden ab 12 Jahren. Voraussetzung für eine Behandlung ist, dass der Patient eine Lungenentzündung hat und mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt werden muss.

Eine internationale Studie mit über 1000 Teilnehmern hatte Ende April gezeigt, dass Remdesivir bei Covid-19-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung im Schnitt um vier Tage verkürzen kann - von 15 auf 11 Tage. Die Sterblichkeit ging in der Untersuchung geringfügig zurück, was statistisch jedoch nicht signifikant war.

Die USA hatten bereits Anfang Mai eine Ausnahmegenehmigung für den begrenzten Einsatz des Wirkstoffes in Krankenhäusern erteilt. Auch in Deutschland war das Mittel bislang schon innerhalb eines Arzneimittel-Härtefallprogrammes zugänglich und wird in klinischen Studien getestet.

Remdesivir wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt, zeigte aber eine zu geringe Wirkung. Es ist bislang in keinem Land der Welt uneingeschränkt als Medikament zugelassen. Bislang gibt es keine Impfung gegen das neuartige Coronavirus und auch keine zuverlässige zugelassene medikamentöse Therapie.

14.15 Uhr: Deutsche Corona-Warn-App auch für viele europäische Nutzer verfügbar

Die Corona-Warn-App aus Deutschland kann nun auch von vielen Besuchern aus dem europäischen Ausland heruntergeladen und verwendet werden. Am Donnerstag erschien die Anwendung in elf europäischen Ländern in den jeweiligen App-Stores, wie das Robert Koch-Institut auf Twitter mitteilte. Neben den Nachbarn aus den Benelux-Staaten kann die App damit auch von Anwendern aus Frankreich, Österreich, der Tschechischen Republik, Polen, Dänemark, Rumänien und Bulgarien verwendet werden, wenn sie sich in Deutschland aufhalten.

In Deutschland stieg am Donnerstag die Zahl der Downloads leicht auf 13 Millionen an, das entspricht 15,6 Prozent der Bevölkerung.

Um die Eingabe eines Infektionsstatus in der App zu erleichtern, sollen nun mehr Arztpraxen darauf vorbereitet werden, die Testergebnisse digital zu versenden. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung kündigte ein neues Formular für Corona-Tests mit jeweils einem individuellen QR-Code an. Die Formulare können entweder als gedruckte Exemplare bestellt oder über die Software in den Arztpraxen ausgedruckt werden. Das Formular gibt es auch in einer Variante für den öffentlichen Gesundheitsdienst.

Über den QR-Code kann ein positives Testergebnis direkt in die App eingegeben werden, ohne bei einer Telefon-Hotline der Telekom eine Freischaltnummer abfragen zu müssen.

13 Uhr: Opposition kritisiert Verzögerung bei Corona-Hilfen im Südwesten

Die Oppositionsparteien SPD und FDP haben der Landesregierung zögerliches Handeln bei den weiteren Corona-Hilfszahlungen für die Wirtschaft vorgeworfen. „Es ist beschämend, wie lange die grün-schwarze Landesregierung gebraucht hat, um endlich eine nennenswerte und zielgenaue Unterstützung für Tourismus und Gastronomie auf den Weg zu bringen“, sagte der SPD-Abgeordnete Boris Weirauch am Donnerstag in Stuttgarter Landtag.

Noch könne kein Gastronom einen entsprechenden Antrag stellen, kritisierte der FDP-Abgeordnete Erik Schweickert. Die Umsetzung der weiteren Programme dauere viel zu lange. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) verteidigte das Vorgehen: „Wir handeln schnell und zuverlässig.“

12.40 Uhr: Steinmeier: Bewegen uns bei Corona noch „auf sehr dünnem Eis“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat angesichts der Gefahren durch das Coronavirus vor leichtsinnigem Verhalten gewarnt. „Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei“, sagte er am Donnerstag bei einer Veranstaltung im Schloss Bellevue. „Die Entwicklung in den Hotspots zeigt, dass wir uns immer noch auf sehr, sehr dünnem Eis bewegen.“

Erstmals seit dem Ausbruch der Pandemie hatten der Bundespräsident und seine Frau Elke Büdenbender zu einer Veranstaltung in der Reihe „Kaffeetafel“ eingeladen. Diese fand aus Sicherheitsgründen im Park von Schloss Bellevue statt. Steinmeier und Büdenbender diskutierten mit ihren Gästen über „Beschränkungen in der Corona-Krise: Schattenseiten und Lichtblicke“.

11.38 Uhr: Auch in der Schweiz gibt es in diesem Sommer kein unbeschwertes Badevergnügen

Gitter am Beckenrand gegen Corona: Besucherbeschränkungen in Schwimmbädern gibt es auch in unserem Nachbarland. Hinzu kommen gesperrte Rutschen, keine Spielzeuge und weitere Einschränkungen. Ein Blick auf Schwimmbäder am Hochrhein und ihre Schutzkonzepte.

10.54 Uhr: Eiffelturm erstmals seit Beginn der Corona-Krise wieder geöffnet

Nach mehr als dreimonatiger Schließung in der Corona-Krise hat der Pariser Eiffelturm erstmals wieder geöffnet. Vor der Sehenswürdigkeit bildeten sich am Donnerstag nicht die sonst üblichen langen Schlangen, denn das Ticket-Kontingent ist begrenzt. Für den Besuch gelten strenge Gesundheitsauflagen. So brauchen Touristen einen langen Atem: Wegen der Corona-Pandemie fahren die Aufzüge nicht. Deshalb müssen Besucher die 765 Stufen bis zur Aussichtsplattform in der 2. Etage zu Fuß erklimmen. Die Spitze des Eiffelturms bleibt vorerst geschlossen. Zudem gilt eine Maskenpflicht.

9.20 Uhr: Auch Baden-Württemberg beschließt Beherbergungsverbot

Auch Baden-Württemberg will Reisende aus dem nordrhein-westfälischen Corona-Risikogebiet nicht mehr im Land übernachten lassen. Das Beherbergungsverbot für Besucher aus einem Kreis mit erhöhtem Infektionsgeschehen soll schnell in Kraft treten. Es gelte, sobald die Verordnung vom Sozial- und vom Wirtschaftsministerium notverkündet werde, teilte am späten Mittwochabend das Staatsministerium in Stuttgart mit. Hintergrund ist der Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh.

In dessen Folge hatten Bayern und Niedersachsen bereits Beherbergungsverbote beschlossen, Schleswig-Holstein erließ eine Quarantäneregelung. Maßgeblich sei, ob die Zahl der Neuinfektionen in dem Heimatkreis der Betreffenden in den vergangenen sieben Tagen vor der Anreise pro 100.000 Einwohner höher als 50 war, teilte die Corona-Lenkungsgruppe des Landes mit. Das Verbot beziehe sich dann auf Hotels, Gasthöfe und Pensionen, Ferienwohnungen, Campingplätze, Wohnmobilstellplätze und vergleichbare Einrichtungen.

9.14 Uhr: Waldshut-Tiengen fehlen wegen Corona sieben Millionen Euro

Die Corona-Krise belastet den Haushalt der Stadt Waldshut-Tiengen enorm. Deswegen sollen jetzt einige Ausgaben gestoppt werden. Nichtsdestotrotz entlastet die Stadt Eltern bis Mitte Juni und erlässt die Gebühren für Kita und Schulkindbetreuung. An diesen Stellen muss jetzt aber gespart werden.

8.51 Uhr: Die Corona-Krise in den USA verschärft sich erneut dramatisch

Die Corona-Krise in den USA bleibt alarmierend: Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität vom Mittwoch wurden binnen 24 Stunden 35.900 neue Infektionsfälle verzeichnet - fast so viele wie zum bisherigen Höhepunkt der Krise im April. Besonders deutlich ist der Anstieg der Zahlen im Süden des Landes. Die Bundesstaaten New York, New Jersey und Connecticut ordneten deshalb an, dass aus mehreren Staaten des Südens kommende Reisende in Quarantäne müssen.

8.05 Uhr: Kauflaune der Verbraucher kehrt nur langsam zurück

Die Kauflust der Verbraucher in Deutschland zieht nach den Lockerungen in der Corona-Krise wieder an - allerdings langsam. Das Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK prognostiziert für Juli einen Wert von minus 9,6 Punkten - deutlich besser im Juni mit minus 18,6 Punkten, aber immer noch der drittschlechteste jemals ermittelte Wert. Die Verbraucher erwachten zunehmend aus der Schockstarre, die noch im April zu einem beispiellosen Absturz der Stimmung geführt hatte. „Das schwache Licht am Ende des Tunnels, das sich bereits im vergangenen Monat abzeichnete, wird offenbar etwas heller“, sagte der GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.

7.40 Uhr: Das Albbrucker Schwimmbad bleibt 2020 zu

Kein Badespaß in diesem Jahr: Das Freibad in Albbruck am Hochrhein bleibt nach einstimmigen Beschluss des Gemeinderats geschlossen. Der Grund: Die Umsetzung der hohen Corona-Auflagen sei zu aufwendig und zu kostenintensiv für das Bad. Doch Bürgermeister Stefan Kaiser ließ ein Hintertürchen offen.

7.07 Uhr: Nobelpreisträger warnen vor Corona-Gefahren für die Demokratie

Zahlreiche Nobelpreisträger und prodemokratische Organisationen aus aller Welt haben vor den Gefahren der Corona-Krise für die Demokratie gewarnt. Die Coronavirus-Pandemie bedrohe nicht nur das Leben und die Existenzgrundlage von Menschen weltweit, sondern sei auch eine politische Krise, die die Zukunft der freiheitlichen Demokratie gefährde, schrieben sie in einem am Donnerstag veröffentlichten offenen Brief. „Die Covid-19-Krise ist ein alarmierender Weckruf und eine dringende Warnung, dass die von uns wertgeschätzten Freiheiten in Gefahr sind und wir sie nicht als selbstverständlich hinnehmen dürfen.“

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 24. Juni: 

22.20 Uhr: Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh - Urlaubsländer schotten sich ab

Mehr als 1500 Corona-Infizierte beim Fleischkonzern Tönnies - das schreckt nicht nur die Behörden im Kreis Gütersloh auf. Vor allem klassische Urlaubsländer fürchten, dass die Infizierten zu ihnen kommen. Am Wochenende beginnen in NRW die Sommerferien.

Nach dem massiven Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh wächst unmittelbar vor Beginn der Sommerreisesaison die Sorge vor einer Verbreitung des Virus auch in anderen Bundesländern. Einige schotten sich daher zunehmend ab. Auch Niedersachsen kündigte am Mittwoch ein Beherbergungsverbot für Touristen aus der Region an, die keinen negativen Corona-Test vorweisen können. Bayern und Schleswig-Holstein brachten bereits angekündigte Einschränkungen auf den Weg. Nach einer Telefonkonferenz der Ländergesundheitsminister zeichnete sich keine bundesweit einheitliche Regelung ab.

Der Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies schlägt Wellen bis ins Ausland. So sprach Österreich eine Reisewarnung für Nordrhein-Westfalen aus. Obendrein gibt es Überlegungen im Gesundheitsministerium in Wien für ein Landeverbot für Maschinen aus Nordrhein-Westfalen in Österreich. Das berichteten der Sender RTL sowie weitere Medien. Nach dpa-Informationen ist eine Entscheidung aber noch nicht gefallen. Die Einreisebestimmungen für Deutsche - auch für die Menschen aus Nordrhein-Westfalen - ändern sich nach der Reisewarnung nicht.

22 Uhr: New York ordnet Corona-Quarantäne für Besucher aus südlichen Bundesstaaten an - Infektionszahlen im Süden der USA schnellen in die Höhe

Der US-Bundesstaat New York hat wegen der rapiden Zunahme von Coronavirus-Fällen im Süden der USA eine Quarantäne für Besucher aus dieser Region angeordnet. Reisende aus Bundesstaaten wie Alabama, Arkansas, Arizona, Florida, South Carolina und Texas müssen sich in New York nach ihrer Ankunft für zwei Wochen in Quarantäne begeben, wie Gouverneur Andrew Cuomo am Mittwoch mitteilte. New York schließt sich bei der Maßnahme mit den Nachbarstaaten New Jersey und Connecticut zusammen, die ebenfalls eine Quarantäne verlangen. Bei Verstößen drohen Geldstrafen von 2000 Dollar sowie 5000 Dollar im Wiederholungsfall, wie Cuomo sagte.

Reisende aus den inzwischen besonders von der Pandemie betroffenen Gegenden könnten „die Infektion mit sich bringen“, sagte er. „Wir sollten der Realität ins Auge sehen. Leugnen ist keine Lebensstrategie.“ Der Schritt zeigt, wie sich die Coronavirus-Krise in den USA verlagert hat: Lange Zeit waren der Bundesstaat New York und die gleichnamige Millionenstadt das Epizentrum der Pandemie in den USA, dort starben mehr als 30.000 Menschen. Zwischenzeitlich verlangten andere Bundesstaaten, dass sich New Yorker bei einem Besuch in Quarantäne begeben. 

21.10 Uhr: Spahn: Nicht zuerst über Haftung bei Corona-Ausbrüchen reden

In der Diskussion über eine mögliche Haftung von Unternehmen für Folgekosten von Corona-Ausbrüchen in Schlachthöfen hat sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zurückhaltend geäußert. „Das sind ja grundsätzliche juristische Fragen auch bei anderen Ausbrüchen“, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in einem Interview von „RTL Aktuell“. „Was mir sehr wichtig ist: Dass wir nicht zuerst über Haftung reden.“ Ihm sei wichtig, dass alle sich schnell melden, wenn sie infiziert sind oder es Infektionen im Betrieb gebe. „Wenn die erste Frage die nach der Haftung ist, befördert das nicht unbedingt die Bereitschaft, sich zu melden.“

Nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies in Nordrhein-Westfalen hatte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) eine mögliche Haftung für Schäden auch im Umkreis ins Gespräch gebracht. „Ich glaube, dass wir prüfen müssen, welche zivilrechtlichen Haftungsmöglichkeiten es gibt in diesem Bereich“, sagte Heil am Montag im ARD-„Morgenmagazin“. Es entstünden erhebliche Kosten für die gesundheitliche Behandlung der Menschen, „aber auch für das, was da in der Region los ist“. „Ich erwarte von diesem Unternehmen, dass alles getan wird, um den Schaden zu begrenzen, um tatsächlich auch einzustehen für das, was da angerichtet wurde“, sagte Heil.

Spahn sagte unter Verweis auf Ausbrüche in Gütersloh, Göttingen und Berlin, man sehe: „Dort wo man es dem Virus zu leicht macht, wo einige sorglos sind, wo Abstände, Hygiene nicht eingehalten wird, da verbreitet sich das Virus wieder ziemlich schnell.“ Es sei wichtig, „dass wir uns das alle bewusst machen: Auch im Sommer, das Virus ist noch da“.

19.45 Uhr: FAZ: Großaktionär Thiele stimmt staatlichem Rettungsplan für Lufthansa zu

Im Ringen um die staatlichen Hilfen für den angeschlagenen Lufthansa-Konzern hat der Großaktionär Heinz Hermann Thiele grünes Licht für den Rettungsplan angekündigt. "Ich werde für die Beschlussvorlage stimmen", sagte Thiele in einem am Mittwochabend veröffentlichten Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Demnach wird Thiele bei der Hauptversammlung der Aktionäre am Donnerstag die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit für das milliardenschwere Rettungspaket und den Einstieg des Staates bei der Lufthansa nicht mit seinen Stimmen verhindern. 

18.30 Uhr: 37 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35 456 gestiegen. Das waren 37 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Mittwoch in Stuttgart mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Etwa 33 191 Menschen sind wieder genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich um einen auf 1827. Derzeit seien geschätzt noch 438 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 1,38 angegeben. Das bedeutet im Mittel, dass ein mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierter mehr als eine weitere Person ansteckt.

16 Uhr: Corona: Erstattungsanspruch auch bei abgebrochener Reise

Sie sind in den Urlaub geflogen, doch wegen der Corona-Pandemie musste die Reise abgebrochen werden: So ist es in diesem Frühjahr vielen Menschen ergangen. Pauschalurlauber bekommen jedoch auch in diesem Fall einen Teil ihres Geldes zurück: Nicht in Anspruch genommene Reisetage müssten vollständig erstattet werden, erklärt die Verbraucherzentrale Brandenburg.

Der Reiseveranstalter trage das Risiko, wenn während der Reise unvermeidbare und außergewöhnliche Umstände eintreten. Er kann sich gerade nicht auf solche Umstände berufen, um Rückzahlungen zu verweigern. Diese Behauptung entspreche nicht der Rechtslage und sei schlicht falsch, betont Robert Bartel, Rechtsexperte bei der Verbraucherzentrale. Urlauber können vielmehr Mängelansprüche geltend machen. Das schreibt das Pauschalreiserecht vor.

14.30 Uhr: Wirtschaftsministerin unterstützt Corona-Prämie für Ausbildung

Die geplante staatlich Prämie für Unternehmen, die trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten in Corona-Zeiten ihre Ausbildungsplätze erhalten oder ausbauen, stößt auf Unterstützung von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). Dies sei ein richtiger Schritt, um dem drohenden Rückgang an Ausbildungsverträgen im Herbst entgegenzuwirken, sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch in Stuttgart.

Es müsse verhindert werden, dass neue Ausbildungsverträge in den Betrieben zurückgestellt würden. „Die Investition in Auszubildende ist auch in dieser schwierigen Situation wichtig und wird sich vor allem im nächsten Aufschwung auszahlen, wenn Fachkräfte wieder dringend benötigt werden.“

Das Bundeskabinett beschloss in Berlin die Zuschüsse. Vorgesehen sind außerdem Zahlungen für Unternehmen, die Azubis von anderen Firmen übernehmen, wenn diese pandemiebedingt Insolvenz anmelden müssen. Die Prämie soll helfen, Ausbildungsplätze in der Krise zu erhalten. Die Kosten werden auf 500 Millionen Euro geschätzt. Mit dem Programm sollen konkret Unternehmen mit bis zu 249 Mitarbeitern angesprochen werden, so stand es in einem Mitte des Monats bekanntgewordenen Eckpunktepapier.

13.10 Uhr: Kostenlose und freiwillige Nachhilfe für Schüler in den Ferien

Schüler in Baden-Württemberg können in den Sommerferien an einem kostenlosen Nachhilfeprogramm teilnehmen. So könne Lernstoff nachgeholt werden, der im Fernunterricht wegen des Coronavirus auf der Strecke geblieben sei, sagte Eisenmann am Mittwoch in Stuttgart. Schüler könnten das Angebot über zwei Wochen freiwillig wahrnehmen. „Wir sind zuversichtlich, dass viele daran Interesse haben.“ Referendare könnten daran, wenn sie wollten, mitarbeiten. Sie bekämen dafür einen Arbeitsvertrag. Das Konzept für die „Lernbrücken“ mit einem Volumen von 13 Millionen Euro sei noch in Abstimmung und werde in den nächsten Tagen vorgestellt.

11.13 Uhr: Österreich spricht Reisewarnung für Nordrhein-Westfalen aus

Nach dem massiven Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh hat Österreich eine Reisewarnung für Nordrhein-Westfalen ausgesprochen. „In Zusammenhang mit der neuerlichen Ausbreitung des Coronavirus gilt für Nordrhein-Westfalen eine partielle Reisewarnung (Sicherheitsstufe 5) – vor Reisen nach Nordrhein-Westfalen wird gewarnt“, hieß es am Mittwoch auf der Internetseite des österreichischen Außenministeriums.

9.55 Uhr: Spahn warnt vor bundesweiter Gefahr durch regionale Corona-Ausbrüche

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat vor der bundesweiten Gefahr durch regionale Corona-Hotspots gewarnt. „Wenn man es diesem Virus zu leicht macht, dann breitet es sich auch ganz schnell wieder aus“, sagte er am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“. Er verstehe die Enttäuschung in den nordrhein-westfälischen Landkreisen Gütersloh und Warendorf, für die Corona-Lockerungen nach dem massiven Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies wieder weitgehend zurückgenommen wurden.

8.51 Uhr: Einkaufen ohne Maske sorgt für Ärger

Maskenmuffel sorgen derzeit beim Einkaufen am Hochrhein für Aufregung – doch nicht alle kommen aus der Schweiz. Laut Aussage der deutschen Händler würden sich Schweizer Kunden an die Maskenpflicht in Deutschland halten und es herrsche gute Stimmung. Das Bad Säckinger Ordnungsamt hat aber schon Bußgelder verhängt – allerdings betrafen diese auch Kunden aus Deutschland.

8.01 Uhr: Trotz Rassismus-Kritik: Trump bezeichnet Coronavirus als „Kung Flu“

Trotz Rassismus-Vorwürfen hält US-Präsident Donald Trump an seiner Bezeichnung „Kung Flu“ für das Coronavirus fest - während die Neuinfektionen in den USA bei Experten die Alarmglocken schrillen lassen. Trump sagte bei einem Auftritt vor Anhängern in Phoenix (Arizona), er kenne „19 oder 20 Namen“ für das Virus, das zunächst in China festgestellt worden war und sich dann über die Welt verbreitete. „Es gab noch nie etwas, wofür es so viele Namen gab“, sagte Trump. Als aus dem Publikum in Phoenix „Kung Flu“-Rufe ertönten, sagte der Präsident: „Kung Flu, ja, Kung Flu.“ Daraufhin bekam er tosenden Applaus.

7.07 Uhr: Unionsvertreter fordern Kurzarbeitergeld auch für Azubis

Vertreter der Unionsfraktion im Bundestag fordern über die geplanten Azubiprämien hinaus weitere Hilfen für Betriebe zur Sicherung von Lehrstellen in der Corona-Krise. Zur Entlastung der Unternehmen sollten diese für ihre Azubis ab dem ersten Tag Kurzarbeitergeld erhalten können, heißt es in einem Positionspapier.

„Um Auszubildenden zugleich Sicherheit zu garantieren, sollen Betriebe das Kurzarbeitergeld so aufstocken, dass die Auszubildenden 100 Prozent ihrer Nettovergütung ohne Kurzarbeit erhalten“, schreiben der Berichterstatter für Berufliche Bildung der Unionsfraktion, Stephan Albani und Yvonne Magwas (beide CDU) sowie Katrin Staffler (CSU). Ähnliche Forderungen hatte es auch aus der Wirtschaft gegeben.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 23. Juni:

18.52 Uhr: Ein kleiner Sieg nach rund 16 Wochen: Im Landkreis Konstanz gibt es keine Corona-Infizierten mehr

Am 6. März war der erste Infektionsfall im Landkreis Konstanz bekannt geworden, mittlerweile gibt es keinen bekannten Patienten mehr. Das Landratsamt mahnt aber dennoch zur Vorsicht, die Gefahr, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren, besteht noch immer.

18.23 Uhr: Der Schwarzwald bekommt am Freitag sein Badeparadies zurück

Der Eintritt ins Erholungs- und Erlebnisbad in Titisee ist ab dem 26. Juni aber nur mit vorheriger Online-Buchung und zu festgelegten Zeiten möglich. Es sei ein Hygiene- und Organisationskonzept entwickelt worden, bei dem die Gesundheit und die Sicherheit der Gäste und Mitarbeiter an oberster Stelle stehen, versichern die Verantwortlichen.

17.10 Uhr: Messen sollen im September wieder ihre Pforten öffnen dürfen

Nach monatelanger Zwangspause wegen der Corona-Pandemie sollen die Messen im Land ab 1. September wieder öffnen dürfen - auch mit mehr als 500 Personen. Darauf hat sich die grün-schwarze Koalition am Dienstag im Kabinett verständigt. Geschehen könne das aber nur unter der Voraussetzung, dass die Infektionslage weiter entspannt bleibe und die entsprechenden Hygienevorgaben eingehalten würden, hieß es am Dienstag in Stuttgart.

„Die Messebranche leidet massiv unter den Corona-bedingten Einschränkungen“, begründete Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) den Schritt. Mit Blick auf den Rückgang der Infektionszahlen sei es dringend geboten, der Messebranche eine klare Öffnungsperspektive für das wichtige Herbstgeschäft zu geben.

16.20 Uhr: Corona-Infektionen in Wiesenhof-Schlachthof bei Oldenburg

Mehrere Mitarbeiter eines Schlachthofs der PHW-Gruppe („Wiesenhof“) im niedersächsischen Wildeshausen sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Eine am Montag erfolgte Reihentestung sei bei 23 von 50 Mitarbeitern positiv verlaufen, sagte ein Sprecher des Landkreises. Der PHW-Gruppe zufolge sollen alle mehr als 1100 Mitarbeiter des Schlachthofes auf eine Corona-Infektion getestet werden. PHW hält eine Mehrheitsbeteiligung an dem Schlachthof Geestland Putenspezialitäten.

Zusammen mit dem Unternehmen sollen nun Maßnahmen ergriffen werden, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen und die Ursachen aufzuarbeiten, sagte Landrat Carsten Harings (parteilos).

15.11 Uhr: Busunternehmen im Südwesten erhalten 40 Millionen Euro Unterstützung

Die krisengebeutelten Reisebusunternehmen im Land sollen einen Corona-Rettungsschirm in Höhe von 40 Millionen Euro erhalten. Das hat die grün-schwarze Regierung beschlossen. „Damit helfen wir den zahlreichen kleinen und mittleren Busunternehmen der Reisebusbranche im Land, deren Einnahmen durch die Corona-Krise vollständig weggebrochen sind“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart.

Es gelte, in der Branche flächendeckende Insolvenzen zu vermeiden - auch zusätzlich zu den bereits bestehenden Bundes- und Landeshilfen. Geplant ist für jene Unternehmen, denen das Geld ausgeht, ein einmaliger Zuschuss pro Reisebus in Höhe von bis zu 18.750 Euro.

13.40 Uhr: Mehr als 10.000 Coronavirus-Tests bei ersten Formel-1-Rennen

Rund um die ersten beiden Formel-1-Saisonrennen im österreichischen Spielberg im Juli sollen zwischen 10.000 und 12.000 Coronavirus-Tests durchgeführt werden. Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA am Dienstag berichtete, sieht das Konzept vor, dass die Proben zweimal täglich in ein Analyselabor in Ebersberg östlich von München transportiert werden. Dort werde dann sieben Tage in der Woche 24 Stunden ausgewertet. Innerhalb von 16 bis 24 Stunden nach der Probenentnahme sollen die Resultate feststehen. Entnommen werden die Proben mittels Abstrich aus der Nase. Am Dienstag wurden bereits die ersten beiden Teststationen am Red-Bull-Ring eröffnet.

Nur durch ein strenges Hygienekonzept ist es überhaupt möglich, dass die Motorsport-Königsklasse mit knapp vier Monaten Verspätung starten kann. Fans werden bei den WM-Läufen in der Steiermark am 5. und 12. Juli nicht dabei sein.

12.38 Uhr: Bald dürfen sich im Südwesten 20 Menschen öffentlich treffen

Baden-Württemberg hat weitere Lockerungen von Corona-Maßnahmen beschlossen. Künftig dürfen sich 20 Menschen statt bislang 10 Personen öffentlich treffen, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart sagte. Dies habe das Kabinett beschlossen. Nach Angaben eines Regierungssprechers gilt die neue Regelung ab dem 1. Juli. Wie Kretschmann erklärte, bleiben aber Großveranstaltungen wie Volksfeste, auf denen kaum Hygienemaßnahmen durchsetzbar sind, bis Ende Oktober verboten.

12.22 Uhr: Konstanzer Altstadtlauf fällt Corona zum Opfer

Der Konstanzer Altstadtlauf findet in diesem Jahr nicht statt. Auch für das Jahr 2021 ist das Sport-Event mit großen Fragezeichen versehen. Die Enttäuschung ist groß bei Michael Scherer, Gesamtleiter des Altstadtlauf-Organisationsteams der Abteilung Leichtathletik des Turnvereins Konstanz. Im Oktober 2020 wird es also keinen Altstadtlauf in Konstanz geben. Auch zur zukünftigen Ausrichtung der Sportveranstaltung gibt es einige unbeantwortete Fragen.

11.50 Uhr: Kretschmann und Eisenmann: kein Streit in Sachen Schulunterricht

In Baden-Württemberg sollen die Schüler nach den Sommerferien so weit wie möglich regulär in den Schulen unterrichtet werden. Das teilten Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Dienstag in Stuttgart mit. Sie beteuerten, es gebe in dieser Frage keinen Streit.

Am Montag hatten sich die beiden Spitzenpolitiker unterschiedlich zur Rückkehr zum Regelbetrieb an den Schulen nach den Sommerferien geäußert. Kretschmann hatte mit Verweis auf die hohe Zahl an Lehrern, die zu Risikogruppen gehören, erklärt: „So kann man keinen Regelbetrieb wie vor der Corona-Pandemie machen.“ Eisenmann hatte entgegnet: „Eine pauschale Absage eines Regelbetriebs zu diesem frühen Zeitpunkt halte ich für falsch.“

Nun veröffentlichten Kretschmann und Eisenmann eine gemeinsame Mitteilung. Darin erklärte Kretschmann: „Unser gemeinsames Ziel ist es, dass alle Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg nach den Sommerferien wieder unterrichtet werden, und natürlich wollen wir dabei auch so nah wie möglich an den Schulalltag in Vor-Corona-Zeiten anschließen.“ Und Eisenmann beteuerte, an dem Ziel, nach den Ferien an den weiterführenden Schulen einen Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen anzubieten, habe sich für sie nichts geändert. Sie ergänzte: „Mir ist es dabei ganz wichtig, keine Missverständnisse und falschen Erwartungen bei Eltern und Schülern aufkommen zu lassen.“ Bis es einen Impfstoff gegen das Coronavirus gebe, könne es „hier und da“ Abweichungen vom normalen Schulbetrieb geben.

11.11 Uhr: Corona-Beschränkungen treten in Landkreis Gütersloh großteils wieder in Kraft

Nach dem massenhaften Corona-Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies treten im nordrhein-westfälischen Landkreis Gütersloh die Beschränkungen des öffentlichen Lebens großteils wieder in Kraft. Die Landesregierung werde „für den gesamten Kreis Gütersloh einen Lockdown verfügen“, sagte Ministerpräsident Armin Laschet am Dienstag in Düsseldorf. Der Zweck solle sein, „die Situation zu beruhigen“ und die „Testungen auszuweiten“.

10.51 Uhr: Südkorea spricht erstmals von „zweiter Welle“ bei Corona-Infektionen

Südkoreanische Behörden haben erstmals offiziell eingestanden, dass es im Land eine „zweiten Welle“ von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gibt. „Wir glauben, dass die zweite Welle mit den Ferien im Mai begonnen hat“, sagte am Dienstag Jung Eun Kyeong, der Leiter des südkoreanischen Zentrums für Krankheitskontrolle und Prävention. Innerhalb von 24 Stunden habe es landesweit erneut 46 neue Corona-Fälle gegeben. Das asiatische Land war nach China zu einem der ersten Infektionsherde geworden.
 
Der Chef des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, ist nach eigenen Worten „sehr optimistisch“, dass in Deutschland eine zweite Welle der Corona-Infektionen verhindert werden kann. Wieler begründete seinen Optimismus am Dienstag in Berlin damit, dass die Menschen in Deutschland die Abstands- und Hygieneregeln kennen und damit wissen, wie solch eine zweite Welle verhindert werden kann. „Das liegt echt in unserer Hand, in unserer Verantwortung.“

10.01 Uhr: Die aktuellen Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Dienstag mit 190.862 angegeben - das ist ein Plus von 503 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 191.768 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 8895 Todesfälle und damit zehn mehr als am Vortag. Die JHU zählte 8899 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug laut RKI etwa 175.700.

9.10 Uhr: Freibäder in Waldshut und Tiengen öffnen am 24. Juni

Nach einer Abstimmung gibt es nun Klarheit: Die Freibäder in Waldshut und Tiengen öffnen am 24. Juni. Das hat der Gemeinderat von Waldshut-Tiengen in seiner öffentlichen Sitzung am Montagabend beschlossen. Die Freibäder der Doppelstadt werden also am Mittwoch, 24. Juni, öffnen und das damit verbundene Betriebskonzept umsetzen.

8.20 Uhr: Lufthansa bietet wieder Linienflüge nach China an

Nach der Zwangspause wegen des Coronavirus-Ausbruchs nimmt der Lufthansa-Konzern wieder Linienflüge auf das chinesische Festland auf. Wie die Fluggesellschaft mitteilte, soll es ab Mittwoch (24. Juni) jeweils einmal pro Woche eine Verbindung von Frankfurt nach Shanghai geben. Ein weiterer Flug ist jeden Freitag von Shanghai nach Frankfurt angesetzt. Laut Lufthansa sind es die ersten regulären Flüge der Gruppe nach Festlandchina seit Ende Januar.

7.30 Uhr: Coronafall im Betreuten Wohnen in Mönchweiler

Eine Person des Betreuten Wohnens in Mönchweiler im Schwarzwald ist jetzt positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die betroffene Person hat sich zuvor noch in der ambulanten Pflegewohngruppe und im familiären Umfeld aufgehalten. Alle Bewohner des Wohnparks stehen unter Quarantäne. Hier lesen Sie alle Details zu diesem Fall.

7.07 Uhr: Koalition einigt sich auf Hilfen für Südwest-Gastronomie

Lange mussten die Südwestgastronomen und -Hoteliers auf die versprochene finanzielle Hilfe des Landes warten, nun scheint der Knoten geplatzt zu sein: Das Kabinett will am Dienstag die zugesagte „Stabilisierungshilfe“ für die Branche in Höhe von 330 Millionen Euro absegnen. Die grün-schwarze Koalition habe sich schließlich doch darauf verständigt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montagabend aus Regierungskreisen. Es ist bereits das dritte Mal, dass dieses spezielle Hilfspaket vom Kabinett besprochen wird, nachdem das Geld den Betrieben bereits vor knapp einem Monat versprochen worden war.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 22. Juni:

21.25 Uhr: Söder sagt zweite Corona-Welle voraus

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat davor gewarnt, die Erfolge im Kampf gegen das Coronavirus leichtfertig zu verspielen. „Dass es eine zweite Welle gibt, da bin ich ganz sicher“, sagte der CSU-Chef am Montagabend auf einem Online-Podium der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) in München. Die Ausbrüche in Nordrhein-Westfalen, Peking und anderswo zeigten, dass schon ein Funke genüge. Solange es keinen Impfstoff und kein Medikament gebe, sei die Sache noch nicht gelaufen.

Erwägungen, nach dem Corona-Ausbruch in der Fleischindustrie Leiharbeit und Werkverträge über diese Branche hinaus zu verbieten, lehnte Söder ab. Leiharbeit könne der angeschlagenen Wirtschaft nächstes Jahr sehr helfen. Vbw-Verbandspräsident Wolfram Hatz sagte, im Maschinenbau gehe es nicht ohne Leiharbeit und Werkverträge.

Hatz und Söder kritisierten, dass die SPD eine breitere Autokaufprämie im Konjunkturpaket verhindert habe. Das Thema Auto sei noch nicht erledigt, sagte der Ministerpräsident. Aber mit dem Konjunkturpaket sei bereits viel Geld da. Und wegen der kommenden Bundestagswahl dürfte die Politik auch nächstes Jahr einen langen Atem haben. Jetzt im Herbst sei vor allem wichtig, die Verwaltungsverfahren zu beschleunigen und „die Fettschicht, die in der Bürokratie entstanden ist, wegzuschneiden“.

Nur mit einem großen Innovationsschub könne Bayern gestärkt aus der Krise hervorgehen. Angesichts der Hightech-Konkurrenz in den USA und China müsse Bayern jetzt einen Technologiesprung machen, forderte Söder.

20 Uhr: Inzwischen mehr als 120.000 Coronavirus-Tote in den USA

In den USA ist die Zahl der Coronavirus-Toten auf mehr als 120.000 angestiegen. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität wurden bis Montagmittag (Ortszeit) rund 120.050 Todesfälle registriert. Das ist die mit großem Abstand höchste Zahl von Corona-Toten weltweit. Laut der Johns-Hopkins-Universität wurden in den USA bislang zudem knapp 2,3 Millionen Infektionsfälle bestätigt - auch das ist mehr als in jedem anderen Land weltweit.

US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt am Wochenende mit der Aussage für Aufsehen gesorgt, er habe seine Mitarbeiter aufgefordert, beim Testen „langsamer“ zu machen. Tests seien ein „zweischneidiges Schwert“, weil mehr Tests zu mehr bestätigten Coronavirus-Infektionen führen würden, sagte der Präsident in Tulsa bei seiner ersten Wahlkampfveranstaltung nach dreieinhalbmonatiger Lockdown-Pause.

Die oppositionellen Demokraten reagierten empört auf Trumps Äußerung. Das Weiße Haus beeilte sich zu versichern, der Präsident habe nur einen Witz gemacht.

19.25 Uhr: 93 neue Corona-Infektionen seit Freitag im Südwesten - zwei Todesfälle

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg seit dem vergangenen Freitag um 93 auf mindestens 35 375 gestiegen. Etwa 33 114 Menschen sind von ihrer Infektion wieder genesen, wie das Sozialministerium am Montag in Stuttgart mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um zwei auf 1826. Derzeit seien geschätzt noch 435 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert.

Die beiden neuen Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus wurden dem Landesgesundheitsamt aus den Landkreisen Esslingen und Rhein-Neckar-Kreis gemeldet. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 1,06 angegeben. Das bedeutet im Mittel, dass ein mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierter etwas mehr als eine weitere Person ansteckt.

17 Uhr: Disneyland Paris öffnet ab dem 15. Juli

Das Disneyland bei Paris öffnet nach viermonatiger Schließung am 15. Juli erstmals wieder. Besucher müssen ihre Tickets wegen der Corona-Pandemie aber vorab im Internet reservieren, wie der Freizeitpark am Montag mitteilte. Eine Buchung am selben Tag ist demnach nicht möglich. Für Besucher ab elf Jahren gilt eine Maskenpflicht.

Wegen der in Frankreich geltenden Abstandsregel von mindestens einem Meter stünden einige Attraktionen vorerst nicht zur Verfügung, hieß es weiter. Ab Mitte Juli öffnet zunächst eines der Hotels, die zu dem Park der US-Gesellschaft Walt Disney gehören. Weitere sollen zu einem späteren Termin folgen.

Disneyland in der Pariser Vorstadt Marne-la-Vallée beschäftigt normalerweise rund 16.000 Menschen. Vor Verhängung der Ausgangssperre in Frankreich Mitte März waren einige Arbeiter positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden.

14.50 Uhr: Arbeitsminister Heil will Tönnies für Corona-Ausbruch zur Kasse bitten

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will den Fleischkonzern Tönnies für die Schäden durch den Coronavirus-Ausbruch zur Kasse bitten. Der Konzern habe mit Verstößen gegen die Corona-Regeln „eine ganze Region in Geiselhaft genommen“ und müsse deswegen die „zivilrechtliche Haftung“ übernehmen, sagte Heil. In der Fleischbranche sei insgesamt etwas „umzukrempeln und aufzuräumen“, sagte Heil am Montag in der ARD. Er zeigte sich bereit, das für den Jahreswechsel geplante Verbot von Werksverträgen vorzuziehen.

Sein Vertrauen in die Firma Tönnies sei „gleich null“, sagte Heil in der „Bild“-Internetsendung „Die richtigen Fragen“. Der Konzern habe nicht nur die eigenen Beschäftigten, sondern die „öffentliche Gesundheit“ gefährdet. Er erwarte, dass die Firma für die Schäden gerade stehe.

In der ARD mahnte Heil am Montag grundsätzliche Veränderungen in der Fleischindustrie an: Das Bundeskabinett hatte bereits im Mai neue Auflagen für die Fleischindustrie auf den Weg gebracht. Vorgesehen ist unter anderem ein Verbot von Werkverträgen, das ab dem 1. Januar 2021 gelten soll. Danach sollen nur Angestellte des eigenen Betriebs Tiere schlachten und zerlegen dürfen.

14 Uhr: Wirbel um Corona-Fälle: Tennisprofi Zverev negativ getestet

Deutschlands Tennisprofi Alexander Zverev hat sich bei der Adria-Tour nach eigenen Angaben nicht mit dem Coronavirus infiziert. „Ich habe gerade die Nachricht erhalten, dass mein Team und ich negativ auf COVID-19 getestet wurden“, teilte der Weltranglisten-Siebte am Montag in den sozialen Netzwerken mit und kündigte als Vorsichtsmaßnahme regelmäßige weitere Tests an.

Zuvor war bekannt geworden, dass der bulgarische Tennisprofi Grigor Dimitrow und der Kroate Borna Coric positiv getestet worden waren. Wie die beiden hatte auch der Hamburger Zverev am Wochenende an der zweiten Station der Adria-Tour im kroatischen Zadar teilgenommen. Dort waren offenbar keine strengen Hygienevorschriften eingehalten worden.

Er werde den Quarantäne-Ratschlägen der Ärzte folgen, teilte der 23-jährige Zverev mit: „Ich entschuldige mich bei jedem, den ich potenziell einem Risiko ausgesetzt habe, weil ich diese Tour gespielt habe.“ Mitte Juli will Zverev bei zwei Kurz-Turnieren in Berlin mitmachen. Die Adria-Tour war schon vor den Corona-Fällen auf Kritik gestoßen.

12.18 Uhr: Bodensee-Katamarane wieder sieben Tage die Woche unterwegs

Die Katamarane zwischen Friedrichshafen und Konstanz fahren wieder in gewohntem Takt. Nach Monaten mit einem coronabedingt abgespecktem Fahrplan verbinden die Schnellschiffe die beiden Bodensee-Städte nun wieder an sieben Tagen in der Woche, wie die Reederei am Montag mitteilte. Lediglich die Fahrten im Spätverkehr bis Mitternacht an Wochenenden werde es weiterhin nicht geben. Die selbstgesetzte Kapazitätsgrenze von 70 Fahrgästen entfalle. Mit den Erfahrungen der letzten Wochen könne man nun auch wieder mehr Passagiere auf dem Katamaran mitnehmen. Auch das Bord-Bistro sei wieder geöffnet. Die 34 Meter langen Doppelrumpfboote verkehren seit 2005 zwischen Konstanz und Friedrichshafen.

11.11 Uhr: Corona-Impfstoff von Curevac scheint bislang gut verträglich

Die erste Freiwillige, die in Tübingen den Corona-Impfstoff der Firma Curevac erhalten hat, ist wieder nach Hause entlassen worden. „Es sieht sehr, sehr gut aus, was die Verträglichkeit und Sicherheit des Impfstoffs angeht“, sagte Studienleiter Peter Kremsner vom Institut für Tropenmedizin am Montag. Die nächsten drei Teilnehmer sollten im Verlauf des Tages geimpft werden.
 
Die 29-jährige Probandin war am Freitag geimpft und anschließend 24 Stunden stationär überwacht worden. Nun telefoniert sie täglich mit den Ärzten im Tropeninstitut und kommt zu regelmäßigen Kontrollvisiten. Wenn die erste Impfung gut vertragen wird, folgt einen Monat später eine zweite mit höherer Dosis.

10.20 Uhr: Das sind die aktuellen Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Montag mit 190.359 angegeben, das ist ein Plus von 537 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 191.272 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 8885 Todesfälle und damit drei mehr als am Vortag. Die JHU zählte 8895 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug laut RKI etwa 175.300.

9.30 Uhr: Jobverluste wegen Corona im Südwesten

Experten sprechen von einer „toxischen Lage“ auf dem Arbeitsmarkt zwischen Schwarzwald, Alb und Bodensee wegen Corona. Der Rückgang an Arbeitsplätzen erreicht im Schwarzwald ein landesweites Rekordniveau. Doch auch die Bodenseeregion ist betroffen. Fest steht jedenfalls: Die Branchenstruktur wird in Krise zur Achillesferse. Hier geben wir einen umfassenden Überblick.

8.14 Uhr: Spahn für umfassende Aufarbeitung der Corona-Politik durch Bundestag

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich für eine umfassende Aufarbeitung der Corona-Politik durch den Bundestag ausgesprochen. Der Gesundheitsausschuss sollte zusammen mit ausgewiesenen Experten eine große Auswertung erarbeiten, „aus der wir für die nächste vergleichbare Situation lernen können“, sagte Spahn. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse wolle er zügig umsetzen.
 
Spahn sagte, die Bundesregierung habe über die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus immer „auf Grundlage des jeweils aktuellen Wissensstandes“ entschieden: „Wir haben jeden Tag dazugelernt, es gab viel Unbekanntes.“ Trotzdem hätten Entscheidungen getroffen werden müssen. „Nicht-Handeln ist in einer Krise keine gute Alternative“, betonte der Minister.

7.07 Uhr: Kretschmann: Rückkehr zum Regelbetrieb an Schulen unrealistisch

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält eine Rückkehr zum Regelbetrieb an den Schulen in Baden-Württemberg nach den Sommerferien für unrealistisch. „Unser Kernproblem ist die hohe Zahl der Lehrkräfte und Erzieher, die sich zu den vulnerablen Gruppen zählen. In den Schulen sollen das bis zu 20 Prozent sein“, sagte Kretschmann. „So kann man keinen Regelbetrieb wie vor der Corona-Pandemie machen.“
 
In der vergangenen Woche hatten die Kultusminister der Länder beschlossen, dass die Schulen nach den Sommerferien wieder vollständig öffnen und in den Regelbetrieb zurückkehren sollen. Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte angekündigt, dass sie bis Anfang Juli erklären werde, wie es mit dem Unterricht im Südwesten im neuen Schuljahr weitergehen werde. Grundsätzlich solle es so viel Präsenzunterricht wie möglich geben.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 21. Juni:

21.30 Uhr: Dubai öffnet sich am 7. Juli wieder für Touristen

Nach mehr als drei Monaten geschlossener Grenzen will das Golfemirat Dubai ab dem 7. Juli wieder ausländische Touristen empfangen. Alle Ankommenden müssten einen negativen Corona-Test nachweisen oder einen solchen Test gleich am Flughafen absolvieren, hieß es am Sonntagabend in einer offiziellen Erklärung. Sollte der Test positiv ausfallen, müssten die Betroffenen für zwei Wochen in Quarantäne. Außerdem müssen sich alle Touristen eine spezielle Corona-App aufs Handy laden. Dubai ist Teil der Vereinigten Arabischen Emirate, es hatte im vergangenen Jahr eine Rekordzahl an Touristen verzeichnet. Insgesamt kamen 2019 rund 16,7 Millionen Besucher nach Dubai. Das Emirat hatte sich eigentlich zum Ziel gesetzt, seine Besucherzahl in diesem Jahr auf 20 Millionen zu steigern - dieses Ziel ist durch die Corona-Pandemie in weite Ferne gerückt. In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) haben sich offiziellen Angaben zufolge bisher knapp 45.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. An der dadurch ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 starben 302 Menschen.

