Zu den weiteren Entwicklungen

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 31. Januar:

20.28 Uhr: 24 weitere Tote im Zusammenhang mit Corona im Südwesten

In Baden-Württemberg sind 24 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Damit summiert sich die Zahl der Verstorbenen seit dem Pandemiebeginn auf 7052. Das geht aus einem Lagebericht des Landesgesundheitsamtes vom späten Sonntag hervor. Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle stieg im Vergleich zum Vortag um 530 auf 293 576. Als genesen gelten 259 992 Menschen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 74,0 und veränderte sich im Vergleich zum Vortag (73,9) somit kaum (Stand: Sonntag, 16.00 Uhr.)

An Wochenenden fallen die Zahlen wegen weniger Tests oder Meldeverzögerungen meist geringer aus. Die meisten Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner gibt es im Stadtkreis Heilbronn mit 199,1 - am Samstag lag der Wert hier bei 179,3. Den niedrigsten Wert hat der Landkreis Emmendingen mit 28,2. 34 Stadt- und Landkreise liegen über dem Inzidenz-Wert von 50, den die Politik anstrebt, damit Gesundheitsämter die Kontakte von Infizierten wieder verfolgen können. Zehn liegen schon unter der Inzidenz von 50.

Dem Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) zufolge lagen am Sonntag 425 Corona-Patienten in Baden-Württemberg auf Intensivstationen, davon wurden 238 invasiv beatmet. Es waren 85,2 Prozent der betreibbaren Intensivbetten belegt, auch mit Patienten andere Krankheiten.

Ihre erste Impfung gegen das Coronavirus haben 225 769 Menschen im Südwesten erhalten. 60 563 Menschen sind bereits das zweite Mal geimpft (Stand Sonntag, 0.15 Uhr). Nach Angaben des Robert Koch-Instituts in Berlin liegt die Impfquote (Erstimpfung) in Baden-Württemberg bei zwei Prozent (Stand Samstag, 10.00 Uhr).

19.54 Uhr: Astrazeneca liefert der EU nun doch mehr Impfstoff

Der Hersteller Astrazeneca will nach EU-Angaben im ersten Quartal nun doch mehr Impfstoff an die Europäische Union liefern als angekündigt. Es kämen neun Millionen Dosen hinzu, also insgesamt 40 Millionen Dosen, teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Sonntagabend auf Twitter mit. Das ist die Hälfte der ursprünglich anvisierten Menge von 80 Millionen Dosen.

Von der Leyen schrieb auch, Astrazeneca wolle eine Woche früher mit der Lieferung beginnen als geplant. Die Firma wolle zudem ihre Produktionskapazität in Europa ausbauen. Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sprach von einer guten Nachricht und einem guten Schritt nach vorn.

Astrazeneca hatte vor gut einer Woche überraschend mitgeteilt, im ersten Quartal statt 80 Millionen nur 31 Millionen Dosen Impfstoff an die EU-Staaten zu liefern. Die EU reagierte empört und setzte die Firma unter Druck, die Lieferkürzung zurückzunehmen. Das soll laut von der Leyen nun zumindest zum Teil geschehen. Der Impfstoff ist seit Freitag in der EU für Erwachsene ohne Altersbegrenzung zugelassen. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission das Mittel aber nur für Erwachsene unter 65 Jahren.

19.23 Uhr: Autokorso in Pforzheim gegen Corona-Auflagen – eine Beamtin verletzt

Mit rund 1000 Fahrzeugen haben Gegner der Corona-Beschränkungen am Sonntag in Pforzheim demonstriert. Eine Polizistin sei verletzt worden, als sie ein Fahrzeug kontrollieren wollte, teilte die Polizei am Abend mit. Aus dem Fahrzeug soll „auf gefährliche Weise“ ein Transparent herausgehalten worden sein. Der 59 Jahre alte Fahrer soll die Beamten auch beschimpft haben.

Die Polizistin unterhielt sich den Angaben zufolge bei geöffneter Beifahrertür mit der Mitfahrerin, als der Fahrer sein Auto plötzlich zurücksetzte. Die geöffnete Tür erfasste die Beamtin, die verletzt ins Krankenhaus gebracht wurde. Der 59-Jährige versuchte laut Polizei zu flüchten, wurde aber angehalten und festgenommen.

Der Autokorso war unter dem Titel „Unternehmer und Bürger zeigen Gesicht“ bei der Stadt angemeldet worden. Zu den Teilnehmern gehörten nach Angaben einer Polizeisprecherin vor allem Kritiker von Corona-Beschränkungen. Während des Autokorsos seien in der Stadt erhebliche Verkehrsbehinderungen entstanden.

18.53 Uhr: Großbritannien impft knapp 600 000 Menschen an einem Tag

Während das Corona-Impfprogramm in der EU nur schleppend vorankommt, verzeichnet Großbritannien Rekordzahlen. Allein am Samstag wurden nach Angaben der Regierung im Vereinigten Königreich knapp 600 000 Impfdosen verabreicht. Die Zahl der Erstimpfungen stieg damit auf knapp neun Millionen. Eine zweite Dosis haben demnach aber erst rund 490 000 Menschen erhalten. Bis Mitte Februar will die Regierung allen 15 Millionen Menschen aus den am meisten gefährdeten Personengruppen eine Impfung ermöglichen.

Großbritannien ist anders als die EU nicht von Lieferverzögerungen beim Impfstoffhersteller Astrazeneca betroffen. Wie sich herausstellte, hat London sich im Vertrag mit dem britisch-schwedischen Unternehmen ausbedungen, dass die heimische Produktion zunächst nur zugunsten des eigenen Impfprogramms verwendet werden darf. Den Impfstoff von Pfizer und Biontech importiert Großbritannien allerdings aus der EU. Handelsministerin Liz Truss wollte am Sonntag keinen Zeitplan ausgeben, wann das Land auch Impfstoff abgeben wolle. Sie versicherte aber, man wolle sicherstellen, „dass die ganze Welt von der Expertise im Vereinigten Königreich“ profitiert.

Zwar ist die Zahl der Neuinfektionen im Vereinigten Königreich in den vergangenen Wochen deutlich gesunken, doch liegt sie mit mehr als 20 000 Fällen, die allein am Sonntag gemeldet wurden, noch immer auf einem hohen Niveau. Auch bei der Zahl der Todesfälle gibt es einen Abwärtstrend. Am Sonntag wurden 587 neue Fälle verzeichnet. An Wochenenden ist diese Zahl aber wegen Verzögerungen im Meldesystem häufig deutlich niedriger als an Wochenenden.

18.30 Uhr: Impfstoff-Knappheit: Scholz kritisiert Einkaufspolitik der EU

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat die Strategie der Europäischen Union beim Einkauf von Corona-Impfstoffen kritisiert. „Es wäre gut gewesen, Europa hätte mehr Impfstoff bestellt. Viel weiter über den eigenen Bedarf hinaus“, sagte der SPD-Kanzlerkandidat der „Süddeutschen Zeitung“ (Montag). Am Geld wäre ein solches Vorgehen aus seiner Sicht nicht gescheitert. „Über den Kauf der Impfstoffe hat die EU-Kommission verhandelt. Wenn die Kommission von uns weitere Finanzmittel erbeten hätte, hätten wir auch der EU zusätzliches Geld überwiesen.“

Von dem für diesen Montag geplanten „Impfgipfel“ bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet Scholz Klarheit darüber, in welchem Zeitraum wie viele Bürger geimpft werden können. „Impfen hat oberste Priorität“, sagte er. Dies müsse sich nun auch in einem Konzept niederschlagen. „Es reicht als Planung nicht, dafür neben den Impfzentren irgendwann die Hausärzte einbeziehen zu wollen. Das scheint mir als Konzept zu sehr aus dem Ärmel geschüttelt zu sein.“

Für ehrgeizig hält Scholz das von der Kanzlerin und Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ausgegebene Ziel, bis Ende des Sommers allen Bürgern ein Impfangebot zu unterbreiten. „Diese Zusage haben Kanzlerin und Gesundheitsminister gegeben. Wenn ich die aktuelle Debatte über Impfstofflieferungen verfolge und hochrechne, müssen wir uns sehr anstrengen“, antwortete er auf die Frage, ob er Zweifel habe, dass das Ziel zu erreichen ist.

17.20 Uhr: Zahlreiche Corona-Verstöße bei Gottesdienst

Etwa 90 singende Menschen ohne Masken und Mindestabstand - beim Gottesdienst einer freikirchlichen Gemeinde in Freudenstadt haben die Besucher alle Corona-Regeln über Bord geworfen. Auch Anwesenheitslisten existierten bei dem Treffen der Gläubigen am Sonntag nicht, wie die Polizei mitteilte. Nachdem die Beamten die Personalien der Teilnehmer festgestellt hatten, wurde der Gottesdienst beendet. Die Beamten hatten die Zusammenkunft nach Hinweisen aus der Bevölkerung überprüft.

16.19 Uhr: Giffey schlägt Corona-Ampel für Kita-Öffnungen vor

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat ein Ampel-Modell für eine zügige Öffnung der Kitas vorgeschlagen. Nach dem 14. Februar müsse es „echte Öffnungsperspektiven bei Kitas und Schulen“ geben, sagte die SPD-Politikerin der „Bild am Sonntag“. „Unser Vorschlag ist eine Kita-Ampel, bei der erst mal die Situation in den einzelnen Kitas den Ausschlag gibt.“ Somit „könnten wir einen Großteil der Kitas wieder öffnen und gleichzeitig sehr verantwortungsvoll und gezielt anhand des Infektionsgeschehens in den einzelnen Kitas reagieren“, betonte die Ministerin.

Ausschlaggebend sollen drei Kriterien sein: die Anzahl der infizierten Personen, die Anzahl der Kinder in Quarantäne und die Anzahl der Erzieher in Quarantäne. „Ist niemand infiziert und weniger als zehn Prozent der Kinder und des Personals in Quarantäne, steht die Ampel auf Grün“, sagte Giffey. Dann könne eine Kita den Regelbetrieb wieder aufnehmen.

„Auf Gelb schaltet die Ampel, wenn eine Person infiziert und eine Kindergartengruppe oder maximal ein Viertel des Personals in Quarantäne sind“, sagte Giffey weiter. In diesem Fall gebe es eingeschränkten Regelbetrieb, etwa für weniger Stunden. Die rote Stufe werde erreicht, wenn zwei Personen an Corona erkrankt und mehr als 25 Prozent des Personals oder mehr als einer Kindergruppe in Quarantäne sind. Dann werde die Einrichtung geschlossen und nur Notbetreuung gewährt.

Nicht gelten solle die Ampel in Gebieten mit einer mehr als 200 Neuinfektionen binnen einer Woche auf 100 000 Einwohner, oder wenn sich eine Corona-Mutation aggressiv ausbreitet. Dann könne es in allen Kitas nur die Notbetreuung geben. Ihren Plan will sie in der kommenden Woche mit den Länderkollegen beraten.

16.00 Uhr: Mehr als 200 Festnahmen in Brüssel wegen verbotener Corona-Demonstrationen

Um zwei verbotene Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen der belgischen Regierung zu verhindern, hat die Polizei in Brüssel mehr als 200 Menschen festgenommen. Dies teilte ein Polizeisprecher am Sonntag mit. Ein Platz vor dem Hauptbahnhof, wo die meisten Demonstranten zusammenkamen, sei evakuiert worden. Unter den Anwesenden waren nach Polizeiangaben auch zahlreiche Fußball-Fans.

Die Organisatoren der verbotenen Proteste hatten die Menschen in den Online-Netzwerken dazu aufgerufen, sich unter anderem vor dem Atomium, einem bekannten Wahrzeichen der Stadt, zu versammeln. Dort kamen einige Dutzend Menschen zusammen. Die Polizei hatte im Vorfeld vor einer Teilnahme an den Protesten gewarnt. „Wir erinnern daran, dass es keine Erlaubnis gibt, an diesem Sonntag zu demonstrieren“, schrieb sie auf Twitter und kündigte mögliche Festnahmen an.

Seit Beginn der Pandemie hat Belgien mit seinen rund 11,5 Millionen Einwohnern mehr als 20.000 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Regierung hatte kürzlich ein Reiseverbot ins In- und Ausland für nicht notwendige Reisen verhängt. Seit fast drei Monaten befindet sich das Land in einem Teil-Lockdown.

15.56 Uhr: Ministerpräsidenten fordern vor Corona-Impfgipfel Fahrplan 

Vor dem Corona-Impfgipfel am Montag haben mehrere Ministerpräsidenten der Länder einen klaren Fahrplan für die Impfungen in den kommenden Wochen gefordert. „Meine dringende Erwartung an den Gipfel ist, dass wir einen nationalen Impfplan bekommen, auf dessen Grundlage wir Bundesländer Impftermine vergeben und auch einhalten können“, sagte der amtierende Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und weitere Regierungsmitglieder wollen am Montagnachmittag mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder über den Stand bei der Impfstoff-Lieferung und das weitere Vorgehen beraten. An dem Treffen nehmen auch Vertreter der Hersteller und der EU-Kommission teil. Der Gipfel ist eine Reaktion auf den schleppenden Impfstart und die Diskussion um die Menge der zur Verfügung stehenden Vakzine. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) kritisierte ebenfalls mangelnde Klarheit über die Liefermengen der Impfstoffe. „Wir haben auch mit der neuen Zusage nicht mal Lieferklarheit für die nächsten vier Wochen“, sagte Dreyer der „Bild am Sonntag“.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Samstag angekündigt, dass er im Februar mit fünf Millionen Impfdosen der drei Hersteller von zugelassenen Impfstoffen rechnet. Dreyer verlangte auch weitere Erklärungen dafür, warum der Impfstoff von Astrazeneca in Deutschland nur für unter 65-Jährige empfohlen wird. „Der Gesundheitsminister muss auf dem Impfstoffgipfel erklären, warum wir in Deutschland von der europaweiten Zulassung abweichen“, sagte die SPD-Politikerin.

Die EU-Kommission hatte am Freitag die Zulassung für das Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca erteilt, nachdem die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) zuvor die bedingte Marktzulassung für alle ab 18 Jahren empfohlen hatte. Die deutsche Impfkomission sprach sich allerdings dafür aus, das Mittel nur an Menschen bis 64 Jahre zu verabreichen. Insgesamt sind in der EU derzeit drei Impfstoffe zugelassen.

Spahn will nach der Zulassung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca die Impfverordnung überarbeiten. „Die Grundreihenfolge bleibt, aber wir gehen sie zusätzlich altersgestaffelt an“, sagte Spahn am Samstag bei einer Diskussionsveranstaltung mit Experten und Pflegekräften in Berlin. 

15.14 Uhr: Erstmals Corona-Mutation im Bodenseekreis nachgewiesen

Im Bodenseekreis sind am Samstag die ersten beiden Infektionsfälle mit einer der neuen Virus-Varianten bestätigt worden. Bei beiden Fällen wurde die britische Virus-Variante festgestellt. Beide Betroffenen leben und arbeiten im Bodenseekreis.

Darüber hinaus gibt es zwei weitere Verdachtsfälle. Hierbei soll es sich nach Angaben der Kreisbehörde um im Bodenseekreis lebende enge Kotaktpersonen eines Ausbruchsgeschehens im Nachbarlandkreis Ravensburg handeln. Was das für den Bodenseekreis konkret bedeutet, lesen Sie hier.

14.47 Uhr: Gut 200 Festnahmen in Brüssel bei Demo gegen Corona-Maßnahmen

Bei nicht genehmigten Demonstrationen gegen die belgischen Anti-Corona-Maßnahmen sind am Sonntag in Brüssel mindestens 200 Menschen festgenommen worden. „Wir beenden die Demonstration außerhalb des Hauptbahnhofes“, erklärte die Brüsseler Polizei auf Twitter. Alle Teilnehmer könnten gehen, wenn sie identifiziert seien und kein Grund für eine Festnahme vorliege.

Unter den Festgenommenen seien auch viele Fußballfans, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Die Polizei war mit großem Aufgebot vor Ort, nachdem es in den benachbarten Niederlanden zu Ausschreitungen bei Protesten gegen Ausgehverbote gekommen war. In Belgien herrscht seit Wochen ein nächtliches Ausgehverbot, ohne dass es zu Gewalttaten gekommen war.

14.20 Uhr: Corona-Impfstoff von Astrazeneca nur bis 55 Jahre empfohlen

Nach der Zulassung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca durch die Europäische Arzneimittel-Agentur hat die italienische Behörde eine altersbeschränkte Verwendung des Mittels empfohlen. Obwohl die verfügbaren Daten eine geringere Wirksamkeit als die beiden bereits zugelassenen Impfstoffe zeigten, könne das Mittel die Impfkampagne in Italien stärken, teilte die Arzneimittel-Agentur Aifa mit.

Mit Blick auf die Einschätzung der Wirksamkeit des Impfstoffs bei Menschen über 55 Jahren hätten die Daten der Zulassungsstudien aber ein „gewisses Maß an Unsicherheit“ gezeigt. Dieser Teil der Bevölkerung sei nämlich schlecht vertreten gewesen. Trotzdem sei dort eine gute Antikörperreaktion beobachtet worden.

Die Behörde empfahl den Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns auf Grundlage dessen für Menschen zwischen 18 und 55 Jahren, so lange bis fundiertere Daten vorlägen. Bei Älteren oder Menschen mit Vorerkrankungen sollten die mRNA-Impfstoffe verabreicht werden, wie es in der Mitteilung vom Samstag weiter hieß.

13.11 Uhr: Polizei beendet illegale Party mit etwa 200 Feiernden in NRW

Die Polizei hat in der Nacht zum Sonntag in Euskirchen (Nordrhein-Westfalen) eine in Corona-Zeiten illegale Feier mit rund 200 Gästen aufgelöst. Ein 23-Jähriger habe die Freiluftparty auf dem Gelände einer ehemaligen Raketenstation im Billiger Wald organisiert, teilte die Polizei am Sonntag mit. Einem Zeugen sei am Sonntagmorgen laute Musik aufgefallen, die aus dem Waldgebiet kam. Vor Ort sei eine größere Musikanlage gefunden worden. Viele Gäste flüchteten demnach in den Wald, die Personalien von 35 Teilnehmern wurden aufgenommen. Nach ersten Erkenntnissen seien viele der Feiernden wohl von außerhalb angereist. Auf die Partygäste kämen „erhebliche Bußgelder“ zu, teilte die Polizei weiter mit.

12.47 Uhr: Stargeigerin Anne-Sophie Mutter ärgert sich über ungleiche Corona-Einschränkungen

Die Stargeigerin Anne-Sophie Mutter ärgert sich darüber, dass im zweiten Lockdown die Konzertsäle geschlossen, die Kirchen aber geöffnet sind. „Warum das Grundrecht der freien Religionsausübung über das Grundrecht der freien Berufsausübung bei Musikern gestellt wurde, leuchtet mir immer noch nicht ein“, sagte die 57-Jährige der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Montagsausgaben). Sie verstehe auch nicht, warum die Museen nicht schon lange wieder geöffnet haben. „Wenn ich in einem kleinen Drogeriemarkt Strümpfe kaufen kann - warum kann ich dann nicht in einem riesigen Museumssaal unter Einhaltung strengster Hygieneregeln etwas genießen, das über den Genuss von neuen Strümpfen weit hinausgeht“, sagte die Musikerin.

12.10 Uhr: Bundeswehr will Montag über Corona-Hilfe für Portugal entscheiden

Die Bundeswehr will Anfang der Woche darüber entscheiden, wie und in welchem Rahmen dem derzeit besonders stark von der Corona-Pandemie betroffenen Portugal geholfen werden kann. Ergebnisse eines am Freitag nach Deutschland zurückgekehrten Erkundungsteams würden derzeit analysiert, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Sonntag auf Anfrage. Es sei ab Montag nicht nur mit der Entscheidung, wie geholfen werden kann, zu rechnen, sondern die Hilfe solle dann auch rasch beginnen.

Die Regierung in Portugal hatte ein Hilfeersuchen an Deutschland gerichtet. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" soll ein Team von 27 Ärzten und Sanitätern aus Deutschland entsandt werden, es sollen Hilfsflüge auch mit Feldkrankenbetten und Beatmungsgeräten geschickt werden. Dies konnte der Sprecher des Verteidigungsministerium nicht bestätigen.

In Portugal war zuletzt die Zahl der Corona-Toten auf einen Höchststand gestiegen, Regierungschef António Costa sprach von einem "gigantischen" Druck auf die Krankenhäuser durch den starken Anstieg der Infektionen.

11.27 Uhr: Österreich übernimmt portugiesische Corona-Intensivpatienten

Österreich übernimmt von Portugal schwer kranke Corona-Patienten. Wie viele Menschen nach Österreich geflogen werden sollen, werde mit dem portugiesischen Gesundheitsministerium abgeklärt, teilte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Sonntag mit. „Es ist ein Gebot der europäischen Solidarität, rasch und unbürokratisch zu helfen, um Menschenleben zu retten“, sagte er.

Österreich hatte schon mal Intensivpatienten aus Frankreich, Italien sowie Montenegro aufgenommen. Das portugiesische Gesundheitsweisen steht wegen hoher Infektionszahlen massiv unter Druck. Nach Behördenangaben stehen nur noch wenige Intensivbetten zur Verfügung.

10.32 Uhr: Bürger wundern sich über Gutscheine für FFP2-Masken

Vor allem Senioren und chronisch Kranke sollen Gutscheine für verbilligte FFP2-Masken erhalten. Doch manchmal bekommen auch junge Leute oder Eltern für ihre Kinder die Coupons - und können sich das nicht erklären. Alles korrekt, sagen die Krankenkassen.

Zum Schutz vor dem Coronavirus soll mehr als jeder dritte Bürger in Deutschland vom Bund finanzierte FFP2-Masken bekommen. Die Bundesregierung hat dies als Schutz für Menschen mit besonders hohem Risiko beschlossen - dazu zählen Über-60-Jährige und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen. Nachdem nun der Versand der Coupons begonnen hat, wundern sich manche Empfänger darüber, dass auch sie solche Gutscheine in ihrem Briefkasten mit einem Standard-Begleitschreiben finden.

Denn auf den ersten Blick ist es häufig nicht erkennbar, aus welchem Grund jemand auf der Empfängerliste seiner Krankenkasse gelandet ist - und auch kleine Kinder erhalten die Gutscheine. „Ich bin weder Risikopatient noch besonders alt. Was ist hier los? Warum bekomme ich einen Berechtigungsschein für FFP2-Masken?“, schreibt etwa ein junger Mann auf Twitter zu dem Foto seiner Gutscheine.

Zum Hintergrund: Insgesamt bekommen rund 34 Millionen Bürger über das Bundesprogramm Gutscheine für zwölf FFP2-Masken, die in der Apotheke eingelöst werden können. Das Bundesgesundheitsministerium verwies auf Nachfrage auf die Vorgaben für den Versand: Es gebe klare Indikationen, darunter bestimmte Vorerkrankungen, sagte ein Sprecher. Auch ein 30-Jähriger mit chronischer Lungenerkrankung könne Masken bekommen.

9.24 Uhr Murmeltier-Tag in Corona-Pandemie: Wetter-Vorhersage per Livestream

In Corona-Zeiten kann sich jeder Tag wie ein Murmeltier-Tag anfühlen. Das Spektakel im US-Ort Punxsutawney fällt wegen der Pandemie aus. Murmeltier Phil macht seine Vorhersage am „Groundhog Day“ per Livestream.

Noch im vergangenen Jahr schien das kleine Städtchen Punxsutawney im US-Bundesstaat Pennsylvania ein Monopol auf den „Groundhog Day“ zu haben. Seit mehr als 100 Jahren sagt dort jedes Jahr am 2. Februar ein Murmeltier namens Phil das Wetter für die kommenden Wochen voraus: Sieht Phil seinen Schatten, dann dauert der Winter noch sechs Wochen an. Sieht er ihn nicht, gibt es einen frühen Frühling.

8.18 Uhr: Supermarkt hilft Singles in Corona-Zeiten beim Daten

Statt Kinos und Kneipen Kontaktbeschränkungen: Singles verharren während der Corona-Pandemie lange Zeit in den eigenen vier Wänden. Das Einkaufen im Supermarkt kann da zum Highlight der Woche werden. Ein Laden in Franken hilft im Lockdown beim Flirten.

Beim Einkaufen die große Liebe finden? Ein Supermarkt im unterfränkischen Volkach versucht während des Corona-Lockdowns behilflich zu sein und lockt freitagabends zum „Single-Shopping“. „Schließlich machen es Ausgangssperre und Kontaktbeschränkung derzeit nicht leicht, einen Partner zu finden“, sagt der stellvertretende Marktleiter Steven Schellhorn. Jeden Freitag zwischen 18 und 20 Uhr können sich Singles am Eingang ein Herz mit einer Nummer schnappen und auf ihre Jacke pappen.

Wird zwischen den Regalen ein attraktiver Single erspäht, kann die Nummer an der Kasse ausgerufen werden oder man hinterlässt seine Telefonnummer mit einer Nachricht. Dafür sind Zettel ausgelegt, auf denen die Art der Kontaktaufnahme angekreuzt werden kann, wie zum Beispiel: „Ich würde mich freuen, dich auf einen Orangensaft in der Obstabteilung zu treffen.“

7.00 Uhr: 11.192 neue Corona-Infektionen gemeldet

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen innerhalb eines Tages 11 192 neue Corona-Infektionen gemeldet. Vor genau einer Woche waren es noch 12 257 gemeldete Neuinfektionen gewesen. Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Seit Beginn der Pandemie zählt das RKI 2.216.363 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland.

Die Zahl der gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus stieg um 399 auf insgesamt 56.945. (Stand: 31.01., 00.00 Uhr). Am Sonntag vor einer Woche waren 349 Fälle gemeldet worden, bei denen Patienten im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 56.945.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 30. Januar:

19:57 Uhr: Großbritannien gibt grünes Licht für Zusammenarbeit mit EU bei Impflieferungen

Der britische Staatsminister Michael Gove hat der Europäischen Union Zusammenarbeit bei deren Schwierigkeiten mit der Lieferung von Impfstoffen zugesagt. Priorität habe für London die Impfung der eigenen Bevölkerung, machte der Minister zunächst deutlich und fuhr dann fort: „Wir wollen aber auch mit unseren Freunden und Nachbarn in der Europäischen Union zusammenarbeiten, um ihnen auch zu helfen.“

Hintergrund ist der Streit zwischen der EU-Kommission und dem britisch-schwedischen Impfstoffhersteller Astrazeneca über dessen Lieferschwierigkeiten. Das Unternehmen hatte Verzögerungen damit begründet, dass es Probleme bei Werken in den Niederlanden und Belgien gebe. Die Produktion für Großbritannien bleibe aber unbeeinträchtigt, weil London sich habe zusichern lassen, dass die Produktion im eigenen Land zuerst nur dem eigenen Impfprogramm zu Gute kommen soll, so Astrazeneca-Geschäftsführer Pascal Soriot.

Das sorgte auch deshalb für Empörung, weil die Briten seit Monaten Impfstoff von Pfizer und Biontech aus europäischer Herstellung erhalten. Die EU hatte daraufhin einen Kontrollmechanismus für die Ausfuhr der Präparate eingeführt.

18:00 Uhr: Alle positiven Corona-Tests werden auf Mutationen untersucht

Die Landesregierung will die Coronavirus-Mutanten durch die Untersuchung aller positiven Tests in Schach halten. Dafür sollen die Test-Labore sämtliche positiven Proben künftig an die Labore der Universitätskliniken weiterleiten. „Damit bekommen wir einen Überblick über die Ausbreitung der neuen Virusvarianten im Land und können sie besser kontrollieren und überwachen“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha am Samstag in Stuttgart.

Die Dynamik der Verbreitung der Varianten aus Großbritannien und Südafrika sei besorgniserregend. Der Grünen-Politiker betonte: „Wir müssen alles daransetzen, dass sich diese gefährlichen Mutanten in Baden-Württemberg nicht weiter ausbreiten.“ Die Ausweitung der Tests hatte die Landesregierung am Samstag beschlossen.

Wegen der Mutanten werden auch die Regeln für die Quarantäne verschärft. Deren Dauer für Kontaktpersonen der Kategorie 1 von einem mit einer Virusmutante infizierten Menschen wird von 10 auf 14 Tage erhöht. Auch für deren Haushaltsangehörige gilt eine Quarantäne von 14 Tagen. Damit soll die Bevölkerung vor einer unkontrollierten Weiterverbreitung der Varianten geschützt werden.

17.00 Uhr: Trotz Einreisesperre weiter Verbindungen zu Corona-Mutationsgebieten

Die deutschen Einreisesperren für Menschen aus mehreren Ländern mit gefährlichen Coronavirus-Varianten hatten am Wochenende zunächst wenig Auswirkungen auf den Flugverkehr. Die Lufthansa will ihre Verbindungen nach Portugal, Irland, Großbritannien, Südafrika und Brasilien zunächst nicht einschränken, wie Anfragen der Deutschen Presse-Agentur ergaben. Dabei sind diverse Verkehrsverbindungen pandemiebedingt ohnehin stark reduziert.

Da die Verordnung Ausnahmen vorsieht - darunter für Deutsche, in Deutschland lebende Ausländer sowie Transitpassagiere - gebe es genügend Menschen, die fliegen dürften, sagte Lufthansasprecher Martin Leutke am Samstag der dpa. Man werde die Lage aber im Blick behalten und die Flugpläne in den kommenden Tagen gegebenenfalls der Nachfrage anpassen.

16.00 Uhr: Spahn rechnet mit weiteren fünf Millionen Impfdosen im Februar

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet für den Februar weitere fünf Millionen Impfdosen der drei Hersteller Astrazeneca, Biontech und Moderna. Bis zum 22. Februar hätten die Firmen Lieferungen mit Lieferdaten angekündigt, sagte Spahn am Samstag auf einer Diskussionsveranstaltung mit Experten und Vertretern aus der Pflege.

Bislang seien 3,5 Millionen Dosen ausgeliefert worden, mehr als zwei Millionen davon seien bereits verimpft worden. „Es kommen jede Woche Impfstoffe“, sagte Spahn weiter. Es müsse aber mehr werden. Der Minister warb um Verständnis für die Anlaufschwierigkeiten.

15.31 Uhr: Kein Ende des harten Corona-Lockdowns in Sicht

Trotz sinkender Corona-Infektionszahlen zeichnet sich angesichts der Sorge vor einer Ausbreitung besonders ansteckender Varianten des Virus kein baldiges Ende des Lockdowns in Deutschland ab. Bundes- und Landespolitiker plädierten zum Teil für eine Verlängerung der Maßnahmen. „Besser jetzt noch ein wenig länger etwas härtere Maßnahmen als ein Raus-Rein-Raus-Rein, was letztlich alle zermürbt“, sagte Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Samstag.

Der harte Lockdown mit geschlossenen Geschäften, weitreichenden Einschränkungen an Kitas und Schulen sowie strengen Kontaktbeschränkungen gilt bislang bis zum 14. Februar. In den kommenden Tagen werden Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder darüber beraten, wie es danach weitergeht. 

13.55 Uhr: Kinderärzte fordern Corona-Impfung chronisch kranker Kinder

Der Vorsitzende des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, fordert, dass auch Kinder und Jugendliche mit chronischen Krankheiten rasch gegen Corona geimpft werden. „Sie sollten also in die gleiche Gruppe kommen wie erwachsene chronisch Kranke“, sagte Fischbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er warnte vor der Gefahr eines schweren Covid-19-Verlaufs auch für diese Altersgruppe. Deshalb bräuchten sie so schnell wie möglich den Impfschutz.

Impfungen von Minderjährigen sind in der Impfverordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bisher gar nicht vorgesehen. Alle derzeit verfügbaren Impfstoffe sind erst für Menschen ab 16 oder 18 Jahren zugelassen.

Eine Impfung von Kindern und Jugendlichen ohne Zulassung des Impfstoffs für diese Altersgruppe lehnte auch Fischbach ab. Stattdessen forderte der Verband die Politik auf, „Forschung und Zulassungsstudien für kindgerechte Corona-Impfstoffe zu fördern, so dass diese Vakzine möglichst schnell zur Verfügung stehen“.

12.56 Uhr: Intensivmediziner: Spüren keine Entspannung - Personal ausgebrannt

Die Lage auf den Intensivstationen in Deutschland ist nach Angaben von Medizinern trotz sinkender Corona-Fallzahlen weiterhin angespannt. „Wir spüren auf den Intensivstationen, anders als die Zahlen den Anschein erwecken, derzeit keine Entspannung“, sagte der Magdeburger Uniklinik-Professor Felix Walcher, Präsidiumsmitglied der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstag). Er forderte schärfere Maßnahmen, bis die Infektionsketten von den Gesundheitsämtern kontrollierbar seien: „Wir müssen in einen harten Lockdown gehen, alles andere ist ethisch schwer vertretbar.“

Walcher warnte vor Leichtsinn: „Unsere größte Sorge ist, dass durch die Impfungen und Lockerungsdiskussionen der Eindruck erweckt wird, die Krise sei bald überwunden, und die Vorsicht der Bürger, sich an die notwendigen Maßnahmen zu halten, nachlässt“, sagte er. „Wenn das passieren sollte, dann werden wir eine dritte Welle mit Virusmutationen erleben, deren Folgen unabsehbar sind.“

Sorge bereitet den Intensivstationen laut Walcher auch die Überlastung des Personals. Die Beschäftigten hätten zwischen den beiden Lockdowns keine Verschnaufpause gehabt, da viele verschobene Operationen nachgeholt worden seien. Es drohten nun massive Ausfälle. „Das Pflegepersonal ist maximal belastet, die Menschen können einfach nicht mehr“ sagte der Mediziner. „Sehr viele sind ausgebrannt, es gibt schon jetzt sehr viele Burnout-Fälle und Rückzugserscheinungen. Wir Intensivmediziner haben Angst, dass in den kommenden Monaten viele das Handtuch werfen.“

11.40 Uhr: Gesundheitsministerium: Bis 22. Februar weitere 5 Millionen Impfdosen

Bis zum 22. Februar werden nach Angaben des Gesundheitsministeriums laut der Hersteller Biontech, Moderna und Astrazeneca mindestens weitere 5 Millionen Impfdosen an die Bundesländer geliefert. Das teilte das Ministerium am Samstag auf Twitter mit. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach auf Twitter von guten Nachrichten nach einem schwierigen Start.

Nach Angaben des Ministeriums wurden seit Beginn der Impfkampagne vor fünf Wochen in Deutschland über 3,5 Millionen Impfdosen ausgeliefert und 2,2 Millionen verimpft.

Die Bundesregierung war wegen der schleppend angelaufenen Corona-Impfungen in die Kritik geraten. „Der Start der Impfkampagne war schwierig“, hatte Spahn am Freitag in Berlin gesagt. Es habe weniger Impfstoff gegeben als aus EU-Bestellungen erwartet.

10.40 Uhr: Mehr als 12.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland – Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter

In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 12.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 12.321 Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2.205.171.

Nach Angaben des RKI wurden zudem 794 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 56.546.

Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen bezifferte das RKI auf rund 1.911.800. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ging weiter zurück und lag am Samstag bei 90,9. Am Donnerstag war dieser Wert erstmals seit drei Monaten unter die Marke 100 gesunken.

Die Sieben-Tage-Inzidenz geht seit Wochen zurück, ihren bislang höchsten Stand hatte sie am 22. Dezember mit 197,6 erreicht. Bei der Sieben-Tage-Inzidenz handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb dieses Zeitraums. Ziel der Bundesregierung ist es, den Wert auf unter 50 zu drücken. 

9.05 Uhr: Einreisesperren zum Schutz vor mutierten Coronavirus-Varianten treten in Kraft

Für Einreisen nach Deutschland aus Staaten, in denen mutierte Coronavirus-Varianten stark verbreitet sind, gelten seit heute weitreichende Einreisesperren. Nach einem am Freitag gefassten Kabinettsbeschluss gilt bei Reisen aus diesen Ländern bis zum 17. Februar ein grundsätzliches Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bahn-, Bus- und Schifffahrtsunternehmen. Betroffen sind zunächst Reisende aus Großbritannien, Irland, Portugal, Brasilien und Südafrika. Dieser drastische Schritt wurde in der entsprechenden Verordnung damit begründet, dass die Dynamik der Verbreitung der Varianten in diesen Ländern „besorgniserregend“ sei.

Durch die strengen Einreisebeschränkungen solle deren Ausbreitung „eingedämmt“ werden. Ausnahmen gibt es demnach aber für Menschen, die in Deutschland wohnen. Das Verbot soll auch nicht für Transitpassagiere an Flughäfen sowie den Frachtverkehr gelten. Ausgenommen ist auch Personal, das im Interesse der öffentlichen Gesundheit einreist. 

8.12 Uhr: Corona-Impfzentren offenbar weitgehend barrierefrei

Die Impfzentren für die Corona-Schutzimpfungen sind einer bundesweiten Umfrage des Evangelischen Pressedienstes zufolge für Senioren und behinderte Menschen weitgehend barrierefrei zugänglich. Zu den Voraussetzungen, die älteren und behinderten Menschen den Zugang erleichtern sollen, zählen etwa Rampen für Rollstühle, leicht verständliche Informationen, geschultes Personal und Ruheräume. Ein Problem schon vor der Impfung scheint vielerorts die Terminvergabe zu sein. Die Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern hatten jüngst die Barrierefreiheit der Impfzentren angemahnt.

In den 53 Impfzentren des bevölkerungsreichsten Bundeslandes Nordrhein-Westfalen ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Düsseldorf eine möglichst „barrierearme Wegführung“ vorgesehen. Auch in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Berlin, Hamburg und Bremen sind die Impfzentren nach Angaben der zuständigen Ministerien barrierefrei. 

Die Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern hatten gefordert, alle Menschen mit Beeinträchtigungen müssten den gleichen barrierefreien Zugang zu Impfzentren haben. Auch die Anmeldeverfahren müssten für mobilitätseingeschränkte, gehörlose, blinde und geistig behinderte Menschen barrierefrei sein. Zudem sprachen sie sich für eine gesicherte Übernahme der Fahrt- und Beförderungskosten zu den Impfzentren aus.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 29. Januar:

21.30 Uhr: Baden-Baden Primus im Südwesten bei Corona-Inzidenzwert

Baden-Baden steht mit einer Corona-Inzidenz von 19,9 in Baden-Württemberg am besten da. Keine andere Stadt und kein Landkreis unterschritten am Freitag die 20er-Marke, wie aus einem Lagebericht des Landesgesundheitsamtes vom Abend hervorging. Der Wert zeigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen an. Die rote Laterne trägt Heilbronn mit einem Wert von 169,8. Im landesweiten Durchschnitt liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 74,4.

Die Zahl der an oder mit Corona im Südwesten verstorbenen Männern und Frauen überschritt am Freitag (Stand: 16 Uhr) die Marke von 7000. 57 neue Todesfälle ließen die Zahl auf 7004 anstiegen. Die Zahl der Neuinfektionen lag bei 1344, so dass die Gesamtzahl der Infektionen auf 291 745 wuchs.

19.48 Uhr: Astrazeneca-Impfstoff in der EU zugelassen

Der Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca darf nun auch in der Europäischen Union genutzt werden. Die EU-Kommission erteilte eine Zulassung, wie Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf Twitter mitteilte. Auch Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides bestätigte am Freitagabend die Zulassung. Die Brüsseler Behörde folgte damit einer Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMA. Diese gilt für Personen ab 18 Jahren ohne Altersbeschränkung. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission allerdings die Vergabe nur an Erwachsene unter 65. Es ist der dritte zugelassene Impfstoff gegen Covid-19 in der EU.

19.20 Uhr: Über 50 Millionen Masken für Schulen, Kitas und Pflegeheime im Südwesten

Um Corona-Infektionen weiter einzudämmen, will das Land mehr als 50 Millionen FFP2-Masken kaufen. Die 53,8 Millionen Mund-Nase-Bedeckungen sollen Schulen, Kitas, Impfzentren und Pflege- und Behinderteneinrichtungen zugutekommen. Laut „Heilbronner Stimme“ und „Mannheimer Morgen“ (Samstag) werden auch noch 3,9 Millionen OP-Kittel und 13,5 Millionen Schutzhandschuhe bestellt. So werde sich der Gesamtbetrag zusammen mit den Kosten der Vergabeverfahren für die Aufträge auf mehr als 96 Millionen Euro belaufen. Das Geld kommt den Blättern zufolge aus extra gebildeten Rücklagen für Haushaltsrisiken. Eine Sprecherin von Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne) bestätigte auf Anfrage, dass der Finanzausschuss des Landtags diese von der Ressortchefin eingebrachte Entnahme gebilligt habe.

Mit der Großbestellung an Schutzausstattung soll der Bedarf bei den besonders gefährdeten Personengruppen bis Ende Juni 2021 gedeckt werden. Die OP-Kittel und die Schutzhandschuhe sind unter anderem für Lehrer in den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren sowie für die Impfzentren vorgesehen.

18.32 Uhr: Deutsche Impfkommission empfiehlt Astrazeneca-Impfstoff bis zu Alter von 64 Jahren

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt für Deutschland die Anwendung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca für Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren. Diese Empfehlung veröffentlichte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitagabend im Internet. Laut Stiko liegen für die Beurteilung der Impfeffektivität bei älteren Menschen bisher keine ausreichenden Daten vor.

Zuvor hatte die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) die Zulassung des Astrazeneca-Impfstoffs für die EU empfohlen. Sie hatte auf eine Einschränkung für die Anwendung bei älteren Menschen verzichtet. Abgesehen von der Alterseinschränkung stufte auch die Stiko das Vakzin des britisch-schwedischen Konzerns als "geeignet zum Individualschutz und zur Bekämpfung der Pandemie" ein. Änderungen der geltenden Impfreihenfolge, die älteren Menschen oder Menschen mit besonders hohem Infektionsrisiko einen Vorrang gibt, empfiehlt die Stiko in ihrer Mitteilung nicht.

17.23 Uhr: Einreisesperre für Corona-Mutationsgebiete ab Samstag

Für Länder, in denen sich besonders ansteckende Varianten des Coronavirus stark ausgebreitet haben, gilt in Deutschland ab Samstag eine weitreichende Einreisesperre (die vom RKI geführte Liste der betroffenen Länder finden Sie hier). Das Kabinett beschloss am Freitag ein Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bahn-, Bus- und Schiffsunternehmen bis zum 17. Februar, das aber zahlreiche Ausnahmen unter anderem für alle Deutschen und in Deutschland lebenden Ausländer sowie für Transitpassagiere und den Warenverkehr vorsieht, wie das Bundesinnenministerium der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage bestätigte.

16.26 Uhr: EU-Behörde macht Weg für Astrazeneca-Impfstoff frei

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die bedingte Marktzulassung für den Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca in der EU empfohlen. Sie gelte für Personen ab 18 Jahren, teilte die EMA am Freitag in Amsterdam mit. Die endgültige Entscheidung über die Zulassung muss nun die EU-Kommission treffen - das gilt als Formsache.

15.46 Uhr: Baden-Württemberg ändert wegen Lieferengpässen seine Impfstrategie

Aufgrund der Lieferengpässe beim Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer ändert das Land seine Impfstrategie und greift künftig auf Reserven zurück. Dies sei notwendig, um alle vereinbarten Termine einhalten zu können, teilte eine Sprecherin des Sozialministeriums am Freitag mit. Künftig halte man nicht mehr wie bisher 50 Prozent aller Impfdosen zurück, sondern nutze einen Teil der Reserve.

Grund für das Abweichen von der bisherigen Impfstrategie im Südwesten sind demnach die geringeren Mengen an Impfstoff, die das Land derzeit bekommt. Durch die Umbauten in einem belgischen Werk des Impfstoffherstellers Pfizer erhalte Baden-Württemberg in dieser Woche rund 42 Prozent weniger Impfstoff als ursprünglich vom Bund angekündigt, so die Sprecherin. In den kommenden drei Wochen fielen die Liefermengen erst 14 Prozent und dann jeweils 7 Prozent geringer aus als zunächst erwartet. Aufgrund der geringen Menge an Impfstoff könnten derzeit nur rund 7000 Menschen täglich geimpft werden. Dabei umfasse allein die Gruppe der über 80-Jährigen und des medizinischen Personals in Baden-Württemberg rund eine Million Menschen.

15.15 Uhr: Johnson & Johnson gibt Wirksamkeit seines Impfstoffkandidaten mit 66 Prozent an

Der Corona-Impfstoffkandidat des US-Konzerns Johnson & Johnson hat nach Unternehmensangaben eine Wirksamkeit von 66 Prozent. Schwere Erkrankungen vermeide der Impfstoff gar zu 85 Prozent, erklärte das Unternehmen am Freitag nach Abschluss seiner klinischen Studien der Phase 3 mit insgesamt knapp 44.000 Teilnehmern. Anders als bei den Impfstoffen von Biontech-Pfizer und Moderna ist beim Vakzin von Janssen, der Pharmasparte von Johnson & Johnson, nur eine Dosis notwendig. Weniger wirksam ist der Impfstoff womöglich bei der südafrikanischen Variante des Coronavirus: Bei den klinischen Tests in Südafrika betrug die Wirksamkeit 57 Prozent. Dort gingen 95 Prozent aller Covid-19-Erkrankungen auf die südafrikanische Variante B.1.351 zurück.

14.34 Uhr: Bundesregierung weist neue Corona-Mutationsgebiete aus

Wegen besonders hoher Corona-Infektionszahlen hat die Bundesregierung ab Sonntag zehn weitere Länder in Afrika, Südamerika und Asien als Hochrisikogebiete eingestuft. Zudem wurden Eswatini und Lesotho im südlichen Afrika zu Gebieten mit besonders gefährlichen Virusmutationen erklärt, wie das Robert Koch-Institut am Freitag im Internet bekanntgab. Für die Mutationsgebiete plant die Bundesregierung eine weitreichende Einreisesperre. Dazu zählen bisher schon Großbritannien, Irland, Portugal, Südafrika und Brasilien. Die neuen Hochrisikogebeite ab Sonntag sind: Afghanistan, Botsuana, Ecuador, Malawi, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe, Sudan und Syrien.

Bereits jetzt müssen Einreisende aus Mutationsgebieten bei Einreise einen negativen Corona-Test vorweisen, sich dann für zehn Tage in Quarantäne begeben, von der sie sich nach fünf Tagen befreien können. Das gilt auch für die Hochrisikogebiete, von denen es jetzt schon mehr als 20 gibt. Bei der Einreise aus „normalen“ Risikogebieten - weitere rund 130 Länder - kann man sich auch erst bis zu 48 Stunden nach Ankunft in Deutschland testen lassen.

14.15 Uhr: Österreich will Einreiseregeln auch für Pendler verschärfen

Wegen der Ausbreitung verschiedener Mutationen des Coronavirus will auch Österreich die Einreiseregeln verschärfen. Für Pendler sind nun verpflichtende Tests bei der Einreise vorgesehen, wie aus dem der österreichischen Nachrichtenagentur APA vorliegenden Entwurf des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Sie müssten demnach ein ärztliches Zeugnis oder einen Testnachweis, der nicht älter als 72 Stunden ist, an der Grenze vorlegen. Dem Vernehmen nach ist der Rhythmus der Nachweispflicht noch unklar. Eine tägliche Attest-Vorlage gilt als unwahrscheinlich. Die Maßnahme soll in frühestens einer Woche in Kraft treten.

13.34 Uhr: Kultusministerium will Kita-Notbetreuung im Südwesten nicht einschränken

Das baden-württembergische Kultusministerium hat Forderungen nach einer Einschränkung der Kita-Notbetreuung zurückgewiesen. Diese würde den Druck auf die arbeitenden Menschen im Land deutlich erhöhen und viele Familien in erhebliche Schwierigkeiten bringen, teilte das Ministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Freitag mit. „Unser Eindruck ist, dass Eltern und Einrichtungen sehr verantwortungsvoll mit der Notbetreuung umgehen und ihre Hygienekonzepte sehr umsichtig und konsequent umsetzen.“ Das Kultusministerium beabsichtige nicht, die Notbetreuung einzuschränken.

Nach dem Auftreten einer Virusmutation in einer Kita in Freiburg hatte Sozialminister Manne Lucha (Grüne) Einschränkungen bei der Notbetreuung gefordert. Bisher dürfen Eltern, die beide berufstätig und am Arbeitsplatz unabkömmlich sind, ihre Kindern in die Notbetreuung schicken.

12.53 Uhr: Einreisesperre für Corona-Mutationsgebiete womöglich schon ab Samstag

Für Verbreitungsgebiete besonders gefährlicher Varianten des Coronavirus soll möglicherweise schon ab Samstag eine weitgehende Einreisesperre gelten. Das geht aus einem neuen Verordnungsentwurf hervor, mit dem sich am Freitag das Kabinett befasst und der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Darin ist eine Befristung bis zum 17. Februar vorgesehen. Ausnahmen sollen für Personen mit Wohnsitz und Aufenthaltsrecht in Deutschland sowie für den Warenverkehr gemacht werden.

Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte die neuen Einreiseregeln bereits am Donnerstag angekündigt. Nach derzeitigem Stand sollen sie für Großbritannien, Irland, Portugal, Südafrika und Brasilien gelten. Diese fünf Länder sind von der Bundesregierung bereits als sogenannte Virusvarianten-Gebiete eingestuft worden. Nach dem Entwurf für das Kabinett, an dem noch Änderungen möglich sind, sollen Fluggesellschaften sowie Bahn-, Bus- oder Schiffsunternehmen ab Samstag aus den genannten Gebieten keine Personen mehr nach Deutschland befördern dürfen. Ausnahmen werden nicht nur für den Frachtverkehr und die in Deutschland lebenden Menschen gemacht, sondern auch für die Beförderung von medizinischem Personal, Ambulanzflüge, den Transport von Transplantationsorganen und Beförderungen aus dringenden humanitären Gründen. Auch Transitpassagiere sollen ausgenommen werden, genauso wie Crews von Luftfahrzeugen und Schiffen.

11.47 Uhr: Leipziger Buchmesse fällt wegen Corona zum zweiten Mal in Folge aus

Wegen der anhaltenden Coronakrise wird die Leipziger Buchmesse zum zweiten Mal in Folge ausfallen. Die pandemische Entwicklung und die damit verbundenen Sicherheitsmaßnahmen und Beschränkungen im Reiseverkehr machten eine weitere Planung für Teilnehmer und Organisatoren unmöglich, teilten die Organisatoren in Leipzig mit.

Ersatzweise soll es im Mai 2020 Livelesungen und digitale Verlagspräsentationen geben. Zusätzlich sind einige wenige ausgesuchte Präsenzveranstaltungen in der Stadt geplant. „Eine Veranstaltung mit mehr als hunderttausend Gästen kann unter Gewährleistung der Gesundheit und angesichts der aktuellen Rechtslage nicht stattfinden“, erklärte der Geschäftsführer der Leipziger Messe, Martin Buhl-Wagner, in der sächsischen Stadt.

11.31 Uhr: Lehrer für Kinder mit Behinderungen werden bei Impfungen vorgezogen

Nach anhaltender Kritik am Gesundheitsschutz in Schulen für Kinder mit körperlichen und geistigen Behinderungen werden die Lehrer und Mitarbeiter dieser Einrichtungen früher geimpft. „Die Impfreihenfolge wird sich ändern“, kündigte die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) an.

Das Personal der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) und den entsprechenden Schulkindergärten werde in der Impfstrategie des Landes bevorzugt behandelt und vorgezogen. Die Mitarbeiter betreuten und pflegten Kinder und Jugendliche mit einem hohen oder sehr hohen Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Corona-Infektion, sagte Eisenmann.

„Deshalb sollten sie auch bei den Impfungen wie Pflegekräfte in Behinderteneinrichtungen oder Pflegeheimen behandelt werden.“

10.44 Uhr: RKI in Sorge wegen Coronavirus-Varianten

Das Robert-Koch-Institut (RKI) ist weiterhin in Sorgen wegen der auch in Deutschland auftretenden Coronavirus-Varianten. "Es werden immer mehr Fälle und Ausbrüche gemeldet", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin.

Die Eigenschaften der Corona-Mutanten seien noch nicht vollständig bekannt. So sei unklar, ob sich bereits zuvor infizierte Menschen oder Geimpfte durch die neuen, zuerst in Großbritannien, Südafrika und Brasilien aufgetretenen Varianten anstecken können. Es sei davon auszugehen, dass es in kurzer Zeit zu mehr Fällen führen würde, wenn sich die noch ansteckenderen Varianten ausbreiten würden.

"Das müssen wir verhindern", sagte Wieler. Einen neuen starken Anstieg der Fallzahlen würde die Kliniken an die Grenze bringen. Bisher wurden die Virus-Mutanten laut Bundesgesundheitsministerium 150 Mal in Deutschland nachgewiesen.

Insgesamt sei Deutschland bei der Bekämpfung der Coronavirus-Ausbreitung "auf einem guten Weg", sagte Wieler.

10.35 Uhr: Spahn setzt auf Fortschritte bei Corona-Impfungen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn setzt auf weitere Fortschritte bei den schleppend angelaufenen Corona-Impfungen in Deutschland. „Der Start der Impfkampagne war schwierig“, sagte der CDU-Politiker in Berlin. Es habe weniger Impfstoff gegeben als aus EU-Bestellungen erwartet, Termin-Hotlines seien teils schwer erreichbar gewesen.

Alle Bundesländer machten bei Impfungen zunächst besonders verwundbarer Corona-Risikogruppen aber Fortschritte. Er könne Ungeduld verstehen, es stünden jedoch noch einige harte Wochen der Impfstoffknappheit bevor.

Für das Vertrauen der Bürger sei es wichtig, dass Bund und Länder an einem Strang ziehen, sagte Spahn mit Blick auf den Impfgipfel bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Montag. Dabei gehe es allerdings auch um eine realistische Einschätzung, was kurzfristig an Nachsteuerungen möglich sei.

10.28 Uhr: Ministerin Eisenmann wirbt um Verständnis: „Das Tempo macht Corona“

Nach dem Ausbruch einer Coronavirus-Mutation in einer Kita in Freiburg und dem Verzicht auf eine frühere Öffnung von Kitas und Grundschulen im Land hat Kultusministerin Susanne Eisenmann um Verständnis bei den Schulleitungen geworben. „Wir gehen davon aus, dass wir noch gemeinsam Geduld brauchen“, sagte die CDU-Politikerin bei einer Online-Tagung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Es werde noch Wochen dauern, bis die von allen gewünschte Normalität zurückkehre.

„Das Tempo macht Corona - und nicht wir“, sagte Eisenmann. Am Vortag hatte die grün-schwarze Landesregierung entschieden, wegen der Mutation in einer Freiburger Kita auf eine frühere Öffnung von Kitas und Grundschulen im Land zu verzichten. Kitas und Grundschulen bleiben zunächst bis nach den Faschingsferien, also bis zum 21. Februar, geschlossen.

Eisenmann hatte kurz vor der Entscheidung auf den Verzicht noch gewarnt, „vorschnelle Konsequenzen“ aus dem Freiburger Fall zu ziehen. Die CDU-Spitzenkandidatin zur Landtagswahl am 14. März hatte massiv auf eine Öffnung zum 1. Februar gedrungen.

10 Uhr: Corona-Impfstoff von Novavax weist hohe Wirksamkeit auf

Ein Impfstoff-Kandidat des US-amerikanischen Herstellers Novavax hat laut vorläufigen Ergebnissen rund 90 Prozent Wirksamkeit gegen Covid-19 aufgezeigt. Das teilte das Unternehmen mit. Auch gegen die in Großbritannien zuerst entdeckte Mutation soll das Vakzin sehr gut wirken - weniger stark ist die Wirkung hingegen bei der südafrikanischen Variante.

Vorläufigen Ergebnissen aus einer Phase-III-Studie in Großbritannien zufolge habe der proteinbasierte Impfstoff NVX-CoV2373 eine Wirksamkeit von 89,3 Prozent erzielt, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Diese Daten basieren jedoch lediglich auf 62 Infektionen. An der Studie sollen rund 15.000 Menschen im Alter von 18 bis 84 Jahren teilnehmen.

9.30 Uhr: Impfstoffstreit: Leyen weist Vorwürfe zurück und mahnt Astrazeneca

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat die Corona-Impfstrategie der Europäischen Union verteidigt und den Hersteller Astrazeneca zu klaren Lieferzusagen gedrängt. „Was ich verlange, ist Transparenz und Planungssicherheit“, sagte von der Leyen im Deutschlandfunk.

Der britisch-schwedische Pharmakonzern habe vor einer Woche sehr überraschend und ohne plausible Erklärung eine Lieferkürzung angekündigt. Dabei seien die Bestellungen der EU verbindlich und nicht mit Einschränkungen versehen. „Der Vertrag ist glasklar“, sagte von der Leyen. Um das zu zeigen, wolle man das Dokument an diesem Freitag veröffentlichen.

Angesichts der kurzen Entwicklungszeit der Impfstoffe binnen zehn Monaten während der Pandemie seien Startschwierigkeiten völlig nachvollziehbar. „Das ist in Ordnung“, sagte die Präsidentin der Europäischen Kommission. Doch wolle man eine Erklärung, so dass gemeinsam Lösungen gefunden werden könnten.

Vorwürfe an ihre Adresse wies von der Leyen zurück. Die EU-Kommission habe den Vertrag mit Astrazeneca rechtzeitig abgeschlossen. Dass Großbritannien früher bestellt habe, spiele für die Lieferpflichten des Unternehmens keine Rolle. „Das ist nicht wie beim Bäcker, wo man Schlange steht“, sagte sie.

Dass in Großbritannien inzwischen mehr als zehn Prozent der Bevölkerung einmal geimpft wurden, während es in Deutschland nur rund zwei Prozent sind, führte sie auf die genauere Prüfung des Impfstoffs durch die EU-Arzneimittelbehörde EMA zurück. Man setze auch in dieser Notlage bewusst auf eine bedingte Marktzulassung statt nur eine Notzulassung, weil es „keine Abkürzung bei der Sicherheit“ geben dürfe. „Diese drei, vier Wochen muss man sich dann Zeit nehmen“, sagte von der Leyen.

Die EMA will heute ihre Empfehlung über die Zulassung des Impfstoffs von Astrazeneca abgeben. 

8.10 Uhr: 14.022 Corona-Neuinfektionen und 839 neue Todesfälle gemeldet

 Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 14.022 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 839 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI heute Morgen bekanntgab. Vergangenen Freitag hatte das RKI 17.862 Neuinfektionen und 859 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI bei 94,4. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Zahl schwankte danach und sinkt seit einigen Tagen wieder - am Donnerstag lag sie erstmals seit Ende Oktober unter 100.

Freitag, 29. Januar, 7.15 Uhr: Dritter Impfstoff: EMA entscheidet über Präparat von Astrazeneca

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) wird heute voraussichtlich die bedingte Zulassung des Impfstoffes des Herstellers Astrazeneca empfehlen. Dann muss nur noch die EU-Kommission zustimmen. Das gilt als Formsache und könnte ebenfalls noch heute geschehen. Damit hätte die EU den dritten Impfstoff gegen Covid-19 - und das ungefähr ein Jahr nach Ausbruch der Corona-Krise in Europa.

Bislang sind in der EU nur die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zugelassen. Gerade der Wirkstoff des schwedisch-britischen Herstellers Astrazeneca ist für viele EU-Staaten vielversprechend. Der Impfstoff, den der Konzern gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt hatte, wird bereits in großem Stil seit Januar in Großbritannien eingesetzt.

Vorteile des Präparates sind: Er ist vergleichsweise preiswerter als die beiden anderen und sehr viel handlicher gerade für Massenimpfungen. So muss er nicht tiefgefroren aufbewahrt werden. Doch es gibt Lieferprobleme, und unklar ist noch die Wirksamkeit bei Älteren. Beobachter rechnen damit, dass die EMA-Experten den Impfstoff vorerst nur für Personen von 18 bis 65 Jahren zulassen werden.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 28. Januar:

22.40 Uhr: FDP-Chef Lindner: Lehrer und Erzieher eher impfen

FDP-Chef Christian Lindner fordert, Beschäftigte im Bildungswesen früher gegen das Coronavirus zu impfen. „Bei der Impf-Priorisierung sollten Lehrer und Erzieher vorgezogen werden. Das sind ultra-systemrelevante Berufe. Die sollten früher ein Impfangebot bekommen als geplant“ sagte Lindner am Donnerstag dem Fernsehsender phoenix. Dies sei notwendig, um möglichst zeitnah Schulen und Kitas wieder zu öffnen. „Daran hängen die Bildungschancen der Kinder und die Betreuungssituation in den Familien.“

Lindner verlangte auch ein Öffnungskonzept für die Zeit nach dem Lockdown. „Zum jetzigen Zeitpunkt zu öffnen, ist zu früh. Aber wir brauchen die Perspektive.“ Schleswig-Holstein habe mit einem Plan diese Woche vorgemacht, wie eine Öffnung aussehen könnte - zunächst Kitas und Schulen, dann Handel und Gastronomie, später das ganze Land. „Daran sollte sich das Kanzleramt orientieren. Einen solchen Fahrplan braucht Deutschland - besser gestern als heute.“

22.02 Uhr: Inzidenzwert im Südwesten nochmals gesunken - 1619 neue Infektionen

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen in Baden-Württemberg ist nochmals etwas gesunken. Der sogenannte Inzidenzwert lag am Donnerstag (Stand: 16.00 Uhr) bei 75,6, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Vortag waren es 78,9.

1619 Neuinfektionen kamen seit Mittwochnachmittag hinzu. Damit gibt es nun 290 410 bestätigte Fälle im Südwesten. Die Zahl der Todesfälle stieg um 83 auf 6947. Als genesen gelten 255 138 Menschen.

Der Landkreis Emmendingen, der Hohenlohekreis und der Stadtkreis Baden-Baden lagen weiter unter der Marke von 35 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen, der Landkreis Rastatt unter der 50er-Marke. Der Landkreis Tübingen rutschte wieder über die 50. Über 100 liegen sechs Land- und Stadtkreise.

Nach Daten des Divi-Intensivregisters sind 434 Covid-19-Patienten im Südwesten derzeit in intensivmedizinischer Behandlung, wie das Amt weiter berichtete. 255 von ihnen würden künstlich beatmet. Rund 87 Prozent der 2430 betreibbaren Intensivbetten seien belegt.

198 902 Menschen haben laut Robert Koch-Institut eine erste Dosis der Corona-Impfung erhalten, 43 654 auch eine zweite Dosis. Das sind 8953 Erstimpfungen und 4829 Zweitimpfungen mehr als am Vortag

20.54 Uhr: Dänemark verlängert Lockdown bis Ende Februar  Britische Coronavirus-Variante breitet sich stark aus

Die dänische Regierung hat den Lockdown wegen der Corona-Pandemie bis Ende Februar verlängert. Damit bleiben die Schulen und die meisten Geschäfte noch bis zum 28. Februar geschlossen, wie Regierungschefin Mette Frederiksen am Donnerstag ankündigte. In den Grundschulen soll möglicherweise eher wieder Unterricht möglich sein, ein Datum nannte Frederiksen aber noch nicht.

Bereits seit Mitte Dezember sind in Dänemark die Schulen sowie Restaurants, Bars und die meisten Geschäfte geschlossen. Die Infektionszahlen gingen daraufhin zurück. Am Donnerstag wurden in dem 5,8-Millionen-Einwohner-Land nur noch 668 Neuinfektionen verzeichnet - das waren sechs Mal weniger als Mitte Dezember.

Die Regierung mahnt aber weiter zur Vorsicht, weil sich die hoch ansteckende Coronavirus-Variante aus Großbritannien zuletzt stark ausgebreitet hat. Die Virus-Variante B.1.1.7 wurde in der Woche vom 18. bis 26. Januar bei 13,5 Prozent aller positiven Tests festgestellt. Frederiksen sprach von einer „besorgniserregenden Entwicklung“.

19.40 Uhr: 115 Fälle mit Coronavirus-Mutation im Südwesten

In Baden-Württemberg sind bislang 115 Fälle von Coronavirus-Mutationen entdeckt worden. Sie verteilen sich auf 25 Stadt- und Landkreise, wie das Landesgesundheitsamt auf Anfrage mitteilte. 38 der 115 Fälle stehen demnach in Zusammenhang mit einer Auslandsreise. Die übrigen wurden den Angaben zufolge bei Stichprobenuntersuchungen unter positiv getesteten Proben ermittelt. In 52 Fällen handelt es sich um die Virusvariante B.1.1.7 aus Großbritannien, in 19 um die südafrikanische Variante B.1.351. Bei den übrigen Proben ist die Mutation bereits nachgewiesen, eine genaue Typisierung steht laut Landesgesundheitsamt aber noch aus.

18.18 Uhr: Kitas und Schulen bis Fasnet dicht - Kretschmann wirbt um Verständnis

Nach dem Ausbruch einer mutierten Coronavirus-Variante in einer Freiburger Kita verzichtet Baden-Württemberg auf eine frühere Öffnung von Kitas und Grundschulen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) entschied, den Corona-Lockdown auch in Kitas und Schulen bis Mitte Februar fortzusetzen. „Die Diskussionen um weitere Lockerungen sind erstmal gegenstandslos geworden“, sagte der Grünen-Politiker. Kitas und Grundschulen blieben zunächst bis nach den Fastnachtsferien, also bis zum 21. Februar, geschlossen.

Bei 18 Kindern und Erziehern aus der Freiburger Kita Immergrün wurde die Corona-Mutante inzwischen nachgewiesen. Kretschmann warb um Verständnis für die kurzfristige Absage. „Es tut mir wirklich außerordentlich leid, dass wir unseren Plan, die Kitas und Grundschulen zu öffnen, jetzt nicht umsetzen können.“ Nach dem Ausbruch der Corona-Mutation in der Kita sei das Risiko einfach zu groß. „Ich sehe, was das an Belastung für die Familien und die Kleinen bringt.“ Er wisse, dass sich die Menschen über sprunghafte Entscheidungen der Politik ärgerten. Aber: „Pandemien sind einfach nicht die Zeit der Verlässlichkeit“, sagte Kretschmann. „Ich bitte weiter einfach um ihr Vertrauen.“

17.45 Uhr: Nach Öffnungsentscheidung: GEW fordert Planungssicherheit

Nach der erneut verschobenen Öffnung von Kitas und Grundschulen wegen Corona fordert die Gewerkschaften Erziehung und Wissenschaft Konzepte für die Erziehung und den Unterricht bis zu den Sommerferien. „Insgesamt wäre es für alle Beteiligten einfacher, wenn die Schulen mehr Planungssicherheit bekommen würden“, sagte die stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Ricarda Kaiser im Vorfeld der Schulleitungs-Tagung ihres Verbandes in Stuttgart. Das fortwährende Erstellen neuer Stundenpläne, Hygiene- und Raumkonzepte sowie Organisationsstrukturen sei für alle anstrengend und zermürbend.

An der Online-Tagung am Freitag (8.45 Uhr) nehmen laut GEW rund 350 Schulleitungen aller Schularten aus ganz Baden-Württemberg teil. Unter anderem wird die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann erwartet. Die CDU-Politikerin und Spitzenkandidatin ihrer Partei bei der Landtagswahl im März steht seit Monaten in der scharfen Kritik von Eltern und Gewerkschaften.

17.25 Uhr: Arzneimittelrechtliche Erlaubnis für Biontech-Werk erteilt

Das Mainzer Unternehmen Biontech hat auch die arzneimittelrechtliche Erlaubnis zur Herstellung von Corona-Impfstoff in seinem Werk im hessischen Marburg erhalten. Das teilte das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt mit. Vor zwei Wochen hatte Biontech bereits die Genehmigung zum Betrieb seiner Anlage für die Produktion des Mittels bekommen - in dem Fall war das RP Gießen zuständig.

Nach Angaben eines Sprechers der Darmstädter Behörde steht noch ein weiterer formaler Schritt an: Um den in Marburg hergestellten Impfstoff in der Europäischen Union vermarkten zu können, sei noch eine Genehmigung der EU-Arzneimittelagentur EMA nötig. Im ersten Halbjahr 2021 sollen in Marburg 250 Millionen Dosen des Impfstoffes von Biontech und seines US-Partners Pfizer hergestellt werden. Als Gesamtmenge einer Jahresproduktion streben die Mainzer nach eigenen Angaben hier 750 Millionen Dosen an.

In Marburg sollen drei der vier nötigen Produktionsschritte erfolgen. Biontech hatte das Werk vom Schweizer Pharmakonzern Novartis übernommen.

16.23 Uhr: Kretschmann verzichtet auf frühere Öffnung von Kitas und Grundschulen

Baden-Württemberg verzichtet nach dem Ausbruch der Corona-Mutation in einer Freiburger Kita auf eine frühere Öffnung von Kitas und Grundschulen. Wie die Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag in Stuttgart aus Regierungskreisen erfuhr, hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) entschieden, den Corona-Lockdown auch in Kitas und Schulen bis zum 14. Februar fortzusetzen. Bei dem Ausbruch in der Kita hatten sich mindestens 18 Kinder und Erzieherinnen und Erziehern mit der neuen Coronavariante angesteckt.

15.50 Uhr: Baldige Öffnung von Kitas und Grundschulen unwahrscheinlich

Bei dem Ausbruch einer neuen Coronavirus-Variante in einer Freiburger Kita haben sich deutlich mehr Menschen angesteckt als bisher bekannt. Bei 18 Kindern und Erzieherinnen und Erziehern aus der Kita Immergrün sei eine mutierte Variante des Coronavirus nachgewiesen worden, teilte das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald am Donnerstag in Freiburg mit.

Es stehen noch weitere sieben Überprüfungen aus. Inzwischen gelten elf Kinder und 14 Erzieher aus der Kita als Corona-Fälle. Das ist ein Kind mehr als nach den Angaben vom Mittwoch. Hinzu kämen neun enge Kontaktpersonen. Mit dem stärkeren Ausbruch wird eine baldige landesweite Öffnung von Kitas und Grundschulen unwahrscheinlicher. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte am Mittwoch die Entscheidung für die Lockerung wegen des Auftretens des Mutanten in der Kita verschoben.

Heute stritten sich Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) darüber, welche Konsequenzen aus dem Fall gezogen werden müssen.

15.41 Uhr: Seehofer will Schleierfahndung offenbar massiv ausweiten

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will neben Grenzschließungen für Reisende aus Mutationsgebieten offensichtlich auch die Kontrolle des übrigen Reiseverkehrs massiv verstärken. „Wir wollen einen Virus-Abhalt. Und dazu müssen wir manche Flugbewegungen, Reisebewegungen in der Tat einschränken“, sagte Seehofer. Dazu solle es Kontrollen an Flughäfen geben, aber vermehrt auch auf der Straße und in der Bahn.

Es gehe nicht um das Verbot von Reisen, hob Seehofer hervor, „sondern es geht um Maßnahmen, wie wir ein hochinfektiöses Virus in Deutschland verhindern können“. Einreisen würden zwar weiter zugelassen, aber „das wird dann geregelt über Schleierfahndung“. „Hinter der Grenze winkt dann die Polizei die Fahrzeuge heraus und kontrolliert, ob sie berechtigt sind“, zum Beispiel weil für sie Ausnahmeregeln gelten, sagte der Innenminister. Nicht zugelassen seien allerdings etwa touristische Reisen oder Shoppingtouren.

14.50 Uhr: Biontech/Pfizer: Wohl kein neuer Impfstoff gegen Varianten nötig

Der Covid-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer dürfte nach Herstellerangaben auch vor den zunächst in Großbritannien und Südafrika entdeckten Virusvarianten schützen. „Diese Ergebnisse deuten nicht auf die Notwendigkeit eines neuen Impfstoffs gegen die neu auftretenden Varianten hin“, erklärten die beiden Firmen zu einer Studie. Sie konnten im Labor zeigen, dass der Impfstoff eine neutralisierende Antikörperantwort gegen solche Sars-CoV-2-Viren auslöst, die Schlüsselmutationen der Varianten aus Großbritannien und Südafrika tragen. Die Studie wurde bislang jedoch nicht von externen Experten begutachtet und in einem Fachjournal veröffentlicht.

In der Untersuchung von Pfizer und der University of Texas Medical Branch wurde auch festgestellt, dass Geimpfte gegen die Variante aus Südafrika aber offenbar eine etwas schwächere Immunantwort aufbauen. „Die bisher beobachteten kleinen Unterschiede in der Virusneutralisation zwischen den Virusvarianten führen vermutlich nicht zu einer signifikant verringerten Wirksamkeit des Impfstoffs“, erklärten die Hersteller.

14.30 Uhr: Kostenlose FFP2-Masken für Hartz-IV-Empfänger

Hartz-IV-Empfänger sollen je zehn kostenlose FFP2-Masken bekommen. Hintergrund sind neue Corona-Schutzmaßnahmen für Busse, Bahnen und beim Einkaufen. Nach einem Bund-Länder-Beschluss vom 19. Januar sollen selbstgenähte Behelfsmasken oder Tücher nicht mehr erlaubt sein, stattdessen müssen FFP2-Masken oder die günstigeren OP-Masken getragen werden.

Wie Sozialminister Hubertus Heil (SPD) und Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin mitteilten, sollen rund fünf Millionen Bezieher von Grundsicherung jeweils zehn FFP2-Masken bekommen.  Dafür würden die Betroffenen ein Schreiben von ihrer Krankenversicherung bekommen. Mit diesem und dem Personalausweis könnten die Masken dann bei der Apotheke abgeholt werden.

„Es ist wichtig, dass wir in dieser Situation die gesamte Gesellschaft im Blick haben“, sagte Heil. Menschen in Grundsicherung hätten keine Reserven.

14 Uhr: Stiko: Astrazeneca-Impfstoff nur für unter 65-Jährige

Der Astrazeneca-Impfstoff soll nach einer Empfehlung der deutschen Impfkommission im Gegensatz zu den Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna nur an Menschen unter 65 Jahren verabreicht werden. In der am Donnerstag veröffentlichten Empfehlung der Ständigen-Impfkommission des Robert-Koch-Instituts heißt es, das Astrazeneca-Präparat solle in den einzelnen Stufen, die die Priorisierung festlegen, "jeweils nur den Personen angeboten werden, die 18-64 Jahre alt". Zuvor hatte es Berichte über eine geringere Wirksamkeit des Präparats gegeben.

13.52 Uhr: Gesundheitsamt: Bei 18 Betroffenen aus Freiburger Kita Corona-Mutation gefunden

Bei 18 Kindern und Erziehern aus der Freiburger Kita Immergrün ist nach Angaben des Landratsamts Breisgau-Hochschwarzwald eine mutierte Variante des Coronavirus nachgewiesen wurden. Hinzu kämen neun enge Kontaktpersonen, sagte Gesundheitsamtsleiter Oliver Kappert. Hintergrund ist demnach, dass Labore seit einigen Tagen im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums positive Corona-Proben grob auf eine bestimmte Virusmutation untersuchen.

Diese komme bei den Varianten aus Großbritannien, Südafrika und Brasilien vor. An welchem Typ die Betroffenen aus der Kita erkrankt seien, sei noch unklar. Inzwischen gelten elf Kinder und 14 Erzieher aus der Kita als Corona-Fälle. Das ist ein Kind mehr als nach Angaben vom Mittwoch.

13.31 Uhr: Luftfahrtbranche sieht jeden vierten Arbeitsplatz als gefährdet an

Der starke Rückgang des Luftverkehrs gefährdet aus Branchensicht zahlreiche Arbeitsplätze. Von den bundesweit rund 255.000 Arbeitsplätzen bei Fluggesellschaften, Flugsicherung und an Flughäfen drohten in den nächsten Jahren 60.000 wegzufallen, schätzte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft am Donnerstag auf Grundlage von Unternehmensangaben.

Bislang hätten Kurzarbeit und Krisenpakete mit den Gewerkschaften Massenentlassungen verhindert. 60 bis 70 Prozent der Branchenbeschäftigten seien in Kurzarbeit. Die Branche geht davon aus, dass in Deutschland erst 2025 wieder so viele Menschen in Flugzeuge steigen wie vor der Corona-Krise.

13.11 Uhr: Lucha gegen Eisenmann - Streit um Schulöffnung und Notbetreuung

Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) hält angesichts der Virusmutation bei zwei Kindern in einer Freiburger Kita die Öffnung von Kitas und Schulen im Land derzeit nicht für machbar. Bei SWR Aktuell forderte der Grünen-Politiker stattdessen, dass jetzt die Notbetreuung von Kindern „nochmal runtergefahren wird. Dass die Betreuung der Kinder über Homeschooling im Primarbereich nochmal besser wird“.

Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hielt dagegen und forderte das Gesundheitsministerium und das Landesgesundheitsamt auf, den genauen Sachverhalt bei der Kita in Freiburg zunächst „lückenlos“ aufzuklären. „Erst danach kann die Gesamtsituation bewertet und über das weitere Vorgehen beraten werden“, sagte die CDU-Politikerin.

12 Uhr: Rheinland-Pfalz verschiebt Schulstart wegen Virusmutationen in Baden-Württemberg

Wegen Virusmutationen im Nachbarland Baden-Württemberg will Rheinland-Pfalz den Start des ab Montag geplanten Wechselunterrichts an Grundschulen verschieben. "Da die Art und die Bedeutung dieser Virusvarianten im Moment nicht bekannt sind, haben uns die Experten zunächst zur Vorsicht bei weiteren Öffnungen geraten", erklärte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Donnerstag. Der Distanzunterricht für Grundschüler werde daher zunächst fortgesetzt. Sobald "generell belastbare" Informationen vorlägen, könne die Situation neu bewertet werden. Die Notbetreuung werde unter den geltenden Hygienekonzepten weiter angeboten. Für den Kitabereich kündigte die Ministerin "erweiterte Testmöglichkeiten" an.

11.25 Uhr: Seehofer will Einreise aus Mutationsgebieten untersagen

Die Bundesregierung plant nach Angaben von Innenminister Horst Seehofer (CSU), die Einreise aus Ländern mit einem starken Vorkommen der mutierten Coronavirus-Varianten zu untersagen. Betroffen davon wären vorerst Großbritannien, Portugal, Südafrika und Brasilien, sagte Seehofer am Donnerstag in Berlin. Derzeit würden mit anderen Ministerien noch Ausnahmen für bestimmte Gruppen diskutiert. Dazu könnten nach Seehofers Meinung deutsche Staatsbürger und Menschen gehören, die im Güterverkehr arbeiten.

Seehofer machte klar, dass Deutschland angesichts der Gefährdung der Bevölkerung mit den Beschränkungen nicht auf die EU warten werde. "Wir können (...) nicht damit rechnen, dass es jetzt in absehbarer Zeit zu einer europäischen Lösung kommt, die auch unseren Vorstellungen entspricht", sagte er vor Beratungen mit seinen EU-Kollegen in einer Video-Konferenz. "Und deshalb bereiten wir das jetzt national vor."

10.46 Uhr: Corona-Ausbruch mit Virusvarianten in Schweizer Schule

Im Schweizer Wintersportort Arosa gilt nach dem Auftauchen der neuen Coronavirus-Varianten ab sofort Maskenpflicht auf dem gesamten besiedelten Gemeindegebiet. Das Skigebiet bleibt zwar offen, aber die Skischulen werden vorerst geschlossen, und die Verbindung zum Skigebiet Lenzerheide wurde gesperrt, wie der Kanton am Mittwochabend mitteilte.

Mindestens 14 Personen in der Ortsschule hatten sich demnach mit einem mutierten Virus infiziert. Um welche der Virusvarianten es sich konkret handelte, teilten die Behörden nicht mit. In der Schweiz waren Anfang der Woche schon mehr als 520 Fälle der in Großbritannien zuerst aufgetauchten Variante entdeckt worden. Schweizer Experten befürchten eine Verdoppelung der Zahl der Infizierten jede Woche. In Arosa sollen Freitag und Samstag nun PCR-Massentests durchgeführt werden. „Das Gesundheitsamt empfiehlt der Bevölkerung und den Gästen von Arosa dringend, an diesem Test teilzunehmen“, hieß es. Schulen und Kindertagesstätten wurden bis 6. Februar geschlossen.

9.58 Uhr: Biontech-Vakzin gegen wichtigste Virus-Mutanten wirksam

Der Impfstoff von Biontech ist gegen die wichtigsten in Großbritannien und Südafrika aufgetauchten Coronavirus-Mutanten wirksam. In-Vitro-Tests hätten gezeigt, dass die Entwicklung eines neuen Impfstoffs für diese Varianten des Coronavirus nicht notwendig sei, teilten das Mainzer Unternehmen und sein US-Partner Pfizer am Donnerstag mit. Die Virus-Varianten würden jedoch weiterhin auf mögliche Resistenzen gegen den Impfstoff beobachtet. Die Unternehmen untersuchten demnach verschiedene Coronavirus-Varianten mit unterschiedlichen Mutationen. Bei der Neutralisierung der südafrikanischen Variante mit drei Mutationen traten im Vergleich zu den anderen untersuchten Varianten "geringe Unterschiede" auf. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass diese "zu einer signifikanten Verringerung der Wirksamkeit" des Impfstoffs führten, teilten die Unternehmen mit.

9.48 Uhr: Spahn zeigt sich offen für Impfgipfel

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich für ein von mehreren SPD-Politikern geforderten Impfgipfel offen gezeigt. Im Norddeutschen Rundfunk schlug Spahn am Donnerstag ein gesondertes Treffen mit den Ministerpräsidenten der Länder vor. Ob es Impfgipfel heißen solle, lasse er dahingestellt. Inhaltlich müsse es um das weitere Vorgehen gegen die Pandemie gehen. An dem Treffen sollten auch Vertreter der Pharmahersteller teilnehmen.

Bund und Länder sollten nicht weiteres Vertrauen verspielen, warnte Spahn. Dies geschehe aber, wenn dauerhaft gestritten werde. Mehrere SPD-Politiker hatten zuvor einen Impfgipfel ins Gespräch gebracht. Dazu gehörten die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, sowie die Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Michael Müller und Dietmar Woidke. Sie kritisierten unter anderem die Lieferprobleme bei den Präparaten.

9.13 Uhr: 7-Tage-Inzidenz in Deutschland erstmals seit Ende Oktober unter 100

Erstmals seit Ende Oktober liegt die sogenannte 7-Tage-Inzidenz laut Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) unter der Schwelle von 100. So wurden in Deutschland binnen einer Woche 98 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner an die Gesundheitsämter übermittelt, wie das RKI am Donnerstagmorgen meldete. Damit hat sich die Zahl der innerhalb von 7 Tagen gemeldeten Neuinfektionen seit dem Höchststand kurz vor Weihnachten - die 7-Tage-Inzidenz lag am 22. Dezember bei 197,6 - in etwa halbiert. Das politische Ziel ist eine 7-Tage-Inzidenz von unter 50.

Die deutschen Gesundheitsämter meldeten dem RKI am Donnerstag 17.553 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. Außerdem wurden mehr als 900 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 2.178.828 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 28. Januar, 0 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 54.913.

8.28 Uhr: Komplizierte Impf-Hotline - Lucha verschickt sechs Millionen Briefe

Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) will sechs Millionen Briefe an die Baden-Württemberger verschicken, um zu erklären, wie die Impf-Hotline funktioniert. Über die Nummer 116117 werde man zunächst mit einem Sprachcomputer verbunden, der mit Zahlen gefüttert werden müsse, erklärte Lucha der „Bild“ am Donnerstag. „Das ist kompliziert. Wir verschicken deshalb zusätzlich an rund sechs Millionen Haushalte einen Informationsbrief, in dem erklärt wird, wie man über die Hotline Termine vereinbart.“ Die Briefe würden voraussichtlich am Freitag rausgehen, kündigte Lucha an.

Der Minister verteidigte die Impfstrategie des Landes. Dass das Impfen so langsam vorangehe, begründete er vor allem damit, dass viel weniger Impfstoff zur Verfügung stehe als erwartet. „Es tut einem im Herzen weh, die große Impf-Bereitschaft in der Bevölkerung nicht besser zufriedenstellen zu können.“

Donnerstag, 28. Januar, 7.20 Uhr: Bundesregierung denkt über Einreiseverbote aus Ländern mit Virus-Mutanten nach

Nach „Spiegel“-Angaben plant die Bundesregierung ein Einreiseverbot aus Ländern mit hoher Verbreitung von Corona-Mutanten. Eine Vorlage für eine entsprechende Verordnung befinde sich derzeit in der Abstimmung zwischen den Ressorts. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass ein entsprechender Beschluss derzeit abgestimmt wird. Wie auch die „Bild“ berichtete, geht es um Einreisesperren für Flüge aus Ländern, in denen es bereits Virus-Mutationen gibt, wie etwa Südafrika.

Der Innenexperte der FDP im Bundestag, Stephan Thomae, sagte der „Augsburger Allgemeinen“, Überlegungen für weitreichende Reisebeschränkungen seien ein Ausdruck von „Regierungsversagen.“ „Das Coronavirus und seine Mutanten sind höchst gefährlich, nichtsdestoweniger sind wir nicht im Krieg.“ Er forderte, mehr Corona-Schnelltests an den Landesgrenzen und Flughäfen anzubieten.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 27. Januar:

21.40 Uhr: Virusmutation in Kita - Kretschmann vertagt geplante Lockerung

Fast täglich hat Grünen-Regierungschef Kretschmann vor den neuen Virusvarianten gewarnt. Trotzdem wollte er eine Lockerung für Kitas und Grundschulen durchdrücken - im Sinne der Kleinsten. Doch jetzt ist eine Mutation in einem Kindergarten in Freiburg aufgetaucht.

Nach einem Corona-Ausbruch in einer Freiburger Kita verzichtet die Regierung in Baden-Württemberg zunächst auf eine landesweite Öffnung von Kindertagesstätten und Grundschulen. Zwei Kinder aus der Notbetreuung seien mit einer Virusmutation infiziert, zudem hätten sich mehr als 20 Kinder und Mitarbeiter der Einrichtung mit dem Coronavirus angesteckt, teilte Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) am Mittwoch in Stuttgart mit. Geklärt werden müsse noch, ob es sich ebenfalls um die neuen Virusvarianten handele. „Sollte sich der Mutant schon jetzt bei uns breit machen, müssten wir uns dieser neuen Lage stellen“, sagte Kretschmann. Dann müsse die Frage einer Öffnung von Grundschulen und Kitas neu bewertet werden.

20.58 Uhr: Britische Reiserückkehrer aus Hochrisikogebieten müssen in Hotel-Quarantäne

Britische Reiserückkehrer, die aus Corona-Hochrisikogebieten eintreffen, müssen sich zukünftig für zehn Tage in eine Hotel-Quarantäne begeben. Das kündigte Innenministerin Priti Patel am Mittwoch im Parlament in London an, ohne zunächst ein Datum für das Inkrafttreten dieser Regelung zu nennen. Zu den Hochrisikogebieten werden 22 Länder gerechnet, darunter Portugal und Südafrika.

Die Regelungen beziehen sich auf Länder, in denen neu entdeckte Corona-Mutanten in Umlauf sind. Für Menschen ohne britische Staatsbürgerschaft ist die Einreise aus diesen Ländern bereits untersagt. Die zehntägige Quarantäne im Hotel koste zurückkehrende Briten umgerechnet rund 1700 Euro, berichteten Londoner Medien. Mahlzeiten sollen dabei vor die Zimmertür geliefert werden und der gesamte Aufenthalt werde von Sicherheitskräften überwacht.

19.46 Uhr: Mitarbeiter ohne Symptome brachte wohl Virus in Freiburger Kita

Der Corona-Ausbruch in der Freiburger Kita Immergrün geht nach Erkenntnissen der Diakonie Baden auf einen Erzieher zurück, der zunächst keine Symptome hatte. „Als er unter Geschmacksverlust litt und sich sofort testen ließ, hatte er das Virus schon weitergegeben“, teilte ein Sprecher in Karlsruhe mit. In der Kita seien die sechs Gruppen getrennt.

Alles spreche aber dafür, dass über Kontakte im Privaten dann das Virus auch auf Mitglieder anderer Gruppen übertragen worden sei, sagte der Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Das Gesundheitsamt habe das Hygienekonzept der Kita „als ordnungsgemäß und gut gewürdigt“.

14 Erzieher und Erzieherinnen sowie 10 Kinder aus der Kita haben sich womöglich mit einer mutierten Variante des Coronavirus infiziert. Zwei Kinder davon seien schon positiv darauf getestet worden, sagte der Sprecher. „Die Krankheitsverläufe waren allesamt moderat.“ Vier der sechs Gruppen seien in Quarantäne.

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann hat sich von den Fällen einer neuen Virusmutation in einer Freiburger Kita „völlig überrascht“ gezeigt. Der Fall „hat uns vor eine völlig neue Situation gestellt“, sagte die CDU-Politikerin in Stuttgart bei einer Online-Veranstaltung der Landes-CDU mit dem Titel „Eisenmann will's wissen“.

18.44 Uhr: Biontech möchte "mehr als 100 Prozent" der versprochenen Impfdosen liefern

Der deutsche Impfstoffhersteller Biontech will der EU möglichst mehr von seinem Produkt liefern als eigentlich geplant. "Natürlich arbeiten wir daran, die Lieferverringerung bei den Ampullen auch wieder auszugleichen und im ersten Quartal sogar mehr als 100 Prozent der Dosen zu liefern", sagte Finanzvorstand Sierk Poetting. Wegen Umbaumaßnahmen in einem belgischen Werk liefern Biontech und sein US-Partner Pfizer derzeit weniger Impfstoff an die EU als vorgesehen.

Die Gesamtmenge der Lieferungen im ersten Quartal soll aber gleich bleiben. Poetting bekräftigte das Ziel, "alle der EU zugesagten Impfstoffdosen auszuliefern und gleichzeitig die Produktionskapazitäten auszubauen". Biontech tue "alles, um die EU bestmöglich zu versorgen". "Um die Situation zu begreifen, muss man wissen: Wir liefern aufgrund der Dringlichkeit und der Nachfrage immer alles weltweit aus, was da ist", erläuterte Poetting die Lage.

"Wir haben vorproduziert, auf eigenes Risiko, bevor es eine Zulassung gab. Wir haben aber keinen Puffer, mit dem man Schwankungen ausgleichen könnte." So könnten dann "sieben Tage Umbauten eben eine Lücke von sieben bis zehn Millionen Dosen bedeuten". Der Umbau des belgischen Werks soll mittelfristig eine deutlich höhere Produktionskapazität ermöglichen.

18.22 Uhr: Wegen Impfstoff-Streits der EU mit Astrazeneca droht Krach mit Großbritannien

Der Streit der EU mit dem Pharma-Unternehmen Astrazeneca wegen Lieferengpässen bei seinem Corona-Impfstoff droht die Beziehungen Brüssels mit Großbritannien zu belasten. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides forderte eine Bereitstellung des Astrazeneca-Vakzins für die EU aus zwei britischen Produktionsstätten, die bislang vor allem Großbritannien beliefern. Die Regierung in London bestand darauf, dass sich an der Menge der für Großbritannien bestimmten Impfstoffdosen nichts ändern könne.

Astrazeneca hatte vergangene Woche bekanntgegeben, der EU wegen Produktionsproblemen in einem Werk in Belgien in nächster Zeit deutlich weniger Impfstoff liefern zu können als vorgesehen. Zunächst war von einer Verringerung um 60 Prozent im ersten Quartal die Rede gewesen. Ein EU-Vertreter sprach nun von 75 Prozent. Brüssel stört besonders, dass Großbritannien und andere Nicht-EU-Länder offenbar weiterhin ungekürzte Mengen erhalten.

17.31 Uhr: Fünf bestätigte Infektionen mit mutiertem Coronavirus im Landkreis Waldshut

Die Charité in Berlin hat bei fünf Proben aus dem Landkreis Waldshut Variationen des Coronavirus nachgewiesen. Um welche Form der Mutation es sich handelt, steht laut Landratsamt Waldshut noch nicht fest. Die Fälle sollen unter einander nicht in einem Zusammenhang stehen.

17.07 Uhr: Regierung äußert Bedauern über Vertagung der Schul-Entscheidung

Die Landesregierung hat ihr Bedauern darüber geäußert, dass sich die Entscheidung zur Schulöffnung weiter verzögert. „Wir wären sehr froh gewesen, wenn wir heute hätten verkünden können, dass unsere Kleinsten wieder in Betreuung gehen können, zusammen mit anderen Kindern“, sagte Regierungssprecher Rudi Hoogvliet dem SWR.

Es sei der Wunsch von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) gewesen, Präsenzunterricht wieder zu ermöglichen - wenn auch in halbierten Klassen und mit reduzierten Unterricht. Aber Kretschmann habe immer deutlich gemacht, dass diese Entscheidung nicht pandemieunabhängig gefällt werden könne. Angesichts neuer Fälle von Virusmutationen müsse die Entscheidung nun überdacht werden, sagte Hoogvliet.

Man müsse nun die Ergebnisse des Labors abwarten. Ursprünglich wollten Kretschmann und Eisenmann an diesem Mittwoch die Entscheidung verkünden, dass Kitas und Grundschulen schrittweise wieder geöffnet werden sollen.

17 Uhr: 53 Corona-Patienten aus anderen EU-Ländern in Deutschland behandelt

Während der zweiten Corona-Welle seit dem Herbst sind inzwischen 53 Patienten aus anderen EU-Ländern in Deutschland behandelt worden. 31 davon kamen aus Belgien, 14 aus den Niederlanden und 8 aus Frankreich, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amt bekanntgab.

Währen der ersten Welle der Corona-Pandemie im Frühjahr wurden insgesamt 232 Intensivpatienten aus dem besonders stark betroffenen Italien, den Niederlanden und Frankreich in deutsche Krankenhäuser gebracht.

15.45 Uhr: Altmaier warnt vor öffentlicher Debatte über Corona-Lockerungen

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat vor einer öffentlichen Debatte über Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen gewarnt. Es wäre das „falsche Signal“, nun öffentlich über Lockerungen zu spekulieren und Erwartungen zu setzen, die die Bekämpfung der Pandemie eher erschwerten, sagte Altmaier in Berlin bei der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts.

Es gebe im wöchentlichen Schnitt pro Tag immer noch an die 15.000 Neuinfektionen. Man brauche Geduld. Hintergrund ist, dass etwa Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) erste Lockerungen der aktuell strengen Corona-Schutzvorkehrungen unter Bedingungen in Aussicht gestellt hat. Bei dauerhaft weniger als 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in einer Woche sollten zunächst Schulen und Kitas wieder stärker öffnen.

14.44 Uhr: Virusmutation in Kita nachgewiesen: Baden-Württemberg verschiebt Entscheidung zu Öffnungen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat überraschend doch keine Öffnung von Grundschulen und Kindertagesstätten verkündet. Das auf 14.30 Uhr angesetzte Statement des baden-württembergischen Landeschefs entfiel kurzfristig. Der Grund dafür sind Infektionsfälle in einer Freiburger Kindertagesstätte, bei denen eine mutierte Virusform gefunden wurde. Insgesamt 23 Fälle sollen nun untersucht werden.

Das Land möchte bald über das weitere Vorgehen entscheiden, einen genauen Zeitplan nannte das Staatsministerium noch nicht. Bis heute Morgen hatte vieles darauf hin gedeutet, dass das Land ab Montag, 1. Februar, Kindertagesstätten ganz und Grundschulen teilweise wieder öffnen wird.

Insgesamt sind acht neue Fälle von Virusmutationen im Südwesten bekannt geworden.

14.24 Uhr: 500 Millionen Euro für Lehrerlaptops können fließen

Fünf Monate nach der Verabredung in der großen Koalition zur Bereitstellung von 500 Millionen Euro für die Anschaffung von Lehrerlaptops kann das Geld nun offiziell fließen. Alle unter der entsprechenden Bund-Länder-Vereinbarung notwendigen Unterschriften aus den Bundesländern liegen nach Angaben von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) vor.

Mit ihrer Unterschrift könne die Vereinbarung nun in Kraft treten, teilte die Ministerin in Berlin mit. Hintergrund für das komplizierte Verfahren ist der Bildungsföderalismus. Für Bildung und Schulen sind die Länder jeweils selbst zuständig. Der Bund darf eigentlich nicht mitreden und einfach Geld zuschießen, weshalb erst sogenannte Verwaltungsvereinbarungen zwischen Berlin und allen 16 Ländern ausgehandelt werden müssen. Karliczek sprach von einem wichtigen und guten Signal für die Schulen.

„Ich hätte mich natürlich gefreut, wenn das Ganze ein bisschen schneller gegangen wäre“, sagte Karliczek weiter. Sie wies aber auch darauf hin, dass es für die Bundesländer schon vor Inkrafttreten der Vereinbarung möglich gewesen sei, Laptops anzuschaffen und die Kosten später über das Bundesprogramm abzurechnen. Das sei auch in einigen Bundesländern schon geschehen. Zahlen, wie viele Geräte bereits in den Ländern gekauft wurden, liegen dem Bundesbildungsministerium nach ihren Angaben nicht vor.

13.31 Uhr: Bei Corona-Amtshilfe sollen auch Zusatzkosten frei sein

Die Bundesregierung will Landkreise und Kommunen bei Amtshilfe in der Corona-Pandemie von zusätzlichen Kosten befreien. Beim Einsatz von Soldaten und anderen Bundesbehörden sollen auch sogenannte Auslagen wie Dienstreisen oder Übernachtungskosten nicht in Rechnung gestellt werden. Einen entsprechenden Vorschlag des Verteidigungsministerium beschloss das Bundeskabinett am Mittwoch, wie die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer in Berlin sagte.

Die Regelung soll demnach im Zeitraum seit März 2020 und bis Ende dieses Jahres gelten. Der Schritt betrifft vor allem den Hilfseinsatz von Soldaten, die nun auch verstärkt für Corona-Schnelltests vor Alten- und Pflegeheimen eingesetzt werden. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat wiederholt betont, dass für die Corona-Hilfe keine Rechnungen geschrieben werden.

12.51 Uhr: Kretschmann wehrt sich: Bei Corona-Regeln keine „Schurken“ am Werk

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich in einer Talkrunde über Kritik an der angeblichen Uneinigkeit der Regierungschefs in der Corona-Krise aufgeregt. „Man muss doch nicht bei jeder kleinen Abweichung so tun, als seien da Schurken am Werk“, rief der 72-jährige Grünen-Politiker am Dienstagabend in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“, bei der er zugeschaltet war.

In den meisten und wichtigsten Fragen seien die Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) doch stets zusammengeblieben. „Es waren immer ganz kleine Abweichungen - ich weiß nicht, warum man das so aufbauscht“, beklagte Kretschmann. Die Kritik folge einem „Klischee“. Der einzige grüne Regierungschef verteidigte auch seine Strategie, Kitas und Grundschulen im Land vom kommenden Montag schrittweise wieder öffnen zu wollen.

„Es geht nur um Grundschulen, alle anderen bleiben geschlossen.“ Bei den weiterführenden Schulen seien sich alle Länder einig. „Wir sollten nicht ewig so tun, als seien Grundschulen und Kindergärten das Problem dieser Pandemie“, verteidigte er sein Öffnungskonzept.

11.46 Uhr: Eisenmann will Lehrer früher impfen lassen

Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, Lehrer und Erzieher früher zu impfen. "Für mich spricht einiges dafür, dass Lehrerinnen und Lehrer schneller geimpft werden, als die Pläne es derzeit vorsehen", sagte Eisenmann der Wochenzeitung "Die Zeit" laut Vorabmeldung vom Mittwoch. Dies gelte gleichermaßen für Erzieherinnen und Erzieher.

Eisenmann sprach sich außerdem für eine rasche Rückkehr zum Präsenzunterricht in den Schulen aus. Nach dem ersten Lockdown sei es Konsens gewesen, Kitas und Schulen nie mehr zu schließen. Nun seien die Schulen wieder geschlossen. "Da frage ich mich, ob ich nicht noch mehr Druck für geöffnete Schulen hätte machen müssen." Sie finde den Kurs von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Pandemie grundsätzlich sehr gut, habe allerdings "eine andere Meinung dazu, ob man alle Schulen pauschal schließen" sollte, sagte Eisenmann. Es müsse verhindert werden, dass die junge Generation für die Schulschließungen büßen müsse.

11.18 Uhr: Finanzminister Scholz kündigt mehr Corona-Hilfen für Kultur an

Neue Hilfen sollen der Kulturszene mehr Sicherheit bei der Vorbereitung von Veranstaltungen nach der Corona-Krise verschaffen. Nach der Pandemie sollten möglichst schnell wieder kulturelle Aktivitäten möglich sei, „deshalb braucht es mehr Planungssicherheit für die Branche“, sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz in „Politik & Kultur“ des Deutschen Kulturrates.

Scholz kündigte dafür einen Fonds an. „Wir wollen kleinere Kulturveranstaltungen finanziell fördern, die aufgrund von Hygienevorgaben mit deutlich weniger Publikum stattfinden müssen und sich sonst nicht rechnen würden“, sagte der SPD-Politiker. Zudem solle der Fonds als Absicherung für größere Kulturveranstaltungen dienen. Dies sei „für den Fall, dass eine Veranstaltung geplant und organisiert wird, wegen Corona dann aber wider Erwarten doch abgesagt werden muss. So sollen Kulturschaffende ermuntert werden, früh genug zu planen, damit nach Ende der Pandemie Konzerte, Lesungen und Theater bald wieder stattfinden können.“

10.32 Uhr: Sanofi will 125 Millionen Dosen Biontech/Pfizer-Impfstoff liefern

Der französische Pharmakonzern Sanofi will ab Sommer mehr als 125 Millionen Dosen des Pfizer-Biontech-Impfstoffs für die Europäische Union liefern. Sanofi wolle dem Mainzer Unternehmen Biontech Zugang zu seiner Produktionsinfrastruktur gewähren, hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch. Ziel sei es, „Fertigungsschritte der späten Phase“ zu übernehmen, um die Lieferung des Covid-19-Impfstoffs zu unterstützen. Die ersten Lieferungen sollen im Sommer 2021 aus den Produktionsanlagen von Sanofi in Frankfurt geliefert werden.

Dazu müssen die Anlagen am Standort Frankfurt-Höchst jedoch zunächst umgerüstet werden, wie eine Sprecherin von Sanofi Deutschland sagte. Denn der Impfstoff von Biontech basiere auf der Technologie von mRNA-Botenstoffen - anders als der Impfstoff, an dem Sanofi mit dem britischen Pharmakonzern GSK forscht. Zu finanziellen Details des Deals mit Biontech und Pfizer machte die Sprecherin keine Angaben.

9.30 Uhr: Homeoffice-Vorgaben treten in Kraft

Mehr Beschäftigte als bisher sollen ab heute wegen der Corona-Krise zu Hause arbeiten. Mit neuen Vorgaben werden Arbeitgeber verpflichtet, ihren Mitarbeitern in bestimmten Fällen das Arbeiten im Homeoffice anzubieten. „Wer kann, arbeitet zu Hause“, das sei das Ziel der neu in Kraft tretenden Verordnung, sagte SPD-Fraktionsvize Katja Mast. „Nachdem wir unsere privaten Begegnungen bereits massiv heruntergefahren haben, geht es jetzt um berufliche Kontakte.“

Gerade Bürojobs sollten von zu Hause aus erledigt werden, forderte Mast. Zugleich sei sie zuversichtlich, „dass es harte Kontrollen gar nicht braucht“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. „Vieles regelt sich durch vorbildliches Verhalten und gemeinsam nacheinander schauen. Das gilt im Berufs- wie Privatleben gleichermaßen.“

Die Einhaltung der Verordnung soll von den Arbeitsschutzbehörden der Länder kontrolliert werden. Laut Arbeitsminister Hubertus Heil muss der Arbeitgeber auf Verlangen der Behörden Gründe darlegen, weshalb Homeoffice nicht möglich sei. Im „allergrößten Notfall“ seien auch Bußgelder von theoretisch 30.000 Euro möglich.

8.05 Uhr: Von wegen Notbetreuung – einige Kitas arbeiten fast im Regelbetrieb

Viele Kitas schlagen Alarm. Was sie leisten ist keine Notbetreuung, sondern beinahe Regelbetrieb. Im Kreuzkindergarten in Konstanz kommen beispielsweise von den 40 Kindern der beiden Kindergartengruppen 32 wieder regelmäßig in die Betreuung. Eine Auslastung von 80 Prozent. Einrichtungen und Verbände fordern klarere Regeln und einen umfassenderen Infektionsschutz. 

Mittwoch, 27. Januar, 7.15 Uhr: Mehr als 13.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
- RKI: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter

In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 13.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 13.202 Ansteckungsfälle registriert. Nach Angaben des RKI wurden zudem 982 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 53.972.  Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug am Mittwoch 101,0 und war damit niedriger als am Vortag, als sie bei 107,6 gelegen hatte. Der Wert geht seit Wochen zurück, seinen bislang höchsten Stand hatte er am 22. Dezember mit 197,6 erreicht. 

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 26. Januar:

22.00 Uhr: Großbritannien überschreitet Marke von 100.000 Corona-Toten

In Großbritannien sind seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 100.000 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben. Nach Angaben des Londoner Gesundheitsministeriums vom Dienstag erhöhte sich die Zahl der Toten um weitere 1631 und erreichte damit 100.162 Todesfälle. Großbritannien ist damit das erste Land in Europa, das diese Marke überschreitet. Premierminister Boris Johnson sagte, er übernehme die "volle Verantwortung" für alles, was die Regierung in der Corona-Krise unternommen habe.

20.56 Uhr: Dritter Corona-Impfstoff in Sicht - aber wichtige offene Fragen

Die Corona-Impfungen sollen mehr Fahrt aufnehmen - dazu soll auch der nächste Impfstoff beitragen, der kurz vor der Zulassung in Europa steht. Nicht nur bei den Liefermengen gibt es aber ungeklärte Punkte.

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie soll bald ein dritter Impfstoff helfen - doch bei den Einsatzmöglichkeiten für das Präparat des Herstellers Astrazeneca sind wichtige Fragen offen. So schloss die EU-Arzneimittelagentur EMA am Dienstag nicht aus, dass das Mittel nur für bestimmte Altersgruppen zugelassen wird. Für ältere Menschen lägen wenige Testdaten vor, sagte EMA-Chefin Emer Cooke im Gesundheitsausschuss des Europaparlaments. Das Verfahren laufe aber noch. Es soll bis Ende der Woche abgeschlossen sein.

19.51 Uhr: Trotz sinkenden Inzidenzwerts: Corona-Auflagen gelten landesweit

Trotz der regional weiter sinkenden Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche erlaubt das Land auch abseits der offiziellen Risikogebiete keine Ausnahmen vom landesweiten Lockdown. „Derzeit sind regionale Lockerungen in Baden-Württemberg nicht geplant“, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am in Stuttgart.

„Die Lage ist noch viel zu fragil, um jetzt schon Lockerungen ins Auge zu fassen.“ Zwar hat der sogenannte Inzidenzwert, also die Zahl der binnen 7 Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, in einigen Städten und Landkreisen im Südwesten die als kritisch geltende Marke von 50 wieder unterschritten. Nur dann sind die Gesundheitsämter nach Angaben des Ministeriums in der Lage, alle Kontaktpersonen nachzuverfolgen. Auf Landesebene liege der Wert aber noch bei etwa 90, sagte die Sprecherin. „Umfängliche Lockerungen können erst dann ins Auge gefasst werden, wenn sich dieser Wert landesweit auf deutlich unter 50 einpendelt.“

19.39 Uhr: Virologin Ciesek: Corona-Mutationen aufzuhalten geht nur europaweit

Um die Ausbreitung von Coronavirus-Varianten aus anderen Ländern zu verlangsamen, braucht es aus Sicht von Wissenschaftlern einen europaweiten Plan. Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek und andere fordern in der Fachzeitschrift „The Lancet“ unter anderem einheitliche Regeln für Einreisende. „Wir müssen versuchen, die Ausbreitung der Varianten in Deutschland zu verzögern“, sagte Ciesek im NDR-Podcast „Coronavirus-Update“.

„Das kann nur europaweit funktionieren - weil wir nicht isoliert auf einer Insel leben.“ In Deutschland wurden bisher Mutationen des Coronavirus aus Großbritannien, Südafrika und Brasilien nachgewiesen. Die Variante aus Großbritannien sei sicher ansteckender, sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt/Main.

18.51 Uhr: Sanofi will Biontech/Pfizer bei Impfstoffproduktion unterstützen

Der französische Pharmariese Sanofi wird dem US-Konkurrenten Pfizer und dessen deutschem Partner Biontech bei der Produktion ihres Corona-Impfstoffs helfen. So sollen bis Ende 2021 mehr als 100 Millionen Dosen des Biontech/Pfizer-Vakzins von Sanofi für die EU produziert werden, kündigte der Chef von Sanofi, Paul Hudson, in einem Interview mit der Zeitung „Le Figaro“ an. Sanofi arbeitet selbst an zwei Impfstoffen zur Corona-Bekämpfung; diese werden jedoch voraussichtlich nicht vor Ende des Jahres auf den Markt kommen.

17.45 Uhr: Merkel empfiehlt „Vorkehrungen an der Grenze“ zur Abwehr des Coronavirus

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will zur Bekämpfung der Corona-Pandemie auch auf Maßnahmen an den Grenzen setzen. „Wir verlangen von den Bürgern viel“, sagte Merkel nach Teilnehmerangaben in einer Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Deswegen könnten die Bürger ihrerseits erwarten, dass sie „durch bestimmte Vorkehrungen an der Grenze“ geschützt würden, wurde Merkel gegenüber der Nachrichtenagentur AFP zitiert. Die Kanzlerin ging demnach nicht näher darauf ein, an welche Vorkehrungen sie dabei denke.

Als besonders problematisch stufte Merkel touristische Reisen in Gebiete mit hohen Inzidenzwerten und Regionen mit einem häufigen Vorkommen der hoch ansteckenden Virus-Mutanten ein. „Jeder sieht ein, dass es nicht die Stunde ist, in der wir jetzt reisen“, sagte sie laut Teilnehmern in diesem Zusammenhang. Zuvor hatte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) von Überlegungen berichtet, den Flugverkehr nach Deutschland massiv einzuschränken und außerdem schärfere Grenzkontrollen einzuleiten.

17 Uhr: Medien: Seehofer prüft weitere Einreise-Einschränkungen

Angesichts der Risiken durch Mutationen des Coronavirus, denkt die Bundesregierung nach Informationen von „Bild“ über weitere Einschränkungen im grenzüberschreitenden Verkehr nach. „Die Gefährdung, die von den zahlreichen Virus-Mutationen ausgeht, verlangt von uns, dass wir auch drastische Maßnahmen prüfen und in der Bundesregierung diskutieren“, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) zu „Bild“. Zu konkreten Planungen für neue Einreise-Regelungen wollte sich das Bundesinnenministerium zunächst nicht äußern.

Unklar blieb daher, unter welchen Voraussetzungen härtere Maßnahmen beschlossen werden könnten. Dazu gehörten „deutlich schärfere Grenzkontrollen“, besonders an den Grenzen zu Hochrisikogebieten, „aber auch die Reduzierung des Flugverkehrs nach Deutschland auf nahezu Null“.

16.48 Uhr: In den Heimen im Schwarzwald-Baar-Kreis wird zügig durchgeimpft

In den Alten- und Pflegeheimen im Schwarzwald-Baar-Kreis sind am vergangenen Wochenende weitere Impfungen erfolgt. Nebenwirkungen durch das Medikament gab es bislang keine. Eine Zusammenfassung zum aktuellen Stand finden Sie hier.

16.18 Uhr: Starke Anfrage nach Bundeswehr-Soldaten durch Heime

Seit 18. Januar muss jeder Heimbesucher getestet werden und auch alle Heimmitarbeiter müssen drei Mal in der Woche getestet werden. Doch nicht immer ist dafür genügend Personal vorhanden. Deshalb werden Pflegeheime seit dieser Woche bei den Antigentests durch Soldaten der Bundeswehr unterstützt.

Stand Montagabend, 25. Januar, hatten bereits 39 Stadt- und Landkreise Hilfeleistungsanträge mit insgesamt 695 Soldaten gestellt, 24 Anträge mit insgesamt 391 Soldaten wurden bereits gebilligt. Dies gibt Markus Jox, als Leiter der Pressestelle des Sozialministeriums, auf Anfrage des SÜDKURIER bekannt. Die Landkreise müssen den Bedarf bei den Pflegeheimen abfragen und dann den Antrag stellen, der im Innenministerium bearbeitet wird, so Jox.

"Die ersten Soldaten arbeiten bereits in den Alten- und Pflegeheimen im Land", so Markus Jox. "Der Bedarf bei Heimen ist groß, gerade kleinere Einrichtungen sind froh, wenn das Personal entlastet wird", sagt der Ministeriumssprecher. "Denn viele Heime haben zu wenig Personal und dieses kann sich dann wieder mehr um die Pflege und Betreuung der Bewohner kümmern", so Jox.

15.37 Uhr: Kitagebühren werden erstattet, Land übernimmt 80 Prozent der Kosten

Land und Kommunen wollen Eltern für die Zeit des verschärften Corona-Lockdowns in den Kitas die Gebühren zurückerstatten. Das Land werde 80 Prozent der Kosten tragen, die Kommunen sollen 20 Prozent übernehmen, erfuhr die Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart aus Koalitionskreisen. Eltern, die ihre Kinder in die Notbetreuung geschickt haben, haben demnach keinen Anspruch auf eine Erstattung.

Der Lockdown gilt seit dem 16. Dezember. Das Land will aller Voraussicht nach Kitas und Grundschulen am kommenden Montag wieder öffnen. Bereits nach dem Frühjahrs-Lockdown hatten Land und Kommunen Elternbeiträge zurückerstattet. Die genauen Kosten waren zunächst unklar. Die Kita-Beiträge variieren von Kommune zu Kommune.

15.18 Uhr: Kitas und Grundschulen werden wohl geöffnet - Sperrstunde bleibt

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann geht davon aus, dass Kitas und Grundschule im Land vom kommenden Montag an schrittweise wieder öffnen können. Die endgültige Entscheidung werde er an diesem Mittwoch treffen, sagte Kretschmann in Stuttgart. Die Corona-Infektionszahlen sinken seit fast drei Wochen und diese Tendenz sei belastbar. „Deswegen ist es verantwortbar, das zu machen“, sagte der Grünen-Politiker. Wenn nicht noch etwas Überraschendes passiere, werde man Kitas und Grundschulen im Wechselbetrieb „behutsam“ wieder öffnen können.

Sie sind wie die meisten weiterführenden Schulen seit dem 16. Dezember geschlossen. Die „Grundstruktur“ des Konzepts des Kultusministeriums für die Öffnung der Grundschulen liege vor, sagte der Regierungschef. Die Klassen würden halbiert. Es gebe keine Präsenzpflicht und die Notbetreuung sei gewährleistet. Zudem lägen hochwertige Masken für Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen vor. Kretschmann betonte jedoch, wenn sich die neuen, wohl aggressiveren Virusvarianten aus Großbritannien oder Südafrika im Südwesten verbreiteten, gebe es eine neue Lage.

15.15 Uhr: Bislang 34 entdeckte Virusvarianten in Baden-Württemberg

Zuletzt war aus Baden-Württemberg meist von "vereinzelten Fällen" der mutierten Coronaviren zu lesen. Dem SÜDKURIER liegen nun die Zahlen aus dem Landesgesundheitsamt in Stuttgart vor. Demnach wurde laut einer Sprecherin bei 34 Personen eine Virusvariante entdeckt, 15 betreffen die sogenannte Großbritannien-Variante (B.1.1.7), 19 die Südafrika-Variante (B.1.351). "Alle Fälle stehen im Zusammenhang mit Einreisen aus UK oder Südafrika", erklärt die Sprecherin.

15 Uhr: Merkel laut Bericht zur Coronalage: Uns ist das Ding entglitten

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat laut einem „Bild“-Bericht in einer internen Videokonferenz mit Fraktionschefs der Union aus Bund und Ländern das Management in der Corona-Krise deutlich kritisiert. „Uns ist das Ding entglitten. Wir müssen noch strenger werden, sonst sind wir in 14 Tagen wieder da, wo wir waren“, soll sie Teilnehmern zufolge am Sonntag gesagt haben. Die „Bild“-Zeitung hatte zuerst darüber berichtet. Auch die Auslandsreisen vieler Deutscher habe sie kritisiert, berichtete das Blatt. Weihnachten seien jeden Tag 50.000 Menschen auf die Kanaren und die Malediven geflogen. „Warum können wir die Reisen nicht verbieten?“, soll die Regierungschefin gefragt haben.

Man müsse „den Flugverkehr so ausdünnen, dass man nirgendwo mehr hinkommt“, sagte Merkel nach Angaben von Zuhörern der Schalte. Sie fügte auch an, Deutschland brauche ein härteres Grenzregime. In Bezug auf die Mutationen des Virus soll sie geschildert haben, dass man „auf einem Pulverfass“ lebe. Öffnungen der Geschäfte und Restaurants Mitte Februar sind laut Merkel „nicht gesichert“. Bei möglichen Öffnungen müsse die Reihenfolge lauten: Erst Kitas und Schulen, dann Geschäfte, dann Restaurants.

14.31 Uhr: Merkel: „Schnelligkeit unseres Handelns lässt sehr zu wünschen übrig“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat im Rückblick auf ein Jahr Corona-Pandemie auch eine kritische Bilanz gezogen. Es seien in Deutschland Schwachstellen und Stärken sichtbar geworden, sagte sie beim Online-Treffen des Weltwirtschaftsforums. Die Tagung ersetzt in diesem Jahr die traditionelle Jahrestagung in Davos. In Deutschland habe man sehr auf den Gemeinsinn und den Einsatz von Bürgerinnen und Bürgern bauen können. Ein gutes Fundament seien die soliden Finanzen gewesen. So habe man Unternehmen und Bürgern helfen können, fügte Merkel hinzu.

Kritisch äußerte sie sich zur Geschwindigkeit von Prozessen in Deutschland: „Die Schnelligkeit unseres Handelns lässt sehr zu wünschen übrig.“ Prozesse seien oft sehr bürokratisch geworden und dauerten lange. Da habe man nachzuarbeiten. „Wo wir nicht gut aussahen, das zeigt sich bis in die heutigen Tage, das ist der Mangel an Digitalisierung unserer Gesellschaft.“ Merkel nannte als Beispiele die mangelnde Vernetzung der Gesundheitsämter, der Verwaltung und des Bildungssystems.

13.45 Uhr: Gewerkschaft wirft Kretschmann Fahrlässigkeit bei Kita-Öffnung vor

Die zu erwartende schrittweise Öffnung der Kitas und Grundschule im Land ist nach Ansicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fahrlässig und derzeit nicht zu verantworten. Elf Millionen Menschen in Baden-Württemberg müssten sich an strenge Kontaktbeschränkungen halten, kritisierte die GEW-Landesvorsitzende Monika Stein in Freiburg und ergänzte.

„Nur die Fachkräfte in Kitas und die Grundschullehrkräfte sollen sich mehrere Stunden mit Personen aus 10 bis 20 Haushalten in einem Raum aufhalten?“ Viele Erzieherinnen und Grundschullehrkräfte fühlten sich behandelt wie Versuchskaninchen. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte zuvor angedeutet, Kitas und Grundschule im Land würden wahrscheinlich vom kommenden Montag an schrittweise wieder öffnen können, sollte die Infektionslage nicht schlechter werden.

Die endgültige Entscheidung soll an diesem Mittwoch getroffen werden.

13 Uhr: Fußball-Geldrangliste: Corona lässt Umsätze einbrechen

Auch die weltweite Fußball-Finanzelite bekommt die Folgen der Corona-Pandemie deutlich zu spüren. Nach Berechnungen der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte erzielten die 20 umsatzstärksten Vereine in der Saison 2019/20 einen Gesamterlös von 8,2 Milliarden Euro und lagen damit zwölf Prozent unter der Rekordmarke der Vorsaison von 9,3 Milliarden Euro. Dennoch stehen die meisten Top-Clubs insgesamt noch gut da. „Das ist trotz allem der dritthöchste Gesamtumsatz in 24 Jahren Football Money League“, betonte Kim Lachmann von der Sport Business Gruppe bei Deloitte.

Als Hauptgründe für den Umsatzeinbruch wurden in dem in London zum 24. Mal vorgelegten Report mit dem Titel „Football Money League“ der Rückgang bei den Medienerlösen (minus 23 Prozent) und der seit März 2020 weitgehende Ausfall von Spieltagseinnahmen (minus 17 Prozent) durch Geisterspiele genannt.

11.39 Uhr: Von der Leyen: Hersteller von Corona-Impfstoffen „müssen liefern“

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Hersteller von Corona-Impfstoffen aufgefordert, ihre Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Europa habe „Milliarden investiert, um die Entwicklung der weltweit ersten Covid-19-Impfstoffe zu unterstützen“, sagte von der Leyen am Dienstag in ihrer per Video übertragenen Rede für das Weltwirtschaftsforum. „Und jetzt müssen die Firmen liefern, sie müssen ihre Verpflichtungen einhalten.“

11.17 Uhr: Tokio will trotz steigender Corona-Infektionen an Olympischen Spielen festhalten

Die japanische Regierung hält trotz Kritik an der Ausrichtung der Olympischen Spiele im Sommer fest und sucht dafür 10.000 Ärzte und Krankenpfleger. „Jeder von ihnen soll etwa fünf Tage während der Spiele arbeiten“, sagte Olympia-Ministerin Seiko Hashimoto am Dienstag im Parlament. Die Opposition kritisierte die Pläne angesichts steigender Corona-Neuinfektionen und der angespannten Lage des japanischen Gesundheitssystems. Sollte Japan die Spiele nicht ausrichten können, bot sich Florida bereits als Austragungsort an.

In Japan bringt derzeit eine dritte Welle von Corona-Infektionen das Gesundheitssystem an seine Grenzen. Tokio und andere Regionen verzeichnen Rekordwerte bei neuen Ansteckungen. Die Regierung will dennoch wie geplant die bereits im Vorjahr wegen der Pandemie abgesagten Spiele im Juli eröffnen.

10.05 Uhr: „Querdenken“ will Demo-Pause mit Autokorso in Stuttgart beenden

Nach einer mehrwöchigen Pause der Großdemos ruft der Gründer der „Querdenken“-Initiative, Michael Ballweg, zur ersten größeren Protestveranstaltung in diesem Jahr auf. Seine Bewegung wolle am Mittwoch mit einem Autokorso in Stuttgart gegen die anhaltenden Corona-Auflagen demonstrieren, kündigte der Unternehmer über Youtube an. Der Stadt lag nach Angaben aus dem Rathaus am Vormittag noch keine Anmeldung vor.

Ballweg hatte seine Anhänger an Weihnachten zu einer Pause der Großdemos aufgerufen. In einer Videobotschaft auf der Seite der Gruppe „Querdenken 711“ aus Stuttgart hatte er argumentiert, er wolle den Winter nutzen, um Kräfte zu sammeln.

Die „Querdenken“-Bewegung wird mittlerweile vom Landesamt für Verfassungsschutz in Baden-Württemberg beobachtet. Mehrere maßgebliche Akteure der „Querdenken“-Bewegung ordnet das Landesamt dem Milieu der Reichsbürger und Selbstverwalter zu, die die Existenz der Bundesrepublik leugnen und demokratische und rechtsstaatliche Strukturen negieren. 

9 Uhr: Mittlerweile 13 Todesfälle und 15 Infektionen in Pflegeheim in Uhldingen-Mühlhofen 

Am Freitag war bekannt geworden, dass in den vergangenen Wochen elf Bewohner des Seniorenwohnparks Uhldingen-Mühlhofen an oder mit Covid-19 verstorben sind. Bis Montag kamen zwei weitere Todesfälle dazu. 15 Bewohner und Mitarbeiter sind mit dem Coronavirus infiziert. Trotzdem hält das Heim am zweiten Corona-Impftermin am 28. Januar fest. Wie das Virus ins Heim gelangte, ist weiterhin unklar.

8.10 Uhr: Berichte über Astrazeneca-Wirksamkeit: Spahn will nicht spekulieren

Gesundheitsminister Jens Spahn will sich nicht an Spekulationen über eine angeblich schlechtere Wirksamkeit des Impfstoffs der Firma Astrazeneca bei über 65-Jährigen beteiligen. Er wolle warten, bis die Daten aus den Studien ausgewertet worden seien. „Ich halte wenig davon, das jetzt in Überschriften spekulativ zu machen“, sagte Spahn im ZDF-„Morgenmagazin“. Er sagte, man werde auf Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse nächste Woche entscheiden, „welche Altersgruppen zuerst mit diesem Impfstoff geimpft werden“.

Laut einem Bericht des „Handelsblatt“ soll der Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca eine Wirksamkeit von nur acht Prozent bei älteren Menschen haben. Die Zeitung bezieht sich dabei auf Koalitionskreise. Auch die „Bild“-Zeitung berichtete darüber. Astrazeneca widersprach der Darstellung. Berichte, dass die Wirksamkeit des Impfstoffs bei Menschen über 65 Jahren nur bei acht Prozent liege, seien komplett falsch, teilte ein Sprecher mit. Am Freitag wird mit der Zulassung des Impfstoffs gerechnet.

Dienstag, 26. Januar, 7.15 Uhr: 6408 Corona-Neuinfektionen und 903 neue Todesfälle gemeldet

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 6408 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 903 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Dienstagmorgen bekanntgab. Vergangenen Dienstag hatte das RKI 11.369 Neuinfektionen und 989 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet. Allerdings enthielten die beiden Werte Nachmeldungen aus Rheinland-Pfalz.

Der Höchststand von 1244 neuen Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33 777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Dienstagmorgen bei 107,6. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Zahl schwankte danach und sinkt seit einigen Tagen wieder.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montagabend bei 0,95 (Vortag 1,01). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 95 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 25. Januar:

22.44 Uhr: Regierung rechnet mit Zulassung von Astrazeneca-Vakzin nur für unter 65-Jährige

Die Bundesregierung rechnet einem Medienbericht zufolge mit einer Zulassung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca in der EU nur für Menschen unter 65 Jahren. Wie die „Bild“-Zeitung (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf interne Gespräche zwischen der Regierung und den Bundesländern berichtete, ist der Grund für eine mögliche Nicht-Zulassung des Impfstoffs für Senioren offenbar die niedrige Wirksamkeit.

Das Vakzin des britisch-schwedischen Pharmakonzerns wird voraussichtlich am Freitag von der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) zugelassen. Wie die „Bild“ berichtete, rechnet die Regierung mit einer Wirksamkeit des Impfstoffs bei Menschen über 65 Jahren von unter zehn Prozent. Das würde bedeuten, dass Senioren mit dem Astrazeneca-Vakzin nicht geimpft werden dürften. Ursprünglich planten Bund und Länder dem Bericht zufolge, den AstraZeneca-Impfstoff für ältere Menschen einzusetzen, die zu Hause leben und aus Alters- oder Krankheitsgründen die Impfzentren nicht aufsuchen können. Das Vakzin ist einfacher zu transportieren als etwa der Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer.

Nun müssten Bund und Länder ihre Impf-Strategie für ältere Menschen, die ihre Wohnungen nicht verlassen können, ändern. Nach Informationen der Zeitung könnte diese Bevölkerungsgruppe stattdessen mit dem Vakzin von Moderna geimpft werden. Auf Anfrage der „Bild“-Zeitung habe Astrazeneca erklärt, dass die ersten veröffentlichen Daten über die Wirkung des Impfstoffs tatsächlich „auf einer Auswertung von Teilnehmenden im Alter von 18 bis 55 Jahren“ beruht hätten. Dennoch erwarte der Hersteller, dass der Impfstoff „in allen Altersgruppen ähnlich“ wirksam sei.

Astrazeneca hatte kürzlich angekündigt, weniger Dosen als geplant an die EU liefern zu können. Grund seien Probleme in einer Produktionsstätte. Wie groß die Ausfälle sein werden, teilte das Unternehmen zunächst nicht mit.

22.21 Uhr: UN-Chef warnt vor Corona-Mutation – Impfungen weltweit beschleunigen

UN-Generalsekretär António Guterres hat zur Eile bei der weltweiten Verteilung von Corona-Impfstoffen aufgerufen. „Wenn die Industrieländer glauben, dass sie in Sicherheit sind, wenn sie ihre eigenen Leute impfen und dabei die Entwicklungsländer vernachlässigen, liegen sie falsch“, sagte Guterres am Montag in einer Videorede beim Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF). „Es besteht jetzt die klare, reale Gefahr von Mutationen, die das Virus übertragbarer oder tödlicher oder resistenter gegen vorhandene Impfstoffe machen. Wir müssen schnell handeln.“

Die weltweiten Produktionskapazitäten der Mittel zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie müssten massiv ausgebaut werden und Lizenzen zur Verfügung gestellt werden, forderte Guterres weiter. Unter anderem in Indien und Brasilien gäbe es große Möglichkeiten, Impfstoffe für alle Teile der Welt herzustellen, sofern die Lizenzen zu ihrer Produktion verfügbar gemacht würden.

21.51 Uhr: Zweiten Tag in Folge Ausschreitungen wegen Corona-Ausgangssperre in Niederlanden

In mehreren niederländischen Städten ist es den zweiten Tag in Folge zu Ausschreitungen wegen der neuen nächtlichen Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie gekommen. In der Großstadt Rotterdam und der südlichen Stadt Geleen in der Nähe von Maastricht kam es zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften, wie Polizei und Medien am Montag berichteten. Die Polizisten gingen mit Wasserwerfern gegen die Demonstranten vor.

In Geleen gebe es „Zusammenstöße zwischen der Bereitschaftspolizei und jungen Leuten, die Feuerwerkskörper auf sie werfen“, teilte die örtliche Polizei auf Twitter mit. Ein Mensch sei festgenommen worden. In Rotterdam gab es auch Festnahmen, wie die Stadtverwaltung twitterte.

In mehreren Städten der Niederlande war es am Sonntag zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte verurteilte das Verhalten der Randalierer, die unter anderem Geschäfte plünderten, Autos und eine Coronavirus-Teststation in Brand setzten. Rutte sprach von „krimineller Gewalt“, die sich bei den Protesten in mehreren Städten Bahn gebrochen habe. 

Eine Ausgangssperre zwischen 21.00 Uhr und 04.30 Uhr war am Samstag in Kraft getreten. Verstöße werden mit einem Bußgeld von 95 Euro geahndet. 

21.16 Uhr: Vier illegale Partys in einem Hotel in Karlsruhe

In der Karlsruher Innenstadt musste die Polizei am Wochenende in einem Billig-Hotel insgesamt vier Feiern mit mehreren Personen auflösen, weil sie gegen die Corona-Regeln verstießen.

Eigentlich sind viele Hotels wegen des Lockdowns geschlossen, dieses Haus wird jedoch wegen seiner niedrigen Preise von Montagearbeitern gern genutzt. Zudem bringt die Stadt Karlsruhe hier immer wieder sozial Bedürftige unter, wie die Polizei erklärte.

Am Samstagabend wurde eine Streife ins Hotel gerufen, weil in einem Zimmer vier Personen lautstark feierten. Als die Beamten die Party aufgelöst hatten, wehte ihnen aus einem anderen Zimmer ein starker Marihuana-Geruch in die Nase. Ein 24-Jähriger öffnete die Tür und warf - nachdem er die Polizisten erkannt hatte - eine Bauchtasche mit etwas Marihuana aus dem Fenster. Sein ebenfalls 24-jähriger Kumpel hatte auch etwas von dem Stoff bei sich. Die beiden mussten mit auf die Wache.

Knapp eine Stunde später stand die Polizei in noch größerer Besetzung schon wieder bei dem Hotel auf der Matte. Sie lösten weitere drei Partys auf, bei denen bis zu acht Personen dabei waren. 

20.30 Uhr: Biden erneuert Einreisestopp für Ausländer aus Europa

US-Präsident Joe Biden wird noch an diesem Montag den Einreisestopp für Ausländer aus Europa erneuern. Zudem sollen zum Schutz vor einer neuen Variante des Coronavirus auch Einreisen aus Südafrika gleichermaßen begrenzt werden, wie die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, bei einer Pressekonferenz erklärte. „Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt, um Einschränkungen des internationalen Reiseverkehrs aufzuheben“, sagte Psaki.

Der scheidende US-Präsident Donald Trump hatte vor etwa einer Woche ein Ende des Einreisestopps angeordnet. Bidens Team erklärte aber umgehend, dass die Beschränkungen für Reisende aus dem Schengen-Raum, aus Großbritannien, Irland und Brasilien nach dem Amtsantritt der neuen Regierung wieder eingeführt würden.

19.20 Uhr: Inzidenzwert sinkt im Südwesten weiter, vier Kreise bereits unter 50

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen 7 tagen sinkt in Baden-Württemberg im Zuge des Lockdowns weiter. Der sogenannte Inzidenzwert liege derzeit bei 86,9 (Vortag: 90,0), teilte das Landesgesundheitsamt in Stuttgart mit.

Kurz vor Weihnachten lag die 7-Tage-Inzidenz im Südwesten über 200. In vier Kreisen liegt der Wert derzeit bei unter 50, sie gelten damit nicht mehr als Risikogebiet. Nach dem Stadtkreis Tübingen (49,4) und dem Hohenlohekreis (43,5) kamen jetzt auch noch der Stadtkreis Baden-Baden (39,9) und der Landkreis Emmendingen (44,5) hinzu.

Der Inzidenzwert liegt in 29 Stadt- und Landkreisen im Südwesten zwischen 50 und 100, 11 Kreise stehen zwischen 100 und 200. Am höchsten ist der Wert im Stadtkreis Heilbronn mit 161,9. Das Ziel der Politik ist es, die Zahl der Neuinfektionen landesweit auf unter 50 pro 100.000 Einwohnern in7 Tagen zu drücken - nur dann seien die Gesundheitsämter in der Lage, alle Kontaktpersonen nachzuverfolgen. Bereits seit knapp drei Wochen flacht die Zahl der Corona-Neuinfektionen landesweit ab.

Gleichwohl haben Bund und Länder vor gut einer Woche aus Sorge um neue Virusvarianten den Lockdown bis 14. Februar verlängert.

19 Uhr: Kreise: EU plant „Transparenzregister“ für Impfstoffexporte

Im Streit um Corona-Impfstoffe will die EU-Kommission künftig alle geplanten Exporte von Vakzinen aus der Europäischen Union in Drittstaaten erfassen und genehmigen lassen. Die Brüsseler Behörde kündigte in einer Sitzung mit den 27 EU-Staaten ein sogenanntes Transparenzregister an, wie die Deutsche Presse-Agentur aus EU-Kreisen erfuhr.

Das Register solle binnen weniger Tage in Kraft gesetzt werden und erfassen, welche Hersteller welche Mengen von in der EU produzierten Impfstoffen an Drittstaaten liefern. Zudem benötigten die Hersteller künftig eine Lizenz zum Export, die aber bei Gütern für humanitäre Zwecke regelmäßig erteilt werde. Im Vordergrund stehe die Transparenz, hieß es aus EU-Kreisen.

Hintergrund ist die Impfstoff-Knappheit in der EU und der Streit mit Astrazeneca. Der britisch-schwedische Konzern hatte am Freitag mitgeteilt, dass er zunächst geringere Mengen an die EU liefern werde als vertraglich vereinbart.

18 Uhr: EU: Lieferverzögerungen bei Astrazeneca-Impfstoff „nicht akzeptabel“

Die EU-Kommission hat die vom britisch-schwedischen Unternehmen Astrazeneca angekündigten Verzögerungen bei der Lieferung von Corona-Impfstoff als „nicht akzeptabel“ bezeichnet. Die EU habe „Entwicklung und Produktion des Impfstoffes vorfinanziert“ und verlange nun dafür die Gegenleistung, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Sie forderte zudem von allen Herstellern, Brüssel künftig über Exporte von Impfstoff aus der EU an Drittstaaten in Kenntnis zu setzen.

17.29 Uhr: CDU-Fraktionschef: FFP2-Masken dürfen nicht mehr als 1 Euro kosten

Baden-Württembergs CDU-Fraktionschef Wolfgang Reinhart hält die Preise für FFP2-Masken, die seit diesem Montag in Nahverkehr und Geschäften vorgeschrieben sind, für zu hoch. „Ich appelliere an Apotheker und Händler, die FFP2-Masken für maximal einen Euro pro Maske zu verkaufen. Auf jeden Fall sollte auf den Einkaufspreis nicht mehr als zehn Prozent draufgeschlagen werden“, teilte Reinhart in Stuttgart mit.