19.46 Uhr: Weitere Corona-Lockerungen in Frankreich ab Montag

Frankreich lockert ab Montag die in der Corona-Krise verhängten Beschränkungen weiter. Campingplätze und Kinos können unter Hygiene-Auflagen wieder aufmachen. Zudem sollen alle Stationen der Pariser Metro wieder öffnen. Landesweit gilt für die meisten Schüler wieder eine Anwesenheitspflicht. Ab Mittwoch können Touristen zudem den Eiffelturm wieder besuchen. Am Freitag öffnet auch der Pariser Flughafen Orly. Die Einreise nach Frankreich ist bereits seit einer Woche für Deutsche und die meisten anderen EU-Bürger wieder uneingeschränkt möglich. Präsident Emmanuel Macron hatte von einem „ersten Sieg“ gegen das Virus gesprochen, an dessen Folgen in Frankreich bereits mehr als 29.600 Menschen starben.

17.58 Uhr: Corona-Zahlen im Kanton Thurgau rückläufig - Staatskanzlei beendet „außerordentliche Lage“

Der Kanton Thurgau hat die sogenannte außerordentliche Lage, die der Regierungsrat Mitte März wegen der Corona-Krise beschlossen hatte, wieder beendet. Dies teilte die Thurgauer Staatskanzlei in einer Presseinformation mit.

Durch die außerordentliche Lage hatte der kantonale Führungsstab zusätzliche Kompetenzen im organisatorischen und finanziellen Bereich erhalten, um schneller auf das Coronavirus reagieren zu können. Die Staatskanzlei schreibt dazu, die Lage im Kanton habe sich in vielen Bereichen wieder normalisiert, so dass wieder die üblichen Abläufe zum Tragen kommen könnten.

16.30 Uhr: Gregor Gysi fordert: Einschränkungen der Grundrechte zurücknehmen

Der Linke-Bundestagsabgeordnete Gregor Gysi hat vor einer dauerhaften Einschränkung der Grundrechte in Deutschland gewarnt. Dem Nachrichtenradio MDR Aktuell (Halle) sagte er: „Alles, was in der Not beschlossen wurde, alle Einschränkungen ?der Grundrechte müssen vollständig zurückgenommen werden. Es darf nicht passieren, dass man sagt: ?Das hat sich doch aber bewährt“, sagte er laut Mitteilung des Senders. Gysi sagte, auch wenn sich wirklich etwas bewährt habe, dann ?müsse man neu darüber diskutieren und es auf einem normalen demokratischen Weg einführen.

15.35 Uhr: Lokale Ausbrüche erhöhen bundesweite Fallzahlen

Lokale Ausbrüche bestimmen weiterhin das Corona-Infektionsgeschehen in Deutschland. Insgesamt haben die lokalen Behörden dem Robert Koch-Institut (RKI) 687 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet, wie das RKI am frühen Sonntagmorgen meldete (Datenstand 21.06., 0.00 Uhr). Damit liegt die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen weiter deutlich über den Werten, die noch bis etwa Mitte Juni täglich gemeldet wurden. Die höheren Zahlen der vergangenen Tage seien insbesondere auf größere Ausbrüche in Nordrhein-Westfalen, Berlin und Hessen zurückzuführen, hieß es zuletzt vom RKI.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich insgesamt 189.822 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt. In den meisten Bundesländern ist die Zahl der Neuinfektionen weiterhin gering. Auch im Bundesland Thüringen, das vor etwa einer Woche als erstes die Kontaktbeschränkungen aufgehoben hat, bleibt die Lage überschaubar. In den vergangenen 24 Stunden wurden den Behörden dort drei neue Fälle gemeldet. Mehr als 140 Landkreise meldeten in den vergangenen sieben Tagen überhaupt keine Neuinfektionen.

14.58 Uhr: 1331 Tönnies-Mitarbeiter infiziert - trotzdem kein flächendeckender Lockdown im Kreis Gütersloh

Die Zahl der Corona-Infizierten in der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück ist auf 1331 gestiegen. Dies teilte der Kreis Gütersloh am Sonntag mit. Die Reihentestungen auf dem Gelände der Firma seien am Samstag abgeschlossen worden, hieß es. Insgesamt 6139 Tests seien gemacht worden, 5899 Befunde lägen bereits vor.

Bei 4568 Beschäftigten konnte demnach das Virus nicht nachgewiesen werden. „Bei den Testungen zeigte sich, dass die Zahl der positiven Befunde außerhalb der Zerlegung deutlich niedriger sind als in diesem Betriebsteil“, hieß es weiter. In den vier Krankenhäusern im Landkreis werden derzeit 21 Covid-19-Patienten stationär behandelt. Davon liegen 6 Personen auf der Intensivstation, zwei von ihnen müssen beatmet werden. Fünf der sechs sind nach Angaben des Kreises Tönnies-Beschäftigte.

Trotz des Corona-Ausbruchs bei Tönnies sehen die Behörden keinen Grund für einen Lockdown im Kreis Gütersloh, also das massive Runterfahren des öffentlichen Lebens. Es gebe zwar „ein enormes Pandemie-Risiko“, sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Sonntag. Das Infektionsgeschehen sei aber klar bei der Firma Tönnies lokalisierbar, und es gebe keinen „signifikanten Übersprung“ hinein in die Bevölkerung. Deshalb gelte weiterhin der Satz, „dass wir einen flächendeckenden Lockdown im Moment nicht ausschließen können, aber solang' wir alles tun, dass es gelingt, dass es nicht überspringt auf die Bevölkerung, können wir andere bessere zielgerichtetere Maßnahmen ergreifen“, sagte Laschet.

14.17 Uhr: Gewerkschaft IG BCE: Corona trifft Auszubildende besonders hart

Die Corona-Krise trifft laut einer Umfrage der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) Auszubildende besonders hart. In 26 Prozent der Betriebe sei das Erreichen des Ausbildungsziels gefährdet, in 22 Prozent leide die Betreuung der Auszubildenden, teilte die IG BCE am Sonntag in Hannover mit. 85 Prozent der Auszubildenden in den Branchen der IG BCE waren demnach bundesweit von Corona-Maßnahmen betroffen. Einige seien in andere Bereiche versetzt worden oder arbeiteten zu veränderten Zeiten. 19 Prozent waren laut der Gewerkschaft bezahlt freigestellt, fünf Prozent im Pflichturlaub oder in Kurzarbeit.

Die bundesweite Befragung ergab außerdem, dass in 62 Prozent der Betrieben die Azubis noch nicht wissen, ob sie nach ihrer Ausbildung übernommen werden. In 72 Prozent der Unternehmen war noch nicht geklärt, ob beziehungsweise wie viele junge Frauen und Männer im kommenden Lehrjahr ab September eingestellt werden. Ausbildungsplätze sichern soll die geplante Ausbildungsprämie aus dem Corona-Konjunkturpaket der Bundesregierung.

IG-BCE-Vorstandsmitglied Francesco Grioli sagte: „Spätestens jetzt haben die Arbeitgeber keine Ausrede mehr, um bei der Ausbildung nachzulassen. Sie sollten investieren, um die Zukunftsfähigkeit ihres Unternehmens zu sichern.“

13.15 Uhr: Narren geben Fasnacht 2021 noch nicht auf

Macht die Corona-Pandemie auch der Fasnacht 2021 einen Strich durch die Rechnung? Aus Sicht der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) ist es für Absagen noch zu früh. „Wir sind der Auffassung, dass zum derzeitigen Zeitpunkt kein Grund besteht, die Fasnacht abzusagen“, sagte VSAN-Präsident Roland Wehrle. Sollte sich die Coronakrise aber durch eine zweite Welle wieder verschärfen, müsse man erneut abwägen. „Natürlich haben wir ein Recht auf unsere Fasnacht, gerade als Kulturerbe. Aber genauso hoch wiegt die Verantwortung für die Allgemeinheit.“

Die VSAN wolle bis nach Sommerferien warten und die Lage anschließend bewerten. „Aber für mich ist der Maßstab: Wenn die Bundesliga wieder mit normalem Publikum spielt, können wir auch unsere Fasnacht in irgendeiner Form durchführen“, sagte Wehrle. Bislang seien bei den Mitgliedszünften noch keine Veranstaltungen abgesagt worden. „Wir müssen ja irgendwann auch wieder zur Normalität zurück, nicht nur aus gesundheitlicher und gesellschaftspolitischer Sicht, sondern auch wirtschaftlich.“ Wenn große Feste ausfielen, betreffe das auch Brauereien, Bäckereien und den Getränkehandel.

Im Karneval dagegen gibt es bereits die ersten Absagen für die Saison 2021. So wird es beispielsweise bei der Karneval-Kommission in Mannheim im kommenden Jahr kein Prinzenpaar geben. „Da müssten wir jetzt schon in die Planung, das könnte keiner verantworten“, sagte Präsident Thomas Dörner. Momentaner Stand sei es, auch auf die Saalfastnacht zu verzichten.

10.15 Uhr: Amateurfußball beendet Saison

Der Spielbetrieb im Amateurfußball in Baden-Württemberg wird aufgrund der Coronavirus-Krise vorzeitig abgebrochen. Auf Außerordentlichen Verbandstagen wurde beschlossen, die Spielzeiten nicht über das reguläre Saisonende am 30. Juni zu verlängern. Das teilten der Württembergische Fußballverband, der Südbadische Fußballverband und der Badische Fußballverband am Samstag mit. Mitte Mai hatten die Verbandsgremien bereits eine Empfehlung dazu ausgesprochen, am Wochenende wurde darüber abgestimmt.

„Dass es keine Lösung gibt, die alle Beteiligten zufrieden stellen kann, war uns klar. Ich vertraue aber nun darauf, dass sich auch diejenigen mit der Entscheidung arrangieren können, die sich einen anderen Ausgang erhofft hatten“, sagte der Präsident des Württembergischen Fußballverbandes, Matthias Schöck. „Ab sofort richten wir aber den Blick nach vorne und wollen alles dafür tun, so bald wie möglich zur fußballerischen Normalität zurückzukehren.“

Absteiger wird es den Beschlüssen zufolge in dieser Saison nicht geben. Direkte Aufsteiger werden aus einem Quotienten aus den bislang erzielten Punkten und den Spielen vor der Saisonunterbrechung ermittelt. Der VfB Stuttgart II steigt dadurch in die Regionalliga auf. Weitere Aufsteiger neben den Meistern und Relegationsrunden werde es nicht geben, teilte der wfv mit. Die Stuttgarter Kickers müssen sich demnach als Tabellendritter mit einer weiteren Oberliga-Saison begnügen.

09.35 Uhr: Wegfall des Religionsunterrichts sorgt für Unmut 

An vielen Schulen in Baden-Württemberg fällt derzeit der Religionsunterricht aus - das sorgt zunehmend für Unmut. «Ich habe große Sorgen um unser Fach», sagt die evangelische Schuldekanin Amrei Steinfort aus Balingen. Derzeit hänge es sehr vom jeweiligen Schulleiter ab, ob das Fach als wichtig angesehen werde.

Das Kultusministerium müsse zum nächsten Schuljahr verbindlich dafür sorgen, dass Religion wie alle kleinen Fächer wieder in den Präsenzunterricht komme. «Im aktuellen Schulbetrieb, der aufgrund der Corona-Pandemie leider eingeschränkt ist, müssen wir uns auf die Kernfächer konzentrieren», erklärte eine Ministeriumssprecherin in Stuttgart.

«Das sind in den Grundschulen Deutsch, Mathematik sowie Sachkunde; in den weiterführenden Schulen sind dies Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen sowie weitere Fächer, je nach dem, wie viele Kapazitäten vor Ort zur Verfügung stehen. Wir haben den Schulen hier bewusst Spielräume gelassen, dies entspricht auch dem Wunsch der Schulleitungen.»

Die beiden Fachverbände evangelischer Religionslehrer in Baden und Württemberg forderten Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) in einem Brief dazu auf, dass das Fach im kommenden Schuljahr in allen Stundentafeln berücksichtigt werde: Für den Religionsunterricht dürften keine anderen Regeln gelten als für andere Fächer, «zumal er nach Artikel 18 unserer Landesverfassung eigens hervorgehoben wird».

Gerade in Corona-Zeiten sei das Fach wichtig. Es biete Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich «über die besonderen Erfahrungen dieser Krisenzeit auszutauschen, ihre Sorgen zu thematisieren und Orientierung zu bieten».

Der katholische Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, sieht das ähnlich: «Der spezifische Beitrag, den der Religionsunterricht zur Bewältigung der Corona-Krise und zur Thematisierung existenzieller Fragen leisten kann, ist nicht hoch genug zu bewerten.» Religionslehrer seien immer auch unterstützend und seelsorgerlich an den Schulen präsent. «Deshalb setzte ich mich dafür ein, dass der Religionsunterricht so schnell wie möglich wieder in vollem Umfang erteilt werden kann.»

09.10 Uhr: Karliczek hält normalen Schulbetrieb für noch nicht gesichert 

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hält die vollständige Rückkehr zu einem normalen Schulbetrieb nach den Sommerferien noch längst nicht für gesichert. «Das Virus ist nicht weg, und wir müssen immer wieder damit rechnen, dass Schulen geschlossen werden müssen, wenn sich dort jemand infiziert hat», sagte die CDU-Politikerin der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung».

Wie fragil die Situation sei, zeige sich gerade in Nordrhein-Westfalen. «Wir müssen weiter mit Umsicht handeln.» Inzwischen strebten die Länder die Rückkehr zum Regelbetrieb nach den Sommerferien an. «Ich hoffe sehr, dass das Infektionsgeschehen diese Entwicklung zulässt», sagte Karliczek.

Allerdings hätten die vergangenen Wochen gezeigt, wie wichtig der regelmäßige und persönliche Kontakt zwischen Schülern und Lehrern sei. Homeschooling habe «ganz klare Grenzen». «Deshalb behält der Präsenzunterricht natürlich seine Bedeutung. Ohne Wenn und Aber. Aber Schule und Unterricht werden insgesamt digitaler.»

08.50 Uhr: Nach Corona-Ausbruch bei Tönnies - Laschet besucht Krisenstab

Nach dem Corona-Ausbruch in der Fleischfabrik Tönnies mit bislang mehr als 1000 Infizierten will sich NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Sonntag vor Ort ein Bild von der Lage machen. Der Regierungschef fahre mit Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Morgen nach Gütersloh in Ostwestfalen, teilte die Staatskanzlei in Düsseldorf mit. Dort wollten die Politiker unter anderem den Krisenstab des Kreises treffen und mit eingesetzten Kräften vor Ort sprechen.

Außerdem tritt am Sonntag das Landeskabinett in Düsseldorf zu einer Sondersitzung zusammen. Laschet wird dem Vernehmen nach per Video zugeschaltet. Der CDU-Regierungschef will nach Angaben der Staatskanzlei um 14.30 Uhr im Kreishaus Gütersloh ein Statement vor der Presse abgeben.

Laschet hatte wegen des massiven Corona-Ausbruchs einen regionalen Lockdown ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Die Reihentestungen der insgesamt 6500 Mitarbeiter auf dem Werksgelände der Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sollten am Sonntag fortgesetzt werden. Bis Samstagmittag lagen gut 3100 Befunde vor. Bei 1029 Beschäftigen wurde das Coronavirus nachgewiesen.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 20. Juni:

21.17 Uhr: Sechs Mitarbeiter von Trump-Team in Tulsa positiv auf Coronavirus getestet
- US-Präsident will umstrittene Wahlkampfveranstaltung abhalten

Sechs Mitglieder des Wahlkampfteams von US-Präsident Donald Trump, die seinen für Samstag geplanten Auftritt in Tulsa vor Ort organisiert haben, sind positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Dies teilte das Wahlkampfteam wenige Stunden vor Beginn der umstrittenen Veranstaltung im US-Bundesstaat Oklahoma mit.

Bei hunderten von Tests seien sechs Mitglieder des Vorausteams positiv getestet und sofort in Quarantäne geschickt worden, erklärte der Kommunikationschef für die Wiederwahlkampagne des US-Präsidenten, Tim Murtaugh. Keiner der positiv getesteten Mitarbeiter „oder jemand, der in direktem Kontakt mit ihnen stand“ werde an der Veranstaltung teilnehmen.

Der Auftritt Trumps (19.00 Uhr Ortszeit; Sonntag 02.00 Uhr MESZ) vor zehntausenden Anhängern in einer Halle ist aus mehreren Gründen umstritten: Die Gesundheitsbehörden befürchten eine Vielzahl neuer Coronavirus-Infektionen, wenn so viele Menschen zusammenkommen, Tulsa war zudem vor knapp 100 Jahren der Ort eines der schlimmsten Massaker an Schwarzen in der jüngeren US-Geschichte.

Ein weißer Mob tötete dort im Jahr 1921 Schätzungen zufolge bis zu 300 Afroamerikaner. Rund um Trumps Wahlkampfauftritt werden Proteste von Gegendemonstranten erwartet. Der Bürgermeister hat eine nächtliche Ausgangssperre für Teile der Innenstadt verhängt.

20.34 Uhr: 601 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Corona-Ausbrüche wie beim Schlachtereiunternehmen Tönnies lassen die Fallzahlen in Deutschland gerade merklich steigen. Bisher sieht das Robert Koch-Institut aber weiterhin keinen Grund zu Besorgnis. Innerhalb von 24 Stunden haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 601 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Bereits am Vortag hatte die Zahl mit 770 Fällen merklich höher gelegen als an den Vortagen. Die Zunahme der Fallzahlen sei insbesondere auf größere Ausbrüche in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Berlin zurückzuführen, hieß es vom RKI.

Wegen eines Ausbruchs in einem Fleischereibetrieb überschreitet der ostwestfälische Kreis Gütersloh den von Bund und Ländern vereinbarten Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen binnen einer Woche je 100 000 Einwohner derzeit klar. Bis Samstag stieg die Zahl erfasster Neuinfektionen auf deutlich über 1000. Für viele Mitarbeiter des Schlachtunternehmens Tönnies standen noch Tests aus. Alle rund 6500 Tönnies-Mitarbeiter am Standort Rheda-Wiedenbrück mussten mitsamt allen Haushaltsangehörigen in Quarantäne. „Wir haben keinen signifikanten Eintrag von Corona-Fällen in die allgemeine Bevölkerung“, sagte der Landrat des Kreises Gütersloh, Sven-Georg Adenauer.

Insgesamt haben sich seit Beginn der Corona-Krise 189 135 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Samstagmorgen meldete (Datenstand 20.6., 0.00 Uhr). 8883 nachweislich mit dem Virus infizierte Menschen starben demnach in Deutschland. Drei Covid-19-Todesfälle bei unter 20-Jährigen wurden bisher übermittelt. Die Verstorbenen waren zwischen 3 und 18 Jahre alt und hatten Vorerkrankungen. Etwa 174 400 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 20.6., 0.00 Uhr, bei 1,79 (Vortag: 1,06). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen stieg dieser Wert mit Datenstand 20.6., 0.00 Uhr, auf 1,55 (Vortag: 1,17). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

19.54 Uhr: Stadt Verl richtet Corona-Quarantänezone ein - 670 Bewohner betroffen

Nach positiven Corona-Tests bei zahlreichen Tönnies-Mitarbeitern hat die Stadt Verl (Landkreis Gütersloh) im Stadtteil Sürenheide eine Quarantänezone eingerichtet. Mehrere Mehrfamilienhäuser, in denen Werkvertragsarbeiter der Firma Tönnies untergebracht sind, wurden unter Quarantäne gestellt. Am Nachmittag wurde der gesamte Bereich abgeriegelt, wie die Stadt - auch wenn sie nicht zu den Tönnies-Beschäftigten gehören am Samstag mitteilte. In den betroffenen Häusern leben in drei Straßenzügen insgesamt knapp 670 Menschen.

„Uns ist bewusst, dass wir mit der generellen Quarantäne tief in das Leben der dort lebenden Menschen eingreifen, auch wenn sie ganz woanders arbeiten und außer der Nachbarschaft keine Berührungspunkte mit der Firma Tönnies haben“, erklärte Bürgermeister Michael Esken. „Aber wir müssen alles tun, um die weitere Verbreitung des Virus so weit wie möglich zu reduzieren. Dazu ist die strikte Einhaltung der Quarantäne unerlässlich“, betonte er.

Nach Angaben der Polizei Bielefeld wurde der Bereich zunächst durch Einsatzkräfte abgeriegelt. Gleichzeitig hätten Mitarbeiter der Stadt damit begonnen, Bauzäune aufzustellen. Nach Angaben der Stadt wurden allein am Zollhausweg, einem der drei Straßenzüge, 78 Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet. Am Sonntag will das Kreisgesundheitsamt bei allen Bewohnern der Zone, bei denen noch kein Test durchgeführt wurde, einen Rachenabstrich nehmen.

Das Deutsche Rote Kreuz stellt für die ersten beiden Tage Lunchpakete und Getränke zur Verfügung. „Für Familien mit kleinen Kindern werden, falls erforderlich, auch Hygieneartikel wie zum Beispiel Windeln bereitgestellt.“ Für die weiteren Tage wird ein Versorgungszentrum mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln für den täglichen Bedarf innerhalb des Quarantänebereichs eingerichtet. Auch für die Tönnies-Mitarbeiter werde eine Verpflegung bereitgehalten. „Das ist zwar Aufgabe der Firma Tönnies, die das auch zugesagt hat. Aber falls das nicht reibungslos laufen sollte, können wir einspringen.“

Auch die weiteren Unterkünfte von Tönnies-Mitarbeitern im Stadtgebiet sollen in unregelmäßigen Abständen kontrolliert werden, um die Einhaltung der Quarantäneanordnungen zu überprüfen. Bei Verstößen könne ein Bereitschaftsdienst unverzüglich ordnungsrechtliche Bescheide veranlassen.

17.42 Uhr: Merkel wirbt für Corona-App - Mehr als zehn Millionen Downloads

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat alle Bürger zum freiwilligen Nutzen der neuen Corona-App aufgerufen, die inzwischen mehr als zehn Millionen Mal heruntergeladen wurde. Die Anwendung sei „ein wichtiger Helfer, wenn es darum geht, Infektionsketten zu erkennen und zu unterbrechen“, sagte Merkel in ihrer wöchentlichen Videobotschaft (Samstag). „Je mehr mitmachen, desto größer ist dieser Nutzen.“ Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagnachmittag auf Twitter mitteilte, wurde die am vergangenen Dienstag gestartete App inzwischen 10,6 Millionen Mal auf Smartphones heruntergeladen.

Merkel warb um Vertrauen in den Datenschutz der App. Sie sichere die Privatsphäre, indem sie erzeugte Daten konsequent verschlüssele. Geodaten würden nicht erhoben, Daten nicht zentral gespeichert. Die App sei zudem absolut freiwillig. „Es gibt keine Belohnung für die Benutzung und keinen Nachteil, wenn sich jemand dagegen entscheidet.“

Die im Auftrag des Bundes entwickelte Warn-App kann seit Dienstag heruntergeladen werden - unter bestimmten Voraussetzungen an die Handy-Betriebssysteme. Sie kann messen, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App geteilt, meldet sie anderen Anwendern, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben. Dann kann man sich auf Kassenkosten testen lassen.

Merkel sagte: „Die App kann nun unser Begleiter und Beschützer werden.“ Ohne diese technische Hilfe seien Gesundheitsämter weiterhin nur auf das Gedächtnis und die Auskunftsbereitschaft infizierter Menschen angewiesen. Die Kanzlerin mahnte zugleich: „Am wichtigsten bleibt es, neue Infektionen von vornherein zu vermeiden.“ Dafür komme es nach wie vor auf das Verhalten an. Abstand halten, Händewaschen und das Tragen von Alltagsmasken blieben unerlässlich.

16.19 Uhr: Regierungssprecher dankt Bundesliga für Werbung für Corona-App

Regierungssprecher Steffen Seibert hat den Vereinen der Fußball-Bundesliga für ihre Werbung für die neue Corona-App gedankt. „Der Fußball, die Liga, die Vereine zeigen, dass sie eine gesellschaftliche Kraft haben. Sie haben mehr zu sagen über das Feld hinaus“, sagte Seibert am Samstag im TV-Sender Sky vor der Bundesliga-Partie Hertha BSC gegen Bayer Leverkusen in Berlin. „Dass sie das unterstützten, ist großartig, das sind keine kleinen Werte.“

Am 33. und 34. Spieltag der Bundesliga und 2. Bundesliga werden die Wettbewerbslogos auf den Trikotärmeln aller 36 Proficlubs durch das Logo der App ersetzt. Christian Seifert, Sprecher des DFL-Präsidiums, hatte dazu in einer Mitteilung erklärt: „Es ist uns ein Anliegen, die Reichweite der Bundesliga und 2. Bundesliga zu nutzen, um bundesweit auf dieses Angebot aufmerksam zu machen.“

Die im Auftrag des Bundes entwickelte Warn-App war am vergangenen Dienstag gestartet. Sie kann messen, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App geteilt, meldet sie anderen Anwendern, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben. Dann kann man sich auch ohne Symptome auf Kassenkosten testen lassen. Die App wurde inzwischen laut Seibert mehr als 10,5 Millionen Mal heruntergeladen.

14.07 Uhr: Ab Mitte Juli Sport in Frankreich mit bis zu 5000 Zuschauern

In Frankreich dürfen Sportveranstaltungen vom 11. Juli an mit maximal 5000 Zuschauern durchgeführt werden. Das teilte die Regierung am Samstag mit. Diese Lockerung gilt mit Ausnahme von Kampfsportarten für Amateure. Ob eine weitere Lockerung für die zweite August-Hälfte möglich sei, werde Mitte Juli entschieden.

Der Fußball-Ligaverband LFP hatte in einer Pressemitteilung vor wenigen Wochen als möglichen Starttermin für die neue Saison den 23. August für die Ligue 1 bekanntgegeben, für die Ligue 2 den 22. August. Wegen der Corona-Krise war die Saison 2019/20 in beiden Spielklassen Ende April abgebrochen worden.

11.34 Uhr: IG Metall sieht wegen Corona „Hunderttausende Stellen in Gefahr“

Die IG Metall sieht wegen den Folgen der Corona-Pandemie „Hunderttausende Stellen“ bedroht und fordert ein sofortiges Gegensteuern der Politik. Allein aufgrund von Insolvenzen seien „150 000 Arbeitsplätze akut bedroht, wenn nicht schnell sichtbar konjunkturelle Impulse gesetzt werden“, sagte Gewerkschaftschef Jörg Hofmann der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Samstag).

„Die Metall- und Elektroindustrie sowie der Stahl befinden sich noch im Abwärtsstrudel. In Branchen wie dem Maschinenbau und dem Anlagenbau schlagen die Auftragseinbrüche erst jetzt richtig durch, über 20 Prozent der Betriebe haben erst im Mai oder Juni mit Kurzarbeit begonnen“, sagte Hofmann. Allein in der Metall- und Elektroindustrie seien mehr als zwei Million Beschäftigte in Kurzarbeit. Einer bundesweiten Betriebsumfrage der IG Metall zufolge gebe es in sieben von zehn Betrieben Kurzarbeit, so die „WAZ“.

Hofmann kritisierte, dass nur rund ein Viertel des 130 Milliarden Euro schweren Hilfsprogramms der Bundesregierung auf die kurzfristige Belebung der Konjunktur ziele. Offen sei zudem, welchen Nutzen die Senkung der Mehrwertsteuer habe. „Das ist eher eine Schrotflinte. Restaurants werden sie nutzen, um mehr zu verdienen statt die Preise zu senken - was in ihrer Situation nachvollziehbar ist, aber den Konsum nicht steigert“, sagte Hofmann. „Und die Autohersteller werden damit vor allem SUV und großräumige Fahrzeuge bewerben, weil sie die größten Gewinnmargen bringen.“ Hofmann betonte, er hätte sich „zielgenauere Impulse wie die Umweltprämie gewünscht“.

Der IG-Metall-Chef hatte die SPD-Spitze scharf dafür kritisiert, dass sie die Umweltprämie für die Autobranche in den Verhandlungen mit der Union verhindert hat. Die Mehrwertsteuersenkung fördere nun „vor allem Autos der höheren Preisklasse, egal, was aus dem Auspuff kommt. Das soll klimafreundlicher sein?“, sagte Hofmann. Eine „konditionierte Prämie“ hätte dagegen vor allem den Absatz kleinerer, sparsamer Wagen angeschoben.

10.10 Uhr: Deutlich mehr Beschwerden über Bahn und Airlines wegen Corona

Beschwerden von Verbrauchern über Fluggesellschaften und die Deutsche Bahn haben in der Corona-Zeit deutlich zugenommen. Derzeit erhalte die Schlichtungsstelle öffentlicher Personenverkehr (SÖP) jede Woche zwei bis dreimal so viele Schlichtungsanträge wie in den vergleichbaren Zeiträumen der Vorjahre, sagte SÖP-Geschäftsführer Heinz Klewe dem „Handelsblatt“ (Samstag). In den ersten beiden Juni-Wochen hat sich die Zahl der Anträge demnach mehr als verdoppelt: Von 810 auf knapp 1900. Die meisten Beschwerden betreffen Fluggesellschaften.

„Kunden der Airlines wollen die Ticketkosten für nicht stattgefundene Flüge endlich erstattet bekommen“, sagte Klewe. „Bahnkunden wiederum sind verärgert, dass sie für nach dem 4. Mai gekaufte, aber nicht nutzbare Sparpreis- und Super-Sparpreis-Tickets einen zeitlich bis Ende Oktober befristeten und nur für die gebuchte Fahrtstrecke gültigen Gutschein erhalten.“

Wegen der Corona-Krise war der Luftverkehr über Wochen fast zum Erliegen gekommen. Die Fluggesellschaften müssen Kunden innerhalb von einer Woche Geld für abgesagte Flüge erstatten. Auch die Bahn hatte bis zu 90 Prozent weniger Fahrgäste als sonst.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 19. Juni:

20.57 Uhr: China veröffentlicht Genom von neu aufgetretenem Coronavirus

China hat das Genom des neuen Virenstamms veröffentlicht, der in Peking einen erneuten Corona-Ausbruch verursacht hat. Die Erbgut-Sequenz wurde am Donnerstag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Wissenschaftlern in aller Welt zur Verfügung gestellt, wie die Behörden in Peking mitteilten. Erste Analysen deuteten darauf hin, dass dieser Virenstamm „aus Europa gekommen“ sei, erklärte Zhang Yong von der chinesischen Seuchenkontrollbehörde in einem Bericht, der am Freitag veröffentlicht wurde.

Der Virenstamm sei allerdings „älter als das Virus, das derzeit in Europa zirkuliert“, legt Zhang dar. Vielleicht sei das nun in und um Peking festgestellte Virus von tiefgekühlten Lebensmitteln oder einem Lebensmittelmarkt ausgegangen.

19.43 Uhr: 39 neue Corona-Infektionen im Südwesten, drei Todesfälle

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35.282 gestiegen. Das waren 39 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Freitag in Stuttgart mitteilte. Etwa 33.017 Menschen sind von ihrer Infektion wieder genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um drei auf 1824.

Derzeit seien geschätzt noch 441 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert. Die drei neuen Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus wurden dem Landesgesundheitsamt aus den Landkreisen Heilbronn und Tübingen sowie aus dem Ortenaukreis gemeldet. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,97 angegeben. Das bedeutet im Mittel, dass ein mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierter weniger als eine weitere Person ansteckt.

18.11 Uhr: Schweiz hebt fast alle Corona-Schutzmaßnahmen auf

Angesichts niedriger Infektionszahlen hebt die Schweiz ab Montag praktisch alle Corona-Schutzmaßnahmen auf: Lediglich Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern bleiben verboten. Das beschloss die Regierung am Freitag. Die Menschen sollen aber weiter Abstand halten, nun eineinhalb statt zwei Meter oder auch weniger, wenn sie dann einen Mund- und Nasenschutz tragen.

Die Sperrstunde wird aufgehoben, so dass auch Nachtclubs wieder bis in die frühen Morgenstunden offen bleiben können. In Theatern und Kinos muss nur noch ein Sitz zwischen Gästen freigehalten werden.

17.31 Uhr: Ergebnisse der Tübinger Impfstoff-Studie noch im Sommer erwartet

Der Leiter der ersten klinischen Studie mit dem Corona-Impfstoff der Firma Curevac an der Uniklinik Tübingen rechnet bereits in zwei Monaten mit ersten Ergebnissen. „Das wird ziemlich fix gehen“, sagte Professor Peter Kremsner, Direktor des Instituts für Tropenmedizin, an dem der Wirkstoff getestet wird. Die Probandenuntersuchungen seien am Donnerstag angelaufen, aber die erste Impfung stehe noch aus.

Der erste Proband sei ein junger Mensch. „Er wird dann erst mal 24 Stunden bei uns in der Abteilung überwacht“, sagte Kremsner. Das Ziel der ersten Phase der Studie sei es, etwas über die Verträglichkeit und die Immunabwehr zu erfahren. Nach und nach sollen mehr als 100 gesunde Freiwillige im Alter zwischen 18 und 60 Jahren an der Studie teilnehmen.

16.51 Uhr: Corona reißt ein Loch in die Finanzen, Mönchweiler will Groß-Projekte aber nicht stoppen

Die Gemeinde Mönchweiler im Schwarzwald wird erhebliche Einnahmeausfälle haben, insbesondere im Bereich der Gewerbesteuern. Wie hoch dieses Minus allerdings exakt sein wird, steht noch nicht fest, weil die Steuerschätzungen noch nicht alle Folgen der Krise abbilden können. Außerdem haben Bund und Land umfangreiche Maßnahmenpakete geschnürt, von denen auch die Kommunen profitieren werden. Doch trotz des Corona-Minus: Mönchweiler will seine Groß-Projekte nicht stoppen.

15.50 Uhr: Studie: Ältere Kinder haben häufiger Antikörper gegen Sars-CoV-2

Nur etwa 1,5 Prozent der in einer Hamburger Studie getesteten Kinder und Jugendlichen haben Antikörper gegen das Coronoavirus im Blut. Dies zeige, dass man von einer Herdenimmunität weit entfernt sei, wie die Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) am Freitag bei der Vorstellung der Zwischenergebnisse sagten. Sie hatten bei insgesamt 2436 Kindern und Jugendlichen nach Antikörpern gegen das Sars-CoV-2 Virus im Blut gesucht. Nur bei 36 von ihnen fanden sie welche.

14.57 Uhr: Knapp 120 Coronavirus-Infektionen in Göttinger Wohnkomplex

Der erneute Corona-Ausbruch in Göttingen mit einer Quarantäne für einen gesamten Gebäudekomplex stellt die betroffenen Bewohner und die Stadt vor große Herausforderungen. „Wir müssen jetzt hoffen, dass alle in dieser Ausnahmesituation einen kühlen Kopf bewahren“, sagte Christian Hölscher von der Jugendhilfe Göttingen am Freitag. Es handele sich um eine völlig neue einschneidende Situation.

Innerhalb von zwei Tagen seien knapp 120 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt worden, teilte die Stadt am Freitag mit. Nach Bekanntwerden der neuen Infektionswelle hatten die Behörden die Wohnanlage in der Innenstadt am Donnerstag vollständig unter Quarantäne gestellt und abgeriegelt. Rund 700 Bewohner sind betroffen.

13.52 Uhr: Knapp 1,5 Millionen Corona-Fälle im Europäischen Wirtschaftsraum

Fast 1,5 Millionen Menschen im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) haben sich inzwischen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Wie am Freitagvormittag aktualisierte Zahlen des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) zeigten, wurden aus den Ländern des EWR einschließlich Großbritanniens bislang 1.498.689 Infektionen sowie 172.960 Todesfälle gemeldet.

Die meisten Infektionen wurden demnach bisher in den fünf bevölkerungsreichsten Ländern der Region verzeichnet: Großbritannien (300.469), Spanien (245.268), Italien (238.159), Deutschland (188.534) und Frankreich (158.641). 

13 Uhr: Osnabrück ordnet Quarantäne für Tönnies-Beschäftigte an

Als Reaktion auf den Corona-Massenausbruch bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück ordnet Osnabrück für alle in der Stadt wohnenden Beschäftigten des Unternehmens für 14 Tage Quarantäne an. Wie die Stadt am Freitag mitteilte, sei nicht auszuschließen, dass die bei Tönnies Infizierten weitere Beschäftigte angesteckt haben. Die Quarantäne gelte sowohl für direkt bei Tönnies Beschäftigte als auch für Mitarbeiter von Subunternehmen. Das nordrhein-westfälische Rheda-Wiedenbrück ist mit dem Auto rund 70 Kilometer vom niedersächsischen Osnabrück entfernt.

Bereits am Donnerstag hatte der Landkreis Osnabrück für alle Tönnies-Mitarbeiter aus Rheda-Wiedenbrück, die im Osnabrücker Land wohnen, eine vierzehntägige Quarantäne angeordnet. Außerdem sollen Beschäftigte eines Tönnies-Schlachthofs in Badbergen wöchentlich auf Corona getestet werden. Ein Personalaustausch zwischen den Schlachthöfen ist inzwischen bis zum 29. Juni verboten.

10.50 Uhr: Studie: Coronavirus in Italiens Abwässern schon seit Dezember nachweisbar

Das neuartige Coronavirus ist in Italien offenbar schon viel länger aktiv als bislang angenommen. Genetische Spuren des Erregers Sars-CoV-2 seien in Abwässern der beiden norditalienischen Großstädte Mailand und Turin vom Dezember sowie in Abwässern aus Bologna vom Januar nachgewiesen worden, heißt es in einer Stellungnahme von Italiens nationalem Gesundheitsinstitut ISS, in die die Nachrichtenagentur AFP am Freitag Einsicht hatte.

Offiziell festgestellt worden war der Coronavirus-Ausbruch in Italien erst Mitte Februar. Für die ISS-Studie wurden 40 Abwasserproben untersucht, die zwischen Oktober 2019 und Februar 2020 genommen wurden. Die Ergebnisse wurden von zwei unterschiedlichen Laboren mit unterschiedlichen Methoden bestätigt.

10.20 Uhr: 35 Prozent weniger Verkehrsunfälle im April als im Vergleichsmonat 2019

Das niedrigere Verkehrsaufkommen durch die Corona-Pandemie hat im April zu 35 Prozent weniger Verkehrsunfällen geführt. Mit 144.500 Vorfällen war die Zahl im April 2020 so niedrig wie noch nie in einem April seit der Wiedervereinigung, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Auch die Zahl der Verletzten sank im Vergleich zum April 2019 um 33 Prozent auf 21.000.

Die Zahl der Verkehrstoten blieb im April hingegen konstant. Im April 2020 starben 236 Menschen, nur drei weniger als im April 2019. Im März 2020 hatte es insgesamt noch deutlich weniger Unfälle und weniger Verkehrstote gegeben als ein Jahr zuvor.

Dennoch hatte das Coronavirus Auswirkungen auf die Zahl der Verkehrstoten und -verletzten: Verglichen mit den ersten vier Monaten 2019 ging die Zahl der Verkehrstoten zwischen Januar und April 2020 um elf Prozent zurück. Die Zahl der Verletzten sank um 18,4 Prozent.

9.45 Uhr: Schweiz beendet ab heute „außerordentliche Lage“

In der Schweiz gilt laut dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk SRF  ab heute nicht mehr die „außerordentliche“, sondern die „besondere Lage“:

“Für die Bevölkerung ist dies eher ein symbolischer Schritt. Für den Bundesrat bedeutet er, dass er ein Stück Macht an die Kantone zurückgibt. Gewisse Maßnahmen, die normalerweise in der Kompetenz der Kantone liegen, kann er zwar weiterhin selber anordnen, er muss dafür aber zuerst die Kantone anhören. “

9 Uhr: Umsatz im Gastgewerbe bricht im April drastisch ein

Das Gastgewerbe in Deutschland hat mit den Schließungen in der Corona-Pandemie drastische Umsatzeinbußen erlitten. Im April nahmen Gastwirte und Hoteliers preisbereinigt 75,8 Prozent weniger Geld ein als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Gemessen am Vormonat März brachen die Umsätze um gut 56 Prozent ein.

7.30 Uhr: Gefangene im Südwesten dürfen bald wieder besucht werden

Nach wochenlanger Zwangspause wegen des Coronavirus dürfen Häftlinge in baden-württembergischen Gefängnissen bald wieder besucht werden. Vom 29. Juni an sind Besuche von jeweils einer Person für Gefangene wieder möglich, teilte in Stuttgart das Justizministerium mit. Dabei soll eine Trennvorrichtung zwischen Besuchern und Gefangenen das Infektionsrisiko mindern. Zudem gilt in den Besuchsräumen ein Mindestabstand von zwei Metern zu sämtlichen Personen. Körperliche Kontakte sowie die Übergabe von Nahrungs- und Genussmitteln seien verboten, heißt es aus dem Ministerium.

7 Uhr: Mit dem Eigenheim in den Urlaub - Zulassungsrekord bei Wohnmobilen

Nach Corona-bedingten Einbrüchen im April hat die Zahl der Neuzulassungen von Wohnmobilen im Mai den höchsten Stand der Branchengeschichte erreicht. Mehr als 10 000 neue Wohnmobile seien seit Lockerung der Corona-Einschränkungen registriert worden, teilte der Caravaning Industrie Verband (CIVD) mit - eine Steigerung um mehr als 30 Prozent im Vergleich zum Mai 2019. Auf Jahressicht (Juni 2019 bis Mai 2020) sei in diesem Segment immerhin ein Zuwachs um 7,4 Prozent verzeichnet worden.

Der Verband erwartet auch in den kommenden Monaten eine hohe Nachfrage: „Caravaning ist in diesen Zeiten eine der sichersten Urlaubsformen, da man mit einem Freizeitfahrzeug nur mit Personen des eigenen Haushaltes verreist“, sagte CIVD-Chef Daniel Onggowinarso.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 18. Juni:

22.15 Uhr: Regulärer Unterricht für alle Schüler spätestens nach den Ferien

Spätestens mit Beginn des neuen Schuljahrs soll der reguläre Schulbetrieb überall in Deutschland wieder aufgenommen werden. Es werde angestrebt, „dass alle Schülerinnen und Schüler spätestens nach den Sommerferien wieder in einem regulären Schulbetrieb nach geltender Stundentafel in den Schulen vor Ort und in ihrem Klassenverband oder in einer festen Lerngruppe unterrichtet werden“, heißt es in einem Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) vom Donnerstag. „Die Länder stimmen dabei überein, dass hierfür die Abstandsregelung von 1,5 Metern entfallen muss, sofern es das Infektionsgeschehen zulässt“, erklärten die Minister weiter.

Weiterhin seien aber Hygienemaßnahmen und deren „situationsadäquate Anpassung vor Ort“ notwendig. Die KMK werde „rechtzeitig“ einen gemeinsamen Rahmen für aktualisierte Schutz- und Hygienemaßnahmen beschließen. „Die Länder stellen sicher, dass Schülerinnen und Schüler ihre angestrebten Abschlüsse im Schuljahr 2020/2021 erreichen können“, heißt es in dem Beschluss weiter. Außerdem würden „geeignete Maßnahmen“ ergriffen, um während der Pandemie entstandene „mögliche Lernrückstände zu überwinden“.

21.10 Uhr: Umsatzeinbrüche im Handel im April - Statistiker legen Zahlen vor

Der Handel im Südwesten erlebt in der Corona-Krise Licht und Schatten: Supermärkte laufen - nun ja - super. Alle anderen Händler hingegen leiden, manche von ihnen kämpfen ums Überleben.

Ein Minus wird davor stehen, wenn das Statistische Landesamt Baden-Württemberg am Freitag (10.00 Uhr) die Beschäftigten- und Umsatz-Zahlen im Handel veröffentlicht. Zwar haben alle Geschäfte mit Nahrungsmitteln gut oder sogar sehr gut abgeschnitten - alle sogenannten „Non-Food“-Geschäfte, also etwa Boutiquen, Papierwaren und andere hingegen mussten im April wegen Corona geschlossen bleiben. „Ich weiß nicht, wie die Zahlen sind, aber sie können nicht gut sein“, sagte Sabine Hagmann, Chefin des Südwest-Ablegers des Handelsverbandes (HBW) im Vorfeld der Veröffentlichung der Zahlen in Stuttgart.

Die Situation sei zweigeteilt, heißt es beim HBW. Die Geschäfte mit Lebensmitteln hätten in der Corona-Krise zum Teil ein Plus von 20, 30 und sogar 40 Prozent verzeichnet. Jene hingegen, die keine Lebensmittel verkaufen, hätten zum Teil Umsatzeinbrüche von 70 bis 80 Prozent hinnehmen müssen. Etliche von ihnen stünden vor dem Aus. Der Handelsverband warte deshalb dringend auf ein Hilfsprogramm des Landes, sagte Hagmann.

20.34 Uhr: CDU will Corona-Beschränkungen weiter lockern

Die CDU fordert angesichts sinkender Infektionszahlen deutliche Lockerungen der Corona-Beschränkungen im Land. Demnach sollen bald Ansammlungen von bis zu 20 statt bis zu zehn Personen aus verschiedenen Haushalten in der Öffentlichkeit erlaubt sein. So steht es in einem vorläufigen Entwurf der Corona-Verordnung, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zudem möchte die CDU von Anfang Juli an Veranstaltungen mit bis zu 250 Leuten freigeben. Noch größere Veranstaltungen sollen bis mindestens Ende August untersagt bleiben. Betriebsverbote gäbe es dann nur noch explizit für Diskotheken, Clubs und Bordelle.

Die neue Verordnung soll bereits nächsten Dienstag durchs Kabinett gehen und nach CDU-Vorstellung am 1. Juli in Kraft treten. Die CDU-Vorschläge befinden sich aber noch in Ressortabstimmung. „Angesichts der weiterhin sehr positiven Entwicklung bei den Infektionszahlen glauben wir, dass man diese Lockerungen verantworten kann“, sagte CDU-Landtagsfraktionschef Wolfgang Reinhart.

In der Öffentlichkeit dürfen sich im Südwesten derzeit Gruppen mit Angehörigen von bis zu zwei Haushalten oder von bis zu zehn Personen aus mehreren Haushalten treffen. Bei privaten Veranstaltungen dürfen sich bis zu 20 Menschen aus mehreren Haushalten treffen. Wenn alle Personen verwandt sind, gibt es keine zahlenmäßige Beschränkung.

19.31 Uhr: 20 neue Corona-Infektionen im Südwesten, erneut fünf Todesfälle

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35.243 gestiegen. Von diesen sind 32.986 wieder genesen, wie das Gesundheits- und Sozialministerium am Donnerstag mitteilte. Am Donnerstag seien dem Ministerium 20 weitere bestätigte Infektionen gemeldet worden. Derzeit seien geschätzt noch 436 Menschen im Land mit dem Virus infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg in Baden-Württemberg am Donnerstag, wie bereits am Tag zuvor, um 5 auf nun 1821.

18.18 Uhr: Jetzt mindestens 730 Infizierte nach Corona-Ausbruch bei Tönnies

Nach einem Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies im westfälischen Rheda-Wiedenbrück gibt es jetzt 730 registrierte Neuinfektionen. Das sagte ein Sprecher des Kreises Gütersloh am Abend der Deutschen Presse-Agentur. Am Vorabend lag dieser Wert noch bei 657. Ausgewertet wurden 1106 Ergebnisse eines von den Behörden angeordneten Reihentests, der am Donnerstag fortgesetzt wurde. Im Tönnies-Stammwerk in Rheda-Wiedenbrück müssen in den nächsten Tagen noch rund 5300 Mitarbeiter getestet werden.

17.21 Uhr: Kretschmann kündigt mehr Personal für Gesundheitsämter an

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat eine personelle Stärkung der Gesundheitsämter angekündigt. Das Coronavirus habe gezeigt, wie wichtig es sei, mit solchen Krisen umzugehen, sagte Kretschmann am Donnerstag bei einem Besuch im Landesgesundheitsamt (LGA) in Stuttgart.

Das Sozialministerium bereite eine Kabinettsvorlage zur personellen Stärkung des LGA und der Gesundheitsämter vor. „Die Frage ist nur, wie hoch und wie viel? Das muss man genau prüfen. Aber das wir das verbessern müssen, ist keine Frage.“ Es werde aber schwierig werden, neues Personal zu finden. Die Besoldungsstrukturen des öffentlichen Dienstes seien oft nicht attraktiv genug: „Das stellt uns schon vor einige Herausforderungen.“

16.18 Uhr: Bürgermeister von Lauchringen mit Brandbrief an Einzelhandel: Hygienevorschriften müssen eingehalten werden

In mehreren Gemeinden des Kreises Waldshut häufen sich Beschwerden über Schweizer Kunden, die sich nicht an die Maskenpflicht zum Schutz vor dem Corona-Virus halten. Der Bürgermeister von Lauchringen hat jetzt den örtlichen Handel aufgefordert, die Einhaltung der Vorschrift durchzusetzen.

14.40 Uhr: Wie steht es um die Finanzen des Konstanzer Bodenseeforums in Zeiten von Corona?

Die Corona-Krise geht auch am Konstanzer Bodenseeforum nicht spurlos vorbei. Wegen der Folgen der Pandemie wird der Verlust im Jahr 2020 nun höher sein als 2019. Die Geschäftsführerin warnt vor zu optimistischen Planungen. Sie rechnet damit, dass für Veranstaltungen bis 2021 Einschränkungen gelten werden. Hier finden Sie alle Hintergründe.

13.30 Uhr: Südwest-Exporte gehen im April über ein Drittel zurück

Die Corona-Krise hat die baden-württembergischen Exporte im April stark einbrechen lassen. Die Ausfuhren gingen um 34,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Das Minus war noch etwas stärker als bundesweit. Dort betrug der Rückgang 31,1 Prozent.

Unter den wichtigsten Ausfuhrgütern waren Autos und entsprechende Teile am stärksten betroffen. Der Autoexport ging im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 80 Prozent zurück. Die Maschinenexporte sanken um 32 Prozent. Unter den wichtigsten Ländern fielen die Exporte Baden-Württembergs in die Vereinigten Staaten, Frankreich, Italien und das Vereinigte Königreich im April nahezu auf die Hälfte ihrer jeweiligen Vorjahresniveaus.

13 Uhr: Weiterer Fall in Göttingen: Hochhaus mit 700 Leuten unter Quarantäne

 Angesichts von etwa 100 neuen Coronavirus-Infektionen in einem Göttinger Hochhaus ist der Gebäudekomplex vollständig unter Quarantäne gestellt worden. Von der Entscheidung sind knapp 700 Bewohner betroffen, wie die niedersächsische Stadt am Donnerstag mitteilte. Mit der Maßnahme sollen die Übertragungswege des Virus unterbrochen werden, weil die Behörden davon ausgehen, dass es eine hohe Zahl an Kontaktpersonen ersten Grades in dem Wohnkomplex gibt.

Ob der neue Fall die Rücknahme weiterer Lockerungen in Göttingen nach sich zieht, wurde zunächst nicht bekannt. Die Zahl der Neuinfektionen in den letzten sieben Tage pro 100 000 Einwohner stieg für Stadt und Landkreis Göttingen auf 44,86.

11.30 Uhr: Bezirk nahe Peking wegen Corona-Ausbruchs weitgehend abgeriegelt

Nach dem erneuten Corona-Ausbruch in Peking sind die Reisebeschränkungen auf die Umgebung der chinesischen Hauptstadt ausgeweitet worden. Die Behörden riegelten am Donnerstag den angrenzenden Bezirk Anxin mit seinen rund 460.000 Einwohnern weitgehend ab. Fahrten hinein und aus dem Gebiet hinaus wurden weitgehend untersagt. 

Bereits am Dienstag hatten die Behörden verfügt, dass Pekings rund 21 Millionen Einwohner auf nicht notwendige Reisen verzichten müssen. Bewohner von Risikogebieten dürfen die Stadt auf keinen Fall verlassen. Am Mittwoch strichen die Pekinger Flughäfen zwei Drittel aller Flüge. Vergangene Woche waren nach zwei Monaten ohne neue Ansteckungen in Peking neue Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet worden. Als Ausgangspunkt wird der Xinfadi-Markt vermutet, der nach Behördenangaben seit dem 30. Mai von rund 200.000 Menschen besucht wurde.

8.45 Uhr: Studie: Blutgruppe beeinflusst Schwere von Covid-19-Verlauf

Während eine Covid-19-Erkrankung bei manchen Menschen zu Atemversagen bis hin zum Tod führt, spüren andere kaum Symptome. Die Ursachen für die sehr unterschiedlichen Verläufe sind noch weitgehend unklar, doch ein wichtiger Faktor könnte die Blutgruppe sein, wie ein internationales Forscherteam im „New England Journal of Medicine“ berichtet. Demnach haben Menschen mit der in Deutschland häufigsten Blutgruppe A ein um knapp 50 Prozent höheres Risiko für einen schweren Infektionsverlauf als solche mit anderen Blutgruppen. Menschen mit Blutgruppe 0 haben der Studie zufolge eine um etwa 50 Prozent geringere Gefahr für eine ernste Covid-19-Erkrankung.

Das Team um den Molekularbiologen Andre Franke von der Universitätsklinik Kiel hatte seine Ergebnisse bereits zuvor als sogenanntes Preprint veröffentlicht - also ohne Begutachtung durch unabhängige Wissenschaftler. Nun ist die Studie in einem äußerst renommierten Fachjournal erschienen.

Die Forscher hatten Blutproben von 1610 an Covid-19 erkrankten Intensivpatienten aus sieben Kliniken in Italien und Spanien analysiert. Alle Patienten wurden mit Sauerstoff behandelt oder waren an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Zusätzlich untersuchten die Wissenschaftler Blutproben von 2205 zufällig ausgewählten Männern und Frauen aus denselben Ländern als Kontrollgruppe. Dabei analysierten sie das Erbgut der Menschen.

8 Uhr: Brasilien vermeldet erneut mehr als 1200 Corona-Tote in 24 Stunden

Brasilien hat den zweiten Tag hintereinander mehr als 1200 Corona-Tote innerhalb von 24 Stunden registriert. Wie das Gesundheitsministerium in Brasília am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte, starben 1269 Patienten im Zusammenhang mit dem Coronavirus in diesem Zeitraum. Damit stieg die Gesamtzahl der Corona-Toten in Brasilien auf 46 510. Insgesamt rund 955 400 Menschen haben sich in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas nach den offiziellen Statistiken mit dem Coronavirus infiziert.

7.25 Uhr: Basilika Birnau entwickelt pandemiegerechten Weihwasserspender

Die Corona-Pandemie hat die Verantwortlichen der Basilika Birnau am Bodensee auf eine ungewöhnliche Idee gebracht: Die barocke Wallfahrtskirche in Uhldingen-Mühlhofen bietet ihren Besuchern einen fast kontaktlosen Weihwasserspender. „Eine Gottesdienstbesucherin kam beim Blick auf den Desinfektionsspender auf die Idee und wir setzten diese um“, sagte eine Sprecherin der Basilika am Mittwoch. „Not macht erfinderisch.“

Der Apparat funktioniere genau wie der ursprüngliche Desinfektionsspender: Das Weihwasser komme heraus, wenn man mit dem Ellbogen auf den Bogen drücke. Die Weihwasserbecken waren wegen der Ansteckungsgefahr in der Corona-Krise nicht benutzbar.

Inzwischen gebe es solche Weihwasserspender aber auch zu kaufen, sagte die Sprecherin weiter. So stellt beispielsweise die Firma Foottec in der bayerischen Oberpfalz Spender her. Sie rüstete dafür eines ihrer Produkte um: kontaktlose Senf- und Ketchup-Spender für Imbissbuden. Nach Angaben einer Firmensprecherin haben mittlerweile rund 25 Kirchen deutschlandweit einen Weihwasserspender. Ein Exemplar sei auch nach Schweden geliefert worden.

7 Uhr: DGB und Verbraucherschützer für Mieten-Moratorium bis September

Mieter und private Kreditnehmer sollen nach Ansicht von Gewerkschaften und Verbraucherschützern besser vor den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise geschützt werden. Ein Ende dieses Monats auslaufendes Moratorium für die Zahlung von Miete, Strom, Gas, Telefon und laufenden Krediten müsse um drei Monate bis Ende September verlängert werden, fordern nach Angaben der Funke Mediengruppe der Deutsche Gewerkschaftsbund, der Bundesverband der Verbraucherzentralen und der Deutsche Mieterbund.

Der Bundestag hatte im März zur Abmilderung der Pandemie-Folgen beschlossen, dass Mietern vom 1. April bis zum 30. Juni dieses Jahres nicht gekündigt werden darf, wenn sie wegen der Corona-Krise die Miete nicht zahlen können. Auch bei privaten Krediten sowie Rechnungen für Strom oder Gas ist für diesen Zeitraum ein Zahlungsaufschub möglich.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 17. Juni:

21.40 Uhr: DFB bestätigt: Pokalfinale Bayern gegen Leverkusen ohne Zuschauer

Das DFB-Pokalfinale zwischen Bayer Leverkusen und Meister FC Bayern München am 4. Juli findet ohne Zuschauer statt.  Diese Entscheidung teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Mittwoch mit. „Die Auswirkungen der Corona-Pandemie lassen keine andere Entscheidung zu, auch nach eingehender Prüfung verschiedener Optionen“, hieß es am Abend auf der Verbandshomepage. Der DFB hatte beim Berliner Senat zuletzt beantragt, je Club 5000 Anhänger zum  Finale im Olympiastadion zulassen zu können.

„Dieser Antrag musste negativ beschieden werden, da dafür die gesetzliche Grundlage fehlt. Die aktuelle Verfügungslage in Berlin besagt, dass bis zum 30. August 2020 in der Hauptstadt Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen untersagt sind“, hieß es dazu nun. 

20.15 Uhr: Merkel: Guter Start für Corona-Warn-App - muss verstetigt werden

Einen Tag nach dem Beginn der Corona-Warn-App hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine positive erste Bilanz gezogen. Es sei „ein ganz guter Start, der natürlich noch verstetigt werden muss“, sagte sie am Dienstag nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder in Berlin. Die App sei „ein Meilenstein in der Corona-Bekämpfung“. Merkel dankte allen Bürgern, die sich die App zur Nachverfolgung von Infektionsketten schon auf ihr Handy geladen haben.

Seit ihrem Start am Dienstagmorgen wurde die App über sieben Millionen Mal heruntergeladen und installiert, hatte Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU) am Mittwochnachmittag auf Twitter mitgeteilt.

Merkel betonte, der Mindestabstand von 1,5 Metern müsse weiter eingehalten werden, auch die Maskenpflicht in bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens gelte weiter.

19.17 Uhr: 42 neue Corona-Infektionen im Südwesten, fünf Todesfälle

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35.223 gestiegen. Allerdings sind von diesen etwa 32.948 wieder genesen. Geschätzt seien noch 459 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert, teilte das Sozialministerium am Mittwoch mit. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg in Baden-Württemberg um 5 auf 1816.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,78 angegeben. Die Zahl gibt die Anzahl der Personen an, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.

18.14 Uhr: Mindestabstand und Hygieneregeln sollen vorerst weiter gelten

Bund und Länder wollen vorerst an den bisherigen Regeln zu Mindestabstand und Hygienemaßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie festhalten. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am Mittwoch nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten, der Mindestabstand von 1,5 Metern, verstärkte Hygiene-Maßnahmen sowie das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen in bestimmten öffentlichen Bereichen und das Instrument der Kontaktbeschränkungen hätten sich bewährt und sollten fortgeführt werden.

18.05 Uhr: Schulen sollen nach Sommerferien wieder komplett öffnen können

Die Schulen sollen spätestens nach den Sommerferien in allen Ländern in den Regelbetrieb zurückkehren. Dies gelte, falls sich die Infektionslage in der Corona-Krise weiterhin gleichbleibend gut entwickle. Das beschlossen Bund und Länder bei einem Treffen am Mittwoch in Berlin, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr.

Wie der volle Schulbetrieb nach den Sommerferien praktisch organisiert werden soll, darüber werden an diesem Donnerstag die Kultusminister der Länder in einer Schaltkonferenz beraten. Zugeschaltet sind dafür auch Experten. „Alle sind sich einig, wir brauchen wieder einen regulären Schulbetrieb“, hatte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) vor dem Treffen der Länderchefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gesagt.

17.40 Uhr: Agentur aus dem Schwarzwald hat das Aufklärungsvideo zur neuen Corona-App produziert

Millionen Zuschauer blicken auf ein Werk aus unserer Region: Am Dienstag wurde die neue Corona-Warn-App in Berlin von mehreren Ministern vorgestellt. Die Präsentation eines Erklärvideos war dabei ein zentraler Punkt. Entstanden ist der Info-Film in Villingen-Schwenningen. Hier können Sie sich die Pressekonferenz und das Info-Video anschauen.

16.31 Uhr: Schweden nun mit über 5000 Todesfällen

Schweden hat die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus die Marke von 5000 überschritten. Wie die Gesundheitsbehörden in Stockholm am Mittwoch mitteilten, starben inzwischen 5041 Menschen an den Folgen ihrer Corona-Infektion. Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle stieg demnach auf mehr als 54.000.

Schweden verfolgt in der Corona-Pandemie einen Sonderweg mit vergleichbar lockeren Regeln. Anders als die meisten anderen EU-Staaten hat Schweden auf strikte Ausgangsbeschränkungen wegen der Pandemie verzichtet. Schulen für Kinder unter 16 Jahren blieben ebenso geöffnet wie Cafés, Bars, Restaurants und Geschäfte. Die Menschen waren lediglich aufgefordert, in Eigenverantwortung die Abstandsregelungen zu respektieren.

15.33 Uhr: Kanzleramt bei nationaler Schutzmasken-Produktion zuversichtlich

Angesichts der Corona-Pandemie kommt Deutschland nach Regierungsangaben bei der nationalen Herstellung von Schutzmasken gut voran. Es hätten sich bereits „sehr viele“ Firmen gefunden, die zum Aufbau entsprechender Produktionslinien bereit seien, sagte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) am Mittwoch bei der Regierungsbefragung im Bundestag. „So werden wir hoffentlich bis Ende August auch eine nennenswerte Schutzausrüstungs-Produktion in Deutschland haben.“

Angesichts eines zeitweisen Schutzmasken-Mangels hatte die Bundesregierung entschieden, die nationale Eigenproduktion über Investitionsförderung und Abnahmegarantien anzukurbeln. Durch zahlreiche Lieferungen aus dem Ausland dürfte es nach Brauns Worten derzeit eigentlich nirgendwo in Deutschland einen Mangel an Schutzausrüstung mehr geben.

14.52 Uhr: Länder: Großveranstaltungen mit Ausnahmen bis Oktober verbieten

Die Bundesländer wollen Großveranstaltungen grundsätzlich bis mindestens Ende Oktober verbieten. Dies gelte für solche Veranstaltungen, „bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich ist“, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Formulierungsvorschlag für das Treffen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwochnachmittag. Demnach könnte es Ausnahmen geben, wenn die Vorgaben eingehalten werden können.

14.15 Uhr: Ist der Landkreis Konstanz bald coronafrei?

Die aktuellen Fall-Zahlen im Kreis Konstanz sind nahe der Null-Grenze: Nur noch drei Personen sind beim Gesundheitsamt Konstanz als Corona-Patienten gemeldet. Wachsam sollte man trotzdem bleiben, findet Landrat Zeno Danner und hat die Empfehlung, sich die Corona-Warn-App auf das Smartphone laden.

14 Uhr: Boom in der Paket-Branche bleibt aus

Doch nicht die Gewinner der Krise: Die Corona-Krise hat für einen Schub im Online-Handel gesorgt - und die Zusteller der Pakete an die Belastungsgrenzen gebracht. Gleichzeitig blieben aber auch viele Lieferungen aus. Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise war die Paket-Branche schnell im Gespräch, wenn es um vermeintliche Gewinner der Krise ging - doch ganz so rosig sieht die Realität nicht aus.

„Wir sind nicht die Gewinner der Krise, aber wir haben bewiesen, dass wir auch in der Krise stabil und verlässlich arbeiten“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands Paket & Express Logistik (Biek), Marten Bosselmann, bei der Vorstellung einer aktuellen Studie am Mittwoch in Berlin. Ein zentrales Ergebnis: Der Einbruch von Geschäftssendungen, also dem B2B-Geschäft, hinterlässt spürbare Einbußen in der eigentlich florierenden Branche.

13 Uhr: Corona-Ausbruch mit 400 Neuinfizierten in Tönnies-Fleischfabrik

Mit 400 Neuinfizierten allein seit Anfang der Woche nimmt der Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück immer größere Ausmaße an. Von den bislang 500 am Mittwoch vorliegenden Testergebnissen der Mitarbeiter in dem Schlachthof und Fleisch-Zerlegebetrieb im ostwestfälischen Kreis Gütersloh seien 400 positiv auf das Virus getestet worden. Weitere Ergebnisse stünden auch noch aus. Die Zeitungen „Westfalen-Blatt“ und „Neue Westfälische“ hatten zuvor darüber berichtet.

Am Nachmittag wollten der Kreis Gütersloh und Tönnies bei einer Pressekonferenz über das Geschehen informieren. Das NRW-Gesundheitsministerium kündigte zudem an, im Gesundheitsausschuss des Landtages ausführlich zu informieren. Am Dienstag hatte das Unternehmen von 128 positiv auf das Virus getesteten Mitarbeitern gesprochen und Maßnahmen zugesagt, die Ausbreitung einzudämmen.

12.35 Uhr: Bund strebt begrenzte Lockerung bei Kontaktbeschränkung und Abstandsgebot an

Bund und Länder streben eine begrenzte Lockerung bei den Kontaktbeschränkungen und beim Abstandsgebot gegen die Corona-Pandemie an. Die Bürger sollten angehalten werden, die Anzahl ihrer Kontaktpersonen "möglichst gering zu halten" - eine genaue Zahl wird in der Beschlussvorlage für das Spitzentreffen von Bund und Ländern am Mittwochnachmittag aber nicht mehr genannt.

Zudem solle künftig das Abstandsgebot von 1,50 Metern bei "Zusammenkünften sicher bekannter Personen" auch unterschritten werden können, heißt es in dem Papier, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Dies könne etwa für das "feste Arbeitsumfeld" und für Schulen und Kitas gelten. In diesen Bereichen könnten die Abstandsregeln gelockert werden, weil hier die "Kontaktnachverfolgbarkeit gewährleistet" sei.

11.45 Uhr: Zulassung für zweite Corona-Impfstoffstudie in Deutschland erteilt

Das Tübinger Unternehmen CureVac darf mit der klinischen Prüfung seines Impfstoffkandidaten gegen Corona beginnen. Das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen erteilte dem Unternehmen die Zulassung, den Wirkstoff an gesunden Freiwilligen zu testen, wie das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel am Mittwoch mitteilte. Ende April hatte bereits das Mainzer Unternehmen Biontech die Genehmigung erhalten, seinen Wirkstoff an gesunden Freiwilligen zu testen.

CureVac arbeitet an sogenannten mRNA-Impfstoffen. mRNA ist eine Art Botenmolekül, in dem die Bauanleitung zur Herstellung von Proteinen steckt. Für ihren Impfstoff haben die CureVac-Forscher mRNA mit der Bauanleitung für ein Protein des Coronavirus Sars-CoV-2 versehen. Die menschlichen Zellen bilden nach der Impfung dieses Protein, was der Körper als fremd erkennt. Er bildet Antikörper und andere Abwehrzellen dagegen. Die vor einer klinischen Studie nötigen Voruntersuchungen seien erfolgreich verlaufen, teilte das Unternehmen auf seiner Webseite mit.

Am Montag hatte das Wirtschaftsministerium bekanntgegeben, sich mit 300 Millionen Euro an dem Unternehmen zu beteiligen und rund 23 Prozent der Anteile zu übernehmen. Man wolle es so auch gegen eine mögliche Übernahme aus dem Ausland absichern. Auf Geschäftsentscheidungen wolle der Staat keinen Einfluss nehmen.

11.30 Uhr: Großveranstaltungen sollen bis Ende Oktober verboten bleiben

Wegen der Corona-Pandemie sollen Großveranstaltungen in Deutschland Berichten zufolge bis in den Herbst hinein verboten bleiben. Das gehe aus einer Vereinbarung von Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) mit den Staatskanzleichefs der Länder hervor, berichteten die Sender RTL und n-tv sowie "Spiegel Online" am Mittwoch. Demnach sollten beispielsweise Volksfeste, Schützenfeste und Kirmes-Veranstaltungen bis mindestens Ende Oktober 2020 untersagt bleiben. 

Bei der Vereinbarung handelt es sich laut "Spiegel Online" um eine Beschlussvorlage für die Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten am Mittwochnachmittag. Alternativ zum Termin Ende Oktober werde darin auch eine Verlängerung bis Jahresende diskutiert. 

Ausnahmen solle es geben, wenn bei bestimmten Veranstaltungen die Kontaktverfolgung und Einhaltung von Hygieneregelungen sichergestellt seien. Aktuell gilt das Verbot von Großveranstaltungen bis Ende August,

Laut dem Online-Portal sowie RTL und n-tv heißt es in dem Papier außerdem auch, in den Schulen solle nach den Sommerferien wieder der Regelbetrieb aufgenommen werden. Auch bei der Kinderbetreuung wolle man "zeitnah" wieder zurück zur Normalität, berichtet "Spiegel Online".

10.45 Uhr: Über 6,4 Millionen Downloads der Corona-Warn-App

Die Corona-Warn-App des Bundes stößt bei den Menschen in Deutschland auf eine überraschend hohe Resonanz. Seit ihrem Start am Dienstagmorgen haben nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums über 6,4 Millionen Nutzerinnen und Nutzer die App heruntergeladen. „Das sind weit über sechs Millionen Gründe, warum das Coronavirus künftig weniger Chancen hat“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Jeder einzelne, der die App nutze, mache einen Unterschied. „Dieser starke Start sollte noch mehr Bürger motivieren, mitzumachen. Denn Corona eindämmen, das ist ein Teamspiel.“

8.30 Uhr: WHO feiert Studienergebnisse zu Covid-19-Medikament als „Durchbruch“

Die Weltgesundheitsorganisation hat die vorläufigen Ergebnisse einer britischen Studie zu einem Medikament gegen die Lungenkrankheit Covid-19 als Durchbruch begrüßt. Bei dem Entzündungshemmer Dexamethason handle es sich um das erste Mittel, das die Sterblichkeit von Covid-19-Patienten verringere, die auf Sauerstoff oder Beatmungsgeräte angewiesen seien, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus einer Mitteilung vom Dienstagabend zufolge.

„Das sind großartige Neuigkeiten“, sagte Tedros demnach weiter. „Ich gratuliere der Regierung des Vereinigten Königreichs, der Universität Oxford sowie den vielen Krankenhäusern und Patienten im Vereinigten Königreich, die zu diesem lebensrettenden wissenschaftlichen Durchbruch beigetragen haben.“

Die vorläufigen Ergebnisse, der noch unveröffentlichten klinischen Studie weisen darauf hin, dass Dexamethason die Sterberate bei schweren Covid-19-Verläufen senken könnte. Bei Patienten, die künstlich beatmet wurden und das Medikament bekamen, sank die Sterberate um ein Drittel, wie die federführenden Wissenschaftler von der Universität Oxford am Dienstag in einer Pressemitteilung berichteten. Die Ergebnisse der „Recovery“-Studie sind aber bisher nicht von anderen Experten begutachtet worden.

7 Uhr: Bundesregierung stuft Türkei als Corona-Risikogebiet ein

Die Bundesregierung hat die Türkei zusammen mit 130 weiteren Ländern als Corona-Risikogebiet eingestuft. Auf der Liste, die bereits am Montag zum ersten Mal vom Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlicht wurde und nun regelmäßig aktualisiert wird, stehen auch andere beliebte Urlaubsländer der Deutschen wie Ägypten, Thailand und Marokko.

Einreisende aus einem Risikogebiet müssen damit rechnen, dass sie 14 Tage in Quarantäne müssen. Für diese Länder ist unter anderem deswegen eine Aufhebung der immer noch für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union geltende Reisewarnung nach jetzigem Stand kaum möglich.

Vor allem die Türkei, das drittbeliebteste Urlaubsland der Deutschen nach Spanien und Italien, dringt auf eine Aufhebung dieser Reisewarnung und wirbt um deutsche Touristen. Der türkische Außenminister Mevlüt Çavusoglu hatte sich vor wenigen Tagen enttäuscht über die Beibehaltung der Reisewarnung gezeigt. „Die wissenschaftlichen Gründe hinter der Entscheidung sind für uns nur schwer zu verstehen“, sagte er dem „Spiegel“. Alles sei vorbereitet für eine sichere Reise in die Türkei.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 16. Juni:

22.30 Uhr: Rund jeder dritte Antikörper-Test in New Yorker Bronx positiv

In Teilen der Millionenmetropole New York war womöglich jeder dritte Mensch bereits mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus Zahlen einer Antikörper-Studie hervor, die der Gouverneur des Bundesstaats, Andrew Cuomo, am Dienstag erläutert hat. Im besonders stark von der Pandemie betroffenen und eher ärmeren Stadtteil Bronx seien demnach bei 32,6 Prozent aller Getesteten Antikörper gefunden worden. In Brooklyn und Queens war dies noch bei gut jedem fünften Test der Fall, im reicheren Manhattan war mit 16,5 Prozent jeder sechste Test positiv.

21.35 Uhr: Peking ruft nach Corona-Ausbruch zweithöchste Gefahrenstufe aus

Im Kampf gegen den neuen Coronavirus-Ausbruch in Peking haben die Behörden der chinesischen Hauptstadt die zweithöchste Gefahrenstufe ausgerufen. Wie die Stadtregierung am Dienstag mitteilte, werden Ein- und Ausreisen ab sofort wieder streng kontrolliert. Zudem sollen Schüler laut der Ankündigung ab Mittwoch nicht mehr in die Schulen zurückkehren und stattdessen Online unterrichtet werden. Unternehmen wurden aufgerufen, Teile ihrer Belegschaft aus dem Home Office arbeiten zu lassen. 

Zuvor hatte die Pekinger Gesundheitskommission mitgeteilt, dass in der Stadt 27 neue Infektionen nachgewiesen wurden.

20.00 Uhr: Ab jetzt Entschädigung für Fahrgäste im regionalen Bahnverkehr

Für zehn Strecken im regionalen Bahnverkehr können Kunden ab sofort eine einmalige Entschädigung für einen Monatsbeitrag beantragen - als Dank dafür, dass sie auf den betroffenen Verbindungen trotz besonders schlechter Leistungen der Bahn treu geblieben seien, wie das Verkehrsministerium am Dienstag in Stuttgart mitteilte. „Das war keine Werbung für die Schiene und ich verstehe gut, dass viele sich gerade im letzten Jahr über verspätete und ausgefallene Züge geärgert haben. Das ging mir nicht anders“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne).

18.50 Uhr: Knapp 30 neue Corona-Infektionen im Südwesten, drei Todesfälle

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35.181 gestiegen. Allerdings sind von diesen etwa 32.907 wieder genesen. Geschätzt seien noch 463 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert, teilte das Sozialministerium am Dienstag mit. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg in Baden-Württemberg um 3 auf 1811.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,8 angegeben. Das ist ein etwas niedrigerer Wert im Vergleich zum Montag. Die Zahl gibt die Anzahl der Personen an, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.

17.33 Uhr: Land Baden-Württemberg hilft Sportvereinen in Existenznot

Sportvereine und Verbände in Baden-Württemberg können bei finanzieller Not in der Coronavirus-Krise mit finanzieller Hilfe vom Land rechnen. Ein Soforthilfeprogramm über 11,635 Millionen Euro sei am Dienstag bewilligt worden, teilte das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport mit. Die Gelder sollen „die Folgen der Corona-Pandemie abmildern“, sagte Sportministerin Susanne Eisenmann (CDU). Der Landessportverband begrüßte die Maßnahme. „Es war das versprochene Signal unserer Landesregierung, den Sport und das Ehrenamt nicht im Stich zu lassen“, sagte Präsidentin Elvira Menzer-Haasis.

16.41 Uhr: Bundesweite Corona-Antikörperstudie beginnt in Reutlingen

Der Landkreis Reutlingen ist Pilotregion einer bundesweiten Antikörperstudie des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung. Sie soll Daten darüber liefern, wie viele Menschen bereits eine Infektion mit dem Coronavirus durchgemacht und eine mutmaßliche Immunität aufgebaut haben. Wie das Landratsamt am Dienstag mitteilte, öffnet ein Testzentrum in Reutlingen am 1. Juli.

Den Angaben nach wurde der Kreis Reutlingen als erste deutsche Region ausgewählt, weil er sowohl städtisch als auch ländlich geprägt ist. Wissenschaftler gehen davon aus, dass viele Corona-Infektionen wegen milder und symptomfreier Verläufe gar nicht erfasst wurden. Die Kenntnis über die tatsächliche Verbreitung von Sars-CoV-2 soll Entscheidungsträger im weiteren Verlauf der Pandemie unterstützen.

15.31 Uhr: Jetzt sind auch internationale Rundfahrten auf dem Bodensee wieder erlaubt

Endlich wieder Leinen los! Das vertraute Hupen der Schiffe der Bodenseeschiffsbetriebe (BSB) ist wieder am Wasser zu hören. Die ersten Ausflugsschiffe durften bereits vor einigen Wochen in See stechen, seit Montag finden wieder internationale Rundfahrten statt und seit Dienstag dürfen die Ausflugsschiffe auch wieder in der Schweiz Häfen anlaufen. Wir waren bei einer der ersten Rundfahrten dabei und haben uns mit der Besatzung an Bord der „Konstanz“ unterhalten.

14.54 Uhr: Vergabe der Oscars wird verschoben

Wegen der Coronavirus-Pandemie wird die Vergabe der Oscars im kommenden Jahr um zwei Monate verschoben. Die Filmpreis-Gala soll anstelle des 28. Februar am 25. April 2021 ausgetragen werden, wie die Organisatoren mitteilten. Damit soll Filmemachern mehr Zeit gegeben werden, inmitten der Pandemie laufende Projekte zu beenden.

14.08 Uhr: Eisenmann legt Konzepte für Öffnung von Kitas und Grundschulen vor

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hat Konzepte für die geplante Öffnung von Kitas und Grundschulen ab dem 29. Juni vorgelegt. Wegen des Coronavirus gelten weiter besondere Bedingungen, wie Eisenmann am Dienstag in Stuttgart erklärte. Lehrer und Erzieher sollen regelmäßig auf das Virus getestet werden. Das Abstandsgebot wird dann fallen. Kinder aus einer Gruppe sollen sich aber in Kitas und auch in den Schulen nicht mit Kindern aus anderen Gruppen durchmischen. In Kitas können befristet Kräfte eingesetzt werden, die eigentlich nicht die nötige Ausbildung haben.

In Grundschulen soll der tägliche Unterricht zeitlich versetzt für die verschiedenen Klassen beginnen. Schwerpunkte des Unterrichts sollen Mathe, Deutsch und Sachkunde sein. Es gilt aber keine Schulpflicht: Kinder, die etwa aus gesundheitlichen Gründen nicht in die Schule kommen möchten, sollen weiter zu Hause unterrichtet werden. Dafür eingesetzt werden sollen Lehrer, die zu Risikogruppen gehören und nicht in die Schulen können. Lehrer müssen ab dem 29. Juni ein ärztliches Attest vorlegen, um sich wegen Vorerkrankungen vom Präsenzunterricht an den Schulen befreien zu lassen.

13.35 Uhr: Neue Corona-Studie aus dem Südwesten sieht Kinder nicht als Treiber der Infektion

Kinder sind einer Studie aus Baden-Württemberg zufolge nicht so häufig mit dem Coronavirus infiziert wie ihre Eltern. Das ist das Ergebnis einer großen Untersuchung von Unikliniken im Land, die am Dienstag in Stuttgart vorgestellt wurde. Kinder hätten sich demnach seltener angesteckt als ihre Eltern und seien nicht als Treiber dieser Infektion anzusehen, sagte Klaus-Michael Debatin, Ärztlicher Direktor der Kinderklinik am Universitätsklinikum Ulm.

Für die Studie wurden 5000 Menschen, die keine Symptome hatten, auf das Virus und auf Antikörper getestet, darunter 2500 Kinder unter zehn Jahren und je ein Elternteil. Die Rolle von Kindern bei der Verbreitung des Virus spielt eine entscheidende Rolle bei der Wiedereröffnung von Kitas und Grundschulen im Land.

12 Uhr: Europäische Corona-Apps sollen Daten untereinander austauschen können

Die verschiedenen Corona-Apps der EU-Staaten sollen künftig Informationen untereinander austauschen können und so die Kontaktverfolgung von Infizierten über Ländergrenzen hinweg möglich machen. Darauf einigten sich Deutschland und mehrere andere Länder, wie die EU-Kommission am Dienstag mitteilte. Dabei sind alle Länder, deren Apps auf eine dezentrale Speicherung der Daten setzen. Neben Deutschland, das seine Corona-Warn-App am Dienstag startete, sind das rund 15 andere EU-Länder, sowie Liechtenstein und Norwegen. Davon hat bislang allerdings nur ein kleiner Anteil seine Apps gestartet.

11.35 Uhr: Corona-Meldepflicht für Haustiere soll im Juli kommen

Positive Corona-Tests bei Haustieren sollen bald bei den Behörden meldepflichtig werden, um der Forschung zu helfen. Eine Verordnung dazu liege den Bundesländern vor und solle am 3. Juli im Bundesrat verabschiedet werden, sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) am Dienstag in Berlin. Auf die Besitzer der rund 31 Millionen Haustiere in Deutschland kommt damit aber keine Pflicht zu, Hund, Katze oder Meerschweinchen testen zu lassen. Es gebe bisher auch keine Hinweise darauf, dass Menschen sich bei ihren Haustieren mit dem Virus ansteckten, betonte Klöckner. Weltweit gebe es wohl gerade einmal etwa 15 gemeldete Infektionen bei Haus- und Zootieren.

Die Meldepflicht sei dennoch sehr wichtig für die Wissenschaft und ein „üblicher Vorgang“ im Bereich der Tiergesundheit, erklärte Klöckner. Die Tierärzte, die testen, müssen positive Fälle dann bei den Behörden anzeigen. Das soll für alle vom Menschen gehaltenen Tiere gelten, auch für Zootiere. 

11 Uhr: Bundesregierung preist neue Corona-App als „die beste der Welt“

 Die neue Corona-Warn-App in Deutschland ist nach Einschätzung der Bundesregierung die beste der Welt. Die seit der Nacht verfügbare Handy-Anwendung sei "nicht die erste Warn-App weltweit, die vorgestellt wird, aber ich bin ziemlich überzeugt, es ist die beste", sagte Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) am Dienstag bei der offiziellen Vorstellung in Berlin. "Sie herunterzuladen und zu nutzen ist ein kleiner Schritt für jeden von uns, aber ein großer Schritt für die Pandemiebekämpfung."

9.30 Uhr: Chef der Monopolkommission kritisiert Einstieg des Bundes bei Curevac

Der Vorsitzende der Monopolkommission, Achim Wambach, hat die Beteiligung des Bundes beim Tübinger Biotechunternehmen CureVac kritisiert. Sie stelle "eine potenzielle Gefahr für den freien Wettbewerb" dar, sagte der Wirtschaftswissenschaftler dem "Mannheimer Morgen" vom Dienstag. "Unternehmen, an denen der Bund beteiligt ist, gewinnen schon allein durch diese Tatsache einen Vorteil." 

Dies gelte sowohl mit Blick auf bessere Finanzierungsbedingungen als auch auf die Regeln der jeweiligen Märkte, die häufig der Bund setze - und damit der Kapitalgeber, sagte Wambach weiter. Der Ökonom zweifelte zudem an der industriepolitischen Absicht, die laut Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) mit der CureVac-Beteiligung des Bundes verfolgt werden soll.

"Eine Beteiligung an individuellen Unternehmen ist für das Ziel, die Schlüsselindustrien zu unterstützen, nicht sinnvoll", sagte Wambach. Um bedeutende Branchen am Standort Deutschland zu erhalten, seien Rahmensetzungen durch ein gutes Bildungssystem oder die Bereitstellung von Infrastruktur geeigneter.

7 Uhr: Neue Corona-Warn-App steht zum Download bereit

Nach wochenlangen Vorbereitungen geht die offizielle deutsche Warn-App für den Kampf gegen das Coronavirus an den Start. Die Bundesregierung stellt die neue Anwendung am Dienstag (10.30 Uhr) in Berlin vor. In den App-Stores von Google und Apple stand die Anwendung bereits in der Nacht zur Verfügung. Das Herunterladen soll für alle Bürger freiwillig sein, um mit Hilfe von Smartphones das Nachverfolgen von Infektionen zu erleichtern. Die Regierung wirbt für eine breite Nutzung und verspricht hohen Datenschutz. Forderungen nach einem Gesetz lehnte sie ab. Die Ärzte unterstützen die neue App.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Das ist ein sehr sinnvolles Instrument.“ Die App sorge auf einfache Weise dafür, Infektionsketten zu erkennen. „Sie ermöglicht aber auch, persönliche Vorsorge zu treffen - indem man sich bei einer entsprechenden Warn-Meldung testen lassen kann.“ Die App wirke natürlich nur dann, wenn man möglichst viele Menschen fürs Mitmachen gewinne. „Sie würde noch besser wirken, wenn man das System grenzüberschreitend in Europa gangbar machen könnte.“

Wie die App funktioniert, lesen Sie hier.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 15. Juni:

20.50 Uhr: Wieder mehr Corona-Infektionen - noch 468 Menschen infiziert

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35 154 gestiegen. Allerdings sind von diesen etwa 32 878 wieder genesen. Geschätzt seien noch 468 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert, teilte das Sozialministerium am Montag mit (Stand: 16.00 Uhr).

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg in Baden-Württemberg um 3 auf 1808. Zwischen Samstag und Montag hatten sich 60 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert, wie es weiter hieß.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,98 angegeben. Das ist ein sehr leicht erhöhter Wert im Vergleich zum vergangenen Freitag. Die Zahl gibt die Anzahl der Personen an, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.

19.13 Uhr: Video-Eindrücke vom ersten Tag der wiedergewonnenen Reisefreiheit in Konstanz

Der heutige Montag, 15. Juni 2020, war ein historischer Tag: Nach Wochen der Trennung sind die Grenzen zwischen Deutschland und der Schweiz offiziell wieder geöffnet. Viele Menschen dies- und jenseits der Grenze haben diesen Tag herbeigesehnt. Sehen Sie hier Video-Eindrücke aus Konstanz am Tag eins nach der Grenzöffnung.

Menschen auf der Marktstätte am Tag der Grenzöffnung zwischen Konstanz und Kreuzlingen am 15. Juni 2020.
Menschen auf der Marktstätte am Tag der Grenzöffnung zwischen Konstanz und Kreuzlingen am 15. Juni 2020. | Bild: Lukas Ondreka

18.44 Uhr: So war der erste Tag der Grenzöffnung am Hochrhein

Die Grenze ist wieder offen, doch wie lief die Rückkehr der Einkaufstouristen am Hochrhein? Die Kontrollen zwischen Deutschland und der Schweiz sind seit heute Geschichte, ebenso der „triftige Grund“, der für einen Grenzübertritt notwendig ist. Wie stark haben die Schweizer die wiedergewonnene Freiheit genutzt? Welche Produkte sind besonders gefragt, und wie sehen die Perspektiven aus? Wir haben uns umgehört.

17.31 Uhr: Bundespolizei in Lindau kontrolliert weiter an den Grenzübergängen zu Österreich. Was hat es mit den Maßnahmen auf sich?

Das Erstaunen des Anrufers ist groß: Ein Mann meldet sich beim SÜDKURIER, berichtet von Grenzkontrollen an der deutschen Grenze bei Lindau. Jedes Fahrzeug werde angehalten und kontrolliert, sagt er, und fragt: Wie kann das sein? Hier lesen Sie die Hintergründe.

16.41 Uhr: Noch weit weg vom Kindergarten-Regelbetrieb: Nur die Hälfte der Kinder darf hier in St. Georgen kommen

Schwieriger Alltag auch für den Kindergarten auf der Seebauernhöhe in St. Georgen. Seit Anfang Juni dürfen hier bis zu 50 Prozent der Kinder gleichzeitig die Einrichtung in einem rollierenden System besuchen. „Endlich ist wieder mehr Leben in die Einrichtung zurückgekehrt“, so Verena Bianchi. Doch vom Vor-Corona-Alltag ist man noch weit entfernt, das merken auch die Kleinsten. Wann dieser Regelbetrieb wieder starten kann, ist derzeit noch unklar.

15.32 Uhr: Bund plant Rekordschulden von 218,5 Milliarden Euro

Wegen der Corona-Krise will die Bundesregierung in diesem Jahr so viele neue Schulden aufnehmen wie noch nie. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) plant mit einem zweiten Nachtragshaushalt in Höhe von 62,5 Milliarden Euro, wie am Montag aus dem Finanzministerium verlautete. Damit steigt die geplante Neuverschuldung für das laufende Jahr auf 218,5 Milliarden Euro.

Kabinett und Bundestag müssen dem zweiten Nachtragshaushalt noch zustimmen. Mit dem Geld solle das Fundament für eine breite und nachhaltige wirtschaftliche Erholung gelegt werden, hieß es aus dem Ministerium.

14.45 Uhr: Bürgermeistertreffen auf der historischen Holzbrücke in Bad Säckingen

Mit einem Glas Sekt stießen am Mittag Bad Säckingens Bürgermeister Alexander Guhl und der Gemeindeammann von Stein in der Schweiz, Beat Käser, auf die Öffnung der deutsch-schweizerischen Grenze an. „Stein gehört zu Säckingen, Säckingen gehört zu Stein“, betonte Käser die Bedeutung des kleinen Grenzverkehrs, der in den vergangenen 13 Wochen strikt unterbrochen war. Hier lesen Sie alles zur Lage der heutigen Grenzöffnung am Hochrhein.

Bürgermeister Alexander Guhl und Ammann Beat Käser auf der Holzbrücke.
Bürgermeister Alexander Guhl und Ammann Beat Käser auf der Holzbrücke. | Bild: Obermeyer, Justus

13.45 Uhr: Bürger sollen neue Corona-App ab Dienstag nutzen können

Die Bürger in Deutschland sollen sich ab Dienstagmorgen die neue Corona-App zur Nachverfolgung von Kontakten mit Infizierten herunterladen können. Die Bundesregierung werde die Handy-Anwendung am Dienstag um 10.30 Uhr der Öffentlichkeit vorstellen, bis spätestens dann solle sie auch "runterladbar sein", kündigte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin an.

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Möglicherweise werde sie bereits am Vorabend oder in den App-Stores angeboten oder während der Nacht freigeschaltet, sagte der Regierungssprecher weiter. Einen genauen Zeitpunkt nannte er dafür aber nicht.

Seibert betonte erneut, es sei die "vollkommen freiwillige Entscheidung jedes Bürgers", die App herunterzuladen und zu aktivieren. Es werde "keinerlei Nachteile bei Nichtnutzung der App" geben, sagte er. Dazu gehöre auch, dass es keine Belohnungen für Nutzer geben solle. Wer die App herunterlade, könne sie auch später jederzeit wieder löschen, wenn er sich umentscheiden sollte. 

13 Uhr: Bund beteiligt sich mit 300 Millionen Euro an Tübinger Unternehmen CureVac

Der Bund beteiligt sich an dem in der Corona-Impfstoffforschung aktiven Tübinger Biotechunternehmen CureVac. In den kommenden Tagen werde die staatliche KfW-Bank für 300 Millionen Euro 23 Prozent der Anteile an CureVac zeichnen, kündigte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Montag in Berlin an. Mit dieser Beteiligung solle CureVac finanzielle Sicherheit gegeben werden. Auf die geschäftspolitischen Entscheidungen von CureVac werde der Bund keinen Einfluss nehmen, sagte Altmaier.