Derzeit lägen die Preise teilweise zwischen 4 und 6 Euro. Reinhart sagte: „Es darf nicht sein, dass Menschen vom Alltagsleben ausgeschlossen werden, weil sie kein Geld für die teuren Masken haben, die zum Teil aber nun in bestimmten Bereichen Pflicht sind.“ Auf diese Weise würden Menschen, die sowieso schon unter den Kontakteinschränkungen im Corona-Lockdown litten, noch mehr isoliert.

16.25 Uhr: SPD warnt vor Angriffen auf Corona-Impfzentren

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat vor einer Radikalisierung von Corona-Leugnern gewarnt und weitere Sicherheitsvorkehrungen für Impfzentren angemahnt. "Wenn die Stimmung weiter hochkocht, kann das auch in Angriffe auf Impfzentren umschlagen", sagte Klingbeil am Montag dem Portal t-online. "Impfen ist unter Corona-Leugner mittlerweile das Feindbild schlechthin", sagte er. "Gruppierungen von Esoterikern bis hin zur radikalen Rechten vereinen sich in ihrer Ablehnung gegen den Impfstoff."

Klingbeil forderte: "Wir müssen dafür sorgen, dass die Impfzentren, das Personal und diejenigen, die sich dort impfen lassen wollen, sicher sind." Der SPD-Politiker begrüßte entsprechende Vorkehrungen des Bundesinnenministeriums und mahnte zugleich: "Die Sicherheitsbehörden sollten die Stimmungsmache der Impfgegner auf Telegram und in anderen Netzwerken intensiver beobachten, als das heute der Fall ist."

15.31 Uhr: Bundesregierung sieht in Corona-Variante „sehr ernsthafte Gefahr“

Die Bundesregierung zeigt sich in hohem Maße alarmiert von der Ausbreitung der in Großbritannien verbreiteten Corona-Mutation in Deutschland. „Wir haben im Hintergrund die dunkle Wolke einer sehr ernsthaften Gefahr“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Der wohl sehr viel leichter übertragbare Virus-Typ B.1.1.7 ist bereits mehrfach in Deutschland aufgetreten.

So wurden in Berlin deshalb rund 1500 Beschäftigte einer Klinik unter Quarantäne gestellt. Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hatte in der ARD-Sendung „Anne Will“ gesagt, dass die Mutante auch in Deutschland „die Führung übernehmen“ werde. Seibert sagte: „Jetzt sind wir in einer sehr schwierigen Situation.“ Es gebe zwar ein erfreuliches Sinken der Infektionszahlen und der Zahl der Covid-Intensivpatienten.

So meldeten die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) nun 6729 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. „Das sind erste Erfolge für uns alle in dieser zweiten Welle“, sagte Seibert.

14.45 Uhr: Kramp-Karrenbauer: Testen für Hochbetagte Frage von Leben und Tod

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer will mehr Soldaten zum Schutz von Alten- und Pflegeheimen einsetzen. Sie rief Länder und Kommunen auf, Angebote der Bundeswehr zur Amtshilfe in der Corona-Krise auch zu nutzen - vor allem mit Blick auf verstärkte Tests.

„Mit diesen Schnelltest kann verhindert werden, dass man mit Corona infiziert wird“, sagte die CDU-Politikerin beim Besuch einer Pflegeeinrichtung im Nordwesten der Hauptstadt. „Das bedeutet gerade für viele hochbetagte Menschen, dass es eine Frage von Leben und Tod ist. Das heißt, was wir mit diesen Test tun, ist wirklich auch Leben schützen.“ Die Bundeswehr habe derzeit 10.000 zusätzliche Soldaten in Bereitschaft für Einsätze zur Testung.

13.36 Uhr: Kliniken für Quarantäneverweigerer in Stuttgart und Heidelberg

Für uneinsichtige Quarantäneverweigerer in Baden-Württemberg wird das Land Plätze in zwei Kliniken in Stuttgart und Heidelberg bereitstellen. Das geht aus einem Schreiben des Gesundheitsministeriums an die Polizeibehörden und Gesundheitsämter hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach werden Unterbringungsmöglichkeiten für sogenannte zwangsweise Absonderungen im Robert-Bosch-Klinikum Schillerhöhe sowie in der Universitätsklinik Heidelberg eingerichtet.

Grundsätzlich sollten aber Stadt- und Landkreise selbst geeignete Räume und Transportmittel sowie Personal zur Verfügung stellen, um Quarantäneverweigerer unterzubringen. Auf den Umgang mit ihnen hatten sich Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) und Innenminister Thomas Strobl (CDU) schon Anfang Dezember geeinigt.

12.30 Uhr: Im Streit um Kita-Öffnung machen Gewerkschaften und Verbände Druck

Vor einer Entscheidung der Landesregierung über eine Öffnung der Kindertagesstätten erhöhen die Erzieher- und Elternverbände den Druck auf die grün-schwarze Koalition. Es müsse deutlich werden, unter welchen Umständen und bei welchen Corona-Infektionswerten Kitas voll geöffnet oder gänzlich geschlossen würden, forderte der Landesbezirksleiter der Gewerkschaft Verdi, Martin Gross.

„Wir wollen, dass Eltern, Kinder und Beschäftigte nicht mehr ohnmächtig abwarten müssen, wie das Land entscheidet“, sagte er bei der Vorlage eines Zehn-Punkte-Programms für eine möglichst sichere Öffnung der Kitas und Grundschulbetreuung.

Es müsse feste und landesweite Kriterien wie Schutzmasken oder eine Homeoffice-Lösung geben, nach denen vor Ort entschieden werden könne, ob und wie weitgehend eine Einrichtung geöffnet werden kann, sagte Hanna Binder, die stellvertretende Landesbezirksleiterin der Gewerkschaft.

10.50 Uhr: Linksfraktion fordert Preisdeckel für FFP2-Masken

Die Linksfraktion im Bundestag fordert von der Bundesregierung, FFP2-Masken zentral zu beschaffen und ein Preislimit zu setzen. „Damit alle Menschen Zugang zu FFP2-Masken bekommen, hat die Bundesregierung sicherzustellen, dass diese in ausreichender Zahl zu Verfügung stehen und zu bezahlbaren Preisen erhältlich sind“, heißt es in einem Antrag der Fraktion, aus dem die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland zitierten.

Die Regierung solle dazu von Möglichkeiten Gebrauch machen, die im Infektionsschutzgesetz vorgesehen sind, heißt es in dem Antrag weiter. Demnach können Produkte wie etwa FFP2-Masken zentral von staatlicher Seite beschafft und die Preise reguliert werden. 

Außerdem müsse die Regierung „Arbeitgeber verpflichten, ihre Beschäftigten am Arbeitsplatz und für den Arbeitsweg kostenfrei mit FFP2-Masken auszustatten“, fordert die Linksfraktion weiter. Für Hartz-IV-Bezieher müsse es einen entsprechenden Zuschlag geben.

9.39 Uhr: Impfstoff-Knappheit war laut Stiko-Chef „nicht vorhersehbar“

Lieferengpässe bei Corona-Impfstoffen sind nach Ansicht der Ständigen Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut nicht abzusehen gewesen. „Das ist sehr unerfreulich, gar keine Frage, aber das sind Dinge, die nicht in unserer Macht stehen“, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Die Herstellungsprobleme seien „letztlich nicht vorhersehbar“ gewesen.

Zu der Zeit, als Vorverträge mit Herstellern gemacht worden seien, habe man nichts über die wirkliche Wirksamkeit der Impfstoffe gewusst. „Man musste mehrere Katzen im Sack kaufen, weil man nicht wusste, welcher Impfstoff zuerst zur Zulassung kommt“, sagte Mertens. Die Stiko ist ein Expertengremium mit dem Ziel, Empfehlungen zu Impfungen auf Basis aktueller Forschung zu geben.

8.20 Uhr: Kanzleramtschef: Mutation wird in Deutschland dominante Form werden

Kanzleramtschef Helge Braun geht davon aus, dass die bislang vor allem in Großbritannien verbreitete Mutation des Coronavirus auch in Deutschland zur dominanten Form werden wird. „Wir sehen ja momentan, dass wir jetzt in mehreren Krankenhäusern auch schon mit der Mutante zu tun haben. Das heißt, das ist bei uns im Land angekommen, und deshalb wird sie irgendwann so wie in anderen Ländern auch dann die Führung übernehmen und wird Probleme machen“, sagte Braun in der ARD-Talkshow „Anne Will“. „Da bin ich sehr sicher“, ergänzte er auf Nachfrage.

Umso wichtiger sei es nun, die Infektionszahlen „sehr stark“ zu senken und damit eine weiteren Verbreitung der Mutation die Grundlage zu entziehen, fügte Braun hinzu. „Wir wollen sie so lange wie möglich aus dem Land raushalten und da, wo sie schon ist, eben sehr niedrig halten. Das wird man auf Dauer nicht schaffen“, sagte Braun.

Der Virus-Typ B.1.1.7 war bisher vor allem in Großbritannien aufgetreten. Die Variante ist Experten zufolge leichter übertragbar als die bislang vorherrschende. Ob sie auch tödlicher ist, lässt sich bislang nicht gesichert sagen.

Umso wichtiger sei es nun, die Infektionszahlen „sehr stark“ zu senken und damit eine weiteren Verbreitung der Mutation die Grundlage zu entziehen, fügte Braun hinzu. „Wir wollen sie so lange wie möglich aus dem Land raushalten und da, wo sie schon ist, eben sehr niedrig halten. Das wird man auf Dauer nicht schaffen“, sagte Braun.

Der Virus-Typ B.1.1.7 war bisher vor allem in Großbritannien aufgetreten. Die Variante ist Experten zufolge leichter übertragbar als die bislang vorherrschende. Ob sie auch tödlicher ist, lässt sich bislang nicht gesichert sagen.

Montag, 25. Januar, 7.30 Uhr: Neue Corona-Regeln: Das ändert sich in Baden-Württemberg

Das Land Baden-Württemberg hat seine Corona-Verordnung um die angekündigten Verschärfungen beim Infektionsschutz ergänzt - jetzt treten die Änderungen in Kraft. Die wichtigste Neuerung betrifft die Mund-Nasen-Masken. Menschen müssen von heute an unter anderem im öffentlichen Nahverkehr, im Einzelhandel, in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie in Gottesdiensten medizinische Masken tragen. Unter diese Kategorie fallen OP- und FFP2-Masken sowie Mund-Nasen-Bedeckungen der Normen KN95/N95. Einfachere oder selbstgenähte Masken sind grundsätzlich nicht mehr erlaubt. Was in Baden-Württemberg sonst noch gilt lesen Sie hier.  

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 24. Januar:

21.22 Uhr: Dobrindt zu mutiertem Virus: Gefahr einer weiteren Welle relativ groß

Der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, Alexander Dobrindt, sieht derzeit keine Grundlage für Gespräche über Corona-Lockerungen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir vielleicht noch einen längeren Lockdown erleben, halte ich zurzeit für höher, als das man in eine andere Richtung kommt“, sagte Dobrindt am Sonntag im ARD-„Bericht aus Berlin“. „Das ist alles schmerzhaft, aber die Gefahr zurzeit ist relativ groß, dass wir mit dem mutierten Virus noch mal eine Welle erleben werden.“

Die Zahlen seien noch immer viel zu hoch, sagte der CSU-Politiker. „Wir haben gesehen in England, in Irland, dass gerade die Schulen unterschätzt worden sind in ihrer Infektionswirkung, in der Beschleunigung der Infektion und deswegen ist es richtig, dass die Schulen jetzt auch geschlossen sind.“ Man könne heute noch nicht absehen, wann man wieder an eine Öffnung denken kann.

20.10 Uhr: 733 Corona-Neuinfektionen im Südwesten - 15 weitere Tote

Die Zahl der registrierten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg um 733 Fälle gestiegen. Außerdem wurden 15 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet, wie das Landesgesundheitsamt am Sonntag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte.

Damit sind im Südwesten seit Beginn der Pandemie insgesamt 285 108 Ansteckungen und 6632 Todesfälle unter Infizierten registriert worden. Als genesen gelten 247 151 Menschen. Die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner beträgt landesweit demnach 90,0.

Nach Daten des Divi-Intensivregisters sind 467 Covid-19-Patienten im Südwesten derzeit in intensivmedizinischer Behandlung, wie die Behörde weiter mitteilte. 284 von ihnen würden künstlich beatmet. Rund 85,7 Prozent der 2454 betreibbaren Intensivbetten seien belegt.

18.37 Uhr: Grenzkontrollen verschärft - Lockdown-Debatte abgeblockt

Die Auflagen für den grenzüberschreitenden Reiseverkehr werden immer strenger. Die Bundesregierung verschärfte am Sonntag die Grenzkontrollen und Einreiseregeln, um die grenzüberschreitende Verbreitung des Coronavirus weiter einzudämmen. Für insgesamt fast 30 Länder mit besonders hohen Infektionszahlen oder besonders gefährlichen Virusvarianten gilt nun eine Testpflicht vor der Einreise. Zu diesen Hochrisikogebieten zählen das Nachbarland Tschechien, die Urlaubsländer Portugal, Spanien und Ägypten sowie die USA.

Forderungen nach einer Lockerung oder Aufhebung der Einschränkungen im Inland Mitte Februar stießen am Wochenende kaum auf Widerhall. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Öffnungsdiskussion falsch. Die Bedrohungslage ist noch zu groß“, sagte der neue CDU-Vorsitzende Armin Laschet. Es müsse unbedingt vermieden werden, dass sich eine Mutation in Deutschland ausbreite.

Zuvor hatte der Vizevorsitzende der Unionsbundestagsfraktion, Georg Nüßlein, gefordert, die bestehenden Maßnahmen nach Ende der Befristung bis zum 14. Februar definitiv zu beenden - zumindest wenn nichts unvorhergesehenes passiert. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) plädierte für Lockerungen, wenn es verantwortbar ist.

Zunächst gibt es aber weitere Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Mit der Verschärfung der Einreiseregeln wird das grenzüberschreitende Reisen in Europa noch unattraktiver - was aber politisch auch gewollt ist. Seit Sonntag wird nicht nur zwischen „normalen“ Risikogebieten und Länder mit gefährlichen Virus-Mutationen (Großbritannien, Irland, Südafrika und Brasilien) unterschieden. Es gibt jetzt auch Hochrisikogebiete mit besonders hohem Infektionsgeschehen, für die wie bei den Mutationsgebieten eine Testpflicht vor Einreise gilt.

Die Tests werden nach Angaben des Bundesinnenministeriums an den Flug- und Seehäfen systematisch kontrolliert, in Frankfurt am Main waren am Sonntag 17 Flüge vor allem aus Spanien betroffen. In den Grenzgebieten zu den EU-Nachbarstaaten und der Schweiz werden Einreisende stichprobenartig überprüft - das nennt man Schleierfahndung. An der deutsch-tschechischen Grenze bildeten sich wegen der neuen Testpflicht teils lange Schlangen. Die deutsche Polizei berichtete am Nachmittag von etwa 500 Menschen am Übergang im bayerischen Schirnding (Landkreis Wunsiedel), an dem eine Teststation eingerichtet wurde.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gab bekannt, dass Deutschland 200 000 Dosen eines neuen Corona-Medikaments gekauft hat. „Ab nächster Woche werden die monoklonalen Antikörper in Deutschland als erstem Land in der EU eingesetzt. Zunächst in Uni-Kliniken“, kündigte der CDU-Politiker in der „Bild am Sonntag“ an. „Die Gabe dieser Antikörper kann Risikopatienten in der Frühphase helfen, dass ein schwerer Verlauf verhindert wird“, erläuterte Spahn. Die Kosten belaufen sich demnach auf 400 Millionen Euro.

Die Bundesregierung stellt sich unterdessen auf mögliche Angriffe auf Impfzentren, Impfstofftransporte oder auch Hersteller von Corona-Impfstoffen ein. Zwar gebe es bisher keine konkreten Hinweise darauf, aber es bestehe wegen „der großen medialen Präsenz sowie der hohen Dynamik und Emotionalität“ des Themas eine „abstrakte Gefährdung“ der genannten Einrichtungen, heißt es in einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuerst hatten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe darüber berichtet. „In diesem Zusammenhang sind insbesondere Proteste von Impfgegnern, Corona-Skeptikern und Verschwörungstheoretikern auch an Standorten der Produktionsfirmen, der Impfzentren und der Impfstoff-Lagerstätten einzukalkulieren“, heißt es in dem Schreiben des Ministeriums.

17.10 Uhr: 13 Tote nach Corona-Ausbruch in Altenheim

Nach einem Corona-Ausbruch in einem Altenheim in Schwäbisch Gmünd sind bisher 13 Menschen gestorben. Das teilte eine Sprecherin des Landratsamtes Ostalbkreis am Sonntagabend auf Anfrage mit. Seit Beginn der Infektionswelle Ende Dezember hätten sich in dem Senioren-Zentrum bisher insgesamt 92 Bewohner und 41 Mitarbeiter mit dem Virus infiziert.

Als genesen gelten den Angaben zufolge inzwischen 53 Bewohner und 24 Heimmitarbeiter. Die Sprecherin sagte, es spreche vieles dafür, dass das Infektionsgeschehen in dem Heim den Höhepunkt überschritten habe und nun wieder abflache. Mehrere Medien hatten zunächst über den erst jüngst öffentlich bekanntgewordenen Corona-Ausbruch in dem Heim berichtet.

Das Landesgesundheitsamt prüft nach Angaben des Landratsamts nun, ob die Infektionswelle in dem Seniorenzentrum bereits auf eine mutierte Coronavirus-Variante zurückzuführen sei. Die Ergebnisse dazu würden Mitte der Woche erwartet, sagte die Sprecherin.

17.03 Uhr: Corona-Ausbruch bei Airbus - Quarantäne für rund 500 Mitarbeiter

Beim Flugzeughersteller Airbus in Hamburg hat es einen Corona-Ausbruch gegeben. Insgesamt 21 Mitarbeiter seien positiv auf das Coronavirus getestet worden, sagte Martin Helfrich, Pressesprecher der Gesundheitsbehörde, auf dpa-Anfrage. Für rund 500 Mitarbeiter wurde Quarantäne angeordnet. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.

Die Ursache der Fälle werde noch untersucht, teilte Airbus mit. Ob es sich um eine hochansteckende Mutation des Virus handelt, kann die Gesundheitsbehörde frühestens Mitte der Woche sagen. Mit mehr als 12 000 Mitarbeitern ist Airbus der größte industrielle Arbeitgeber Hamburgs.

16.09 Uhr: Mehr Einschränkungen ab Montag - Land verkündet Corona-Verschärfungen

Das Land Baden-Württemberg hat seine Corona-Verordnung um die angekündigten Verschärfungen beim Infektionsschutz ergänzt - demnach gelten im öffentlichen Leben von Montag an teils noch größere Einschränkungen. Was das genau bedeutet, haben wir für Sie in diesem Artikel genauer beschrieben.

Wie aus der am Samstag veröffentlichten neuen Corona-Verordnung der grün-schwarzen Landesregierung hervorgeht, müssen ab Wochenbeginn beispielsweise im öffentlichen Nahverkehr, im Einzelhandel und an der Arbeit medizinische Masken getragen werden. Darunter fallen OP- und FFP2-Masken sowie Mund-Nasen-Bedeckungen der Normen KN95/N95. Kinder bis 14 Jahre dürfen weiter eine Alltagsmasken tragen, Kinder bis einschließlich fünf Jahre bleiben von der Maskenpflicht ausgenommen.

Bei Verstößen gegen die Regeln drohen Bußgelder. Für den öffentlichen Nahverkehr gab das Verkehrsministerium allerdings bekannt, in Bussen und Bahnen erst ab dem 1. Februar Bußgelder verhängen zu wollen.
Eine Neuregelung gibt es auch für Hundefriseure und Hundesalons: Diese dürfen ihre Dienstleistungen generell wieder anbieten, wenn das Tier vom Kunden abgegeben und erst nach der Behandlung wieder abgeholt wird. Der Tierbesitzer darf also während der Behandlung nicht anwesend sein. Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof hatte die pauschale Schließung von Hundesalons im Zuge der Corona-Pandemie zuletzt gekippt und bereits eine solche Regelung ins Spiel gebracht.

Bei religiösen Veranstaltungen und Trauerfeiern müssen laut Verordnung Treffen mit mehr als zehn Teilnehmern spätestens zwei Werktage vorher bei der zuständigen Behörde angemeldet werden.
Von Mittwoch an soll zudem ein Alkoholverbot nur noch an bestimmten öffentlichen Orten, etwa in Innenstädten, greifen. Welche Bereiche genau betroffen sind, sollen die Behörden vorab festlegen. Bisher galten für den Ausschank und Konsum von Alkohol striktere Bestimmungen, es war die Rede vom gesamten öffentlichen Raum in Baden-Württemberg. Eine ähnliche Regelung in Bayern war allerdings vom dortigen Verwaltungsgerichtshof gekippt worden.

Bund und Länder hatten sich am Dienstag auf eine generelle Verlängerung des Lockdowns und zahlreicher Einschränkungen bis zum 14. Februar verständigt. Baden-Württemberg trägt die Beschlüsse zum großen Teil mit. Bei der Bildung zeichnet sich allerdings ein Sonderweg ab. Grundschulen und Kitas könnten hierzulande bereits ab 1. Februar wieder schrittweise öffnen, wenn das die Infektionszahlen zulassen. Definitiv entschieden ist hierzu aber noch nichts

15 Uhr: Antikörper-Therapie soll schwere Verläufe verhindern

Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Aussicht gestellte Covid-19-Behandlung mit Antikörpern soll erwachsenen Patienten mit milden oder moderaten Symptomen und einem Risiko für schwere Verläufe zugute kommen. Eine Anwendung erfolge nach individueller Nutzen-Risiko-Abschätzung der behandelnden Ärzte, teilte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) auf Anfrage mit.

Spahn hatte in der „Bild am Sonntag“ mitgeteilt, 200 000 Dosen entsprechender Präparate für 400 Millionen Euro gekauft zu haben. In den USA gibt es für diese Arzneimittel eine Notfallzulassung der Arzneimittelbehörde FDA, in der Europäischen Union sind die Mittel bisher nicht zugelassen. Den Angaben zufolge hat sich das Ministerium Kontingente von zwei der sogenannten monoklonalen antikörperhaltigen Arzneimittel gesichert.

Es handele sich zum einen um den Antikörper Bamlanivimab, der vom US-Pharmaunternehmen Eli Lilly entwickelt wird, zum anderen um die die beiden gleichzeitig zu verabreichenden Antikörper Casirivimab/Imdevimab des US-Herstellers Regeneron. Monoklonale Antikörper werden im Labor hergestellt und sollen das Virus nach einer Infektion außer Gefecht setzen. Monoklonal bedeutet, dass die eingesetzten Antikörper alle gleich sind und das Virus an einem fest definierten Ziel angreifen.

„Nach vorliegender Studienlage könnte die Medikation möglicherweise dabei helfen, die Virusmenge im Körper zu begrenzen und so einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben“, teilte eine Ministeriumssprecherin mit. Nach Bewertung der zuständigen Bundesoberbehörde, des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), lasse das ermittelte Sicherheitsprofil eine Anwendung nach individueller Nutzen/Risiko-Einschätzung in Deutschland grundsätzlich zu, um der Entwicklung schwerer Verläufe und Hospitalisierung bestimmter Risikogruppen in Ermangelung von geeigneten zugelassenen Therapiemöglichkeiten entgegenzuwirken. Die Arzneimittel sollen in den kommenden Wochen nach und nach den spezialisierten Krankenhäusern kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

13.35 Uhr: Traurig, ängstlich, wütend – Das macht der Corona-Alltag mit der Psyche junger Menschen

Psychotherapeutin Verena Müller aus Villingen untersucht, wie Menschen mit der Corona-Krise umgehen. Der Rat der Expertin, die an der Uni Fribourg in der Schweiz forscht: Dem Alltag Struktur geben und weiterhin Dinge tun, die Freude bringen.

12.15 Uhr: Südafrikanische Corona-Variante erstmals in Stuttgart nachgewiesen

In Stuttgart ist erstmals die zunächst in Südafrika entdeckte Coronavirus-Variante B.1.351 nachgewiesen worden. Entdeckt worden sei die Mutation bei einem Ehepaar, das Anfang Januar aus Südafrika nach Stuttgart zurückgekehrt sei, teilte die Landeshauptstadt am Sonntag unter Berufung auf das eigene Gesundheitsamt weiter mit.

Corona-Tests vor der Abreise aus Südafrika und unmittelbar nach der Einreise nach Deutschland seien zunächst zwar negativ ausgefallen. Doch im Laufe der folgenden Quarantäne hätten beide Eheleute milde Krankheitssymptome entwickelt. Abermalige Corona-Tests seien dann positiv ausgefallen. Laboruntersuchungen hätten in der Folge gezeigt, dass sich beide mit der zuerst in Südafrika entdeckten Corona-Variante angesteckt hätten.

Die Corona-Variante B.1.351 ist mittlerweile in zahlreichen Ländern nachgewiesen. Sie zeichnet sich unter anderem durch mehrere Mutationen aus, die das sogenannte Spike-Protein des Virus verändern. Dieses Eiweiß nutzt das Virus, um sich an die Körperzellen anzuheften und schließlich in sie einzudringen. Abseits dessen steht momentan auch die zuerst in Großbritannien entdeckte Corona-Variante B.1.1.7 im Blickpunkt. Beide Varianten sollen nach derzeitigen Erkenntnissen ansteckender sein als die bisher vorherrschende.

Das baden-württembergische Landesgesundheitsamt teilte am Wochenende mit, beide Virusvarianten seien seit Ende Dezember im Südwesten in mehreren Kreisen vereinzelt nachgewiesen worden. Bislang bestehe in allen Fällen ein direkter oder indirekter Zusammenhang mit Reisen aus dem Vereinigten Königreich oder Südafrika.

11.22 Uhr: Drei verletzte Polizisten bei Demo gegen Corona-Maßnahmen

Bei einer Demonstration von Gegnern der Corona-Maßnahmen sind in Lauf an der Pegnitz (Landkreis Nürnberger Land) drei Polizisten verletzt worden. Wie Kollegen von ihnen in der Nacht auf Samstag mitteilten, hatte es am Freitag Rangeleien zwischen rund 25 Demonstranten und Dutzenden Polizisten gegeben.

Auslöser war den Angaben zufolge der fehlende Mund-Nase-Schutz einer Demonstrantin. Zwar habe diese ein Attest vorgezeigt, die Beamten hätten dies aber angezweifelt. Etwas später sei die Situation eskaliert und es habe Rangeleien sowie mehrere Festnahmen gegeben.

Einer der verletzten Beamten musste nach Angaben der Polizei ins Krankenhaus und konnte danach nicht mehr weiter arbeiten. Zu möglichen verletzten Demonstranten machte die Polizei zunächst keine Angaben.

10.15 Uhr: Spahn warnt vor Schuldzuweisungen in Corona-Pandemie

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat vor Schuldzuweisungen bei der Aufarbeitung der Corona-Pandemie gewarnt. „Wir sollten aufpassen, dass 2021 nicht das Jahr der Schuldzuweisung wird. Über Fehler und Versäumnisse reden ist wichtig. Aber ohne dass es unerbittlich wird. Ohne dass es nur noch darum geht, Schuld auf andere abzuladen“, sagte Spahn der „Bild am Sonntag“ („BamS“).

Spahn wird derzeit teilweise für fehlende Impfstoffe mit verantwortlich gemacht. Er hatte aber frühzeitig angekündigt, dass es zunächst sehr wenig geben werde und dann zunehmend mehr.

Bereits zu Beginn der Pandemie im April hatte er um Verständnis für schwierige politische Entscheidungen in der Corona-Krise geworben. Im Bundestag sagte er, „dass wir miteinander wahrscheinlich viel werden verzeihen müssen in ein paar Monaten“. Neben der Politik werde auch für die Gesellschaft und die Wissenschaft eine Phase kommen, in der man feststelle, dass man vielleicht an der einen oder anderen Stelle falsch gelegen habe oder etwas korrigieren müsse.

Bund und Länder hatten vor eineinhalb Wochen die geltenden Lockdown-Beschränkungen noch einmal verschärft und vorerst bis 14. Februar befristet. Inzwischen werden aber Stimmen lauter, die danach ein Ende des Lockdowns fordern. Epidemiologen halten diese Debatte für verfrüht.

8.45 Uhr: Mehr als 12.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) mehr als 12.000 Corona-Neuinfektionen und 349 weitere Todesopfer gemeldet. Wie das RKI am Sonntagmorgen mitteilte, stieg die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus binnen 24 Stunden um 12.257 auf 2.134.936 Fälle. 

Die Zahl der Corona-Toten stieg auf insgesamt nun 51.870 Fälle. Die Zahl der Genesenen nach einer Corona-Infektion gab das RKI mit etwa 1.807.500 an.

Am Wochenende fallen die Zahlen in der Regeln niedriger aus, da nicht alle Gesundheitsämter ihre Zahlen an das RKI melden und auch weniger Tests vorgenommen und ausgewertet werden. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug 111,1 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner. Ziel der Bundesregierung ist es, die Inzidenz auf unter 50 zu drücken.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 23. Januar: 

20.04 Uhr: 1486 Corona-Neuinfektionen im Südwesten - 32 weitere Tote

Die Zahl der registrierten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg um 1486 Fälle gestiegen. Außerdem wurden 32 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet, wie das Landesgesundheitsamt am Samstag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte. Damit sind im Südwesten seit Beginn der Pandemie insgesamt 284 375 Ansteckungen und 6617 Todesfälle unter Infizierten registriert worden. Als genesen gelten 245 376 Menschen.

Die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner beträgt landesweit demnach 90,3. Wie am Vortag liegen 43 Stadt- und Landkreise über dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100 000 Einwohner in den letzten sieben Tagen. Ab einem Inzidenzwert von 50 können die Gesundheitsämter die Infektionsketten wieder verfolgen und Lockerungen sind möglich.

Nach Daten des Divi-Intensivregisters sind 473 Covid-19-Patienten im Südwesten derzeit in intensivmedizinischer Behandlung, wie die Behörde weiter mitteilte. 279 von ihnen würden künstlich beatmet. Rund 88 Prozent der 2454 betreibbaren Intensivbetten seien belegt.

19.13 Uhr: Israel beginnt mit Corona-Impfung von Jugendlichen

Israel hat mit der Corona-Impfung von Jugendlichen begonnen. Die größte Gesundheitspflegeorganisation des Landes, Clalit, ließ den ersten Teenagern am Samstagmorgen eine Spritze verabreichen, wie es auf der Website der Organisation hieß. Das Gesundheitsministerium hatte am Donnerstag angekündigt, bei Zustimmung der Eltern die Impfung von Oberschülern zwischen 16 und 18 Jahren zu genehmigen. Die drei weiteren Gesundheitsorganisationen wollten zu einem späteren Zeitpunkt mit der Impfung von Jugendlichen beginnen. 

Seit Beginn der Impfkampagne vor einem Monat erhielten mehr als 2,5 Millionen der insgesamt rund neun Millionen Einwohner die erste Impfdosis, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. 900.000 Menschen erhielten bereits die zweite Spritze.

18.54 Uhr: Spahn erwartet für Februar drei Millionen Impf-Dosen von Astrazeneca

Deutschland erhält nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Februar mindestens drei Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca - trotz der Lieferengpässe des Unternehmens. Die erwartete Liefermenge sei "leider weniger, als erwartet war", sagte Spahn der "Bild am Sonntag". Allerdings sei es durchaus eine "gute Nachricht", dass Deutschland im Februar diese Lieferung bekomme, sagte Spahn.

Es zeige sich nun einmal mehr, dass die Produktion von Impfstoffen deutlich komplexer sei als manche Überschrift vermuten lasse, sagte Spahn. Er erneuerte aber sein Impfversprechen, im Sommer allen Bürgern ein Impfangebot machen zu können: "Wenn die erwarteten Zulassungen weiterer Impfstoffe kommen, bleibt es dabei."

Auch an dem Ziel, die Über-80-Jährigen bis Ende März durchzuimpfen, hält Spahn fest: "Stand heute wird jeder aus der ersten Gruppe bis Ende März ein Impfangebot erhalten."

Kritik an dem mangelnden Impftempo in Deutschland im internationalen Vergleich wies der Minister zurück. "Ich halte von diesen täglichen Vergleichstabellen wenig. Sinnvoll vergleichen können wir in zwei oder drei Monaten", sagte Spahn. Deutschland habe mit den Pflegeheimen angefangen, das sei aufwändiger und dauere länger.

17.24 Uhr: 16.417 Corona-Neuinfektionen und 879 neue Todesfälle gemeldet

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 16.417 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 879 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Samstagmorgen bekanntgab. Vor genau einer Woche hatte das RKI 18.678 Neuinfektionen und 980 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.

Der Höchststand von 1244 neuen Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Samstagmorgen bei 112,6. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Zahl schwankte danach und sinkt seit einigen Tagen wieder.

17.02 Uhr: Berliner Klinik stoppt Aufnahmen wegen Corona-Mutation

Das Berliner Vivantes Humboldt-Klinikum nimmt nach mehreren entdeckten Infektionen mit der gefährlichen britischen Coronavirus-Variante keine Patienten mehr auf. Routinescreenings in der Station für Innere Medizin und Kardiologie ergaben positive Nachweise bei bislang 14 Personen, wie die Klinik am Samstag bestätigte.

Der Virus-Typ B.1.1.7 war bisher vor allem in Großbritannien aufgetreten. Die Variante ist Experten zufolge leichter übertragbar und womöglich auch tödlicher als die bislang vorherrschende.

Der seit Mitternacht verhängte Aufnahmestopp gilt bis auf Weiteres. Notfälle werden in andere Krankenhäuser gebracht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses stehen unter sogenannter Pendelquarantäne: Sie dürfen nur zwischen ihrem Zuhause und der Klinik unterwegs sein.

16.12 Uhr: Neue Corona-Verordnung verschärft Regelungen für Gottesdienste

Auch in Gottesdiensten in Baden-Württemberg müssen ab Montag (25. Januar) FFP2-Masken oder andere medizinische Masken getragen werden. Außerdem müssen Gottesdienste mit mehr als 10 Teilnehmern bei der zuständigen Behörde spätestens zwei Werktage im Voraus angezeigt werden, sofern mit dieser keine generellen Absprachen getroffen wurden, heißt es in der fünften Verordnung der Landesregierung zur Änderung der Corona-Verordnung, die am Samstag beschlossen wurde. Eine ähnliche Regelung für Gottesdienste gilt bereits in Bayern.

15.16 Uhr: Mehr als 200 neue Corona-Infektionsfälle in China

In China, wo das Corona-Virus Ende 2019 erstmals aufgetreten war, sind mehr als 200 neue Corona-Infektionsfälle entdeckt worden. 69 der insgesamt 206 Neuinfektionen gab es in den nordöstlichen Provinzen Heilongjiang und Jilin, wie die Behörden am Samstag mitteilten. Betroffen waren demnach zudem auch die Provinz Hebei mit 15 Fällen. Aus der Hauptstadt Peking und der Millionenmetropole Shanghai wurden je drei Fälle gemeldet. 107 der Infizierten zeigten Symptome, wobei in 17 Fällen das Virus aus dem Ausland nach China gebracht worden sei, wie es weiter hieß.

Diese neuen Fällen fallen zeitlich mit dem Beginn eines 76 Tage dauernden Lockdowns der Millionenstadt Wuhan in der Provinz Hubei vor einem Jahr zusammen. Dort war das Virus im Dezember 2019 erstmals aufgetreten. Mit strikten Maßnahmen ging das bevölkerungsreichste Land gegen das Coronavirus vor. Dazu zählten Ausgangssperren für Millionen, Zwangsquarantäne, Massentests und strikte Einreisebeschränkungen. Seit dem Sommer konnte das Virus damit weitgehend unter Kontrolle gebracht werden. Das Leben und die Wirtschaftstätigkeit hat sich insgesamt wieder normalisiert.

14.00 Uhr: Baden-Württemberg hebt generelles Alkoholverbot im öffentlichen Raum auf

Mit der Neugestaltung der Corona-Verordnung wird in Baden-Württemberg kommende Woche auch das generelle Alkoholverbot im öffentlichen Raum abgeschafft. Kommunen können dennoch weiterhin lokal begrenzte Verbote erlassen.

13.15 Uhr: Corona-Rettungsschirm für mittelgroße Unternehmen mäßig nachgefragt

Die Nachfrage nach dem vom Land Baden-Württemberg aufgespannten Corona-Rettungsschirm für mittelgroße Unternehmen ist bisher mäßig. Seit dem Start des Beteiligungsfonds im Dezember gebe es nur einen vorläufigen Antrag und darüber hinaus vier „konkrete Interessenbekundungen“, teilte das CDU-geführte Landeswirtschaftsministerium auf Anfrage mit.

Das Programm richtet sich an Firmen mit mindestens 50 und maximal 250 Mitarbeitern, die von der Corona-Pandemie besonders betroffen sind. Es geht es darum, dass das Land sich etwa als stiller Gesellschafter in Firmen einkauft oder Nachrangdarlehen gewährt, um pandemiebedingte Eigenkapitalverluste teils wieder auszugleichen.

Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums bezeichnete den Beteiligungsfonds als „Ultima Ratio“ für unter Druck geratene Firmen aus dem Südwesten - man freue sich, wenn nicht allzu viele Unternehmen von diesem letzten Mittel Gebrauch machen müssten, sondern wenn diesen etwa mit anderen Unterstützungsprogrammen geholfen werden könne. Das Land und der Bund haben diverse Hilfsprogramme aufgestellt.

Dennoch soll der Beteiligungsfonds zeitlich nochmal ausgeweitet werden. Nach Ministeriumsangaben will das grün-schwarze Kabinett den Zeitraum, in dem Rekapitalisierungsmaßnahmen aus diesem Programm prinzipiell gewährt werden können, am kommenden Dienstag um drei Monate bis Ende September 2021 verlängern.

11.10 Uhr: Volle Kitas und Grundschulen erwünscht? Notbetreuung in der Kritik

Angesichts weiter steigender Zahlen von Kindern in Notbetreuung schlagen Baden-Württembergs Lehrer- und Erzieherverbände Alarm. In sehr vielen Kitas und Grundschulen gebe es eine Auslastung von 60 bis 70 Prozent, erklärte ein Sprecher des Verbands Bildung und Erziehung (VBE). Die Gewerkschaft Verdi bemängelte, dass Kitas durch die unverbindlichen Regelungen faktisch die ganze Zeit offen seien - mit Teams in voller Besetzung. Das Kultusministerium will jedoch an den Zugangsbedingungen nichts ändern - und nennt weit niedrigere Zahlen.

Bund und Länder hatten sich am Dienstag darauf verständigt, den Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie bis zum 14. Februar zu verlängern. Baden-Württembergs Landesregierung plant jedoch eine schrittweise Öffnung von Kitas und Grundschulen ab dem 1. Februar, sofern die Infektionszahlen das zulassen. Für Kita-Kinder und Schüler der Klassen 1 bis 7 soll es aber schon vorher wie bislang die Möglichkeit einer Notbetreuung geben. Die Voraussetzungen dafür sind recht vage formuliert.

Genau das stößt bei den Verbänden auf Kritik. Der VBE forderte „klare Kante und klare Regeln“: Es müssten systemrelevante Berufe definiert werden. Nur Eltern, die beide in solchen Berufen arbeiteten und nachweisen könnten, dass sie an der Arbeit unabkömmlich seien, dürften ihre Kinder in Notbetreuung schicken. Mit den derzeitigen Regelungen könne nicht die Rede von geschlossenen Kitas sein.

Das Kultusministerium hingegen sperrt sich gegen strengere Regelungen. Nicht nur Eltern in systemrelevanten Berufen könnten auf eine Betreuung ihrer Kinder zwingend angewiesen sein, betonte eine Sprecherin. Dass Eltern keinen Nachweis über ihren Bedarf erbringen müssten, liege daran, dass der Vorlauf bis zur Inanspruchnahme der Notbetreuung oft sehr kurz sei.

9.45 Uhr: Schwere allergische Reaktionen auf den Corona-Impfstoff des US-Unternehmens Moderna "selten"

Nach Verabreichung von mehr als vier Millionen Dosen des Vakzins seien nur bei zehn der Impfstoff-Empfänger sogenannte anaphylaktische Schocks aufgetreten, teilte die CDC am Freitag (Ortszeit) mit. Keine der allergischen Reaktionen habe zum Tod geführt.

Die CDC stützte sich bei ihrer Einschätzung auf die Dokumentation von insgesamt 4.041.396 Impfstoff-Dosen, die zwischen dem 21. Dezember 2020 und dem 10. Januar dieses Jahres verabreicht worden waren. Insgesamt wurden dabei 108 allergische Reaktionen festgestellt. Bei zehn Impfstoff-Empfängern, alle von ihnen Frauen zwischen 31 und 63 Jahren, waren diese Reaktionen demnach schwerwiegend. 

Bei neun der Frauen lag laut CDC eine Allergiegeschichte vor, Unverträglichkeiten gegen Impfstoffe waren demnach jedoch nicht bekannt. Ebenfalls neun der Frauen reagierten innerhalb von 15 Minuten nach der Injektion des Moderna-Impfstoffs allergisch. Bei der zehnten Frau trat der anaphylaktische Schock 30 Minuten nach der Verabreichung des Impfstoffs auf. Sechs der Frauen mussten den Angaben zufolge im Krankenhaus behandelt werden.

8.30 Uhr: 16 417 Corona-Neuinfektionen und 879 neue Todesfälle gemeldet

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 16 417 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 879 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Samstagmorgen bekanntgab. Vor genau einer Woche hatte das RKI 18 678 Neuinfektionen und 980 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.

Der Höchststand von 1244 neuen Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33 777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Samstagmorgen bei 112,6. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Zahl schwankte danach und sinkt seit einigen Tagen wieder.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 22. Januar:

22.00 Uhr: Bill Gates hat sich gegen Corona impfen lassen

Microsoft-Gründer Bill Gates hat eine Corona-Impfung bekommen. „Einer der Vorteile, 65 zu sein, ist der Zugang zum Covid-19-Impfstoff“, schrieb Gates am Freitag bei Twitter. Er habe diese Woche die erste der zwei Impfdosen erhalten - „und ich fühle mich großartig“.

Gates steht im Mittelpunkt einiger Verschwörungstheorien rund um das Coronavirus. Eine der unbelegten Behauptungen ist, dass Gates unter dem Vorwand der Impfungen Chips zur Kontrolle über die Menschheit einpflanzen wolle. „Diese verrückten Ideen verbreiten sich irgendwie schneller in den sozialen Medien als die Wahrheit. Ich bin überrascht, dass mein Name in diesen Verschwörungstheorien auftaucht“, sagte Gates am September bei „Bild Live“.

21.15 Uhr: Söder appelliert an andere Parteien: Kein Wahlkampf in Corona-Krise

Während der Corona-Krise sollen die Parteien nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder bewusst auf Wahlkampf verzichten. Er spüre, dass bereits jetzt einige Parteien versuchten, sich in Stellung zu bringen, sagte der bayerische Ministerpräsident am Freitagabend in seiner Rede auf dem digitalen Neujahrsempfang der CSU in München. Wahlkampf sei ja in Ordnung, „aber bitte nicht in jetzigen Zeiten. Ich finde, das sollte so spät wie möglich beginnen.“

Die CSU werde sich in Corona-Zeiten nicht an taktischen Spielen beteiligen, sagte Söder. „Wir orientieren uns nur an der Sache.“ Am 26. September findet die nächste Bundestagswahl statt. An die Adresse der Grünen gerichtet betonte er, dass ein Bündnis mit der Union das Potenzial für viel Interessantes bieten könnte, dafür müssten die Grünen aber zunächst für sich entscheiden, wo ihre Grundlinie sei - wollten sie eine bürgerliche oder eine linke Zukunft, so Söder. Die Positionierung dürfe nicht zu spät erfolgen.

20.15 Uhr: Land will Suche nach Corona-Mutationen ausweiten

Die grün-schwarze Landesregierung will die Suche nach Mutationen des Coronavirus ausweiten. Dafür sollen in Labors im Land möglichst alle positiv getesteten Proben auf die bekannten Virusvarianten untersucht werden. Das geht aus einer Kabinettsvorlage hervor. Darüber hinaus soll die Rate der Vollsequenzierung, mit deren Hilfe auch unbekannte Mutationen aufgespürt werden können, sukzessive gesteigert werden.

„Es geht dabei vor allem um zwei zentrale Punkte. Erstens um eine Kontrolle darüber, wo und wie sich bereits bekannte Mutationen verbreiten“, sagte Sozialminister Manfred Lucha (Grüne). „Zweitens wollen wir schnell und effektiv nachweisen, ob sich neue, noch unbekannte Mutationen entwickeln.“

20 Uhr: Probleme mit Lieferungen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca in die EU

Mit den geplanten Lieferungen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca in die EU gibt es Probleme. Es könnten weniger Dosen als vorgesehen versendet werden, teilte eine Sprecherin der Pharmafirma mit.

Grund seien Probleme in einer Produktionsstätte. Der Impfstoff ist in der EU noch nicht zugelassen. Am 29. Januar könnte die EU-Arzneimittelbehörde EMA aber grünes Licht geben. Wie groß die Ausfälle sein werden, sagte die Sprecherin nicht.

"Wir werden im Februar und März dutzende Millionen Dosen an die Europäische Union liefern, und wir erhöhen weiterhin die Produktionsmengen." Das Vakzin bleibt anders als die Konkurrenzprodukte der Firmen Pfizer und Biontech sowie Moderna bei deutlich höheren Temperaturen stabil und könnte somit auch von Hausärzten verimpft werden.

19 Uhr: Johnson: Hinweise auf höhere Sterblichkeit bei britischer Coronavirus-Variante

Die zuerst in England nachgewiesene Coronavirus-Mutante B.1.1.7 ist nach britischen Erkenntnissen offenbar tödlicher als frühere Virus-Varianten. Es gebe mittlerweile "Hinweise", dass die Mutante nicht nur ansteckender sei, sondern auch "mit einer höheren Sterblichkeitsrate in Verbindung gebracht werden" könne, sagte Premierminister Boris Johnson in London.

Die Virus-Variante hatte sich zuerst in London und Südengland verbreitet. Großbritannien gehört zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern der Welt. Mehr als 96.000 Infizierte starben bereits. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wurde B.1.1.7 mittlerweile in rund 60 Ländern nachgewiesen, darunter Deutschland.

Nach Experteneinschätzung ist die Virus-Variante bis zu 70 Prozent ansteckender als das ursprüngliche neuartige Coronavirus. Die Verbreitung der Mutante ist ein Grund dafür, dass in Deutschland und anderen Ländern die Corona-Restriktionen zuletzt wieder verschärft wurden.

18.41 Uhr: 1523 Corona-Neuinfektionen im Südwesten, 72 weitere Tote

Die Zahl der registrierten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg um 1523 Fälle gestiegen. Außerdem wurden 72 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet, wie das Landesgesundheitsamt am Freitag mitteilte. Damit sind im Südwesten seit Beginn der Pandemie insgesamt 282.889 Ansteckungen und 6585 Todesfälle unter Infizierten registriert worden.

Als genesen gelten nun 243.309 Menschen. Die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner beträgt landesweit demnach 91,5. Insgesamt 43 Stadt- und Landkreise liegen über dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen. Immer mehr Kommunen im Südwesten nähern sich allerdings dem Inzidenzwert von 50 an.

Unter den 44 Stadt und Landkreisen sind derzeit fünf, die nahe an die Schwelle heranrücken, ab der Gesundheitsämter wieder Infektionsketten verfolgen können und Lockerungen möglich sind.

18 Uhr: Mehr als 20 Länder als Hochrisikogebiete eingestuft

Wegen besonders hoher Corona-Infektionszahlen hat die Bundesregierung ab Sonntag erstmals mehr als 20 Länder als Hochrisikogebiete eingestuft, für die dann leicht verschärfte Einreiseregeln gelten. Wie das Robert Koch-Institut auf seiner Internetseite mitteilte, gehören dazu das Nachbarland Tschechien, die Urlaubsländer Portugal, Spanien und Ägypten sowie die USA.

Bisher hatte die Bundesregierung nur zwischen Gebieten mit besonders ansteckenden Virusvarianten und „normalen“ Risikogebieten unterschieden. Jetzt gibt es drei Kategorien: - „Normale“ Risikogebiete: Das sind Länder oder Regionen über einem Grenzwert (auch Inzidenzwert genannt) von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

Das gilt derzeit für fast ganz Europa mit Ausnahme einzelner Gebiete in Griechenland, Finnland, Norwegen, Österreich und Dänemark. Weltweit sind weit mehr als 100 Länder Risikogebiete.

17.46 Uhr: EU plant neue Corona-Reiseauflagen

Wegen der Gefahr durch neue Varianten des Coronavirus wollen die EU-Staaten vermeidbare Reisen weitestgehend ausbremsen, die Grenzen für Waren und Pendler aber offen halten. Das vereinbarten die Staat- und Regierungschefs bei einem Videogipfel.

Zur Debatte stehen nun neue Test- und Quarantänepflichten für Menschen aus „dunkelroten Zonen“ mit sehr hohen Corona-Fallzahlen. In Deutschland entspricht die Rechtslage aber bereits im Wesentlichen den EU-Plänen. EU-Ratspräsident Charles Michel verwies nach rund vierstündigen Gesprächen der EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstagabend auf eine ernste Lage wegen der neuen, ansteckenderen Virusvarianten, die zuerst in Großbritannien und Südafrika entdeckt worden waren.

Man kämpfe an zwei Fronten: Beschleunigung der Impfungen in Europa und Eindämmung des Virus.

16.43 Uhr: Südwest-Städte und -Gemeinden wollen Schulöffnung ohne Wechselbetrieb

Baden-Württembergs Städte und Gemeinden haben bei der Landesregierung für eine baldige Öffnung der Grundschulen geworben - ohne Wechselbetrieb. Wechselbetrieb mit paralleler Notbetreuung würde „für große Verwirrung sorgen (und) einen maximalen Organisationsaufwand verursachen“, heißt es in einem Schreiben, das Gemeinde-, Städte- und Landkreistag am Freitag an Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) versandt haben und das der dpa vorliegt.

Beim Wechselbetrieb dürfen immer nur halbe Klassen an die Schulen kommen. Das würde laut dem Schreiben bedeuten, dass Kinder aus der jeweils anderen Klassenhälfte in die Notbetreuung kommen würden. Dadurch könnten letztlich zwischen 70 und 90 Prozent der Kinder an den Schulen sein, hieß es. Die Kommunen und Kreise befürworten stattdessen einen Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen, wie es ihn im Sommer 2020 bereits gab. Dabei mussten etwa Betreuungsgruppen voneinander getrennt bleiben.

15.35 Uhr: US-Experte Fauci: Schlechte Corona-Informationen kosteten Leben

Der renommierte Corona-Experte Anthony Fauci geht mit der Informationspolitik der abgewählten Trump-Regierung in der Pandemie hart ins Gericht. Der Mangel an Aufrichtigkeit habe „sehr wahrscheinlich Leben gekostet“, sagte Fauci am Freitag im Nachrichtensender CNN. Es insbesondere „eindeutig nicht hilfreich“ gewesen, über Dinge zu sprechen, „die medizinisch und wissenschaftlich“ keinen Sinn ergeben.

Fauci war am Anfang der Corona-Krise auch häufig bei Auftritten von Präsident Donald Trump dabei, verlor dann aber massiv an Einfluss, während der Präsident die Schwere der Pandemie herunterspielte. Stattdessen fand bei Trump der Radiologe Scott Atlas Gehör, der als Befürworter einer „Herdenimmunität“ mit der Ansteckung vieler Amerikaner galt. Fauci und andere Experten kritisierten diesen Ansatz scharf, und warnten, dass er zu vielen Todesfällen führen würde.

14.50 Uhr: Kita-Gebühren erlassen: Städtetag sieht Land in der Pflicht

Eltern im Südwesten sollen im Januar keine Kita-Gebühren zahlen, wenn sie ihr Kind wegen des Corona-Lockdowns nicht in die Betreuung schicken konnten. Bei der Erstattung der Gebühren sieht der Städtetag die Landesregierung in der Pflicht, wie eine Sprecherin am Freitag erklärte. Wie bereits bei den Schließungen im vergangenen Frühjahr soll sich auch diesmal das Land an den Ausfallkosten der Kommunen und Kindertageseinrichtungen beteiligen.

Seit rund einem Monat sind die Kitas wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte angekündigt, dass sie über die Erstattung der Kita-Gebühren innerhalb der Landesregierung beraten wolle. Dabei geht es um Millionen-Summen.

Bisher verfahren die Kommunen beim Gebührenerlass noch unterschiedlich. Die Stadt Freiburg etwa hat sich dafür ausgesprochen, keine Elternbeiträge zu erheben. Der Gemeinderat muss Anfang Februar noch darüber entscheiden. In Villingen-Schwenningen sowie in Konstanz am Bodensee wartet man dagegen noch auf die Entscheidung der Landesregierung.

14.25 Uhr: Biden will per Erlass neue Hilfen in Corona-Krise durchsetzen

Der neue US-Präsident Joe Biden will per Erlass neue Hilfen für die Bevölkerung in der Corona-Krise einführen, während Pläne für ein neues riesiges Konjunkturpaket auf Widerstand im Senat treffen. Dazu gehört eine bessere Versorgung Bedürftiger mit Lebensmitteln, wie das Weiße Haus am Freitag mitteilte. Außerdem wolle Biden durchsetzen, dass Arbeitnehmer, die ihre Jobs wegen Corona-Risiken aufgeben, Arbeitslosengeld bekommen. Zudem werde er das Finanzministerium anweisen, die Übermittlung beschlossener Direktzahlungen an Einwohner zu verbessern.

Bei den Lebensmittelhilfen geht es unter anderem um die Versorgung einkommensschwacher Familien. Nach Angaben des Weißen Hauses sind in den USA etwa 29 Millionen Erwachsene und 12 Millionen Kinder von einer „Hungerkrise“ betroffen. Viele Kinder aus ärmeren Haushalten sind auf Schulessen angewiesen - was ihnen nun fehlt, weil Bildungseinrichtungen wegen der Pandemie geschlossen sind. Außerdem will Biden dafür sorgen, dass mehr Bundesbeschäftigte mindestens 15 Dollar pro Stunde bekommen.

13.50 Uhr: Fördermittel für die Dorfgastronomie im Südwesten

Das baden-württembergische Agrarministerium setzt bei der finanziellen Förderung 2021 einen Schwerpunkt bei der Gastronomie auf dem Land. Agrarminister Peter Hauk (CDU) sagte in Stuttgart, gerade im Lockdown sei die enorme Bedeutung der Gastronomie für alle spürbar.

„Fehlt die Gastronomie, zeigt sich ein vielfältiger Mangel: Verluste beim Zusammenkommen der Menschen, Einschnitte im Bereich der Grundversorgung – aber auch am vitalen Ortsbild gibt es Abstriche.“

Von insgesamt 100,2 Millionen Euro an Mitteln für das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum fließen im laufenden Jahr rund neun Millionen Euro an Dorfgaststätten, Restaurants und Cafés.

13 Uhr: Elf Todesfälle und sieben akute Infektionen im Pflegeheim in Uhldingen-Mühlhofen

Die Bewohner des Seniorenwohnparks in Uhldingen-Mühlhofen waren die ersten Menschen im Bodenseekreis, die gegen das Coronavirus geimpft wurden. Elf Bewohner sind seitdem mit oder an Covid-19 gestorben. Vermutlich waren sie bereits zum Zeitpunkt der Impfung unerkannt mit dem Virus infiziert oder die Infektion habe kurz danach stattgefunden, sagen die Behörden.

Seit Neujahr sind elf Bewohner im Seniorenwohnpark Uhldingen-Mühlhofen an oder in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben. Die ersten ...
Seit Neujahr sind elf Bewohner im Seniorenwohnpark Uhldingen-Mühlhofen an oder in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben. Die ersten Impfungen gegen das Virus hatten bereits am 31. Dezember stattgefunden. | Bild: Mona Lippisch

12.31 Uhr: Pflicht zu medizinischen Masken ab 1. Februar auch beim Fliegen

Fluggäste müssen auch im Flugzeug und auf Flughäfen künftig eine medizinische Maske tragen. Dies gelte ab dem 1. Februar, teilte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) am Freitag mit. Die Masken seien von den Passagieren mitzubringen. Im öffentlichen Personennahverkehr gilt fortan die Pflicht zum Tragen von medizinischen Schutzmasken - damit der Übergang zum Luftverkehr möglichst reibungslos verlaufe, griffen die Luftverkehrsunternehmen den Bund-Länder-Beschluss vom Dienstag auf, erläuterte der Verband. "Damit gelten einheitliche Regeln entlang der gesamten Reisekette."

Erlaubt sind demnach ab Februar sowohl OP-Masken wie auch FFP2-Masken beziehungsweise Masken mit dem Standard KN95/N95 ohne Ausatemventil. Einfache Stoff- oder Alltagsmasken reichten dann nicht mehr aus. Ebenfalls unzulässig seien weiterhin Gesichtsvisiere sowie einfache Mund-Nase-Bedeckungen wie Schals. Das Tragen einer medizinischen Maske ist laut Verband vorgeschrieben für Abflüge ab Deutschland als auch für Flüge nach Deutschland, auf deutschen Flughäfen sowie an Bord der Flugzeuge von Austrian Airlines, Brussels Airlines, Condor, Eurowings, Lufthansa, Swiss und TUIfly.

11.30 Uhr: Null-Covid-Strategie laut Spahn keine Lösung für Deutschland

Aus Sicht von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist die Null-Covid-Strategie für Deutschland nicht geeignet. „Das Modell sehe ich nicht auf Deutschland übertragbar“, sagte Spahn am Freitag in Berlin. Das Land liege in der Mitte eines Kontinents, in der Mitte der Europäischen Union, „deswegen sehe ich Null als dauerhafte Zielmarke nicht als das, was in einem Land wie Deutschland mit unserer Lage und Situation funktionieren kann.“ Eine Initiative „Zero Covid“ macht sich mit diesem Ziel gerade für einen kompletten Shutdown europaweit stark.

Stattdessen müssten die Infektionszahlen weiterhin reduziert werden und möglichst niedrig bleiben, so Spahn weiter. „Wir müssen einen Weg finden.“ Gegebenenfalls auch mit entsprechenden Maßnahmen an der Landesgrenze, um die Corona-Infektionen in Deutschland zu reduzieren und gering zu halten. „Je näher die Inzidenz an die Null-Inzidenz kommt, desto besser“, ergänzte der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, auf einer gemeinsamen Pressekonferenz.

10.57 Uhr: RKI-Präsident Wieler: Gesamtzahl der Toten „schier unfassbar“

Der Präsident des Robert Koch-Instituts Lothar Wieler sieht die derzeit hohen Todeszahlen sehr kritisch. „Das ist eine bedrückende, für mich schier unfassbare Zahl“, sagte er am Freitag in Berlin über die Gesamtzahl der Todesfälle in Zusammenhang mit Corona von 50 642 Menschen. Trotzdem sehe er die derzeit sinkenden Zahlen positiv. Wenn die Infektionszahlen gering gehalten würden, könnten schwere Verläufe sowie Todeszahlen verhindert und besser kontrolliert werden. Derzeit gebe es an vielen Tagen über tausend Todesfälle. Vor allem die Ausbrüche in Pflegeheimen sieht Wieler kritisch. Etwa 900 Fälle seien bekannt, „wahrscheinlich gibt es auch eine Dunkelziffer.“

10.35 Uhr: Spahn warnt vor zu frühen Lockerungen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat um Verständnis für die Verlängerung des Corona-Lockdowns geworben. Die aktuellen Zahlen seien in den letzten Tagen ermutigend und gingen in die richtige Richtung, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Aber sie seien immer noch auf einem zu hohen Niveau. Knapp 5000 Covid-19 Patienten seien für das Gesundheitswesen unter Anspannung machbar, aber das könne kein Dauerzustand sein. „Es ist noch nicht vorbei, auch nach einem Jahr nicht, obwohl wir es uns alle wünschen.“

Spahn warnte vor zu frühen Lockerungen und wies wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf Risiken durch neue Virusvarianten hin. Man wolle die Verbreitung soweit es geht minimieren und nicht zulassen. Der Gesundheitsminister sagte, es gebe Hoffnung. Das sei die Impfkampagne. „Wir befinden uns zwar auf dem Höhepunkt der Pandemie, und gleichzeitig haben wir den Weg raus aus der Pandemie begonnen“.

10.14 Uhr: RKI-Präsident Wieler sieht "leicht positiven Trend" in der Corona-Pandemie

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, sieht in Deutschland einen „leicht positiven Trend“ bei der Entwicklung der Corona-Pandemie. Derzeit würden die Zahlen der Neuinfektionen in den meisten Bundesländern sinken, sagte Wieler am Freitag in Berlin. Dies seien Erfolge des Lockdowns - es dürfe nun aber nicht nachgelassen werden.

9.20 Uhr: Heil kündigt Pandemie-Aufschlag auf Hartz IV und weitere Sozialleistungen an

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will für Sozialleistungen wie Hartz IV einen Aufschlag wegen der Corona-Pandemie durchsetzen. „Auch für hilfsbedürftige Menschen in den Grundsicherungssystemen bedeuten die verlängerten Corona-Maßnahmen zusätzliche soziale Sorgen im Alltag“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe). „Deshalb ist es richtig, jetzt zügig einen Zuschuss für Corona-bedingte Belastungen zur Verfügung zu stellen.“

Heil verwies darauf, dass derzeit Kitas, Schulen und viele soziale Einrichtungen geschlossen sind. Außerdem entstünden zusätzliche Ausgaben, etwa für Hygiene-Artikel. „Das trifft insbesondere Kinder, Alleinerziehende, Ältere, Langzeitarbeitslose und Menschen mit Behinderungen, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind.“ Neben dem Corona-Zuschuss plädierte Heil dafür, dass auch die Versorgung von Grundsicherungsempfängern mit FFP2- und OP-Masken gesichert werde. Hier trügen Bund und Länder Verantwortung. „Die Bundesregierung hat bereits über Bezugsscheine für Apotheken älteren und vorerkrankten Menschen Masken zur Verfügung gestellt“, rief Heil in Erinnerung. „Diesen Weg sollten wir auch für Grundsicherungsempfänger gehen.“

8.40 Uhr: Drosten bezeichnet Regelungen zum Homeoffice als unzureichend

Der Chef-Virologe der Berliner Charité, Christian Drosten, hat die kürzlich beschlossenen Regelungen zum Homeoffice als unzureichend bezeichnet. „Da hätte man sicher noch mehr tun können“, sagt Drosten dem „Spiegel“. Es wäre gut gewesen, sich an der irischen Erfahrung im Herbst zu orientieren. „Irland hat damals strikt auf Homeoffice gedrängt, und das war anscheinend sehr effektiv“, sagte Drosten. „Dadurch reduziert sich automatisch die Belegung im öffentlichen Personennahverkehr.“ Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch eine Verordnung verabschiedet, welche die Arbeitgeber dazu verpflichtet, den Beschäftigten Homeoffice zu ermöglichen, sofern keine zwingenden betrieblichen Gründe dagegen sprechen. Ein verbindliches Recht auf Homeoffice gibt es aber nicht.

8.27 Uhr: EU genehmigt Zuschüsse für deutsche Unternehmen in Not bis zu vier Millionen Euro

Deutsche Unternehmen können vom Staat künftig Zuschüsse in Höhe von bis zu vier Millionen Euro bekommen. Die EU-Kommission genehmigte am Donnerstag diesen Rahmen für die außerordentlichen Wirtschaftshilfen, wie das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mitteilte. Vom Corona-Lockdown betroffene Firmen, Selbstständige und auch Vereine können in Form der sogenannten November- und Dezemberhilfen bis zu 75 Prozent ihrer Umsätze der beiden Vorjahresmonate als Zuschuss bekommen.

Gezahlt wurden bislang nur Zuschüsse von bis zu einer Million Euro pro Unternehmen; der Maximalbetrag von vier Millionen Euro musste von der EU-Kommission noch beihilferechtlich genehmigt werden. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) begrüßte die Entscheidung: "Das ist ein wichtiges Signal für Unternehmen und Beschäftigte und dringend notwendig, um die Substanz unserer Wirtschaft zu erhalten", erklärte er.

8.06 Uhr: Corona-Tests auch in der Kinderbetreuung ausweiten

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) plädiert für eine Ausweitung von Corona-Tests auch in der Kinderbetreuung. „Ich glaube, es ist jetzt sehr wichtig, so lange das Impfen noch nicht möglich ist, die Tests auszuweiten“, sagte sie im ARD-„Morgenmagazin“ am Freitag. Derzeit gebe es in der Kinderbetreuung vor allem freiwillige Tests. Nach der aktuellen Corona-Kita-Studie seien etwa 20 Prozent der Erzieher coronabedingt nicht am Kind. „Das ist eine hohe Zahl“, bemerkte Giffey. Sie seien krank oder in Quarantäne.

„Nach dem 14. Februar braucht es Öffnung“, so die Familienministerin weiter. „Je länger es dauert, desto höher wird der Preis.“ Hierbei spiele Gesundheit gegen Gesundheit, da viele Kinder durch die Einschränkungen in der Pandemie unter Bewegungsmangel und Einsamkeit litten. „Wenn wir über Lockerungen reden, dann müssen Schulen und Kitas die ersten sein“, betonte sie. „Diese drei Wochen, um die es jetzt noch mal geht, da müssen wir alle zusammen auch jetzt durch.“ Diese Kraft müsse jetzt noch mal aufgebracht werden, um eine echte Öffnungsperspektive zu haben.

6.56 Uhr: EU-Staaten wollen Reisen einschränken

Die Sorge wegen neuer Coronavirus-Varianten in der EU ist groß. Nicht notwendige Reisen sollen deshalb möglichst unterbleiben. Vor Verboten schrecken die EU-Staaten bei ihrem Videogipfel aber noch zurück. Den vollständigen Bericht über den Videogipfel finden Sie hier. Ob die Beschlüsse Auswirkungen auf Grenzpendler haben werden, erfahren Sie im Laufe des Tages auf suedkurier.de!

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 21. Januar:

21.50 Uhr: Biden: USA verlangen von Einreisenden künftig Corona-Quarantäne

Reisende in die USA müssen sich wegen der Corona-Pandemie künftig nach ihrer Ankunft in Quarantäne begeben. Das kündigte der neue US-Präsident Joe Biden am Donnerstag im Weißen Haus an. "Jeder, der aus einem anderen Land in die USA fliegt, wird sich testen lassen müssen, bevor er das Flugzeug besteigt, (...) und sich in Quarantäne begeben müssen, wenn er in den USA ankommt."

Die US-Gesundheitsbehörde CDC hatte bereits vergangene Woche angekündigt, dass ab dem 26. Januar vor Flugreisen in die USA ein negativer Corona-Test verlangt wird. Zugleich empfahl die Behörde, in den sieben Tagen nach Einreise zu Hause zu bleiben - es handelte sich aber lediglich um eine Empfehlung.

Biden stellte am Donnerstag, einen Tag nach seinem Amtsantritt, eine nationale Strategie im Kampf gegen das Coronavirus vor. Er unterzeichnete dazu im Weißen Haus zehn Direktiven, die eine Reihe von Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie enthalten.

Biden prangerte zugleich Versäumnisse der Regierung seines Vorgängers Donald Trump an. "Im vergangenen Jahr konnten wir uns nicht auf die Regierung verlassen, um mit der notwendigen Dringlichkeit, Konzentration und Koordinierung zu handeln", sagte der Präsident. "Und wir haben die tragischen Kosten dieses Scheiterns gesehen."

21.23 Uhr: EU-Staaten wollen Corona-Schnelltests gegenseitig anerkennen

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie sollen die Ergebnisse bestimmter Corona-Schnelltests künftig in allen EU-Staaten anerkannt werden. Auch für den bevorzugten Einsatz dieser Tests wurden gemeinsame Kriterien entwickelt, wie der Rat der EU-Staaten am Donnerstagabend mitteilte. Eine entsprechende Ratsempfehlung sei einstimmig verabschiedet worden - rechtlich bindend ist sie aber nicht.

Der gemeinsame Rahmen für den Gebrauch der Corona-Tests sowie die Anerkennung von Ergebnissen sei ein zentrales Instrument, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen und zu einem funktionierenden Binnenmarkt beizutragen, hieß es. Die Anerkennung der Testergebnisse sei wesentlich, um grenzüberschreitenden Verkehr zu erleichtern.

20.19 Uhr: Immer mehr Kommunen nähern sich der Inzidenz-Marke von 50

Immer mehr Kommunen im Südwesten nähern sich dem Inzidenz-Wert von 50 an. Unter den 44 Stadt und Landkreisen sind derzeit vier, die nahe an die Schwelle heranrücken, ab der Gesundheitsämter wieder Infektionsketten verfolgen können und Lockerungen möglich sind. Mit dem Landkreis Tübingen hat nach Zahlen des Landesgesundheitsamts bereits eine Kommune die Hürde gerissen.

Der Inzidenz-Wert von 50 besagt, dass die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen bei 50 liegt. Am Mittwoch hatte Tübingen diese Marke mit einem Wert von 49,4 unterschritten; drei weitere Kommunen lagen bei unter 60. Deren Zahl war am Donnerstag auf vier gestiegen: Außer Primus Tübingen rückte der Kreis Breisgau-Hochschwarzwald mit 52,4 an den Wert von 50 heran.

Der Hohenlohekreis wies einen Wert von 55, 9 auf, gefolgt von Rastatt mit 59,2 und Baden-Baden mit 59,8. Die rote Laterne trug Pforzheim mit 181. Die-7-Tage-Inzidenz betrug am Donnerstag landesweit 96,2. Am Vortag war sie erstmals seit Ende Oktober auf unter 100 gerutscht. Die Zahl der registrierten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg stieg im Vergleich zum Mittwoch um 1916 auf 281.366.

Außerdem wurden wie am Vortag 95 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Die Zahl der an und mit Corona Verstorbenen erreicht damit 6513. Als genesen gelten 240.832 Menschen.

19.11 Uhr: Kreis Konstanz: Corona-Mutation bei zwei Personen nachgewiesen

Bei zwei Reiserückkehrern, die im Kreis Konstanz wohnen, ist eine der Corona-Mutationen nachgewiesen worden. Sie kamen aus Südafrika zurück. Das bestätigte das Landratsamt Konstanz auf SÜDKURIER-Nachfrage. „Aufgrund des vorbildlichen Verhaltens und der sofortigen Isolierung ergaben sich keine Kontaktpersonen ersten Grades“, schreibt Pressesprecherin Marlene Pellhammer. Das heißt: Die Personen hatten keinen direkten Kontakt zu anderen Bürgern.

18.31 Uhr: Kommission: EU-weiter Engpass bei Biontech-Impfstoff nur diese Woche

Der Lieferengpass der Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer soll nach Angaben der EU-Kommission rasch überwunden sein. Diese Woche werde EU-weit weniger geliefert, nächste Woche aber bereits wieder 100 Prozent der zugesagten Menge, sagte ein Kommissionssprecher.

Der Lieferrückstand dieser Woche werde schnell ausgeglichen. So hätten es die Hersteller mitgeteilt. Hintergrund sind Umbauten in einem Pfizer-Abfüllwerk in Belgien. Für Deutschland ist nach einem bereits bekannten Biontech-Lieferplan vorgesehen, dass in dieser Woche noch etwas mehr Impfstoff kommt - dann aber in der nächsten Woche vorübergehend deutlich weniger.

Ab Anfang Februar soll die Zahl der Dosen dann über Plan liegen, wie das Bundesgesundheitsministerium erläutert hatte. Möglich ist dies auch, da jetzt sechs statt fünf Impfdosen aus einer Ampulle entnommen werden können. In den Bundesländern sind angesichts der Änderungen teils Terminplanungen verschoben worden. Bund und Länder hatten eine kurzfristige Information der Unternehmen kritisiert.

18.20 Uhr: Eisenmann: Familien sollen Schülertickets erstattet bekommen

Bei coronabedingt ungenutzten Schülertickets sollen Familien den Eigenanteil nach dem Willen von Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) erstattet bekommen. Weil die Schüler wegen der Corona-Beschlüsse zur Schließung der Schulen ihre Fahrscheine im Januar nicht einsetzen konnten, müssten sie Ausgleich erhalten, sagte Eisenmann. Bereits im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 hatte das Land den Eltern für zwei Monate den Eigenanteil für die Schülertickets erstattet, wie die Blätter berichteten.

Damals bezuschusste das Land die Fahrkarten landesweit einmalig mit 36,8 Millionen Euro. Laut dem CDU-Verkehrsexperten Thomas Dörflinger solle das Geld auch dieses Mal wieder an die örtlichen Nahverkehrsunternehmen fließen. Die Familien würden entlastet, indem sie das nächste Schüler-Monatsticket als Ersatz für den Januar umsonst bekämen würden.

17.21 Uhr: Coronavirus-Variante in Garmischer Klinikum keine neue Mutation

Die am Klinikum in Garmisch-Partenkirchen entdeckte Variante des Coronavirus ist keine neue Mutation. Aus dem Zwischenbericht zur Untersuchung der Proben durch die Berliner Charité gehe hervor, dass es sich um eine erstmals im März 2020 identifizierte Variante handle, teilte das Klinikum mit.

Über die klinische Relevanz der Coronavirus-Variante lassen sich demnach bislang keine Aussagen machen. Vor der Meldung aus Garmisch-Partenkirchen sei das Virus bislang nur bei 102 Patientenproben weltweit entdeckt worden. Allerdings gebe es laut Sequenzierungsbericht bislang keinen Hinweis darauf, dass sich die in Garmisch aufgetretene Mutation auf die Eigenschaften des Virus auswirkt.

16.33 Uhr: Hoffmeister-Kraut: Homeoffice-Vorgaben „mit Maß und Mitte“ umsetzen

Mit Blick auf die angespannte Corona-Lage hat Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) für eine möglichst breite Homeoffice-Nutzung geworben. Zugleich mahnte sie aber auch „Maß und Mitte“ bei der Umsetzung der von Bund und Ländern vereinbarten Vorgaben an. „Ich wünsche mir sehr, dass jedes Unternehmen sorgsam prüft und sicherstellt, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nicht zwingend vor Ort sein müssen, ihre Aufgaben von zu Hause erledigen können“, sagte sie nach einem Spitzentreffen mit Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und Verwaltungen.

Umgekehrt seien die Beschäftigten aufgefordert, ein Angebot wenn möglich auch zu nutzen. Sie bedauere, dass mit den Vorgaben auf Regulierung und Bürokratie statt auf Freiwilligkeit gesetzt werde, bekräftigte die Ministerin. Es entstünden zusätzlicher Aufwand und Potenzial für Streit über die Beurteilung von Einzelfällen. Zudem forderte sie finanzielle Unterstützung des Bundes für Firmen bei der Umsetzung der Vorgaben.

15.30 Uhr: So geht die Corona-Impfung in Baden-Württemberg voran

Seit Ende Dezember 2020 wird in Deutschland und in Baden-Württemberg geimpft. Wie viele Dosen im Südwesten verabreicht wurden und wie der aktuelle Stand ist, erfahren Sie täglich hier im Überblick.

14 Uhr: Experten halten tödliche Reinfektion mit Corona für seltene Ausnahme

Eine erste Corona-Infektion hatte der Mann aus dem Schwarzwald überstanden, die zweite aber überlebte er nicht. Der Fall ist tragisch, aber Experten zufolge kein Grund zu größerer Beunruhigung. „Das ist ein Ausnahmefall, nach dem ich keine Alarmglocken läuten lassen würde“, sagte Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, am Donnerstag der dpa.

Reinfektionen - also eine Ansteckung nach bereits durchgemachter Infektion - seien selten, aber auch nicht ganz ausgeschlossen. Die bekannten Fälle zeigten, dass Infizierte bei einer ersten Erkrankung nicht immer eine ausreichende Immunität aufbauten und sich erneut anstecken könnten, sagte der Immunologe vom Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund.

Weltweit sind bislang nur einige Dutzend Fälle von Reinfektionen bekannt. Die meisten registrierten Reinfektionen seien zudem milder verlaufen als die ersten Ansteckungen, wenngleich es auch wenige Ausnahmen gegeben habe, heißt es in der Fachzeitschrift „British Medical Journal“ (BMJ). „Es ist fast sicher, dass die Immunität nach einer milden ersten Infektion nicht lange anhält“, zitiert das BMJ den Medizinprofessor Paul Hunter von der britischen University of East Anglia. Unter dem Strich verlaufe eine erneute Infektion aber in der Regel weniger schwer, weil das Immunsystem bereits gerüstet sei.

13.46 Uhr: Südwest-Autohandel leidet unter Folgen der Pandemie

Der baden-württembergische Autohandel hat immer mehr mit den coronabedingten Schließungen zu kämpfen. Der Präsident des Verbands des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg, Michael Ziegler, sagte am Donnerstag in Stuttgart: „Der Automobilhandel braucht mit Blick auf das Frühjahrsgeschäft dringend eine Öffnungsperspektive. In unseren Showrooms herrscht keine Kundendichte wie im Lebensmittel-Discounter, unsere Betriebe können locker für große Personenabstände sorgen.“ Einen längeren Lockdown würden bereits angeschlagene Betriebe nicht überleben.

Der Neuwagenmarkt sei im vergangenen Jahr im Südwesten zurückgegangen. „Die Lockdowns und die Malaise rund um die Öffnungszeiten der Zulassungsstellen haben den Autohandel 2020 viel Umsatz gekostet.“ Unter den rund 4 100 Innungsbetrieben im Südwesten haben nach Verbandsangaben 2131 einen Autohandel. Zu verstärkten Pleiten kam es aber im vergangenen Jahr nicht, weil die Insolvenzantragspflicht ausgesetzt war. Ein Sprecher sagte, dies könnte sich aber 2021 ändern, wenn diese auslaufe und Stundungen, Kredite zurückgezahlt oder bedient werden müssten und die Showrooms noch länger geschlossen blieben.

12.45 Uhr: Merkel will Wiedereinführung von Grenzkontrollen vermeiden

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will trotz der Gefahren durch Mutationen des Coronavirus eine Wiedereinführung von Grenzkontrollen zu europäischen Nachbarstaaten möglichst vermeiden. "Es geht nicht darum, flächendeckende Grenzschließungen einzuführen", dies wäre allenfalls "die Ultima Ratio", sagte Merkel in Berlin mit Blick auf die Beratungen der EU-Staats- und Regierungschefs am Abend.

"Wir werden viel tun, um das zu verhindern", hob sie hervor. Voraussetzung sei allerdings ein ähnliches Vorgehen in der Pandemie-Bekämpfung, also "dass wir alle möglichst dasselbe Ziel verfolgen, die Inzidenzen möglichst runterzubringen", sagte Merkel weiter. Bei wichtige Nachbarstaaten halte sie dies auch für gegeben, konkret nannte Merkel besonders Frankreich, Belgien und die Niederlande.

Mit dem Nicht-EU-Staat Schweiz solle es hier noch Gespräche geben, mit Tschechien sei sie schon im Gespräch. "Wenn ein Land mit einer vielleicht doppelt so hohen Inzidenz wie Deutschland alle Geschäfte aufmacht und wir haben sie noch zu, dann hat man natürlich ein Problem", sagte Merkel allerdings weiter. Insofern könnten Grenzkontrollen "auch nicht vollkommen ausgeschlossen werden, wenn jemand ganz andere Vorstellungen hat".

Auch sehe man schon, dass Infektionsgeschehen auch mit Grenzen zu tun habe. Die Kanzlerin sprach daher auch dafür aus, für die Grenzpendler in der EU gemeinsam ein Testregime zu entwickeln.

12.12 Uhr: Merkel sieht bei Öffnungen Priorität bei Kitas und Schulen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht bei möglichen Öffnungen nach dem derzeitigen harten Corona-Lockdown einen Vorrang für Kitas und Schulen. Es könne auch am 15. Februar nicht alles geöffnet werden, deshalb müssten Prioritäten gesetzt werden, sagte Merkel am Donnerstag in Berlin. Zuerst müssten dann Kitas und Schulen wieder geöffnet werden.

11.45 Uhr: Kretschmann verteidigt Impftempo

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Impfstrategie des Landes verteidigt. Baden-Württemberg setze auf Sicherheit und Verantwortung, indem das Land die Hälfte der verfügbaren Impfdosen für die zweite Impfung zurückhalte, während andere Länder einen größeren Teil des Impfstoffs sofort verimpften, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag im Landtag. „Wir liegen da ganz richtig.“

Bei der Zahl der Menschen mit Zweitimpfung liege Baden-Württemberg auf Platz eins, statistisch vor Bayern und Nordrhein-Westfalen. Er wolle nicht behaupten, dass es reibungslos laufe. Kretschmann nannte Fehlbuchungen, falsche Dateneingaben und Probleme mit der Hotline. Aber: „Die Richtung stimmt.“ Man komme wie geplant voran.

11.26 Uhr: Merkel verteidigt harte Maßnahmen in der Corona-Pandemie als notwendig

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die harten Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie als notwendig verteidigt. „Wir handeln aus Vorsorge für unser Land“, sagte Merkel am Donnerstag in Berlin. Alles diene dem Ziel, „in diesem Jahr die Pandemie in den Griff zu bekommen und schließlich zu überwinden“. Deutschland befinde sich in einer „sehr schwierigen Phase“ der Pandemie. Die Kanzlerin zeigte sich erfreut über die leicht sinkenden Infektionszahlen und die geringere Zahlen an Corona-Patienten auf den Intensivstationen. Es sei „sehr ermutigend“, dass sich die aktuelle Lage zu entspannen beginne. Die harten Einschnitte begännen sich auszuzahlen. „Die Mühe lohnt sich.“ Sie wisse, dass dieses Virus eine „Zumutung für uns alle“ sei, betonte die Kanzlerin.

Merkel warnte zugleich erneut vor den Gefahren durch Coronavirus-Varianten, die vor allem in Großbritannien grassieren. Die bisherigen Erkenntnisse deuteten darauf hin, dass diese um ein Vielfaches ansteckender seien. In Deutschland seien diese Varianten bisher nicht dominant, trotzdem müsse die Gefahr „sehr ernst“ genommen werden. Es sei noch Zeit, diese Gefahr vorzubeugen.

11.02 Uhr: Start in Grundschulen laut Kretschmann nur in geteilten Klassen

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die geplante Öffnung von Kitas und Grundschulen vom 1. Februar an verteidigt. Er sei überzeugt, dass diese Entscheidung „verantwortbar“ sei, wenn die Infektionszahlen weiter sänken, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag im Landtag in Stuttgart. „Dabei gehen wir nicht mit der Brechstange vor, sondern mit Umsicht und Vorsicht.“ Es werde nur eine schrittweise Öffnung bei den Grundschulen geben. Höchstens die Hälfte einer Klasse könne zur selben Zeit unterrichtet werden, sagte Kretschmann. Die Fasnachtsferien vom 15. Februar an werde man nutzen, um nachzuvollziehen, ob sich das Infektionsgeschehen durch die Öffnung geändert habe.

Kretschmann betonte, der Beschluss von Bund und Ländern vom Dienstag lasse dies zu. Auch in anderen Bundesländern seien Kitas und Grundschulen bereits geöffnet. Baden-Württemberg gehe also keinen „Sonderweg“ oder beschreite „Nebenpfade“. Die weiterführenden Schulen blieben zunächst weiter geschlossen, die Ausnahmen für Abschlussklassen erhalten. Der Ministerpräsident erklärte, er habe sich intensiv von Virologen, Epidemiologen sowie Kinder- und Jugendärzten beraten lassen, ob man Kitas und Grundschulen öffnen könne. Es sei klar, dass Kinder unter zehn Jahren deutlich weniger ansteckend seien als Erwachsene. Sie seien kein „Treiber“ des Infektionsgeschehens und würden viel seltener schwer krank. Aber je länger der Lockdown dauere, desto mehr litten die Kleinsten. „Sie brauchen andere Kinder wie der Fisch das Wasser.“ Er warb auch persönlich um Vertrauen für seine Entscheidung: „Ich habe ja den Beruf des Lehrers nicht zufällig ergriffen. Deswegen wiege ich hier auch nicht mit der Viehwaage, sondern mit der Goldwaage.“

10.01 Uhr: Mehrheit befürwortet verlängerten Lockdown

Eine Mehrheit der Deutschen unterstützt laut einer aktuellen Umfrage die Entscheidung von Bund und Ländern, den Lockdown bis zum 14. Februar zu verlängern. 69 Prozent der Befragten halten die Maßnahme für angemessen, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten YouGov-Umfrage hervorgeht. Etwa ein Viertel (24 Prozent) sprach sich gegen die Verlängerung aus.

Einen Unterschied bei der Akzeptanz des verlängerten Lockdowns gibt es zwischen Ost und West: Während Westdeutsche ihn zu 70 Prozent unterstützen, halten ihn in Ostdeutschland 65 Prozent für angemessen. Zudem finden ihn Männer häufiger angemessen (72 Prozent) als Frauen (67 Prozent).

9.37 Uhr: Spahn fordert abgestimmte Corona-Tests für Grenzpendler in der EU

Vor dem EU-Sondergipfel zum Umgang mit der Corona-Pandemie hat sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für ein europaweit abgestimmtes Vorgehen bei Corona-Tests von Grenzpendlern ausgesprochen. Man sehe in vielen Grenzregionen, dass das Infektionsgeschehen oft auf beiden Seiten hoch sei und es sich immer wieder gegenseitig "hochschaukeln" würde, sagte Spahn am Donnerstag dem SWR. Auf der anderen Seite würden aber die Pendler gebraucht, auch im Gesundheitswesen.

Spahn sprach daher von "einem Dilemma". Aus Ausweg plädierte der Minister für eine abgestimmte Test-Strategie. "Dann braucht es eben verbindlich Tests", sagte er dem SWR. Es gebe bereits Gespräche mit den Regierungen Tschechiens und Polens, damit Tests von Grenzpendlern entweder dort oder in Deutschland oder im Wechsel regelmäßig stattfinden könnten. Dies müsse nicht unbedingt direkt an der Grenze geschehen, aber solche Tests müssten mehrmals pro Woche stattfinden.

9.07 Uhr: Bewegung in der Verknüpfung der deutschen und schweizerischen Corona-Warn-Apps

Bei der geplanten Verknüpfung der schweizerischen mit der deutschen Corona-Warn-App scheint es Bewegung zu geben. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Jung berief sich auf Informationen aus der Schweizer Botschaft in Berlin, wonach die Verknüpfung der deutschen und der schweizerischen Warnapp im Februar umgesetzt werde. Das Bundesgesundheitsministerium gibt bislang dagegen kein Datum an, stattdessen hieß es lediglich: „Wir befinden uns in Abstimmungen zur Umsetzung der Interoperabilität.“

Die schweizerische App kann bislang nicht mit der deutschen oder anderen Warnapps der EU kommunizieren, weil es keine entsprechende Vereinbarung auf EU-Ebene gibt. Dafür fehlt die datenschutzrechtliche Grundlage, die erst vertraglich festgelegt werden müsste. Wegen der fehlenden Unterschrift aus Bern für das Rahmenabkommen zwischen EU und Schweiz sollen keine neuen Verträge aufgesetzt werden. Deshalb streben Deutschland und die Schweiz nun eine bilaterale Lösung an.

9 Uhr: Reisebranche mit Umsatzeinbruch von 61 Prozent von Januar bis September 2020

Die Reisebeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben der Branche im vergangenen Jahr schwer zugesetzt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden brachen die Umsätze der Reisebüros und Veranstalter von Januar bis September 2020 um 61 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein. Besonders drastisch fiel der Rückgang im zweiten Quartal von April bis Juni mit 91 Prozent aus - diese Zeit fiel in den ersten Lockdown.

Einschneidend war angesichts der Reisebeschränkungen auch der Rückgang der Übernachtungen ausländischer Gäste im Sommerhalbjahr von Mai bis Oktober: Die Zahl ging um 68 Prozent auf 17,2 Millionen zurück, wie die Statistiker am Donnerstag mitteilten. Hotels, Gasthöfe und Pensionen kamen dabei insgesamt schlechter weg, Anbieter von Ferienhäusern und -wohnungen verbuchten hingegen sogar ein Plus an Übernachtungen von einem Prozent. Auch die Campingplätze profitierten und konnten das Wegbleiben ausländischer Gäste durch deutsche Reisende kompensieren, sodass unterm Strich ein Plus von sechs Prozent im Sommerhalbjahr stand.

8.24 Uhr: Europa-Politiker sprechen sich gegen Grenzschließungen aus

Vor dem Corona-Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag haben sich mehrere Politiker gegen neue Grenzschließungen und Grenzkontrollen wegen der Corona-Pandemie ausgesprochen. "Die EU-Staaten drohen im Kampf gegen Covid wieder in nationales Kleinklein zu verfallen", sagte die europapolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Bundestag, Franziska Brantner, der Nachrichtenagentur AFP. Auch EVP-Fraktionschef Manfred Weber (CSU) und Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) warnten vor nationaler Abschottung.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse sich beim Gipfeltreffen mit ihren EU-Kollegen für europäische Lösungen einsetzen, sagte Brantner. Wichtig seien etwa gemeinsame Regeln fürs Reisen basierend auf Teststrategien. "Grenzkontrollen sind keine Lösung, sondern erschweren nur die Situation in den Grenzgebieten", betonte die Grünen-Politikerin. Auch die Produktionsengpässe bei Corona-Impfstoffen sollten die EU-Länder gemeinsam angehen, "um die angepeilte Impfquote von 70 Prozent bis zum Sommer auch nur annähernd zu erreichen".

7.02 Uhr: Inzwischen mehr Corona-Tote in den USA als im Weltkrieg gestorbene US-Soldaten

Die Zahl der Corona-Toten in den USA ist inzwischen höher als jene der während des Zweiten Weltkriegs im Kampf gefallenen oder auf andere Weise gestorbenen US-Soldaten. Die Johns-Hopkins-Universität verzeichnete bis zum späten Mittwochabend (US-Ostküstenzeit) rund 406.000 Todesfälle in Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen seit Beginn der Pandemie. Nach Angaben des US-Veteranenministeriums waren im Zweiten Weltkrieg insgesamt 405.399 Soldaten der US-Streitkräfte gestorben.

6.30 Uhr: Mehr als 20.000 Corona-Neuinfektionen und rund tausend Todesopfer

In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 20.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 20.398 Ansteckungsfälle registriert.

Nach den Angaben des RKI wurden zudem 1013 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 20. Janaur:

23.53 Uhr: Söder offen für EU-Corona-Impfpass

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder ist offen für einen EU-Impfpass für Personen, die gegen Corona geimpft sind. „Wenn er funktioniert, ist das eine Idee. Gut wäre, wenn er dann fälschungssicher ist“, sagte der CSU-Chef Söder in der ARD-Talksendung „Maischberger. Die Woche“, die am Mittwochabend ausgestrahlt wurde.

An diesem Donnerstag beraten die 27 EU-Staaten bei einem Videogipfel, ob und wie sie ein gemeinsames Dokument zum Nachweis von Corona-Impfungen einführen. Dass sie jetzt schon Privilegien wie einfacheres Reisen an einen solchen EU-Impfpass knüpfen, ist aber unwahrscheinlich. Bislang ist unter anderem unklar, ob Geimpfte andere weiterhin anstecken können.

23.41 Uhr: Biden ordnet Maskenpflicht für Regierungsgebäude und Flugzeuge an

Die Pandemie ist in den USA weiter außer Kontrolle. Der neue Präsident Biden hat den Kampf gegen das Corona-Virus zu einer seiner wichtigsten Aufgaben erklärt. Nur Stunden nach der Vereidigung ergreift er eine erste Maßnahme.

Der neue US-Präsident Joe Biden hat im Kampf gegen die Corona-Pandemie für die nächsten 100 Tage eine Maskenpflicht an allen Orten im Zuständigkeitsbereich des Bundes angeordnet. Wenige Stunden nach seiner Vereidigung am Mittwoch unterzeichnete Biden im Weißen Haus eine entsprechende Verfügung. Die Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, erstreckt sich auf alle Bereiche, in denen die Bundesregierung Hoheitsgewalt hat. Das sind beispielsweise Gebäude von Bundesbehörden, Flugzeuge und Züge sowie Busse im Verkehr zwischen Bundesstaaten. Auch alle Mitarbeiter der Bundesregierung sind dazu verpflichtet.

Biden hat den Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie zu einem seiner wichtigsten unmittelbaren Ziele erklärt. Die Regierung von Bidens Vorgänger Donald Trump hatte das Tragen einer Maske nur empfohlen. Trump war immer wieder in die Kritik geraten, weil er selbst in der Regel auf eine Maske verzichtete und die Gefahr durch das Coronavirus kleinredete. In einem Tweet nach seiner eigenen Covid-19-Erkrankung hatte Trump geschrieben: „Habt keine Angst vor Covid. Lasst es nicht Euer Leben dominieren.“

23.27 Uhr: Berlin will bei Gipfel Bekämpfung neuer Virusvarianten eng abstimmen

Die Bundesregierung will sich bei einem Videogipfel an diesem Donnerstag für eine enge Abstimmung in der EU bei der Bekämpfung von neuen Varianten des Corona-Virus einsetzen. Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) sagte der Deutschen Welle: „Wenn wir gemeinsam mit unseren Nachbarländern auch die Mutationen niedrig halten wollen, müssen wir alle synchron handeln.“ Als Ziel nannte er, Grenzschließungen zu vermeiden. „Deshalb ist es ganz wichtig, dass im Europäischen Rat Vorsorge getroffen wird. Dass wir jetzt alle gemeinsam die Mutation möglichst stark unterdrücken.“

Der Videogipfel der 27 EU-Staaten beginnt am Donnerstagabend. Dabei suchen Bundeskanzlerin Angela Merkel (ebenfalls CDU) und ihre EU-Kollegen eine gemeinsame Linie im weiteren Kampf gegen die Pandemie. Aktuell gibt es wegen der zuerst in Großbritannien und Südafrika entdeckten Virusvarianten bei vielen EU-Staaten große Sorgen, weil diese Mutationen ansteckender sind. Befürchtet wird, dass EU-Staaten zum Selbstschutz Grenzen abriegeln könnten. Dies könnte den Austausch von Waren im Binnenmarkt bremsen.

23.16 Uhr: 15.974 Corona-Neuinfektionen und 1148 neue Todesfälle gemeldet

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 15.974 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 1148 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Mittwochmorgen bekanntgab. Vor genau einer Woche hatte das RKI 19.600 Neuinfektionen und 1060 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.

„Nach einem starken Anstieg der Fallzahlen Anfang Dezember, einem Rückgang während der Feiertage und einem erneuten Anstieg in der ersten Januarwoche sinken die Fallzahlen in den meisten Bundesländern (jedoch nicht allen) nun leicht“, schrieb das RKI in seinem Lagebericht vom Dienstagabend. Der Höchststand von 1244 neuen Todesfällen war am Donnerstag erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

22.58 Uhr: Umfrage: Hälfte der Deutschen hält Corona-Beschlüsse für angemessen

Rund die Hälfte der Deutschen hält die am Dienstagabend von Bund und Ländern beschlossenen Corona-Schutzmaßnahmen für angemessen. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Instituts Forsa für die Sender RTL und n-tv hervor. Einem Viertel der Befragten gehen die Maßnahmen demnach zu weit - ebenfalls etwa einem Viertel nicht weit genug. 70 Prozent sagten zudem, sie rechneten mit einer weiteren Verlängerung des Lockdown über den 14. Februar hinaus, wenn nicht sogar mit einer weiteren Verschärfung.

Mit einer schrittweisen Lockerung ab diesem Termin rechnen nur 23 Prozent. 69 Prozent sprachen sich dafür aus, dass der Bund mehr Kompetenzen in der Schulpolitik erhalten sollte. Für eine Homeoffice-Pflicht sprachen sich 48 Prozent der Befragten aus, etwa ebenso viele lehnten eine solche Pflicht ab.

21.30 Uhr: Mann im Südwesten stirbt nach zweiter Corona-Infektion – Erster bekannter Fall?

In Baden-Württemberg ist ein registrierter Corona-Patient nach einer zweiten Infektion mit dem Virus gestorben. Es ist der erste derartige Fall im Südwesten, der bekannt geworden ist, und womöglich auch in Deutschland. Der Mann habe im Landkreis Freudenstadt gelebt, teilte das Landesgesundheitsamt am Mittwochabend in Stuttgart mit.

Im April 2020 sei erstmals eine Corona-Infektion bei ihm nachgewiesen worden. Ende Dezember 2020 habe sich der Mann erneut angesteckt, was Anfang Januar festgestellt worden sei. „Der Patient verstarb im weiteren Verlauf an einer Covid19-Pneumonie (Lungenentzündung) und Sepsis mit Multiorganversagen.“ Zuerst hatte der Rechercheverbund von WDR, NDR und „Süddeutscher Zeitung“ darüber berichtet. 

20.50 Uhr: EU-Gipfel tagt zu Strategie gegen mutierte Corona-Erreger

Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten am Donnerstagabend in einer Video-Konferenz über den weiteren Kurs in der Corona-Pandemie (18.00 Uhr). Im Zentrum steht die Eindämmung neuer Varianten des Coronavirus, die sich schneller verbreiten als der ursprüngliche Erreger. Dazu gehört eine systematische Gen-Analyse von Corona-Proben auf mutierte Viren. Im Gespräch sind auch Listen zu Gebieten, wo die Mutationen auftreten. Sie könnten Grundlage für verschärfte Reisebestimmungen sein.

Darüber hinaus ziehen die Staats- und Regierungschefs eine Zwischenbilanz der seit Ende Dezember laufenden Impfkampagnen. Dabei sollen Möglichkeiten ausgelotet werden, die Produktion der Wirkstoffe zu erhöhen, um schneller größere Teile der Bevölkerung zu impfen. Kontrovers diskutiert wurde daneben im Vorfeld ein Vorschlag Griechenlands, über gemeinsame Impfzertifikate Urlaubsreisen zu ermöglichen. 

19.31 Uhr: Lockdown wirkt: Inzidenz im Südwesten seit langem wieder unter 100

Der Corona-Lockdown in Baden-Württemberg wirkt: Die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner liege erstmals seit dem 29. Oktober 2020 wieder unter 100, bestätigte ein Sprecher des Gesundheitsministerium. Zum Vergleich: Kurz vor Weihnachten lag die sogenannte 7-Tage-Inzidenz im Südwesten über 200.

Der Inzidenzwert liege derzeit bei 98,4, teilte das Landesgesundheitsamt am Mittwoch mit. Das Ziel der Politik ist es aber, die Zahl der Neuinfektionen auf 50 pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen zu drücken - nur dann seien die Gesundheitsämter in der Lage, die Kontaktpersonen in Gänze zu verfolgen. Das ist in einem von 44 Stadt- und Landkreisen gelungen: Im Landkreis Tübingen lag der Inzidenzwert bei 49,4. Bereits seit etwa zwei Wochen flacht die Zahl der Corona-Neuinfektionen landesweit ab.

18 Uhr: Merkel mahnt zu größter Vorsicht selbst bei 50er-Corona-Inzidenz

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zu größter Vorsicht im Umgang mit der Corona-Pandemie selbst für den Fall gewarnt, dass wie angestrebt ein Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Menschen innerhalb einer Woche erreicht werden sollte.

Man solle „bitte nicht denken, dass, wenn wir bei 50 sind, das Leben des Sommers sofort wieder da ist. Dann sind wir sofort wieder im exponentiellen Wachstum“, warnte Merkel nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von Teilnehmern in einer Video-Schaltkonferenz der Unionsfraktion im Bundestag.

Dort informierte sie die Abgeordneten über die Ergebnisse der Bund-Länder-Beratungen vom Vorabend. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Mittwoch bei 123,5 - als Zielwert gelten 50.

Merkel sagte nach diesen Informationen, die Gesundheitsämter müssten ertüchtigt werden, bei den Infektionen wieder die Kontaktnachverfolgung zu schaffen. Sie wurde mit den Worten zitiert: „Ansonsten kriegen wir keinen Spielraum für Öffnungen.“ Wenn etwa in Nachbarländern bei einer Inzidenz von 100 oder 120 geöffnet worden sei, habe es dort zwei, drei Wochen gedauert, bis man wieder im exponentiellen Wachstum gewesen sei. Dann gebe es wieder Beschränkungen, worauf die Infektionszahlen wieder sänken.

16.50 Uhr: Notärztin kritisiert unzureichende Corona-Maßnahmen

Die Tübinger Notärztin Lisa Federle geht hart mit den jüngsten Corona-Beschlüssen der Bundesregierung ins Gericht. „Ich habe wirklich langsam genug. Was überhaupt nicht nachzuvollziehen ist: Wo bleibt die Strategie?“, sagte Federle in Tübingen. Dadurch, dass sich die Impfungen wegen Lieferengpässen verzögerten und die Neumutation um sich greife, werde die Lage dramatischer.

„Und eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen - die Schnelltests - lässt die Regierung außen vor“, erklärte Federle. Durch regelmäßige Schnelltests in Betrieben, Kitas, der Polizei und Feuerwehr würde sich das Risiko weiter vermindern und man hätte eine Strategie und Daten für eine Öffnung nach Mitte Februar.

15 Uhr: Vakzin von Biontech/Pfizer offenbar auch gegen britische Corona-Mutante wirksam

Der Anti-Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer ist ersten Untersuchungen zufolge auch gegen die britische Mutante des Covid-19-Virus wirksam. Zu diesem Ergebnis kommen zwei vorläufige Studien, die nun veröffentlicht wurden. Ein britisch-niederländisches Forscherteam erklärte, dass sich die „meisten Impfungen“ gegen die sogenannte Variante B.1.1.7 als erfolgreich erwiesen.

Für die Untersuchung hatten die Wissenschaftler die Virus-Mutante in Blutplasma von 36 geheilten Corona-Patienten injiziert. In den meisten Fällen sei das Virus „neutralisiert“ worden, bei drei Proben sei dies nur eingeschränkt der Fall gewesen. Die Forscher sind derzeit vor allem hinsichtlich der Mutation E484K beunruhigt, die in Südafrika und Brasilien aufgetreten ist.

Sie empfehlen daher, die Corona-Mutanten weiter streng zu überwachen. Auch ein Team von Biontech und Pfizer kam zu dem Schluss, es sei „unwahrscheinlich“, dass sich die englische Variante des Virus der Wirksamkeit des Impfstoffs entziehen könne.

14.43 Uhr: Merkel ruft zu Unterstützung der Gesundheitsämter auf

Angesichts der weiterhin hohen Infektionszahlen hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihre Fraktion zur Unterstützung der Gesundheitsämter aufgerufen. In einer Videoschalte mit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion bat Merkel laut Teilnehmern die Abgeordneten, Kontakt zu den Gesundheitsämtern vor Ort in den Wahlkreisen aufzunehmen und sich nach der Lage dort zu erkundigen.

"Vielleicht kann ja jeder einen virtuellen Besuch bei seinem Gesundheitsamt machen", zitierten Teilnehmer die Kanzlerin. Die Abgeordneten sollten die Gesundheitsämter darauf hinweisen, dass sie auch Unterstützungen etwa vom Bund in Anspruch nehmen könnten, sagte Merkel den Angaben zufolge.

Den Gesundheitsämtern obliegt in der Corona-Pandemie die Kontaktnachverfolgung bei Infizierten. Wegen der hohen Zahl der Neuinfektionen können die Ämter dieser Aufgabe derzeit aber nicht mehr umfassend nachkommen.

14 Uhr: Experte zweifelt an Wirkung von neuer Maskenregel

Der öffentlich bestellte und vereidigte Gutachter für Medizinprodukte, Roland Ballier, kann die neue Regelung der Politik nicht nachvollziehen, wonach nun medizinische Masken zur Pflicht werden, selbstgenähte Masken jedoch nicht mehr zulässig sind. „Einen effektiven Eigenschutz bieten die OP-Masken auf keinen Fall“, sagt der Experte aus Konstanz gegenüber dem SÜDKURIER.

Warum? Zwar seien die seriösen OP-Masken auch CE-zertifiziert, allerdings werde der Mundschutz nicht auf Filterleistung für Viren, sondern lediglich auf Bakterien getestet. „Und Bakterien befinden sich in einer ganz anderen Größenordnung als das Coronavirus“, sagt Ballier, der regelmäßig Masken testet.

Der Experte erklärt, dass die OP-Masken einen ähnlich schlechten Schutz vor Coronaviren böten wie ein Schal, ein Tuch oder selbst gebastelte Textilmasken. „Ich glaube, dass die Politik wieder einmal geschlafen hat. Man ist nicht in der Lage, genügend FFP2-Masken für alle bereit zu stellen. Im Grunde genommen ändert sich an jetzt bestehenden Regel im Sinne des Infektionsschutzes also nichts.“

13.44 Uhr: Spahn rechnet mit vereinzelten Engpässen bei FFP2-Masken

Nach der von Bund und Ländern vereinbarten Pflicht zum Tragen medizinischer Masken in Einzelhandel und öffentlichem Nahverkehr erwartet Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kurzfristig vereinzelte Lieferschwierigkeiten bei den FFP2-Masken. Es könne „regional, lokal oder zeitlich“ zu Engpässen kommen, wenn alle an einem Tag das Gleiche kaufen wollen, sagte Spahn in Berlin.

„Stand heute“ gebe es aber keine Erkenntnisse darüber, dass es zu Versorgungsengpässen kommen werde, fügte Spahn hinzu. Er sei optimistisch, dass „ausreichend Masken zur Verfügung stehen werden“. Spahn verwies darauf, dass neben den FFP2-Masken auch jene vom Typ KN95 hohen Schutz gäben.

Die Entscheidung, in Nahverkehr und Einzelhandel neben den FFP2- und KN95-Masken auch so genannte OP-Masken mit weniger effektivem Schutz zuzulassen, habe aber nichts mit etwaigen Lieferengpässen oder Preissteigerungen zu tun, betonte der Minister.

13.21 Uhr: Landkreistag kritisiert Fokus auf Zielmarke von 50 Neuinfektionen

Der Deutsche Landkreistag kritisiert den Fokus von Bund und Ländern auf den anvisierten Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen. „Kann der Wert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner die alleinige Größe für unseren Umgang mit der Pandemie sein? Ich denke nein“, teilte Landkreistag-Präsident Reinhard Sager mit.

Dieser Wert sollte sich auch an der Auslastung der Intensivstationen und am Impf-Fortschritt orientieren. In beiden Feldern seien Erfolge sichtbar, so sei etwa die Zahl der Intensivpatienten rückläufig. Insgesamt müsse die Bevölkerung nach Ansicht Sagers besser mitgenommen werden. Mit der „vor diesem Hintergrund schwierigen 15-Kilometer-Regel“ sei für viele der Bogen überspannt worden.

„Es kommt ganz entscheidend auf die Kooperation der Menschen an. Dafür müssen sie von den notwendigen Einschränkungen überzeugt sein und sie nachvollziehen können. Sonst bröckelt die Moral.“

12.42 Uhr: Heil setzt auf die Umsetzung der neuen Homeoffice-Verordnung durch die Betriebe

„Mir geht es jetzt nicht darum, Unternehmen zu quälen oder ständig zu kontrollieren“, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch in Berlin. Jeder müsse sich in diesem Land an Recht und Gesetz halten und viele Unternehmen zeigten, was möglich sei. „Jetzt müssen es alle.“

Heil hatte zuvor dem Bundeskabinett eine Verordnung vorgelegt, mit der die von Bund und Ländern besprochenen Homeoffice-Vorgaben für Unternehmen umgesetzt werden sollen. Demnach sollen Arbeitgeber Beschäftigten im Falle von Büroarbeit oder vergleichbaren Tätigkeiten anbieten, auch zu Hause arbeiten zu können, wenn keine zwingenden betriebsbedingten Gründe dagegensprechen. Das Ministerium spricht in den Erläuterungen zu der Verordnung von einer „Pflicht“, Homeoffice anzubieten, „soweit dies nach den betrieblichen Gegebenheiten möglich ist“.

Arbeitgeber seien rechtlich verbindlich gehalten zu schauen, wo Homeoffice möglich sei und müssten ihren Beschäftigten dies dann anbieten, sagte Heil. Auf die Frage, wie das kontrolliert werden solle, riet er dazu, dass Arbeitnehmer zunächst mit ihrem Arbeitgeber sprechen sollten oder sich im Zweifelsfall an den Betriebsrat und im „äußeren Konfliktfall“ an die Arbeitsschutzbehörden der Länder wenden sollten. Nur im Zweifelsfall würden die Behörden kontrollieren und im „allergrößten Notfall“ seien auch Bußgelder möglich. Das stehe aber nicht im Vordergrund, sagte der Minister. Er sprach von tiefen Eingriffen in das wirtschaftliche Leben des Landes. „Diese Maßnahmen sind aber notwendig und deutlich weniger restriktiv als in anderen Bereichen der Gesellschaft.“

11.24 Uhr: Eisenmann: Wechselunterricht spätestens ab 22. Februar

Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) will die Schüler und Schülerinnen im Februar schrittweise an die Schulen zurückholen. Die Grundschulen sollen ab 1. Februar wieder in den Präsenzunterricht einsteigen, betont Eisenmann in einem Brief an das Staatsministerium, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. In der ersten Februarwoche könnten zunächst die Klassen 1 und 2 zurückkehren, während die Klassen 3 und 4 noch eine Woche länger zuhause lernen.

Kitas sollen nach Eisenmanns Vorstellung ab 1. Februar mit Betrieb in festen Gruppen wieder komplett öffnen. Für die Klassen 5 bis 7 soll es zunächst Wechselbetrieb geben. Spätestens nach der Faschingswoche, also ab dem 22. Februar, sollen alle weiterführenden Schulen mit dem Wechselunterricht begonnen haben. Die Präsenzpflicht bleibe weiterhin ausgesetzt, schreibt sie.

Die Landesregierung will kommende Woche über ein Öffnungskonzept entscheiden.

11.20 Uhr: Mediziner rechnen mit noch längerem Lockdown als bis Mitte Februar

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet mit einer weiteren Verlängerung der Maßnahmen gegen das Coronavirus über Mitte Februar hinaus. Man müsse die Menschen daran gewöhnen, dass das jetzt eine Lebensform für den Rest dieses Winter sei, mit der man leben müsse. „Andernfalls schlägt dieses Virus mit großer Macht zurück“, sagte er am Mittwochmorgen im Radioprogramm SWR Aktuell.

Auch die Intensiv- und Notfallmediziner gehen davon aus, dass eine Verlängerung der Maßnahmen bis Mitte Februar nicht ausreichen wird. „Wir werden mindestens bis Ende Februar oder Anfang März benötigen, wenn die Maßnahmen wie jetzt zu beobachten greifen, um die Patientenzahl auf den Hochpunkt der ersten Welle zu drücken – knapp unter 3000“, sagte Gernot Marx, Vorsitzender der Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Trotz eines ersten leichten Rückgangs der Covid-19-Patienten würden immer noch 5000 von ihnen auf den Stationen liegen. Man solle sich keine Illusionen machen, dass Mitte Februar die Innenstädte und Restaurants wieder öffnen könnten.

9.42 Uhr: Gewerkschaft hält geplante Kita- und Schulöffnung für „utopisch“

Die geplante Öffnung von Grundschulen und Kitas ab Februar ist nach Einschätzung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) angesichts fehlender Schutzmasken und mangelnden Personals nicht umsetzbar. So lange noch Sicherheitsmaßnahmen fehlten, sei ein solcher Schritt für Kitas und Schulen ab dem 1. Februar in der aktuellen Corona-Situation utopisch, sagte die GEW-Landesvorsitzende Monika Stein am Mittwoch in Freiburg.

„Die Sicherheit von Kindern, Jugendlichen und den pädagogischen Profis in Kitas und Schulen muss aber immer unser höchstes Ziel sein.“ Es wünschten sich zwar alle, wieder in die Kitas und Klassenzimmer zurückkehren zu können. „Wenn das aber aufgrund der Infektionszahlen oder aufgrund der Gefahr durch neue Virusvarianten nicht möglich ist, müssen leider Kitas und Schulen geschlossen bleiben“, sagte Stein.

9.04 Uhr: Unterstützung für alle Soloselbstständigen und Betriebe

Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) verspricht mehr Unterstützung für Soloselbstständige und Betriebe aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie. 7500 Euro Fixkostenpauschale könnten Soloselbstständige bis Juni abrechnen. „Jetzt gilt es für alle, die Soloselbstständige sind“, sagte er im ARD-„Morgenmagazin“ am Mittwoch. „Das wird ihnen helfen über diese schwierigen Monate zu kommen.“ Auch bei den beschlossenen Maßnahmen zum Homeoffice sollten kleinere Betriebe berücksichtigt werden. „Überall dort Homeoffice, wo es geht, aber eben auch nur dort, wo es geht.“ Es müsse mit „Augenmaß“ umgesetzt werden.

Kontrollen oder Sanktionen bei der Einhaltung der Homeoffice-Regelungen würden seiner Meinung nach „nur ganz selten“ gebraucht werden. „Wir wollen kein bürokratisches Gebilde, sondern wir wollen erreichen, dass es flexibel im Interesse der Betriebe und Arbeitnehmer funktioniert.“ Es müssten so wenig Menschen wie möglich im öffentlichen Nahverkehr oder auf den Straßen sein. „Wir müssen soziale Kontakte reduzieren“, so Altmaier. „Wir wollen so wenig staatliche Regulierungen wie möglich.“

8.56 Uhr: GEW beklagt Schlupflöcher bei Corona-Beschlüssen zu Schulen und Kitas

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisiert den Bund-Länder-Beschluss zur Bekämpfung der Corona-Pandemie scharf, da dieser zu viele Schlupflöcher habe. Die Länder könnten auch nach dem Beschluss von Dienstagabend, den Lockdown für Schulen und Kitas bis zum 15. Februar zu verlängern, entscheiden, „wie sie die Vereinbarung umsetzen“, sagte GEW-Chefin Marlis Tepe dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch). „Damit bleibt es beim föderalen Flickenteppich in der Bildung.“

Grundsätzlich begrüße die GEW, dass die Präsenzpflicht für Schulen und Kitas zur Eindämmung der Pandemie weiterhin ausgesetzt sei. Tepe wies aber darauf hin, dass aus Gewerkschaftssicht alle Seiten - Lehrer, Kinder und Eltern - „endlich ein bundesweit einheitliches, verbindliches Vorgehen“ wollten. Schulen und Kitas bräuchten eine klare Strategie und einen verlässlichen Stufenplan, der vorgebe, bei welchen Ansteckungszahlen welche Maßnahmen greifen. „Die Akzeptanz der Beschlüsse sinkt bei allen an Schule und Kita Beteiligten, wenn die Länder wie bisher auch bei vergleichbaren Inzidenzzahlen unterschiedliche Maßnahmen ergreifen“, sagte Tepe.

8.23 Uhr: Britische Corona-Variante bereits in 60 Ländern nachgewiesen

Die zuerst in Großbritannien entdeckte Corona-Mutante hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation inzwischen in mindestens 60 Ländern ausgebreitet. Innerhalb einer Woche sei die Virus-Variante damit in zehn weiteren Staaten entdeckt worden, teilte die WHO am Mittwoch mit. Die Mitte Dezember erstmals nachgewiesene Mutation B.1.1.7 gilt als 50 bis 70 Prozent ansteckender als das Virus in seiner bisherigen Form. Eine weitere in Südafrika entdeckte Virus-Variante wurde nach Angaben der WHO inzwischen in 23 Ländern festgestellt. Diese Mutation ist Experten zufolge ebenfalls ansteckender, ebenso wie die britische Variante aber offenbar nicht tödlicher als die ursprüngliche Form des Virus.

7.48 Uhr: Heil fordert massive Homeoffice-Nutzung und kündigt Kontrollen an

Nach den Bund-Länder-Gesprächen hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) die Beschäftigten und Unternehmen aufgefordert, die neuen Homeoffice-Möglichkeiten massiv zu nutzen. Zugleich warnte er in „Bild live“ am Dienstagabend Arbeitgeber davor, die Möglichkeit zum Homeoffice willkürlich abzusagen und kündigte Kontrollen an. „Sie müssen klar sagen, wo es geht - und auch, wo es nicht geht. Wo es möglich ist, sollen sie es ermöglichen und das wird im Zweifelsfall auch von Arbeitsschutzbehörden überprüft.“ Von den Beschäftigten erwarte die Regierung, dass sie das Homeoffice im Kampf gegen die Corona-Pandemie in Anspruch nähmen.

7.20 Uhr: 15.974 Corona-Neuinfektionen und 1148 neue Todesfälle gemeldet

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 15 974 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 1148 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Mittwochmorgen bekanntgab. Vor genau einer Woche hatte das RKI 19 600 Neuinfektionen und 1060 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.

„Nach einem starken Anstieg der Fallzahlen Anfang Dezember, einem Rückgang während der Feiertage und einem erneuten Anstieg in der ersten Januarwoche sinken die Fallzahlen in den meisten Bundesländern (jedoch nicht allen) nun leicht“, schrieb das RKI in seinem Lagebericht vom Dienstagabend. Der Höchststand von 1244 neuen Todesfällen war am Donnerstag erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33 777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 19. Januar:

22.45 Uhr: Das ändert sich in Baden-Württemberg bei Masken, Home-Office und Schulen

Die Umsetzung der Bund-Länder-Beschlüsse liegt jetzt bei den Ländern. Diese kann gegebenenfalls noch abweichen. Noch ist die neue Verordnung Baden-Württembergs nicht beschlossen. Doch die wichtigsten Punkte hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann heute Abend nach den langen Bund-Länder-Gesprächen schon angekündigt. Klar ist: Bei den Schulen sucht man einen Sonderweg. Was sich in Baden-Württemberg ändert und was bleibt, lesen Sie hier im Überblick.

22.25 Uhr: Bessere Masken, mehr Homeoffice und zwei Wochen Verlängerung

Erst vor zwei Wochen hatten sich Bund und Länder auf eine Verschärfung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verständigt - nun geht es weiter: Mit einer Verlängerung der bestehenden Vorschriften um zwei Wochen und zusätzlichen Maßnahmen sollen die Infektionszahlen gedrückt werden. Die Beschlüsse des Bund-Länder-Gipfels im Überblick.

Die neuen Bund-Länder-Beschlüsse im Überblick

22.15 Uhr: Kretschmann: Kitas und Grundschulen ab 1. Februar schrittweise öffnen

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann will Grundschulen und Kitas im Land voraussichtlich vom 1. Februar an schrittweise wieder öffnen. Er strebe an, Kitas und Grundschulen vorsichtig wieder aufzumachen, „wenn die Infektionslage das zulässt“, sagte der Grünen-Politiker nach dem Bund-Länder-Treffen zur Corona-Krise. Die endgültige Entscheidung werde man in der kommenden Woche treffen.

22.05 Uhr: Bundesregierung einigt sich auf Nachbesserungen bei Corona-Hilfen

Die Bundesregierung bessert nach massiver Kritik aus der Wirtschaft bei den Corona-Hilfen für Unternehmen nach. „Die Hilfen werden einfacher, umfangreicher und zielgenauer“, sagte Finanzminister Olaf Scholz. Scholz erzielte eine Einigung mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier. 

Künftig soll es nach den Worten von Scholz einen erweiterten Zugang zu den Hilfen geben, außerdem soll der Förderhöchstbetrag aufgestockt werden. Auch die Abschlagszahlungen sollen erhöht werden, das sind Vorschüsse auf spätere Zahlungen.

21.45 Uhr: Bund und Länder verlängern Corona-Lockdown bis Mitte Februar - Schulen bleiben bis dahin geschlossen

Der bis Ende Januar befristete Lockdown wird bis 14. Februar verlängert. Das haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder beschlossen, wie aus ihrem Beschlusspapier hervorgeht. Arbeitgeber müssen ihren Beschäftigten künftig das Arbeiten im Homeoffice überall dort ermöglichen, wo es die Tätigkeiten zulassen.  Das Bundesarbeitsministerium werde eine entsprechende befristete Verordnung erlassen, kündigte Merkel an.  

Die Maskenpflicht wird verschärft: In öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften müssen künftig sogenannte OP-Masken oder Mund-Nase-Bedeckungen mit den Standards KN95/N95 oder FFP2 getragen werden.

Die geltenden Corona-Auflagen für Schulen und Kitas werden ebenfalls bis zum 14. Februar verlängert. Bis dahin sollten die Einrichtungen geschlossen oder die Präsenzpflicht ausgesetzt bleiben. Dieser Punkt war in den Spitzenberatungen von Bund und Ländern besonders umstritten.

Das sind die Beschlüsse zwischen dem Bund und den Ländern. Die Umsetzung liegt jetzt bei den Ländern. Diese kann gegebenenfalls noch abweichen. Für Baden-Württemberg äußert sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann noch.  Wir informieren Sie in diesem Ticker.

21.29 Uhr: Streit um Umgang mit Schulen bei Bund-Länder-Beratungen

Bei den Beratungen von Bund und Ländern hat es Streit darüber gegeben, wie bei einer Verlängerung des Lockdowns mit Schulen und Kitas umgegangen werden soll. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstagabend von Teilnehmern der Beratungen vonseiten des Bundes sowie der Länder. Man habe sich beim Schulthema verhakt und suche nach einem Kompromiss. Einige Länder wollten offensichtlich den härteren Kurs von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht mitmachen.

Wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr, sprachen Merkel, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) in kleiner Runde darüber, wie ein Kompromiss erzielt werden könnte. Laut „Bild“-Zeitung war auch Finanzminister Olaf Scholz (SPD) dabei.

Ein Ende der Beratungen am Abend war zunächst nicht absehbar. Bund und Länder hatten sich darüber geeinigt, dass der bis Ende Januar befristete Lockdown bis Mitte Februar verlängert werden soll. Eine Einigung auf ein gesamtes Beschlusspapier gab es aber noch nicht.

20.40 Uhr: Besucher-Tests setzen Pflegeheime unter Druck

Der Verband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) schlägt Alarm: Die seit Montag (18. Januar) geltende Corona-Testpflicht für Besucher von Pflegeheimen bringe die Einrichtungen an die Grenze ihrer Kapazitäten, sagte Stefan Kraft, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle. Auch die wöchentlich dreimalige - statt wie bislang zweimalige - Testung der Mitarbeiter sowie die Testung Externer wie Handwerker verschärften die Lage. „Wir können das nicht mehr stemmen“, sagte Kraft der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

Jegliche Hilfe von Soldaten über Mitglieder der Rettungsdienste bis hin zu Ehrenamtlichen sei dringend benötigt. Der Einsatz von Stammpersonal würde die Versorgung der alten Menschen beeinträchtigen. Nach Verbandsangaben sind bundesweit 4000 Heime im bpa organisiert, davon 340 in Baden-Württemberg.

Das Sozialunternehmen der Landeshauptstadt Stuttgart leben&wohnen bot die Testung für Besucher in seinen zehn Pflegeeinrichtungen bis Dienstagmittag gar nicht an. „Unsere personelle Situation ist angespannt, so dass wir leider keine Mitarbeitende für Testungen freistellen können“, hieß es auf der Webseite. Die Stadt teilte später am Tag mit, dass in ihren Pflegeheimen nun mehrmals die Woche kostenlose Antigen-Schnelltests für Besucher angeboten würden. Die Zeiten seien bei den einzelnen Einrichtungen zu erfahren. Zudem bestehe ein Testangebot auf dem Veranstaltungsplatz Cannstatter Wasen und bei Ärzten. Der vorzulegende negative Coronatest darf bei Antigen-Schnelltests höchstens zwei Tage, bei PCR-Tests höchstens drei Tage alt sein.

„Die Testung bindet Personalressourcen, aber zusätzliches Personal wurde dafür nicht eingestellt, zumal es das auch nicht gibt“, so der Geschäftsführende Gesellschafter der BeneVit Gruppe Kaspar Pfister. Der bpa-Bundesgeschäftsführer Herbert Mauel findet es schwierig für die Verbandsmitglieder, die neuen Regeln zu realisieren. Er wünscht sich mehr Spielregeln für das Umsetzen der Testpflicht für Besucher. „Wir fühlen uns ein bisschen alleine gelassen“, sagte er. 

19.45 Uhr: Drosten: Ansteckendere Corona-Variante jetzt noch im Keim ersticken

Der Virologe Christian Drosten geht in Deutschland von einer bislang geringen Verbreitung der ansteckenderen Corona-Variante aus, die zunächst in Großbritannien entdeckt wurde. Er sehe jetzt ein Zeitfenster, um die Ausbreitung hierzulande im Keim zu ersticken, sagte der Experte für Coronaviren von der Berliner Charité im Podcast „Coronavirus-Update“ bei NDR-Info. „Wir müssen jetzt was machen, wenn wir speziell das Aufkeimen der Mutante in Deutschland noch beeinflussen wollen. Später kann man das nicht mehr gut machen, dann ist es zu spät.“

In Großbritannien hätten Lockdown-Maßnahmen bereits Effekte gezeigt. Anhand nun vorliegender Daten ist für den Virologen anzunehmen, dass die Variante tatsächlich ansteckender ist als frühere Formen. „Wir haben den Befund auf dem Tisch. Wir haben es mit einer Mutante zu tun, die sich schneller verbreitet. Das quantitative Ausmaß, das muss man tatsächlich noch mal diskutieren.“ Die Übertragbarkeit der Variante liegt nach Einschätzung Drostens vermutlich unter den anfangs berichteten Werten von 50 bis 70 Prozent.

19 Uhr: 1685 Corona-Neuinfektionen im Südwesten, 105 weitere Tote

Die Zahl der registrierten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg um 1685 Fälle gestiegen. Außerdem wurden 105 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Damit sind im Südwesten seit Beginn der Pandemie insgesamt 277.099 Ansteckungen und 6323 Todesfälle unter Infizierten registriert worden. Als genesen gelten 235.226 Menschen.

Die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner beträgt demnach 104,8. Der Wert liegt in allen 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten über 50 - ab jener Marke gilt eine Kommune als Risikogebiet. Nach Daten des Divi-Intensivregisters sind 508 Covid-19-Patienten sind im Südwesten derzeit in intensivmedizinischer Behandlung, wie die Behörde weiter mitteilte. 299 von ihnen würden künstlich beatmet. Rund 88 Prozent der 2451 betreibbaren Intensivbetten seien belegt.

18.31 Uhr: Maskenpflicht wird wohl verschärft

Bund und Länder haben sich im Kampf gegen die Corona-Pandemie auf eine schärfere Maskenpflicht verständigt. In öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften sollen künftig medizinische Masken getragen werden müssen, also sogenannte OP-Masken oder etwa FFP2-Masken, wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern der Beratungen vonseiten des Bundes sowie der Länder erfuhr.

Eine Einigung auf ein gesamtes Beschlusspapier gab es am Dienstag aber noch nicht. Medizinische Masken haben eine höhere Schutzwirkung als Alltagsmasken wie etwa Stoffmasken, wie aus einem Entwurf für ein Beschlusspapier hervorgeht. Dies gilt dem Entwurf zufolge gerade vor dem Hintergrund möglicher besonders ansteckender Mutationen des Coronavirus.

18.18 Uhr: Kreise: Bund und Länder einig über Vorgaben für Homeoffice

Bund und Länder sind sich einig über Vorgaben für mehr Homeoffice in Unternehmen. Demnach müssen Arbeitgeber überall dort, wo es möglich ist, den Beschäftigten das Arbeiten im Homeoffice ermöglichen, sofern die Tätigkeiten es zulassen, wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern der Beratungen vonseiten des Bundes sowie der Länder erfuhr.

Dazu werde das Bundesarbeitsministerium eine Verordnung erlassen. Eine Einigung auf ein gesamtes Beschlusspapier gab es aber noch nicht. Angesichts der pandemischen Lage sei auch die weitere Reduzierung von epidemiologisch relevanten Kontakten im beruflichen Kontext erforderlich, hieß es in einem Entwurf für ein Beschlusspapier.

17.40 Uhr: Ärztegewerkschaft fordert Impfungen auch in Kliniken

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund Baden-Württemberg fordert strengere Vorgaben für den Zugang zu Krankenhäusern und Impfungen für die Mitarbeiter vor Ort. „Das Sozialministerium hat letzte Woche mitgeteilt, dass aufgrund der Knappheit des Impfstoffes eine Impfung des medizinischen Personals in den Klinken vorerst nicht möglich sei, sondern nur in den Impfzentren durchgeführt werden kann“, berichtete der 1. Landesvorsitzende Frank Reuther.

„Bei allem Verständnis fragen wir uns schon, warum es in anderen Bundesländern, wie zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen möglich ist, in den Kliniken zu impfen und warum das in Baden-Württemberg nicht klappt, zumal Baden-Württemberg bei der Impfquote im Ländervergleich immer noch Schlusslicht ist.“

In manchen Kommunen müsse das medizinische Personal Termine über die allgemeine Hotline vereinbaren, erklärte der Landeschef weiter. Das dauere mitunter sehr lange. Andernorts vereinbarten die Kliniken zentral Termine mit den Impfzentren für ihre Mitarbeiter.

16.50 Uhr: Baden-Württemberg hält an Alkoholverbot im öffentlichen Raum auch nach Bayern-Urteil fest

Baden-Württemberg wird auch nach dem Urteil in Bayern vorerst am Alkoholverbot im öffentlichen Raum festhalten. „Wir prüfen das Urteil genau, erwarten aber derzeit kein Urteil in Baden-Württemberg“, sagt der Sprecher des Sozialministeriums, Markus Jox, dem SÜDKURIER auf Anfrage. Schon mehrmals habe es unterschiedliche Urteile in einzelnen Ländern zu ähnlichen Regelungen gegeben, ergänzt der Sprecher. Solange es kein entsprechendes Urteil gibt und die epidemiologische Lage es gebietet, will das Land an dem Verbot festhalten: „Wir stehen zu der Regelung, weil es zu Kontaktreduktion führt.“

Zudem nehme die Landesregierung mit Sorge wahr, “dass sich nicht alle an die Aufforderung zu halten, möglichst zu Hause zu bleiben“. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hatte am Dienstag das bayernweite Alkoholverbot im öffentlichen Raum vorläufig außer Vollzug gesetzt.

Zur Begründung teilte das Gericht mit, dass nach dem Infektionsschutzgesetz Alkoholverbote nur an bestimmten öffentlichen Plätzen vorgesehen seien. Die Anordnung eines Alkoholverbots für die gesamte Fläche des Freistaats Bayern überschreite die Verordnungsermächtigung. In Baden-Württemberg gilt ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit. Derzeit sind nach Angaben des Sozialministeriums aber keine Klagen gegen die Verordnung anhängig.

15.50 Uhr: Wie hoch ist das Corona-Risiko im Büro wirklich? Hintergrundwissen zur Home-Office-Debatte

Wie hoch ist eigentlich die Gefahr, dass man sich in einem Großraumbüro bei seinem Kollegen mit Corona ansteckt? Eine Simulation des Max-Planck-Instituts in Mainz zeigt, dass sie recht hoch sein kann. Eine Maskenpflicht am Arbeitsplatz würde das Risiko mindern – ein Überblick über Ideen, Regeln und die Wirksamkeit von Abstand halten, Lüften, Luftreinigungsgeräten.

13.35 Uhr: Verwaltungsgerichtshof kippt bayernweites Alkoholverbot im öffentlichen Raum

Der bayerische Verwaltungsgerichtshof hat das von der Landesregierung für ganz Bayern verhängte Alkoholverbot im öffentlichen Raum gekippt. Nach dem Infektionsschutzgesetz sei nur an bestimmten öffentlichen Plätzen ein Alkoholverbot vorgesehen, entschied das Gericht in München und gab damit dem Eilantrag einer Privatperson aus Regensburg Recht. Mit dem pauschalen Alkoholverbot in ganz Bayern habe die Landesregierung die Verordnungsermächtigung des Bundesgesetzgebers überschritten.

13.30 Uhr: Scholz: Regierung bessert Corona-Hilfen nach

Die Bundesregierung bessert die Corona-Hilfen für Unternehmen nach. „Die Hilfen werden einfacher, umfangreicher und zielgenauer“, sagte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) am Rande von digitalen Beratungen der EU-Finanzminister. Darauf habe er sich mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier (SPD) geeinigt. So sei ein erweiterter Zugang zu den Hilfen geplant, außerdem solle der Förderhöchstbetrag aufgestockt werden.

Auch die Abschlagszahlungen sollen erhöht werden, das sind Vorschüsse auf spätere Zahlungen. Am Dienstag beraten Bund und Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise. Dort geht es um eine Fortsetzung des Lockdowns bis in den Februar hinein sowie um mögliche schärfere Regeln. Erwartet wurde, dass die Nachbesserungen bei den Corona-Hilfen Bestandteil des Beschlusses sind. Entscheidend ist aber eine Verständigung innerhalb der Bundesregierung, weil der Bund die finanziellen Mittel gibt.

12.40 Uhr: Anmeldungen für Termine in Kreisimpfzentren, aber kaum Impfstoff da

Trotz der Lieferverzögerungen bei den Impfstoff-Lieferungen des Pharmakonzerns Pfizer gehen die 50 Kreisimpfzentren in Baden-Württemberg am Freitag an den Start. Erste Termine konnten zwar am Dienstag vereinbart werden. Allerdings bremste das Gesundheitsministerium sogleich die Euphorie: „Klar ist: Es wird sehr, sehr wenig Termine geben. Und viele Menschen werden keinen bekommen“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Stuttgart.

„Das muss man in aller Deutlichkeit so sagen und wir müssen weiterhin um Geduld bitten.“ Grund seien weniger die fehlende Kapazität oder das Personal als der nicht vorhandene Impfstoff. Nach Angaben des Ministerium sollte am Dienstag noch die vereinbarte Menge des Impfstoffs von Pfizer/Biontech geliefert werden.

Dem Betrieb der Kreisimpfzentren stehe damit nichts im Wege. Bis Ende Januar könne dort auch bei Lieferverzögerungen geimpft werden, allerdings weniger als geplant. Pfizer hatte wegen der Erweiterung seiner Kapazitäten im zentralen Werk in Belgien angekündigt, die Lieferungen des Corona-Impfstoffs reduzieren zu müssen. Nach Angaben von Ministeriumssprecher Markus Jox stehen in den ersten beiden Wochen in jedem KIZ lediglich 585 Impfdosen pro Woche für eine Erstimpfung zur Verfügung.

11.46 Uhr: Apothekerverband rechnet mit steigenden Preisen für FFP2-Masken

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) rechnet mit steigenden Preisen für FFP2-Masken, sollten Bund und Länder eine flächendeckende Tragepflicht beschließen. „Eine denkbare FFP2-Maskenpflicht für alle Bundesbürgerinnen und -bürger würde eine stark erhöhte Nachfrage bedeuten, die im Markt zu erhöhten Preisen führen könnte“, sagte die ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening, der „Rheinischen Post“.

Zugleich stellen sich die Apotheken laut Overwiening auf eine wachsende Maskennachfrage ein. „Bislang haben es die Apotheken in einem großen Kraftakt geschafft, viele Millionen FFP2-Masken für weit mehr als 30 Millionen ältere und chronisch kranke Menschen mit Berechtigungsschein zu beschaffen – und sind zuversichtlich, dies auch weiterhin zu bewältigen“, sagte die ABDA-Präsidentin.

11.31 Uhr: Vor Bund-Länder-Runde zu Corona erhebliche Meinungsunterschiede

Kurz vor den neuen Corona-Beratungen von Bund und Ländern am Dienstagnachmittag gibt es erhebliche Unstimmigkeiten über schärfere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr, meldeten SPD-Länder eine Reihe von Änderungen an einer Beschlussvorlage an, die zuvor an mehrere Länder verschickt worden war. Entsprechende Papiere lagen der dpa vor. Vor den von 14 Uhr an geplanten Beratungen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sollte es noch Vorgespräche geben.