CureVac arbeitet gemeinsam mit dem bundeseigenen Paul-Ehrlich-Institut an der Herstellung eines Impfstoffs. Im März sorgten Berichte für Aufsehen, wonach US-Präsident Donald Trump den USA exklusiv einen Impfstoff sichern wollte. CureVac bestritt aber mehrfach, ein Übernahmeangebot von der US-Regierung bekommen zu haben.

10.30 Uhr: Mehrwertsteuersenkung könnte Verbraucherpreise rechnerisch um 1,6 Prozent senken

Die von der Bundesregierung beschlossene Mehrwertsteuersenkung zum 1. Juli würde die Verbraucherpreise nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts bei einer vollständiger Weitergabe um 1,6 Prozent senken. Die tatsächlichen Auswirkungen seien aber schwierig zu prognostizieren, teilte die Behörde am Montag mit. Es gebe es keine gesetzliche Verpflichtung, die Senkung an Verbraucher weiterzugeben. Auch werde die Preisentwicklung noch von „vielen anderen Faktoren“ bestimmt.

Das Bundesamt wies außerdem darauf hin, dass die errechneten 1,6 Prozent lediglich ein Durchschnittswert über die gesamte Breite des maßgeblichen Warenkorbs seien. Einzelne Gütergruppen würden unterschiedlich beeinflusst. Für 70 Prozent des Korbs gelte der volle oder der ermäßigte Steuersatz, 30 Prozent sei ohnehin von der Mehrwertsteuer befreit. Wohnungsmieten, die einen erheblich Einfluss auf die Preisentwicklung hätten, seien nicht betroffen.

9.30 Uhr: Erster Ferienflieger von Düsseldorf Richtung Mallorca gestartet

Nach wochenlanger Corona-Pause ist am Montagmorgen vom Düsseldorfer Flughafen erstmals wieder eine Maschine mit Urlaubern gestartet. Tui-Flug X3 2312 zur Mittelmeerinsel Mallorca startete laut Angaben eines Flughafen-Sprechers um 8.55 Uhr - mit 45 Minuten Verspätung. Es habe Verzögerungen beim Catering gegeben. Laut Tui-Angaben war der Flug mit 189 Passagieren voll besetzt.

Deutsche Urlauber dürfen seit Montag wieder auf die Balearen-Inseln Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera reisen. In einem ersten Kontingent sind insgesamt bis zu 10 900 Reisende erlaubt. Am Nachmittag sollte ein zweiter Ferienflieger von Frankfurt aus starten.

In den vergangenen Wochen hatten die Flughäfen in Deutschland ihren Betrieb nahezu auf null heruntergefahren. Es gab kaum noch Starts und Landungen. Für den Neustart haben die Airports umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen vorbereitet, damit die Passagiere im Vorfeld des Fluges möglichst viel Distanz voneinander halten können.

Die Aufhebung der weltweiten Reisewarnung für fast 30 europäische Staaten an diesem Montag ist ein Startsignal für den Urlaub im Ausland. Was Urlauber dabei beachten müssen, haben wir hier aufgeschrieben.

8.50 Uhr: An welche Corona-Regeln müssen wir uns in der Schweiz halten?

Seit heute sind die Grenzen zur Schweiz wieder für uns alle geöffnet. Wie wäre es also mit einem Tagesausflug oder gar einer Urlaubsreise in unser Nachbarland? Wir haben alle Regeln, die sie bei einem Besuch beachten müssen, zusammengestellt und aufgelistet, was geöffnet hat.

8.30 Uhr: Kommt es zu einem Ansturm? Wir beobachten das Geschehen an der Grenze zur Schweiz

Die Schweiz öffnet heute nach drei Monaten ihre Grenze zu Deutschland. Auch auf deutscher Seite erfolgt dieser Schritt und es soll nicht mehr kontrolliert werden. Kommt es zu einem Ansturm Schweizer Kunden? Inwieweit normalisiert sich das Leben wieder? Und was sagen die Menschen über diesen wirklich historischen Moment? Wir begleiten für Sie das Geschehen am Hochrhein.

7 Uhr: Studenten können ab Dienstag Corona-Nothilfen beantragen

Wegen der Corona-Pandemie in finanzielle Notlage geratene Studenten soll in Kürze staatliche Hilfen erhalten können. „Ab Dienstag können die Betroffenen nicht rückzahlbare Zuschüsse von bis zu 500 Euro pro Monat über ein bundesweit einheitliches Online-Verfahren beantragen“, sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) der „Augsburger Allgemeinen“ (Montag). Die Anträge würden dann vom jeweils vor Ort zuständigen Studenten- oder Studierendenwerk bearbeitet.

Die Hilfe steht Karliczek zufolge Studentinnen und Studenten aus dem In- und Ausland zu, unabhängig von Alter und Semesterzahl. „Entscheidendes Kriterium ist die pandemiebedingte individuelle, akute Notlage.“ Nach Angaben des Deutschen Studierendenwerks gingen vor der Ausbreitung des Coronavirus rund zwei Drittel der Studentinnen und Studenten einem Nebenjob nach, um ihr Studium zu finanzieren. Viele dieser Jobs, etwa in der Gastronomie, sind weggefallen.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 14. Juni: 

21.55 Uhr: Frankreich zieht mit: Lockerung der Corona-Beschränkungen ab Montag

Pünktlich zur Grenzöffnung mit Deutschland lockert Frankreich ab Montag seine Corona-Beschränkungen weiter. Das kündigte Präsident Emmanuel Macron am Sonntagabend in einer Fernsehansprache an. So dürfen etwa alle Restaurants und Cafés in Paris und Umgebung zu Wochenbeginn wieder öffnen - gut eine Woche früher als geplant.

In Paris und Umland dürfen Restaurants und Cafés erstmals wieder vollständig öffnen - bisher war dies nur für die Außengastronomie erlaubt. Zudem können Alten- und Pflegeheime landesweit wieder Besucher empfangen. Ab dem 22. Juni sollen zudem wieder „alle Schüler“ - außer an Gymnasien - zur Schule gehen können, wie Macron betonte.

Die neuen Lockerungen kommen pünktlich zum Fall der Reisebeschränkungen: Ab Mitternacht können deutsche Touristen erstmals seit fast drei Monaten wieder nach Frankreich einreisen.  Der Kampf gegen das Virus sei damit aber nicht beendet, betonte Macron. Die Menschen müssten noch lange mit der Pandemie leben. Mit 29.398 Coronavirus-Toten ist Frankreich eines der am stärksten betroffenen Länder in Europa.

19.20 Uhr: 247 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Innerhalb von 24 Stunden haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 247 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 186.269 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI meldete. 8787 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 6 im Vergleich zum Vortag. Etwa 172.200 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 300 mehr als noch einen Tag zuvor.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag weiterhin knapp über der kritischen Marke von 1,0 bei 1,05. Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Am Vortag hatte er bei 1,02 gelegen. 

18.30 Uhr: Schwarzwald-Baar-Klinikum fährt langsam wieder hoch

Der Betrieb im Schwarzwald-Baar-Klinikum normalisiert sich jetzt wieder. Die Verantwortlichen mussten zu Beginn der Corona-Pandemie schnell reagieren - keiner wusste, wie schlimm es in der Region werden würde. Daher behandelte das Klinikum an seinem Donaueschinger Standort die an Corona erkrankten Patienten von Anfang an zentral und schuf ausreichend Platz. Das hatte zur Konsequenz, dass die Orthopädie nach Villingen-Schwenningen umzog. Dieses Abteilung kehrt zurück und geht im Juli wieder in Donaueschingen an den Start.

17.35 Uhr: Amateur-Tennisspieler stehen in den Startlöchern

Die Fußball-Profis sind schon fleißig mit Geisterspielen im Geschäft, die Amateure des Sports befinden sich noch in der Warteschleife. Letztere kommen aber langsam aus der Deckung. Den Anfang in Sachen Wettkampfsport, der bei Erfüllung der Corona-Auflagen erlaubt ist, machen die vielen Freizeittennisspielerinnen und -spieler.

Die Mannschaftsrunde im Tennis startet gewissermaßen als Pilotprojekt für den gesamten Amateursport – wenn auch in abgespeckter Form. Die Spielpläne sind schon publiziert worden, nur das offizielle „Go“ fehlt noch. Dafür muss das Hygienekonzept des Badischen Tennisverbands noch abgesegnet werden.

16.30 Uhr: So geht es ab Montag in den Schulen in Baden-Württemberg weiter

Für manche Schüler ist es rund drei Monate her, dass sie in der Schule unterrichtet wurden. Das soll sich nach den Pfingstferien zumindest zeitweise ändern – trotz Corona. Ein rollierendes System soll dabei helfen, wieder mehr Präsenzunterricht stattfinden zu lassen. Warum das für die Schulen jedoch ein organisatorischer Kraftakt ist, lesen Sie hier.

15.20 Uhr: Stadt Villingen-Schwenningen stürzt in tiefe Haushaltskrise

Es fehlt an allen Ecken und Enden: Mit einer massiven finanziellen Schieflage ist der städtische Haushalt in Villingen-Schwenningen ohnehin schon in das Jahr 2020 gestartet. Oben drauf kommt jetzt noch die Corona-Krise. Beides summiert sich zu einem Minus von 66 Millionen Euro im Etat der Stadt, und damit zur schlimmsten Haushaltskrise der Stadt in der Nachkriegszeit.

14.55 Uhr: Land will deutlich mehr Corona-Tests

Testen, testen, testen: Um Corona-Infektionen einzudämmen und schneller zur Normalität zurückkehren zu können, soll es deutlich mehr Corona-Tests geben. „Wir arbeiten an einem Test-Konzept, das voraussichtlich am 23. Juni im Kabinett vorgestellt werden soll“, sagte ein Sprecher des baden-württembergischen Sozialministeriums.

Das Land sei froh, dass es nun auch ein Signal vom Bund gebe, sagte er in Hinblick auf eine neue Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die eine Reihe zusätzlicher Testmöglichkeiten auf Kassenkosten festlegt. Das Land hat schon zuvor Altenheime flächendeckend durchtesten lassen - auch ohne, dass Symptome vorlagen. Inwiefern es nun mehr Möglichkeiten für kostenlose Tests in Baden-Württemberg gibt, ist unklar.

Noch sind keine Einzelheiten des Landeskonzepts bekannt. Doch die Richtung ist klar: Tests ausweiten und Kapazitäten hochfahren. „Solange es kein Impfmittel gibt, müssen wir testen.“

13.50 Uhr: Öffnung synchron mit der Schweiz: Grenzen nun doch ab Montag offen

Ein Zaun zwischen Konstanz und dem schweizerischen Kreuzlingen war das eindrücklichste Symbol für die Ausnahmesituation: Monatelang waren die Grenzen zwischen Baden-Württemberg und seinen Nachbarländern Frankreich und Schweiz wegen der Corona-Pandemie nahezu dicht. Überqueren durfte sie nur, wer einen triftigen Grund hatte.

Darunter litten Händler und Menschen, die ihre Liebsten nicht mehr treffen konnten. Nachdem es bereits Lockerungen gegeben hatte, sollen die Grenzkontrollen laut Bundesinnenministerium nun endgültig um Mitternacht in der Nacht zum Montag enden. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) teilte dazu mit: „Nun kommt wieder zusammen, was zusammengehört!“

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) habe ihm versichert, dass seitens der Bundespolizei „synchron“ mit Frankreich und der Schweiz vorgegangen werde, hieß es von Strobl. Das bedeute, dass die Kontrollen gleichzeitig wegfallen, sowohl auf deutscher als auch auf französischer und schweizerischer Seite.

12.40: Angst vor neuer Virus-Welle: „Kriegszustand“ nach Ausbruch in Peking

China schien das Coronavirus im Griff zu haben. Ein neuer Ausbruch erschüttert ausgerechnet die besonders geschützte Hauptstadt Peking. Kam das Virus aus dem Ausland – vielleicht über importierten Lachs?

11.15 Uhr: Corona-Warn-App startet am Dienstag

Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes wird am Dienstag vorgestellt und freigeschaltet. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag in Berlin. Letzte Tests seien gut verlaufen, hieß es.

Mit der App sollen die Corona-Infektionsketten besser erkannt werden. Sie soll dafür sorgen, dass bei einer Lockerung für das öffentliche Leben die Ausbreitung des Coronavirus nicht wieder stark zunimmt.

Besitzer eines geeigneten Smartphones können freiwillig entscheiden, ob sie die Warn-App installieren wollen oder nicht. Die App kann auch nachträglich wieder deaktiviert oder deinstalliert werden.

Die App misst über den Kurzstreckenfunk Bluetooth, ob sich Anwender der App über einen Zeitraum von 15 Minuten oder länger näher als ungefähr zwei Meter gekommen sind. Dabei werden stoßweise alle zweieinhalb bis fünf Minuten anonymisierte Identifikationsnummern übertragen. Der Ort der Begegnung wird dabei nicht erfasst. Wird ein Nutzer positiv auf Covid-19 getestet und diese Information in der App geteilt, werden die anderen Anwender informiert, dass sie sich in der Vergangenheit in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten haben.

Bei der App wurde ein mehrstufiges Datenschutzkonzept umgesetzt. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber lobte es als „datenschutzfreundliche Lösung“. Grüne und Linke hatte darüber hinaus eine eigene gesetzliche Grundlage für die App gefordert, um Diskriminierungen bei Alltagsgeschäften für Menschen zu verhindern, die die App nicht einsetzen wollen.

9.50 Uhr: Im Ausland gegen Corona versichert? – Was Reisende wissen sollten

Das Auswärtige Amt hebt seine Reisewarnungen für 29 europäische Länder auf und ersetzt sie durch Reisehinweise mit Verhaltensempfehlungen. Für 160 andere Staaten, darunter auch viele beliebte Reiseländer, wurde die Reisewarnung hingegen bis Ende August verlängert. Das Reisen in diese Länder wird durch die Warnung zwar nicht verboten, aber doch mit zusätzlichen Risiken verknüpft, zum Beispiel bei Reiseversicherungen. Das sollten Touristen dazu wissen.

8.20 Uhr: Kanzleramtsminister warnt vor Infektionsgefahren durch bevorstehende Urlaubssaison

In Anbetracht der bevorstehenden Urlaubssaison hat Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) vor den Auswirkungen von Reisen in der Corona-Krise gewarnt. Würden Urlaubsrückkehrer aus einem Corona-Hotspot sich in ganz Deutschland verteilen und die Infektionsketten seien nicht zurückzuverfolgen, "dann kommen wir sehr schnell wieder in eine Situation, in der wir bundesweite Maßnahmen ergreifen müssten", sagte der CDU-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS). Die "Top Priorität" der Regierung sei es jedoch, dass so etwas nicht wieder geschehe. 

Dazu dient nach Brauns Worten auch die Corona-App, die in der kommenden Woche vorgestellt werden soll. Sie komme deshalb zu einem günstigen Zeitpunkt, betonte der Minister. Er räumte zugleich allerdings ein, dass ein früheres Anlaufen der App "schöner gewesen" wäre. Mit der App können Kontaktpersonen automatisch benachrichtigt werden, wenn ein weiterer Nutzer positiv auf Covid-19 getestet wird. Die Verwendung ist freiwillig, es werden keine Daten zentral gespeichert.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 13. Juni:

20.50 Uhr: Umfrage: Viele Deutsche wollen zurück ins Büro

Nach fast drei Monaten im Home-Office haben viele Deutsche einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zufolge wieder Lust aufs Büro. In einer internationalen Umfrage der Kommunikationsberatung Kekst CNC, aus der das Wochenblatt zitierte, antwortete jeweils mindestens die Hälfte der Befragten in Frankreich, Großbritannien, Schweden, den USA und Japan auf die Frage, was sie an einer Rückkehr ins Büro hindere, dass sie "Angst vor dem Virus" hätten.

In Deutschland dagegen hieß die mit 36 Prozent häufigste Antwort, es gebe "keine nennenswerten Hindernisse". Nur 18 Prozent der Deutschen nannten demnach als Hindernis, dass sie von zu Hause aus arbeiten wollten – viel weniger als in den anderen Ländern. 

Unabhängig von ihrer aktuellen Situation allerdings wünschen sich insgesamt mehr als 70 Prozent der Deutschen laut "FAS", dass Heimarbeit grundsätzlich häufiger wird. Der Wunsch nach flexibleren Arbeitszeiten sei mit 77 Prozent Zustimmung noch größer. 

Für die Umfrage ließ die Kommunikationsberatung in der ersten Juniwoche in jedem Land jeweils 1000 Menschen befragen. Dabei zeigte sich der Sonntagszeitung zufolge auch: Zwei Drittel der Deutschen rechnen damit, dass sie frühestens im nächsten Jahr so viel Geld für Reisen und für Luxusartikel ausgeben wie zuvor.

19.20 Uhr: Reisewarnung soll für drei EU-Länder bleiben - auch Finnland

Die Reisewarnung für Touristen aus Deutschland wird an diesem Montag wahrscheinlich nur für 23 der 26 anderen EU-Staaten aufgehoben. Nach Spanien hat auch Finnland seine Einreisesperre für Urlauber über den 15. Juni hinaus verlängert. Auf der Internetseite des Auswärtigen Amts wird das skandinavische Land deswegen nun zu den Ländern gezählt, für die die Reisewarnung bestehen bleiben könnte.

Das dritte Land ist Schweden, das derzeit als einziges EU-Land die „Pandemiekriterien“ für eine Aufhebung der Warnung nicht erfüllt. Dort wird die Obergrenze von insgesamt 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche noch überschritten.

17.30 Uhr: Auswärtiges Amt will bald Rechnungen für Rückholaktion verschicken

Reisende, die in der Corona-Krise vom Auswärtigen Amt nach Deutschland zurückgeholt wurden, sollen bald ihre Rechnungen erhalten. „Die Teilnehmer werden individuell über den jeweils zu tragenden Kostenanteil in den nächsten Tagen und Wochen informiert“, hieß es am Samstag aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Zuvor hatte das ARD-Hauptstadtstudio über das Thema berichtet.

Das Auswärtige Amt hatte am 17. März eine beispiellose Rückholaktion für die im Ausland wegen der Corona-Pandemie gestrandeten deutschen Touristen gestartet. In gut fünf Wochen wurden 240 000 Menschen nach Hause geflogen, 66 000 davon mit vom Auswärtigen Amt angemieteten Maschinen. Die letzte davon brachte am 24. April 157 Deutsche vom südafrikanischen Kapstadt nach Deutschland zurück. Seitdem werden Einzelpersonen und kleinere Gruppen zurückgeholt.

Die Betroffenen sollen sich nach dem Konsulargesetz an den Kosten der Charterflüge beteiligen, wie das Auswärtige Amt erklärte. „Hierfür werden Pauschalen festgelegt, die sich nach der zurückgelegten Entfernung, vergleichbaren durchschnittlichen Ticketpreisen und den Kosten vergleichbarer Rückholaktionen von EU-Mitgliedsstaaten richten.“

17.00 Uhr: Erst knapp jede dritte Schutzmaske in Deutschland eingetroffen

Von den gut zwei Milliarden von der Bundesregierung gekauften Schutzmasken sind laut einem Medienbericht erst rund 600 Millionen in Deutschland eingetroffen. Das habe das Gesundheitsministerium auf Anfrage mitgeteilt, berichtet die „Welt“ (Samstag). Auch von diesen 600 Millionen Masken sei ein Teil noch nicht an die Empfänger - die Bundesländer sowie Kassenärztliche und Kassenzahnärztliche Vereinigungen - ausgeliefert worden. „Ein größerer Teil“ befinde sich noch in der Qualitätsprüfung in Depots des Bundes. Rund 1,5 Milliarden Masken müssten bis zum Herbst noch, überwiegend aus China, angeliefert werden.

Das Bundesgesundheitsministerium betonte, dass es aktuell keine Engpässe gebe. „Es gibt momentan genug Masken“, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. „Bei mehreren Kassenärztlichen Vereinigungen sind die Maskenlager voll.“ 400 Millionen der zwei Milliarden Schutzmasken sollten bis Ende Juni an das Gesundheitsweisen ausgeliefert werden. Die übrigen 1,6 Milliarden Masken sollten wie von der Bundesregierung bereits beschlossen, die Basis für eine noch aufzubauende nationale Reserve bilden. „So sind wir in der akuten wie für künftige Pandemien noch besser gerüstet“, sagte der Sprecher.

Ende Mai hatte das Bundesgesundheitsministerium erklärt, Kassenärztliche Vereinigungen und Länder seien durch das Ministerium bislang mit etwa 400 Millionen Masken versorgt worden. Damals hieß es, seit Anfang März habe der Bund mehr als 500 Millionen Schutzmasken beschafft. Knapp 130 Millionen Schutzmasken befänden sich „in der Qualitätskontrolle“. Es habe sich gezeigt, dass etwa 20 Prozent, also ein Fünftel der gelieferten Ware, mangelhaft gewesen sei, weswegen es einen „sorgfältigen, dreistufigen Qualitätssicherungsprozess“ gebe.

16.21 Uhr: Deutschland und andere sichern 300 Millionen Corona-Impfdosen für EU

Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande haben einen ersten Vertrag über mindestens 300 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus geschlossen. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium am Samstag in Berlin mit. Die Entwicklung eines Impfstoffs könnte im günstigen Fall schon Ende des Jahres abgeschlossen sein, hieß es aus dem Ministerium.

Vertragspartner ist das Pharmaunternehmen AstraZeneca. Profitieren sollen alle EU-Staaten, die dabei sein wollen. Die Impfdosen würden relativ zur Bevölkerungsgröße aufgeteilt.

„Viele Länder der Welt haben sich schon Impfstoffe gesichert, Europa noch nicht“, erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). „Durch das zügige koordinierte Agieren einer Gruppe von Mitgliedsstaaten entsteht in dieser Krise Mehrwert für alle EU-Bürger. Wir wollen gemeinsam mit der Kommission künftig noch schneller und verhandlungsstärker werden.“

Die vier Staaten haben sich nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums zu einer Impfallianz zusammengeschlossen und sind mit mehreren Unternehmen im Gespräch, die an aussichtsreichen Impfstoffen forschen. „Damit Impfstoffe sehr zügig nach einer möglichen Zulassung in diesem oder im nächsten Jahr in großer Zahl verfügbar sind, müssen Produktionskapazitäten schon jetzt vertraglich gesichert werden“, hieß es weiter. Bei der Videokonferenz der EU-Gesundheitsminister am Freitag sei zudem vereinbart worden, die Aktivitäten der Impfallianz mit denen der EU-Kommission zusammenzuführen.

15.00 Uhr: Russland will mit Corona-Impfstoff-Produktion im Herbst beginnen

Russland will nach eigenen Angaben im September mit der Massenproduktion eines Impfstoffs gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 starten. Nach den derzeitigen klinischen Tests an Freiwilligen sei die Zulassung des Medikaments im August geplant, sagte Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa am Samstag der Staatsagentur Tass zufolge. Im September könne der Impfstoff in die großtechnische Produktion gehen.

Bereits im Mai hatte das staatliche Gamalaja-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau mitgeteilt, einen Impfstoff entwickelt zu haben. Dieser habe eine Immunität gegen Corona erzeugt - ohne negative Nebenwirkungen, sagte Institutsdirektor Alexander Ginsburg. Demnach hatten Wissenschaftler den Stoff an sich selbst und an Tieren getestet. Eine Studie zu dem anscheinend in Rekordzeit entwickelten Impfstoff haben die Forscher bisher nicht vorgelegt. Es gibt deshalb keine unabhängige Bewertung der Aussagen von Regierung und Wissenschaftlern.

Derzeit laufen klinische Test mit 50 freiwilligen Soldaten, wie das Verteidigungsministerium mitgeteilt hatte. Die Untersuchungen sollen bis Ende Juli abgeschlossen sein. Insgesamt befassen sich nach offiziellen Angaben in Russland sieben Forschungseinrichtungen unabhängig voneinander mit der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs. Vize-Regierungschefin Golikowa sagte, drei Projekte davon seien erfolgversprechend.

Kremlchef Wladimir Putin hatte Druck gemacht, dass Russland im weltweiten Rennen um einen Impfstoff gegen Sars-CoV-2 Erfolge vorweisen solle. Im Westen haben Wissenschaftler wiederholt Hoffnungen auf einen baldigen Impfstoff gedämpft - solche Entwicklungen dauern in der Regel Jahre.

12.25 Uhr: Veröffentlichung der Corona-App steht laut SAP und Telekom kurz bevor

Die Veröffentlichung der Corona-Warn-App steht unmittelbar bevor. Nach einer langen Debatte um den Datenschutz rückt nun die Frage in den Mittelpunkt, wie die App überhaupt genau funktioniert und ob sie tatsächlich zur Eindämmung der Pandemie beitragen kann. Hier lesen Sie alle Hintergründe.

10.55 Uhr: Stuttgarter Flughafen fährt Betrieb wieder hoch

Von nächster Woche an fällt für viele europäische Länder die Reisewarnung der Bundesregierung weg - entsprechend werden wieder vermehrt Flieger von Stuttgart aus ins Ausland starten. Am Flughafen werden die Reisenden dabei etliche Änderungen erleben. Unter anderem soll nach Angaben des Airports nur jeder zweite Check-in-Schalter besetzt sein, um die Corona-Abstandsregelungen einzuhalten. Auch Plexiglasscheiben wurden aus Sicherheitsgründen angebracht und Spender mit Desinfektionsmittel aufgestellt. Zudem gilt am Flughafen überall Maskenpflicht.

Vorbereitet ist man, versichert ein Flughafensprecher - nur wie hoch die Zahl der Gäste und letztlich auch der Flieger sein wird, vermag man bei der Flughafengesellschaft beim besten Willen nicht vorherzusagen. Die Bundespolizei, die für die Sicherheitskontrolle zuständig ist, bittet Fluggäste, in jedem Fall etwas mehr Zeit mitzubringen - denn auch bei der Security muss Abstand gewahrt werden. „Es wäre sinnvoll, sich bei der jeweiligen Airline zu erkundigen, wann der Check-in-Schalter öffnet, und dann so früh wie möglich da zu sein“, sagte eine Sprecherin.

08.10 Uhr: Erst rund 600 Millionen Schutzmasken in Deutschland eingetroffen
- Gesundheitsministerium bestellte weltweit zwei Milliarden Masken

Von den rund zwei Milliarden Atemschutzmasken, die das Bundesgesundheitsministerium weltweit eingekauft hat, sind laut einem Medienbericht erst rund 600 Millionen in Deutschland angekommen. Das habe das Ministerium auf Anfrage mitgeteilt, berichtet die „Welt“ (Samstagsausgabe). Rund 1,5 Milliarden Masken müssen demnach bis zum Herbst noch eintreffen. Die Ware sei größtenteils in China bestellt worden.

Unter den bereits in Deutschland eingetroffenen Masken habe ebenfalls ein Teil ihre Empfänger - die Bundesländer sowie Kassenärztliche und Kassenzahnärztliche Vereinigungen - noch nicht erreicht, schreibt die „Welt“. Ein „größerer Teil“ befinde sich laut dem Gesundheitsministerium noch in Depots des Bundes.

Bereits in einer Risikoanalyse aus dem Jahr 2012 sei auf die Bedeutung von medizinischem Schutzmaterial hingewiesen worden, schreibt die Zeitung weiter. Aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion gehe aber hervor, dass die Bundesministerien zum Stichtag 31. Dezember 2019 lediglich rund 150.000 Masken mit dem FFP-Qualitätsstandard und 1,9 Millionen einfache OP-Masken bereitgehalten hätten.

„Die Antworten offenbaren ein Desaster bei der Versorgung mit Schutzausrüstungen“, kritisierte FDP-Gesundheitsexperte Wieland Schinnenburg in der Zeitung. Zu Beginn der Corona-Pandemie seien gerade einmal 0,04 Prozent des Jahresbedarfs an Masken vorrätig gewesen.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 12. Juni:

20 Uhr: 35 weitere Corona-Fälle im Südwesten - Mindestens 35.094 Infizierte

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35 094 gestiegen. Das sind 35 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Freitag mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um drei auf 1805. Etwa 32 762 Menschen seien von ihrer Infektion wieder genesen. Geschätzt seien noch 527 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,95 angegeben. Sie gibt die Anzahl der Personen an, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.

19 Uhr: Keine Kontaktbeschränkungen mehr in Thüringen

Als erstes Bundesland beendet Thüringen ab Samstag (00.00 Uhr) seine Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Krise. Der Schritt, auf den sich die rot-rot-grüne Minderheitsregierung am Dienstag verständigt hatte, war unter anderem vom Nachbarbundesland Bayern kritisiert worden. Auch Hessens Regierungschef Volker Bouffier (CDU) hatte sich skeptisch geäußert.

Die neue Thüringer Grundverordnung enthält lediglich Empfehlungen zu Einschränkungen der sozialen Kontakte. Demnach sollen sich die Thüringer nur mit einem weiteren Haushalt oder zehn weiteren Menschen treffen. Verbote dazu gibt es aber nicht mehr. Auch in Brandenburg sollen ab Montag die Kontaktbeschränkungen aufgehoben werden. Abstands- und Hygieneregeln aber bleiben - wie in Thüringen auch.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (CDU) hatte vor drei Wochen ein Ende des allgemeinen Lockdowns für sein Bundesland in Aussicht gestellt und damit bundesweit für Aufregung gesorgt.

18.45 Uhr: WHO: Mütter sollen ihre Babys auch bei Corona-Infektion stillen

Mütter sollen ihre Neugeborenen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO auch bei vermuteter oder bestätigter Corona-Infektion stillen. „Die Vorteile des Stillens überwiegen“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf. Kinder hätten nach aktuellem Forschungsstand der WHO ein geringeres Risiko, sich mit Corona anzustecken. Allerdings seien sie deutlich anfälliger für andere Krankheiten, wenn sie nicht gestillt werden. „Frauen sollten in keinem Fall von ihren Babys getrennt werden“, so Tedros.

Kinder und Jugendliche seien in der Pandemie besonders gefährdet. Viele Heranwachsende hätten nur in der Schule Zugang zu einem Arzt und würden dort dringend benötigtes Essen bekommen. Durch die Schließung der Bildungseinrichtungen sei das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen bedroht. Teenager hätten in der Isolierung auch ein höheres Risiko, Depressionen oder Angstzustände zu entwickeln. Deshalb müsse Therapie bei psychischen Probleme verfügbar sein.

17.30 Uhr: Sechs Schulen in Magdeburg wegen Coronavirus geschlossen

Wegen eines Ausbruchs des Coronavirus sind in Magdeburg von Montag an sechs Schulen und zwei Kinder- und Jugendeinrichtungen geschlossen. Die Infektionsketten seien noch nicht vollständig nachvollziehbar, teilte das Gesundheitsamt am Freitag mit. „Derzeit wissen wir noch nicht, warum es die neuen Erkrankungen in so vielen verschiedenen Familien gibt“, sagte der Amtsarzt Eike Henning. In Magdeburg sind den Angaben zufolge nun 132 Covid-19-Fälle gemeldet (Stand: Freitag 11.00 Uhr). Zwei Erkrankte werden derzeit in Krankenhäusern behandelt, eine weitere Person ist in der Nacht zum Freitag gestorben, wie das Gesundheitsamt mitteilte.

17 Uhr: Lufthansa will Corona-Tests vor Abflug anbieten

Die Lufthansa will Passagieren vor Abflug in der Coronakrise die Möglichkeit von Tests auf das Virus anbieten. Nach Informationen des „Spiegel“ will das Unternehmen noch im Juni oder spätestens Anfang Juli an den Flughäfen in Frankfurt und München die Dienstleistung zur Verfügung stellen. In Testcentern, die von externen Partnern betrieben werden, können sich Passagiere auf das Virus untersuchen lassen. Das Ergebnis liege binnen vier Stunden vor. Nach Angaben eines Lufthansa-Sprechers richtet sich das Angebot vor allem an Reisende, die in Länder fliegen, die bei der Einreise einen Corona-Test verlangen.

14.55 Uhr: Bundesregierung will kleine Firmen kurzfristig vor Pleiten retten

Kleine und mittelständische Unternehmen, die von der Corona-Krise besonders hart getroffen sind, sollen im Sommer Extra-Geld vom Staat bekommen. Das Kabinett brachte am Freitag sogenannte Überbrückungshilfen auf den Weg, die eine Pleitewelle verhindern sollen. Es gehe darum, dass die Firmen die nächsten Monate überlebten und dann dabei seien, wenn die Wirtschaft wieder wachse, sagte Vizekanzler Olaf Scholz (SPD).

Gedacht sind die neuen Hilfen besonders für Restaurants, Bars, Kneipen, Schausteller, aber auch Jugendherbergen, Schullandheime und Reisebüros sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe und Profisportvereine der unteren Ligen. Anträge dürfen aber aus allen Wirtschaftsbereichen kommen. Die Unternehmen müssen dafür nachweisen, dass ihr Umsatz im April und Mai verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um mindestens 60 Prozent eingebrochen ist. Außerdem dürfen sie Ende 2019 nicht in wirtschaftlichen Schwierigkeiten gewesen sein.

Viele Firmen könnten derzeit kaum Kredite beantragen, weil sie ihre Umsatzausfälle perspektivisch nicht wieder reinholen könnten, begründet das Wirtschaftsministerium die Hilfen. Daher übernehme der Bund in den Monaten Juni bis August einen Teil der betrieblichen Fixkosten. Der Zuschuss steigt je nach Umsatzeinbruch auf bis zu 80 Prozent - maximal kann ein Unternehmen für drei Monate 150 000 Euro bekommen. Die Bundesregierung nimmt dafür insgesamt 25 Milliarden Euro in die Hand.

14.50 Uhr: Kinderbonus auch für ungeborene Kinder und einige über 25-Jährige

Die geplante Sonderzahlung von 300 Euro pro Kind im Rahmen des Konjunkturpakets soll für alle Kinder gezahlt werden, für die im Jahr 2020 mindestens einen Monat lang Anspruch auf Kindergeld besteht oder bestand. Das geht aus dem Gesetzentwurf für das „Zweite Corona-Steuerhilfegesetz“ hervor, das vom Bundeskabinett am Freitag auf den Weg gebracht wurde.

Konkret bedeutet das: Sowohl für Kinder, die in diesem Jahr erst noch geboren werden, als auch für Kinder, deren Kindergeldanspruch in den vergangenen Monaten seit Januar bereits erloschen ist oder demnächst erlischt, gibt es die 300 Euro. Kindergeldanspruch besteht bis zu einem Alter von höchstens 25 Jahren, solange die Kinder in der Ausbildung sind. Der Zeitpunkt der Auszahlung des Bonus für die genannten Fälle ist noch nicht klar. Für alle anderen soll der Kinderbonus in zwei Raten zu je 150 Euro pro Kind mit dem Kindergeld im September und Oktober überwiesen werden.

14.30 Uhr: Corona-Verordnung: Brautpaar darf nun auf der eigenen Hochzeit tanzen

Das Brautpaar darf bei seiner Hochzeit wieder tanzen - die Gäste aber nicht. „Auf Hochzeiten ist der Tanz des Brautpaars erlaubt, wenn die Tanzfläche so bemessen ist, dass mindestens 25 Quadratmeter zur Verfügung stehen und sichergestellt ist, dass zwischen dem Brautpaar und den anderen Teilnehmern dauerhaft ein Abstand von mindestens 2,5 Metern eingehalten wird“, heißt es in der seit Freitag gültigen Corona-Verordnung des Sozialministeriums zu privaten Veranstaltungen. Feiern mit maximal 99 Teilnehmenden sind seit kurzem wieder möglich, wenn bestimmte Bedingungen eingehalten werden.

13 Uhr: Corona verhindert Badespaß in Tannheim

Im Tannheimer Freibad fällt die Schwimmsaison diesen Sommer komplett ins Wasser. Die strengen Corona-Vorgaben verhindern eine Öffnung des kleinen, ehrenamtlich geführten Bades. Nur das Hundeschwimmen kann sich bis dato im Veranstaltungskalender halten. Hier lesen Sie alle Hintergründe.

12.40 Uhr: Mehrheit der Bürger steht positiv zum Konjunkturpaket

Die Mehrheit der Bundesbürger sind einer Umfrage zufolge mit dem milliardenschweren Konjunkturprogramm der Bundesregierung zufrieden. In dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer bezeichneten rund zwei Drittel der Befragten das milliardenschwere Paket als „eher gut“. 22 Prozent finden das Paket „eher nicht gut“, rund 10 Prozent waren sich unsicher („weiß nicht“).

Anfang Juni hatten sich die Koalition aus Union und SPD nach langen Verhandlungen auf ein 130 Milliarden schweres Konjunkturpaket zur Ankurbelung der Wirtschaft in der Corona-Krise mit verschiedenen Maßnahmen geeinigt. Die Hälfte der Menschen in Deutschland ist der Umfrage zufolge der Meinung, dass die Höhe des Konjunkturpakets mit 130 Milliarden Euro gerade richtig ist. 17 Prozent finden die Summe zu hoch. 14 Prozent meinen, man hätte noch mehr Geld einsetzen müssen.

11.35 Uhr: Nach Corona-Einbrüchen: Bahn plant günstiges Pendler-Ticket für 20 Fahrten

Nach den drastischen Einbrüchen der Fahrgastzahlen in der Corona-Krise will die Deutsche Bahn die Nachfrage mit einem neuen Pendler-Ticket ankurbeln. Dieses solle für 20 Fahrten und eine ausgewählte Strecke gelten, berichtete die „Wirtschaftswoche“ laut Vorabmeldung vom Freitag unter Berufung auf Angaben der Bahn.

„Das 20-Fahrten-Ticket ist bis zu 33 Prozent günstiger als die vergleichbare Monatskarte auf der gleichen Strecke“, heißt es demnach bei der Bahn. Mit dem Ticket wolle der Konzern jenen entgegen kommen, die „nicht mehr jeden Tag zu ihrem Arbeitsplatz“ fahren, sondern einen oder zwei Tage pro Woche von zu Hause aus arbeiten. „Diese Kunden brauchen Flexibilität, und die bieten wir mit dem 20-Fahrten-Ticket.“ Die Bahn erwartet zudem eine schnellere Erholung im Fernverkehr als bislang angenommen.

10.31 Uhr: Kabinett beschließt Absenkung der Mehrwertsteuer und weitere Maßnahmen

Das Bundeskabinett hat jetzt die zeitweise Absenkung der Mehrwertsteuer ab Juli beschlossen. Ebenfalls gebilligt wurden laut Angaben aus Regierungskreisen Gesetzentwürfe für einen Kinderbonus von 300 Euro pro Kind für Familien sowie Überbrückungshilfen für kleinere und mittelgroße Unternehmen. Der geplante Kinderbonus von 300 Euro soll in zwei Raten zu je 150 Euro im September und Oktober gemeinsam mit dem Kindergeld überwiesen werden. Das Kabinett brachte demnach auch die Reform der Kfz-Steuer auf den Weg, die eine stärkere Ausrichtung der Besteuerung am CO2-Ausstoß vorsieht.

Der Beschluss der Bundesregierung zur vorübergehenden Senkung der Mehrwertsteuer in der Corona-Krise ist ein historisches Novum: Bislang war die vor gut 50 Jahren in der Bundesrepublik eingeführte Umsatzsteuer immer nur gestiegen. Zuletzt wurde die Steuer im Jahr 2007 in einem großen Schritt um drei Prozent erhöht.

Wer bekommt die 300 Euro Kinderbonus?

9.44 Uhr: Die Corona-Krise stellt Sto am Hochrhein vor Herausforderungen

Der Sto-Konzern läuft momentan im Krisenmodus, wie Vorstandssprecher Rainer Hüttenberger betonte. Ein Ende der Corona-Pandemie sei nicht absehbar, deshalb setzt er in dieser herausfordernden Zeit auf Flexibilität und Engagement der Mitarbeiter. Entlassungen seien derzeit nicht vorgesehen, man tue alles dafür, Arbeitsplätze zu erhalten, um nach Corona kraftvoll durchzustarten.

Hüttenberger ist überzeugt, dass die Pandemie die Konjunktur weltweit auch 2021 beeinflussen werde. „Gleichzeitig sind wir aber davon überzeugt, dass es Chancen gibt, gestärkt aus der Krise hervorzugehen“, gibt er sich zuversichtlich. Aufgrund der Corona-Krise fand zum ersten Mal in der 65-jährigen Sto-Geschichte eine virtuelle Hauptversammlung des Herstellers von Farben, Putzen und Wärmedämmsystemen statt.

Das neue Empfangsgebäude von Sto am Stammsitz in Stühlingen-Weizen.
Das neue Empfangsgebäude von Sto am Stammsitz in Stühlingen-Weizen. | Bild: Martin Baitinger

8.56 Uhr: Das sind die aktuellen Zahlen zum Coronavirus in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen heute mit 185.674 angegeben, das ist ein Plus von 258 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 186.691 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 8763 Todesfälle und damit acht mehr als am Vortag, die JHU 8772 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug laut RKI etwa 171.600.

7.51 Uhr: Bulgarien erlebt zweite Corona-Welle

In Bulgarien breitet sich das Coronavirus in einer zweiten Welle aus. Das zunächst kaum von der Pandemie getroffene Balkanland verzeichnete am Donnerstag mit 104 Covid-19-Neuerkrankungen binnen 24 Stunden einen Rekordwert seit Beginn der Corona-Krise.

Eine ursprünglich bis 14. Juni verhängte „epidemische Ausnahmesituation“ soll bis Ende des Monats verlängert werden. Der bisherige Rekord mit 90 Coronavirus-Neuinfektionen an einem Tag war am 24. April gemessen worden. Bulgarien befinde sich wohl in einer zweiten Welle der Krankheit, sagte der Oberste Inspektor für Gesundheit und Mitglied des Krisenstabs in Sofia, Angel Kuntschew.

Das Virus breite sich jetzt aber vor allem lokal in Netzwerken, sogenannten Clustern, aus. Die Situation könne unter Kontrolle gebracht werden, meinte er.

7.07 Uhr: Weniger Verstöße gegen die Corona-Verordnung in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg verzeichnet immer weniger Verstöße gegen die Corona-Verordnung, obwohl weiterhin viel kontrolliert wird. So wurden am 31. März 438 Ordnungswidrigkeiten und 24 Straftaten registriert. Am 30. April waren es 310 Ordnungswidrigkeiten und 26 Straftaten, am 29. Mai nur noch 89 Ordnungswidrigkeiten. Dabei lag die Zahl der Personenkontrollen mit 3567 Ende Mai nach Angaben des Innenministeriums sogar leicht über der vom Ende März.

Die Kontrollen betreffen derzeit vor allem den Mindestabstand von 1,5 Meter, zum Beispiel auf Spielplätzen. Zum Beispiel in Heidelberg entfiel der überwiegende Teil der Anzeigen von Polizei und Vertretern von Gesundheits- und Ordnungsämtern auf den Monat April. Seit Mitte Mai gehen dort deutlich weniger Anzeigen ein - derzeit noch zwei bis vier pro Tag. Auch in Karlsruhe gab es eine Spitze zu Beginn. Mittlerweile seien die Anzeigen infolge Lockerungen zurückgegangen, teilte die Stadt mit.

Die sinkenden Zahlen ließen sich aber nicht nur mit dem Zuwachs an Freiheiten erklären, sagt der Sprecher des Innenministeriums, Renato Gigliotti. Er meinte: „Die Menschen haben die Regelungen mehr und mehr verinnerlicht - sie gehören mittlerweile zum Alltag.“ Die weiterhin zahlreichen Kontrollen hätten nicht das Ziel, möglichst viel zu ahnden, sondern mit den Bürgern in Dialog zu treten.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 11. Juni:

21.03 Uhr: US-Regierung lehnt erneuten Lockdown bei möglicher zweiten Corona-Welle ab

Die US-Regierung lehnt einen erneuten Lockdown bei einer möglichen zweiten Coronavirus-Infektionswelle ab. „Wir können die Wirtschaft nicht dicht machen“, sagte Finanzminister Steven Mnuchin am Donnerstag im Sender CNBC. „Ich denke, wir haben gelernt, dass man mehr Schaden verursacht, wenn man die Wirtschaft dicht macht.“

In eine ähnliche Richtung gingen Äußerungen von US-Präsident Donald Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter. Der Präsident sagte für die Wirtschaft ein „sehr gutes drittes Quartal, ein großartiges viertes Quartal, und 2021 eines unserer besten Jahre überhaupt“ voraus. Außerdem werde es bald einen Impfstoff und Behandlungsmöglichkeiten für Covid-19-Patienten geben.

In den USA wurden bereits mehr als zwei Millionen Coronavirus-Infektionen und mehr als 113.000 Todesfälle bestätigt - die mit Abstand höchsten Zahlen weltweit. Experten fürchten wegen der Lockerungen der Corona-Beschränkungen ein weiteres Anwachsen der Infektionen. Zuletzt wurde in mehreren Bundesstaaten wie Texas und North Carolina ein erneuter Anstieg der Patientenzahlen beobachtet. Die Coronavirus-Pandemie hat in den USA eine verheerende Wirtschaftskrise ausgelöst.

Trump will eine möglichst rasche Rückkehr zur Normalität, um im Wahljahr 2020 die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. Der Präsident setzt für eine Wiederwahl auf eine rasche wirtschaftliche Erholung. Am Freitag kommender Woche will er zudem erstmals seit März wieder eine große Wahlkampfveranstaltung abhalten.

18.18 Uhr: In Überlingen öffnen Therme und Bäder wieder

Die drei Überlinger Strandbäder Ost, West und Nußdorf sowie die Bodensee-Therme dürfen den Bäderbetrieb unter Einhaltung bestimmter Schutzmaßnahmen wieder aufnehmen. Darüber informierte die Stadt in einer am Mittwoch, 10. Juni, verbreiteten Pressemitteilung, dabei wird die Zahl der Gäste begrenzt sein. In Therme und Westbad muss online gebucht werden, in den anderen Bädern wird gezählt.

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17.02 Uhr: NRW lockert weiter die Corona-Beschränkungen

Nordrhein-Westfalen lockert ab Montag weitere Corona-Beschränkungen. Seit den ersten Lockerungen am 20. April sei die Zahl der Neuinfektionen um mehr als 75 Prozent zurückgegangen, teilte die Düsseldorfer Staatskanzlei am Donnerstag mit. Das erlaube weitere Schritte „in eine verantwortungsvolle Normalität zu gehen“.

Private Feste wie Hochzeiten, Taufen oder Geburtstage sind nun mit bis zu 50 Teilnehmern wieder erlaubt. Hygieneregeln und eine Datenerfassung der Gäste bleiben aber Pflicht. Öffentliche Veranstaltungen und Versammlungen sind mit bis zu 100 Personen erlaubt - aber mit 1,5 Metern Mindestabstand und der Rückverfolgbarkeit der Zuschauer und Teilnehmer.

Außerdem können Bars nach den für die übrige Gastronomie geltenden Hygiene- und Infektionsschutzregeln wieder öffnen. Diskotheken und Bordelle bleiben geschlossen. In Theatern, Konzertsälen und anderen Veranstaltungsorten mit festen Sitzplätzen entfällt die Abstandsregel.

Die Kontaktbeschränkung im öffentlichen Raum und die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in bestimmten Bereichen mit Publikums- und Kundenverkehr bleiben aber weiter bestehen.

15.44 Uhr: 22.000 Vollzeitstellen bei der Lufthansa auf der Kippe

Lufthansa und die Gewerkschaften ringen weiter um ein Sparpaket für die angeschlagene Fluggesellschaft. Tausende Stellen stehen auf der Kippe. Lufthansa bezifferte den rechnerischen Überhang auf 22 000 Vollzeitstellen, wie das Unternehmen am Mittwoch nach einem Tarifgipfel mit den Gewerkschaften Vereinigung Cockpit, Ufo und Verdi mitteilte. Zuletzt war von deutlich mehr als 10 000 Stellen die Rede. Ziel sei es, durch Kurzarbeit und Krisenvereinbarungen möglichst betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, erklärte Lufthansa.

„Ohne signifikante Senkung der Personalkosten während der Krise verpassen wir die Chance eines besseren Restarts aus der Krise und riskieren, dass die Lufthansa Group deutlich geschwächt aus der Krise hervorgeht“, sagte Personal-Vorstand Michael Niggemann. Man setze alles daran, mit den Tarifpartnern bis zum 22. Juni 2020 zu konkreten Ergebnissen zu kommen.

Lufthansa rechnet damit, dass die Erholung der Nachfrage im Luftverkehr nur langsam verläuft. Sie geht davon aus, dass die Flotte der Lufthansa Group nach der Krise rund 100 Flugzeuge weniger zählen wird. Hinzu kämen Überhänge in der Verwaltung und im Drittkundengeschäft der Servicegesellschaften.

Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo betonte, sie sei bereit, bis zur außerordentlichen Hauptversammlung am 25. Juni eine Lösung zu erreichen. Zugleich forderte sie: „Die Mitarbeiter aller Airlines des Konzerns müssen einen Kündigungsschutz bekommen und daran glauben, dass das Management endlich einen gemeinsamen Kurs geht.“ Ufo zufolge entspricht der rechnerische Überhang 26 000 Arbeitsplätzen.

„Es ist gut, dass wir uns heute so intensiv ausgetauscht haben. Allerdings hat es sich gezeigt, dass ein gemeinsamer Kraftakt noch in sehr weiter Ferne ist“, sagte der Ufo-Vorsitzende Daniel Flohr. Ufo hat bislang eine Nullrunde für dieses Jahr und die Absenkung des Stundenzuschlags für besonders lange Flüge angeboten.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit bekräftigte ihre Bereitschaft zu Zugeständnissen in Höhe von 350 Millionen Euro. Für den einzelnen Piloten bedeute dies einen Gehaltsverzicht von bis zu 45 Prozent. „Im Gegenzug erwarten wir einzig vom Konzernvorstand, dass er sich zu seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bekennt“, erklärte VC-Präsident Markus Wahl. Eine Verwendung des Beitrags zur Auslagerung von Arbeitsplätzen zu schlechteren Bedingungen wäre völlig inakzeptabel. Zugleich appellierte Wahl an die Aktionäre, dem Rettungspaket für die Lufthansa zuzustimmen.

13.35 Uhr:  Ab Montag wieder Schule - Unterricht im „rollierenden System“

Für manche Schüler ist es rund drei Monate her, dass sie in der Schule unterrichtet wurden. Das soll sich nach den Pfingstferien ändern - trotz Corona. Für die Schulen ist das ein Kraftakt. Viel Verständnis und gegenseitige Rücksichtnahme sind gefragt, wenn am Montag die Schulen nach den Pfingstferien wieder öffnen. Möglicherweise läuft nicht alles rund. Nach den Schulschließungen wegen des Coronavirus sollen jetzt alle Schüler zeitweise wieder in den Schulen unterrichtet werden. Beim geplanten „rollierenden System“ sind die Schüler nicht gleichzeitig in der Schule, sondern die Jahrgangsstufen wechseln sich ab.

Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sieht die Schulen gut vorbereitet. Sie seien früh über die Pläne informiert worden. Auch der Landeschef des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, sagte, unterm Strich werde das „rollierende System“ wohl funktionieren. Es könne aber zu Einschränkungen kommen, wenn etwa in kleinen Grundschulen Lehrer ausfielen, weil sie zu Risikogruppen zählten.

Nach Einschätzung der Bildungsgewerkschaft GEW stehen die Schulen vor einem Kraftakt. Es liefen schließlich auch der Fernunterricht und die Notbetreuung für Kinder weiter, deren Eltern in ihren Berufen unabkömmlich seien, sagte GEW-Landeschefin Doro Moritz.

Die Herausforderung: Die Abstandsgebote sollen in den Schulen eingehalten werden. Weil es nicht genügend große Räume gibt, müssen manche Klassen für den Unterricht in kleinere Gruppen aufgeteilt werden. In den Pausen sollen sich die Schüler nicht durchmischen. Und auch die Fahrzeiten der Schulbusse müssen an den neuen Corona-Stundenplan angepasst werden, wie Moritz zu bedenken gab.

13.15 Uhr: Corona-Warn-App kostet den Bund rund 20 Millionen Euro

Die Entwicklung der Corona-Warn-App des Bundes durch den Softwarekonzern SAP und die Deutsche Telekom wird rund 20 Millionen Euro kosten. Das verlautete am Donnerstag aus Regierungskreisen in Berlin. Dazu kommen noch Betriebskosten in Höhe von 2,5 bis 3,5 Millionen Euro monatlich, wovon der Großteil auf den Betrieb von zwei Hotlines bei der Deutschen Telekom entfällt. Dort können sich die Anwender bei der Installation der App helfen lassen und telefonisch ein positives Test-Ergebnis in die App eintragen lassen. Die Infizierten erhalten dabei von dem Callcenter einen Freischaltcode.

Die Kosten für die Software-Entwicklung bewegen sich damit am unteren Ende der von der Bundesregierung prognostizierten Größenordnung in Höhe eines „zweistelligen Millionenbetrags.“ Bei den Kosten für die Callcenter müsse berücksichtigt werden, dass die Anwender nicht in langen Warteschlangen landen sollten. Außerdem wolle man den Service nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch und Türkisch zur Verfügung stellen.

Die sogenannte Tracing-App soll helfen, Infektionsketten leichter und schneller zu erkennen und nachzuverfolgen. Wird ein Nutzer positiv getestet und dieser Status in der App erfasst, sollen andere Anwender informiert werden, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben. Aus Regierungskreisen hieß es weiter, die App sei nur ein Baustein in der Bekämpfung der Pandemie und kein Allheilmittel. Nach der Veröffentlichung der App soll die Anwendung in den kommenden Wochen immer wieder optimiert und aktualisiert werden.

12.30 Uhr: Viele Katholiken feiern Fronleichnam ohne Prozessionen

Aufgrund der Coronakrise haben im Südwesten viele Katholiken in diesem Jahr ein etwas anderes Fronleichnams-Fest gefeiert. Durch die Pandemie waren zahlreiche traditionelle Prozessionen abgesagt worden - auch in Weingarten durften die Gläubigen nicht durch die Straßen ziehen. Die Auflagen hätten dabei nur schwer eingehalten werden können, sagte Pfarrer Ekkehard Schmid von der katholischen Kirchengemeinde St. Martin. „Man müsste Abstand zueinander einhalten und dürfte auch nicht singen. Das wäre ja ein Trauermarsch.“ Stattdessen gab es während des Gottesdienstes eine Art Miniatur-Prozession in der Basilika. Rund 20 Mitwirkende zogen durch das Kirchenschiff, während die Besucher sitzen blieben.

Auch andere Kirchengemeinden hatten sich Alternativen zu einer Prozession ausgedacht. In Möckmühl und Neuenstadt (beide Kreis Heilbronn) sollten Kinder und Jugendliche sich zum Beispiel mit ihren Familien bei einer Schnitzeljagd auf den Weg zu den Altarstationen machen. Dort erwarteten sie in diesem Jahr aber keine geschmückten Blumenaltäre, sondern Aufgaben und Gebetsimpulse, hieß es im Vorfeld bei der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die Diözese selbst bot auf ihrer Homepage auch einen Hausgottesdienst für den Festtag an.

Im Mittelpunkt des katholischen Hochfestes Fronleichnam am zweiten Donnerstag nach Pfingsten steht die Eucharistie - die Umwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi. Der vor etwa 750 Jahren entstandene Name bedeutet „Leib des Herrn“. In vielen Pfarrgemeinden wird seit dem 13. Jahrhundert bis heute bei Fronleichnamsprozessionen die geweihte Hostie als Leib Christi durch die Straßen getragen.

11.55 Uhr: Corona-Verordnung für Kirchen und Religionsgemeinschaften verlängert

Das Land Baden-Württemberg hat seine Corona-Verordnung für religiöse Veranstaltungen bis 30. Juni verlängert. Es gab keine Verschärfungen, aber auch keine Lockerungen, teilte das Kultusministerium am Donnerstag mit.

Damit können weiterhin Gottesdienste und andere Feiern in Räumen stattfinden, wenn maximal so viele Gläubige teilnehmen, dass diese jederzeit 1,5 Meter Abstand voneinander halten können, und schriftlich festgehaltene Infektionsschutzkonzepte vorliegen. Die evangelischen Landeskirchen im Südwesten sehen freiwillig einen Mindestabstand von zwei Metern vor. Das Tragen von Masken in den Räumen ist empfohlen, aber nicht verpflichtend.

Für Gottesdienste und Gebetsveranstaltungen im Freien gilt eben so wie für Trauerfeiern im Freien eine Obergrenze von 100 Teilnehmern, die ebenfalls den Mindestabstand einhalten müssen. Nur Personen, die miteinander in einem Haushalt leben, dürfen auch enger stehen beziehungsweise sitzen.

Das Land verlangt für Gottesdienst- und Gebetsveranstaltungen zudem, Desinfektionsmittel bereitzustellen. Bei Trauerfeiern ist kein über die Abstandsregeln hinausgehendes schriftliches Hygienekonzept gefordert. Gegenstände und Flächen, die berührt werden, müssen jedoch auch dort vorher und anschließend desinfiziert werden. 

9.45 Uhr: Reisebusverkehr bald wieder möglich

In Baden-Württemberg soll der Reisebusverkehr ab dem 15. Juni wieder starten. Dies teilte das Staatsministerium in Stuttgart mit. In den Bussen gelte dann eine Maskenpflicht, zudem soll - soweit möglich - ein Abstand von 1,5 Metern eingehalten werden, hieß es.

Die Corona-Lenkgruppe der Landesregierung beschloss außerdem, dass es in Werkstätten für behinderte Menschen künftig keine Platzbeschränkungen in Kleingruppen mehr geben soll, wenn die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden können. Auch stehe es den Beschäftigten nun nicht mehr frei zur Arbeit zu kommen. 

Ab dem 11. Juni sollen zudem Wettkämpfe im Breitensport wieder möglich sein. Dies gelte für Sportarten, bei denen die Abstandsregeln eingehalten werden können, hieß es. Teilnehmen dürfen bis zu 99 Sportler, Zuschauer sind weiterhin nicht erlaubt. 

9.05 Uhr: Studie: Corona reißt tiefe Löcher in die Kassen der Autokonzerne

Die Corona-Krise hat schon in den ersten drei Monaten des Jahres riesige Löcher in die Kassen der weltgrößten Autokonzerne gerissen. Zusammengenommen verbuchten die Hersteller im operativen Geschäft nur noch rund 7,5 Milliarden Euro Gewinn, wie das Beratungsunternehmen EY in seiner regelmäßigen Branchenanalyse berechnet hat. Das ist ein Einbruch um mehr als die Hälfte im Vergleich zum ersten Quartal 2019 und der niedrigste Stand seit 2009. Die Verkaufszahlen gingen um 21 Prozent zurück, der Umsatz immerhin nur um 9 Prozent.

Allerdings seien das nur die ersten Auswirkungen der Krise, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Analyse. Im zweiten Quartal werde Corona die Mehrzahl der Konzerne in die roten Zahlen drücken, erwarten die Experten.

8.45 Uhr: Mehr als zwei Millionen Corona-Infektionen in den USA registriert

In den USA hat die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle die Zwei-Millionen-Marke überschritten. Bis Mittwoch (Ortszeit) wurden 2.000.464 Infektionen registriert, wie aus einer Zählung der Johns-Hopkins-Universität hervorgeht. Mehr als 112.900 Menschen starben demnach an der durch das neuartige Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19.

Die USA sind weltweit das mit Abstand am stärksten von der Pandemie betroffene Land. An zweiter und dritter Stelle folgen Brasilien und Russland.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 10. Juni:

21.40 Uhr: Neuer Corona-Infektionsherd in Krankenhaus in Bilbao

Ein Krankenhaus in Nordspanien hat sich als neuer Infektionsherd des Coronavirus erwiesen. Bislang seien im Basurto-Universitätskrankenhaus in Bilbao 25 Menschen positiv auf das Virus getestet worden, ein infizierter Patient sei gestorben, sagte der Leiter der Einrichtung, Eduardo Maiz, auf einer Pressekonferenz am Mittwoch. Nun würden alle 4500 Mitarbeiter des öffentlichen Krankenhauses im Baskenland getestet. Die Besuche wurden eingeschränkt.

Kurz zuvor waren am Montag im Baskenland fast alle Corona-Beschränkungen aufgehoben worden. In Spanien haben sich bisher nach offiziellen Angaben 242.280 Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert, 27.136 Menschen starben an den Folgen der Infektion. Spanien ist eines der am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder Europas.

19.37 Uhr: 318 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Innerhalb von 24 Stunden haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 318 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 184 861 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Mittwochmorgen meldete (Datenstand 10.6. 0 Uhr).

8729 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 18 im Vergleich zum Vortag. Etwa 170 700 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 500 mehr als noch einen Tag zuvor.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag zuletzt knapp über der kritischen Marke von 1,0, bei 1,11 (Datenstand 9.6. 0 Uhr). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Am Vortag hatte er bei 1,11 gelegen.

17.50 Uhr: Corona-Krise trifft besonders Friseure

Die Corona-Krise hat erste Spuren im Handwerk hinterlassen. Zwar stiegen die Erlöse von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,1 Prozent, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Doch die Entwicklung in den einzelnen Bereichen, für die ein Meistertitel notwendig ist, war im ersten Quartal recht unterschiedlich. Während der Umsatz im Bauhauptgewerbe und Ausbaugewerbe noch deutlich mit 10,2 und 6,1 Prozent zulegte, verzeichneten andere Berufsgruppen teils massive Rückgänge. Im Kraftfahrzeuggewerbe etwa betrug das Minus 2,3 Prozent. Den größten Umsatzeinbruch im Vergleich zum Vorjahresquartal gab es mit einem Rückgang von 5,7 Prozent in der Gewerbegruppe Handwerke für den privaten Bedarf. Da stellen die Friseure die Mehrheit. Sie mussten infolge der Pandemie ab dem 22. März ihre Geschäfte schließen. Der Zahl der Beschäftigten in allen Gewerben sei insgesamt um 0,3 Prozent zurückgegangen, hieß es vom Statistikamt.

16.20 Uhr: Weiße Flotte fährt ab Montag wieder Häfen in Österreich und der Schweiz an

Die Flotte der Bodensee-Schiffsbetriebe bedient ab Montag wieder sämtliche Häfen – auch in Österreich und der Schweiz.Coronabedingt konnten die Häfen in den angrenzenden Ländern in den vergangenen Wochen nicht angefahren werden.Auch die Schiffe aus Österreich und der Schweiz fahren die deutschen Häfen ab Montag wieder gemäß Fahrplan an.

14.48 Uhr: Airlines nehmen Flugbetrieb von Stuttgart nach Mallorca wieder auf

Ab kommender Woche sollen vom Flughafen Stuttgart aus wieder in größerem Umfang Flieger nach Mallorca starten. Das bestätigte der Flughafen am Mittwoch. Hintergrund ist die teilweise Aufhebung der weltweiten Reisewarnung an diesem Wochenende. Ein paar Flüge auf die spanische Insel seien bereits von Eurowings durchgeführt worden, außerdem sollen TUIfly und Laudamotion hinzukommen. Zuerst hatten „Heilbronner Stimme“ und „Mannheimer Morgen“ (Mittwoch) berichtet.

12.50 Uhr: Zahl der Gästeübernachtungen bricht im April um fast 90 Prozent ein

Die Zahl der Gästeübernachtungen ist in Deutschland wegen der Corona-Pandemie im April so stark eingebrochen wie seit Jahrzehnten nicht. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch auf der Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilte, gab es in den Beherbergungsbetrieben nur noch 4,3 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Dies sei ein Einbruch um 89,3 Prozent zum Vorjahresmonat und der stärkste Rückgang gegenüber seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1992.

Ursache war das seit Mitte März geltende Verbot zur Beherbergung privatreisender Gäste. Auch geschäftliche Reisen waren im betreffenden Zeitraum stark eingeschränkt. Bereits im März hatte es einen Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat um 52,7 Prozent gegeben. Da der gesamte Monat April von den Einschränkungen betroffen war, setzte sich der Rückgang erwartungsgemäß fort.

11.56 Uhr: Ausnahmezustand beendet: Schwarzwaldbahn fährt ab Sonntag wieder mit dem regulären Fahrplan

Gute Nachricht für alle Bahnfahrer: Ab Sonntag gilt auf der Schwarzwaldbahn wieder der Normalbetrieb. Heißt: Züge fahren dann wieder jede Stunde, statt alle 120 Minuten. Wegen Corona war der Betrieb eingeschränkt: Seit Mitte März gilt bisher auf der Strecke, die auch zwischen Triberg, über Villingen, bis nach Donaueschingen verkehrt, ein verkürzter Fahrplan. Statt jede Stunde, fahren die Regionalzüge nur alle zwei Stunden. Wer seinen Zug verpasst, muss also 120 Minuten auf den nächsten warten. Ab Sonntag gilt nun aber wieder der Normalbetrieb und das Warten hat ein Ende.

11.40 Uhr: Grenzkontrollen werden beendet, EU-Bürger dürfen wieder einreisen

Vom kommenden Dienstag an soll an den deutschen Landesgrenzen wieder weitgehend Normalbetrieb herrschen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) unterrichtete am Mittwoch das Bundeskabinett über die geplanten Änderungen.

EU-Bürger und Schweizer können gemäß dem Beschluss der Bundesregierung ab dem 16. Juni wieder ungehindert, also ohne Kontrollen und ohne Quarantäne-Vorschriften, einreisen - von wenigen Ausnahmen abgesehen. So werden etwa die Kontrollen für Ausländer, die mit dem Flugzeug aus Spanien kommen, erst am 21. Juni enden. Auch Spanien lässt erst dann - in den ersten acht Tagen begrenzt auf einige Ferieninseln - die ersten Touristen ins Land.

Horst Seehofer (CSU), Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat.
Horst Seehofer (CSU), Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat. | Bild: Fabrizio Bensch (reuters-Pool)

In fast allen Bundesländern besteht allerdings aufgrund einer Landesverordnung eine Verpflichtung zur Quarantäne bei Einreisen aus EU-Staaten, die eine Zahl von Neu-Infizierten von mehr als 50 Fällen pro 100.000 Einwohner aufweisen - kumulativ in den letzten sieben Tagen. Dies ist seit der vergangenen Woche in Schweden der Fall.

11 Uhr: Bei uns im Land dürfen sich wieder größere Gruppen treffen

Es gibt eine erneute deutliche Lockerung der Corona-Vorgaben bei uns im Land: Ab sofort sind im öffentlichen Raum wieder Treffen zu zehnt erlaubt. Das gilt auch für Bäder, Lokale und Ausflüge. Die neue Regel ermöglicht also deutlich größere Treffen im öffentlichen und privaten Raum. Hier lesen Sie alles zur neuen Corona-Verordnung in Baden-Württemberg.

10.05 Uhr: OECD rechnet mit äußerst schweren Folgen der Corona-Krise

Bürger, Unternehmen und Staaten müssen sich nach Einschätzung der Industriestaatenorganisation OECD wegen der Covid-19-Pandemie auf äußerst schwere und lang anhaltende Folgen einstellen. Es handele sich um die schlimmste Gesundheits- und Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg, der vor 75 Jahren endete. Das teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in einem Konjunkturbericht mit.

Eine höhere öffentliche Verschuldung sei zwar nötig, berichtete Chefökonomin Laurence Boone. „Schuldenfinanzierte Ausgaben müssen jedoch sehr gezielt eingesetzt werden, um die schwächsten Gruppen zu unterstützen und die Investitionen zu fördern, die für den Aufbau einer krisenfesteren Wirtschaft nötig sind.“ Weiter teilte Boone mit: „Solange weder ein Impfstoff noch ein wirksames Medikament allgemein verfügbar ist, müssen die Politikverantwortlichen in aller Welt einen Drahtseilakt vollführen.“

9.20 Uhr: Corona-Hotspot Spanien beschließt Regeln für die „neue Normalität“

Die Regierung des einstigen Corona-Hotspots Spanien hat die Regeln für das Leben in der sogenannten „neuen Normalität“ beschlossen. Zu den wichtigsten Bestimmungen des bei einer Ministerratssitzung in Madrid ausgearbeiteten Dekrets gehört die unbefristete Beibehaltung der Schutzmasken-Pflicht.

Demnach wird man in Spanien auch nach dem Ende des dreimonatigen Notstands am 21. Juni in geschlossenen Räumen und auch im Freien Maske tragen müssen, wenn ein Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern nicht eingehalten werden kann. Bei Verstoß ist eine Geldstrafe von 100 Euro vorgesehen.

Auf die Frage, wie lange das neue Regelwerk gültig bleiben solle, sagte Gesundheitsminister Salvador Illa: „Bis wir das Virus endgültig besiegt haben.“ Nötig sei idealerweise ein Impfstoff oder ein wirksames Medikament gegen Covid-19, betonte er.

8.10 Uhr: Virologe Streeck: Mund-Nase-Schutz kann Nährboden für Mikroben sein

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck sieht den Einsatz von Atemmasken im Alltag wegen der oft falschen Anwendung skeptisch. „Die Leute knüllen die Masken in die Hosentasche, fassen sie ständig an und schnallen sie sich zwei Wochen lang immer wieder vor den Mund, wahrscheinlich ungewaschen“, sagte Streeck. „Das ist ein wunderbarer Nährboden für Bakterien und Pilze“, so der Direktor des Instituts für Virologie der Universitätsklinik Bonn. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht das allgemeine Tragen von einfachem Mund- und Nasenschutz in der Öffentlichkeit weiter skeptisch.

7.20 Uhr: Neun Prozent der Arbeitgeber wollen im dritten Quartal Stellen abbauen

Fast jeder zehnte Arbeitgeber in Deutschland plant einer Umfrage zufolge im dritten Quartal dieses Jahres mit weniger Personal. Wie aus dem Arbeitsmarktbarometer des Personaldienstleisters Manpower Group hervorgeht, wollen neun Prozent der 531 befragten Unternehmen in Deutschland Mitarbeiter entlassen.

Sowohl im Vorjahresquartal als auch bei der vorherigen Befragung im Januar waren es demnach nur drei Prozent. Elf Prozent der Unternehmen beabsichtigten, zwischen Juli und September Mitarbeiter einzustellen. Das sind sechs Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr, wie aus dem Barometer, das am Mittwoch vorlag, weiter hervorgeht.

NRW lockert weiter die Corona-Beschränkungen
NRW lockert weiter die Corona-Beschränkungen | Bild: Christoph Schmidt (dpa)

72 Prozent der Arbeitgeber erwarten demnach keine Veränderung ihrer Belegschaft. Dass "trotz des Corona-Schocks" so viele Arbeitgeber keine veränderten Personalpläne hätten, zeige, "dass vor allem Verunsicherung und Vorsicht herrschen", erklärte die Deutschland-Chefin des Personaldienstleisters, Angela Olsen.

"Die Stimmung ist nur noch in ganz wenigen Wirtschaftszweigen wie Logistikindustrie, IT-Branche und Gesundheitswesen überhaupt positiv", beklagte Olsen. Im Gastgewerbe verschlechterten sich die Aussichten im Zuge der Krise dagegen laut Arbeitsmarktbarometer am meisten.

7.09 Uhr: Seehofer stellt neue Regeln für Einreise nach Deutschland vor

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) informiert das Kabinett heute über die neuen Regeln für die Einreise aus anderen EU-Staaten. Ab dem 16. Juni soll - von wenigen Ausnahmen abgesehen - alles wieder so laufen wie vor Beginn der Einreisebeschränkungen, die Mitte März zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland verhängt worden waren. Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) will dazu auch Neuregelungen für die weitere Beschäftigung von Saisonkräften in der Landwirtschaft vorstellen.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 09. Juni:

21.45 Uhr: Mindestens 34.974 Corona-Fälle im Südwesten - 1801 Tote

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 34.974 gestiegen. Das sind 25 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um sechs auf 1801. Etwa 32.547 Menschen seien von ihrer Infektion wieder genesen. Geschätzt seien noch 626 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,81 angegeben. Sie gibt die Anzahl der Personen an, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.

20.20 Uhr: Reisewarnung für mehr als 160 Länder bis Ende August

Die Bundesregierung will die Reisewarnung für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union bis zum 31. August verlängern. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen aber Ausnahmen für einzelne Länder gemacht werden können, die bestimmte Kriterien erfüllen. Das Bundeskabinett will an diesem Mittwoch einen entsprechenden Beschluss fassen. 

In der vergangenen Woche beschloss das Bundeskabinett, die Reisewarnung am 15. Juni für 31 europäische Länder aufzuheben. Dazu zählen die 26 Partnerländer Deutschlands in der Europäischen Union, das gerade aus der EU ausgetretene Großbritannien und die vier Staaten des grenzkontrollfreien Schengenraums, die nicht Mitglied in der EU sind: Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein. Für 29 Länder erfolgt die Aufhebung am 15. Juni, für Spanien und Norwegen erst später, weil dort noch Einreisesperren gelten.

Für diese Länder wird es künftig nur noch sogenannte Reisehinweise geben. Darin wird dann über die landesspezifischen Risiken informiert. Das kann auch bedeuten, dass von touristischen Reisen abgeraten wird. Zum Beispiel bei Großbritannien soll das der Fall sein, solange dort noch eine 14-tägige Quarantänepflicht für alle Einreisenden besteht.

Für die anderen mehr als 160 Länder soll die Reisewarnung nun zunächst pauschal bis zum 31. August verlängert werden. Gleichzeitig sollen aber Ausnahmen ermöglicht werden. In einem Kriterienkatalog dafür sollen die Entwicklung der Infektionszahlen, die Leistungsfähigkeit der Gesundheitssysteme, Testkapazitäten, Hygieneregeln und Einreisebeschränkungen berücksichtigt werden.

Zu den betroffenen Ländern außerhalb der Europäischen Union zählen auch Hauptreiseländer der Deutschen, allen voran die Türkei als drittbeliebtestes Urlaubsland, aber auch nordafrikanische Länder wie Ägypten, Marokko oder Tunesien.

19.18 Uhr: Höri-Fähre soll bald wieder in der Schweiz anlegen dürfen

Auf den Ausflugsschiffen werden Hygiene-Maßnahmen umgesetzt und an Bord sind nun wieder Veranstaltungen möglich. Die Fahrgastschifffahrt hat dennoch schwer mit der Corona-Krise zu kämpfen, weil viele Charter-Aufträge abgesagt wurden.

18.25 Uhr: Bad Säckingen beschließt als erste Gemeinde im Landkreis Waldshut die Freibad-Öffnung

Die Stadt prescht vor, der Gemeinderat fasst den Öffnungsbeschluss gegen die Empfehlungen des Bürgermeisters. Der Schwimmbetrieb soll am 27. Juni beginnen. Ein umfangreiches Corona-Konzept muss jedoch den Infektionsschutz garantieren, führt aber zu mindestens 200.000 Euro Mehrkosten. Rheinfelden will ebenfalls bald öffnen.

17.30 Uhr: Slowakei öffnet Grenzen auch für Deutsche

Die Slowakei öffnet ab Mittwoch ihre Grenzen auch für Bürger Deutschlands und 15 anderer Staaten Europas. Diese Länder seien vom slowakischen Corona-Krisenstab als ausreichend sicher eingestuft worden, gab Regierungschef Igor Matovic am Dienstag bekannt. Seit vergangener Woche waren bereits die slowakischen Grenzen für Bürger der drei Nachbarländer Tschechien, Österreich und Ungarn offen.

16.44 Uhr: AfD-Fraktion in Bayern will Maskenpflicht im Landtag nicht befolgen

Die AfD-Fraktion will die ab Montag geltende Maskenpflicht im gesamten bayerischen Landtag in ihren eigenen Büros und Arbeitsbereichen nicht umsetzen. Sie werde der Entscheidung von Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) „nicht folgen und im Arbeits- und Verantwortungsbereich der AfD-Fraktion sowohl für Mitarbeiter als auch für Abgeordnete keine Maskenpflicht einführen“, teilte die Fraktion am Dienstag in München mit. Stattdessen appelliere sie an die Mündigkeit jedes Mitarbeiters und Besuchers im Landtag.

Zur Begründung sagte der Parlamentarische Geschäftsführer Christoph Maier: „Es leuchtet nicht ein, warum die strenge Maskenpflicht für Mitarbeiter und Besucher gelten soll, nicht aber für Abgeordnete. Diesen Widerspruch trägt die AfD-Fraktion so nicht mit und spricht sich generell gegen eine Maskenpflicht im Maximilianeum aus.“

Am Montag hatte der Landtag mitgeteilt, dass nach Rücksprache von Aigner mit den Parlamentarischen Geschäftsführern der Fraktionen und dem Virologen Oliver T. Keppler ab dem 15. Juni eine Maskenpflicht im Maximilianeum bestehe. Sie gelte aber nicht für Abgeordnete, da diesen nicht vorgeschrieben werden könne, ihr Mandat nur mit Maske ausüben zu dürfen. Für sie gelte eine „dringende Empfehlung“.

15.52 Uhr: Wie das THW Waldshut-Tiengen die Hoch-Zeit der Corona-Krise bewältigte

Sieben schwierige Wochen liegen hinter dem THW Waldshut-Tiengen. In der Anfangsphase der Corona-Krise hatte die Beschaffung von medizinischem Material Priorität. Zwischenzeitlich lagerten Millionen von medizinischen Schutzprodukten, Masken, Desinfektionsmitteln und ähnlichem in einer Halle im „Kaitle“. Die Lieferungen für die Bevorratung des Landkreises kamen aus der ganzen Welt.

15.24 Uhr: Kretschmann kritisiert Senkung der Mehrwertsteuer

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat seine Kritik an der Senkung der Mehrwertsteuer bekräftigt. Diese Maßnahme der Bundesregierung wirke diffus. Profiteure der Corona-Krise wie etwa Amazon bekämen die Steuersenkung genauso wie ein Einzelhändler, der von der Krise schwer gebeutelt sei, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart.

Die schwarz-rote Koalition in Berlin war dem Vorschlag der Autoländer Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg nicht gefolgt, eine Kaufprämien auch für Fahrzeuge mit den neuesten und schadstoffärmsten Verbrennermotoren zu gewähren. Kretschmann kritisierte, jetzt profitiere man bei jedem Autokauf von der Mehrwertsteuersenkung - selbst dann, wenn man sich einen alten Verbrenner anschaffe. „Was damit ökologisch gewonnen ist, kann ich nicht erkennen.“

15.17 Uhr: Öschberghof Donaueschingen hat wieder komplett geöffnet

Nach dem Umbau sollte für den Öschberhof „das Jahr“ werden. Doch dann kam Corona und das Hotel musste geschlossen werden. Nun kommen die Gäste langsam zurück. Mit viel Desinfektionsmittel ist der Urlaub wieder möglich.

13.49 Uhr: Corona-Beschränkungen für Großveranstaltungen werden im Südwesten gelockert

Die grün-schwarze Landesregierung hat Lockerungen für Großveranstaltungen angekündigt. Vom 1. Juli an seien öffentliche Veranstaltungen wie Tagungen, Kongresse, Messen und kleinere Sportevents mit bis zu 100 Menschen möglich. Vom 1. August an sei hierbei eine Teilnehmerzahl von bis zu 500 Menschen erlaubt, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Größere Veranstaltungen wie zum Beispiel Volksfeste, Jahrmärkte und Konzerte mit mehr als 500 Menschen blieben aber mindestens bis zum 31. August wegen des Coronavirus verboten.

Bereits am Montag verkündete die Landesregierung, dass private Feiern wie Hochzeiten und Geburtstage mit bis zu 99 Menschen in angemieteten Räumen nun wieder möglich sind, wenn Hygienekonzepte eingehalten werden. Schon seit dem 1. Juni sind öffentliche Veranstaltungen mit festen Sitzplätzen für weniger als 100 Menschen erlaubt.

13.15 Uhr: Thüringen beendet Kontaktbeschränkungen zugunsten von Empfehlungen

In Thüringen werden die wegen der Corona-Pandemie erlassenen Kontaktbeschränkungen am 13. Juni aufgehoben. In einer neuen Grundverordnung wird lediglich empfohlen, sich nur mit einem weiteren Haushalt oder mit maximal zehn Menschen zu treffen. Die Verordnung hat das Kabinett am heutigen Dienstag beschlossen.

12.55 Uhr: Corona-Tests ohne Symptome können deutlich ausgeweitet werden

Tests auf das Coronavirus können künftig deutlich ausgeweitet werden - und zwar auch ohne Krankheitsanzeichen und besonders in sensiblen Bereichen. Das legt eine am Dienstag in Kraft tretende Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn fest. „Wir wollen das Virus im Keim ersticken“, sagte der CDU-Politiker.

Konkret sollen nun grundsätzlich alle Patienten getestet werden, die im Krankenhaus aufgenommen werden. Daneben können Gesundheitsämter oder Ärzte Tests für Menschen ohne Symptome veranlassen. Die Kosten von 50 Euro pro Test übernimmt die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Möglich werden damit etwa umfassende Tests bei engen Kontakten zu Infizierten - zum Beispiel auch, wenn die geplante freiwillige Corona-Warn-App für Smartphones einen solchen Kontakt meldet. Breite Tests möglich werden auch bei Corona-Ausbrüchen in Kitas oder Schulen sowie regelmäßige Reihentests in Kliniken und Pflegeheimen.

Die Regelungen zur Kostenübernahme gelten rückwirkend zum 14. Mai, auch für Privatpatienten und Menschen ohne Krankenversicherung. Bisher gibt es Tests auf Kassenkosten in der Regel nur bei konkretem Infektionsverdacht, also bei Menschen mit Symptomen.

12.15 Uhr: Spargelbauern bewältigen Ernte „trotz Corona-Chaos“

Trotz widriger Umstände in der Corona-Krise haben die Spargel- und Beerenanbauer in Baden-Württemberg die Saison besser bewältigt als zunächst angenommen. Es hätten in der Saison rund 28 Prozent Erntehelfer gefehlt, die wegen der Corona-Maßnahmen nicht hätten anreisen können, hat der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer in einer Umfrage ermittelt. So hätten bis zu 30 Prozent der Ernte nicht eingeholt werden können, sagte Vorstandschef Simon Schumacher. Hinzu sei der Absatzverlust durch die Schließung der Gastronomie gekommen, der jedoch „von einer sehr guten Nachfrage in der Direktvermarktung teilweise aufgefangen“ wurde.

Die Saison habe somit auch ihre positiven Seiten gehabt, unter anderem die Witterung mit kühleren Phasen, die für einen gleichmäßigen Ernteverlauf ohne hohe Erntespitzen gesorgt habe. Aber auch die große Bereitschaft der inländischen Bevölkerung, bei der Ernte mitzuhelfen, habe geholfen, hieß es beim Verband.

11.20 Uhr: Masken dürfen zur Identitätsüberprüfung in Banken abgenommen werden

Der Mund-Nasen-Schutz gehört in der Regel auch in der Bankfiliale zur neuen Normalität. Für einige Bankgeschäfte, etwa die Eröffnung eines Kontos, müssen Banken die Identität des Kunden aber zweifelsfrei feststellen können. Dafür dürfe die Maske kurzzeitig abgenommen werden, heißt es von Seiten der Bankenverbände. Im Selbstbedienungsbereich müsse der Mund-Nasenschutz hingegen permanent getragen werden. Eine bundesweit einheitliche Regelung zum Tragen von Masken gibt es nicht. Die Vorschriften der Länder sind unterschiedlich. Die Geldinstitute würden die jeweils regional gültigen Vorgaben umsetzen, heißt es bei den Bankenverbänden.

9.50 Uhr: Zypern öffnete seine Flughäfen - Keine Quarantäne für Deutsche

Zypern hat seine Flughäfen für Touristen aus einigen Ländern geöffnet. Urlauber aus Deutschland und zwölf anderen Staaten können demnach ohne Quarantänepflicht auf die Insel fliegen, wie der zyprische Staatsrundfunk (RIK) berichtete. Das erste Flugzeug kam am Vormittag aus Israel und landete in Larnaka mit 22 Reisenden an Bord, berichteten übereinstimmend zyprische Medien. Es gibt lediglich eine Bedingung für die Einreise: Bis zum 20. Juni müssen die Gäste sich vor der Einreise einem Coronatest unterziehen. Danach dürfen Touristen und andere Reisende aus Deutschland, Österreich, Malta, Griechenland, Israel, Bulgarien, Finnland, der Slowakei, Slowenien, Litauen, Norwegen, Dänemark und Ungarn frei einreisen.

8.15 Uhr: Deutscher Export bricht im April um mehr als 30 Prozent ein

Der deutsche Export ist im April in Folge der Corona-Krise dramatisch eingebrochen. Der Wert der Warenausfuhren sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 31,1 Prozent auf 75,7 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

7.50 Uhr: Medien: 6000 Deutsche dürfen schon ab 15. Juni auf die Balearen

6000 Touristen aus Deutschland dürfen nach Medienberichten schon ab dem 15. Juni nach Mallorca und auf die anderen Balearen-Inseln fliegen - also zwei Wochen vor der offiziellen Öffnung der Grenzen des einstigen Corona-Hotspots Spanien für ausländische Besucher. Die Zentralregierung in Madrid habe einem Antrag der Inseln auf Durchführung eines sogenannten Pilotprojekts nach langen Verhandlungen zugestimmt, berichteten die Zeitung „El País“ und balearische Medien unter Berufung auf die Regionalregierung in Palma de Mallorca. Eine offizielle Bestätigung dieser Berichte lag zunächst nicht vor.

Das Pilotprojekt soll den Angaben zufolge dazu dienen, den Ernstfall - den erwarteten Touristenansturm nach Öffnung der Grenzen am 1. Juli - zu proben. Man wolle prüfen, ob die Sicherheitsprotokolle unter anderem an den Flughäfen und in den Hotels funktionieren, hieß es. Das Projekt werde mit Touristen aus Deutschland durchgeführt, weil in dem Land die epidemiologische Lage sehr gut und ähnlich wie auf den Balearen sei.

Den Berichten zufolge verhandeln auch die Kanaren mit Madrid über ein ähnliches Pilotprojekt. Bei diesen Gesprächen sei am Montag aber noch keine Entscheidung gefallen, weil die Kanaren „höhere Sicherheitsanforderungen“ gestellt hätten, darunter Coronavirus-Tests für alle Besucher, berichtete „El País“.

7.15 Uhr: Zahl der Corona-Infektionen in Griechenland steigt wieder

Kurz vor dem Beginn der Urlaubssaison hat sich die griechische Regierung besorgt über einen Wiederanstieg der Corona-Infektionen gezeigt. Seit Donnerstag wurden 97 neue Fälle registriert, wie das Gesundheitsministerium in Athen am Montag mitteilte. Bei fast einem Drittel der Betroffenen handele es sich um Einreisende aus dem Ausland. "Wer denkt, dass wir das Virus los sind, liegt falsch", sagte Katastrophenschutz-Staatssekretär Nikos Hardalias. Die Bevölkerung müsse weiter wachsam bleiben und sich an die Corona-Maßnahmen halten.

Ab kommenden Montag öffnen die Flughäfen von Athen und Thessaloniki wieder für Reisende aus 30 Ländern. Cafés und Tavernen sind nach einer sechswöchigen Ausgangssperre bereits seit zwei Wochen wieder geöffnet.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 08. Juni 2020:

20 Uhr: EU-Arzneimittelbehörde prüft bedingte Zulassung von Remdesivir gegen Covid-19

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit eine bedingte Marktzulassung des Medikaments Remdesivir für Corona-Patienten. Ihr liege eine Anfrage für die bedingte Marktzulassung des antiviralen Medikaments zur Behandlung von Covid-19 vor, teilte die Behörde am Montag mit. Eine Prüfung sei eingeleitet worden.

Die EMA kündigte zugleich an, das Prüfverfahren hinsichtlich der Vorteile und der Risiken zu beschleunigen. Eine Einschätzung könne bereits in „einigen Wochen“ vorliegen.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte Anfang Mai eine Notfall-Genehmigung für den Einsatz des Wirkstoffs in Krankenhäusern erteilt. Japan zog kurze Zeit später nach, Europa plant eine ähnliche Entscheidung.

Das vom US-Hersteller Gilead produzierte Remdesivir wurde eigentlich zur Behandlung von Ebola entwickelt. Bei der Behandlung von Covid-19-Patienten ist es bislang das einzige Medikament, das in klinischen Tests eine gewisse Wirksamkeit zeigte. Dennoch gilt der Erfolg als moderat.

19.45 Uhr: WHO sieht weltweite Zuspitzung der Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie spitzt sich nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit zu. Während sich die Lage in Europa verbessere, verschlechtere sie sich im weltweiten Maßstab, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag bei einer virtuellen Pressekonferenz in Genf.

Weltweit wurden bislang rund sieben Millionen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und mehr als 400.000 Todesfälle registriert. Vor allem in Südamerika nahm die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in den vergangenen Wochen rapide zu.

18.40 Uhr: Mehrere Bundesländer schicken Schweden-Rückkehrer in Quarantäne

Mehrere Bundesländer schicken Rückkehrer aus Schweden wegen der Corona-Entwicklung dort in eine zweiwöchige Quarantäne. Das niedersächsische Gesundheitsministerium hatte dies am Sonntag mitgeteilt, in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein folgten die Ministerien am Montag. Hintergrund sei, dass es in Schweden in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Infizierte pro 100 000 Einwohner gegeben habe.

Die Rückkehrer müssen unverzüglich in die eigene Wohnung oder an ihren gewöhnlichen Aufenthaltsort und dort 14 Tage bleiben - selbst Einkäufe sind untersagt. Außerdem muss das Gesundheitsamt informiert werden.

In der Corona-Krise hatte in den deutschen Bundesländern zwischenzeitlich eine generelle Quarantäne-Regelung für Menschen gegolten, die aus dem Ausland nach Deutschland kamen. Dies wurde zwischenzeitlich aber wieder gelockert oder aufgehoben.

16.30 Uhr: Corona-App der Bundesregierung soll kommende Woche starten

Die lange erwartete Corona-Warn-App der Bundesregierung soll in wenigen Tagen einsatzbereit sein.Die Regierung werde die App in der kommenden Woche vorstellen, und die Bürger sollen sie dann gleich auf ihre Handys herunterladen können, kündigte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin an. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) stellte eine „breit angelegten Kampagne“ in Aussicht, die bei den Bürgern für die Verwendung der App werben solle.

15.50 Uhr: Rund 30 Prozent der Landkreise ohne Neuinfektionen

Abgesehen von einzelnen Ausbrüchen bewegt sich die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland weiterhin auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. 124 von 412 Landkreisen meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge in den vergangenen sieben Tagen keine Neuinfektionen. Das entspricht einem Anteil von rund 30 Prozent.

Kein Landkreis überschreitet derzeit den von Bund und Ländern vereinbarten Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen. Wird diese Obergrenze gerechnet auf 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen überschritten, sollten gewöhnlich Beschränkungskonzepte erlassen werden.

Die Bevölkerung von Göttingen muss sich auf solche zusätzlichen Maßnahmen einstellen. Die Stadt warte noch auf Ergebnisse des Massentests unter den Bewohnern eines Hochhauskomplexes, sagte ein Sprecher. Das Resultat wurde noch im Laufe des Montags erwartet. Der Gebäudekomplex am Rand der Göttinger Innenstadt gilt als Schwerpunkt eines Corona-Ausbruchs.

14 Uhr: Mehr als 2,2 Milliarden Euro an Corona-Soforthilfe ausgezahlt

Rund 241 500 Selbstständige und kleine Firmen in Baden-Württemberg haben Geld aus der Corona-Soforthilfe erhalten. Insgesamt seien mehr als 2,2 Milliarden Euro ausgezahlt worden, teilte das Wirtschaftsministerium am Montag als vorläufige Bilanz mit. Anträge konnten bis Ende Mai gestellt werden.