10.02 Uhr: Lockdown soll bis Mitte Februar verlängert werden

Das Bundeskanzleramt strebt eine Verlängerung der derzeitigen Lockdown-Auflagen bis zum 15. Februar an. Dies geht aus einer Beschlussvorlage für die Beratungen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Regierungschefs der Länder am Dienstagnachmittag hervor, die AFP vorliegt. Bis zu diesem Termin solle eine Arbeitsgruppe "ein Konzept für eine sichere und gerechte Öffnungsstrategie erarbeiten, welche auch die notwendigen Voraussetzungen schafft, ein erneutes Ansteigen der Zahlen zu vermeiden".

Auch über diese Beschlüsse wollen Bund und Länder am Nachmittag diskutieren:

9.36 Uhr: Wirtschaftsministerin warnt vor Folgen einer Homeoffice-Pflicht

Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) hält eine Homeoffice-Pflicht für Unternehmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie für falsch. „Ich kann nur davor warnen, die ohnehin schon von der Krise massiv gebeutelten Unternehmen jetzt noch mit zusätzlichen Dokumentations- oder Begründungspflichten zu belasten“, sagte sie am Dienstag. „Die Unternehmen können jetzt alles brauchen, aber auf keinen Fall mehr Bürokratie.“ Sie habe große Zweifel, dass eine Homeoffice-Pflicht notwendig sei, um das Infektionsgeschehen dauerhaft in den Griff zu bekommen. Für viele Beschäftigte sei eine solche Pflicht auch gar nicht so leicht umsetzbar und zum Teil mit erheblichen Belastungen verbunden. Sowohl bei Arbeitgeber- als auch bei Arbeitnehmervertretern im Südwesten waren die Planspiele auch schon auf Ablehnung gestoßen.

Hoffmeister-Kraut sagte, sie setze auf Freiwilligkeit, Einsicht und Verantwortung - nicht auf Zwang. Im Gegenzug erwarte sie, dass Regeln im Arbeitsschutz auch penibel eingehalten würden.

8.48 Uhr: Kretschmann wirbt erneut für Verschärfungen

Unmittelbar vor den Bund-Länder-Gesprächen im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann schärfere Maßnahmen erneut befürwortet. Die bisherigen Maßnahmen wirkten, sagte der Grünen-Politiker im SWR 2 Tagesgespräch. Aber „da der neue Virus sehr aggressiv ist, muss man über Verschärfungen nachdenken“.

Am wichtigsten sei mehr Homeoffice. Diese Maßnahme hätten Experten besonders betont, weil sich so auch die Kontakte im öffentlichen Nahverkehr stark reduzieren ließen. Außerdem werde über FFP2-Masken gesprochen werden müssen, sagte Kretschmann nach Angaben des Südwestrundfunks in Baden-Baden vom Dienstag weiter. Zudem wolle er bei seinen Länderkollegen für strenge Ausgangsbeschränkungen ab dem Abend werben, wie sie in Baden-Württemberg und Bayern gelten.

7.46 Uhr: Palmer: Corona für Unter-60-Jährige so gefährlich wie Autofahren

Vor den Bund-Länder-Gesprächen über verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus hat sich Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer für strenge Kriterien ausgesprochen. Die Belegung der Intensivstationen mit Corona-Patienten sollte zum relevanten Faktor gemacht und die Infektionszahlen bei den Über-60-Jährigen als Frühindikator genutzt werden, um rechtzeitig gegenzusteuern, sagte der Grünen-Politiker der „Stuttgarter Zeitung“ (Dienstag). „Nur der Gesundheitsnotstand ist als Argument stark genug für die vielen Freiheitsbeschränkungen. Rauchen, Trinken, Autofahren ist erlaubt, aber für Menschen unter 60 in etwa so gefährlich wie Covid-19.“

Folglich sprach sich Palmer für die Wiedereröffnung von Schulen und Kitas aus, „weil von dort so gut wie keine akute Belastung für die Intensivstationen droht“. Familien tragen aus Sicht des OB in der Pandemie die größte Last, insbesondere Kinder mit schwierigem Elternhaus. „Sozialverhalten lernt man nicht in Videokonferenzen.“

„Obwohl Kindern und Jugendlichen von Corona keine echte Gefahr droht, sind sie die Verlierer der Schutzmaßnahmen“, sagte Palmer weiter. „Ausgewogener und effektiver wäre es, mehr Homeoffice zu verordnen und Schulen und Kitas wieder zu öffnen.“ Der Spielraum für gezielte Lockerungen sei trotz neuer Virusvarianten da. „Wir müssen ja nur noch die Zeit bis zur Impfung der Älteren überbrücken.“

7.27 Uhr: Deutscher Lehrerverband fordert Stufenplan für Schulbetrieb in Corona-Krise

Vor den Bund-Länder-Beratungen über weitere Corona-Maßnahmen hat der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, klare Pläne für die Schulen gefordert. Er erwarte, "dass endlich ein an Infektionszahlen gebundener Hygienestufenplan für den Schulbetrieb vorgelegt wird", sagte Meidinger der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). Dieser müsse regeln, ab welchem Infektionsgeschehen welche Unterrichtsform für welche Altersgruppe möglich sei.

Zur Auswahl stünden Präsenzunterricht, Wechselbetrieb oder Distanzunterricht, sagte Meidinger der Zeitung. "Bei der Rückkehr an die Schulen sollten die Abschlussklassen und die Primarstufe bevorzugt berücksichtigt werden", forderte er.

Lehrkräfte müssten zudem frühzeitig geimpft werden. "Zumindest für die Gruppe der über 60-Jährigen und der Lehrkräfte mit Vorerkrankungen müsste eine Impfung noch in diesem Quartal unbedingt ermöglicht werden", forderte Meidinger.

7.06 Uhr: Mehr als 11.000 Corona-Neuinfektionen und 989 weitere Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) mehr als 11.000 Corona-Neuinfektionen und knapp tausend weitere Todesopfer gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug 131,5 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner. Ziel der Bundesregierung ist es, die Inzidenz auf unter 50 zu drücken. Angesichts anhaltend hoher Fallzahlen und der Bedrohung durch offenbar deutlich ansteckendere Sars-CoV-2-Varianten beraten die Spitzen von Bund und Ländern am heutigen Dienstag über eine Verlängerung und mögliche Verschärfung der geltenden Corona-Schutzmaßnahmen. Während eine Fortdauer des Lockdowns in den Februar hinein vorab als sicher galt, blieben diskutierte zusätzliche Maßnahmen in den Bereichen Homeoffice und öffentlicher Verkehr oder eine bundesweite nächtliche Ausgangssperre zunächst ungewiss.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 18. Januar:

22.30 Uhr: Bund und Länder beraten über Verlängerung von Corona-Schutzmaßnahmen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berät am Dienstag (14.00 Uhr) mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder über eine Verlängerung und mögliche Verschärfung der geltenden Corona-Schutzmaßnahmen. Während eine Fortdauer des Lockdowns in den Februar hinein vorab als sicher galt, blieben diskutierte zusätzliche Maßnahmen in den Bereichen Homeoffice und öffentlicher Verkehr oder eine bundesweite nächtliche Ausgangssperre zunächst ungewiss.

Spitzenvertreter von Bund und Ländern begründen die weiteren Einschränkungen mit der Notwendigkeit, den Rückgang der Infektionszahlen und vor allem auch der Zahl der Corona-Toten zu beschleunigen. Zudem gibt es Sorgen wegen der Gefahr einer Ausbreitung mutierter Varianten des Coronavirus. Darüber ließen sich die Regierenden am Montag in einem Expertengespräch informieren.

21.42 Uhr: EU-Gipfel soll über Impfpass und Impf-Privilegien beraten

Die Frage eines europäischen Corona-Impfpasses und möglicher Privilegien für Geimpfte wird Thema beim EU-Videogipfel am Donnerstag. „Der Prozess des Impfens eröffnet die Debatte über Zertifikate“, schrieb EU-Ratschef Charles Michel am Montag in seinem Einladungsschreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die übrigen Staats- und Regierungschefs. „Wir werden die Angemessenheit eines gemeinsamen Vorgehens diskutieren sowie, falls das passend ist, die Frage, unter welchen Umständen Ausweise genutzt werden könnten.“

Ob Geimpfte praktische Vorteile haben sollen - etwa Zutritt zu Kinos oder Restaurants oder vereinfachtes Reisen - ist unter anderem in Deutschland umstritten. Griechenland hatte sich dafür stark gemacht, einen in ganz Europa anerkannten Impfpass einzuführen und Geimpften Urlaubsreisen zu erleichtern. Andere EU-Staaten sehen das skeptisch, solange Impfstoff knapp ist und erst wenige Menschen den schützenden Piks bekommen können.

21 Uhr: Möglicher Verstoß gegen Corona-Ordnung: Gladbach streicht Embolo

Wegen eines möglichen Corona-Verstoßes hat Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach Stürmer Breel Embolo „vorsorglich“ aus dem Kader für das Bundesliga-Spiel gegen Werder Bremen gestrichen. Das teilte der Club mit. Zuvor sei bekannt geworden, dass der Schweizer Nationalspieler „möglicherweise gegen die Corona-Schutzverordnung verstoßen“ habe, hieß es weiter.

Damit steht der 23-Jährige nicht im Aufgebot für die Partie am Dienstagabend (18.30 Uhr). Auch ins Mannschaftstraining wird Embolo erst wieder einsteigen, wenn negative Corona-Tests von ihm vorliegen, wie die Borussia weiter mitteilte. Worin die möglichen Verfehlungen des Schweizers bestanden, ließ der Verein zunächst offen.

19.30 Uhr: Möglicherweise neue Coronavirus-Variante in Garmischer Klinikum

Eine möglicherweise neue Variante des Coronavirus ist am Klinikum Garmisch-Partenkirchen entdeckt worden. Derzeit würden Proben an der Berliner Charité untersucht, teilte das Klinikum mit.

Bei einem Ausbruch in dem Krankenhaus habe der Verdacht bestanden, dass eine veränderte Variante die Infektionen verursacht haben könnte. Noch ist unklar, ob sie wirklich neu ist und ob sie Auswirkungen auf die Infektiosität oder die Schwere der Erkrankung hat.

In dem Klinikum waren nach neuen Informationen 53 Patienten und 24 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden. Bei 35 der Infizierten wurde die Virus-Variante festgestellt. 

Das Klinikum reagierte unter anderem mit Reihentestungen, um den Ausbruch in den Griff zu bekommen. Landrat Anton Speer (Freie Wähler) sagte am Nachmittag, das Klinikum sei sehr offen mit der Situation umgegangen.

19 Uhr: 608 neue Corona-Fälle im Südwesten, 108 weitere Tote

Die Zahl der registrierten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg zu Wochenbeginn um 608 Fälle gestiegen. Damit sind im Südwesten seit Beginn der Pandemie insgesamt 275.414 Ansteckungen registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Die Zahl der mit oder am Coronavirus Gestorbenen stieg um 108 auf insgesamt 6218. Als genesen gelten 232.902 Menschen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz sank weiter leicht und lag am Montag landesweit bei 112,4. Weiterhin liegen alle 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten über dem Sieben-Tages-Inzidenzwert von 50 - ab jenem Wert gilt eine Kommune als Risikogebiet. Über 200 liegt einzig der Stadtkreis Heilbronn.

18 Uhr: Kretschmann will Lockdown um zwei Wochen verlängern und verschärfen

Baden-Württemberg will den Corona-Lockdown ähnlich wie andere Länder um zwei Wochen bis Mitte Februar verlängern. „Da gehen wir mit“, sagte Regierungssprecher Rudi Hoogvliet in Stuttgart vor der Videokonferenz von Bund und Ländern an diesem Dienstag. Zugleich müssten die Maßnahmen noch einmal verschärft werden, um die Infektionszahlen schneller herunterzubringen.

Alle Experten gingen davon aus, dass die neu aufgetretenen, aggressiveren Virus-Varianten aus Großbritannien und Südafrika sich auch in Deutschland ausbreiten werden. Nur wenn man die Inzidenzien jetzt rasch weiter senken könne, sei man in der Lage, die Virusmutationen in den Griff zu bekommen, erklärte Hoogvliet. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) werde sich in der Konferenz vor allem dafür einsetzen, dass mehr Arbeitnehmer ins Homeoffice wechseln. Appelle reichten nicht mehr.

Regierungssprecher Hoogvliet ging davon aus, dass sich Bund und Länder auf eine verschärfte Regelung einigen werden. „Die Bereitschaft, da weit zu gehen, ist groß.“ Es sei zum Beispiel denkbar, dass die Arbeitgeber begründen müssten, warum sie bestimmte Arbeitnehmer nicht ins Homeoffice schicken können.

Kretschmann sei auch offen dafür, wie in Bayern eine FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen einzuführen. Zudem wolle Kretschmann mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) noch vor der Konferenz über den Umgang mit dem Grenzverkehr sprechen. Hintergrund sei, dass sich die Virusmutationen etwa in Österreich und Frankreich bereits stärker ausbreite.

17 Uhr: Söder: Lockdown bis Mitte Februar verlängern

Vor den neuen Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Krise fordert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine Fortführung des Lockdowns bis Mitte Februar. „Wir müssen den Lockdown bis Mitte Februar verlängern“, sagte Söder. Auch beim Distanzunterricht an den Schulen und geschlossenen Kitas soll es demnach bis Mitte Februar bleiben.

„Wir bleiben bei der bisherigen Linie“, sagte der CSU-Politiker. Söder bekräftigte, dass er für Bayern derzeit keine Verschärfung der geltenden Maßnahmen plant. „Bayern hat jetzt schon eines der höchsten Schutzlevel in Deutschland“, sagte er. „Wir sind das Land mit flächendeckender Ausgangssperre, mit einem strengen Radius für Tagesausflügler, haben Kitas geschlossen und alle Schulen im Distanzbetrieb. Seit heute gilt auch die bundesweit strengste FFP2-Maskenpflicht.“

Eine Verschärfung sei deshalb im Freistaat nicht geboten. „Bayern ist mit seinen derzeitigen Maßnahmen gut aufgestellt. Wir müssen immer auch die Akzeptanz der Bevölkerung im Blick behalten, und im Moment ist diese Grundakzeptanz relativ hoch.“

16.04 Uhr: Bundesrat macht Weg für ausgeweitetes Kinderkrankengeld frei

Der Bundesrat hat den Weg für das erweiterte Kinderkrankengeld in Pandemiezeiten frei gemacht. Die Länderkammer billigte am Montag das vom Bundestag vergangene Woche beschlossene Gesetz, demzufolge gesetzlich versicherte Familien in diesem Jahr 20 statt zehn Tage Kinderkrankengeld pro Kind und Elternteil beantragen können. Der Anspruch besteht mit der Neuregelung auch dann, wenn die Präsenzpflicht an der Schule aufgehoben oder der Zugang zum Betreuungsangebot der Kita eingeschränkt ist. Für Alleinerziehende erhöht sich der Anspruch um 20 auf 40 Tage pro Kind und Elternteil.

Eltern können das Kinderkrankengeld auch beantragen, wenn sie im Homeoffice arbeiten. Die neue Regelung soll rückwirkend zum 5. Januar gelten. Wenn ein Kind nicht in Schule oder Kita gehen kann, reicht eine Bescheinigung der Einrichtung für die Beantragung der Leistung. Dafür soll es eine Mustererklärung geben. Nur wenn ein Kind wirklich erkrankt ist, wird ein Attest vom Arzt benötigt. Die betroffenen Eltern erhalten mit dem Kinderkrankengeld 90 Prozent ihres Nettoeinkommens.

14.40 Uhr: Mehr als 4200 Verstöße gegen Corona-Verordnung am Wochenende

Der Wintereinbruch hat der Polizei im Südwesten am Wochenende einiges an Arbeit beschert. Landesweit stellten Beamte zwischen Freitag und Sonntag mehr als 4200 Verstöße gegen die Corona-Verordnung fest. Innenminister Thomas Strobl (CDU) sprach nun von einem regen „Ausflugsverkehr“, vor allem in den Höhenlagen des Schwarzwaldes und der Schwäbischen Alb.

Trotzdem hätten sich Besucher weitgehend an die geltenden Corona-Bestimmungen gehalten. „Auf den Winterspaziergang muss niemand verzichten – solange man dabei stark frequentierte Örtlichkeiten meidet“, erklärte Strobl.

14 Uhr: Im Kanton Basel-Landschaft wurde zum ersten Mal die hochansteckende Corona-Mutation nachgewiesen

Eine Person aus dem Kanton Basel-Landschaft hat sich mit der mutierten Covid-19-Variante angesteckt. Wie der Kanton in einer Pressemitteilung informiert, befindet sich die positiv getestete Person zurzeit in Isolation. Es ist der erste Fall der ansteckenderen Corona-Variante im Kanton Basel-Landschaft, in der Schweiz wurden schon dreistellige Fallzahlen registriert. Hier lesen Sie dazu alle Details.

13.50 Uhr: Gewerkschaften und Arbeitgeber lehnen Homeoffice-Pflicht ab

In der Debatte um die Einführung stärkerer Corona-Eindämmungsmaßnahmen lehnen Vertreter von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden in Baden-Württemberg eine Homeoffice-Pflicht ab. Eine solche Regelung wäre auch für viele Beschäftigte kontraproduktiv, sagte der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) im Südwesten, Martin Kunzmann.

„Man darf nicht vergessen, dass nicht alle Beschäftigten problemlos von zu Hause aus arbeiten können, entweder weil sie keinen geeigneten Arbeitsplatz oder Internetzugang haben, oder weil sie unter Einsamkeit oder psychischen Erkrankungen leiden.“

Ähnlich bewertet der Arbeitgeberverband Südwestmetall die Lage. Man positioniere sich gegen eine Homeoffice-Pflicht, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Peer-Michael Dick, der dpa. „Wir sind überzeugt, dass da, wo Homeoffice möglich ist, auch Homeoffice gemacht wird, sofern die Arbeitnehmer mitmachen.“

13 Uhr: SPD dringt vor Corona-Spitzengespräch auf mehr Homeoffice

Die SPD dringt vor dem Corona-Spitzengespräch am Dienstag auf mehr Homeoffice in Betrieben und Verwaltungen. "Wir müssen auf jeden Fall sicherstellen, dass die Bereitschaft wächst, Homeoffice auch zu nutzen", sagte Parteichef Norbert Walter-Borjans in Berlin. Wo dies nicht möglich sei, könnten Arbeitgeber beispielsweise dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zweimal pro Woche getestet werden und dass "Masken ausreichend zur Verfügung stehen".

"Wir brauchen mehr Homeoffice, nicht irgendwann, sondern jetzt", sagte auch Ko-Parteichefin Saskia Esken nach Beratungen des Parteipräsidiums. Es gehe darum, dass Infektionsrisiko weiter einzudämmen, auch mit Blick auf die Gefahr einer Ausbreitung mutierter Coronaviren. Deswegen sei auch "an Schulen erst einmal keine Rückkehr zum Regelbetrieb vorstellbar".

11.54 Uhr: Bundesregierung dämpft Hoffnung auf zügige Reisefreiheit mit Impfung

Die Debatte um eine mögliche Aufhebung von Reisebeschränkungen für Menschen mit Corona-Impfung ist nach Auffassung der Bundesregierung verfrüht. Man befinde sich in einer Diskussion, wo man noch nicht genau wisse, wie der Wirkstoff im Detail wirke, sagte Europastaatsminister Michael Roth am Montag am Rande einer Videokonferenz mit EU-Kollegen. Als Beispiel nannte der SPD-Politiker die noch offene Frage, ob der Impfstoff nur den Geimpften schützt oder auch dafür sorgt, dass andere Menschen durch den Geimpften nicht mehr infiziert werden können.

Es sei konsequent, wenn das gemeinsame Vorgehen der EU bei der Pandemiebekämpfung auch in einer gemeinsamen Impf-Zertifizierung münde, erklärte Roth. Derzeit habe man aber noch nicht die Situation erreicht, wo man sich damit im Detail zu beschäftigen habe. Auf Nachfrage schloss Roth nicht aus, dass es in den nächsten Wochen und Monaten noch einmal zu Grenzschließungen wegen der Pandemie kommen könnte. Er machte jedoch deutlich, dass die Bundesregierung nicht zu einer Politik der Abschottung kommen wolle.

11.37 Uhr: Corona-Ausbruch im Pflegeheim Seeheim in Gaienhofen

In Gaienhofen haben die Folgen der Lockerungen während der Weihnachtsfeiertage ein böses Nachspiel: 22 Personen sind positiv getestet worden, sechs Tote hat die Gemeinde zu beklagen. Getroffen hat es die Menschen, die man am meisten zu schützen versucht: Bewohner eines Pflegeheims.

10.08 Uhr: Eisenmann gegen weitere Verschärfung des Lockdowns

Kurz vor dem Treffen von Bund und Ländern warnt Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) vor weiteren Verschärfungen des Lockdowns. „Die Frage ist für mich tatsächlich: Wo will man weiter verschärfen?“, sagte sie am Sonntagabend im „Bild“-Politiktalk „Die richtigen Fragen“. Sie halte es zwar für richtig, über eine Verlängerung des Lockdowns nachzudenken. Aber zu einer möglichen Verschärfung sagte sie: „Man muss den Maßnahmen ja auch die Chance geben, zu wirken.“

Sie halte es für schwierig, jetzt schon davon zu sprechen, wie es Ostern oder gar bis Pfingsten ist. Es brauche verlässliche Zahlen. „Wir rennen immer noch Zahlen hinterher, es wird immer noch nicht so viel getestet wie vor Weihnachten“, sagte Eisenmann, die auch Spitzenkandidatin der Landtagswahl am 14. März ist. Das sei den Bürgern schwierig zu vermitteln.

9.03 Uhr: Vizekanzler Scholz rechnet mit zweiwöchiger Lockdown-Verlängerung

Vor den Beratungen von Bund und Ländern über weitere Corona-Beschränkungen am Dienstag hat sich Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) für eine Verlängerung des Lockdowns ausgesprochen. "Ich gehe davon aus, dass das schon 14 Tage sein können, die noch einmal dazu kommen", sagte Scholz beim "Bild"-Talk "Die richtigen Fragen" am Sonntagabend. Auch Ausgangssperren wollte der Finanzminister nicht ausschließen. "Ich finde, das ist eine mögliche Maßnahme, aber nicht die, die als allererste ansteht", sagte er.

Scholz möchte vor allem die Betriebe in Sachen Homeoffice mehr in die Pflicht nehmen, es könne dort "nicht bei Appellen" bleiben. "Wir müssen da noch einen Schritt weiter machen. Denn im Frühjahr haben viel mehr Arbeitgeber ihren Beschäftigten die Möglichkeit, zu Hause zu arbeiten, eingeräumt." Das müsse jetzt "auch intensiver gemacht werden".

Eine Homeoffice-Pflicht schloss Scholz jedoch aus. "Es wird immer darauf ankommen, dass das betrieblich auch geht. Wir wollen ja pragmatisch bleiben und nichts Unmögliches verlangen." Betriebe sollten nicht geschlossen werden, keiner wolle "die Wirtschaft lahm legen".

8.50 Uhr: Spahn: Erste Erfolge bei Corona-Zahlen - aber keine Entwarnung

Aus Sicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) deuten die Corona-Infektionszahlen eine erste Entspannung an. „Wir haben jetzt erste Erfolge, die sichtbar scheinen in der Statistik, in der Entwicklung, bei den Infektionszahlen“, sagte Spahn am Montag im ARD-„Morgenmagazin“. Die Intensivstationen seien um 10, 15 Prozent leerer geworden. „Aber wir sind lange noch nicht da, wo wir hinwollen, wo wir hin müssen, um es dauerhaft zu kontrollieren, damit es nicht gleich wieder hochflammt.“

Entwarnung könne daher noch nicht gegeben werden. Ein Risiko sei die Corona-Mutation, die sehr wahrscheinlich zu einer höheren Ansteckungsrate führe, mahnte Spahn mit Blick auf die Bund-Länder-Beratungen am Dienstag. „Zuerst einmal geht es aus meiner Sicht darum, auch noch mal zu schauen, wie wir Kontakte reduzieren können, auch in der Arbeitswelt oder im privaten Bereich.“ Die Frage sei, ob es neue Regeln brauche oder ob man das Bewusstsein für die bestehenden Verordnungen schärfen müsse.

Am Montag meldeten die deutschen Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 7141 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. Das ist laut RKI der niedrigste Wert an Neuinfektionen seit dem 20. Oktober. Außerdem wurden 214 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Seit dem 14. Dezember war der Wert nicht mehr so niedrig. An Montagen sind die erfassten Fallzahlen meist geringer, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

8.25 Uhr: Scholz kündigt Aufstockung der Hilfen für Unternehmen an

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat eine erhebliche Aufstockung der Finanzhilfen für Unternehmen angekündigt, die wegen der Corona-Pandemie geschlossen sind. Scholz sagte am Sonntagabend beim „Bild“-Talk „Die richtigen Fragen“, er sei „wild entschlossen“, zusammen mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) dafür zu sorgen, „dass wir die Wirtschaftshilfen, die wir für die Zeit in diesem Jahr konzipiert haben, noch einmal großzügiger ausgestalten“.

Künftig könne „ein Betrag von bis zu 1,5 Millionen Euro als monatliche Leistung in den Blick genommen werden“, sagte Scholz. Bislang ist diese Summe auf 500.000 Euro gedeckelt. Seit Wochen klagen Unternehmen und ihre Verbände über Antrags- und Auszahlungsschwierigkeiten. Die Regierung plant daher eine deutliche Vereinfachung der Anträge sowie eine kräftige Erhöhung der Überbrückungshilfen. Scholz kündigte im „Bild“-Talk auch Hilfen für Einzelhändler an, „die Saisonware haben“. Da werde eine Lösung benötigt, die nicht betrugsanfällig sei. Da habe sich die Regierung aber schon „weit voran gearbeitet“.

7.16 Uhr: Bayerische FFP2-Maskenpflicht beginnt mit „Kulanzwoche“

In den bayerischen Bussen, den Trams, den U- und S-Bahnen sowie in allen Geschäften müssen die Menschen von Montag an FFP2-Schutzmasken tragen. Das bayerische Kabinett hatte in der vergangenen Woche beschlossen, dass die bisher üblichen Alltagsmasken wegen der Corona-Pandemie nicht mehr ausreichten und daher beim Einkaufen und im Nahverkehr nicht mehr getragen werden dürfen.

Die Staatsregierung appellierte an die Bürgerschaft, sich an die neue Vorschrift zu halten. „Das Virus mutiert und wird aggressiver, deshalb ist es klug, alle Möglichkeiten zu nutzen, die wir haben“, sagte Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU). Die Politik ist nach wie vor in Alarmzustand: Österreich verlängerte am Sonntag den dortigen Lockdown bis 7. Februar, für Bayern und das übrige Deutschland ist Ähnliches zu erwarten. Grund ist die Befürchtung, dass die von Schreyer erwähnte und in Großbritannien bereits verbreitete Mutation auch in Kontinentaleuropa einen rasanten Anstieg der Fallzahlen verursachen könnte.

Andere Bundesländer sind der bayerischen Linie zur Verschärfung der Maskenpflicht bislang nicht gefolgt. Kinder bis 14 Jahren sind ausgenommen. Damit sich die Bürger an die neuen Vorschriften gewöhnen können, soll es zunächst eine „Kulanzwoche“ geben. Demnach droht erst ab 25. Januar den Einzelhandels-Kunden und Fahrgästen ohne FFP2-Maske ein Bußgeld. Wie hoch dieses sein wird, ist noch nicht bekannt.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 17. Januar:

21.30 Uhr: Trotz Verbots in mehreren bayrischen Städten: „Querdenker“ versammeln sich

ürnberg, Stein, Fürth und Erlangen - all diese Städte haben „Querdenker“-Versammlungen am Wochenende verboten. Dennoch trafen sich am Sonntag in Fürth und Erlangen je rund 100 Demonstranten. Beschwerden gegen die Verbote waren bis vor den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof gegangen.

Rund 200 Menschen haben am Sonntag trotz Verbots in Fürth und Erlangen gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Zuvor hatten sowohl die Städte Nürnberg und Stein als auch Fürth und Erlangen die angemeldeten Versammlungen verboten. Die Polizei löste beide Treffen auf und erstatte Anzeige nach dem Infektionsschutzgesetz, wie sie mitteilte. Den Angaben der Einsatzkräfte in Mittelfranken zufolge waren es jeweils rund 100 Teilnehmer.  

20 Uhr: Hartnäckige Quarantäne-Verweigerer landen in zwei Kliniken

Für uneinsichtige Quarantäne-Verweigerer in Baden-Württemberg werden derzeit Plätze in zwei Kliniken geschaffen. Diese Plätze würden dauerhaft durch einen Wachdienst kontrolliert, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums in Stuttgart am Sonntag. „Details und Namen können wir erst nach dem finalen Vertragsabschluss nennen, der für kommende Woche geplant ist. Eine der beiden Kliniken soll im württembergischen und eine im badischen Landesteil liegen.“ Zuerst hatte die „Welt am Sonntag“ berichtet.

Auf dieses Verfahren hatten sich Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) und Innenminister Thomas Strobl (CDU) schon Anfang Dezember geeinigt. Strobl sagte der Deutschen Presse-Agentur am Sonntagabend: „Natürlich geht es nur um wenige Fälle, aber die sind gefährlich. Es geht um uneinsichtige, bußgeldunempfindliche Personen, die vorsätzlich in Kauf nehmen, andere Menschen mit Corona zu infizieren. Für die braucht es eine Lösung, damit darf man auch die kommunale Ebene nicht alleine lassen.“

19 Uhr: 972 neue Corona-Fälle im Südwesten, 22 weitere Tote

Die Zahl der registrierten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg um 972 Fälle gestiegen. Damit sind im Südwesten seit Beginn der Pandemie insgesamt 274.806 Ansteckungen registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte.

Die Zahl der mit oder am Coronavirus gestorbenen Menschen stieg um 22 auf insgesamt 6110. Als genesen gelten 230.948 ehemals Infizierte. Bei den gemeldeten Corona-Zahlen am Wochenende ist zu berücksichtigen, dass weniger getestet wird und nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln.

Die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tages-Inzidenz) sank weiter leicht auf 118,6. Weiterhin liegen alle 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten über dem Sieben-Tages-Inzidenzwert von 50 - ab jenem Wert gilt eine Kommune als Risikogebiet.

17.30 Uhr: Bericht: Bund und Länder planen nächtliche Ausgangssperre

Bund und Länder wollen laut einem Bericht des Wirtschaftsmagazins „Business Insider“ zur Vermeidung einer Ausbreitung mutierter Coronaviren bundesweit eine nächtliche Ausgangssperre einführen. Offen sei lediglich noch, von wann bis wann eine solche Ausgangssperre gelten und ob sie erst ab einer bestimmten Inzidenz in Kraft treten solle, berichtete das Magazin am Sonntag unter Berufung auf Angaben aus Regierungskreisen.

Grundsätzlich hätten die Länder der Maßnahme zugestimmt. Zudem sei eine Vorgabe im Gespräch, wonach beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr nur noch die qualitativ hochwertigeren FFP2-Masken getragen werden dürfen, gegebenenfalls aber auch die einfacheren OP-Masken. Für Betriebe und Verwaltungen solle es „eine Art Home-Office-Pflicht light“ geben, hieß es in dem Bericht weiter.

Demnach soll, wo dies möglich ist, Home Office angeboten werden müssen. Vom Tisch sei eine zwischenzeitlich diskutierte Reduzierung des Bus- und Bahnverkehrs. Schulen und Kitas sollen dem Bericht zufolge vorerst weitgehend geschlossen bleiben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Dienstag erneut mit den Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten.

17 Uhr: Verschärfte Corona-Maßnahmen auf Gran Canaria und Lanzarote

Auf den bei Deutschen Urlaubern gerade im Winter beliebten Kanareninseln Gran Canaria und Lanzarote gelten ab Montag verschärfte Corona-Maßnahmen. So wird der Beginn der nächtlichen Ausgangssperre ab Montag um eine Stunde auf 22 Uhr vorgezogen, Zusammenkünfte mit Menschen aus anderen Haushalten sind untersagt, Gaststätten dürfen nur noch im Freien servieren und Sport ist nur noch unter freiem Himmel ohne Kontakt zu anderen erlaubt, wie der TV-Sender Canarias7 und die Zeitung „El País“ berichteten.

Die Maßnahmen auf den beiden zu Spanien gehörenden Inseln vor der Westküste Afrikas gelten zunächst für 14 Tage. Auf der Kanareninsel Teneriffa hingegen sei die Zahl der Corona-Infektionen rückläufig, weshalb die dortige Ausgangssperre nun erst eine Stunde später ab 23 Uhr gelte.

16 Uhr: Digitale Ausrüstung von Gesundheitsämtern kommt kaum voran

Bund und Länder sind laut einem Medienbericht mit ihrem Vorhaben gescheitert, bis Anfang 2021 90 Prozent der rund 380 Gesundheitsämter mit moderner Software auszurüsten. Die dafür vorgesehene Software Sormas sei zum Jahreswechsel erst in 111 der Behörden betriebsbereit gewesen, hieß es unter Berufung auf Angaben des Bundesgesundheitsministeriums.

Der Anteil betrug demnach nicht einmal 30 Prozent. Die neue Software soll das Nachverfolgen von Corona-Infizierten deutlich vereinfachen, ebenso das Dokumentieren von Symptomen sowie den Datenaustausch mit anderen zuständigen Behörden. Bislang arbeiten die Ämter vielerorts noch mit Excel-Listen und mit Software, die die Weitergabe von Daten über Landkreisgrenzen hinweg nicht erlaubt. Das Nachverfolgen von Infektionsketten wird dadurch erschwert.

14.44 Uhr: Bundeswirtschaftsministerium will Corona-Hilfen vereinfachen

Nach Kritik an schleppenden Hilfen für Unternehmen mit Einbußen durch Corona-Beschränkungen strebt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) einfachere Bedingungen an. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur schlägt sein Ministerium Änderungen bei der Überbrückungshilfe III vor. So sollen Firmen eine Förderung für jeden Monat erhalten können, in dem sie einen Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent nachweisen können - weitere Nachweise sollen entfallen, wie zuerst „Der Spiegel“ (Sonntag) berichtete.

Damit Unterstützung schnell bei Firmen ankommt, soll die maximale Höhe von Abschlagszahlungen auf insgesamt 150.000 Euro angehoben werden - dies sind Vorschüsse auf spätere Zahlungen. In den Katalog erstattungsfähiger Fixkosten sollen außerdem Abschreibungen auf verderbliche und saisonale Waren aufgenommen werden. Die Vorschläge werden nach dpa-Informationen nun zunächst in der Bundesregierung, vor allem mit dem Finanzministerium, abgestimmt.

13.29 Uhr: Partys trotz Corona - Polizeieinsätze in Berlin und Hamburg

Immer wieder wird die Polizei zu illegalen Feiern gerufen, die gegen die Corona-Regeln verstoßen - am Wochenende in Berlin und Hamburg.

In Berlin-Gesundbrunnen wurde am Samstagabend eine Hochzeitsfeier mit 60 Menschen aufgelöst. Durch einen Anrufer wurden die Beamten auf die Gesellschaft in einer Wohnung aufmerksam, wie ein Sprecher am Sonntag mitteilte. Es seien alle Personalien sowie 56 Verstöße gegen den Infektionsschutz notiert worden. Zuerst hatte der „Berliner Kurier“ (online) berichtet.

In Hamburg-Wilhelmsburg löste die Polizei eine Party mit mehr als 30 Menschen auf, die laut einem Gast bereits zwei Tage dauerte. Passanten hatten das Treffen in einer Halle am späten Samstagabend gemeldet, wie ein Polizeisprecher am Sonntag berichtete. Zunächst öffneten die Feiernden nicht, sondern erst, als die Polizei den Verantwortlichen per Telefon erreichten. In der Halle waren Brettspiele und Tischkicker aufgebaut. Gegen alle wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Zuvor hatte NDR 90,3 darüber berichtet.

12.34 Uhr: Österreich verlängert Lockdown - Kurz verspricht normalen Sommer

Die Corona-Pandemie hat Österreich weiter fest im Griff. Geschäfte und Gastronomie bleiben noch länger zu. Bundeskanzler Kurz verspricht der Bevölkerung aber einen normalen Sommer.

Österreich verlängert den Corona-Lockdown um mindestens weitere zwei Wochen. Bundeskanzler Sebastian Kurz begründete dies am Sonntag in Wien damit, dass ansteckendere Mutationen des Virus nun auch in Österreich angekommen seien. Die Lage habe sich nochmals deutlich verschärft. Ziel sei nun, vom 8. Februar an Handel und Museen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wieder zu öffnen. Auch Dienstleistungsbetriebe wie Friseure sollen dann wieder arbeiten dürfen.

Allerdings müssten die täglich gemeldeten Neuinfektionen deutlich sinken, fügte Kurz hinzu. So lange blieben Ausgangsbeschränkungen in Kraft und Schulen im Fernunterricht. Skipisten und Eislaufplätze sind hingegen weiterhin geöffnet.

11.05 Uhr: Indien startet Mega-Impfkampagne - Fast 200.000 Menschen am ersten Tag immunisiert

Die indische Regierung spricht von der größtem Impfkampagne der Welt: Bis Juli sollen 300 Millionen Menschen gegen das Corona-Virus immunisiert werden. In Indien sind am ersten Tag einer großangelegten Impfkampagne mehr als 190.000 Menschen gegen das Coronavirus immunisiert worden. Dem indischen Gesundheitsministerium zufolge wurde bislang kein Fall von schweren Nebenwirkungen gemeldet, wie der „Indian Express“ am Wochenende berichtete. Indiens Premierminister Narendra Modi hatte am Samstag den Startschuss für das ambitionierte Programm gegeben, mit dem bis Juli 300 Millionen der mehr als 1,3 Milliarden Einwohner geimpft werden sollen.

„Wir beginnen die größte Impfkampagne der Welt und zeigen damit der Welt unsere Fähigkeiten“, sagte Modi. Zunächst sollen 30 Millionen Ärzte, Pflegekräfte und Krankenhausmitarbeiter geimpft werden. Danach sind 270 Millionen Menschen an der Reihe, die über 50 Jahre alt sind oder anderen Risikogruppen angehören. In absoluten Zahlen ist Indien nach den USA das schlimmste von Corona betroffene Land: 10,5 Millionen Corona-Infektionen wurden bislang registriert.

9.55 Uhr: RKI: knapp 14.000 Corona-Neuinfektionen und knapp 445 neue Todesfälle - Sieben-Tage-Inzidenz mit 136 weiterhin deutlich über Zielgröße von 50

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) knapp 14.000 Corona-Neuinfektionen und 445 weitere Todesopfer gemeldet. Wie das RKI am Sonntagmorgen mitteilte, stieg die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus binnen 24 Stunden um 13.882 auf 2.033.518 Fälle. Die Zahl der Corona-Toten stieg auf insgesamt nun 46.419 Fälle. Am Wochenende fallen die Zahlen in der Regeln niedriger aus, da nicht alle Gesundheitsämter ihre Zahlen an das RKI melden und auch weniger Tests vorgenommen und ausgewertet werden. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug 136 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner. Ziel der Bundesregierung ist es, die Inzidenz auf unter 50 zu drücken.

8.46 Uhr: Vierte Person coronapositiv nach Einreise für Australian Open

Der Trainingsstart der Tennisprofis für die Australian Open in Melbourne verzögert sich nach einem weiteren positiven Corona-Test bei einem Flug-Passagier. Damit erhöht sich die Zahl der Corona-Fälle vor dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres auf vier, wie die Behörden am Sonntag mitteilten. Alle Mitreisenden müssen als Erstkontakt in ihren Hotels in eine strikte 14-tägige Quarantäne, darunter 47 Tennisprofis. Zu ihnen gehört auch Angelique Kerber, die das Turnier 2016 gewann.

Alle übrigen Spielerinnen und Spieler können erst an diesem Montag ins Training einsteigen, weil noch nicht alle Test-Ergebnisse vorlägen, sagte die für Quarantäne-Angelegenheiten im Bundesstaat Victoria zuständige Behördenchefin Emma Cassar am Sonntag. Ihren Angaben zufolge wurde ein Rundfunk-Mitarbeiter nach der Ankunft aus Los Angeles positiv auf das Coronavirus getestet. Außerdem seien ein Mitglied der Crew und ein Tennis-Trainer sowie ein Coach, der aus Abu Dhabi eintraf, positiv getestet worden. Auch Kerber war mit der Chartermaschine aus Abu Dhabi geflogen. Der Trainer der einstigen US-Open-Siegerin Bianca Andreescu gab am Samstag bekannt, er habe einen postiiven Test abgegeben und entschuldigte sich für die Folgen.

6:00 Uhr: Mehr als 1400 Corona-Infektionen bei bayerischen Polizisten

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich mehr als 1400 Polizisten in Bayern mit dem Virus infiziert. Das teilte das bayerische Innenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München mit. 1264 der insgesamt 1436 infizierten Polizisten gelten als wieder geheilt. Mit Stand Mittwoch (13. Januar) waren 172 Beamte noch akut infiziert. Damit haben sich innerhalb von nur gut anderthalb Monaten 572 Polizeibeamte mit SARS-CoV-2 infiziert. Am 23. November 2020 lag die Gesamtzahl in Bayern noch bei 864, wie aus einer Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hervorgeht.

Der SPD-Innenexperte Stefan Schuster wirft der Regierung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor, die Beamten teilweise unnötig in Gefahr zu bringen: „Unsere Polizei macht in dieser Pandemie einen tollen Job, aber sie wird von der Söder-Regierung auch verheizt“, sagte er.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 16. Januar:

21.36 Uhr: Über 18 000 neue Corona-Infektionen in Deutschland

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 18 678 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit stieg die Zahl der seit Beginn der Pandemie bekanntgewordenen Fälle auf 2 019 636 (Stand: 16.01., 00.00 Uhr), wie das RKI am Samstag bekannt gab. Am Vortag waren 22 368 Neuinfektionen gemeldet worden und am Samstag der Vorwoche 24 694. Dabei ist zu beachten, dass die tatsächliche Gesamtzahl noch deutlich höher liegen dürfte, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Außerdem wurden 980 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Der bisherige Höchststand von 1244 gemeldeten Todesfällen war am Donnerstag erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33 777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

„Nach einem starken Anstieg der Fallzahlen Anfang Dezember, einem Rückgang während der Feiertage und einem erneuten Anstieg in der ersten Januarwoche scheinen sich die Fallzahlen wieder zu stabilisieren“, schreibt das RKI in seinem Lagebericht vom Samstagabend.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Samstagmorgen bei 139,2. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch aktuell enorm: Die höchsten Inzidenzen haben Thüringen mit 268,3 und Sachsen mit 255,8. Den niedrigsten Wert hat Bremen mit 80,0. Bundesweit ist die 7-Tage-Inzidenz in den vergangenen Tagen nach RKI-Daten vom Freitag leicht gesunken.

Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 45 974. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1 657 900 an. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Samstag bei 0,95 (Vortag: 0,99).

21.24 Uhr: Landesregierung erwartet mehr Kinder in Notbetreuung

Trotz Corona-Lockdowns rechnet die Landesregierung mit weiter steigenden Schülerzahlen an den eigentlich geschlossenen Grundschulen. Es sei davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Notbetreuungsangeboten in den kommenden Tagen kontinuierlich zunehmen werde, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums in Stuttgart der Deutschen Presse-Agentur. In der Woche nach den Weihnachtsferien seien je nach Grundschule zwischen 10 und 25 Prozent der regulär unterrichteten Schüler notbetreut worden. Das habe eine Abfrage an den Schulämtern ergeben.

Bund und Länder hatten Anfang des Jahres den Lockdown auch an Schulen und Kitas bis Ende Januar verlängert. Einer zunächst angedachten vorzeitigen Öffnung von Kitas und Grundschulen in Baden-Württemberg schon am 18. Januar erteilte die Landesregierung am Donnerstag eine Absage - wegen der weiter hohen Corona-Infektionszahlen. Für Kita-Kinder und Schüler der Klassen 1 bis 7 soll es aber weiter die Möglichkeit einer Notbetreuung geben.

Schon jetzt nutzen laut der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg deutlich mehr Kinder die Notbetreuungsangebote der Grundschulen und Kitas als in den Tagen vor Weihnachten. Vereinzelt erreiche ihn aus den Kitas auch Kritik daran, dass Eltern für ihre Kinder die Notbetreuung nutzten, obwohl diese scheinbar keinen Anspruch darauf hätten, erklärte GEW-Landesgeschäftsführer Matthias Schneider.

20.18 Uhr: 1873 neue Corona-Fälle im Südwesten - 39 weitere Tote

Binnen eines Tages ist die Zahl der Corona-Infektionen in Baden-Württemberg um weitere 1873 Fälle gestiegen. Damit sind im Südwesten seit Beginn der Pandemie insgesamt 273 834 Ansteckungen registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt am Samstag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte. Die Fallzahlen bleiben demnach auf erhöhtem Niveau. Die Zahl der mit oder am Coronavirus gestorbenen Menschen stieg um 39 auf insgesamt 6088. Als genesen gelten 228 775 ehemals Infizierte.

Die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tages-Inzidenz) sank leicht auf 120,4. Der geschätzte Sieben-Tages-R-Wert beträgt 0,97. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Weiterhin liegen alle 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten über dem Sieben-Tages-Inzidenzwert von 50 - ab jenem Wert gilt eine Kommune als Risikogebiet.

19.14 Uhr: Nürnberger „Gottesdienst“-Demo gegen Corona-Regeln nicht erlaubt

Nach dem Verbot von Versammlungen gegen die aktuellen Corona-Beschränkungen in Nürnberg ist für Sonntag in den sozialen Netzwerken zu einem Gottesdienst vor einer Kirche aufgerufen worden. Polizei und Stadt wiesen darauf hin, dass auch ein solches Treffen verboten ist. Das Evangelisch-Lutherische Dekanat Nürnberg und die Katholische Stadtkirche distanzierten sich von dem Aufruf und teilten mit, die geplante Demonstration habe nichts mit den liturgischen Feiern in den Kirchen zu tun. 

„Die Initiatoren dieser Veranstaltung wollen damit wohl einen Ersatz für die verbotene Demonstration schaffen“, erklärten die Kirchen in einer gemeinsamen Mitteilung. Auf Twitter bat das Evangelisch-Luterische Dekanat Nürnberg die Menschen, zu Hause zu bleiben und nicht zu der Versammlung vor der Lorenzkirche zu kommen. 

Die Stadt Nürnberg hatte drei Veranstaltungen aus dem Umfeld von Gegnern der Corona-Maßnahmen untersagt. Grund dafür sei, dass zu erwarten ist, dass die Auflagen missachtet und Abstandregeln nicht eingehalten werden, hieß es. Eine vierte angekündigte Versammlung wurde von den Veranstaltern zurückgezogen.

18.05 Uhr: Mehr als eine Million Menschen in Deutschland gegen Corona geimpft

Knapp drei Wochen nach dem Impfstart haben in Deutschland mehr als eine Million Menschen die erste Dosis erhalten. Das geht aus Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstag hervor. Demnach wurden ihm bis einschließlich Freitag 1 048 160 Impfungen übermittelt - das entspricht 1,26 Prozent der Einwohner. Im Laufe des Freitags wurden mindestens 79 759 Menschen geimpft, von denen das RKI bereits unterrichtet wurde. Nachmeldungen sind jedoch wahrscheinlich. Für einen vollen Impfschutz ist eine zweite Dosis nach etwa drei Wochen nötig.

Die meisten Impfungen pro 1000 Einwohner wurden nach der Statistik bisher für Mecklenburg-Vorpommern (23,4) und Schleswig-Holstein (19,2) erfasst, die wenigsten für Baden-Württemberg (9,0) und Thüringen (10,3). Die Werte, die den Behörden der einzelnen Bundesländer vorliegen, können deutlich höher liegen als die vom RKI gemeldeten, da die Meldungen teilweise mit einigem Verzug an das Institut übermittelt werden.

Rund die Hälfte der Menschen wurde den RKI-Daten zufolge bislang aus beruflichen Gründen geimpft. Es kann sich dabei zum Beispiel um Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte mit sehr hohem Ansteckungsrisiko und um Personal in der Altenpflege handeln. Die meisten weiteren wurden aufgrund ihres Alters geimpft oder weil sie in einem Pflegeheim leben.

17.45 Uhr: Polizei löst in Mannheim zwei Geburtstagsfeste mit Dutzenden Gästen auf

Die Polizei in Mannheim hat am Freitagabend gleich zwei Geburtstagsfeste aufgelöst und die Gäste teilweise schon angezeigt. Bei der ersten Party waren 27 Gäste. Zeugen war den Angaben zufolge ein reges Besucheraufkommen im Treppenhaus aufgefallen. In der Vier-Zimmer-Wohnung wurden schließlich neben den Veranstaltern 22 Erwachsene und fünf Kinder entdeckt, wie ein Polizeisprecher am Samstag mitteilte. Die Beamten sprachen Platzverweise aus, die Besucher gingen. Alle Beteiligten seien wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung angezeigt worden. Insgesamt waren fünf Streifenbesatzungen im Einsatz.

Bei der zweiten Geburtstagsparty in einer Zwei-Zimmer-Wohnung in Mannheim waren insgesamt 23 Menschen, darunter zehn Kinder. Die Polizei nahm die Personalien auf. 18 Gästen wurden Platzverweise erteilt, die befolgt wurden. Anzeigen wegen der Verstöße gegen die Corona-Verordnung sollten noch folgen.

16.19 Uhr: Pflegeheime müssen Besuchern künftig Schnelltests anbieten

Baden-Württemberg verschärft ab Montag (18. Januar) die Corona-Regeln für Alten- und Pflegeheime. Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) teilte am Samstag in Stuttgart mit, dass künftig eine konsequente Testpflicht für alle Beschäftigten und Besucher gelte. Seit Mitte Dezember habe es im ganzen Land 140 Corona-Ausbrüche in Pflegeheimen mit mehr als 2.500 Infektionen und 190 Todesfällen gegeben. Man müsse die Bewohnerinnen und Bewohner sowie das Personal weiterhin schützen, bis die Impfungen abgeschlossen sind, hieß es am Samstag weiter.

Konkret bedeuten die neuen Regelungen, dass Besucher und externe Personen wie beispielsweise Handwerker wie bislang nur mit einem negativen PoC-Schnelltest und einer geeigneten Maske (FFP2 oder KN95) die Einrichtungen betreten dürfen - neu sei, dass die Heime selbst solche Tests den Besuchern und Externen anbieten müssen. Sollten kurzfristig keine Tests beschafft werden können, könnten die Einrichtungen die Tests aus der Notreserve des Landes beziehen. Ab Montag müsse sich das Heimpersonal zudem dreimal wöchentlich statt zweimal testen lassen.

Ausnahmen von der PoC-Testpflicht gibt es nur, falls dies „zur Aufrechterhaltung des Betriebs der Einrichtung“ oder für die Gesundheit der Bewohner zwingend nötig ist - also etwa falls Notärzte oder Handwerker im Notfall die Einrichtung betreten müssten und keine Zeit für den Schnelltest bleibt. Auch bei einem Schnelltest dauert es nämlich um die 15 Minuten, bis ein Ergebnis feststeht.

15.12 Uhr: Laut Polizei ist die Lage in winterlichen Ausflugsgebieten überwiegend ruhig

Der Wintereinbruch im Südwesten hat am Samstag erneut zahlreiche Ausflügler in den Schwarzwald gezogen. Die Schwarzwaldhochstraße musste am Vormittag für etwa eine Stunde gesperrt werden, sagte eine Sprecherin der Polizei in Offenburg am Samstag. Die Parkplätze seien zwar relativ voll, ansonsten sei aber alles im grünen Bereich. Auch im Südschwarzwald und auf der Schwäbischen Alb blieb es nach Angaben den dortigen Polizeipräsidien zunächst ruhig. 

In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder chaotische Szenen an den winterlichen Ausflugszielen im Land gegeben. Im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb stauten sich die Autos, die Ausflügler drängten sich auf Schlittenhängen und Winterwanderwegen. Daraufhin wurden etwa Straßen und Parkplätze gesperrt. Appelle von Politik und Polizei, überfüllte Gebiete wegen der Corona-Pandemie nicht mehr anzufahren, waren bislang aber meist verhallt.

13.28 Uhr: Auch Kerber betroffen: Komplette Hotel-Quarantäne in Melbourne

Auch Angelique Kerber gehört zu den 47 Tennisprofis, die sich nach der Ankunft in Melbourne für 14 Tage komplett im Hotel isolieren müssen. Dies teilte die einstige Weltranglisten-Erste am Samstag auf Twitter mit. Grund dafür ist, dass nach dem Flug von Abu Dhabi zu den Australian Open eine Person positiv auf das Coronavirus getestet wurde.

Wie die Organisatoren des Grand-Slam-Turniers erklärten, waren 23 Tennisprofis an Bord, die nun nicht wie eigentlich geplant für zumindest fünf Stunden am Tag das Hotel für Training und Fitness verlassen dürfen. Keiner von ihnen ist allerdings von dem positiven Corona-Test betroffen. 24 Profis, die mit einem anderen Flug ankamen, müssen ebenfalls in Quarantäne.

13.08 Uhr: Vorsitzender des Weltärztebundes fordert Bußgelder zur Durchsetzung von mehr Homeoffice

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat sich für Strafzahlungen für Unternehmen ausgesprochen, die sich in der Corona-Pandemie einer verstärkten Nutzung des Homeoffice verweigern. „Wenn Betriebe zu Infektionsherden werden und dadurch gesellschaftliche Kosten entstehen, obwohl das durch mehr Homeoffice im Unternehmen vermeidbar wäre, dann sind auch Bußgelder für Firmen geboten“, sagte Montgomery der „Saarbrücker Zeitung“ vom Samstag.

Dies dürfe „kein Tabu“ sein, betonte Montgomery. Trotz Lockdown gebe es immer noch zu viele persönliche Kontakte und zu viel Mobilität. Für den beruflichen Bereich heiße das, „alles, was irgend geht, ins Homeoffice zu verlagern“.

11.28 Uhr: Biontech-Impfstoff künftig einfacher einsetzbar

Bei den Corona-Impfungen in Deutschland kann das Präparat der Hersteller Biontech und Pfizer künftig einfacher eingesetzt werden. Wie aus aktualisierten Handlungsempfehlungen von Biontech hervorgeht, kann der Impfstoff auch schon als fertige Dosis in der Spritze bis zu sechs Stunden bei 2 bis 8 Grad transportiert werden. Das hätten neue Daten zur Stabilität des Impfstoffes ergeben.

10.20 Uhr: Kreisimpfzentrum des Landkreises Konstanz nimmt die Arbeit auf

Lang erwartet, endlich gestartet:Das Kreisimpfzentrum (KIZ) des Landkreises Konstanz in der Singener Stadthalle hat seinen Betrieb aufgenommen. Für den ersten Tag seien 90 Impftermine vereinbart worden, erklärt Jens Bittermann, Referent des Landrats und Koordinator des KIZ, bei einem Pressegespräch vor Ort.

08.10 Uhr: Covid-19-Simulation ergibt: Lockdown bis Ende Januar reicht nicht

Der von Politikern verfolgte Zielwert bei Corona-Neuinfektionen für ein Lockdown-Ende wird nach Berechnungen des Saarbrücker Pharmazie-Professors Thorsten Lehr Ende Januar wohl nicht erreicht. «Die Chance ist extremst gering bis nicht vorhanden», sagte Lehr der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. Er ging davon aus, dass die angestrebte Rate von 50 bei Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner in sieben Tagen frühestens Mitte Februar möglich sei. «Und das wäre eine optimistische Vorhersage.»

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 15. Januar:

22.52 Uhr: Aerosol-Expertengruppe nimmt Belastung in Bus und S-Bahnen unter Lupe

Der Expertenkreis Aerosole in Baden-Württemberg will die Aerosolbelastung in Bussen, Straßenbahnen, U- und S-Bahnen unter die Lupe nehmen. Neben dem ÖPNV soll auch die Belastung in Dienstfahrzeugen etwa der Polizei oder Müllabfuhr bei längerem gleichzeitigem Aufenthalt mehrerer Personen geprüft werden. Dies soll auf der Grundlage von Studien des Bundesverkehrsministeriums und des Deutschen Zentrums für Schienenverkehrsforschung beim Eisenbahnbundesamt geschehen, erläuterte am Freitagabend ein Sprecher des Staatsministeriums. Ziel sei es, das Infektionsgeschehen besser einschätzen zu können. Weitere Einzelheiten wurden nicht bekannt.

Aerosole sind flüssige Partikel, die stundenlang in einem Raum schweben können und bei Einatmung tief in die Lunge vordringen. Sie gelten als ein Haupttreiber der Corona-Pandemie.

21.40 Uhr: Mehr als zwei Millionen Menschen weltweit an Corona gestorben

Die Zahl der weltweiten Corona-Toten hat eine weitere symbolische Marke durchbrochen. Mehr als zwei Millionen Menschen starben nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP vom Freitag mittlerweile an dem Virus. Zuletzt hatten deutlich ansteckendere Mutationen des Virus Sorgen vor einer noch schnelleren Ausbreitung der Pandemie hervorgerufen.

20.30 Uhr: Frankreich verschärft Corona-Maßnahmen ab Samstag

Frankreich verschärft ab dem Wochenende seine Corona-Maßnahmen: Ab Samstag tritt eine landesweite Ausgangssperre zwischen 18.00 Uhr und sechs Uhr morgens in Kraft. Auch alle Geschäfte müssen dann schließen. Zudem verschärft Frankreich die Kontrollen für Einreisende aus Nicht-EU-Ländern. Sie müssen ab Montag einen negativen PCR-Test vorlegen und sollen zudem in Frankreich eine Woche lang vorsorglich in Quarantäne gehen. Danach wird ein zweiter PCR-Test fällig. Grund für die Verschärfung ist die Sorge vor einer Ausbreitung der britischen Corona-Mutation. In Frankreich wurden bisher fast 70.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt.

19.10 Uhr: Auch Zahnärzte und Apotheken dürfen Corona-Schnelltests durchführen

In Zukunft dürfen auch Zahnärzte und Apotheken Corona-Schnelltests im Auftrag der Gesundheitsämter durchführen. Das geht aus einer Verordnung des Gesundheitsministeriums hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der Kreis der beauftragungsfähigen Personen und Einrichtungen werde konkretisiert, um die für die Stellen des öffentlichen Gesundheitsdienstes erforderliche Rechtssicherheit schaffen, teilte das Gesundheitsministerium auf Anfrage mit. 

Im Zuge der Verordnung wurde auch die Anzahl der Tests für ambulante Pflegedienste, insbesondere solche der ambulanten Intensivpflege auf 20 Tests pro Betreuten und Monat erhöht. Auch Bewohnerinnen und Bewohner von Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe können künftig getestet werden.

18.25 Uhr: Fast 2000 neue Corona-Fälle im Südwesten - 72 weitere Tote

Binnen eines Tages ist die Zahl der Corona-Infektionen in Baden-Württemberg um weitere 1938 Fälle gestiegen. Damit sind im Südwesten seit Beginn der Pandemie insgesamt 271.961 Ansteckungen registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Die Fallzahlen bleiben demnach auf erhöhtem Niveau. Die Zahl der mit oder am Coronavirus gestorbenen Menschen stieg um 72 auf insgesamt 6049. Als genesen gelten 226 102 ehemals Infizierte.

Die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tages-Inzidenz) liegt bei 123,1. Der geschätzte Sieben-Tages-R-Wert beträgt 1,05. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Weiterhin liegen alle 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten über dem Sieben-Tages-Inzidenzwert von 50 - ab jenem Wert gilt eine Kommune als Risikogebiet.

16.21 Uhr: Steinmeier fordert mehr Homeoffice im Kampf gegen Corona

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat angesichts der Corona-Bedrohung zusammen mit den Spitzen von Arbeitgebern und Gewerkschaften zu mehr Arbeit im Homeoffice aufgerufen. „Ermöglichen Sie das Arbeiten von zuhause aus“, appellierte Steinmeier am Freitag in Berlin an Unternehmen, Personalverantwortliche und Führungskräfte. „Es ist nötiger denn je.“ An die Adresse der Beschäftigten sagte Steinmeier: „Wenn Sie die Möglichkeit haben und es bisher noch nicht tun, arbeiten Sie im Homeoffice. Gehen Sie nicht ins Büro, wenn Sie nicht zwingend müssen.“ Steinmeier betonte: „Wir müssen auch die Kontakte, wo irgend möglich, am Arbeitsplatz reduzieren. Weniger ist mehr, gerade in diesen Tagen.“

15.50 Uhr: Corona-Impfstoffproduktion in Marburger Biontech-Werk genehmigt

Das Mainzer Unternehmen Biontech darf in seinem neuen Werk in Marburg Corona-Impfstoff herstellen. Das zuständige Regierungspräsidium Gießen habe die Produktion des Mittels in der Anlage in der mittelhessischen Stadt genehmigt, teilte die hessische Landesregierung am Freitag in Wiesbaden mit. Biontech kündigte an, dass es wie geplant beim Produktionsbeginn im Februar bleibe. Dem Unternehmen zufolge vergehen zwischen der Herstellung und Freigabe des kontrollierten Vakzins dann üblicherweise etwa vier Wochen. Im ersten Halbjahr 2021 sollen in Marburg 250 Millionen Dosen des Impfstoffes von Biontech und seines US-Partners Pfizer hergestellt werden.

13.34 Uhr: Pfizer warnt laut norwegischen Behörden vor Impfstoff-Lieferkürzungen für Europa

Der US-Pharmagigant Pfizer hat nach Angaben der norwegischen Behörden vor anstehenden Lieferkürzungen bei dem gemeinsam mit dem Mainzer Unternehmen Biontech entwickelten Impfstoff gegen das Coronavirus gewarnt. „Die vorübergehende Kürzung wird alle europäischen Länder betreffen“, erklärte das staatliche Gesundheitsinstitut in Oslo. Die Kürzungen würden „ab kommender Woche“ erfolgen, Pfizer wolle in der Zeit seine Produktionskapazitäten verbessern.

12.55 Uhr: Bundesregierung plant keine Pflicht zum Homeoffice

Die Bundesregierung plant weiterhin keine Homeoffice-Pflicht. Derzeit stehe „keine zwingende Regelung auf der Tagesordnung“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. Er schloss sich zwar dem Appell von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur Ausweitung der Heimarbeit an, betonte aber auch: „Homeoffice ist nicht für jeden Beruf, für jede Tätigkeit geeignet.“

Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums zog zudem in Zweifel, ob eine Verpflichtung wirklich zielführender wäre. Nach ihrer Einschätzung führen Absprachen zwischen den Betroffenen zu einer höheren Akzeptanz. Seibert betonte allerdings auch, dass beim ersten Lockdown im Frühjahr der Homeoffice-Anteil höher gewesen sei: „Es ist also möglich.“

12 Uhr: Nächstes Bund-Länder-Treffen zu Corona-Krise am Dienstag

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder beraten bereits am Dienstag erneut über die Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, die Zahl der Neuinfektionen sei nach wie vor viel zu hoch. Dazu komme das Risiko durch das Auftreten neuer Virus-Mutationen.

Dieses müssten die Regierungen von Bund und Ländern "sehr ernst nehmen". Es gehe darum, "noch mehr" zu tun, um die Infektionszahlen zu senken, sagte Seibert. Mit Hilfe der geltenden einschneidenden Maßnahmen sei es zwar geschafft worden, "die Zahlen auf einem gewissen Plateau zu halten". Nach wie vor sei Deutschland aber weit von dem Ziel entfernt, den sogenannten Inzidenzwert wieder unter 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen zu senken.

11 Uhr: Zahl der Corona-Infektionen in Europa steigt auf über 30 Millionen

Die Zahl der Corona-Infektionen in Europa hat am Freitagmorgen die Schwelle von 30 Millionen überschritten. Dies geht aus einer auf Behördenangaben der einzelnen Länder beruhenden Zählung hervor. Damit ist Europa weltweit die Region mit den meisten Corona-Infektionen. Europa war weltweit auch die erste Region, in der mehr als eine halbe Million Menschen an Covid-19 starben. Diese Schwelle wurde am 17. Dezember überschritten. Bei der Zahl der Infektionen folgen nach Europa die USA und Kanada mit insgesamt knapp 24 Millionen Fällen sowie Lateinamerika und die Karibik mit knapp 17 Millionen vermeldeten Ansteckungen.

9.45 Uhr: Grüne beantragen wegen Corona-Lage Sondersitzungen von Bundestagsausschüssen

Die Grünen haben wegen der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen für die nächste Woche Sondersitzungen von Bundestagsausschüssen beantragt. "Angesichts der dramatischen Lage kann der Bundestag nicht bis zur nächsten regulären Sitzungswoche abwarten", sagte die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Katrin Göring-Eckardt. Deshalb habe ihre Fraktion eine Sondersitzung des Gesundheits- und des Wirtschaftsausschusses beantragt.

8.30 Uhr: Högl: Prüfung von Corona-Impfpflicht für Soldaten richtig

Die Wehrbeauftragte Eva Högl hält die Prüfung einer Corona-Impfpflicht für Soldaten für richtig. „Hier muss allerdings sensibel vorgegangen werden: Schließlich ist noch gar nicht klar, ob die Impfung davor schützt, das Virus weiterzugeben“, sagte die SPD-Politikerin. „Deshalb setze ich vor allem auf das Verantwortungsbewusstsein der einzelnen Soldatinnen und Soldaten: Je mehr sich freiwillig impfen lassen desto besser.“ Högl erinnerte daran, dass Soldaten die Pflicht zur Erhaltung ihrer Gesundheit haben. „Nach dem Soldatengesetz können sie bisher schon zu Impfungen verpflichtet werden, beispielsweise bei Auslandseinsätzen.

7.40 Uhr: Mehr als zwei Millionen Corona-Infektionen in Deutschland

In Deutschland haben sich seit Ausbruch der Corona-Pandemie bereits über zwei Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.368 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden, wie das RKI nun bekanntgab. Damit stieg die Zahl der seit Beginn der Pandemie bekanntgewordenen Fälle auf 2.000.958.

Dabei ist zu beachten, dass die tatsächliche Gesamtzahl noch deutlich höher liegen dürfte, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Außerdem wurden 1113 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Der bisherige Höchststand von 1244 neuen Todesfällen war am Donnerstag erreicht worden.

Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

7.07 Uhr: Lauterbach: Im Sommer wird es besser

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet für den Sommer mit einer deutlichen Verbesserung der Corona-Lage. „Wichtig ist, dass wir so schnell wie möglich impfen, damit wir schwere Mutationen des Virus verhindern“, sagte Lauterbach. „Wir haben nur für etwa 25 Millionen Menschen Impfstoff im ersten Halbjahr, also bis ungefähr Ende Juni. Weit über die Hälfte der Bevölkerung wird also bis zur Mitte des Jahres nicht geimpft sein.

Aber im zweiten Halbjahr werden wir dann eine deutliche Erleichterung erleben.“ Lauterbach rechnet nicht damit, dass die Durchimpfung der Bevölkerung an Impfskepsis scheitern wird. „Die Menschen werden mit der Zeit sehen, dass diejenigen, die geimpft sind, ein viel besseres Leben führen können“, glaubt er.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 14. Januar:

22.15 Uhr: WHO: 95 Prozent aller Corona-Impfungen in zehn Ländern verabreicht

Im Rennen um den Zugang zu Corona-Impfstoffen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kritisiert, dass bislang 95 Prozent aller Impfungen nur in zehn Ländern verabreicht wurden. Alle Länder, die in der Lage dazu seien, sollten sich für eine gerechte Verteilung der Impfstoffe einsetzen, sagte der WHO-Direktor für Europa, Hans Kluge, am Donnerstag. Er forderte mehr Solidarität von Europa, ohne die Spitzenreiter bei den Impfungen zu nennen.

Einer Analyse der Website "Our World in Data" zufolge handelt es sich dabei unter anderem um Deutschland, Israel, Italien, Spanien, Großbritannien, die USA, China und Russland. 

Kluge hob die "enormen Anstrengungen" der WHO und ihrer Partner hervor, um sicherzustellen, dass jedes Land Zugang zu Impfstoff erhalte. Er verwies unter anderem auf die Covax-Initiative, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Impfdosen für die 92 ärmsten Staaten der Welt bereitzustellen.

Obwohl die Impfkampagnen mittlerweile in zahlreichen Ländern gestartet sind, hat laut WHO die Geschwindigkeit der Ansteckungen zugenommen. Schuld daran seien unter anderem mutierte Formen des Coronavirus. "Die Situation ist alarmierend", mahnte Kluge.

In Europa haben mittlerweile 31 Länder mit Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Die Impfungen in den von der Covax-Initiative unterstützten Ländern starten voraussichtlich im Februar.

20.31 Uhr: Merkel: Corona-Lage kommende Woche mit Ministerpräsidenten erörtern

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will schon kommende Woche und nicht erst wie geplant am 25. Januar mit den Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Das machte Merkel am Donnerstagabend in der Online-Sitzung des CDU-Präsidiums zur Vorbereitung des Wahlparteitags der CDU am Freitag und Samstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von mehreren Teilnehmern deutlich. Es gebe derzeit keinen Spielraum für Öffnungen. Einen Termin für die nächste Runde mit den Regierungschefs der Länder nannte Merkel demnach nicht.

Die in Großbritannien aufgetauchte Variante des Coronavirus verbreite sich viel schneller als die ursprüngliche Form, Wissenschaftler seien in großer Sorge, sagte Merkel demnach weiter. Einen Bericht der „Bild“-Zeitung, wonach im Kanzleramt über die Einstellung des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs nachgedacht werde, wies sie nach Angaben mehrerer Teilnehmer zurück.

19.20 Uhr: Thüringer Landtagswahl wird auf 26. September verschoben

Die ursprünglich für den 25. April geplante Landtagswahl in Thüringen wird auf den September verschoben. Nach gemeinsamen Beratungen verständigten sich die Regierungsparteien Linke, SPD und Grüne mit der oppositionellen CDU am Donnerstagabend in Erfurt auf eine Verschiebung auf den 26. September, womit die Wahl parallel zur Bundestagswahl stattfinden soll.

Grund der Verschiebung ist die Corona-Pandemie. Thüringen ist zusammen mit dem benachbarten Sachsen besonders betroffen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag dort am Donnerstag bei 310,4 und damit höher als in allen anderen Bundesländern. Angesichts der dramatischen Situation war in Thüringen seit einiger Zeit in Erwägung gezogen worden, die Wahl zu verschieben. Derzeit regiert eine Minderheitsregierung aus Linker, SPD und Grünen unter Regierungschef Bodo Ramelow (Linke).

17.50 Uhr: Behörden wollen Verkehrschaos im Schwarzwald vermeiden

Weil am Wochenende erneut ein Ansturm von Ausflüglern auf den verschneiten Schwarzwald erwartet wird, wollen die örtlichen Behörden und die Polizei erneut gemeinsam ein Verkehrschaos verhindern. Auch um Rettungswege frei zu halten, werde die Situation genau beobachtet, teilte das Landratsamt Ortenaukreis am Donnerstag mit. Falschparker sollen beanstandet oder abgeschleppt werden. „Das ist eine enorme Kraftanstrengung von allen beteiligten Behörden und der Hilfsdienste vor Ort, vor allem der Feuerwehren“, betonte die Leiterin des Rastatter Straßenverkehrsamts, Vera Kramer.

Durch den anhaltenden starken Schneefall stünden am kommenden Wochenende voraussichtlich deutlich weniger Parkplätze als sonst zur Verfügung. Sobald die Parkkapazitäten erschöpft seien und die Gefahr drohe, dass Rettungswege und Durchgangsstraßen durch Falschparker blockiert werden könnten, würden die Zufahrtsstraßen für den Verkehr gesperrt. Die Polizei werde Verkehrsverstöße konsequent ahnden. Parallel dazu sollen in den Ausflugsgebieten durch Polizeistreifen die bestehenden Corona-Vorschriften kontrolliert werden.

16.20 Uhr: Moderna-Impfstoff wird ab Freitag in Baden-Württemberg gespritzt

Baden-Württembergs Impfzentren können von Freitag an auch die ersten Dosen des neu zugelassenen Moderna-Impfstoffes auf die Spritzen aufziehen und nutzen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Stuttgart werden zunächst 8400 Portionen an sieben der neun Zentralen Impfzentren im Land geliefert. Die Hälfte dieser Dosen wird für die jeweils zweite Impfung in drei Wochen zurückgehalten. Ab der zweiten Februarwoche zieht die Moderna-Menge für Baden-Württemberg stark an und erreicht nach 30.000 Dosen weitere 90.000 in der achten Kalenderwoche (22.-28. Februar).

Insgesamt erhält Baden-Württemberg bis Ende Februar neben dem bereits zugesicherten Impfstoff des Mainzer Herstellers Biontech mehr als 140.000 Dosen von Moderna. Die EU-Kommission hatte den Moderna-Impfstoff am Mittwoch vergangener Woche auf Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA zugelassen. Insgesamt erhält Deutschland von den mehr als 160 Millionen EU-weit bestellten Moderna-Dosen über 50 Millionen bis September.

15.19 Uhr: Spahn: Sind noch in der schwersten Phase der Pandemie

Trotz weiter fortschreitender Impfungen bleibt die Corona-Lage aus Sicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kritisch. Es gibt inzwischen 840.000 Geimpfte in Deutschland, wie der CDU-Politiker in Berlin sagte. „Das erste Prozent der Bevölkerung ist geimpft.“ Damit sei der Weg heraus aus der Pandemie begonnen. „Gleichzeitig sind wir noch in der schwersten Phase der Pandemie.“ Die Zahl der Infektionen und Toten sei sehr betrüblich. „Jeder zweite Todesfall ist jemand über 80 Jahre.“ In dieser Gruppe werde wegen des starken Risikos auch zuerst mit Impfungen begonnen.

Etwa 40 Prozent der Pflegeheimbewohner seien Stand heute erst geimpft, sagte Spahn. Vorgesehen ist jeweils eine zweite Impfung. Bei der Virus-Eindämmung gehe es in Pflegeeinrichtungen um eine schwierige Balance, absolute Isolation zu vermeiden und Schutz zu geben.

14.45 Uhr: Deutschlands Wirtschaft ist in der Corona-Krise im Jahr 2020 um 5,0 Prozent geschrumpft

Deutschlands Wirtschaft ist im Corona-Jahr 2020 massiv eingebrochen - zugleich hat die Pandemie den Staatshaushalt tief in die roten Zahlen gedrückt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorjahr um 5,0 Prozent. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bezeichnete den Rückgang als "dramatisch hohe Zahl", rechnet für 2021 aber weiterhin mit einem "deutlichen und spürbaren" Wachstum.

In der Corona-Krise rutschte die deutsche Wirtschaft nach einer zehnjährigen Wachstumsphase in eine "tiefe Rezession", wie das Statistische Bundesamt erklärte. Allerdings fiel der konjunkturelle Einbruch den vorläufigen Berechnungen zufolge geringer aus als im Finanzkrisenjahr 2009. Damals war das BIP um 5,7 Prozent geschrumpft.

14 Uhr: Ein Prozent der Bevölkerung gegen Coronavirus geimpft

Ein Prozent der deutschen Bevölkerung ist bis Donnerstagmittag einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Das teilten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sowie das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin mit. Den RKI-Zahlen zufolge erhielten 842.455 Menschen den Impfstoff. Für einen vollständigen Impfschutz sind allerdings zwei Injektionen im Abstand von etwa drei Wochen erforderlich.

Das RKI gab die Impfquote für die erste Impfung mit 1,01 Prozent an. Im Vergleich zum Vortag kamen demnach 78.116 neue Impfungen hinzu. Der Impfstoff wird bislang in erster Linie von dem deutschen Hersteller Biontech und seinem US-Partner Pfizer geliefert, in geringerem Umfang auch von dem US-Hersteller Moderna. Um die sogenannte Herdenimmunität zu erreichen, müssten Schätzungen zufolge mehr als 60 Prozent der Bevölkerung geimpft werden.

13.21 Uhr: Bislang keine Hinweise auf vermehrte Nebenwirkungen nach Corona-Impfungen

Das bundeseigene Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat bislang keine Hinweise auf möglicherweise vermehrt auftretende Nebenwirkungen bei Impfungen gegen das Coronavirus. Bis Sonntag seien ihm 325 Verdachtsfälle gemeldet worden, teilte das PEI mit. 51 Fälle davon seien als schwerwiegend einzuschätzen. Die Werte seien konsistent zu den Daten aus den klinischen Zulassungsstudien und zudem statistisch unauffällig.

Bis Sonntag waren in Deutschland laut Robert-Koch-Instituts (RKI) bereits mehr als 600.000 Impfungen verabreicht worden. „Bisher sehen wir kein neues Risikosignal“, sagte PEI-Expertin Brigitte Keller-Stanislawski am Donnerstag vor Journalisten. Sie betonte zugleich, dass es sich um Verdachtsfälle handle, bei denen ein kausaler Zusammenhang zur Impfung nicht belegt sei. PEI-Präsident Klaus Cichutek betonte, dass die Risiken der beiden zugelassenen Impfstoffe nach bisherigen Stand „sehr, sehr begrenzt“ seien.

12.09 Uhr: Wie viele Menschen wurden in der Schweiz bisher eigentlich geimpft?

Das Bundesamt für Gesundheit meldete bis 12. Januar 37.900 Impfungen. Sprecherin Katrin Holenstein gab auf Anfrage des SÜDKURIER zu bedenken, dass diese Zahl "wenig aussagekräftig" sei. Die Gründe laut BAG: Etliche Kantone haben erst in der zweiten Januarwoche mit Impfen begonnen.

Da unter den Kantonen, die noch keine Zahlen an die Bundesbehörde geliefert haben, auch größere gehören, könnten erst "in den kommenden Tagen vollständigere Zahlen" veröffentlicht werden, so Holenstein. Am 14. Januar lieferte das BAG in einer Pressekonferenz neuerliche Schätzungen, wonach 66.000 Personen eine Impfdosis erhielten. Zum Vergleich: In Deutschland erhielten bisher (Stand 13. Januar) rund 758.000 Menschen eine Impfdosis, was einer Quote von 0,91 Prozent der Bevölkerung entspricht (Schweiz gemäß vorläufiger Zahl vom 14. Januar: 0,77).

11.23 Uhr: Kretschmann: Corona-Lockdown muss voraussichtlich verlängert werden

Der Corona-Lockdown muss nach den Worten von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann voraussichtlich über Januar hinaus verlängert werden. „Wir müssen davon ausgehen, dass wir den Lockdown verlängern müssen“, sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart. Er werde sich für „weitere und schärfere Maßnahmen“ einsetzen.

11.15 Uhr: Robert-Koch-Institut fordert noch schärferen Lockdown als bisher

Das Robert-Koch-Institut (RKI) ist angesichts der derzeitigen Infektionslage für eine Verschärfung des bisherigen Lockdowns in Deutschland. RKI-Epidemiologe Dirk Brockmann sagte in Berlin, es sei eine "totale Konsensaussage" aller Modellberechnungen, dass die Maßnahmen weiter verschärft werden müssten, um das Infektionsgeschehen einzudämmen. Auch RKI-Präsident Lothar Wieler befürwortete eine Verschärfung als "Option".

10.37 Uhr: Baden-Württemberg lässt Grundschulen und Kitas zunächst weiter zu

Baden-Württemberg will Grundschulen und Kitas nun doch zumindest bis Ende Januar geschlossen halten. Wie die Deutsche Presse-Agentur dpa in Stuttgart erfuhr, verständigten sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) darauf, angesichts der weiter hohen Corona-Infektionszahlen im Land zunächst auf die angedachte Lockerung zu verzichten. Es solle aber eine Öffnungsperspektive für Grundschulen und Kitas erarbeitet werden, sollte der Lockdown über Januar hinaus gelten, hieß es.

Baden-Württemberg wolle darauf dringen, dass das Thema Öffnung von Grundschulen und Kitas auch in der nächsten Schaltkonferenz der Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) besprochen wird, erfuhr die dpa. Insbesondere der Bund hat sich wiederholt dagegen ausgesprochen, Schulen bald wieder zu öffnen. Die Konferenz soll auch wegen der Gefahr neuer Virus-Varianten möglicherweise vom ursprünglich geplanten 25. Januar auf nächste Woche vorgezogen werden.

10.30 Uhr: RKI-Präsident Wieler: Einhaltung von Schutzmaßnahmen „wichtiger denn je“

Die Einhaltung der Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland ist nach Einschätzung des Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, derzeit „wichtiger denn je“. Es sei noch nicht abschätzbar, wie sich die auch in Deutschland aufgetretenen Mutationen des Coronavirus verbreiten, sagte Wieler.

„Es besteht also die Möglichkeit, dass sich die Lage noch verschlimmert.“ Wieler appellierte nachdrücklich, die bereits seit Monaten bekannten Abstandsregeln einzuhalten. Wer sich jetzt mit einem Arbeitskollegen zum Mittagessen treffe und sich beim Essen gegenüber sitze, könne nicht behaupten, die Maßnahmen würden nicht funktionieren. Diese müssten schon richtig genutzt werden, damit sie wirken.

Wie der RKI-Präsident sagte, lässt sich die Infektionslage wegen der Feiertage und der damit verbundenen geringeren zahl von Arztbesuchen derzeit nicht einfach interpretieren. Es gebe aber eine positive Entwicklung. „Der Anstieg ist vermutlich nicht mehr so steil wie im Dezember.“ Die Fallzahlen hätten sich stabilisiert.

Wieler zeigte sich zuversichtlich, dass das Coronavirus im Jahresverlauf in den Griff zu bekommen sei. „Am Ende dieses Jahres werden wir diese Pandemie kontrolliert haben“, sagte er.

9.40 Uhr: Laschet schließt Lockdown bis Ostern nicht aus

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat eine Fortsetzung des aktuellen Lockdowns bis Ostern nicht ausgeschlossen. "Die Lage ist sehr ernst. Es wäre falsch, jetzt etwas auszuschließen", so Laschet. Ohnehin werde es erst ab kommender Woche nach der Zeit der Feiertage wieder ein "realistisches Bild" der Corona-Lage geben. Kritik übte Laschet an der vielerorts relativ geringen Impfbereitschaft des medizinischen Personals in Kliniken und Pflegeheimen. "Die Impfbereitschaft gerade bei Pflegekräften ist noch zu niedrig. Das muss deutlich besser werden", sagte der CDU-Politiker.

9 Uhr: Curevac-Mitgründer spricht sich gegen Impfpflicht aus

In der Debatte über eine Impfpflicht für medizinisches Personal und Pflegekräfte in Deutschland spricht sich der Mitgründer des Impfstoffherstellers Curevac gegen einen Impfzwang aus. Es befremde ihn zwar, dass sich gerade manche Menschen aus dem medizinischen Bereich dagegen wehren.

„Also Menschen, die das von ihrem Hintergrund her besser wissen müssten“, sagte Ingmar Hoerr. Statt einer Impfpflicht solle man aber Menschen vielmehr vom Nutzen überzeugen, meinte er. Eine gewisse Zurückhaltung und Anlaufschwierigkeiten seien jedoch ganz normal. Er plädierte für prominente Vorbilder, die medienwirksam während und nach der Impfung begleitet werden.

8.30 Uhr: Grundschulen und Kitas öffnen? Baden-Württemberg berät heute den Sonderweg

Das Land Baden-Württemberg will heute über die Wiedereröffnung von Grundschulen und Kitas von kommender Woche an entscheiden. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) wollen am Vormittag (10.45 Uhr) verkünden, ob es zu der Lockerung des Corona-Lockdowns kommt.

Kretschmann hatte sich zuletzt skeptisch gezeigt, weil die Infektionszahlen noch nicht belastbar nach unten gingen. Eisenmann, die auch CDU-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl ist, dringt vehement auf eine Öffnung im Sinne der Kinder. Sie wollte Grundschulen und Kitas eigentlich schon am vergangenen Montag öffnen - „unabhängig von den Inzidenzzahlen“.

8 Uhr: Epidemiologe fordert weitere Einschränkungen der Kontakte

Der Epidemiologe Dirk Brockmann vom Robert Koch-Institut (RKI) hat eine weitere Kontaktreduzierung im Kampf gegen die Corona-Pandemie angemahnt. „An allen Stellschrauben, die Kontakte reduzieren, müssen wir noch stärker drehen“, sagte Brockmann. Die aktuellen Kontaktbeschränkungen wirkten nicht so gut wie der Lockdown im vergangenen Frühjahr, das sehe man auch an den Mobilitätsdaten.

Damals sei die Mobilität innerhalb einer Woche um 40 Prozent zurückgegangen. Auch seit Dezember seien weniger Menschen unterwegs, allerdings seien die Zahlen langsamer gesunken. „Das hängt auch viel mit Pandemiemüdigkeit zusammen“, sagte Brockmann. Es sei wichtig, die weiterhin hohen Corona-Zahlen zu senken.

„Eines ist klar, das Impfen hilft uns nicht, auf diesem Niveau rauskommen, wo jeden Tag mindestens 1000 Menschen sterben“, sagte er. Impfen sei eine wichtige Komponente gegen die Pandemie, helfe aber erst mittelfristig, wenn viele Menschen den Schutz erhalten hätten.

7.12 Uhr: Zahl der Corona-Toten in Deutschland auf neuem Höchststand

Die Zahl der täglich verzeichneten Todesopfer durch die Corona-Pandemie in Deutschland hat einen neuen Höchststand erreicht. Binnen 24 Stunden wurden 1244 weitere Todesfälle gezählt, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) nun unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte. Der bisherige Höchstwert war am vergangenen Freitag mit 1188 Verstorbenen erreicht worden.

Laut den jüngsten Angaben des RKI stieg die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in Deutschland seit Beginn der Pandemie auf 43.881. Gezählt werden dabei sowohl Menschen, die unmittelbar an der Erkrankung verstarben als auch Menschen mit Vorerkrankungen, die mit dem Coronavirus infiziert waren und bei denen sich nicht abschließend nachweisen lässt, was die genaue Todesursache war. Das RKI gab heute zudem 25.164 Neuinfektionen mit dem Coronavirus bekannt.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 13. Januar:

21.40 Uhr: Fast 3000 neue Corona-Fälle im Südwesten - 116 weitere Tote

Binnen eines Tages ist die Zahl der Corona-Infektionen in Baden-Württemberg um weitere 2976 Fälle gestiegen. Damit sind im Südwesten seit Beginn der Pandemie insgesamt 267 696 Ansteckungen registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt am Mittwoch (Stand: 16.00 Uhr) weiter mitteilte. Die Zahl der mit oder am Coronavirus gestorbenen Menschen stieg um 116 auf insgesamt 5873. Als genesen gelten 219 676 ehemals Infizierte.

Die landesweite Sieben-Tages-Inzidenz pro 100 000 Einwohner liegt bei 133,3. Der geschätzte Sieben-Tages-R-Wert beträgt 1,09. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch etwa 109 weitere Menschen anstecken. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Weiterhin liegen alle 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten über dem Sieben-Tages-Inzidenzwert von 50 - ab jenem Wert gilt eine Kommune als Risikogebiet. Die Kreise Calw und Ravensburg weisen sogar eine Inzidenz von mehr als 200 auf.

20.15 Uhr: Lehrer-Umfrage: Deutliche Lernrückstände bei Kindern wegen Corona

Die Corona-Pandemie hat aus Sicht der Lehrer bereits jetzt zu erheblichen Lernrückständen bei vielen Schülern geführt. Das ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Robert Bosch Stiftung, über die die Wochenzeitung „Die Zeit“ berichtet. Demnach bemängelt fast jeder dritte Lehrer (27 Prozent) bei mehr als der Hälfte der Schüler messbare Defizite. 11 Prozent gaben an, dass die Pandemie zu Lernrückständen bei fast allen Schülern geführt habe. 29 Prozent gehen davon aus, dass weniger als die Hälfte der Schüler Lernrückstände aufweisen. Besonders Förderschüler leiden der Umfrage zufolge unter den Corona-Bedingungen. Hier bestätigt jede zweite Lehrkraft (54 Prozent) bei mehr als der Hälfte der Schülerschaft messbare Defizite.

Bei der digitalen Ausstattung sind die Schulen in Deutschland nach Auffassung der Lehrer trotz Corona-Krise kaum vorangekommen. 61 Prozent der befragten Lehrkräfte gaben an, dass sie weniger gut oder schlecht auf den Fernunterricht vorbereitet seien. Dieser Wert ist im Vergleich zum April (66 Prozent) nur wenig gesunken.

18.45 Uhr: Illegaler Kindergeburtstag - Gäste verstecken sich vor Polizei im Bad

Die Polizei in Hameln hat einen Kindergeburtstag mit 30 Gästen aufgelöst. Um von den Beamten nicht entdeckt zu werden, schloss sich eine Frau mit fünf Kindern in der Toilette ein, wie ein Polizeisprecher sagte. „Die anderen haben sich in Schränken versteckt.“ Nachbarn hatten sich bei der Polizei über den Kindergeburtstag beschwert. Entgegen der Kontaktbeschränkungen trafen sich die 30 Teilnehmer in der Wohnung. Gegen die 15 anwesenden Erwachsenen wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

16.49 Uhr: Spahn sichert schrittweise mehr Impftempo zu

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat nach Kritik am Start der Corona-Impfungen in Deutschland schrittweise mehr Tempo zugesichert und wirbt für eine breite Impfbereitschaft. „Diese größte Impfaktion unserer Geschichte ist eine Gemeinschaftsaufgabe“, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im Bundestag. „Nur wenn über das Jahr hinweg die allermeisten der Bürgerinnen und Bürger bereit sind, sich impfen zu lassen, können wir das Virus wirklich besiegen.“ Er räumte Verbesserungsbedarf bei Abläufen ein, verteidigte aber die gemeinsame europäische Beschaffung, die Deutschland genug Impfstoff sichere. Die Opposition bemängelte den Impfstart und den generellen Krisenkurs.

Spahn sagte gut zwei Wochen nach dem Start der Impfungen, natürlich ruckele es dabei. Manches hätte schneller gehen und zwischen EU, Bund und Ländern besser funktionieren können. Für den teils als langsam empfundenen Beginn gebe es aber Gründe. Die Impfungen zuerst in Pflegeheimen seien aufwendiger. Nach und nach würden die Länder ihre Impfzentren in Betrieb nehmen und auch die Terminvergaben optimieren. „Im zweiten Quartal wird die Situation spürbar besser sein.“ Allein mit den beiden ersten zugelassenen Impfstoffen könne voraussichtlich im Sommer allen in Deutschland ein Impfangebot gemacht werden.

16.23 Uhr: Baden-Württemberg untersucht Virus-Mutationen künftig selbst

Das Land Baden-Württemberg untersucht Coronavirus-Proben künftig selbst auf mögliche Mutationen. Die gezielte Diagnostik der aufgetretenen Virusmutanten sei ab sofort auch im Landesgesundheitsamt möglich, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums des Landes am Mittwoch in Stuttgart mit. Untersucht werden sollen vor allem die in Großbritannien (B.1.1.7) und Südafrika (B.1.351, auch: 501Y.V2) aufgetretenen Virusvarianten.

Das Gesundheitsministerium erhofft sich, bei Verdachtsfällen damit künftig schneller reagieren zu können. Bislang mussten Proben von Verdachtsfällen aus dem Land an die Charité nach Berlin geschickt werden.

15.10 Uhr: Die Schweiz geht ab Montag in den Lockdown

In der Schweiz gilt ab Montag, 18. Januar ein harter Lockdown. Das heißt: Läden – außer Geschäfte des täglichen Bedarfs - müssen schließen. Das verkündete der Schweizer Bundesrat nach Gesprächen mit den Kantonen. Gleichzeitig werden Treffen im privaten und öffentlichen Raum auf fünf Personen begrenzt, Kinder zählen mit dazu.

Zudem gilt eine Home-Office-Pflicht. In Betrieben, bei denen Home Office nicht möglich ist, gilt kategorische Maskenpflicht, sobald mehr als eine Person im Raum ist. Restaurants und Freizeitanlagen müssen weiter geschlossen bleiben. Begründet wird die Maßnahme vor allem mit der mutierten Virusvariante aus Großbritannien. „Wir erwarten eine dritte Welle im Februar“, sagte Gesundheitsminister Alain Berset. Die Maßnahmen gelten vorerst bis Ende Februar. 

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Lockdown in der Schweiz finden Sie hier.

14.45 Uhr: Bundesregierung setzt bei Homeoffice weiter auf Freiwilligkeit

Die Bundesregierung will beim Homeoffice weiter auf Freiwilligkeit setzen. Das machte eine Sprecherin deutlich. Sie erinnerte an den Appell von Bund und Ländern, dass Firmen wo immer es möglich sei, Homeoffice nutzen sollten. Dies sei aber nicht in allen Arbeitsbereichen gleich möglich.

Zum Thema Homeoffice waren zuletzt Stimmen etwa aus der Opposition laut geworden, statt eines Appells an Firmen müsse es Vorgaben geben. „Dort, wo es möglich ist, müssen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber verpflichtet werden, Homeoffice zu erlauben“, sagte die Fraktionsvorsitzende Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt. „Wer von zuhause arbeiten kann und will, muss das sofort tun können.“

13.50 Uhr: Spahn verteidigt europäischen Weg bei Impfstoffbeschaffung

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat in einer Regierungserklärung im Bundestag Kritik am europäischen Vorgehen bei der Corona-Impfstoffbeschaffung zurückgewiesen. Den europäischen Weg zu gehen liege im nationalen Interesse Deutschlands, sagte der CDU-Politiker. Die deutsche Wirtschaft brauche offene Binnengrenzen und den freien Güterverkehr. „Es ist eine Frage der ökonomischen Vernunft, dass wir nicht einzelne Nationen, sondern ganz Europa impfen.“

Es sei über Europa genügend Impfstoff für alle Deutschen bestellt worden. „Natürlich ruckelt es bei der größten Impfkampagne der Geschichte“, räumte er ein. Grund dafür, dass der Impfstoff weltweit ein knappes Gut sei, seien aber fehlende Produktionskapazitäten, nicht fehlende Verträge.

Die Corona-Impfungen in Deutschland hatten vor gut zwei Wochen begonnen. Zuletzt war auch vom Koalitionspartner SPD Kritik an zu geringen Impfstoff-Bestellungen laut geworden. Vor Ort gibt es teils Ärger wegen der Organisation von Impfterminen. Einsetzbar sind inzwischen zwei zugelassene Impfstoffe.

12 Uhr: Lernplattform Moodle am Montag durch Attacke lahmgelegt

Die Lernplattform Moodle ist am Montag Opfer einer Attacke geworden. Das teilte ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA) mit. Auf einem von rund 120 Servern der Plattform habe es so viele Zugriffe gegeben, dass der Server überlastet und schließlich lahmgelegt wurde. Diesen Vorgang nennt man DDos-Angriff. Dabei werden Server mit einer Flut von Anfragen überschüttet und so verlangsamt oder in die Knie gezwungen. Daten seien nicht gestohlen worden, sagte der LKA-Sprecher.

Nach bisherigen Erkenntnissen zeichne sich kein gezielter Großangriff von Kriminellen ab, sagte der LKA-Sprecher. Am Montag war Moodle zu Unterrichtsbeginn in Ton und Bild immer wieder ausgefallen. Über Twitter beschwerten sich zahlreiche Lehrkräfte und Eltern. Der Angriff wurde nach Auskunft des Kultusministeriums sofort bemerkt und umgehend abgestellt, der Ausfall sei kurzfristig gewesen.

10.50 Uhr: Wirtschaftsministerium erleichtert Zugang zu Coronahilfen

Schausteller, Marktkaufleute und Unternehmen der Event- und Veranstaltungsbranche sowie das Taxigewerbe können leichter an Gelder zur Überbrückung der Corona-Krise kommen. Das Land weitet die Möglichkeiten für den Tilgungszuschuss aus, wie das Wirtschaftsministerium  mitteilte. Bisher gebe es nur Gelder für klassische Kredite. Nun sind auch Zuschüsse für den Mietkauf, Geldmarktdarlehen und Finanzierungsleasing möglich.

Bisher wurden fast 1000 Anträge mit einem Volumen von 8,4 Millionen Euro bewilligt und ausbezahlt. Das entsprechende Landesprogramm hat ein Gesamtvolumen von 92 Millionen Euro. Der Tilgungszuschuss sei für die betroffenen Unternehmen eine wichtige Unterstützung und sei deshalb weiter an ihre Bedarfe angepasst worden, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). Der in Deutschland einmalige Tilgungszuschuss komme bei den Betrieben gut an.

9.50 Uhr: Infektiologe sieht „kaum zusätzlichen Schutz“ durch FFP2-Masken

Der Pandemiebeauftragte des Klinikums rechts der Isar in München hält die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske für problematisch. „Die Nutzung von FFP2-Masken in der Öffentlichkeit sehe ich sehr kritisch, insbesondere weil sie einen erheblich erhöhten Atemwiderstand mit sich bringen und das Tragen ein entsprechendes Training erfordert“, erklärte Christoph Spinner.

Ab kommenden Montag ist das Tragen einer FFP2-Maske im Einzelhandel und öffentlichen Nahverkehr in Bayern verpflichtend. Einen entsprechenden Beschluss hatte das Kabinett am Dienstag gefasst. Mit FFP2-Masken soll das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus gesenkt werden.

9 Uhr: Friseur-Verband kritisiert frischfrisierte Profifußballer

Der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks hat in einem offenen Brief an den Deutschen Fußball-Bund seinen Unmut über frischfrisierte Fußballprofis geäußert. Wie die „Bild“-Zeitung zunächst berichtete, heißt es in dem an DFB-Präsident Fritz Keller gerichteten Schreiben: „Mit großer Verwunderung mussten wir daher an den vergangenen Spieltagen feststellen, dass ein Großteil der Fußballprofis sich mit frischgeschnittenen Haaren auf dem Platz präsentierte: Einrasierte Scheitel, auf wenige Millimeter getrimmtes Nacken- und Schläfenhaar, saubere Konturen.

Frisuren, die nur professionelle Friseurinnen und Friseure mit Profi-Equipment schneiden können.“ Damit sei eine ganze Branche unter Druck gesetzt geworden. „Viele Friseurbetriebe sind in ihrer Existenz bedroht, Beschäftigte und Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber müssen derzeit mit Kurzarbeitergeld oder ganz ohne Einkommen zurechtkommen.

Der Unmut gegenüber topgestylten Fußballern, und in der Folge Kundenanrufen, die zu Schwarzarbeit und Regelverstößen wie Hausbesuchen überreden wollen, wächst“, heißt es weiter in dem offenen Brief. Es sei ein großes Privileg, dass der Profifußball während einer Pandemie weiter stattfinden dürfe.

8.43 Uhr: Scholz fordert maximale Transparenz von Spahn zu Impfstoffbeschaffung

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will nach der am Mittwoch anstehenden Regierungserklärung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) prüfen, ob die von ihm gestellten Fragen zur Impfstoffbeschaffung ausreichend beantwortet sind. "Es sind viele Fragen gestellt. Ich werde die Antworten, die jetzt gegeben werden, genau bewerten", sagte Scholz.

Scholz hatte den Koalitionspartner Union mit seinem Fragenkatalog an Spahn verärgert. Der SPD-Kanzlerkandidat sagte, es gehe um "maximale Transparenz". Insbesondere gehe es darum, ob innerhalb der Europäischen Union maximal Impfstoffe bestellt wurden. "Das ist eine Frage, die alle interessiert."

8.21 Uhr: Spahn: Aufklärung statt Impfpflicht für Pflegekräfte

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat einer Impfpflicht im Kampf gegen die Corona-Pandemie erneut eine Absage erteilt. „Ich habe im Bundestag mein Wort gegeben: In dieser Pandemie wird es keine Impfpflicht geben. Und das gilt“, sagte Spahn nun. Die Bundesregierung setze auf Argumente, Informationen und Vertrauen in den Impfstoff.

Auch das Pflegepersonal in Deutschland wolle er mit Argumenten überzeugen. „Das ist übrigens auch die Wertschätzung, die Pflegekräfte in dieser Pandemie erwarten“, sagte Spahn. Seit Monaten sagten alle, dass sie einen der schwersten Jobs in der Pandemie hätten. „Ich finde, dann sollten wir auch mit ihnen über das Impfen reden“, so der CDU-Politiker vor einer Regierungserklärung im Bundestag, die für Mittwochmittag geplant war.

7.31 Uhr: Lambrecht zu Impfpflicht: „Das Wort der Bundesregierung gilt“

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hat eine Impfpflicht im Kampf gegen das Coronavirus erneut ausgeschlossen. „Die Bundesregierung hat klar gesagt, dass es keine Pflicht zur Impfung gegen Corona geben wird. Das Wort der Bundesregierung gilt“, sagte die SPD-Politikerin. „Wenn die Menschen von der Sicherheit und Wirksamkeit der Impfung überzeugt sind, werden sich die Allermeisten auch impfen lassen.“

Es sei eine Frage der Vernunft und der Verantwortung, sich und andere durch die Impfung zu schützen, sagte Lambrecht. „Das gilt auch dort, wo es ganz besonders auf die Impfung ankommt: in den Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen.“ Zuvor hatte CSU-Chef Markus Söder eine Impfpflicht für Pflegepersonal ins Gespräch gebracht.

7.07 Uhr: Innenminister Strobl: Bei FFP2-Masken haben wir Luft nach oben

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl hat sich für eine verschärfte Maskenpflicht auch im Südwesten ausgesprochen. „FFP2-Masken sind schon eine stark infektionsschützende Maßnahme. Da haben wir Luft nach oben“, sagte der CDU-Politiker in Stuttgart. Er reagierte damit auf den Beschluss in Bayern, wonach das Tragen von FFP2-Masken im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel von Montag an Pflicht ist.

Strobl setzt allerdings etwas andere Prioritäten: „Zunächst sollten in Pflegeheimen und medizinischen Einrichtungen nur noch FFP2-Masken getragen werden“, sagte der Innenminister. Die Pflicht sollte auch Besucher und Patienten umfassen. Da reiche eine herkömmliche Mund-Nase-Bedeckung aus Stoff nicht mehr aus.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 12. Januar:

20.50 Uhr: Kretschmann gegen Impfpflicht für Pflegekräfte

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist gegen eine Corona-Impfpflicht für Pflegepersonal. Man habe sich die ganze Zeit gegen eine Impfpflicht in dieser Pandemie ausgesprochen, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart zu einem entsprechenden Vorschlag des bayerischen Regierungschefs Markus Söder (CSU). „Das ändern wir jetzt nicht mittendrin.“ Gleichwohl sei er dafür, dass sich der nationale Ethikrat mit dieser Frage befasse. „Das finde ich sehr wichtig.“
Söder hatte gesagt, es sei auffällig, dass sich viele Pflegekräfte nicht impfen lassen wollten. Deshalb müsse man eine Debatte über eine Impfpflicht für diese Berufsgruppe führen. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe lehnt eine solche Pflicht ab.

20 Uhr: Landesregierung verschickt Impf-Infos an alle Haushalte

Die baden-württembergische Landesregierung verschickt nach Kritik an mangelhaften Angaben rund um den Corona-Impftermin an alle Haushalte die entsprechenden Informationen. Das berichtet der „Reutlinger General-Anzeiger“ in seiner Ausgabe am Mittwoch unter Berufung auf einen Sprecher des Sozialministeriums. Vor allem wolle man in dem Brief die Bürger informieren, wie und auf welchem Weg die Menschen sich zur Impfung anmelden können. Eine Änderung des Verfahrens soll es nicht geben. Die Bürger werden sich weiterhin laut dem Blatt selber um einen Termin kümmern müssen. Voraussichtlich Ende kommender Woche sollen die Erläuterungen in die Briefkästen flattern.

18.45 Uhr: Wie gefährlich sind die Schulen in der Pandemie wirklich?

Welche Erkenntnisse gibt es überhaupt zum Infektionsrisiko in Schulen? Und auf welcher Basis treffen die Landesregierungen ihre Entscheidung, die Schulen stufenweise zu öffnen? Wir haben uns einige Studien angeschaut. 

16.51 Uhr: Erster Deutschland-Nachweis von Südafrika-Mutation im Zollernalbkreis

Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat den ersten Nachweis der Corona-Mutation B.1.351 aus Südafrika in Deutschland gemeldet. Betroffen sei eine Familie, die am 13. Dezember aus Südafrika in den Zollernalbkreis zurückgekehrt sei, teilte das Stuttgarter Sozialministerium mit. Am Montag sei der Nachweis der Variante von der Berliner Charité bestätigt worden. Zwischenzeitlich gibt es sechs Virus-Nachweise bei sechs Personen aus drei Haushalten, informierte das Sozialministerium. Die Familie habe die Quarantäne pflichtgemäß eingehalten, die Tests nach fünf Tagen seien negativ gewesen. Erst danach hätten Familienmitglieder Symptome entwickelt, so das Sozialministerium.

Die Mutation wurde im Dezember in Südafrika bekannt. Sie gilt wie eine ebenfalls bereits in Deutschland angekommene Mutation aus Großbritannien als potenziell ansteckender als die bislang in Deutschland verbreitete Variante.

16.35 Uhr: Corona-Ausbruch in Markdorfer Pflegeheim weitet sich aus

Der DRK-Ortsverband Markdorf unterstützt das Pflegeheim St. Franziskus inzwischen mit Sanitätshelfern. Nachdem am vergangenen Freitag sechs infizierte Bewohner vermeldet wurden, ist deren Zahl inzwischen auf 23 angewachsen. Auch sechs Pflegekräfte des Heims in der Markdorfer Spitalstraße haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Spitalfonds-Chef Ralf Scharbach hofft, dass sich die Lage bis in einer Woche wieder zu entspannen beginnt: Noch gibt es keinen schwereren Krankheitsverlauf unter den infizierten Bewohnern.

15.45 Uhr: Lockdown-Verschärfung im Südwesten? Konkrete Kretschmann-Pläne bleiben unklar

Winfried Kretschmann hat angekündigt, dass der Lockdown in Baden-Württemberg nochmals verschärft werden könnte. Doch wie ist das überhaupt noch möglich? Ein Regierungssprecher hielt sich auf SÜDKURIER-Anfrage bedeckt: „Es stehen keine konkreten Maßnahmen im Raum.“ Man wolle das nächste Treffen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin abwarten. Auf eine mögliche Home-Office-Pflicht angesprochen verwies der Sprecher auf den von Kretschmann angestrengten Home-Office-Gipfel im Land, der morgen stattfinden solle. Auch ob eine FFP2-Maskenpflicht in Läden und dem ÖPNV angedacht ist, wie sie Bayern am Montag einführt, ließ der Sprecher offen.

Gleichzeitig konkretisierte der Sprecher die Aussage von Kretschmann, wonach die nächtlichen Ausgangssperren in Baden-Württemberg „sehr wirksam“ seien. Diese Einschätzung beruhe auf „Erfahrungswerten in den Hotspots, zum Beispiel in Bayern“. Für eine tatsächliche Wirksamkeit in Baden-Württemberg gebe es dagegen keine wissenschaftlichen Belege, dafür sei es „etwas früh“.

14.30 Uhr: Bescheinigung von Schule oder Kita für Extra-Kinderkrankentage

Für Familien gibt es nun mehr Klarheit bei den geplanten zusätzlichen Kinderkrankentagen in diesem Jahr. Die Extra-Tage sollen nicht nur bei geschlossenen Schulen und Kitas genutzt werden können, sondern auch, wenn lediglich die Anwesenheitspflicht ausgesetzt ist oder der Zugang zur Kita eingeschränkt wurde, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit.

Laut einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Formulierungshilfe für einen entsprechenden Gesetzentwurf gilt das auch, wenn Eltern lediglich gebeten wurden, ihre Kinder nicht in die Kita zu bringen.

13.50 Uhr: Spahn verteidigt Impfkurs und wirbt um breite Impfbeteiligung

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat das Vorgehen bei Corona-Impfungen erneut gegen Kritik verteidigt und wirbt im Bundestag um Unterstützung für eine breite Beteiligung der Bürger. Es gehe um „die größte Impfkampagne“ unserer Geschichte, erläuterte Spahn in einem Schreiben an alle Bundestagsabgeordneten.

„Der Start ist - allen berechtigten Hinweisen auf zu verbessernde Abläufe zum Trotz - ein Erfolg.“ Er bitte um gemeinsames Eintreten dafür, dass die Bürger den Weg mitgehen und sich „in großer Zahl impfen lassen“, heißt es in dem Schreiben. Gut zwei Wochen nach Beginn der Impfungen in Deutschland will Spahn an diesem Mittwoch eine Regierungserklärung im Bundestag zum aktuellen Stand abgeben.

13.30 Uhr: Kretschmann hält Verschärfung des Corona-Lockdowns für möglich

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält angesichts der weiter hohen Corona-Infektionszahlen eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen im Februar für möglich. Die Zahlen seien nicht so, dass man „ein großes Öffnungskonzert“ veranstalten könne, sagte Kretschmann in Stuttgart.

„Wenn es nicht gut kommt, müssen wir eventuell sogar noch mal verschärfen.“
Winfried Kretschmann

Baden-Württemberg sei mit dem bisherigen strengen Kurs gut gefahren. Kretschmann erklärte, die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen seien sehr wirksam. „Die nächtlichen Ausgangssperren werden mal sicher nicht gelockert, vorher lockern wir was anderes.“ Seit Wochen gelten im Südwesten Ausgangsbeschränkungen zwischen 20 Uhr und 5 Uhr.

Kretschmann wandte sich damit auch gegen die Forderung des Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer (ebenfalls Grüne), von Februar an die Corona-Maßnahmen auf breiter Front zu lockern. Er sei ein „strikter Gegner“ davon, unabhängig von den Infektionszahlen zu handeln. „Sowas wird ja kein verantwortlicher Politiker machen“, sagte der Regierungschef. „Die rote Linie ist immer die Belastbarkeit des Gesundheitswesens.“

Ob man Grundschulen und Kitas wie angedacht am kommenden Montag öffnen könnten, sei noch nicht klar. Die Zahlen gingen nicht herunter - „jedenfalls nicht belastbar“, meinte Kretschmann. Es gebe jedoch noch keine Vorentscheidung. Der Ministerpräsident und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) wollen sich am Donnerstag verständigen, wie man mit Grundschulen und Kitas weiter verfährt.

13.20 Uhr: Merkel zu Corona-Lage: Es bleibt hart bis Ostern

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rechnet mindestens bis April mit großen Härten wegen der Corona-Pandemie. "Es bleibt hart bis Ostern", sagte Merkel vor Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Inneres der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in Berlin. In Fraktionskreisen wurde ausdrücklich darauf verwiesen, dass Merkel nicht von einer Verlängerung des derzeitigen Lockdowns bis Ostern gesprochen habe.

Das Osterfest fällt in diesem Jahr auf das erste April-Wochenende. Die "Bild"-Zeitung hatte zuvor berichtet, Merkel habe "harte Maßnahmen" für die kommenden acht bis zehn Wochen in Aussicht gestellt. Die Zeitung zitierte sie mit den Worten: "Wenn wir es nicht schaffen, dieses britische Virus abzuhalten, dann haben wir bis Ostern eine zehnfache Inzidenz."

13 Uhr: Lernplattform Moodle läuft an Tag zwei nach den Ferien besser

An Tag zwei nach den Schulferien macht die digitale Lernplattform Moodle nach Ministeriumsangaben keine Probleme mehr. Moodle sei am Morgen landesweit reibungslos gestartet, teilte das Kultusministerium mit. Es gebe weder Überlastanzeigen noch Ausfälle.

Die Plattform sei am Dienstagvormittag mit etwa 275.000 aktiven Nutzern stabil gelaufen. In der Nacht zu Dienstag seien weitere Optimierungen vorgenommen worden. Die Zentrale Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) beim Landeskriminalamt prüfe darüber hinaus einen möglichen Angriff auf einen Moodle-Server und die Frage, ob die Probleme am Montag teils damit zusammengehangen hätten, erklärte ein Sprecher.

Am Montag war Moodle zu Unterrichtsbeginn in Ton und Bild immer wieder ausgefallen.

12.14 Uhr: Weitere Lieferungen des Moderna-Impfstoffs geplant

Für den Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna sind baldige weitere Lieferungen an die Bundesländer geplant. Nach den ersten 63.600 Dosen zum Auftakt am Dienstag sollen in der letzten Januarwoche weitere 91.200 Dosen kommen. Das geht aus einer Aufstellung des Bundesgesundheitsministeriums hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Folgen sollen dann in der Woche vom 8. Februar 226.800 Dosen und in der Woche vom 22. Februar weitere 674.400 Dosen.

Das Präparat von Moderna ist der zweite zugelassene Impfstoff neben dem Mittel der Hersteller Biontech und Pfizer. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet bis Ende des ersten Quartals mit zwei Millionen Dosen von Moderna für Deutschland, im Laufe des Jahres mit 50 Millionen Dosen. Eine Wahlmöglichkeit, wer welchen Impfstoff bekommt, soll es vorerst nicht geben.

11.45 Uhr: Jeder zweite vom Lockdown betroffene Händler fürchtet das Aus

Gut jeder zweite vom Lockdown betroffene Händler befürchtet nach einer Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE), ohne weitere staatliche Hilfen das laufende Jahr nicht zu überstehen. 2021 drohe, für viele Handelsunternehmen und ganze Innenstädte „zum Katastrophenjahr zu werden“, warnte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in Berlin.

Bei einer aktuellen HDE-Umfrage unter 1500 vom Lockdown betroffenen Textil-, Schmuck-, Spielwaren- und Sportartikelhändlern gaben 23 Prozent der Befragten an, ihr Geschäft ohne weitere Hilfen voraussichtlich bereits im ersten Halbjahr aufgeben zu müssen. Weitere 28 Prozent rechneten ohne zusätzliche staatliche Unterstützung mit einem Aus im zweiten Halbjahr. Besonders pessimistisch waren die Händler in den Innenstädten.

Hier befürchteten sogar 58 Prozent, ihr Geschäft noch in diesem Jahr dicht machen zu müssen. Der Umfrage zufolge haben 71 Prozent der Unternehmen seit Beginn der Krise staatliche Unterstützung erhalten. Rund 23 Prozent haben derzeit staatliche Hilfen beantragt, 69 Prozent planen, einen Antrag auf Überbrückungshilfe zu stellen.

11.21 Uhr: Auf Mallorca sollen Fahrgäste in Bussen und Bahnen den Mund halten

Zur Eindämmung von Corona-Infektionen sollen Fahrgäste in Bussen und Bahnen auf Mallorca und den anderen beliebten Ferieninseln der Balearen möglichst den Mund halten. Das sei eine der Maßnahmen, an die sich die Menschen nach dem Willen der Regionalregierung ab Mittwoch halten sollten, schrieb die deutschsprachige „Mallorca-Zeitung“.

Neben der schon lange geltenden Maskenpflicht könne dies das Risiko einer Ansteckung vermindern. Angesichts schnell steigender Infektionszahlen hatten die Behörden ab Mittwoch auch Treffen im privaten Kreis mit Personen, die nicht im eigenen Haushalt leben, weitgehend verboten. Außerdem ordneten sie die Schließung aller Restaurants, Bars, Einkaufszentren und Fitnessstudios an.

Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag am Dienstag nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid bei knapp 310.

11 Uhr: Formel 1 erneut im Ausnahme-Modus: Neuer Saisonstart in Bahrain

Die Corona-Pandemie zwingt die Formel 1 schon vor ihrem Auftakt zum Improvisieren und Mick Schumacher wird sein Königsklassen-Debüt in der Wüste feiern: Unter dem Druck der Pandemie muss die Formel 1 ihren Saisonstart in Australien verlegen und will stattdessen am 28. März in Bahrain wieder Vollgas geben. Der Trip nach Melbourne soll am 21. November nachgeholt werden, ehe die Motorsport-Königsklasse ihren Notkalender erstmals in Saudi-Arabien und schließlich nach insgesamt 259 Tagen erst am 12. Dezember traditionell in Abu Dhabi beschließen will.

9.21 Uhr: Astrazeneca beantragt Zulassung von Corona-Impfstoff in der EU

Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca hat eine Zulassung seines Corona-Impfstoffs in der Europäischen Union beantragt. Über den Antrag auf bedingte Marktzulassung könne voraussichtlich bereits Ende Januar entscheiden werden, teilte die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) nun in Amsterdam mit. Sie hat hat bisher die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und dem US-Unternehmen Moderna für den europäischen Markt zugelassen.

9 Uhr: Arbeitsminister Heil: Keine Impfpflicht für Pflegekräfte

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) lehnt eine Impfpflicht für Pflegekräfte in Alten- und Pflegeheimen ab. „Im Moment über eine Impfpflicht zu spekulieren, verbietet sich“, sagte Heil. Die bisherige Entscheidung gegen eine Impfpflicht halte er für richtig. „Ich will vor allem Impfakzeptanz. Jetzt geht es darum, aufzuklären, dass Impfen wichtig ist“, sagte Heil.

Man müsse bei Pflegekräften und Medizinern dafür werben. Zuvor hatte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine Debatte über eine Impfpflicht für Pflegekräfte gefordert. „Wir müssen uns überlegen, ob wir für die besonders hochsensiblen Bereiche, das sind die Alten- und Pflegeheime, den Schutz besonders erhöhen“, sagte Söder am Dienstagmorgen im ZDF-„Morgenmagazin“.

Wenn man höre und lese, dass sich wenige Pflegekräfte impfen lassen wollten, müsse man darüber diskutieren. „Der deutsche Ethikrat sollte sich damit beschäftigen“, sagte Söder. Zuvor hatte sich der CSU-Chef bereits in der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstag) entsprechend geäußert.

8 Uhr: Spahn plant wegen Corona-Mutationen wohl strengere Einreiseregeln

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Ausbreitung hoch ansteckender Corona-Mutationen in Deutschland durch strengere Einreiseregeln verhindern. Laut einem „Spiegel“-Bericht vom Dienstag plant Spahn unter anderem eine generelle Testpflicht vor Abflug für alle Reisenden aus Ländern, in denen die beiden Mutationen bereits grassieren oder in denen die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz bei über 200 liegt. Eine entsprechende Rechtsverordnung soll dem Bericht zufolge bereits ab Donnerstag gelten.

Eine „bundesweit einheitliche Einreisetestpflicht“ sei nötig, um „unkontrollierte Einträge“ von Corona-Mutationen aus dem Ausland zu stoppen, heißt es laut dem „Spiegel“-Bericht im Entwurf des Gesundheitsministeriums für die Rechtsverordnung. Vor allem Reisende aus Großbritannien, Irland und Südafrika müssten wegen der dort verbreiteten Corona-Varianten bei Einreise in Deutschland einen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist.

7.07 Uhr: Rund 12.800 Corona-Neuinfektionen in Deutschland verzeichnet

In Deutschland sind binnen eines Tages rund 12.800 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) nun unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 12.802 Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland seit Pandemie-Beginn stieg damit auf 1.933.826.

Nach den Angaben des RKI wurden zudem 891 Todesfälle durch die Pandemie innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 41.577. Die Zahl der von einer Corona-Infektion Genesenen bezifferte das RKI am Dienstag auf rund 1.570.000. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 164,5. Bei dem Wert handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in diesem Zeitraum.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 11. Januar:

22.02 Uhr: England erhöht Tempo beim Impfen - Virus-Mutation „hochansteckend“

Im Kampf gegen hohe Corona-Fallzahlen will die britische Regierung das Tempo beim Impfen erhöhen. Bislang seien etwa 2,6 Millionen Impfdosen verabreicht worden, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock am Montag. Er warnte zugleich davor, bei den Maßnahmen zur Eindämmung des Virus nachlässig zu werden. Die neue Virus-Variante sei „hochansteckend“ und setzte den Gesundheitsdienst NHS unter „erheblichen Druck“, so der Minister.

Auch Premierminister Boris Johnson hatte zu erhöhter Wachsamkeit gemahnt, andernfalls müssten die Lockdown-Maßnahmen verstärkt werden. In Großbritannien werden zunächst so viele Erstimpfungen wie möglich verabreicht, die zweite Dosis soll innerhalb von zwölf Wochen folgen. Bislang haben etwas mehr als 370 000 Menschen eine zweite Dosis erhalten.

Mit etwa 46 000 Neuinfektionen lag die Zahl der gemeldeten Neuansteckungen in Großbritannien am Montag etwas niedriger als in der vergangenen Woche. Doch die Zahl der Covid-19-Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, steigt weiterhin an.

In England nahmen am Montag sieben große Impfzentren ihren Betrieb auf, weitere sollten im Laufe der Woche folgen, wie der staatliche Gesundheitsdienst NHS ankündigte. Bis Mitte Februar sollen die 13 Millionen gefährdetsten Bürger in England eine Impfung angeboten bekommen haben. Zwei Millionen mehr sind es, wenn man die Landesteile Schottland, Wales und Nordirland mitzählt.

Weil die Fallzahlen trotz des derzeitigen harten Lockdowns auf hohem Niveau bleiben, wird in Regierungskreisen über eine Verschärfung der Regeln diskutiert. So könnten Berichten zufolge etwa die Maskenpflicht ausgeweitet oder Kindertagesstätten geschlossen werden. Außerdem soll die Polizei schärfer gegen Regelbrecher vorgehen.

20.55 Uhr: Mehr als 1000 neue Corona-Fälle und 90 weitere Tote

Die Zahl der Menschen, die in Baden-Württemberg mit oder am Coronavirus gestorben sind, ist am Montag um 90 gestiegen (Stand: Montag 16.00 Uhr). Insgesamt zählte das Landesgesundheitsamt in Stuttgart bislang 5664 Tote in Zusammenhang mit der Pandemie. Bestätigte Infektionsfälle gibt es inzwischen 262 494 - 1020 mehr als am Sonntag. Als genesen gelten 213 581 ehemals Infizierte. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Montag landesweit bei 138,5.

Alle 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten liegen über dem Wert von 50 - der Wert, von dem an ein Kreis als Risikogebiet gilt. In drei Regionen - Heilbronn, Pforzheim und der Landkreis Calw - wurde sogar die Marke von 200 überschritten. Der Bodenseekreis kratzt ebenfalls an der kritischen 200er Marke.

569 Patienten sind im Südwesten nach Daten des Divi-Intensivregisters in intensivmedizinischer Behandlung, wie das Amt weiter mitteilte. 343 von ihnen würden invasiv beatmet. Insgesamt sind derzeit 2104 von 2452 Intensivbetten (85,8 Prozent) belegt. Die Abkürzung Divi steht für Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin.

19.41 Uhr: Söder bringt Impfpflicht ins Spiel

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat beklagt, es gebe „unter Pflegekräften in Alten- und Pflegeheimen eine zu hohe Impfverweigerung“. Der deutsche Ethikrat solle deshalb Vorschläge machen, „ob und für welche Gruppen eine Impfpflicht denkbar wäre“ sagte der CSU-Chef der „Süddeutschen Zeitung“. „Sich impfen zu lassen, sollte als Bürgerpflicht angesehen werden“, sagte Söder. Eine staatliche Kampagne zur Förderung der Impfbereitschaft, „an der sich Vorbilder aus Kunst, Sport und Politik beteiligen“, könne helfen.

Weil nicht genug Corona-Impfstoff da sei, forderte er außerdem eine „nationale Pharma-Allianz“, um die Produktion zu beschleunigen. Darüber müsse man mit den Pharmakonzernen reden. Wo nötig, müsse der Staat den Unternehmen einen Ausgleich zahlen. Die zusätzliche Impfstoffproduktion könnte ganz Europa zugutekommen. Außerdem forderte Söder „dringend mehr Einrichtungen, in denen das mutierte Virus nachgewiesen werden kann“. Die wenigen Einrichtungen in Deutschland reichten nicht. In jedem Bundesland brauche es mehrere Nachweisstellen.

17.59 Uhr: Erste Lieferung des Moderna-Impfstoffs in Deutschland angekommen

Die erste Lieferung mit rund 60.000 Dosen des Corona-Impfstoffs des US-Herstellers Moderna ist am Montag in Deutschland angekommen. Das bestätigte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. Zur Frage, wo der Impfstoff zwischengelagert wird, äußert sich das Ministerium nicht. Gut zwei Wochen nach dem Beginn der Impfungen mit dem ersten in der EU zugelassenen Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer soll an diesem Dienstag die Auslieferung des zweiten zugelassenen Vakzins von Moderna an die Bundesländer und deren Impfzentren beginnen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet bis Ende des Quartals mit zwei Millionen Dosen von Moderna für Deutschland, im Laufe des Jahres mit 50 Millionen Dosen. Wie auch beim Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und des US-Herstellers Pfizer handelt es sich um einen sogenannten mRNA-Impfstoff.

16.34 Uhr: Biontech erwartet Produktion von zwei Milliarden Covid-Impfdosen in 2021

Das deutsche Pharma-Unternehmen Biontech hat sich optimistisch gezeigt, bis zum Jahresende zwei Milliarden Covid-19-Impfdosen produzieren zu können. Biontech erhöhte in einer am Montag in Frankfurt am Main verbreiteten Erklärung seine bisherige Schätzung, die sich auf 1,3 Milliarden Impfdosen bis zum Jahresende belaufen hatte, deutlich.

Als Begründung für die neue Einschätzung führte Biontech unter anderem den „neuen Standard“ an, nach dem aus einer Ampulle des Biontech-Präparats sechs statt der zuvor zugelassenen fünf Dosen gewonnen werden können. Darüber hinaus sollen die Produktionskapazitäten mit der Öffnung einer neuen Biontech-Niederlassung Ende Februar in Marburg erhöht werden. Dort soll es möglich sein, bis zu 750 Millionen Impfstoffdosen im Jahr zu produzieren. Bereits in der ersten Jahreshälfte will Biontech in Marburg 250 Millionen Impfstoffdosen herstellen.

15.24 Uhr: Einreisende aus Risikogebieten müssen sich in Baden-Württemberg nun testen lassen

Wer aus Risikogebieten außerhalb Deutschlands nach Baden-Württemberg kommt, muss sich nicht nur in Quarantäne begeben, sondern ab sofort auch testen lassen. Die Testpflicht für Einreisende gilt seit Montag, wie das Sozialministeriums mitteilte. Die Landesregierung beruft sich dabei auf einen Beschluss der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten vom 5. Januar. Betroffene müssen sich entweder innerhalb von 48 Stunden vor Anreise oder unmittelbar nach der Einreise testen lassen.

Für Einreisende aus Risikogebieten gilt weiterhin eine zehntägige Quarantänepflicht. Wer die Selbstisolation vorzeitig beenden möchte, kann frühestens am fünften Tag nach der Rückkehr einen Corona-Test machen lassen. Ist das Ergebnis negativ, endet die Quarantäne-Pflicht. Allerdings gibt es Ausnahmen von der Quarantäne- und Testpflicht. So sind zum Beispiel Durchreisende oder Grenzpendler davon befreit. Wer am Coronavirus erkrankt war und wieder genesen ist, ist künftig von der Quarantänepflicht befreit - allerdings nur, wenn die Infektion bei Einreise mindestens 21 Tage und höchstens sechs Monate zurückliegt. Die Personen müssen allerdings bei Einreise symptomfrei sein.

14.42 Uhr: Curevac-Studie an Affen: Impfstoffkandidat schützt Lunge komplett

Studien an Rhesusaffen belegen laut dem Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac eine hohe Wirksamkeit des hauseigenen Impfstoffkandidaten CVnCoV. Die Primaten seien in der Untersuchung mit dem Coronavirus infiziert und danach zweimal innerhalb von 28 Tagen mit einer Dosis von je acht Mikrogramm CVnCoV geimpft worden, teilte das Unternehmen am Montag mit. Die Tiere hätten eine verringerte virale Belastung in den oberen Atemwegen (Nase und Rachen) gezeigt. Die unteren Atemwege (Lunge) seien vollständig geschützt gewesen. „In diesem Bereich war das Virus nicht nachweisbar“, sagte Mariola Fotin-Mleczek, für Technologie zuständiges Vorstandsmitglied des Unternehmens. Der vollständige Schutz der Lungen von geimpften Tieren zeigt laut Fotin-Mleczek das Potenzial von CVnCoV, Menschen vor der verheerenden Wirkung des Virus zu schützen.

14.16 Uhr: Laut RKI mehr als 613.000 Covid-19-Impfungen erfasst

Die Zahl der ans Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Impfungen gegen Covid-19 in Deutschland ist weiter gestiegen. Seit Beginn der Impfkampagne Ende Dezember haben mindestens 613.347 Menschen eine Dosis gespritzt bekommen. Diese Gesamtzahl ergibt sich aus bisherigen Meldungen der Bundesländer, wie aus einer RKI-Statistik vom Montag (Stand: 11 Uhr) hervorgeht. Pro 1000 Einwohner sind bundesweit demnach bisher 7,4 Menschen gegen die Krankheit geimpft worden. Noch am Freitag war die Marke von 500.000 gemeldeten Impfungen nicht erreicht gewesen.

Die meisten Impfungen pro 1000 Einwohner wurden laut der Statistik bisher für Mecklenburg-Vorpommern erfasst (15,6), die wenigsten für Sachsen (4,9). In absoluten Zahlen kommt Bayern auf den höchsten Wert von mehr als 120.000 Geimpften laut RKI. Die Werte, die den Behörden der einzelnen Bundesländer vorliegen, können deutlich höher liegen als die vom RKI gemeldeten, da die Meldungen teilweise mit einigem Verzug an das Institut übermittelt werden.

13.08 Uhr: Baden-Württemberg lässt Ausnahme für genesene Coronainfizierte bei Quarantäneregelung zu

Mit der jüngsten Fassung der Quarantäne-Einreise-Bestimmung hat Baden-Württemberg eine Ausnahme für bereits mit Corona infizierte und wieder genesene Menschen aufgenommen. Demnach dürfen Personen, die mit einem ärztlichem Attest eine Corona-Infektion per PCR-Test nachweisen können, aus Risikogebieten zurückkehren, ohne anschließend in Quarantäne zu müssen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Infektion mindestens drei Wochen zurückliegt, maximal aber sechs Monate. Grundlage für die Ausnahme ist die zumindest partielle Immunität, die bei Infektionen in diesem Zeitraum vom Körper gebildet wird. Die Ausnahmeregelung soll allerdings nur gelten, wenn der Betroffene keine Corona-typischen Symptome wie trockener Husten, Fieber oder den Verlust von Geruchs- oder Geschmackssinn hat. Das entsprechende Attest kann auf Deutsch, Englisch oder Französisch vorgelegt werden. (mim)

12.53 Uhr: Urlaubsreisen laut Tourismusbeauftragtem wohl erst ab Pfingsten

Urlaubsreisen in den Osterferien werden aus Sicht des Tourismusbeauftragten der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), wegen Corona weiterhin nur sehr eingeschränkt möglich sein. „Ich glaube, dass Reisen etwas ist, dass die nächsten zwei, drei Monate noch sehr schwer vorstellbar ist“, sagte er am Montag in der Sendung „Frühstart“ von RTL und ntv. Mit Besserung rechne er erst im zweiten Vierteljahr. „Ab den Pfingstferien wird es wieder besser. Und ich hoffe, dass dann der Sommer ein ganz großer Reisezeitraum wird.“

Für den Sommer rechnet Bareiß damit, dass Urlaub nicht nur in Deutschland, sondern - je nach Lage - sogar auch im fernen Ausland möglich sein könnte. „Wenn wir im zweiten Quartal in Deutschland wirklich die meisten Menschen geimpft haben, wird es im Sommer eine Sicherheit geben fürs Reisen“, sagte er dem Sender. Die Bundesregierung habe aber klar gemacht, dass es beim Reisen keine Zweiklassengesellschaft geben dürfe, etwa im Flugzeug, so Bareiß. „Wir wollen, dass jeder ganz normal behandelt wird, egal ob geimpft oder nicht geimpft.“

12 Uhr: Gemeindetag: Handydaten zum Überwachen der 15-Kilometer-Regel nutzen

Zum Überwachen der 15-Kilometer-Regel in Corona-Hotspots kann sich Gemeindetagspräsident Uwe Brandl auch das Nutzen von Handydaten vorstellen. „Wir könnten heute Bewegungsprofile aus den Handys auslesen und auf diese Weise sehr treffsicher feststellen, wo sich die Menschen aufhalten. Wir müssen uns halt jetzt entscheiden, was wichtiger ist, der Gesundheitsschutz oder der Datenschutz“, sagte er im Bayerischen Rundfunk.

Scharfe Kritik an dem Vorschlag kam aus der FDP. Auch in der bayerischen Staatsregierung stieß der Vorstoß dem Vernehmen nach nur auf Kopfschütteln und Skepsis. Offiziell kommentieren wollte Brandls Aussage zunächst niemand.

11 Uhr: Heil will Lockdown der gesamten Wirtschaft vermeiden

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will einen Lockdown der gesamten Wirtschaft wegen der anhaltend hohen Corona-Infektionen vermeiden. Es gehe darum, "dass unsere Wirtschaft, wo immer es geht, am Laufen gehalten wird", sagte Heil im NDR.

Er appellierte zugleich, die Corona-Regeln am Arbeitsplatz einzuhalten. Dort, wo kein Homeoffice möglich sei, müssten die Hygiene-Auflagen strikt eingehalten werden, mahnte der Minister. Sonst könne er einen Stillstand auch in der Produktion nicht ausschließen. Die Heimarbeit sei seinem Eindruck nach im Frühjahr mehr genutzt worden als jetzt, sagte Heil dem Sender.

Er werde seinen Appell an die Unternehmen, das Arbeiten von zu Hause zu ermöglichen, am Dienstag in einer Konferenz mit den Personalvorständen großer Firmen bekräftigen. "Willkürlich Homeoffice zu verweigern, wäre jetzt unverantwortlich."

10 Uhr: Holpriger Schulstart, digitale Lernplattform setzt aus

Der Schulstart nach den Weihnachtsferien hat in Baden-Württemberg zumindest am Computer ziemlich holprig begonnen. In der ersten Stunde nach dem Unterrichtsbeginn setzte die digitale Lernplattform Moodle am Montag in Ton und Bild immer wieder aus. Über Twitter beschwerten sich zahlreiche genervte Lehrer und Eltern.

„Kann es denn wirklich sein, dass es seit März keiner hinbekommen hat im @KM_BW eine funktionierende digitale Infrastruktur aufzubauen?“ kritisierte eine Nutzerin das Kultusministerium, das sich später äußern will. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie sollen Kitas und Grundschulen in Baden-Württemberg frühestens am kommenden Montag öffnen, alle anderen Schulen nicht vor Ende Januar.

Moodle ist ein Lernmanagementsystem, über das Schüler und Lehrer online miteinander in Kontakt treten. Darin können Lerngruppen eingerichtet und Aufgaben verteilt und dann bearbeitet zurückgegeben werden. Schüler und Lehrer können in Foren miteinander diskutieren und Informationen austauschen. Zudem gibt es eine Art Chatfunktion. Anwender berichten allerdings, dass Moodle in Baden-Württemberg kein einfach handhabbares System zum Management von Dokumenten hat.

9.50 Uhr: RKI: Nach erstem Lockdown weniger Fälle anderer Krankheiten gemeldet

Nach dem ersten Lockdown in der Corona-Pandemie 2020 haben die gemeldeten Fallzahlen vieler anderer Infektionskrankheiten laut einer Analyse des Robert Koch-Instituts (RKI) um gut ein Drittel abgenommen. Zwischen März und Anfang August 2020 seien rund 140.000 Fälle gemeldet worden - 35 Prozent weniger als aufgrund der Daten von Januar 2016 bis Februar 2020 zu erwarten gewesen wären, teilte Sonia Boender vom RKI-Fachgebiet Surveillance auf Anfrage mit.

Saisonale Effekte und Trends seien berücksichtigt worden. Für die Analyse wurden Zahlen von meldepflichtigen Krankheiten und Erregern wie beispielsweise Grippe, Tuberkulose, Windpocken, Syphilis und Noroviren berücksichtigt. Die Gründe für den Rückgang beschreibt das RKI als vielschichtig und erregerspezifisch.

9.13 Uhr: Tübinger OB Palmer will Ende des Lockdowns Anfang Februar

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) fordert ein Ende der strikten Corona-Maßnahmen. „Es reicht jetzt“, sagte er am Sonntagabend gegenüber Medien. Anfang Februar müsse kontrolliert wieder geöffnet werden. Nach den Worten Palmers steigen die Schäden an der Wirtschaft und Gesellschaft expotenziell.

„Der Innenstadthandel ist schon auf der Intensivstation, der fällt bald ins Koma. Die Insolvenzen werden anrollen. Ich meine, wir halten das nicht durch“, so der Grünen-Politiker. Es sei der falsche Weg, die Zahl der Neuinfektionen zuerst auf unter 50 pro 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen zu drücken. Unter diesen Umständen werde der Lockdown noch mehrere Monate dauern.

9 Uhr: Spahn mahnt Bürger zur Einhaltung der Corona-Regeln im Privaten

Angesichts weiterhin hoher Corona-Infektionszahlen hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Bürger aufgerufen, auch im privaten Bereich die Corona-Einschränkungen einzuhalten. „Es macht wenig Sinn, Geschäfte, Schulen, das öffentliche Leben herunterzufahren und zu schließen, wenn gleichzeitig im Privaten zahlreiche Kontakte, zahlreiche Treffen stattfinden“, sagte Spahn am Montag dem ZDF-„Morgenmagazin“.

Derzeit verbreite sich das Virus vor allem im privaten Bereich, begründete Spahn seine Mahnung. „Ich weiß, dass das schwer fällt“, führte Spahn aus. Aber in den nächsten Wochen sei es „sehr sehr wichtig, auch im privaten Bereich die Kontakte zu reduzieren“. Wenn dennoch ein Treffen mit einem Menschen aus einem anderen Haushalt stattfinde, sollte dies im Freien oder bei geöffnetem Fenster geschehen.

8 Uhr: Knapp 12.500 Corona-Neuinfektionen in Deutschland verzeichnet

In Deutschland sind binnen eines Tages knapp 12.500 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) heute Morgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 12.497 Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland seit Pandemie-Beginn stieg damit auf 1.921.024. Nach Angaben des RKI wurden zudem 343 Todesfälle innerhalb von 24 Stunden gezählt.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 40.686. Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Zahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen. Am vergangenen Freitag hatte die Zahl der täglich verzeichneten Todesopfer durch die Pandemie in Deutschland mit 1188 Fällen einen neuen Höchststand erreicht.

Die Zahl der von einer Corona-Infektion Genesenen bezifferte das RKI am Montag auf rund 1.545.500. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg leicht weiter an und lag am Montag bei 166,6. Bei dem Wert handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in diesem Zeitraum.

7.07 Uhr: Diese Regeln gelten ab heute in Baden-Württemberg

Ausgangssperren, Kontaktbeschränkungen, Lockdown, (kein) Bewegungsradius: Die neue Corona-Verordnung in Baden-Württemberg tritt heute in Kraft. Wir geben einen Überblick über die neuen Regeln.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 10. Januar:

20.26 Uhr: Schule startet nach dem Ferienende im Südwesten mit Fernunterricht

Zum Schulauftakt nach den Weihnachtsferien müssen die meisten Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg von Montag an wieder auf den Fernunterricht ausweichen. Nach wie vor sind die Corona-Infektionszahlen zu hoch für Unterricht in den Klassenzimmern. Deshalb haben sich Bund und Länder in ihren jüngsten Beratungen darauf geeinigt, frühestens Ende Januar wieder in den flächendeckenden Präsenzunterricht für alle Schularten einzusteigen.

Eine Ausnahme gibt es allerdings in Baden-Württemberg: Denn Kitas und Grundschulen sollen am 18. Januar wieder öffnen, falls das die Infektionszahlen zulassen. Auch Abschlussklassen sollen dann nach Möglichkeit wieder in den Schulgebäuden unterrichtet werden. Eine Entscheidung will die Landesregierung am kommenden Donnerstag treffen. Die meisten anderen Bundesländer setzen wie vereinbart komplett auf Unterricht von zu Hause aus.

18.57 Uhr: Fast 1500 neue Corona-Fälle und 45 weitere Tote in Baden-Württemberg

Die Zahl der Menschen, die in Baden-Württemberg mit oder an dem Coronavirus gestorben sind, ist am Sonntag um 45 gestiegen - nach 66 Sterbefällen am Samstag. Insgesamt zählte das Landesgesundheitsamt in Stuttgart bislang 5574 Gestorbene im Zusammenhang mit der Pandemie. Bestätigte Corona-Infektionsfälle gibt es inzwischen 261.474. Das waren 1488 mehr als am Samstag, wie die Behörde berichtete. Als genesen gelten Schätzungen zufolge 211.358 ehemals Infizierte. Innerhalb einer Woche wurde das Virus landesweit bei 142,2 Menschen je 100.000 Einwohner nachgewiesen. Alle 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten liegen über dem Wert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. Zwei Regionen - Heilbronn und der Landkreis Calw - haben die Marke von 200 gerissen. Der Bodenseekreis kratzt ebenfalls an der kritischen 200er Marke.

17.50 Uhr: Großfamilie im Südwesten trifft sich trotz Corona – 32 Anzeigen

Die Corona-Regeln haben 32 Erwachsene missachtet und sich in einem Haus in Nußloch (Rhein-Neckar-Kreis) getroffen. Die Mitglieder mehrerer Hausstände einer Großfamilie würden wegen Verstoßes gegen die Corona-Verordnung angezeigt, teilte die Polizei am Sonntag mit. Zeugen hatten die Beamten am Vortag auf das private Treffen aufmerksam gemacht. Die Polizei löste die Zusammenkunft auf.

16.45 Uhr: Dritte neue Corona-Variante in Japan nachgewiesen

Bei vier aus Brasilien nach Japan eingereisten Menschen ist eine neue Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Sie sei nicht identisch mit den bisher in Großbritannien und Südafrika nachgewiesenen Erreger-Varianten, gab Takaji Wakita, der Chef der japanischen Gesundheitsbehörde am Sonntag bekannt. Zur Zeit gäbe es keine Hinweise darauf, dass die neu entdeckte Variante ansteckender ist.

Die vier Personen seien am 2. Januar aus dem Amazonasgebiet in Brasilien kommend, in Tokio gelandet, und sofort am Flughafen Haneda in Quarantäne gegangen, teilte das japanische Gesundheitsministerium mit. Ein über 40 Jahre alter Mann sei mittlerweile im Krankenhaus, nachdem er akute Atemprobleme entwickelt habe. Zwei andere Passagiere würden unter Symptomen wie Hals-und Kopfschmerzen, sowie Fieber leiden. Eine Person im Teenageralter habe keine Symptome entwickelt. Im Dezember wurden eine Variante des Coronavirus (B.1.1.7) in Großbritannien sowie eine ähnliche (501Y.V2) in Südafrika nachgewiesen, die ersten Analysen zufolge ansteckender sein könnten als die bisher kursierenden.

15.34 Uhr: Schulschließungen zählen laut Schweizer Studie zu effektivsten Anti-Covid-Maßnahmen

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie haben sich in der Schweiz Schulschließungen als eine der effektivsten Maßnahmen erwiesen. Das geht aus einer Studie hervor, die am Sonntag von der ETH Zürich veröffentlicht wurde. Demnach wurde die Mobilität um 21,6 Prozent reduziert, als die Schweizer Behörden im März 2020 die Schließung der Schulen anordneten. Schulschließungen verminderten die Mobilität und führten damit zu einer Verringerung der Covid-19-Erkrankungen, erläuterte der ETH-Forscher Stefan Feuerriegel. Für die Studie wurden mit Hilfe von Telekommunikationsdaten 1,5 Milliarden Bewegungen ausgewertet. Die Schulen waren im Frühjahr wegen der Pandemie rund zwei Monate geschlossen.

Aus der ETH-Studie ergibt sich, dass zwei Faktoren die Mobilität noch stärker verringerten als Schulschließungen. Auf dem Spitzenplatz rangiert mit 24,9 Prozent das Verbot von Treffen mit mehr als fünf Menschen, knapp dahinter liegt mit 22,3 Prozent die Schließung von Restaurants, Bars und Geschäften, die für den täglichen Lebensunterhalt nicht notwendig sind.

14.45 Uhr: Niedersachsen lockert Corona-Kontaktregeln für Kleinkinder

Die Corona-Kontaktregeln in Niedersachsen werden für junge Eltern und ihre Kinder gelockert. Kinder bis drei Jahre dürfen demnach bei Kontakten einer Betreuungsperson, etwa einem Elternteil, dabei sein, wie eine Regierungssprecherin am Sonntag erklärte. Eine Mutter mit Baby darf also die Großeltern besuchen oder mit einer anderen Mutter mit Baby spazieren gehen. Als Begründung hieß es, dass kleine Kinder ununterbrochen betreut werden müssen. Ursprünglich hatte die Landesregierung angekündigt, die Kontaktbeschränkung auf einen Haushalt plus eine weitere Person strenger auszulegen und auch Babys mitzuzählen.

14.20 Uhr: Neue Verordnung steht – Diese Corona-Regeln gelten ab morgen im Südwesten

Die Infektionszahlen sind nicht gesunken wie erwartet, die mutierte Version des Virus macht der Kanzlerin und den Ministerpräsidenten Sorge. Erleichterungen wird es damit vorerst nicht geben, eine Begrenzung des Bewegungsradius aber auch nicht. Einen Überblick über die neuen alten Regeln in Baden-Württemberg finden Sie hier.

13.51 Uhr: Wieder volle Parkplätze rund um winterliche Ausflugsziele

Volle Parkplätze und hohes Verkehrsaufkommen: Auch am Sonntag haben viele Menschen das Wetter genutzt, um an winterliche Ausflugsziele im Südwesten zu fahren. Erneut sperrte die Polizei bereits morgens die Zufahrtsstraßen zur Schwarzwaldhochstraße, da die Parkplätze bereits ausgereizt waren, wie ein Polizeisprecher sagte. Auf den Höhen im Nordschwarzwald sei es dennoch entspannt - auch gerade wegen der Sperrungen.

Auf der Schwäbischen Alb sei es am Sonntag trotz einiger Tages-Touristen zunächst ohne Probleme und verhältnismäßig entspannt verlaufen, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Da es trotz des Corona-Lockdowns vergangene Woche teilweise zu chaotischen Szenen an beliebten Winterausflugszielen kam, hatten Politiker aus dem Südwesten an die Menschen appelliert, auf solche Ausflüge zu verzichten und kündigten konsequentes Vorgehen gegen die Überfüllung in den Schneegebieten an.

11.33 Uhr: Corona in den USA: Mehr als 22 Millionen Infektionen

In den USA haben sich seit Beginn der Pandemie über 22 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Am Samstag wurden binnen eines Tages 269.623 Neuinfektionen und 3656 Tote mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion erfasst, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Sonntag hervorging.

Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 372.500 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Die meisten Infektionsfälle sind bislang in Kalifornien im Bezirk Los Angeles aufgetreten, zu der auch die gleichnamige Metropole gehört. Dort haben sich nach JHU über 889.0000 Menschen mit dem Virus infiziert, mehr als 11.800 sind nach einer Infektion gestorben.

10.58 Uhr: Gesundheitsminister bittet um Geduld beim Impfen

Angesichts wachsender Kritik über die schleppende Impfkampagne gegen das Coronavirus hat Baden-Württembergs Gesundheitsminister um Geduld gebeten. „Die Lage wird sich entspannen“, versicherte Manne Lucha (Grüne) am Samstag in Stuttgart mit Verweis auf die Zulassung weiterer Impfstoffe.

„Mit der derzeit vom Bund zur Verfügung gestellten Menge an Impfstoff können wir täglich in Baden-Württemberg 6500 Menschen impfen“, machte Lucha klar. Allerdings gebe es rund eine Million Menschen im Südwesten, die im ersten Schritt geimpft werden dürfen - das sind Über-80-Jährige, ärztliches und pflegerisches Personal. „Diese große Diskrepanz kriegen wir leider nicht so schnell aus der Welt.“

Die Infrastruktur sei da, sagte der Minister. Tausende Ärzte, medizinische Fachangestellte und Freiwillige stünden bereit, um eine ganze Bevölkerung zu impfen. „Jeder Impfstoff, der hier in Baden-Württemberg ankommt, wird sofort verimpft“, so Lucha. Momentan sei die Nachfrage aber viel größer als das Angebot. Er verstehe die Enttäuschung all jener, die jetzt noch nicht zum Zug kämen

10.10 Uhr: Belgien meldet mehr als 20.000 Corona-Tote

In Belgien hat die Zahl der Corona-Toten die Marke von 20.000 überschritten. Mehr als die Hälfte der gestorbenen Menschen lebte in Altersheimen, wie die Behörden am Sonntag mitteilten. Das Nachbarland Deutschlands mit einer Bevölkerung von 11,5 Millionen Einwohnern meldete seit Beginn der Pandemie 662.694 Infektionen und 20.038 Todesfälle.

In Altersheimen starben bis Mitte Dezember demnach 10.270 Menschen. Alle Verstorbenen mit einem positiven Corona-Test werden in Begien als Virus-Tote gezählt. In der vergangenen Woche lag die durchschnittliche Zahl der gemeldeten Todesfälle bei 58 pro Tag sowie etwa 1780 Infektionen täglich. Belgien begann am 5. Januar mit den Impfungen gegen das neuartige Virus.

9.08 Uhr: Israel hat bereits 20 Prozent seiner Bürger gegen Corona geimpft

Drei Wochen nach Beginn der Impfkampagne in Israel sind bereits 20 Prozent der Bürger gegen das Coronavirus geimpft worden. Gesundheitsminister Juli Edelstein teilte am Sonntag auf Twitter mit, rund 1,8 Millionen Israelis hätten die erste Impfdosis erhalten. Insgesamt hat das kleine Mittelmeerland mehr als neun Millionen Einwohner.

Am Sonntag begann die Impfung des medizinischen Personals mit der zweiten Dosis. Auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (71) hatte am Samstagabend seine zweite Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Die Regierung will bis Ende März alle Bewohner des Landes impfen, die älter als 16 Jahre sind.

Nach Medienberichten hat Israel eine Vereinbarung mit dem Hersteller Pfizer geschlossen, die dies ermöglichen soll. Insgesamt solle Israel zehn Millionen Dosen des Pfizer-Biontech-Impfstoffs erhalten. Israel werde das erste Land sein, das die Corona-Krise hinter sich lasse, sagte Netanjahu am Donnerstag. Es solle als Modell-Land für die rasche Impfung eines ganzen Staates dienen. Im Gegenzug sollen dem Unternehmen demnach Impfdaten zur Verfügung gestellt werden.

8.37 Uhr: Zoos verlieren Millionen durch Corona - Verband ruft nach Hilfe

Der bundesweite Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) drängt angesichts der kritischen Situation in Corona-Zeiten auf staatliche Hilfe. „Wenn unsere Zoos jetzt unverschuldet in finanzielle Engpässe geraten, würden wir es natürlich begrüßen, wenn der Staat Verantwortung übernehmen und passende Hilfsprogramme auflegen würde“, sagte VdZ-Geschäftsführer Volker Homes der dpa. „Schließlich können wir unsere Tiere kaum in Kurzarbeit schicken. Diese Hilfe wäre gelebter Tierschutz“, sagte Homes.

Allein in Nordrhein-Westfalen, wo es nach Angaben der Initiative NRW Partner Zoo die höchste Zoo-Dichte weltweit gibt, haben die Tierparks durch die coronabedingten Schließungen und Besucherbegrenzungen im vergangenen Jahr Millionen an Einnahmen eingebüßt. Sie leben derzeit von ihren Rücklagen. „Die Kosten laufen weiter - allein 50.000 Euro pro Monat für Futter“, sagte der Sprecher des Duisburger Zoos, Christian Schreiner. Der größte NRW-Zoo in Köln verzeichnete 2020 nur rund 700.000 Besucher - halb so viele wie im Vorjahr. Der Einnahmerückgang liege bei rund drei Millionen Euro, sagte sein Sprecher Christoph Schütt.

Nordrhein-Westfalen hatte im Frühsommer 2020 nach dem ersten Lockdown ein Corona-Hilfsprogramm für die Zoos im Bundesland mit insgesamt knapp 12 Millionen Euro Fördervolumen gestartet. Maximal 800.000 Euro pro Zoo wurden ausgeschüttet - Geld, das hochwillkommen war zur Deckung des Defizits, wie mehrere Zoo-Sprecher betonten. Doch das ist lange her. Inzwischen hat sich nach dem erneuten Lockdown Anfang November die Lage wieder verschärft.

7 Uhr: 16.946 Corona-Neuinfektionen und 465 neue Todesfälle gemeldet

Die deutschen Gesundheitsämter haben am Sonntag 16 946 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 465 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Morgen bekanntgab. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Grundsätzlich ist die Interpretation der Daten momentan schwierig, weil um Weihnachten und den Jahreswechsel Corona-Fälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 9. Januar:

22 Uhr: 24.694 Corona-Neuinfektionen und 1083 neue Todesfälle gemeldet

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 24.694 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 1083 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Samstagmorgen bekanntgab. Der Höchststand von 1188 neuen Todesfällen war am Freitag erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

21.15 Uhr: Spahn: Bürger können Impfstoff nicht auswählen - nichts wegwerfen

Wer vom Staat eine Impfung gegen Covid-19 angeboten bekommt, wird sich den verabreichten Impfstoff vorerst nicht aussuchen können. Eine solche Auswahl zu treffen, sei aufgrund der derzeit noch herrschenden Knappheit „im Moment und auch absehbar“ nicht möglich, betonte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag in einer Online-Diskussionsrunde.

Zu Berichten über überschüssigen, bereits aus der Kühlung genommenen Impfstoff an einzelnen Standorten sagte der Minister, an der festgelegten Priorisierung bestimmter Gruppen müsse unbedingt festgehalten werden. Dennoch müsse im konkreten Fall auch pragmatisch entschieden werden - beispielsweise könnten dann Mitglieder des Impfteams das Vakzin erhalten. „Im Zweifel ist alles besser als etwas wegwerfen“, sagte Spahn.

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, sagte, die beiden bislang in Europa zugelassenen Impfstoffe der Firmen Biontech und Moderna seien „äquivalent in Wirksamkeit und Sicherheit“. Es sei jetzt noch zu früh, um entsprechende Aussagen für weitere Impfstoffe zu treffen, bei denen das Zulassungsverfahren noch nicht abgeschlossen sei.

Um einen ausreichenden Schutz vor Covid-19 zu gewährleisten, muss der Impfstoff nach Angaben der Experten zweimal verabreicht werden - mit einem Abstand von mindestens drei (bei Biontech) bis vier (Moderna) Wochen. Andernfalls droht laut Mertens nicht nur ein zu schwacher Schutz für den Betroffenen. Es bestehe auch die Sorge, dass dadurch die Entstehung von Mutationen des Virus, die gegen den Impfstoff immun seien, begünstigt werden könnten.

20 Uhr: Wien plant Corona-Selbsttests für Schüler - „einfach wie Nasenbohren“

Österreich will Schülern zur Wiederöffnung der Schulen wöchentlich einfach anwendbare Corona-Schnelltests anbieten. Testen sei „letztlich die einzige Antwort, um über die schwierige Phase bis zur Durchimpfung zu kommen“, sagte der österreichische Bildungsminister Heinz Fassmann (ÖVP) am Samstag in Wien. Insgesamt fünf Millionen Antigen-Tests sollen dafür an die Schulen verteilt werden.

Die Tests können von den Schülern selbst unter Anleitung von Erwachsenen angewendet werden. Die Stäbchen müssen etwa ein bis zwei Zentimeter in die Nase eingeführt werden. Das sei so einfach wie Nasenbohren, hieß es in einem Video mit Anleitung, das am Samstag gezeigt wurde. Eltern von Grundschülern sollen ihren Kinder einmal pro Woche montags zu Hause beim Testen helfen. Bei älteren Schülern könnten die Tests zu Hause oder in der Schule vorgenommen werden.

Die Selbsttests sollen für die Schüler kostenlos und freiwillig sein. Das Vorgehen gebe die Möglichkeit, die Schulen zu öffnen und auch offen zu halten, sagte Faßmann. Ob die Schulen in Österreich wie ursprünglich geplant am 18. Januar wieder in den Präsenzunterricht zurückkehren, soll nächste Woche geklärt werden. Der Lockdown in Österreich ist zunächst bis zum 24. Januar geplant. Am Freitag hatte Deutschlands Nachbarland fast 2300 Corona-Infektionen innerhalb eines Tages verzeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag mit 161 je 100.000 Einwohner etwas höher als in Deutschland (136,5).

18.50 Uhr: Fast 2600 neue Corona-Fälle und 66 weitere Tote

Die Zahl der Menschen, die in Baden-Württemberg mit oder an dem Coronavirus gestorben sind, ist am Samstag um 66 gestiegen (Stand 16.00 Uhr). Das waren deutlich weniger als am Vortag (127). Insgesamt zählte das Landesgesundheitsamt in Stuttgart bislang 5529 Gestorbene im Zusammenhang mit der Pandemie.

Bestätigte Corona-Infektionsfälle gibt es inzwischen 259.986. Das waren 2597 mehr als am Freitag, wie die Behörde berichtete. Als genesen gelten Schätzungen zufolge 208.994 ehemals Infizierte.

Innerhalb einer Woche wurde das Virus landesweit bei 138,8 Menschen je 100.000 Einwohner nachgewiesen. Diese Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit Tagen wieder; am Freitag hatte der Wert 124,6 betragen, am Donnerstag 111,7. Allerdings waren um die Feiertage an Weihnachten und den Jahreswechsel weniger Tests durchgeführt und Daten übermittelt worden. Alle 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten liegen über dem Wert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. Mit dem Enzkreis (201,9), der Stadt Pforzheim (202,5) und dem Landkreis Calw (261,3) haben wieder drei Regionen die Marke von 200 gerissen.

597 Patienten sind im Südwesten nach Daten des Divi-Intensivregisters in intensivmedizinischer Behandlung, wie das Amt weiter mitteilte. 357 von ihnen würden invasiv beatmet. Insgesamt sind derzeit 2100 der betreibbaren 2435 Intensivbetten (86 Prozent) belegt. Die Abkürzung Divi steht für die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin. Etwa ein Viertel der Infizierten ist den Angaben nach älter als 60 Jahre, 13 Prozent sind jünger als 20.

Die Zahl der Corona-Impfungen im Südwesten stieg mit den 6213 vom Freitag auf 55.329. Der Großteil gehört zur Gruppe der Menschen über 80 Jahre, die als erstes geimpft werden dürfen.

17.31 Uhr: Spahn: Inzwischen mehr als halbe Million Menschen in Deutschland geimpft

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht Deutschland bei den Impfungen in der Corona-Krise ungeachtet der Kritik an der Impfstrategie auf einem guten Weg. Bislang seien bereits mehr als 500.000 Menschen in Deutschland geimpft worden, sagte Spahn am Samstag. Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich zuversichtlich, dass das Tempo bei den Impfungen weiter zunehmen werde. Kritik äußerte unterdessen der Bundesverband der deutschen Hausärzte. 

Mit dem Impfstart sei der "Weg raus aus der Pandemie" begonnen worden, sagte Spahn bei einer Diskussionsrunde unter anderem mit dem Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler. "Es werden jeden Tag mehr, die Prozesse laufen immer besser", fügte Spahn mit Blick auf die Zahl der Impfungen hinzu. 

Zudem erklärte der Gesundheitsminister, dass eine erste Lieferung des zweiten in der EU zugelassenen Impfstoffes des US-Pharmakonzerns Moderna am Dienstag an die Bundesländer gehe. Auch beim möglichen dritten Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca sei laut EU-Arzneimittelbehörde EMA die europäische Zulassung "zeitnah" möglich, hob Spahn hervor. Zudem arbeiteten alle Beteiligten "mit Nachdruck" daran, dass der zusätzliche Biontech-Produktionsstandort in Marburg "im Februar ans Netz geht", erklärte Spahn bei Twitter. Dabei laufe "alles nach Plan".

Bundeskanzlerin Merkel sagte am Samstag, dass die kommenden Wochen in der Corona-Krise "die wohl schwierigsten der Pandemie" seien. Sie zeigte sich jedoch überzeugt, dass sich "Besonnenheit in diesen schweren Januarwochen und Rücksicht aufeinander" auszahlen würden. 

16.28 Uhr: Königin Elizabeth II. und Prinz Philip gegen Corona geimpft

Die britische Königin Elizabeth II. und ihr Ehemann Prinz Philip sind gegen Corona geimpft worden. "Die Königin und der Herzog von Edinburgh sind heute gegen Covid-19 geimpft worden", teilte ein Sprecher des Buckingham-Palasts am Samstag mit. Damit zählen die beiden zu den rund 1,5 Millionen Menschen in Großbritannien, die ihre erste Impfdosis erhalten haben.

Die britische Nachrichtenagentur Press Association berichtete, dass die 94-jährige Monarchin und ihr 99 Jahre alter Ehemann die Spritze in Windsor Castle von einem ihrer Leibärzte erhielten. Elizabeth II. und ihr Mann gehören wegen ihres hohen Alters zur Corona-Hochrisikogruppe. Der Buckingham Palace äußert sich nur sehr selten zu gesundheitlichen Angelegenheiten des Königshauses.

14.54 Uhr: Mehr als eine halbe Million Corona-Impfungen in Italien

Italien hat die Schwelle von einer halben Million Corona-Impfungen überschritten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Samstag wurden landesweit knapp 505 000 Impfdosen an rund 290 Standorten gespritzt. Das Personal im Gesundheitsbereich bekam demnach die meisten Impfungen.

Die süditalienische Region Kampanien mit der Hauptstadt Neapel verabreichte mit etwa 75 Prozent die meisten ihr zur Verfügung gestellten Dosen. Nach absoluten Zahlen wurden in der Region Latium mit Rom die meisten Spritzen verabreicht (rund 56 300). Rund 60 Prozent der Geimpften waren Frauen. Seit Ende Dezember hat Italien knapp 918 500 Impfdosen erhalten. „Ich denke, wir sind noch am Anfang und die Dosen, die wir zur Verfügung haben, sind noch klar begrenzt“, sagte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Samstag

14.19 Uhr: Söder: Müssen Lockdown verlängern und vertiefen

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geht von einer Verlängerung des derzeit bis 31. Januar befristeten Corona-Lockdowns aus. „Wir müssen den Lockdown, den wir jetzt haben, verlängern und an einige Stellen auch noch vertiefen“, sagte Söder am Samstag beim digitalen Neujahrsempfang der nordrhein-westfälischen CDU. Bund und Länder hatten sich erst am vergangenen Dienstag darauf geeinigt, den Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wegen weiter hoher Infektionszahlen bis zum 31. Januar zu verlängern.

Söder sagte, zu viele Menschen suchten noch Schlupflöcher bei den vereinbarten Corona-Beschränkungen oder diskutierten Einzelmaßnahmen. Viele stellten sich auch als Opfer der Pandemie dar. Die wahren Opfer seien aber die fast 40.000 Toten in Zusammenhang mit dem Virus. „Es ist jedes Mal ein kleiner Stich ins Herz.“ Um jedes Leben werde gekämpft, versprach Söder. „Jeder Tag ist eine neue Bewährungsprobe.“

Er habe Verständnis für den Ärger vieler Menschen über die Maßnahmen, vor allem aus der Wirtschaft, sagte Söder. Die versprochenen Wirtschaftshilfen müssten auch endlich kommen. „Es dauert schon sehr lange, und manches wirkt sehr bürokratisch.“ Erst ab kommender Woche sollten endgültig die Auszahlungen der Novemberhilfen kommen. „Aber wird sind im Januar.“

13.42 Uhr: Patientenschützer fordern mehr Tempo bei zusätzlichen Schnelltests in Altenpflege

Die Stiftung Patientenschutz hat an die Politik appelliert, nach den jüngsten Corona-Beschlüssen schnell für regelmäßigere Coronatests in der Altenpflege zu sorgen. "Zusätzliche tägliche Schnelltests für Pflegebedürftige, Personal und Angehörige sind ein effizientes Mittel, die unkontrollierte Ausbreitung des Virus zu verhindern", sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch am Samstag. Dafür solle nach den jüngsten Bund-Länder-Beschlüssen nun Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sorgen, forderte er. 

Bund und Länder hatten sich am Dienstag neben einer Verlängerung und teilweisen Verschärfung der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auch darauf verständigt, für Alten- und Pflegeheime "besondere Schutzmaßnahmen" zu treffen. Da in den Einrichtungen vor Ort vielfach die personellen Kapazitäten für Schnelltests mehrmals pro Woche fehlten, würden Bund und Länder eine gemeinsame Initiative starten, "um Freiwillige vorübergehend zur Durchführung von umfangreichen Schnelltests in die Einrichtungen zu bringen".

Die Hilfsorganisationen in Deutschland sagten dem Bund-Länder-Beschluss zufolge bereits zu, die entsprechenden Schulungen zu übernehmen. Die kommunalen Spitzenverbände würden dabei koordinieren, um den regionalen Bedarf zu klären und die Bundesagentur für Arbeit (BA) werde die Vermittlung unterstützen. 

13.16 Uhr: Brinkhaus fordert klare Ansagen für Schulen

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hat für die Schulen eine schnelle Perspektive für das restliche Schuljahr gefordert. "Schulen, Eltern und Kinder brauchen Planungssicherheit", sagte Brinkhaus der "Neuen Westfälischen" aus Bielefeld (Samstagsausgabe). "Müssen wir Maßnahmen verlängern? Welche Auswirkungen hat das auf Prüfungen? Verkürzen wir die Osterferien? Die Menschen wollen planen, das Familienleben regeln", sagte er der Zeitung. Mit klaren Aussagen solle die Politik das umgehend klarstellen.

Brinkhaus erklärte, Deutschland müsse den digitalen Unterricht als Chance verstehen und das Thema Bildung völlig neu denken. "Das heißt nicht nur, Tabletcomputer zu verteilen", sagte er. Digitaler Unterricht sei "eine Chance, individuell auf die Schüler zugeschnittene Lernprogramme zu etablieren". Er wolle den Bundesländern keine Kompetenzen wegnehmen, aber "wir müssen da in Deutschland einheitlicher und dynamischer vorgehen".

12.50 Uhr: Merkel: "Besonnenheit und Rücksicht werden sich auszahlen"

Die kommenden Wochen in der Corona-Krise sind nach Einschätzung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) "die wohl schwierigsten der Pandemie" - zugleich sieht sie die berechtigte Hoffnung auf Besserung. "Je konsequenter wir heute sind, desto schneller werden wir den Zustand der Kontrolle wiederherstellen können, desto kürzer wird die Zeit sein, in der wir mit solchen Einschränkungen leben müssen", sagte Merkel in ihrer am Samstag veröffentlichten wöchentlichen Videobotschaft. "Besonnenheit in diesen schweren Januarwochen und Rücksicht aufeinander werden sich auszahlen."

Hoffnung auf Besserung mache der Impfstart. Das Tempo beim Impfen werde zunehmen, sagte Merkel. "Wir werden Monat für Monat mehr Menschen und schließlich jedem, der das möchte, ein Impfangebot machen können - und ich hoffe, möglichst viele werden es dann auch annehmen."

Zur europäischen Beschaffung des Impfstoffs sagte die Kanzlerin: "Ich bin fest überzeugt, dass es gut war, auf den europäischen Weg zu setzen. Ein Virus, das uns alle trifft, lässt sich von keinem Land allein besiegen. Kein Land, auch Deutschland nicht, wäre sicher vor dem Virus, wenn seine Freunde und Nachbarn es nicht wären."

Zugleich verwies Merkel auf die angespannte Lage angesichts des derzeitigen Infektionsgeschehens. "Ärzte und Pflegepersonal arbeiten in vielen Krankenhäusern am Rande der Überforderung", sagte sie. "Auch was wir über Mutationen des Virus hören, macht die Sorgen nicht geringer - im Gegenteil", sagte die Kanzlerin. Das Ziel sei deshalb, die Zahl der Neuinfektionen sehr deutlich zu senken, um die Gesundheitsämter wieder in die Lage zu versetzen, jede Neuinfektion nachzuverfolgen.

12.29 Uhr: China verschärft Corona-Lockdown in zwei Metropolen

Im Kampf gegen einen neuen Corona-Ausbruch haben die chinesischen Behörden den Lockdown über die zwei Millionenstädte Shijiazhuang und Xingtai verschärft. In beiden Metropolen gilt für die insgesamt 18 Millionen Einwohner nun eine einwöchige Ausgangssperre, wie die Behörden in der Nacht zum Samstag bekanntgaben. Bereits am Freitag waren die Städte südlich von Peking komplett von der Außenwelt abgeriegelt worden. 

Alle Transportverbindungen nach Shijiazhuang und Xingtai wurden unterbrochen. Alle Zufahrtsstraßen zu den beiden Städten sind in beide Richtungen gesperrt, Flugverbindungen gestrichen und der Zugverkehr eingestellt. Den Einwohnern wurde das Verlassen ihrer Städte per Anordnung der Behörden verboten - nur in ganz dringenden Fällen soll es eine Ausnahmeerlaubnis geben. Die Schulen in beiden Städten sind geschlossen, zudem begannen die Behörden mit Massentests.

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in China ist in den vergangenen Tagen auf den höchsten Stand seit sechs Monaten gestiegen. Haupt-Infektionsherd ist die an Peking angrenzende Provinz Hebei, in der Shijiazhuang und Xingtai liegen, aus der in der vergangenen Woche über 300 Corona-Fälle gemeldet wurde.

11.57 Uhr: Corona in den USA: Mehr als 283 000 Neuinfektionen - über 3500 Tote

In den USA sind 283 204 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet worden, der zweithöchste Wert seit Beginn der Pandemie. Nach Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore von Samstagmorgen (MEZ) belief sich die Zahl der täglichen Corona-Todesfälle auf 3534 Menschen.

Am Vortag war die Zahl der Toten erstmals über 4000 gestiegen. Der bislang höchste Wert an Neuinfektionen war laut JHU vor einer Woche, am 2. Januar, mit 301 858 binnen 24 Stunden verzeichnet worden.

Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 21,87 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 368 900 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen werden die Zahlen - unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten - nachträglich aktualisiert.

Der Gesundheitsbehörde CDC zufolge wurden seit dem 13. Dezember 2020 über 6,6 Millionen Menschen mit einer ersten Dosis Impfstoff von Biontech/Pfizer oder Moderna geimpft.

11.08 Uhr: Ohne Abstand trotz Corona - Ansturm auf Flughäfen in Russland

Inmitten der Corona-Pandemie ist es an mindestens zwei Flughäfen in Russland zu einem regelrechten Ansturm von Flugreisenden gekommen. Fotos und Videos zeigten während der Neujahrsferien lange Warteschlangen in und vor den Terminals bei Sotschi im Süden und Murmansk hoch im Norden des Landes. Die Flughäfen hätten das hohe Passagieraufkommen nicht bewältigen können, berichtete der Radiosender Echo Moskwy am Samstag. Die Maschinen seien teilweise erheblich verspätet gestartet. Auf Bildern waren viele Menschen dicht gedrängt teils ohne Mund-Nasen-Schutz zu sehen.

„Es ist stickig in den Terminals, und die vielen Menschen haben einfach nicht genug Platz“, schrieb ein Flugreisender in sozialen Netzwerken über den Flughafen in Sotschi. Ein Passagier in Murmansk notierte: „Wir haben bei Frost zehn Minuten warten müssen, um überhaupt den Flughafen betreten zu können.“ Es habe nicht genügend Personal zum Abfertigen der Passagiere gegeben. In Murmansk leitete die Staatsanwaltschaft laut Agentur Interfax eine Untersuchung ein.

Am Samstag meldeten die russischen Behörden landesweit 23 300 Corona-Neuinfektionen - deutlich weniger als zu Beginn der Neujahrsfeiertage vor mehr als einer Woche. Mehr als 3,3 Millionen Menschen in Russland haben sich seit Beginn der Pandemie im Frühjahr nach offiziellen Angaben infiziert. Mehr als 61 300 starben demnach mit dem Virus.

In den vergangenen Tagen kehrten viele Russen von Urlauben oder Besuchen bei der Familie zurück in ihre Wohnorte. Neujahr ist ein wichtiges Familienfest in Russland. Die Hafenstadt St. Petersburg hatte Touristen vorher aufgerufen, wegen der hohen Corona-Zahlen die Stadt diesmal nicht zu besuchen.

10.27 Uhr: Göring-Eckardt fordert in Corona-Lockdown mehr Bildungsprogramme in ARD und ZDF

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt fordert vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk während des Corona-Lockdowns eine Ausweitung des Bildungsprogramms. "In anderen Ländern wird das Lernen in der Corona-Krise auch über das Fernsehen unterstützt", sagte Göring-Eckardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben). "ARD und ZDF sollten insbesondere ihre interaktiven Angebote weiter ausbauen." Das ersetze zwar keinen Unterricht, aber helfe "gerade auch da, wo Kinder leider immer noch kein anständiges Endgerät haben". 

Die Grünen-Fraktionschefin forderte angesichts der schleppenden Digitalisierung an Schulen auch neue Formen des Unterrichts für die Corona-Zeit gefordert. "Ganz normaler Unterricht wird an vielen Orten noch lange nicht möglich sein. Daher müssen wir andere, kreative Lösungen finden."

"Eigeninitiativen von Schulen sollten unterstützt, nicht ausgebremst werden", sagte Göring-Eckardt. So könnten geschlossene Museen und leere Theatersäle für den Unterricht genutzt werden.

9.20 Uhr: Neue Corona-Verordnung veröffentlicht

Die baden-württembergische Landesregierung hat die neue Corona-Verordnung beschlossen. Die darin enthaltenen Regeln zur Eindämmung der Pandemie gelten größtenteils ab diesem Montag, wie die Regierung in der Nacht zum Samstag mitteilte. Baden-Württemberg setzt damit überwiegend die Beschlüsse von Bund und Ländern vom Dienstag um. Abweichungen wie eine mögliche Öffnung von Grundschulen und Kitas ab dem 18. Januar - abhängig vom Infektionsgeschehen bis dahin - waren zuvor schon bekanntgeworden. Weiterhin gelten im Südwesten auch Ausgangsbeschränkungen. Das heißt, Menschen dürfen nur mit sogenannten triftigen Gründen das Haus verlassen.

Als solche gelten zum Beispiel der Weg zur Arbeit oder ein Arztbesuch. Auch mit dem Hund darf man Gassi gehen. Tagsüber - definiert als die Zeit von 5.00 bis 20.00 Uhr - sind beispielsweise auch Einkäufe und Behördengänge erlaubt. Nachts hingegen ist die Auswahl schmaler: dann gelten etwa noch religiöse Veranstaltungen oder Wahlkampfaktivitäten wie das Verteilen von Flyern als Grund.

Private Treffen eines Haushalts sind nur mit einer anderen Person erlaubt - egal ob zu Hause oder im öffentlichen Raum. Kinder der beiden Haushalte unter 14 Jahre werden nicht mitgezählt. Kinder aus maximal zwei Haushalten dürfen in einer festen, familiär oder nachbarschaftlich organisierten Gemeinschaft betreut werden.

7.54 Uhr: Mehr als 24.600 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind binnen eines Tages fast 24.700 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 24.694 weitere Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen seit Pandemie-Beginn in Deutschland stieg damit auf 1.891.581. 

Nach Angaben des RKI wurden zudem 1083 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland wuchs damit auf 39.878. 

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 8. Januar:

22.05 Uhr: WHO drängt auf fairere Verteilung von Corona-Impfstoffen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat auf eine fairere Verteilung der Corona-Impfstoffe gedrängt. „Zu Beginn haben die reichen Länder den Großteil des Vorrats an verschiedenen Impfstoffen aufgekauft“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf einer virtuellen Pressekonferenz am Freitag. Kein Land dürfe jedoch „die Warteschlange überholen und seine gesamte Bevölkerung impfen, während andere Länder gar keine Impfstoff-Lieferungen erhalten“. Tedros forderte die Länder auf, überschüssige Impfstoffdosen für das weltweite Covax-Programm freizugeben, das eine gerechte Verteilung der Vakzine zum Ziel hat.

Nach Angaben der WHO haben bislang 42 Länder ihre Impfkampagnen gestartet - darunter 36 reiche Länder und sechs Länder mit mittlerem Einkommen. Tedros rief auch die Hersteller der Impfstoffe auf, keine bilateralen Geschäfte mit einzelnen Ländern auf Kosten der Covax-Kampagne abzuschließen. Das internationale Covax-Programm, das von der WHO mit Unterstützung des Impfbündnisses Gavi ins Leben gerufen wurde, soll einen gerechten Zugang zu Corona-Impfstoffen zu gewährleisten. Covax hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Ende des Jahres genügend Dosen bereitzustellen, um 20 Prozent der Bevölkerung in den an der Initiative teilnehmenden Ländern zu impfen. Die Finanzierung ist für die 92 ärmsten Staaten der Welt gesichert.

20.25 Uhr: 2753 neue Corona-Fälle und 127 weitere Tote im Südwesten

Die Zahl der Corona-Infektionen im Südwesten ist um 2753 auf 257 389 gestiegen. 127 weitere Menschen starben an oder mit dem Virus, wie das Landesgesundheitsamt am Freitag (Stand: 16.00 Uhr) in Stuttgart mitteilte. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben sind, stieg auf 5463. Als genesen gelten Schätzungen zufolge 206 307 ehemals Infizierte.

Innerhalb einer Woche wurde das Virus landesweit bei 124,6 Menschen je 100 000 Einwohner nachgewiesen. Am Donnerstag hatte die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 111,7 gelegen - und damit leicht unter dem Wert von Mittwoch. Alle 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten liegen über dem Wert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. Erstmals seit Anfang November liegt die Inzidenz seit Mittwoch aber in keinem Stadt- oder Landkreis mehr über 200. Am niedrigsten war der Wert den Angaben vom Freitag zufolge mit 76,4 im Landkreis Sigmaringen, am höchsten mit 189,1 im Landkreis Calw.

Die Zahl der Corona-Impfungen im Südwesten lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts bis einschließlich Donnerstag bei 49 103. Das waren 6180 Geimpfte mehr als am Tag zuvor. Die Quote der Impfungen je 1000 Einwohner liegt in Baden-Württemberg bei 4,4.

19.10 Uhr: Spahn bittet offenbar Pharmaindustrie um Hilfe bei Impfaktion

Angesichts der anhaltenden Engpässe bei Versorgung mit Corona-Impfstoff hat das Bundesgesundheitsministerium von Jens Spahn (CDU) mehreren Medienberichten zufolge die Pharmaindustrie um Hilfe gebeten. Dabei geht es demnach um eine mögliche Ausweitung von Produktionskapazitäten, wie die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland sowie die "Welt" übereinstimmend berichteten. Begründet wurde dies mit der angespannten pandemischen Lage.

"Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir mitteilen könnten, ob es in Ihrem Verband Unternehmen gibt, die zu einer Erhöhung der Produktion von COVID-19-Impfstoffen beitragen können oder sich bereits hierum bemühen", heißt es den Berichten zufolge in dem Schreiben von Gesundheits-Staatssekretär Thomas Steffen an den Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller, den Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie und weitere Branchenverbände. Gebeten wurde demnach um "kurzfristige Rückmeldung", denn es sei wichtig, schnell "gemeinsam tätig zu werden".

17.15 Uhr: Was berufstätige Eltern jetzt wissen sollten und wie sie zusätzliche freie Tage beantragen können

Der Lockdown fordert von Eltern erneut, eine Balance zwischen Arbeit, Homeschooling und Kinderbetreuung zu finden. Es gibt einige Möglichkeiten, mit denen berufstätige Eltern, die ihre Kinder zuhause betreuen müssen, die Belastung reduzieren können. Voraussetzung dafür ist meist aber eine gute Abstimmung und das Verständnis des Arbeitgebers.

Wir haben zusammengestellt, welche Möglichkeiten Eltern jetzt haben und wo noch Fragen offen sind.

16.16 Uhr: Bundesregierung fordert konsequente Umsetzung der Corona-Beschlüsse

Die Bundesregierung hat dazu aufgerufen, die mit den Bundesländern gemeinsam getroffenen Corona-Beschlüsse zur Verschärfung und Verlängerung des Lockdowns auch umzusetzen. „In der derzeitigen Situation ist aus unserer Sicht eine konsequente Umsetzung der Bund-Länder-Beschlüsse auch mit Blick auf die noch ansteckendere Virusvariante (...) unerlässlich und das gilt auch für die Beschlüsse zu den Schulen“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin.

Seibert antwortete auf Nachfragen zum Vorgehen in den Ländern bei den Schulen. So hatte etwa der Berliner Senat beschlossen, ab kommendem Montag für Abschlussklassen wieder Wechselunterricht anzubieten, also eine Kombination aus Lernen zu Hause und in den Schulen in kleinen Gruppen. Auch in mehreren anderen Ländern kehren Abschlussklassen wieder zurück in die Schulen. In der Hauptstadt sollen eine Woche später auch Grundschüler folgen. Auch in Niedersachsen und Baden-Württemberg gibt es Pläne, ab Mitte Januar zumindest Grundschüler wieder in die Schulen zu lassen.

13.54 Uhr: Moderna-Impfstoff soll am Dienstag ausgeliefert werden

Die Corona-Impfungen mit dem zweiten in Europa zulassenen Impfstoff, dem des US-Herstellers Moderna, können in der kommenden Woche in Deutschland beginnen. Die Länder sollten die erste Lieferung des Präparats am Dienstag erhalten, teilte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mit.

Die EU-Kommission hatte den Moderna-Impfstoff am Mittwoch auf Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA zugelassen. An diesem Freitag wurden laut dem Sprecher wie geplant weitere rund 668.000 Dosen des Mittels der deutschen Firma Biontech und deren US-Partners Pfizer ausgeliefert.

Von den mehr als 160 Millionen EU-weit bestellten Moderna-Dosen soll Deutschland über 50 Millionen erhalten. Im ersten Quartal sollen wegen der zunächst begrenzten Produktionskapazitäten nur knapp zwei Millionen Moderna-Dosen nach Deutschland kommen. Die gesamten 160 Millionen Dosen sollen nach Angaben der EU-Kommission bis September geliefert werden.

13.22 Uhr: Tourismusminister Wolf mahnt: Fahren Sie nicht in Ausflugs-Hotspots

Nach dem Ansturm auf die verschneiten Schwarzwaldhänge und die Schwäbische Alb warnen die Polizei und auch Tourismusminister Guido Wolf eindringlich vor ähnlichen Ausflügen am Wochenende. „Auch wenn Schnee und Winterwetter locken: bitte verzichten Sie darauf, bekannte Winterausflugsziele anzusteuern!“, heißt es in einem Aufruf des CDU-Ministers vom Freitag. „Derzeit kann und darf es nicht sein, dass tausende Menschen denselben Berg oder Hang bevölkern.“ Wer die bekannten Ausflugsziele ansteuere, der müsse damit rechnen, am Wochenende wieder nach Hause geschickt zu werden.

Davor warnt auch die Polizei. Sperrungen, Verwarnungen, verstärkte Kontrollen - all das werde im Nordschwarzwald konsequent umgesetzt, teilte das Polizeipräsidium Offenburg mit - und ergänzte: „Es ist unverantwortlich, gezielt die Ausflugs-Hotspots aufzusuchen, gegebenenfalls aufgrund der beengten Parkraumsituation falsch zu parken und die Rettungswege für Feuerwehr und Rettungsdienste zu blockieren.“

12.10 Uhr: Kretschmann will Ausnahme für Kinder unter 14 Jahren doch beibehalten

Die Landesregierung hat sich nun doch dazu entschlossen, die bisherige Ausnahme von der Kontaktbeschränkung für Kinder unter 14 Jahren beizubehalten. Das sagte Kretschmann in einer Regierungsansprache am Freitag. Nach den strengeren Regeln, die ab 11. Januar gelten sollen, dürfen sich Menschen eines Haushalts nur noch mit einer anderen Person von außerhalb treffen. 

Kinder unter 14 Jahren werden der Ausnahme zufolge dabei nicht mitgezählt. Ursprünglich hatte Kretschmann in seiner Ansprache betont, dass alle Ausnahmeregelungen aus der noch geltenden Verordnung vom Dezember beibehalten werden sollen. Später war auf der Webseite des Staatsministeriums dann aber zu lesen, dass die Ausnahme für Kinder abgeschafft wird. 

Die neue Verordnung befindet sich derzeit noch in der Ausarbeitung. Nach Angaben eines Sprechers werde sie an diesem Freitag voraussichtlich nicht mehr fertiggestellt. Demnach könnte die neue Verordnung aber morgen veröffentlicht werden.

11.45 Uhr: Land will gegen Überfüllung von Ski- und Wandergebieten vorgehen

Baden-Württemberg will gegen die Überfüllung touristischer Ziele vorgehen und Tagesausflüge einschränken. Ministerpräsident Winfried Kretschmann zeigte sich im Landtag verärgert darüber, dass es trotz des Corona-Lockdowns am vergangenen Wochenende einen Ansturm auf die Schneeregionen im Land gegeben hatte. „Das geht gar nicht“, sagte der Grünen-Politiker und kündigte verschärfte Maßnahmen an: „Die Menschen müssen wissen, dass wir sie wieder nach Hause schicken, wenn es im Schwarzwald oder auf der Schwäbischen Alb zu voll wird.“

Kretschmann will vor allem die Landkreise in die Pflicht nehmen: „Wir werden die örtlichen Behörden anhalten, solchen Ansammlungen und Verstößen gegen das Abstandsgebot unverzüglich vor Ort entgegenzuwirken und sie mit entsprechenden Maßnahmen, wie etwa Parkplatzsperrungen oder Straßenkontrollen an touristischen Ausflugszielen, zu verhindern.“ Er habe mit Sozialminister Manne Lucha und Innenminister Thomas Strobl verabredet, dass diese mit den Kommunen die Maßnahmen vorbereiten. Ziel sei es, Ansteckungen aufgrund von Massenansammlungen zu verhindern.

10.44 Uhr: Schulöffnung am 18. Januar laut Kretschmann nicht garantiert

Die grün-schwarze Landesregierung will erst am kommenden Donnerstag darüber entscheiden, ob Grundschulen und Kitas am 18. Januar wieder geöffnet werden können. Im Interesse der Kinder würde man gern zu dem Datum wieder öffnen, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Freitag im Landtag in Stuttgart. „Doch garantieren können wir es heute noch nicht.“ Dazu brauche man „belastbarere Zahlen über die Infektionslage“, die noch nicht vorlägen. „Deshalb werden wir diese Entscheidung erst am kommenden Donnerstag treffen.“ Der verlängerte Corona-Lockdown bedeutet für die meisten Schüler, dass es im Januar statt Präsenz- nur Fernunterricht geben wird. Nur für jüngere Kinder könnte es Ausnahmen geben.

10.32 Uhr: Von der Leyen: Vertrag über mehr Biontech/Pfizer-Impfstoff steht

Die EU-Kommission hat einen Vertrag über weitere bis zu 300 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer abgeschlossen. 75 Millionen Dosen davon sollten bereits im zweiten Quartal 2021 zur Verfügung stehen, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Freitag in Brüssel. Der neue Vertrag folgt auf Klagen über Knappheit von Impfstoff in Deutschland und anderen EU-Staaten. Sowohl Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) als auch die EU-Kommission standen in der Kritik. Das Biontech/Pfizer-Präparat war am 21. Dezember als erster Corona-Impfstoff in der EU zugelassen worden. Am Mittwoch wurde auch das Mittel des US-Herstellers Moderna genehmigt.

10.07 Uhr: Großbritannien verlangt negativen Corona-Test vor Einreise

Für Einreisen nach England ist von kommender Woche an ein negativer Corona-Test vorgeschrieben. Alle Reisenden, die mit dem Flug, Zug oder Schiff eintreffen, müssen einen entsprechenden Nachweis vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, wie der britische Verkehrsminister Grant Shapps in der Nacht zum Freitag mitteilte. Mit der Maßnahme soll die Verbreitung neuer Corona-Varianten unterbunden werden. Wer keinen Test nachweisen kann, muss auf der Stelle 500 Pfund (gut 550 Euro) Strafe zahlen. Ausnahmen gibt es unter anderem für Lastwagenfahrer, Kinder unter elf Jahren und Einreisen aus Irland. Die Ankündigung betrifft nur England, aber ähnliche Maßnahmen für die anderen Landesteile Wales, Schottland und Nordirland sollen folgen.

08.53 Uhr: Landtag debattiert über neuen Corona-Lockdown – Kinder im Fokus

Länger wird der Lockdown, er wird strenger und er trifft vor allem Kinder und ihre Eltern hart. Deshalb wird es am Freitag nach den weiteren Verschärfungen der Corona-Beschränkungen bis Ende Januar in einer Sondersitzung des Landtags vor allem darum gehen, wie die nächsten Wochen an den Schulen konkret ablaufen sollen. Diskutiert werden sollen auch großzügige Ausnahmen für Familien mit kleineren Kindern bei den Kontaktbeschränkungen. Die CDU-Minister und Ministerinnen haben bei dieser Regelung noch Klärungsbedarf angemeldet.

Bund und Länder hatten sich am Dienstag wegen der Corona-Pandemie auf weitere erhebliche Einschränkungen des öffentlichen Lebens verständigt. Ziel der Maßnahmen ist es, Kontakte zwischen Menschen und damit Ansteckungen mit dem Coronavirus zu verhindern. In mehreren wichtigen Punkten will Baden-Württemberg aber möglichst zugunsten von kleinen Kindern und Schülern von den strengen Vorgaben abweichen. Zwar bedeutet der verlängerte Lockdown für die meisten Schüler, dass es im Januar statt Präsenz- nur Fernunterricht geben wird. Jedoch sollen Kitas und Grundschulen am 18. Januar wieder geöffnet werden, wenn die Infektionszahlen weiter deutlich gesunken sind. Das gilt auch für Abschlussklassen, die ab diesem Tag landesweit wieder Präsenzunterricht erhalten sollen. Zudem soll es bei den eigentlich verschärften Kontaktbeschränkungen Ausnahmen für Kinder geben.

8.09 Uhr: Bundesländer erhalten weiteren Biontech-Impfstoff

Die Bundesländer sollen an diesem Freitag eine neue Lieferung des Corona-Impfstoffs von Biontech erhalten. Sie sollen insgesamt knapp 668 000 Impfdosen bekommen. Die Lieferung soll direkt vom Hersteller Biontech an die 27 Anlieferzentren der Länder gehen. Den größten Anteil erhält das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 141.375 Dosen. Den kleinsten Anteil bekommt Bremen mit 4875 Dosen. In dieser Größenordnung war die Lieferung auch angekündigt worden.

Seit dem Beginn der Impfkampagne Ende Dezember ist das Mittel mindestens 417.060 Menschen gespritzt worden, wie das Robert Koch-Institut am Donnerstag mitgeteilt hatte. 201.000 Menschen erhielten den Impfstoff aus beruflichen Gründen. Es kann sich dabei zum Beispiel um Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte mit sehr hohem Ansteckungsrisiko und um Personal in der Altenpflege handeln. Zudem wurde das Präparat inzwischen mehr als 168 000 Bewohnern von Pflegeheimen verabreicht.

7.12 Uhr: Zahl der Corona-Toten in Deutschland mit 1188 auf neuem Rekordhoch

Die Zahl der gemeldeten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus hat einen neuen Höchstwert erreicht. Innerhalb eines Tages übermittelten die deutschen Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 1188 neue Todesfälle, wie aus den RKI-Zahlen vom Freitagmorgen hervorgeht. Außerdem wurden 31.849 Neuinfektionen gemeldet. Bei der Interpretation der Fallzahlen sei zu beachten, dass in den Wochen um Weihnachten und den Jahreswechsel vermutlich weniger Menschen einen Arzt aufsuchten, weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt wurden, hieß es vom RKI. „Dies kann dazu geführt haben, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet wurden.“

Auch die Angaben für die 7-Tage-Inzidenz sind mit Vorsicht zu bewerten - so lange, bis belastbare Zahlen sieben einzelner Tage vorliegen. Das RKI geht davon aus, dass die Meldedaten zum Infektionsgeschehen frühestens Ende nächster Woche/Anfang übernächster Woche wieder belastbar sind, wie es auf Anfrage hieß. Klarheit über das Infektionsgeschehen nach den Feiertagen ist nach den Worten von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am 17. Januar zu gewinnen. Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Freitagmorgen bei 136,5. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 1.866.887 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 8. Januar, 0 Uhr). Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 38.795. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.494.100 an.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 7. Januar:

21.36 Uhr: Minister: Mehr Corona-Tests für Personal in Alten- und Pflegeheimen

Die verzögerte Impfkampagne von Bund und Ländern wirkt sich auch auf die Teststrategie des Landes in den Alten-und Pflegeheimen aus. „Ab sofort wird das Personal täglich getestet“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) dem „Badischen Tagblatt“ (Freitag). „Oberstes Ziel muss es sein, die vulnerablen Gruppen bestmöglich zu schützen.“ Bislang werden die Beschäftigten in den Heimen zwei Mal in der Woche getestet.

Im November hatte das Kabinett beschlossen, fünf Millionen Corona-Schnelltests als Notreserve zu bestellen. Schon damals war ausdrücklich darauf verwiesen worden, dass vorrangig Personal und Bewohner sowie Patienten in pflegerischen und medizinischen Einrichtungen sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe getestet werden.

Grund für die Entscheidung Luchas ist auch die Zahl der für Baden-Württemberg zur Verfügung stehenden Impfdosen. So lange es davon nicht genügend gebe, „müssen wir umso mehr darauf achten, weitere Einträge des Virus in die Heime zu verhindern“, sagte der Minister. Am Donnerstag war wegen der nicht ausreichenden Zahl an Impfdosen bereits der Start der Kreisimpfzentren um eine Woche auf den 22. Januar verschoben worden.

Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes (LGA) ist jeder vierte Mensch (24 Prozent) mit einer registrierten Infektion in Baden-Württemberg älter als 60 Jahre. Seit der zweiten Dezemberwoche wurden insgesamt 126 Ausbrüche in Pflegeheimen mit 2130 Covid-19-Infektionen an das LGA übermittelt. Davon starben 169 Männer und Frauen mit oder an dem Virus.

20.42 Uhr: Erstmals neue Variante des Coronavirus in Sachsen nachgewiesen

In Sachsen ist erstmals die neue Variante des Coronavirus aus Großbritannien nachgewiesen worden. Wie das Gesundheitsministerium des Landes am Donnerstag mitteilte, trat die Mutation bei einer Person aus Dresden auf, die aus Großbritannien zurückgekehrt war.

Das Gesundheitsamt gehe nicht davon aus, dass die Gefahr einer weiteren Verbreitung bestehe, hieß es. Die betroffene Person habe sich nach der Ankunft in Dresden sofort in Quarantäne begeben. Die Virus-Variante sei durch ein stichprobenartiges Screening positiver Proben beim Robert Koch-Institut nachgewiesen worden.

Erstmals war die Corona-Mutation aus England in Deutschland an Heiligabend nachgewiesen worden. Betroffen war eine Frau in Baden-Württemberg, die aus Großbritannien eingereist war. Die Variante ist nach Einschätzung von Wissenschaftlern deutlich ansteckender als die bisher bekannte Version.

In Sachsen lag die sogenannte 7-Tage-Inzidenz am Donnerstag bei 269,8. Der Wert gibt an, wie viele Infektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen verzeichnet worden sind. Sachsen bleibt damit wie seit Wochen schon Negativ-Spitzenreiter. Bundesweit lag der wichtige Corona-Kennwert nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei 122. Die Daten sind derzeit aber noch schwierig zu interpretieren, weil es über den Jahreswechsel Verzögerungen gegeben hat.

Angesichts der angespannten Situation in Sachsen und der nun festgestellten neuen Virus-Variante fordert die Gesundheitsministerin des Landes, Petra Köpping (SPD), die Maßstäbe bei der Verteilung der Impfstoffe zu überdenken. „Bisher erfolgt die Verteilung des Impfstoffes nach der Einwohnerzahl der Bundesländer. Ich glaube, dass auch andere Faktoren bei neuen Lieferungen eine Rolle spielen sollten.“

19.09 Uhr: Richtwert für Corona-Infektionen geht im Südwesten nur leicht zurück

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Südwesten bleibt hoch. Das Landesgesundheitsamt (LGA) verzeichnete am Donnerstag (Stand: 16.00 Uhr) 2753 neue Fälle, wie die Behörde in Stuttgart mitteilte. Die Gesamtzahl der Infektionen kletterte damit auf 254.636. Die Zahl der Menschen, die mit oder an dem Virus gestorben sind, stieg um 107 auf nun 5336.

Eine Interpretation der Daten bleibt aber schwierig, weil um Weihnachten und den Jahreswechsel Corona-Fälle dem Robert Koch-Institut zufolge verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden. Das RKI geht davon aus, dass die Meldedaten zum Infektionsgeschehen frühestens Ende nächster Woche/Anfang übernächster Woche wieder belastbar sind, wie es auf Anfrage hieß. Klarheit über das Infektionsgeschehen nach den Feiertagen ist nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 17. Januar zu gewinnen.

Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz lag in Baden-Württemberg landesweit bei 111,7 - und damit leicht unter dem Wert von Mittwoch. Alle 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten liegen über dem Wert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. Der Großteil der Kreise weist eine Inzidenz zwischen 100 und 200 auf. Erstmals seit Anfang November waren alle baden-württembergischen Stadt- und Landkreise am Mittwoch wieder unter einer Inzidenz von 200 zu finden. Die Zahl gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner in einer Region sich binnen einer Woche mit dem Coronavirus angesteckt haben.

18.20 Uhr: Bundesregierung berät noch über Testpflicht bei Einreise

Die neue Testpflicht bei der Einreise aus Corona-Risikogebieten wird wohl noch einige Tage auf sich warten lassen. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag nach Beratungen zwischen dem Kanzleramt und fünf Ministerien erfuhr, soll sich das Bundeskabinett erst mit der geplanten Verordnung befassen. Dies sei aber „zeitnah“ geplant, hieß es.

Die Details stehen zwar noch nicht fest - auch nicht, welche Ausnahmen gelten sollen. Im Gespräch sind aber dem Vernehmen nach unterschiedliche Regelungen, je nachdem ob Menschen aus Gebieten mit hohen oder sehr hohen Corona-Infektionsraten einreisen wollen. Denkbar ist wohl auch eine Sonderregelung für die Einreise aus Staaten, in denen eine noch ansteckendere Virus-Variante nachgewiesen wurde. Zu stationären Grenzkontrollen will man aber nach Angaben aus Regierungskreisen nicht zurückkehren. Stattdessen wird es wohl bei stichprobenartigen Kontrollen bleiben.

16.20 Uhr: CDU schreibt an Kretschmann: Corona-Regeln bei Kindern aufweichen

Die CDU in Baden-Württemberg macht Druck auf Ministerpräsident Winfried Kretschmann, damit es bei der geplanten Verschärfung der Corona-Kontaktregeln Ausnahmen für Kinder gibt. CDU-Generalsekretär Manuel Hagel und drei Landtagsabgeordnete appellierten am Donnerstag in einem Brief an Kretschmann, die neue Kontaktbeschränkung „nicht auf Kinder unter 14 Jahren, zumindest aber nicht auf Kinder unter zehn Jahren auszudehnen“. Alles andere wäre ein „Schlag in das Gesicht der Familien im Land“.

Bund und Länder hatten am Dienstag beschlossen, dass private Treffen ab Montag nur noch mit einer Person, die nicht zum eigenen Haushalt gehört, möglich sein sollen. Das heißt etwa, dass sich zwei Paare nicht zum Essen verabreden und zwei Kinder nicht ein anderes Kind zuhause besuchen dürfen. Die Landesregierung plant in ihrer Corona-Verordnung aber eine Erleichterung für Alleinerziehende. Diese sollten bei privaten Besuchen ihre Kinder mitbringen dürfen, solange diese unter 14 Jahre alt seien.

Hagel sowie die Abgeordneten Christine Neumann-Martin (Sprecherin für Gesundheit), Stefan Teufel (Sprecher für Soziales) und Klaus Burger (Sprecher für Familienpolitik) geht das jedoch nicht weit genug. Sie schreiben dazu: „Denn selbst der Besuch und der Aufenthalt bei der besten Freundin oder dem besten Freund zum gemeinsamen Lernen dürfte demnach nur alleine stattfinden.“ Viele Alleinerziehende, Eltern und Selbstständige mit Kindern stünden „vor einer unlösbaren Aufgabe“.

14.54 Uhr: Curevac hofft auf Impfstoff-Freigabe in diesem Sommer

Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac hofft durch die Kooperation mit dem Pharmakonzern Bayer, seinen Corona-Impfstoff noch in diesem Sommer einsetzen zu können. „Wir hoffen, dass unser Impfstoff Mitte des laufenden Jahres oder im dritten Quartal zugelassen wird und eingesetzt werden kann“, sagte der Curevac-Sprecher Thorsten Schüller der „Augsburger Allgemeinen“ (Freitag). Noch sei offen, ob Bayer neben der Hilfe zur marktreifen Entwicklung auch die Herstellung des Impfstoffs mit übernimmt, hieß es. Eine Produktion des Impfstoffs ist nicht Teil des aktuellen Kooperationsvertrags. Bayer habe jedoch zugesagt, zu prüfen, ob es möglich wäre, das Vakzin in seinen Produktionsanlagen herzustellen, so der Sprecher.

14.24 Uhr: Corona-Bonus bis 30. Juni verlängert

Die Corona-Pandemie sorgt bei vielen Beschäftigten für besondere Belastungen. Um zumindest einen kleinen finanziellen Ausgleich zu schaffen, wurde ein steuerfreier Bonus von bis zu 1500 Euro eingeführt. „Das heißt, diesen Betrag können Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern zusätzlich zum regulären Lohn steuer- und sozialversicherungsfrei auszahlen“, erklärt Jana Bauer vom Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine (BVL) in Berlin.

Ursprünglich war die Regelung bis zum 31. Dezember 2020 begrenzt. Mit dem Jahressteuergesetz 2020 wurde die Frist aber bis zum 30. Juni 2021 verlängert. Unternehmen, die noch nicht die Möglichkeit hatten, ihren Arbeitnehmern einen Bonus zu zahlen oder den Betrag von 1500 Euro auszuschöpfen, können dies bis Mitte dieses Jahres nachholen. Eine Aufteilung auf mehrere Teilleistungen ist möglich.

13.09 Uhr: Impfungen im Südwesten verzögern sich

Die anhaltenden Engpässe bei der Impfstofflieferung bringen nun auch den Zeitplan der baden-württembergischen Impfkampagne durcheinander. In den rund 50 Kreisimpfzentren (KIZ) werden die ersten Spritzen deshalb eine Woche später als ursprünglich geplant aufgezogen. „Grund hierfür sind die Impfstofflieferungen durch den Bund“, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Stuttgart mit. Das Land habe bisher knapp 170.000 Impfdosen erhalten, die alle bereits verabreicht wurden oder verplant seien.

Eine weitere Lieferung an Impfstoff werde für dieses Wochenende erwartet, hieß es. Erst am 18. Januar folge dann die nächste Impfstoff-Lieferung vom Bund, die anteilig den Kreisimpfzentren zur Verfügung gestellt werden soll.

11.39 Uhr: Wärmebildkameras aus dem Schwarzwald wegen Corona gefragt

Die Corona-Pandemie hat beim Schwarzwälder Messtechnikhersteller Testo die Nachfrage nach Wärmebildkameras und CO2-Messgeräten befeuert. Im ersten Quartal 2020 habe sich der Auftragseingang bei den Kameras im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verfünffacht, erklärte eine Sprecherin des Unternehmens mit Sitz in Lenzkirch. Seit dem dritten Quartal würden zudem verstärkt CO2-Messgeräte der Firma nachgefragt.

Die Wärmebildkameras werden nach Unternehmensangaben genutzt, um in größeren Personengruppen Menschen mit Fieber zu identifizieren - also mögliche Corona-Infizierte. Die Geräte erfassen demnach die Temperatur am Innenwinkel des Auges und lösen einen Alarm aus, falls diese von einem voreingestellten Richtwert abweicht. Die Kameras seien etwa in Flughäfen, Bahnhöfen, Zügen und Flugzeugen im Einsatz. Sie seien unter anderem in die USA, nach Südkorea, Russland und China geliefert worden. Auch die EU-Kommission gehöre zu den Abnehmern. Die CO2-Messgeräte hingegen machen per Alarm auf möglicherweise zu viele Aerosole in der Umgebungsluft aufmerksam: Steige der CO2-Gehalt in der Luft, liege nahe, dass auch mehr Aerosole vorhanden seien - und damit die Ansteckungsgefahr steige, erklärte die Sprecherin.

10.33 Uhr: Kinderärzte fordern schnellere Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche

Deutschlands Kinderärzte haben schnellere Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche gefordert, damit Kitas und Schulen wieder öffnen können. Dass sie beim Impfen hinten anstünden sei bitter, sagte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Donnerstag. „Daher erwarten wir, dass beim Impfen für Kinder mehr Tempo gemacht wird, um endlich die Situation an Schulen und Kitas dauerhaft zu entspannen“, sagte Fischbach. Impfungen von Minderjährigen sind in der Impfverordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nicht vorgesehen.

Die Impfstoffe von Biontech und Moderna sind für Menschen ab 16 Jahren zugelassen. „Es ist problematisch, dass die Zulassung eines Impfstoffs für Kinder in der gegenwärtigen Aufgeregtheit über die Impfstoffknappheit für Erwachsene aus dem Blick gerät“, kritisierte Fischbach. Es brauche „so schnell wie möglich auch geeignete Vakzine für Kinder und Jugendliche“. Die Testung und Zulassung solle mit Hochdruck vorangetrieben werden, forderte der BVKJ-Präsident.

9.27 Uhr: Größter Ausbruch des Coronavirus in China seit Monaten

China erlebt den größten Ausbruch des Coronavirus seit Monaten. Nachdem das bevölkerungsreichste Land das Virus seit dem Sommer weitestgehend im Griff hatte und nur noch ganz vereinzelt Infektionen zählte, sind die Zahlen in der Provinz Hebei direkt vor den Toren Pekings in wenigen Tagen auf insgesamt mehr als 200 gestiegen. Bis Donnerstag meldete die Gesundheitskommission in der Provinz um die Hauptstadt 90 Erkrankungen und 144 asymptomatische Infektionen. Es wurde mit einem weiteren Anstieg gerechnet.

Die Behörden sind alarmiert und riefen „den Kriegszustand“ im Kampf gegen das Virus aus. Vor allem die 300 Kilometer nordöstlich gelegene Provinzhauptstadt Shijiazhuang ist betroffen. Transportverbindungen mit Bussen, Zügen und Flugzeugen in die Metropole wurden weitgehend unterbrochen. Die elf Millionen Einwohner werden getestet. Einige Wohngebiete wurden abgeriegelt. Der Unterricht in Kindergärten, Grund- und Mittelschulen wurde ausgesetzt. Zusätzliches medizinisches Personal wurde mobilisiert und in die Provinz entsandt. Betroffen sind außer Shijiazhuang auch die Städte Xingtai und Nangong, wo 500 000 Menschen getestet werden. Die Hauptstadt Peking ergriff Schutzmaßnahmen.

8.51 Uhr: Curevac und Bayer wollen laut Bericht Impfstoff-Allianz gründen

Das Tübinger Unternehmen Curevac und der Chemiekonzern Bayer wollen laut einem Medienbericht bei Weiterentwicklung, Produktion und Vertrieb eines Corona-Impfstoffes zusammenarbeiten. Ziel sei es, den Impfstoff nach einer Zulassung möglichst schnell und breit auf den Markt geben zu können, berichtete das Nachrichtenportal „ThePioneer“. Der Bericht wurde der Deutschen Presse-Agentur in Regierungskreisen bestätigt. Eine solche „nationale Impfallianz“ könne die Impfsituation in Deutschland beschleunigen und helfen, dass bis zum Sommer alle geimpft würden, die es wollten, schreibt das „ThePioneer“.

Eine entsprechende Kooperation war diesem Bericht zufolge Thema in einem Gespräch zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Gesundheitsminister Jens Spahn, Wirtschaftsminister Peter Altmaier, Kanzleramtschef Helge Braun (alle CDU) und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) am Mittwochmorgen. Demnach solle das Biotechnologieunternehmen von der Organisations- und Logistikmacht des Chemiekonzerns profitieren. Auch eine Produktion des Curevac-Impfstoffes in einem US-amerikanischen Bayer-Werk sei im Gespräch, hieß es.

7.49 Uhr: Mehr als 26.000 Neuansteckungen mit dem Coronavirus in Deutschland

In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 26.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 26.391 weitere Ansteckungsfälle erfasst. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 1.835.038. Nach Angaben des RKI wurden zudem 1070 Todesfälle durch die Pandemie binnen 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland seit Beginn der Pandemie wuchs damit auf 37.607. Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das RKI mit rund 1.474.000. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz betrug am Donnerstag 121,8. Bei dem Wert handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in diesem Zeitraum.

7.05 Uhr: Patientenschützer fordern Testpflicht für Pflegekräfte

Ausgerechnet von den Pflegekräften wollen sich offenbar weniger impfen lassen als erwartet. Aus Sicht des Vorsitzenden der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, liegt das vor allem an fehlenden Informationen und Falschinformationen. „Sie dürfen nicht davon ausgehen, dass die Vorkenntnisse hinsichtlich eines mRNA-Impfstoffes beim medizinischen Personal im Durchschnitt so sehr viel besser sind als in der übrigen Bevölkerung“, sagte Mertens der Deutschen Presse-Agentur. Ein weiterer Grund für die zurückhaltende Impfbereitschaft könnte sein, dass sich Pflegekräfte umfassend informieren wollten, sagte Bernd Meurer, der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa).

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, forderte als Konsequenz aus der geringen Impfbereitschaft des Pflegepersonals verpflichtende Corona-Tests für alle Pflegekräfte vor jeder Schicht. „Um die Pflegebedürftigen angesichts der niedrigen Impfbereitschaft beim Personal ausreichend zu schützen, brauchen wir eine Testpflicht für Pflegekräfte“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 6. Januar: 

21.26 Uhr: Corona-Gegner-Versammlung in Stuttgart aufgelöst - Auflagenverstöße

Mehrere Hundert Corona-Gegner haben sich am Mittwochabend auf dem Stuttgarter Marktplatz versammelt und laut Polizei gegen Auflagen verstoßen. Eine große Zahl von Personen habe keinen Mund-Nasen-Schutz getragen und den erforderlichen Abstand nicht eingehalten, teilte die Polizei am Abend mit. Da trotz mehrmaliger Aufforderung die Auflagen weiterhin nicht eingehalten worden seien, habe die Stadt die Auflösung der Versammlung verfügt, an der einem Polizeisprecher zufolge etwa 300 Menschen teilnahmen.

Die Polizei habe die Teilnehmer aufgefordert, den Marktplatz gemäß der geltenden Corona-Richtlinien zu verlassen. „Der Großteil der Teilnehmer kam dieser Aufforderung nur sehr zögerlich nach“, hieß es weiter. Sie hätten stattdessen einen Aufzug versucht, der von der Versammlungsbehörde im Voraus verboten worden war. Einsatzkräfte hätten dies verhindert, Personalien festgestellt und Ordnungswidrigkeitsanzeigen geschrieben.

20.45 Uhr: Maas hält Dienstreisen auch in Corona-Zeiten für notwendig

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat bei einem Kurzbesuch in Jordanien betont, dass er gewisse Dienstreisen auch in Corona-Zeiten für zwingend notwendig hält. „Das hier ist keine Privatreise, das ist keine touristische Reise, hier geht es um Abrüstung“, sagte er am Mittwoch nach seiner Ankunft in der jordanischen Hauptstadt Amman, wo er an einer Abrüstungskonferenz mit Vertretern aus 15 Länder teilnahm. Es gebe Themen, die von so großer Bedeutung seien, dass man sich persönlich treffen müsse, „um in der Außenpolitik arbeitsfähig bleiben zu können“.

Für nächste Woche kündigte der Außenminister eine weitere Reise in die ägyptische Hauptstadt Kairo an. Angesichts der Rolle Deutschlands im Nahen Osten sei es „außerordentlich wichtig“, die Kontakte zu pflegen. Für Maas war der Besuch in Amman die erste Reise in ein Land außerhalb Europas seit mehr als vier Monaten. Danach war er wegen der Corona-Pandemie nur noch wenige Male innerhalb Europas unterwegs.

19.51 Uhr: Spahn: Wohl keine zeitliche Streckung der Corona-Impfungen

Der anfangs knappe Corona-Impfstoff wird voraussichtlich in Deutschland nicht durch ein verzögertes Verabreichen der zweiten Dosis mehr Menschen zugänglich gemacht. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Mittwoch in Berlin: „Wir lassen die Daten von der Ständigen Impfkommission anschauen, aber die ersten Rückmeldungen sind tatsächlich die, dass wir bei der Zulassung und dem, was in der Zulassung steht, bleiben sollten.“ Für die Frist zwischen Erst- und Zweitimpfung gebe es klare Empfehlungen. In der für die Zulassung notwendigen Studie wurde den Probanden die zweite Impfung rund drei Wochen nach der ersten gegeben.

„Da es ja aber eine gemischt politisch-wissenschaftliche Debatte dazu gibt (...), war es mir sehr, sehr wichtig, diese Debatte in einen Prozess zu geben, der zu einem Ergebnis führt“, sagte Spahn. Deshalb habe er die Ständige Impfkommission gebeten, sich damit auseinanderzusetzen. „Aber mein Eindruck ist, dass es sehr, sehr viel Sinn macht, gerade bei diesen sensiblen Fragen, bei denen es viel auch um Vertrauen und Verlässlichkeit geht, dass wir uns eben an die Zulassung halten.“

18.40 Uhr: Pietro Lombardi positiv auf Corona getestet

Sänger Pietro Lombardi („Senorita“) ist nach eigenen Aussagen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der 28-Jährige am Mittwoch in einer Instagram-Story mitteilte, hatte er sich testen lassen, weil er ein „unwohles Körpergefühl“ gehabt habe. Er müsse nun erst mal zu Hause bleiben. Außer Knochenschmerzen gehe es ihm aber gut.

18.21 Uhr: Ausgangssperren, Kontaktbeschränkungen, Lockdown, (kein) Bewegungsradius: Die Corona-Regeln in Baden-Württemberg

Die Infektionszahlen sind nicht gesunken wie erwartet, die mutierte Version des Virus macht der Kanzlerin und den Ministerpräsidenten Sorge. Erleichterungen wird es damit vorerst nicht geben, eine Begrenzung des Bewegungsradius aber auch nicht. Ein Überblick über die neuen alten Regeln in Baden-Württemberg.

18.09 Uhr: Erleichterung nach Ausnahmejahr: Arbeitsmarkt trotz Corona stabil

Das Jahr 2020 war auch auf dem Arbeitsmarkt ein Jahr wie kein anderes. Noch nie hat die Bundesagentur für Arbeit so viel Geld ausgeben müssen - etwa für Kurzarbeit. Trotz Corona ist der Abschluss aber - dank erfreulicher Dezember-Zahlen - einigermaßen versöhnlich.

Die Verantwortlichen auf dem deutschen Arbeitsmarkt wischen sich kollektiv den Schweiß von der Stirn: Es ist noch einmal gut gegangen. Das Corona-Jahr 2020 verlief dank enormer staatlicher Interventionen glimpflicher als befürchtet. Im Dezember stieg die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum November nur um 8000 auf 2,707 Millionen - das ist ein deutlich geringerer Anstieg als 2019, als die Arbeitslosigkeit von November auf Dezember noch um 46 000 geklettert war. Die Arbeitslosenquote blieb im Dezember unverändert bei 5,9 Prozent.

„Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist eigentlich ganz gut, wenn man bedenkt, was für ein Jahr wir hinter uns haben“, sagte der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, am Dienstag. „Die Dezember-Zahlen sind ausgesprochen erfreulich.“ Gegenüber dem Vorjahresmonat liege die Arbeitslosigkeit zwar um 480 000 höher. Dieser Unterschied war aber im Sommer sogar noch größer und hat sich im Jahresverlauf wieder leicht angenähert. Im Jahresdurchschnitt 2020 lag die Arbeitslosigkeit bei 2,695 Millionen Menschen, 429 000 mehr als 2019. „Das geht fast vollständig auf den Corona-Effekt zurück“, sagte Scheele. Es sei in etwa der Stand von 2016 erreicht worden.

17.14 Uhr: Kinderpsychiater: Wegen Corona ist inzwischen „die Hölle los“

Wegen der Corona-Pandemie haben offenbar immer mehr Kinder und Jugendliche psychische Probleme. Von Oktober bis Anfang Dezember 2020 sei die Zahl der jungen Patienten enorm gestiegen, sagte der stellvertretende Ärztliche Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Uniklinikums Tübingen, Gottfried Maria Barth, der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Donnerstag). Inzwischen sei „die Hölle los“, so Barth. Anders sei es noch im Frühjahr gewesen: „Zu Beginn der Pandemie kam zunächst kaum ein Kind oder Jugendlicher in die Notfallambulanz, obwohl wir uns darauf eingerichtet hatten.“ Möglicherweise habe es psychisch belasteten Kindern zunächst einmal gutgetan, entspannt zu Hause bleiben zu können, so der Tübinger Psychiater. Im zweiten Lockdown überwiegen demnach nun die Angst und die Unsicherheit. Die Folge könnten etwa Schlafstörungen mit Albträumen oder Mutlosigkeit sein. Auch gebe es mehr Essstörungen, vor allem Magersucht bei Mädchen. Zugenommen hätten durch die Pandemie auch Zwangshandlungen. Hier gehe es darum, die Situation unter Kontrolle zu behalten. Das gelte auch für Magersucht. „Es ist der verzweifelte Versuch, den Alltag genau im Griff zu haben, indem man das Essen kontrolliert.“ Die drohenden Pandemiefolgen sollen damit verdrängt werden. Der Anteil der von psychischen Erkrankungen betroffenen Kinder und Jugendlichen liege bei etwa 15 Prozent; der Großteil werde die Pandemie hingegen unbeschadet durchlaufen, prognostizierte der Psychiater.

16.46 Uhr: EU lässt Corona-Impfstoff von Moderna zu

Die EU-Kommission hat dem Corona-Impfstoff des US-Konzerns Moderna eine Zulassung erteilt. „Wir haben den Impfstoff von Moderna zugelassen, der zweite in der EU“, erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst Twitter. Wenige Stunden zuvor hatte ein Expertenausschuss der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) grünes Licht für eine bedingte Marktzulassung des Mittels in der EU gegeben.

16.38 Uhr: Weltweit mehr als 15.700 Corona-Tote binnen 24 Stunden - Höchste tägliche Sterbezahl seit Beginn der Pandemie

Die Zahl der weltweit registrierten Corona-Todesfälle innerhalb eines Tages hat einen neuen Höchstwert erreicht. Rund um den Globus starben innerhalb 24 Stunden bis Mittwoch laut einer auf amtlichen Angaben beruhenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP 15.790 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus und damit so viele wie noch nie. Weltweit starben seit den ersten Berichten über das Auftauchen des neuartigen Virus in China Ende Dezember 2019 nach offiziellen Zahlren rund 1,87 Millionen Menschen nach einer Infektion mit dem Virus, mehr als 86 Millionen Menschen infizierten sich.

16.13 Uhr: Händler und Gastronomen befolgen Lockdown in großer Mehrzahl

Händler und Gastronomen nehmen den Corona-Lockdown bislang größtenteils ernst: "Die große Mehrheit der Geschäftsleute hält sich an die Vorgaben, ihre Läden bleiben geschlossen", zitierte die "Wirtschaftswoche" am Mittwoch den Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy. Die meisten Unternehmen befolgten demnach die Vorgaben. "Einzelne Verstöße in den Städten sind bislang die große Ausnahme", sagte Dedy.

Nach Informationen des Magazins stellte die Polizei etwa in Berlin vom Beginn des harten Lockdowns am 16. Dezember bis zum 28. Dezember insgesamt 304 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Infektionsschutzverordnung - 64 davon betrafen Gaststätten. In Hamburg wurden demnach im gleichen Zeitraum 140 Unternehmensverstöße registriert; 75 dieser Verstöße betrafen den Einzelhandel, 37 die Gastronomie.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) kritisierte den unter dem Titel "#WirMachenAuf" in sozialen Netzwerken verbreiteten Plan einzelner Händler, ihre Geschäfte ab kommendem Montag unerlaubt wieder zu öffnen. Die Aktion mache "die Verzweiflung bei vielen Handelsunternehmen deutlich", könne aber nicht die Lösung sein, sagte ein Verbandssprecher der "Wirtschaftswoche".

15.29 Uhr: RKI meldet gut 45.000 weitere Corona-Impfungen

Die Zahl der in Deutschland verabreichten Corona-Impfungen ist innerhalb von 24 Stunden um weitere 45.233 auf nun insgesamt 367.331 gestiegen. Das gab das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochmittag bekannt. Die Zahlen geben den Stand von Dienstagabend wieder, soweit die Impfungen aus den Ländern an das RKI gemeldet wurden. Die Impfquote liegt demnach nun bundesweit bei 0,44 Prozent. Geimpft werden weiterhin vorwiegend Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen, weitere Menschen ab 80 Jahren sowie medizinisches Personal in Heimen und Krankenhäusern. Große Unterschiede gibt es weiterhin zwischen den Bundesländern. Spitzenreiter bleibt Mecklenburg-Vorpommern mit einer Impfquote von nun 1,12 Prozent vor Sachsen-Anhalt mit 0,78 Prozent und Hessen mit 0,66 Prozent. Schlusslicht ist Thüringen mit einer Quote von 0,17 Prozent. Ebenfalls relativ wenig geimpft wurde bislang in Niedersachsen mit 0,19 Prozent und in Brandenburg mit einer Impfquote von 0,21 Prozent.

14.40 Uhr: Einzelhändler: Lage durch neuen Lockdown „katastrophal“

Die Verlängerung des Corona-Lockdowns durch Bund und Länder wirkt sich nach Ansicht der Einzelhändler katastrophal auf die Branche aus. „Je länger der Lockdown andauert, desto mehr Unternehmen kommen an die Grenzen ihrer Möglichkeiten und desto mehr werden pleitegehen“, sagte Sabine Hagmann, die Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands Baden-Württemberg, der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“.

Im schlimmsten Fall müsse man damit rechnen, dass sich die prognostizierten 6000 Schließungen auf rund 12.000 Schließungen und Insolvenzen in den nächsten zwei Jahren verdoppelten. Kurzfristig stünden 100.000 Arbeitsplätze im Südwesten auf der Kippe, langfristig seien es bis zu 200.000, sagte Hagmann.

13.30 Uhr: EU-Behörde gibt grünes Licht für Corona-Impfstoff von Moderna

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die bedingte Marktzulassung für den Corona-Impfstoff des US-Pharma-Unternehmens Moderna empfohlen. Das teilte die EMA am Mittwoch in Amsterdam mit. Die endgültige Entscheidung über die Zulassung muss nun die EU-Kommission treffen - das gilt als Formsache.

 EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen begrüßte die Empfehlung. „Gute Nachrichten für unsere Bemühungen, mehr Covid-19-Impfstoff zu den Europäern zu bringen“, schrieb von der Leyen am Mittwoch auf Twitter. Die EU-Kommission arbeite nun mit voller Geschwindigkeit daran, das Mittel zu genehmigen und in der EU verfügbar zu machen.

13.00 Uhr: Scholz zur Corona-Kosten: „Wir können das lange durchhalten“

Deutschland kann sich aus Sicht von Vizekanzler und Bundesfinanzminister Olaf Scholz die Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie finanziell leisten. „Wir können das lange durchhalten, wir haben Vorsorge getroffen“, sagte der SPD-Kanzlerkandidat am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“, nachdem Bund und Länder am Vorabend eine Verlängerung und Verschärfung des Lockdowns beschlossen hatten. Es gebe „keinen ganz kompletten Stillstand“, in Fabriken und vielen Büros werde gearbeitet, sagte Scholz. Deutschland habe gut gewirtschaftet.

Weil Deutschland Ende des vorletzten Jahres unter 60 Prozent Staatsverschuldung gehabt habe, könne man nun Kredite aufnehmen, erklärte Scholz. Nach der Finanzkrise habe die Verschuldung bei mehr als 80 Prozent gelegen. Nun werde man nach gegenwärtigen Berechnungen „selbst wenn es sehr schlimm kommt“ nicht „weit“ über 70 und „auch schnell wieder runter“ kommen.

11.40 Uhr: 21 237 Corona-Neuinfektionen und 1019 neue Todesfälle gemeldet

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 21 237 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 1019 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Mittwochmorgen bekanntgab. Der Höchststand von 1129 neuen Todesfällen war am 30. Dezember erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33 777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

Eine Interpretation der Daten bleibt schwierig, weil um Weihnachten und den Jahreswechsel Corona-Fälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden. Dem Verband Akkreditierter Labore in der Medizin (ALM) zufolge war die Zahl der Labortests über den Jahreswechsel im Vergleich zur Weihnachtswoche noch einmal weiter gesunken. Verglichen mit der Woche vor Weihnachten hat sich die Zahl in der vergangenen Woche ungefähr halbiert. 

11.15 Uhr: Drosten: Neue Corona-Variante ernst nehmen - noch schwer einzuordnen

Der Virologe Christian Drosten sieht noch viele offene Fragen rund um die neue, zuerst in Großbritannien nachgewiesene Corona-Variante B.1.1.7. „Das ist ganz schwer einzuordnen, immer noch“, sagte der Leiter der Virologie an der Berliner Charité im Podcast „Coronavirus-Update“ vom Dienstag bei NDR-Info. „Ich gehe davon aus, dass wir, sagen wir, vielleicht bis Ostern oder bis Mai ganz klare experimentelle Evidenz haben, ob jetzt dieses Virus übertragbarer und gefährlicher ist oder nicht. Aber das wird einfach dauern.“

Derzeit werde noch zusammengetragen, wie verbreitet die neue Variante in Deutschland ist, schilderte der Virologe. Von einem großen Problem damit gehe er momentan nicht aus. Nachdem er auch Daten aus Dänemark zum Thema gesehen habe, sei er der Ansicht, dass die Variante ernst genommen werden müsse, erläuterte Drosten. Auch in Deutschland müsse man verstärkt nach der Mutation schauen. Hintergrund sind Befürchtungen, dass die Variante übertragbarer ist - also dass ein Infizierter im Schnitt mehr Menschen ansteckt als bisher, die Variante also mit einer höheren Reproduktionszahl einhergeht.

09.55 Uhr: Städte- und Gemeindebund bezweifelt Umsetzbarkeit von 15-Kilometer-Regel

Der Deutsche Städte-und Gemeindebund hat die Umsetzbarkeit der neuen Restriktionen der Bewegungsfreiheit in Corona-Hotspots angezweifelt. Es sei fraglich, wie der Beschluss von Bund und Ländern, dass sich Menschen in besonderen Risikogebieten nur noch in einem Radius von 15 Kilometer von ihrem Wohnsitz fortbewegen dürfen, „in der Praxis umgesetzt“ werden könne, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Gerd Landsberg, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Zwar sei klar, dass in Gebieten mit sehr hohen Infektionszahlen zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müssten. Ein solch eingeschränkter Bewegungsradius, wie im Bund-Länder-Beschluss vom Dienstag vorgesehen, sei allerdings „kaum kontrollierbar“, sagte Landsberg.

09.00 Uhr: Zahl der Corona-Toten steigt um 1.019

Die Zahl der Corona-Toten in Deutschland steigt kontinuierlich weiter stark an. Binnen 24 Stunden wurden 1.019 Todesfälle von Menschen verzeichnet, die an oder mit dem Coronavirus gestorben sind, wie das RKI am Mittwochmorgen in Berlin mitteilte. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie im vergangenen Frühjahr 36.537 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.

Laut RKI werden als Corona-Todesfälle diejenigen gezählt, bei denen die Infektion mit dem Virus ursächlich für den Tod war oder durch Vorerkrankungen wahrscheinlich ist, dass der Tod im direkten Zusammenhang mit Covid-19 steht. Deswegen ist von Menschen die Rede, die „an oder mit“ dem Virus gestorben sind. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen stieg in den vergangenen 24 Stunden um 21.237.

Weiterhin sei bei der Interpretation der aktuellen Zahlen zu beachten, dass in den vergangenen zwei Wochen rund um den Jahreswechsel vermutlich weniger Personen einen Arzt aufgesucht hätten, so dass weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen veranlasst wurden, erklärte das RKI. Das könne dazu geführt haben, dass weniger Infektionen an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet wurden.

Wie aus dem am Abend veröffentlichten Lagebericht des RKI hervorgeht, waren am Dienstag 5.678 Covid-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, 66 weniger als am Vortag. Seit dem Vortag erfolgten 802 Neuaufnahmen von Covid-19-Fällen auf eine Intensivstation. Bei 868 Patienten wurde die Behandlung abgeschlossen, davon sind 37 Prozent gestorben.

8.25 Uhr: Merkel berät heute mit Fachministern über Impfstoff-Produktion

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will heute  mit den zuständigen Fachministern darüber beraten, wie mehr Impfstoff gegen das Coronavirus produziert werden kann. Teilnehmen werden Gesundheitsminister Jens Spahn, Wirtschaftsminister Peter Altmaier, Kanzleramtschef Helge Braun (alle CDU) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD), wie Spahns Sprecher mitteilte. Nach dem Corona-Gipfel mit den Ministerpräsidenten versicherte Merkel, dass die Produktion von mehr Impfstoffen nicht am Staat scheitern werde.

Ein Regierungssprecher erklärte am Dienstagabend, das Gespräch zum Thema Impfstoffproduktion werde am Rande der Kabinettssitzung am Mittwoch stattfinden. Spahns Sprecher Hanno Kautz sagte, das Treffen diene dem Austausch „zu der Frage, ob und wie die zusätzliche Produktion von Impfstoffen in Deutschland koordiniert unterstützt werden kann“.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 5. Januar: 

21.21 Uhr: 11.897 Corona-Neuinfektionen und 944 neue Todesfälle gemeldet

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 11.897 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 944 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Dienstagmorgen bekanntgab. Eine Interpretation der Daten bleibt weiter schwierig, weil um Weihnachten und den Jahreswechsel Corona-Fälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden. Der Höchststand von 1129 neuen Todesfällen war am Mittwoch (30. Dezember) erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Dienstagmorgen bei 134,7. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Dienstag Sachsen mit 298,7 und Thüringen mit 241,8. Den niedrigsten Wert hatte Schleswig-Holstein mit 77,1.

21.08 Uhr: Keine Entscheidung über eingeschränkten Bewegungsradius in Hotspots

Baden-Württemberg will erst später entscheiden, ob es wie andere Länder auch in Landkreisen mit hohen Corona-Infektionszahlen den Bewegungsradius beschränkt. „Aktuell planen wir das nicht“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstagabend nach Beratungen von Bund und Ländern über weitere Corona-Maßnahmen. „Wir müssen erstmal zu belastbaren Werten kommen nächste Woche, um dann zu entscheiden.“

Zuvor hatten sich Bund und Länder darauf verständigt, dass Landkreise ab einer 7-Tage-Inzidenz von über 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern lokale Maßnahmen ergreifen können, um den Bewegungsradius auf 15 Kilometer um den Wohnort zu begrenzen. Als Ausnahmen gelten triftige Gründe, zu denen tagestouristische Ausflüge ausdrücklich nicht zählen. Vorbild für die 15-Kilometer-Vorgabe in Hotspots sind entsprechende Regeln in Sachsen.

In Baden-Württemberg wären das nach Zahlen des Landesgesundheitsamts vom Dienstag (16.00 Uhr) der Enzkreis und der Stadtkreis Pforzheim, allerdings liegen beide nur noch knapp über der Marke 200. Der Landkreis Tuttlingen lag knapp darunter. Dagegen bewegte sich die Zahl im Landkreis Calw auf die 200-Grenze zu.

20.37 Uhr: Kretschmann: Grundschulen und Kitas könnten am 18. Januar öffnen

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann will Grundschulen und Kitas im Land vom 18. Januar an unter Umständen wieder öffnen. Die Öffnung sei das Ziel, wenn es mit Blick auf die Corona-Infektionszahlen vertretbar sei, sagte der Grünen-Politiker nun in Stuttgart. Für die Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen werde es im Januar nur Fernunterricht geben.

20.14 Uhr: Nur Fernunterricht im Januar auch in Baden-Württemberg

In baden-württembergischen Schulen wird es nach Ende der Weihnachtsferien zunächst keinen Präsenzunterricht geben. Die Ministerpräsidenten der Länder einigten sich am Dienstag mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf eine Verlängerung des Lockdowns an Schulen und Kitas.

In Baden-Württemberg enden am Sonntag die Weihnachtsferien für etwa 1,5 Millionen Schüler und rund 130.000 Lehrkräfte. Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte gefordert, dass Kitas und Grundschulen am 11. Januar in jedem Fall wieder in Präsenz öffnen sollten - „unabhängig von den Inzidenzzahlen“.

Dies wurde von den Ministerpräsidenten aber mit Blick auf die Corona-Zahlen abgelehnt. Eisenmann hatte jüngst erklärt, sie sei gegen eine Verlängerung der Weihnachtsferien. Dem Vernehmen nach sollen Schülerinnen und Schüler in weiterführenden Schulen Fernunterricht erhalten. Grundschüler sollen wie im ersten Lockdown im Frühjahr mit Materialien zu Hause lernen.

Zudem soll es eine Notbetreuung für kleinere Kinder geben. Die grün-schwarze Landesregierung besprach am Dienstagabend die Beschlüsse von Bund und Ländern, die unter anderem weitere Kontaktbeschränkungen vorsehen.

20.05 Uhr: Merkel: Corona-Mutation bringt „neue und besondere Lage“

Deutschland steht wegen neuer Varianten des Coronavirus nach Einschätzung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor einer „neuen und besonderen Lage“. Auch die Ministerpräsidenten zeigten sich nach neuerlichen Beratungen von Bund und Ländern in Berlin besorgt.

Für Europa ist derzeit vor allem die zuerst in Großbritannien entdeckte Mutation B.1.1.7 relevant. Sie droht die Pandemie nach Expertenansicht zu verschärfen, weil sie sich wohl noch leichter von Mensch zu Mensch überträgt und somit schneller ausbreitet. In Deutschland wurde die Mutation bisher zwar nur vereinzelt nachgewiesen.

Die Dunkelziffer ist nach Expertenansicht aber wahrscheinlich hoch. Bund und Länder beschlossen, den Eintrag solcher Mutationen aus dem Ausland möglichst stark einzudämmen. In Deutschland sollten sie durch verstärkte Sequenzierung entdeckt werden; dabei wird nach Gensequenzen gesucht.

Das Bundesgesundheitsministerium werde dafür eine Verordnung erlassen. Die Ausbreitung soll durch priorisierte Nachverfolgung und Quarantäne möglichst stark begrenzt werden. Die Gefahren und Unsicherheiten durch die Mutationen sind laut Merkel als Grund dazugekommen, den Winterlockdown nun zu verschärfen.

20 Uhr: Merkel will Impfstoffhersteller „mit aller Kraft“ unterstützen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach dem Corona-Gipfel mit den Ministerpräsidenten versichert, dass die Produktion von mehr Impfstoffen nicht am Staat scheitern werde. Sollten die Hersteller andere mögliche Produktionsanlagen sehen, „würden wir mit aller Kraft unterstützen“, sagte Merkel in Berlin. Finanzen seien zwar derzeit nicht die Kernfrage, notwendige Darlehen oder Überbrückungsgelder aber möglich.

„Es ist wirklich eine sehr gute Nachricht, dass wir ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie bereits einen Impfstoff zugelassen haben“, sagte Merkel. Vielleicht sei so die Erwartung entstanden, dass bereits ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe. Dies sei im ersten Quartal des Jahres zwar noch nicht der Fall. Es gebe aber die Aussicht, dass im zweiten Quartal sehr viel mehr Impfstoff zur Verfügung stehen werde. Sicherstellen will sie, dass gelieferter Impfstoff auch verimpft wird.

19.35 Uhr: Die Beschlüsse im Überblick

Eine Verlängerung des bestehenden Lockdowns war erwartet worden - nun gibt es ihn in einer verschärften Variante: Die Kontakte müssen noch stärker begrenzt werden als bisher. Dies ist ein zentraler Beschluss des Corona-Gipfels von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten. Am 25. Januar soll erneut beraten und über Maßnahmen ab dem 1. Februar entschieden werden. Ein Überblick:

Drei weitere Wochen Lockdown in noch kleinerem Kreis

19.19 Uhr: Merkel: Werden im zweiten Quartal deutlich mehr Impfdosen haben

In Deutschland können nach Einschätzung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im zweiten Quartal deutlich mehr Menschen eine Impfung gegen Corona erhalten. Dann werde es „nach menschlichem Ermessen“ deutlich mehr Impfdosen geben, sagte Merkel nach neuerlichen Video-Beratungen mit den Ministerpräsidenten zur Corona-Lage. Merkel warb für Verständnis dafür, dass die Regierung an ihrer Impfstrategie festhält. „Wir werden im 1. Quartal nur priorisierte Gruppen impfen können.“

Zudem sei es richtig, dass Deutschland die Impfungen gemeinsam mit den anderen EU-Staaten in der Europäischen Union organisiere. Merkel betonte die Bedeutung des Terminmanagements bei den Impfungen. Wenn Impfstoff da sei, müsse dieser auch verimpft werden können. Dies bedürfe eines Höchstmaßes an Berechenbarkeit, „ohne dass wir den Zulassungsbehörden vorgreifen können“.

Die SPD hatte nach anfänglichen organisatorischen Problemen beim Impfstart sowie angesichts des knappen Impfstoffs heftige Kritik an Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geübt.

19.12 Uhr: Merkel fordert: noch weniger Kontakte als bisher

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Bevölkerung auf einen harten Januar vorbereitet. Um die Corona-Pandemie einzudämmen, solle an privaten Treffen künftig maximal eine Person teilnehmen, die nicht zum eigenen Haushalt gehört, sagte die Kanzlerin am Dienstagabend in Berlin nach Online-Beratungen mit den Regierungschefs der Länder.

Gleichzeitig machte sie mit Blick auf die neu entwickelten Impfstoffe Hoffnung. „Wir wissen, dass mit den nunmehr verfügbaren Impfstoffen eine Perspektive da ist für eine Normalisierung unseres Alltags“, sagte die Kanzlerin.

„Die Maßnahmen, die wir beschlossen haben, sind einschneidend. (...) Sie sind härter. “
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) 

19.05 Uhr: Beschränkung der Bewegungsfreiheit in manchen Gebieten

Auf Menschen in Landkreisen mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen kommt eine drastische Beschränkung ihrer Bewegungsfreiheit zu. Ab einer 7-Tage-Inzidenz von über 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern sollen die Länder lokale Maßnahmen ergreifen, um den Bewegungsradius auf 15 Kilometer um den Wohnort zu begrenzen. Davon kann nur aus einem triftigen Grund abgewichen werden. Touristische Tagesausflüge stellten keinen triftigen Grund dar, heißt es im Beschlusspapier von Bund und Ländern.

18.51 Uhr: Lockdown an Schulen und Kitas wird bis Ende Januar verlängert

Wegen weiter hoher Corona-Infektionszahlen wird der Lockdown an Schulen und Kitas bis Ende Januar verlängert. Darauf haben sich Bund und Länder bei ihren Beratungen am Dienstag in Berlin verständigt, wie aus ihrem Beschlusspapier hervorgeht. Der Bund will gesetzlich regeln, dass das Kinderkrankengeld in diesem Jahr für 10 zusätzliche Tage je Elternteil und um 20 Tage für Alleinerziehende gewährt werde.

Merkel sagte nach den Beratungen, das Ziel bleibe weiter, zu einer 7-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner von unter 50 zu kommen. Dies gewinne nochmals an Bedeutung durch die entdeckte Mutation des Coronavirus, die sich schneller verbreite. „Das heißt, hier müssen wir besonders vorsichtig sein“, sagte die Kanzlerin. Es entstehe noch einmal eine „neue Lage“. Die neuen Maßnahmen seien „einschneidend“, räumte Merkel ein.

18.47 Uhr: Bund und Länder verschärfen Kontaktbeschränkungen

Der Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Deutschland wird wegen weiter hoher Infektionszahlen bis zum 31. Januar verlängert und sogar noch verschärft. Das haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder bei ihren Beratungen am Dienstag in Berlin vereinbart. Demnach gelten die bisher bis zum 10. Januar befristeten Maßnahmen bis zum Monatsende fort.

Das betrifft zum Beispiel die Schließung der meisten Geschäfte, Restaurants, Theater, Museen und Freizeiteinrichtungen. Die Kontaktregelungen werden nochmals enger gefasst: Künftig sind private Zusammenkünfte nur noch im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstandes und mit maximal einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person gestattet. Bislang gilt, dass sich maximal fünf Personen aus bis zu zwei Haushalten treffen dürfen.

18.23 Uhr: Dreyer bestätigt Verlängerung des Lockdowns bis 31. Januar

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat am Rande der noch laufenden Bund-Länder-Beratungen die Verlängerung des Corona-Lockdowns bestätigt. Dass die Corona-Beschränkungen bis 31. Januar verlängert werden sollen, "ist ein Teil des Beschlusses", sagte Dreyer, die am frühen Dienstagabend ihre Teilnahme an dem Gipfel für einen Neujahrsempfang unterbrochen hatte.

Es gehe vor allem darum, die Belastungen für die Krankenhäuser zu begrenzen und die Infektionszahlen zu senken. Der bisherige Shutdown zeige erste Wirkungen, sagte Dreyer. Es gebe aber "nach wie vor viel zu hohe Inzidenzen. "Wir haben alle noch eine richtig große Aufgabe vor uns", betonte die SPD-Politikerin in ihrem Grußwort, das vom Nachrichtensender Welt übertragen wurde.

Zu den laufenden Beratungen der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte Dreyer, die entscheidenden Punkte seien beraten. Nach einer Beschlussvorlage für den Corona-Gipfel planen Bund und Länder offenbar nicht nur eine Verlängerung, sondern auch die Verschärfung von Kontaktbeschränkungen. Private Treffen sollen demnach nur noch mit einer einzelnen Person außerhalb des eigenen Hausstandes möglich sein.

17.44 Uhr: Bundesregierung kommt bei Corona-Hilfen einen Schritt voran

Die Bundesregierung ist bei milliardenschweren Zuschüssen für Unternehmen und Selbstständige in der Corona-Krise einen Schritt weitergekommen. Von diesem Dienstag an fließen erste Gelder der Dezemberhilfen, wie das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mitteilte. Konkret geht es um Abschlagszahlungen, ein Vorschuss auf spätere Zahlungen.

Wirtschaftsverbände hatten wiederholt die schleppende Umsetzung der Hilfen kritisiert. Unternehmen bekommen Abschlagszahlungen in Höhe von bis zu 50.000 Euro, Soloselbstständige von bis zu 5000 Euro. Dies gilt bereits bei den Novemberhilfen.

Die Bundesregierung hatte die milliardenschweren Hilfen für Unternehmen etwa aus der Gastronomie beschlossen, die ihren Geschäftsbetrieb wegen des Teil-Lockdowns seit Anfang November dicht machen mussten. Erstattet werden über Zuschüsse Umsatzausfälle von bis zu 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

17.26 Uhr: Begrenzung des Bewegungsradius in Corona-Hotspots auch im Südwesten, Landkreis Tuttlingen betroffen

Bund und Länder haben sich darauf verständigt, dass in Landkreisen mit hohen Corona-Infektionszahlen weitere Maßnahmen zur Einschränkung des Bewegungsradius auf 15 Kilometer um den Wohnort ergriffen werden sollen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Teilnehmerkreisen von Seiten des Bundes sowie der Länder bei den Beratungen. Eine Einigung auf ein Beschlusspapier gab es aber noch nicht.

Gelten soll dies für Landkreise mit einer 7-Tages-Inzidenz von über 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern - sofern kein triftiger Grund vorliegt. Tagestouristische Ausflüge sollen demnach keinen triftigen Grund darstellen, wie es in den Teilnehmerkreisen hieß. Laut des Entwurfs für ein Beschlusspapier weisen über 70 Landkreise eine Inzidenz von über 200 auf.

In Baden-Württemberg wären das nach Zahlen vom Montag der Enzkreis, der Stadtkreis Pforzheim und der Landkreis Tuttlingen. Grünen-Landtagsfraktionschef Andreas Schwarz sagte der dpa, er halte diese Ausgangsbeschränkungen für „notwendig, um das diffuse Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen“.

Er fügte hinzu: „Das ist auch verhältnismäßig, da somit das Virus in den stark belasteten Gebieten deutlich eingedämmt werden kann und Sport, Wandern und Radfahren ja im Umkreis von 15 Kilometern möglich ist.“

17 Uhr: Der Impfstoff im Tuttlinger Impfzentrum ist vorerst knapp

Zum Start der Impfungen gegen Corona im Kreisimpfzentrum und durch ein mobiles Team wird dem Landkreis Tuttlingen am Freitag, 15. Januar, deutlich weniger Impfstoff zur Verfügung stehen als erwartet. „Wöchentlich bekommen wir vorerst 975 Impfdosen, wovon die Hälfte für die zweite Impfung zur Seite gelegt werden muss. Das ist eindeutig zu wenig“, erklärte Landrat Stefan Bär bei einer Pressekonferenz.

16.40 Uhr: Bund und Länder wollen offenbar Testpflicht bei Reisen verschärfen

Bund und Länder wollen offenbar die Testpflicht bei Einreisen aus Corona-Risikogebieten verschärfen. Ab 11. Januar solle generell ein Pflichttest direkt bei der Einreise nach Deutschland verlangt werden, heißt es in der Beschlussvorlage für die Bund-Länder-Spitzenberatungen an diesem Dienstag.

Der Test kann demnach entweder innerhalb von 48 Stunden vor der Anreise oder direkt bei der Einreise erfolgen. Unabhängig davon bleibt es dem Papier zufolge bei der zehntägigen Quarantänepflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten. Die Quarantäne kann auch weiterhin durch ein negatives Ergebnis eines weiteren, frühestens am fünften Tag nach der Einreise vorgenommenen Tests verkürzt werden.

Die Rede ist von einer "Zwei-Test-Strategie". Bestehen bleibt außerdem die Pflicht zu einer digitalen Einreiseanmeldung. Zusätzliche Sonderregeln sollen laut Beschlussvorlage für Einreisen aus Risikogebieten erlassen werden, "von denen aufgrund von der Verbreitung von Mutationen des Virus oder besonders hoher Inzidenzen ein besonderes Eintragsrisiko besteht."

Zudem weisen Bund und Länder noch einmal darauf hin, "dass Reisen in Risikogebiete ohne triftigen Grund unbedingt zu vermeiden sind". Als Risikogebiete gelten mit wenigen Ausnahmen fast alle Länder und Regionen Europas sowie die weitaus meisten Staaten weltweit.

15.39 Uhr: Bund und Länder planen offenbar schärfere Kontaktbeschränkung

Bund und Länder planen offenbar eine Verschärfung der geltenden Kontaktbeschränkungen. Private Treffen sollten nur noch mit einer einzelnen Person außerhalb des eigenen Hausstandes möglich sein, heißt es in der Beschlussvorlage für die Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder am Dienstagnachmittag, die AFP vorliegt. Die Beratungen dauerten zunächst weiter an.

Generell soll der geltende Lockdown dem Papier zufolge bis zunächst zum 31. Januar verlängert werden. Zuvor will die Spitzenrunde erneut über das dann weitere Vorgehen ab Anfang Februar beraten. "Die vor uns liegenden Monate Januar, Februar und März werden jedoch noch erhebliche Geduld und Disziplin aller erfordern", dämpfen die Spitzen von Bund und Ländern in dem Text Erwartungen auf baldige Lockerungen der Einschränkungen.

Auch an der weitgehenden Schließung von Schulen und Kitas solle sich demnach in den kommenden Wochen nichts ändern. Ausnahmen solle es aber weiterhin für Abschlussklassen geben. Noch offen ist, ob es bereits im Januar bei guter Entwicklung des Infektionsgeschehen in Grundschulklassen Wechselunterricht geben könnte.

15.33 Uhr: Kreise: In Corona-Hotspots soll Bewegungsradius eingeschränkt werden

Bund und Länder haben sich darauf verständigt, dass in Landkreisen mit hohen Corona-Infektionszahlen weitere Maßnahmen zur Einschränkung des Bewegungsradius auf 15 Kilometer um den Wohnort ergriffen werden sollen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Teilnehmerkreisen von Seiten des Bundes sowie der Länder bei den Beratungen. Eine Einigung auf ein Beschlusspapier gab es aber noch nicht.

Gelten soll dies für Landkreise mit einer 7-Tages-Inzidenz von über 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern - sofern kein triftiger Grund vorliegt. Tagestouristische Ausflüge sollen demnach keinen triftigen Grund darstellen, wie es in den Teilnehmerkreisen hieß. Laut des Entwurfs für ein Beschlusspapier weisen über 70 Landkreise eine Inzidenz von über 200 auf.

15.10 Uhr: Baden-Württemberg für Verschärfung der Kontaktbeschränkungen

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) tritt bei den laufenden Bund-Länder-Beratungen für noch schärfere Kontaktbeschränkungen bis Ende Januar ein. Es geht darum, wie beim Lockdown im Frühjahr private Zusammenkünfte auf einen Haushalt plus eine nicht im Haushalt lebende Person zu beschränken. „Das würde von uns befürwortet“, hieß es in Regierungskreisen in Stuttgart zu einem Beschlussentwurf für die Runde der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU).

Die Unions-geführten Länder sind dem Vernehmen nach bereits dafür, aber ob sich die gesamte Runde darauf einigt, war zunächst nicht klar. Zudem sei auch denkbar, in Landkreisen mit einer 7-Tages-Inzidenz von über 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner den Bewegungsradius auf 15 Kilometer um den Wohnort herum zu beschränken. Baden-Württembergs Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz sagte der dpa dazu, er halte diese Ausgangsbeschränkungen für „notwendig, um das diffuse Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen“.

Er fügte hinzu: „Das ist auch verhältnismäßig, da somit das Virus in den stark belasteten Gebieten deutlich eingedämmt werden kann und Sport, Wandern und Radfahren ja im Umkreis von 15 Kilometern möglich ist.“

15 Uhr: Mehr als 316.000 Impfungen gegen Covid-19 gemeldet

Die Zahl der Impfungen gegen Covid-19 in Deutschland ist weiter gestiegen. Bislang wurden insgesamt 316.962 solcher Impfungen gemeldet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) nun in Berlin bekanntgab. Im Vergleich zum Vortag sind das 44.563 mehr. Diese Zahl könne allerdings auch Nachmeldungen enthalten, betont das RKI.

Die meisten Impfungen pro 1000 Einwohner wurden vom RKI bisher für Mecklenburg-Vorpommern erfasst (8,6), gefolgt von Sachsen-Anhalt (7,1) und Hessen (6,0). Die wenigsten Impfungen im Verhältnis zur Einwohnerzahl wurden bisher für Niedersachsen (1,1), Thüringen (1,3) und Brandenburg (1,3) gemeldet. Der Bundesschnitt liegt nun bei 3,8 Impfungen pro 1000 Einwohner. In absoluten Zahlen kommt Bayern auf die meisten Impfungen, mit mehr als 77.000 laut RKI. Unter den Geimpften sind bundesweit mehr als 131.000 Bewohner von Pflegeheimen. Mehr als 149.000 Menschen erhielten die Impfung aus beruflichen Gründen.

14.24 Uhr: Putin und Merkel diskutieren über gemeinsame Impfstoff-Produktion

Kremlchef Wladimir Putin hat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über eine engere Zusammenarbeit in der Corona-Pandemie gesprochen. Bei dem Telefonat beider Politiker sei es um mögliche Perspektiven für die gemeinsame Herstellung von Impfstoffen gegangen, teilte der Kreml mit.

Die Gesundheitsministerien beider Länder und Spezialisten sollten die Gespräche dazu fortsetzen. Details wurden zunächst nicht genannt. Ein Regierungssprecher in Berlin bestätigte, dass es bei dem Gespräch um die Bekämpfung der Pandemie gegangen sei.

Details wurden aber nicht genannt. Russland hatte Mitte August den Impfstoff „Sputnik V“ für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben, der mittlerweile auch in anderen Ländern verwendet wird. Putin hatte zuletzt Engpässe bei der Impfstoff-Produktion in Russland eingeräumt. Mitunter fehle die „notwendige Ausrüstung“, sagte er vor wenigen Wochen.

Man sei bereit, mit den anderen Ländern bei der Produktion russischer Corona-Vakzine zusammenzuarbeiten. In Russland laufen die Impfungen seit Anfang Dezember. Mittlerweile wurde ein zweiter Impfstoff registriert. Weitere sind in der Entwicklung.

Putin und Merkel gratulierten laut Kreml einander zum Neujahr.

14.15 Uhr: Beratungen haben begonnen: Kanzlerin und Länderchefs reden über Lockdown-Verlängerung

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Bundesländer beraten über eine Verlängerung des Lockdowns zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Sie schalteten sich gegen 14.15 Uhr zu einer Online-Konferenz zusammen, wie Berlin als aktuelles Vorsitzland der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) mitteilte. Wegen zusätzlichen Beratungsbedarfs seitens der Länder war der Beginn der Schalte zunächst von 11.00 Uhr auf 13.00 Uhr verlegt worden und hatten sich dann nochmals verzögert.

Manuela Schwesig (SPD), die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, sitzt in der Staatskanzlei bei der Video-Schaltkonferenz zur ...
Manuela Schwesig (SPD), die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, sitzt in der Staatskanzlei bei der Video-Schaltkonferenz zur Entwicklung der Corona-Pandemie vor einem Monitor, auf dem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Michael Müller (SPD), der Regierende Bürgermeister von Berlin, zu sehen sind. | Bild: Jens Büttner (dpa-Zentralbild)

14 Uhr: Leichte Lockerung: Baden-Württemberg erlaubt Abholangebote im Handel

Die Landesregierung in Baden-Württemberg will den Corona-Lockdown zwar verlängern, erlaubt aber vom kommenden Montag an wieder Abholangebote im Handel. Die Corona-Verordnung werde so geändert, dass der sogenannte Click&Collect-Service wieder möglich werde, sagte Regierungssprecher Rudi Hoogvliet nun der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Kunden könnten so im Internet oder per Telefon eine Ware bestellen, einen Abholtermin vereinbaren und die Ware selbst abholen.

Abholangebote waren im Südwesten im Zuge des Corona-Lockdowns über Weihnachten verboten worden, um lange Schlangen vor den Geschäften und somit zusätzliche Kontakte zu vermeiden. Händler durften aber selber liefern oder liefern lassen. Es gilt als sicher, dass der Lockdown über den ursprünglich geplanten 10. Januar hinaus verlängert wird. Das würde bedeuten, dass die meisten Händler - mit Ausnahme der Lebensmittelgeschäfte - ihre Geschäfte geschlossen halten müssen.

13.34 Uhr: Beginn der Beratungen über Lockdown-Verlängerung verzögert sich

Der ursprünglich für 13 Uhr geplante Beginn der Bund-Länder-Beratungen über eine Verlängerung des Lockdowns zur Eindämmung der Corona-Pandemie verzögert sich. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Länderkreisen.

Zwar hatte sich vor der geplanten Schaltkonferenz von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten zuletzt bereits angedeutet, dass das öffentliche Leben wegen hoher Infektionszahlen noch nicht wieder hochgefahren und der Lockdown wohl um drei Wochen bis Ende Januar verlängert wird.

13.14 Uhr: Lindner lehnt starke Einschränkung der Bewegungsfreiheit ab

FDP-Chef Christian Lindner lehnt im Kampf gegen die Corona-Pandemie die diskutierte Einschränkung der Bewegungsfreiheit auf einen engen Radius rund um den Wohnort als unverhältnismäßig ab. „Wir halten das bei einer 100er Inzidenz für einen absolut überzogenen Eingriff in die Freiheit der Menschen, der sich nicht begründet aus einer Begrenzung des Pandemie-Geschehens“, sagte er nun in Berlin.

Lindner wies darauf hin, dass alle Möglichkeiten, sich im öffentlichen Raum zu begegnen, bereits stark eingeschränkt seien. Der FDP-Chef machte allerdings eine Ausnahme: „Eine solche Maßnahme käme dann in Betracht, wenn wir es mit einer Hotspot-Situation zu tun haben (...) mit einer sehr hohen dreistelligen Inzidenz.“

Bei niedrigeren Infektionszahlen gelte: „Da sind die Kosten hinsichtlich der Grundrechtseinschränkung in keinem Verhältnis zu dem erwarteten Nutzen.“ Wollte man die Maßnahmen gegen die Pandemie wegen der hohen Infektionszahlen weiter verschärfen, wäre eine weitere Reduktion der Zahl der zulässigen Kontakte „nachdenkenswert“.

11.29 Uhr: Kontroverse Gespräche vor Corona-Bund-Länder-Runde am Nachmittag

Die Regierungschefs der Länder sind einem Bericht zufolge zu einer Verschärfung der bisherigen Kontaktbeschränkungen bereit. Die Länderchefs hätten am Dienstagvormittag auf einer Vorbesprechung für den Gipfel mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) grünes Licht dafür gegeben, berichtete das Wirtschaftsmagazin „Business Insider“.

Demnach könnten bis Ende Januar ähnliche Kontaktbeschränkungen wie im Frühjahr gelten. Das hieße im Kern: Treffen nur noch mit einer Person eines anderen Haushalts wären dann erlaubt. „Innerhalb der Länder wäre das konsensfähig“, zitierte das Magazin einen Teilnehmer der Vorbesprechung. Bislang sind Treffen mit einem anderen Haushalt mit insgesamt fünf Menschen erlaubt, Kinder unter 14 Jahren nicht mitgerechnet. Dem Bericht zufolge seien die Ministerpräsidenten im Grundsatz ebenfalls dazu bereit, eine Einschränkung des Bewegungsradius mitzutragen.

Allerdings seien in der Vorbesprechung dazu auch viele Vorbehalte geäußert: Demnach solle dies nur in Landkreisen ab 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche gelten - und auch nur als eine von verschiedenen Maßnahmen.

10.38 Uhr: Kommunen fordern bundesweit einheitliche Corona-Strategie

Die Kommunen fordern ein bundesweit einheitliches Vorgehen, damit die Akzeptanz und der Erfolg des Lockdowns nicht verspielt werden. Bund und Länder sollten eine „bundeseinheitliche, langfristige, transparente Strategie““ für Schulen, Wirtschaft und Kultur beschließen, sagte der Präsident des Deutschen Landkreistags, Reinhard Sager, der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Dienstag) vor dem Bund-Länder-Treffen an diesem Dienstagmittag. Er fügte auch hinzu: „Wir müssen wegkommen von der Methode, uns von einem Treffen der Ministerpräsidenten zum anderen durchzuhangeln.“

Städtetagspräsident Burkhard Jung sagte: „Der Lockdown wird nur dann nachhaltig wirken, wenn er bundesweit fortgesetzt und nicht in einzelnen Ländern aufgeweicht wird.“ In den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstag) fügte der Leipziger Bürgermeister hinzu, die Maßnahmen sollten „so lange nicht gelockert werden, bis in ganz Deutschland ein stabiler Abwärtstrend der Neuinfektionen erkennbar ist“.

10 Uhr: Bundesregierung will Produktion von Impfstoff beschleunigen

Die Bundesregierung will bei der geplanten zusätzlichen Produktion von Corona-Impfstoffen in Deutschland aufs Tempo drücken. So wollen die zuständigen Minister unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Mittwoch beraten, an welchen Stellen zusätzliche Produktion durch die Bundesregierung unterstützt werden kann, wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag in Berlin erfuhr. Vor den Beratungen der Ministerpräsidenten mit Merkel an diesem Dienstag forderte der Bundes-Pflegebevollmächtigte Andreas Westerfellhaus die Bundesländer auf, einheitliche Impfregeln zu erlassen.

An der Regierungsberatung zum Impfen mit der Kanzlerin sollen wegen der unterschiedlichen Zuständigkeiten Gesundheitsminister Jens Spahn, Wirtschaftsminister Peter Altmaier (beide CDU), Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und der Chef des Bundeskanzleramtes Helge Braun (CDU) teilnehmen, wie es hieß. Ziel sei es, zusätzliche Produktion in Deutschland möglichst zügig hochzufahren.

9.25 Uhr: Abschlagszahlungen für Dezemberhilfe starten

Vom Lockdown im Dezember betroffene Unternehmen und Selbstständige können ab sofort Abschlagszahlungen für staatliche Wirtschaftshilfen erhalten. Ab Dienstag fließe das Geld, teilte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mit. Firmen können so vorab bis zu 50.000 Euro erhalten, Soloselbständige maximal 5000 Euro.

Firmen und Selbstständige, die nach den November-Schließungen auch im Dezember weiterhin von Schließungen direkt oder indirekt betroffen sind, können Zuschüsse in Höhe von bis zu 75 Prozent des Vergleichsumsatzes im Jahr 2019 bekommen. Die Anträge auf diese Überbrückungshilfen können Selbstständige seit dem 22. Dezember und Firmen - über den Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer - seit dem 23. Dezember stellen. Die Abschlagszahlung soll den Betroffenen über die Zeit helfen, bis die Überbrückungshilfen fließen.

8.08 Uhr: Merkel und Länder-Regierungschefs beraten heute über Corona-Regeln

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder wollen am Dienstag ab 13 Uhr auf einem weiteren Corona-Krisengipfel über das weitere Vorgehen beraten. Es wird erwartet, dass der seit Dezember bestehende harte Lockdown verlängert wird. Ein zentraler Punkt der Beratungen dürften die Regelungen für Kitas und Schulen sein; eine generelle Schulöffnung nach Ende der Ferien zeichnete sich aber vor dem Treffen nicht ab.

Der Mitte Dezember in Kraft getretene harte Lockdown, der unter anderem die Schließung weiter Teile des Einzelhandels und von Kitas und Schulen umfasst, gilt noch bis zum 10. Januar. Mehrere Länder-Regierungschefs zeigten sich im Vorfeld der Beratungen überzeugt, dass die Maßnahmen verlängert werden müssen. Ein weiteres Thema auf dem Krisengipfel soll der Start der Corona-Impfungen sein. In den vergangenen Tagen hatte es wegen des schleppenden Beginns unter anderem eine Debatte über die Menge des bestellten Impfstoffs gegeben.

7.14 Uhr: 944 neue Corona-Todesfälle gemeldet

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 11.897 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 944 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Dienstagmorgen bekanntgab. Eine Interpretation der Daten bleibt weiter schwierig, weil um Weihnachten und den Jahreswechsel Corona-Fälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Dienstagmorgen bei 134,7. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Dienstag Sachsen mit 298,7 und Thüringen mit 241,8. Den niedrigsten Wert hatte Schleswig-Holstein mit 77,1. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 1.787.410 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 5. Januar, 0 Uhr). Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 35.518. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.424.700 an.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 4. Januar:

22.31 Uhr: Spahn: Ziel ist Impfangebot bis Sommer für jeden in Deutschland

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Kritik an der Impfstoffbeschaffung erneut zurückgewiesen. „Zuerst einmal ist es weiterhin aus meiner Sicht richtig, diesen europäischen Weg gegangen zu sein und zu gehen“, sagte der CDU-Politiker am Montagabend im ZDF-„heute journal“. Man habe von Anfang an auf mehrere Hersteller gesetzt, da nicht klar gewesen sei, wer als Erstes ans Ziel komme. „Dass wir jetzt am Anfang so wenig haben, dass wir priorisieren müssen, hat nichts zu tun mit der Bestellmenge, also wie viel wir bestellt haben, sondern das hat etwas damit zu tun, dass jetzt am Anfang die Produktionskapazität knapp ist.“

Weiter bekräftigte Spahn: „Das Ziel ist tatsächlich, dass wir bis zum Sommer jedem ein Impfangebot in Deutschland machen können.“ Das hänge aber auch davon ab, dass weitere Zulassungen von Impfstoffen erfolgen. Gleichzeitig arbeite man daran, dass die Produktion bei Biontech etwa durch ein neues Werk in Marburg hochgefahren werden könne.

„Wenn wir es schaffen - und das ist das Ziel mit den Ländern im Januar - alle Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner zu impfen, wenn wir es schaffen in der Folge alle über 75-, alle über 80-Jährigen zu impfen, dann nehmen wir dieser Pandemie schon einen großen Teil ihres Schreckens.“

21.25 Uhr: Lockdown vor Verlängerung - Schulöffnung soll bei Jüngeren beginnen

Die Menschen in Deutschland müssen sich auf eine Verlängerung der Corona-Maßnahmen bis Ende Januar einstellen. Ausnahmen soll es für Schülerinnen und Schüler der unteren Klassenstufen geben. Sie sollen den Anfang machen, wenn die Länder in Stufen wieder Präsenzunterricht an ihren Schulen gestatten. Auch mögliche Verbesserungen bei der Impfstrategie sollen Thema sein, wenn die Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Dienstag erneut über die Corona-Lage beraten.

Die Kultusminister der Länder preschten am Montag mit einem Beschluss vor. Demnach sollen die im Dezember beschlossenen Maßnahmen „unter Umständen“ fortgeführt werden. 

Schulen: Nun ist die Wiederaufnahme des Schulbetriebs laut Kultusministerkonferenz in Stufen möglich - „sollte es die Situation in den einzelnen Ländern zulassen“. Zuerst sollten dann die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 6 wieder Präsenzunterricht haben und die weiteren Jahrgänge im Distanzunterricht bleiben. Durch eine Halbierung der Klassen solle in einer zweiten Stufe dann ergänzend Wechselunterricht für Schülerinnen und Schüler höherer Klassen ermöglicht werden. Präsenzunterricht für alle soll es erst in einer Stufe drei geben. Für Abschlussklassen soll aber weiterhin eine Ausnahme von den Beschränkungen gelten, so dass sie sich angemessen auf Prüfungen vorbereiten können.

Berlins Regierender Bürgermeister und Chef der Ministerpräsidentenkonferenz Michael Müller (SPD) sieht im Januar nur wenig Chancen für Präsenzunterricht. „Wenn wieder erste Schritte in Richtung Normalität möglich seien, müssten die Schulen an oberster Stelle stehen, sagte Müller am Montagabend dem rbb. Er gehe aber davon aus, dass Präsenzunterricht in diesem Monat nicht mehr möglich sein werde. Allenfalls an Grundschulen sei Ende Januar wieder Unterrichtsbetrieb vorstellbar, wenn die Inzidenzahlen dies hergäben.

Was der Schulbeschluss bedeutet: Wie es aus Kreisen der Kultusminister hieß, soll es mit diesem Beschluss möglich werden, dass Länder ihre Schulen in der kommenden Woche vor allem für die Klassen 1 bis 6, 10 und 12 öffnen. Genaue Termine oder Schwellenwerte der Corona-Verbreitung nennt der Schulbeschluss nicht. Darin betonten die Kultusminister, dass die Öffnung von Schulen höchste Bedeutung habe. Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU), die sich im Vorfeld für Öffnungen ausgesprochen hatte, sagte: „Der Präsenzunterricht ist und bleibt die beste Option für den Lernerfolg. Ich hoffe, dass die Ministerpräsidentenkonferenz und die Bundeskanzlerin bei der bevorstehenden Entscheidung dies ebenfalls berücksichtigen.“

Weitere Beschränkungen: Insgesamt wird der Corona-Lockdown nicht mit dieser Woche enden. Die Unions-geführten Länder hatten sich bereits am Sonntagabend auf eine Verlängerung bis Ende des Monats verständigt, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus dem Kreis der Ministerpräsidenten erfuhr. Nur zwei SPD-geführte Länder seien noch anderer Meinung, hieß es aus einer anderen Quelle. Auch der Bund tritt für eine Ausweitung bis Ende Januar ein. Thüringen hatte schon am Sonntag erklärt, den Lockdown bis zum 31. Januar weiterführen zu wollen.

Corona-Lage: Auf den Intensivstationen in Deutschland wirkt der Lockdown noch nicht. Derzeit steuere man auf die Marke von 6000 Covid-19-Intensivpatienten zu, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx. Marx: „Eine Lockerung von Maßnahmen, Begegnungen von mehr Menschen oder die Öffnung von Geschäften können wir uns aus medizinischer Sicht deshalb absolut noch nicht leisten“. Im Vogtlandkreis in Sachsen wütete das Virus in den vergangenen Tagen mit einer 7-Tage-Inzidenz zeitweise über der 800er-Marke am stärksten. Insgesamt meldeten die deutschen Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 9847 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages.

Corona-Impfungen: Mehr als 264 000 Menschen in Deutschland wurden laut RKI bislang gegen Covid-19 geimpft - soll an der Impfstrategie etwas geändert werden? Regierungssprecher Steffen Seibert verteidigte die Beschaffung des Corona-Impfstoffs durch die EU: „Wir sind überzeugt, dass das der richtige Weg war und ist.“ Auch mit Blick auf die Umsetzung in den Ländern räumte Seibert ein, „dass es derzeit noch nicht an allen Stellen optimal läuft“. In diesem Geiste werde Merkel auch die Gespräche mit den Ministerpräsidenten führen. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte: „Dass es jetzt am Anfang knapp sein würde mit dem Impfstoff, das war von Anfang an klar.“

SPD und FDP kritisieren die Corona-Impfstrategie und fordern Merkel auf, sich einzuschalten. Deutschland stehe im Vergleich mit anderen Ländern schlechter da, sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil in der ARD. Die Schuld hierfür gibt er Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Klingbeil forderte „eine nationale Kraftanstrengung“ unter der Leitung Merkels. Spahn sagte der „Rheinischen Post“: „Wir haben ausreichend Impfstoff für Deutschland und die EU bestellt.“ Das Problem sei die geringe Produktionskapazität zu Beginn – „bei weltweit extrem hoher Nachfrage.“

21.04 Uhr: Gewerkschaften fordern bei Lockdown-Verlängerung mehr Hilfen

Mit Blick auf die wahrscheinliche Verlängerung der Corona-Maßnahmen bis Ende Januar fordern Gewerkschaften zusätzliche Hilfen für Arbeitnehmer. Hunderttausende Beschäftigte im Einzelhandel und die Unternehmen der Branche dürften mit den Folgen einer Fortführung der Schließungen nicht alleingelassen werden, warnte Verdi-Chef Frank Werneke am Montag im „Handelsblatt“.

Der Chef der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Guido Zeitler, forderte eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes für Beschäftigte des Gastgewerbes, für den Fall dass die Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Dienstag wie erwartet eine Verlängerung der Maßnahmen beschließen sollten. „Ihre Löhne sind ohnehin oft viel zu niedrig“, sagte Zeitler im „Handelsblatt“ über die Angestellten in der Branche. „Das noch geringere Kurzarbeitergeld reicht also hinten und vorne nicht.“

20.15 Uhr: 1508 Corona-Neuinfektionen im Südwesten gemeldet, 105 neue Todesfälle

Nach mehreren Tagen mit rückläufigen Zahlen sind im Südwesten wieder mehr Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Das Landesgesundheitsamt (LGA) verzeichnete heute 1508 neue Fälle, wie ein Sprecher in Stuttgart mitteilte.

Die Zahl der Menschen, die mit oder an dem Virus gestorben sind, stieg um 105. Am Vortag hatte das LGA 22 neue Todesfälle gemeldet. Die Gesamtzahlen liegen damit bei 246.423 Infektionen und 5051 Toten. Dass zuvor weniger Neuinfektionen gemeldet wurden als jeweils an den Vortagen, kann unter anderem an einer niedrigeren Zahl von Tests und weniger Daten-Übermittlungen rund um Silvester und Neujahr gelegen haben.

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag landesweit bei 124,6. Die Zahl gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner in einer Region sich binnen einer Woche mit dem Coronavirus angesteckt haben. Alle 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten liegen über dem Wert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. Der Großteil der Kreise weist eine Inzidenz zwischen 100 und 200 auf. Am höchsten war die Inzidenz im Stadtkreis Pforzheim mit 244,5.

19.30 Uhr: Spahn setzt weiter auf Corona-Impfangebot für alle Deutschen im Sommer

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat ein Corona-Impfangebot für alle Interessierten im Sommer in Aussicht gestellt. "Das Ziel ist und bleibt es, allen Deutschen im Sommer ein Impfangebot zu machen", erklärte Spahn am Montag. Zuvor hatte die Tageszeitung die "Welt" unter Berufung auf Teilnehmer berichtet, dass Spahn auf einer digitalen Fraktionssitzung der Union ein Angebot "wohl im zweiten Quartal 2021" in Aussicht gestellt habe.