Den größten Teil machten sogenannte Soloselbstständige und Betriebe mit bis zu fünf Beschäftigten aus. Hier gab es den Angaben zufolge knapp 210 000 Auszahlungen. Außerdem bekamen knapp 18 000 Firmen mit sechs bis zehn Beschäftigten und knapp 14 000 Betriebe mit maximal 50 Beschäftigten Unterstützung. Rund 31 000 Anträge wurden abgelehnt. Das Land zahlt aus eigener Tasche rund 408 Millionen Euro, der Rest kommt vom Bund.

13 Uhr: Studie bestätigt Schutzwirkung von Masken vor Corona

Eine Studie hat die Schutzwirkung von Masken gegen das Coronavirus bestätigt. Die allgemeine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, zum Beispiel beim Einkaufen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln, trage offenbar deutlich zur Eindämmung der Corona-Pandemie bei, teilte die Johannes Gutenberg-Universität Mainz am Montag mit. Wissenschaftler von vier Universitäten verglichen dafür die Entwicklung der Infektionszahlen im thüringischen Jena mit denen vergleichbarer Städte, wo die Maskenpflicht erst später eingeführt wurde.

Jena hatte als erste Großstadt bereits am 6. April das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zur Pflicht gemacht und damit wesentlich früher als in allen anderen Landkreisen und kreisfreien Städten Deutschlands. Daraufhin stieg die Zahl der registrierten Infektionen in Jena nur noch schwach.

Nach den Berechnungen der Forscher "tut sich eine signifikante Kluft zwischen den Fallzahlen in Jena und der Vergleichsgruppe ohne Maskenpflicht auf". 20 Tage nach der Einführung der Maskenpflicht in Jena sei die Gesamtzahl der dort registrierten Covid-19-Fälle lediglich von 142 auf 158 gestiegen, im Vergleichsmodell hingegen von 143 auf 205.

12.04 Uhr: Gericht hebt Zutrittsbegrenzung für Einzelhandel im Südwesten auf

Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg hat die coronabedingte Zutrittsbegrenzung im Einzelhandel für unwirksam erklärt. Die Richtgröße von 20 Quadratmetern Verkaufsfläche je Person im Laden ist damit vorläufig außer Vollzug gesetzt, wie der VGH am Montag in Mannheim mitteilte. Er gab einem Eilantrag der Tchibo GmbH gegen die entsprechende Bestimmung in der Corona-Verordnung statt.

Die Landesregierung hatte argumentiert, dass die Richtgröße keine fest verbindliche Vorgabe zur Beschränkung der Kundenzahl sei, sondern lediglich ein Orientierungswert. Die Richter sahen darin einen Verstoß gegen das Gebot der Bestimmtheit von Normen: Rechtsvorschriften müssten so gefasst sein, dass die Betroffenen die Rechtslage konkret erkennen und ihr Verhalten danach ausrichten können.

Der Kaffeeröster Tchibo hatte geltend gemacht, die Einhaltung der Richtgröße führe zu erheblichen Umsatzeinbußen. Auch CDU und FDP im Landtag, das Wirtschaftsministerium und der Handelsverband hatten sich vergangene Woche dafür stark gemacht, die Einschränkungen im Einzelhandel zu lockern. „Der aktuelle Pandemieverlauf würde es beispielsweise ohne weiteres zulassen, die Zutrittsbegrenzung von 20 Quadratmeter Verkaufsfläche je Person auf zehn Quadratmeter zu senken“, erklärte am Freitag der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Claus Paal. Baden-Württemberg sei eines der wenigen Länder, die diese Lockerung noch nicht vollzogen haben.

10.20 Uhr: Hotelübernachtungen in der Schweiz mehr als 90 Prozent eingebrochen

Um mehr als 90 Prozent sind die Hotelübernachtungen in der Schweiz im April eingebrochen. Das Bundesamt für Statistik meldete minus 92,4 Prozent gegenüber dem April vergangenen Jahres. Für die gesamte Wintersaison seit November 2019 bedeutete das ein Minus von fast 24 Prozent oder vier Millionen Übernachtungen. Trotz langsam startender Sommersaison erwartet der Tourismusverband für das Gesamtjahr 2020 bis zu 35 Prozent weniger Übernachtungen.

Deutsche sind nach den Einheimischen die wichtigste Gästegruppe, im vergangenen Jahr etwa mit knapp zehn Prozent der rund 40 Millionen Übernachtungen. 45 Prozent der Übernachtungen entfielen auf Schweizer, 3,5 Prozent auf Gäste aus China.

8.30 Uhr: Berlin will mit Corona-Tests mehr Theater möglich machen

Berlins Kultursenator Klaus Lederer möchte Theatern und Spielstätten mit Corona-Tests mehr Möglichkeiten in der Krise verschaffen. „Wenn wir unsere Einrichtungen wieder öffnen, dann möchte ich, dass zumindest so viel künstlerische Freiheit existiert, dass man keine Maskenspiel-Pläne machen muss. Jedenfalls dann nicht, wenn die Stücke keine Masken vorsehen“, sagte der Linke-Politiker. Als Beispiel verwies er auf entsprechende Konzepte etwa im Fußball.

Lederer will damit ermöglichen, dass auf den Bühnen auch Stücke gespielt werden können, deren Aktionen weniger Abstand erfordern als die coronabedingten Hygieneregeln vorschreiben. „Wir arbeiten mit unseren Einrichtungen an einer tauglichen Teststrategie, damit auf den Bühnen wieder Dinge mit Nähe passieren können“, sagte Lederer. Die öffentlich subventionierten Theater in Berlin haben die Spielzeit in ihren Häusern offiziell beendet und bereiten sich nun auf eine Spielzeit 2020/21 unter den Vorzeichen des Coronavirus vor.

Montag, 8.6., 7.15 Uhr: Neuseeland erklärt sich für Coronavirus-frei

Neuseeland hat sich für Coronavirus-frei erklärt. Es gebe keine aktiven Infektionsfälle im Land mehr, teilte der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Ashley Bloomfield, mit. Der - zumindest vorerst - letzte Coronavirus-Patient in Neuseeland zeigte nach Angaben des Ministeriums 48 Stunden lang keine Symptome mehr und gilt deshalb als genesen. Neuseeland hatte zur Eindämmung des Virus strikte Ausgangsbeschränkungen verhängt, die sieben Wochen lang dauerten und im Mai endeten. Innerhalb des Landes sind nur noch wenige Corona-Restriktionen - etwa für die Größe von Menschenansammlungen - in Kraft, deren Aufhebung Regierungschefin Jacinda Ardern noch am Montag verkünden könnte. Die Einreisebeschränkungen werden aber voraussichtlich bestehen bleiben. Insgesamt wurden in Neuseeland 1154 Coronavirus-Infektionsfälle und 22 Todesfälle gezählt.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 7. Juni 2020:

19.00 Uhr: 24 neue Corona-Infizierte im Südwesten - keine weiteren Todesfälle

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg innerhalb eines Tages um 24 Personen gestiegen. Mindestens 34 930 Corona-Fälle wurden seit Beginn der Pandemie gezählt, wie das Sozialministerium am Sonntag in Stuttgart mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus blieb bei 1791. Etwa 32 462 Menschen seien von ihrer Infektion wieder genesen. Geschätzt seien noch 677 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert, was ein weiterer Rückgang im Vergleich zum Vortag ist.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,79 angegeben. Sie gibt die Anzahl der Personen an, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.

18.00 Uhr: Art Basel 2020 wegen Corona-Pandemie endgültig abgesagt

Die wegen der Corona-Pandemie bereits vom Juni auf September verschobene Kunstmesse Art Basel ist nun für 2020 ganz abgesagt worden. Die Veranstalter teilten am Samstag mit, ausschlaggebend dafür seien unter anderem die Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für alle Beteiligten, die finanziellen Risiken für Aussteller und Partner sowie die anhaltenden Behinderungen des internationalen Reiseverkehrs. Eine Rolle habe auch gespielt, dass in der Schweiz noch keine Regeln für Großveranstaltungen getroffen worden seien. Ende März hatte der Veranstalter MCH Group die Messe zunächst von Juni auf September verschoben.

17.15 Uhr: Möglicherweise bald Maskenpflicht an Flughäfen

An den deutschen Flughäfen könnte es nach „Spiegel“-Informationen bald einheitlich zu einer Maskenpflicht kommen. Bisher wird es offenbar noch etwas unterschiedlich gehandhabt. In den Terminal- und Abfertigungsgebäuden der größeren Flughäfen wie Stuttgart, München, Düsseldorf oder Berlin gibt es bereits eine Maskenpflicht.

Beim Flughafen Frankfurt heißt es auf der Homepage, die seit dem 27. April hessenweit geltende Maskenpflicht in Fahrzeugen des öffentlichen Personennahverkehrs und den Publikumsbereichen von Geschäften, Bank- und Postfilialen „gilt auch für den Bus-Shuttle und die SkyLine, sowie Shops am Flughafen“. Mit den Lockerungen im Reiseverkehr zumindest in Europa stellt sich also ohnehin die Frage, ob diese Maskenpflicht nicht für alle Flughäfen gelten sollte, so wie in anderen öffentlichen Verkehrsmitteln auch.

Der „Spiegel“ schreibt, dass Behörden und Flughafenbetreiber derzeit ein Paket mit Maßnahmen erarbeiteten, um den Flugverkehr möglichst rasch wieder hochfahren zu können.

17.00 Uhr: Scharfe Kritik wegen neuer Quarantänepflicht in Großbritannien

Die ab diesen Montag geltende Quarantänepflicht für Einreisende nach Großbritannien ist Kritikern zufolge „voller „Luftlöcher“. Die 14-tägige Selbstisolation sei „übereilt und nicht durchführbar“, teilte die Kampagne Quash Quarantine am Sonntag mit. Ihr gehören nach eigenen Angaben 500 Reiseunternehmen an.

„In dieser nicht praktikablen, schlecht durchdachten und wirtschaftlich schädlichen Regierungspolitik gibt es mehr Löcher als in einem Sieb“, zitierte der „Telegraph“ den stellvertretenden Leiter der Kampagne, Paul Charles. Auch Airlines hatten sich bereits über die Regelung beschwert. Sie fürchten dadurch weitere Einbußen.

Mit der Maßnahme soll eine zweite Infektionswelle verhindert werden. Großbritannien hat die meisten Corona-Toten in Europa. Der Regierung wird vorgeworfen, zu spät auf die Pandemie reagiert zu haben.

14.55 Uhr: App-Anmeldung für Strandbesuch an der Ostsee geplant

 Handtuch über der Liege war gestern. Eine neue App soll künftig an der Ostsee regeln, wer wann an den Strand darf. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther will in der Urlaubszeit während der Corona-Krise auf die Buchung von Küstenabschnitten per Smartphone setzen. „Man kann über die App anmelden, dass man in einem bestimmten Zeitraum an einen Strandabschnitt will“, sagte der CDU-Politiker dem „Tagesspiegel am Sonntag“ zu den Plänen für das Buchungssystem. „Wenn dort noch Platz ist, bucht man sich ein und hat dann eine Zugangsberechtigung.“ Die Gemeinde Scharbeutz an der Lübecker Bucht hat das System nach seinen Angaben entwickelt, jetzt könnte es auch von anderen Orten genutzt werden.

14.10: Kabinettsvorlage: 20 Prozent der Schüler sollen Tablets leihen können

Die angekündigte Anschaffung von 300 000 Laptops und Tablets für Schüler in Baden-Württemberg nimmt konkrete Gestalt an. Am Dienstag soll sich das grün-schwarze Kabinett mit einer Vorlage aus dem Kultusministerium befassen, die das Ziel hat, für insgesamt 130 Millionen Euro Geräte kaufen zu können. Die Summe teilen sich Bund und Land. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sagte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart: „Das bedeutet, dass für etwa 20 Prozent aller Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg Leihgeräte zur Verfügung stehen werden.“

In der Kabinettsvorlage heißt es: Zwar ist in den Schulen der Unterricht wieder schrittweise gestartet, an einen normalen Regelbetrieb mit Präsenzunterricht mit allen Schülerinnen und Schülern ist wegen der Abstands- und Hygieneregeln infolge der Corona-Pandemie aber derzeit noch nicht zu denken.“ Daher sollen die Bedingungen für den Fernunterricht verbessert werden. Es dürfe nicht sein, dass ein Kind sein Schulziel nicht oder nur schwer erreiche, weil es nicht die nötige technische Ausstattung habe. Geplant sei, dass die Schulträger, also die Kommunen, „zügig“ in die Geräte investieren könnten, um sie dann an Schüler verleihen zu können.

Davon sollen sowohl die Schüler an öffentlichen wie auch an privaten Schulen profitieren. Das Geld soll den Schulträgern einmalig zur Verfügung gestellt werden. Für Folgekosten wie Reparaturen und Wartungen kommt das Land aber ausdrücklich nicht auf.

Bildungsexperten und Lehrerverbände hatten seit der Schulschließungen wegen des Coronavirus Mitte März davor gewarnt, dass bestimmte Schüler abgehängt werden könnten, wenn zu Hause keine Geräte wie Laptops oder Tablets vorhanden seien oder wenn Eltern sie nicht genügend in der außergewöhnlichen Lernsituation unterstützten.

13.00: Lufthansa-Chef Spohr kündigt „Rückflug-Garantie“ in Corona-Krise an

Mit einer „Rückflug-Garantie“ will die Lufthansa Sorgen vor Reisen in der Corona-Krise entgegentreten. Man führe eine „Home-Coming-Garantie“ ein, sagte Konzernchef Carsten Spohr der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Wer zurück will nach Deutschland, den bringen wir zurück. Sei es, weil er wegen erhöhter Temperatur am Zielort nicht einreisen darf, er dort in Quarantäne müsste oder weil im Gastland das Virus ausbricht – für alle diese Fälle wird es eine abgesicherte Rückflug-Garantie geben.“ Weitere Details nannte er nicht. Spohr äußerte sich zuversichtlich, dass die Nachfrage nach Privatreisen sehr schnell zurückkommen werde.

Spohr entschuldigte sich bei den Kunden, die ihr Geld für stornierte Tickets noch nicht zurück bekommen haben. „Wir zahlen jedem Kunden seinen Ticketpreis zurück, ich kann die Kunden nur um Entschuldigung bitten“, sagte er der Zeitung. Die Ressourcen seien deutlich erhöht worden, um die Abwicklung zu beschleunigen. So gebe es mehr Personal in den Call-Centern. „In den nächsten sechs bis acht Wochen wollen wir den Rückzahlungsstau abgearbeitet haben. Nochmal: Ich entschuldige mich in aller Form für den Ärger.“

Spohr forderte in dem Interview, über „staatliche Anreize für neue Flugzeuge“ nachzudenken - er sprach von einer „Innovationsprämie“. „Ein neues Flugzeug braucht bis zu 25 Prozent weniger Treibstoff und erzeugt 50 Prozent weniger Lärm als das jeweilige Vorgängermodell. Der Sprung ist enorm.“ Wenn mehr neue Flugzeuge angeschafft würden, helfe das „der Umwelt, den Flugzeugherstellern und den Airlines“. Lufthansa verhandelt mit den Flugzeugherstellern Boeing und Airbus darüber, bereits bestellte Flugzeuge später abzunehmen als vereinbart.

11.20: Mehr Angriffsfläche für Cyberkriminelle in der Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie verschafft Cyberkriminellen und Geheimdiensten mehr Möglichkeiten für Angriffe. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Konrad-Adenauer-Stiftung. „Hinzu kommt, dass sich die weniger gut geschützte IT-Oberfläche, seitdem Millionen von Menschen kurzfristig von zu Hause aus arbeiten, vergrößert hat“, heißt es in dem Papier der CDU-nahen Stiftung, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Anders als bei großen Unternehmen, Behörden und Organisationen fehle dort in der Regel professioneller Schutz für das IT-System.

Die Pandemie biete zudem die Gelegenheit, Verunsicherung, Neugierde und Informationsbedürfnis von Menschen gezielt für kriminelle oder heimtückische Aktivitäten zu nutzen, so der Autor. „Mit der persönlichen Gesundheit lässt sich das Informationsbedürfnis besonders wecken - vor allem, wenn es beispielsweise um Schutzmaßnahmen, angebliche Behandlungsmethoden, eine Impfung oder vermeintliche Informationen von staatlichen Stellen geht.“

Krankenhäuser oder andere Einrichtungen im Gesundheitssektor würden zudem zum Ziel von Erpresser-Software. Private Unternehmen und öffentliche Stellen wie die Weltgesundheitsorganisation WHO rückten in den Fokus mutmaßlicher staatlicher Spionage. Hinzu kämen Besprechungen über teils unsichere Konferenzprogramme.

9.50 Uhr: Brasilien veröffentlicht keine Zahlen mehr zu Corona-Infektionen

Brasilien veröffentlicht keine Gesamtzahl der Corona-Fälle mehr. Die Regierung hat ihre Statistik zur Erfassung der Corona-Infizierten und der Toten in Zusammenhang mit Covid-19 geändert, wie die die Tageszeitung „Folha de São Paulo“ am Samstag (Ortszeit) berichtet. Es wird nur noch die Zahl der Toten in den vergangenen 24 Stunden publiziert. Das Gesundheitsministerium entfernte auch die Datensammlung, die die Entwicklung der vergangenen Monate aufzeigte, aus dem Netz.

Die Änderungen widersprechen dem international üblichen Vorgehen und den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Brasilien ist nach den USA das weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Mehr als 36.000 Menschen sind offiziellen Angaben bereits an den Folgen einer Virus-Infektion verstorben. Die Infektionen steigen immer noch rasant an.

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro bestätigte die Änderung der Methode. Außerdem werden die Daten jetzt um 22 Uhr am Abend veröffentlich, nach der Hauptnachrichtensendung „Journal Nacional“ des TV-Senders Globo, wie Bolsonaro betonte.

Der Richter am Obersten Gericht, Gilmar Mendes, sprach von einer Manipulation der Daten, wie sie nur von totalitären Regimen vorgenommen werde. Damit solle die Verantwortlichkeit für einen eventuellen Genozid während der Pandemie wegmanövriert werden, schrieb Mendes in den sozialen Medien.

Parlamentspräsident Rodrigo Maia verlangte unverzüglich eine Rückkehr zu der international üblichen statistischen Erfassung. Das sei vor allem für die öffentliche Gesundheit wichtig, damit Orte mit Infektionen identifiziert werden können. „Es ist offensichtlich, dass volle Transparenz fundamental ist“, sagte Maia. Ähnlich äußerten sich zahlreiche Epidemiologen.

Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität sind in Brasilien rund 672.000 Menschen mit dem Virus infiziert. Allerdings liegt die tatsächliche Zahl der Infizierten weitaus höher, da Brasilien weltweit zu den Ländern mit den geringsten Testkapazitäten gehört. Nach Berechnungen der Zeitung „Folha de São Paulo“ stirbt in Brasilien pro Minute ein Mensch an den Folgen des Coronavirus.

8.20 Uhr: Corona-Infektionen: Streeck plädiert für „mehr Mut“ im Sommer

Bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie sieht der Virologe Hendrik Streeck eine Chance während der Sommermonate. Es könne möglicherweise eine Teilimmunität in der Bevölkerung aufgebaut werden, die dann den weiteren Verlauf der Pandemie abschwäche, sagte der Bonner Professor der Deutschen Presse-Agentur. „Wir sollten uns über den Sommer ein bisschen mehr Mut erlauben“, so Streeck.

Derzeit zeigten Studien, dass bis zu 81 Prozent der Infektionen asymptomatisch verliefen. Das heißt, die Infizierten haben keine oder kaum Symptome. „Die Zahl der Covid-19-Erkrankten auf den Intensivstationen ist derzeit rückläufig“, sagte Streeck. „Es besteht eine Chance, dass wir über den Sommer die Anzahl der Personen mit Teilimmunität erhöhen können.“ Die Hoffnung auf einen Impfstoff könne sich als trügerisch erweisen. Also solle man sich darauf einstellen, mit dem Virus zu leben.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 6. Juni:

20.10 Uhr: Auch Opec+ einig über Verlängerung der Förderkürzung um einen Monat

Die Opec und ihre Kooperationspartner (Opec+) werden zur Stabilisierung des Ölmarkts die derzeitige Kürzung ihrer Ölproduktion um einen weiteren Monat verlängern. Das teilte das Ölkartell am Samstag nach Verhandlungen in Wien mit. Die teilnehmenden Länder hätten dafür gestimmt, dass auch im Juli die Ölproduktion um rund zehn Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag gedrosselt werde, hieß es.

Das Kartell teilte weiter mit, dass die bislang bestehende Vereinbarung zu einer „vorläufigen Erholung der Weltwirtschaft und des Ölmarktes“ beigetragen habe. Alle großen Produzenten müssten sich nun weiterhin zur Stabilisierung des Marktes verpflichten.

Die großen Ölförderländer wollen mit dem Schritt den Preisverfall in der Corona-Krise stoppen. Die Organisation Erdöl produzierender Staaten (Opec) und die anderen Länder hatten sich im April darauf verständigt, die Öl-Förderung um 9,7 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag für die Monate Mai und Juni zu kürzen. Die Drosselung um einen weiteren Monat war bereits erwartet worden.

Russlands Energieminister Alexander Nowak betonte nach Ende der Verhandlungen, dass die Vorgaben zu 100 Prozent im Juli erfüllt werden müssten. „Wir sehen einen positiven Effekt der gemeinsamen Handlungen. Der Markt ist aber immer noch in einem fragilen Zustand und braucht Unterstützung“, sagte er der Agentur Tass zufolge. Die Vereinbarungen sollten sich nun weiter positiv auf die Stabilisierung des Energiemarktes auswirken, sagte auch Kremlsprecher Dmitri Peskow.

18.30 Uhr: Mindestens 34 906 Corona-Fälle im Südwesten - 1791 Tote

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 34 892 gestiegen. Das sind 14 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Samstag in Stuttgart mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um einen auf 1791. Etwa 32 396 Menschen seien von ihrer Infektion wieder genesen. Geschätzt seien noch 719 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,65 angegeben. Sie gibt die Anzahl der Personen an, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.

18.10 Uhr: Opec beginnt Gespräche über Verlängerung der Förderkürzung

Das Ölkartell Opec hat am Samstag Gespräche über eine mögliche Verlängerung ihrer aktuellen Förderkürzungen aufgenommen. So wollen die großen Ölförderländer den Preisverfall in der Corona-Krise stoppen. Nach der internen Abstimmung will das Ölkartell mit seinen Kooperationspartnern, der sogenannten Opec+, sprechen.

In den Video-Gesprächen zwischen dem Kartell und der von Russland geführten Gruppe geht es vor allem darum, ob ein vor zwei Monaten vereinbartes Abkommen zur Drosselung der Ölproduktion verlängert werden soll. Marktbeobachter erwarten eine Einigung. Allerdings will die Opec die Preise auch nicht zu sehr hochtreiben. Das könnte die US-Konkurrenz wieder stärker ins Spiel bringen, die bei Preisen jenseits der 40 Dollar für ein Barrel wieder kostendeckend produzieren könnte.

16.30 Uhr: Bürgermeister im Kreis Waldshut sind sich einig: Freibäder sollen weiterhin geschlossen bleiben

Die jüngste Corona-Verordnung mit den Sicherheitsbestimmung für den Betrieb von Freibädern bereitet den Bürgermeistern im Kreis Waldshut Sorgen. Sie wollen nun ihren Gemeinderäten empfehlen, die Schwimmbäder geschlossen zu lassen. Warum sie dies empfehlen? Hier die Antworten.

15.30 Uhr: Keine Fußball-Saison 2020/21 in Bayern

Der BFV macht einen klaren Schnitt in der Corona-Krise. Die Fußball-Saison 2020/21 wird gestrichen. Bis zum 30. Juni 2021 soll dafür die aktuell ausgesetzte Spielzeit zu Ende gespielt werden. Zu dieser weitreichenden Entscheidung ist eine vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) eingesetzte Arbeitsgruppe zum Spielbetrieb in der Coronavirus-Pandemie gekommen. Das Votum des Gremiums sei einstimmig ausgefallen, wie der BFV am Samstag mitteilte.

Die kommende Spielzeit bei Männern und Frauen könne aus zeitlichen Gründen und wegen fehlender Spieltermine nicht stattfinden, hieß es zur Begründung. Die Arbeitsgruppe habe zudem vorgeschlagen, die aktuell ausgesetzte Saison 2019/20 bis zum 30. Juni 2021 zu verlängern. Der BFV-Vorstand hat diesen Vorschlag bereits bestätigt. Wie im Jugendbereich verfahren wird, soll in Kürze mitgeteilt werden.

Der Spielbetrieb in der aktuell unterbrochenen Saison kann frühestens im September wieder aufgenommen werden. Diese soll unter anderem aus sportlichen Erwägungen (Stichwort Auf- und Abstieg) unbedingt zu Ende gespielt werden. Für den Großteil der Ligen stünden noch zehn bis 17 reguläre Spieltermine auf dem Programm. Hinzu kämen Platzierungs- und Entscheidungsspiele. Außerdem hätten etliche Vereine noch Pokalspiele zu bestreiten.

Witterungsbedingt muss eine Saison in Bayern im Winter lange unterbrochen werden. Aktuell steht laut BFV außerdem nicht fest, ob der Spielbetrieb im Amateurbereich überhaupt ab September wieder zugelassen werde. Spiele unter der Woche oder am Abend seien für viele Vereine und Amateurspieler nur im Einzelfall zu absolvieren.
Die Arbeitsgruppe habe sich unter mehrheitlicher Beteiligung von Vereinsvertretern darum dazu entschlossen, das Saisonfinale in jedem Falle im Frühling 2021 durchzuführen. So soll gewährleistet werden, den Vereinen und deren Zuschauern gesicherte Termine für die attraktivsten Spiele des Jahres bieten zu können.

Nachgedacht wird bereits über ein mögliches Zusatzangebot zum regulären Ligenspielbetrieb. Das könnte etwa ein modifizierter Pokalwettbewerb mit Gruppenspielen oder auch eine Art Playoff-Runde sein. Damit soll sich die Arbeitsgruppe nun beschäftigen.

13.30 Uhr: 20 Prozent der Schüler im Südwesten sollen Tablets leihen können

Die angekündigte Anschaffung von 300 000 Laptops und Tablets für Schüler in Baden-Württemberg nimmt konkrete Gestalt an. Am Dienstag soll sich das grün-schwarze Kabinett mit einer Vorlage aus dem Kultusministerium befassen, die das Ziel hat, für insgesamt 130 Millionen Euro Geräte kaufen zu können. Die Summe teilen sich Bund und Land. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sagte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart: „Das bedeutet, dass für etwa 20 Prozent aller Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg Leihgeräte zur Verfügung stehen werden.“

In der Kabinettsvorlage heißt es: Zwar ist in den Schulen der Unterricht wieder schrittweise gestartet, an einen normalen Regelbetrieb mit Präsenzunterricht mit allen Schülerinnen und Schülern ist wegen der Abstands- und Hygieneregeln infolge der Corona-Pandemie aber derzeit noch nicht zu denken.“ Daher sollen die Bedingungen für den Fernunterricht verbessert werden. Es dürfe nicht sein, dass ein Kind sein Schulziel nicht oder nur schwer erreiche, weil es nicht die nötige technische Ausstattung habe. Geplant sei, dass die Schulträger, also die Kommunen, „zügig“ in die Geräte investieren könnten, um sie dann an Schüler verleihen zu können.

Davon sollen sowohl die Schüler an öffentlichen wie auch an privaten Schulen profitieren. Das Geld soll den Schulträgern einmalig zur Verfügung gestellt werden. Für Folgekosten wie Reparaturen und Wartungen kommt das Land aber ausdrücklich nicht auf.

10.00 Uhr: RKI vermeldet 183.678 Corona-Fälle in Deutschland, 8646 Tote

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Samstag mit 183.678 angegeben - ein Plus von 407 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 185.416 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 8646 Todesfälle und damit 33 mehr als am Vortag, die JHU 8658 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug laut RKI etwa 168.900.

09.35 Uhr: WHO befürwortet nun Tragen von Gesichtsmasken in Corona-Krise

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihren Standpunkt zum Tragen von Gesichtsmasken in der Corona-Krise geändert. Zur Eindämmung von Infektionen empfehle man nun ihre Nutzung in überfüllten öffentlichen Einrichtungen, teilte die WHO am Freitag in Genf mit. Zugleich warnte die UN-Organisation jedoch, Masken könnten das Erkrankungsrisiko sogar erhöhen, wenn Menschen diese mit schmutzigen Händen berührten und so kontaminierten. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte: „Masken können auch ein falsches Gefühl der Sicherheit vermitteln.“

Bislang war die Haltung der WHO, dass Mundschutz nur für Kranke und Menschen, die Kranke pflegten, sinnvoll sei. Der Massengebrauch wurde nicht empfohlen.

Tedros sagte, Masken könnten Händehygiene, Abstandhalten und das Aufspüren von Patienten mitsamt ihrer sozialen Kontakte nicht ersetzen. Masken alleine könnten nicht vor Covid-19 schützen. Regierungen sollten dort zum Maskentragen ermutigen, wo die Virusübertragung weit verbreitet sei und wo es schwierig sei, Abstand zu anderen Menschen zu halten, wie in öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften oder in engen oder überfüllten Gegenden. Die WHO stellte auch fest, dass das Nähen von Masken die Menschen in die Lage versetze, etwas gegen das Virus zu tun und gleichzeitig eine mögliche Einkommensquelle darstelle.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 5. Juni:

21.50 Uhr: Nicht alle Firmen leiden gleichermaßen unter dem Virus

Die Corona-Krise bringt viele Unternehmen in Bedrängnis. Doch während Kurzarbeit, Einbußen bei den Einnahmen und mögliche Entlassungen bei den meisten Unternehmen Realität ist, gibt es auch Firmen, deren Geschäfte genauso weiterlaufen, wie bisher - oder sogar besser. Wie es den Unternehmen geht hängt vor allem von der Branche ab, in der sie tätig sind. Das sagen die Unternehmenschefs in unserer Region zur aktuellen Situation.

19.47 Uhr: 43 Corona-Fälle bei Paketzusteller DPD in Duisburg bestätigt

Der Paketzusteller DPD hat nach vorsorglichen Reihentests in einem Sortierzentrum bei 43 Mitarbeitern Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Insgesamt waren rund 400 Mitarbeiter des Standorts Duisburg getestet worden, wie ein Sprecher erklärte. Alle Infizierten stehen demnach unter häuslicher Quarantäne. Insgesamt arbeiten rund 1000 Menschen für den Standort in der Ruhrgebietsstadt. Mithilfe weiterer Tests solle die Entwicklung im Betrieb in Duisburg beobachtet werden. Laut Mitteilung läuft die Arbeit im Zentrum planmäßig weiter.

18.49 Uhr: Mindestens 34.892 Corona-Fälle im Südwesten, 1790 Tote

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 34.892 gestiegen. Das sind 49 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium in Stuttgart mitteilt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 12 auf 1790. Etwa 32.326 Menschen seien von ihrer Infektion wieder genesen. Geschätzt seien noch 776 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,64 angegeben. Sie gibt die Anzahl der Personen an, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.

17.51 Uhr: In Radolfzell und auf der Höri darf wieder im See gebadet werden

Für viele ist das eine lang ersehnte Nachricht: In Radolfzell und auf der Höri darf man wieder im See baden gehen. Ab Samstag, 6. Juni, ist das Baden wieder offiziell erlaubt. Dies teilten die Radolfzeller Stadtverwaltung und die Mooser Gemeindeverwaltung mit.

„Die Radolfzellerinnen und Radolfzeller müssen sich zwar leider auch beim Baden auf Einschränkungen durch die Landesverordnung einstellen. Aber wir freuen uns, dass die Bäder als wesentlicher Teil der Freizeitgestaltung in unserer Region wieder zur Verfügung stehen“, sagt der Oberbürgermeister von Radolfzell Martin Staab. Begrenzte Besucherzahl, Hygienekonzept und die Aufnahme der Besucherdaten, das sind dabei die Vorgaben.

Sobald es wieder sonnig wird, kann man in den Strandbädern in Radolfzell und auf der Höri baden gehen.
Sobald es wieder sonnig wird, kann man in den Strandbädern in Radolfzell und auf der Höri baden gehen. | Bild: Jarausch, Gerald

16.56 Uhr: Schausteller hoffen auf Nachbesserungen bei Landeshilfen

Die Schausteller und Marktkaufleute im Südwesten begrüßen die Überbrückungshilfen von Bund und Land, halten aber Nachbesserungen für nötig. „Wir sind froh, dass wir jetzt auf dem Schirm sind, denn die Lage ist sehr ernst“, sagte der Präsident des Landesverbands der Schausteller und Marktkaufleute, Werner Burgmeier, am Freitag nach Gesprächen mit dem Wirtschaftsministerium.

Nach der Absage von Frühlings- und Sommerfesten sei fast 90 Prozent des Geschäfts weggebrochen. Die Schausteller hoffen deshalb auf den Herbst und appellieren an Kommunen, nicht vorzeitig Feste und Märkte wie die Karlsruher Mess oder verschiedene Kirchweihen im Stuttgarter Raum abzusagen.

15.41 Uhr: Lebensmittelhändler wollen Steuervorteile an Kunden weitergeben

Beim Einkauf von Lebensmitteln sollen Kunden niedrigere Kosten durch die geplante Senkung der Mehrwertsteuer haben. Lebensmittelketten und Discounter kündigten an, die steuerlichen Vorteile an die Verbraucher weiterzugeben. „In der aktuellen Situation kommt es mehr denn je darauf an, die Verbraucher zu entlasten und das Konsumklima in Deutschland zu stärken“, teilte Edeka mit.

Auch die Edeka-Tochter Netto Marken-Discount versprach, die steuerlichen Vorteile „vollumfänglich an seine Kunden“ weiterzugeben. Der nahezu namensgleiche Konkurrent Netto will von Juli an „viele unserer Produkte deutlich im Preis senken und so alle unsere Kundinnen und Kunden an der Mehrwertsteuersenkung ganz direkt teilhaben lassen“.

Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs werden nun günstiger.
Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs werden nun günstiger. | Bild: Jens Büttner (dpa-Zentralbild)

15.19 Uhr: Kinos dürfen wieder Filme zeigen, Start läuft aber schleppend 

Seit dieser Woche dürfen Filmfans nach langer Corona-Pause wieder ins Kino gehen, doch der große Ansturm blieb zumindest in Ravensburg bisher aus. „Wir hatten am Vorabend 60 bis 70 Besucher bei 22 Vorführungen“, sagte Gallion Anastassiades vom Kino CineParC. „Normalerweise sind es unter der Woche zwischen 300 und 400 Zuschauer.“

Viele Menschen hätten noch ein wenig Angst, ins Kino zu gehen, bei anderen sei durch die Corona-Krise auch das Geld knapp. „Dazu kommt, dass es kaum neue Filme gibt“, sagte Anastassiades. Wegen der Schließungen mussten Filmstarts verschoben werden, zudem warten viele Verleiher noch ab, da es in den Bundesländern unterschiedliche Regelungen zum Start der Kinos gibt.

Er hoffe nun, dass die Zahlen in der nächsten Zeit wieder anziehen, sagte der Kinobetreiber. „Über das Wochenende sollte es langsam anlaufen.“

15.11 Uhr: Merkel und Scholz schließen längere Mehrwertsteuersenkung aus

Die Bundesregierung schließt eine Verlängerung der geplanten Absenkung der Mehrwertsteuer über das Jahresende hinaus definitiv aus. „Wir haben uns alle in die Hand versprochen, dass wir das nicht tun werden“, sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). Die Einnahmeausfälle bei einer längeren Laufzeit „könnten wir uns gar nicht leisten“, sagte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel.

14.05 Uhr: Diese Lockerungen sind in Konstanz spürbar

Kino? Grillen? Schwimmen? Hier erklären wir, was ab diesem Wochenende in Konstanz wieder möglich ist – und was bald erlaubt sein wird. Weitere Lockerungen der Corona-Verordnung des Landes erlauben auch hier ab dem Wochenende mehr Freizeitaktivitäten. In Konstanz kann aber nicht alles sofort umgesetzt werden. Was wieder erlaubt ist und wer sich noch gedulden muss, fassen wir hier zusammen.

13.11 Uhr: Tennis im Doppel wieder erlaubt

Tennisspielen ist jetzt auch im Doppel wieder erlaubt. Das teilte das Kultusministerium am Freitag in Stuttgart mit. Im Zuge der Lockerung von Corona-Maßnahmen ist bereits seit dem 11. Mai das Tennisspielen im Einzel - unter Auflagen - wieder zulässig. Die Entwicklung des Infektionsgeschehens erlaube nun auch Doppelpartien. An diesem Samstag treten auch Änderungen für den Tanzsport in Kraft.

Erlaubt sind nach Angaben des Ministeriums maximal zehn Menschen oder zehn feste Tanzpaare auf einer Fläche, die so groß ist, dass pro Person oder pro Tanzpaar mindestens 25 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Beim Ballett darf an der Stange geübt werden, wenn ein Mindestabstand von 2,5 Metern eingehalten wird. Zudem muss weiter dokumentiert werden, wer am Training teilgenommen hat.

12 Uhr: Frankreich sieht Coronavirus vorerst unter Kontrolle

Frankreich sieht das neuartige Coronavirus derzeit unter Kontrolle: Die Ausbreitung verlaufe „kontrolliert“ ab, erklärte am Freitag der wissenschaftliche Beirat der Regierung. „Das Virus verbreitet sich weiter, besonders in einigen Regionen“, betonte der Vorsitzende des Beirats, Jean-François Delfraissy. „Aber es verbreitet sich mit geringer Geschwindigkeit.“ Während vor der am 17. März verhängten Ausgangssperre täglich rund 80.000 neue Fälle aufgetreten seien, seien es nun nur noch etwa tausend pro Tag, betonte der Immunologe. Anders als Anfang März habe Frankreich inzwischen zudem umfangreiche Testkapazitäten und die Möglichkeit, Infizierte schneller zu isolieren.

11.30 Uhr: Kreuzfahrtunternehmen Aida setzt USA- und Kanada-Reisen für 2020 aus

Das Rostocker Kreuzfahrtunternehmen Aida hat seine für dieses Jahr geplanten Reisen mit Zielen in den USA und Kanada ausgesetzt. „Als Folge der anhaltenden Auswirkungen des Coronavirus sind derzeit die Bedingungen für internationale Reisen mit Ziel USA und Kanada noch nicht gegeben. In Kanada sind Kreuzfahrtanläufe bis Ende Oktober 2020 nicht möglich, in den USA gilt bis auf weiteres ein Einreisestopp für Europäer“, teilte das Unternehmen am Freitag in Rostock mit. Es seien Reisen mit den Schiffen „Aidadiva“ und „Aidaluna“ geplant gewesen.

10.40 Uhr: Zoo Basel öffnet am Samstag wieder für Besucher

Ab Samstag, 6. Juni ist der Zoo Basel wieder für das Publikum offen. Während der Schließung sind unzählige Jungtiere auf die Welt gekommen, die die Besucher nun erstmals beobachten können, schreibt der Zoo in einer Pressemitteilung. In den vergangenen Tagen wurden die Vorkehrungen für die Schutzmaßnahmen getroffen. Vor den Eingängen informieren Plakate über die wichtigsten Verhaltensregeln. Dank diesen sei ein fast normaler Zoobesuch möglich. 4000 Personen dürfen sich gleichzeitig im Zoo aufhalten (in dieser Zahl nicht eingeschlossen sind die eigenen kleineren Kinder). Die kleinen Tierhäuser bleiben geschlossen und die großen sind nur in einer Richtung begehbar. Momentan ist die Einreise aus dem Ausland in die Schweiz allerdings nur mit triftigem Grund möglich. Die vollständige Reisefreiheit für Personen aus Deutschland, Österreich und Frankreich in die Schweiz ist für den 15. Juni geplant.

8.40 Uhr: Wasserwelt Rulantica im Europa-Park öffnet ab 10. Juni

Die Wasserwelt Rulantica öffnet ab dem 10. Juni wieder ihre Pforten für Besucher. Dies gab der Europa-Park am Donnerstag bekannt. Die Anzahl der Besucher werde begrenzt. Einlass ist nur mit einem im Online-Shop des Parks erworbenen Tagesticket möglich. Deutschlands größter Vergnügungspark war aufgrund der Corona-Krise erst am 29. Mai in die Saison gestartet. Täglich dürfen höchstens 10.000 Menschen auf das Gelände, vor Corona waren es im Sommer bis zu 50.000.

7.30 Uhr: Brasilien meldet mehr Corona-Tote als Italien

In Brasilien sind 1473 weitere Patienten im Zusammenhang mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages gestorben. Damit wurde am dritten Tag hintereinander ein Negativ-Rekord bei der Zahl der Corona-Toten registriert. Die Zahl der Corona-Opfer stieg in dem größten Land Lateinamerikas auf 34 021, wie das Gesundheitsministerium in Brasilien am Donnerstagabend (Ortszeit) mitteilte.

Laut der John-Hopkins-Universität in den USA überholte Brasilien Italien und rückte auf den dritten Platz der Länder mit den meisten Corona-Toten. Nachweislich mit dem Virus infiziert haben sich in dem Land bislang 614 941 Menschen. Die tatsächliche Zahl dürfte weit höher liegen, auch weil Brasilien sehr wenig testet, im öffentlichen Gesundheitssystem etwa nur schwere Fälle.

Vor 100 Tagen war in dem Land der erste Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden, ein 62 Jahre alter Mann. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro nannte das Coronavirus eine kleine Grippe und wollte keine Einschränkungen zur Eindämmung treffen. Inzwischen tötet das Virus in Brasilien mindestens einen Menschen pro Minute, rechnete die Zeitung „Folha de S. Paulo“ aus. Ihre Internetseite war am Donnerstagabend schwarz hinterlegt.

7.15 Uhr: Fachjournal „The Lancet“ zieht Studie zu Chloroquin und Co. zurück

Das Fachjournal „The Lancet“ hat eine Studie zum Einsatz von Chloroquin und Hydroxychloroquin gegen das neue Coronavirus zurückgezogen. Drei der vier Autoren verwiesen darauf, dass sie Zweifel an der Richtigkeit der von ihnen genutzten Daten nicht ausräumen können, wie das Journal am Donnerstagabend mitteilte. Die Wirksamkeit der bislang gegen Malaria eingesetzten Mittel gegen die Lungenerkrankung Covid-19 wird derzeit in zahlreichen Studien getestet. Bisherige Untersuchungen brachten keinen gesicherten Hinweis, dass sie bei Erkrankten die Symptome bessert oder die Erkrankungsdauer verkürzen.

Nach Angaben in der nun zurückgezogenen Studie sollten die beiden Wirkstoffe sich wahrscheinlich nicht zur Behandlung von Covid-19 eignen und sogar womöglich die Todesrate erhöhen und zu Herzrhythmusstörungen führen.

7 Uhr: Lufthansa fällt aus dem Dax

Die größte deutsche Fluggesellschaft fällt aus dem Deutschen Aktienindex (Dax): Wie die Deutsche Börse am Donnerstagabend mitteilte, steigt die Lufthansa mit Wirkung zum 22. Juni in den MDax der mittelgroßen Unternehmen ab. In den Dax rückt stattdessen der Berliner Immobilienkonzern Deutsche Wohnen auf. Grundlage für den Abstieg der Lufthansa in den MDax ist die sogenannte Fast-Exit-Regel. Die Lufthansa war seit fast 32 Jahren ununterbrochen im Dax. In der Corona-Krise war die Fluggesellschaft allerdings in schwere wirtschaftliche Turbulenzen geraten. Wegen der weltweiten Reisebeschränkungen aufgrund der Pandemie war kein normaler Flugbetrieb möglich.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 4. Juni:

22:30 Uhr: Tests mit Hydroxychloroquin gegen Covid-19 dürfen weiter gehen

Mehrere ausgesetzte Tests mit dem Malaria-Medikament Hydroxychloroquin bei Covid-19-Erkrankten können wieder aufgenommen werden. Experten hätten sämtliche Daten erneut überprüft und seien zu dem Schluss gekommen, dass nichts gegen eine Fortsetzung der Tests spreche, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Mittwoch in Genf.

Das Mittel war Bestandteil einer von der WHO koordinierten Forschungsreihe mit mehr als 3500 Patienten in 35 Ländern. Dabei wird untersucht, ob verschiedene schon vorhandene Medikamente etwa gegen Malaria, HIV, Ebola und Multiple Sklerose einen Effekt gegen Covid-19 haben. Nach einem Bericht in der Fachzeitschrift „The Lancet“, dass Hydroxychloroquin womöglich die Todesrate erhöhen könnte, waren die Versuche Ende Mai vorübergehend ausgesetzt worden. Das sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, die nach Urteil der Experten nicht mehr nötig sei, sagte Tedros. Soumya Swaminathan, Chefwissenschaftlerin der WHO, betonte aber: „Es gibt bislang keine Beweise, dass irgendein Medikament die Mortalität reduziert.“

22:18 Uhr: Wirtschaftsminister der Länder mahnen längere Überbrückungshilfe an

Die Wirtschaftsminister der Länder haben die Überbrückungshilfe des Bundes für in der Corona-Krise besonders hart betroffene Branchen begrüßt, zugleich aber eine Verlängerung angemahnt. Die Beschränkung des Programmes auf drei Monate bis Ende August sähen die Länder gerade für die Bereiche wie die Reisebranche, Hotels und Gaststätten, Messeveranstalter, Schausteller und Veranstalter kritisch, hieß es in einer Pressemitteilung nach einer Videokonferenz der Minister mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Donnerstagabend.

Es sei davon auszugehen, dass in vielen Unternehmen in diesem Jahr gar keine Umsätze mehr realisiert werden könnten. „Über eine Fortführung muss dann gegebenenfalls im August diskutiert werden.“ Bremen als Vorsitzland der Wirtschaftsministerkonferenz und Nordrhein-Westfalen hatten darauf hingewiesen, dass eine nicht durchgängige Förderung gerade Kleinstunternehmen schnell vor erhebliche Probleme stellen könne. „Es bestand Einigkeit darüber, dass es eine sehr klare Kommunikation darüber geben muss, welche Unternehmen mit Hilfen rechnen können, damit keine falschen Erwartungen geweckt werden“, hieß es weiter.