In den vergangenen Tagen hatte es in Deutschland eine Debatte um den schleppenden Impfstart und die Menge des bestellten Impfstoffs gegeben. In Deutschland wird nun möglicherweise ebenso wie in Großbritannien die zweite Corona-Impfung verschoben, um das Präparat zeitnah mehr Menschen verabreichen zu können. Spahn lässt diese Möglichkeit prüfen, wie aus einem Schreiben seines Hauses hervorgeht.

18.31 Uhr: Baden-Württemberg will Ausgangssperre verlängern

Die Landesregierung Baden-Württembergs plant nicht nur eine Verlängerung des Lockdowns, sondern wohl auch der Ausgangssperren. „Voraussichtlich“ würden diese ebenfalls verlängert, sagte ein Sprecher des Staatsministeriums auf Anfrage des SÜDKURIER.

Konkret soll darüber bei der Konferenz der Ministerpräsidenten am Dienstag entschieden werden. Die bisherigen und auch weiteren Maßnahmen basierten demnach allerdings nicht auf wissenschaftlichen Untersuchungen zur Wirksamkeit. Dafür gebe es zu wenig Grundlagen, erklärte der Sprecher.

Die Entwicklung der Infektionszahlen und Inzidenzwerte dienten demnach als Ausgangslage für die Entscheidungen, welche Infektionsschutzmaßnahmen aufrechterhalten bleiben oder neu hinzukommen. Bislang habe das Innenministerium zur Einhaltung der Maßnahmen eine positive Bilanz gezogen.

Mit der Prüfung der Einhaltung der Maßnahmen sind allerdings hauptsächlich die Ordnungsämter betraut, wie das Innenministerium auf Nachfrage erklärte. Daher seien keine genaueren Angaben möglich. Negative Effekte der nächtlichen Ausgangssperre waren dem Ministerium demnach nicht bekannt.

Anders als etwa Thüringen, wo ein maximaler Radius für Bewegung an der frischen Luft im Gespräch ist, plane Baden-Württemberg nach Angaben des Staatsministeriums aber keine weiteren Verschärfungen der Ausgangssperre. Landkreise und Kommunen könnten aber eigenständig bestimmte Gebiete oder Parkplätze sperren, ergänzte ein Sprecher des Sozialministeriums.

18 Uhr: Klinikverbund spricht Besuchsverbot für Krankenhäuser in Friedrichshafen und Tettnang aus

Die Lage entspannt sich nicht: Der Medizin-Campus Bodensee verschärft die Besucherregelungen. Von einem neuerlichen Patienten-Besuchsverbot sind einer Mitteilung des Klinikverbunds zufolge lediglich Besuche bei sterbenden Patienten sowie die Begleitung werdender Mütter im Kreißsaal ausgenommen. So sind nun die Regeln.

17.28 Uhr: Fast 27.500 Menschen im Südwesten gegen Coronavirus geimpft

Seit dem Start der Impfungen gegen das Coronavirus in Deutschland sind in Baden-Württemberg nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) fast 27.500 Menschen geimpft worden. Das Sozialministerium äußerte sich zufrieden mit dem Verlauf der ersten Woche.

Die Rückmeldungen der Impfzentren seien durchweg positiv, teilte eine Sprecherin des Sozialministeriums mit. Dem RKI zufolge wurden im Südwesten bislang 2,5 Impfungen pro 1000 Einwohner erfasst. Die meisten Impfungen pro 1000 Einwohner wurden vom RKI bisher für Mecklenburg-Vorpommern (7,1) gezählt.

Die Quote in Thüringen lag bei 0,4 und in Sachsen bei 1,2. Erfasst werden derzeit Impfungen mit der ersten Impfdosis. Eine zweite Impfung ist etwa drei Wochen nach der ersten fällig, um einen vollständigen Impfschutz zu erzielen. Je nach Impfstoffverfügbarkeit sei das Land in der Lage, auch deutlich mehr Menschen zu impfen, hieß es mit Blick auf die kommenden Wochen und Monate.

Das Sozialministerium tausche sich mindestens einmal wöchentlich mit den Zentren aus und stimme sich auch eng mit den anderen Beteiligten ab.

16.25 Uhr: Österreich verlängert Lockdown bis 24. Januar

- In Österreich wird der bis zum 18. Januar geplante Lockdown nach Angaben der Regierung um eine Woche verlängert. Auch die Einreisebeschränkungen aus weltweit fast allen Staaten bleiben in Kraft. Fast jeder, der aus einem Corona-Risikogebiet wie Deutschland einreist, muss in eine bis zu zehntägige Quarantäne. Ursprünglich war geplant, dass alle, die sich einem Corona-Test unterziehen, ab 18. Januar in die ab dann wieder geöffneten Geschäfte können. Für alle ohne Test sollte ein verlängerter Lockdown bis zum 24. Januar gelten. Am Sonntag hatte die Opposition aus unterschiedlichen Gründen angekündigt, dem entsprechenden Gesetz die Zustimmung zu verweigern.

15.55 Uhr: Arzneimittelbehörde EMA kurz vor Entscheidung zu Moderna-Impfstoff

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA steht offenbar kurz vor der Entscheidung über die Empfehlung eines zweiten Corona-Impfstoffes. Der Expertenausschuss der EMA sei bereits am Montag zusammengetroffen und berate über die Empfehlung für den Impfstoff des US-Herstellers Moderna, bestätigte eine Sprecherin der EMA am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Amsterdam.

Zunächst war eine Entscheidung für Mittwoch angekündigt worden. In den USA ist der Moderna-Impfstoff bereits zugelassen. Bei einer positiven Empfehlung der EMA muss noch die EU-Kommission zustimmen. Das gilt als Formsache und könnte in kürzester Zeit geschehen.

Es wäre nach dem Präparat der Hersteller Pfizer und Biontech der zweite Impfstoff gegen Covid-19, der in den EU-Mitgliedsstaaten zugelassen würde. Die EU hatte bereits bei Moderna 160 Millionen Dosen des Impfstoffes bestellt.

15 Uhr: Fast die Hälfte der Deutschen sieht Impfstrategie skeptisch

Die Deutschen haben eine geteilte Meinung zur Verteilung des Impfstoffes gegen das Coronavirus. 44 Prozent seien nicht vom Impfkonzept der Bundesregierung überzeugt. Das ergab eine repräsentative Umfrage von Civey im Auftrag der „Augsburger Allgemeinen“ (Dienstag).

Knapp 40 Prozent hätten hingegen großes Vertrauen in die Verteilungsstrategie der Regierung, der Rest sei unentschieden. Vor allem Menschen im Alter von 40 bis 49 Jahren stehen dem Impfkonzept laut Umfrage kritisch gegenüber. Jüngere Menschen von 18 bis 39 hingegen vertrauten meist auf die Strategie in Deutschland.

SPD und FDP kritisierten die aktuelle Corona-Impfstrategie der Bundesregierung. Sie forderten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, sich einzuschalten. Merkel solle im Bundestag erklären, wie das Impfen doch noch erfolgreich weitergehen soll, sagte FDP-Fraktionsvize Michael Theurer. Hintergrund ist Kritik an einer zu geringen Zahl an Impfdosen und ein langsames Tempo bei den Impfungen in Deutschland.

14.10 Uhr: Auch nach Ende der Ferien zeichnet sich keine generelle Schulöffnung ab

Auch nach dem baldigen Ende der Weihnachtsferien in allen Bundesländern zeichnen sich noch keine generellen Schulöffnungen ab. Die Kultusminister der Bundesländer berieten am Montag über einen möglichen Stufenplan, wie es aus informierten Kreisen hieß. Dies würde etwa zunächst Grundschülern und Abschlussklassen eine Rückkehr in die Schulen ermöglichen, sofern es das jeweilige Infektionsgeschehen zulässt.

Es war nicht zu erwarten, dass sich die Kultusminister auf ein konkretes Datum einigen. Sachsen und Thüringen beispielsweise erwägen eine Verlängerung des harten Lockdowns bis mindestens Ende Januar.

„Der Fernunterricht an den Schulen in Rheinland-Pfalz soll mindestens bis zum 15. Januar weiterlaufen“
Malu Dreyer, rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin

Wechselunterricht hält Dreyer ebenfalls für möglich. Schleswig-Holsteins Kultusministerin Karin Prien (CDU) äußerte sich in der „Bild“-Zeitung vom Montag zu Schulöffnungen im Präsenzunterricht bereits zum 11. Januar ebenfalls „sehr skeptisch“. Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, eine Wiederaufnahme des vollständigen Präsenzunterrichts in allen Jahrgängen sei „in diesen Tagen nicht vorstellbar“. Auch SPD-Chefin Saskia Esken nannte eine rasche Rückkehr der Schulen zum Regelbetrieb „illusorisch“.

Einzig Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte zuletzt für eine schnelle Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts plädiert. Die Abstimmung der Kultusministerkonferenz sollte als Vorlage dienen für die Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Bundesländer am Dienstag. Dabei geht es um das weitere Vorgehen gegen die Corona-Pandemie.

14 Uhr: Mehrheit der Länder für Verlängerung des Lockdowns bis 31. Januar

Die Mehrheit der Ministerpräsidenten ist für eine Verlängerung der Corona-Maßnahmen bis Ende Januar. Die Unions-geführten Länder hatten sich bereits am Sonntagabend auf diese Linie verständigt, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus dem Kreis der Ministerpräsidenten erfuhr. Nur zwei SPD-geführte Länder seien noch anderer Meinung, hieß es aus einer anderen Quelle.

Der Corona-Lockdown sollte eigentlich am 10. Januar enden, doch angesichts weiter hoher Infektionszahlen ist eine Verlängerung höchstwahrscheinlich. Auch der Bund tritt für eine Ausweitung bis Ende Januar ein. Thüringen hatte schon am Sonntag erklärt, den Lockdown bis zum 31. Januar weiterführen zu wollen.

Auch die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) sprach sich im SWR für eine Verlängerung bis Monatsende aus. „Das ist, glaube ich, auch die Mehrheit der Kollegen“, fügte die SPD-Politikerin vor den für diesen Dienstag geplanten Bund-Länder-Beratungen hinzu. Nach einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) halten sich die Länder mit niedrigen Infektionszahlen offen, in zwei Wochen noch einmal über den dann aktuellen Stand zu sprechen und die Maßnahmen neu zu diskutieren.

Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor berichtet, Bund und Länder seien sich bereits einig darüber, den Lockdown bis 31. Januar zu verlängern. Das Blatt schrieb aber auch, endgültig entschieden werde erst an diesem Dienstag bei der Schalte von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten.

13 Uhr: Zu wenig Impfstoff für großen Impfstart in der Schweiz

Nach den ersten Corona-Schutzimpfungen am 23. Dezember wollten die meisten Schweizer Kantone am Montag mit großen Impfkampagnen beginnen. Allerdings fehlten vielerorts Impfdosen. Die Kritik an der Regierung wuchs.

Die wenigen angebotenen Impftermine waren innerhalb von Minuten ausgebucht. Die Regierung hatte sich zwar 15,8 Millionen Impfdosen für die 8,5 Millionen Einwohner gesichert, die Hälfte davon aber bei dem US-Hersteller Moderna, dessen Impfstoff noch nicht zugelassen ist. Mit der Mainzer Firma Biontech und dessen US-Partner Pfizer wurde erst im Dezember ein Vertrag geschlossen.

Die Behörden seien von der schnellen Zulassung des Biontech-Impfstoffs noch vor Weihnachten überrascht worden, sagte Christoph Berger, Präsident der Kommission für Impffragen, der Zeitung „Blick“.

Die Behörden hätten mit einem Impfstart im Februar oder März gerechnet. Kurz vor Weihnachten trafen die ersten gut 100.000 Impfdosen von Biontech/Pfizer in der Schweiz ein. Weitere 250.000 sollen im Januar folgen. Manche eigens eingerichteten Impfzentren blieben mangels Impfstoff deshalb zunächst weitgehend leer, manche Ärzte bekamen nur ganz einzelne Dosen, um ihre gefährdetsten Patienten zu impfen.

12.01 Uhr: Spahn lässt zeitliche Streckung zweiter Impfung prüfen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) lässt die Möglichkeit prüfen, die beim Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer vorgesehene zweite Impfung zeitlich zu strecken, um mit der Impfung von mehr Menschen starten zu können. Die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Institut solle nach Sichtung entsprechender Daten dazu eine Empfehlung abgeben, heißt es in einem der Nachrichtenagentur AFP am Montag vorliegenden Schreiben des Gesundheitsministeriums.

In dem Schreiben, über das zunächst der "Spiegel" berichtet hatte, wird auf die in Großbritannien geübte Praxis verwiesen, den zeitlichen Abstand zwischen der ersten und der zweiten Impfung weit über die in der Zulassung maximal vorgesehenen 42 Tage hinaus zu verlängern. "Eine solche Entscheidung in Abweichung von der Zulassung bedarf einer vertieften wissenschaftlichen Betrachtung und Abwägung", heißt es in dem Papier des Ministeriums. In dem Schreiben befürwortet das Ressort von Spahn zudem erneut die Möglichkeit, wegen der "Über-Füllung" der Fläschchen mit dem Biontech-Impfstoffs daraus jeweils Dosen für sechs statt der zunächst vorgesehenen fünf Impfungen zuzulassen - soweit die Voraussetzungen dafür erfüllt sind.

11.16 Uhr: Eisenmann warnt vor sozialen Folgen geschlossener Schulen

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann warnt angesichts der Debatte über geschlossene Schulen vor den sozialen Folgen. „Es gibt viele Kinder – vor allem aus sozial schwächeren Verhältnissen –, die beim Lernen leider keine Unterstützung ihrer Eltern erhalten“, sagte die CDU-Politikerin der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Montag). Die Einschätzung von Kinderärzten und Psychologen müsse ernst genommen werden. Demzufolge benötigten Kinder dringend die Struktur und Stabilität, die Schulalltag und Präsenzunterricht ihnen vorgeben. Wichtig seien auch die sozialen Kontakte zu Gleichaltrigen und Lehrkräften, sagte die Ministerin.

Eisenmann bekräftigte zudem ihre Forderung, Kindergärten und Grundschulen auf jeden Fall schon ab dem 11. Januar wieder zu öffnen. Diesen Beschluss sollten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten bei ihrer Konferenz an diesem Dienstag fällen, forderte sie. Die Schulen im Südwesten seien bisher keine besonderen Pandemietreiber gewesen, argumentierte ihr Ministerium.

10.19 Uhr: Erste Dosen von AstraZeneca-Impfstoff in Großbritannien verabreicht

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat Großbritannien seine Impfkampagne ausgeweitet: Nach dem Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer kam am Montag auch das von dem britisch-schwedischen Konzern AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelte Vakzin zum Einsatz. Als erster wurde der 82-jährige Brian Pinker im Churchill-Krankenhaus von Oxford geimpft, wie der britische Gesundheitsdienst NHS mitteilte. Zunächst stehen nach Regierungsangaben 520.000 Dosen zur Verfügung, insgesamt hat Großbritannien 100 Millionen Dosen bei AstraZeneca bestellt. Bislang wurden im Vereinigten Königreich bereits mehr als eine Million Dosen des Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer verabreicht.

9.25 Uhr: Österreich wird Lockdown wohl bis 24. Januar verlängern

In Österreich wird nach Angaben aus Regierungskreisen der bis zum 18. Januar geplante Lockdown verlängert. Da das ursprünglich geplante Freitesten wegen Widerstands der Opposition nicht möglich scheine, werde die Schließung fast aller Geschäfte nun für alle bis zum 24. Januar dauern, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA am Montag erfuhr. Die Maßnahme betrifft auch die Gastronomie, viele Dienstleistungen und den Tourismus.

Ursprünglich war geplant, dass alle, die sich einem Corona-Test unterziehen, ab 18. Januar in die ab dann wieder geöffneten Geschäfte können. Für alle ohne Test sollte ein verlängerter Lockdown bis zum 24. Januar gelten. Am Sonntag hatte die Opposition aus unterschiedlichen Gründen angekündigt, dem entsprechenden Gesetz die Zustimmung zu verweigern. Die Opposition könnte durch ihre Mehrheit in der Länderkammer die Novelle für zwei Monate auf Eis legen.

8.53 Uhr: 9847 Corona-Neuinfektionen und 302 neue Todesfälle gemeldet

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 9847 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 302 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Montagmorgen bekanntgab. Eine Interpretation der Daten bleibt weiter schwierig, weil um Weihnachten und den Jahreswechsel Corona-Fälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden. Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Montagmorgen bei 139,4.

Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Montag Sachsen mit 323,0 und Thüringen mit 251,4. Den niedrigsten Wert hatte Schleswig-Holstein mit 78,2. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 1.775.513 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 4. Januar, 0 Uhr). Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 34.574. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.401.200 an.

8.02 Uhr: Lauterbach für „konsequenten“ und nicht befristeten Lockdown

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat einen „konsequenten“ und zeitlich nicht befristeten Lockdown gefordert. Er verwies dabei auch auf die Mutation des Coronavirus. „Wir müssen die Neuinfektionen deutlicher reduzieren als bisher geplant“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ (Montag). „Ein Inzidenzwert von 50 reicht nicht aus, weil wir es in Zukunft wahrscheinlich mit einer Virus-Variante zu tun haben werden, die wesentlich ansteckender ist als die bisher in Deutschland verbreitete.“ Die Rate der Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner in sieben Tagen müsse auf 25 gesenkt werden. Am Sonntag lag sie in Deutschland bei 139,6.

„Der Lockdown muss weitergehen und sollte nicht zeitlich befristet werden, sondern auf den Zielwert von 25 ausgerichtet werden“, sagte Lauterbach. Er forderte zudem eine „pragmatisch-intelligente“ Impfstrategie. „Wir sollten umdenken und uns damit abfinden, dass wir zunächst einmal nicht mehr Dosen von den Impfstoffen der Hersteller Biontech und Moderna haben.“ Die Ständige Impfkommission müsse jetzt prüfen, ob eine vorgezogene Erstimpfung auch in Deutschland praktiziert werden sollte, ähnlich wie in England. „Es gilt, in den nächsten zwölf Wochen so viele Menschen wie möglich mit der Erstimpfung zu versorgen. Die Zweitimpfung könnte dann danach erfolgen“, meinte der SPD-Politiker.

7.11 Uhr: Elternbeirat ist gegen schnelle Rückkehr in regulären Schulbetrieb

Der Landeselternbeirat hat sich vor wichtigen politischen Weichenstellungen gegen eine schnelle Rückkehr der Schüler an die Schulen nach dem Lockdown ausgesprochen. Aus Infektionsschutzgründen sei es nicht zu verantworten, dass Grundschüler ab 11. Januar wieder regulär zur Schule gingen, sagte Elternvertreterin Silke Pantel der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Bedingung dafür müsse eine Maskenpflicht auch für die unteren Klassen sein. Zudem gehe es nur im Wechselunterricht, um das Abstandsgebot auch umsetzen zu können. Oft seien Grund - und Hauptschulen auf einem Areal, so dass die Gruppen schwer voneinander zu trennen seien. In den Hauptschulen gebe es aber Klassen mit bis zu 30 Schülern, in denen die vorgegebene Distanz von einander kaum einzuhalten sei. Gleiches gelte für die vollen Schulbusse.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderchefs beraten am Dienstag über das weitere Vorgehen in der Pandemie nach dem zunächst bis 10. Januar befristeten Shutdown. Zuvor wollen sich am Montag sich die Kultusminister der Bundesländer in der Schulfrage abstimmen. Baden-Württembergs Ressortchefin Susanne Eisenmann (CDU) will Kitas und Grundschulen auf jeden Fall schon ab dem 11. Januar wieder öffnen und hat sich für diesen Vorstoß massive Kritik aus Infektionsschutzgründen eingehandelt.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 3. Januar:

20.04 Uhr: Johnson: Härtere Corona-Maßnahmen in den kommenden Wochen möglich

Angesichts der ernsten Corona-Situation in England hat der britische Premier Boris Johnson in einem Fernseh-Interview härtere Maßnahmen angedeutet. „Möglicherweise gibt es Dinge, die wir in den nächsten Wochen tun müssen, die härter sein werden“, sagte er am Sonntag in der „Andrew Marr-Show“ des Senders BBC. Derzeit gilt im Land ein mehrstufiges Regelsystem je nach Infektionslage, wobei schon die größten Teile des Landes unter harten Beschränkungen leben.

Großbritannien verzeichnete am Samstag eine Rekordzahl von mehr als 57.000 neuen Infektionen, insbesondere in London und im Süden Englands geraten die Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenzen. Die neue und wohl deutlich ansteckendere Coronavirus-Variante lässt die Fallzahlen nach oben schießen, in Teilen Londons liegt die wichtige Kennziffer der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen bei mehr als 1100.

Schulen in London bleiben auch nach dem Ende der Weihnachtsferien vorerst flächendeckend geschlossen. Zu dieser Entscheidung sah sich die britische Regierung aufgrund hoher Infektionszahlen gezwungen. In anderen Teilen des Landes sollten Grundschulen am Montag wieder öffnen. Weiterführende Schulen sollen in den Wochen danach folgen - teilweise unter dem Einsatz von Massentests. „Schulen sind sicher“, betonte Johnson mehrfach am Sonntag im Fernsehinterview. Bildung sei eine oberste Priorität seiner Regierung. Oppositionsführer Keir Starmer forderte den Premier am Sonntag per Twitter dazu auf, einen härteren landesweiten Lockdown zu verhängen. „Er muss in den nächsten 24 Stunden nationale Beschränkungen verhängen“, schrieb Starmer. Das Virus sei „außer Kontrolle“ und man dürfe keine Zeit verlieren.

19.26 Uhr: Illegale Feiern in Spanien und Frankreich: Mehrtägige illegale Technopartys enden mit großem Polizeiaufgebot

Tausende junge Menschen feiern illegale Raves in Frankreich und Spanien. Die Polizei hatte Mühe die Partys, auf denen die Corona-Regeln kaum eine Rolle spielten, aufzulösen. Die Partys fanden dabei keineswegs spontan statt, sondern waren sei Langem geplant gewesen.

19.13 Uhr: 10.315 Corona-Neuinfektionen und 312 neue Todesfälle gemeldet

Die deutschen Gesundheitsämter haben am Sonntag 10.315 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 312 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Morgen bekanntgab. Eine Interpretation der Daten ist jedoch momentan schwierig, weil während der Weihnachtsfeiertage und um den Jahreswechsel herum wahrscheinlich weniger Menschen getestet werden und möglicherweise nicht alle Ämter ihre Daten übermitteln. Dadurch kann es laut RKI noch zu Nachmeldungen kommen.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Sonntagmorgen bei 139,6. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Samstag Sachsen mit 329,7 und Thüringen mit 248,9. Den niedrigsten Wert hatte Schleswig-Holstein mit 77,4.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Sonntag bei 0,91 (Samstag: 0,95). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 91 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Das RKI betont in seinem Bericht aber, dass um den Jahreswechsel Corona-Fälle nur verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt werden, „so dass der R-Wert gegebenenfalls unterschätzt wird“.

18.52 Uhr: Neue Corona-Variante erreicht Griechenland und Zypern

Die in Großbritannien entdeckte Coronavirus-Variante ist auch in Griechenland und auf Zypern nachgewiesen worden. Sie sei in Griechenland bisher in vier Fällen entdeckt worden, berichtete der griechische Fernsehsender Antenna am Sonntagabend unter Berufung auf Athener Virologen. Zypern meldete am Sonntag, dass die Variante in bisher zwölf Fällen nachgewiesen worden sei. Gezielt geprüft worden seien die positiven Testergebnisse von Menschen, die vor Weihnachten von Großbritannien nach Zypern gereist waren, berichtete die Zeitung „Cyprus Times“.

Griechenland und Zypern befinden sich im Lockdown, der nach leichten Lockerungen über die Feiertage wieder verschärft wurde. Zypern meldete am Samstag mehr als 600 neue Infektionen binnen 24 Stunden. Im weniger stark betroffenen Griechenland lag die Zahl am Sonntag bei 390 Neuinfektionen.

18.31 Uhr: Premier-League-Clubs empört: Fußballstars ignorieren Corona-Regeln

Wegen verschärfter Corona-Regeln mussten viele Menschen in England die Feiertage in kleinem Kreis oder sogar ganz allein verbringen. Einige Premier-League-Profis hielten sich jedoch nicht daran und sorgten mit Weihnachtsfeiern und Silvesterparties für Ärger.

Premier-League-Clubs und -Trainer haben sich verärgert geäußert, weil mehrere Fußball-Profis zwischen den Jahren gegen die in England geltenden Corona-Regeln verstoßen haben. Darunter sind Spieler der Spitzenclubs Tottenham Hotspur und Manchester City. „Der Verein hat Kenntnis von einem Bruch der Corona-Regeln durch Benjamin Mendy“, teilte Man City am Sonntag mit und kündigte eine interne Untersuchung an. Auch Tottenham-Coach José Mourinho reagierte am Samstag verstimmt, nachdem drei Spurs-Profis die Vorschriften missachtet hatten.

Unter den Regelbrechern der Spurs war laut Mourinho auch Sergio Reguilon, dem der Coach nach eigener Aussage ein Weihnachtsgeschenk gemacht hatte. „Ich habe ihm das gegeben, weil mir gesagt wurde, dass er Weihnachten alleine feiern muss, und ich an ihn gedacht habe“, sagte Mourinho am Samstag. „Er war nicht allein, wie man sehen konnte, und wir als Club sind natürlich enttäuscht, weil wir die Spieler alle aufgeklärt und ihnen die Regeln vorgegeben hatten.“

Das Tottenham-Trio soll zusammen mit Manuel Lanzini von West Ham United sowie mit Freunden und Familien Weihnachten gefeiert haben. Ein Foto davon kursierte in britischen Medien. Besuche in anderen Haushalten und Treffen mit Personen aus anderen Haushalten sind wegen des Anstiegs der Corona-Infektionen in Großbritannien seit Mitte Dezember verboten. Lanzini und Spurs-Profi Erik Lamela entschuldigten sich am Wochenende auf Twitter.

17.46 Uhr: Mehr als 75.000 Corona-Tote in Italien - höchster Wert in Europa

Italien hat am Sonntag die Marke von 75.000 Corona-Toten überschritten. Mit offiziell 75.332 gemeldeten Sterbefällen seit Beginn der Pandemie zählt das Land die meisten Todesopfer in Europa, noch vor Großbritannien. Weltweit belegt Italien den fünften Platz in der Statistik der in Zusammenhang mit Covid-19 Gestorbenen - nach den USA, Brasilien, Indien und Mexiko. Auch mit der Zahl der Toten pro eine Million Einwohner nimmt Italien weltweit einen der vorderen Ränge ein. Hingegen liegt das Land bei den bisher registrierten Fällen pro Million Einwohner an 35. Stelle, deutlich etwa hinter der Schweiz und Österreich. Am Sonntag meldeten italienische Behörden 14.245 Neuinfektionen und 347 Sterbefälle in Zusammenhang mit Covid-19. Insgesamt verzeichnete das Land seit dem vergangenen Frühjahr über 2,15 Millionen Ansteckungen mit dem Coronavirus.

17.20 Uhr: Lehrerverband verlangt klaren Stufenplan für Schulbetrieb in der Pandemie

Der Deutsche Lehrerverband fordert eine bundeseinheitliche Regelung für den Schulbetrieb in der Corona-Pandemie. Die neue Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), die brandenburgische Ressortchefin Britta Ernst (SPD), müsse "endlich einen bundesweit gültigen Hygienestufenplan für Schulen" in Kraft setzen, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger am Sonntag dem Portal "ntv.de". Die KMK will am Montag über das weitere Vorgehen beraten. 

"Es gibt kein Bundesland, das man als leuchtendes Vorbild beim Umgang mit der Pandemie an Schulen hinstellen könnte", urteilte Meidinger. Alle Schulministerien hätten zu Beginn des Schuljahres einen großen Fehler gemacht: "Sie haben sich ausschließlich auf das Szenario des Präsenzunterrichts konzentriert und den Eindruck erweckt, dass es keinen neuerlichen Lockdown mit Auswirkungen auf die Schulen geben werde."

Gleichzeitig sei versäumt worden, die Schulen ausreichend auf Digitalunterricht und eine neue Phase des Distanzlernens vorzubereiten. "Die Kultusministerinnen und -minister haben schlicht ihre Hausaufgaben im Sommer und Herbst nicht ordentlich erledigt", kritisierte der Lehrerpräsident.

Der Stufenplan müsse klar regeln, wie der Schulbetrieb abhängig vom Inzidenzgeschehen zu organisieren sei, verlangte Meidinger. "Dabei könnte man sich dabei auf eindeutige Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts stützen, das dafür präzise Richtwerte vorgegeben hat." Das Institut empfiehlt beispielsweise bei einer Sieben-Tages-Inzidenz über 50 in einer Region eine Verkleinerung der Klassen und das Tragen von Masken auch im Klassenraum.

Präsenzunterricht sei auch durch den besten digitalen Fernunterricht nicht zu ersetzen, sagte Meidinger weiter. "Aber das heißt noch lange nicht, dass es verantwortbar ist, Kitas und Grundschulen ohne Rücksicht auf Inzidenzwerte im Januar wieder im vollen Präsenzbetrieb zu öffnen, also ohne Abstandsregelungen."

16.51 Uhr: 1023 neue Corona-Infektionen im Südwesten - 22 weitere Todesfälle

Im Südwesten sind am Sonntag 1023 neue Infektionsfälle gemeldet worden (Stand: 14.00 Uhr). Das teilte das Landesgesundheitsamt in Stuttgart mit. Die Zahl der Menschen, die mit oder an dem Virus gestorben sind, stieg um 22. Die Gesamtzahlen liegen damit bei 244.915 Infektionen und 4946 Toten. Dass weniger Neuinfektionen gemeldet wurden als jeweils an den Vortagen, kann unter anderem an weniger Tests und Daten-Übermittlungen rund um Silvester und Neujahr liegen.

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag landesweit bei 128,8 und ist damit leicht gestiegen. Die Zahl gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner in einer Region sich binnen einer Woche mit dem Coronavirus angesteckt haben. Alle 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten liegen über dem Wert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. Der Großteil der Kreise weist eine Inzidenz zwischen 100 und 200 auf. Am höchsten war die Inzidenz im Stadtkreis Pforzheim mit 240,6.

630 Patienten sind im Südwesten nach Daten des Divi-Intensivregisters in intensivmedizinischer Behandlung, wie die Behörde weiter mitteilte. 370 von ihnen würden künstlich beatmet. Rund 86 Prozent der 2397 derzeit betreibbaren Intensivbetten seien belegt.

16.23 Uhr: Spahn hofft auf schnelle Zulassung des Astrazeneca-Impfstoffs

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) setzt zur Lösung der Probleme bei den Corona-Impfungen auf eine schnelle Zulassung des Impfstoffs des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca. Dabei strebt er aber keinen deutschen Alleingang an. „Ideal wäre eine zügige europäische Zulassung“, sagte Spahn der „Rheinischen Post“. Der Impfstoff, der in Großbritannien bereits zugelassen ist, wird derzeit von den europäischen Zulassungsbehörden geprüft. Das Mittel hatte in Studien eine geringere Wirksamkeit aufgewiesen als der Impfstoff von Biontech, kann aber mit weniger Aufwand gelagert werden und ist deutlich günstiger.

Die Kritik an der deutschen Impfstrategie hält Spahn für ungerechtfertigt. „Wir haben ausreichend Impfstoff für Deutschland und die EU bestellt“, betonte er. „Das Problem ist nicht die bestellte Menge. Das Problem ist die geringe Produktionskapazität zu Beginn – bei weltweit extrem hoher Nachfrage.“ Das sei aber von Anfang an klar gewesen.

Beim Tempo der Impfungen sieht er auch die Länder in der Pflicht. „Bei einigen läuft die Impfkampagne schneller an als bei anderen“, sagte Spahn. „Dass es keine bundeseinheitliche, sondern diese unterschiedliche Herangehensweise gibt, war eine sehr bewusste Entscheidung der Länder. Nun muss diese Entscheidung gemeinsam bestmöglich umgesetzt werden.“

15.17 Uhr: Montgomery für Lockdown-Verlängerung bis Anfang Februar

Der Präsident des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, fordert eine Verlängerung des harten Lockdowns bis in den Februar hinein. "Wir sind von den Infektionszahlen her noch weit von Lockerungen entfernt", sagte er der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). "Deswegen wäre es am klügsten, jetzt den Menschen reinen Wein einzuschenken und gleich die vollen vier Wochen des Infektionsschutzgesetzes zu nutzen."

Womöglich sei allerdings noch eine weitere Verlängerung nötig, machte Montgomery deutlich: Er sei "überhaupt nicht sicher, dass dann Schluss ist".

14.31 Uhr: Zehntausende suchen Abwechslung in bayerischen Alpen

Zehntausende Menschen haben am Wochenende nach Neujahr in den bayerischen Bergen Abwechslung von der Lockdown-Tristesse gesucht. Obwohl der Ansturm vielerorts nicht übermäßig war, kam es an einigen Orten erneut zu Überfüllungen. "Der Ansturm ist enorm", sagte etwa der Bürgermeister von Schliersee, Franz Schnitzenbaumer (CSU). Hunderte Schlittenfahrer tummelten sich selbst auf kleinen Hügeln und die Skipisten bevölkerten Tourengeher. Im Großraum München lebten drei Millionen Menschen, die alle nicht in den Urlaub fahren dürften. Das sei nun in Bayern zu spüren.

Peter Lorenz, Geschäftsführer der Alpenbahnen Spitzingsee sagte, die Parkplätze seien teilweise überfüllt. "Es ist genauso voll, als wenn Skibetrieb wäre", sagte er. Viele nutzten die Eisfläche des zugefrorenen Spitzingsees zum Langlaufen oder Schlittschuhlaufen.

Allerdings führte das vergleichsweise schlechte Wetter am Wochenende und der Schneefall in den Mittelgebirgen zu einer gewissen Entspannung in den bayerischen Alpen. Viele Ausflügler entschlossen sich auch zu einer Fahrt etwa ins Fichtelgebirge oder in den Frankenwald statt in die Alpen.

13.15 Uhr: Robert Koch-Institut: Nun mehr als 238.000 Impfungen erfasst

Bis Sonntagmorgen (Stand 08.00 Uhr) wurden insgesamt 238.809 Impfungen an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Im Vergleich zum Vortag stieg die Zahl dort erfasster Geimpfter um 40.665, wie aus den RKI-Angaben hervorgeht. Diese Zahl könne allerdings auch Nachmeldungen enthalten und spiegele nicht die Zahl der an einem Tag tatsächlich Geimpften wider, betont das RKI.

Unter den Geimpften sind 103.894 Bewohner von Pflegeheimen. 107.019 Personen erhielten die Impfung aus beruflichen Gründen. Darunter fällt medizinisches Personal mit sehr hohem Ansteckungsrisiko sowie Personal in der Altenpflege. Insgesamt 56.197 Menschen wurden wegen ihres hohen Alters über 80 Jahre geimpft.

Die meisten Impfungen wurden vom RKI bisher für Bayern erfasst (57.833), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (48.691) und Hessen (30.085). Die in absoluten Zahlen am wenigsten Impfungen wurden bisher in Thüringen (810), Bremen (1837) und Brandenburg (3219) gemeldet. Den Anteil der Geimpften an der Gesamtbevölkerung gibt das RKI zu Beginn der Impfkampagne nicht an.

Die den Behörden der einzelnen Bundesländer vorliegenden Werte können deutlich höher liegen als die vom RKI gemeldeten, da die Meldungen zum Impfgeschehen teilweise mit einigem Verzug an das Institut übermittelt werden.

11.48 Uhr: Die Corona-Krise wird nach Ansicht von Fachleuten die deutsche Unternehmenslandschaft weitreichend verändern

Die Corona-Krise wird nach Ansicht von Fachleuten die deutsche Unternehmenslandschaft weitreichend verändern. Die Frage sei nicht, "ob eine Welle an Unternehmensinsolvenzen kommen wird, sondern wann", sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, der "Augsburger Allgemeinen" vom Samstag. Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, rechnet mit einer hohen Zahl von Übernahmen und Fusionen.

"Die zweite Welle wird härter", sagte DIW-Chef Fratzscher mit Blick auf die Lage in der Corona-Pandemie. "Je länger es dauert, desto mehr Unternehmen kommen an die Grenzen ihrer Möglichkeiten, desto mehr werden pleite gehen." 

Es drohe eine Welle von Unternehmenspleiten, gekoppelt mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit, sagte Fratzscher. Dennoch sei es richtig, den Lockdown zu verlängern. Auch für die Wirtschaft müsse es oberste Priorität haben, dass die zweite Infektionswelle möglichst schnell begrenzt werde: "Wirtschaftliche Lockerungen jetzt mögen kurzfristig manchen nutzen, langfristig würden sie jedoch allen schaden."

10.34 Uhr: Eine Woche nach Corona-Impfstart – Wo es ruckelt und warum

Seit einer Woche wird in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft. Gesundheitsminister Jens Spahn hatte schon vor dem Start geahnt: „Es wird an der einen oder anderen Stelle auch mal ruckeln.“ Der CDU-Politiker sollte recht behalten. Vielen geht das Impfen zu langsam, andere Länder kommen schneller voran.

Die Älteren, die als erste geimpft werden sollen, fragen sich, wie sie an den wichtigen Piks kommen. Die Opposition wirft der Bundesregierung zum Start des Wahljahrs vor, bei der Vorbereitung versagt zu haben. Und auch die EU-Kommission kriegt reichlich Schelte. Wir haben Antworten auf die wichtigsten Fragen zur aktuellen Impfstoff-Lage.

9.46 Uhr: 10.315 Corona-Neuinfektionen und 312 neue Todesfälle gemeldet

Die deutschen Gesundheitsämter haben am Sonntag 10.315 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 312 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Morgen bekanntgab. Eine Interpretation der Daten ist jedoch momentan schwierig, weil während der Weihnachtsfeiertage und um den Jahreswechsel herum wahrscheinlich weniger Menschen getestet werden und möglicherweise nicht alle Ämter ihre Daten übermitteln. Dadurch kann es laut RKI noch zu Nachmeldungen kommen.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Sonntagmorgen bei 139,6. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Samstag Sachsen mit 329,7 und Thüringen mit 248,9. Den niedrigsten Wert hatte Schleswig-Holstein mit 77,4.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 1.765.666 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 03.01., 00.00 Uhr). Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 34.272. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.381.900 an.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Samstag bei 0,95. Dieser R-Wert bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 95 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Das RKI betont in seinem Bericht aber, dass zum Jahreswechsel Corona-Fälle nur verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt werden, "so dass der R-Wert gegebenenfalls unterschätzt wird".

8.21 Uhr: Neuer Rekord der Corona-Neuinfektionen in den USA

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA hat einen neuen Höchstwert erreicht: Innerhalb eines Tages wurden nach Angaben der Johns Hopkins-Universität bis Samstag mehr als 277.000 neue Fälle gemeldet, so viele wie noch nie. Insgesamt infizierten sich bislang bereits fast 20,4 Millionen US-Bürger mit dem Coronavirus, die Zahl der Todesopfer liegt bei fast 350.000.

Die USA sind das am schwersten vom Coronavirus betroffenen Land weltweit. Top- Virologe Anthony Fauci hatte kurz vor dem Jahresende gewarnt, das Schlimmste könne dem Land noch bevorstehen, da der Reiseverkehr rund um Weihnachten und Silvester die Verbreitung des Virus vermutlich weiter angetrieben haben dürfte.

Das Impfprogramm in den USA leidet derweil unter logistischen Problemen. Bisher erhielten gut 4,2 Millionen US-Bürger eine erste Impfdosis, weit weniger als die vom scheidenden Präsidenten Donald Trump bis Ende 2020 versprochenen 20 Millionen.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 2. Januar: 

21.04 Uhr: Bundesländer plädieren für Verlängerung des Lockdowns

Vor den Beratungen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) haben sich die Bundesländer einem Bericht zufolge auf eine Verlängerung des Lockdowns über den 10. Januar hinaus verständigt. Die Chefs der Staatskanzleien seien sich in einer Telefonschalte am Samstag allerdings nicht einig darüber gewesen, ob dies zunächst für zwei oder drei Wochen beschlossen werden sollte, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) unter Berufung auf Teilnehmer des Gesprächs.

Vor allem besonders stark von der Corona-Pandemie betroffene Länder wie Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen oder Thüringen plädierten demnach für die längere Frist bis zum 31. Januar. Bremen, Hamburg und Hessen hätten sich hingegen dafür ausgesprochen, die Maßnahmen zunächst für zwei Wochen zu verlängern. Der Bund unterstütze die vorsichtige Seite, hieß es in dem Bericht.

Auch im Hinblick auf die Öffnung von Schulen und Kindergärten herrsche keine Einigkeit unter den Ländern. Die stark betroffenen Länder wollen sie laut "FAS" weiter geschlossen halten, während die weniger stark betroffenen Länder überlegen, Kindergärten und Schulen bis zur siebten Klasse ab dem 11. Januar wieder zu öffnen. In höheren Klassen solle dann Wechsel- oder Distanzunterricht stattfinden. 

20.11 Uhr: Spahn weist Kritik an Impfstrategie der Bundesregierung zurück

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Kritik an der Corona-Impfkampagne in Deutschland zurückgewiesen. "Es läuft genauso, wie es geplant war", sagte Spahn am Samstag in der Nachrichtensendung "RTL Aktuell". 1,3 Millionen Dosen des Biontech-Pfizer-Impfstoffs seien bis Ende 2020 an die Bundesländer ausgeliefert worden. Bis Ende Januar werde sich diese Zahl auf insgesamt vier Millionen erhöhen. 

Das seien genau die Mengen, die er seit Wochen angekündigt habe, "mit dem Hinweis, dass es am Anfang knapp sein würde und wir deshalb priorisieren müssen", sagte Spahn. 

Das Impfen funktioniere "alles in allem auch gut". Es sei in den Pflegeeinrichtungen und Impfzentren gut vorbereitet worden. "Dass es natürlich schöner wäre, mehr Impfstoff zu haben, das steht außer Frage und genau darum bemühen wir uns", fügte der Minister hinzu. Die Bundesregierung spreche mit Biontech und dem Land Hessen darüber, wie schon im Februar in Marburg eine zusätzliche Produktionsstätte geschaffen werden könne. 

Spahn gab das Ziel aus, bis Ende Januar alle Pflegeheimbewohner in Deutschland zu impfen. Es mache einen "entscheidenden Unterschied im Pandemieverlauf", wenn dies gelinge. Das Vorgehen der Bundesregierung bei der Beschaffung und Verteilung des Corona-Impfstoffes stieß zuletzt auf wachsende Kritik. Politiker aus Opposition und SPD äußerten sich am Samstag unzufrieden und beklagten einen schleppenden Start der Impfungen.

19.24 Uhr: Polizei löst illegale Silvesterparty mit 300 Gästen bei Barcelona auf

Die katalanische Polizei hat am Samstag eine 40 Stunden andauernde illegale Silvesterparty bei Barcelona mit etwa 300 Teilnehmern aufgelöst. Gegen die Organisatoren und die Gäste der Feier werde nun ermittelt, teilte die Polizei am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Die Party fand ohne Rücksicht auf die geltenden Corona-Auflagen in einer verlassenen Lagerhalle 30 Kilometer nordöstlich von Barcelona.

Die drei bereits festgenommenen Organisatoren der Feier müssen nach Polizeiangaben mit Strafen von bis zu 600.000 Euro rechnen. Den Partygästen drohen demnach Geldstrafen von mindestens 3000 Euro. 

Die Feier hatte am Silvesterabend in der kleinen katalanischen Stadt Llinars del Vallès begonnen. Laut Medienberichten kamen viele der Partygäste aus dem Ausland. Die Polizei kommentierte diese Berichte zunächst nicht. 

Videos der Party, die der Nachrichtenagentur AFP vorlagen, zeigen große Gruppen von Menschen, die ohne Abstand und ohne Masken in der Lagerhalle tanzen. Vor der Tanzfläche war ein riesiger Schädel aufgebaut, der eine Weihnachtsmann-Mütze trug. 

Beim Eintreffen der Polizei, die auch einen Hubschrauber einsetzte, kam es zu einem Handgemenge. Auf die Frage, warum die Polizei die Party erst gegen Samstagmittag aufgelöst habe, sagten Polizeibeamte lokalen Medien, dass es sich um eine komplexe Operation gehandelt habe. Sie hätten erst eingegriffen, als sie sich in der Lage sahen, die Sicherheit der Beamten und der Partygäste zu gewährleisten.

18.41 Uhr: 12.690 Corona-Neuinfektionen und 336 neue Todesfälle gemeldet

Am ersten Tag des neuen Jahres haben die deutschen Gesundheitsämter 12.690 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Außerdem wurden 336 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen bekanntgab. Eine Interpretation der Daten ist jedoch momentan schwierig, weil während der Weihnachtsfeiertage und um den Jahreswechsel herum wahrscheinlich weniger Menschen getestet werden und möglicherweise nicht alle Ämter ihre Daten übermitteln. Dadurch kann es laut RKI noch zu Nachmeldungen kommen. Vor einer Woche, also am ersten Weihnachtsfeiertag, waren 14.455 Corona-Neuinfektionen und 240 Todesfälle registriert worden. Der Höchststand von 1129 neuen Todesfällen war am Mittwoch (30.12.) erreicht worden.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Samstagmorgen bei 141,2. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Freitag, dem Neujahrstag, Sachsen mit 341,2 und Thüringen mit 244,7. Den niedrigsten Wert hatte Schleswig-Holstein mit 74,2.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 1.755.351 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 02.01., 00.00 Uhr). Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 33 960. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.368.100 an.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Samstag bei 0,95 (Donnerstag: 0,80). Dieser R-Wert bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 95 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Das RKI betont in seinem Bericht aber, dass zum Jahreswechsel Corona-Fälle nur verzögert detektiert, erfasst und übermittelt werden, „so dass der R-Wert gegebenenfalls unterschätzt wird“.

17.03 Uhr: 1163 neue Corona-Infektionen im Südwesten - 31 weitere Tote

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuninfektionen im Südwesten ist leicht rückläufig. So wurden am Samstag 1163 neue Fälle verzeichnet, nach 1857 am Vortag, wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart am Samstag (Stand: 14.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Menschen, die mit oder an dem Virus gestorben sind, stieg um 31. Die Gesamtzahlen liegen damit bei 243 892 Infektionen und 4924 Toten. Dass der Wert der gemeldeten Neuinfektionen kleiner ist als an den Vortagen, kann unter anderem an weniger Tests und Daten-Übermittlungen rund um Silvester und Neujahr liegen.

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 128,5 und ist damit leicht gesunken. Die Zahl gibt an, wie viele Menschen je 100 000 Einwohner in einer Region sich binnen einer Woche mit dem Coronavirus angesteckt haben. Alle 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten liegen über dem Wert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. Am höchsten war die Inzidenz im Landkreis Pforzheim (223,9) und Stadtkreis Heilbronn (223,6). Den niedrigsten Wert verzeichnete der Landkreis Heidenheim mit 81,3.

632 Patienten sind nach Daten des Divi-Intensivregisters in intensivmedizinischer Behandlung, wie die Behörde weiter mitteilte. 376 von ihnen würden künstlich beatmet. Rund 84 Prozent der 2394 derzeit betreibbaren Intensivbetten seien belegt.

16.06 Uhr: Lauterbach kritisiert Vorschlag zu Schulöffnungen im Südwesten

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat den Vorschlag, die Schulen in Baden-Württemberg ab dem 11. Januar wieder zu öffnen, scharf kritisiert. Sollte Unterricht wieder in den Schulen stattfinden, wäre die gesamte Arbeit der vergangenen Wochen umsonst gewesen, sagte Lauterbach am Samstag dem Südwestrundfunk (SWR) in Baden-Baden. Er richtete sich damit gegen den Vorschlag von Kultusministerin Susanne Eisenmann. Die CDU-Politikerin hatte gefordert, Kindergärten und Grundschulen unabhängig von den Infektionszahlen schon ab dem 11. Januar wieder zu öffnen - und dies auch dann, wenn der Lockdown über den 10. Januar hinaus verlängert werden sollte.

„Mit der Einstellung hätten wir uns das alles hier sparen können“, sagte Lauterbach dem SWR. Für den SPD-Gesundheitsexperten wäre die Rückkehr zu Präsenzunterricht etwa mit Blick auf das medizinische Personal auf Intensivstationen unverantwortlich. Den Menschen, die dort arbeiteten, könne man eine solche Haltung nicht vermitteln. Stattdessen schlug Lauterbach vor, den Präsenzunterricht ab der Mittelstufe für längere Zeit auszusetzen. Dafür sollten zur Not die Sommerferien verkürzt werden. Über Lockerungen könne man einzig bei Kitas und Grundschulen diskutieren.

Ministerin Eisenmann hatte ihre Forderung nach baldigen Schulöffnungen zuletzt nochmals bekräftigt. Neben der SPD gab es auch Kritik von der Bildungsgewerkschaft GEW. Deren Chefin Marlies Tepe hatte gefordert, schnell Klarheit zu schaffen. Kitas, Schulen und Unis bräuchten Zeit, um sich vorzubereiten. Die GEW-Chefin sprach sich zudem für Wechselunterricht in kleinen Gruppen aus.

15.17 Uhr Laschet gegen Nachteile für Nicht-Geimpfte

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) lehnt Vorrechte für Geimpfte in der Corona-Pandemie ab. Das gelte auch für Menschen, die einsame Angehörige in Krankenhäusern oder Altenheimen besuchen wollten, sagte Laschet der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS). „Es darf keinen Druck zum Impfen geben. Das ist der übergeordnete Satz.“

Die Einsamkeit in Heimen und Krankenhäusern sei zwar eine „sehr ernste Frage“. Aber es dürfe „kein Druck auf Menschen ausgeübt werden, sich impfen zu lassen“. Er sei „gegen eine Impfpflicht“, und deshalb auch „gegen Maßnahmen, die den Eindruck erwecken, der Staat erzwinge das Impfen“. Es gebe „andere Möglichkeiten, Zugang zu schaffen, als über die Impfung“, zum Beispiel mehr Schnelltests und ausreichend FFP2-Masken. „Und wenn es irgendwann wirklich nicht reicht, müssen wir neu nachdenken“, sagte Laschet.

Die reichen Ländern der Erde müssten mehr Geld für den Kampf gegen Corona in ärmeren Regionen bereitstellen, forderte der Politiker. „Ich bin gegen jede Form von Impfstoffnationalismus.“ Es sei gelungen, das neue Vakzin gegen Covid-19 in der EU gerecht zu verteilen, „und jetzt dürfen wir den globalen Süden nicht vergessen“.

Europa und Amerika stünden hier in einem „Systemwettbewerb mit China“, das der Pandemie mit rigoroser Überwachung beikommen wolle. „Wir müssen deshalb zeigen, dass auch wir Pandemien bekämpfen können - mit unseren Mitteln und im Einklang mit unseren Werten“, sagte Laschet. Der Westen müsse zeigen, dass er seine eigene Bevölkerung schnell impfen „und trotzdem auch für arme Länder Kapazitäten bereithalten“ könne. Eine Pandemie könne weltweit Billionen-Schäden verursachen. Insofern sei hier jeder Euro gut investiert.

14.34 Uhr: Strafen und Empörung nach illegaler Massenparty in Frankreich

Eine riesige Party mit Tausenden Gästen, wenig Abstand und kaum Masken: Trotz der Corona-Pandemie haben in Frankreichs Nordwesten etwa 2500 Menschen illegal Silvester gefeiert und die Ordnungskräfte gut anderthalb Tage in Atem gehalten. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin schrieb am Samstag auf Twitter von harten Sanktionen, die der Rave nach sich ziehen soll.

Der Präfektur Ille-et-Vilaine zufolge wurden fünf Menschen festgenommen und 1200 gebührenpflichtige Verwarnungen ausgesprochen. Sie seien vor allem für Verstöße gegen die Maskenpflicht und die nächtliche Ausgangssperre sowie die illegale Teilnahme an einer Versammlung erteilt worden. Innenminister Darmanin teilte mit, dass in dem Fall erste Untersuchungen laufen.

Bereits am frühen Donnerstagabend waren südlich der bretonischen Stadt Rennes mehr und mehr junge Leute auf einem Gewerbegelände zusammengekommen. Auch Gäste aus anderen französischen Départements und sogar aus dem Ausland zog es der Präfektur zufolge zu dem stillgelegten Hangar in Lieuron. Ordnungskräfte versuchten demnach, die Party zu stoppen, und sahen sich der Gewalt einiger Feiernder gegenüber. Drei Gendarme wurden bei dem Einsatz verletzt.

Stundenlang waren die Ordnungskräfte auf dem Gelände im Einsatz. Sie sicherten die Umgebung ab und verteilten Desinfektionsmittel und Masken. Noch vor Mitternacht wurde der Zugang zu der Party gestoppt, wie Innenminister Darmanin schrieb. Die Abfahrt von Autos sei kontrolliert, die Verwarnungen systematisch ausgesprochen worden. Wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete, hatten aber auch am Freitagabend noch immer etliche Menschen auf dem Rave gefeiert.

Erst am Samstagmorgen fand die illegale Party dann ein Ende. Wie französische Medien berichteten, wurde der Ton am frühen Morgen gekappt, die Anlage abgebaut. Am Vormittag teilte die nationale Gendarmerie dann auf Twitter mit, dass die Fete zu Ende gegangen war. Laut Präfektur war das Gelände gegen 10 Uhr unter Kontrolle der Einsatzkräfte. 

In der angespannten Gesundheitssituation sorgte die illegale Massenparty für Empörung, aber auch für Sorgen vor zahlreichen neuen Ansteckungen mit dem Coronavirus. 

13.40 Uhr: Bundesweite Lockdown-Verlängerung wird von Ärztevertretern gefordert 

Ärztevertreter fordern mit Blick auf die Bund-Länder-Schalte am kommenden Dienstag dringend eine bundesweit einheitliche Verlängerung der Lockdown-Maßnahmen: „Die Belastung durch die Versorgung der Patienten mit Covid-19 ist auch an den Feiertagen weiter angestiegen“, sagte die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Die Kliniken hätten keine Atempause. „Das Gesundheitssystem braucht dringend eine Entlastung, die nur durch eine Verlängerung der Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung zu erreichen ist. Anders werden wir die Lage nicht in den Griff bekommen.“

Zur Verschärfung der Situation führe, dass immer mehr Patienten auf den Intensiv- und Infektionsstationen mit immer weniger Personal versorgt werden müssten, weil sich auch Krankenhauspersonal mit dem Virus infiziere. Diese extreme Arbeitslast sei dauerhaft nicht zu schultern. Sie wünsche sich „von dem Treffen der Ministerpräsidenten in der nächsten Woche eine möglichst einheitliche Verlängerung der Kontaktbeschränkungen“, so Johna.

Die Vorsitzende des Marburger Bunds dämpfte zudem die Hoffnung auf eine rasche Entspannung durch den Start der Impfungen: „Bei allem Optimismus muss uns klar sein, dass durch die Impfung zumindest in den ersten drei Monaten des neuen Jahres kaum Entlastung für das Infektionsgeschehen zu erwarten ist.“ Angesichts der neuen hochinfektiösen Virusvariante sei das Ziel einer Inzidenz von 50 Fällen pro Woche auf 100.000 Einwohner besonders wichtig: „Wir dürfen diese Zielmarke nicht aus den Augen verlieren.“

Vorschläge, die Corona-Strategie zu ändern und nur noch Risikogruppen zu schützen, wies die Medizinerin zurück: „Die mehr als 20 Millionen Menschen in hohem Alter oder mit Vorerkrankungen lassen sich nur konsequent schützen, wenn die Übertragung des Virus in der gesamten Bevölkerung abnimmt."

12.25 Uhr: Lauterbach: Haben die schlimmsten drei Monate der Pandemie vor uns

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach erwartet zunächst noch keine Besserung der Corona-Lage. „Wir werden jetzt die schlimmsten drei Monate der gesamten Pandemie mit hohen Infektions- und Todeszahlen vor uns haben“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Samstag). Ab April sei aber durch eine Kombination aus besserem Wetter und mehr verfügbarem Impfstoff ein Licht am Ende des Tunnels erkennbar. Ab wann wieder ein weitgehend normales Leben möglich ist, hängt Lauterbach zufolge von der Zulassung des Impfstoffs der Universität Oxford und des britisch-schwedischen Unternehmens Astrazeneca ab.

Der SPD-Politiker sieht deutliche Defizite bei der bisherigen Impfstrategie. Dass Europa so wenig von dem amerikanischen Impfstoff von Moderna gekauft habe, sei sehr bedauerlich. „Schon sehr früh war klar, dass der Moderna-Impfstoff sehr stark wirkt und in Hausarztpraxen verwendet werden könnte“, sagte Lauterbach. Weil so wenig davon bestellt worden sei, werde der Moderna-Impfstoff wohl auch bei einer zeitnahen Zulassung keine Rolle spielen. Außerdem könnte man jetzt schon weiter sein, wenn Deutschland selbst oder die EU von vornherein mehr Dosen des bereits zugelassenen Impfstoffs der Mainzer Firma Biontech bestellt hätte, so Lauterbach.

11.04 Uhr: Ansturm der Wanderer: Corona treibt Menschen in den Schwarzwald

Die Corona-Pandemie hat im Schwarzwald einen Wander-Boom ausgelöst. Im Nationalpark Schwarzwald seien im Zeitraum April bis Juni 2020 rund 100 000 Gäste mehr unterwegs gewesen als im Vorjahreszeitraum, erklärte die Parkverwaltung. Das sei ein Plus von knapp 50 Prozent. An einigen Stellen wurden demnach gar doppelt bis dreimal so viele Ausflügler wie im Vorjahreszeitraum gezählt.

Die Zahlen für die Monate ab Juli seien noch nicht ausgewertet worden, aber auch für diesen Zeitraum zeichne sich ein deutliches Besucherplus ab. Basis für die Einschätzung sind Zählschranken, die seit dem Jahr 2018 im Nationalpark aufgestellt wurden.

Fest steht, dass Schnee und gutes Wetter auch zur Weihnachtszeit viele Ausflügler in die Natur zogen. Einen wahren Ansturm erlebten beliebte Ziele wie der Dobel oder der Mummelsee im Nordschwarzwald und der Kandel nahe Freiburg. Stellenweise kam es an verschiedenen Tagen zu einem Verkehrschaos, weil Parkplätze überfüllt waren. Mancherorts sperrte die Polizei die Zufahrtsstraßen, um des Andrangs Herr zu werden. Laut Offenburger Polizei sind Besuchermassen bei Schnee im Schwarzwald aber nichts Ungewöhnliches - das gebe es jedes Jahr, sagte ein Sprecher.

Coronabedingt war hingegen wohl der Ansturm der Wanderer. Die Wanderführer und Wegewarte der Region hätten bemerkt, dass 2020 viel mehr Menschen unterwegs gewesen seien als zuvor, sagte ein Sprecher des Schwarzwaldvereins.

Der Andrang hatte laut Nationalparkverwaltung aber auch negative Folgen. „Das Ranger-Team musste häufig wilde Camper ermahnen und größere Gesellschaften auflösen“, hieß es. „Auf den Parkplätzen im Nationalpark standen die Wohnmobile teilweise dicht an dicht.“ Wie die Tierwelt die vielen Besucher verkraftet habe, sei noch nicht klar.

Störungen durch Menschen abseits der Wege seien besonders in den kalten Monaten gefährlich für die Tiere, da sie in dieser Zeit von ihren Energiereserven zehren müssten. Im Frühjahr seien viele Tiere anfällig für Störungen, weil sie mit Brüten oder der Aufzucht ihrer Jungen beschäftigt seien.

9.35 Uhr: Warnungen vor Corona-Lockerungen - mit einer Ausnahme

Mediziner und Wirtschaftsexperten fordern eine Verlängerung der Corona-Beschränkungen über den 10. Januar hinaus - und doch gibt es auch unter den Vorsichtigen Stimmen, die begrenzte Lockerungen unter Umständen für möglich halten. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, der zu den strikten Lockdown-Befürwortern zählt, befürwortet unter bestimmten Bedingungen eine Wiederöffnung von Kitas und Grundschulen ab der zweiten Januarhälfte. „Voraussetzung wäre, dass alle anderen Klassenstufen geteilt würden und wechselnd Präsenz- und Digitalunterricht erhalten. Oder der Präsenzunterricht ganz ausgesetzt wird“, sagte Lauterbach der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag).

Eine generelle Öffnung der Schulen lehnt er jedoch ab. Es sei wissenschaftlich erwiesen, dass Kinder ab zwölf Jahren genauso ansteckend seien wie Erwachsene. Es bestünde dann die Gefahr, dass der angestrebte Wert von 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner und Woche trotz des Lockdowns nicht erreicht werde. „Daher wäre das ein großer Fehler“, sagte er. Unter diesem Wert gilt die Pandemie als beherrschbar. Derzeit liegt er im bundesweiten Schnitt über 140.

Generell warnen Wissenschaftler vor weitgehenden Lockerungen des seit 14. Dezember geltenden sogenannten Lockdowns mit strikten Kontaktbegrenzungen und weitgehenden Schließungen von Geschäften, Freizeiteinrichtungen, Gastronomie und Hotellerie.

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Uwe Janssens, hält die Zielmarke sogar für zu lasch. „Wir Intensivmediziner raten dringend dazu, bis zu einem Inzidenzwert von unter 25 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner und Woche keine Lockerungen in Aussicht zu stellen“, sagte er der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). „Wir werden erst Ende kommender Woche in den Krankenhäusern sehen, wie stark Weihnachten zur Verbreitung von Covid-19 beigetragen hat. Die Effekte von Silvester dann noch deutlich später.“ Mit einer Entspannung auf den Intensivstationen rechnet er erst im Sommer.

Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, wünscht sich „eine möglichst einheitliche Verlängerung der Kontaktbeschränkungen“, wie sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte. „Das Gesundheitssystem braucht dringend eine Entlastung, die nur durch eine Verlängerung der Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung zu erreichen ist.“

Die Ärzte-Gewerkschafterin Johna dämpfte zudem die Hoffnung auf eine rasche Entspannung durch den Start der Impfungen. „Bei allem Optimismus muss uns klar sein, dass durch die Impfung zumindest in den ersten drei Monaten des neuen Jahres kaum Entlastung für das Infektionsgeschehen zu erwarten ist.“

8.11 Uhr: 12 690 Corona-Neuinfektionen und 336 neue Todesfälle gemeldet

Am ersten Tag des neuen Jahres haben die deutschen Gesundheitsämter 12 690 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Außerdem wurden 336 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen bekanntgab. Eine Interpretation der Daten ist jedoch momentan schwierig, weil während der Weihnachtsfeiertage und um den Jahreswechsel herum wahrscheinlich weniger Menschen getestet werden und möglicherweise nicht alle Ämter ihre Daten übermitteln. Dadurch kann es laut RKI noch zu Nachmeldungen kommen. Vor einer Woche, also am ersten Weihnachtsfeiertag, waren 14 455 Corona-Neuinfektionen und 240 Todesfälle registriert worden. Der Höchststand von 1129 neuen Todesfällen war am Mittwoch (30.12.) erreicht worden.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Samstagmorgen bei 141,2. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Freitag, dem Neujahrstag, Sachsen mit 341,2 und Thüringen mit 244,7. Den niedrigsten Wert hatte Schleswig-Holstein mit 74,2.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 1 755 351 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 02.01., 00.00 Uhr). Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 33 960. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1 368 100 an.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Donnerstag bei 0,80 (Dienstag: 0,68). Dieser R-Wert bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 80 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Das RKI betont in seinem Bericht aber, dass zum Jahreswechsel hin Corona-Fälle nur verzögert angezeigt, erfasst und übermittelt werden, „so dass der R-Wert zudem gegebenenfalls unterschätzt wird“.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 1. Januar:

21.55 Uhr: Biontech will mehr Corona-Impfstoff an die Europäische Union liefern

Während die Diskussion über etwaige Lockerungen der Corona-Beschränkungen nach dem 10. Januar weitergeht, will der Mainzer Hersteller Biontech mehr Impfstoff als geplant an die EU liefern. Das Unternehmen befinde sich „in fortgeschrittenen Diskussionen, ob und wie wir weitere Impfstoffdosen aus Europa für Europa in diesem Jahr zur Verfügung stellen können“, teilte Unternehmenschef Ugur Sahin am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mit. Hintergrund sind Klagen über die Knappheit von Impfstoff in Deutschland und anderen EU-Staaten.

Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, stellte sich hinter Forderungen, zumindest die Schulen „so schnell wie möglich“ zu öffnen. „Es ist ja auch der politische Wille aller Beteiligten, je nach Inzidenzlage in diese Richtung zu gehen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe weiter. Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte allerdings verlangt, nach Ende der bisherigen Lockdown-Frist ab 11. Januar die Präsenz in Kitas und Grundschulen „unabhängig von den Inzidenzzahlen“ wieder herzustellen.

20.43 Uhr: Mehr als 20 Millionen Corona-Fälle in den USA

Die USA haben am ersten Tag des Neuen Jahres die Schwelle von 20 Millionen Corona-Infektionen überschritten. Wie die Johns Hopkins Universität am Freitag errechnete, überstieg die Gesamtzahl der Corona-Fälle in dem Land um 7.149 die 20-Millionen-Marke. Insgesamt wurden demnach 346.408 Todesfälle infolge einer Corona-Infektion gezählt. Damit sind in den USA mit Abstand die meisten Corona-Infektionen und Todesfälle weltweit registriert.

Die Zahl der Neuinfektionen hat sich in den USA in den vergangenen Wochen massiv beschleunigt, was unter anderem auf die Familienfeiern und Reisen zu Thanksgiving Ende November sowie die Feiern zu Weihnachten zurückgeführt wird. 

19.31 Uhr: Polizei: Keine Probleme mit Winter-Ausflüglern

Anders als am langen Wochenende um Weihnachten haben Winter-Ausflügler an Neujahr nach Polizeiangaben zu keinen größeren Problemen geführt. „Das liegt wahrscheinlich auch am Wetter“, sagte ein Sprecher des Reutlinger Präsidiums. Der Schnee schmelze, es sei eher nass und feucht. Im Zuständigkeitsbereich der Pforzheimer Kollegen sei alles entspannt, sagte ein Sprecher dort. Hier war vor einer Woche vor allem die Gemeinde Dobel (Landkreis Calw) schier überrannt worden.

Auch das Präsidium in Offenburg, in dessen Bezirk das beliebte Ausflugsziel Mummelsee und die Schwarzwaldhochstraße liegen, vermeldete keine Vorkommnisse. Rund um Weihnachten hatten unzählige Tagesausflügler vor allem im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb für chaotische Zustände gesorgt.

Straßen und damit auch Rettungswege waren dicht, freie Flächen zugeparkt. Schutzmaßnahmen während der Corona-Pandemie wie Mindestabstände wurden häufig ignoriert. Das baden-württembergische Gesundheitsministerium hatte daher an die Menschen appelliert, auf Tagesausflüge zu verzichten und die Regeln nicht auszureizen.

18 Uhr: Biontech will mehr Impfstoff an die Europäische Union liefern

Der Mainzer Hersteller Biontech will mehr Impfstoff als geplant an die Europäische Union liefern. Das Unternehmen befinde sich „in fortgeschrittenen Diskussionen, ob und wie wir weitere Impfstoffdosen aus Europa für Europa in diesem Jahr zur Verfügung stellen können“, teilte Unternehmenschef Ugur Sahin nun mit.

„Aufgrund der aktuell hohen Infektionszahlen ist eine zügige Impfstoffversorgung besonders wichtig“, fügte Sahin hinzu. „Wir arbeiten mit der EU zusammen, um unsere Produktionskapazitäten weiter auszubauen und zusätzliche Impfstoffdosen bereitstellen zu können.“ Er verwies darauf, dass diese Woche mit der EU-Kommission vereinbart worden sei, weitere 100 Millionen Impfstoffdosen zu liefern. Dabei wurde eine im EU-Rahmenvertrag ohnehin vereinbarte Option gezogen: Fest bestellt waren zunächst 200 Millionen Dosen des Biontech-Impfstoffs mit der Möglichkeit zum Kauf von 100 Millionen weiteren Einheiten.

Diese Erweiterung wurde vor einigen Tagen vertraglich vereinbart, nachdem die EU-Staaten entsprechenden Bedarf angemeldet hatten. Wie schnell nun ein Vertrag zu darüber hinausgehenden Lieferungen zustande kommen könnte und um welche Mengen es geht, wollte eine Unternehmenssprecherin auf Nachfrage noch nicht sagen.

17 Uhr: 1857 neue Corona-Infektionen im Südwesten, 54 weitere Todesfälle

Die Corona-Lage in Baden-Württemberg bleibt auch im neuen Jahr angespannt. Heute meldete das Landesgesundheitsamt in Stuttgart 1857 neue bestätigte Fälle und 54 weitere Tote, die mit oder an dem Virus gestorben sind. Die Gesamtzahlen liegen damit bei 242.729 Infektionen und 4893 Toten. Dass der Wert der gemeldeten Neuinfektionen kleiner ist als an den Vortagen, kann unter anderem an weniger Tests und Daten-Übermittlungen rund um Silvester und Neujahr liegen.

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 130,8 und ist damit im Vergleich zum Donnerstag leicht gestiegen (129,4). Die Zahl gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner in einer Region sich binnen einer Woche mit dem Coronavirus angesteckt haben. Alle 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten liegen über dem Wert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. Am höchsten war die Inzidenz mit 223,6 im Landkreis Calw, am niedrigsten mit 77,6 im Landkreis Heidenheim.

16.16 Uhr: Robert Koch-Institut: Nun mehr als 160.000 Impfungen

Mehr als 160.000 Menschen in Deutschland wurden bislang gegen das Coronavirus geimpft. Bis Freitagmittag wurden insgesamt 165.575 Impfungen an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet.

Im Vergleich zum Vortag stieg die Zahl der Geimpften um 31.846, wie aus den RKI-Angaben hervorgeht. Diese Zahl könne allerdings auch Nachmeldungen enthalten und spiegele nicht die Zahl der an einem Tag tatsächlich Geimpften wider, betont das RKI. Unter den Geimpften sind 71.590 Bewohner von Pflegeheimen.

77.253 Personen erhielten die Impfung aus beruflichen Gründen. Darunter fällt medizinisches Personal mit sehr hohem Ansteckungsrisiko sowie Personal in der Altenpflege. Insgesamt 39.214 Menschen wurden wegen ihres hohen Alters über 80 Jahre geimpft.

Die meisten Impfungen wurden bisher in Bayern erfasst (37.955), gefolgt von 24.924 in Nordrhein-Westfalen und 21.373 in Hessen. Die in absoluten Zahlen am wenigsten Impfungen wurden bisher in Thüringen (810), Bremen (1741) und Hamburg (2759) erfasst. Den Anteil der Geimpften an der Gesamtbevölkerung gibt das RKI zu Beginn der Impfkampagne nicht an.

15 Uhr: Elternvertretung fordert Wiedereröffnung der Kitas

Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg sollen nach dem Willen der Elternvertreter ab dem 11. Januar zum Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen zurückkehren. Dazu gehörten etwa Hygienekonzepte, das Beobachten der Fallzahlen und die Schließung von Kitas bei Corona-Ausbrüchen, teilte die Landeselternvertretung baden-württembergischer Kindertageseinrichtungen (LEBK-BW) zum Jahreswechsel mit.

Die Schließungen der Kitas hätten nicht den gewünschten Effekt beim Verringern der Infektionszahlen gebracht. Zudem scheinen Kinder Studien zufolge keine „Infektionstreiber“ zu sein, wie es hieß. Vielmehr betonte die LEBK-BW die Rechte von Kindern auf Bildung und soziale Teilhabe.

„Kinder brauchen zu ihrer Entwicklung geregelte und verlässliche Strukturen“, hieß es in der Mitteilung weiter. „Wir verfolgen mit Sorge, dass die Diskussion um die Wiedereröffnung der Kitas unter Pandemiebedingungen als Wahlkampfthema undifferenziert und einseitig geführt wird.“

14.19 Uhr: DIW-Präsident rechnet nicht mit schneller wirtschaftlicher Erholung

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, warnt vor zu hohen Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung in diesem Jahr. „Viele Wirtschaftsprognosen sind zurzeit vom Wunschdenken eines schnellen Endes der Pandemie und einer umgehenden wirtschaftlichen Erholung im Jahr 2021 geprägt“, schrieb Fratzscher. „Dies dürfte sich als Illusion erweisen.“ Zu viele Dinge könnten schiefgehen im kommenden Jahr, mahnte Fratzscher. „Die Erholung würde dann schwieriger werden und länger dauern, als es sich viele derzeit vorstellen können.“

13.25 Uhr: 2750 Verstöße gegen Corona-Verordnung an Silvester im Südwesten

Die Polizei hat in Baden-Württemberg in der Silvesternacht mehr als 2750 Verstöße gegen die Corona-Verordnung festgestellt. Das teilte das Innenministerium am Freitag mit. Davon waren unter anderem 1300 Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen nach 20.00 Uhr, rund 550 Verstöße gegen die Maskenpflicht und 250 Verstöße gegen die Abstandsregeln.

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) zog dennoch eine positive Bilanz: „Die Bevölkerung hat in der Silvesternacht die Regeln, die für den Infektionsschutz unbedingt notwendig sind, ganz überwiegend eingehalten“, sagte Strobl. „Jeder einzelne Verstoß ist ein Zeichen von mangelnder Solidarität gegenüber der gesamten Gesellschaft und vor allem gegenüber denen, die sich an die Infektionsschutzmaßnahmen halten“, so Strobl.

Um die Einhaltung der Corona-Verordnung in der Silvesternacht zu überwachen, hatte die Polizei im Südwesten verstärkt Kontrollen angekündigt. Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern im öffentlichen Raum war verboten. Auch an Silvester galten die Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen.

12.14 Uhr: Söder zum neuen Jahr: Corona gemeinsam überwinden

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ruft die Menschen in der Corona-Krise zu Geduld, Rücksicht und Disziplin auf. „Corona ist die Bewährungsprobe unserer Generation“, sagte der CSU-Chef laut Redemanuskript in seiner Neujahrsansprache. Doch er sei sich sicher, dass es gelingen werde, die Corona-Pandemie zu überwinden - und zwar gemeinsam.

„Zum Glück machen die meisten Menschen mit“, meinte Söder. Für deren Verständnis bedanke er sich. Sein Dank gelte auch allen, die während der freien Tage rund um die Uhr arbeiteten wie die Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger, Polizei, Rettungsdienste, Feuerwehren, Bundeswehr und Gesundheitsämter.

Söder schwor die Menschen in seiner Ansprache auf weitere Beschränkungen angesichts der hohen Infektionszahlen ein: „Wir erleben gerade die zweite Welle. Manche prophezeien sogar schon eine dritte Welle. Und Nachrichten über mutierte Corona-Viren machen große Sorge.“

Doch die Corona-Impfung mache Hoffnung, Normalität und Freiheit Stück für Stück zurückzugewinnen. „Keine Sorge, es gibt keine allgemeine Impfpflicht, aber Impfen ist ein Gebot der Vernunft“, betonte Söder.

Die Menschen könnten darauf vertrauen, dass der Impfstoff sicher sei. Das bestätigten alle Zulassungsstellen in Europa und Deutschland. „Daher bitte nicht den Fake-News glauben, die ständig durchs Netz geistern“, sagte Söder.

Ihn empöre es, dass es immer noch Menschen gebe, die das Coronavirus ignorierten oder leugneten. „Für mich ist jeder Einzelfall ein Schicksal und jeder Todesfall ein Stich ins Herz.“

11.39 Uhr: Wegen Corona-Maßnahmen: Weniger Infektionskrankheiten in Bayern

Die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie haben einen positiven Nebeneffekt: Sie verhindern auch die Ausbreitung anderer Infektionskrankheiten. Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen gab es seit Anfang Oktober 30 Grippe-Fälle - im Vergleich zu 914 zum selben Zeitraum im Vorjahr. Die Zahl der vom Norovirus ausgelösten Darm-Infektionen lag 2020 bei fast 4000. Das sind etwa 6000 weniger als 2019.

Dieser rückläufige Trend könne mehrere Ursachen haben, sagte ein LGL-Sprecher. Dazu gehörten zum Beispiel häufiges Händewaschen, das Tragen von Mund-Nasen-Schutz und die geschlossenen Kitas, Schulen, Restaurants und Geschäfte. Wie sich die einzelnen Maßnahmen auf die Infektionszahlen auswirkten, könne aber nicht gesagt werden. Außerdem sei unklar, wie stark sich diese auf die Grippesaison 2020/2021 auswirken werde, denn die Grippe-Welle stehe noch bevor. Diese beginne üblicherweise zwischen Anfang Januar und Anfang Februar.

10.31 Uhr: Schäuble ruft vor Corona-Gipfel zu "ausgewogenen Entscheidungen" auf

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat vor dem anstehenden Corona-Gipfel von Bund und Ländern "ausgewogene Entscheidungen" angemahnt. Bei den Corona-Maßnahmen "bleibt es zentral, dass die Exekutive die Verantwortung des Einzelnen fest im Blick hält und auf so viel Freiheit wie möglich setzt", sagte Schäuble der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ, Samstagsausgabe). "Es ist schier unmöglich, per Gesetz jeden Corona-Todesfall zu verhindern." 

Es sei daher seine "Grundüberzeugung", dass die Politik die Abwägung zwischen dem Schutz des Lebens und den Nachteilen der Corona-Maßnahmen "nicht komplett per Verordnung oder Gesetz auflösen kann, sondern dass die Verantwortung auch in den Händen der Ärzteschaft, von Wissenschaft und Ethikern liegt".

Mit Blick auf die Abwägung zwischen Lebensschutz und Kollateralschäden verwies der Bundestagspräsident auf Warnungen der UNO und der Welthungerhilfe vor Millionen von Unterernährung und Hungertod bedrohten Menschen. "Gesperrte Häfen, geschlossene Märkte und unterbrochene Lieferketten treffen Bauern hart. Sie können ihre Ernte nicht mehr verkaufen, und es fehlt ihnen an Dünger und Saatgut, die Nahrungsmittelpreise steigen dadurch massiv", erklärte Schäuble. "Das zeigt die komplexen Zusammenhänge: Wir können nicht um jeden Preis jedes Leben schützen, und alles andere muss dahinter zurücktreten."

8.14 Uhr: Biontech-Chef: Ende Januar Klarheit über Impfstoff-Produktionsmengen

Biontech-Chef Ugur Sahin geht davon aus, dass das Unternehmen Ende Januar Klarheit über die weiteren Produktionsmengen für den Corona-Impfstoff haben wird. „Wir versuchen, neue Kooperationspartner zu gewinnen, die für uns produzieren. Aber es ist ja nicht so, als stünden überall in der Welt spezialisierte Fabriken ungenutzt herum, die von heute auf morgen Impfstoff in der nötigen Qualität herstellen könnten“, sagte Sahin (55) dem „Spiegel“. „Ende Januar haben wir Klarheit, ob und wie viel wir mehr produzieren können.“

Derzeit sehe es hinsichtlich der insgesamt verfügbaren Impfstoffe gegen Covid-19 „nicht rosig“ aus, „weil weitere zugelassene Impfstoffe fehlen und wir mit unserem Impfstoff diese Lücke füllen müssen“, meinte Sahin. Daher sei man mit dem US-Partner Pfizer daran, die Möglichkeit für eine erhöhte Produktion des eigenen Präparats auszuloten.

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer wurde kurz vor Weihnachten in der EU zugelassen und wird seit einigen Tagen auch verabreicht. Weitere Zulassungen für Corona-Impfstoffe gibt es in der EU bisher nicht. Die Staatengemeinschaft hat aber bereits bei mehreren Herstellern Impfstoffdosen geordert, die sich noch in der Entwicklung befinden. „Es gab die Annahme, dass noch viele andere Firmen mit Impfstoffen kommen. Offenbar herrschte der Eindruck: Wir kriegen genug, es wird alles nicht so schlimm, und wir haben das unter Kontrolle. Mich hat das gewundert“, sagte Sahin dazu.

6.24 Uhr: 22.924 Corona-Neuinfektionen und 553 neue Todesfälle gemeldet

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.924 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Außerdem wurden 553 neue Todesfälle verzeichnet, wie das RKI am Freitagmorgen bekanntgab. Eine Interpretation der Daten ist momentan schwierig, weil während der Feiertage und um den Jahreswechsel herum wahrscheinlich weniger Menschen getestet werden und möglicherweise nicht alle Ämter ihre Daten übermitteln. Dadurch kann es laut RKI nachfolgend zu Nachmeldungen kommen. Vor einer Woche waren 25.533 Corona-Neuinfektionen und 412 Todesfälle binnen 24 Stunden registriert worden. Der Höchststand von 1129 neuen Todesfällen war am Mittwoch (30.12.) erreicht worden.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Freitagmorgen bei 141,9. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Donnerstag Sachsen mit 334,5 und Thüringen mit 256,3. Den niedrigsten Wert hatte Schleswig-Holstein mit 76,4.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 1.742.661 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 01.01., 00.00 Uhr). Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 33 624. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.350.800 an.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 31. Dezember:

22 Uhr: Fast 2900 neue Corona-Infektionen im Südwesten – 51 Todesfälle mehr

Die Zahl neu nachgewiesener Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist binnen eines Tages um 2895 gestiegen. Am Donnerstag (Stand: 14.00 Uhr) kamen nach Angaben des Landegesundheitsamts außerdem 51 Todesfälle hinzu. Eine Infektion mit dem Coronavirus wurde bisher insgesamt 240 872 Mal im Südwesten bestätigt. 

4839 Menschen sind nach Angaben der Behörde mit oder an einer Corona-Infektion gestorben. Als genesen gelten laut Mitteilung 181 708 Menschen in Baden-Württemberg, 3485 mehr als am Vortag. Diese Angabe beruht auf einer Schätzung.

Die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche ist von 132,6 am Mittwoch auf 129,4 gesunken. Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen jedoch über dem Wert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt.

In intensivmedizinischer Behandlung sind nach Daten des Divi-Intensivregisters derzeit 609 Erkrankte, wie die Behörde in Stuttgart weiter mitteilte. 367 von ihnen würden künstlich beatmet. Rund 86 Prozent der 2420 derzeit betreibbaren Intensivbetten seien belegt. Der Anteil der Infizierten über 60 Jahre an allen Fällen beträgt demnach fast ein Viertel (23 Prozent), der Anteil der Kinder und Jugendlichen im Alter von 0 bis 19 Jahren liegt bei 13 Prozent.

Das Gesundheitsministerium berichtete am Donnerstag zudem, dass die britische Variante des Coronavirus in zwei neuen Fällen im Südwesten nachgewiesen wurde.

21.03 Uhr: Auch am letzten Abend des Jahres Proteste wegen Corona

Einige Menschen haben am Silvesterabend in Stuttgart gegen die Corona-Politik demonstriert und dabei gegen die Auflagen verstoßen. Eine Versammlung am Karlsplatz wurde aufgelöst, weil die Teilnehmer teils die Mindestabstände nicht einhielten und die daraufhin verhängte Auflage zum Tragen von Masken ignorierten, wie eine Polizeisprecherin sagte. Die Auflösung habe für Unmut gesorgt, als Reaktion habe sich eine Spontanversammlung mit etwa 100 Teilnehmern gebildet. Die Beamten kontrollierten am Abend Teilnehmer, die angaben, mit einem ärztlichen Attest von der Maskenpflicht befreit zu sein. Ansonsten habe es zunächst keine größeren Vorkommnisse gegeben, so die Sprecherin.

Verschiedene Veranstalter hatten mehrere Aktionen mit je 50 bis 100 Teilnehmern in der Innenstadt angemeldet. Unter anderem sollte es um „ein Silvester ohne Corona-Maßnahmen“ und „die sterbende Gastronomie“ gehen. Die Stadt hatte die Demos erlaubt, weil die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg ausdrücklich solche Versammlungen als sogenannten triftigen Grund nennt, für den eine Ausnahme von der nächtlichen Ausgangsbeschränkung gemacht werden darf.

20.23 Uhr: Knapp eine Million Menschen in Großbritannien gegen Corona geimpft

In Großbritannien sind mittlerweile fast eine Million Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden. Das Land hatte am 8. Dezember mit einer Massenimpfung begonnen. Bis zum 27. Dezember hätten 786 000 Menschen in England, 92 188 in Schottland, 35 335 in Wales und 31 016 in Nordirland eine Dosis des Mittels der Unternehmen Biontech und Pfizer erhalten, teilte das Gesundheitsministerium in London am Donnerstag mit.

Von diesem Montag (4.1.) an soll ein zweiter Impfstoff für Tempo sorgen. Am Mittwoch hatte die Aufsichtsbehörde dem Mittel des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca und der Universität Oxford die Freigabe erteilt. 

Großbritannien ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen rasant gestiegen, die Behörden meldeten mehr als 50 000 neue Fälle pro Tag. Zehntausende Menschen sind bereits an oder mit Covid-19 gestorben. Fast für das ganze Land gilt ein Shutdown mit weitreichenden Ausgangs- und Reisebeschränkungen.

19 Uhr: Erster Fall von südafrikanischer Coronavirus-Variante in Frankreich

In Frankreich ist ein erster Fall der in Südafrika aufgetretenen Coronavirus-Variante registriert worden. Wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte, war die Virusvariante bei einem in Frankreich lebenden Mann nachgewiesen worden, der sich zuvor in Südafrika aufgehalten habe. Einige Tage nach seiner Rückkehr habe er Symptome gehabt und sich umgehend zu Hause isoliert. Es gebe keine Risikokontakte, der Mann sei mittlerweile genesen.

Der in Grenznähe Lebende war in der Schweiz getestet worden, wie es vom Gesundheitsministerium hieß. Untersuchungen ergaben, dass er mit der vorerst 501.V2 genannten Variante infiziert war. Um die Ausbreitung dieser Form des Coronavirus in Frankreich einzudämmen, ist ein negativer Corona-Test aus den vorangegangenen 72 Stunden bei der Einreise aus Südafrika notwendig.

Erst am Samstag war ein erster Fall einer in Großbritannien aufgetretenen Coronavirus-Variante in Frankreich nachgewiesen worden. Auch wer aus dem Vereinigten Königreich nach Frankreich reist, muss einen negativen Corona-Test vorweisen, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.

18.18 Uhr: Auch 2021 Corona-Hilfe für Anbieter von Busreisen im Südwesten

Anbieter von Busreisen werden auch 2021 von Baden-Württemberg finanziell unterstützt, um die Folgen der Corona-Krise besser bewältigen zu können. Dies teilten das Verkehrs- und Wirtschaftsministerium am Mittwoch in Stuttgart mit. Busreisen seien aktuell nicht möglich, um die Ausbreitung des Coronavirus zu reduzieren.

Bislang sind laut Mitteilung rund 300 Anträge für das bereits aufgelegte Hilfsprogramm eingegangen, die zum Großteil bewilligt wurden. Insgesamt wurden 40 Millionen Euro für das Programm vorgesehen. Für die Bewilligung sämtlicher vorliegender Anträge wird mit einem Volumen von rund 28 Millionen Euro gerechnet. Insofern stehe noch ein Budget von rund 12 Millionen Euro für weitere Bewilligungen zur Verfügung. Diese Restmittel wurden nun auf das Jahr 2021 übertragen.

Deutschlandweit bringt es die Bustouristik-Branche den Angaben zufolge auf einen Jahresumsatz von 14 Milliarden Euro und ist direkt und indirekt mit rund 240 000 Arbeitsplätzen verbunden.

16.55 Uhr: 32 552 Corona-Neuinfektionen und 964 neue Todesfälle gemeldet

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 32 552 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Außerdem wurden 964 neue Todesfälle verzeichnet, wie das RKI am Donnerstagmorgen bekanntgab. Die Zahlen sind jedoch nur bedingt mit den Werten der Vorwoche vergleichbar. Das RKI hatte über die Weihnachtstage mit einer geringeren Zahl an Tests und auch weniger Meldungen von den Gesundheitsämtern gerechnet. Die aktuell hohen Zahlen sind deshalb aus Sicht des RKI wohl auch durch Nachmeldungen bedingt. Vor einer Woche waren es 32 195 Neuinfektionen und 802 neue Todesfälle binnen eines Tages. 

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Donnerstagmorgen bei 139,8. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Donnerstag Sachsen mit 326,7 und Thüringen mit 246,5 den niedrigsten Wert hatte Schleswig-Holstein mit 77,1. 

Bundesweit haben bereits mehr als 130 000 Menschen in Deutschland eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Bis Donnerstagfrüh wurden insgesamt 131 626 Impfungen an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Unter den Geimpften sind 57 406 Bewohner von Pflegeheimen. 61 612 Personen erhielten die Impfung aus beruflichen Gründen, darunter fällt medizinisches Personal mit sehr hohem Ansteckungsrisiko sowie Personal in der Altenpflege. Die meisten Impfungen wurden bisher in Bayern erfasst (28 206), gefolgt von 19 930 in Nordrhein-Westfalen und 15 674 in Hessen. Die in absoluten Zahlen am wenigsten Impfungen wurden bisher in Thüringen (810), Bremen (1691) und Hamburg (2040) erfasst. Den Anteil der Geimpften an der Gesamtbevölkerung gibt das RKI zu Beginn der Impfkampagne nicht an.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 1 719 737 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 31.12., 00.00 Uhr). Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 33 071. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1 328 200 an.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Donnerstag bei 0,80 (Dienstag: 0,68). Dieser R-Wert bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 80 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Das RKI betont in seinem Bericht aber, dass zum Jahreswechsel hin Corona-Fälle nur verzögert angezeigt, erfasst und übermittelt werden, „so dass der R-Wert zudem ggf. unterschätzt wird“.

15.30 Uhr: Coronavirus-Mutation erneut im Südwesten nachgewiesen

Die britische Variante des Coronavirus ist erneut in Baden-Württemberg aufgetaucht. Das Gesundheitsministerium berichtete am Donnerstag von zwei neuen Fällen, wie die Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart erfuhr. Betroffen sei ein Paar aus dem Ortenaukreis. Ein Test der Frau sei am Mittwoch positiv auf die Virus-Variante gewesen. Sie hatte sich offensichtlich bei ihrem Partner angesteckt, der im Dezember nach einer Geschäftsreise in Großbritannien erkrankt war. Da die Frau bereits vor Weihnachten auf Corona positiv getestet worden sei, seien die engen Kontaktpersonen schon wieder aus der Quarantäne entlassen worden. Die Gesundheitsbehörden hätten nun erneute Tests der engen Kontaktpersonen veranlasst, um das Risiko einer Weiterverbreitung zu minimieren.

An Heiligabend war die Virusvariante erstmals in Deutschland nachgewiesen worden - ebenfalls in Baden-Württemberg. Zwischenzeitlich tauchte die Variante B.1.1.7 auch schon bei Patienten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen auf. Sie ist nach Einschätzung von Wissenschaftlern deutlich ansteckender als die bisher bekannte Version.

14.21 Uhr: Lucha fordert vom Bund Testpflicht für Einreisende aus Risikogebieten

Gesundheitsminister Manne Lucha fordert eine bundesweite Testpflicht für Einreisende aus Risikogebieten. „Die derzeitige Inzidenzlage verlangt, dass wir alle Risiken, die eine Ausbreitung des Virus begünstigen, maximal minimieren“, betonte der Grünen-Politiker am Donnerstag. Dazu gehöre aus seiner Sicht eine mindestens einmalige Testpflicht für Einreisende aus Risikogebieten. „Ich fordere vom Bund hier eine einheitliche Lösung. Ein Flickenteppich der Bundesländer bringt uns hier nicht weiter. Wir werden die Pandemie nur gemeinsam bekämpfen.“ Der Bund müsse zu Beginn des neuen Jahres eine rechtliche Vorgabe machen. „Wir haben keine Zeit zu verlieren.“

Bayern und Nordrhein-Westfalen hatten vor einer Woche eine solche Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten beschlossen. Baden-Württemberg selbst hat das bislang nicht eingeführt. Man strebe eine bundeseinheitliche Lösung an, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Sollte das nicht klappen, werde man sich um eine eigene Lösung bemühen. Mit einer Testpflicht könne man infizierte Reisende rausfischen, bevor sie in der Quarantäne Angehörige ansteckten.

12.59 Uhr: Laut RKI bislang mehr als 130.000 Impfungen in Deutschland

Mehr als 130.000 Menschen in Deutschland wurden bislang gegen das Coronavirus geimpft. Bis Donnerstagfrüh wurden insgesamt 131.626 Impfungen an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Im Vergleich zum Vortag stieg die Zahl der Geimpften um 51.465, wie aus RKI-Angaben von Donnerstag hervorgeht. Diese Zahl könne allerdings auch Nachmeldungen enthalten und spiegele somit nicht die Zahl der an einem Tag tatsächlich Geimpften wider, betont das RKI.

Unter den Geimpften sind 57.406 Bewohner von Pflegeheimen. 61.612 Personen erhielten die Impfung aus beruflichen Gründen, darunter fällt medizinisches Personal mit sehr hohem Ansteckungsrisiko sowie Personal in der Altenpflege. Insgesamt 31.250 Menschen wurden wegen ihres hohen Alters über 80 Jahre geimpft.

12 Uhr: Wird der Lockdown verlängert? Was beim Corona-Gipfel am 5. Januar zu erwarten ist

Am 5. Januar beraten die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel darüber, wie es weitergehen soll. Einige Tendenzen zeichnen sich bereits ab. Fragen und Antworten zum Corona-Gipfel.

10.30 Uhr: Bund und Länder rechnen mit bis zu 1,3 Billionen Corona-Kosten 2020

Staatshilfen und andere Ausgaben zur Bewältigung der Corona-Krise könnten Bund und Länder im Jahr 2020 bis zu 1,3 Billionen Euro gekostet haben. Das geht aus einer Antwort des Finanzministeriums auf eine Anfrage von Linksfraktionschef Dietmar Bartsch hervor. Allerdings sind in dieser Summe auch Garantien von rund 826,5 Milliarden Euro enthalten, die Bund und Länder gewährleisten und von denen man nicht weiß, in welcher Höhe sie überhaupt greifen müssen. Auch erwartete Einnahmeausfälle durch weniger Steuern sind berücksichtigt. Für das Jahr 2021 rechnet die Bundesregierung mit weiteren Corona-Folgekosten von rund 184 Milliarden Euro, die aber auch nicht oder unvollständig in Anspruch genommene Gelder aus dem Jahr 2020 beinhalten können.

8.40 Uhr: Die Welt begeht den Jahreswechsel ohne traditionelle Silvesterfeiern

Weltweit wird in der Nacht zum Freitag das neue Jahr ohne die sonst üblichen Massenveranstaltungen und Feiern eingeläutet. In der australischen Metropole Sydney etwa findet das traditionelle Silvesterfeuerwerk am Hafen zwar statt, wegen der Corona-Pandemie jedoch ohne Zuschauer vor Ort. Auch an der Copacabana im brasilianischen Rio de Janeiro herrscht Feierverbot, die Strände sind zum Jahreswechsel gesperrt.

In Deutschland ist der Verkauf von Silvesterfeuerwerk in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie bundesweit verboten, um die Krankenhäuser vor Überlastung zu schützen. Vielerorts sind Böller-Verbotszonen eingerichtet.

Mittwoch, 30. Dezember, 7.15 Uhr: Merkel zu Corona: „Es wird noch eine ganze Zeit an uns allen liegen“

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in ihrer Neujahrsansprache weiter zu Zusammenhalt im Kampf gegen das Coronavirus aufgerufen und den Menschen gedankt. „Es wird noch eine ganze Zeit an uns allen liegen, wie wir durch diese Pandemie kommen“, sagte die CDU-Politikerin laut vorab verbreitetem Text in ihrer voraussichtlich letzten Neujahrsansprache als Regierungschefin. „Die neben dem Impfstoff wirksamsten Mittel haben wir selbst in der Hand, indem wir uns an die Regeln halten, jeder und jede von uns.“ Sie sei immer wieder dankbar, wie diszipliniert die allermeisten Menschen Masken trügen und sich um Abstand bemühten.

Die Kanzlerin betonte in ihrer Neujahrsansprache, die am Silvesterabend ab 20.10 Uhr in der ARD zu sehen ist, am Ende eines „atemlosen Jahres“ gelte es auch, innezuhalten und zu trauern. „Wir dürfen als Gesellschaft nicht vergessen, wie viele einen geliebten Menschen verloren haben, ohne ihm in den letzten Stunden nah sein zu können.“ Sie könne nur ahnen, wie bitter es sich für diese Menschen anfühlen müsse, wenn von einigen Unverbesserlichen das Virus bestritten und geleugnet werde. „Verschwörungstheorien sind nicht nur unwahr und gefährlich, sie sind auch zynisch und grausam diesen Menschen gegenüber.“

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 30. Dezember:

22 Uhr: Polizei kündigt verstärkte Kontrollen zu Silvester an

Um die Einhaltung der Corona-Regeln auch in der Silvesternacht zu überwachen, kündigt die Polizei im Südwesten verstärkt Kontrollen an. Das Präsidium in Konstanz kündigte an, neben dem Böllerverbot und den Ausgangsbeschränkungen auch zu kontrollieren, dass kein Alkohol in der Öffentlichkeit verkauft oder getrunken wird und sich die Menschen an die Maskenpflicht halten.

Nach Angaben des Präsidiums in Aalen werden zu Silvester zusätzliche Polizeikräfte unterwegs sein und vor allem öffentliche Plätze und beliebte Treffpunkte kontrollieren. Der Ludwigsburger Polizeipräsident Burkhard Metzger teilte ebenfalls mit, verstärkt gegen Verstöße gegen die Ausgangs- und Kontaktbeschränkung vorgehen zu wollen - im öffentlichen aber auch im privaten Raum. „Wir werden natürlich nicht anlassunabhängig durch Fenster die anwesenden Personen zählen und an den Haustüren klingeln.“ Konkreten Hinweisen auf Ansammlungen werde die Polizei aber nachgehen. 

In der Silvesternacht gibt es keine Ausnahmen von den aktuellen Corona-Regeln. Innenminister Thomas Strobl (CDU) erinnerte daran, dass die Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen nach wie vor gelten und Raketen und Böller im öffentlichen Raum verboten sind. 

21 Uhr: Impftermine in Singen vorerst ausgebucht

Obwohl das Kreisimpfzentrum in Singen erst am 15. Januar seine Arbeit aufnehmen wird, sind schon jetzt alle Termine ausgebucht. Dies teilt eine Sprecherin des Landratsamtes mit. "Der Landkreis erhält ab Mitte Januar 975 Impfdosen pro Woche und ist dazu angehalten, die Hälfte des Impfstoffes zurückzulegen", heißt es in der Mitteilung.

Damit soll gewährleistet werden, dass auch jeder die nötige zweite Impfung 21 Tage später erhalten kann. "180 Impfdosen werden pro Woche im KIZ verimpft, 300 werden durch Mobile Impfteams in Pflegeheime verteilt", so die Sprecherin.

Die Impftermine sind an die verfügbare Menge des Impfstoffs angepasst. Für das KIZ in Singen seien alle zunächst möglichen Termine samt Wiederholungstermin ausgebucht. Sobald wieder freie Termine zur Verfügung stehen, ist eine Buchung über die Telefonnummer 116117 oder online über www.impfterminservice.de möglich.

20.51 Uhr: Fast 3500 neue Corona-Infektionen im Südwesten – 94 Todesfälle mehr

Die Zahl neu nachgewiesener Corona-Infektionen in Baden-Württemberg an einem Tag hat zum ersten Mal seit Heiligabend wieder die 3000er-Marke gerissen - und zwar deutlich. Am Mittwoch (Stand: 16.00 Uhr) kamen nach Angaben des Landegesundheitsamts 3496 Fälle hinzu. Damit wurde eine Infektion mit dem Coronavirus bisher 237.977 Mal im Südwesten bestätigt. Dass die Zahlen vor allem über die Weihnachtstage und am Sonntag niedriger waren, kann auch mit weniger durchgeführten Tests zusammenhängen.

4788 Menschen sind nach Angaben der Behörde mit oder an einer Corona-Infektion gestorben. Das seien 94 mehr gewesen als am Tag zuvor.  Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche ist von 141,4 am Dienstag auf 132,6 gesunken. Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen jedoch über dem Wert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. Am niedrigsten war die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz den Angaben nach mit 73,4 im Landkreis Sigmaringen, am höchsten mit 246,9 in der Stadt Pforzheim.

In intensivmedizinischer Behandlung sind nach Daten des Divi-Intensivregisters derzeit 628 Erkrankte, wie die Behörde in Stuttgart weiter mitteilte. 364 von ihnen würden künstlich beatmet. Rund 86 Prozent der 2431 derzeit betreibbaren Intensivbetten seien belegt. Der Anteil der Infizierten über 60 Jahre an allen Fällen
beträgt demnach fast ein Viertel (23 Prozent), der Anteil der Kinder und Jugendlichen im Alter von 0 bis 19 Jahren betrage 13 Prozent.

 

19.41 Uhr: Schweizer Behörden sehen keinen Zusammenhang zwischen Corona-Impfung und Todesfall

Nach dem Tod einer kurz zuvor gegen das Coronavirus geimpften Person in der Schweiz sehen die Gesundheitsbehörden keine Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang mit der Impfung. Auf Grund der Krankengeschichte und des Krankheitsverlaufs sei ein Zusammenhang zwischen dem Tod der 91-jährigen Person aus einem Pflegeheim im Kanton Luzern und der Impfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer „höchst unwahrscheinlich“, erklärte die Gesundheitsbehörde Swissmedic am Mittwoch.

Laut Swissmedic litt der oder die Verstorbene an mehreren schweren Vorerkrankungen. Weder die Krankengeschichte noch der akute Krankheitsverlauf legten einen direkten Zusammenhang mit der Impfung nahe. Es werde von einer natürlichen Todesursache ausgegangen.

In der Schweiz hatte die Impfkampagne gegen das Coronavirus am 23. Dezember begonnen. Bisher seien bei den Impfungen keine unbekannten Nebenwirkungen aufgetreten, betonte Swissmedic.

16.37 Uhr: Langlaufen in Baden-Württemberg erlaubt – Minister bittet um Verzicht

Trotz des zuletzt hohen Besucherandrangs an verschneiten Ausflugszielen in Baden-Württemberg bleibt Langlaufen und Skifahren in dem Bundesland erlaubt. Skihänge und Langlaufloipen dürfen auch während des Corona-Lockdowns genutzt werden - aber nur wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, wie ein Sprecher des Landesgesundheitsministeriums am Mittwoch auf Anfrage erklärte. Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) appellierte aber dringend an die Bürger, auf Ausflüge in Tourismusgebiete zu verzichten.

„Wenn man die Bilder vom Wochenende aus dem Schwarzwald und die dortigen Menschenmassen sieht, kann man sich schon fragen, ob der Ernst der Lage wirklich von allen begriffen wurde“, erklärte er. Mit den beginnenden Impfungen gebe es Licht am Ende des Tunnels. „Wir sollten nun auch auf den letzten Metern nicht nachlassen und die Regeln nicht ausreizen.“ Gegen einen Spaziergang an der frischen Luft in der eigenen Umgebung spreche aber nichts.

16.13 Uhr: Nächste Corona-Impfstofflieferung am 8. Januar

Für die Corona-Impfungen in Deutschland soll nun doch schon in der ersten Woche des neuen Jahres Nachschub kommen. Mit dem Impfstoff-Hersteller Biontech habe vereinbart werden können, dass die nächste Lieferung - wie ursprünglich geplant - bereits nächste Woche, am 8. Januar, erfolgen werde, teilte das Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch in Berlin mit. Danach solle die nächste Lieferung am 18. Januar kommen, ab dann vorerst wöchentlich jeweils montags. Dabei würden anfangs etwa 670.000 Dosen pro Woche geliefert.

12.05 Uhr: Baden-Württemberg erbost über Impftouristen

Baden-Württemberg hat sich beim Nachbarland Rheinland-Pfalz über zunehmenden Impftourismus beschwert. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums melden sich viele Menschen aus der rheinland-pfälzischen Grenzregion in Baden-Württemberg zum Impfen an, weil das in Rheinland-Pfalz noch nicht möglich sei. Im Südwesten können die Bürger bereits seit dem 27. Dezember einen Impftermin vereinbaren, in Rheinland-Pfalz soll die Terminvergabe erst am 4. Januar starten.

Baden-Württemberg habe sich dafür entschieden, vom ersten Tag an individuelle Termine zu vergeben, betont Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) in einem Schreiben an seine rheinland-pfälzische Amtskollegin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD). Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. „Wenn nunmehr Termine an Personen aus anderen Bundesländern vergeben werden, deren Landesregierungen andere Strategien vorsehen, führt dies zu einer Ungleichverteilung des so knappen Gutes Impfstoff“, kritisiert Lucha. Die Kontingente seien an die Bundesländer nach Einwohnerzahlen verteilt worden.

Er wolle dringend darum bitten, die Bevölkerung von Rheinland-Pfalz öffentlich zur Geduld aufzurufen und auf die Terminvergabe in Rheinland-Pfalz zu verweisen, schreibt Lucha. „Sollte sich dauerhaft ein Ungleichgewicht etablieren, müssten wir aus meiner Sicht auch über einen Ausgleich ins Gespräch kommen.“

Auch aus Bayern hätten sich Bürger gemeldet, die sich in Baden-Württemberg impfen lassen wollten, bestätigte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. Für die nächsten sechs Wochen seien die Termine im Land weitgehend vergeben.

10 Uhr: Ein Jahr nach Wuhan: WWF warnt vor Wildtiermärkten

Ein Jahr nach dem Ausbruch des Coronavirus in der zentralchinesischen Stadt Wuhan hat die Naturschutzorganisation WWF vor weiterhin bestehenden Gefahren durch Wildtiermärkte und Wildtierhandel gewarnt. Es gelte als wissenschaftlich gesichert, dass das Coronavirus von einem Wildtier auf den Menschen übersprang, hieß es in einer heute veröffentlichten Analyse des WWF Deutschland zum Wildtierhandel in der südostasiatischen Mekong-Region. 

Von schätzungsweise 500 Märkten in größeren Städten, auf denen häufig mit Wildtieren gehandelt werde, liegen demnach über die Hälfte in Regionen mit einem potenziell hohen Risiko von einer Übertragung tierischer Erreger auf den Menschen, einer sogenannten Zoonose. Nachdem China im Februar 2020 ein dauerhaftes Verbot der Zucht von Wildtieren für die Fleischproduktion erließ, sieht der WWF in einigen südostasiatischen Staaten dringenden Bedarf, die bestehenden Regelungen für den Handel nachzuschärfen, um die Zoonose-Gefahr einzudämmen.

„Große Märkte mit niedrigen Hygienestandards auf denen Wildfleisch verkauft wird, sind besonders riskant für die Übertragung von Zoonosen“, sagte Stefan Ziegler, Artenschutz- und Asienexperte beim WWF Deutschland. Auf Lebend-Tiermärkten wie sie in weiten Teilen Chinas und Südostasiens existieren, würden Wild- und Nutztiere nebeneinander verkauft und geschlachtet. Restaurants, die Gerichte mit Wildtieren zubereiten, sowie Online- und Straßenverkäufe seien ebenfalls potenzielle Schmelztiegel für neue Krankheitserreger.

8.30 Uhr: Großbritannien lässt auch Corona-Impfstoff von Astrazeneca zu

Großbritannien hat den Corona-Impfstoff der Universität Oxford und des Pharmakonzerns Astrazeneca zugelassen. Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel (MHRA) habe dem heimischen Vakzin eine Zulassung erteilt, gab das Gesundheitsministerium in London bekannt. Damit steht nach dem Biontech/Pfizer-Vakzin in dem Land ein weiteres Präparat zum Impfen bereit.

7.45 Uhr: Erstmals über 1000 Corona-Tote am Tag 

Erstmals sind in Deutschland innerhalb von 24 Stunden mehr als 1000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die deutschen Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) 1129 neue Todesfälle. Das waren 167 mehr als vor einer Woche. Und das, obwohl das RKI vor den Weihnachtstagen mitgeteilt hatte, dass die aktuellen Zahlen nur bedingt mit den Werten der Vorwoche vergleichbar seien, da es zum Jahreswechsel hin mit weniger Meldungen von den Gesundheitsämtern rechnete. Angesichts dieser Zahlen müssen sich die Bürger auf eine Verlängerung der einschneidenden staatlichen Corona-Beschränkungen auch nach Fristablauf am 10. Januar gefasst machen.

Gesundheitsminister Jens Spahn stimmte darauf bereits ein und sagte am Dienstagabend in den ARD-„Tagesthemen“, bei der Eindämmung der Pandemie sei Deutschland „bei weitem noch nicht da, wo wir hin müssen“. Deshalb werde es nach dem 10. Januar „ohne Zweifel Maßnahmen geben“. In welchem Umfang, müssten Bund und Länder bei ihrer geplanten Konferenz am kommenden Dienstag entscheiden.

Mittwoch, 30. Dezember, 7.15 Uhr: Eisenmann bekräftigt Forderung: Rückkehr zum Präsenzunterricht nach 10. Januar

 Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann bekräftigt ihre Forderung, Kindergärten und Grundschulen auf jeden Fall schon ab dem 11. Januar wieder zu öffnen. Diesen Beschluss sollten Bundeskanzlerin Angela Merkel  und die Ministerpräsidenten bei ihrer Konferenz an diesem Dienstag fällen, forderte die CDU-Politikerin in der „Bild“-Zeitung.

Sie sagte: „Auch wenn der Lockdown über den 10. Januar hinaus verlängert wird, sollten Kitas und Grundschulen wieder öffnen für Präsenzunterricht. In diesen Altersklassen ist es unerlässlich, dass Kinder in Kitas gehen und in Schulen lernen.“

Eisenmann betonte, im Unterricht in der Schule sei der Lernerfolg am größten. „Wir müssen in dieser Krise auf Virologen genauso wie auf Kinderärzte und Kinderpsychologen hören. Und die sagen uns, dass die Langzeitfolgen für Kinder durch geschlossene Schulen enorm sind“, gab sie zu bedenken.

SPD-Chefin Saskia Esken bewertete den Vorschlag Eisenmanns in einem Interview der Funke-Mediengruppe als „geradezu unverantwortlich“. Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte sich gegen eine Rückkehr zum normalen Schulbetrieb nach dem 10. Januar ausgesprochen. „Nach dem Lockdown darf es keine Rückkehr zum regulären Präsenzunterricht geben. Maske, Lüften plus 30 Kinder geht nicht, ansonsten droht wieder exponentielles Wachstum der Infektionszahlen“, sagte Lauterbach der „Rheinischen Post“. Er forderte „bundesweit geteilte Klassen, zusätzliche Unterstützung für Lernschwächere, ausnahmslose Maskenpflicht in den Schulgebäuden und verkürzte Sommerferien zum Ausgleich der Defizite“.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 29. Dezember: 

22.56 Uhr: Biden: USA möglicherweise vor härtester Phase in der Pandemie

Der gewählte US-Präsident Joe Biden hat die Amerikaner auf die möglicherweise schwierigste Phase in der Corona-Pandemie eingeschworen. „Die nächsten paar Wochen und Monate werden sehr hart sein, eine sehr harte Phase für unsere Nation. Vielleicht die härteste in der ganzen Pandemie“, sagte Biden am Dienstag in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware. „Ich weiß, es ist schwer, das zu hören, aber es ist die Wahrheit.“

Biden versprach den Amerikanern, nach seinem Amtsantritt am 20. Januar seine Befugnisse zu nutzen, um die Herstellung von Impfstoffen und Schutzausrüstung zu beschleunigen. Seine Regierung habe das Ziel, sicherzustellen, dass in ihren ersten 100 Tagen 100 Millionen Impfungen verabreicht würden. „Wenn der Kongress die Mittel bereitstellt, könnten wir dieses unglaubliche Ziel erreichen“, sagte Biden. Der Regierung von Amtsinhaber Donald Trump warf er vor, dass ihr Impf-Zeitplan in Verzug gerate.

22.08 Uhr: Großbritannien meldet neuen Tageshöchststand mit über 53.000 Corona-Neuinfektionen

In Großbritannien ist ein neuer Tageshöchststand von mehr als 53.000 Corona-Neuinfektionen verzeichnet worden. Binnen 24 Stunden wurden 53.135 Menschen positiv auf das neuartige Virus getestet, wie die britischen Gesundheitsbehörden am Dienstag bekanntgaben. Am Vortag waren es etwa 41.300 neue Fälle. 

Insgesamt haben sich in Großbritannien mehr als 2,3 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Am Dienstag wurden außerdem weitere 414 Todesfälle registriert, damit starben mehr als 71.500 Menschen seit Beginn der Pandemie an den Folgen einer Corona-Infektion. 

21.56 Uhr: Künftige US-Vizepräsidentin lässt sich live im Fernsehen gegen Coronavirus impfen - Kamala Harris wirbt bei Bevölkerung um Vertrauen in Impfstoff

Die künftige US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat sich live im Fernsehen gegen das Coronavirus impfen lassen. Sie bekam die erste der zwei Impfdosen am Dienstag im United Medical Center in einem Viertel Washingtons mit einem hohen afroamerikanischen Bevölkerungsanteil verabreicht. Harris warb dabei um Vertrauen in die Impfung: „Ich möchte die Menschen daran erinnern, dass man sich in seiner eigenen Gemeinde impfen lassen kann, wo man den Impfstoff von Leuten erhält, die man vielleicht kennt.“

Der Anteil der Afroamerikaner an den Corona-Toten und Infizierten in den USA ist unverhältnismäßig hoch. Umfragen zufolge ist zugleich die Impfskepsis in dieser Bevölkerungsschicht sehr hoch.

Harris wird die erste weibliche und die erste schwarze US-Vizepräsidentin sein, wenn sie am 20. Januar ihr Amt antritt. Der gewählte Präsident Joe Biden hatte sich bereits am 21. Dezember live im Fernsehen impfen lassen.

In den USA haben sich rund 19,3 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 335.000 Menschen starben nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität. Damit sind die USA das am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt.

21.32 Uhr: Spahn hält Ende des Lockdowns nach dem 10. Januar für unrealistisch

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält eine Aufhebung aller Corona-Beschränkungen nach dem 10. Januar für unrealistisch. "Stand heute sind wir jedenfalls mit den Zahlen bei weitem noch nicht da, wo wir hin müssen", sagte Spahn mit Blick auf die Corona-Neuinfektionen im Interview mit den ARD-"Tagesthemen" am Dienstag. Deshalb werde es nach dem 10. Januar "ohne Zweifel Maßnahmen geben". 

"In welchem Umfang, das müssen wir Anfang Januar mit den Bundesländern entscheiden", fügte Spahn hinzu. Es sei aber absehbar, dass die Zahlen bis dahin nicht so niedrig seien, "dass wir einfach in den Vorlockdown-Modus zurück können. Das sehe ich nicht", sagte der Minister. 

Zu den Problemen der Terminvergabe für die Corona-Impfung sagte Spahn, zu Beginn ließen sich Wartezeiten in den Telefonleitungen "leider nicht vermeiden". Er könne nur um Verständnis und Geduld bitten angesichts knapper Impfstoffe. Da jedes Bundesland ein anderes System bei der Terminvergabe habe, herrsche "etwas förderales Durcheinander". Das werde sich zu Beginn des nächsten Jahres einspielen. 

Spahn trat zudem dem Eindruck entgegen, der Rest der Welt habe deutlich mehr Impfstoffdosen als Deutschland. "Wir beginnen alle unter den Bedingungen der Knappheit", erklärte er.

Auch mehrere Ministerpräsidenten der Länder haben bereits Zweifel an einem Ende des Lockdowns nach dem 10. Januar geäußert. Am 5. Januar wollen die Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) darüber beraten, ob die Corona-Schutzmaßnahmen über den 10. Januar hinaus verlängert werden sollen. In Deutschland ist seit dem 16. Dezember ein verschärfter Lockdown in Kraft.

20.28 Uhr: Fast 13.000 Corona-Neuinfektionen - mehr als 41.000 Menschen geimpft

Seit Beginn der Pandemie wird ihr Verlauf vor allem mit Hilfe von Zahlen interpretiert - Neuinfektionen, Sterbefälle oder Intensivpatienten. Wegen der Feiertage ist die Aussagekraft momentan begrenzt. Hinzu kommt jetzt ein neuer Wert: die Zahl der Geimpften.

Die deutschen Gesundheitsämter haben binnen 24 Stunden 12.892 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Außerdem wurden 852 weitere Todesfälle verzeichnet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstag bekannt gab. Diese Zahlen sind aber nur bedingt mit den Werten der Vorwoche vergleichbar, da das RKI zum Jahreswechsel hin mit einer geringeren Zahl an Tests und auch weniger Meldungen von den Gesundheitsämtern rechnet. Dennoch war die Zahl der Todesfälle vor einer Woche mit 731 Fällen geringer. Ein Höchststand von 962 Todesfällen war am 23. Dezember registriert worden. Die Zahl der Neuinfektionen betrug vor einer Woche 19.528.

Geimpft wurden nach RKI-Angaben vom Dienstagmorgen bis einschließlich Montag 41.962 Menschen, der Anstieg im Vergleich zum Vortag betrug 19.084 Impfungen. Das ist allerdings nicht die Zahl der an einem Tag tatsächlich Geimpften, sondern kann auch Nachmeldung einschließen, wie das RKI schreibt.

19.33 Uhr: Spahn verteidigt europäischen Weg bei Impfstoff-Beschaffung

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Kritik am Tempo der soeben angelaufenen Corona-Impfungen in Deutschland und an der Menge des zur Verfügung stehenden Impfstoffs zurückgewiesen. Zugleich verteidigte er in einem Interview von „Bild Live“ am Dienstagabend den eingeschlagenen europäischen Weg beim Kauf des Impfstoffs. „Es ist für alle knapp“, sagte der CDU-Politiker. Deutschland habe viel Impfstoff bestellt. „Die absolute bestellte Menge verändert wenig daran, wie viel am Anfang es jetzt halt gibt, zum Beginn, wo es knapp ist.“

Deutschland erwarte von den Herstellern Biontech und Moderna zusammen über 130 Millionen Impfdosen. „Die allein würden schon reichen im nächsten Jahr, um jedem, der geimpft werden will, ein Impfangebot zu machen.“

Spahn betonte, Deutschland habe sich bewusst entschieden, bei der Beschaffung des Impfstoffs „den europäischen Weg zu gehen“. Dies schließe auch aus, mit den Herstellern parallel nochmals bilateral zu verhandeln. „Wenn man sagt, wir machen etwas zusammen, dann fange ich nicht an, hintenrum etwas allein zu machen“. Deutschland kaufe aber alle Impfdosen auf, die andere Länder aus dem EU-Kontingent nicht nehmen. Er sei sehr gespannt darauf, ob er nicht in einigen Monaten dafür kritisiert werde, „dass wir zu viel Impfstoff haben“.

18.26 Uhr: 2812 Corona-Neuinfektionen im Südwesten - 108 weitere Todesfälle

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist innerhalb eines Tages um 2812 auf 234.481 gestiegen. 4694 Menschen im Südwesten sind nach Angaben des Landesgesundheitsamts vom Dienstag (Stand 16.00 Uhr) mit oder an einer Corona-Infektion gestorben. Das seien 108 mehr gewesen als am Tag zuvor. Als genesen gelten den Angaben zufolge 175.007 Menschen im Südwesten (plus 2724). Diese Angabe beruht auf einer Schätzung.

Der Sieben-Tage-Wert für die Neuinfektionen je 100.000 Einwohner beträgt für das ganze Land den Angaben zufolge 141,4 und ist damit etwas niedriger als am Vortag (146,9). Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen über dem Wert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. Am niedrigsten sei die sogenannte Inzidenz mit 82,5 im Landkreis Sigmaringen gewesen, am höchsten mit 244,5 in der Stadt Pforzheim.

In intensivmedizinischer Behandlung sind nach Daten des Divi-Intensivregisters derzeit 643 Erkrankte, wie die Behörde in Stuttgart weiter mitteilte. 355 von ihnen würden künstlich beatmet. 85 Prozent der 2425 derzeit betreibbaren Intensivbetten seien belegt.

16.17 Uhr: Wieder Corona-Ausbrüche in Heimen - „nicht zu erklären“

Kurz vor dem Start der Corona-Impfung in Seniorenheimen hat es in drei Einrichtungen im Rhein-Neckar-Kreis und Heidelberg Virus-Ausbrüche gegeben. Über die Weihnachtsfeiertage seien erneut in einem Heim in Bammental Bewohner und Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden, teilte das Gesundheitsamt des Kreises und der Stadt Heidelberg mit. Dabei handelt es sich um dasselbe, in dem bereits Ende Oktober in einem seiner beiden Häuser mindestens 33 Menschen positiv getestet worden waren. Damals waren acht Bewohner mit Corona gestorben. Auch in Malsch und Heidelberg sind Ausbrüche mit insgesamt 48 Betroffenen bekannt geworden.

In Bammental ist jetzt das andere Haus betroffen, wie Geschäftsführer Jörn Fuchs am Montag mitteilte. Dafür wurde nach einem Massentest an Heiligabend ein Besuchsverbot und ein Aufnahmestopp verhängt. In dem Haus sind 31 von 44 Bewohnern infiziert; alle befinden sich in Quarantäne in ihren Zimmern. Bislang sind zehn Mitarbeiter positiv getestet worden. Zwei Senioren sind gestorben. Eine Übersterblichkeit sehe er nicht, betonte Fuchs. „Wir können uns den erneuten Ausbruch nicht erklären.“ Alle Mitarbeiter und Besucher müssten FFP2-Masken tragen, die Mitarbeiter würden zwei Mal pro Woche getestet.

13.40 Uhr: Corona-Warn-App jetzt mit Kontakt-Tagebuch

Für die Corona-Warn-App gibt es ein weiteres Update. Wichtigster neuer Bestandteil ist dabei ein Kontakt-Tagebuch. Nutzer können darin alle Begegnungen und besuchten Orte der jeweils zurückliegenden 14 Tage eintragen. Im Fall einer Infektion sollen so Infektionsketten nachvollzogen werden können. Das Eintragen der Daten und die Weitergabe an das Gesundheitsamt sind aber freiwillig. Die Daten werden zudem nach 16 Tagen automatisch von der App gelöscht.

Nutzer eines iPhones können die aktuelle Version 1.10 ab sofort aus dem App-Store manuell herunterladen. Der Google Play Store bietet keine Möglichkeit, ein manuelles Update anzustoßen. Android-Nutzern soll die neue Version der App aber innerhalb von 48 Stunden nach der Veröffentlichung zur Verfügung stehen, kündigten die Entwickler an.

13.14 Uhr: Land zahlt 224 Millionen Euro zusätzlich fürs Impfen

Die Corona-Impfaktion im Südwesten wird wegen bislang nicht berücksichtigter Betriebskosten teurer als vorgesehen. Das geht aus einer Kabinettsvorlage aus dem Gesundheitsministerium hervor, über die die „Stuttgarter Zeitung“ am Dienstag berichtete. Die Gesamtkosten für das Impfen erhöhen sich demnach um zusätzliche 224 auf insgesamt mehr als 600 Millionen Euro. Das sei keine Überraschung, hieß es aus dem Ministerium. Es gehe um einige zusätzlich abzudeckende Kosten und Posten auf Basis von umfangreichen Rückmeldungen.

Der zusätzliche Bedarf ergebe sich der Zeitung zufolge aus den Gesprächen mit den Partnern zur Einrichtung der Impfzentren. Allein fast 15 Millionen Euro zusätzlich werden demnach für die Sicherheitsdienste kalkuliert. Nach den Warnungen des Bundeskriminalamts vor einer erhöhten Gefahrenlage müsse das Sicherheitspersonal im Gegensatz zur früheren Kalkulation nicht mehr nur 16 Stunden pro Tag, sondern an sieben Tagen rund um die Uhr im Einsatz sein.

10.30 Uhr: Nach negativen Tests: Polens Skispringer können bei Tournee starten

Die polnischen Skispringer dürfen nun doch beim Auftakt der Vierschanzentournee starten. Das gaben die Veranstalter am Dienstagmorgen bekannt. Eine weitere Corona-Testreihe bei der Mannschaft um Titelverteidiger Dawid Kubacki und Olympiasieger Kamil Stoch war zuvor negativ ausgefallen. Das zuständige Gesundheitsamt Oberallgäu hatte daraufhin die Quarantäne für das Team aufgehoben.

Ein positiver Corona-Test bei Skispringer Klemens Muranka hatte am Montag eigentlich zum Ausschluss der Polen von der Qualifikation und vom an diesem Dienstag geplanten Auftaktspringen in Oberstdorf geführt. Am Montagabend hatten Muranka und seine Teamkollegen dann komplett negative Befunde erhalten und der Weltverband Fis hatte mitgeteilt, dass die Mannschaft bei einem weiteren negativen Testergebnis nun doch starten könne.

Durch die Entscheidung, die Polen nun doch starten zu lassen, ändert sich der Wettkampfmodus am Dienstag. Statt der K.o.-Duelle der besten 50 Springer im ersten Durchgang findet nun um 16.30 Uhr (ZDF und Eurosport) ein erster Durchgang mit allen 62 Sportlern statt. Der K.o.-Modus entfällt. 

9 Uhr: Intensivmediziner befürchten verschärften Personalmangel

Der Mangel an Pflegekräften in Krankenhäusern infolge der Corona-Pandemie könnte sich aus Sicht der Intensivmediziner noch verstärken. „Wir befürchten durch die monatelangen Belastungen, die die Pflegekräfte jetzt mitgemacht haben auf den Intensivstationen, dass wir Anfang kommenden Jahres Leute haben werden, die unter der Last zusammenbrechen und nicht mehr resilient genug sind und tatsächlich dann ins Aus gehen“, sagte der Chef der Intensivmediziner-Vereinigung DIVI, Uwe Janssens, im ZDF-„Morgenmagazin“. „Die Lage auf den Intensivstationen ist nach wie vor wirklich sehr angespannt.“ Man kämpfe weiter mit den Folgen der hohen Infektionszahlen der vergangenen Wochen.

Janssens mahnte ein einheitliches Gesamtkonzept der Politik an. Es müsse mit einer Stimme gesprochen werden, und es müssten Ziele weit für das Jahr 2021 formuliert werden. Den Zielwert etwa von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen nannte Janssens „ein wenig zu hoch gesteckt“. Niedrige Ziele, anhaltend wären für die Medizin und die Belastung des Gesundheitssystems „sehr, sehr wichtig“.

Dienstag, 29. Dezember, 7.15 Uhr: Spahn erwartet bald deutlich mehr Impfstoff

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet damit, dass die Menge des in Deutschland zur Verfügung stehenden Corona-Impstoffs in den ersten Monaten des neuen Jahres deutlich wachsen wird. Er begründete dies am Montag mit der Zulassung weiterer Präparate und erweiterten Produktionskapazitäten. Kritik am Tempo der Impfproduktion und Vorschläge zu ihrer Beschleunigung aus den Reihen der Opposition wies er zurück. 

Spahn rechnet zudem „in den ersten Januartagen“ mit der Zulassung des Impfstoffs von US-Hersteller Moderna, wie er im Interview mit der „Bayern 2-radioWelt“ des Bayerischen Rundfunks deutlich machte. Zwei bis drei weitere Kandidaten seien auf dem Weg in die Zulassung, fügte er hinzu und bekräftigte erneut das Ziel, bis zum Sommer jedem Bürger ein Impfangebot machen zu können. „Weihnachten nächstes Jahr soll wieder normal werden können.“

Das waren die Entwicklungen am Montag, 28. Dezember: 

22.08 Uhr: Gericht bestätigt Verkaufsverbot für Silvesterfeuerwerk

Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat das bundesweite Verkaufsverbot für Silvester-Feuerwerk bestätigt. Das teilte das Gericht am Montagabend mit. Zur Begründung hieß es: Nach allgemeiner langjähriger Erfahrung sei damit zu rechnen, dass unsachgemäßer Gebrauch von Silvester-Feuerwerk zu akut behandlungsbedürftigen Verletzungen führe. Die Behandlung der Verletzten würde das zurzeit ohnehin stark in Anspruch genommene Krankenhauspersonal zusätzlich treffen und die Behandlung der zahlreichen Corona-Patienten potenziell beeinträchtigen.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte den Verkauf von Silvesterfeuerwerk deutschlandweit untersagt. Nach der am 22. Dezember 2020 in Kraft getretenen Änderung der Ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz dürfen pyrotechnische Gegenstände der Kategorie 2 - also etwa Raketen und Böller - auch vom 29. bis 31. Dezember nicht verkauft werden.

Das Verwaltungsgericht Berlin hatte von Pyrotechnikherstellern und -händlern gestellte Anträge, diese Vorschrift vorläufig außer Vollzug zu setzen, zurückgewiesen. Die Richter in zweiter Instanz argumentierten, das Verbot greife zwar gravierend in deren Berufsausübungsfreiheit ein. Doch es überwiege das Ziel, einer weiteren Belastung der angespannten medizinischen Versorgungssituation insbesondere in den Krankenhäusern entgegenzuwirken.

21.20 Uhr: 1657 Corona-Neuinfektionen im Südwesten - 101 weitere Todesfälle

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist innerhalb eines Tages um 1657 Fälle gestiegen. Nach Angaben vom Montag (Stand 16.00) verzeichnete das Landesgesundheitsamt zudem 101 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Damit sind bislang insgesamt 4586 Menschen im Südwesten mit oder an einer Corona-Infektion gestorben. Die Zahl der bisher nachgewiesenen Fälle im Land stieg auf aktuell 231 669. Als genesen gelten den Angaben zufolge 172 283 Menschen im Südwesten.

In intensivmedizinischer Behandlung sind nach Daten des Divi-Intensivregisters derzeit 614 Erkrankte, wie die Behörde weiter mitteilte. Davon werden 342 künstlich beatmet. Derzeit sind 85 Prozent der 2387 betreibbaren Intensivbetten belegt.

Der Sieben-Tage-Wert für die Neuinfektionen je 100 000 Einwohner beträgt für das ganze Land aktuell 146,9. Von den 44 Stadt- und Landkreisen liegen nur 5 unter dem Wert von 100. Ab 50 gilt ein Kreis als Risikogebiet.

20.01 Uhr: Neue Variante des Coronavirus: WHO rechnet demnächst mit Klarheit

Die Untersuchungen über die neue Variante des Coronavirus dauern noch an. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechne in den nächsten Tagen oder Wochen mit Ergebnissen entsprechender Studien aus Großbritannien und Südafrika, sagte die WHO-Expertin Maria Van Kerkhove am Montag in Genf. Solche Untersuchungen bräuchten ihre Zeit. „Veränderungen sind normal, Veränderungen wurden erwartet und je mehr das Virus im Umlauf ist, desto mehr Gelegenheit zur Veränderung hat es“, sagte Van Kerkhove. Eine der wichtigen Fragen ist, ob Impfungen auch bei der neuen Variante wirksam sind.

16.37 Uhr: Ministerium zufrieden mit Einhaltung der Corona-Regeln an Weihnachten

Die Corona-Regeln sind während der Weihnachtstage in Baden-Württemberg aus Sicht des Innenministeriums weitgehend eingehalten worden. „Der weit überwiegende Teil der Menschen in Baden-Württemberg ist vorsichtig und vernünftig – aber jeder einzelne Verstoß ist ein Verstoß zu viel“, teilte das Ministerium am Montag in Stuttgart mit. Alles in allem sind die Tage aber zufriedenstellend verlaufen.

Insgesamt wurden zwischen Heiligabend und vergangenen Sonntag durch die Polizei fast 3300 Verstöße registriert. Davon bezogen sich rund 1200 auf die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Gegen die Regelungen zu Ansammlungen und privaten oder sonstigen Veranstaltungen gab es nahezu 500 Verstöße. Ferner wurden mehr als 1200 Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen festgestellt.

16.10 Uhr: Zusätzliche Millionen für mehr Busse für die Schülerbeförderung

Das Verkehrsministerium gibt weitere 30 Millionen Euro, um die Schülerbeförderung in Corona-Zeiten mit zusätzlichen Busse zu entzerren. Dies teilte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Montag in Stuttgart mit. Das entsprechende Programm werde bis zu den Pfingstferien 2021 fortgesetzt. Damit soll mehr Abstand zwischen den Fahrgästen in den Bussen der Schülerbeförderung sichergestellt werden.

Das Förderprogramm für den Schülerverkehr sei ein Teil des Rettungsschirms des Landes Baden-Württemberg für den öffentlichen Personennahverkehr. Dieser werde gleichfalls fortgesetzt. Schon vor Weihnachten hatte dies das Kabinett beschlossen. Dazu werden 65 Millionen Euro Rettungsschirmmittel aus 2020 in das kommende Jahr übertragen. Hermann erwartet, dass sich der Bund wieder zur Hälfte finanziell an einem entsprechenden Rettungsschirm beteiligen wird.

Vor diesem Hintergrund ersetzt das Land bereits vorab den Verkehrsunternehmen die Hälfte der coronabedingten Fahrgeldausfälle für 2021.

14.50 Uhr: Laut Behörden keine neuen Fälle der Coronavirus-Variante im Südwesten 

Nach dem ersten Nachweis der mutierten Coronavirus-Variante B.1.1.7 in Deutschland sind den Behörden im Südwesten keine weiteren Fälle bekannt. „Nach unserer Kenntnis gibt es bisher in Baden-Württemberg nur diesen einen Nachweis“, teilte eine Sprecherin des Regierungspräsidiums Stuttgart mit. „Von diesem Fall geht nach aktueller Einschätzung kein bedeutendes Übertragungspotenzial aus, da sich die Person von Anfang an in Isolation befunden hat.“ Ihre Kontaktpersonen seien negativ getestet worden, sagte eine Sprecherin des Landratsamts Freudenstadt.

Die infizierte Frau war am 20. Dezember von London Heathrow nach Frankfurt am Main geflogen und in den Landkreis Freudenstadt eingereist, um dort ihre Eltern zu besuchen. Am Donnerstag wurde bei ihr die Virusvariante B.1.1.7 festgestellt. Die Frau mit milden Krankheitssymptomen und drei enge Kontaktpersonen begaben sich den Angaben nach in Quarantäne. Laut der Landratsamt-Sprecherin steht das örtliche Gesundheitsamt täglich in Kontakt mit den Betroffenen.

Die neue Variante des Coronavirus war zuerst in Großbritannien entdeckt worden und ist möglicherweise deutlich ansteckender als die bisher bekannte Form. 

13.28 Uhr: Stoch erzürnt über Eisenmann: „Da fliegt jedem das Dach weg“

SPD-Chef Andreas Stoch hält überhaupt nichts von einer Wiedereröffnung von Schulen unabhängig von Inzidenzzahlen, wie sie Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) fordert. „Da fliegt jedem das Dach weg, der nur im Entferntesten mit Medizin oder Bildung zu tun hat“, sagte Stoch der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Eisenmann will nach dem 10. Januar zumindest die Grundschulen und Kitas unabhängig von den Inzidenzzahlen wieder in Präsenz öffnen.

Eisenmann stelle sich damit radikal gegen jede wissenschaftliche Empfehlung, sagte Stoch. Die Inzidenzen seien immer noch viel zu hoch, die Infektionsketten nicht kontrollierbar. Es gebe mehr Möglichkeiten als die komplette Öffnung und die komplette Schließung von Schulen. Stoch fordert Stufenmodelle mit Wechselunterricht und zusätzliche Raummöglichkeiten wie Turnhallen und Foyers für jüngere Schüler.

13.06 Uhr: Ministerium appelliert nach Andrang im Schwarzwald an Ausflügler

Angesichts teils chaotischer Zustände durch zahlreiche Tagesausflügler rund um Weihnachten vor allem im Schwarzwald hat das Landesgesundheitsministerium zum anstehenden langen Wochenende zu Zurückhaltung aufgerufen. „Wir appellieren an die Menschen, auf Tagesausflüge zu verzichten und die bestehenden Regeln nicht auszureizen“, sagte ein Sprecher des baden-württembergischen Ministeriums am Montag. Er wies darauf hin, dass die Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen für private Treffen lediglich über die Weihnachtsfeiertage galten. Auch an Silvester, Neujahr sowie dem Wochenende sind damit tagsüber Sport und Bewegung an der frischen Luft nur alleine, mit Angehörigen des eigenen Haushalts oder mit einer weiteren, nicht im selben Haushalt lebenden Person erlaubt.

Eine Verschärfung der Corona-Regeln sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt speziell für das anstehende lange (Feiertags)wochenende nicht geplant, sagte der Sprecher.

11.45 Uhr: Spanien meldet Lieferverzögerungen bei Pfizer-Corona-Impfstoff - acht europäische Länder betroffen

Bei der Lieferung des Corona-Impfstoffs von Pfizer und Biontech wird es nach Angaben der spanischen Regierung in acht europäischen Ländern Verzögerungen geben. Der spanische Pfizer-Ableger sei in der Nacht darüber informiert worden, dass es in der Pfizer-Fabrik im belgischen Puurs kurzzeitig logistische Probleme gegeben habe, teilte das spanische Gesundheitsministerium mit. Die nächste Lieferung werde deshalb erst am Dienstag eintreffen. Am Sonntag hatten die Impfkampagnen gegen das Coronavirus offiziell EU-weit gestartet. Spanien sollte normalerweise am Montag weitere 350.000 Dosen erhalten. Doch habe es in der Fabrik Probleme gegeben, die mit der „Temperaturkontrolle der Lieferungen“ zusammenhingen, sagte Gesundheitsminister Salvador Illa dem Sender „Cadena Ser“. Diese seien aber „offenbar wieder behoben“. Welche anderen Länder von den Lieferverzögerungen betroffen sind, blieb zunächst offen.

10.20 Uhr: Kultusministerin Eisenmann kämpft für offene Schulen

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann will sich mit aller Macht um die Wiedereröffnung zumindest von Grundschulen und Kitas nach dem 10. Januar einsetzen. „Ich gehe davon aus und werbe sehr dafür, dass wir Kitas und Grundschulen in jedem Fall wieder in Präsenz öffnen und auch Klasse 5, 6 und 7 sowie die Abschlussklassen im Blick haben - unabhängig von den Inzidenzzahlen“, sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Gerade mit kleineren Kindern in der Grundschule sei digitaler Unterricht im Grunde nicht möglich. „Präsenzunterricht ist durch nichts zu ersetzen.“ Von einer Verlängerung oder Verschiebung der Weihnachtsferien halte sie gar nichts.

8.30 Uhr: Spahn gegen Sonderrechte für Geimpfte

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich gegen Sonderrechte für Geimpfte ausgesprochen. „Viele warten solidarisch, damit einige als Erste geimpft werden können. Und die Noch-Nicht-Geimpften erwarten umgekehrt, dass sich die Geimpften solidarisch gedulden“, sagte Spahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Keiner sollte Sonderrechte einfordern, bis alle die Chance zur Impfung hatten.“ Diese gegenseitige Rücksicht halte die Nation zusammen. „Gegen die Pandemie kämpfen wir gemeinsam - und wir werden sie nur gemeinsam überwinden.“ Am Wochenende hatten die Impfungen gegen das Coronavirus in Deutschland begonnen. Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte sich gegen Sonderrechte ausgesprochen.

8 Uhr: 348 neue Corona-Todesfälle - Grenze von 30.000 überschritten

Die Zahl der mit oder an dem Coronavirus gestorbenen Menschen hat in Deutschland die Grenze von 30.000 überschritten. Die Gesundheitsämter meldeten binnen 24 Stunden 348 weitere Todesfälle - damit stieg die Zahl auf 30.126, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen bekannt gab. Darüber hinaus wurden 10.976 Corona-Neuinfektionen gemeldet.

Die Zahl der Neuinfizierten und der Opfer sind aber nur bedingt mit den Werten der Vorwoche vergleichbar, da das RKI während der Feiertage und zum Jahreswechsel hin mit einer geringeren Zahl an Tests und auch weniger Meldungen von den Gesundheitsämtern rechnete. Vor genau einer Woche waren 16.643 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet worden. Bei den Todesfällen war der Höchststand von 952 am 16. Dezember registriert worden.

Montag, 28. Dezember, 7.15 Uhr: Erster Corona-Fall bei Tournee: Pole Muranka positiv getestet

Die Vierschanzentournee der Skispringer hat ihren ersten Corona-Fall. Der Pole Klemens Muranka wurde bei der Serientestung in Oberstdorf am Sonntag positiv auf das Virus getestet, wie er selbst in den sozialen Medien bestätigte. „Es tut mir leid, aber es ist passiert ... Ich bin positiv und bisher ohne Symptome“, schrieb der 26-Jährige auf Instagram. Wie es nun mit Muranka und seinen polnischen Teamkollegen um Titelverteidiger Dawid Kubacki und Olympiasieger Kamil Stoch weitergeht, ist offen. Ein Statement der Organisatoren stand zunächst noch aus.

Im ersten Saisondrittel hatte es im Skisprung-Weltcup schon einige Corona-Fälle gegeben: Neben dem deutschen Flug-Weltmeister Karl Geiger waren unter anderen auch die Österreicher Stefan Kraft und Michael Hayböck sowie deren Trainer Andreas Widhölzl infiziert. Zur Tournee sind alle wieder zurück.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 27. Dezember: 

21.55 Uhr: Lindner fordert Krisenproduktion von Corona-Impfstoffen

FDP-Chef Christian Lindner hat mehr Tempo bei der Impfstoffproduktion in Deutschland gefordert. „Es ist ein krisenhafter Zustand, da brauchen wir eine Krisenproduktion. Wir sollten alle Voraussetzungen rechtlich, wirtschaftlich, politisch und technologisch treffen, damit schneller geimpft werden kann. Das ist eine Frage von Leben und Tod, eine Frage unserer Freiheit und es ist eine Überlebensfrage auch für unsere Wirtschaft. Denn die ist schon auf der Intensivstation“, sagte er am Sonntagabend in der „Bild“-Sendung „Die richtigen Fragen“.

Konkret regte Lindner an, darüber nachzudenken, ob ein Impfstoff wie von Biontech nicht von anderen Herstellern in Lizenz produziert werden könnte: „Die Regierung sollte mit der pharmazeutischen Industrie insgesamt prüfen: Wo gibt es noch Kapazitäten, die genutzt werden können für die Produktion eines Impfstoffs?“

21.19 Uhr: Mutiertes Coronavirus auch in Norwegen nachgewiesen

Auch in Norwegen ist eine vermutlich ansteckendere Variante des Coronavirus nachgewiesen worden, die sich in Großbritannien verbreitet hat. Infiziert sind zwei Reisende, die diesen Monat aus Großbritannien gekommen sind, wie das Gesundheitsministerium in Oslo am Sonntag mitteilte.

Den Angaben zufolge ist die Virusmutation damit nun schon in rund einem Dutzend europäischen Staaten nachgewiesen worden. Schweden hatte erst am Samstag eine Infektion gemeldet, in Dänemark wurden schon mehr als 40 registriert.

19.16 Uhr: Corona-Lage in Rottweil und Pforzheim entspannt sich

Die Entwicklung in den baden-württembergischen Corona-Hochburgen Rottweil und Pforzheim scheint sich etwas zu entspannen. Nachdem der Landkreis Rottweil am Samstag bei einem Inzidenz-Wert von 300,3 gelegen hatte, verringerte sich die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen auf 269,5. Der Stadtkreis Pforzheim hatte am Samstag unter allen 44 Stadt- und Landkreisen noch einen Höchstwert von 306,5. Am Sonntag unterschritt er mit 251,7 die 300-er Marke deutlich. Das geht aus dem Lagebericht des Landesgesundheitsamts vom Sonntag hervor.

Das Robert Koch-Institut wies allerdings darauf hin, bei der Interpretation der Zahlen sei zu beachten, dass über die Feiertage meist weniger Personen einen Arzt aufsuchten. Dadurch würden weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt. Dies führe dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet würden. Zum anderen könne es sein, dass nicht alle Gesundheitsämter Daten übermittelten.

Der Sieben-Tage-Wert für die Neuinfektionen je 100 000 Einwohner beträgt für das ganze Land derzeit 152,6. Das Landesgesundheitsamt verzeichnete nach weiteren Angaben vom Sonntag 230 012 gemeldete Covid-19-Fälle (plus 1136) und 4485 (plus 48) an einer Corona-Infektion gestorbene Männer und Frauen. Als genesen gelten den Angaben zufolge 170 186 Menschen im Südwesten, das sind 2672 mehr als am Vortag.

18.05 Uhr: Bahn droht wiederholten Maskenmuffeln mit Beförderungsausschluss

Die Deutsche Bahn droht Maskenmuffeln in Zügen mit einem dauerhaften Beförderungsausschluss. Ein Bahnsprecher sagte der "Welt am Sonntag", wer das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung wiederholt verweigere, ohne eine Ausnahme glaubhaft machen zu können, "verstößt gegen die Coronaschutzverordnungen der Länder und begründet somit eine Wiederholungsgefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung". Gemäß der Eisenbahnverordnung könne ein Beförderungsausschluss "bei drohender Gefahr präventiv ausgesprochen werden".

16.56 Uhr: Noch keine Impfungen in Pflegeheimen im Kreis Konstanz

Zum Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland war der Landkreis Konstanz erst einmal außen vor: Am Sonntag wurden noch keine Impfungen durch ein mobiles Impfteam des Kreisimpfzentrums vorgenommen, sagte Marlene Pellhammer, Sprecherin des Landratsamtes, auf Anfrage des SÜDKURIER. Auch am Montag werde das voraussichtlich noch nicht der Fall sein. Die mobilen Impfteams nehmen vor allem die Impfungen vor Ort in Pflegeheimen vor. Das stationäre Kreisimpfzentrum in der Stadthalle Singen soll laut Landratsamt am 15. Januar den Betrieb aufnehmen. (ems)

16.19 Uhr: Erste Eindrücke aus dem Zentralen Impfzentrum in Freiburg

Das Zentrale Impfzentrum in der Freiburger Messe hat am Sonntagnachmittag offiziell seinen Betrieb aufgenommen. Wir waren mit der Kamera dabei und zeigen Ihnen hier erste Eindrücke von der Arbeit der Mediziner und Helfer vor Ort.

Dann geht es in eine der Impfkabinen.
Dann geht es in eine der Impfkabinen. | Bild: Matthias Jundt

15.35 Uhr: Hunderte Briten verschwinden über Nacht aus Schweizer Quarantäne

In der Schweiz haben sich hunderte Touristen aus Großbritannien teils über Nacht aus einer angeordneten Quarantäne verdrückt. Hoteliers in dem bei britischen Wintertouristen beliebten Skiort Verbier im Kanton Wallis hätten das gemerkt, weil vor den Zimmertüren abgestellte Frühstückstabletts nicht angerührt worden seien, berichtete Jean-Marc Sandoz, Sprecher der Gemeinde Bagnes, zu der Verbier gehört, der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Der Ort habe vor Weihnachten 420 Gäste aus Großbritannien, darunter Schweizer, die dort leben, identifiziert, die in Quarantäne mussten. Etwa 50 seien umgehend abgereist. Von den 370 anderen sei am Sonntag weniger als ein Dutzend noch da gewesen. „Wir verstehen ihre Wut“, sagte Sandoz. Er kritisierte die plötzliche Quarantänepflicht für Anreisende aus Großbritannien scharf. Die Gemeinden hätten keine Hilfe bekommen, um die Bestimmungen umzusetzen.

Die Schweiz hatte am 20. Dezember alle Flüge aus Großbritannien und Südafrika gestoppt, weil in den Ländern neue und mutmaßlich noch ansteckendere Varianten des Coronavirus nachgewiesen worden waren. Sie ordneten an, dass alle seit dem 14. Dezember Eingereisten rückwirkend für zehn Tage ab Ankunftsdatum in Quarantäne mussten.

14.43 Uhr: Ärztin erhält erste Corona-Impfung in Freiburger Impfzentrum

Das Zentrale Impfzentrum in Freiburg hat offiziell seinen Betrieb aufgenommen. Als Erste erhielt Viviane Zotzmann den Impfstoff. Sie arbeitet als Ärztin auf einer Intensivstation am Freiburger Uniklinikum.

Bild 4: Coronavirus versetzt Deutschland in den Krisenmodus: Das waren die Entwicklungen bis zum 15. Dezember
Bild: Matthias Jundt

Auch Oberbürgermeister Martin Horn ist inzwischen im Impfzentrum in der Messe Freiburg angekommen.

OB Horn im Freiburger Impfzentrum Video: Matthias Jundt

14.08 Uhr: Impfungen im Südwesten offiziell gestartet

Zum offiziellen Start der Impfung gegen das Corona-Virus im Südwesten ist am Sonntag eine Pflegerin des Stuttgarter Klinikums geimpft worden. „Klein, aber fein“, sagte die 30-Jährige zu der Spritze im Beisein von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Die Frau arbeitet seit mehreren Monaten auf einer Station mit Covid-19-Patienten. Sie erhielt die Spritze im Impfzentrum in der Stuttgarter Liederhalle. Landesweit begannen am Sonntag die Impfungen.

Christine Helbig (l), Pflegekraft am Klinikum Stuttgart wird im Impfzentrum des Klinikum Stuttgart von einer Ärztin mit einer Dosis ...
Christine Helbig (l), Pflegekraft am Klinikum Stuttgart wird im Impfzentrum des Klinikum Stuttgart von einer Ärztin mit einer Dosis eines Covid-19 Impfstoffes geimpft. | Bild: Marijan Murat (dpa)

Kretschmann sagte: „Der Impfstoff ist ein Meilenstein in der Pandemiebekämpfung. Er ist der Schlüssel für die von uns allen ersehnte Rückkehr zum gewohnten Leben – auch wenn wir weiter geduldig bleiben müssen.“ Er werbe deswegen mit Nachdruck für das Impfen.

13.20 Uhr: Seehofer macht Ministerpräsidenten für Corona-Tote mitverantwortlich

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat Ministerpräsidenten der Länder für die hohe Zahl der Corona-Neuinfektionen und auch der Toten in Deutschland mitverantwortlich gemacht. „Die ab Oktober ergriffenen Maßnahmen waren unzureichend“, sagte Seehofer der „Bild am Sonntag“. Bei den damals entscheidenden Konferenzen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hätten einige Teilnehmer „den Ernst der Lage einfach unterschätzt“. „Die Bundeskanzlerin gehörte übrigens nicht dazu“, betonte Seehofer. Kritik übte er auch daran, dass ein Schutzkonzept für Schulen und öffentliche Verkehrsmittel weiterhin fehle. „Sie bekommen die Ausbreitung eines hochinfektiösen und potenziell tödlichen Virus nur mit rigorosen Gegenmaßnahmen in den Griff und nicht mit angezogener Handbremse“, warnte der Innenminister. Bislang gebe es hier „keine zufriedenstellenden Lösungen“.

Für den grenzüberschreitenden Reiseverkehr kündigte Seehofer für die kommenden Wochen schärfere Kontrollen an. Die in Deutschland geltenden Schutzmaßnahmen dürften „nicht durch unvernünftige Reisen unterlaufen werden“, sagte der Innenminister. „Die zehntägige Quarantäne und die Testung für Reisende, die aus Risikogebieten im Ausland zurückkehren, muss konsequent überwacht werden.“ Für die Bundespolizei solle daher in den ersten Wochen des neuen Jahres deren Überwachung „höchste Priorität“ haben. Seehofer sprach sich zudem dafür aus, die aktuellen Einschränkungen über den 10. Januar hinaus zu verlängern. Dies gelte auch dann, wenn es in den kommenden Tagen weniger Neuinfektionen geben sollte.

11.45 Uhr: Seehofer schließt Sonderrechte für Geimpfte aus

Wer gegen das Coronavirus geimpft wurde, soll nach Ansicht von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) keine Sonderrechte genießen. "So wichtig das Impfen für uns alle ist: Keine Sonderbehandlung für Geimpfte", sagte er der "Bild am Sonntag" anlässlich des bundesweiten Starts der Impfungen. Eine Unterscheidung zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften komme einer Impfpflicht gleich und er sei gegen einen Zwang, betonte Seehofer.

Der Impfstoff war am Samstag nach und nach in den Bundesländern angekommen, in den ersten Ländern starteten die Impfungen in Pflege- und Seniorenheimen am frühen Sonntagmorgen. Die erste geimpfte Patientin war bereits am Samstagabend eine 101-jährige Bewohnerin eines Heims in Halberstadt im Harz.

Seehofer lehnte auch Sonderrechte von Unternehmen wie Airlines und Konzertveranstaltern ab. "Ich kann davor nur warnen", sagte er der "BamS". Eine Sonderbehandlung für Geimpfte spalte die Gesellschaft. "Des einen Privileg ist die Benachteiligung des anderen."

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Samstag noch einmal betont, dass die Impfung freiwillig sei. Trotzdem sei das Ziel, so viele Menschen wie möglich gegen das Virus zu impfen.

10.46 Uhr: 13 755 Corona-Neuinfektionen am zweiten Weihnachtstag gemeldet

Am zweiten Weihnachtstag haben die deutschen Gesundheitsämter insgesamt 13 755 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Außerdem wurden binnen 24 Stunden 356 weitere Todesfälle verzeichnet, wie das Robert Koch-Institut am Sonntagmorgen bekanntgab. Diese Zahlen sind aber nur bedingt mit den Werten der Vorwoche vergleichbar, da das RKI während der Feiertage mit einer geringeren Zahl an Tests und auch weniger Meldungen von den Gesundheitsämtern rechnete. Vor genau einer Woche waren 22 771 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet worden. Bei den Todesfällen war der Höchststand von 952 am Mittwoch vergangener Woche (16.12.) registriert worden.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Sonntagmorgen bei 161,3. Ihr bisheriger Höchststand war am Dienstag mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Sonntag Sachsen mit 375,8 und Thüringen mit 290,2, den niedrigsten Wert hatte Mecklenburg-Vorpommern mit 77,5.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 1 640 858 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 27.12., 00.00 Uhr). Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg bis Sonntag auf 29 778. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1 236 700 an.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Samstag bei 0,89 (Donnerstag: 0,97). Am Freitag gab es wegen des Feiertags keinen Situationsbericht. Das RKI weist in seinem Bericht am Samstag  darauf hin, dass während der Feiertage Covid-Fälle nur verzögert angezeigt, erfasst und übermittelt werden, „so dass der R-Wert zudem ggf. unterschätzt wird“.

10.10 Uhr: Zwei Drittel der Deutschen wollen sich gegen Corona impfen lassen

Etwa zwei Drittel der Deutschen wollen sich laut einer Umfrage gegen das Coronavirus impfen lassen. In der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur gaben 32 Prozent der Befragten an, sich so schnell wie möglich impfen lassen zu wollen. Weitere 33 Prozent sind zwar ebenfalls dazu entschlossen, wollen aber trotzdem erst einmal mögliche Folgen der Impfung bei anderen abwarten. 19 Prozent haben sich gegen eine Impfung entschieden, 16 Prozent sind noch unentschlossen.

Eine deutliche Mehrheit von 57 Prozent hat aber auch Angst vor Nebenwirkungen der Impfung. Nur ein Drittel hat solche Befürchtungen nicht. 10 Prozent machten dazu keine Angaben.

Nach der YouGov-Umfrage steigt die Impfbereitschaft kontinuierlich mit dem Alter. Von den 18- bis 24-Jährigen wollen sich 54 Prozent impfen lassen, von Menschen über 55 sind es dagegen 71 Prozent. Auch bei den Wählern der AfD liegt sie mit 51 Prozent deutlich niedriger als bei den Anhängern aller anderen im Bundestag vertretenen Parteien. Besonders hoch ist sie bei den Grünen-Wählern mit 82 Prozent.

Bis Ende März sollen 11 bis 12 Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen. Da das Präparat zweimal verabreicht werden muss, würde diese Menge in etwa für 5,5, bis 6 Millionen Menschen reichen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, bis zum Sommer allen Bürgern in Deutschland ein „Impfangebot“ machen zu können - sofern weitere Präparate eine Zulassung erhalten.

9.30 Uhr: Corona-Impfungen bundesweit angelaufen

Die Impfungen gegen das Coronavirus sind bundesweit angelaufen. In Berlin bekam am Sonntagmorgen eine 101 Jahre alte Seniorin im Beisein von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) in einem Pflegeheim eine Spritze mit dem Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer. Mannschaftswagen der Polizei waren vor der Einrichtung platziert. Das mobile Impfteam war gegen 7.45 Uhr in einem Transporter vorgefahren. Am Steuer saß ein Bundeswehrsoldat.

Die beispiellose Impfkampagne gegen Covid-19 startet an diesem Sonntag in ganz Deutschland. Zuerst sollen Menschen über 80 Jahre sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal immunisiert werden. Dazu werden vor allem mobile Impfteams unterwegs sein. Die mehr als 400 Impfzentren werden größtenteils erst in den nächsten Tagen in Betrieb genommen.

8.40 Uhr: Weniger Einbrüche im Südwesten aufgrund der Pandemie 

Die Corona-Krise macht auch Einbrechern das Leben im Südwesten schwerer. Das Landeskriminalamt rechnet bei der Zahl der Wohnungseinbrüche mit dem niedrigsten Stand seit 1971. Nach vorläufigen Schätzungen der Behörde sind die Fälle 2020 um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Coronabedingte Einschränkungen hinderten Einbrecher an Beutezügen, da viele Menschen im Homeoffice arbeiteten und seltener ausgingen, sagte eine Sprecherin. „Das nimmt den Kriminellen die Gelegenheiten in eine "leere" Wohnung einzudringen.“

Mit Beginn der Pandemie seien die Zahlen von Mitte März bis Juni 2020 auf ein niedriges Niveau gesunken. „Von Juli bis September stiegen die Fallzahlen wieder leicht an, lagen aber immer noch deutlich unter denen der Vorjahre“, teilte die Sprecherin mit. Der sonst übliche Anstieg zur sogenannten dunklen Jahreszeit sei dieses Jahr ausgeblieben und finde wegen des Lockdowns auch nicht mehr statt. Auch Einbrüche in gewerblichen Gebäuden oder Autodiebstähle sind den vorläufigen Zahlen zufolge rückläufig, wie die Behörde mitteilte.

Mit der Kriminalstatistik im Frühjahr des kommenden Jahres will das Innenministerium einen genauen Überblick liefern. Nach Ansicht der Polizei im Südwesten hat die Corona-Pandemie jedoch Betrugsdelikte verstärkt. Täter nutzten die aktuelle Pandemielage für kriminelle Zwecke aus, teilte das Innenministerium mit. Mit sogenannten Enkeltricks spielten Kriminelle etwa eine Infektion mit dem Coronavirus vor, um Geld zu erhalten.

8. 20 Uhr: Europol warnt vor Betrug mit Corona-Impfstoffen

Zum Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland und anderen EU-Staaten warnt die europäische Polizeibehörde Europol vor Betrügern. Es bestehe die reale Gefahr, dass Kriminelle versuchen, die immense Nachfrage auszunutzen, sagte Direktorin Catherine De Bolle den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntag). Darauf gebe es schon konkrete Hinweise, wie etwa Verkaufsangebote in sozialen Netzwerken. Wer darauf anspringe, dem werde entweder nach Bezahlung gar nicht geliefert oder er bekomme gefälschten Impfstoff. „Wenn man Opfer eines solchen Betrugs wird, kann das natürlich ernste gesundheitliche Folgen haben“, warnte sie. Europol habe den Mitgliedstaaten bereits eine Warnmeldung übermittelt und sie aufgerufen, sehr wachsam zu sein.

Auch müssten die Behörden auf Diebstahlsversuche vorbereitet sein. „Im ersten Lockdown hatten es Banden zum Beispiel auf Schutzmasken-Transporte abgesehen. Das ist jetzt auch beim Impfstoff eine Gefahr“, sagte sie. Europol identifiziere mögliche Hotspots, an denen eine besonders hohe Gefahr für entsprechende Straftaten bestehen könnte. „Außerdem gibt es auch eine spezielle Polizei-Kooperation in der EU, um die Transporte zu beschützen.“

Sonntag, 27. Dezember, 7 Uhr: Englische Corona-Variante erreicht Kanada

Die in England aufgetretene Variante des Coronavirus ist erstmals auch in Kanada nachgewiesen worden. Sie wurde zunächst bei zwei Menschen in der Provinz Ontario festgestellt, wie die örtlichen Gesundheitsbehörden am Samstag (Ortszeit) berichteten. Das Ehepaar in Durham habe allerdings weder Kontakte mit infizierten Personen gehabt noch sei es auf Reisen gewesen. Das Paar befinde sich nunmehr in Quarantäne.

Kanada hatte erst vor wenigen Tagen ein Verbot für private und kommerzielle Flüge aus Großbritannien bis zum 6. Januar erlassen. Die neue Variante des Coronavirus ist möglicherweise deutlich ansteckender als die bisher bekannte Form.

In Kanada sind bisher über 500 000 Infektionen mit dem Virus gemeldet worden, über 14 500 Todesfälle stehen im Zusammenhang mit einer Erkrankung an Covid-19.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 26. Dezember: 

20.30 Uhr: Impfungen gegen das Coronavirus laufen an

Bundesweit und in den meisten EU-Ländern starten am Sonntag die Impfungen gegen das Coronavirus. Die landesweite Kampagne in Deutschland beginnt in Alten- und Pflegeeinrichtungen, dafür stehen mobile Impfteams bereit. Wer zuerst geimpft wird, entscheiden die Bundesländer und Behörden vor Ort. Die ersten Impfdosen waren am Samstagmorgen in den Bundesländern eingetroffen. In den kommenden Tagen und Wochen sollen stetig weitere Dosen geliefert werden. Die Impfung ist freiwillig und kostenlos. Nach den Worten von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist sie der „entscheidende Schlüssel“, um die Corona-Pandemie zu besiegen. Auch in zahlreichen weiteren EU-Ländern starten am Sonntag die Impfungen. Die EU-Kommission hatte den Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer am Montag zugelassen.

19 Uhr Corona-Impfkampagne startet in allen Bundesländern

Genau elf Monate nach Bekanntwerden einer ersten Corona-Infektion in Deutschland beginnen am Sonntag in allen Bundesländern die Impfungen gegen das tödliche Virus. Zuerst sollen Menschen über 80 Jahre sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal immunisiert werden. Dazu werden vor allem mobile Impfteams unterwegs sein. Die mehr als 400 Impfzentren werden größtenteils erst in den nächsten Tagen in Betrieb genommen.

In einem Seniorenzentrum in Halberstadt in Sachsen-Anhalt waren bereits am Samstag die ersten Bewohner und Mitarbeiter geimpft worden. Damit war die größte Impfaktion, die es je in Deutschland gab, gestartet worden.

Die Bundesregierung wirbt dafür, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen - auch um andere zu schützen. Nach Einschätzung von Experten ist eine Impfquote von 60 bis 70 Prozent nötig, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Nach einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur haben 65 Prozent der Deutschen vor, sich impfen zu lassen.

Gesundheitsminister Jens Spahn hat zu einem „nationalen Kraftakt“ aufgerufen. „Dieser Impfstoff ist der entscheidende Schlüssel, diese Pandemie zu besiegen. Er ist der Schlüssel dafür, dass wir unser Leben zurückbekommen können“, sagte der CDU-Politiker am Samstag.

18 Uhr: Auch Söders zweiter Corona-Test negativ

Auch der zweite Corona-Test bei Markus Söder hat keine Infektion des bayerischen Ministerpräsidenten erbracht. Der erneute Test sei ebenfalls negativ, twitterte Söder am Samstag. Er hoffe, dass alle „das Fest mit Herz und Vernunft gefeiert“ hätten, ergänzte er.

Der CSU-Chef war kurzzeitig in Quarantäne gewesen, nachdem er Kontakt zu dem nachweislich mit Corona infizierten Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) gehabt hatte. Er war trotz eines ersten negativen Tests und einer Aufhebung der Quarantänepflicht durch das Gesundheitsamt im Homeoffice geblieben.

17.30 Uhr: Erste Corona-Impfungen in Seniorenzentrum in Halberstadt

In Halberstadt in Sachsen-Anhalt haben bereits am Samstag Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Im Seniorenzentrum Krüger wurde die 101 Jahre alte Edith Kwoizalla als erste Bewohnerin geimpft. Beobachtern zufolge nahm sie den Pieks gelassen und mit einem Lächeln hinter dem Mund-Nasen-Schutz entgegen. Der Landkreis habe zuvor angefragt, ob die Einrichtung vorbereitet sei, sagte Betreiber und Pflegefachkraft Tobias Krüger. „Jeder Tag, den wir warten, ist ein Tag zu viel“, sagte er. Insgesamt ließen sich den Angaben zufolge 40 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 10 Mitarbeitende impfen.

Der offizielle Impfstart ist in Deutschland für Sonntag geplant. Am Samstag wurden einige Zehntausend Impfdosen ausgeliefert. Sie werden von den zuständigen Landesbehörden an Impfzentren und mobile Teams verteilt. Zuerst sollen Menschen über 80 Jahre sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal immunisiert werden.

16.30 Uhr: Englische Corona-Variante erreicht Japan: Einreisestopp für Ausländer

Die in England aufgetretene Variante des Coronavirus ist erstmals auch in Japan nachgewiesen worden. Sie wurde zunächst bei fünf Menschen festgestellt, die zwischen dem 18. und 21. Dezember aus Großbritannien eingereist waren, wie Gesundheitsminister Norihisa Tamura am späten Freitagabend (Ortszeit) mitteilte. Sie befänden sich nun in einer 14-tägigen Quarantäne. Als Reaktion habe die Regierung beschlossen, von Montag an die Einreise von Ausländern vorübergehend zu untersagen, hieß es am Samstag in Medienberichten. Die Maßnahme solle bis Ende Januar gelten, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo.

Der Sender NHK berichtete, insgesamt seien bislang sieben Fälle mit der Virus-Mutation bekannt. Bei den anderen beiden handele es sich um einen Piloten und einen seiner Angehörigen. Sie seien in ein Krankenhaus in Tokio gebracht worden. Die neue Variante ist möglicherweise deutlich ansteckender als die bisher bekannte Form.

Japan meldete zudem einen Rekord von mehr als 3870 Corona-Neuinfektionen an einem Tag. Mit insgesamt rund 215 000 Ansteckungen und 3200 Todesfällen im Zusammenhang mit dem Virus steht das Land mit seinen etwa 127 Millionen Einwohnern im internationalen Vergleich dennoch relativ gut da.

16 Uhr: Mehr als 1500 Corona-Neuinfektionen im Südwesten – weniger Tests

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist im Vergleich zur vergangenen Woche weniger als halb so hoch. Sie stieg nach Angaben von Samstag (Stand 14.00) innerhalb eines Tages um 1585 Fälle. Da das Robert Koch-Institut während der Feiertage aber mit einer geringeren Zahl an Tests und auch weniger Meldungen von den Gesundheitsämtern rechnete, sind diese Zahlen nur bedingt mit den Werten der Vorwoche vergleichbar.

Das Landesgesundheitsamt verzeichnete zudem 38 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Damit sind bislang 4437 Menschen im Südwesten mit oder an einer Corona-Infektion gestorben. Die Zahl der bisher nachgewiesenen Fälle im Land stieg auf 228.876. Als genesen gelten den Angaben zufolge 167.514 Menschen im Südwesten. Am Samstag der vergangenen Woche waren 3463 neue Fälle gemeldet worden.

In intensivmedizinischer Behandlung sind nach Daten des Divi-Intensivregisters derzeit 615 Erkrankte, wie die Behörde mitteilte. Davon werden 337 künstlich beatmet. Derzeit sind 84,5 Prozent der 2393 betreibbaren Intensivbetten belegt.

14 Uhr: Spahn: Bundesregierung lässt anderen beim Impfen den Vortritt

Gesundheitsminister Jens Spahn hat die Entscheidung der Bundesregierung verteidigt, sich zu Anfang der Corona-Impfkampagne nicht gleich selbst gegen das Virus impfen zu lassen. „Wir haben bewusst gesagt, wir beginnen zuerst mit einem Impfangebot an die besonders Verwundbaren, die besonders Verletzlichen“, sagte der CDU-Politiker am Samstag in Berlin. Er fügte aber hinzu: „Sollte es zu einem gegebenen Zeitpunkt auch Sinn machen, um Vertrauen zu stärken, ist jeder von uns als erstes bereit, sich auch impfen zu lassen.“

Am Sonntag beginnen die Corona-Impfungen in Deutschland. Zuerst sollen die Menschen über 80 sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal immunisiert werden. Nach den Empfehlungen der ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts ist „Personal in Schlüsselpositionen der Landes- und Bundesregierungen“ erst in der fünften von sechs Stufen an der Reihe - zusammen mit den Menschen zwischen 60 und 64.

In den USA haben sich bereits der 61-jährige Vizepräsident Mike Pence und der zum Präsidenten gewählte Joe Biden mit seinen 78 Jahren impfen lassen. Spahn sagte, in Deutschland würde es so oder so Diskussionen geben: „Wenn sich die Politik zuerst impfen lässt, werden einige sagen: typisch, die wieder zuerst, und wann sind wir dran?“ Andererseits würden jetzt schon einige sagen: „Warum lassen die sich eigentlich nicht impfen, ist etwas nicht ok?“

12.50 Uhr: Kanzler Kurz warnt vor dritter Welle mit massiven Ansteckungszahlen

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz rechnet im kommenden Jahr europaweit mit einer dritten Corona-Welle und einem massiven Anstieg der Infektionszahlen. Zum Sommer sei dann mit einer gewissen Rückkehr zur Normalität zu rechnen, sagte Kurz dem Sender ORF am Samstag in einem Interview. Für Österreich hat seine Regierung die Corona-Einschränkungen am 2. Weihnachtstag nach einer kurzen Lockerung wieder verschärft. Häuser und Wohnungen dürfen nur mit gutem Grund verlassen werden - dazu gehören aber auch Sport treiben und spazieren gehen. Die Regeln gelten bis zum 17. Januar.

„Das erste Quartal 2021 wird sicherlich für Europa noch eine extreme Herausforderung, die dritte Welle wird über uns hereinbrechen, und die Ansteckungszahlen werden in vielen europäischen Ländern wieder massiv zunehmen“, sagte Kurz. „Danach gehe ich davon aus, dass es aufgrund der wärmeren Temperaturen, aber auch aufgrund der stetig steigenden Zahlen derer, die geimpft sind, eine stetige Entspannung geben wird. Und ich rechne damit, dass wir im Sommer wieder in weiten Teilen zur Normalität zurückkehren können.“

11.34 Uhr: Corona-Impfstoff ist unterwegs nach Baden-Württemberg

Einen Tag vor Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland sind am Samstag die ersten Impfstoffdosen nach Baden-Württemberg und in einzelne andere Bundesländer gebracht worden. „Er ist auf dem Weg in den Südwesten“, sagte ein Sprecher des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums am Samstagmittag der dpa. Details zum Zeitpunkt der Lieferung nannte er aber nicht.

Im Gegensatz zu anderen Bundesländern wird der Impfstoff in Baden-Württemberg nicht über ein zentrales Lager verteilt, sondern direkt in die zehn großen Impfzentren geliefert. Die ersten Spritzen gegen das Coronavirus sollen am Sonntag in den landesweit verteilten Impfzentren gesetzt werden. Dann sollen auch mobile Impfteams in Alten- und Pflegeheime ausrücken.

11.30 Uhr: Spahn sieht Deutschland gut vorbereitet auf Corona-Impfkampagne

Deutschland ist laut Gesundheitsminister Jens Spahn gut auf die größte Impfkampagne in der Geschichte des Landes vorbereitet. „Die Impfzentren sind startklar, die Impfteams stehen“, sagte der CDU-Politiker am Samstag in Berlin. Gleichzeitig machte er klar, dass das Coronavirus mit dem Start der Impfaktion noch nicht besiegt ist. „Wir werden einen langen Atem brauchen, um diese Pandemie hinter uns zu lassen.“

Die Corona-Impfungen sollen in Deutschland am Sonntag beginnen. Bereits am Samstag wurden die ersten Dosen an die Bundesländer ausgeliefert. Dort werden sie an Impfzentren und mobile Teams verteilt. Zuerst sollen Menschen über 80 sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal immunisiert werden.

Spahn stimmte die Bürger darauf ein, dass angesichts der Größe der Kampagne vielleicht nicht alles sofort ganz glatt laufen wird. „Es wird an der einen oder anderen Stelle auch mal ruckeln, das ist ganz normal.“ Der Gesundheitsminister bekräftigte das Ziel, Mitte des Jahres „mit dem Impfen in die Fläche zu gehen und jedem der will, ein Impfangebot zu machen“.

10.45 Uhr: RKI registriert am ersten Weihnachtstag 14 455 Corona-Neuinfektionen

Die deutschen Gesundheitsämter haben am ersten Weihnachtstag insgesamt 14 455 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Außerdem wurden 240 weitere Todesfälle verzeichnet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen bekanntgab.

Da das RKI während der Feiertage mit einer geringeren Zahl an Tests und auch weniger Meldungen von den Gesundheitsämtern rechnete, sind diese Zahlen aber nur bedingt mit den Werten der Vorwoche vergleichbar. Am vergangenen Samstag (19.12.) war mit 31 300 Neuinfektionen binnen eines Tages einer der bislang höchsten Werte erreicht worden. Bei den Todesfällen war der Höchststand von 952 am Mittwoch vergangener Woche (16.12.) registriert worden.

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Samstagmorgen bei 171. Ihr bisheriger Höchststand war am Dienstag mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Samstag Sachsen mit 404 und Thüringen mit 303, den niedrigsten Wert hatte Mecklenburg-Vorpommern mit 83.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 1 627 103 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 26.12., 00.00 Uhr). Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg bis Samstag auf 29 422. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1 223 700 an.

10.39 Uhr: Corona-Variante aus England erreicht Japan

Die in England aufgetretene Variante des Coronavirus ist nun erstmals auch in Japan nachgewiesen worden. Sie wurde bei fünf Menschen festgestellt, die zwischen dem 18. und 21. Dezember aus Großbritannien eingereist waren, wie Gesundheitsminister Norihisa Tamura am späten Freitagabend (Ortszeit) mitteilte.

Die Betroffenen seien in eine 14-tägige Quarantäne geschickt worden. Einer von ihnen habe Erschöpfungserscheinungen, die anderen vier seien symptomfrei. Die fünf waren eingereist, bevor Japan Einreisebeschränkungen wegen der in Großbritannien entdeckten Virus-Mutation verhängte. Diese ist möglicherweise deutlich ansteckender als die bisher bekannte Form.

Japan meldete zudem einen Rekord von 3 823 Corona-Neuinfektionen an einem Tag. Mit insgesamt rund 215 000 Ansteckungen und 3 200 Todesfällen im Zusammenhang mit dem Virus steht das Land mit seinen etwa 127 Millionen Einwohnern im internationalen Vergleich dennoch relativ gut da.

9 Uhr: Corona-Impfstoff wird an die Bundesländer verteilt

Einen Tag vor Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland sind die ersten Impfstoffdosen in einzelnen Bundesländern eingetroffen. In Bayern nahmen Innenminister Joachim Herrmann und Gesundheitsministerin Melanie Huml (beide CSU) die Lieferung am Samstagmorgen in Erlangen in Empfang.

Es handele sich um die Hälfte der für den Freistaat bestimmten ersten 9750 Impfdosen, sagte Huml. Die übrigen Dosen sollten in München ankommen. Von München und Erlangen aus wird der Impfstoff regional verteilt, alle 99 Impfzentren in Bayern sollen damit versorgt werden. Am Sonntag sollen die ersten mobilen Impfteams ausrücken, um vor allem in Alten- und Pflegeheimen sowie in Krankenhäusern zu impfen.

In Thüringen brachte ein Logistikunternehmen den Impfstoff am Samstagmorgen per Kühltransport und in Polizeibegleitung zur Lagerung an einen Ort, der zunächst nicht näher genannt werden sollte. Auch in anderen Bundesländern liefen die Vorbereitungen zur Verteilung des Impfstoffs auf Hochtouren.

Der Bund lässt an diesem Samstag mehrere zehntausend Dosen der Firma Biontech an insgesamt 27 Standorte liefern. Von dort werden sie an Impfzentren und mobile Teams verteilt, die dann am Sonntag die ersten Impfungen verabreichen sollen. Zuerst sollen Menschen über 80 sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal immunisiert werden.

Samstag, 26. Dezember, 8.40 Uhr: Erster Fall von englischer Coronavirus-Variante in Frankreich

In Frankreich ist ein erster Fall der in Großbritannien aufgetretenen Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Ein Franzose, der in Großbritannien lebe, habe sich angesteckt, berichtete die Nachrichtenagentur AFP in der Nacht zum Samstag unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Der Mann sei vor einer Woche von London aus ins westfranzösische Tours gereist. Er habe keine Symptome und sei isoliert.

In Großbritannien war zuletzt eine mutierte Variante des Coronavirus aufgetaucht. Sie ist möglicherweise deutlich ansteckender als die bisher bekannte Form.

Tausende Fernfahrer waren seit vergangenem Sonntag in England steckengeblieben, nachdem Frankreich wegen einer neuen Coronavirus-Variante seine Grenze für Reisende von der Insel komplett geschlossen hatte. Am Mittwoch wurde dann eine Einigung zwischen London und Paris erreicht: Fernfahrer und andere Reisende müssen sich einem Corona-Schnelltest unterziehen, bevor sie den Ärmelkanal in Richtung Frankreich überqueren dürfen. Frankreich will am Sonntag an zwei Orten mit Impfungen beginnen.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 25. Dezember:

20 Uhr: Knapp 2000 Corona-Neuinfektionen im Südwesten, 27 weitere Todesfälle

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist innerhalb eines Tages um 1947 Fälle gestiegen. Nach Angaben vom Freitag verzeichnete das Landesgesundheitsamt zudem 27 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Damit sind bislang insgesamt 4399 Menschen im Südwesten mit oder an einer Corona-Infektion gestorben.

Die Zahl der bisher nachgewiesenen Fälle im Land stieg auf aktuell 227.291. Als genesen gelten den Angaben zufolge 164.484 Menschen im Südwesten. In intensivmedizinischer Behandlung sind nach Daten des Divi-Intensivregisters derzeit 626 Erkrankte, wie die Behörde weiter mitteilte. Davon werden 332 künstlich beatmet.

Derzeit sind 84,3 Prozent der 2390 betreibbaren Intensivbetten belegt. Der Sieben-Tage-Wert für die Neuinfektionen je 100.000 Einwohner beträgt für das ganze Land aktuell 175,2. Von den 44 Stadt- und Landkreise liegen 27 über dem Wert von 100. Eine Ausnahme ist Baden-Baden (Inzidenz von 76,1). Ab 50 gilt ein Kreis als Risikogebiet.

19 Uhr: Österreich startet in den dritten Lockdown

In Österreich beginnt am Samstag der dritte Lockdown. Viele Geschäfte müssen drei Wochen schließen. Außerdem gelten bis mindestens Mitte Januar Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen. Mit der Maßnahme will das Land die Verbreitung des Coronavirus weiter eindämmen. Zuletzt war das öffentliche Leben von Mitte November bis Anfang Dezember heruntergefahren worden.

Seitdem ist die Zahl der Neuinfektionen deutlich gefallen. In den vergangenen sieben Tagen wurden rund 160 Fälle pro 100.000 Einwohner gezählt. Damit liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz im Gegensatz zu den vergangenen Monaten inzwischen unter den aktuellen Werten in Deutschland.

18 Uhr: Corona-Impfstoff wird an die Bundesländer verteilt

Einen Tag vor Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland kommt am Samstag der Impfstoff in den einzelnen Bundesländern an. Der Bund lässt mehrere zehntausend Dosen der Firma Biontech an insgesamt 27 Standorte liefern. Von dort werden sie dann an Impfzentren und mobile Teams verteilt, die dann am Sonntag die ersten Impfungen verabreichen sollen.

Zuerst sollen Menschen über 80 sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal immunisiert werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wird am Samstag auf einer Pressekonferenz in Berlin über die Impfaktion informieren. Er hat die Bevölkerung bereits auf mögliche Anlaufschwierigkeiten eingestellt: „Es wird am Anfang ruckeln.“

17.34 Uhr: „Querdenken“-Initiator Ballweg kündet Pause der Großdemos an

Der Gründer der „Querdenken“-Initiative Michael Ballweg hat die Anhänger der Bewegung zu einer Pause der Großdemos aufgerufen. In einer Videobotschaft auf der Seite der Gruppe „Querdenken 711“ aus Stuttgart sagte Ballweg, er werde bis auf weiteres keine Großdemos mehr anmelden. Er wolle den Winter stattdessen nutzen, um Kräfte zu sammeln, begründete er sein Vorgehen.

Er empfehle allen „Querdenken“-Gruppen in ganz Deutschland, es ihm gleich zu tun. Auch mit Blick auf die am 30. Dezember in Berlin ursprünglich geplante Großdemo rief er die „Querdenken“-Anhänger auf, zu Hause bleiben, und auch am 31. Dezember und 1. Januar nicht in die Bundeshauptstadt zu fahren.

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die für den 30. Dezember in Berlin geplante „Querdenken“-Demonstration gegen staatliche Beschränkungen in der Corona-Krise verboten wurde. „Ich möchte euch bitten, das Verbot zu akzeptieren“ sagte Ballweg in dem Video. Er freue sich aber, wenn es weiter an vielen Ort in Deutschland kleine Versammlungen gebe, die im Einklang mit den Verordnungen der Länder stünden.

16.31 Uhr: Erste Corona-Impfungen im Landkreis Lindau: Mobile Impfteams starten am 27. Dezember in Alten- und Pflegeheimen

Die ersten Impfungen gegen das Coronavirus beginnen im Landkreis Lindau am 27. Dezember. Für den Start stehen 100 Impfdosen für Alten- und Pflegeheime zur Verfügung. Hier lesen Sie alle Details.

15.31 Uhr: RKI registriert 25.533 Corona-Neuinfektionen und 412 Todesfälle

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen 24 Stunden 25.533 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Außerdem wurden 412 Todesfälle verzeichnet, wie das RKI nun bekanntgab. Die Zahlen sind jedoch nur bedingt mit den Werten der Vorwoche vergleichbar. Das RKI rechnet während der Feiertage mit einer geringeren Zahl an Tests und mit weniger Meldungen von den Gesundheitsämtern.

Am vergangenen Freitag war mit 33.777 Neuinfektionen ein Höchststand verzeichnet worden, darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten. Der Höchststand von 952 Todesfällen war am 16. Dezember erreicht worden. Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Freitag bei 188,8.

Am Dienstag war mit 197,6 ein Höchststand erreicht worden. Den mit Abstand höchsten Wert der Bundesländer erreicht Sachsen: Dort liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 441,3 - mehr als doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt. Es folgen Thüringen mit einem Wert von 320,6 und Sachsen-Anhalt mit 200,3. Der niedrigste Wert wird in Mecklenburg-Vorpommern mit 87,1 verzeichnet.

13.55 Uhr: „Jugend musiziert“ im Südwesten wegen Corona erstmals digital

Den Wettbewerb „Jugend musiziert“ wird es in Baden-Württemberg 2021 aufgrund der Corona-Pandemie erstmals in digitaler Form geben. Dies hat der Landesausschuss des Wettbewerbs entschieden, wie eine Sprecherin des Landesmusikrats mitteilte. Zudem sollen die Regionalwettbewerbe im kommenden Jahr mit dem Landeswettbewerb zusammengelegt werden und so einen großen digitalen Wettbewerb für das ganze Land ermöglichen. Die Beiträge sollen künftig als Video eingereicht werden können. Für die zweite Jahreshälfte plant der Landesmusikrat wieder mit Wettbewerben in Präsenzform. Ob und wann es solche geben wird, sollten die Regionalausschüsse entscheiden, hieß es.

12.45 Uhr: Papst-Weihnachtsbotschaft: Corona-Impfungen allen zugänglich machen

In seiner Weihnachtsbotschaft hat Papst Franziskus für Frieden und ein Endes des Leids auf der Welt gebetet und den Gläubigen den päpstlichen Segen „Urbi et orbi“ gespendet. „Wir sitzen alle im gleichen Boot“, sagte der 84-Jährige in der Benediktionsaula des Apostolischen Palastes. Die Feier musste wegen der Corona-Beschränkungen dorthin verlegt werden. An Ostern hatte Franziskus den Segen noch im Petersdom gesprochen.

In seiner Weihnachtsbotschaft betete er für die Menschen, die Leid und Schwierigkeiten durch die Corona-Pandemie erfahren hatten, zum Beispiel Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden. Impfstoffe sollten allen und vor allem den Verletzlichsten zugänglich gemacht werden, forderte er. Außerdem gedachte Franziskus den Menschen, die unter Gewalt und Terror in Kriegs- und Krisengebieten litten. Im Anschluss spendete das Oberhaupt der katholischen Kirche den Segen „Urbi et orbi“ (Für die Stadt und den Erdkreis). Damit erlässt der Papst den Gläubigen die Strafen für ihre Sünden. Er gehört zu den wichtigsten Segen der katholischen Kirche.

11.50 Uhr: Weihnachtspredigten im Zeichen der Pandemie - „geistlicher Impfstoff“

Die Weihnachtsbotschaften der christlichen Kirchen Baden-Württembergs sind in diesem Jahr von der Pandemie geprägt gewesen. So empfahl Erzbischof Stephan Burger den Menschen zum Fest neben dem Corona-Impfstoff auch geistlichen Impfstoff. Dieser erwachse aus der Erkenntnis der Liebe Gottes, von der man sich trotz Corona, manchen Leids und offener Fragen umfangen und leiten lassen solle. „Es ist eine Art geistlicher Impfstoff, der uns schon längst zur Verfügung steht und uns befähigt zu leben“, betonte der katholische Bischof. Burger predigte im Freiburger Münster vor einer coronabedingt stark reduzierten Gemeinde.

Der Bischof der evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, griff die Pandemie in seiner Predigt ebenfalls auf. „Sie hat tiefe Wunden geschlagen in Familien, die den Tod eines Lieben betrauern. Hat Gräben hineingerissen in unsere Gesellschaft. Bringt tiefe wirtschaftliche Sorgen, auch hier bei uns, in Stuttgart, in Baden-Württemberg.“

10.30 Uhr: CDU-Politiker wollen Datenschutz bei Corona-Warn-App lockern

Angesichts der hohen Infektionszahlen fordern CDU-Politiker, die strengen Datenschutzvorgaben bei der Corona-Warn-App zu lockern. „Im ganzen Land gelingt es Gesundheitsämtern nicht mehr, Infektionsketten nachzuverfolgen“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Tino Sorge der neuen Ausgabe des Magazins „Focus“. „Es ist höchste Zeit, sie zu unterstützen - nicht nur mit Soldaten, sondern auch mit Daten.“ Nach Ansicht des Gesundheitsexperten sollten App-Nutzer künftig zumindest freiwillig Informationen mit den Behörden teilen können. Auch der Hamburger CDU-Chef und Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß plädierte für einen besseren Datenzugriff der Ämter. „Dadurch können Leben gerettet und Unternehmen vor Schließungen geschützt werden“, sagte er. Ein Update sollte daher noch vor dem geplanten Ende des Lockdowns am 10. Januar bereitstehen.

9 Uhr: Zwei Drittel der Deutschen wollen sich gegen Corona impfen lassen

Etwa zwei Drittel der Deutschen wollen sich laut einer Umfrage gegen das Coronavirus impfen lassen. In der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur gaben 32 Prozent der Befragten an, sich so schnell wie möglich impfen lassen zu wollen. Weitere 33 Prozent sind zwar ebenfalls dazu entschlossen, wollen aber trotzdem erst einmal mögliche Folgen der Impfung bei anderen abwarten. 19 Prozent haben sich gegen eine Impfung entschieden, 16 Prozent sind noch unentschlossen.

Eine deutliche Mehrheit von 57 Prozent hat aber auch Angst vor Nebenwirkungen der Impfung. Nur ein Drittel hat solche Befürchtungen nicht. 10 Prozent machten dazu keine Angaben. Am kommenden Sonntag sollen die Impfungen gegen das Coronavirus in Deutschland starten. Anfangs sollen Ältere über 80 sowie Bewohner und Personal in Pflegeheimen zum Zug kommen, daneben Gesundheitspersonal mit sehr hohem Infektionsrisiko, etwa in Intensivstationen und Notaufnahmen.

Freitag, 25. Dezember, 8.10 Uhr: Papst begeht Weihnachten ohne die üblichen Menschenmassen

Christliche Weihnacht unter Corona-Bedingungen: Unter strikten Hygienevorschriften und ohne den üblichen Massenandrang haben am Heiligabend die traditionellen Zeremonien in Rom und Bethlehem stattgefunden. Papst Franziskus feierte die Christmette vor weniger als 200 Gläubigen im Petersdom. Dabei rief das Kirchenoberhaupt die Gläubigen auf, nicht „das eigene Schicksal zu beklagen, sondern die Tränen jener zu lindern, die leiden“. Auch bei der Mitternachtsmesse in Bethlehem war die Besucherzahl stark reduziert.

Papst Franziskus legte in seiner Predigt am Donnerstagabend den Schwerpunkt auf die Nächstenliebe und kritisierte den Egoismus. Die Christmette des Papstes war um zwei Stunden auf 19.30 Uhr MEZ vorverlegt worden, damit die in Italien zum Schutz gegen das Coronavirus geltende Ausgangssperre ab 22.00 Uhr eingehalten werden konnte. Die meisten Plätze im Petersdom blieben leer. Die Besucher trugen Atemschutzmasken. Bei ihnen handelte es sich vorwiegend um Beschäftigte des Vatikanstaates. Auch seine traditionelle Botschaft am ersten Weihnachtsfeiertag wird der Papst unter völlig veränderten Bedingungen halten. Statt wie üblich von der Loggia des Petersdoms wird Franziskus in der Benediktionsaula seine Botschaft an die Gläubigen in aller Welt sprechen und dann den feierlichen Papstsegen „Urbi et Orbi“ („Der Stadt und dem Erdkreis“) spenden.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 24. Dezember:

19.30 Uhr: 3499 neue Infektionen im Südwesten - 42 weitere Todesfälle

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist innerhalb eines Tages um 3499 Fälle gestiegen. Das sind etwas weniger als am Vortag (4391). Das Landesgesundheitsamt verzeichnete zudem 42 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus (Vortag: 64).

Die Zahl der bisher nachgewiesenen Fälle im Land stieg damit auf aktuell 225.344. Als genesen gelten den Angaben zufolge 161.101 Menschen im Südwesten. 4372 Menschen starben bisher mit einer Corona-Infektion.

In intensivmedizinischer Behandlung sind nach Daten des Divi-Intensivregisters derzeit 618 Erkrankte, wie die Behörde weiter mitteilte. Davon werden 332 künstlich beatmet. Derzeit sind 84,2 Prozent der 2422 betreibbaren Intensivbetten belegt.

Der Sieben-Tage-Wert für die Neuinfektionen je 100.000 Einwohner beträgt für das ganze Land aktuell 195,3. Fast alle 44 Stadt- und Landkreise liegen weiterhin deutlich über dem Wert von 100. Eine Ausnahme ist Baden-Baden (Inzidenz von 96,0). Ab 50 gilt ein Kreis als Risikogebiet.

18 Uhr: „O du fröhliche“: Menschen singen gemeinsam auf Balkonen

Mehrere Menschen haben an Weihnachten in München auf Balkonen gemeinsam gesungen und musiziert. Der Bayerische Musikrat hatte für 15.00 Uhr an Heiligabend zu einem landesweiten gemeinsamen Musizieren auf Balkonen, Terrassen oder am offenen Fenster aufgerufen. Die Teilnehmer stimmten zusammen die Lieder „Alle Jahre wieder“ und „O du fröhliche“ an.

In der Münchner Innenstadt mussten einige allerdings ihre Darbietung kurzzeitig einstellen, weil das Geläut von Kirchenglocken sie übertönte. Anschließend applaudierten sie und wünschten sich von Fenster zu Fenster frohe Weihnachten.

16.25 Uhr: Erster Fall von Coronavirus-Mutation in Deutschland nachgewiesen

In Baden-Württemberg ist bei einer Frau die in Großbritannien entdeckte Coronavirus-Mutation nachgewiesen worden. Es handele sich um den ersten bekannten Fall in Deutschland, teilte ein Sprecher des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums mit.

Die Frau sei am 20. Dezember aus Großbritannien über den Flughafen Frankfurt/Main nach Baden-Württemberg eingereist. Sie besuche derzeit Angehörige im Landkreis Freudenstadt und befinde sich in häuslicher Isolation. Die mutierte Variante B.1.1.7 des Coronavirus war erstmals in Großbritannien nachgewiesen worden.

Die Frau habe bereits am Sonntag bei Ankunft am Frankfurter Flughafen wie alle anderen Passagiere der von London-Heathrow kommenden Maschine einen Schnelltest gemacht, der positiv ausfiel. Verwandte hätten sie mit dem Auto vom Flughafen abgeholt, seitdem sei sie in häuslicher Isolation. Zur Diagnosesicherung erfolgte dem Sprecher zufolge am Montag ein PCR-Test, der ebenfalls positiv ausgefallen sei. Die Abstrichprobe sei an das zuständige Labor der Berliner Charité gesandt worden. Von dort sei am heutigen Donnerstag der Nachweis der Virusvariante B.1.1.7 erfolgt.

Die Frau habe am Montag milde Krankheitssymptome entwickelt. Insgesamt seien drei enge Kontaktpersonen ermittelt worden, die sich ebenfalls in Quarantäne befänden.

15.30 Uhr: Neuer Höchstwert an Corona-Neuinfektionen und 802 Todesfälle

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigt weiter. Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut 32.195 neue Infektionen binnen 24 Stunden übermittelt. Damit haben die aktuell gemeldeten Neuinfektionen wieder einen Höchstwert erreicht. Am vergangen Freitag hatte das RKI zwar 33.777 Infektionen bekannt gegeben, darin waren aber rund 3500 Nachmeldungen aus Baden-Württemberg enthalten.

Welchen Erfolg gewisse Maßnahmen gegen Corona haben, zeigt sich aufgrund des Meldeverzugs in der Regel erst nach rund zwei Wochen. Der aktuelle Lockdown in Deutschland gilt seit Mittwoch der vergangenen Woche.

Die Zahl der Todesfälle innerhalb eines Tages bleibt hoch: 802 Menschen starben an oder mit Corona.  Auf den Intensivstationen steigt die Zahl der Patienten unvermindert. Nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi)  wurden 5354 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt - das sind 111 mehr als am Vortag. 2832 der Patienten wurden an Weihnachten invasiv beatmet. Dabei ist es in der Regel nötig, sie ins künstliche Koma zu versetzen.

14.15 Uhr: Inzidenzwert in Blumberg steigt auf 308: Pfarrer sagen Weihnachtsgottesdienste ab

In Blumberg wird es dieses Jahr keine Weihnachtsgottesdienste geben. Nachdem der Inzidenzwert in Blumberg von Mittwoch auf Donnerstag auf 308 stieg, sagten die Geistlichen die Gottesdienste ab.

12 Uhr: DRK: Infektionsrate bei Weihnachts-Schnelltests unter halbem Prozent

Die Zahl der Corona-Infizierten bei den Schnelltests zu Weihnachten ist nach Auskunft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sehr gering. Die Rate liege unter einem halben Prozent, sagte der Sprecher des DRK-Landesverbands, Udo Bangerter nun. „Wir sind sehr zufrieden mit der Aktion.“ Das DRK hat landesweit mehr als 100 Stationen für die Tests errichtet - etwa zwei Drittel aller von Hilfsorganisationen angebotenen Teststandorte.

Unter freiem Himmel, in Gebäuden, Hallen und bei Durchfahr-Stationen testeten Freiwillige Menschen, die für die Besuche bei Angehörigen auf Nummer sicher gehen wollten. In bis zu einer halben Stunde danach hatten sie das Ergebnis des Antigentests. Rund 80.000 Test-Kits waren vom Sozialministerium kostenfrei bereit gestellt worden. In 114 Gemeinden im Südwesten gab es das Angebot - auch zwischen Schwarzwald, Bodensee und Hochrhein.

11 Uhr: Österreichs Ski-Pisten wieder geöffnet

Trotz der Corona-Pandemie haben in Österreich an Heiligabend die mehr als 400 Ski-Stationen des Landes wieder geöffnet. Wie zu Monatsbeginn von der Regierung angekündigt, durfte der Ski-Betrieb am Donnerstag wieder aufgenommen werden - und das obwohl in zwei Tagen ein dritter landesweiter Corona-Lockdown in Kraft tritt.

Die österreichische Regierung argumentiert, als Sport im Freien sei Skifahren ohne Ansteckungsgefahren möglich, wenn die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen würden. Da nicht nur Bars und Restaurants, sondern auch Hotels geschlossen bleiben müssen, bleibt das Ski-Vergnügen praktisch der örtlichen Bevölkerung vorbehalten - und das ohne Après-Ski.

Besucher aus Deutschland müssen in Österreich zuerst zehn Tage lang in Quarantäne, so dass Skiausflüge in das Nachbarland unrealistisch sind.

10.09 Uhr: So war der Start der landesweiten Corona-Schnelltest-Aktion im Südwesten

Mit einer landesweiten Schnelltest-Aktion will Baden-Württemberg Infektionen am Weihnachtsbaum möglichst verhindern. Die Aktion am Mittwoch und an Heiligabend richtet sich vor allem an Menschen, die gefährdete Angehörige besuchen wollen und dafür mehr Sicherheit suchen. Auch in der Region wurde bereits getestet. Wir geben einen Überblick.

9.10 Uhr: Das bedeutet die verschärfte Quarantäneverordnung des Landes für die Stadt Konstanz und den Einkaufstourismus

Wie Händler und Lokalpolitiker auf die neue Verordnung reagieren? Offenbar wurden alle von der neuen Quarantäneverordnung überrascht. An einigen Stellen wurde noch nachträglich nachgebessert. Wir geben einen Überblick.

9 Uhr: Kerber über Corona-Impfung: „Einzige Weg zurück zur Normalität“

Tennisspielerin Angelique Kerber steht einer Corona-Impfung offen gegenüber. „Ich vertraue voll und ganz auf die Experten und dass sie genau wissen, was sie machen“, sagte die 32-Jährige. „Ich bin auf jeden Fall davon überzeugt, dass man sich impfen lassen soll, wenn man an der Reihe ist. Ich denke, dass es der einzige Weg ist, zurück zur Normalität zu finden.“

Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin, derzeit die Nummer 25 der Welt, will am 31. Januar in Australien in die neue Saison starten. Im veränderten Turnierkalender wird Kerber vor den Australian Open bei einem Vorbereitungsturnier in Melbourne antreten.

8.11 Uhr: Studie: Rund 3 Prozent der Münchner bisher mit Corona infiziert

Einer großangelegten Antikörper-Studie zufolge haben sich in München bis November knapp 3,3 Prozent der Einwohner mit dem Coronavirus infiziert. Damit habe sich die Zahl derjenigen, die Antikörper gegen das Sars-CoV-2-Virus entwickelt haben, seit der ersten Welle fast verdoppelt, teilten die Forscher der Infektions- und Tropenmedizin der Uniklinik München mit. Es ist die erste große Studie bundesweit, die Ergebnisse über die Infektionszahlen in der zweiten Welle liefert. Zu Beginn der neuen Testrunde waren bei den Gesundheitsbehörden rund 1,5 Prozent der Münchner als Corona-positiv registriert gewesen.

7.07 Uhr: Maschinenbau sieht schwierigste Corona-Phase überwunden

Der Maschinenbau in Baden-Württemberg hält die schlimmsten Auswirkungen der Corona-Pandemie für erst einmal überwunden - die Unsicherheit aber bleibt. „Trotz des aktuell zweiten Teil-Shutdowns gehen wir davon aus, dass die schwierigste Phase überstanden ist“, sagte der Geschäftsführer des Branchenverbandes VDMA im Südwesten, Dietrich Birk.

Viel hänge aber davon ab, wie lange die Pandemie noch dauere, wie lange die zuletzt positiven Effekte aus China anhielten und wie die Unternehmen die Ramp-up-Phase meisterten, also den Wiederhochlauf der Produktion und damit möglicherweise verbundene Finanzierungsprobleme.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 23. Dezember:

21.05 Uhr: Skifahren und Shoppen passé: Baden-Württemberg erschwert den Grenzverkehr zur Schweiz – Was geht und was nicht mehr?

Zum Shoppen oder zum Skifahren über die Grenze – bislang war das kein Problem. Das ist nun anders. Seit Mittwoch erschwert das Land Baden-Württemberg den Grenzübertritt – mit Hilfe von verschärften Quarantäneregeln. Was das für Grenzpendler bedeutet und warum deutsche Supermärkte demnächst deutlich leerer sein dürften: Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema.

20 Uhr: 4391 neue Infektionen im Südwesten - 64 weitere Todesfälle

 Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist innerhalb eines Tages um genau 4391 Fälle gestiegen. Nach Angaben vom Mittwoch verzeichnete das Landesgesundheitsamt zudem 64 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus.

In intensivmedizinischer Behandlung sind nach Daten des Divi-Intensivregisters derzeit 619 Erkrankte, wie die Behörde weiter mitteilte. Davon werden 350 künstlich beatmet. Derzeit sind 86 Prozent der 2422 betreibbaren Intensivbetten belegt.

18 Uhr: Polizei verbietet Demonstration gegen Corona-Maßnahmen am 30. Dezember

Die Berliner Polizei hat eine für den 30. Dezember geplante Großdemonstration gegen die staatlichen Maßnahmen zum Schutz vor der Corona-Pandemie verboten. "Eine sorgfältige Prüfung der Versammlungsbehörde hat ergeben, dass die Durchführung der Versammlung - insbesondere in der aktuell vorherrschenden Pandemiesituation - zu einer unmittelbaren Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung führt", teilte die Polizei  mit.

Zu der Kundgebung auf der zentralen Straße des 17. Juni hatten die von Beobachtern der Querdenker-Szene zugeordneten Veranstalter nach eigenen Angaben 22.500 Menschen erwartet.

16.50 Uhr: Kretschmanns Weihnachtsappell: „Suchen Sie nicht nach Schlupflöchern“

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat kurz vor Heiligabend bei den Bürgern angesichts der Corona-Krise um Verständnis und für Verzicht geworben. „Große Familienfeiern, ausgiebige Besuche bei Verwandten und Freunden sind dieses Mal leider nicht möglich“, teilte der Grünen-Politiker mit. „Und auch auf manche schöne Tradition werden wir dieses Jahr verzichten müssen - oder sie wird zumindest anders aussehen.“ Die Einschränkungen seien schmerzhaft, aber notwendig. „Ein normales Weihnachten würde uns in diesem Jahr in den Gesundheitsnotstand führen.“ Man müsse auch nicht alles tun, was erlaubt sei. „Suchen Sie nicht nach Schlupflöchern, sondern schließen sie diese eigenverantwortlich.“ Wenn sich alle an die Corona-Schutzmaßnahmen hielten, werde man die zweite Welle brechen.

15.41 Uhr: Macron geht es besser - Weiter in Corona-Isolation

Der Gesundheitszustand des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, der sich mit dem Coronavirus angesteckt hatte, verbessert sich. Das bestätigten Kreise des Präsidialamtes am Mittwoch in Paris ohne weitere Einzelheiten.

Der Staatschef war vor knapp einer Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden. Am Wochenende litt er unter Husten, Müdigkeit und Muskelschmerzen.

Der 43-Jährige hatte sich in die Präsidentenresidenz La Lanterne am Rande des Schlossparks von Versailles zurückgezogen. Dort arbeitet er auch. Erst am Dienstag sprach er mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin, wie aus Élyséekreisen verlautet war.

Frankreich gehört zu den europäischen Ländern, die stark von der Covid-19-Pandemie betroffen sind. In dem Land mit rund 67 Millionen Einwohnern sind seit Ausbruch der Pandemie nach Behördenangaben fast 62 000 infizierte Menschen gestorben.

15.27 Uhr: Virologen: Neuer Virus-Typ bisher nicht in Deutschland nachgewiesen

In Deutschland ist bisher noch kein bestätigter Fall einer Infektion mit der in Großbritannien zirkulierenden Coronavirus-Variante entdeckt worden. Es seien im Konsiliarlabor für Coronaviren in Berlin bislang 834 Genomsequenzen aus allen Teilen Deutschlands untersucht worden, teilte der Vorstand der Deutschen Virologischen Gesellschaft am Freitag mit. In verschiedenen virologischen Laboren in Deutschland seien darüber hinaus mehr als 1400 Genomsequenzen und über 500 Teilsequenzen untersucht worden. Die neue Variante habe nicht nachgewiesen werden können. Dennoch gehen Experten davon aus, dass die Virus-Variante Deutschland schon erreicht haben dürfte - wenn auch unerkannt.

Die Virologen wiesen darauf hin, dass die Untersuchungsergebnisse derzeit nur eine Momentaufnahme darstellten. Die Sequenzierung gesamter Virusgenome und die bioinformatische Auswertung seien zeitaufwendige Prozesse, so dass aktuelle Geschehnisse nur unzureichend erfasst werden könnten.

Es werde gegenwärtig mit Hochdruck an der Entwicklung von PCR-Verfahren zum spezifischen Nachweis der neuen Sars-CoV-2-Variante gearbeitet. Nach einer vorläufigen Risikoeinschätzung des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) weise die neue Variante möglicherweise eine um bis zu 70 Prozent höhere Übertragungsrate als bisher zirkulierende Sars-CoV-2-Varianten auf, teilte die GfV mit. Diese Schätzung müsse jedoch in weiteren Untersuchungen überprüft werden.

15.16 Uhr: Elke Büdenbender findet Umgang mit Corona-Toten „befremdlich“

Juristin Elke Büdenbender empfindet den Umgang mit Corona-Toten „befremdlich“. Aus ihrer Sicht werde zu wenig über die Verstorbenen gesprochen, sagte die Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag). „Ich halte es für ganz wichtig, als Gesellschaft noch stärker anzuerkennen, dass es viele Tote in der Corona-Zeit gibt - Menschen, die an Corona sterben, aber auch Menschen, die allein sterben mussten, weil niemand bei ihnen sein durfte“, sagte Büdenbender. Sie sprach von großem Leid, das Einzelne erführen, das aber auch die Gesellschaft insgesamt prägen werde. „Hinter jedem Corona-Toten steht ein ganzes Leben, ein ganzes Buch. Der Pastor sagte bei der Beerdigung meines Vaters: Mit jedem Sterben verbrennt eine ganze Bibliothek. Es gehen gerade ganz viele Menschen mit ihren Geschichten dahin“, sagte Büdenbender.

15.02 Uhr: Biontech und Pfizer liefern weitere 100 Millionen Impfdosen an USA

Das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer liefern zusätzliche 100 Millionen Dosen ihres Corona-Impfstoffes an die USA. Die Präparate werden in Anlagen in den USA produziert, wie beide Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Damit erhöhe sich die Gesamtzahl der Impfdosen für die USA auf 200 Millionen.

Mindestens 70 Millionen der zusätzlichen Impfstoffdosen sollen den Angaben zufolge bis zum 30. Juni 2021 geliefert werden. Die verbleibenden 30 Millionen Dosen sollen bis spätestens 31. Juli folgen. Die US-Regierung werde 1,95 Milliarden Dollar für die zusätzliche Menge bezahlen und habe außerdem die Option, bis zu 400 Millionen zusätzliche Dosen des Biontech/Pfizer-Präparats zu erwerben, hieß es.

„Dieser neue Regierungsauftrag kann Amerikanern noch mehr Sicherheit geben, dass wir genug Impfstoff haben werden, um bis Juni 2021 jeden Amerikaner zu impfen, der das möchte“, erklärte US-Gesundheitsminister Alex Azar am Mittwoch. Pfizer-Chef Albert Bourla erklärte: „Mit diesen 100 Millionen zusätzlichen Dosen werden die Vereinigten Staaten in der Lage sein, mehr Menschen zu schützen und hoffentlich diese verheerende Pandemie schneller zu beenden.“

Der Impfstoff von Pfizer und Biontech wird in den USA auf Basis einer Notfallzulassung seit vergangenem Montag eingesetzt. Der Impfstoff des US-Unternehmens Moderna wird in den USA erst seit dieser Woche verabreicht.

14.03 Uhr: Ausgangsbeschränkung beschneidet auch Reisen per Bahn und Flieger

Während der erweiterten Ausgangsbeschränkungen zwischen 20.00 und 05.00 Uhr sind in Baden-Württemberg Bahnreisen im Nah- und Fernverkehr sowie per Flieger nur aus triftigem Grund zulässig. Darauf wies am Mittwoch das Verkehrsministerium in Stuttgart hin. Wer nicht unbedingt reisen müsse, müsse zu Hause bleiben. „Ausnahmen gibt es nur in wenigen Fällen, zum Beispiel bei Verspätungen und nicht möglicher Umbuchung.“

Nach Angaben des Verkehrsministeriums ist der Buchungszeitpunkt der Verbindung entscheidend, ob man die Reise unternehmen kann. Wer vor dem Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkungen am 16. Dezember bereits eine Zug- oder Flugverbindung gebucht habe, könne diese auch während der Ausgangssperre antreten. Voraussetzung sei allerdings, dass eine Umbuchung der Verbindung nicht zumutbar sei, beispielsweise bei zu hohen Kosten. Wenn zuerst ein Sonder- oder Sparangebot gebucht worden sei und nach der Umbuchung nur noch Zugverbindungen zum normalen Preis zur Verfügung stünden, mache dies eine Umbuchung jedoch nicht pauschal unzumutbar.

13.41 Uhr: Höchstwert: 962 Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden gemeldet

Auch im Lockdown steigen die Corona-Todesfälle in Deutschland weiter. Es gibt zwar sinkende Zahlen bei den Neuinfektionen, aber ob sie schon eine Trendwende bedeuten, ist unklar.

Die Zahl der gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus hat erneut einen Höchststand erreicht. Binnen eines Tages übermittelten die deutschen Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 962 Menschen die mit oder an Corona gestorben sind, wie aus den RKI-Zahlen vom Mittwochmorgen hervorgeht.

Außerdem wurden 24 740 Neuinfektionen gemeldet. Vergangenen Mittwoch (16.12.) waren 27 728 Neuinfektionen und der bisherige Höchststand von 952 Todesfällen verzeichnet worden. Den bisherigen Höchstwert mit 33 777 gemeldeten Infektionen hatte es am Freitag gegeben, darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) sank bis Mittwoch erstmals seit Wochen - und zwar leicht auf 195,1. Tags zuvor war mit 197,6 ein Höchststand erreicht worden. Den mit Abstand höchsten Wert erreicht Sachsen: Dort liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 414,1, also mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Es folgt Thüringen mit einem Wert von 319,6. Der niedrigste Wert wird in Mecklenburg-Vorpommern mit 96,3 verzeichnet.

Die Zahl der Patienten auf Intensivstationen und der Todesfälle war in der Tendenz zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet worden war. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) rechnet damit, dass der Lockdown aufgrund der Zeit von der Infektion bis zum möglichen Tod erst nach Wochen zu sinkenden Todeszahlen führen wird. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg bis Mittwoch auf 27 968.

Die deutschen Intensivmediziner gehen auch für die kommenden Wochen von einer weiteren Zunahme der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen aus. „Wir rechnen mit dem Peak in den nächsten zwei bis drei Wochen“, hatte Christian Karagiannidis von den Kliniken Köln am Dienstagnachmittag auf einer Pressekonferenz der Divi gesagt. Am Dienstag wurden laut Divi-Tagesregister 5216 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen behandelt. Er rechne damit, dass es im Januar gleichzeitig „um die 6000“ Intensivpatienten geben wird, sagte Karagiannidis.

12.28 Uhr: Spahn hofft bis Sommer auf Impfstoff für alle Bürger in Deutschland

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, bis zum Sommer allen Bürgern in Deutschland ein „Impfangebot“ machen zu können - sofern die Impfstoffe, die sich in der Endphase der Studien befinden, auch eine Zulassung erhalten. Das sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“. Er rechne bis Ende März mit elf bis zwölf Millionen Impfdosen.

Es sei von Anfang an klar gewesen, dass es „zu Beginn knapp sein würde“, betonte der Gesundheitsminister. Deshalb werde es weiterhin nötig sein, bei dem zeitlichen Ablauf nach Gruppen zu priorisieren. Bis Ende dieses Jahres könne der Bund 1,3 Millionen Dosen des Herstellers Biontech an die Bundesländer ausliefern lassen. Ab Sonntag werde es dann vor allem in den Pflegeheimen losgehen. „Diese Dosen werden schon einen großen Unterschied machen können für viele Pflegeeinrichtungen“, sagte Spahn.

12.05 Uhr: CDU-Generalsekretär zu Gottesdiensten: Traue Menschen Entscheidung zu

In der Debatte über Weihnachtsgottesdienste mitten in der Corona-Pandemie hat CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak die Eigenverantwortung der Menschen betont. Auf die Frage, wie die CDU dazu stehe, dass Gottesdienste stattfinden dürften, sagte Ziemiak am Mittwoch im Interview bei ntv, man müsse sich anschauen, welche Konzepte es gebe.

Zugleich müsse sich jeder die einfache Frage stellen: „Ist das in diesem Jahr angebracht oder ist es nicht angebracht? Ich traue den Menschen dort eine klare Entscheidung zu. Das kann jeder selbst dann auch entscheiden im Rahmen dessen, was auch gesetzlich möglich ist.“

Bund und Länder hatten in ihrem Lockdown-Beschluss am 13. Dezember vereinbart, dass Gottesdienste unter strengen Hygienevorgaben zulässig sind.

Mit Blick auf die aktuelle Corona-Strategie verwies Ziemiak auf die Entwicklung der Infektionszahlen. Man müsse jetzt alles dafür tun, dass diese nach unten gingen. „Ob der 10. Januar reicht, als Datum, wo man über andere Maßnahmen sprechen kann, das wird sich zeigen, das werden die Zahlen zeigen. (...) und dann wird man weitersehen, welche Maßnahmen werden dann erforderlich sein, aber wir haben Licht am Ende des Tunnels, nämlich den Impfstoff.“

11.20 Uhr: 90-jährige Schweizerin unter ersten Corona-Impflingen

In der Schweiz sind am Mittwoch in einigen Kantonen die Corona-Impfungen angelaufen. Eine der ersten, die den Wirkstoff als Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus bekam, war eine 90 Jahre alte Frau aus einem Altenheim bei Luzern, wie die Gesundheitsdirektion des Kantons berichtete.

Die Schweizer Regulierungsbehörde Swissmedic hatte den Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer am vergangenen Samstag zugelassen. Die ersten knapp 110.000 Impfdosen waren am Dienstag angeliefert worden. Die Armee ist für die Verteilung der Bestände im ganzen Land zuständig.

10.43 Uhr: Infizierte auf Forschungsstation: Corona erreicht Antarktis

Das Coronavirus hat eine Forschungsstation in der Antarktis und damit nun alle Kontinente erreicht. Mindestens 36 Corona-Infizierte sind auf Chiles Station „Bernardo O’Higgins Riquelme“ registriert worden. Bei den Infizierten handele es sich um 26 Mitglieder des Militärs und 10 zivile Personen einer Wartungsfirma, berichteten chilenische Medien am Montagabend (Ortszeit) unter Berufung auf die Armee, die die Station betreibt.

Über Monate war der Südkontinent einer der letzten Orte gewesen, in denen man sich in geschlossenen Räumen beruhigt unter Leuten aufhalten konnte. 

10.17 Uhr: Großer Ansturm auf Weihnachts-Schnelltests: Doch nicht alle Kreise machen bei der Aktion mit

Das Sozialministerium stellt 80.000 Tests zur Verfügung. Nicht alle Rathäuser und Landratsämter tragen die Aktion jedoch mit. Viele Testwillige gehen also leer aus.

9.30: Heute wird im Akkord getestet: Bereits seit dem Morgen herrscht großer Andrang bei den Corona-Schnelltestzentren im Schwarzwald

Einen Tag vor Heiligabend können sich in Villingen-Schwenningen Angehörige von Corona-Gefährdeten auf das Virus testen lassen. Die Covid-Schnelltests finden auf den Parkplätzen am Friedengrund und dem Messegelände statt. Der SÜDKURIER ist live vor Ort, der Artikel wird stets aktualisiert.

8.20 Uhr: Krematorium in Zittau überfüllt, Tote werden zwischengelagert

Wegen der dramatisch hohen Corona-Todeszahlen in Zittau in Ostsachsen müssen dort Leichen außerhalb des Krematoriums zwischengelagert werden. Die Toten sollen „im Bereich des Hochwasserstützpunkts“ gelagert und „bei Freigabe zur Einäscherung“ ins Krematorium gefahren werden, teilte die Stadt Zittau mit.

Darauf habe sich die Geschäftsführung des Krematoriums mit Oberbürgermeister Thomas Zenker kurzfristig geeinigt. Besonders im Dezember explodierte nach Angaben der Stadt die Zahl der Toten. Während im vergangenen Jahr im Dezember 45 Menschen starben, waren es in diesem Monat bislang schon 115. Im November verdoppelte sich die Zahl der Toten von 52 im vergangenen Jahr auf 110 in diesem Jahr.

Im Oktober vergangenen Jahres starben 45 Menschen, in diesem Jahr 73. Die Zahl der notwendigen Einäscherungen übersteige derzeit „mitunter die Kapazitäten des Zittauer Krematoriums“, hieß es.

7.43 Uhr: Lieferplan: 87.750 Dosen Impfstoff pro Woche für den Südwesten

Ab Ende Dezember sollen zunächst 87.750 Dosen des Corona-Impfstoffs pro Woche in den Südwesten geliefert werden. So steht es in einem Lieferplan des Mainzer Unternehmens Biontech, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Liefermenge richtet sich nach der Zahl der Einwohner des Bundeslandes. Am Wochenende soll eine erste Tranche von 9750 Dosen im Südwesten eintreffen.

Am 28. Dezember ist dann die nächste Lieferung für das Land geplant - 78.000 Dosen. Am 30. Dezember sollen weitere 87.750 folgen - diese Menge soll dann jede Woche bis auf Weiteres nach Baden-Württemberg geliefert werden. Das Impfen soll am Sonntag bereits in allen Impfzentren im Land starten.

7.07 Uhr: Neues Rekordhoch bei Corona-Toten in Deutschland - 962 Verstorbene

Die Zahl der täglich verzeichneten Todesfälle durch die Corona-Pandemie in Deutschland hat ein neues Rekordhoch erreicht. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 962 neue Todesfälle registriert. Dies ist etwas höher als der bisherige Rekord. Er lag bei 952 Verstorbenen und war vor einer Woche vom RKI bekanntgegeben worden.

Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg nach den jüngsten RKI-Angaben auf 27.968. Die Zahl der verzeichneten Neuinfektionen innerhalb eines Tages betrug 24.740. Dies sind rund 3000 weniger als vor einer Woche. Insgesamt wurden den Angaben zufolge mittlerweile 1.554.920 Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus in Deutschland verzeichnet. Die Zahl der Genesenen lag bei etwa 1.160.100.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 22. Dezember:

22 Uhr: Spahn warnt vor Corona-Risiko durch Heimreisende nach Osteuropa

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat vor einem Corona-Risiko durch heim- und zurückreisende Menschen aus ost- und südosteuropäischen Ländern gewarnt. "Nach allem was ich sehe, finden wieder sehr viele Heimat- und auch Verwandtschaftsbesuche statt in Osteuropa, Balkan, Türkei", sagte der CDU-Politiker in einem am Dienstagabend ausgestrahlten Interview von RTL/ntv. Man müsse miteinander sehr aufpassen, dass durch die Rückreise nicht "gleich eine neue Welle, ein neuer Impuls entsteht".

"Deswegen bin ich dankbar, dass etwa Bayern heute auch sehr klar noch mal gesagt hat: Die Testpflicht wird auch durch- und umgesetzt", sagte Spahn. Alle Reiserückkehrer aus Risikogebieten unterliegen ab Mittwoch in Bayern einer Corona-Testpflicht. Dies hat am Dienstag das bayerische Kabinett in München beschlossen.

19.54 Uhr: 3000 neue Infektionen im Südwesten - 166 weitere Todesfälle

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist innerhalb eines Tages um genau 3000 Fälle gestiegen. Nach Angaben vom Dienstag (Stand 16 Uhr) verzeichnete das Landesgesundheitsamt zudem 166 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Die Zahl der bisher nachgewiesenen Fälle im Land stieg damit auf aktuell 217.454. Als genesen gelten den Angaben zufolge 154.622 Menschen im Südwesten. 4266 Menschen starben bisher mit einer Corona-Infektion. In intensivmedizinischer Behandlung sind nach Daten des Divi-Intensivregisters derzeit 609 Erkrankte, wie die Behörde weiter mitteilte. Davon werden 324 künstlich beatmet. Derzeit sind 85,8 Prozent der 2433 betreibbaren Intensivbetten belegt. Der Sieben-Tage-Wert für die Neuinfektionen je 100.000 Einwohner beträgt für das ganze Land aktuell 202,1.

18.58 Uhr: Verschärfte Quarantäne-Regeln beim Grenzübertritt - Handel im Kreis Waldshut ist alarmiert

Ab Mittwoch erschwert das Land Baden-Württemberg den Grenzübertritt. Die Grenze darf nur passiert werden, wenn der Übertritt nicht aus touristischen Gründen oder zum Zweck des Einkaufs erfolgt. Für Handelsvertreter aus dem Kreis Waldshut ist dies ein erneuter schwerer Schlag.

17.42 Uhr: Seehofer erlässt bundesweites Verkaufsverbot für Silvesterfeuerwerk

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat den Verkauf von Silvesterfeuerwerk bundesweit untersagt. Von dem Verbot betroffen sind nach Angaben des Ministeriums vom Dienstag "typische" Feuerwerksartikel wie Silvesterknaller und Raketen. "Wir müssen darauf achten, dass wir nicht Böller anzünden und die Infektionszahlen explodieren", erklärte Seehofer. "Das Verkaufsverbot für Silvesterfeuerwerk schützt unsere Krankenhäuser vor Überlastung."

Laut dem Verbot dürften auch bereits zuvor etwa über den Online-Handel getätigte Bestellungen nicht mehr an den Endkunden ausgeliefert werden, teilte das Innenministerium mit. Mit der Verordnung, die am Dienstag in Kraft trat, setzte Seehofer einen Beschluss der Spitzenrunde aus Kanzlerin und Ministerpräsidenten vom 13. Dezember um.

16.45 Uhr: Söder muss nicht mehr in Quarantäne bleiben

Nach einer Prüfung des zuständigen Gesundheitsamts muss Bayerns Ministerpräsident Markus Söder nicht mehr in Quarantäne bleiben. „Aus Vorsicht bleibe ich aber trotzdem im Homeoffice“, schrieb der CSU-Chef am Dienstag auf Twitter. Zugleich teilte er mit, dass ein am Dienstag durchgeführter Corona-Test bei ihm negativ ausgefallen sei.

Hintergrund für das Ende der Quarantänepflicht nach nur einem Tag sind zwei Faktoren, die das Gesundheitsamt nach Angaben der Staatskanzlei feststellte: Söder habe bei dem Gespräch mit seinem nachweislich mit Corona infizierten Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) die Abstandsregeln eingehalten, und zugleich sei das Büro in der Staatskanzlei mit einem Belüftungssystem ausgestattet gewesen. Deshalb sei Söder keine „Kontaktperson 1“ und müsse auch nicht zwingend in Quarantäne.

Am Montagmittag war Herrmann positiv getestet worden und hatte sich daraufhin auch in Quarantäne begeben.

16.03 Uhr: Impfstudie mit Eckart von Hirschhausen als Proband

Passend zur Auslieferung des Corona-Impfstoffes in Deutschland beteiligt sich Wissenschaftsjournalist Eckart von Hirschhausen als Proband an einer klinischen Impfstudie. „An der Uniklinik Köln durchläuft er alle Schritte von Aufklärungsgesprächen und körperlicher Untersuchung über Blutentnahme und Impfung mit einem noch nicht zugelassenen Impfstoff oder einem Placebo bis hin zur Nachuntersuchung“, teilte eine Sprecherin des Westdeutschen Rundfunks am Dienstag über Hirschhausens Dokumentation mit. „Das Fernsehteam ist bei allen Terminen, Begegnungen und Interviews dabei.“

Die TV-Doku soll Fragen klären, die sich derzeit viele Menschen stellen: Wie werden Impfstoffe geprüft? Wie sicher ist ihr Einsatz? Was gibt es für Nebenwirkungen? Dazu der 53-jährige Journalist: „Als ehemaliger Arzt in der Kinderheilkunde kenne ich die Diskussionen um das Impfen seit 30 Jahren. Ich kenne auch die Ängste von Menschen und nehme sie ernst. Ich habe mich zu diesem ungewöhnlichen Schritt entschieden, weil ich auch selbst Fragen habe.“ Vielleicht könne er so dazu beitragen, dass sich die Zuschauer eine eigene Meinung bildeten und zu ihrer eigenen Entscheidung kommen könnten.

15.17 Uhr: Bayern führt Corona-Testpflicht für Reisende aus Risikogebieten ein

Alle Urlaubs- und Familienrückkehrer aus Risikogebieten unterliegen künftig in Bayern einer strengen Corona-Testpflicht. Spätestens 72 Stunden nach der Einreise müssen sie beim zuständigen Gesundheitsamt ein Testergebnis vorlegen, dies hat am Dienstag das bayerische Kabinett in München beschlossen.

14.38 Uhr: Drosten: Virus-Variante eher kein größeres Problem für Deutschland

Der Berliner Virologe Christian Drosten hält eine rasante Verbreitung der neuen Coronavirus-Variante in Deutschland für wenig wahrscheinlich. „Ich glaube nicht, dass wir da bald ein größeres Problem kriegen“, sagte er. Es sei zwar recht wahrscheinlich, dass die Variante mit der Bezeichnung B.1.1.7., die erstmals in Großbritannien nachgewiesen wurde, mittlerweile auch in Deutschland sei. „Aber bei den aktuellen Beschränkungen dürfte diese Variante hierzulande eher schwer Fuß fassen.“ Darauf deuteten Daten hin, die die britische Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) veröffentlicht hat.

14 Uhr: Baden-Württemberg schränkt mit Quarantänepflicht den Grenzverkehr mit Frankreich und der Schweiz ein

Auf Grund der Corona-Lage gibt es weitere Einschränkungen. Baden-Württemberg schiebt Shoppingtouren und Skitourismus jenseits der Grenzen nach Frankreich und in die Schweiz mit einer Quarantänepflicht einen Riegel vor. Ein Stadtbummel in Straßburg? Oder ein kurzer Skitrip in die Schweiz? Wer bislang über die Grenze reiste, hatte freie Fahrt, eine Quarantänepflicht gab es bei Stippvisiten nicht. Das ändert sich jetzt, wie die Regierung ankündigt.

13.45 Uhr: RKI: Kontakte auch Weihnachten vermeiden

Angesichts der weiterhin kritischen Corona-Lage ruft das Robert Koch-Institut (RKI) alle Bürger eindringlich dazu auf, über Weihnachten Kontakte zu vermeiden. „Wir befürchten, dass sich durch die Feiertage das Infektionsgeschehen noch weiter anspannen könnte“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin.

Er bat: „Reisen Sie nicht.“ Wenn möglich, solle man einfach zu Hause bleiben und die Festtage nur im kleinsten Kreis verbringen. Treffen sollte möglichst auf dieselben wenigen Teilnehmer beschränkt werden, und das möglichst draußen. Knapp eine Woche nach Beginn zusätzlicher Corona-Beschränkungen ist das Infektionsgeschehen vorerst ungebremst. Derzeit verschlechtere sich die Situation weiter, erläuterte Wieler. „Wenn wir die Zeit des Lockdowns durch unsere Achtsamkeit optimal nutzen, dann bringen wir die Zahlen schneller runter.“

12.40 Uhr: Termine für Corona-Schnelltests vor Weihnachten fast ausgebucht

Für die landesweit angebotenen Corona-Schnelltests vor Weihnachten gibt es einen Tag vor Beginn der Aktion fast keine freien Termine mehr. „Die Nachfrage ist riesengroß“, sagte Udo Bangerter, Pressesprecher des baden-württembergischen Deutschen Roten Kreuzes. An den Standorten, bei denen die Testwilligen sich vorab anmelden müssten, seien die Slots ausgebucht.

Bei den Johannitern, die ebenfalls Tests im Land anbieten, ist die Lage ähnlich. „Es gibt noch ein paar freie Kapazitäten, aber nicht mehr sehr viele“, sagte eine Sprecherin. Man werde seit Tagen von Interessenten „überrannt“. Am 23. und 24. Dezember können Bürger an rund 140 Standorten in Baden-Württemberg Corona-Schnelltests in Anspruch nehmen. Innerhalb von 15 bis 30 Minuten geben diese Tests Auskunft über eine aktuelle Infektiosität.

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12.35 Uhr: RKI-Chef: Britische Corona-Variante wahrscheinlich schon bei uns

Die gefürchtete Variante des Coronavirus aus Großbritannien dürfte nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts Deutschland bereits erreicht haben. „Die Wahrscheinlichkeit, dass sie schon in Deutschland ist, aber bisher unerkannt, schätze ich schon als sehr, sehr hoch ein“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler. Er verwies darauf, dass die Variante B.1.1.7 in Großbritannien bereits im September erstmals nachgewiesen wurde, zudem gebe es bereits Nachweise in Nachbarländern wie den Niederlanden und Dänemark.

Ein Labornachweis in Deutschland sei ihm aber nicht bekannt, sagte Wieler. B.1.1.7 komme in Großbritannien ganz offensichtlich viel häufiger vor als andere Varianten. „Das könnte daran liegen, dass sie eine höhere Infektiosität hat, das muss aber nicht so sein“, sagte Wieler. „Wir können die Bedeutung der Variante für das Geschehen noch nicht eindeutig einschätzen.“

12.07 Uhr: Biontech: Wir müssen bis zum nächsten Winter „neue Normalität“ haben

Das Coronavirus wird die Menschen nach Ansicht von Biontech-Chef Ugur Sahin die nächsten zehn Jahre begleiten. „Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass es immer wieder Infektionen und kleine Ausbrüche gibt“, sagte er. Bei Beantwortung der Frage, wann das Leben wieder normal sein werde, sagte Sahin, man brauche eine neue Definition dessen, was „normal“ ist. „Normal in dem Sinne, dass keine Shutdowns mehr nötig sind, die Geschäfte normal arbeiten können, dass wir die Zahl von Krankenhauseinlieferungen und Todesfälle senken können, das könnte durch Impfungen bis Ende des Sommers passieren“.

Um gegen die Corona-Pandemie erfolgreich zu sein, brauche es aber nicht nur den Biontech-Impfstoff, sondern auch die Präparate anderer Hersteller. All diese Dosen würden dazu beitragen, dass genügend Impfstoff zur Verfügung stehe, damit 60, 70 oder vielleicht 80 Prozent der Bevölkerung vor dem Herbst nächsten Jahres geimpft werden könnten, sagte Sahin. „Das ist wichtig, denn diesen Winter werden wir noch keinen Effekt der Impfungen auf die Infektionszahlen haben. Aber wir müssen einen Effekt haben, um sicherzustellen, dass wir im nächsten Winter eine Quasi-Normalität, eine neue Normalität haben.“

11.52 Uhr: WHO beruft Europa-Krisentreffen zu neuer Coronavirus-Mutation ein

Das Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Europa hat eine Krisensitzung seiner Mitgliedstaaten zu der neuen Coronavirus-Variante aus Großbritannien einberufen. Regionaldirektor Hans Kluge schrieb im Onlinedienst Twitter, das WHO-Regionalbüro verfolge die Informationen über die Mutation genau und wolle als Reaktion darauf mit seinen Mitgliedstaaten über Strategien für Virustests, eine Eindämmung der Übertragung und "Kommunikationsrisiken" beraten. Kluge fügte hinzu, er halte es angesichts der noch unklaren Lage für "klug", den Reiseverkehr einzuschränken. Lieferketten für lebensnotwendige Güter und notwendige Reisen sollten aber weiter möglich bleiben.

10.47 Uhr: Mutiertes Coronavirus: Schweiz sucht 10.000 eingereiste Briten

Wegen der neuen Coronavirus-Variante in Großbritannien läuft in der Schweiz die Suche nach einigen Tausend jüngst angereisten Briten auf Hochtouren. Am Montag hatten die Behörden rückwirkend Quarantäne angeordnet, um die Ausbreitung der neuen Variante in der Schweiz möglichst zu verhindern. Jeder, der seit dem 14. Dezember aus Großbritannien eingereist ist, muss bis zum 10. Tag nach der Ankunft in Quarantäne. Das betrifft auch Tausende Skiurlauber. Nach Angaben der Behörden kamen vom 14. Dezember bis zur Einstellung der Flüge am Sonntagabend 92 Flugzeuge aus Großbritannien an. Allein am Genfer Flughafen waren es am vergangenen Wochenende etwa 3500 Passagiere.

Die Behörden gehen von etwa 10.000 Fluggästen seit dem 14. Dezember aus. Für die Suche nach den Gästen sind die Gesundheitsbehörden der Kantone zuständig, die auch sonst die Kontaktverfolgung bei Infizierten übernehmen. Das Bundesamt für Gesundheit hat von den Fluggesellschaften sämtliche Passagierlisten angefordert. Ankommende müssen wegen der Corona-Pandemie seit langem jeweils ein Formular ausfüllen und ihre Adresse in der Schweiz angeben.

10 Uhr: Beförderungsverbot für Großbritannien, Nordirland und Südafrika erlassen

Das Bundesgesundheitsministerium hat wegen der Coronavirus-Mutation ab Dienstag ein generelles Beförderungsverbot für Reisende aus Großbritannien, Nordirland und Südafrika verhängt. Mit der Rechtsverordnung solle eine Ausbreitung nach Kontinentaleuropa verhindert werden, erklärte das Ministerium. Ab dem 1. Januar 2021 dürfen demnach nach vorheriger Genehmigung durch das Bundesinnenministerium Menschen mit Wohnsitz und Aufenthaltsrecht in Deutschland befördert werden.

9.43 Uhr: Experte zu Corona-Variante: Blicke „relativ gelassen“ auf Impfung

Der Düsseldorfer Diagnostik-Experte Ortwin Adams sieht trotz der neuen Variante des Coronavirus „relativ gelassen“ den bevorstehenden Corona-Impfungen entgegen. Das Virus habe sich zwar verändert und das brauche Aufmerksamkeit, sagte er. „Aber man darf sich das nicht so vorstellen, dass man jetzt als Immunantwort auf diesen Impfstoff nur eine einzige Form von Antikörpern produziert. Man bildet eine ganze Armee aus“, sagte der Experte vom Institut für Virologie des Universitätsklinikums Düsseldorf. Wenn „mal ein einzelner Soldat“ ausfalle, gebe es noch genügend andere für den Angriff.

8.50 Uhr: Corona-Krise drückt auf Löhne

Die Corona-Krise drückt auf die Verdienste der Beschäftigten in Deutschland. Die Nominallöhne lagen im dritten Quartal 2020 um 1,3 Prozent niedriger als im Vorjahresquartal, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Da die Verbraucherpreise in diesem Zeitraum nahezu unverändert (minus 0,1 Prozent) blieben, ergab sich ein realer Lohnrückgang von 1,3 Prozent. Im zweiten Quartal hatte das Minus sogar 4,7 Prozent betragen. In den Berechnungen ist allerdings das Kurzarbeitergeld nicht erfasst, das für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Einkommensverluste mindestens teilweise ausgeglichen hat.

8 Uhr: Eisenmann empfiehlt „Mensch-ärgere-dich-nicht“ für Feiertage

Susanne Eisenmann (56), Kultusministerin in Baden-Württemberg, hofft darauf, dass Corona-gestresste Familien im Land über Weihnachten Kraft tanken können. „Ich wünsche allen Familien besinnliche und schöne Weihnachtstage und - gerade in diesen schwierigen und stressigen Corona-Zeiten - ein paar erholsame Tage“, sagte Eisenmann, die auch CDU-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im März ist, in Stuttgart. Durch den Corona-bedingten Lockdown sind die meisten Schülerinnen und Schüler sowie Kita-Kinder schon seit vergangenen Mittwoch in vorgezogenen Weihnachtsferien. Das war wegen der Betreuung der Kinder nicht bei allen Eltern auf große Freude gestoßen. Damit keine Langeweile aufkommt, empfiehlt Eisenmann für die ruhige Zeit Spaziergänge, ein Buch zu lesen oder Gesellschaftsspiele zu spielen, zum Beispiel „Mensch ärgere Dich nicht“ oder „Siedler von Catan“.

7.07 Uhr: Biontech geht von Wirksamkeit seines Impfstoffs auch gegen neue Virus-Form aus

Die Mainzer Firma Biontech geht davon aus, dass ihr Impfstoff auch gegen die in Großbritannien entdeckte Mutation des Coronavirus wirkt. Dafür halte er "die Wahrscheinlichkeit für hoch", sagte Firmenchef Ugur Sahin. Das Vakzin war am Montag in der EU zugelassen worden. Die neue Mutation des Coronavirus, die bislang vor allem in Südostengland festgestellt wurde, bereitet allerdings weltweit große Sorgen.

Der britische Premierminister Boris Johnson hatte am Wochenende erklärt, diese Form des Erregers sei "bis zu 70 Prozent ansteckender" als die Ursprungsvariante. Zahlreiche Staaten beschränkten den Reiseverkehr mit Großbritannien. Deutschland kappte wie andere Staaten die Flugverbindungen mit dem Land. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) trat allerdings der Einschätzung der britischen Regierung entgegen, durch die Neumutation sei die Corona-Lage "außer Kontrolle".

Das waren die Entwicklungen am Montag, 21. Dezember:

22.07 Uhr: Erste Menschen in den USA bekommen Moderna-Impfstoff

In den USA haben am Montag die ersten Menschen den Corona-Impfstoff des US-Unternehmens Moderna verabreicht bekommen. Der Fernsehsender CNN zeigte, wie Impfdosen in einem Krankenhauses in Houston im Bundesstaat Texas verabreicht wurden. Beim Kurznachrichtendienst Twitter posteten unter anderem Krankenhäuser in Ohio und Connecticut Fotos von Ärzten und Pflegern, die den Impfstoff bekamen. Die Vereinigten Staaten sind das weltweit erste Land, in dem der Stoff abseits von Tests regulär zum Einsatz kommt. In Europa ist die Sitzung zu einer möglichen Zulassung für den 6. Januar angesetzt.

Regierungsbeamte hatten in den vorangegangenen Tagen damit gerechnet, dass mit einer ersten Lieferung knapp sechs Millionen Moderna-Impfdosen an rund 3500 Orte im Land verteilt werden könnten. Noch vor Jahresende könnten in den USA laut Unternehmensangaben 20 Millionen Einheiten verfügbar sein.

21:03 Uhr: 2241 Corona-Neuinfektionen im Südwesten - 132 weitere Todesfälle

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist innerhalb eines Tages um 2241 Fälle gestiegen. Nach Angaben vom Montag (Stand 16.00) verzeichnete das Landesgesundheitsamt zudem 132 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Am vergangenen Montag waren 2177 neue Infektionen und 99 zusätzliche Todesfälle gemeldet worden.

Die Zahl der bisher nachgewiesenen Fälle im Land stieg damit auf aktuell 214 454. Als genesen gelten den Angaben zufolge 152 198 Menschen im Südwesten. 4100 Menschen starben bisher mit einer Corona-Infektion.
In intensivmedizinischer Behandlung sind nach Daten des Divi-Intensivregisters derzeit 602 Erkrankte, wie die Behörde weiter mitteilte. Davon werden 330 (54,82 Prozent) künstlich beatmet.

Der 7-Tage-Wert für die Neuinfektionen je 100 000 Einwohner beträgt für das ganze Land aktuell 207,8. Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen weiterhin deutlich über dem Wert von 100. Ab 50 gilt ein Kreis als Risikogebiet.

19.40 Uhr: Neue Corona-Variante auch in fünf weiteren Ländern gefunden - Schweden schließt Grenze zu Dänemark

Die neue Variante des Coronavirus Sars-CoV-2 ist außer in Großbritannien auch in Australien, Island, Italien, den Niederlanden und Dänemark gefunden worden. Abgesehen von Dänemark seien es Einzelfälle gewesen, berichtete die Coronavirus-Expertin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Maria van Kerkhove, am Montag in Genf.

Unter anderem wegen der Ausbreitung der neuen Coronavirus-Mutation in Dänemark hat Schweden am Montag die Grenze zum Nachbarland geschlossen. Zudem habe die Verbreitung des Coronavirus in Dänemark generell zugenommen, begründete der schwedische Innenminister Mikael Damberg die Maßnahme gegenüber Reportern. Dänemark habe über die Weihnachtsferien außerdem Einkaufszentren geschlossen. Dies könnte Dänen dazu verleiten, zum Weihnachtseinkauf ins benachbarte Schweden zu reisen, fügte Damberg hinzu. Dies solle mit der Grenzschließung verhindert werden.

18.37 Uhr: EU lässt Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer zu

Die Impfungen gegen das Coronavirus können nun auch in der Europäischen Union beginnen. Die EU-Kommission erteilte dem Präparat des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer die bedingte Marktzulassung, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag sagte. „Heute fügen wir dem Kampf gegen Covid-19 ein wichtiges Kapitel hinzu.“ Es ist der erste Impfstoff gegen das Coronavirus, der in der EU genutzt werden darf. Am Nachmittag hatte die Europäische Arzneimittelagentur EMA eine bedingte Marktzulassung empfohlen. Die EU-Kommission folgte dieser Empfehlung nun. Die EMA habe den Impfstoff sorgfältig geprüft, sagte von der Leyen. Diese Prüfung habe ergeben, dass das Vakzin sicher und wirksam gegen das Coronavirus sei.

In Deutschland sollen die ersten Dosen an diesem Sonntag gespritzt werden. Bis dahin soll das bundeseigene Paul-Ehrlich-Institut (PEI) die Impfchargen prüfen und freigeben. Zunächst soll es für Deutschland rund 400 000 Dosen geben.

17.53 Uhr: Corona-Ausbruch in mehreren Kliniken im Südwesten

Nach dem Corona-Ausbruch in einer Klinik in Tettnang bleibt die dortige Situation angespannt. Nach Angaben einer Kliniksprecherin gelten 84 Mitarbeiter der Klinik als infiziert. Auch sei das Virus bei 26 Patienten nachgewiesen worden. Sie befinden sich den Angaben zufolge in Quarantäne. Insgesamt stehen in der Klinik 130 Betten für Patienten bereit, die momentan aber weitgehend ungenutzt bleiben. Aktuell gebe es dort noch fünf weitere Patienten, die nicht mit dem Coronavirus infiziert seien. Vor einer Woche war noch die Rede von 53 Frauen und Männern aus der Belegschaft, die positiv auf das Virus getestet worden waren.

Schwierig war am Montag auch die Situation im Klinikum in Wangen im Allgäu. Nach Angaben eines Sprechers werden dort aktuell 18 Coronapatienten behandelt. 28 Mitarbeiter - darunter acht Ärzte - seien auch infiziert und befänden sich in Quarantäne.

Seit Tagen werden in der zum Oberschwabenklinik-Verbund gehörenden Klinik Patienten ausschließlich in Notfällen behandelt oder wenn sie an Covid-19 erkrankt sind. Außerdem werden in der Klinik noch Kinder zur Welt gebracht. Um die Ausbreitung zu verhindern, würden ambulant behandelte Patienten per Schnelltest auf das Virus untersucht.

Frauen und Männer, die auf Station kommen, müssen sich einem herkömmlichen Coronatest unterziehen. Die insgesamt 78 Patienten seien in Einzelzimmern untergebracht. Fünf der 18 Coronapatienten befinden sich dem Sprecher zufolge auf der Intensivstation, vier von ihnen werden beatmet. Man gehe davon aus, dass frühestens zu Heiligabend wieder Patienten aufgenommen werden können.

Mit einem Aufnahmestopp musste jüngst auch die Klinik in Pfullendorf  auf einen infizierten Patienten reagieren. Wie die SRH-Kliniken als Betreiberin mitteilten, werden Patienten aus der Inneren Medizin daher nicht mehr in Pfullendorf, sondern im SRH Krankenhaus Sigmaringen behandelt. Aktuell gelten drei Mitarbeiter ebenfalls als infiziert. Der mit dem Virus infizierte Patient sei wohlauf. Er sei bei der stationären Aufnahme sowie fünf Tage später getestet worden. Das Ergebnis sei jeweils negativ gewesen, erst später gab es ein positives Ergebnis. „Bei der geplanten Entlassung – hier führen wir immer eine letzte Testung durch – war das Ergebnis positiv“, teilte eine Sprecherin mit. Nun werde untersucht, ob das an der langen Inkubationszeit lag oder ob die Viruslast bei den ersten beiden Tests noch zu gering für ein positives Ergebnis war. Der Klinik zufolge werden nun auch die anderen 31 Patienten erneut getestet.

17.45 Uhr: Corona-Verstöße: Polizei-Hundertschaft löst Gottesdienst auf

Lautstarker Gesang einer christlichen Kirchengemeinde hat in Essen die Polizei mit einer Hundertschaft auf den Plan gerufen und zu knapp 60 Anzeigen vor allem wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung geführt. Zwei Männer wurden festgenommen.

Wie die Polizei am Montag mitteilte, hatten sich am Sonntag Anwohner über den - wegen Corona verbotenen - Gesang der Pfingstgemeinde beschwert. „Im Gebäude trafen die Beamten auf 57 Erwachsene sowie 25 Kinder“, so die Polizei. Es sei kein Mindestabstand eingehalten und nur wenige Schutzmasken seien getragen worden. Eine Anwesenheitsliste habe es auch nicht gegeben.

Da bei zwei Männern der Verdacht der illegalen Einreise besteht, wurden diese festgenommen. „Insgesamt fertigten die Beamten 57 Ordnungswidrigkeitsanzeigen sowie zwei Strafanzeigen“, teilten die Behörden mit.

17.03 Uhr: Söder nach Infektion eines Ministers in Quarantäne

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder muss wegen eines nachgewiesenen Corona-Falls in seinem Kabinett in Quarantäne. „Die Amtsgeschäfte werde ich digital weiterführen“, schrieb der CSU-Chef am Montag beim Kurznachrichtendienst Twitter. Damit muss Söder über die Weihnachtstage vorerst in Isolation bleiben. Frühestens nach zehn Tagen kann die Quarantäne einer sogenannten Kontaktperson 1 mit einem negativen Test beendet werden - das wäre der 31. Dezember. Zuvor war der Test von Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) positiv ausgefallen, der mit Söder die Corona-Politik des Freistaates federführend koordiniert.

Söder ist damit zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie in Quarantäne. In seinem Alltag achtete er sehr genau auf die Einhaltung der Hygiene-Bestimmungen wie Abstandsgebote und Maskenpflicht und nutzte häufig Desinfektionsmittel. Andere Ministerpräsidenten und Bundespolitiker wie Kanzlerin Angela Merkel waren nach Kontakten mit positiv Getesteten bereits vorübergehend in Quarantäne.

Nach Angaben aus der Staatskanzlei war Söder am Montagmorgen zuletzt auf Corona getestet worden, das Ergebnis sei negativ gewesen sagte eine Sprecherin. Anschließend hatte Söder dann aber eine Besprechung mit Herrmann. Auch Söders Regierungssprecher begab sich in Quarantäne.

15.55 Uhr: Regierung plant keine weiteren Einschränkungen wegen Virus-Mutation

Trotz der Entdeckung einer möglicherweise besonders ansteckenden Variante des Coronavirus in Großbritannien plant die Landesregierung vorerst keine weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Das teilte ein Regierungssprecher am Montag mit. „Stand jetzt ist nichts geplant“, sagte auch eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. Man wisse ja noch gar nicht, ob das mutierte Virus wirklich im Land sei. „Die bereits geltenden Kontaktbeschränkungen verhindern hoffentlich auch die Ausbreitung eines mutierten Virus.“

15.48 Uhr: Gesundheitsamt: Könnte sein, dass Corona-Variante schon hier ist

Nach Einschätzung des baden-württembergischen Gesundheitsamts könnte die möglicherweise besonders ansteckende Variante des Coronavirus bereits hierzulande im Umlauf sein. „Wir haben bisher noch keine direkten Hinweise darauf, dass die Virusvariante bereits in Deutschland angekommen ist“, heißt es in einer Einschätzung des Leiters des Kompetenzzentrums Gesundheitsschutz im Landesgesundheitsamt, Stefan Brockmann, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

„Da jedoch nur ein Bruchteil der Virenisolate sequenziert wird, könnte es sein, dass diese Variante bereits seinen Weg auch nach Deutschland gefunden hat.“ Damit meint Brockmann die Analyse des kompletten Erbguts des Virus, die nur wenige Labore in Deutschland durchführen.

15.06 Uhr: EMA empfiehlt erste Zulassung eines Corona-Impfstoffs in der EU

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat grünes Licht für die Zulassung des ersten Corona-Impfstoffs in der EU gegeben. Die bedingte Marktzulassung des Präparates der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer sei ein „Meilenstein“, sagte die EMA am Montag in Amsterdam. Sobald die EU-Kommission die Zulassung genehmigt hat, steht dem Beginn von Corona-Impfungen in der EU nichts mehr im Wege. Die ersten Menschen sollen in Deutschland bereits am 27. Dezember geimpft werden. „Das ist wirklich eine historische wissenschaftliche Leistung“, sagte EMA-Direktorin Emer Cooke.

Die Zustimmung der EU-Kommission für die bedingte Zulassung in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten gilt als reine Formsache und sollte noch vor Weihnachten geschehen. In Deutschland müssen die Impfchargen nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) noch vom zuständigen Paul-Ehrlich-Institut geprüft, freigegeben und schließlich ausgeliefert werden.

14.25 Uhr: Schweiz verhängt rückwirkende Quarantäne wegen neuer Virusvariante

Die Schweiz hat einer rückwirkende Quarantäne für Menschen verhängt, die aus Großbritannien und Südafrika eingereist sind. Damit soll die Ausbreitung der dort aufgetauchten neuen Variante des Coronavirus eingedämmt werden. Wer seit dem 14. Dezember aus diesen Ländern in der Schweiz angekommen ist, muss zehn Tage in die Quarantäne, teilte die Regierung am Montag mit. Die neue Virus-Variante sei in der Schweiz noch nicht nachgewiesen worden, hieß es.

Der Flugverkehr mit den beiden Ländern war bereits seit Mitternacht verboten. Für Heimreisende würden Ausnahmeregelungen erwägt. Für Personen mit Wohnsitz in Großbritannien wurde bis 31. Dezember zudem ein grundsätzliches Einreiseverbot erlassen.

13.51 Uhr: Bundesregierung plant derzeit keine Rückholflüge wegen Virus-Mutation

Die Bundesregierung plant derzeit keine Rückholflüge für Bürger, die wegen Flugstreichungen infolge der Coronavirus-Mutation im Ausland festsitzen. Diese Frage stelle sich "im Moment aus unserer Sicht nicht", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin. Der in der Nacht in Kraft getretene Stopp für Flüge aus Großbritannien sei eine "kurzfristige Maßnahme". Über das längerfristige Vorgehen werde auf EU-Ebene entschieden. Aus Südafrika, das ebenfalls von der Virus-Mutation betroffen ist, gebe es derzeit noch Rückreisemöglichkeiten für Deutsche, sagte die Sprecherin. Wie viele Deutsche derzeit wegen gestrichener Flugverbindungen im Ausland festsitzen, konnte sie nach eigenen Angaben noch nicht beziffern. Dabei betonte sie: "Spekulationen über weitere Rückholaktionen sind im Moment nicht passend."

Die Bundespolizei wurde nach Angaben des Bundesinnenministeriums am Sonntag angewiesen, die Kontrollen an den bestehenden Direktflugverbindungen aus Südafrika und Großbritannien zu "fokussieren". Darunter sei zu verstehen, "dass im Rahmen einer Grenzkontrolle nicht nur die Pässe nachgeschaut werden, sondern dass man im Gespräch die eine oder andere Frage stellt zu Symptomen oder Kontakten zu Personen, die Symptome hatten", sagte ein Ministeriumssprecher. Das Bundesgesundheitsministerium verwies darauf, dass es ohnehin eine Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten gebe. Wichtig sei dabei, dass sich die Einreisenden "penibel" an die Quarantänevorschriften hielten, sagte ein Sprecher.

13.14 Uhr: Schweizer Kantone schließen Skigebiete

Mehrere Schweizer Kantone schließen wegen der Corona-Infektionszahlen nun doch ihre Skigebiete. Auch andere Maßnahmen einzelner Kantone gehen teils deutlich über die Schutzmaßnahmen hinaus, die die Regierung in Bern am Freitag landesweit vorgegeben hatte. Ab Dienstag müssen Restaurants, Kinos, Museen und Sportclubs schließen, aber Geschäfte und die Skigebiete dürfen trotz Kritik aus dem Ausland offenbleiben.

Die Kantone Zürich, St. Gallen, Luzern, Schwyz, Nidwalden, Obwalden, Zug, Appenzell Innerrhoden und Uri kündigten an, ihre Skigebiete ab Dienstag geschlossen zu lassen. Die Corona-Lage lasse es nicht zu, dass diese den Betrieb weiterführten oder überhaupt erst aufnähmen, erklärte etwa der Luzerner Regierungsrat. Offen bleiben Skigebiete dagegen zunächst in den Kantonen Bern und Wallis. Die Berner Regierung rief die Bevölkerung zur Vorsicht auf. Sie kündigte an, die Skigebiete zu schließen, falls die Situation in den Krankenhäusern schlimmer werden sollte. Andere Kantone wie Graubünden wollten noch bis Montag entscheiden, ob sie die Skigebiete über Weihnachten öffnen.

12 Uhr: RKI: Neue Coronavirus-Variante in Deutschland noch nicht nachgewiesen

Die neue Variante des Coronavirus aus Großbritannien ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Deutschland noch nicht nachgewiesen worden. Ein Vorkommen könne aber auch nicht ausgeschlossen werden, erklärte das RKI am Montag auf seiner Internetseite. Es sei auch noch nicht abschließend geklärt, wie sich die neue Variante auf das Infektionsgeschehen auswirkt, ob sie etwa ansteckender ist oder wie schwer sie verläuft.

Das RKI verweist in seiner Einschätzung auf einen Bericht des britischen Arctic-Konsortiums, demzufolge die neue Virusvariante zwischen September und November einen zunehmenden Anteil an den im Vereinten Königreich charakterisierten Sars-CoV-2-Viren hatte.

11.31 Uhr: FDP-Gesundheitsexperte geht von Maskenpflicht auch für Geimpfte aus

Die FDP erwartet einen Fortbestand der Maskenpflicht auch für Geimpfte. Der FDP-Gesundheitspolitiker und Infektiologe Andrew Ullmann wies darauf hin, dass es bislang keine Daten gebe, die belegen würden, dass bereits geimpfte Menschen "nicht trotzdem infektiös sein können".

Es sei im Alltag unmöglich zu kontrollieren, wer eine Maske tragen müsse und wer nicht, sagte der Bundestagsabgeordnete. "Eine Ausnahmeregelung würde zu Chaos und Super-Spreading-Events mit fatalen Konsequenzen für vulnerable Personen führen", erklärte der FDP-Politiker. Er sprach sich dafür aus, auch unabhängig von Corona winterliche Maskenpflichten zu prüfen.

10.07 Uhr: RKI: Mehr als 16.000 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages

In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 16.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 16.643 neue Ansteckungsfälle erfasst. Die Zahl der Corona-Todesfälle stieg laut RKI binnen eines Tages um 226 auf insgesamt 26.275.

Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel unter denen anderer Wochentage. Am vergangenen Montag waren die Zahlen allerdings etwas niedriger gewesen als jetzt: Vor einer Woche waren es 16.362 Neuinfektionen und 188 Todesfälle. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie in Deutschland laut den jüngsten RKI-Angaben 1.510.652 Infektionsfälle registriert. Die Zahl der Genesenen liegt bei rund 1.115.400.

Die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz betrug nach Angaben des Instituts am Montag 197,1. Dabei handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in diesem Zeitraum. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verhängung und Lockerung von Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Virus. Ziel der Bundesregierung ist es, die Inzidenz auf unter 50 zu drücken.

9.05 Uhr: Drosten: Mutierter Corona-Erreger hat Deutschland wahrscheinlich schon erreicht

Der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, geht davon aus, dass die in Großbritannien entdeckte Coronavirus-Variante Deutschland schon erreicht hat. Die Mutation sei bereits in mehreren europäischen Ländern und sogar in Australien nachgewiesen worden, sagte Drosten am Montag im Deutschlandfunk. "Also warum sollte es nicht in Deutschland sein?"

Mit Blick auf die von der Virus-Variante ausgehende Gefahr zeigte Drosten sich angesichts der unklaren Informationslage zurückhaltend. Er sei angesichts der bestehenden Informationen über die Virus-Mutation "nicht sehr besorgt", sagte Drosten. Allerdings sei die Datenlage "noch sehr lückenhaft".

Britische Wissenschaftler hätten deutlich gemacht, dass es frühestens Mitte der Woche vorläufige Datenanalysen geben werde. Für den von der Politik beschlossenen Stopp von Verkehrsverbindungen aus Großbritannien nach Deutschland und weitere Staaten zeigte Drosten angesichts der "äußerst erhitzten Nachrichtenlage" Verständnis.

"Im Moment ist das, was aus England kommt, mit einem ganz schönen Alarm versehen", sagte er weiter. Mit Blick auf die Angaben des britischen Premierministers Boris Johnson, wonach die neue Virus-Variante zu 70 Prozent ansteckender sei als die Ursprungsvariante, sagte Drosten, dies sei nur ein Schätzwert.

8.15 Uhr: Impfstoff-Hersteller Curevac startet Studie mit Klinikpersonal

Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac möchte die Wirkung seines Corona-Impfstoffs bei Krankenhausmitarbeitern untersuchen. Mit einer Studie an 2500 Mitarbeitern des Universitätsklinikums Mainz solle die Häufigkeit von Antikörpern und Covid-19-Erkrankungen erforscht werden, teilte ein Sprecher des Unternehmens nun mit.

Die Studie solle zeigen, welchen Unterschied der Impfstoffkandidat CVnCoV für diese spezielle Personengruppe machen könne, die einem hohen potenziellen Infektionsrisiko ausgesetzt sei, so Lidia Oostvogels, Leiterin des Bereichs Infektionskrankheiten bei Curevac. Mit der ab Dienstag beginnenden Studie erhoffe sich das Unternehmen zusätzliche Erkenntnisse über den Schutz der Impfung für diese besonders gefährdete Bevölkerungsgruppe.

7.51 Uhr: Corona-Tests für Passagiere aus Großbritannien am Flughafen Stuttgart

Nach der Entdeckung einer hoch ansteckenden Variante des Coronavirus in Großbritannien haben die Behörden die Sicherheitsvorkehrungen am Stuttgarter Flughafen erhöht. Reisende aus einer Maschine aus London, die am Sonntagabend ankam, seien in Kleingruppen ins Corona-Testzentrum des Flughafens gebracht und dort getestet worden, bestätigte ein Sprecher. Anschließend hätten sie - sofern das Ergebnis negativ war - ihr Gepäck holen und nach Hause fahren dürfen, müssten sich aber dort in Quarantäne begeben.

Um wie viele Passagiere es sich handelte, ist nicht bekannt. Von 0 Uhr am Montag an dürfen Flugzeuge aus Großbritannien gar nicht mehr in Deutschland landen. Die Bundespolizei teilte auf Anfrage allgemein mit, dass Einreisenden, die noch am Sonntag in Deutschland landen, ein Corona-Test angeboten werde und sie auf die bestehenden bekannten Quarantäneregelungen der Bundesländer hingewiesen würden.

„Wir wissen um die daraus entstehenden Unannehmlichkeiten für die Reisenden, gerade jetzt im Weihnachtsverkehr“, hieß es. „Alle Partner arbeiten mit Hochdruck daran, eine sichere Einreise zu gewährleisten, gleichzeitig aber auch die Passagiere nicht über Gebühr zu beanspruchen.“ Für Berichte, dass Passagiere in Feldbetten am Flughafen übernachten müssten, gab es keine Bestätigung.

Der Flughafen Friedrichshafen ist von den gestrichenen Großbritannien-Flügen nicht betroffen

7.07 Uhr: Neue Mutation des Coronavirus auch in Italien festgestellt

Die neue Variante des Coronavirus aus Großbritannien ist auch bei einem Infizierten in Italien festgestellt worden. Die mutmaßlich ansteckendere Mutation sei bei einem Patienten im Celio-Militärkrankenhaus in Rom nachgewiesen worden, teilte das italienische Gesundheitsministerium mit.

Der Patient war demnach kürzlich aus Großbritannien zurückgekehrt und war mit seiner Familie in Quarantäne. Die neue Virus-Mutation wird für einen starken Anstieg der Infektionszahlen im Süden Englands verantwortlich gemacht. Der britische Premierminister Boris Johnson sagte, ersten Erkenntnissen zufolge sei die Mutation "bis zu 70 Prozent ansteckender" als die bisher verbreitete Form des Coronavirus. In London und Südostengland trat wegen der neuen Virus-Variante am Sonntag ein strenger Lockdown mit weitgehenden Ausgangsbeschränkungen in Kraft.

Aus Angst vor einer Ausbreitung der Virus-Mutation entschieden Deutschland und andere EU-Länder, den Flugverkehr mit Großbritannien einzustellen. Frankreich stoppt für 48 Stunden sogar den gesamten Personenverkehr aus Großbritannien. Auch die italienische Regierung kündigte an, Flüge von und nach Großbritannien zu stoppen. Außenminister Luigi Di Maio erklärte, dies sei zum "Schutz der Italiener" nötig. Gesundheitsminister Roberto Speranza kündigte auch ein Einreiseverbot für Menschen an, die sich in den vergangenen 14 Tagen in Großbritannien aufgehalten haben. 

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 20. Dezember:

21.05 Uhr: Demo-Verbot in Freiburg und Weil am Rhein - Schweigemarsch erlaubt

Nach dem Verbot mehrerer Aktionen gegen die Corona-Politik in Südbaden hat am Wochenende auch Freiburg nachgezogen und eine geplante „Querdenken“-Versammlung kurzfristig verboten. Die Stadt hatte die Veranstaltung auf dem Platz der Alten Synagoge ursprünglich unter Auflagen zugelassen, dann aber befürchtet, dass zu viele Teilnehmer kommen würden. Zeitweise musste die Polizei einschreiten, weil sich trotzdem Menschen versammelten. Insgesamt sei es aber friedlich geblieben, hieß es. Ein Schweigemarsch unter anderem mit Vertretern der „Querdenken“-Bewegung in Stuttgart durfte am Sonntag unter Auflagen stattfinden.

Am Samstagvormittag waren die Initiatoren einer „Querdenken“-Demo in Weil am Rhein vor dem Bundesverfassungsgericht mit ihrem Vorhaben gescheitert, ein Verbot ihrer für 3750 Teilnehmer angemeldeten Veranstaltung noch zu Fall zu bringen. Für weitere geplante Versammlungen in der Region hatte es ebenfalls keine Erlaubnis gegeben.

Die Polizei war nach eigenen Angaben sowohl in Freiburg als auch in Weil am Rhein im Einsatz. In Freiburg seien die Personalien einer rund 80-köpfigen Gruppe aufgenommen und Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsverbot sowie gegen die Corona-Verordnung eingeleitet worden.

In Konstanz teilte die Polizei mit, dass rund 50 Menschen zu einer Demonstration in kleinen Gruppen gekommen seien. Bei einer Kontrolle verletzte eine 29-Jährige eine Beamtin leicht. Zudem habe es mehrere Verstöße gegen das Versammlungsgesetz, gegen die Corona-Verordnung und Platzverweise gegeben. In Ludwigshafen beleidigte ein Mann bei einem sogenannten Friedenslauf zwei Polizisten. Gegen den Mann werde wegen Beamtenbeleidigung ermittelt. Zudem wurden Verstöße gegen die Corona-Verordnung registriert.

20 Uhr: Zahl der Corona-Fälle im Südwesten nimmt weiter stark zu

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Baden-Württemberg nimmt weiter stark zu. Am Sonntag meldete das Landesgesundheitsamt 2363 weitere Fälle, 30 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen in der Regel niedriger als an den übrigen Wochentagen, weil nicht alle Gesundheitsämter am Wochenende ihre Daten melden und auch weniger getestet wird.

Die Zahl der bisher nachgewiesenen Fälle im Land stieg auf 212.213, wie das Landesgesundheitsamt am Sonntag (Stand: 16 Uhr) mitteilte. Als genesen gelten demnach 150.363 Menschen in Baden-Württemberg. 3968 Menschen sind bisher mit einer Corona-Infektion gestorben. In intensivmedizinischer Behandlung sind nach Daten des Divi-Intensivregisters derzeit 592 Erkrankte. 316 von ihnen werden künstlich beatmet. Es seien 2051 von betreibbaren 2409 Intensivbetten belegt - das entspricht 85,17 Prozent. Der 7-Tage-Wert für die Neuinfektionen je 100.000 Einwohner beträgt für das ganze Land aktuell 207,7 - nach 204,0 am Vortag.

19.36 Uhr: Spahn rechnet zum Impfstart mit Anlaufproblemen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) stellt die Bürger auf Anlaufschwierigkeiten zu Beginn der Corona-Impfungen ein. „Es wird am Anfang ruckeln, da gibt's auch nichts drumrum zu reden“, sagte er am Sonntagabend im ARD-„Bericht aus Berlin“. „Wir sind bestmöglich vorbereitet, aber jetzt wird's konkret.“ Beim Hochfahren der Impfzentren werde es auch darauf ankommen, miteinander zu lernen.

Spahn zeigte sich verwundert darüber, dass es Kritik daran gab, dass es zum Start zunächst nur wenig Impfstoff geben wird. „Es ist halt zu Beginn für alle knapp. Aber das war im Übrigen auch immer bekannt. Das sage ich seit Wochen“, antwortete er auf eine Frage nach der Kritik etwa aus den Bundesländern. Er habe das immer „als gemeinsame Anstrengung verstanden“, sagte Spahn und versprach: „Deshalb wollen und werden wir auch jeden Impfstoff, der Deutschland erreicht, der uns geliefert wird, auch schnellstmöglich in die Impfzentren bringen.“

18.50 Uhr: Mehr als 54.000 Corona-Neuinfektionen und 1100 Todesfälle am Wochenende

In Deutschland sind am Wochenende gut 54.000 neue Corona-Infektionen gemeldet worden und damit so viele wie an noch keinem Wochenende während der Pandemie. Die Zahl der Toten erhöhte sich Samstag und Sonntag zusammengerechnet um 1111 auf 26.049, wie aus den Angaben des Robert-Koch-Instituts hervorgeht. Es mehren sich die Stimmen, die eine Verlängerung des Lockdowns über den 10. Januar hinaus erwarten.

Am Samstag meldete das RKI 31.300 neue Infektionen, am Sonntag 22.771. Sonntags und montags übermitteln nicht alle Gesundheitsämter Daten, deshalb liegen die Zahlen an diesen Wochentagen niedriger. Die Zahl der Corona-Infektionen stieg laut RKI damit auf rund 1,5 Millionen in Deutschland, als genesen gelten 1,1 Millionen. Der Inzidenzwert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen stieg auf 192,2.

17.45 Uhr: Deutschland stellt Flugverkehr mit Großbritannien ab Mitternacht ein

Wegen der neuen Variante des Coronavirus wird der Flugverkehr von Großbritannien nach Deutschland weitgehend gestoppt. Ab Mitternacht sind Landungen aus Großbritannien untersagt, wie aus einer Verfügung des Bundesverkehrsministeriums vom Sonntag hervorgeht - Ausnahmen gelten etwa für Frachtflüge. Die Bundesregierung teilte am Sonntag mit, sie stehe dazu auch in Kontakt mit den europäischen Partnern.

16.06 Uhr: Spitzengespräch zwischen Berlin, Paris und Brüssel wegen neuer Coronavirus-Variante

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Bundeskanzlerin Angela Merkel, EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen und Charles Michel, Präsident des Europäischen Rates, haben in einem Telefonat die neue Corona-Lage in England erörtert. Nach Angaben aus Elysée-Kreisen habe im Mittelpunkt der Gespräche am Sonntag ein gemeinsames Vorgehen angesichts der dort aufgetretenen neuen Variante des Coronavirus gestanden. Macron hat noch für Sonntagabend einen Verteidigungsrat einberufen. Wegen der neuen Variante, die laut Experten ansteckender sein soll, haben die Niederlande bereits am Sonntag ein Verbot für Flüge von und nach Großbritannien verhängt. Auch Italien will die Flugverbindungen mit Großbritannien aussetzen.

15.38 Uhr: WHO fordert striktere Corona-Maßnahmen in Europa wegen neuer Virusvariante

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat ihre europäischen Mitgliedsstaaten angesichts einer neuen Variante des Coronavirus in Großbritannien zu einer Verschärfung ihrer Corona-Maßnahmen aufgerufen. „In Europa, wo die Übertragung hoch und weit verbreitet ist, müssen die Länder ihre Kontroll- und Vorbeugemaßnahmen verstärken“, sagte eine Sprecherin der WHO-Europa am Sonntag.

Außerhalb Großbritanniens wurden bisher elf Fälle der Virus-Mutation gemeldet, die deutlich ansteckender sein soll als das bisherige Virus - neun in Dänemark und je einer in den Niederlanden und Australien. Mehrere europäische Staaten kündigten daraufhin an, die Flugverbindungen aus Großbritannien einzuschränken. Die britische Regierung verhängte in London und Südostengland eine Ausgangssperre.

14.41 Uhr: In der Stadt Basel beginnen die Impfungen gleich nach Weihnachten

Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt teilt mit, dass die Impfaktion mit dem neu zugelassenen Pfizer/Biontech-Impfstoff in Basel-Stadt am 28. Dezember 2020 beginnt. Geimpft werden in einer ersten Phase Personen ab 65 Jahren mit Wohnsitz in Basel-Stadt sowie Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen.

13.56 Uhr: Abschlagszahlungen für Dezemberhilfen sollen ab Anfang Januar ausbezahlt werden

Die Abschlagszahlungen für die Dezemberhilfen an von Corona-bedingten Schließungen betroffene Betriebe sollen ab Anfang Januar ausbezahlt werden. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mit. Auch erste Abschlagszahlungen für die sogenannte Überbrückungshilfe III sollen demnach im Laufe des Januar fließen. „Finanziell können wir den Lockdown lange durchhalten“, betonte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) unter Hinweis auf die wirtschaftliche Stärke Deutschlands.

Für die Hilfen aufgrund der Schließungen im November wurden laut Wirtschaftsministerium bisher 227.508 Anträge gestellt. Auf deren Grundlage seien Abschläge von 983 Millionen Euro gezahlt worden. Die Zahlungen seien „eine starke Unterstützung für viele Unternehmerinnen und Unternehmer in dieser schweren Zeit“, hieß es in der Erklärung des Ministeriums. Die Abschläge haben eine maximale Höhe von 50.000 Euro pro Unternehmen, für Soloselbstständige sind es bis zu 5000 Euro. Empfänger der November- und Dezemberhilfen sind vor allem die zur Eindämmung der Corona-Pandemie geschlossenen Betriebe im Gastronomie-, Kultur- und Freizeitbereich.

12.34 Uhr: Neue Virus-Variante: Auch Deutschland prüft Flug-Einschränkungen

Angesichts einer in Großbritannien aufgetretenen neuen Variante des Coronavirus prüft auch Deutschland Schutzvorkehrungen im Luftverkehr. Einschränkungen der Flüge aus Großbritannien und auch aus Südafrika seien "eine ernsthafte Option", hieß es am Sonntag aus Kreisen des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin. Man verfolge die Entwicklung sehr genau, stehe mit europäischen Nachbarstaaten in Kontakt und werte mit Hochdruck Informationen über die mögliche Virus-Variante aus. Die Niederlande verhängten am Sonntag bereits ein Verbot für Flüge von und nach Großbritannien zunächst bis 1. Januar.