Die Spitzen von Union und SPD hatten sich auf ein 130 Milliarden Euro umfassendes Konjunkturpaket verständigt, damit Unternehmen, Familien und Kommunen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie besser bewältigen können. Teil davon sind Überbrückungshilfen für den Mittelstand mit einem Volumen von maximal 25 Milliarden Euro. Die Überbrückungshilfe bei Umsatzausfällen soll für die Monate Juni bis August gewährt werden.

21:07 Uhr: Trotz Lockerungen: Zahl der Neuinfektionen weiter niedrig

Seit Wochen genießen viele Menschen wieder immer mehr Freiheiten - in den gesamtdeutschen Corona-Infektionszahlen schlägt sich das bislang nicht negativ wieder. Bremerhaven meldet es jedoch mehr als 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen.

Mehrere Wochen nach Inkrafttreten der ersten Lockerungen von Corona-Schutzmaßnahmen bewegt sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen weiter auf verhältnismäßig geringem Niveau. Zuletzt meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland 394 Corona-Infektionen binnen eines Tages, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag mitteilte. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 182 764 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt (Datenstand 04.06. 0 Uhr).

Bislang starben nach RKI-Angaben in Deutschland 8581 nachweislich mit dem Virus Infizierte, damit stieg die Zahl der gemeldeten Toten innerhalb von 24 Stunden um 30. Etwa 167.800 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden, das sind 600 mehr als noch einen Tag zuvor.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, liegt nach aktuellsten RKI-Angaben erneut unter der kritischen Marke von 1,0, nämlich bei 0,57 (Datenstand 4.6. 0 Uhr). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Am Vortag hatte er bei 0,71 (Datenstand 3.6. 0 Uhr) gelegen.

20:42 Uhr: Merkel: Pflege kommt nicht zu kurz im Konjunkturprogramm

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) weist die Kritik zurück, die Pflege komme zu kurz im neuen Konjunkturprogramm, in dem das Wort Pflege auch gar nicht auftauche. Das Thema sei „sehr präsent gewesen“ am Verhandlungstisch, sagte sie am Donnerstagabend in der ARD.

Die Pflegeversicherung werde nicht mit den Beitragsgeldern auskommen, so Merkel weiter: „Und weil wir eben hier mehr Leistungen getätigt haben - und wir haben versprochen, dass wir mit Steuergeldern, also aller Steuerzahler, dann Zuschüsse geben in die Pflegeversicherung, damit der Beitrag konstant bleibt und die Bürgerinnen und Bürger jetzt nicht zusätzlich belastet werden und die Unternehmen auch nicht - das heißt also, die Pflege wird so weitergeführt.“

Außerdem, so die Kanzlerin weiter, habe man „in kein Sicherungssystemen in den letzten Jahren so viel auch an Verbesserungen hineingesteckt - notwendigen Verbesserungen, dringend notwendigen Verbesserungen“.

20:35 Uhr: Nach Öffnung fast aller Grenzen Österreichs deutlich mehr Verkehr - Auf deutscher Seite der Grenze weiter Kontrollen wegen Corona-Pandemie

Nach der Öffnung der Grenzen Österreichs zu fast all seinen Nachbarländern hat der Verkehr zwischen Deutschland und Österreich deutlich zugenommen. Seit Mitternacht gebe es keine Kontrollen mehr wegen des Coronavirus an den Grenzen zu Deutschland und der Schweiz, teilte die Polizei des österreichischen Bundeslandes Tirol mit. Dies habe zu einer deutlichen Zunahme des Grenzverkehrs geführt. Die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete, auch an der Grenze zwischen Salzburg und der bayerischen Stadt Freilassing habe es am Donnerstag ein reges Verkehrsaufkommen gegeben. Während auf österreichischer Seite nicht kontrolliert worden sei, habe es auf deutscher Seite weiterhin Kontrollen gegeben. Mitunter seien Fahrer zurückgewiesen worden, die nicht die notwendige Bescheinigung für den Grenzübertritts etwa aus beruflichen Gründen dabei hatten. Österreich hatte am Donnerstag zu all seinen Nachbarländern außer Italien die Grenzen geöffnet. Die österreichische Tourismusministerin Elisabeth Köstinger sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: „Für eine Öffnung der Grenze zu Italien ist es noch zu früh, das geben die Gesundheitsdaten noch nicht her.“ Zugleich räumte die Ministerin, dass sich auch die Lage in Italien bereits deutlich verbessert habe und einzelne Regionen wie Südtirol bereits „gute Covid-19-Zahlen vorweisen“ könnten. „Unser Ziel ist klar: Eine Öffnung zu Italien, sobald die Zahlen es zulassen“, versicherte Köstinger. Italien war zwischenzeitlich das Epizentrum der Corona-Pandemie. Italien und Österreich sind beide in hohem Maße vom Tourismus abhängig.

19:50 Uhr: Merkel: Mache in diesem Jahr Urlaub in Deutschland

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will ihren Sommerurlaub wegen der Corona-Krise in diesem Jahr in Deutschland verbringen. Auf die Frage, welches Ziel sie für ihren Sommerurlaub habe, sagte Merkel am Donnerstag in der ZDF-Sendung „Was nun, Frau Merkel“: „Deutschland.“ Konkreter äußerte sich die Kanzlerin nicht. In den vergangenen Jahren gehörten die Insel Ischia im Golf von Neapel oder die Südtiroler Berge zu Merkels beliebten Reisezielen.

Für sie persönlich heiße das Leben mit Corona, „mit sehr vielen Einschränkungen“ zu leben, sagte die Kanzlerin. Sie könne viel weniger Menschen persönlich treffen „und ich erlebe das Erlebnis von Videokonferenzen, wie viele andere glaube ich auch“.

19:11 Uhr: Nur neun neue Corona-Infektionen im Südwesten bestätigt

Die Zahl der bestätigten Corona-Neuinfektionen ist in Baden-Württemberg auf einen Tiefstand gesunken. Das Sozialministerium in Stuttgart meldete am Donnerstag nur neun nachgewiesene neue Fälle im Vergleich zum Vortag. Vor zwei Monaten, am 4. April, lag die Zahl noch bei 1335. Seit Beginn der Pandemie wurden mindestens 34.843 Menschen im Land nachweislich mit dem Coronavirus infiziert.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 6 auf 1778. Etwa 32.209 Menschen seien von ihrer Infektion wieder genesen, hieß es. Geschätzt seien noch 856 Menschen im Land mit dem Virus infiziert. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,70 angegeben. Sie gibt die Anzahl der Personen an, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.

18.51 Uhr: Gruppe behindert Corona-Polizeieinsatz in Freiburg

Nach einer Kontrolle der Corona-Regeln in einer Freiburger Kneipe haben etwa 50 Menschen einen Polizeieinsatz gestört. Die Gruppe blockierte die Abfahrt der Streifenwagen, wie die Polizei mitteilte. Erst als Verstärkung eintraf, verließen die Störer demnach die Straße. Von einem Balkon aus sei eine Glasflasche auf die Beamten geworfen worden. Diese habe einen Streifenwagen knapp verfehlt.

Die Polizei war den Angaben nach in der Nacht zum Mittwoch wegen Ruhestörung zu der Kneipe gerufen worden. Davor standen etwa 15 bis 20 Menschen, die sich lautstark unterhielten. In der Gaststätte waren 40 bis 50 Gäste, die die vorgeschriebenen Abstände nicht einhielten. Die Beamten nahmen die Personalien des Wirtes auf und forderten die Gäste auf, die Kneipe zu verlassen.

17.41 Uhr: Wie soll das Konjunkturpaket wirken und wer soll es bezahlen?

Andreas Jung hat das umfassende Konjunkturprogramm der Regierung mitverhandelt: Der Konstanzer Bundestagsabgeordnete ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Fraktion und erklärt in unserem Interview, wie der Bund den Kommunen und kleinen Betrieben und nicht zuletzt den Bürgern nun helfen will, nach der Krise wieder Oberwasser zu bekommen.

Bild 25: Coronavirus versetzt Deutschland in den Krisenmodus: Das waren die Entwicklungen bis zum 31. August
Bild: Fricker, Ulrich

16.15 Uhr: Schwimmen ohne Gegenverkehr: Bäder können mit Auflagen öffnen

Mit beschränkter Gästezahl, Mindestabstand und anderen Hygienemaßnahmen kann am Samstag die Badesaison im Südwesten beginnen. Das geht aus den Regelungen für Schwimmbäder und Badeseen hervor, die die Landesregierung veröffentlichte. Dass für Wasserratten und Sonnenanbeter die Corona-Zwangspause endet, war bereits bekannt. Nicht aber, an welche Regeln sich die Betreiber halten müssen.

Die Zahl der zugelassenen Badegäste hängt demnach von der Wasserfläche ab: Pro zehn Quadratmeter Fläche darf eine Person ins Schwimmerbecken. Im Nichtschwimmerbecken gelten vier Quadratmeter pro Person. Alternativ können Bäder die einzelnen Schwimmbahnen unterteilen. Pro 50-Meter-Bahn sind laut Landesregierung zehn Schwimmer zugelassen. „Innerhalb der Bahnen ist ein Einbahnsystem einzuführen“, teilte das Sozialministerium mit. Auch die Zahl der Sonnenanbeter auf den Liegewiesen sowie die der Gäste insgesamt im Freibad sind beschränkt.

15.41 Uhr: Internatsschüler der Zinzendorfschulen Königsfeld mit Corona infiziert

Neuigkeiten zu den Corona-Fällen an den Zinzendorfschulen im Schwarzwald: Erste Testergebnisse, die nach der Covid-19-Erkrankung dreier Handwerker der Zinzendorfschulen Königsfeld durchgeführt wurden, ergaben, dass ein Schüler des Internats ebenfalls Träger des Corona-Virus ist. Das gaben die Zinzendorfschulen jetzt bekannt.

Der positiv getestete Schüler besucht nach Angaben der Zinzendorfschulen keine der Klassen, die im Präsenzunterricht waren. Das Gesundheitsamt Villingen habe angeordnet, dass alle Lehrerinnen und Lehrer, die in der KW 22 in der Schule eingesetzt waren, umgehend getestet werden, ebenso alle weiteren Mitarbeitenden der Zinzendorfschulen, die bislang noch nicht getestet wurden.

Die Zinzendorfschulen in Königsfeld.
Die Zinzendorfschulen in Königsfeld. | Bild: Hans-Jürgen Götz

15.03 Uhr: Kretschmann findet umfassendes Konjunkturpaket des Bundes mutig

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält das von der Bundesregierung angekündigte milliardenschwere Konjunkturpaket für „ambitioniert und mutig“. „Es hat wichtige Komponenten, die die Wirtschaft fördern können und die Zukunft gestalten. Auch in sozialer Hinsicht scheint es ausgewogen“, teilte Kretschmann mit.

Die Innovationsprämien für Elektroautos und Hybride seien ein zusätzlicher Kaufanreiz. Kretschmann hatte sich zuvor für Kaufprämien auch für Autos mit den neuesten und schadstoffärmsten Verbrennermotoren ausgesprochen. Die kommen nach der Berliner Entscheidung von Schwarz-Rot jetzt aber nicht.

Der Grünen-Politiker meinte, über die geplante Senkung der Mehrwertsteuer würden nun alle Autokäufe gefördert - auch wenn es um ältere Fahrzeuge gehe. Das sehe er kritisch. Die Senkung der Mehrwertsteuer sei eine teure „Gießkanne“. „Und es steht noch aus, ob die Senkung tatsächlich an die Verbraucher weitergegeben wird.“

14.53 Uhr: Deutsche Handwerker können sich wieder in der Schweiz anmelden

Ab 8. Juni können deutsche Handwerker wieder Aufträge in der Schweiz annehmen. Regionale Handwerksfirmen, die jetzt mit neuen Aufträgen in der Schweiz loslegen wollen, können sich ab sofort beim Amt für Wirtschaft und Arbeit anmelden. Bisher konnten aufgrund der geschlossenen Grenze nur bereits begonnene Arbeiten zu Ende geführt oder Verträge erfüllt werden, die vor dem 25. März abgeschlossen worden waren.

Handwerker aus Deutschland dürfen ab 8. Juni wieder neue Aufträge in der Schweiz übernehmen.
Handwerker aus Deutschland dürfen ab 8. Juni wieder neue Aufträge in der Schweiz übernehmen. | Bild: Felix Kästle, dpa

13.50 Uhr: Familienbonus soll in drei Raten ausbezahlt werden

Der von der großen Koalition geplante Familienbonus in Höhe von 300 Euro pro Kind wird voraussichtlich in drei Raten ausbezahlt. Der Betrag von jeweils 100 Euro soll auf die Kindergeld-Zahlungen aufgeschlagen werden, wie Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) am Donnerstag in Berlin sagte. Die Leistung werde nicht mit den Hartz-IV-Leistungen verrechnet.

Gerade Familien in sozialen Schwierigkeiten seien von der Corona-Pandemie besonders betroffen, sagte die Ministerin. Andererseits werde der Bonus mit dem steuerlichen Freibetrag verrechnet, so dass Familien mit einem sehr hohen Einkommen von der Leistung nicht profitieren werden. Giffey nannte hier ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von rund 90.000 Euro. Die Kosten der Maßnahme bezifferte sie auf 4,3 Milliarden Euro.

12.20 Uhr: Gedrängt volle Promenade ist für die Stadt Überlingen kein Anlass mehr zum Eingreifen

Am Pfingstwochenende herrschte in Überlingen auf der Promenade am Bodensee, das aus vergangenen Jahren gewohnte Bild: Am Ufer waren Menschenmassen unterwegs. Auch für die Zukunft sieht die Stadt keine Veranlassung, Abstandsregeln und Maskenpflicht durchzusetzen – da die Landesregierung ja Lockerungen angekündigt habe. Im Nachbarort Uhldingen-Mühlhofen indes war man über die Massen an Pfingsten „geschockt“, hat aber Verständnis und hofft auf die Vernunft nach diesem Wochenende.

10.30 Uhr: Studie: Hydroxychloroquin schützt nicht vor Ansteckung

Das Mittel Hydroxychloroquin schützt Kontaktpersonen von Sars-CoV-2-Infizierten nicht vor einer Ansteckung. Das hat eine Studie US-amerikanischer Wissenschaftler ergeben. Sie hatten Personen das Mittel verordnet, die sich ohne Mund- oder Augenschutz mit einem Abstand von weniger als 1,80 Meter für mindestens 10 Minuten in der Nähe eines nachweislich Infizierten aufgehalten hatten. Die Betroffenen erkrankten später selbst mit der gleichen Wahrscheinlichkeit an Covid-19 wie Kontaktpersonen, die ein wirkungsloses Scheinmedikament bekommen hatten. Die Forscher stellen ihre Ergebnisse im „The New England Journal of Medicine“ vor.

9 Uhr: Brasilien und Mexiko melden Rekordzahl an Corona-Toten innerhalb eines Tages

Die Behörden in Brasilien und Mexiko haben innerhalb eines Tages eine Rekordzahl an Corona-Toten gemeldet: Mexiko gab am Mittwoch zum ersten Mal mehr als tausend Coronavirus-Todesfälle an einem Tag bekannt, während Brasilien einen Rekord von 1349 Todesopfern registrierte. Während in Europa der Höhepunkt der Krise überwunden ist, sind Süd- und Mittelamerika zu den neuen Brennpunkten der Pandemie geworden.

7 Uhr: Wer profitiert wie vom Konjunkturpaket der Bundesregierung

Ein riesiges Konjunkturpaket haben die Spitzen der großen Koalition nach zweitägigen Verhandlungen beschlossen. Damit soll die Wirtschaft wieder angekurbelt werden, die in der Corona-Pandemie in eine schwere Rezession gerutscht ist. „Wir wollen mit Wumms aus der Krise kommen“, sagte Vizekanzler Olaf Scholz am Mittwochabend. Doch wer profitiert von den Milliarden?

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 3. Juni:

22.30 Uhr: Koalition einigt sich auf 130-Milliarden-Euro-Konjunkturpaket

Union und SPD haben sich auf ein Konjunkturpaket im Volumen von 130 Milliarden Euro verständigt. Das teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am späten Mittwochabend in Berlin mit. Vorgesehen ist unter anderem, die Mehrwertsteuer ab 1. Juli für sechs Monate von 19 auf 16 Prozent abzusenken, den ermäßigten Steuersatz von sieben auf fünf Prozent.

Ziel ist es, Familien, Arbeitnehmern, Unternehmen und Kommunen angesichts der Belastungen durch die Pandemie finanziell unter die Arme zu greifen. Zur Deckung der Ausgaben muss der Bund neue Schulden aufnehmen

Die finanziell schwer getroffenen Kommunen bekommen wegen der Corona-Krise Milliardenhilfen vom Bund. Die Spitzen von CDU, SPD und CSU einigten sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur darauf, dass Ausfälle bei den Gewerbesteuereinnahmen von Bund und Ländern zusammen ausgeglichen werden.

Es wurde eine zusätzliche Unterstützung in Milliardenhöhe für Branchen beschlossen, die von der Corona-Krise besonders belastet sind. Geplant sind „Überbrückungshilfen“ im Umfang von maximal 25 Milliarden Euro, wie aus einem Beschlusspapier hervorgeht.

Bürger und Unternehmen sollen in der Corona-Krise auch bei den Stromkosten entlastet werden. Dafür soll die EEG-Umlage zur Förderung von Ökostrom-Anlagen ab 2021 über Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt abgesenkt werden, wie aus dem Beschlusspapier hervorgeht.

Vertreter von Union und SPD hatten seit Dienstagnachmittag im Kanzleramt insgesamt rund 20 Stunden über das riesige Hilfspaket verhandelt, mit dem der Bund die Folgen der Corona-Krise in Deutschland abfedern will. Nach einer nächtlichen Pause und der Sitzung des Kabinetts setzten Union und SPD die Verhandlungen am Mittwochmorgen fort. Teilnehmer beschrieben die Gespräche wegen großer inhaltlicher Differenzen als sehr zäh und schwierig.

21.50 Uhr: Geplanter EU-China-Gipfel wird verschoben

Die EU und China haben ihr für September geplantes Gipfeltreffen in Leipzig abgesagt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Chinas Staatspräsidenten Xi Jinping und EU-Ratspräsident Charles Michel seien sich einig, dass das Treffen "angesichts der pandemischen Gesamtlage" im Zusammenhang mit dem Coronavirus nicht stattfinden könne, teilte die Bundesregierung nach Telefonaten der Kanzlerin mit Xi und Michel am Mittwochabend mit. Es solle aber nachgeholt werden, Details dazu sollten "zeitnah abgesprochen werden".

Der EU-China-Gipfel am 14. September galt als ein Schwerpunkt der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr. Bei dem Treffen in Leipzig wollte die EU mit Peking ein Investitionsschutzabkommen und auch eine engere Zusammenarbeit beim Klimaschutz und in Afrika vereinbaren. 

Laut Bundesregierung betonten Merkel, Xi und Michel nochmals die Bedeutung des Gipfel-Treffens. Ein Sprecher Michels schrieb auf Twitter, der Ratspräsident sei sich aber mit Merkel einig, dass das Treffen "wegen der Corona-Krise nicht zur geplanten Zeit im September stattfinden kann."

Das Verhältnis zwischen China und der EU war zuletzt durch die Proteste in Hongkong geprägt gewesen. Die EU hatte "ernste Besorgnis" wegen eines Sicherheitsgesetzes geäußert, mit dem nach Ansicht von Kritikern die Bürgerrechte in der chinesischen Sonderverwaltungszone massiv beschnitten werden sollen.

Allerdings verzichtete die EU anders als die USA auf Sanktionen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell und Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hatten noch am Freitag bekräftigt, dass der EU-China-Gipfel aus ihrer Sicht nicht gefährdet sei. EU-Diplomaten zufolge war auch zwischenzeitlich erwogen worden, das Treffen zumindest per Video-Konferenz abzuhalten.

20.20 Uhr: Ende der Corona-Pause für Busreisen in Sicht

In Baden-Württemberg sollen nach den Plänen der Landesregierung ab dem 15. Juni wieder Reisebusse fahren dürfen. Das teilte ein Regierungssprecher am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mit. Es werde eine Verordnung angestrebt, die Busreiseunternehmen ermögliche, ihr Geschäft wieder aufzunehmen. Sozial-, Verkehrs- und Justizministerium sollen in der kommenden Woche eine entsprechende Hygieneverordnung erarbeiten.

In anderen Bundesländern sind Busreisen unter Einhaltung der Hygieneregeln bereits wieder erlaubt - etwa im Saarland oder in Nordrhein-Westfalen. In Hamburg dürfen bei Busreisen allerdings höchstens 50 Prozent der Plätze besetzt werden, zudem müssen Reisende eine Maske tragen. In Bayern startete der touristische Busverkehr bereits Ende Mai - allerdings sind Gruppenreisen bisher ausgenommen. In Rheinland-Pfalz sollen Busreisen ab 10. Juni wieder möglich sein.

19.56 Uhr: Corona-Notstand in Spanien bis zum 20. Juni verlängert

Im besonders schwer von der Corona-Krise getroffenen Spanien ist der umstrittene Notstand zum sechsten Mal um weitere zwei Wochen bis zum 20. Juni verlängert worden. Angesichts stark sinkender Zahlen an Neu-Infizierten und Corona-Toten soll es aber die letzte Verlängerung sein. Spanien hatte wegen der Corona-Krise eine der schärfsten Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Europa eingeführt.

18.55 Uhr: Mindestens 34.834 Corona-Fälle im Südwesten, 1772 Tote

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 34.834 gestiegen. Das waren 47 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium in Stuttgart mitteilt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 12 auf 1772. Etwa 32.096 Menschen seien von ihrer Infektion wieder genesen. Geschätzt seien noch 966 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert, hieß es.

Die Reproduktionszahl wurde demnach vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,79 angegeben. Sie gibt die Anzahl der Personen an, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.

17.50 Uhr: Brasilien meldet Negativ-Rekord bei Corona-Toten

An nur einem Tag hat Brasilien 1262 Corona-Tote und damit einen neuen Negativ-Rekord registriert. Dies geht aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Dienstagabend (Ortszeit) hervor. Im März war in Brasilien der erste Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden, ein 62 Jahre alter Mann. Seither sind noch nie so viele Infizierte an einem einzigen Tag gestorben. Die Gesamtzahl der Corona-Toten stieg in dem mit 210 Millionen Einwohnern größten Land Lateinamerikas auf 31.199. Das Ministerium meldete auch 28.936 Neuinfektionen, insgesamt lag die Zahl der Infizierten bei 555.383.

16.39 Uhr: Österreich öffnet Grenzen zu allen Nachbarstaaten außer Italien

Österreich setzt nach rund drei Monaten der Reisebeschränkungen zu seinen Nachbarländer aufgrund der Corona-Pandemie wieder auf Reisefreiheit. Alle Grenzbeschränkungen zu Deutschland, Liechtenstein, der Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn würden diese Woche aufgehoben, sagte Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) am Mittwoch in Wien.

Einzige Ausnahme ist Italien. Dort bleiben die Beschränkungen bestehen, kommende Woche soll die nächste Einschätzung erfolgen. Die Regierung in Wien sei im regen Kontakt mit Rom. Der Plan sei eine Öffnung zu Italien, sobald es die Zahlen zuließen. Für die übrigen sieben Nachbarländer gilt der Zustand von vor Corona-Zeiten. Bei der Einreise von diesen Staaten nach Österreich gibt es dann keine Quarantäne oder verpflichtende Test-Ergebnisse mehr.

15.37 Uhr: Urlaubsziele in Europa vor dem Neustart: Hier können Sie bald Urlaub machen

Italien, Österreich und Co. werden bald wieder zahlreiche deutsche Urlauber sehen. Denn: Die Bundesregierung hat die Aufhebung der weltweiten Reisewarnung für viele europäische Länder ab dem 15. Juni beschlossen. Doch ab wann darf man wo einreisen, welche Beschränkungen gelten an den Urlaubsorten und worauf sollten Touristen achten? Hier sehen Sie einen Überblick über die Bestimmungen in 22 Ländern – von Belgien bis Zypern.

Gemütlich am Meer liegen und ein gutes Buch lesen – wegen der Corona-Pandemie sah es lange so aus, als müssten Reisende in diesem ...
Gemütlich am Meer liegen und ein gutes Buch lesen – wegen der Corona-Pandemie sah es lange so aus, als müssten Reisende in diesem Jahr darauf verzichten. | Bild: Clara Margais, dpa

15.18 Uhr: Schwierige Verhandlungen in Koalition über Corona-Konjunkturpaket

Sie reden weiter über weitreichende Geld-Spritzen: Die Spitzen der großen Koalition haben ihre schwierigen Verhandlungen über ein milliardenschweres Konjunkturpaket in der Corona-Krise fortgesetzt. Aus Teilnehmerkreisen hieß es am Mittwoch, die Kernstreitpunkte seien allesamt noch nicht gelöst. Dazu gehören Kaufanreize für Autos aus Steuergeldern, die Übernahme von Altschulden der Kommunen sowie steuerliche Entlastungen. Mit einer schnellen Einigung rechneten die Teilnehmer nicht.

15.02 Uhr: Rund 50 Tests nach Corona-Fällen an den Zinzendorfschulen

Drei Corona-Fälle gab es an den Zinzendorfschulen im Schwarzwald. Jetzt ist klar: Bei den drei Infizierten handelt es sich um Handwerker. Alle drei hätten zusammen an der Schule gearbeitet und sich vermutlich gegenseitig angesteckt. Laut Stephanie Wetzig, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, wurden inzwischen rund 50 Personen getestet. „Viele davon wurden rein prophylaktisch getestet“, so Wetzig.

14.04 Uhr: Corona-Krise kostet bislang 578.000 Arbeitsplätze

Die Corona-Krise nimmt dem deutschen Arbeitsmarkt weiter die Luft zum Atmen: Völlig untypisch für einen Mai ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum April noch einmal um 169.000 Menschen auf 2,813 Millionen gestiegen. Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, geht davon aus, dass inzwischen 578.000 Menschen wegen der Folgen der Corona-Pandemie in die Arbeitslosigkeit gerutscht sind.

„Jeder fünfte Arbeitslose von den 2,8 Millionen ist gegenwärtig auf den Corona-Effekt zurückzuführen“, sagte Scheele. „Das ist eine beträchtliche Zahl, die man da konstatieren muss.“ Die Allianz-Volkswirtin Katharina Utermöhl hatte vor der Präsentation der Nürnberger Zahlen angemerkt, dass die Errungenschaften auf dem Arbeitsmarkt der vergangenen fünf Jahre durch die Corona-Krise in nur zwei Monaten ausradiert worden seien. Die von einigen Volkswirten prognostizierte Zahl von drei Millionen Arbeitslose in Deutschland rückt in greifbare Nähe.

13 Uhr: Warum singen gefährlicher als niesen ist

Minitröpfchen, sogenannte Aerosole, können sich bis zu 14 Minuten in geschlossenen Räumen in der Luft halten. Das sagt Frank Hinder, Ärztlicher Direktor an der Hegau-Bodensee Klinik. So erklärt er sich auch die schnelle Ansteckung Anfang des Jahres in Ischgl.

12.20 Uhr: Schweizer Wirtschaft schrumpft um 2,6 Prozent im 1. Quartal

Wegen der Corona-Pandemie ist die Schweizer Wirtschaft im 1. Quartal um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal geschrumpft. Die Wirtschaftsaktivitäten seien im März bereits stark eingeschränkt gewesen, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mit. Zudem habe der internationale Konjunktureinbruch die Exportwirtschaft gebremst. Gegenüber dem Vorjahresquartal ging das Bruttoinlandprodukt (BIP) um 1,3 Prozent zurück. Prognoseinstitute rechnen für das Gesamtjahr mit einem Einbruch von mehr als fünf Prozent. Unter anderem für das Gastgewerbe (minus 23,4 Prozent) und den Handel (minus 4,4 Prozent) spricht die Behörde von einem Rückgang historischen Ausmaßes.

10.50 Uhr: Bundesregierung hebt Reisewarnung für 29 europäische Länder auf

Die Bundesregierung hat die Aufhebung der weltweiten Reisewarnung für 29 europäische Länder ab dem 15. Juni beschlossen. Das sagte Bundesaußenminister Heiko Maas nach einer Kabinettssitzung in Berlin. Da in Norwegen und Spanien noch über den 15. Juni hinaus Einreisesperren wegen der Corona-Pandemie gelten, verzögert sich für diese beiden Länder die Aufhebung der Reisewarnung. Maas sagte aber, er erwarte für Spanien eine Aufhebung der Einreisesperre zum 21. Juni. Unmittelbar danach würde dann auch für dieses Urlaubsland Nummer eins der Deutschen die Reisewarnung aufgehoben. Maas hatte die Reisewarnung für Touristen am 17. März nach Ausbruch der Corona-Pandemie für alle 200 Länder der Welt ausgesprochen - ein beispielloser Schritt. Bisher wurde nur bei einer Gefahr für Leib und Leben etwa in Kriegsgebieten vor Reisen gewarnt.

10 Uhr: Drosten bleibt bei Aussagen zur Ansteckungsgefahr durch Kinder

In einer überarbeiteten Fassung seiner Studie zur Infektiosität von Kindern während der Corona-Krise hält das Forscherteam um den Berliner Virologen Christian Drosten an seiner grundlegenden Aussage fest. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Kinder im Bezug auf Sars-CoV-2 nicht genauso ansteckend seien wie Erwachsene, heißt es in der aktualisierten Version der Studie.

Ein erster Entwurf der Untersuchung war Ende April veröffentlicht worden und hatte Kritik und teils heftige Auseinandersetzungen in den Medien nach sich gezogen. Die Aussage bereits damals: Kinder tragen eine ebenso hohe Viruslast wie Erwachsene - und sind mithin vermutlich genauso ansteckend. Die Forscher hatten aufgrund dieser Ergebnisse vor einer uneingeschränkten Öffnung von Schulen und Kindergärten in Deutschland gewarnt.

9 Uhr: Lufthansa plant ab September mit nur 40 Prozent des ursprünglichen Angebots

Wegen der Auswirkungen der Corona-Krise wird die Lufthansa lange Zeit nur einen Bruchteil ihrer Flüge anbieten: Im September rechnet die Airline mit lediglich 40 Prozent ihrer Kapazität, wie sie am Mittwoch mitteilte. Im kommenden Jahr würden noch 300 ihrer 763 Flugzeuge am Boden bleiben, im Jahr 2022 voraussichtlich noch 200. Im ersten Quartal 2020 machte die Lufthansa ein Minus von 1,2 Milliarden Euro. 

Wegen des starken Einbruchs erhält die Lufthansa Unterstützung von der Bundesregierung. Das Rettungspaket umfasst neun Milliarden Euro. Dafür muss der Konzern auf Druck der EU-Kommission Start- und Landerechte abgeben. Die Aktionäre der Lufthansa müssen dieser Vereinbarung noch zustimmen.

7.30 Uhr: Große Koalition ringt weiter um gigantisches Corona-Konjunkturpaket

Das Ringen der großen Koalition um ein milliardenschweres Konjunkturprogramm geht in die Verlängerung. Angesichts großer Differenzen unterbrachen die Spitzen von CDU, CSU und SPD ihre Verhandlungen im Kanzleramt am Dienstag kurz vor Mitternacht. An diesem Mittwoch sollen die Gespräche fortgesetzt werden und dann auch zu einem Ergebnis kommen - es könnte aber erneut bis tief in die Nacht gehen.

7 Uhr: Italien öffnet seine Grenzen für EU-Bürger

Nach rund drei Monaten mit strengen Corona-Beschränkungen sind Italiens Grenzen wieder für Urlauber geöffnet. Die Reisefreiheit gilt seit Mittwoch für Menschen aus den anderen 26 EU-Ländern sowie weiteren Staaten wie Großbritannien, Norwegen und der Schweiz. Eine Virus-Quarantäne von zwei Wochen entfällt damit. Außerdem dürfen die Italiener selbst wieder unbeschränkt zwischen den 20 Regionen hin- und herfahren.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 2. Juni:

22.30 Uhr: Experten rechnen mit noch mehr Arbeitslosen im Südwesten

Der Druck, den die Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt ausübt, ist weiter enorm. Schon im April war die Arbeitslosigkeit kräftig gestiegen. Für den Mai ist keine Trendwende in Sicht.

 Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie dürften die Arbeitslosigkeit im Südwesten noch weiter nach oben getrieben haben. Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Menschen ohne Job im Mai nochmals höher war als im April, als gut 250 000 Arbeitslose in Baden-Württemberg registriert waren. Die Quote lag zuletzt bei 4,0 Prozent.

Das Niveau aus dem Vorjahr dürfte ohnehin deutlich übertroffen werden. Im Mai 2019 hatten gut 191 000 Menschen im Südwesten keinen Job, das war eine Quote von 3,1 Prozent. Die Arbeitsagentur gibt die aktuellen Zahlen am Mittwoch bekannt.

Nachdem im März zunächst kaum Auswirkungen der Krise zu spüren gewesen waren, war die Arbeitslosigkeit dann im April sprunghaft gestiegen: im Monatsvergleich um knapp 17 Prozent, im Vergleich zum Vorjahr sogar um fast 33 Prozent. Einen höheren Anstieg hatte es zuletzt in der Finanzkrise 2009 gegeben.

22.00 Uhr: Die Erdmannshöhle bleibt wegen des Coronavirus‘ in den Pfingstferien geschlossen

Eventuell bleibt die größte touristische Attraktion der Gemeinde Hasel im Kreis Lörrach auch den ganzen Sommer über zu. In der Enge der Höhle lässt sich nicht überall mehr garantieren, dass vorgeschriebenen Abstände zwischen Personen eingehalten werden können. Im vergangenen Jahr zählte die Tropfsteinhöhle etwa 18.000 Besucher.

21.40 Uhr: Kultusminister wollen möglichst bald wieder Präsenzunterricht

Die Kultusminister der Länder wollen einem Bericht zufolge im kommenden Schuljahr möglichst bald zum weitgehend normalen Präsenzunterricht zurückkehren. Dies sehe eine Rahmenkonzept der Kultusministerkonferenz (KMK) vor, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.

So lange die Abstandsregeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie gelten, solle sich Präsenz- und Distanzunterricht abwechseln. Prüfungsanforderungen sollten dem reduzierten Stundenumfang der verschiedenenen Fächer angepasst werden, heißt es laut „FAZ“ weiter in dem Konzept.

Dabei könnten auch die Vorgaben für das Abitur im nächsten und im übernächsten Jahr betroffen sein. Sportunterricht solle weitgehend ausfallen, schreib die Zeitung weiter. Nur die „unbedingt erforderlichen Leistungsnachweise“ sollten erbracht werden, und das möglichst unter freiem Himmel.

20.30 Uhr: Frankreich startet Corona-Warn-App "StopCovid"

Frankreich hat seine angekündigte Warn-App „StopCovid“ an den Start gebracht. Die kostenlose Anwendung stand ab Dienstagnachmittag für Android-Geräte in Googles App-Plattform Play Store zum Runterladen auf das Handy bereit. Die App soll mit Hilfe von Bluetooth-Signalen erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind.

Bürger sollen gewarnt werden, falls sich später herausstellt, dass sie sich neben infizierten Personen aufhielten. Nutzer eines iPhones mit dem Apple-Betriebssystem iOS mussten sich jedoch noch gedulden, die App war dort zunächst nicht verfügbar.

Experten monierten im Vorfeld, dass die französische App nicht von den neuen Schnittstellen unterstützt wird, die Apple und Google für Corona-Tracing-Apps kürzlich für iOS und Android bereitgestellt haben.

19.18 Uhr: Mindestens 34.787 Corona-Fälle im Südwesten, 1760 Tote

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 34.787 gestiegen. Das waren 18 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um zwei auf 1760. Etwa 31.996 Menschen seien von ihrer Infektion wieder genesen. Geschätzt seien noch 1031 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert, hieß es. Die Reproduktionszahl wurde demnach vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,88 angegeben. Sie gibt die Anzahl der Personen an, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.

18.03 Uhr: Kabinett könnte am Mittwoch Ende der weltweiten Reisewarnung beschließen

Das Bundeskabinett wird am Mittwoch möglicherweise das Ende der weltweiten Reisewarnung beschließen. Ein solcher Beschluss werde vorbereitet, derzeit aber noch innerhalb der Regierung abgestimmt, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Dienstag in Berlin.

Ziel sei es, die derzeit für die ganze Welt geltende pauschale Reisewarnung wieder durch konkrete Hinweise zu den einzelnen Ländern zu ersetzen. Die Mitte März verhängte weltweite Reisewarnung gilt aktuell noch bis zum 14. Juni. Derzeit geht es der Bundesregierung vor allem darum, inwiefern wieder Reisen ins europäische Ausland ermöglicht werden sollen.

"Im Laufe dieser Woche" solle die Reisewarnung für das Gebiet der EU und "assoziierte Staaten" in Reisehinweise umgewandelt werden, erläuterte Maas. Auch die Frage, wie es mit Ländern außerhalb dieser Staatengruppe weitergehe, nehme das Auswärtige Amt in den Blick, sagte der Minister. Dies werde aber "noch etwas Zeit in Anspruch nehmen".

17.40 Uhr: Konstanzer Seenachtfest nun endgültig abgesagt

Auch dieses Großereignis wird 2020 also nun definitiv nicht statt finden: Im April hatten die Konstanzer Stadtverwaltung und der Veranstalter Full Moon noch vereinbart, dass das Seenachtfest am 8. August nicht in seiner gewohnten Form stattfinden wird. Beide Seiten wollen sich dazu noch final abstimmen, hieß es zuletzt. Die endgültige Entscheidung stand also noch aus. Inzwischen ist klar: Das Seenachtfest ist abgesagt. Ebenso wie das parallel stattfindende Fantastical in Kreuzlingen.

16.50 Uhr: Kretschmann: „Bei mir hat Bill Gates noch nicht angerufen“

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich in einer Videobotschaft gegen Corona-Verschwörungsmythen gewandt. Auf Demonstrationen heiße es beispielsweise, dass Microsoft-Gründer Bill Gates hinter der Pandemie stecke, um eine heimliche Weltherrschaft zu errichten. „Dazu kann ich Ihnen nur sagen, dass ich das eigentlich wissen müsste, aber bei mir hat Bill Gates noch nicht angerufen“, sagte Kretschmann.

Er könne in dieser Hinsicht jede Einflussnahme auf seine Corona-Politik ausschließen, betonte Kretschmann. „Ich halte solch einen Verschwörungsmythos schlicht für absurd, aber ich beobachte mit Sorge, dass solche Mythen Verbreitung finden.“ Corona sei eine Naturkatastrophe und keine Verschwörung von Menschen. „Es gibt hier keinen Bösewicht, der uns alle austricksen will. Aber es gibt ein neuartiges Problem für unsere Gesundheit, eine schlimme Pandemie, die die ganze Gesellschaft in Mitleidenschaft zieht.“

15.40 Uhr: Immer weniger Corona-Patienten auf deutschen Intensivstationen

Die Zahl der Corona-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung ist über die vergangenen Wochen in Deutschland deutlich zurückgegangen. Laut dem DIVI-Intensivregister wurden Stand Dienstag 689 an Covid-19 erkrankte Menschen auf Intensivstationen betreut, etwa die Hälfte von ihnen wurde beatmet. Mitte April waren es zeitweise noch mehr als 2900 Patienten gewesen. Zwar müssen die Kliniken die Belegung ihrer Intensivbetten an das Register melden, trotzdem schwankt die tägliche Zahl der meldenden Klinik-Standorte.

14.36 Uhr: Koalitionsausschuss soll am Mittwoch fortgesetzt werden

Der Koalitionsausschuss zum geplanten Konjunkturpaket wird angesichts der komplizierten Ausgangslage am Mittwoch fortgesetzt. Die am Dienstagnachmittag gestarteten Gespräche würden „am späten Abend“ unterbrochen, teilte CDU-Sprecher Hero Warrings auf Twitter mit. Am Mittwoch sollten sie nach der Sitzung des Bundeskabinetts wieder aufgenommen werden. „Wenn es um die Zukunft unseres Landes geht, muss über alle Details des Kraftpakets für Deutschland sorgfältig gesprochen werden“, schrieb Warrings zur Begründung.

Aktivisten demonstrieren mit Plakaten vor dem Bundeskanzleramt gegen eine mögliche Abwrackprämie und für das Klima, während die Spitzen ...
Aktivisten demonstrieren mit Plakaten vor dem Bundeskanzleramt gegen eine mögliche Abwrackprämie und für das Klima, während die Spitzen der großen Koalition über ein Konjunkturpaket und weitere Strategien im Kampf gegen das Coronavirus beraten. | Bild: Kay Nietfeld (dpa)

Schon seit Tagen hatte sich abgezeichnet, dass die Beratungen der Koalitionsspitzen schwierig werden würden, weil die Vorstellungen von CDU, CSU und SPD teils weit auseinandergehen. Ein Streitpunkt sind finanzielle Anreize zum Autokauf, die insbesondere von der Automobilbranche und den Bundesländern mit großen Produktionsstandorten gefordert werden.

14.16 Uhr: Drei Mitarbeiter der Zinzendorfschulen Königsfeld an Corona erkrankt

Erste Coronafälle an den Zinzendorfschulen im Schwarzwald: Drei nichtpädagogische Mitarbeiter sind kurz vor den Pfingstferien an Covid-19 erkrankt. Das geben die Zinzendorfschulen jetzt bekannt. Obwohl es sich weder um Lehrer noch Erzieher handle, sei das Internat sicherheitshalber unter Quarantäne gestellt worden, ebenso alle Kollegen, mit denen die Erkrankten direkt zusammenarbeiten.

13.30 Uhr: Coronavirus-Lockerungen: Gastronomie in Frankreich wieder geöffnet

Frankreich hat am Dienstag coronabedingte Beschränkungen weiter gelockert. Nach mehr als zwei Monaten durften Restaurants, Cafés und Hotels wieder für Gäste öffnen. Die Wiedereröffnung markiere die Rückkehr glücklicher Tage, schrieb Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron am Dienstag auf Twitter.

Er habe keinen Zweifel daran, dass die Franzosen diesen „Teil des französischen Geistes, unserer Kultur und unserer Lebensweise“ nun wiederentdeckten, so der Präsident. Im Pariser Großraum, der schwerer von der Covid-19-Pandemie getroffen ist, darf ab Dienstag nur auf den Außenterrassen gegessen und getrunken werden. Im übrigen Frankreich ist auch der Innenbereich für Gäste geöffnet.

13.15 Uhr: Übersichts-Studie ermittelt bestmöglichen Schutz vor Coronavirus

Eine Kombination aus Abstandhalten, Mund-Nasen-Maske und Augenschutz könnte laut einer neuen Übersichts-Analyse eine Corona-Infektion bestmöglich verhindern. Das schreiben Forscher der kanadischen McMaster-Universität im Fachblatt „Lancet“, nachdem sie 172 Studien systematisch ausgewertet haben. Ein Teil der Studien beschäftigte sich mit Sars-CoV-2, ein weiterer mit Sars und ein dritter mit Mers. Alle diese Erreger gehören zu den Coronaviren.

12.55 Uhr: Gesundheitssenatorin „entsetzt“ nach Bootsdemo in Berlin

Nach einer Demonstration auf dem Wasser mit Hunderten Booten trotz Corona-Beschränkungen hat Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci scharfe Kritik geäußert. „Ich bin entsetzt über die Bilder vom Wochenende in Berlin. Party und Pandemie passt überhaupt nicht“, teilte die SPD-Politikerin mit. Am Pfingstsonntag waren bei der Versammlung „Für die Kultur - Alle in einem Boot“ bis zu 400 Boote von der Spree über den Landwehrkanal nach Berlin-Kreuzberg gezogen. Die Veranstalter wollten nach eigenen Angaben auf die Bedrohung der Clubkultur aufmerksam machen, nachdem die Clubs seit Wochen nicht mehr öffnen dürfen.

„Ich habe Verständnis für die schwierige wirtschaftliche Lage der Clubs. Dafür gibt es finanzielle Hilfen. Aber das, was am Wochenende auf dem Landwehrkanal passierte, ist in Pandemiezeiten grob fahrlässig“, sagte Kalayci. Laut der Polizei hielten sich bis zu 1500 Menschen jeweils auf dem Wasser und an Land auf. Im Polizeibericht hieß es, der Veranstalter habe die Versammlung „aufgrund der nicht eingehaltenen Abstände zueinander und von Beschwerden über zu laute Musik“ abgebrochen.

12.25 Uhr: Meersburger Therme braucht wegen Corona wohl ein Darlehen

Die Meersburg Therme verbucht wegen der Corona-Krise Einbußen. Als finanzielle Überbrückung soll ein Liquiditätsdarlehen über maximal 500.000 Euro dienen.Als Sicherheit dafür könnte eine Bank eine Ausfallbürgschaft der Stadt verlangen.

11 Uhr: Erstmals keine neuen Coronatoten in Spanien registriert

Erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie sind in Spanien binnen eines Tages keine neuen Todesopfer registriert worden. Das teilte der Chef der Behörde für Gesundheitliche Notfälle, Fernando Simón, am Montagabend mit. Er schloss aber nicht aus, dass nach dem Pfingstmontag noch Fälle nachgemeldet werden könnten. Dennoch war es das erste Mal seit dem 3. März, dass an einem Tag keine einziger Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19 bekannt wurde, wie die Zeitung „El País“ betonte.

9.30 Uhr: Unionsfraktionsvize Andreas Jung gegen Abwrackprämie alter Art

Eine Autokaufprämie sollte nach den Worten von Unionsfraktionsvize Andreas Jung auch einen ökologischen Anspruch haben. Eine Abwrackprämie alter Art sei ausgeschlossen, sagte der CDU-Politiker am Dienstag im SWR vor Beratungen der Koalition. Die Spitzen von Union und SPD treffen sich am Nachmittag zu Beratungen über ein möglicherweise 80 Milliarden Euro schweres Programm zur Milderung der konjunkturellen Folgen der Corona-Krise. Auf dem Tisch liegen Vorschläge zur Unterstützung von Familien, Unternehmen und Kommunen.