Nach ersten Erkenntnissen britischer Wissenschaftler ist eine kürzlich entdeckte Variante des Virus um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form. Premierminister Boris Johnson hatte am Samstag betont, es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien.

11.50 Uhr: Sorge wegen neuer Virus-Variante in England - London im Shutdown

Besorgt blicken Wissenschaftler und Politiker auf eine neue Variante des Coronavirus, die sich derzeit rasch im Südosten Englands ausbreitet. Das Land stehe vor einer enormen Herausforderung, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock am Sonntag dem Sender Sky News. Nach ersten Erkenntnissen britischer Wissenschaftler ist die kürzlich entdeckte Variante um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form. Premierminister Boris Johnson hatte am Samstag betont, es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien.

Um das Virus einzudämmen, gilt seit Sonntag in der Hauptstadt London und weiten Teilen Südostenglands ein harter Shutdown mit Ausgangssperren, auch über die Weihnachtstage. Mehr als 16 Millionen Menschen sind betroffen. Hancock schloss nicht aus, dass die schärferen Maßnahmen "in den kommenden Monaten" in Kraft blieben.

11 Uhr: Wegen Corona-Krise bis Oktober 155 Millionen weniger Flugpassagiere in Deutschland

Wegen der Corona-Krise sind zwischen Januar und Oktober dieses Jahres in Deutschland 155 Millionen weniger Passagiere geflogen als im Vorjahreszeitraum. Dies entspreche einem Rückgang von 72 Prozent, berichtet die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion. Die Zahl der Flüge sei um 1,1 Millionen und damit um 63 Prozent zurückgegangen.

"Die Bundesregierung muss im kommenden Jahr neben einer schnellen Impfkampagne auch das Reisen in den Fokus nehmen", sagte der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Oliver Luksic. Ansonsten drohe nicht nur den direkt betroffenen Branchen "ein Kollaps".

Auch die Anzahl der in deutschen Botschaften ausgestellten Visa ging den Angaben zufolge in diesem Jahr drastisch zurück. Insgesamt seien in den ersten drei Quartalen 1,6 Millionen und damit 83 Prozent weniger Schengen-Visa ausgestellt worden. Die Zahl der Deutschland-Visa sei um 192.607 und damit um 59 Prozent gesunken.

"Dass die Zahl der erteilten Visa nur noch ein Fünftel des Vorjahreswerts erreicht, verschärft den immer bedrohlicheren Fachkräftemangel noch weiter", warnte Luksic. Die  Bundesregierung müsse "mit gezielten Ausbildungs- und Arbeitsabkommen aktiv werden, um Leistungsträger und zukünftige Talente nach Deutschland zu locken".

9.04 Uhr: 22.771 neue Corona-Infektionen in Deutschland gemeldet

Binnen eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.771 Neuinfektionen übermittelt. Das geht aus RKI-Angaben von Sonntagmorgen hervor. Den Höchstwert mit 33.777 gemeldeten Infektionen hatte es am Freitag gegeben, allerdings waren darin rund 3500 nachgemeldete Fälle vom Vortag enthalten. Am Sonntag vergangener Woche hatte die Zahl bei 20.200 gelegen. Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 409 neue Todesfälle. 

Der bisherige Höchstwert von 952 Toten war am Mittwoch erreicht worden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 26.049. 

Insgesamt zählt das Robert Koch-Institut seit Beginn der Pandemie 1.494.009 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 20.12., 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 1.097.400 Menschen inzwischen genesen. Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (7-Tage-Inzidenz) gab das RKI am Sonntag mit 192,2 an. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Pandemie.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstagabend bei 1,06 (Vortag: 1,05). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 106 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

8.18 Uhr: Kretschmann: "Eine Impflicht durch die Hintertür ist nicht geplant"

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hält nichts von Privilegien und Belohnungen für Menschen, die sich impfen lassen. "Eine Impflicht durch die Hintertür ist nicht geplant", sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. "In der Demokratie gibt es nur den Weg der Überzeugung." Er könne verstehen, dass einige Menschen unsicher seien. Aber grundsätzlich seien Impfstoffe die mit am besten geprüften Medikamente. Er wolle deshalb mit Nachdruck für das Impfen werben und darüber aufklären.

Kretschmann macht sich nach eigenen Angaben wenig Sorgen wegen Corona-Leugnern, die sich partout nicht impfen lassen wollen. "Die, die das Virus für ungefährlich halten, sind eine kleine Minderheit. Die zu überzeugen, ist fast unmöglich. Die sind aber auch nicht das Problem", sagte er. "Um bei der Virusbekämpfung Erfolg zu haben, brauchen wir eine Impfquote von 60 bis 70 und nicht 97 Prozent."

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 19. Dezember: 

21.07 Uhr: Johnson sagt Weihnachten ab: Neue Corona-Variante viel ansteckender

Millionen Menschen müssen in London und Südostengland an Weihnachten zu Hause bleiben. Die Regierung hat die Restriktionen deutlich verschärft - der Grund ist eine Mutation des Coronavirus.

Wegen der raschen Ausbreitung einer neuen Variante des Coronavirus in Großbritannien hat die Regierung einen neuen Shutdown für die Hauptstadt London verhängt. Die kürzlich entdeckte Variante sei um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form, sagte Premierminister Boris Johnson am Samstag vor Journalisten in London. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien.

„Es gibt immer noch viel, das wir nicht wissen. Aber es gibt keine Beweise, dass die neue Variante mehr oder schwerere Krankheitsverläufe auslöst“, sagte Johnson. Auch eine höhere Sterblichkeit sei durch die Virus-Variante VUI2020/12/01 bisher nicht festgestellt worden. Der oberste wissenschaftliche Regierungsberater Patrick Vallance betonte, dass im Dezember 60 Prozent der Neuinfektionen in London die neue Variante betroffen hätten. „Sie breitet sich rasch aus und ist dabei, die dominierende Variante zu werden“, sagte er.

Wegen der Ausbreitung verschärfte die Regierung die Corona-Restriktionen etwa in London deutlich: Für Millionen Menschen fallen Weihnachtsfeiern mit Familien und Freunden nun aus. „Wenn das Virus seine Angriffsmethode ändert, müssen wir unsere Verteidigungsmethode ändern“, sagte Johnson. „Ohne diese Maßnahmen, darauf deuten die Zeichen hin, werden die Infektionszahlen in die Höhe schnellen, Krankenhäuser würden überfordert sein und weitere Tausende Menschen werden ihr Leben verlieren.“

19.40 Uhr: 3463 neue Corona-Fälle - 47 weitere Menschen gestorben

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Baden-Württemberg nimmt weiter stark zu. Am Samstag meldete das Landesgesundheitsamt 3463 weitere Fälle, 47 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. Am Freitag waren mehr als 4000 Neuinfektionen und 97 Tote gemeldet worden. Die Zahl der bisher nachgewiesenen Fälle im Land stieg auf 209 850, wie das Landesgesundheitsamt am Samstag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte. Als genesen gelten demnach 147 977 Menschen in Baden-Württemberg. 3938 Menschen sind bisher mit einer Corona-Infektion gestorben.

In intensivmedizinischer Behandlung sind nach Daten des Divi-Intensivregisters derzeit 578 Erkrankte, wie es hieß. 320 (55,36 Prozent) von ihnen werden künstlich beatmet. Es seien 2091 Intensivbetten von betreibbaren 2409 Betten belegt - das entspricht 86,79 Prozent.

Der 7-Tage-Wert für die Neuinfektionen je 100 000 Einwohner beträgt für das ganze Land aktuell 204,0 - nach 199,1 am Vortag. Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen weiterhin über dem Wert von 100. Ab 50 gilt ein Kreis als Risikogebiet.

18.58 Uhr: 31.300 neue Corona-Infektionen in Deutschland gemeldet

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 31.300 Neuinfektionen binnen eines Tages übermittelt. Das geht aus RKI-Angaben von Samstagmorgen hervor. Am Freitag hatte es mit 33.777 gemeldeten Infektionen einen Höchstwert gegeben, allerdings waren darin rund 3500 nachgemeldete Fälle vom Vortag enthalten. Am Samstag vergangener Woche hatte die Zahl bei 28 438 gelegen. 

Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 702 neue Todesfälle. Der bisherige Höchstwert von 952 Toten war am Mittwoch erreicht worden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 25 640. 

Insgesamt zählt das Robert Koch-Institut seit Beginn der Pandemie 1.471.238 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 19.12., 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 1.085.500 Menschen inzwischen genesen. Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (7-Tage-Inzidenz) gab das RKI am Samstag mit 189,6 an. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Pandemie.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstagabend bei 1,06 (Vortag: 1,05). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 106 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

16.51 Uhr: Polizei geht gegen Querdenker-Demo in Leipzig vor

Nach dem Verbot von Demonstrationen sogenannter Querdenker in Leipzig ist es in der Innenstadt am Samstag laut Polizei zunächst ruhig geblieben. Die Polizei hatte zuvor dort Wasserwerfer sichtbar positioniert und Bilder davon auch im Internet verbreitet. Starke Einsatzkräfte sowie Polizeihubschrauber waren am Nachmittag vor Ort.

Die Polizei bestätigte auch, dass ein Bus, der sich offensichtlich auf dem Weg zu der verbotenen Kundgebung von Gegnern der staatlichen Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie befand, außerhalb von Leipzig gestoppt worden sei. Gegen den Fahrer und 30 Fahrgäste seien Anzeigen erstattet worden. Zudem habe es im Vorfeld eine Gefährderansprache bei dem Inhaber eines Busunternehmens aus dem Vogtland gegeben.

Die Stadt Leipzig hatte für das gesamte Stadtgebiet ein Versammlungsverbot für nicht zuvor angemeldete Kundgebungen erlassen. Zugelassen wurden demnach unter Auflagen drei Veranstaltungen. Weitere geplante Kundgebungen, die der Querdenker-Szene zugeordnet wurden, seien verboten worden. Auch in Dresden und in Berlin, wo ebenfalls Kundgebungen geplant waren, blieb es offensichtlich zunächst ruhig.

Gegendemonstrationen, die unter anderem von Die Partei organisiert wurden, fanden dagegen in Leipzig unter Einhaltung der Hygienevorschriften statt. Für den späteren Nachmittag war eine Kundgebung auf dem zentralen Augustusplatz geplant.

Im badischen Freiburg ging die Polizei gegen Anhänger der Querdenker-Szene vor, die trotz Verbots dort demonstrieren wollten. Die Einhaltung der Verbote werde überwacht, teilte die Polizei mit. Gleichwohl zogen kleinere Gruppen von Demonstranten durch die Stadt. 

15.20 Uhr: Neue Coronavirus-Variante in Großbritannien breitet sich rasch aus

Eine neue Variante des Coronavirus Sars-CoV-2 breitet sich derzeit rasch in Großbritannien aus. Das Vereinigte Königreich habe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) darüber informiert, teilte der medizinische Regierungsberater Chris Whitty am Samstag mit. Bereits am Montag hatten die Behörden mitgeteilt, dass eine neue Variante des Virus entdeckt worden sei. Premierminister Boris Johnson beriet sich mit seinem Kabinett und wollte sich am Samstagnachmittag um 17.00 Uhr MEZ zur Corona-Lage äußern.

Die neue Variante sei vor allem in Südostengland nachgewiesen worden, sagte Whitty. „Es gibt derzeit keine Hinweise darauf, dass der neue Stamm eine höhere Sterblichkeitsrate verursacht oder Impfstoffe und Behandlungen beeinflusst.“ Er rief die Bevölkerung aber auf, alles zu unternehmen, um eine Ausbreitung zu verhindern. „Angesichts der jüngsten Entwicklung ist dies wichtiger denn je“, betonte Whitty.

14.14 Uhr: Zu viele Teilnehmer erwartet – Auch Freiburg verbietet Versammlung

Nach dem Verbot mehrerer geplanter Aktionen im Umland darf auch eine „Querdenken“-Versammlung vor der Alten Synagoge in Freiburg nicht stattfinden. Die Stadt hatte sie ursprünglich unter Auflagen erlaubt. Inzwischen gebe es aber neue polizeiliche Erkenntnisse, dass wegen der Absagen an anderen Orten mehr als 1000 Teilnehmer anstatt der angemeldeten 200 erwartet würden, teilte die Stadt mit.

Der Versuch der Initiatoren, das Verbot einer „Querdenken“-Demo in Weil am Rhein mit angemeldeten 3570 Teilnehmern wieder zu kippen, war zuvor gescheitert. Entsprechende Anträge bei den Verwaltungsgerichten hatten keinen Erfolg. Am Samstagvormittag lehnte dann das Bundesverfassungsgericht einen Eilantrag ab.

Die Polizei war nach eigenen Angaben im Einsatz, um mögliche unerlaubte Versammlungen zu verhindern. Besondere Vorkommnisse gab es einer Sprecherin zufolge zunächst nicht.

12.49 Uhr: Kommunalverband: Gesundheitsämter können Impfungen nicht übernehmen

Der Deutsche Städtetag hat davor gewarnt, beim Beginn der Corona-Impfungen auf die Gesundheitsämter der Kommunen zu setzen. „Wenn der Impfstoff da ist, dürfen die Impfungen nicht an fehlendem Personal scheitern. Das medizinische Personal der Gesundheitsämter ist durch die Pandemie auf absehbare Zeit voll ausgelastet und kann nicht zusätzlich auch noch die Impfungen übernehmen“, sagte Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, der „Passauer Neuen Presse“ (Samstag). „Wir sehen hier vor allem Länder und Kassenärzte gefordert.“

Materiell sei man bei den Impfzentren gut aufgestellt. Seit dem Stichtag 15. Dezember stünden Räume, Ausstattung und Verwaltungskapazitäten bereit, erklärte er weiter. „Sobald der konkrete Impfstart feststeht, brauchen wir vier, fünf Tage, um die Impfzentren aus ihrem Standby-Modus hochzufahren. Dann kann es losgehen.“ Der Start der Impfungen wird für den 27. Dezember erwartet.

12.15 Uhr: Österreichs Tourismusministerin: Skilifte sicher wie U-Bahn-Fahren

Österreichs Tourismusministerin Elisabeth Köstinger hat das Öffnen der Skigebiete trotz eines weiteren mehrwöchigen Lockdowns nach Weihnachten verteidigt. Seilbahnen und Liftanlagen dürfen am 24. Dezember wieder öffnen, wobei die Entscheidung darüber bei den Bundesländern liegt. „Wir haben zur Zeit keine Touristen im Land, das heißt, wir öffnen die Sportmöglichkeiten, die Skilifte vor allem auch für die Einheimischen“, sagte Köstinger bei einer Pressekonferenz am Samstag. Am Samstag trat die neue Einreiseverordnung in Österreich in Kraft, wonach Einreisende mit wenigen Ausnahmen in eine zehntägige Quarantäne mit Testmöglichkeit ab Tag fünf müssen.

Ein Wiener könne beispielsweise auch mit der U-Bahn ins Grüne am Stadtrand fahren und dort laufen gehen, sagte Köstinger. „Es gibt bei den Seilbahnen, den Gondeln keinen Unterschied zu den anderen Transportmitteln, also ich verstehe manchmal, ehrlich gesagt, nicht, warum das so differenziert gesehen wird.“ Sicherheitskonzepte, die unter anderem Maskenpflicht schon beim Anstellen für den Lift vorsähen, gebe es bereits seit Herbst.

Am Freitagabend hatte Österreichs Regierung erneute Ausgangsbeschränkungen und Schließungen etwa des Handels vom 26. Dezember bis zum 17. Januar verkündet. Für diejenigen, die dann nicht an einem der landesweit angebotenen Corona-Tests teilnehmen wollen, sollen die Regeln laut Regierung noch eine weitere Woche gelten. Für Negativgetestete sollen ab dem 18. Januar auch die seit November geschlossene Gastronomie, Tourismusbetriebe und Kultur wieder öffnen.

11.31 Uhr: Schweiz genehmigt Biontech-Impfstoff – „erste ordentliche Zulassung“

Die Schweiz hat dem vom Mainzer Unternehmen Biontech und dessen US-Partner Pfizer entwickelten Corona-Impfstoff eine Zulassung erteilt. Dabei handele es sich um die weltweit erste Zulassung in einem ordentlichen Verfahren statt einer Notfallzulassung, teilte die Zulassungsbehörde Swissmedic am Samstag in Bern mit. Der Impfstoff sei seit Mitte Oktober bei laufend eingereichten Unterlagen begutachtet worden.

„Die bis jetzt vorliegenden Daten zeigten in allen untersuchten Altersgruppen eine vergleichbare, hohe Wirksamkeit und erfüllten die Anforderungen an die Sicherheit“, erklärte die Behörde. Die häufigsten dokumentierten Nebenwirkungen seien vergleichbar mit denen einer Grippeimpfung. „Nach der minutiösen Prüfung der verfügbaren Informationen kommt Swissmedic zum Schluss, dass der Covid-19-Impfstoff von Pfizer/Biontech sicher ist.“

Das Präparat von Biontech/Pfizer wurde bereits seit Anfang Dezember zuerst in Großbritannien und dann in mehreren anderen Ländern weltweit per Notfallzulassung freigegeben. Inzwischen haben unter anderem Kanada, Bahrain, Saudi-Arabien, Mexiko, Ecuador und Chile den Impfstoff genehmigt.

Die europäische Arzneimittelagentur EMA gibt an diesem Montag ihre Beurteilung über den Biontech/Pfizer-Impfstoff ab. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet nach eigenen Worten, dass die EU-Kommission das Serum am Dienstag zulässt.

11.02 Uhr: Daniel Günther sieht Deutschland in der härtesten Krisenzeit

Nach Einschätzung des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther durchlebt Deutschland in der Corona-Pandemie gerade die schwerste Krisenzeit. „Das ist der härteste Teil der Krise, durch den wir jetzt gehen“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Günther mahnte aber zu Realismus: „Niemand kann derzeit ausschließen, dass wir getroffene Maßnahmen nachjustieren müssen, weil sich die Situation anders als erhofft entwickelt“, sagte er. „So realistisch muss man mindestens für die nächsten drei Monate bleiben.“

10.30 Uhr: Verdi-Chef Gross: Pädagogische Fachkräfte recht früh impfen

Verdi-Landeschef Martin Gross hat die Politik aufgefordert, Erzieherinnen und pädagogische Fachkräfte von Kitas eine frühzeitige Impfung gegen das Coronavirus zu ermöglichen. Sie seien die einzigen Beschäftigten, die direkten Kontakt zu anderen hätten, ohne sich vor einer Ansteckung schützen zu können, sagte Gross der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Vor diesem Hintergrund müsse das Personal der Kindertagesstätten bei der Impfung vorrangig berücksichtigt werden. „Direkt nach den Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.“

Gross bekräftigte, die Impfung dürfe nur auf freiwilliger Basis erfolgen. „Kein Beschäftigter darf von seinem Arbeitgeber dazu gezwungen werden. Und auch nicht gedrängt. Die Entscheidung muss jede und jeder für sich selbst treffen dürfen.“

So schnell wie möglich so viele Menschen wie möglich zu impfen, halte Verdi für den richtigen Weg. Der Gewerkschafter sagte weiter, eine hohe Impfquote bei pädagogischen Fachkräften sei ganz wichtig für eine funktionierende Gesellschaft

8.18 Uhr: 31300 neue Corona-Infektionen in Deutschland gemeldet

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 31 300 Neuinfektionen binnen eines Tages übermittelt. Das geht aus RKI-Angaben von Samstagmorgen hervor. Am Freitag hatte es mit 33 777 gemeldeten Infektionen einen Höchstwert gegeben, allerdings waren darin rund 3500 nachgemeldete Fälle vom Vortag enthalten. Am Samstag vergangener Woche hatte die Zahl bei 28 438 gelegen. 

Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 702 neue Todesfälle. Der bisherige Höchstwert von 952 Toten war am Mittwoch erreicht worden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 25 640. 

Insgesamt zählt das Robert Koch-Institut seit Beginn der Pandemie 1 471 238 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 19.12., 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 1 085 500 Menschen inzwischen genesen. Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (7-Tage-Inzidenz) gab das RKI am Samstag mit 189,6 an. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Pandemie.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitag bei 1,05 (Vortag: 0,97). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 105 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

7.15 Uhr: Corona-Impfstoff von Moderna erhält Notfallzulassung in den USA

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Corona-Impfstoff des Pharma-Unternehmens Moderna eine Notfallzulassung erteilt. Das teilte die FDA am Freitag mit. Anfang nächster Woche könne mit dem Einsatz des Präparats begonnen werden, hatten Regierungsbeamte in den vorangegangenen Tagen erklärt. Sie rechneten damit, dass nach der Zulassung sofort knapp sechs Millionen Impfdosen im Land verteilt werden könnten.

Ein Beratergremium hatte am Donnerstag der FDA grünes Licht für die Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs des US-Konzerns gegeben. Auf Basis der bisher verfügbaren Informationen seien die Vorteile des Präparats im Einsatz bei Menschen ab 18 Jahren größer als die Risiken, erklärten 20 Fachleute bei einem per Video-Schalte abgehaltenen Treffen. Es gab eine Enthaltung. In der EU soll am 6. Januar über einen Einsatz entschieden werden. 

Das Unternehmen mit Sitz in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusets erwartet, dass bis Ende des Jahres 20 Millionen Impfdosen des Vakzins mit dem Namen „mRNA-1273“ in den USA verfügbar sein sollen. Für die ersten drei Monate des kommenden Jahres wird eine Produktion von 100 bis 125 Millionen Moderna-Impfdosen erwartet. Davon sollen 15 bis 25 Millionen außerhalb der USA zur Verfügung stehen. Insgesamt rechnet der Konzern damit, dass er 2021 weltweit bis zu einer Milliarde Impfdosen herstellen kann. Um den vollen Immunschutz zu haben, muss jeder Geimpfte zwei Dosen erhalten.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 18. Dezember:

22.55 Uhr: Gespenstische Ruhe nach Acht: Wie sich die Ausgangssperre in der Stadt anfühlt

Nächtliche Ausgangssperre, wie fühlt sich das an? SÜDKURIER-Mitarbeiter Hans-Jürgen Götz war diese Woche abends in der Villinger Innenstadt mit all seinen Sinnen und seiner Kamera unterwegs. Hier seine Eindrücke:

22 Uhr: Wieder mehr als 4000 neue Corona-Fälle – fast 100 Menschen gestorben

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Baden-Württemberg nimmt weiter deutlich zu. Auch am Freitag meldete das Landesgesundheitsamt mehr als 4000 weitere Fälle, 97 Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. Nach dem Anstieg um weitere 4284 bestätigte Infektionen klettere die Zahl der bisher nachgewiesenen Fälle im Land auf 206.387, wie das Landesgesundheitsamt am Freitag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte. Als genesen gelten demnach 145.130 Menschen in Baden-Württemberg.

In intensivmedizinischer Behandlung sind nach Daten des Divi-Intensivregisters derzeit 568 Erkrankte, wie es weiter hieß. Davon werden 318 (55,9 Prozent) künstlich beatmet.

Der Sieben-Tage-Wert für die Neuinfektionen je 100.000 Einwohner beträgt für das ganze Land aktuell 199,1 nach 193,7 am Vortag. Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen über dem Wert von 100. Ab 50 gilt ein Kreis als Risikogebiet. Insgesamt seien 2145 von 2447 einsatzfähigen Intensivbetten (87,65 Prozent) belegt.

20 Uhr: Regierung berät über Änderungen bei Regeln für Reiserückkehrer

Reisende, die aus Corona-Hotspots nach Deutschland kommen, sollen künftig spätestens drei Tage nach der Einreise entweder einen negativen Corona-Test, einen Nachweis über eine Impfung oder einen Nachweis vorlegen, dass sie schon Corona hatten. Das sieht ein Referentenentwurf für eine „Coronaschutzverordnung“ des Bundesgesundheitsministeriums vor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Einschränkend heißt es aber auch, dass die genannten Regeln gelten „wenn und soweit die oberste Landesgesundheitsbehörde dies durch Allgemeinverfügung festgelegt hat“. Es liegt also in der Zuständigkeit der Bundesländer, ob und wie sie das umsetzen. Die Verordnung soll dem Entwurf zufolge im Laufe des Januars in Kraft treten und bestehende Regelungen für Reiserückkehrer ablösen. Ein Ministeriumssprecher äußerte sich auf Anfrage nicht dazu und verwies darauf, dass sie momentan Gegenstand einer regierungsinternen Abstimmung sei.

18.22 Uhr: Österreich verhängt dritten strikten Lockdown ab 26. Dezember

Österreich geht ab dem 26. Dezember für mindestens drei Wochen erneut in den coronabedingten Lockdown. Ab dem 18. Januar sollen der Handel sowie erstmals seit November auch Kultur und Gastronomie wieder öffnen - allerdings nur für Menschen, die bei einem der dann landesweit umsonst angebotenen Corona-Schnelltests negativ getestet werden. „Für alle, die nicht bereit sind, sich testen zu lassen, gelten die Regelungen des Lockdowns bis 24. Januar, also eine Woche länger“, sagte Kanzler Sebastian Kurz am Freitagabend.

Konkret sieht der Plan für den dritten Lockdown in der Alpenrepublik vor, dass Ausgangsbeschränkungen vom 26. Dezember bis 24. Januar wieder den ganzen Tag gelten. Das Haus darf nur aus triftigen Gründen verlassen werden, zu denen neben diversen Grundbedürfnissen wie Einkauf oder Arztbesuch sowie etwa Arbeit oder Bildung auch die Erholung im Freien zählt. Bis auf Geschäfte des täglichen Bedarfs bleiben der Handel und körpernahe Dienstleister wie Friseure bis zum 17. Januar geschlossen, Schüler lernen im Online-Unterricht. Über die Öffnung von Skigebieten und Liften, die für den 24. Dezember angekündigt war, sollen Bundesländer und Bezirke eigenständig entscheiden.

Ab dem 18. Januar sollen Schulen, Handel, Gastronomie, Tourismus wieder öffnen - unter der Bedingung der Vorlage eines negativen Antigen-Schnelltests, der nicht älter als eine Woche ist. Der Verzicht auf einen Test bedeute bis zum 24. Januar ganztägige Ausgangsbeschränkungen und das verpflichtende Tragen einer FFP-2-Maske etwa beim Einkaufen oder auf dem Weg zur Arbeit. Auch Schüler und Lehrer ohne negativen Test müssen eine FFP-2-Maske tragen.

17:31 Uhr: Weltärztepräsident: Lockdown muss bis in den Februar hinein gelten

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hält eine Verlängerung des harten Lockdowns bis mindestens in den Februar hinein für notwendig. "Die hohen aktuellen Infektionszahlen werden erst in vier bis fünf Wochen zu einer deutlich höheren Zahl von Todesfällen führen", sagte er der "Passauer Neuen Presse" vom Freitag. "Deswegen werden wir den Lockdown weiter verlängern müssen über den Januar hinaus."

Das Ziel, die Zahl der Corona-Neuinfektionen unter 50 pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen zu drücken, werde frühestens am 20. Januar erreicht - "wenn sich alle strikt an die Beschränkungen hielten", sagte Montgomery. "Es wird mit Sicherheit noch später werden."

16.52 Uhr: Nach positivem Covid-19-Fall – Aufnahmestopp im Krankenhaus Pfullendorf

Im SRH Krankenhaus in Pfullendorf besteht ab sofort vorsorglich ein Aufnahmestopp für ambulante und stationäre Behandlungen bis einschließlich 21. Dezember. Alle Mitarbeiter und Patienten im SRH Krankenhaus Pfullendorf werden nun mit Antigen- und PCR-Tests bis 21. Dezember neu getestet.

16.40 Uhr: Feuerwerksverbot in Niedersachsen vorläufig außer Kraft gesetzt

Das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg hat das Feuerwerksverbot in der niedersächsischen Corona-Verordnung vorläufig außer Kraft gesetzt. Ein derart umfassendes Feuerwerksverbot sei als Infektionsschutzmaßnahme nicht notwendig, hieß es am Freitag in einer Mitteilung des Gerichts.

Die neue Fassung der Corona-Verordnung verbietet in Paragraf 10a nicht nur den Verkauf, sondern auch das Mitführen und Abbrennen von Feuerwerkskörpern und anderen pyrotechnischen Gegenständen. Das Verbot sollte landesweit seit dem vergangenen Mittwoch bis zum 10. Januar 2021 gelten.

16.12 Uhr: Impfung kann 2021 auch in armen Ländern beginnen

Die internationale Corona-Impfinitiative Covax hat sich so viel Impfstoff gesichert, dass auch ärmere Länder 2021 mit der Impfung derjenigen beginnen können, die es am dringendsten brauchen. Das teilte Gavi, die Impfinitiative der Weltgesundheitsorganisation WHO, am Freitag in Genf mit. Sie koordiniert die Covax-Aktivitäten.

Die 92 Länder mit niedrigem oder mittleren Einkommen erhielten die von Gebern finanzierten Impfdosen, um bis Ende des Jahres etwa 20 Prozent der Bevölkerung abzudecken, darunter etwa Angehörige der Gesundheits- und Sozialdienste und Menschen mit Vorerkrankungen. Für die Länder stünden mindestens 1,3 Milliarden Impfdosen zur Verfügung.

15.40 Uhr: Bundesregierung rechnet mit Verschärfung der Corona-Lage in den nächsten zwei Monaten

Die Bundesregierung rechnet damit, dass sich die Corona-Lage in Deutschland durch die Aktivitäten an Weihnachten und Silvester erneut verschärft. Die Feiertage würden „wahrscheinlich doch wieder Begegnungen mit sich bringen werden und Mobilität, die sich dann in eine gewisse Zahl von Ansteckungen übersetzen werden“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. Dies gelte „trotz aller Beschränkungen und trotz der Vorsicht, die hoffentlich die allermeisten Menschen walten lassen“. Die befürchteten zusätzlichen Ansteckungen würden „erst im Januar in den Statistiken sichtbar werden – und vielleicht auch in den Krankenhäusern“, sagte Seibert. 

15.07 Uhr: In Schleswig-Holstein kommen fast 89 Prozent der Corona-Toten aus Heimen

Fast 89 Prozent der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus sind in Schleswig-Holstein in den vergangenen drei Monaten Bewohner von Alten- und Pflegeheimen gewesen. Das geht aus Zahlen hervor, die das Gesundheitsministerium am Freitag in Kiel auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Demnach sind 119 Heimbewohner in Schleswig-Holstein im Zeitraum 21. September bis 14. Dezember nach einer Corona-Infektion gestorben. In diesem Zeitraum stieg die Zahl der Menschen im Land, die an oder mit Covid-19 starben, nach Angaben der Landesregierung um insgesamt 134 von 161 (Stichtag 21. September) auf 295 (Stichtag 14. Dezember). Rechnerisch machen die 119 Toten aus Heimen rund 89 Prozent der insgesamt 134 erfassten Corona-Opfer in ganz Schleswig-Holstein in den drei vergangenen Monaten aus.

14.40 Uhr: Sterbefälle in Sachsen zwischenzeitlich fast 50 Prozent über Vorjahresschnitt – auch der Südwesten ist stark betroffen

Die Sterbefallzahlen in Sachsen haben sich im November als Folge der Corona-Pandemie erheblich erhöht. In der 47. Kalenderwoche vom 16. bis 22. November lagen die Sterbefälle in Sachsen um 46 Prozent über dem Durchschnitt der vier Vorjahre in dieser Woche, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Auch bundesweit waren die Sterbezahlen in dieser Woche erhöht, mit einem Plus von neun Prozent aber weniger stark.

Den Statistikern zufolge starben in der 47. Kalenderwoche in ganz Deutschland 19.600 Menschen. In dieser von den Statistikern betrachteten Woche starben demnach 1887 Menschen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts an Covid-19. Überdurchschnittlich stark betroffen waren neben Sachsen auch Baden-Württemberg, Brandenburg und Thüringen mit plus zwölf Prozent, in Nordrhein-Westfalen lag die Zahl der Toten in der Kalenderwoche um zehn Prozent über dem Schnitt der Vorjahre.

13.59 Uhr: Curevac erhält Erlaubnis für Impfstoff-Massenproduktion

Der Impfstoffhersteller Curevac darf an seinem Standort Tübingen in Massenproduktion seines Impfstoff gehen. Wie das Regierungspräsidium Tübingen am Freitag mitteilte, wurde eine notwendige Erlaubnis jetzt erteilt. „In der aktuellen Situation hat die Unterstützung der Unternehmen in der Erforschung und Entwicklung von Wirkstoffen gegen das Coronavirus größte Priorität“, sagte Regierungspräsident Klaus Tappeser. „Wir schaffen für diese Firmen den zuverlässigen rechtlichen Rahmen so schnell, wie es unter Wahrung der strengen Verfahrensvorschriften möglich ist.“

Arzneimittel auf Basis von Boten-RNA brauchen eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung. Das Biotech-Unternehmen Curevac ist auf der Suche nach einem Impfstoff gegen Corona auf dieser Grundlage. Vor ein paar Tagen erhielt das Unternehmen grünes Licht für den Start seiner zulassungsrelevanten klinischen Phase-III-Studie. Mit ersten Ergebnissen der Studie rund 36 000 rechnet Curevac nach Angaben eines Sprechers Ende des ersten Quartals 2021.

13.19 Uhr: Bundesrat beschließt Verkaufsverbot für Silvesterfeuerwerk

Wegen der Corona-Pandemie dürfen in diesem Jahr vor Silvester keine Böller und Raketen mehr verkauft werden. Der Bundesrat beschloss auf Bitten der Bundesregierung am Freitag eine entsprechende Änderung der Sprengstoffverordnung. Das Verkaufsverbot soll die Zahl der Unfälle vor und in der Silvesternacht reduzieren und dafür sorgen, dass sich Krankenhäuser vor allem um die Corona-Patienten kümmern können. Außerdem soll es dazu beitragen, dass Menschen nicht auf der Straße ausgelassen feiern.

12.46 Uhr: Kanarische Inseln werden wieder zum Corona-Risikogebiet

Die Bundesregierung stuft die bei deutschen Urlaubern beliebten Kanarischen Inseln wieder als Corona-Risikogebiet ein. Das Robert Koch-Institut teilte am Freitag auf seiner Internetseite mit, dass damit ab Sonntag wieder ganz Spanien auf der Risikoliste steht.

12 Uhr: Am 27. Dezember soll das Impfen im Südwesten starten

Auch in Baden-Württemberg sollen die ersten Menschen am 27. Dezember gegen das Coronavirus geimpft werden. Das bestätigte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Er verwies auf eine Mitteilung der Gesundheitsministerkonferenz. Eine schriftliche Benachrichtigung von Impf-Berechtigten plant das Land nicht. Noch sei die Priorisierung ja noch gar nicht klar, sagte der Sprecher. Erst wenn man konkret wisse, wer zuerst geimpft werden dürfe und wie viel Impfstoff vorhanden sei, könne man sich ums Terminmanagement kümmern, sagte der Sprecher.

Geplant sei aber eine Anmeldung für Impf-Termine per Telefon oder online. Berechtigte Gruppen würden rechtzeitig informiert. Bund und Länder stellen sich auf einen Beginn von Impfungen mit dem Impfstoff von Biontech und dessen US-Partner Pfizer am 27. Dezember ein. Die Bundesregierung setzt auf eine europäische Zulassung für den Impfstoff noch kurz vor Weihnachten.

11.41 Uhr: Spahn über Impf-Zeitplan: Die Schwächsten zu schützen ist erstes Ziel

Die erste Corona-Impfphase in Deutschland, in der vor allem sehr alte Menschen oder Pflegeheimbewohner geimpft werden sollen, wird nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ein bis zwei Monate dauern. „Die Schwächsten zu schützen, das ist das erste Ziel unserer Impfkampagne“, sagte der CDU-Politiker anlässlich der Unterzeichnung der Corona-Impfverordnung, in der eine entsprechende Impfreihenfolge festgelegt wird.

Man werde mindestens ein bis zwei Monate brauchen, bis dieses Ziel erreicht sei. Erst dann könne man darüber nachdenken, Zug um Zug das Angebot zu verbreitern. „Das heißt für uns alle: Der Winter wird noch lang.“ „Jeder zweite Todesfall ist ein über 80-Jähriger, eine über 80-Jährige“, sagte Spahn weiter.

Deswegen würden alle Länder in den Pflegeeinrichtungen beginnen. Auch die Ärzte und Pflegerinnen und Pfleger in Kliniken gehörten zur ersten Priorität. Aber in den ersten Tagen werde zuallererst in den Pflegeeinrichtungen geimpft. Alle anderen bat der Minister erneut um Geduld. „Ich bitte Sie darum abzuwarten, bis auch Sie an der Reihe sind. Wir beginnen zuerst mit den Älteren, den Hochbetagten, denjenigen, die sie pflegen und betreuen, um genau diese besonders Verwundbaren zu schützen.“

Geplant ist, dass die Impfungen in Deutschland am 27. Dezember beginnen.

Zum Start der Impfungen dürften „jetzt nicht alle versuchen, gleich einen Termin zu bekommen“, mahnte Spahn. Die Impfberechtigten würden informiert, wann es für sie losgehe - etwa per Schreiben oder über eine Hotline. „Mann wird und Frau wird erfahren, wann sie jeweils dran sind.“

10.41 Uhr: Corona-Quarantäne kurz vor Weihnachten: 95 Schüler der Schule Schloss Salem und eine Gemeinschaftsunterkunft betroffen

Seit Montag wurden an der Schule Schloss Salem 15 Schüler positiv auf das Coronavirus getestet. Etwa 80 Schüler wurden als Kontaktpersonen ersten Grades eingestuft. Und auch in einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Salem wurden mehrere Coronafälle registriert. Wir haben nachgefragt, wie es an der Schule und in der Flüchtlingsunterkunft nun weiter geht.

10 Uhr: Spahn: Impfung zuerst für diejenigen, denen es Lebensjahre bringt

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat kurz vor seiner Unterzeichnung der Impfverordnung die darin geregelte Prioritätensetzung mit dem größten Effekt für diese Gruppen begründet. Die Menschen, die als erstes geimpft werden sollen, seien in drei Gruppen eingeordnet, sagte er am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“. Angefangen werde bei jenen, für die der Impfschutz zusätzliche Gesundheit und Lebensjahre bringe. „Wir fangen jetzt mit den Über 80-Jährigen, den Höchstbetagten, den Pflegebedürftigen und denjenigen, die sie pflegen und betreuen, an.“ Diese Gruppe sei schon sehr groß - und besonders gefährdet.

9 Uhr: Corona-Ausnahme - weniger Firmeninsolvenzen in ersten neun Monaten

Die Zahl der Unternehmenspleiten ist trotz der Corona-Krise in den ersten neun Monaten gesunken. Von Januar bis September 2020 meldeten die deutschen Amtsgerichte 12.491 Firmeninsolvenzen. Das waren 13,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Hauptgrund ist die von März bis Ende September ausgesetzte Antragspflicht bei Zahlungsunfähigkeit.

Für Überschuldung gilt die Ausnahme weiterhin zunächst bis Ende Januar 2021. Normalerweise muss ein Insolvenzantrag spätestens drei Wochen nach Eintritt eines Insolvenzgrunds wie Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit gestellt werden. Experten rechnen im kommenden Jahr mit einer Welle von Unternehmenspleiten.

8.03 Uhr: Mehrheit der Deutschen hat keine finanziellen Einbußen durch Corona-Pandemie

Zwei Drittel der Deutschen halten trotz der Corona-Krise ihre wirtschaftliche Situation für gut. In einer Umfrage eines Bankenverbandes gaben 76 Prozent an, von der Krise bislang kaum oder gar nicht finanziell betroffen zu sein. Demnach sind sogar deutlich mehr Menschen zufrieden als in den Vorjahren. Eine Rolle könnte spielen, dass viele automatisch weniger ausgegeben haben.

"Viele konnten nicht in den Urlaub fahren, waren in der Krise zum Konsumverzicht gezwungen und haben Geld gespart", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Andreas Krautscheid, der Zeitung. "Das vermittelt auch das Gefühl, dass es einem finanziell ja ganz gut geht."

7.07 Uhr: RKI gibt mehr als 33.000 Corona-Neuinfektionen bekannt

Erstmals hat das Robert Koch-Institut (RKI) in Deutschland mehr als 30.000 neue Infektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages gemeldet. Die Behörde gab am Freitagmorgen auf ihrer Website 33.777 neue Corona-Fälle an. Allerdings enthält diese Zahl 3500 Nachmeldungen aus Baden-Württemberg, die am Vortag aus technischen Gründen nicht übermittelt worden waren.

Abzüglich der Nachmeldungen wurden somit 30.277 neue Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Addiert man die 3500 Nachmeldungen zum gestrigen offiziellen Wert von 26.923, lag die Gesamtzahl am Donnerstag bereits bei 30.423. Die Zahl der Todesfälle erreichte am Freitag mit 813 den zweithöchsten Wert seit Beginn der Pandemie.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 17. Dezember:

22.07 Uhr: Dramatische Lage in der Klinik Tettnang - Intensivbetten werden knapp

Nach einem Corona-Ausbruch in der Klinik Tettnang haben sich mittlerweile 78 Mitarbeiter und 30 Patienten mit Covid-19 infiziert. Zwei erkrankte Patienten starben. Am Klinikum Friedrichshafen sind die beiden Corona-Stationen mit 25 Menschen belegt, die beiden coronafreien Intensivstationen sind nahezu voll. Die Lage ist dramatisch. Die Klinik rechnet mit einem weiteren Anstieg der Corona-Patienten.

19.10 Uhr: RKI veröffentlicht offizielle Empfehlung für Corona-Impfung

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat ihre offizielle Empfehlung zur Impfung gegen das Coronavirus veröffentlicht. Da anfangs nur eine begrenzte Menge an Impfstoffdosen zur Verfügung steht, sollen wie bereits geplant zunächst Menschen über 80 Jahren und Bewohner in Alten- und Pflegeheimen geimpft werden, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Diese seien besonders gefährdet für schwere Krankheitsverläufe. Die Stiko empfiehlt die Impfung zugleich medizinischem Personal mit sehr hohem Ansteckungsrisiko und dem Personal in der Altenpflege. 

Auch Menschen mit Vorerkrankungen haben ein erhöhtes Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken. Je nach Vorerkrankung ist dieses Risiko jedoch sehr unterschiedlich und meist deutlich geringer als bei hochbetagten Menschen. Die Empfehlung der Stiko teilt die Bevölkerung in insgesamt sechs Gruppen ein. Nach der Impfung von besonders Betagten sowie besonders gefährdetem Personal in Medizin und Pflege in der ersten Stufe sind demnach unter anderem Menschen ab 75 Jahren, Menschen mit Down-Syndrom und Menschen mit Demenz an der Reihe.

In die dritte Kategorie fallen beispielsweise Menschen ab 70 Jahren, Menschen mit einem transplantierten Organ oder bestimmten Vorerkrankungen und enge Kontaktpersonen von Schwangeren. Die vierte Stufe sieht etwa die Impfung von Menschen ab 65 sowie von Lehrerinnen und Erziehern vor und von „Personen mit prekären Arbeits- und/oder Lebensbedingungen“. Die fünfte Stufe umfasst unter anderem die Impfung von Menschen ab 60, von Personal „in Schlüsselpositionen der Landes- und Bundesregierungen“ und von Beschäftigtem im Einzelhandel und der kritischen Infrastruktur, wozu etwa die Strom- und Wasserversorgung zählen. Die sechste Gruppe umfasst schließlich alle anderen Menschen, die jünger sind als 60 Jahre.

18.45 Uhr: EU-Behörde entscheidet schon am 6. Januar über Zulassung von Moderna-Impfstoff

Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) zieht ihre Entscheidung über eine Zulassung des Impfstoffs des US-Unternehmens Moderna um eine Woche vor. Die in Amsterdam ansässige Behörde teilte am Donnerstag mit, Moderna habe vorzeitig weitere Daten geliefert, sodass eine außerordentliche Sitzung für den 6. Januar angesetzt worden sei, „um die Prüfung möglichst abzuschließen“. Ursprünglich war die Moderna-Entscheidung für den 12. Januar vorgesehen.

18.28 Uhr: An diesen Orten in der Region kann man sich vor Weihnachten kostenlos auf Corona testen lassen

Am 23. und 24. Dezember bietet das Land kostenlose Schnelltests auf Corona an. So soll ein sichereres Weihnachtsfest ermöglicht werden. Auch in den Kreisen der Region gibt es hierfür Anlaufstellen – wir haben diese hier für Sie zusammengestellt.

17.30 Uhr: Hotelübernachtungen zu Weihnachten trotz Lockdowns erlaubt

Trotz verschärfter Regeln im Kampf gegen die Corona-Pandemie will Baden-Württemberg Hotelübernachtungen für Familienbesuche über die Weihnachtstage ermöglichen. Solche Hotelübernachtungen aus familiärem Anlass seien vom 24. bis 27. Dezember nun auch explizit als Härtefälle in die Begründung der Verordnung aufgenommen worden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

"Wir haben das ausdrücklich mit reingeschrieben, damit dem Ordnungsamt klar ist, dass das auch erlaubt ist." Als Härtefall gelte etwa auch ein Wohnungsbrand oder wenn man mit einem Motorschaden liegen bleibe. Geschäftsreisende dürfen sowieso weiter im Hotel übernachten. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die Ausnahmeregelung für Familienbesuche Ende November kritisiert. Das Land Nordrhein-Westfalen hatte eine zuvor angekündigte Genehmigung von privaten Hotelübernachtungen im Rahmen von Familienbesuchen über Weihnachten wieder zurückgezogen

16.55 Uhr: Spahn: Wir fangen mit den Höchstbetagten und Gefährdeten an

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angesichts des geplanten Corona-Impfstarts am 27. Dezember um Geduld gebeten. "Wer nicht über 80 ist und nicht im Alten- oder Pflegeheim ist, muss sich noch ein Stück gedulden", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im Interview mit der "Welt". "Also bitte nicht am 27. dann alle schon irgendwie versuchen, einen Termin zu kriegen und zu ordern. Wir fangen erstmal an mit den Höchstbetagten und Gefährdeten."

An diesem Freitag will Spahn eine Verordnung zur sogenannten Priorisierung unterzeichnen, also zur konkreten Reihenfolge, welche Bevölkerungsgruppen wann mit einer Impfung drankommen können.

Zu den aktuellen Corona-Zahlen sagte Spahn: "30.000 neugemeldete Infektionen innerhalb von 24 Stunden ist schon eine sehr, sehr hohe Zahl." Er tippe, dass sich das in dieser Größenordnung in den nächsten Tagen weiter darstellen werde. Das Robert Koch-Institut hatte am Donnerstag 26.923 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Zugleich wies das Institut darauf hin, dass aus Baden-Württemberg aus technischen Gründen rund 3500 Fälle zu wenig übermittelt worden seien. Spahn sprach von einer regional enormen Belastung von Kliniken. Teilweise müssten Patienten verlegt werden. Aber es sei möglich, jeden zu behandeln.

16 Uhr: Besuch aus der Schweiz, Böllerverbot, Ausgangssperre: Was darf ich an Silvester und was nicht?

Die Regeln sind verwirrend. An Weihnachten gibt es generelle Ausnahmen der neuen Corona-Regeln in Baden-Württemberg. An Silvester aber nicht. Was darf ich denn nun eigentlich noch, trotz Ausgangssperre? Was dürfen Freunde, was Verwandte, darf man böllern? Wir haben die wichtigsten Fragen beantwortet.

14.42 Uhr: Bislang 23 Abgeordnete des Bundestags mit Corona infiziert

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie haben sich nach Angaben der Bundestagsverwaltung 23 der 709 Abgeordneten mit dem Virus infiziert. Hinzu kommen je 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fraktionen und von Abgeordneten, 41 Mitarbeiter der Verwaltung sowie 10 von Fremdfirmen wie Reinigungsdiensten, Fahrdienst oder Handwerker. Insgesamt wurden damit bislang 140 Fälle bekannt. Zuletzt hatte die AfD-Fraktion in dieser Woche mitgeteilt, dass sich vier ihrer Abgeordneten angesteckt hätten.

Nach einer Auflistung der Bundestagsverwaltung vom Mittwoch wurden allein in der vergangenen Woche 17 neue Infektionen gemeldet, darunter jeweils fünf Abgeordnete, Mitarbeiter von Abgeordneten sowie aus den Fraktionen. In der laufenden Woche waren es demnach drei Fälle, ein Abgeordneter und zwei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Fraktionen.

Zur Verringerung des Infektionsrisikos hat der Bundestag das Programm seiner letzten Sitzungswoche dieses Jahres auf zwei Tage komprimiert. An diesem Freitag wird es im Plenum nur eine Rede von UN-Generalsekretär António Guterres aus Anlass des 75. Jahrestages der Gründung der Vereinten Nationen geben. Der Freitag gilt aber nicht mehr als Sitzungstag, die Präsenzpflicht ist aufgehoben, wie Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) am Mittwoch mitgeteilt hatte.

13.50 Uhr: DRK bereitet sich auf Corona-Schnelltests vor Weihnachten vor

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Baden-Württemberg bereitet sich darauf vor, in der kommenden Woche landesweit Corona-Schnelltests anzubieten. Die Vorbereitungen in den Kreisverbänden im Südwesten laufen, es sollen weit mehr als Tausend Helfer des DRK landesweit zum Einsatz kommen, wie ein Sprecher des DRK Landesverbands sagte. Neben dem DRK wollen weitere Hilfsdienste am 23. und 24. Dezember an zahlreichen Standorten im Land Corona-Schnelltests anbieten. Das Sozialministerium möchte dazu am Donnerstag eine Liste der Standorte für die Schnelltests veröffentlichen, wie ein Sprecher des Ministeriums sagte.

12.55 Uhr: Merkel setzt große Hoffnungen in Beginn der Corona-Impfungen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erhofft sich von den bevorstehenden Corona-Impfungen einen Durchbruch bei der Bekämpfung der Pandemie. "Wenn wir sehen, wie viele Menschen im Augenblick an Corona sterben, dann weiß man, wie viel Leben das retten kann", sagte Merkel am Donnerstag in einer Schaltkonferenz mit den Gründern des Mainzer Impfstoff-Entwicklers Biontech, Ugur Sahin und Özlem Türeci. "Deshalb freuen wir uns natürlich auch in Deutschland schon auf den Tag, an dem das Impfen begonnen werden kann nach der Zulassung durch die europäischen Behörden."

12.39 Uhr: Baumärkte und Gartenfachhandel fordern einheitliche Corona-Regeln

Baumärkte, Gartenfachhandlungen und ihre Zulieferer fordern einheitliche Richtlinien für den neuerlichen Lockdown. Die aktuellen Maßnahmen würden lokal unterschiedlich ausgelegt, was „für erhebliche Unklarheit und Verunsicherung von Handel und Verbrauchern“ sorge, sagten mehrere Branchenverbände laut einem gemeinsamen Statement vom Donnerstag. Verbraucher könnten etwa die Vielzahl an Verkaufsgenehmigungen und gesperrten Sortimenten nicht mehr nachvollziehen, argumentieren die Branchenvertreter.

Die Politik habe nicht die nötigen Schlussfolgerungen aus dem Frühjahr gezogen. Damals hätten die widersprüchlichen Auslegungen der Verordnungen zu Einkaufstourismus in Randregionen geführt. Diese widersprüchlichen Auslegungen führen nach Ansicht der Verbände zu einer mangelnden Akzeptanz der eigentlich sinnvollen Regeln, weil Einschränkungen als willkürlich wahrgenommen würden.

12 Uhr: Spahn bestätigt: Voraussichtlicher Impfbeginn am 27. Dezember

In Deutschland und den anderen Staaten der Europäischen Union sollen die ersten Menschen ab 27. Dezember gegen Corona geimpft werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekräftigte diesen geplanten Impfbeginn nun in Berlin. „Wir starten in Deutschland, so die Zulassung kommt, wenn es sich alles so entwickelt wie geplant - über den 21. und 23. Dezember erst die EMA, dann die Kommission -, am 27. Dezember auch die Europäische Union“, sagte Spahn.

„Die anderen Länder wollen ab dem 27. Dezember beginnen können und beginnen.“ Die Europäische Arzneimittelagentur EMA will an diesem Montag (21. Dezember) über die Zulassung des Serums entscheiden, das der Mainzer Impfstoff-Hersteller Biontech mit dem US-Pharmakonzern Pfizer entwickelt hat. Spahn äußerte sich in einer Videokonferenz mit den Gründern von Biontech, Ugur Sahin und Özlem Türeci.

10.40 Uhr: Macron positiv auf Coronavirus getestet

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Der 42-Jährige sei nach dem „Auftreten erster Symptome“ getestet worden, und das Ergebnis liege seit Donnerstag vor, hieß es in einer Erklärung des Präsidialbüros in Paris. Er werde sich nun eine Woche lang isolieren.

„Er wird weiter arbeiten und seine Tätigkeiten aus der Distanz sicherstellen“, hieß es. Macron hatte in den vergangenen Tagen unter anderem am EU-Gipfel in Brüssel teilgenommen und die Pariser Kabinettssitzung geleitet. Auch Frankreichs Premierminister Jean Castex kündigte deshalb an, sich als Kontaktperson vorsorglich zu isolieren. Anders als der Präsident gehört seine Frau Brigitte zur Risikogruppe: Die pensionierte Lehrerin ist 67 Jahre alt.

9.34 Uhr: Land stellt zusätzliche FFP2-Masken für gefährdete Gruppen bereit

Die grün-schwarze Landesregierung will besonders durch Corona-Infektionen gefährdete Menschen in Baden-Württemberg mit zusätzlich 90 FFP2-Masken pro Person ausstatten. Die Aktion richte sich an pflegebedürftige Menschen in stationären Einrichtungen (ca. 100.000 Menschen) sowie deren Angehörige, behinderte Menschen in stationären Einrichtungen (ca. 23.000) und Menschen in Obdachloseneinrichtungen (ca. 5000), teilte das Staatsministerium in Stuttgart mit. Insgesamt würden im Rahmen dieser Schutzmaßnahme rund 11,5 Millionen zusätzliche Masken bereitgestellt, die Verteilung solle über die Stadt- und Landkreise erfolgen.

9.09 Uhr: Söder und Hans warnen vor Hoffnung auf baldiges Ende des Lockdown

Angesichts des näher rückenden Starts der Corona-Impfungen haben Politiker die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Lockdown gedämpft. "Viele sagen, am 10. Januar ist alles vorbei", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) der "Augsburger Allgemeinen". "Ich sage, diese Maßnahmen müssen so lange getätigt werden, bis die Zahlen unten sind."

Als Zielmarke nannte er einen Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Deutschland befinde sich in der schwierigsten Phase der ganzen Pandemie. "Jetzt sind wir über weit über 20.000 Neuinfektionen am Tag, das können wir nicht mehr verkraften", sagte Söder. Ähnlich äußerte sich der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU). "Für mich ist völlig klar, dass wir nach dem 10. Januar nicht wieder lockern können, wie das im Frühjahr der Fall war", sagte er.

8.08 Uhr: Corona lässt Durchschnittslohn in Bayern schrumpfen

Die Corona-Krise wirkt sich auch auf das Lohnniveau in Bayern aus. So sank der durchschnittliche Bruttoverdienst im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,8 Prozent, wie das Landesamt für Statistik am Donnerstag in Fürth mitteilte. Beschäftigte in Vollzeit verdienten im dritten Quartal in Bayern durchschnittlich 4158 Euro - ohne Sonderzahlungen und bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 38 Stunden.

Allerdings gab es große Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. Bei Banken und Versicherungen lag der Durchschnittsverdienst bei 5693 Euro und damit mehr als doppelt so hoch wie im Gastgewerbe mit 2189 Euro. Am stärksten betroffen von Verdiensteinbußen waren aufgrund coronabedingter Kurzarbeit die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Luftfahrt (-37,9 Prozent), der Reisebranche (-24,6 Prozent) und bei den Beherbergungsbetrieben (-22,5 Prozent).

7.07 Uhr: Kassenärzte-Chef rechnet mit Scheitern des harten Lockdowns

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, rechnet mit einem Scheitern des seit Mittwoch geltenden Lockdowns. „Ich gehe nicht davon aus, dass wir bis zum 10. Januar eine relevante Absenkung der Infektionsraten und schon gar nicht der Todesfälle erreichen werden“, sagte Gassen gegenüber Medien.

Daran werde auch eine Verlängerung des Lockdowns nichts ändern. „Ein Lockdown, egal wie hart, ist keine geeignete langfristige Strategie in der Pandemiebekämpfung.“ Stattdessen sollte mehr für den Schutz der Risikogruppen in den Alten- und Pflegeheimen getan werden. Außerdem müssten Menschenströme entzerrt werden, beispielsweise durch den Einsatz von mehr Bussen und Bahnen, sowie subventionierten Taxifahrten für Risikogruppen, forderte Gassen.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 16. Dezember:

21.28 Uhr: Maske schränkt Verbreitung von Aerosolen in Bahn ein

Das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung ist Forschern zufolge während einer Zugfahrt eine wirksame Möglichkeit, die Verbreitung von Tröpfchen und Aerosolen zu begrenzen. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Deutschen Bahn und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Göttingen. Bei den Untersuchungen wurde unter anderem die Atmung eines Fahrgastes mit und ohne Maske simuliert. Die Verbreitung von Tröpfchen und Aerosolen wurde mit Hilfe von künstlichem Speichel und Spurengas nachgestellt. Für eine virologische Bewertung möglicher Infektionsrisiken seien weitere wissenschaftliche Forschungsarbeiten notwendig, teilte das DLR Göttingen am Mittwoch mit.

Laut Mitteilung wird auch aufgrund der hohen Frischluftnutzung der Klimaanlage die Luft in einem ICE durchschnittlich alle sieben Minuten vollständig erneuert. Zusammen mit dem Filtersystem bedeute das, dass die Klimaanlage bei der Verbreitung der Aerosole im Fahrgastraum faktisch keine Rolle spiele. Aus den Ergebnissen leite sich keine Notwendigkeit ab, Maßnahmen mit Bezug auf die Klimaanlage umzusetzen.

20.32 Uhr: Gesundheitsminister stellen sich auf Impfbeginn am 27. Dezember ein

Die Gesundheitsminister der Länder stellen sich auf einen Beginn der Corona-Impfungen am 27. Dezember ein. Zuvor hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Länder über die zu erwartende Zulassung und Lieferung des Biontech-Impfstoffes informiert, wie die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit am Mittwochabend mitteilte. „Für die Bundesländer ergibt sich daraus der 27.12 als Starttermin für die Impfungen gegen das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2. Insbesondere soll mit der Impfung in den Pflegeheimen begonnen werden.“

19.14 Uhr: Bundestag beschließt Homeoffice-Pauschale

Wer während der Corona-Krise von zu Hause arbeitet, soll seine Ausgaben leichter in der Steuererklärung geltend machen können. Der Bundestag beschloss am Mittwochabend eine Homeoffice-Pauschale von maximal 600 Euro im Jahr. Sie soll für die Steuererklärungen der Jahre 2020 und 2021 gelten - danach, so hofft man, könnte die Corona-Pandemie im Griff sein und die meisten wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Damit die Regelung in Kraft treten kann, muss am Freitag aber noch der Bundesrat zustimmen.

Pro Tag am Heim-Schreibtisch werden demnach bei der Steuerberechnung 5 Euro angerechnet, maximal 120 Tage im Jahr. Dieser Betrag wird vom zu versteuernden Einkommen abgezogen, so dass die fälligen Steuern sinken. Allerdings zählt die Homeoffice-Pauschale zu den Werbungskosten, für die allen Steuerzahlern pauschal 1000 Euro angerechnet werden. Nur wer mit seinen Ausgaben hier über 1000 Euro kommt, profitiert also von der Maßnahme.

18.51 Uhr: 4165 neue Corona-Fälle und 87 weitere Tote

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist erneut um mehr als 4000 gestiegen. Innerhalb eines Tages kamen 4165 neue Fälle hinzu, zudem wurden 87 weitere Tote im Zusammenhang mit Covid-19 registriert. Damit gibt es jetzt landesweit 197.870 bestätigte Ansteckungen seit Beginn der Pandemie und insgesamt 3714 Tote, wie das Landesgesundheitsamt am Mittwoch (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte.

18.38 Uhr: Vor Weihnachten Schnelltests in vielen Städten geplant

In Baden-Württemberg soll es am 23. und 24. Dezember in zahlreichen Städten und Gemeinden die Möglichkeit zu einem unkomplizierten Corona-Schnelltest geben. Damit sollen Angehörige unmittelbar im Vorfeld von geplanten Weihnachtsbesuchen bei besonders gefährdeten Familienangehörigen Gewissheit bekommen, nicht infiziert zu sein und das Virus nicht weitergeben zu können.

Die Aktion wird derzeit vom Sozialministerium gemeinsam mit mehreren Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz vorbereitet. Das Sozialministerium will an diesem Donnerstag Details und Orte bekanntgeben. Unklar ist noch, ob die Tests für die Bürger kostenlos sein sollen.

17.25 Uhr: Verwirrung um Regeln für Frisöre

Frisöre müssen seit heute geschlossen haben – oder doch nicht? Ein entsprechender Paragraph in der aktuellsten Corona-Verordnung des Landes hat hier für Verwirrung gesorgt. Denn in Paragraph 13, Absatz 2 steht explizit, dass Frisöre öffnen dürfen. Das sorgte beispielsweise im Schwarzwald-Baar-Kreis für Irritationen.

Die Friseur-Innung im Kreis sah sich deswegen zu einem Brief an ihre Mitglieder genötigt. Er liegt dem SÜDKURIER vor. Darin stellt die Innung klar: „Friseure müssen geschlossen sein!“. Der Grund: Paragraph 13 wird derzeit vom nur vorübergehend gültigen Paragraph 1d geschlagen – er verbietet den Betrieb. Ähnliche rechtliche Verwirrung um zeitweise außer Kraft gesetzte Verordnungs-Teile hatte es schon in der Vergangenheit gegeben.

17.10 Uhr: Tageshöchststand bei Corona-Todesfällen - 27.728 Neuinfektionen

Die Zahl der binnen eines Tages erfassten Toten nach Corona-Infektionen in Deutschland hat einen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsämter übermittelten dem Robert Koch-Institut (RKI) 952 weitere Todesfälle, wie aus den Zahlen vom Mittwoch hervorgeht. Außerdem kamen 27.728 Neuinfektionen hinzu. Vergangenen Mittwoch waren 20 815 Neuinfektionen und 590 Todesfälle gemeldet worden. Sachsen meldete nun jedoch noch Daten vom Vortag nach. Für Wirbel sorgten Triage-Äußerungen eines Mediziners des Oberlausitzer Bergland-Klinikums im sächsischen Zittau.

Die Zahl der wöchentlichen Corona-Todesfälle bundesweit steigt schon seit einiger Zeit an, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Der Tod von Covid-19-Patienten wird häufig nachgemeldet. Das Datum, zu dem der Fall dem RKI bekannt wird, entspreche nicht dem Sterbedatum und auch nicht dem Datum der Meldung ans Gesundheitsamt, erläuterte eine RKI-Sprecherin. Generell seien die Zahlen für einzelne Tage weniger aussagekräftig als etwa Wochenwerte.

16.25 Uhr: Corona-Entschädigung für Eltern wird ausgeweitet - Kritik an Lücken

Die Entschädigungsregeln für Eltern, die wegen geschlossener Kitas und Schulen oder eingeschränkten Betriebs der Einrichtungen nicht zur Arbeit können, werden angesichts des neuen Corona-Lockdowns ausgeweitet. Eine Verdienstausfallentschädigung vom Staat soll es nun auch geben, wenn Schulen nicht geschlossen werden, sondern wenn lediglich die Präsenzpflicht für die Einrichtungen ausgesetzt wird, so wie das in einigen Bundesländern jetzt der Fall ist.

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch in Berlin eine entsprechende Ergänzung des Infektionsschutzgesetzes auf den Weg gebracht. Der Regierungspartner SPD ist damit aber unzufrieden und auch von der Opposition und der Gewerkschaftsseite kommt Kritik, weil nicht alle betroffenen Eltern etwas davon haben.

Wie ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte, soll die Neuregelung bei der Entschädigung auch bei sogenanntem Wechselunterricht greifen, an Tagen, an denen die Schüler zu Hause sind oder bei verlängerten Schul- oder Betriebsferien, etwa in Kitas, wenn diese behördlich angeordnet werden.

15.19 Uhr:  Mehr als 24 Millionen Corona-Warn-App-Nutzer

Ein halbes Jahr nach Bereitstellung der Corona-Warn-App hat die Bundesregierung die Menschen in Deutschland aufgerufen, die App zu laden und Testergebnisse zu hinterlegen. Mehr als 24 Millionen mal sei die App inzwischen heruntergeladen worden, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin.

Die vergangenen Tage seien noch einmal viele hinzugekommen. "Jeder, der hinzukommt, hilft", sagte Seibert. 171 von 180 Testlabore seien an die Warn-App angeschlossen. Über 5,6 Millionen Testergebnisse seien übermittelt worden, über 130.000 User hätten positive Ergebnisse über die App geteilt - dies seien allerdings erst 54 Prozent der entsprechend Getesteten.

14.30 Uhr: Neue Ausnahmen bei nächtlicher Ausgangssperre im Südwesten

Baden-Württemberg hat die Regeln für die Ausgangssperre zwischen 20 Uhr und 5 Uhr angepasst und weitere triftige Gründe für den nächtlichen Aufenthalt im öffentlichen Raum festgelegt. So ist es nun auch erlaubt, nachts zu seinem Partner zu fahren oder von dessen Haushalt zurück in den eigenen zu fahren. Auch Kinder, für die man Sorge- oder Umgangsrecht hat, darf man nun jederzeit besuchen und auch jederzeit von diesem Besuch zurückfahren.

Zudem stellt das Land klar: Übernachtungen sind in Baden-Württemberg jederzeit und bei jedem erlaubt – allerdings gilt dabei weiterhin, dass maximal zwei Haushalte mit maximal fünf Personen zusammenkommen dürfen. Ausnahmen gelten dabei weiterhin für Verwandte ersten Grades und Kinder unter 14 Jahren. Welche Regeln in Baden-Württemberg noch gelten, lesen Sie hier. 

12.25 Uhr: Lastwagen mit Corona-Impfstoffen dürfen auch sonntags fahren

Lastwagen mit dem Corona-Impfstoff an Bord dürfen im Südwesten auch an Sonn- und Feiertagen fahren. „In Baden-Württemberg gilt eine Ausnahmegenehmigung“, sagte ein Sprecher des Landesverkehrsministeriums nun in Stuttgart. Allerdings sei zu erwarten, dass der Impfstoff vor allem mit kleineren Fahrzeugen transportiert werde. Generell gilt in Deutschland, dass Lastwagen über 7,5 Tonnen an Sonn- und Feiertagen von 0.00 bis 22 Uhr nicht fahren dürfen. Es gibt aber Ausnahmen, zum Beispiel für den Transport von frischen Lebensmitteln.

12 Uhr: Corona-Landeshilfen für Start-ups werden verlängert

Das baden-württembergische Kabinett hat sein im Sommer aufgelegtes Programm für krisengeschüttelte Start-ups bis Ende Juni 2021 verlängert. Eine entsprechende Ausweitung sei am Dienstag getroffen worden, teilte das Wirtschaftsministerium nun in Stuttgart mit. Bislang war das Landesprogramm nur bis zum Jahresende beschlossene Sache.

Hintergrund ist die coronabedingt angespannte Situation vieler Unternehmensgründer, die von kurzfristig abgesagten Finanzierungsrunden und damit verbundenen Engpässen berichten. Das Programm „Start-up BW Pro-Tect“ soll helfen, Liquiditätsengpässe von Start-up bis zur nächsten Finanzierungsrunde zu überbrücken.

11.10 Uhr: Ein Fünftel der Weltbevölkerung bis 2022 ohne Zugang zu Corona-Impfung

Mindestens ein Fünftel der Weltbevölkerung könnte bis zum Jahr 2022 keinen Zugang zu einem Corona-Impfstoff haben. Einer heute in der Fachzeitschrift "British Medical Journal" (BMJ) veröffentlichten Studie zufolge haben wohlhabendere Nationen mehr als die Hälfte der potenziellen Impfdosen für 2021 bereits für sich reserviert, obwohl sie nur 14 Prozent der Weltbevölkerung stellen.

Selbst wenn die weltweit 13 führenden Impfstoff-Hersteller ihre Produktionsziele für das nächste Jahr erreichten und ihre Impfstoffe wirksam und sicher seien, bestehe die Gefahr, dass ärmere Länder abgehängt würden, warnten die Forscher von der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in ihrer Studie.

10 Uhr: Die Lage im Kreis Konstanz bleibt angespannt

Vor allem die Klinikmitarbeiter im Kreis Konstanz bekommen die gestiegenen Fallzahlen zu spüren. Das Wochenende sei „sehr anstrengend“ gewesen, sagt Frank Hinder, ärztlicher Direktor am Klinikum Singen, mit Hinweis darauf, dass die Klinik kurzfristig an ihre Kapazitätsgrenze kam. Hier lesen Sie alle Details.

9 Uhr: Homeoffice-Pauschale und länger steuerfreie Corona-Zahlungen

Mehrere steuerrechtliche Regelungen in Verbindung mit der Corona-Pandemie und ihren Folgen stehen heute im Bundestag zur Abstimmung. Dazu gehören im Rahmen des Jahressteuergesetzes 2020 eine Pauschale für Arbeiten im Homeoffice und die Verlängerung steuerfreier Sonderzahlungen.

Verbessert werden Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement. Um Mehrbelastungen durch das Arbeiten zu Hause auszugleichen, sollen Arbeitnehmer 2020 und 2021 bis zu fünf Euro pro Tag von der Steuer absetzen können. Maximal soll dies für 120 Tage gelten, also insgesamt bis zu 600 Euro.

Allerdings wird die Pauschale mit dem ohnehin geltenden Arbeitnehmerfreibetrag verrechnet, also erst bei dessen Überschreiten wirksam. Draufzahlen dürfte der Staat nicht, da im Gegenzug die Pendlerpauschale für die Homeoffice-Tage entfällt.

8.21 Uhr: Spahn erwartet Normalisierung des Lebens im Sommer

Angesichts des bald erwarteten Impfstarts gegen das Coronavirus in Deutschland rechnet Gesundheitsminister Jens Spahn mit einer Normalisierung der Lage in einigen Monaten. „Ab dem Sommer können wir Zug um Zug in die Normalität zurückkehren“, sagte der CDU-Politiker. Dann gebe es genug Impfstoff für alle, die sich impfen lassen wollen. „So lange werden wir weiterhin aufeinander aufpassen und damit auch intensivste und schwerste Verläufe reduzieren müssen“, betonte Spahn.

Auch Hygienemaßnahmen seien bis dahin weiter nötig. „Wir werden bis weit ins nächste Jahr hinein weiterhin auch diese Regeln brauchen.“ Spahn zufolge müssten sich 55 bis 65 Prozent der Bevölkerung impfen lassen, um die Ausbreitung des Virus zum Erliegen zu bringen. Lokale Ausbrüche seien zwar, wie bei anderen Viren auch, noch möglich, aber nicht mehr eine solche Infektionsdynamik. Er bezeichnete die Impfung als ein „Gebot der Vernunft“.

8 Uhr: In Deutschland ist der neue harte Corona-Lockdown in Kraft getreten

Begleitet von Aufrufen zu Disziplin und Gemeinsinn ist der neue harte Corona-Lockdown für ganz Deutschland in Kraft getreten. Seit Mittwoch muss ein Großteil der Geschäfte bis mindestens 10. Januar geschlossen bleiben. Auch die Schulen machten dicht, in Kitas gibt es nur noch Notbetreuung.

Ausgangsbeschränkungen, Ausgangssperren, Lockdown: Diese Corona-Regeln gelten in Baden-Württemberg

7.07 Uhr: Höchstwert: 952 Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet

Die Zahl der verzeichneten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus ist sprunghaft gestiegen und hat einen neuen Höchststand erreicht. Binnen eines Tages übermittelten die deutschen Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 952 neue Todesfälle, wie aus den RKI-Zahlen vom Mittwochmorgen hervorgeht.

Außerdem sind 27.728 Neuinfektionen verzeichnet worden. Allerdings waren in den Daten von Dienstag keine Zahlen aus Sachsen enthalten gewesen, weswegen in den neuen Zahlen auch Nachmeldungen enthalten sein könnten, wie es hieß.

Vergangenen Mittwoch (9.12.) waren 20.815 Neuinfektionen und 590 Todesfälle gemeldet worden. Die bisherigen Höchstwerte von 29.875 gemeldeten Fällen und 598 Toten waren am Freitag erreicht worden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 15. Dezember:

21.16 Uhr: 3295 neue Corona-Fälle und 104 weitere Todesfälle

In Baden-Württemberg ist die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen innerhalb eines Tages um 3295 Fälle gestiegen, zudem wurden 104 zusätzliche Tote im Zusammenhang mit Covid-19 registriert. Damit gibt es jetzt landesweit 193 705 bestätigte Ansteckungen seit Beginn der Pandemie und insgesamt 3627 Tote, wie das Landesgesundheitsamt am Dienstag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte.

Demzufolge sind derzeit 544 an Covid-19 Erkrankte in intensivmedizinischer Behandlung, von denen 318 (58 Prozent) invasiv beatmet werden. Insgesamt seien 2142 von 2530 einsatzfähigen Intensivbetten (85 Prozent) belegt. Die Zahl der Genesenen wuchs schätzungsweise um 2135 auf 136 782.

Der Sieben-Tage-Wert für die Neuinfektionen je 100 000 Einwohner beträgt für das ganze Land aktuell 191,6 und übertrifft noch einmal die Inzidenz der vorangegangenen Tage. Weiterhin liegen alle 44 Stadt- und Landkreise über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. 15 davon überschreiten derzeit die 200er-Marke, die Stadtkreise Heilbronn und Pforzheim überschreiten die Marke von 300 neuen Ansteckungen je 100 000 Einwohner in sieben Tagen.

19.15 Uhr: Mehr als neun Millionen Euro an Corona-Entschädigungen

Das Land Baden-Württemberg hat seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als neun Millionen Euro an Entschädigungen wegen Einnahmeausfällen gezahlt. Das geht aus einer Antwort auf eine Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten Boris Weirauch hervor, über die „Heilbronner Stimme“ und „Mannheimer Morgen“ (Mittwoch) berichten. Demnach wurden bereits mehr als 35.000 Entschädigungsanträge wegen Einnahmeausfällen gestellt, wie Baden-Württembergs Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) in der Antwort mitteilte. Die Summe der Entschädigungsleistungen beläuft sich auf rund 9,1 Millionen Euro, wie die Zeitungen berichten.

17.41 Uhr: Corona-Kommission: Schweden hat bei Schutz von Älteren versagt

Schweden hat es nach Angaben einer eingesetzten Corona-Kommission nicht geschafft, seine älteren Mitbürger vor dem Coronavirus zu schützen. Länger bekannte strukturelle Probleme sowie mehrere Faktoren wie der Mangel an geeigneter Schutzausrüstung und die späte Einführung umfassender Tests hätten dazu beigetragen, dass die Altenpflege schlecht vorbereitet und schlecht ausgerüstet zur Handhabe einer Pandemie gewesen sei, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Kommissionsbericht.

„Die Strategie zum Schutz der Älteren ist gescheitert“, urteilte die Kommission. Die Angestellten in der Altenpflege seien in der Krisensituation großteils alleine gelassen worden. Die Verantwortung für die Versäumnisse liegt der Kommission zufolge letztlich bei der amtierenden Regierung und den Vorgängerregierungen.

Eine in dem Teilbericht hervorgehobene Schwäche war die Aufsplitterung der Altenpflege. Diese ist in Schweden in 21 Regionen und 290 Kommunen aufgeteilt. Auch viele private Anbieter mischen mit, während die nationale Verantwortung von staatlichen Regierungsbehörden getragen wird.

Schweden hat in der Corona-Krise eine spezielle Strategie mit weniger strikten Maßnahmen verfolgt. Bislang wurden mehr als 340.000 bestätigte Corona-Infektionen sowie 7667 damit in Verbindung stehende Todesfälle verzeichnet. Auf die Bevölkerung heruntergerechnet hat das Land mit rund zehn Millionen Einwohnern damit deutlich mehr Infektionen und Todesfälle gehabt als Deutschland oder der Rest Skandinaviens. Der Großteil der Corona-Toten war 70 Jahre und älter.

Die Corona-Kommission wurde Ende Juni von der schwedischen Regierung eingesetzt. Der Bericht von Dienstag war der erste Teilbericht zur Pandemie. Ihren Abschlussbericht soll sie am 28. Februar 2022 vorlegen - sieben Monate vor der nächsten schwedischen Parlamentswahl.

17.24 Uhr: Prognose: Zahl der Toten 2020 in Italien wie im Zweiten Weltkrieg

Italien könnte in diesem Jahr so viele Tote verzeichnen wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. „Dieses Jahr werden wir leider mit leichtem die Grenze von insgesamt 700.000 Toten übertreffen“, sagte der Präsident der italienischen Statistikbehörde Istat, Gian Carlo Blangiardo, am Dienstag im Fernsehsender Rai 3. Das sei ein besorgniserregender Wert, denn zuletzt hätte Italien diese Zahlen im Jahr 1944 erreicht - zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die Geburtenzahl im dem Mittelmeerland sank von rund 420.000 in 2019 auf 400.000 in diesem Jahr.

Italien wurde hart von der Corona-Pandemie getroffen. Die Gesundheitsbehörden verzeichneten bislang rund 1,86 Millionen Corona-Infektionen und mindestens 65.000 Menschen, die mit einer Infektion gestorben waren. Am selben Tag veröffentlichte Istat auch neue Zahlen zur italienischen Bevölkerung. Für den 31. Dezember dieses Jahres erwarteten die Statistiker eine Zahl von rund 59,6 Millionen Bürgern in Italien und damit etwa 175.000 weniger als ein Jahr zuvor. Die italienische Bevölkerung wird den Daten der Behörde zufolge zudem immer älter. Das Durchschnittsalter stieg von 43 (2011) auf nun 45 Jahre.

17.01 Uhr: Merkel beunruhigt über Corona-Lage: Nicht die Zeit für Ausnahmen

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich beunruhigt über die Entwicklung der Corona-Infektionszahlen und die Lage auf den Intensivstationen geäußert. „Es ist nicht die Zeit für Ausnahmen“, sagte Merkel am Dienstag nach Angaben von Sitzungsteilnehmern in der Videositzung der Unionsfraktion im Bundestag nach den Entscheidungen von Bund und Ländern über einen harten Lockdown von diesem Mittwoch an. Sie wurde mit den Worten zitiert: „Wir tun uns gemeinsam nichts Gutes, wenn wir jetzt wieder nach der Ausnahme suchen. Weil wir dann noch länger im Lockdown verharren müssen.“

Sie sei ein bisschen beunruhigt, sagte Merkel nach diesen Angaben. So seien etwa die Schulregelungen in den einzelnen Bundesländern teilweise schon wieder sehr großzügig, kritisierte die Kanzlerin. Man müsse wieder herunter auf eine Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Menschen innerhalb einer Woche, weil man dann das Infektionsgeschehen nachvollziehen könne. Sonst könne nichts gelockert werden, betonte die Kanzlerin.

16.32 Uhr: Corona-Warn-App kommt auch für ältere iPhone-Modelle 5s und 6

Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes wird künftig auch auf den älteren iPhone-Modellen 5s und 6 laufen können. Darauf hat das Robert Koch-Institut am Dienstag in Berlin hingewiesen. Apple stelle die notwendige technische Schnittstelle, das sogenannte Exposure Notification Framework, nun auch für die Betriebssystem-Version iOS 12.5 bereit. Auf den neuen iPhone-Modellen ist die Betriebssystemsversion iOS 14.2.1 aktuell. Es werde allerdings noch eine Zeit lang dauern, bis eine angepasste Version der Corona-Warn-App des Bundes für die älteren Modelle vorliege, da der Code erst angepasst werden müsse, teilte das RKI weiter mit.

Apple kommt damit Forderung nach, die spezielle Bluetooth-Schnittstelle so zu verändern, dass noch mehr iPhone-Modelle als bislang die Corona-Tracing-App laufen lassen können. „Wir freuen uns, dass Apple sein Exposure Notification Framework nun auch für die Betriebssystem-Version iOS 12.5 bereitstellt“, erklärte das RKI.

16.05 Uhr: EU gibt 500 Millionen Euro für Corona-Impfstoff für ärmere Länder

Die Europäische Union stellt 500 Millionen Euro für die Versorgung ärmerer Länder mit Corona-Impfstoffen zur Verfügung. Damit könne eine Milliarde Impfdosen gekauft werden, teilte die diplomatische Vertretung der Europäischen Union in Genf am Dienstag mit. 400 Millionen Euro kommen von der Europäischen Investmentbank, 100 Millionen Euro von der EU-Kommission.

Das Geld geht an die Impfinitiative Covax der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die die Forschung an zahlreichen Impfstoffkandidaten fördert und eine faire Verteilung erfolgreicher Impfstoffe gewährleisten soll. Mehr als 180 Länder sind beteiligt, darunter neben den EU-Ländern auch China, nicht aber die USA. Mehr als 90 Länder finanzieren den Kauf von Impfstoffen selbst, 92 sollen dabei unterstützt werden.

15.47 Uhr: Corona-Spuren auf dem Ausbildungsmarkt – weniger Lehrverträge 2020

Zehntausende Jugendliche finden keinen passenden Ausbildungsplatz, ähnlich viele Betriebe keinen geeigneten Nachwuchs. Die Pandemie verschärft die Situation, ist aber nicht das einzige Problem.

Die Corona-Pandemie wirkt sich auch auf die berufliche Zukunft junger Menschen aus. Deutlich weniger Jugendliche haben in diesem Jahr eine Ausbildung begonnen als noch 2019. So wurden 57.600 Ausbildungsverträge weniger abgeschlossen als im Vorjahr, wie aus der am Dienstag vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) vorgestellten Ausbildungsbilanz 2020 hervorgeht. Das entspricht einem Minus von 11 Prozent. Insgesamt wurden bundesweit 467.500 Ausbildungsverträge geschlossen, 2019 waren es noch 525.000. Erstmals seit der Wiedervereinigung lag die Zahl damit unter 500.000.

Gründe dafür sind nach Angaben des Instituts einerseits ein deutlich reduziertes Angebot an Ausbildungsplätzen und zugleich eine gesunkene Nachfrage nach Lehrstellen. Außerdem ist es dem BIBB zufolge in Zeiten ohne Ausbildungsmessen und Betriebspraktika noch schwerer geworden, Betriebe und Azubis zusammenzubringen. Demnach blieben zum Stichtag 30. September fast 60.000 und damit knapp 12 Prozent aller von Betrieben angebotenen Ausbildungsplätze unbesetzt. Mehr als 78.000 Jugendliche suchten gleichzeitig noch nach einer ihnen passend erscheinenden Lehrstelle.

Dies ist nach Einschätzung des BIBB aber nicht ausschließlich auf die Auswirkungen der Pandemie zurückzuführen. Infolge der demografischen Entwicklung sinke schon seit Jahren die Zahl der Schulabgänger, weshalb mit einem leichten Rückgang der Anzahl an Ausbildungsverträgen gerechnet wurde.

14.39 Uhr: Entscheidung über Zulassung von Impfstoff am 21. Dezember

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA will am 21. Dezember ihr Gutachten über die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Unternehmen Biontech und Pfizer vorlegen - acht Tage früher als zuletzt geplant. Das teilte die Behörde am Dienstag in Amsterdam mit. Die Zustimmung der EU-Kommission gilt als sicher. Der Impfstoff könnte so noch vor Weihnachten für die EU zugelassen sein.

13.57 Uhr: In der Schweiz wächst der Frust über lasche Anti-Corona-Maßnahmen

Schweizer Krankenhäuser sind wegen der Corona-Pandemie an der Belastungsgrenze - und der Ruf nach einem Lockdown wird immer lauter. „Wir können uns nicht vorstellen, dass wir um einen Lockdown herumkommen“, sagte der Direktor des Universitätsspitals Zürich (USZ), Gregor Zünd, am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Im Kanton Zürich liege der R-Wert bei 1,16 - das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 116 weitere Menschen anstecken. „Wie lange sollen diese Warnungen denn noch gehen, bevor etwas passiert???“, twitterte Isabelle Eckerle, deutsche Virologin am Universitätsspital Genf.

Zünd sprach sich zusammen mit den Direktoren zweier weiterer Krankenhäuser in Zürich entschieden gegen die Erlaubnis zum Skifahren über Weihnachten aus. „Das Risiko einer Ansteckung beim Skifahren während der Weihnachtsferien ist hoch“, sagte Zünd. Es erhöhe das Risiko einer dritten Corona-Welle im Januar. Die Spitäler in Zürich nehmen im Winter normalerweise verunglückte Skifahrer auf. Das sei aus Kapazitätsgründen kaum noch möglich, sagten die Direktoren.

13.29 Uhr: Corona-Einschränkungen dienen dem Schutz vulnerabler Gruppen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat daran erinnert, dass die Einschränkungen in der Corona-Pandemie dem Schutz vulnerabler Gruppen dienen. Menschen aus der Risikogruppe dürften nicht aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden, damit „wir unseren Einkaufsbummel machen können“ und ungestört dem gewohnten Lebensrhythmus nachgehen können, sagte Merkel am Dienstag bei einem Online-Gespräch mit Studenten in Berlin.

Natürlich müssten Menschen mit Vorerkrankungen und Ältere mehr geschützt werden als andere. Das bedeute aber nicht, dass man sie wegsperre oder ihnen sage, dass sie „schön Zuhause“ bleiben sollen. „Letztlich ist der Bogen vom Geborenwerden bis zum Sterben einer, der von der Gesellschaft ernst genommen werden muss“, sagte sie. Da gelte es, klar Stellung zu beziehen.

12.57 Uhr: Landesregierung verbietet Abholangebote im Handel

Die Landesregierung hat sich darauf verständigt, Abholangebote im Handel während des harten Corona-Lockdowns von diesem Mittwoch an bis 10. Januar zu verbieten. Dagegen dürfen die Händler weiter selber liefern oder liefern lassen, wie das grün-schwarze Kabinett am Dienstag in Stuttgart beschloss. Man wolle lange Schlangen vor den Geschäften und damit zusätzliche Kontakte unbedingt vermeiden, sagte ein Regierungssprecher am Dienstag der dpa zu dem Verbot des sogenannten Click&Collect-Service.

11.56 Uhr: Spahn bekräftigt Ziel von Impfbeginn noch vor dem Jahreswechsel

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn setzt auf einen baldigen Start von Impfungen gegen das Coronavirus. Man dürfe optimistisch sein, dass eine Impfstoff-Zulassung am 23. Dezember erfolgen könne, sagte der CDU-Politiker am Dienstag in Berlin. Dies sei „eine gute Nachricht für die Europäische Union“. Ziel sei, eine europäische Impfstoff-Zulassung noch vor Weihnachten zu erreichen und dann in Deutschland noch vor dem Jahreswechsel mit dem Impfen beginnen zu können. Er verteidigte es, keine Notfallzulassung für Impfstoffe vorzusehen, sondern ein reguläres Verfahren der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Dies sei wichtig für das Vertrauen in Impfstoffe.

Spahn rechnet selbst mit dem jetzt verschärften Corona-Lockdown nicht mit schnellen Effekten bei der Eindämmung der Pandemie. „Auch eine Vollbremsung wird eine lange Bremsspur haben.“ Die weitergehenden Schließungen von Einrichtungen, die ab diesem Mittwoch starten, seien geboten. „Lieber jetzt mit Aussicht auf Erfolg als erst nach Weihnachten mit dem Risiko großer Nebenwirkungen.“ Wichtig sei nun, die Vorgaben in allen Bereichen konsequent umzusetzen.

11 Uhr: Corona-Zahlen auf hohem Niveau, 7-Tage-Wert als Hoffnungszeichen?

Deutschland startet mit weiter auf hohem Niveau liegenden Corona-Zahlen in den verschärften Lockdown - es gibt aber ein erstes Hoffnungszeichen. Die zur Lagebeurteilung entscheidende 7-Tage-Inzidenz - die gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - ging erstmals seit fast zwei Wochen leicht zurück.

Der Wert lag nach den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) am Dienstag bei 173,7. Am Montag hatte er mit 176,4 noch einen Höchststand erreicht. Vor allem in Sachsen, dem Bundesland mit der derzeit weitaus höchsten 7-Tage-Inzidenz, sank der Wert merklich: Er lag am Dienstag bei 328,7 (Vortag: 379,1). Im ebenfalls stark betroffenen Thüringen stieg er hingegen von 234,6 auf 251,0.

Als Richtwert, ab dem die Gesundheitsämter wieder in der Lage sind, Ansteckungen und Kontakte nachzuverfolgen und entsprechende Infektionsschutzmaßnahmen anzuordnen, gelten 50 Ansteckungen innerhalb einer Woche auf 100.000 Einwohner.

9.26 Uhr: Warum Landrat Wölfle Corona-Zahlen im Bodenseekreis erst auf Druck der Medien veröffentlicht

Bis Ende vergangener Woche weigerte sich das Landratsamt Bodenseekreis, täglich die Zahlen der Covid-19-Infektionen für die Gemeinden zu veröffentlichen, was in umliegenden Landkreisen eine Selbstverständlichkeit ist. Weil der SÜDKURIER am Thema dran blieb, gibt es nun tagesaktuelle Zahlen, die Transparenz schaffen. Aber Landrat Lothar Wölfle weigert sich weiter, Daten der kleinen Kommunen zu veröffentlichen.

8.34 Uhr: Verband rechnet mit Klagen des Einzelhandels wegen Corona-Hilfen

Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet mit Klagen von Einzelhandelsunternehmen gegen die Art der staatlichen Corona-Entschädigung. HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth begründete dies mit einer Ungleichbehandlung gegenüber der Gastronomie. „Große Handelsunternehmen kriegen überhaupt keinen Betriebskostenzuschuss, während das bei der Gastronomie und Hotellerie völlig anders ist“, sagte Genth im ZDF-Morgenmagazin. „Was nicht geht, ist einfach eine Ungleichbehandlung.“ Als Maßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus müssen von diesem Mittwoch an große Teile des Einzelhandels bis zum 10. Januar geschlossen blieben. Supermärkte und andere Geschäfte mit Waren des täglichen Bedarf dürfen weiterhin öffnen.

7.25 Uhr: Krankenhausgesellschaft will Notfallzulassung des Corona-Impfstoffes

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft fordert eine Notfallzulassung für einen Impfstoff gegen das Coronavirus. „Ich frage mich, ob wir wirklich bis zum 29. Dezember brauchen, um in Europa eine Zulassung des Impfstoffs zu erreichen. Europa sollte auch versuchen, schon vorher eine Notfallzulassung zu schaffen“, sagte DKG-Präsident Gerald Gaß.

„Dann könnten wir noch vor Weihnachten mit mobilen Teams in die Pflegeheime gehen und die Bewohner dort impfen.“ Auch die FDP drängte zuletzt auf eine schnellere Zulassung. „Es kann nicht sein, dass ein in Deutschland entwickelter Impfstoff erst im Januar zugelassen und verimpft werden kann“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP im Bundestag, Christine Aschenberg-Dugnus.

Der Impfstoff der Unternehmen Pfizer und Biontech ist bereits in Großbritannien, Kanada und den USA mit einer Notzulassung auf dem Markt. Gesundheitsminister Jens Spahn hatte sich bereits mehrmals gegen eine Notfallzulassung für Deutschland ausgesprochen. Man habe sich von Anfang an für eine ordentliche Zulassung auf europäischer Ebene entschieden, sagte der CDU-Politiker im ZDF-„heute journal“.

„Das ist wichtig fürs Vertrauen aus meiner Sicht.“ Er wundere sich über manche auch sehr nationale Töne dieser Tage - man habe entschieden, es europäisch gemeinsam zu machen.

7.07 Uhr: Risikogruppen erhalten ab heute kostenlose FFP2-Masken

Angehörige einer Corona-Risikogruppe erhalten ab heute an in den Apotheken im Land kostenlos FFP2-Masken. Das Bundesgesundheitsministerium hat eine entsprechende Verordnung veröffentlicht, wie der Landesapothekerverband mitteilte. Die Abgabe von drei Schutzmasken sei im Dezember kostenfrei. Im Januar und Februar müssten Betroffene für sechs Masken zwei Euro bezahlen.

Die Apotheker im Südwesten erwarten einen Ansturm auf das Angebot und rufen daher dazu auf, nicht gleich am ersten Tag zu den Apotheken zu strömen und Warteschlangen zu vermeiden.

Das Bundesgesundheitsministerium geht deutschlandweit von Kosten in Höhe von 2,5 Milliarden Euro und rund 27 Millionen Berechtigten aus. Das betrifft den Angaben nach etwa Menschen, die älter als 60 Jahre sind sowie bestimmte Vorerkrankte und Risikopatienten. Dazu gehören zum Beispiel Frauen mit Risikoschwangerschaften, Menschen mit schweren Lungenerkrankungen oder auch Demenzkranke.

FFP2-Masken filtern Partikel besonders wirksam, bieten allerdings auch keinen hundertprozentigen Schutz.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 14. Dezember:

22.41 Uhr: Experten befürchten Lücken bei Versorgung von Krebspatienten

Angesichts der zunehmenden Belastung der Kliniken wegen Covid-19-Patienten warnen Experten davor, Krebskranke zu vernachlässigen. „Immer mehr onkologische Eingriffe werden verschoben, diagnostische Untersuchungen und Nachsorge teilweise stark zurückgefahren“, kritisierte die Corona Task Force von Deutscher Krebshilfe (DKH), Deutschem Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Deutscher Krebsgesellschaft (DKG) am Montag. Zugleich appellierten die Fachleute an die Bevölkerung, unbedingt die Corona-Schutzmaßnahmen einzuhalten, damit die Zahl der Neuinfektionen schnell sinkt. Ziel sei es, das Gesundheitssystem vor einem Kollaps zu bewahren.

Bereits zu Beginn der Corona-Pandemie hatten die Fachgesellschaften eine Task Force eingerichtet, um die Versorgungssituation von Krebspatienten zu beobachten. Der Zusammenschluss hatte schon im Frühjahr ein „angespanntes Versorgungssystem“ festgestellt.

DKFZ-Chef Michael Baumann sagte in Heidelberg, bei einer weiteren Verschärfung der Lage an den Kliniken könne eine Versorgung aller schwerkranken Menschen nicht mehr gewährleistet werden. „Dazu zählen insbesondere die 1400 Patienten, die Tag für Tag neu an Krebs erkranken.“

Nach Ansicht von DKH-Chef Gerd Nettekoven ist die Situation an den Kliniken wesentlich angespannter als während der ersten akuten Phase der Pandemie. Schon in der ersten Welle hatten von der Task Force befragte onkologische Spitzenzentren zu über 90 Prozent Veränderungen wegen der Pandemie gemeldet. Diese betrafen Nachsorge, Psychoonkologie/Ernährungs- und Bewegungstherapien sowie soziale Beratung. In diesen Bereichen konnte ein Teil über Telefon oder in Videokonferenzen aufgefangen werden, hieß es.

22.30 Uhr: Mehr als 300.000 Corona-Tote in den USA seit Beginn der Pandemie

In den USA hat die Zahl der Corona-Toten die symbolische Schwelle von 300.000 überstiegen. Nach einer Zählung der Johns-Hopkins-Universität wurde die Marke am Montag überschritten - und damit am Tag der ersten Corona-Impfungen in dem Land. Seit Beginn der Pandemie wurden mehr als 16,3 Millionen Infektionsfälle bestätigt.

21.25 Uhr: Unesco fordert Priorisierung von Lehrern bei Corona-Impfung, die UN-Kulturorganisation lobt Einsatz der Lehrkräfte in Pandemie

Die UN-Kulturorganisation Unesco hat die Regierungen weltweit dazu aufgefordert, Lehrern einen vorrangigen Zugang zu Corona-Impfstoffen zu ermöglichen. „Wir glauben, dass Lehrer und pädagogisches Hilfspersonal als eine vorrangige Gruppe betrachtet werden muss“, sagte Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay in einer Videobotschaft am Montag.

Azoulay hob in ihrer gemeinsamen Botschaft mit dem Leiter der Lehrerorganisation Education International (EI), David Edwards, die Leistungen der Lehrer seit Beginn der Corona-Pandemie hervor. Als Schulen und andere Bildungseinrichtungen schließen mussten, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, seien „Lehrer und Hilfspersonal an der Front geblieben.“

Als der Schulunterricht über das Internet stattfand, hätten Lehrer „die Art, wie wir lehren und lernen, neu erfunden“, sagten Azoulay und Edwards. Die Lehrer seien dann „mutig“ in die Klassenzimmer zurückgekehrt, als die Schulen wieder geöffnet wurden. Da Bildungseinrichtungen „unersetzlich“ seien, müssten Lehrer zu den ersten gehören, die geimpft würden.

20.12 Uhr: Mehr als 2000 neue Corona-Fälle und 99 weitere Tote im Südwesten

In Baden-Württemberg ist die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen innerhalb eines Tages um 2177 Fälle gestiegen, außerdem wurden 99 zusätzliche Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 registriert. Damit gibt es jetzt landesweit 190 410 bestätigte Ansteckungen seit Beginn der Pandemie, wie das Landesgesundheitsamt am Montag (Stand: 16.00 Uhr) in Stuttgart weiter mitteilte. Insgesamt 3523 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Die Zahl der Genesenen liegt bei geschätzt 134 647.

Der Sieben-Tage-Wert für die Neuinfektionen je 100 000 Einwohner für das ganze Land stieg auf 190,5 und übertrifft damit nochmals die Inzidenz der vergangenen Tage. Weiterhin liegen alle 44 Stadt- und Landkreise über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. 18 davon überschreiten mittlerweile die 200er-Marke - der Enzkreis sowie die Stadtkreise Heilbronn und Pforzheim liegen sogar weiter über der Marke von 300 neuen Ansteckungen je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Da der Reproduktionsfaktor (R-Wert) bei geschätzt 1,17 liegt, steckt ein Infizierter im Schnitt noch immer mehr als eine weitere Person an.

Den neuen Angaben zufolge werden in Baden-Württemberg aktuell 553 an Sars-CoV-2 erkrankte Menschen auf Intensivstationen behandelt, 314 von ihnen müssen per Schlauch beatmet werden.

18.51 Uhr: Gegen Corona Geimpfte sollen zunächst weiter Masken tragen

Auch wer sich gegen das Coronavirus impfen lässt, muss nach Überzeugung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit Rücksicht auf andere Menschen weiter Vorsichtsregeln beachten. Nach bisherigen Erkenntnisstand schützten die Impfungen wirksam davor, die Lungenkrankheit zu entwickeln. Aber ob sie auch eine Infektion grundsätzlich verhinderten - und damit die Möglichkeit, dass Geimpfte das Virus verbreiteten - sei noch unklar, betonten WHO-Expertinnen am Montag in Genf. Soziale Distanz, das Tragen von Masken und häufiges Händewaschen seien deshalb eine Zeit lang auch für die Gruppe der Geimpften wichtig.

18.23 Uhr: Spahn: Tun alles für Impfstart noch im Dezember

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hält einen Beginn von Impfungen gegen das Coronavirus noch im Dezember für denkbar. „Wir tun alles dafür“, dass es noch im Dezember losgehen könne mit dem Impfen, sagte der CDU-Politiker am Montag im „Polittalk aus der Hauptstadt“, einer Kooperation des RBB-Inforadios mit der „Süddeutschen Zeitung“. Spahn machte erneut deutlich, dass es keine Notfallzulassung für Deutschland, sondern eine europäische bedingte Zulassung für den ersten Impfstoff geben solle. „Damit sind wir mit allen 27 Mitgliedstaaten angetreten, nicht zuletzt um Vertrauen zu erhalten. Ich bin mir sehr sicher, bei einer Notzulassung würde manche Debatte sicherlich darüber geführt: Ist da genug geprüft worden, wurde da tief genug hineingegangen in die Daten?“, betonte Spahn.

17.33 Uhr: Kretschmann äußert sich nach Ärger um Corona-Management

Es ist der Tag vor dem Lockdown: das vorerst letzte Mal Schulunterricht für viele und die letzten Weihnachtseinkäufe stehen auch an. Die Regierung verteidigt die harten Auflagen und sieht sich Kritik ausgesetzt.

Einen Tag vor dem längeren weitreichenden Lockdown bereitet sich Baden-Württemberg auf die bevorstehenden Einschränkungen für das private und öffentliche Leben vor. Der Einzelhandel hofft am Dienstag auf die letzten Umsätze im Weihnachtsgeschäft, an den Schulen beginnt ein vorerst letztes Mal der Unterricht. Nähere Details zu den neuen und schärferen Auflagen sollen in der neuen Corona-Verordnung formuliert werden, die Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Sozialminister Manne Lucha (beide Grüne) am Mittag (12.00) vorstellen wollen.

Erwartet wird zudem, dass sich der Regierungschef gegen die Kritik an seinem Management der Corona-Krise verteidigt. Am Montag hatte die SPD den Grünen und der CDU Wahlkampfgetöse und einen „lähmenden Streit um Profilierungssucht“ vorgeworfen.

Die Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten vereinbart, ab Mittwoch Schulen, Kitas und den Handel weitestgehend zu schließen. Baden-Württemberg übernimmt im Wesentlichen diese Beschlüsse. Grund für die neuen Einschränkungen sind die weiter massiv steigenden Zahlen an Neuinfektionen, Intensivpatienten und Todesfällen.

16.55 Uhr: Stadt Konstanz verbietet „Querdenker“-Demo

Die Stadt Konstanz hat eine für den 20. Dezember geplante „Querdenker“-Demonstration verboten. Die Initiative habe deutlich gemacht, dass sie nicht dazu bereit sei, Corona-Auflagen wie Abstands- und Hygieneregeln zu erfüllen, teilte ein Stadt-Sprecher mit. 900 Teilnehmer seien für die Kundgebung angemeldet worden. Die Konstanzer Polizei habe sich auch für ein Verbot ausgesprochen. Die Initiative hatte zuletzt Anfang Oktober in Konstanz eine größere Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen veranstaltet. Tausende Menschen waren zu dem Demo-Wochenende an den Bodensee gekommen.

Das Verbot der Stadt könne er nicht nachvollziehen, sagte Organisator Gerry Mayr von der „Querdenken“-Gruppe „Bürgerdialog-Konstanz e.V.“. „Wir sind Bürger, wir haben Grundrechte, und die würden wir gerne einsetzten“, so der Konstanzer Unternehmer. Es stimme nicht, dass er nicht kompromissbereit gewesen sei. Mayr kündigte an, gegen die Entscheidung vorgehen zu wollen.

Das Landesamt für Verfassungsschutz hatte vergangene Woche erklärt, dass die „Querdenken“-Bewegung unter Beobachtung stünde. Es lägen „hinreichend gewichtige Anhaltspunkte für eine extremistische Bestrebung“ vor. Die Gruppe geht seit Monaten gegen die staatlichen Corona-Einschränkungen auf die Straße.

16.42 Uhr: Was bedeutet der harte Lockdown für das Zusammenleben an der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz?

Ab 16. Dezember setzt in Deutschland der zweite Lockdown ein. Die geänderten Regeln werfen für den Alltag entlang der Grenze zur Schweiz neue Fragen auf: Dürfen Menschen aus Deutschland noch in Schweizer Restaurants? Wie sieht es umgekehrt in Sachen Einkaufstourismus aus? Schließen jetzt etwa auch die Grenzen ein zweites Mal in diesem Jahr? Die wichtigsten Antworten.

16.13 Uhr: New Yorker Krankenschwester als erster Mensch in den USA gegen Corona geimpft

Als erster Mensch in den USA ist eine New Yorker Krankenschwester mit dem Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer geimpft worden. Die Impfung von Sandra Lindsay vom Krankenhaus Long Island Jewish Medical Center wurde am Montag live im US-Fernsehen übertragen.

"Erst Impfung verabreicht", schrieb US-Präsident Donald Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Herzlichen Glückwunsch USA! Herzlichen Glückwunsch Welt!"

Der Pfizer-Biontech-Impfstoff hatte am Freitag als erstes Vakzin eine Notfallzulassung in den USA erhalten. Daraufhin begann eine riesige Logistik-Aktion, um den Impfstoff im ganzen Land zu verteilen. Zunächst sollen Gesundheitspersonal und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen geimpft werden.

15.51 Uhr: Kostenlose FFP2-Masken für Risikogruppen: Verteilung ab Dienstag

Ab Dienstag können rund 27 Millionen Deutsche aus Corona-Risikogruppen die ersten kostenlosen FFP2-Masken erhalten. Eine entsprechende Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) soll dazu am Dienstag in Kraft treten, wie ein Ministeriumssprecher am Montag der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Die Ausgabe der Schutzmasken erfolgt in einem stufenweisen Verfahren. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

In einem ersten Schritt sollen ab Dienstag über 60-Jährige und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen drei Masken gratis in der Apotheke holen können. Zum Abholen ist Zeit bis zum 6. Januar. Laut Informationen des Ministeriums genügt dazu die Vorlage des Personalausweises „oder die nachvollziehbare Eigenauskunft über die Zugehörigkeit zu einer der Risikogruppen“. Zur Abholung könne auch eine andere Person bevollmächtigt werden.

Im zweiten Schritt können diese Menschen ab 1. Januar weitere zwölf Masken erhalten. Dafür sollen sie von der Krankenkasse Coupons für zweimal je sechs FFP2-Masken bekommen - vorgesehen ist dafür dann ein Eigenanteil von jeweils 2 Euro für je sechs Masken. Den Bund kostet die Aktion insgesamt rund 2,5 Milliarden Euro. FFP2-Masken filtern Partikel besonders wirksam aus der ein- oder ausgeatmeten Atemluft, sie bieten allerdings auch keinen 100-prozentigen Schutz.

15.18 Uhr: Handel hofft auf Erlaubnis für Abholangebote - Regierung bremst

Von Mittwoch an müssen Geschäfte zu bleiben, so viel ist schon klar. Der Handel will aber zumindest Abholangebote wie in der Gastronomie durchsetzen. Die Landesregierung hat aber Bedenken.

Die Einzelhändler in Baden-Württemberg hoffen auf Ausnahmen vom Corona-Shutdown und wollen zumindest im Internet bestellte Waren an die Kunden herausgeben dürfen - das sogenannte Click&Collect. „Wir gehen fest davon aus, dass wir Click&Collect haben können“, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbandes, Sabine Hagmann, am Montag. Die Landesregierung hält davon allerdings nichts. „Abholmöglichkeiten jenseits der Gastronomie wären kontraproduktiv“, sagte ein Regierungssprecher. „Dann stehen die Leute wieder in den Straßen vor den Läden.“

Hagmann sagte, viele Händler hätten in den vergangenen Monaten entsprechende Angebote unter Einhaltung aller Hygienemaßgaben entwickelt, die müssten sie nun auch nutzen dürfen. Fraglich sei auch, welche Regeln zum Beispiel für den Elektrohandel gelten sollten - ob etwa schon bestellte Waschmaschinen noch geliefert und angeschlossen werden dürften.

14.56 Uhr: Polizei löst privaten Weihnachtsmarkt in Sachsen auf 

Die Polizei in Sachsen hat einen privaten Weihnachtsmarkt aufgelöst. Am Sonntag trafen die Beamten auf einem Hof im Riesaer Ortsteil Poppritz auf mehr als hundert Weihnachtsmarktbesucher, was allerdings klar gegen die Corona-Regeln verstieß, wie die Polizei am Montag in Dresden mitteilte. Der Markt wurde von der Polizei umgehend beendet. Der Veranstalter sowie 80 Besucher erhielten eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen des Verstoßes gegen die Corona-Schutzverordnung. Insgesamt waren 36 Polizeibeamte im Einsatz. 

14.34 Uhr: Tausende Verstöße trotz scharfer Auflagen und zunehmender Infektionen

Die Auflagen sind schärfer geworden, die Zahl der Infektionen steigt weiterhin rasant - und dennoch registriert Baden-Württembergs Polizei bei Corona-Kontrollen immer noch landesweit Tausende von Verstößen. In der vergangenen Woche (7.-13.12.) seien fast 19.000 Menschen kontrolliert und mehr als 10.000 Verstöße festgestellt worden, teilte das Innenministerium am Montag in Stuttgart mit. Fast 9600 der Kontrollierten trugen demnach keinen vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz und mehr als 500 legten die Bestimmungen zur Kontaktbeschränkung falsch aus.

Es hätten sich aber fast ausnahmslos alle kontrollierten Passanten einsichtig gezeigt, sie seien daher nicht angezeigt worden, hieß es. „Die polizeilichen Kontrollen stießen insgesamt auf große Akzeptanz und positive Resonanz in der Bevölkerung“, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Montag in Stuttgart. Die Polizeikontrollen seien „notwendig und akzeptiert“.

In 700 anderen Fällen sah das etwas anders aus - dort erstatteten die Beamten Anzeige wegen Ordnungswidrigkeiten, weil die Kontrollierten keine Einsicht zeigten. Details zu den Zahlen nach der landesweiten Ausgangsbeschränkung liegen nicht vor.

13.12 Uhr: Experten vorsichtig mit Prognosen zur Lockdown-Wirkung

Experten sind mit Prognosen vorsichtig, ob der deutschlandweite Corona-Lockdown ab Mittwoch umfassend genug ist, damit die Ansteckungszahlen wieder sinken und das Gesundheitssystem rechtzeitig entlastet wird. „Seriös wird diese Frage niemand beantworten können“, sagte Max Geraedts, der Leiter des Instituts für Versorgungsforschung und Klinische Epidemiologie an der Universität Marburg, der Deutschen Presse-Agentur. „Die Erfahrungen mit dem ersten Lockdown in Deutschland lassen eine positive Wirkung erwarten, während Erfahrungen aus dem Ausland zum Teil keine so durchschlagenden Erfolge zeigen.“

11.57 Uhr: Einzelhandel hofft auf Erlaubnis für Abhol-Angebote

Einzelhändler in Baden-Württemberg hoffen mit Blick auf den harten Corona-Lockdown ab Mittwoch zumindest auf ein paar kleine Ausnahmen. „Wir gehen fest davon aus, dass wir Click+Collect haben können“, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbandes, Sabine Hagmann, am Montag. Click+Collect bedeutet, dass Kunden etwas online bestellen und dann im Geschäft abholen können. Viele Händler hätten in den vergangenen Monaten entsprechende Angebote unter Einhaltung aller Hygienemaßgaben entwickelt, die müssten sie nun auch nutzen dürfen. Fraglich sei auch, welche Regeln zum Beispiel für den Elektrohandel gelten sollten - ob etwa schon bestellte Waschmaschinen noch geliefert und angeschlossen werden dürften.

Bund und Länder hatten sich am Wochenende darauf verständigt, dass Geschäfte von Mittwoch an geschlossen bleiben müssen. Es gibt allerdings Ausnahmen für bestimmte Branchen - und am Montag waren auch noch nicht alle Details endgültig geklärt.

10.51 Uhr: Bundespräsident Steinmeier mahnt zu Solidarität und Rücksicht: "Lage ist bitterernst"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich überzeugt gezeigt, dass die Corona-Krise mit gegenseitiger Solidarität und Rücksichtnahme überwunden erden kann. „Die kommenden Wochen sind eine Prüfung für uns alle“, sagte das Staatsoberhaupt am Montag in einer kurzen Ansprache in Berlin. „Wir sind ein starkes Land, weil in dieser schweren Krise so viele Menschen füreinander da sind und über sich hinauswachsen." Die kommende Wochen würden für viele Menschen eine belastende Zeit, betonte der Bundespräsident. “Die Einschränkungen gefährden wirtschaftliche Existenzen, machen einsam und drücken aufs Gemüt." Er betonte zugleich: “Wir sind dem Virus nicht schicksalhaft ausgeliefert." Es hänge an jedem einzelnen - “und wir wissen, was zu tun ist".

Mit Blick auf die bevorstehenden Weihnachtstage fügte Steinmeier hinzu: “Feiern lassen sich nachholen, über Geschenk freuen sich Freunde und Verwandte auch später noch." Jetzt gehe es darum, Gesundheit zu erhalten und Leben zu retten. Ausdrücklich unterstützte der Bundespräsident die von Bund und Länder beschlossenen Maßnahmen zu einem harten Lockdown ab Mittwoch. Die Lage sei “bitterernst", es gebe tausende Tode in einer Woche. Ohne weitere Einschnitte gehe es nicht. Die bisherigen Anstrengungen reichten nicht aus. “Wir müssen noch konsequenter handeln", sagte Steinmeier. Das gelte für das politische Handeln auf allen Ebenen. Aber auch “jeder und jede muss sich fragen, was kann ich zusätzlich tun, um mich und andere zu schützen". Ziel müsse es sein, die Infektionszahlen so schnell wie möglich zu senken und auf niedrigem Niveau zu halten. Die Kontakte müssten radikal begrenzt werden, das müsse schnell und umfassend geschehen.

9.34 Uhr: Kitas und Schulen sollen als Erstes wieder öffnen

Kanzleramtschef Helge Braun hat zugesagt, dass Schulen und Kitas nach einem Ende des Lockdowns als Erstes wieder geöffnet werden. „Das haben wir immer gesagt. Das ist das Letzte, was wir schließen und das Erste, was wir öffnen“, sagte der CDU-Politiker in der Sendung „Frühstart“ von RTL/n-tv. „Bildung hat Priorität, und dabei bleibt es auch.“ Zugleich machte Braun aber wenig Hoffnung auf weitreichende Lockerungen zu Beginn des neuen Jahres. Er habe zwar große Hoffnung, dass die Infektionszahlen sinken. Aber: „Eine umfassende Lockerung halte ich für sehr, sehr unwahrscheinlich“, sagte er. „Januar und Februar sind immer, was Atemwegsinfektionen angeht, besonders schwierige Monate.“ So lange es in der Winterphase nicht genügend Impfstoff für alle gebe, „werden wir noch schwierige Tage erleben“.

8.40 Uhr: Impfstoff-Hersteller Curevac macht weiteren Schritt zur Zulassung

Das deutsche Biotech-Unternehmen Curevac ist auf dem Weg zur Zulassung seines Corona-Impfstoffes einen Schritt weiter. Nach Angaben des Unternehmens von Montag hat die zulassungsrelevante klinische Phase-III-Studie mit voraussichtlich mehr als 35 000 Teilnehmern begonnen. Mit ersten Ergebnissen rechnet Curevac nach Angaben eines Sprechers Ende des ersten Quartals 2021. Curevac-Chef Franz-Werner Haas sprach nach dem Start der dritten Phase von einem „Meilenstein in der Entwicklung unseres Impfstoffkandidaten CVnCoV“.

In Phase I war der Impfstoff 250 gesunden Probanden im Alter von 18 bis 60 Jahren verabreicht worden, um seine Verträglichkeit und Immunogenität zu überprüfen. In der zweiten Phase werden seit Spätsommer 690 Probanden in klinischen Zentren in Peru und Panama geimpft. Ziel der dritten Phase ist es, Wirksamkeit und Sicherheit des neuen sogenannten mRNA-Impfstoffs gegen das Virus zu beweisen.

7.52 Uhr: Harter Lockdown belastet Innenstädte erheblich

Der harte Corona-Lockdown in Deutschland ab Mittwoch führt aus Sicht des Deutschen Städtetags zu erheblichen Belastungen für die Innenstädte. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Probleme beim Einzelhandel in den Innenstädten seien älter als das Virus, sie hätten sich in diesem Jahr verschärft. „Deshalb stellt sich umso dringender die Frage, wie die Innenstädte attraktiver gestaltet werden können. Diese Debatte müssen wir im neuen Jahr zwischen allen Akteuren fortsetzen. Vorrang hat jetzt die finanzielle Hilfe für die Betroffenen, die Bund und Länder zugesagt haben. Sie muss schnell kommen.“

Dedy sagte, Bund und Länder hätten die Notbremse gezogen und Punkte verabredet, die hart, aber richtig seien. Der Beschluss sei ein Signal der Entschlossenheit und Geschlossenheit im Kampf gegen das tückische Virus. „Die Menschen im ganzen Land stehen jetzt vor einer Bewährungsprobe.“ Doch die Lage sei wirklich ernst. „Ich hoffe, dass die Maßnahmen in den kommenden Wochen Wirkung zeigen werden und nicht erneut verschärft werden müssen.“

7.14 Uhr: Zahl der Corona-Neuinfektionen liegt deutlich über dem Vorwochenwert

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau, auch wenn die deutschen Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) zum Wochenstart wieder vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet haben. Innerhalb eines Tages wurden 16.362 neue Fälle übermittelt, wie das RKI am Montagmorgen bekanntgab. Das sind rund 4000 Fälle mehr als am vergangenen Montag, als die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 12.332 lag. An Sonntagen und Montagen sind die vom RKI veröffentlichten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

Die deutschen Gesundheitsämter meldeten zudem 188 neue Todesfälle binnen 24 Stunden. Vor genau einer Woche hatte dieser Wert bei 147 gelegen. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 21.975. Die zur Lagebeurteilung entscheidende 7-Tage-Inzidenz - die gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - steigt ebenfalls deutlich an. Sie lag am Sonntag bei einem Höchststand von 169. Am Montag stieg sie weiter auf 176,4.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 13. Dezember:

20 Uhr: So reagieren die Schulen in der Region auf die bevorstehenden Schließungen

In Bad Säckingen sind die Schulen auf den Lockdown vorbereitet. Doch für die Eltern kommt nun die Herausforderung, kurzfristig eine Betreuung zu organisieren. Auch Tino Berthold, der Gesamtelternbeiratsvorsitzende in Villingen-Schwenningen, rechnet mit Problemen, die Schulschließungen in nur zwei Tagen organisieren zu können.

Für Simone Duelli-Meßmer, geschäftsführende Rektorin der Gymnasien in Villingen-Schwenningen, ist diese Entscheidung „aus organisatorischer Sicht“ einfacher: „Wenn man davon ausgeht, dass die Schulkontakte das Infektionsgeschehen vorantreiben, sind die Maßnahmen sinnvoll.“ Und wie reagiert man im Bodenseekreis? Auch dort haben wir die ersten Reaktionen an den Bildungseinrichtungen gesammelt.

18.55 Uhr: Landtag debattiert über Corona-Lockdown

Der baden-württembergische Landtag befasst sich morgen ab 14.00 Uhr mit dem von Bund und Ländern geplanten Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie. In einer Sondersitzung wollen die Abgeordneten in Stuttgart über die weitreichenden Einschnitte in das private und öffentliche Leben sprechen. Dabei zeichneten sich schon am Sonntag Kontroversen ab.

SPD-Chef Andreas Stoch warf der Landesregierung vor, zu lange gebraucht zu haben. Hoffnung und Zeit seien verspielt worden. „Die Landesregierung muss aus diesen Erfahrungen Konsequenzen ziehen“, sagte er. „Wir brauchen dringend Strategien bis ins Frühjahr, für Schulen und Handel und das öffentliche Leben. Wenn wir uns jetzt auf dem harten Lockdown ausruhen, geraten wir wieder ins Hintertreffen.“ Der FDP-Fraktionsvorsitzende Hans-Ulrich Rülke kritisierte insbesondere die Schulschließungen

18 Uhr: Handelsverband Baden-Württemberg rechnet mit Umsatzverlusten in Milliardenhöhe

Der Handelsverband Baden-Württemberg rechnet mit Umsatzverlusten in Höhe von 2,5 bis 3 Milliarden Euro. Die Schließungen von Geschäften, die keine Ware für den täglichen Bedarf verkaufen, betreffen den Angaben nach etwa 20.000 Betriebe und 250.000 Beschäftigte im Südwesten. „99 Prozent dieser Unternehmen sind kleine und mittelständische Unternehmen“, hieß es weiter. Insgesamt stelle der Einzelhandel den drittgrößten Wirtschaftszweig im Land dar.

„Ein großer Teil dieser enormen Wirtschaftskraft steht nächstes Jahr vor dem finanziellen Aus, wenn jetzt nicht dementsprechend große Unterstützung seitens der Politik kommt“, sagte Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann laut Mitteilung. Der Handel sollte im Dezember wie die Gastronomie behandelt werden und von den Dezemberhilfen profitieren. Ab Januar müsse dann eine neue Form der Finanzhilfe gefunden werden, hieß es weiter.

17.15 Uhr: Lehrergewerkschaft kritisiert wochenlanges Hin und Her

Die Lehrergewerkschaft GEW kritisiert die Politik für das „wochenlange Hin und Her zum Thema Weihnachtsferien“. Hier sei Wahlkampf auf dem Rücken der 1,5 Millionen Schüler und 130.000 Lehrer im Land gemacht worden. Die Elternvertretung baden-württembergischer Kindertageseinrichtungen forderte schon jetzt „ein klares und verbindliches Ausstiegsszenario für die Kitas“. „Kitas dürfen nicht wie im Frühjahr die letzten Institutionen sein, die bei möglichen Lockerungen und Öffnungen berücksichtigt werden“, hieß es.

16 Uhr: Baden-Württemberg setzt Beschlüsse zum Lockdown um

Baden-Württemberg übernimmt die von Bund und Ländern heute beschlossenen Maßnahmen zu einem harten Lockdown ab Mittwoch. Nur über Weihnachten soll es Lockerungen geben - im Gegensatz zu Silvester. Die Ausgangsbeschränkung wird in der Silvesternacht nicht aufgehoben. Das sind die Regelungen im Einzelnen:

15.50 Uhr: Baden-Württemberg schließt Schulen - das sind die Regelungen

Nach dem bundesweiten Beschluss für einen harten Corona-Lockdown werden in Baden-Württemberg von Mittwoch an die Schulen und Kitas geschlossen. Wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Kultusministerin Susanne Eisenmann bestätigten, werden die Weihnachtsferien nach vorn verlegt, um weitere Kontakte zu vermeiden. Nur für Abschlussklassen solle es Fernunterricht geben. „Schülerinnen und Schüler der Abschlussjahrgänge werden im verbleibenden Zeitraum bis zu Beginn der regulären Weihnachtsferien am 23. Dezember verpflichtend im Fernunterricht unterrichtet“, teilte Eisenmann mit.

Außerdem sei eine Notbetreuung von Kindern geplant. Eisenmann erklärte: „Für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 1 bis 7, deren Eltern zwingend darauf angewiesen sind, wird im Zeitraum 16. bis 22. Dezember an den regulären Schultagen eine Notbetreuung eingerichtet.“ Für Kita-Kinder werde an den regulären Öffnungstagen ebenfalls eine Notbetreuung angeboten. „Die Notbetreuung erfolgt durch die jeweiligen Lehrkräfte beziehungsweise Betreuungskräfte.“ Anspruch auf Notbetreuung hätten Kinder, bei denen beide Erziehungsberechtigte beziehungsweise Alleinerziehende von ihrem Arbeitgeber als unabkömmlich gelten. „Bitte verzichten Sie aber auf die Notbetreuung, wo immer das für Sie möglich ist“, bat Kretschmann am Sonntagnachmittag.

Eisenmann sagte aber auch: „Allerdings brauchen wir klare und verbindliche Perspektiven für die Kitas und Schulen, sie müssen prioritär wieder geöffnet werden, denn unsere Kinder und Jugendlichen haben ein Recht auf Bildung.“ Die Politik müsse im Blick behalten, dass Schulschließungen mit zahlreichen negativen Folgen für die Gesellschaft, insbesondere für Kinder und Jugendliche, verbunden seien. „Deshalb sollten die Einschränkungen des Regelbetriebs so kurz wie möglich werden und auf den Zeitraum bis 10. Januar 2021 beschränkt bleiben.“

15.32 Uhr: Ministerpräsident Kretschmann zu den neuen Regeln

Ministerpräsident Winfried Kretschmann erläutert die neuen Auflagen im Kampf gegen die anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen.

15.25 Uhr: Notbetreuung und Fernunterricht im Südwesten

BAden-Württemberg schließt ab Mittwoch die Schulen: Etwa 1,5 Millionen Schüler, 130.000 Lehrer, zahlreiche Kita-Kinder und all ihre Eltern sind vom neuen Corona-Lockdown betroffen. Nur für Schüler der Abschlussklassen solle es Fernunterricht geben, hieß es in Regierungskreisen. Außerdem sei eine Notbetreuung von Kindern geplant, deren Eltern in sogenannten systemrelevanten Berufen arbeiten wie Ärzte oder Krankenschwestern und -pfleger.

14.50 Uhr: Lockdown: Schulen werden in Baden-Württemberg Mittwoch geschlossen

Nach dem bundesweiten Beschluss für einen harten Lockdown werden in Baden-Württemberg von Mittwoch an die Schulen geschlossen. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr, sollen die Weihnachtsferien nach vorn verlegt werden, um weitere Kontakte zu vermeiden. Nur für Abschlussklassen solle es Fernunterricht geben.

Weitere Einzelheiten vermelden wir hier im Ticker, sobald sie bekannt sind.

13.35 Uhr: Fast 550 Soldaten im Land helfen Gesundheitsämtern bei Corona

Bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen nach Corona-Infektionen in Baden-Württemberg helfen fast 550 Soldaten. Sie seien in 31 Gesundheitsämtern im Einsatz, teilte das Landeskommando Baden-Württemberg mit. Überwiegend seien die Hilfeleistungen bereits bis Mitte Januar 2021 vereinbart. Sowohl von den Gesundheitsämtern als auch von den Soldaten kämen positive Rückmeldungen. „Viele der Soldatinnen und Soldaten leisten gerne ihren Beitrag zur Eindämmung der Corona-Pandemie und haben sich teilweise freiwillig für diesen Einsatz gemeldet“, teilte das Landeskommando mit.

Bundesweit sind nach Angaben von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) mehr als 9000 Soldaten im Einsatz gegen die Pandemie. Anträge auf Amtshilfe mit Bezug auf die Impfzentren hat es nach Angaben des Landeskommandos im Südwesten bisher noch nicht gegeben.

12.45 Uhr: Merkel hält Maßnahmen für harten Lockdown für weitgehend gerichtsfest 

Bund und Länder rechnen nicht damit, dass die Gerichte Maßnahmen für einen harten Lockdown demnächst wieder kippen könnten. Im Frühjahr hätten die Gerichte im Grund erst gehandelt, als es um Lockerungen und damit um die „Frage der Gleichbehandlung“ ging, sagte Merkel am Sonntag in Berlin nach Beratungen mit den Länderregierungschefs. Diese Frage stelle sich jetzt aufgrund des harten Lockdown nicht so stark. Zudem verwies sie auf die rechtliche Grundlage durch das Infektionsschutzgesetz. Angesichts der aktuell steigenden Zahl der Corona-Toten und des exponentiellen Anstiegs der Neuerkrankungen seien die Maßnahmen zudem „geboten“, sagte Merkel.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte, die Frage des Gleichheitsgrundsatzes dürfte jetzt kein Hauptgrund mehr für Gerichte sein. „Jetzt stellen wir alle gleich.“ Auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) verwies darauf, dass heute eine andere rechtliche Grundlage als etwa noch im Frühjahr gelte, „auf der wir bundesweit und auch in den Ländern anders agieren können“. Zugleich gebe es zahlreiche Urteile zu Grundrechtseinschränkungen wie dem Demonstrationsrecht und der Religionsfreiheit. „Wir gehen jetzt auch sehr sensibel damit um“, sagte Müller. 

12.15 Uhr: Die neuen Corona-Beschlüsse im Überblick

Um die hohen Corona-Fallzahlen in den Griff zu bekommen, fahren Bund und Länder das öffentliche Leben vom kommenden Mittwoch bis zum 10. Januar herunter. Die Beschlüsse von Kanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen:

11.50 Uhr: Schul-Regelungen in Baden-Württemberg werden noch geklärt

Nach dem bundesweiten Beschluss für einen harten Lockdown will Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit Kultusministerin Susanne Eisenmann  über die Regelungen für die Schulen im Land sprechen. Dabei soll geklärt werden, ob Schulen und Kitas komplett geschlossen werden müssen und ob es Ausnahmen geben soll.

Kretschmann will am Nachmittag in einer Pressekonferenz über den Lockdown informieren.

11.40 Uhr: Harter Lockdown ab Mittwoch - das sind die wichtigsten Beschlüsse

Bund und Länder haben sich auf einen harten Lockdown ab Mittwoch geeinigt. Der Einzelhandel werde mit Ausnahme von Lebensmitteln und weiteren Waren des dringenden Bedarfs geschlossen, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Beratungen mit den Länderregierungschefs. Die Kontakte sollen mit Ausnahme der Zeit vom 24. bis 26. Dezember wie bisher auf maximal fünf Personen aus zwei Hausständen reduziert bleiben.

Für den 24. bis 26. Dezember können über den eigenen Hausstand hinaus noch vier weitere Personen aus dem engsten Familienkreis eingeladen werden. Für Silvester und Neujahr gebe es keine Sonderregeln, sagte Merkel.

Der Verkauf von Feuerwerk wird verboten. Auch Friseure und andere Dienstleistungsbetriebe blieben geschlossen. An Schulen und Kitas sollen die Kontakte deutlich eingeschränkt werden, die Kinder sollten wann immer möglich zu Hause betreut werden.

In den besonders vom Coronavirus betroffenen Alten- und Pflegeheimen werden nun Pflichttests eingeführt. "Mehrmals pro Woche" sollten die Tests stattfinden, so  Merkel.

11.30 Uhr: Kein Verkauf von Feuerwerk vor Silvester

Vor Silvester wird in diesem Jahr kein Feuerwerk verkauft. Der Verkauf von Pyrotechnik werde verboten, so Merkel. Das Bundesinnenministerium soll eine entsprechende Verordnung erlassen.

11.26 Uhr: Möglichst keine Schul- und Kita-Besuche ab Mittwoch bis 10. Januar

Schüler und Kita-Kinder sollen spätestens ab Mittwoch deutschlandweit wann immer möglich für zunächst dreieinhalb Wochen zu Hause bleiben. Ausnahmen und eine Notbetreuung sind möglich.

11.25 Uhr: Bund erhöht Corona-Finanzhilfen für Unternehmen

Angesichts des harten Lockdowns ab Mittwoch erweitert der Bund Corona-Finanzhilfen für Unternehmen. Konkret soll bei der Überbrückungshilfe III, die ab Januar gilt, der Höchstbetrag von 200.000 Euro auf 500.000 Euro erhöht werden. Der maximale Zuschuss ist demnach geplant für direkt und indirekt von Schließungen betroffene Unternehmen.

11.15 Uhr: Bund und Länder beschließen harten Lockdown ab dem 16. Dezember

Bund und Länder haben sich auf einen harten Lockdown ab Mittwoch geeinigt. Der Einzelhandel werde mit Ausnahme von Lebensmitteln und weiteren Waren des dringenden Bedarfs geschlossen, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Beratungen mit den Länderregierungschefs. Die Kontakte sollen mit Ausnahme der Zeit vom 24. bis 26. Dezember wie bisher auf maximal fünf Personen aus zwei Hausständen reduziert bleiben.

10.40 Uhr: Entwurf für Beratungen mit Ländern: Bund will Corona-Hilfen erhöhen

Angesichts des erwarteten harten Lockdowns plant der Bund eine deutliche Ausweitung von Corona-Hilfen für Unternehmen sowie Entlastungen vor allem für den Handel. Bei der sogenannten Überbrückungshilfe III soll der Höchstbetrag von 200 000 Euro auf 500 000 Euro erhöht werden, wie aus einem am Sonntagmorgen vom Bundeskanzleramt an die Länder geschickten Beschlussentwurf zur Bund-Länder-Runde mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hervorgeht. Der der Deutschen Presse-Agentur aus mehreren Quellen vorliegende Entwurf trägt die Datumszeile 13. Dezember, 7.46 Uhr.

In dem Entwurf wird vorgeschlagen, den Einzelhandel mit Ausnahme der Geschäfte für den täglichen Bedarf vom kommenden Mittwoch (16. Dezember) bis zum 10. Januar zu schließen. Zu den geplanten höheren finanziellen Hilfen des Bundes hatte es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Einigung zwischen Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) gegeben.

Der maximale Zuschuss von 500 000 Euro bei der Überbrückungshilfe III ist laut Papier geplant für direkt und indirekt von Schließungen betroffene Unternehmen. Für diese Firmen soll es außerdem Abschlagszahlungen ähnlich wie bei November- und Dezemberhilfen geben.

9.40 Uhr: Entwurf vor Bund-Länder-Runde sieht harten Lockdown ab 16. Dezember vor

Deutschland steht angesichts anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen vor einem harten Lockdown deutlich vor Weihnachten. In einem am Sonntagmorgen vom Bundeskanzleramt an die Länder geschickten Beschlussentwurf zur Bund-Länder-Runde mit Kanzlerin Angela Merkel von 10.00 Uhr an wird vorgeschlagen, den Einzelhandel mit Ausnahme der Geschäfte für den täglichen Bedarf vom 16. Dezember bis zum 10. Januar zu schließen. Der der Deutschen Presse-Agentur aus mehreren Quellen vorliegende Entwurf trägt die Datumszeile 13. Dezember, 7.46 Uhr. 

Für den Zeitraum vom 16. Dezember bis 10. Januar empfiehlt der Entwurf auch deutliche Kontakteinschränkungen an den Schulen und Kitas. „Kinder sollen in dieser Zeit wenn immer möglich zu Hause betreut werden. Daher werden in diesem Zeitraum die Schulen grundsätzlich geschlossen oder die Präsenzpflicht wird ausgesetzt“, heißt es in dem Papier. Für Eltern sollten nach diesen Vorstellungen zusätzliche Möglichkeiten geschaffen werden, für die Betreuung der Kinder im genannten Zeitraum bezahlten Urlaub nehmen zu können.

Für die Weihnachtstage vom 24. bis 26. Dezember wird in dem Entwurf vorgeschlagen, dass die Länder in Abhängigkeit vom Infektionsgeschehen als Ausnahme von den sonst geltenden Kontaktbeschränkungen „Treffen mit 5 Personen zuzüglich Kindern im Alter bis 14 Jahre im engsten Familienkreis“ zulassen können. Zum engsten Familienkreis zählen dem Papier zufolge sowohl Ehegatten als auch sonstige Lebenspartner sowie direkte Verwandte wie Geschwister, Geschwisterkinder und deren jeweilige Haushaltsangehörige, auch wenn dies mehr als zwei Hausstände bedeutet. Damit würden die eigentlich geplanten großzügigeren Lockerungen zu Weihnachten, die bis zu 10 Personen vorsahen, einkassiert.

Am Silvester- sowie am Neujahrstag soll laut den Plänen bundesweit ein „An- und Versammlungsverbot“ umgesetzt werden. Darüber hinaus soll ein Feuerwerksverbot auf publikumsträchtigen Plätzen gelten, die von den Kommunen bestimmt werden. Der Feuerwerksverkauf soll in diesem Jahr generell verboten werden. Zudem soll das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit vom 16. Dezember bis 10. Januar verboten werden. „Verstöße werden mit einem Bußgeld belegt“, heißt es in dem Entwurf.

Friseursalons, Kosmetikstudios, Massagepraxen und Tattoo-Studios sollen nach diesen Vorstellungen geschlossen werden, „weil in diesem Bereich eine körperliche Nähe unabdingbar ist“.

Sonntag, 13. Dezember, 8.30 Uhr: 20 200 neue Corona-Infektionen in Deutschland gemeldet

Binnen eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 20 200 neue Corona-Infektionen übermittelt. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor. Der Höchststand war am Freitag mit 29 875 gemeldeten Fällen erreicht worden. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Am vergangenen Sonntag hatte die Zahl bei 17 767 gelegen.

Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 321 neue Todesfälle. Der bisherige Höchstwert von 598 Toten war ebenfalls am Freitag erreicht worden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 21 787.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitag bei 1,11 (Vortag: 1,03). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 111 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 12. Dezember:

22.01 Uhr: 3005 neue Corona-Fälle und 47 weitere Tote in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg ist die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen innerhalb eines Tages um 3005 Fälle gewachsen, außerdem wurden 47 zusätzliche Tote im Zusammenhang mit Covid-19 registriert. Damit gibt es jetzt landesweit 185 956 bestätigte Ansteckungen seit Beginn der Pandemie und insgesamt 3399 Tote, wie das Landesgesundheitsamt am Samstag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte.