Einer der Kandidaten für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, rief die Koalition zu Vorsicht bei den geplanten Ausgaben auf. „Es ist nicht das Geld der Bundesregierung, sondern es ist das Geld der Steuerzahler in Deutschland“, sagte der ehemalige Fraktionsvorsitzende der Union in der RTL-Sendung „Guten Morgen Deutschland“. „Man darf jetzt auch nicht kleckern, man muss klotzen. Aber: Man muss es an der richtigen Stelle tun.“

7 Uhr: Koalition berät über Milliardenspritze für die Konjunktur

Es könnte eine dieser langen Nächte im Kanzleramt werden. Nach den Pfingstfeiertagen treffen sich die Spitzen von Union und SPD am Dienstagnachmittag zu Beratungen über ein möglicherweise 80 Milliarden Euro schweres Programm zur Milderung der konjunkturellen Folgen der Corona-Krise. Auf dem Tisch liegen Vorschläge zur Unterstützung von Familien, Unternehmen und Kommunen. Von außen werden außerdem viele Forderungen an die Koalitionsspitzen herangetragen, wie das Geld am besten auszugeben ist.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 1. Juni:

22.00 Uhr: Mindestens 34.769 Corona-Fälle im Südwesten und 1758 Tote

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 34 769 gestiegen. Das waren 14 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Montag in Stuttgart mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um sechs auf 1758. Etwa 31 912 Menschen seien von ihrer Infektion wieder genesen. Geschätzt seien noch 1099 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert, hieß es.
Die Reproduktionszahl wurde demnach vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 1,13 angegeben. Sie gibt die Anzahl der Personen an, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.

21.10 Uhr: Umfrage der WHO zeigt, dass andere Patienten weniger behandelt werden

Die Corona-Pandemie hat die Versorgung von anderweitig Kranken weltweit schwer beeinträchtigt. Das geht aus einer Umfrage der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Mai in 155 Ländern hervor. „Länder müssen innovative Lösungen finden, um während des Kampfes gegen Covid-19 die wichtigen Gesundheitsdienste auch bei nicht übertragbaren Krankheiten aufrechtzuerhalten“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag. Covid-19 ist die Krankheit, die durch das Coronavirus Sars-CoV-2 ausgelöst werden kann.

Nach der Umfrage mussten 31 Prozent der Länder die Versorgung bei akuten Herz-Kreislauf-Problemen einschränken oder ganz unterbrechen. 42 Prozent beschnitten die Versorgung bei Krebspatienten, 49 Prozent bei Diabetes-Patienten und mehr als die Hälfte konnte die Versorgung bei Menschen mit Bluthochdruck nicht wie sonst aufrechterhalten. Reha-Programme wurden in 63 Prozent der Länder zurückgefahren. Vorsorgeprogramme, etwa zur Erkennung von Brustkrebs, waren auch betroffen. Besonders stark waren die Einschnitte in Ländern mit niedrigen Einkommen.

19.25 Uhr: In Konstanz springen viele an Pfingsten ins Wasser, Regeln hin, Regeln her

Rein in das kühle Nass bei besten Temperaturen: In den Konstanzer Bädern, am Herosé und in Biergärten genießen die Menschen das Urlaubsgefühl – und lassen Regeln auch mal Regeln sein. Überall am Wasser ist am Pfingstwochenende einiges los. Trotzdem fühlt sich kaum jemand unwohl und laut Bädergesellschaft ist es immer noch leicht, in den Bädern den Überblick zu behalten. Dass die Einhaltung der Corona-Regeln inzwischen schwer fällt, bekennen viele Badegäste.

19 Uhr: Start in die Pfingstferien bringt wieder Gäste in die Hotels der Region nach Corona-Schließungen

Nach Wochen weitgehenden Stillstandes ist der Tourismus in Baden-Württemberg mit Beginn der Pfingstferien wieder auf Touren gekommen. Im ganzen Land füllten sich bei frühsommerlichem Wetter Hotels und Campingplätze. Christian Willam, der einen Campingplatz in Allensbach am Bodensee betreibt, zog am Montag eine sehr positive Bilanz. „Wir sind ausgebucht.“ Die meisten Gäste hielten sich problemlos an die Regeln zur Vermeidung der Ausbreitung des Coronavirus.

Die Geschäftsführerin des See Hotels Off in Meersburg (Bodenseekreis), Elisabeth Off, hatte dagegen mit mehr Gästen gerechnet. Das Haus sei Pfingsten etwa zu einem Viertel belegt gewesen, überwiegend mit Stammgästen. „Es geht langsam los“, sagte sie. In ein bis zwei Wochen rechne sie mit deutlich mehr Buchungen.

Auch im Hotel Meschenmoser in Langenargen (Bodenseekreis) lief das Geschäft erst langsam an. Besonders ältere Gäste seien mit Buchungen noch zurückhaltend, sagte Silvia Meschenmoser. Noch fehle auch die Möglichkeit, den Urlaub am Bodensee mit Ausflügen nach Österreich und in die Schweiz zu verbinden. Eine höhere Nachfrage zeichne sich für den Sommer ab, sagte sie.

18:14 Uhr: Ende des Corona-Einsatzes, Schweizer Armee rückt aus Basel ab

"CORONA 20", so lautete der Name des Einsatzes der Schweizer Armee, die während der Corona-Pandemie im Kanton Basel-Stadt das Gesundheitswesen unterstützte. Am 28. Mai ging dieser Einsatz nun zu Ende. Zur Bewältigung der Corona-Pandemie sind im Kanton Basel-Stadt seit dem 23. März dieses Jahres zeitweise bis zu 70 Armee-Angehörige der Sanitätskompanie 5 (San Kp 5) im Einsatz gewesen. Die Sanitätskompanie 5 hatte während der Corona-Pandemie in der Schweiz vielerorts Spitäler und Gesundheitseinrichtungen unterstützt.

17:40 Uhr: Queen zeigt sich erstmals seit Monaten im Freien, hoch zu Ross

Die britische Königin Elizabeth II. hat sich zum ersten Mal seit Monaten wieder im Freien gezeigt - mit 94 Jahren auf einem Pferd. Am Montag veröffentlichte der Palast ein Foto, auf dem die Queen reitend bei schönstem Wetter in der weitläufigen Parkanlage von Schloss Windsor zu sehen ist. Sorgen um die Gesundheit ihres Staatsoberhaupts müssen sich die Briten vorerst wohl nicht machen.

Queen Elizabeth reitet Balmoral Fern (14 Jahre)
Queen Elizabeth reitet Balmoral Fern (14 Jahre) | Bild: STEVE PARSONS (POOL)

16:55 Uhr: Pfingsten lockt die Menschen ins Freie: Einige Corona-Verstöße

Das schöne Wetter hat die Menschen in Deutschland über Pfingsten ins Freie gelockt - nicht alle hielten sich dabei an die Auflagen während der Covid-19-Pandemie. Auf der Nordsee-Insel Sylt war es nicht so voll wie sonst an Pfingsten, aber es gab hier und da Corona-Einsätze. „Es waren einfach zu viele Menschen“, sagte die Bürgermeisterin von Kampen, Stefanie Böhm. So habe es am Samstag größere Menschengruppen gegeben, die am Strand gewesen seien. Der Zugang wurde eingeschränkt.

In der Millionenstadt Köln wurden die Regeln nach Angaben des Ordnungsamtes „im Großen und Ganzen“ eingehalten. Es wurden von Freitag bis Sonntag allerdings 108 Verstöße verzeichnet, hieß es am Montag. Es habe am Pfingstwochenende vor allem mit jungen Leuten Probleme gegeben: „Bei diesen Gruppen stellen die Mitarbeiter des Ordnungsamtes vermehrt fest, dass einige die Maßnahmen des Infektionsschutzes kaum noch ernst nehmen“, hieß es. Für die Mitarbeiter werde es zunehmend schwieriger, hier mit Argumenten zu überzeugen.

Berlin: Menschen genießen am Abend im Monbijoupark die untergehende Sonne.
Berlin: Menschen genießen am Abend im Monbijoupark die untergehende Sonne. | Bild: Paul Zinken (dpa-zb-Zentralbild)

Die Zahl der Fahrgäste der Deutschen Bahn hat nach Angaben des Unternehmens über Pfingsten im Vergleich zu den vergangenen Wochen deutlich zugenommen. „Es waren rund halb so viele Reisende unterwegs wie an den Pfingsttagen in den Vorjahren“, erklärte ein Sprecher am Montag. Der Pfingstreiseverkehr sei „entspannt“ gelaufen. Wegen der Corona-Pandemie und der eingeschränkten Reisemöglichkeiten waren im Frühjahr weniger Menschen in Deutschland unterwegs als sonst.

15:50 Uhr: Lufthansa-Aufsichtsrat nimmt Auflagen für Staatshilfen an

Der Aufsichtsrat der schwer angeschlagenen Lufthansa akzeptiert die von der EU-Kommission gestellten Auflagen für ein staatliches Rettungspaket. Das teilte die Fluggesellschaft am Montag nach einer Sitzung des Gremiums mit. Lufthansa muss Start- und Landerechte in Frankfurt und München abgeben. Die Hauptversammlung muss aber noch zustimmen. Die Aktionärsversammlung ist laut Mitteilung für den 25. Juni geplant. Auch die förmliche Genehmigung aus Brüssel steht noch aus.

14:30 Uhr: So hat sich der Verbrauch von Wasser, Strom und Internet in der Corona-Krise im Bodenseekreis verändert

Spülmaschine, Waschmaschine, Licht, Laptop, Handy, Kaffeemaschine und Wlan-Router: Alle diese Geräte sind in vielen Haushalten täglich in Betrieb. Unternehmen, die die Ressourcen Internet, Wasser und Strom bereitstellen sind in der Krise systemrelevant. Der Gebrauch von Wasser, Strom und Internet passt sich in Corona-Zeiten an. Vor etwa zehn Wochen hat das Unternehmen Teledata in Friedrichshafen, die Bodensee-Wasserversorgung in Sipplingen und das Stadtwerk am See erstmals Veränderungen wegen der Krise verzeichnet. Wie war die Entwicklung? Wir geben einen Überblick.

13:40 Uhr: Öffnung von Hotel-Wellnessbereichen im Südwesten ab dem nächsten Wochenende

Die Schwimmbäder und Wellnessbereiche der Hotels in Baden-Württemberg sollen vom kommenden Wochenende an wieder öffnen dürfen. Das sagte Tourismusminister Guido Wolf (CDU) am Montag in Karlsruhe.

„Die Hotellerie wartet sehnlichst auf die Möglichkeit, ihre Hotelbäder und -wellnessbereiche öffnen zu können.“
Guido Wolf

Das werde den Unternehmen einen enormen Auftrieb geben. „Das ist ganz entscheidend für das Buchungsverhalten der Gäste“, sagte Wolf. Der Verordnungsentwurf liege bereits vor. Hotels durften bereits am 29. Mai wieder öffnen.

12:50 Uhr: Das denken die Deutschen über die Maskenpflicht in der Corona-Krise

Ob aus bunter Baumwolle oder als leichter Mund-Nasen-Schutz wie im OP: Die Maske ist überall in der Corona-Krise. Erst recht, seit sie in manchen Lebensbereichen zur Pflicht geworden ist. Nicht wenige nervt das.

Ein Drittel der Deutschen will die Maskenpflicht in der Corona-Krise abschaffen oder zumindest lockern. 19 Prozent der Teilnehmer einer repräsentativen Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur plädierten für eine Abschaffung. Weitere 14 Prozent der 2056 Befragten sind für eine Lockerung. Auch beim Thema Impfung sind die Meinungen geteilt.

Zur Eindämmung des Coronavirus gilt seit Wochen eine Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Schutzmaske im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen. Nach Einschätzung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bieten Stoffmasken zwar keinen nachgewiesenen Schutz für den Träger, können für andere aber das Risiko einer Infektion durch Tröpfchen vermindern. Dennoch sollte ein Mindestabstand von 1,50 Meter zu anderen Menschen eingehalten werden.

Eine klare Mehrheit der Befragten sprach sich indes für die Maskenpflicht aus. So sagten 49 Prozent, die Vorgabe solle in der jetzigen Form beibehalten werden. 13 Prozent sind für eine Ausweitung auf weitere Bereiche. In Ostdeutschland plädierten mehr Menschen für eine Lockerung oder Abschaffung als in Westdeutschland.

Vier von fünf Deutschen (81 Prozent) halten sich nach eigenen Angaben immer an die Maskenpflicht, weitere 13 Prozent teilweise. Nur zwei Prozent gaben an, das gar nicht zu tun. Ältere hielten sich demnach eher an die Regeln als Jüngere.

12:10 Uhr: Steinmeier bedankt sich bei Kindern und Eltern für Disziplin in Corona-Krise

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich bei den Kindern für ihre Disziplin in der Corona-Krise bedankt. „Ihr konntet Freunde und Verwandte nicht besuchen, nicht zum Spielen, nicht raus ins Grüne, Kitas und Schulen waren geschlossen“, sagte Steinmeier in einem Interview des Kinderkanals KiKa zum Kindertag, das Montagabend ausgestrahlt werden sollte.

„Dass Ihr Euch trotz alledem so gut an die Regeln gehalten habt, finde ich klasse und dafür sage ich herzlich Dank.“ Steinmeier bedankte sich zugleich auch bei den Eltern für ihren Einsatz. Sie hätten in dieser besonderen Situation ihren Kindern Ängste nehmen und sie trösten müssen, neben ihrer ganz normalen Arbeit auch das Essen auf den Tisch bringen und Hausarbeiten betreuen müssen. „Davor habe ich viel Respekt und deshalb sage ich: ganz herzlichen Dank allen Eltern.“

11:30 Uhr: Corona-positiv: Belgischer Prinz entschuldigt sich nach Skandal-Party

Ein positiv auf Corona getesteter Neffe von Belgiens König Philippe hat sich in Spanien nach seiner Teilnahme an einer wegen der Pandemie illegalen Party entschuldigt. „Ich bereue meine Handlungen zutiefst und akzeptiere die Konsequenzen“, schrieb Prinz Joachim in einer Mitteilung an spanische Medien. Die spanischen Behörden hatten zuvor wegen des Verdachts auf Verstoß gegen die Corona-Bestimmungen bereits Ermittlungen eingeleitet.

Joachim hatte am Dienstag voriger Woche im südspanischen Córdoba an einer Feier einer Familie teilgenommen, die nach Angaben der spanischen Behörden insgesamt 27 Teilnehmer hatte. Zu dem Zeitpunkt waren in der Region Andalusien wegen des Virus nur Zusammenkünfte von maximal 15 Personen zulässig.

Nachdem das Königshaus in Brüssel von einem Treffen mit höchstens zwölf Personen gesprochen hatte, bekräftigte die Regionalregierung Andalusiens ihre Angaben. Nach einer Welle der Kritik ging am Sonntagabend auch Regionalpräsident Juanma Moreno mit dem Prinzen und der in der Region sehr bekannten Gastgeber-Familie hart ins Gericht: „Ein solches Verhalten darf sich nicht wiederholen. Das ist eine enorme Verantwortungslosigkeit.“ Man gefährde damit nicht nur sich selbst, sondern die „gesamte Gesellschaft“.

11:20 Uhr: Trotz Infektionsfall: Zweiter Sonderflug nach China findet statt

Trotz eines Infektionsfalles an Bord des ersten Sonderfluges der deutschen Wirtschaft nach China wird es am Mittwoch wie geplant den zweiten geben. „Der Flug nach Shanghai steht nicht in Frage“, berichtete der Geschäftsführer der deutschen Handelskammer in China, Jens Hildebrandt am Montag nach Konsultationen mit den chinesischen Behörden in Peking. Zuvor hatte sich die Infektion eines Mitreisenden auf dem ersten Flug am Freitag nach Tianjin in einem neuerlichen Test bestätigt.

Der 34-jährige Ingenieur war mit rund 180 in China tätigen Managern, Technikern und anderen Vertretern der deutschen Wirtschaft und Angehörigen sowie vier China-Korrespondenten nach Tianjin geflogen. Da China im März wegen der Pandemie die Grenze für Ausländer dicht gemacht hatte, waren sie in Deutschland gestrandet. Bei dem zweiten Flug sollen ähnliche viele Passagiere an Bord sein.

Die Handelskammer hat die beiden Rückholflüge mit den chinesischen Behörden organisiert, um die Wirtschaftskooperation beider Länder wieder besser voranzubringen. Obwohl alle Passagiere vor dem Abflug in Frankfurt auf das Virus getestet worden waren, war ein zweiter Test nach der Ankunft am Samstag bei dem 34-Jährigen positiv. Alle Mitreisenden mussten sich ohnehin in Tianjin in Quarantäne begeben.

10:05 Uhr: Party mit 500 jungen Leuten löst Großeinsatz der Polizei aus

Die Polizei hat in Stuttgart mehr als 500 Partygänger vom Kleinen Schlossplatz vertrieben. In der Nacht zum Pfingstsonntag hätten sich die jungen Leute dort getroffen und dabei das Abstandsgebot missachtet, heißt es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums. Schließlich mussten mehrere Dutzend Streifenwagenbesatzungen anrücken, um die Feier zu beenden.

Zunächst hatten die Beamten gegen Mitternacht per Lautsprecher versucht, die Feiernden zum Gehen zu bewegen. Aus der Menge heraus seien dann Flaschen auf die Beamten geworfen worden, so der Polizeibericht weiter. Verletzt worden sei dabei niemand, allerdings habe es an einem Streifenwagen leichte Schäden gegeben. Daraufhin kam es zum Großeinsatz, an dem auch Hundeführer und Kriminalbeamte teilnahmen.

Ein 18-Jähriger hatte sich gegen 2 Uhr noch einen Spaß erlaubt, indem er bei der Polizei anrief, weil er angeblich „abgestochen“ worden sei. Als die Beamten seine Personalien aufnehmen wollten, wehrte sich der Mann - es kam zu „tumultartigen Szenen“, so das Polizeipräsidium. Er wurde in Handschellen abgeführt, während sich die dabei stehende Menschenmenge mit ihm solidarisierte. Hier habe es mehr als 30 Streifenwagen gebraucht, um die Lage in den Griff zu bekommen. 

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 31. Mai:

19.53 Uhr: Mindestens 34.755 Corona-Fälle im Südwesten - 1752 Tote

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 34.755 gestiegen. Das waren 19 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Sonntag in Stuttgart mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um einen auf 1752. Etwa 31.858 Menschen seien von ihrer Infektion wieder genesen. Geschätzt seien noch 1155 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert, hieß es.
Die Reproduktionszahl wurde demnach vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,85 angegeben. Sie gibt die Anzahl der Personen an, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden

16.55 Uhr: Zahlen weiter niedrig: rund 286 Neuinfektionen in Deutschland

Die Zahl der Neuinfektionen verharrt in Deutschland weiter auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 286 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 181 482 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt (Datenstand 31.05. 0 Uhr). Das RKI weist darauf hin, dass es aufgrund von Qualitätsprüfungen noch zu Änderungen der tagesaktuellen Daten kommen kann. Außerdem könne die Zahl der neuen Fälle aus technischen Gründen auch Fehler enthalten.

Eine brisante Entwicklung gab es am Wochenende vor allem in Göttingen. Dort befinden sich nach mehreren Privatfeiern mehr als 150 Menschen in Quarantäne, darunter viele Kinder und Jugendliche. Wie die Stadt mitteilte, wurden bereits Dutzende Personen positiv auf Sars-CoV-2 getestet, mindestens eine von ihnen ist schwer erkrankt. Die Betroffenen sind demnach zum größten Teil Mitglieder verschiedener Großfamilien.

Bislang starben nach RKI-Angaben in Deutschland 8500 nachweislich mit dem Virus Infizierte, damit stieg die Zahl der gemeldeten Toten innerhalb von 24 Stunden um 11. Etwa 165 200 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden, das sind 400 mehr als noch einen Tag zuvor.

14.40 Uhr: Papst hält Angelus-Gebet erstmals seit drei Monaten wieder am Fenster vor Gläubigen

Erstmals seit fast drei Monaten hat Papst Franziskus sein Sonntagsgebet wieder von seinem Fenster aus zu Gläubigen auf dem Petersplatz gesprochen. Im Anschluss an das traditionelle Angelus-Gebet zeigte er sich besorgt angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die indigenen Völker in der Amazonas-Region. Die Menschen dort seien besonders gefährdet und litten besonders stark unter dem neuartigen Virus.

Vor dem Angelus-Gebet hatte der Papst bereits die Messe zum Pfingstsonntag im Petersdom gefeiert - allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Zu dem Angelus-Gebet am Fenster seines Arbeitszimmers versammelten sich vergleichsweise wenige Gläubige auf dem Petersplatz, der seit einer Woche wieder für die Öffentlichkeit freigegeben ist. Der Petersdom und der riesige Platz davor waren zu Beginn der Ausgangssperre in Italien am 10. März geschlossen worden. Franziskus konnte wichtige christliche Feste wie die Ostermesse nur mit wenigen Geistlichen aus dem Vatikan feiern.

Aus Anlass des Pfingstfests hatte sich der Papst auch in einer Videobotschaft an die Gläubigen in aller Welt gewandt. Darin rief er zu einer "gerechteren und gleichberechtigteren Gesellschaft" nach dem Ende der Corona-Pandemie auf. "Wenn wir aus dieser Pandemie herauskommen, werden wir nicht so weitermachen können wie zuvor. Nein, alles wird anders sein", sagte der Papst in der am Samstag veröffentlichten Videobotschaft". 

11.15 Uhr: Theresia Bauer: Wichtig, dass Kultur Schritt für Schritt zurückkommt

Mehr Kultur ab 1. Juni: Kunstministerin Theresia Bauer (Grüne) hält es für schön und wichtig, dass die Kultur im Südwesten Schritt für Schritt zurückkommen dürfe. Viele Menschen hätten die Kultur in den vergangenen Wochen stark vermisst, teilte die Ministerin am Sonntag mit. Von Montag an sind Kulturveranstaltungen wie Theatervorstellungen, Konzerte oder Kinoaufführungen mit weniger als 100 Besuchern in Baden-Württemberg wieder erlaubt. Dabei müssen wegen der Corona-Pandemie Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden.

Bauer verwies auf ein Förderprogramm des Landes in Höhe von 2,5 Millionen Euro, mit dem kleinere Veranstaltungen in diesem Sommer gefördert werden. Das Geld soll eingesetzt werden, um Vorkehrungen zum Gesundheitsschutz zu treffen. Ein weiteres Programm mit 7,5 Millionen Euro richtet sich an Formate, die eine längere Planung benötigen.

9.45 Uhr: Infektionsfall unter deutschen Passagieren bei Rückflug nach China

Bei einem der rund 200 Passagiere aus Deutschland, die am Samstag mit einer Sondermaschine in der chinesischen Stadt Tianjin eingetroffen sind, ist das Coronavirus nachgewiesen worden. Obwohl die Insassen vor dem Abflug in Frankfurt getestet worden waren, fiel eine weitere Untersuchung nach der Ankunft bei einem 34-Jährigen positiv aus, wie die städtische Gesundheitskommission am Sonntag berichtete. Der Ingenieur habe keine Symptome und sei zur Beobachtung in eine zentrale Quarantäneeinrichtung gebracht worden.

Der Flug war die erste Rückholaktion für in China tätige Manager, Techniker und andere Vertretern der deutschen Wirtschaft sowie deren Familienangehörige. Auch vier deutsche China-Korrespondenten waren an Bord. Nachdem China Ende März die Grenze für Ausländer dicht gemacht hatte, waren sie alle in Deutschland gestrandet. Den Rückflug mit einer Lufthansa-Chartermaschine hatte die deutsche Handelskammer in China in Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden organisiert.

Ein Großteil der Passagiere war nach Ankunft am Samstag ohnehin für 14 Tage zur Quarantäne in einem Hotel in Tianjin untergebracht worden. Je nach Zielort in China, für die lockerere Bestimmungen herrschen, konnten einige allerdings direkt weiterreisen. Am Mittwoch ist ein weiterer Flug nach Shanghai geplant. Rund 2000 bis 2500 Personen hatten bei einer Umfrage der Handelskammer ihr Interesse bekundet, wieder nach China zurückzukehren.

7.50 Uhr: Giffey fordert Erkenntnisse zum Infektionsrisiko von Kindern zum Ende der Ferien

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat gesicherte Erkenntnisse zum Infektionsrisiko von Kindern mit dem Coronavirus bis zum Ende der Sommerferien verlangt. „Ich halte es für notwendig, dass spätestens zum Ende der Sommerferien mehr Ergebnisse vorliegen“, sagte Giffey der „Bild am Sonntag“.

„Normale Betreuung und voller Unterricht gehen nicht mit der 1,5-Meter-Abstandsregel“, sagte die Ministerin. Notwendig seien deshalb gesicherte Erkenntnisse über das Infektionsrisiko, sowohl für die Kinder als auch für die Lehrer und Erzieher.

Giffey kündigte an, zusammen mit dem Deutschen Jugendinstitut ein Kita-Register aufzubauen, das wöchentlich aktualisiert werde. Das Robert-Koch-Institut teste überall dort, wo es Auffälligkeiten gebe, zusätzliche Antikörpertests ermittelten, wie viele Kinder das Virus schon hatten. „Wenn wir zuverlässig wissen, dass Kinder das Virus weniger verbreiten, würde es auch für Personal mit Risikofaktoren leichter sein, wieder in den Job zurückzukehren“, sagte Giffey.

Die Ministerin selbst hat keine Angst vor einer Ansteckung ihres Sohnes in der Schule: „Wegen einer Infektion mache ich mir keine großen Sorgen. Ich erlebe es als absolut positiv, dass er wieder seine Freunde und Lehrer sehen kann und etwas Normalität zurückgekehrt ist.“

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 30. Mai:

20.56 Uhr: Weniger Beteiligung bei Demonstrationen gegen Corona-Beschränkungen

In mehreren deutschen Städten haben am Samstag wieder Menschen gegen die staatlichen Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus demonstriert - aber nach weitreichenden Lockerungen weit weniger als an vergangenen Wochenenden. Mancherorts gab es am Samstag auch Demonstrationen, die sich gegen Rechtsextremisten und Verschwörungstheoretiker richteten.

In Frankfurt am Main demonstrierten bei mehreren Veranstaltungen insgesamt rund 550 Menschen. Nach einem Zusammenstoß zwischen Demonstranten und Gegendemonstranten schritt die Polizei ein. Insgesamt wurden vier Menschen festgenommen, zwei wegen eines Angriffs auf Polizisten, einer wegen Hausfriedensbruchs und der Vierte wegen Störung einer Versammlung, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Zudem wurden fünf Bußgeldverfahren wegen Verstoßes gegen Abstands- und Mundschutzregeln eingeleitet. „Überwiegend waren die Demonstrationen aber friedlich“, sagte der Sprecher.

In Berlin bewegten sich die Teilnehmerzahlen bis Samstagnachmittag deutlich unter den angekündigten Werten, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Lage sei weitestgehend ruhig geblieben, zu vielen Demonstrationen seien um die 50 Menschen gekommen. Es sei eine „bunte Mischung“ aus Demos gegen die Maßnahmen zur Corona-Eindämmung und Gegenprotesten, im Einsatz seien rund 550 Polizisten. Zu einer Kundgebung des Vegan-Kochs Attila Hildmann nahe dem Bundeskanzleramt kamen laut Polizei in der Spitze 150 Teilnehmer. Weitere Versammlungen waren am Nachmittag noch im Gange. Nach wochenlangen Einschränkung gibt es in Berlin inzwischen keine Begrenzung der Teilnehmerzahl für Demonstrationen mehr.

In Bayern fand eine der größten Versammlungen in München statt. Auf der Theresienwiese demonstrierten am Nachmittag unter dem Motto „Zusammenstehen für Freiheit, Grundrechte und Selbstbestimmung“ rund 700 Menschen. Laut einer Polizeisprecherin war das Versammlungsgeschehen ruhig, auch die Abstandsgebote wurden eingehalten. Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts durften an der Veranstaltung höchstens 1000 Menschen teilnehmen.

17.45 Uhr: Bundeswehr holt erkrankte Polizisten aus Afghanistan zurück

Die Luftwaffe holt zwei an Covid-19 erkrankte deutsche Polizisten aus Afghanistan zurück. Ein Airbus A400 startete nach Informationen des „Spiegels“ am Samstag. Das Transportflugzeug mit medizinischem Personal an Bord soll dem Bericht zufolge nach einer Zwischenlandung im Feldlager Masar-i-Scharif am Sonntag in der afghanischen Hauptstadt Kabul ankommen. Eine Sprecherin der Luftwaffe bestätigte zunächst nur, dass es einen medizinischen Evakuierungsflug nach Afghanistan im Zusammenhang mit Covid-19 gebe.

Drei Beamte zeigten laut „Spiegel“ Anfang der Woche Symptome einer Covid-19-Erkrankung. Zwei von ihnen seien positiv auf das Coronavirus getestet worden, bei einem dritten sei das Testergebnis negativ gewesen. Alle drei sollen nun nach Deutschland zurückgeholt werden. Die Beamten wurden demnach vorerst am Kabuler Flughafen, wo mehrere Nato-Nationen stationiert sind, räumlich isoliert und medizinisch behandelt. Auf dem Flug sollen die begleitenden Ärzte und Soldaten Schutzmontur tragen, um sich nicht selbst zu infizieren.

Die Beamten sind dem Bericht zufolge Teil des deutschen Polizeiausbildungsprojekts in Afghanistan. Das „German Police Project Team“ trainiert in Kabul und Masar-e-Scharif lokale Polizisten.

15.45 Uhr: Mehr als 200 Corona-Infizierte in Frankfurter Baptistengemeinde

Die Zahl der Menschen, die sich bei einem Gottesdienst einer freien Baptistengemeinde in Frankfurt mit dem Coronavirus infiziert haben, hat sich leicht erhöht. Etwas mehr als 200 Personen im Umfeld der Gemeinde seien positiv getestet worden, sagte der Epidemiologe Udo Götsch vom Gesundheitsamt Frankfurt am Main am Samstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). 74 infizierte Personen lebten in Frankfurt, eine an Covid-19 erkrankte Person befinde sich auf der Intensivstation. Die übrigen Infizierten leben in sieben umliegenden Landkreisen.

Er sei zuversichtlich, dass es zu keiner weitere Ausbreitung von Infektionen in der selbstständigen Evangeliums-Christen-Gemeinde in Frankfurt komme, sagte Götsch. Hausärzte und Gesundheitsamt hätten umfangreich die Kontaktpersonen getestet, die Gemeindemitglieder seien bei den medizinischen Tests sehr kooperativ gewesen. Insgesamt hätten sich vor allem erwachsene Gottesdienstbesucher infiziert, nur wenige von ihnen seien indes schwer erkrankt, sagte Götsch.

Infolge eines Gottesdienstes am 10. Mai in der Baptistengemeinde mit vor allem russlanddeutschen Mitgliedern in Frankfurt war es zu einer massenhaften Verbreitung des Coronavirus gekommen. Die Teilnehmer trugen keinen Mund-Nasen-Schutz und sangen während der Feier.

13.10 Uhr: Lufthansa gibt Landerechte ab - Airline-Rettung nimmt wichtige Hürde

Staatshilfe gibt es nur gegen Start- und Landerechte: Berlin und Brüssel haben sich auf zentrale Eckpunkte zur Rettung der Lufthansa geeinigt. In trockenen Tüchern ist das Paket aber noch nicht.

Nach harten Verhandlungen zwischen Brüssel und Berlin hat das Rettungspaket für die schwer angeschlagene Lufthansa eine wichtige Hürde genommen. Die Bundesregierung und die EU-Kommission einigten sich auf Auflagen für die Kapitalspritze, und der Lufthansa-Vorstand stimmte in der Nacht zum Samstag zu. Demnach müsste die größte deutsche Airline an ihren wichtigsten Flughäfen Frankfurt und München Start- und Landerechte an Konkurrenten abgeben. Die Einigung ist nur ein Zwischenschritt. Aufsichtsrat und Aktionäre müssen beraten, und die förmliche Genehmigung aus Brüssel steht noch aus.

Erste Reaktionen fielen am Samstag verhalten aus. Der Chef der CDU/CSU-Abgeordneten im Europaparlament, Daniel Caspary, kritisierte die Linie von EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, die die Auflagen für die Lufthansa verlangt hatte. „Wie schon bei der verhinderten Fusion der Zugsparte von Siemens und Alstom gilt bei den Lufthansa-Vorgaben: Die wesentlichen Wettbewerber sitzen außerhalb Europas, und die können sich jetzt ins Fäustchen lachen“, erklärte Caspary der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. „Sie schadet damit der europäischen Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig.“

12.15 Uhr: Rund 200 Mitarbeiter deutscher Firmen in China gelandet - Erste Rückkehr von Europäern ins Corona-Ausbruchland seit zwei Monaten

Rund 200 Mitarbeiter deutscher Firmen sind an Bord einer Lufthansa-Maschine nach China geflogen - es ist die erste Rückkehr von europäischen Arbeitskräften ins Corona-Ursprungsland seit zwei Monaten. Das aus Frankfurt am Main kommende Flugzeug landete Samstagmittag auf dem Flughafen Tianjin nördlich von Peking. Bei den Insassen handelte es sich um Mitarbeiter von deutschen Firmen und deren Familienangehörigen. Nach der Landung in China wurden alle Insassen auf das neuartige Coronavirus getestet. Anschließend mussten sie sofort eine zweiwöchige Quarantäne antreten. In China sind mehr als 5000 deutsche Firmen aktiv. China hatte Ende März aus Sorge vor einer zweiten Covid19-Infektionswelle einen weitreichenden Einreisestopp für Ausländer verhängt. Auch Ausländer mit ständigem Wohnsitz in der Volksrepublik dürfen seitdem nicht mehr einreisen. Die nun für die 200 Flugzeug-Insassen erlaubte Ausnahme erfolgte über ein beschleunigtes „Fast-Track“-Verfahren. Sie wurde für Mitarbeiter deutscher Firmen gewährt, die in China dringend für die Aufrechterhaltung des Betriebs benötigt werden. 

10.50 Uhr: Merkel zur Corona-Krise: „Wir haben uns viel erspart“

Kanzlerin Angela Merkel hat den Bürgern für ihre Besonnenheit in der Corona-Krise gedankt. „Wir haben diese Prüfung bisher recht gut bestanden. Wir alle zusammen, eine überwältigende Mehrheit der Menschen in unserem Land, haben uns von Vorsicht, Vernunft und Verantwortung für andere leiten lassen“, sage die CDU-Politikerin in ihrer am Samstag veröffentlichten wöchentlichen Videobotschaft. „Wir haben uns viel erspart. Unsere gemeinsame Leistung ist nämlich das, was bei uns glücklicherweise nicht eingetreten ist.“

Merkel warnte zugleich davor, die Risiken zu unterschätzen. „Mancher glaubt jetzt, weil das große massenhafte Leid nicht eingetreten ist, sei auch die Gefahr wohl nie so groß gewesen. Was für ein Irrtum!“ Ein Blick in befreundete Länder zeige, was hätte passieren können.

Die Kanzlerin erklärte, sie hoffe, dass weitere Lockerungsschritte möglich seien, rief aber auch zur Rücksichtnahme auf. „Ich bitte Sie: Freuen wir uns über alles, das jetzt wieder geht, und nutzen wir es. Aber seien wir dabei rücksichtsvoll, und respektieren wir das Schutzbedürfnis der Anderen.“ Wie in den vergangenen vier Monaten habe es auch weiterhin jede und jeder weitgehend selbst in der Hand, Risiken zu vermeiden und die Gesellschaft vor Schlimmerem zu bewahren.

Merkel verwies auch auf die bisherigen staatlichen Hilfsprogramme und kündigte weitere Unterstützung an. „Natürlich ist es mit diesen Soforthilfen nicht getan.“ In der kommenden Woche will die Regierung ein Konjunkturprogramm beschließen.

8.35 Uhr: Absage an Trump: Merkel will nicht zum G7-Gipfel in die USA fliegen

Kanzlerin Angela Merkel wird voraussichtlich nicht zum geplanten G7-Gipfel in die USA fliegen. „Die Bundeskanzlerin dankt Präsident Trump für seine Einladung zum G7-Gipfel Ende Juni in Washington. Stand heute kann sie in Anbetracht der Pandemie-Gesamtlage ihre persönliche Teilnahme, also eine Reise nach Washington, nicht zusagen“, erklärte ein Regierungssprecher am Samstag auf Anfrage in Berlin. Merkel werde die Entwicklung der Pandemie aber weiter im Blick behalten.

Zuvor hatte das Magazin „Politico“ unter Berufung auf Regierungssprecher Steffen Seibert über die Absage berichtet. US-Präsident Donald Trump peilt für Ende Juni ein reales G7-Gipfeltreffen in Washington an. Die US-Hauptstadt und ihr Großraum sind jüngsten Daten zufolge proportional besonders von Corona-Infektionen betroffen.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 29. Mai:

19.08 Uhr: Landesregierung einigt sich auf Corona-Lockerungen für private Feste

Die grün-schwarze Koalition hat Streitpunkte über Corona-Lockerungen im Südwesten abgeräumt. Die Maßgaben für private Feste werden stärker gelockert als ursprünglich geplant. Zu Hause sollen solche Feiern mit bis zu 20 Menschen erlaubt sein, wenn diese aus verschiedenen Wohnungen kommen. Bei Familienmitgliedern solle es keine Begrenzung geben. Bei privaten Feiern in öffentlich angemieteten Räumen sollen bis zu 99 Menschen zusammenkommen dürfen. Die Regelung soll zum 9. Juni gelten, wie das Staatsministerium nach einer Sitzung des Koalitionsausschusses am Freitag mitteilte.

Über Details der Maßgaben für private Feste hatte es zuvor in der Regierung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) Krach geben. Vorgesehen war bislang, dass vom 1. Juni an private Feiern mit bis zu zehn Menschen erlaubt sein sollten, im Freien mit maximal 20 Menschen. Dies hatte die CDU als nicht praktikabel kritisiert.

Zudem sollen Corona-Verordnungen künftig verständlicher für die Bürger werden. Widersprüche und Dopplungen sollen entfernt werden - die Regelungen sollen so schlank wie möglich werden. Dies hatte vor allem die CDU-Spitzenkandidatin zur Landtagswahl 2021, Kultusministerin Susanne Eisenmann, gefordert. Auch Kretschmann sagte am Freitag: „Jetzt ist es an der Zeit, die Verordnung redaktionell und in der Sache zu entschlacken und an die neue Lage anzupassen.“ Die Überarbeitung soll am 23. Juni vom Kabinett beschlossen werden.

18.02 Uhr: Mehrere Corona-Demonstrationen am Wochenende in Stuttgart geplant

Eine ganze Reihe von Demonstrationen ist am Samstag und am Sonntag in Stuttgart geplant. Die meisten Kundgebungen richten sich nach Angaben der Stadt gegen Beschränkungen wegen der Corona-Krise. Aus dem Umfeld der „Initiative Querdenken 711“ wurden für Samstag demnach gleich mehrere Demonstrationen mit teils mehreren Tausend Teilnehmern auf dem Cannstatter Wasen (ab 15.30 Uhr) angemeldet. Die Stadt habe die Anzahl dort jedoch auf insgesamt 5000 Menschen begrenzt, sagte eine Sprecherin am Donnerstag.

Das gelte auch für eine am Sonntag geplante Demo der Initiative. Für sie würden in der Stuttgarter Innenstadt Straßen gesperrt. Die Veranstalter gehörten zum Umfeld der Organisatoren der Demos auf dem Cannstatter Wasen. Ein Sprecherin der Polizei sagte im Vorfeld: „Wir bereiten uns auf ein einsatzreiches Wochenende bevor.“

17.08 Uhr: Säugling stirbt in der Schweiz an Covid-19

In der Schweiz ist erstmals ein Säugling an der vom neuartigen Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Es sei zwar richtig, dass Kinder seltener erkrankten, sagte am Freitag Stefan Kuster vom Bundesamt für Gesundheit (BAG). Aber es gebe leider auch Fälle wie den des gestorbenen Säuglings. Das Baby aus dem Kanton Aargau hatte sich den Angaben zufolge im Ausland angesteckt. Es werde nun weitere Untersuchungen geben. Kuster machte keine Angaben, ob der Säugling andere Vorerkrankungen hatte.

15.30 Uhr: Zwei Kinder werden in Basel positiv auf Sars-CoV-2 getestet

Im Kanton Basel-Stadt sind am Freitag, 29. Mai, zwei neue bestätigte Sars-CoV-2-Fälle bekannt geworden. Nach Angaben des Gesundheitsdepartements traten die beiden Fälle in einer Primarschulklasse und in einer Kindergartenklasse des Schulstandortes Isaak Iselin auf. Die Ansteckungsquelle ist noch unklar.

14.05 Uhr: Handel im Südwesten ruft um Hilfe - 6000 Insolvenzen befürchtet

Der Handelsverband fürchtet weiter um die Existenz vieler Tausend Geschäfte im Südwesten. Wegen der Corona-Beschränkungen habe der Umsatz des Nicht-Lebensmittel-Handels im April bundesweit um 14,5 Prozent unter dem Vorjahreswert gelegen. „Diese verheerenden Negativ-Umsätze erwarten wir auch für Baden-Württemberg“, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes, Sabine Hagmann, am Freitag und erneuerte in einem Brief an die Landesregierung ihre Forderung nach einem Entschädigungsfonds. Im Land sei von mindestens 6000 Insolvenzen in den kommenden Monaten auszugehen. Rund 40 000 Betriebe gibt es in Baden-Württemberg.

Die Landesregierung solle darauf einwirken, dass die vom Bund geplanten Hilfen verändert würden - das geplante Programm gehe bisher weitgehend am Einzelhandel vorbei. Auch müssten die Grenzen zur Schweiz und nach Frankreich für Einkaufstouristen geöffnet werden. Und je nachdem, wie die Bedingungen des Bundesprogramms sich entwickelten, müsse die weiterhin bestehende Lücke auf Landesebene durch den zweiten Soforthilfefonds geschlossen werden.

12.33 Uhr: Weiße Flotte hofft auf internationale Schifffahrt ab Mitte Juni

Die Schiffe der Weißen Flotte sind derzeit nur eingeschränkt auf dem Bodensee unterwegs - das soll sich ab dem 15. Juni ändern. Ab diesem Datum werde der gemeinsame Kursverkehr aus Baden-Württemberg, Bayern, Österreich und der Schweiz wieder aufgenommen, sagte der Vorsitzende der Vereinigten Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und Rhein (VSU), Norbert Reuter. Der Termin sei jedoch noch abhängig von den Grenzöffnungen in den Ländern.

Eigentlich hatten die Schiffe der VSU bereits Anfang April gemeinsam in die Saison starten wollen. Das wurde aufgrund der Coronakrise jedoch verschoben. Aktuell seien nur die deutschen und österreichischen Unternehmen mit einem reduzierten Angebot auf dem Bodensee unterwegs.

11.11 Uhr: Gäste müssen ihre Kontaktdaten in der Gaststätte angeben: Aber was passiert mit diesen Daten eigentlich?

Wer ein Restaurant besucht, muss seine Kontaktdaten angeben. Diese Auflage der Corona-Verordnung im Land wirft viele Fragen auf und sorgt auch in der Region für Verunsicherung bei den Menschen in der Region. Denn wohin werden die Daten übermittelt und wie steht es um den Datenschutz? Wir haben alle Fragen und Antworten hier für Sie zusammengefasst.

10.01 Uhr: 741 neue Corona-Fälle in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Freitag mit 180.458 angegeben - ein Plus von 741 seit dem Vortag. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 8450 Todesfälle und damit 39 mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen betrug laut RKI etwa 164.100.

9.05 Uhr: Brasilien meldet erneut starken Anstieg der Corona-Fälle

Brasilien hat innerhalb von nur einem Tag 26.417 neue Infizierungen mit dem Coronavirus registriert. Das sei der höchste Anstieg innerhalb von 24 Stunden seit Beginn der Covid-19-Pandemie, teilte das Gesundheitsministerium in Brasília mit. Damit stieg die Gesamtzahl der Infizierten in dem mit 210 Millionen Einwohnern größten Land Lateinamerikas auf 438.238. Mindestens 26.754 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus bislang gestorben.

Brasilien liegt nach den Daten der US-Universität Johns Hopkins bei der Zahl der Todesopfer damit weiter auf Platz sechs, bei der Zahl der Infizierten auf Platz zwei der am schwersten betroffenen Länder - hinter den Vereinigten Staaten. Die tatsächliche Zahl dürfte unter anderem wegen fehlender Tests und noch nicht ausgewerteter Laborergebnisse weit höher liegen.

8.01 Uhr: Bisher zehntausende Verstöße gegen Corona-Auflagen im Südwesten

Die Einhaltung der Corona-Verordnung überwacht die Polizei seit dem 19. März. Bislang wurde mehr als 343.900 Menschen und über 70.300 Fahrzeuge kontrolliert. In 27.593 Fällen kam es zu Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten. Der Großteil der Verstöße liegt nach Angaben der Statistik bei Verstößen gegen die Ausgangsbeschränkung samt Mindestabstand mit über 21.000 Fällen. In 452 Fällen kam es zu Verstößen bei der Maskenpflicht. Und in 726 Fällen wurden Einrichtungen geschlossen und 288 Betretungsverbote erteilt.

Das Innenministerium fordert die Menschen daher erneut zum Einhalten der Corona-Regeln auf: Angesichts des bevorstehenden langen Pfingstwochenendes hat Innenminister Thomas Strobl (CDU) an die Bevölkerung appelliert, die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. „Vernunft muss auch weiterhin das Handeln der Menschen bestimmen“, sagte der CDU-Politiker. Die unsichtbare Gefahr sei noch unter uns, das Virus sei nicht gebannt.

7.09 Uhr: Seehofer rechnet mit Corona-Warn-App Mitte Juni

Bundesinnenminister Horst Seehofer geht davon aus, dass die deutsche Corona-Warn-App etwa Mitte Juni zur Verfügung stehen wird - zeitgleich mit der angestrebten vollständigen Öffnung der Grenzen zu den europäischen Nachbarn. Es habe dazu am Vorabend ein „sehr, sehr gutes Gespräch“ mit den Projektträgern SAP und Deutsche Telekom gegeben, sagte der CSU-Politiker in der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung.

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