Nach diesen Angaben sind derzeit 524 an Sars-CoV-2 Erkrankte in intensivmedizinischer Behandlung, von denen 302 (57,63 Prozent) invasiv beatmet werden. Insgesamt seien 2129 von 2525 einsatzfähigen Intensivbetten (84,31 Prozent) belegt.

Der Sieben-Tage-Wert für die Neuinfektionen je 100 000 Einwohner beträgt für das ganze Land aktuell 179,6 und übertrifft noch einmal die Inzidenz der vorangegangenen Tage. Weiterhin liegen alle 44 Stadt- und Landkreise über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. 13 davon überschreiten die 200er-Marke, wobei der Enzkreis sowie die Stadtkreise Heilbronn und Pforzheim sogar jenseits der 300 rangieren.

21.17 Uhr: Bericht: Länderchefs und Kanzleramt haben sich wohl auf einen harten Lockdown ab Mittwoch geeinigt

Wegen der anhaltend hohen Corona-Zahlen soll in Deutschland einem Bericht zufolge spätestens ab Mittwoch ein harter Lockdown gelten. Darauf hätten sich die Chefs der Staats- und Senatskanzleien der Länder am Samstagabend mit dem Kanzleramt verständigt, berichtete das Wirtschaftsmagazin "Business Insider". Das Kanzleramt befürworte den Dienstag als Starttermin. Der Lockdown soll dem Bericht zufolge vorerst bis zum 10. Januar gelten. Am 4. Januar werde über eine Verlängerung beraten.

Die Ministerpräsidenten wollen am Sonntagvormittag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die Verschärfung der Corona-Maßnahmen beraten. Das Treffen war kurzfristig einberufen worden, weil die bisherigen weniger strengen Maßnahmen nicht die erhoffte Trendwende bei den Infektionszahlen gebracht hatten. 

Laut dem Bericht des "Business Insider" soll der Einzelhandel während des Lockdowns geschlossen bleiben. Ausnahmen seien unter anderem für Lebensmittelgeschäfte vorgesehen. Private Treffen sollen den Angaben zufolge künftig auf zwei Haushalte und maximal fünf Personen beschränkt werden. Kinder unter 14 Jahren seien von der Regelung ausgenommen. 

19.40 Uhr: Impfen könnte in den USA am Montag losgehen

Nach der Zulassung des ersten Corona-Impfstoffs in den USA könnte das Impfen dort am Montag beginnen. Derzeit würden die bereits vorhandenen Dosen des nun zugelassenen Impfstoffs des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer verpackt, sagte der bei „Operation Warp Speed“, dem Impfprojekt des Weißen Hauses, für die Logistik zuständige Gustave Perna am Samstag. Am Sonntag würden diese Dosen dann an zunächst mehr als 600 Einsatzorte ausgeliefert. „Ab Montag wird der Impfstoff eingesetzt werden.“

18.45 Uhr: Bußgeld bei Verstößen gegen nächtliche Ausgangsbeschränkung im Südwesten

Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat die Menschen in Baden-Württemberg aufgerufen, sich an die seit heute geltenden neuen Ausgangsbeschränkungen in Baden-Württemberg zu halten. Die Polizei werde die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie landesweit kontrollieren. „Zunächst gilt es, den Menschen mit Augenmaß die neuen Regeln nahe zu bringen“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. „Die Polizei wird mit Fingerspitzengefühl und auch der erforderlichen Konsequenz die Einhaltung überwachen, insbesondere der nächtlichen Ausgangsbeschränkungen in ganz Baden-Württemberg.“

Strobl warnte davor, sich über die Ausgangsbeschränkung am Abend und in der Nacht hinwegzusetzen: „Wer nach 20.00 Uhr unterwegs ist, zu Fuß oder mit dem Rad, motorisiert oder im ÖPNV, sollte einen guten Grund haben, der von der neuen Corona-Verordnung gedeckt ist. Wer sich dann ohne triftigen Grund in der Öffentlichkeit aufhält, muss mit einem Bußgeld rechnen.“ Als triftiger Grund gilt zum Beispiel Arbeit oder ein dringend nötiger Arztbesuch.

18.27 Uhr: Corona in Italien auf dem Rückzug: Keine Roten Zonen mehr

Wegen sinkenden Corona-Zahlen dürfen in vielen Regionen Italiens die Restaurants und Bars ab Sonntag wieder öffnen. Rund fünf Wochen nach der Einrichtung von drei Risikozonen und eines Teil-Lockdowns ist die Zeit der Roten Zonen dann zunächst vorbei.

Vielmehr gehören die anfangs stark betroffene Lombardei im Norden und Kalabrien im Süden sogar wieder zu den Gelben Zonen mit geringem Risiko. Gesundheitsminister Roberto Speranza hatte außerdem am Freitag in Rom angeordnet, dass die Abruzzen als letzte Rote Zone in die mittlere, orangene Kategorie wechseln.

Damit wird der Alltag für viele Italiener vorübergehend etwas einfacher. Denn in den Gelben Zonen dürfen - anders als in den beiden anderen Risikogebieten - die Lokale tagsüber wieder öffnen.

17.04 Uhr: 28 438 Corona-Neuinfektionen - Corona-Werte steigen weiter deutlich

Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland ist im Vergleich zur Vorwoche weiter gestiegen. Auch die Daten innerhalb von sieben Tagen für 100 000 Einwohner zeigen nach oben - Sachsen hat mit Abstand die höchste Inzidenz. Eine Studie belegt den Nutzen von Masken.

Die Corona-Zahlen in Deutschland steigen weiter stark an. Binnen eines Tages haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 28 438 neue Corona-Infektionen übermittelt. Das geht aus Daten vom Samstagmorgen hervor. Damit hat sich die Zahl im Vergleich zum vergangenen Samstag weiter erhöht - da waren es 23 318 Neuinfektionen. Der Höchststand war am Freitag mit 29 875 gemeldeten Neuinfektionen erreicht worden. Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 496 neue Todesfälle - eine Woche zuvor waren es noch 483.

16.04 Uhr: Kretschmann: Gesellschaft muss sich auf harten Lockdown einstellen

Den Bundesbürgern steht nach den Worten des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) eine deutliche Ausweitung der Corona-Auflagen bevor. Die Gesellschaft müsse sich "auf einen harten Lockdown einstellen", sagte Kretschmann am Samstag. "Wie es sich abzeichnet, wird er vor Weihnachten kommen und nicht erst an Weihnachten." Kretschmann sagte, er komme gerade aus einer Besprechung der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Vorbereitung des Bund-Länder-Treffens am Sonntag.

Vor einigen Wochen habe man gehofft, mit weniger strengen Maßnahmen die Welle brechen zu können. Die Zahlen seien dann "zwei, drei Wochen in einer relativ stabilen Seitenlage" geblieben. Aber jetzt gebe es bei den Infektionszahlen offenbar wieder ein exponentielles Wachstum, sagte Kretschmann. "Die Zahlen steigen dramatisch."

15.12 Uhr: Landkreis Lindau übersteigt die 7-Tages-Inzidenz von 200 – ab Sonntag gelten verschärfte Regeln

Seit Samstag übersteigt der Landkreis Lindau die 7-Tages-Inzidenz von 200. Wie das Landratsamt mitteilt, greift damit laut 10. Bayerischer Infektionsschutzmaßnahmenverordnung ein Automatismus. Damit gelten ab Sonntag, 13. Dezember 2020 verschärfte Maßnahmen. Dies betrifft die Schulen, Musik- und Fahrschulen sowie Märkte, Wochenmärkte sind davon ausgenommen. Zudem gilt zwischen 21 Uhr bis 5 Uhr eine Ausgangssperre.

13.51 Uhr: Kretschmann nach Schalte mit Merkel: Lockdown vor Weihnachten

Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten von CDU und CSU sind nach Darstellung des baden-württembergischen Regierungschefs Winfried Kretschmann für einen bundesweiten Lockdown noch vor Weihnachten. „Da muss sich unsere Gesellschaft auf einen harten Lockdown einstellen, und so wie es sich abzeichnet, eher vor Weihnachten und nicht erst nach Weihnachten“, sagte Kretschmann nach einer Corona-Schalte mit Merkel und den Ministerpräsidenten der Union. Aus weiteren Teilnehmerkreisen hieß es, dies sei allgemeine Haltung gewesen.

Kretschmann erklärte beim Grünen-Landesparteitag in Reutlingen weiter zum Start des bundesweiten Lockdowns: „Alle müssen damit rechnen, dass das schon kommende Woche beginnt, wo wir das gesellschaftliche Leben weitgehend stilllegen werden.“ Die endgültige Entscheidung werde bei der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Sonntag fallen. Auch aus einzelnen SPD-geführten Bundesländern höre er Zustimmung zu einem harten Lockdown schon vor Weihnachten. Die stark steigenden Infektionszahlen ließen den Ministerpräsidenten keine Wahl, sagte Kretschmann, der im Südwesten eine grün-schwarze Regierung führt und deshalb an bestimmten Runden der Unions-Ministerpräsidenten teilnimmt.

12.22 Uhr: Schärfere Corona-Regelungen im Landkreis Lindau

Mit Lindau hat ein weiterer Landkreis in Bayern den Inzidenz-Schwellenwert von 200 überschritten. Die Zahl der neuen Infektionen mit dem Coronavirus in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) am Samstag bei 214,7. Damit gelten ab Sonntag automatisch schärfere Maßnahmen, wie das Landratsamt Lindau mitteilte.

Ab der 8. Jahrgangsstufe müssen Schüler demnach zuhause bleiben, außer sie besuchen eine Förderschule oder Abschlussklasse. Musik- und Fahrschulen müssen schließen, auf Märkten dürfen nur noch Lebensmittel verkauft werden. Außerdem gelten von 21 bis 5 Uhr verschärfte nächtliche Ausgangsbeschränkungen.

In Bayern hatte es von Freitag auf Samstag laut RKI erneut mehr als 4000 Neuinfektionen gegeben. Die Zahl der Menschen, die mit oder an dem Virus gestorben sind, wurde binnen 24 Stunden bayernweit mit 89 angegeben. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner stieg bayernweit nochmals an und erreichte am Samstag 192,7.

11.15 Uhr: 28.438 neue Corona-Infektionen in Deutschland gemeldet

Binnen eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 28.438 neue Corona-Infektionen übermittelt. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor. Der Höchststand war am Freitag mit 29.875 gemeldeten Fällen erreicht worden. Am vergangenen Samstag hatte die Zahl bei 23.318 gelegen. Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 496 neue Todesfälle.

Der bisherige Höchstwert von 598 Toten war ebenfalls am Freitag erreicht worden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 21.466. 

Insgesamt zählt das Robert Koch-Institut seit Beginn der Pandemie 1.300.516 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 12.12., 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 957.500 Menschen inzwischen genesen.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitag bei 1,11 (Vortag: 1,03). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 111 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

10.09 Uhr: Fast 550 Soldaten helfen Gesundheitsämtern bei Corona

Bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen nach Corona-Infektionen in Baden-Württemberg helfen fast 550 Soldaten. Sie seien in 31 Gesundheitsämtern im Einsatz, teilte das Landeskommando Baden-Württemberg mit. Überwiegend seien die Hilfeleistungen bereits bis Mitte Januar 2021 vereinbart. Sowohl von den Gesundheitsämtern als auch von den Soldaten kämen positive Rückmeldungen. „Viele der Soldatinnen und Soldaten leisten gerne ihren Beitrag zur Eindämmung der Corona-Pandemie und haben sich teilweise freiwillig für diesen Einsatz gemeldet“, teilte das Landeskommando mit.

Bundesweit sind nach Angaben von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) mehr als 9000 Soldaten im Einsatz gegen die Pandemie. Anträge auf Amtshilfe mit Bezug auf die Impfzentren hat es nach Angaben des Landeskommandos im Südwesten bisher noch nicht gegeben.

8.26 Uhr: Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer erhält Notzulassung in den USA und Mexiko

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Corona-Impfstoff des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer eine Notfallzulassung erteilt. Das teilte die FDA am Freitagabend (Ortszeit) mit.

Einen entsprechenden Antrag hatten die Unternehmen im November bei der FDA eingereicht. Sie waren damit die ersten westlichen Hersteller, die vielversprechende Studienergebnisse veröffentlicht und eine Notfallzulassung bei der FDA beantragt hatten. Auch bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (Ema) wurde die Zulassung des Corona-Impfstoffs in der EU beantragt, eine Entscheidung darüber steht noch aus.

Auch Mexiko hat dem Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und dessen US-Partner Pfizer eine Notfallzulassung erteilt. Das teilte die staatliche Kommission zum Schutz vor Gesundheitsrisiken am Freitag (Ortszeit) mit. Die Behörde hatte einen entsprechenden Antrag der Unternehmen demnach seit dem 26. November überprüft und bewertet. Die 24 Mitglieder des zuständigen Komitees stimmten dem Antrag den Angaben nach am Freitag einstimmig zu.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 11. Dezember:

22.54 Uhr: Corona-Zahlen schnellen hoch - Länder verschärfen den Kurs

Fast 30 000 Neuinfektionen, fast 600 Tote - die zweite Corona-Welle rollt unerbittlich. Immer mehr Bundesländer reagieren mit drastischen Maßnahmen. Auch der Bundespräsident meldet sich besorgt und mahnend zu Wort.

Immer mehr Bundesländer stemmen sich mit verschärften Einschnitten in das private und öffentliche Leben gegen die sich dramatisch ausbreitende Corona-Pandemie in Deutschland. Bereits vor einem Treffen der Länderregierungschefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Sonntag kündigten Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein weitere Beschränkungen an. Am Sonntag wird eine Entscheidung für einen bundesweiten Lockdown erwartet.

22.02 Uhr: WHO mahnt zu Vorsicht an Weihnachten in Corona-Krise

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zur Vorsicht an Weihnachten in der Corona-Krise aufgerufen. "Die Festtage sind eine Zeit der Entspannung und des Feierns, aber das Feiern kann sehr schnell in Traurigkeit umschlagen, wenn wir nicht die richtigen Vorsichtsmaßnahmen treffen", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf einer Pressekonferenz in Genf am Freitag. 

WHO-Corona-Expertin Maria Van Kerkhove zufolge waren dabei einige Regionen stärker betroffen als andere. In Europa stieg die Zahl der wöchentlichen Todesfälle demnach in den vergangenen sechs Wochen um fast 100 Prozent, in Amerika um 54 Prozent und in Afrika um 50 Prozent. "Das Virus ist immer noch im Umlauf. Der Großteil der Welt bleibt gefährdet", sagte sie. 

20.55 Uhr: Lage im Schwarzwald-Baar-Klinikum angespannt

Im Schwarzwald-Baar Klinikum klettern die Fallzahlen der Patienten mit Covid-19 nahezu täglich nach oben. Das Klinikum reagiert auf die inzwischen angespannte Lage und hat damit begonnen, den Normalbetrieb herunterzufahren. Im Klinikum werden geplante, nicht dringliche Eingriffe abgesagt oder verschoben. Weiterhin sind keine Krankenbesuche an den Standorten Villingen-Schwenningen und Donaueschingen erlaubt. 

19.40 Uhr: Knapp 3800 neue Corona-Fälle im Südwesten - 60 weitere Tote

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist innerhalb eines Tages um 3798 Fälle gestiegen. Seit Beginn der Pandemie sind 182 951 Ansteckungen registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt am Freitag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus stieg um 60. Insgesamt wurden bisher 3352 Corona-Tote im Südwesten gezählt.

Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 174,9 und damit nochmals höher als an den Vortagen. Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. 15 davon überschreiten die 200er-Marke pro 100 000 Einwohner, dabei liegen die Stadtkreise Heilbronn und Pforzheim sogar über der 300er-Marke.

19.15 Uhr: Auch die Schweiz verschärft die Corona-Regeln

Die Schweiz hat lange kaum bundesweite Auflagen zum Infektionsschutz gemacht, jetzt verabschiedet der Bundesrat strengere Corona-Maßnahmen. Doch die bieten immer noch viel Freiraum – Restaurants bleiben beispielsweise weiterhin geöffnet. Was ab Samstag in der Schweiz gilt und was nicht, lesen Sie in unserem Überblick.

18.45 Uhr: Verhaltenes Interesse an Corona-Massentest in Graubünden

Im Alleingang bieten mehrere Gemeinden in Ferienregionen im Schweizer Kanton Graubünden seit Freitag Corona-Schnelltests an. Das Angebot gilt für Einwohner und Gäste in den Regionen Bernina (Puschlav), Unterengadin/Münstertal sowie Maloja (Bergell und Oberengadin) - insgesamt 35 000 Personen. Am Freitag machten 4249 Menschen von dem freiwilligen Angebot Gebrauch, wie die Behörden am Abend mitteilten. 38 wurden positiv getestet.

In den Testzentren sind bis Sonntag 800 Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte und Helfer im Einsatz. Testzentren befinden sich unter anderem in den Skiorten St. Moritz und Pontresina, wo Bundeskanzlerin Angela Merkel in den vergangenen Jahren Langlauf-Urlaub machte.

17.13 Uhr: Bundesländer dringen auf schnelle Entscheidung über bundesweiten Lockdown

Angesichts der weiter massiv steigenden Coronazahlen in Deutschland dringen immer mehr Ministerpräsidenten auf ein sofortigen Gipfelbeschluss von Bund und Ländern zu einem bundesweiten Lockdown bereits vor Weihnachten. "Der Lockdown muss schnellstmöglich kommen", forderte Nordrhein-Westfalens Regierungschef Armin Laschet (CDU) am Freitag in Düsseldorf. Ähnlich äußerten sich unter anderem auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und der Kieler Regierungschef Daniel Günther (CDU).

Es sei am besten für das ganze Land, die Ferien vorzuziehen und die Geschäfte früher zu schließen, sagte Söder am Freitag in Nürnberg. Auch Ausgangsbeschränkungen und Ausgangssperren seien notwendig. "Wir können nicht erst nach Weihnachten anfangen." Günther betonte in Kiel, "ein klarer Lockdown so schnell wie möglich" sei der einzige Ausweg. 

Eindringliche Forderungen nach einem schnellen Lockdown kamen auch aus der Ärzteschaft. Ein weiteres Abwarten erscheine angesichts der Zahlen "nicht mehr nachvollziehbar", erklärte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Uwe Janssens. Selbst ein sofortiger Lockdown lasse diese erst in ein, zwei Wochen sinken.

16.35 Uhr: Trauriger Rekord: Noch nie gab es so viele Covid-19-Tote an einem Tag im Schwarzwald-Baar-Kreis

Neun Menschen, die infolge einer Corona-Infektion im Schwarzwald-Baar-Kreis verstorben sind – das ist der traurige, bisherige Höhepunkt der Coronakrise. Noch höhere Zahlen soll unter anderem eine von Ministerpräsident Winfried Kretschmann verkündete Ausgangssperre, die ab Samstag gilt, verhindern.

15.45 Uhr: Nach Massenandrang: Zufahrt zum Kandel am Sonntag eingeschränkt

Nach einem Ansturm von Ausflüglern und einem Verkehrschaos am vergangenen Wochenende soll die Zufahrt zum Gipfel des Kandels am Sonntag beschränkt werden. Die Landstraße von Waldkirch aus solle für Autos gesperrt werden, sagte ein Polizeisprecher. Von Glottertal kommend soll der Verkehr demnach aber fließen können. Beamte vor Ort würden dann „mit Augenmaß“ entscheiden, ob die Sperrung gegebenenfalls aufgehoben werden könne, falls sich der Andrang in Grenzen halte.

Mit der Sperrung soll ein Verkehrschaos wie am vergangenen Wochenende vermieden und möglichen Ansteckungen mit dem Corona-Virus vorgebeugt werden. Am vergangenen Sonntag hatte es nach Polizeiangaben Hunderte Menschen in das Schwarzwälder Naherholungsgebiet bei Freiburg gezogen. Parkplätze waren überfüllt, Autos wurden illegal auf Wiesen, Waldwegen und Rettungswegen abgestellt. Es bildeten sich Staus und es kam zu Auffahrunfällen. An den Rodelhängen, der Toilettenanlage, dem Glühweinstand und auch an weiteren Treffpunkten hätten sich stellenweise Menschentrauben gebildet, hieß es.

14.20 Uhr: Schule in Furtwangen schließt wegen Corona-Lage bis Weihnachtsferien

Die Friedrichschule muss wegen Corona ab diesem Freitag bis zu den Weihnachtsferien ihren Betrieb einstellen. Schulleiterin Cornelia Jauch informierte die Eltern darüber, dass die Corona-Situation an der Friedrichschule inzwischen unüberschaubar sei. Damit solle vermieden werden, dass sich das Virus von der Friedrichschule ausgehend noch weiter verbreitet.

13.05 Uhr: Schulen, Kitas und Einzelhandel im Südwesten bleiben auf

Der Einzelhandel im Südwesten darf in der Vorweihnachtszeit trotz der geplanten Ausgangsbeschränkungen auch tagsüber weiterhin öffnen. „Wir haben ja keinen Lockdown beschlossen“, so Kretschmann. Es könne aber sein, dass sich Bund und Länder am Sonntag auf weiterreichende Regeln einigen. „Geschäfte vor Weihnachten zu schließen, ist schon eine sehr drastische Maßnahme“, sagte er. Sie machten da den Hauptumsatz.

Die Regel gilt bis auf weiteres also nicht nur für Lebensmittel, sondern etwa auch für Mode-Geschäfte. Wichtig sei, dass man zielgerichtet einkaufen und danach nach Hause gehe, sagte Kretschmann. 

Schulen, Kitas sowie auch Universitäten und Hochschulen sollen ebenfalls vorerst geöffnet bleiben. Auch hier will Kretschmann  die Gespräche mit den anderen Ländern und dem Bund am Sonntag abwarten. 

Was ist erlaubt und was nicht? Diese Regeln gelten ab Samstag in Baden-Württemberg.

12.21 Uhr: Ausgangsbeschränkungen im ganzen Südwesten ab Samstag

Wegen steigender Corona-Zahlen gilt in ganz Baden-Württemberg ab diesem Samstag eine Ausgangsbeschränkung. Ausnahmen könnten etwa die Arbeit oder ein Arztbesuch sein, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Freitag in Stuttgart. Tagsüber sind mehr Kontakte erlaubt als nachts. Nur über Weihnachten - vom 23. bis 27. Dezember - sei der Besuch von privaten und religiösen Veranstaltungen auch nachts erlaubt, sagte Kretschmann. Die Maßnahmen sollen vorerst für vier Wochen gelten.

11.31 Uhr: Ministerpräsidenten beraten mehrfach über Corona-Regeln

Die Regierungschefs der Länder werden nach Angaben von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bis Sonntag gleich mehrmals über schärfere Corona-Regeln beraten. Es gebe „heute Abend nochmal eine Runde der Ministerpräsidenten, am Sonntag die Runde mit der Bundesregierung“, sagte Woidke am Freitag im privaten BB Radio. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Mittwoch im Bundestag weitergehende Beschränkungen noch vor Weihnachten verlangt. Mehrere Länder kündigten bereits strengere Maßnahmen an, zuletzt Baden-Württemberg einen Lockdown und Ausgangssperren.

10.10 Uhr: Stärkere Ausgangsbeschränkungen vor Weihnachten geplant

Die Kommunen halten die von der Regierung in Baden-Württemberg geplanten landesweiten Ausgangsbeschränkungen noch vor Weihnachten für dringend geboten. „Uns fällt nichts anderes ein, als die Kontakte weiter zu beschränken“, sagte der Präsident des baden-württembergischen Gemeindetags, Roger Kehle, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. „Die Corona-Zahlen schießen in die Höhe.“ Das Land wolle eine nächtliche Ausgangssperre und auch tagsüber Ausgangsbeschränkungen beschließen, die am kommenden Dienstag in Kraft treten sollen. Dies sei das Ergebnis eines Gesprächs zwischen kommunalen Landesverbänden und Regierungsvertretern am Donnerstag gewesen.

Er gehe davon aus, dass die grüne-schwarze Regierung die Maßnahmen am heutigen Freitag auf den Weg bringe und dann der Landtag sich am Montag in einer Sondersitzung damit befassen werde. „Wir können nicht immer warten, bis die anderen Länder und die Kanzlerin alles mitbeschließen“, sagte Kehle. Das gelte auch für den am Freitagmorgen verkündeten Lockdown für Baden-Württemberg nach Weihnachten bis mindestens 10. Januar.

9.48 Uhr: Corona-Impfstoff von Sanofi und GSK wird erst Ende 2021 fertig

Der Corona-Impfstoff von Sanofi und GlaxoSmithKline (GSK) wird nach Angaben der beiden Pharmakonzerne erst Ende 2021 fertig. Bei älteren Menschen waren die Ergebnisse der ersten klinischen Tests nicht so gut wie erhofft, wie die beiden Unternehmen am Freitag mitteilten. Der französische Konzern Sanofi und das britische Unternehmen GSK müssen ihren Impfstoffkandidaten daher überarbeiten und neue Tests vornehmen. Bei Erwachsenen zwischen 18 und 49 Jahren wurde den Angaben zufolge in den ersten beiden Testphasen eine Immunantwort wie nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung festgestellt. Bei älteren Erwachsenen sei die Immunantwort aber "unzureichend" gewesen. Daher müsse nun die Antigen-Konzentration in dem Mittel überarbeitet werden.

8.42 Uhr: Baden-Württemberg geht nach Weihnachten in den Lockdown

Baden-Württemberg geht wegen der ungebremst steigenden Corona-Infektionen nach Weihnachten bis mindestens 10. Januar in den Lockdown. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) kündigte am Freitag an, zur Not eine gemeinsame Lösung mit den Nachbarländern Baden-Württembergs anstreben zu wollen, sofern keine bundeseinheitliche Lösung gefunden werden könne. Wie genau der Lockdown aussehen soll, blieb zunächst offen.

„Die Lage ist leider alarmierend“, betonte Kretschmann. „Wir haben Anzeichen für eine erneute exponentielle Zunahme der Neuinfektionen, deshalb müssen wir zwingend die Maßnahmen drastisch verschärfen.“ Landesregierung und Kommunale Landesverbände kämen gemeinsam zu der Einschätzung, dass ein harter Lockdown nach Weihnachten bis mindestens 10. Januar 2021 unerlässlich sei. Kretschmann sagte, er werde sich auf der für Sonntag anberaumten Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundeskanzlerin entsprechend für einen solchen Schritt einsetzen. Falls man sich nicht auf eine einheitliche Lösung einigt, will der Südwesten mit den Nachbarländern voranschreiten.

8.25 Uhr: Einzelhandel pocht auf umfangreiche Entschädigung bei hartem Lockdown

Der Einzelhandel pocht bei einem harten Corona-Lockdown auf Entschädigungen, wie sie anderen Branchen seit November gewährt werden. "Wenn es zum Lockdown kommt, kann man uns eine entsprechende Entschädigung nicht versagen, das verlangt die Gleichbehandlung", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Bayern, Wolfgang Puff, der "Augsburger Allgemeinen" vom Freitag. Grundlage für Entschädigungsleistungen im Handel müsse der Rohertrag sein, forderte er. "Sollten alle Geschäfte im Nonfood-Bereich geschlossen werden, drohen gewaltige Umsatzausfälle", sagte Puff. Im gesamten Bundesgebiet sei mit Ausfällen in siebenstelliger Höhe zu rechnen.

7.46 Uhr: Kekulé und Lauterbach fordern Gesangsverbot in Kirchen an Weihnachten

Der Virologe Alexander Kekulé und der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordern für die Weihnachtsfeiertage ein Gesangsverbot in allen Kirchen. Der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie der Uniklinik Halle sagte dem Magazin „Focus“: „Wenn in einer Kirche alle Masken aufhaben und maximal eine Person pro fünf Quadratmeter im Raum ist, sind Gottesdienste an Weihnachten vertretbar. Aber nur, wenn nicht gesungen wird! Sonst haben wir zu viele Aerosole.“ Kekulé fügte hinzu: „Auch das gemeinsame Glaubensbekenntnis oder das „Vater unser“ muss still sein - maximal das „Amen“ zum Ende ist in Ordnung.“

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Lauterbach betonte ebenfalls: „Für Kirchbesuche muss es klare Regeln geben. Die Abstände und Hygiene-Regeln müssen streng eingehalten werden. In der Kirche darf nicht gesungen werden. Zudem müssen alle eine Maske tragen.“ Lauterbach schlug im „Focus“ zudem vor, dass die Kirchen für alle Gottesdienstbesucher FFP2-Masken bereithalten. Finanziert werden können dies durch eine Kollekte.

7.07 Uhr: Höchstwerte: 29.875 Corona-Neuinfektionen und 598 Todesfälle gemeldet

Die Zahl der binnen eines Tages an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Corona-Neuinfektionen und die Todesfälle haben einen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsämter übermittelten binnen 24 Stunden 29.875 Neuinfektionen, wie aus Zahlen vom Freitagmorgen hervorgeht. Das sind über 6000 mehr als am Vortag, als mit 23.679 Fällen ebenfalls ein Rekord erreicht worden war. Außerdem meldete das RKI am Freitag mit 598 neuen Todesfällen den zweiten Höchstwert binnen kurzer Zeit. Der bisher höchste Tagesstand von 590 Toten war am Mittwoch erreicht worden.

In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 20.970. Insgesamt zählt das RKI seit Beginn der Pandemie 1.272.078 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 10.12., 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 942.100 Menschen inzwischen genesen. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstag bei 1,03 (Vortag: 0,99).

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 10. Dezember:

22.45 Uhr: EU-Gipfel macht Weg für Corona-Milliarden frei

Nach wochenlangem Streit haben die EU-Staaten den Weg für den nächsten Haushaltsplan und die milliardenschweren Corona-Hilfen doch noch freigemacht. Auf einem Gipfel in Brüssel billigten die Staats- und Regierungschefs am Donnerstagabend einen von der deutschen EU-Ratspräsidentschaft mit Ungarn und Polen ausgehandelten Kompromiss zur neuen Rechtsstaats-Klausel. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte für die Lösung geworben und kann damit einen Erfolg verbuchen.

Ungarn und Polen hatten das 1,8 Billionen Euro schwere Haushaltspaket für die nächsten sieben Jahre einschließlich 750 Milliarden Euro an Corona-Hilfen blockiert, weil sie mit dem Rechtsstaats-Mechanismus nicht einverstanden waren. Doch warten die von der Pandemie hart getroffenen EU-Staaten dringend auf das Geld. Der Gemeinschaft drohte ein ernster Dauerkonflikt. Nun können die Hilfen im nächsten Jahr fließen, sofern das Europaparlament zustimmt. Auch ein Nothaushalt 2021 bleibt der EU voraussichtlich erspart.

21.30 Uhr: Sondersitzung des Südwest-Kabinetts zur Corona-Lage

Angesichts stark steigender Corona-Neuinfektionen in ganz Baden-Württemberg kommt das grün-schwarze Kabinett am Freitag in Stuttgart zu einer Sondersitzung zusammen. Anschließend ist eine Pressekonferenz mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Innenminister Thomas Strobl (CDU) geplant, wie das Staatsministerium am Donnerstagabend weiter mitteilte.
Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen war zuvor innerhalb eines Tages um 4208 Fälle auf insgesamt 179 154 Ansteckungen gestiegen. Landesweit lag der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 168,8 und damit nochmals höher als an den Vortagen.

20.55 Uhr: Ausgangsbeschränkungen rund um die Uhr für extreme Hotspots

Mit ganztägigen Ausgangsbeschränkungen will die Landesregierung auf explodierende Infektionszahlen in Hotspots des Landes reagieren. In Regionen mit mehr als 300 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner binnen einer Woche soll das Verlassen der Wohnung bald auch tagsüber nur noch aus triftigen Gründen erlaubt sein.

Nach den jüngsten Infektionszahlen liegen die Stadtkreise Pforzheim (339,0) und Heilbronn (318,3) über dem 300er-Wert. Pforzheim hatte die 300er-Marke bereits an den Vortagen gerissen - noch am Donnerstag brachte die Regierung daher einen Erlass für die Stadt auf den Weg, der die Rund-um-die-Uhr-Ausgangsbeschränkungen beinhaltet. Am Freitag will das Kabinett die erweiterte Hotspot-Strategie für das Land beschließen. Sie werde nächste Woche in die Corona-Verordnung einfließen.

20.12 Uhr: Mehr als 4200 neue Corona-Fälle im Südwesten - 64 weitere Tote

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist innerhalb eines Tages um 4208 Fälle gestiegen. Seit Beginn der Pandemie sind damit 179 154 Ansteckungen registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt am Donnerstag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus stieg um 64. Insgesamt wurden bisher 3292 Corona-Tote im Südwesten gezählt. Als genesen gelten 125 715 Menschen.

Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 168,8 und damit nochmals höher als an den Vortagen. Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. 13 davon überschreiten die 200er-Marke pro 100 000 Einwohner, die Stadtkreise Heilbronn und Pforzheim liegen sogar über der 300er-Marke. 516 schwer an Covid-19 erkrankte Patienten mussten im Südwesten zuletzt auf Intensivstationen behandelt werden, 294 von ihnen wurden künstlich beatmet. Von derzeit 2904 verfügbaren Intensivbetten im Land sind fast 81 Prozent belegt.

19.17 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern kippt Hotel-Regelung für die Feiertage

Anders als zunächst geplant dürfen Hotels in Mecklenburg-Vorpommern über Weihnachten keine Familienbesucher aufnehmen. „Wir werden deshalb auch davon Abstand nehmen, dass es möglich ist, dass Mitglieder der Kernfamilie in Hotels übernachten können. Hotels, Ferienwohnungen und Ferienhäuser werden komplett über Weihnachten und Neujahr geschlossen“, kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstag in Schwerin an.

19.02 Uhr: EU-Gipfel einigt sich mit Polen und Ungarn im Haushaltsstreit und bei Corona-Hilfen

Die EU-Staats- und Regierungschefs haben sich mit Polen und Ungarn im Streit um den europäischen Haushalt und den Corona-Hilfsfonds geeinigt. Damit könnten die Mitgliedstaaten nun beginnen, das Finanzpaket umzusetzen und in der Corona-Krise ihre Volkswirtschaften wieder aufzubauen, erklärte EU-Ratspräsident Charles Michel am Donnerstag im Online-Dienst Twitter. Europas "richtungsweisendes Konjunkturpaket" werde "unseren grünen und digitalen Übergang vorantreiben."

18.52 Uhr: Frankreich verhängt wegen Corona Ausgangssperre für Silvesternacht

Wegen der Corona-Pandemie dürfen die Franzosen den Jahreswechsel nicht im Freien feiern: Die Regierung verhängte für die Silvesternacht eine Ausgangssperre zwischen 20.00 Uhr und 07.00 Uhr morgens, wie Premierminister Jean Castex am Donnerstagabend mitteilte. Als Grund nannte Castex die zu hohen Neuinfektionszahlen. „Wir sind noch nicht am Ende der zweiten Welle angekommen“, betonte der Regierungschef. Andere geplante Corona-Lockerungen werden deshalb aufgeschoben, wie Castex weiter sagte: So sollen Kinos, Theater und Museen nun frühestens im Januar öffnen. Ursprünglich war dies für den kommenden Dienstag geplant.

18.27 Uhr: Jeder Vierte im Südwesten lebt im Hotspot – neue Pläne für 300er-Marke

Fast jeder vierte Mensch im Südwesten lebt inzwischen in Corona-Hotspots mit ausufernden Infektionszahlen - also Regionen mit mehr als 200 Neuinfizierten je 100 000 Einwohner binnen einer Woche. In mehreren Stadt- und Landkreisen gelten wegen der Überschreitung dieser Marke schärfere Maßnahmen als die landesweiten Regelungen im Kampf gegen die Pandemie. Mehrere Regionen, in denen der Grenzwert erst einmal überschritten wurde, bereiten sich auf strengere Auflagen vor, wie eine dpa-Umfrage am Donnerstag ergab. Auf Regionen mit einer Inzidenz über 300 kommen ganztägige Ausgangsbeschränkungen und mehr Fernunterricht zu.

Auf explodierende Infektionszahlen regiert die Regierung mit einer Verschärfung der Ausgangsbeschränkungen. In Regionen mit mehr als 300 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner binnen einer Woche sollen allgemeine Ausgangsbeschränkungen rund um die Uhr gelten. Für das Verlassen der Wohnung braucht man dann nach Angaben des Gesundheitsministeriums einen triftigen Grund - allerdings sieht die Landesregierung so viele Ausnahmen vor, dass die Regel eher appellativen Charakter hat. Man darf das Haus etwa verlassen für die Arbeit oder den Arztbesuch, für den Einkauf oder Sport.

17.05 Uhr: Nicht corona-konform: Bayern erteilt Klarsichtmasken eine Absage

Klarsichtmasken aus Kunststoff schützen nach Einschätzung des bayerischen Gesundheitsministeriums nicht ausreichend wirksam vor Ansteckungen mit dem Coronovirus. Die durchsichtigen Masken gelten damit nicht mehr als ausreichende Mund-Nasen-Bedeckung, etwa an Orten, an denen Maskenpflicht herrscht, teilte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag in München mit.

Zuvor war eine Studie der Hochschule München öffentlich geworden, die den Nutzen von Klarsichtmasken stark in Frage stellte. Tests hätten ergeben, dass die Aerosole unter den Klarsichtmasken austreten und sich dann unkontrolliert ausbreiten können. Dies bedeute ein hohes Ansteckungsrisiko, sagte der Leiter der Studie, der Münchner Professor Christian Schwarzbauer.

Die oft nach unten und zur Seite offenen Klarsichtmasken sind seit einigen Monaten auf dem Markt und von Anfang an umstritten.

16.13 Uhr: Baden-Württemberg will wohl kostenlose Corona-Schnelltestaktion vor Weihnachten

Seit einigen Monaten schon geht Tübingen einen eigenen Weg beim Schutz von älteren Menschen gegen das Coronavirus. Die Aktion einer Tübinger Notärztin dient Baden-Württemberg aber als Vorbild und soll ausgeweitet werden.

Kostenlose Corona-Schnelltestaktionen nach dem Vorbild der Tübinger Notärztin Lisa Federle soll es bald landesweit geben. Nach Auskunft von Federle vom Donnerstag soll es solche Aktionen am 23. und 24. Dezember in mindestens 25 weiteren Städten in Baden-Württemberg geben - und damit ermöglichen, Großeltern und andere Verwandte an Weihnachten sorgenfreier zu besuchen. Das Land stelle hierfür mindestens 50 000 Schnelltests aus einer Notreserve zur Verfügung. Details zu den landesweiten Schnelltests will das Sozialministerium in der kommenden Woche veröffentlichen.

15.45 Uhr: Strobl drängt mit Innenminister-Kollegen auf frühe Impfungen für Polizisten

Die Innenminister wollen sich dafür einsetzen, dass Polizisten mit als erste eine Corona-Impfung bekommen können. Baden-Württembergs Ressortchef Thomas Strobl (CDU) sagte am Donnerstag anlässlich der Innenminister-Konferenz: „Unsere Polizei muss bei den Impfungen so weit oben wie irgendwie möglich priorisiert werden.“ Die Polizistinnen und Polizisten seien ständig draußen unterwegs und hätten viele Kontakte, wodurch sich ein Infektionsrisiko ergebe. Die Innenminister von CDU und CSU sowie Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hätten seine Position unterstützt, sagte Strobl der Deutschen-Presse-Agentur.

15.20 Uhr: Coronakrise verschlechtert finanzielle Situation von Studenten

Die Coronakrise hat die finanzielle Situation vieler erwerbstätiger Studenten verschlechtert. Laut einer am Donnerstag in Hannover vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) veröffentlichten Umfrage kam es bei bei knapp 40 Prozent von ihnen zu einer Verschlechterung. Die Betroffenen waren von Entlassungen, Arbeitszeitreduzierungen oder unbezahlten Freistellungen betroffen. Der Befragung zufolge berichteten 32 Prozent der Befragten auch von einer sich verschlechternden Einkommenssituation bei ihren Eltern.

Insgesamt hätten Studenten in Deutschland somit zuletzt weniger Geld zur Verfügung gehabt, teilte das DZHW mit. Zugleich steige das Risiko von Studienabbrüchen. Die Umfrage fand im Sommersemester in den Monaten von Juni bis August statt. 28.600 Studenten nahmen teil.

14.55 Uhr: Spahn warnt vor Nachlassen der Anstrengungen zur Eindämmung der Pandemie

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat davor gewarnt, dass nach wochenlangem Teil-Lockdown die Anstrengungen der Menschen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nachlassen könnten. "Wir erleben eine Ermüdung bei vielen Bürgerinnen und Bürgern nach fünf, sechs Wochen dieser Beschränkungen", sagte Spahn am Donnerstag in der Haushaltsdebatte des Bundestages. "Es braucht entschlossenes staatliches Handeln und bürgerliche Eigenverantwortung", betonte der Minister. 

In den Regionen mit hohen Infektionsraten würden zusätzliche Maßnahmen benötigt. Zugleich werde ein "Herunterfahren" in der gesamten Gesellschaft gebraucht, auch über den Jahreswechsel. Die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester sei ohnehin für viele die ruhigste im Jahr. Das heiße aber nicht, "dass man bis dahin noch mal alles ausreizt", fügte der Minister mit Blick auf den vielfach befürchteten Ansturm auf die Geschäfte bis Weihnachten hinzu. Allein auf staatliches Handeln zu warten, werde nicht funktionieren. 

14.26 Uhr: Schwesig fordert schnelle Entscheidung über bundesweiten Lockdown

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat im Kampf gegen die Corona-Pandemie eine schnelle Entscheidung über einen verschärften bundesweiten Lockdown gefordert. Spätestens am Freitag sollten die Länder darüber mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beraten, sagte Schwesig am Donnerstag in Schwerin. Wie Schleswigs-Holsteins Regierungschef Daniel Günter (CDU) befürworte sie die Schließung des Einzelhandels mit Ausnahme von Lebensmittelgeschäften spätestens ab dem 24. Dezember. Noch besser sei es, damit bereits am vierten Advent zu beginnen und das Land bis zum 10. Januar herunterzufahren, sagte Schwesig.

13.33 Uhr: Müller kündigt harten Lockdown für Berlin an

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat einen harten Lockdown für Berlin angekündigt. "Wir werden den Einzelhandel runterfahren müssen - es geht nicht anders", sagte Müller am Donnerstag im Abgeordnetenhaus. Der Einzelhandel und auch Schulen sollten bis zum 10. Januar geschlossen bleiben. Auch der für den vierten Advent geplante verkaufsoffene Sonntag könne nicht wie geplant stattfinden.

Der teilweise Lockdown habe zwar geholfen, jedoch nicht die erhoffte Wirkung gezeigt, sagte Müller weiter. Das Personal in Krankenhäusern sei am Ende der Kräfte. "Wie viele Tote sind uns ein Shoppingerlebnis wert, wie viele ein Restaurantbesuch, wie viele Tote ein Kinobesuch?", fragte Müller. "Mir ist die Gesundheit der Berliner wichtiger als ein Restaurantbesuch." Die Maßnahmen sollen vom Berliner Senat am Dienstag beschlossen werden. Ab wann sie in Kraft treten, war noch unklar.

13.09 Uhr: Schweiz verschärft die Maßnahmen gegen Corona

Die Schweiz verschärft ihre Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie. Am Freitag wird der Bundesrat in Bern beraten und einheitliche Regelungen für die gesamte Schweiz beschließen. Das ist ein Novum. Bislang machte die Bundesregierung zwar die Vorgaben, die Kantone behielten aber die Entscheidungshoheit über einzelne Regelungen. Welche Maßnahmen jetzt beschlossen werden sollen, lesen Sie hier.

12.21 Uhr: Kostenlose Masken in Apotheken nicht vor Mitte Dezember

Kostenlose Mund-Nase-Masken für Risiko-Gruppen gibt es in baden-württembergischen Apotheken nicht vor Mitte Dezember. Darauf wies der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) hin. Die Masken gebe es erst, wenn die Verordnung dazu in Kraft getreten sei. Damit sei frühestens am 15. Dezember zu rechnen. Zugleich appellierte der Verband an die Bevölkerung, angesichts der Corona-Gefahr nicht unnötig deshalb früher die 2400 Apotheken im Land aufzusuchen. Über-60-Jährige sowie Menschen mit Vorerkrankungen oder Risikoschwangere können im Dezember drei kostenlose Masken in der Apotheke bekommen.

11.45 Uhr: Fernunterricht ab Klasse 8 in Hotspot-Regionen mit 300 Neuinfektionen

Die Landesregierung hat für Regionen mit extrem ausufernden Corona-Infektionszahlen neue Maßnahmen für Schulen beschlossen. Spätestens vom kommenden Montag an sollen in Regionen mit mehr als 300 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen alle allgemein bildenden und beruflichen Schulen ab Klassenstufe 8 vollständig in den Fernunterricht übergehen, teilte das Kultusministerium in Stuttgart mit. Ausgenommen seien lediglich Abschlussklassen.

Nach den jüngsten Infektionszahlen wäre nur Pforzheim (337,4) von den neuen Regeln betroffen. Allerdings lag Heilbronn auch schon bei 298,6. Die Maßnahmen sind Teil einer erweiterten „Hotspot“-Strategie zur Eindämmung des Coronavirus. Die Schulen seien am Dienstag über den neuen Erlass informiert worden.

11.40 Uhr: Umfrage: Große Mehrheit ist für strengere Corona-Maßnahmen

Fast jeder zweite Deutsche ist für strengere Regeln im Kampf gegen das Coronavirus. Obwohl die Regelungen zuletzt weiter verschärft wurden, sind 49 Prozent der Meinung, die Maßnahmen müssten „härter ausfallen“. Das sind 18 Prozentpunkte mehr als noch vor zwei Wochen, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten ZDF-„Politbarometer“ hervorgeht. 13 Prozent halten die Vorschriften demnach aktuell für „übertrieben“, 35 Prozent finden sie „gerade richtig“.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Mittwoch im Bundestag eindringlich für strengere Corona-Maßnahmen geworben. Sie bekannte sich ausdrücklich zu den Vorschlägen der Leopoldina. Die Nationale Wissenschaftsakademie hatte gefordert, Weihnachten und den Jahreswechsel für einen harten Lockdown zu nutzen. Zudem sollten Kinder schon ab dem 14. Dezember nicht mehr zur Schule gehen müssen.

10.34 Uhr: Mehr als ein Fünftel der Baden-Württemberger lebt in Corona-Hotspots

Mehr als 22 Prozent der Menschen im Südwesten leben wegen steigender Infektionszahlen in Corona-Hotspots. Als solche gelten Stadt- und Landkreise, wenn dort binnen einer Woche 200 oder mehr Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gemeldet werden. Betroffen davon sind nach Angaben des Landesgesundheitsamts zwölf Kommunen.

In ihnen lebten nach Angaben des Statistischen Landesamts zusammen knapp 2,5 Millionen der mehr als 11 Millionen Baden-Württemberger. Die Landesregierung hat Kreise mit länger anhaltendem, hohem Infektionsgeschehen zu schärferen Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen die Pandemie verpflichtet.

10.10 Uhr: RKI-Präsident Wieler nennt Anstieg von Corona-Fallzahlen „besorgniserregend“

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hält den zuletzt wieder registrierten Anstieg bei den Corona-Neuinfektionen für „besorgniserregend“. „Die Lage ist nach wie vor sehr ernst“, sie habe sich seit der vergangenen Woche verschlechtert, sagte Wieler in Berlin.

„Das Infektionsgeschehen kann schnell wieder kippen“, warnte Wieler, es könne schnell wieder zu einem exponentiellen Wachstum der Neuinfektionen in Deutschland kommen. Wieler erklärte die Situation damit, dass das Coronavirus in der Bevölkerung sehr verbreitet sei.

Umso wichtiger sei es deshalb, die Schutzmaßnahmen einzuhalten. Nach Angaben des RKI ist besonders die Lage in den Alten- und Pflegeheimen schwierig. Es gebe dort aktuell fast doppelt so viele Ausbrüche wie im Frühjahr. Pro Ausbruch seien im Durchschnitt fast 20 Menschen betroffen.

9.30 Uhr: Söder will „kompletten Lockdown“ für knapp drei Wochen

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat sich für einen „kompletten Lockdown“ von Weihnachten bis zum 10. Januar ausgesprochen. „Einfach mal alles runterfahren von den Geschäften bis hin zu den Betriebsferien in vielen Unternehmen. Wenn alle mitmachen, wäre das super. Dann hätten wir knapp drei Wochen, in denen wir einfach Kontakte reduzieren können.

Eine bessere Zeit als diese Zeit zwischen Weihnachten und 10. Januar wird man im ganzen Jahr nicht mehr finden“, sagte der CSU-Chef am Mittwochabend in der ZDF-Talkrunde „Markus Lanz“. Söder zeigte sich zuversichtlich, dass es vor Weihnachten noch zu einer Runde zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder kommt. Dies könne wegen der Termine der Kanzlerin beim EU-Gipfel aber frühestens am Wochenende oder Anfang nächster Woche geschehen.

8.16 Uhr: Landesregierung rechnet mit Impfstoff erst nach Weihnachten

Die Landesregierung rechnet nicht mehr mit einer ersten Lieferung des Impfstoffs gegen das Coronavirus vor Weihnachten. Zwar erwarte man noch dieses Jahr die ersten Lieferungen vom Bund, aber nicht mehr vor Weihnachten, bestätigte eine Sprecherin des Sozialministeriums auf Nachfrage. „Die Signale gehen eher Richtung Ende des Monats“, sagte sie. Die zentralen Impfzentren stünden allerdings planmäßig bereits ab 15. Dezember bereit, um loslegen zu können mit dem Impfen. Baden-Württemberg rechnet auf Grundlage einer Berechnung durch den sogenannten Königsteiner Schlüssel in einer ersten Tranche mit gut 600.000 Impfstoff-Dosen.

7.30 Uhr: Bereits mehr als 20.000 Corona-Tote in Deutschland

In Deutschland sind mittlerweile bereits mehr als 20.000 Menschen mit einer Corona-Infektion gestorben. Wie das Robert-Koch-Institut nun mitteilte, stieg die Zahl der Corona-Toten hierzulande um 440 auf 20.372 Fälle. Am Mittwoch hatte das RKI eine Rekordzahl von 590 Corona-Toten binnen eines Tages gemeldet. Am Donnerstagmorgen meldete das Robert-Koch-Institut nun außerdem 23.679 Neuansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus binnen 24 Stunden. Das sind 1633 mehr Neuinfektionen, als am Donnerstag vergangener Woche hinzugekommen waren.

Wegen der steigenden Fallzahlen nehmen derzeit Forderungen nach einer Verschärfung der Corona-Restriktionen zu. Damit stehen auch die für Weihnachten und Silvester beschlossenen Lockerungen des Teil-Lockdowns auf der Kippe. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Mittwoch in einer Bundestagsrede gefordert, nach Weihnachten nicht dringend benötigte Geschäfte bis zum 10. Januar zu schließen. Auch sollten die Schulferien verlängert oder auf Digitalunterricht umgestellt werden.

7.07 Uhr: Corona-Horrorjahr mit Milliardenverlust für Tui-Konzern

Die abgestürzten Buchungen in der Corona-Krise haben den weltgrößten Reisekonzern Tui im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gedrückt. Am Ende stand ein Verlust von mehr als 3,1 Milliarden Euro, nachdem 2018/2019 noch etwa 416 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet werden konnten. Der Umsatz des mit staatlichen Hilfen gestützten Unternehmens brach von 18,9 Milliarden auf zuletzt noch 7,9 Milliarden Euro ein, wie Tui bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen mitteilte.

Beim Blick nach vorn gab sich das Management optimistischer: Es gebe „Licht am Ende des Tunnels, und die Perspektiven für den Tourismus und für Tui sind gut“. Nach einem „Übergangsjahr“ 2021 rechnen die Hannoveraner damit, dass 2022 das Niveau aus der Zeit vor der Pandemie wieder erreicht werden kann. Vorstandschef Fritz Joussen erklärte: „Die Aussicht auf Impfungen ab dem Jahresbeginn lässt die Nachfrage nach Sommerurlaub 2021 deutlich steigen.“ Eine genauere Prognose für das neue Geschäftsjahr traut er sich aber noch nicht zu.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch,  9. Dezember:

22 Uhr: Spahn: Im Herbst 2021 genug Impfstoff für gesamte Bevölkerung

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht davon aus, dass spätestens im Herbst 2021 ausreichend Impfstoff für die gesamte Bevölkerung vorhanden ist. Deutschland habe sich 300 Millionen Impfstoffdosen bei verschiedenen Herstellern gesichert. „Die werden jetzt Zug um Zug ausgeliefert und verimpft werden“, sagte Spahn im Mittwochabend in der ARD-Talkshow „Maischberger“. „Wenn all die Zulassungen kommen über den Zeitraum, in dem wir es erwarten, dann können wir spätestens im dritten Quartal jedem in Deutschland, der geimpft werden will, ein Impfangebot machen.“

Spahn rechnet damit, dass in Deutschland spätestens im Januar der Impfstoff gegen Corona verabreicht werden kann. Großbritannien hat bereits am Dienstag mit Corona-Impfungen auf Grundlage einer Notfallzulassung für den Impfstoff des Mainzer Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer begonnen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema will bis Ende des Monats eine Entscheidung für diesen Impfstoff fällen.

20.14 Uhr: Kretschmann wirbt fürs Impfen

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Menschen aufgerufen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. „Ich werbe sehr dafür und rufe dazu auf“, sagte er der „Stuttgarter Zeitung“ (Donnerstag).

Kretschmann widersprach in dem Interview Ängsten, die neuen Impfstoffe auf Basis der Boten-RNA-Technologie könnten das Erbgut verändern. Dies sei definitiv nicht der Fall. „Ich halte da jede Angst für unbegründet“, sagte er. Kretschmann ist nach eigenen Angaben bereits gegen Grippe und Pneumokokken geimpft.

20 Uhr: Wie gefährlich sind die neuen Corona-Impfstoffe wirklich? Ein Überblick über Gerüchte, Fakten, Mythen

Je näher die Zulassung für die Corona-Impfstoffe rückt, desto heftiger brodelt die Gerüchteküche über deren mögliche Risiken und Nebenwirkungen. Was ist dran an diesen Vorbehalten gegen die Impfstoffe von Biontech, Moderna und Co.?

19 Uhr: Mehr als 4000 neue Corona-Fälle im Südwesten, 59 weitere Tote

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist innerhalb eines Tages um 4042 gestiegen. Seit Beginn der Pandemie sind damit 174.946 Fälle registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte.

Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus stieg um 59. Insgesamt wurden bisher 3228 Corona-Tote gezählt. Als genesen gelten 123.190 Menschen. Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 160,2 und damit höher als am Vortag. Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen weiter über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt.

12 davon überschreiten die kritische 200er-Marke pro 100 000 Einwohner. 489 schwer an Covid-19 erkrankte Patienten mussten im Südwesten zuletzt auf Intensivstationen behandelt werden, 286 von ihnen wurden über einen Schlauch beatmet. Von derzeit 2927 verfügbaren Intensivbetten im Land sind fast 81 Prozent belegt.

18.29 Uhr: Luxemburg verlängert Corona-Beschränkungen bis 15. Januar

Luxemburg hat seine Corona-Beschränkungen bis mindestens 15. Januar verlängert. "Die Infektionszahlen sind zu hoch, um jetzt Lockerungen in Betracht zu ziehen", sagte Gesundheitsministerin Paulette Lenert nach einer Kabinettssitzung. Luxemburg verzeichnet derzeit EU-weit die höchste Zahl an Neuinfektionen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung.

In Luxemburg müssen nach den geltenden Regeln Bars, Restaurants, Sporträume, Kinos und Theater weiterhin geschlossen bleiben. Die Zahl der erlaubten Besucher zu Hause bleibt zudem auch während der Feiertage auf zwei beschränkt. Die Ausgangssperre zwischen 23 Uhr und 6 Uhr gilt weiter.

17.24 Uhr: 75 Prozent der Deutschen sind gegen Lockerungen an Silvester

Eine große Mehrheit der Deutschen ist für strenge Kontaktbeschränkungen wegen Corona an Silvester. Das geht aus einer Umfrage der Meinungsforscher von YouGov Deutschland hervor. Demnach stimmten drei von vier Befragten der Aussage zu, dass es keine Lockerungen beim Kontaktverbot zum Jahreswechsel geben darf. 56 Prozent von ihnen stimmten der Aussage „voll und ganz“ zu, 19 Prozent „eher“. 15 Prozent der Teilnehmer haben der Aussage widersprochen, zehn Prozent machten keine Angabe.

16.32 Uhr: Schweizer ringen um schärfere Corona-Maßnahmen

Ein von der Schweizer Regierung angedrohter neuer Lockdown hat in mehreren Kantonen scharfe Kritik hervorgerufen. Sie fühlten sich bevormundet, sagten Regionalpolitiker am Mittwoch. Kantone in der französischsprachigen Westschweiz hatten in den vergangenen Wochen eigene scharfe Maßnahmen verhängt und die Infektionszahlen damit heruntergedrückt. Sie wollten zum Beispiel Restaurants eigentlich in den nächsten Tagen wieder öffnen.

Die Regierung will aber, dass ab Samstag Restaurants landesweit um 19 Uhr geschlossen und sämtliche öffentliche, auch kulturelle Veranstaltungen bis 20. Januar verboten werden. Privat sollen sich außer an den Weihnachtstagen nur noch maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen. Bislang haben die Kantone selbst bestimmt, welche Maßnahmen gelten sollen.

16 Uhr: Landkreis Lörrach überschreitet erneut den kritischen Wert von 200

Zum dritten Mal in Folge hat der Landkreis Lörrach den kritischen Wert von 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche übersprungen. Allein heute meldete das Gesundheitsamt 106 Neuinfektionen, damit liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 205,2 (Stand, Mittwoch, 9. Dezember, 15.30 Uhr). Aktuell liegt noch keine Allgemeinverfügung des Landratsamtes vor.

15 Uhr: Kostenlose FFP-2-Masken für 27 Millionen Bundesbürger

Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Corona-Virus will die Bundesregierung mehr als 27 Millionen Bundesbürger mit gut schützenden Mund-Nasen-Masken ausstatten. Menschen ab 60 oder mit Vorerkrankungen sollen ab Mitte Dezember jeweils 15 FFP2-Masken erhalten.

Die Ausgabe starte noch im Dezember, um in der Weihnachtszeit das Infektionsrisiko zu verringern, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin. In einem ersten Schritt sollen sich über 60-Jährige sowie Menschen mit Vorerkrankungen oder Risikoschwangerschaften drei kostenlose Masken in der Apotheke holen können.

14.30 Uhr: Konstanzer Konzilfasnacht findet 2021 doch statt

Nach längerem Hin und Her ist nun eine Entscheidung gefallen: „Die Konstanzer Fernsehfasnacht 2021 aus dem Konzil findet statt“, konnte Mario Böhler, Präsident der Fasnachtsgesellschaft Niederburg verkünden. Am 2. Februar läuft die traditionelle Sendung im SWR-Fernsehen - anders als sonst ohne Publikum und nicht live.

Zwischen 22. und 24. Januar werden die einzelnen Programmpunkte auf der Bühne des Konzils aufgezeichnet, zwischen jeder Nummer muss die Bühne gesäubert und desinfiziert werden. „Das wird sicherlich ungewohnt und anders als in den Vorjahren, aber dafür heimeliger und gemütlicher“, so Mario Böhler.

13.45 Uhr: Experten: Daten von geimpften Patienten dürfen nicht verloren gehen

Medizinische Fachgesellschaften warnen vor folgenreichen Datenlücken in der ersten Phase der Impfung gegen das Coronavirus. In dieser Phase seien für die Impfungen nicht die üblichen Versorgungsstrukturen wie niedergelassene Ärzte zuständig, sondern Impfzentren. Diese nutzten jedoch nicht die üblichen Abrechnungswege, sondern hätten eigene Logistik, eigene Datenflüsse und Dokumentationen.

Die Informationen zur Impfung tauchten dadurch nicht in den Abrechnungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherungen auf, warnen die Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie (Ulm), die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (Köln) und die Impfstoffinitiative Vac4EU.

13 Uhr: Neun Tote nach Corona-Infektion in Denzlinger Pflegeheim

Nach einer Infektion mit dem Coronavirus sind in einem Pflegeheim in Denzlingen (Kreis Emmendingen) neun Bewohner verstorben. Wie viele der insgesamt 77 Bewohner zuletzt infiziert waren, wollte die Arbeiterwohlfahrt (AWO), die das Heim betreibt, am Mittwoch nicht mitteilen. Das Infektionsgeschehen sei sehr dynamisch, sagt eine Sprecherin. Momentan fänden wieder Reihentests statt. Am Montag hatte die AWO mitgeteilt, dass 34 Bewohner und 18 Beschäftigte in dem Pflegeheim positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

11.56 Uhr: Strobl nennt Beobachtung von Stuttgarter Querdenker-Gruppe "unabdingbar"

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat die Beobachtung des Stuttgarter Ablegers der sogenannten Querdenken-Bewegung durch den Verfassungsschutz als "unabdingbar" bezeichnet. Bei der Gruppierung sei eine "fortschreitende Radikalisierung" festgestellt worden, erklärte der Minister am Mittwoch in Stuttgart. Laut Verfassungsschutz sind maßgebliche Akteure des Ablegers dem Milieu der sogenannten Reichsbürger zuzurechnen. Außerdem pflegen sie "bewusste" überregionale Kooperationen mit Rechtsextremisten. Insgesamt lägen bei der Querdenken-Gruppierung aus dem Stuttgarter Raum "hinreichend gewichtige Anhaltspunkte für eine extremistische Bestrebung vor", erklärten Strobl und Verfassungsschutzpräsidentin Beate Bube zur Begründung des Schritts.

"Zusehends weicht der legitime Protest gegen staatliche Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie einer grundsätzlichen Staats- und Politikfeindlichkeit in bedenklichem Ausmaß", erklärte Strobl weiter. Zentrale Akteure schürten mit falschen Behauptungen "Hass auf den Staat" und agierten damit letztlich "demokratiefeindlich". Der Minister verwies dabei auch auf verstärkte Anleihen bei dem antisemitischen und rechtsextremen US-Verschwörungsmythos QAnon. Bube verwies auf Erkenntnisse ihrer Behörde, wonach sich die Zusammenarbeit der Querdenken-Initiatoren mit Reichsbürgern und Rechtsextremisten weiter verfestigte. Es gebe ideologische wie personelle Überschneidungen in der Querdenken-Führungsebene. Diese vermische absichtlich "extremistische, verschwörungsideologische und antisemitische Inhalte mit einer legitimen Kritik an den staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie".

11.17 Uhr: Corona-Hilfsprogramme für besonders betroffene Branchen verlängert

Einige besonders hart von der Corona-Krise getroffene Branchen können nun noch länger als ursprünglich gedacht Hilfen vom Land erhalten. Das Kabinett hat die Antragsfrist für den sogenannten Tilgungszuschuss Corona für das Schaustellergewerbe und Marktkaufleute, für die Veranstaltungs- und Eventbranche sowie das Taxigewerbe über das Jahresende hinaus verlängert, wie das Wirtschaftsministerium am Mittwoch mitteilte. Der Zuschuss zu den Tilgungsraten für Kredite kann nun bis zum 24. Februar beantragt werden. Für das Förderprogramm stehen 92 Millionen Euro zur Verfügung. Mehr als 2000 Unternehmen haben den Zuschuss den Angaben zufolge bisher beantragt.

9.56 Uhr: Merkel für weitreichende Schließungen nach Weihnachten

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat im Kampf gegen die Corona-Pandemie weitreichende Schließungen nach Weihnachten gefordert. In einer Phase bis zum 10. Januar sollten Geschäfte geschlossen werden, sagte Merkel am Mittwoch im Bundestag. Es sollten auch die Ferien verlängert oder auf Digitalunterricht umgestellt werden.

9.47 Uhr: Merkel dämpft Hoffnung auf schnelle Fortschritte durch Impfungen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat verfrühte Hoffnungen auf schnelle große Fortschritte durch den Beginn von Impfungen gegen das Coronavirus gedämpft. "Wir werden im ersten Quartal noch nicht so viele Impfungen durchführen können, dass wir eine signifikante Änderung der Situation in der Bevölkerung spüren können", sagte Merkel am Mittwoch in der sogenannten Generaldebatte zum Bundeshaushalt 2021 im Bundestag. Gleichwohl seien die Impfungen "ein Hoffnungsschimmer". Dies gelte besonders für "die zügige Impfung von Risikogruppen", die Anfang kommenden Jahres beginnen solle, sagte die Kanzlerin.

Auch die Jüngeren dürften aber nicht vergessen werden, sagte Merkel. Sie dankte der großen Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger dafür, "dass sie bereit sind, Rücksicht zu nehmen" und zum Schutz aller eigene Bedürfnisse zurückzustellen. Der wichtigste Schlüssel im Kampf gegen die Pandemie bleibe "das verantwortliche Verhalten jedes Einzelnen", mahnte die Kanzlerin. "Wir sind in einer entscheidenden Phase der Pandemie-Bekämpfung", hob sie hervor.

Mit Blick auf den Haushalt verteidigte Merkel die hohe Schuldenaufnahme von noch einmal fast 180 Milliarden Euro im kommenden Jahr. Dies bedeute "eine Belastung zukünftiger Haushalte und das bedeutet Einschränkungen für zukünftige Ausgaben und zukünftige Generationen". Dies sei aber wichtig, um nach der Pandemie wieder an die wirtschaftliche Stärke des Landes vor der Pandemie anknüpfen zu können.

9.15 Uhr: Spahn wirbt für Verzicht auf innerdeutsche Reisen zu Weihnachten

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat zum Verzicht auf innerdeutsche Reisen zu Weihnachten aufgerufen. "Den Ort der Familienfeier in das Bundesland mit den großzügigsten Regeln zu legen, fände ich nicht richtig. Denn auch innerhalb der Familien kann Covid-19 ganz schnell gefährlich werden", sagte Spahn der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Ich werde Weihnachten zum ersten Mal, seitdem ich denken kann, nicht mit Eltern und Geschwistern gleichzeitig zusammenkommen", fügte der Minister hinzu. "Das ist sehr schade. Aber es hilft, das Virus in Schach zu halten."

8.24 Uhr: Verfassungsschutz Baden-Württemberg beobachtet „Querdenken“-Bewegung

Das Landesamt für Verfassungsschutz in Baden-Württemberg beobachtet als erstes in Deutschland die „Querdenken“-Bewegung. Wie die Deutsche Presse-Agentur in Stuttgart am Mittwoch erfuhr, stufte das Landesamt „Querdenken 711“ als Beobachtungsobjekt ein. Die Gruppe, die seit Monaten gegen die staatlichen Corona-Einschränkungen auf die Straße geht, radikalisiere sich und sei durch Extremisten unterwandert, hieß es in Sicherheitskreisen.

Gründer der „Querdenken“-Bewegung ist der Stuttgarter Unternehmer Michael Ballweg. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) und Verfassungsschutzpräsidentin Beate Bube wollen am Vormittag über den Umgang mit der „Querdenken“-Bewegung informieren, sagte ein Ministeriumssprecher der dpa. Strobl hatte zuletzt vor dem zunehmenden Einfluss von Extremisten und Verfassungsfeinden in Reihen der „Querdenker“ gewarnt. Die Bewegung speise sich aus Reichsbürgern, Selbstverwaltern, Rechtsextremen und Verschwörungstheoretikern, die die Demonstranten instrumentalisierten. Der Stuttgarter „Querdenken“-Gründer Ballweg hat sich immer wieder gegen die Vorwürfe gewehrt.

7.43 Uhr: Bei Lockdown keine pauschalen Besuchsverbote in Pflegeheimen im Südwesten

In Baden-Württemberg soll es auch im Fall eines harten Corona-Lockdowns nach Weihnachten keine pauschalen Besuchsverbote in Pflegeheimen geben. Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) sagte der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart, kategorische Besuchsverbote bei steigenden Infektionszahlen kämen im Südwesten nicht infrage. Wörtlich erklärte er: „Pauschale Besuchseinschränkungen sind für die Bewohnerinnen und Bewohner massive Eingriffe, unter denen die Betroffenen während der ersten Phase der Pandemie erheblich gelitten haben.“ Mittlerweile seien die Einrichtungen und das Personal deutlich besser geschützt - etwa mit Ausrüstung und Antigen-Schnelltests - was ein Offenhalten möglich mache.

7.07 Uhr: RKI meldet Rekordwert von 590 Corona-Todesfällen binnen eines Tages

Die Zahl der neuen Corona-Sterbefälle in Deutschland hat einen neuen Höchststand erreicht. Innerhalb eines Tages seien 590 Tote verzeichnet worden, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit. Der bisherige Höchstwert war vor einer Woche erreicht worden, als das RKI 487 neue Todesfälle gemeldet hatte.

Auch die Zahl der Corona-Neuinfektionen stieg im Vergleich zur Vorwoche an. Nach Angaben des RKI wurden binnen 24 Stunden 20.815 Ansteckungsfälle registriert und damit gut 3500 mehr als am Mittwoch vor einer Woche. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie in Deutschland nach RKI-Angaben 1.218.524 Corona-Infektionen erfasst. 19.932 Menschen starben nach einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus. Die Zahl der Genesenen liegt nach den jüngsten Angaben des RKI bei etwa 902.100.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 08. Dezember: 

22.35 Uhr: Gesundheitsminister Spahn spricht von Impfstart „rund um den Jahreswechsel“

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht in Deutschland von einer Zulassung des Corona-Impfstoffs bis Ende des Jahres aus. „Rund um den Jahreswechsel, spätestens im Januar“ sei mit dem Impfbeginn zu rechnen, sagte Spahn bei „Bild Live“ am Dienstagabend. Stolz zeigte er sich über den Impfstoff des Mainzer Pharmaentwicklers Biontech, dessen Wirkstoff seit Dienstag in Großbritannien zur Anwendung kommt.

„Ich habe mit Stolz auf die Insel geschaut. Ein deutscher Impfstoff!“, sagte Spahn. „Der erste Test für Sars-CoV-2 wurde in Deutschland entwickelt, der erste Impfstoff kommt aus Deutschland. Das macht mich stolz auf dieses Land.“

21 Uhr: 2639 neue Corona-Fälle im Südwesten, 72 weitere Tote

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist innerhalb eines Tages um 2639 gestiegen. Seit Beginn der Pandemie sind damit 170.904 Fälle registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt am Dienstag mitteilte. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus stieg um 72. Insgesamt wurden bisher 3169 Corona-Tote gezählt.

Als genesen gelten 120.909 Menschen. Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 153,4 - geringfügig höher als am Vortag. Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen weiter über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. 7 davon überschreiten die kritische 200er-Marke pro 100.000 Einwohner. 482 schwer an Covid-19 erkrankte Patienten mussten im Südwesten zuletzt auf Intensivstationen behandelt werden, 282 von ihnen wurden über einen Schlauch beatmet.

Von derzeit 2926 verfügbaren Intensivbetten im Land sind etwas mehr als 80 Prozent belegt.

20 Uhr: Spahn stimmt auf härteren Lockdown nach Weihnachten ein

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kann sich im Kampf gegen das Coronavirus gut einen härteren Lockdown nach Weihnachten vorstellen. „Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber meine ruhigste Zeit im Jahr ist tatsächlich die um Weihnachten bis Anfang Januar. Und mir fiele fast keine bessere Zeit im Jahr ein, in der Gesellschaft weiter runterzukommen, Kontakte zu reduzieren“, sagte Spahn.

Angesichts der anhaltend hohen Infektionszahlen sei es sinnvoll, „noch mal umfassender, dafür kürzer das Leben ein Stück runterzubringen, Kontakte zu reduzieren, Infektionszahlen runterzuschrauben“, betonte Spahn. Dies müsse jetzt mit den Bundesländern diskutiert werden. Klar sei: „Wenn wir die Zahlen jetzt nicht langsam runterbekommen, wenn sich die Zahlen vor allem auf den Intensivstationen nicht bessern, dann braucht es zusätzliche Maßnahmen.“

19 Uhr: Virologe Drosten für Lockdown über die Feiertage

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland hat sich der Virologe Christian Drosten für eine rasche Verschärfung der Maßnahmen ausgesprochen. „Es ist schon so, dass wir jetzt unbedingt etwas tun müssen“, sagte der Charité-Wissenschaftler im „Coronavirus-Update“ vom Dienstag bei NDR-Info. Die Wahrscheinlichkeit sei groß, dass die Weihnachtszeit zu einem Anstieg der Fallzahlen führe. Werde jetzt nicht nachreguliert, drohe „Ende Januar und über den gesamten Februar hinaus“ ein Lockdown mit massiven Folgen für die Wirtschaft.

Drosten ist einer der Experten, der an einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina mitgewirkt hat. Darin wird empfohlen, die Feiertage und den Jahreswechsel für einen „harten Lockdown“ zu nutzen. Vom 24. Dezember bis mindestens 10. Januar sollte „in ganz Deutschland das öffentliche Leben weitgehend ruhen“. Bereits ab 14. Dezember müssten Kontakte auf ein „absolutes Mindestmaß“ reduziert werden.

18 Uhr: Eisenmann kritisiert Leopoldina: „Nicht ganz auf der Höhe der Zeit“

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann sieht den Vorschlag der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina für eine zeitweise Aufhebung der Schulpflicht schon ab der nächsten Woche äußerst kritisch. „Denn das bedeutet nichts anderes als landesweite Schulschließungen - und noch nicht mal Fernunterricht“, teilte die CDU-Politikerin in Stuttgart mit. „Diesen drastischen Schritt der flächendeckenden Schulschließungen wollen wir weiterhin zwingend vermeiden, weil wir aus der Zeit im Frühjahr gelernt haben.“

Stattdessen ermögliche man in Regionen mit sehr hohen Corona-Zahlen einen Wechselbetrieb zwischen Präsenz- und Fernunterricht. „Zudem sind die Zahlen der geschlossenen Schulen und Schulklassen oder Gruppen in Quarantäne nach wie vor vergleichsweise gering.“ Einen landesweiten Stillstand für die Bildung wolle man unbedingt vermeiden. „Dass ausgerechnet eine wissenschaftliche Institution dies fordert, überrascht doch ein bisschen“, kritisierte Eisenmann. Die Ministerin ist auch CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl im März 2021.

16.45 Uhr: Hartnäckige Quarantäneverweigerer sollen eingewiesen werden

Uneinsichtige Quarantäneverweigerer sollen künftig in einem von zwei bis drei ausgewählten Krankenhäusern im Südwesten untergebracht werden. Darauf einigten sich Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) und Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Dienstag nach langen Debatten.

Das Innenministerium hatte auf eine strikte Zwangseinweisung solcher Personen in eine zentrale Klinik im Land gedrängt. Lucha hatte dafür plädiert, dass sich die Kommunen dezentral darum kümmern, da es sich um Einzelfälle handle. Lucha will nun bis Ende der Woche die zuständigen Kliniken benennen.

Strobl sagte, er sei froh, dass man sich darauf verständigt habe, „hartnäckige Quarantäneverweigerer abzusondern“. Es sei aber nur das letzte Mittel, wenn solche Menschen sich auch durch Bußgelder nicht zur Vernunft bringen ließen.

15.31 Uhr: Städtetag hält geplante Corona-Verschärfungen für richtig

Die angekündigten härteren Corona-Maßnahmen der Landesregierung sind aus Sicht des baden-württembergischen Städtetags angemessen. „Die Städte und Gemeinden tragen härtere Maßnahmen nicht nur mit – sie fordern sie teilweise selbst, um die Infektionszahlen endlich wieder zu senken“, teilte Vorstandsmitglied Gudrun Heute-Bluhm mit. Die Kommunen spürten die Unsicherheit der Bevölkerung und merkten, wie sich die Lage in den Krankenhäusern täglich zuspitze. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte angesichts steigender Corona-Infektionszahlen drastische Einschränkungen des öffentlichen Lebens gefordert. So könne man nicht weitermachen, sagte er bei einer Kabinettssitzung in Stuttgart.

14.43 Uhr: Söder unterstützt Forderung der Leopoldina nach „hartem Lockdown“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder unterstützt den von der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina geforderten „harten Lockdown“ mit Geschäftsschließungen ab Weihnachten. Wenn das eine Empfehlung der Ministerpräsidentenkonferenz werde, werde Bayern dies auch machen, sagte der CSU-Chef in seiner Regierungserklärung im bayerischen Landtag. Er habe sich mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) lange darüber ausgetauscht und beide seien zu diesem Schritt bereit.

Bisher hatte die Koalition von CSU und Freien Wählern diesen Schritt gescheut und setzt bei einer ab Mittwoch geltenden Verschärfung der Infektionsschutzmaßnahmen auf Einschränkungen an Schulen, auf landesweit strengere Ausgangsbeschränkungen und nächtliche Ausgangssperren in Hotspots sowie mehr Schutz für die Bewohner in Alten- und Pflegeheimen.

13.46 Uhr: Kretschmer kündigt harten Lockdown für Sachsen ab Montag an

Das derzeit besonders stark vom Coronavirus getroffene Sachsen geht ab dem kommenden Montag in einen harten Lockdown. Schulen, Kindergärten, Horte und der Einzelhandel mit Ausnahme der lebensnotwendigen Versorgung sollen geschlossen werden, wie Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nach einer Kabinettssitzung in Dresden ankündigte. Der Lockdown soll demnach bis zum 10. Januar gelten.

13.11 Uhr: Baden-Württemberg verbietet Alkoholausschank im Freien

Die baden-württembergische Landesregierung will den Alkoholausschank unter freiem Himmel insbesondere aufgrund des hohen Andrangs an Glühweinständen im Land verbieten. Man werde ein flächendeckendes Alkoholverbot in die nächste Corona-Verordnung aufnehmen, kündigte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) in Stuttgart an.

Die Kommunen sollten das schon zum 3. Advent umsetzen. Lucha hatte bereits am Montag im Radioprogramm „SWR Aktuell“ für ein solches Verbot geworben. „Wir haben jetzt gerade am Wochenende in den großen Innenstädten gesehen, dass im Prinzip die Weihnachtsmärkte über die Hintertür kommen, dass wir Riesenschlangen an Glühweinständen hatten“, hatte der Minister gesagt. „Das kann und darf nicht sein.“ Die Verkaufsstände seien Anziehungspunkte, und die Kunden hielten sich dort beispielsweise nicht mehr an Abstandsregeln.

12.50 Uhr: Thüringen: Keine gelockerten Corona-Regeln zu Feiertagen

Die Corona-Kontaktbeschränkungen sollen in Thüringen über die Weihnachtsfeiertage und Silvester nicht gelockert werden. Darauf verständigte sich am die rot-rot-grüne Landesregierung angesichts hoher Infektionszahlen. Der Vorschlag soll noch mit Landtag und Kommunen beraten werden.

12.09 Uhr: Corona-Neuinfektionen mit 14.054 Fällen leicht über Vorwochenniveau

Die Corona-Neuinfektionen in Deutschland bleiben trotz der Schließung zahlreicher Einrichtungen weiter auf hohem Niveau. Die Gesundheitsämter meldeten 14.054 neue Fälle binnen 24 Stunden, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen bekanntgab. In der Vorwoche waren es am Dienstag 13.604 neue Fälle gewesen, den bisher höchsten Tageswert gab es am 20. November mit 23.648 Fällen. Binnen eines Tages wurden nun 423 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus gemeldet - am Dienstag vergangener Woche waren es 388 Fälle gewesen.

11.13 Uhr: Kretschmann drängt auf drastische Corona-Einschränkungen

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) pocht angesichts steigender Corona-Infektionszahlen auf drastische Einschränkungen des öffentlichen Lebens. So könne man nicht weitermachen, sagte Kretschmann am Dienstag bei einer Kabinettssitzung in Stuttgart, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr.

„Ein scharfer Lockdown nach den Weihnachtstagen rückt näher“, sagte Kretschmann Teilnehmern zufolge. Die Lage in Baden-Württemberg sei höchst gefährlich. Er stimme Überlegungen des Bundes zu, härtere Maßnahmen zu ergreifen. Dass Baden-Württemberg einen harten Lockdown für die Zeit nach den Weihnachtstagen im Alleingang beschließt, gilt als unwahrscheinlich. Wegen der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen mehren sich aber bundesweit die Forderungen, das öffentliche Leben deutlich stärker als bisher einzuschränken. Auch Ladenschließungen nach Weihnachten sind dabei im Gespräch.

10.39 Uhr: Leopoldina fordert Aufhebung der Schulpflicht bis Weihnachten

Angesichts anhaltend hoher Neuinfektionen fordert die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die Corona-Maßnahmen drastisch zu verschärfen. Die Schulpflicht sollte bereits ab nächster Woche bis zu den Weihnachtsferien aufgehoben werden und Kontakte „auf das absolute Mindestmaß reduziert“ werden, heißt es in einer Pressemitteilung vom Dienstag. „Ab dem 24. Dezember 2020 bis mindestens zum 10. Januar 2021 sollte in ganz Deutschland das öffentliche Leben weitgehend ruhen und ein harter Lockdown gelten.“ Hierfür sollten alle Geschäfte bis auf die des täglichen Bedarfs geschlossen, die Weihnachtsferien in den Bildungseinrichtungen verlängert und das Home-Office, wenn möglich, gestattet werden.

9.30 Uhr: 90-Jährige erhält erste Corona-Impfung in Großbritannien

Eine 90 Jahre alte Frau hat die erste Corona-Impfung in Großbritannien erhalten. Margaret Keenan wurde am Dienstag im Universitätskrankenhaus in Coventry geimpft, wie der britische Gesundheitsdienst NHS mitteilte. Großbritannien hatte vergangene Woche als erstes Land der Welt dem Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer eine Notfallzulassung für deren Corona-Impfstoff erteilt. Noch in diesem Jahr sollen vier Millionen Impfdosen in dem Land eintreffen - insgesamt hat London 40 Millionen Impfdosen bestellt. In China und Russland sind bereits Produkte heimischer Hersteller im Einsatz.

Die 90-jährige Margaret Keenan (l) bekommt im Universitätskrankenhaus Coventry von der Krankenschwester May Parsons den ...
Die 90-jährige Margaret Keenan (l) bekommt im Universitätskrankenhaus Coventry von der Krankenschwester May Parsons den Pfizer/BioNtech-Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus. | Bild: Jacob King (PA Wire)

8.30 Uhr: Südwest-SPD für harten Lockdown zwischen Weihnachten und 6.Januar

Der baden-württembergische SPD-Partei- und Fraktionschef Andreas Stoch spricht sich angesichts steigender Infektionszahlen für einen harten Lockdown unmittelbar zwischen Weihnachten und den Heiligen Drei Königen aus. „Lieber zwei Wochen vernünftig als noch eine unendliche Zeit einen halben Lockdown, der nicht wirklich wirkt“, sagte Stoch der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. „Wir können nicht mit einem leichten Lockdown drei, vier Monate vor uns hinwurschteln.“ Darüber müsse man sich unterhalten. Er sei überrascht angesichts erneut steigender Infektionszahlen.

Im Zeitraum zwischen Weihnachten und 6. Januar seien sowieso Ferien, Schulen und Kitas hätten zu. Auch industriell geschehe in diesen Tagen wenig, sagte Stoch - der volkswirtschaftliche Schaden wäre begrenzt. Nach dem genauen Zeitraum gefragt, sagte Stoch, er könne sich vorstellen, dass man am Abend des 23. Dezember den „Schlüssel rumdrehe“, auch im Einzelhandel. Man brauche keine vollen Innenstädte, sagte er mit Blick auf Ladenschließungen nach Weihnachten.

8 Uhr: Lauterbach warnt vor 25.000 weiteren Corona-Toten bis Ende Januar

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat vor 25.000 weiteren Corona-Toten bis Ende Januar gewarnt und weitere Verschärfungen bei den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie angemahnt. "Wir müssen die Weihnachtsferien nutzen, um in dieser Zeit über einen drastischen Shutdown wieder die Kontrolle zu gewinnen", forderte Lauterbach in der "Passauer Neuen Presse". Lockerungen zu Silvester bezeichnete er als "völlig unvertretbar". Bei der hohen Zahl an Todesfällen gebe es nicht viel zu feiern. "Es kann nicht sein, dass, während Tausende auf den Intensivstationen um ihr Leben kämpfen, wir mit noch mehr Infektionen ins neue Jahr feiern", sagte Lauterbach.

Die voraussichtlich bald beginnenden Impfungen bedeuteten keine Entwarnung, da der zur Verfügung stehende Impfstoff zu Beginn stark begrenzt sein werde, betonte Lauterbach. "Das Maximum, was wir bis Ende März erwarten können, ist Impfstoff für fünf Millionen Menschen. Mehr haben wir nicht."

7.13 Uhr: Spahn schließt erneute Schließung des Einzelhandels nicht aus

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schließt angesichts der hohen Infektionszahlen eine Verschärfung der Corona-Beschränkungen nicht aus. Sollten die Zahlen bis Weihnachten nicht sinken, "dann müssen wir das diskutieren", sagte Spahn am Montag dem Sender Phoenix. Er plädierte dafür, härtere Maßnahmen für einen kürzeren Zeitraum zu ergreifen. "Der Ansatz, kurz und umfassender, um wirklich einen Unterschied zu machen, ist wahrscheinlich der erfolgreichere."

Auch eine erneute Schließung des Einzelhandels könne erforderlich sein, sagte Spahn. "Wir müssen das abhängig machen von den nächsten Tagen, ob es uns gelingt, die Zahlen runterzubringen." Auch künftig würden die Bundesländer individuelle Konzepte verfolgen, was er aufgrund unterschiedlicher Inzidenzzahlen auch für richtig halte. "Wir müssen in Sachsen andere Maßnahmen ergreifen als in Schleswig-Holstein, wenn das ganze Akzeptanz behalten soll", sagte der Gesundheitsminister.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) strebt noch vor Weihnachten eine Einigung auf weitere Schritte zur Eindämmung der Corona-Pandemie an. Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung plant das Bundeskanzleramt die Corona-Maßnahmen ab dem 27. Dezember erheblich zu verschärfen. Es sollten demnach mindestens bis zum 3. Januar sämtliche Geschäfte in Deutschland schließen - mit Ausnahme des Lebensmitteleinzelhandels. Um die Regeln durchzusetzen, wolle das Kanzleramt noch in dieser Woche eine Ministerpräsidentenkonferenz organisieren.

Das waren die Entwicklungen am Montag, den 07. Dezember:

22.30 Uhr: Schärfere Corona-Regeln ab Montag in Sachsen? - Kabinett berät

In Sachsen könnte es nach Medienberichten von der kommenden Woche an strengere Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie geben. Unter Berufung auf Regierungskreise berichtet die „Bild“-Zeitung am Montagabend, es werde diskutiert, Geschäfte vom kommenden Montag an (14. Dezember) zu schließen. Nur lebensnotwendige Läden sollen - wie im Frühjahr - offen bleiben. Welche das neben Lebensmittel-Geschäften genau sind, sei noch unklar.

Sachsens Regierungssprecher Ralph Schreiber konnte den Bericht am Abend nicht bestätigen. Er verwies darauf, dass das Kabinett am Dienstag zu den verschärften Corona-Schutzmaßnahmen tagen wolle. Dann sollen Eckpunkte für weitere Maßnahmen und auch eine Zeitschiene festgelegt werden, sagte Schreiber der Deutschen Presse-Agentur. Dies könne dann von den parlamentarischen Gremien beraten werden. Dann könnte am Freitag eine Sondersitzung des Kabinetts einen Beschluss fassen.

Auch die in Chemnitz erscheinende „Freie Presse“ berichtete am Montagabend online, dass die verschärften Maßnahmen kommende Woche beginnen und bis zum 10. Januar dauern sollen. Der genaue Start sei unklar, schreibt das Blatt, der 14. Dezember gelte als möglicher Termin.

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte am Montag nach einem Gespräch mit Vertretern von Industrie und Handwerk härtere Schutzmaßnahmen angekündigt, aber noch keine Details nennen wollen. Er sagte, zusätzliche Maßnahmen seien erforderlich, deswegen werde es sie auch geben.

21.54 Uhr: Großbritannien startet als erstes westeuropäisches Land Corona-Impfkampagne

Als erstes westeuropäisches Land startet Großbritannien am Dienstag eine großangelegte Impfkampagne gegen das neuartige Coronavirus. Nach Angaben der Regierung sollen zunächst 800.000 Impfdosen des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer verabreicht werden. Geimpft werden demnach zuerst Menschen über 80 Jahre sowie das Gesundheits- und Pflegepersonal, da sie zu den Hochrisikogruppen gehören. Zur Zielgruppe gehören auch die 94-jährige Queen Elizabeth II. und ihr 99-jähriger Mann, Prinz Philipp. Laut einem Bericht der „Sunday Times“ wollen sie sich frühzeitig impfen lassen, um ein „mächtiges Gegengewicht zur Bewegung der Impfgegner“ zu bieten. Großbritannien hatte dem Biontech-Pfizer-Impfstoff am vergangenen Mittwoch als erstes Land der Welt eine Notfallzulassung erteilt. Insgesamt wurde die Lieferung von 40 Millionen Dosen vereinbart. Weitere Impfstoff-Kandidaten könnten bald folgen.

20.20 Uhr: WHO gegen allgemeine Corona-Impfpflicht

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich gegen eine allgemeine Corona-Impfpflicht ausgesprochen. „Ich denke nicht, dass Vorschriften besonders bei dieser Impfung der richtige Weg sind“, sagte WHO-Impfexpertin Kate O'Brie in Genf. Eine Impfung gegen das Virus vorzuschreiben oder nachdrücklich zu empfehlen, könne in bestimmten Berufsfeldern wie der Intensivmedizin sinnvoll sein.

 
Es gebe aber Beispiele, in denen eine Impfpflicht den gegenteiligen Effekt gehabt und nicht zu einer höheren Immunisierungsrate in der Bevölkerung geführt habe. „Ich denke, wir sind viel besser beraten, den Menschen die Daten und die Vorteile zu präsentieren und sie selbst entscheiden zu lassen“, fügte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan hinzu. Allerdings gebe es manche Umstände, unter denen eine Impfung seiner Meinung nach die einzige verantwortungsvolle Option sei, sobald die Impfstoff vollständig verfügbar sei.

19.15 Uhr: Stockacher Narrengericht fällt der Pandemie zum Opfer

Nach langer Zeit des Bangens und Hoffens steht nun fest: Im kommenden Jahr wird es wegen der Corona-Pandemie keine Fasnachtsveranstaltungen in Stockach geben. Das teilt das Hohe Grobgünstige Narrengericht zu Stocken mit. Umzüge, Bälle, Bunte Abende und Saalveranstaltungen fallen aus. Auch das Stockacher Narrengericht fällt der Pandemie zum Opfer.

18.35 Uhr: 1625 neue Corona-Fälle im Südwesten - 76 weitere Tote

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist innerhalb eines Tages um 1625 gestiegen. Seit Beginn der Pandemie sind damit 168.265 Fälle registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt am mitteilte.
 
Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus stieg um 76. Insgesamt wurden bisher 3097 Corona-Tote gezählt. Als genesen gelten 118.933 Menschen. Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 152,1. Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. Acht davon überschreiten die kritische 200er-Marke pro 100.000 Einwohnern - darunter Pforzheim, Mannheim, Heilbronn sowie die Landkreise Calw, Tuttlingen und Lörrach.
 
An manchen der betroffenen Orte gelten schon strengere Regeln wie nächtliche Ausgangssperren oder sie sind im Gespräch. 471 schwer an Covid-19 erkrankte Patienten mussten im Südwesten zuletzt auf Intensivstationen behandelt werden, 270 von ihnen wurden über einen Schlauch beatmet. Von derzeit 2949 verfügbaren Intensivbetten im Land sind 78,7 Prozent belegt.

16.55 Uhr: Merkel: Vor Weihnachten über zusätzliche Corona-Maßnahmen entscheiden

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hält angesichts der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen Entscheidungen über weitergehende Maßnahmen noch vor Weihnachten für nötig. Gegenwärtig werde ihr zu viel über Glühweinstände gesprochen und zu wenig über die Krankenschwestern und Pflegekräfte, die unter Hochdruck und mit großem Einsatz auf den Intensivstationen und in den Pflegeheimen arbeiten müssten, sagte Merkel am Montag nach Angaben von Sitzungsteilnehmern in einer Video-Sitzung der Unionsfraktion.

Mit den bisher ergriffenen Maßnahmen komme man von den auf einem viel zu hohen Niveau stagnierenden Infektionszahlen nicht herunter, sagte Merkel demnach weiter. Das heiße, man werde den Winter nicht ohne zusätzliche Maßnahmen durchstehen können. Nun müsse die Diskussion darüber geführt werden, wie man wo was tun müsse. Dies müsse noch vor Weihnachten entschieden werden. Man dürfe nicht auf das Prinzip Hoffnung setzen, dass die seit einigen Tagen wieder steigenden Zahlen heruntergehen würden.

Mit den Ministerpräsidenten werde man in den nächsten Tagen weiter beraten, kündigte Merkel demnach an. Akzeptanz würden die Maßnahmen immer dann finden, wenn Bund und Länder gemeinsam entscheiden würden. Merkel lobte die Entscheidungen in Bayern als Schritte in die richtige Richtung.

15.37 Uhr: Baden-Württemberg beklagt „Schlendrian“ und will Corona-Treffen

Angesichts der anhaltend hohen Corona-Zahlen dringt Baden-Württemberg darauf, dass Bund und Länder noch vor Weihnachten über eine Verschärfung der Auflagen beraten. „Das Problem besteht darin, dass ein kleiner aber relevanter Teil der Menschen die Maßnahmen nicht mehr in der nötigen Konsequenz befolgt beziehungsweise die bestehenden Freiheiten maximal auszureizen versucht“, sagte der baden-württembergische Regierungssprecher Rudi Hoogvliet.
 
„In der Tat ist da ein gewisser Schlendrian eingekehrt, und nicht alle zeigen das notwendige Maß an Eigenverantwortung, weshalb die Politik immer wieder bemüßigt ist, nachzuschärfen.“ Ein Treffen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) vor Weihnachten sei deshalb notwendig. Ministerpräsident Winfried Kretschmann sei schon beim letzten Treffen der Länderchefs mit der Kanzlerin der Einzige gewesen, der ein weiteres Treffen vor Weihnachten für dringend erforderlich gehalten hat“, sagte Hoogvliet.

15 Uhr: Epidemiologe: „Zahl der Erkrankungen viel wichtiger als Laborbefunde“

Im Kampf gegen das Coronavirus müssen nach Überzeugung des Epidemiologen Gérard Krause die tatsächlich an Covid-19 Erkrankten stärker in den Blick genommen werden. „Die Zahl und Schwere der Erkrankungen ist viel wichtiger als die Zahl der Laborbefunde allein“, sagte der Wissenschaftler vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI).
 
Die Zahl der Neuinfektionen sei als einziger Wert für einschränkende Maßnahmen sachlich problematisch. „Man muss zum Beispiel wissen, wo und in welchen Personen- und Berufsgruppen die Infektionen hauptsächlich übertragen werden, oder wie die Versorgungslage in Krankenhäusern und Pflegeheimen ist.“ Kinder verbreiteten das Virus weniger als Erwachsene, sagte Krause.

14.21 Uhr: Curevac peilt Zulassung in der EU und in Lateinamerika an

Das deutsche Biotech-Unternehmen Curevac wird eine Zulassung seines Covid-19-Impfstoffkandidaten in der EU und in Lateinamerika beantragen. „Nordamerika ist für uns noch kein Markt. Die jetzige Administration hat sehr schnell und sehr viele Dosen vorbestellt und reserviert, von Johnson&Johnson, AstraZeneca und Sanofi-GSK, Moderna und auch Biontech/Pfizer“, sagte der Vorstandsvorsitzende Franz-Werner Haas in Tübingen.
 
Die zulassungsrelevante klinische Phase-III-Studie mit bis zu 30.000 Teilnehmern soll laut Haas bis Ende 2020 eingeleitet werden. Mit ersten Ergebnissen rechnet Curevac nach zwei bis drei Monaten. Zurzeit warte das Unternehmen darauf, dafür grünes Licht von den Behörden zu bekommen. „Wir von uns aus sind bereit“, sagte Haas.

13.58 Uhr: Kommission legt Entwurf für genauere Impf-Priorisierung vor

Für die geplante Priorisierung von Corona-Impfungen liegen nun konkretere Vorschläge vor. Die Ständige Impfkommission (Stiko) verschickte dazu einen Entwurf an Länder und medizinische Fachgesellschaften.
 
Empfohlen wird demnach, Impfungen zunächst Personengruppen mit besonders hohem Risiko für schwere oder tödliche Krankheitsverläufe anzubieten - sowie Gruppen, die beruflich besonders exponiert sind oder engen Kontakt zu Risikogruppen haben. Dies entspricht demnach rund 8,6 Millionen Menschen. Konkret nennt die Empfehlung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, Bewohner von Senioren- und Altenpflegeheimen und Menschen über 80 Jahre.
 
Zudem aufgeführt wird Personal mit besonders hohem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen wie Notaufnahmen und in der Betreuung von Corona-Patienten sowie Personal in medizinischen Einrichtungen mit engem Kontakt zu Risikogruppen in der Behandlung von Blutkrebs und der Transplantationsmedizin.
 
Genannt werden weiter Pflegepersonal in der ambulanten und stationären Altenpflege sowie andere Tätige in Senioren- und Altenheimen mit Kontakt zu Bewohnern. Grund für die Festlegung von Prioritäten ist, dass zu Beginn von Impfungen noch nicht mit genug Impfstoff für alle Interessierten zu rechnen ist.

12.55 Uhr: Bundesregierung: Sind von Corona-Trendwende weit entfernt

Die Bundesregierung hat angesichts gestiegener Corona-Infektionszahlen zusätzliche Beschränkungen in besonders betroffenen Regionen begrüßt. Die aktuellen Zahlen gäben insgesamt Anlass zur Sorge, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. „Das ist weit entfernt von der erhofften Trendwende.“
 
Daher sei es richtig und nötig, wenn einige Länder wie als gemeinsame Linie vorgesehen nun weitere Eindämmungsmaßnahmen vor allem bei mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen planen. Bund und Länder hatten beschlossen, den Teil-Lockdown mit der Schließung zahlreicher Einrichtungen bis 10. Januar zu verlängern - mit vorübergehend möglichen Lockerungen über Weihnachten und Neujahr. Für 4. Januar ist eine erneute Beratung vorgesehen.

12.06 Uhr: Kanzleramtsminister rechnet mit Impfstart nicht mehr im Dezember

Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) erwartet den Start der Corona-Impfungen nicht mehr im Dezember. "Ich rechne damit, dass das ganz früh im nächsten Jahr in den allerersten Tagen losgehen kann", sagte Braun am Sonntagabend im Bild-Talk "Die richtigen Fragen". Er sprach sich gegen Sonderrechte für geimpfte Menschen aus. Wenn Gruppen wie Beschäftigte im Gesundheitswesen zuerst geimpft würden, sei es nicht richtig, "wenn diese Gruppen dann daraus weitere Vorteile ziehen". Es müsse zudem klar sein, dass geimpfte Personen das Virus nicht weitergeben können, sagte Braun. Bevor nicht sicher sei, dass durch den Impfstoff eine sogenannte sterile Immunität entstehe und Geimpfte niemanden anderen mehr anstecken, müssten zudem die Corona-Auflagen weitergeführt werden.

10.52 Uhr: Söder hält weiteren Bund-Länder-Gipfel vor Weihnachten für sicher

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält ein weiteres Spitzentreffen von Bund und Ländern vor Weihnachten für zwingend. „Ich bin mir sicher, dass wir uns noch einmal vor Weihnachten treffen“, sagte Söder am Montag im ARD-„Morgenmagazin“. In Hotspots, in denen die Infektionszahlen hoch blieben, müsse man „nachlegen“. „Corona lässt eben nicht locker und darauf müssen wir reagieren“, sagte der Ministerpräsident und verteidigte die am Sonntag angekündigten strengeren Corona-Maßnahmen für Bayern. Es sei nicht das, was man sich wünsche, aber dennoch notwendig. „Wir müssen handeln, besser früher als später“, sagte Söder. Es sei nicht akzeptabel, dass in Deutschland alle vier Minuten ein Mensch an den Folgen des Coronavirus sterbe.

9.44 Uhr: Städtetagspräsident will stärkeren Lockdown ab Inzidenz von 200

Der Präsident des Deutschen Städetages, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung, hat sich im Falle steigender Infektionszahlen für härtere Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ausgesprochen. Vor allem wenn eine Inzidenz über 200 oder 300 erreicht werde, sei es „dringend geboten, auch noch einmal für einige Wochen einen stärkeren Lockdown zu machen“, sagte Jung, der auch Leipziger Oberbürgermeister ist, am Montag im ARD-„Morgenmagazin“. Anders könne man die Situation nicht in den Griff bekommen.

8.39 Uhr: Impfkommission kündigt Entwurf zur Priorisierung für diese Woche an

Die Ständige Impfkommission (Stiko) will noch in dieser Woche ihren Entwurf für die Priorisierung der Impfungen gegen das Coronavirus vorlegen. „Die Empfehlung wird dann für alle Länder und Gesundheitsbehörden verfügbar sein“, sagte der Vorsitzende Thomas Mertens am Montag im Deutschlandfunk. Damit hätten sie alle Informationen, die sie für ihre Vorbereitungen bräuchten. Die Stiko befürwortet zunächst eine Priorisierung der Impfungen mit dem Ziel, schwere Covid-19-Verläufe und Todesfälle zu vermeiden. Man müsse sich zunächst auf den Individualschutz konzentrieren, erklärte Mertens. Denn bis man einen epidemiologischen Effekt habe, also eine Änderung in der Dynamik des Infektionsgeschehens, werde es Monate dauern.

7.53 Uhr: 12 332 Fälle: Corona-Neuinfektionen über Vorwochenwert

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau, auch wenn die deutschen Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) zum Wochenstart wieder vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet haben. Innerhalb eines Tages wurden 12.332 neue Fälle übermittelt, wie das RKI am Montagmorgen bekanntgab. Das sind über 1000 Fälle mehr als am vergangenen Montag, als die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 11.168 lag. An Sonntagen und Montagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

Die deutschen Gesundheitsämter meldeten zudem 147 neue Todesfälle binnen 24 Stunden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 18.919. Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 1.183.655 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 7. Dezember, 0 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 863.300 Menschen inzwischen genesen. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntag bei 1,10 (Vortag: 1,10).

7.14 Uhr: Österreich lockert strikten Corona-Lockdown

In Österreich wird der seit Mitte November geltende strikte Lockdown am Montag etwas gelockert. Aus der ganztägigen Ausgangssperre wird eine nächtliche Ausgangssperre von 20.00 bis 06.00 Uhr, außerdem dürfen wieder alle Geschäfte und Friseure öffnen. Zudem dürfen sich die Menschen wieder mit Mitgliedern eines anderen Haushalts treffen. Auch Museen und Bibliotheken dürfen am Montag wieder öffnen. Kulturveranstaltungen bleiben hingegen untersagt, Kinos geschlossen. Einige Sportarten wie Eislaufen, Skilanglauf, Golf oder Leichtathletik sind wieder unter Auflagen erlaubt. Die Skigebiete dürfen aber erst ab dem 24. Dezember öffnen, Hotels und Gastronomiebetriebe müssen bis einschließlich 6. Januar geschlossen bleiben. Der strikte Lockdown war am 17. November in Kraft getreten, um die Corona-Pandemie einzudämmen.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 6. Dezember:

21.26 Uhr: Erster bundesweiter Aktionstag zu Kontrolle von Maskenpflicht in Nahverkehr

Am Montag findet der erste bundesweite Aktionstag zur Kontrolle und Einhaltung der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr statt. Deutschlandweit wollen die zuständigen Behörden und die Verkehrsunternehmen ihre Maßnahmen zur Umsetzung der Maskenpflicht als Schutz gegen die weitere Verbreitung der Corona-Pandemie sichtbar erhöhen. Das Maskentragen ist in allen öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht. Die Bundespolizei ermahnte in den vergangenen Wochen bereits zehntausende Bahnfahrer und Bahnhofsbesucher wegen Verstößen.

20.35 Uhr: Möglicherweise keine Corona-Lockerungen über Weihnachten in Thüringen

In Thüringen wird es wegen der zunehmenden Zahl an Infektionen mit dem Coronavirus möglicherweise keine Lockerungen der Corona-Maßnahmen über die Feiertage geben. Staatskanzleichef Benjamin-Imanuel Hoff schrieb am Sonntag auf Twitter: „Es ist richtig, dass das Kabinett auf Vorschlag von Bodo Ramelow und Heike Werner am Dienstag diskutiert, angesichts der insbesondere an den Grenzen zu Sachsen und Bayern sehr hohen Infektionszahlen, den Status Quo bis Januar ohne Lockerungen fortzuführen.“ Zuvor hatten die Thüringer Zeitungen der Funke-Mediengruppe Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) mit den Worten zitiert: „Es wird keine Entlastungen für Weihnachten und Silvester geben.“

19.19 Uhr: Lauterbach für Geschäftsschließungen nach Weihnachten

Angesichts der sehr hohen Corona-Infektionszahlen fordert der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach deutschlandweit schärfere Beschränkungen und eine Schließung von Geschäften nach Weihnachten. „Wir brauchen eine neue Ministerpräsidentenkonferenz schon in der kommenden Woche“, sagte der Epidemiologe dem Berliner „Tagesspiel“ (Montag). Nötig seien „vorgezogene und längere Schulferien bis weit ins neue Jahr und ein Schließen der Geschäfte zumindest nach Weihnachten“. Schulen und Geschäfte sollten mindestens bis zum Ende der ersten Januarwoche geschlossen bleiben, erläuterte er in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe weiter.

Er bekräftigte seine Warnungen vor einem Silvesterfest mit Lockerungen der bisherigen Beschränkungen und sagte dem „Tagesspiegel“ mit Blick auf die geforderten Maßnahmen: „Sonst haben wir Ende Januar noch einmal zusätzliche 25 000 Tote.“

18 Uhr: 1797 neue Corona-Fälle im Südwesten – 15 weitere Tote

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist innerhalb eines Tages um 1797 gestiegen. Seit Beginn der Pandemie sind damit 166 640 Fälle registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt am Sonntag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus stieg um 15. Insgesamt wurden bisher 3021 Corona-Tote gezählt. Als genesen gelten 117 655 Menschen.

Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 149,9. Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt.

456 schwer an Covid-19 erkrankte Patienten mussten im Südwesten zuletzt auf Intensivstationen behandelt werden, 269 von ihnen wurden über einen Schlauch beatmet. Von derzeit 2940 verfügbaren Intensivbetten im Land sind 78,6 Prozent belegt.

17.10 Uhr: Heilbronn kündigt nächtliche Ausgangsbeschränkungen an

Im Corona-Hotspot Heilbronn soll es ab Dienstag eine nächtliche Ausgangsbeschränkung geben. Eine entsprechende Allgemeinverfügung werde am Montag verkündet, teilte eine Sprecherin der Stadt am Sonntag mit. Die Ausgangsbeschränkung soll von 21.00 Uhr bis 5.00 Uhr gelten. Das Verlassen des Hauses wäre demnach in dieser Zeit nur noch mit „triftigem Grund“ möglich, wie in den Städten Mannheim und Pforzheim, wo eine solche Regelung bereits seit dem Wochenende greift.

Zudem soll in Heilbronn die Maskenpflicht erweitert werden, hieß es. Grund für die Maßnahmen seien die vielen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in dem Stadtkreis. Am Sonntag sei mit 93 Neuinfektionen der bisherige tägliche Höchststand erreicht worden. Die Stadt überschritt zuletzt mehrere Tage den Wert von 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche und gilt damit als Hotspot. Die Landesregierung hatte am Freitag einen Erlass verkündet, der Hotspot-Kommunen zu Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen auffordert. Die Stadt möchte am Montag bei einer Pressekonferenz über die Maßnahmen informieren.

15.57 Uhr: Schwaches Weihnachtsgeschäft für Einzelhändler im Südwesten

Die Einzelhändler im Südwesten haben am zweiten Adventssamstag mehrheitlich kein gutes Geschäft gemacht. Die Händler hätten eine große Verunsicherung bei den Kunden durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie bemerkt, sagte eine Sprecherin des Handelsverbands Baden-Württemberg am Sonntag. Das bedeute letztlich geringere Umsätze.

So berichteten bei einer Umfrage unter den Einzelhändlern im Südwesten von 300 Händlern mehr als die Hälfte von Umsatzrückgängen von 50 Prozent und mehr im Vergleich zum Vorjahr. Das zweite Adventswochenende sei dabei noch schlechter verlaufen als das erste. Zwei Drittel der Händler fürchten demnach einen starken Rückgang im Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr. 85 Prozent der Händler seien mit dem bisherigen Umsatz unzufrieden, so die Sprecherin. Besonders betroffen zeigten sich demnach Bekleidungsgeschäfte.

14.13 Uhr: Bayern ruft wegen Corona-Krise erneut den Katastrophenfall aus

Wegen der anhaltend hohen Corona-Zahlen ruft Bayern ab dem 9. Dezember erneut den Katastrophenfall aus. Das beschloss das Kabinett um Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei einer Sondersitzung am Sonntag in München. Am Dienstag soll der Landtag noch darüber abstimmen.

Wie in Baden-Württemberg gilt in Bayern dann eine nächtliche Ausgangssperre für alle Städte und Kreise mit einer Inzidenz von mehr als 200 Corona-Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner. Hinzu kommt das landesweite Verbot von Alkoholkonsum unter freiem Himmel. Die geplanten Lockerungen für Silvester werden gekippt.

Außerdem schränkt Bayern den Präsenzunterricht für ältere Schüler ab kommenden Mittwoch deutlich ein: Ab Klassenstufe acht sollen die Klassen überall geteilt werden und in Wechselunterricht übergehen. In Hotspots ab einer Inzidenz von 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche sollen die Schüler ab der achten Klasse komplett in den Distanzunterricht wechseln.

13.54 Uhr: Lufthansa kappt 29.000 Jobs bis Jahresende

Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie lässt die Lufthansa viele Jets am Boden und baut massiv Jobs ab. Bis zum Jahresende werden 29.000 Stellen weggefallen sein, bestätigte eine Unternehmenssprecherin am Sonntag einen Bericht der „Bild am Sonntag“. Übrig bleiben demnach noch 109.000 Mitarbeiter. Im Ausland werden über 20.000 Jobs gestrichen. Zudem hat die Airline das Europageschäft der Catering-Tochter LSG mit 7500 Mitarbeitern verkauft.

Im nächsten Jahr sollen in Deutschland weitere 10.000 Stellen abgebaut werden. Unterdessen steige bei der Lufthansa die Nachfrage nach Flügen über Weihnachten und Silvester an, sagte die Sprecherin. Buchungen für die Kanareninseln Teneriffa- und Fuerteventura hätten sich verdreifacht. Die Nachfrage nach Flugtickets nach Kapstadt in Südafrika und Cancún in Mexiko habe sich vervierfacht.

13.00 Uhr: Grundschulen reaktivieren Schulglocken für Corona-Lüftung

In vielen Grundschulen sind wegen der Lüftungsempfehlungen in der Corona-Krise abgeschaltete Schulglocken wieder reaktiviert worden. Das sagte der Vorsitzende des Grundschulverbands, Edgar Bohn, der Deutschen Presse-Agentur. „In vielen Grundschulen war die Glocke weitgehend außer Dienst. Vielfach wurde sie wieder in Dienst gestellt und läutet nun jeweils zur 20-Minuten-Lüftung.“

Das Umweltbundesamt hatte empfohlen, in Schulen regelmäßig alle 20 Minuten für rund fünf Minuten stoßzulüften, um die Ansteckungsgefahren zu verringern. Jetzt im Winter, wird es dadurch in vielen Klassenzimmern ungemütlich. Leider seien manche Kinder immer noch nicht passend angezogen, sagte Bohn.

„Der Unterrichtsfluss wird durch das Lüften während der Unterrichtszeit nicht unbedingt befördert“, fügte der frühere Grundschulrektor hinzu. Nicht so sehr störe das Lüften, wenn Kinder in freien Unterrichtsformen selbstständig arbeiteten. Allgemein verläuft der Unterricht nach Einschätzung Bohns an den Grundschulen im Rahmen der Corona-bedingten Einschränkungen „verhältnismäßig ruhig und geregelt“. In Deutschland gibt es rund 15 000 Grundschulen mit 2,8 Millionen Schülern.

11.30 Uhr: Landesweite Kontrollen zur Einhaltung der Corona-Regeln

In ganz Baden-Württemberg soll es nächste Woche Kontrollen zur Einhaltung der Corona-Verordnung geben. Vom 7. bis 13. Dezember würden Polizisten die Maskenpflicht und die Vorgaben für Treffen im öffentlichen Raum landesweit verschärft kontrollieren, teilte Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Samstag mit. „Die meisten Menschen halten sich daran“, so der Minister. Doch es gebe immer noch Unvernünftige, Rücksichtslose, Verantwortungsverweigerer. Deshalb müsse der Kontrolldruck hochgehalten werden. 

Die Polizisten wollten bei den Schwerpunktkontrollen aber auch den Dialog suchen und den Menschen den hohen Sinn der Maßnahmen ins Bewusstsein zu rufen, teilte Strobl mit. Seit dem 30. November gilt im Südwesten eine verschärfte Maskenpflicht. Sie schreibt das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung auch am Arbeitsplatz vor, wie etwa im Flur oder in Pausenräumen. Auch vor Einkaufszentren, Wochenmärkten sowie auf Parkplätzen von Geschäften ist das Tragen einer Maske inzwischen Pflicht. Es dürfen sich maximal fünf Personen aus nicht mehr als zwei Haushalten treffen.

10.05 Uhr: Bericht: 40 Prozent mehr Covid-19-Patienten auf Intensivstation als im Frühjahr

Die Krankenhäuser in Deutschland kommen laut einem Medienbericht angesichts der steigenden Belastungen durch die Corona-Pandemie an ihre Grenzen. "In einzelnen Ländern wie Sachsen ist die Zahl der Intensivpatienten fünfmal so hoch wie im April. Dort geraten Kliniken an ihre Kapazitätsgrenzen oder haben diese bereits überschritten", warnte Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) im Gespräch mit der "Welt am Sonntag". 

Nach Angaben der DKG befinden sich laut dem Bericht gegenwärtig 40 Prozent mehr Covid-19-Intensivpatienten auf Station als noch während der ersten Welle der Pandemie im Frühjahr. Hinzu kämen rund 16.000 Covid-19-Fälle, die auf Normalstationen versorgt würden. "Diese haben einen deutlich höheren Versorgungsaufwand als andere Patienten", sagte Gaß.

Im Frühjahr hätten kleinere, weniger gut ausgerüstete Kliniken ihre schwer kranken Covid-19-Patienten dem Bericht zufolge meist problemlos an Maximalversorger wie etwa Universitätskliniken überweisen können. Nun würden sich diese in manchen Regionen selbst der Belastungsgrenze nähern. 

Sonntag, 06. Dezember, 8.30 Uhr: Mit 17 767 mehr neue Corona-Infektionen gemeldet als vergangenen Sonntag

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen 24 Stunden 17 767 neue Corona-Infektionen gemeldet. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 14 611 gemeldeten Neu-Infektionen an einem Tag. Innerhalb eines Tages sind 255 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Damit steigt die Zahl der Todesfälle in Deutschland auf 18 772 seit Beginn der Pandemie (Stand: 06.12., 00.00 Uhr). Insgesamt haben sich nach Angaben des RKI 1 171 322 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert.

Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstag bei 1,10 (Vortag: 1,04). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 110 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 05. Dezember: 

21.51 Uhr: Portugal verlängert Teil-Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie

Trotz rückläufiger Neuinfektionen in Portugal hat die Regierung die bestehenden Corona-Restriktionen verlängert. Dadurch sollten zu Weihnachten und Silvester "einige Ausnahmen" ermöglicht werden, erklärte der portugiesische Ministerpräsident António Costa am Samstag in Lissabon. Endgültig über diese vorübergehenden Lockerungen entschieden werde aber erst am 18. Dezember.

Ende Oktober war in Portugal ein Teil-Lockdown in Kraft getreten, der mittlerweile den überwiegenden Teil des Landes betrifft. In den besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffenen Regionen gilt eine Ausgangssperre in der Nacht und an Wochenenden. Schulen und Geschäfte sind aber überall im Land weiterhin geöffnet.

Für Weihnachten plant die Regierung, das sonst an Wochenenden geltende Verbot auszusetzen, aus Gemeinden mit hohen Corona-Fallzahlen in andere Gemeinden zu fahren. An Silvester soll dieses Verbot aber wieder gelten. Außerdem sollen an Weihnachten und in der Silvesternacht die nächtlichen Ausgangssperren verkürzt werden. Auch Restaurants dürfen voraussichtlich länger geöffnet bleiben.

Der wegen der Pandemie seit dem 9. November geltende Ausnahmezustand war am Freitag bis zum 23. Dezember verlängert worden. Die Regierung hat aber bereits angekündigt, ihn erneut mindestens bis zum 7. Januar zu verlängern.

Durch die Restriktionen hat Portugal die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen von fast 6500 vor zwei Wochen auf mittlerweile weniger als 4000 Fälle zurückgefahren. Die Zahl der im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten sei aber weiterhin "extrem hoch", betonte Costa. Seit Beginn der Pandemie starben in dem Zehn-Millionen-Einwohner-Land fast 5000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion.

20.40 Uhr: „Querdenker“-Demo verboten - Bremer Polizei im Großeinsatz

Eine geplante, aber untersagte Großdemonstration von sogenannten Querdenkern und mehrere Gegenveranstaltungen haben am Samstag in Bremen einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Die vorläufige Bilanz sind zwei verletzte Polizisten, 170 Platzverweise und mehrere Strafanzeigen, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Insgesamt versammelten sich in der Umgebung des Bremer Hauptbahnhofes nach Polizeiangaben mehrere Hundert Menschen. Diese waren zum Teil Anhänger der „Querdenken“-Bewegung und zum Teil Gegendemonstranten.

Das Verbot der „Querdenker“-Demonstration war am Samstag erst wenige Stunden vor dem geplanten Veranstaltungsbeginn vom Bundesverfassungsgericht bestätigt worden. Bei der Demonstration der Initiative „Querdenken 421“ unter dem Motto „Bundesweites Fest für Frieden und Freiheit“ waren bis zu 20 000 Teilnehmer auf der Bürgerweide am Hauptbahnhof erwartet worden.

19.14 Uhr: 2455 neue Corona-Fälle im Südwesten - 28 weitere Tote

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist innerhalb eines Tages um 2455 gestiegen. Seit Beginn der Pandemie sind damit 164 843 Fälle registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt am Samstag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus stieg um 28 - am Vortag waren es noch 60. Insgesamt wurden bisher damit 3006 Tote in der amtlichen Corona-Statistik gezählt. Als genesen gelten 115 645 Menschen.

Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 144,2. Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt.

444 schwer an Covid-19 erkrankte Patienten mussten im Südwesten zuletzt auf Intensivstationen behandelt werden, 262 von ihnen wurden über einen Schlauch beatmet. Von den verfügbaren Intensivbetten im Land sind 80,7 Prozent belegt.

18.24 Uhr: Merkel: „Uns fehlt, was die Künstler uns sonst geben“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Schließung von Kultureinrichtungen wegen der Corona-Pandemie als bitter bedauert. Dass in diesen Wochen Theater, Kinos, Opern, Museen, Clubs und viele andere Einrichtungen geschlossen sein müssten, sei besonders bitter, sagte Merkel in ihrem am Samstag ausgestrahlten Videopodcast. „Uns fehlt, was die Künstler uns dort sonst geben und was nur sie uns geben können.“ Deswegen sei es wichtig, dass umfangreiche Hilfe auch für Künstler und Kreative geleistet werde.

Kinos und Theater, Museen und Konzertbühnen, Orte für kleine Kunst und große Auftritte sind seit März mit Unterbrechung eingeschränkt und seit Anfang November wieder geschlossen. Die Folgen für Institutionen wie Betroffene sind oft dramatisch. Fast 170 Milliarden Euro erwirtschaftete die Kultur- und Kreativszene 2018 mit knapp 260 000 Unternehmen und 1,7 Millionen Mitarbeitern. Aber viele Kulturschaffende verdienen auch zu normalen Zeiten unter Durchschnitt.

16.30 Uhr: US-Expertin hält Corona-Impfstoffe für wirksam und sicher

Die Direktorin der Impfstoffabteilung der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA, Marion Gruber, würde „jedem zur Impfung“ mit den neuen Corona-Impfstoffen raten. Die von den Behörden zugelassenen oder autorisierten Impfstoffe seien „wirklich sicher und wirksam“, sagte die aus Deutschland stammende Gruber dem Südwestrundfunk (SWR) laut einer Mitteilung vom Samstag und ergänzte: „Die Leute können Vertrauen in uns haben, dass wir sicherstellen, dass diese Impfstoffe halten, was sie versprechen.“

Gruber sagte, man habe nun „Daten über die Sicherheit“. Beim Impfstoff des Mainzer Herstellers Biontech und des US-Konzerns Pfizer etwa lägen Daten von mehr als 40.000 Probanden vor. Man werde zwar auch zusätzliche Daten brauchen, aber für die Impfstoffe, die die FDA derzeit begutachte, „habe ich bis jetzt noch nichts gesehen, was mich nervös machen würde“. Die FDA prüfe, wie sicher der Impfstoff sei, wie wirksam und welche Nebenwirkungen auftreten. Dabei stütze man sich auf Daten der Unternehmen und eigene Analysen, sagte sie.

Am 1. Dezember finde eine FDA-Anhörung mit externen Expertinnen und experten statt. Danach könne es „Tage oder Wochen dauern“, bis die US-Behörde entscheide. 

15.33 Uhr: Polizei löst Party von Jugendlichen in Hotel auf

Die Polizei hat eine Feier von rund zehn Jugendlichen in einem Hotel in Heidelberg aufgelöst. Nach der Beschwerde einer Nachbarin wegen Lärms habe die Polizei in einem Hotelzimmer in der Weststadt sieben Jugendliche im Alter von 16 bis 21 Jahren aufgefunden, teilte ein Sprecher der Polizei am Samstag mit. Die Jugendlichen kamen demnach aus sechs verschiedenen Haushalten und hatten sich in der Nacht zu Samstag in dem Hotel eingemietet, um zu feiern.

Mindestens drei weitere Teilnehmer der Party sind den Angaben nach noch vor Eintreffen der Polizisten aus einem Fenster geklettert und geflüchtet. Im Zimmer entdeckte die Polizei eine Vielzahl alkoholischer Getränke. Die Beamten lösten die Feier auf und stellten die Personalien der Jugendlichen fest, zum Teil wurden sie daraufhin von ihren Eltern abgeholt. Sie wurden wegen Verstoßes gegen die Corona-Auflagen angezeigt und müssen mit einem Bußgeld rechnen, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Auch gegen den Hotelbetreiber laufen Ermittlungen, inwiefern er die Feier bewusst ermöglicht hat.

14.21 Uhr: Intensivmediziner warnt vor Gefahr von dritter Welle nach Feiertagen

Mediziner sehen die Regelungen für Weihachten und Silvester kritisch und warnen vor der Gefahr einer dritten Corona-Welle. „Zehn Personen aus bis zu zehn Haushalten zuzulassen, erscheint mir zu freizügig, gerade an Silvester, wo ein solches Szenario ja - anders als am Weihnachtsabend - durchaus nicht unrealistisch ist“, sagte der Generalsekretär der Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGÄI). Bernhard Zwißler, der Deutschen Presse-Agentur. „Hier könnte eine dritte Welle wieder Schwung nehmen.“

Der Teil-Lockdown zeige Wirkung, wenngleich langsamer und weniger stark als erhofft. „Es sieht momentan so aus, als würde sich die Situation etwas beruhigen. Die Situation ist allerdings höchst fragil“, sagte der Leiter der Klinik für Anästhesiologie am LMU Klinikum der Uni München.

13.03 Uhr:  Spahn rechnet mit Möglichkeit für Corona-Massenimpfungen bis zum Sommer 2021

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet mit Massenimpfungen gegen das Coronavirus bis zum Sommer kommenden Jahres. "Stand heute bin ich sehr optimistisch, dass es spätestens im Sommer Massenimpfungen geben wird", sagte Spahn am Samstag dem Nachrichtenportal "t-online". Nach derzeitigem Wissensstand gehe er davon aus, dass "wir im Sommer auch flächendeckend in den Arztpraxen impfen können." 

Insgesamt gebe es fünf Kandidaten, "die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit bis zur Jahresmitte zugelassen werden: Neben den Produkten von Biontech und Moderna auch die von Curevac, Astra Zeneca und Johnson & Johnson." Auf die Frage, ob Deutschland im nächsten Herbst 2021 mit dem Gröbsten durch sei, antwortete Spahn: "Wenn möglichst viele das Impfangebot wahrnehmen: ja."

11.29 Uhr: 613 Polizisten aus dem Südwesten bisher mit Corona infiziert

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich 613 von 34 000 Polizisten in Baden-Württemberg nachweislich mit Corona infiziert. Ein Polizist ist nach Angaben des Innenministeriums an den Folgen einer Infektion mit dem Virus gestorben. Die Zahlen basieren auf einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der CDU-Fraktion im Landtag.

Seit Beginn der statistischen Erfassung mussten sich zwischen Anfang März und Mitte November 9314 Polizisten und Polizistinnen zwischenzeitlich in Quarantäne begeben. „Die Regierungsantwort zeigt, dass das Corona-Virus auch vor der Polizei und ihren Beamten nicht Halt macht. Mit umfangreichen Schutz- und Vorsorgemaßnahmen hat es das Land aber geschafft, dass die Polizei handlungsfähig geblieben ist“, teilte der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Blenke auf dpa-Anfrage mit.

10.51 Uhr: Medien: Söder plant weitere Verschärfungen der Corona-Einschränkungen in Bayern

Angesichts hoher Corona-Infektionszahlen hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für Sonntagmittag eine Kabinettssitzung anberaumt. Wie der „Münchner Merkur“ am Samstag berichtete, plant Söder dabei weitere Verschärfungen der Corona-Einschränkungen im Freistaat. Verhandelt werde etwa über Wechselunterricht an Schulen für ältere Schüler, strengere Kontaktregeln an Silvester und mögliche Ausgangssperren betreffen. Details der neuen Maßnahmen seien jedoch noch offen.

Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sprach sich für eine Verschärfung der Corona-Regeln nach Weihnachten aus. „Eines ist doch klar: Wir dürfen kein Risiko eingehen, auch nicht an Silvester. Deshalb sollten wir - wenn sich die Zahlen weiter auf so hohem Niveau befinden - auf Nummer sicher gehen und vor Silvester wieder zu den jetzigen strengen Corona-Regelungen zurückkehren“, sagte Hans der „Augsburger Allgemeinen“.

Bund und Länder hatten sich darauf geeinigt, über die Weihnachtsfeiertage die Beschränkungen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus zu lockern. Vom 23. Dezember bis maximal 1. Januar sollen Treffen im engsten Familien- oder Freundeskreis möglich sein - mit höchstens zehn Personen. Kinder bis 14 Jahre werden dabei nicht mitgezählt. Aktuell gilt für solche Treffen eine Beschränkung von maximal fünf Personen aus zwei Haushalten.

08.09 Uhr: Über 23.300 Corona-Neuinfektionen in Deutschland- Mehr als in der Vorwoche

In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 23.300 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 23.318 neue Ansteckungsfälle erfasst. Das waren rund 1620 mehr als am Samstag vor einer Woche, als das RKI 21.695 Neuinfektionen gemeldet hatte. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie in Deutschland nach RKI-Angaben 1.153.556 Infektionen erfasst. Die Zahl der Corona-Toten in Deutschland stieg den Angaben zufolge um 483 auf 18.517. Die Zahl der Genesenen lag bei etwa 835.700.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 04. Dezember:

22.11 Uhr: 100 Tage Maske tragen: Biden plant Appell an Amerikaner

Der gewählte US-Präsident Joe Biden will die Amerikaner bei seiner Amtseinführung dazu aufrufen, zur Eindämmung der Corona-Pandemie 100 Tage lang Masken in der Öffentlichkeit zu tragen. Außerdem werde er anordnen, dass der Mundschutz in Gebäuden von Bundesbehörden sowie in Verkehrsmitteln wie Flugzeugen getragen werden muss, sagte Biden dem TV-Sender CNN am Donnerstag. Ein US-Präsident kann das Tragen von Masken nur in bestimmten Situationen anordnen, solche Entscheidungen liegen größtenteils bei den einzelnen Bundesstaaten.

Er sei überzeugt, dass man mit Masken und Impfungen einen erheblichen Rückgang der Coronavirus-Infektionen erreichen könne, betonte Biden, der am 20. Januar ins Amt eingeführt wird. Die USA erleben gerade eine massive Corona-Welle mit einem starken Anstieg von Ansteckungen und auch Todesfällen. Der noch amtierende Präsident Donald Trump hatte das Tragen von Masken immer wieder ins Lächerliche gezogen.

Der renommierte Immunologe Anthony Fauci solle sein Chefberater für medizinische Fragen werden, sagte Biden außerdem. Er habe das Angebot angenommen, sagte Fauci am Freitag dem Sender NBC News. Der 79-Jährige ist in den USA der bekannteste - und auch populärste - Corona-Experte. Er tritt entschieden für Vorsichtsmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus ein. In den vergangenen Monaten verlor er an Einfluss im Weißen Haus, weil seine Aufrufe, Masken zu tragen und vorsichtig zu sein, nicht zu Trumps Botschaft passten, dass Amerika die Pandemie bald hinter sich lassen werde.

19.55 Uhr: Höchstwert bei Corona-Patienten auf Intensivstation

Die Zahl der Corona-Patienten auf deutschen Intensivstationen hat erstmals die Schwelle von 4000 überschritten. Am Freitag meldete die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 4011 Menschen in intensivmedizinischer Behandlung. Das waren 31 mehr als am Vortag, wie aus dem Divi-Tagesbericht hervorgeht. 60 Prozent der Patienten werden invasiv beatmet (Stand: 4.12., 12.15 Uhr). Nach wie vor stecken sich in Deutschland vergleichsweise viele Menschen mit Corona an. Das RKI zählte am Freitag 23.449 Neuinfektionen. Damit ist der Wert etwas höher als die 22.806 Fälle der Vorwoche.

17.55 Uhr: 3391 neue Corona-Fälle im Südwesten

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist innerhalb eines Tages um 3391 gestiegen. Seit Beginn der Pandemie sind damit 162.388 Fälle registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt am Freitag (Stand: 16 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus stieg um 60. Insgesamt wurden bisher 2978 Corona-Tote gezählt. Als genesen gelten 113.267 Menschen. Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 140. 434 schwer an Covid-19 erkrankte Patienten mussten im Südwesten zuletzt auf Intensivstationen behandelt werden, 258 von ihnen wurden über einen Schlauch beatmet. Von derzeit 2962 verfügbaren Intensivbetten im Land sind 81,8 Prozent belegt.

16.56 Uhr: Skifahren in der Schweiz über Weihnachten erlaubt

Die Schweiz hat grünes Licht für Skifahren über Weihnachten gegeben: Die Skigebiete in der Schweiz werden über die Weihnachtsferien offen bleiben, teilte die Regierung am Freitag mit. Allerdings müssten Hygiene-Maßnahmen befolgt und die Kapazitäten in Zügen oder Kabinenbahnen begrenzt werden. So müssten Masken getragen und das Abstandsgebot auch beim Anstehen am Ski-Lift eingehalten werden. Ziel sei es, die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen.

In der EU gibt es unterschiedliche Regelungen zum Skifahren über Weihnachten und Neujahr. Deutschland konnte sich mit dem Vorschlag, Skifahren bis Ende Januar in der EU zu verbieten, nicht durchsetzen. Trotz Protesten der Liftbetreiber will Bayern als das Bundesland mit den größten Skigebieten in Deutschland Skifahren vorerst nicht zulassen. Mit der Verlängerung des Teil-Lockdowns dürfte dies bis mindestens zum 10. Januar der Fall sein. Auch in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen bleiben die Skilifte vorerst geschlossen. Gleiches gilt für Frankreich.

15.15 Uhr: Verschärfte Maßnahmen in den Hotspots Schwarzwald-Baar-Kreis und Lörrach

Seit Tagen liegt der Sieben-Tages-Inzidenzwert der Corona-Neuinfektionen im Schwarzwald-Baar-Kreis bei über 200. Gleiches gilt für den Kreis Lörrach. Jetzt reagieren beide Landkreise - ohne die Landesregelungen für Hotspot-Gebiete abzuwarten. Im Schwarzwald-Baar-Kreis gehört zu den am Freitag verkündeten Maßnahmen unter anderem eine Maskenpflicht in den Innenstädten von Villingen, Schwenningen und Donaueschingen und ein nächtliches Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen. Außerdem dürfen sich öffentlich wie privat nur noch Angehörige des eigenen Haushalts mit maximal einer weiteren Person treffen. Eine Ausgangssperre wird es im Schwarzwald-Baar-Kreis laut Landrat Hinterseh dagegen vorerst nicht geben.
 
Ähnliches gilt für den Landkreis Lörrach. Eine Ausgangsbeschränkung ist auch hier vorerst zwar vom Tisch, dennoch werden die Corona-Maßnahmen ab Montag, 7. Dezember, deutlich verschärft. Auch hier werden die Kontaktbeschränkungen ausgeweitet, die Schutzmaßnahmen in Kliniken und Heimen werden verstärkt und öffentliche und private Sportstätten sind geschlossen.

14.15 Uhr: Corona-Impfung wird laut Regierung kostenlos sein

In Deutschland werden nach Angaben der Bundesregierung alle, die sich gegen Corona impfen lassen wollen, Anspruch auf eine kostenlose Impfung erhalten. „Die Impfung wird kostenlos sein, egal ob und wie jemand versichert ist“, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Freitag in Berlin. Regierungssprecher Steffen Seibert wiederholte noch einmal, dass die Impfung freiwillig sein werde. Er kündigte eine „sehr umfangreiche“ Informationskampagne der Regierung zu allen Fragen der Impfung an. Man hoffe, damit sehr viele Menschen überzeugen zu können. Pläne, Menschen dafür zu bezahlen, sich impfen zu lassen, gebe es nicht, sagte Seibert auf eine entsprechende Nachfrage.

13.29 Uhr: Sterbefallzahlen Anfang November fünf Prozent über Durchschnitt

In der ersten Novemberwoche sind in Deutschland fünf Prozent mehr Menschen gestorben als im Durchschnitt der vergangenen vier Jahre. Das geht aus vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamts vom Freitag hervor. Demnach starben in der 45. Kalenderwoche (2. bis 8. November 2020) mindestens 18 483 Menschen. Der Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 liegt bei 17 654. Bereits seit Mitte Oktober liegt die Zahl der Todesfälle etwa um diesen Prozentsatz über dem Durchschnitt der Vorjahre. Parallel zu den steigenden Todesfallzahlen stieg auch die Zahl der Todesfälle von Patienten, die zuvor laborbestätigt an Covid-19 erkrankt waren. In der 45. Kalenderwoche gab es insgesamt 1067 beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete Covid-19-Todesfälle.

In den Nachbarländern fällt die sogenannte Übersterblichkeit viel deutlicher aus. Das europäische Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen meldet derzeit für Anfang November eine extrem hohe Übersterblichkeit für Belgien und die Schweiz. Eine sehr hohe Übersterblichkeit wird für Frankreich, Italien, Slowenien und Spanien gemeldet. In anderen europäischen Ländern stellt das Netzwerk eine mäßige Übersterblichkeit fest.

12.30 Uhr: Buchungsanstieg bei Mietwagen für Weihnachtstage

Die Corona-Pandemie kurbelt in der Weihnachtszeit die Nachfrage der Verbraucher nach Mietwagen an: Wie das Vergleichsportal Check24 mitteilte, wurden für den Zeitraum rund um die Feiertage bislang rund 45 Prozent mehr Fahrzeuge gebucht als im Vorjahr. Aktuell sei die Verfügbarkeit an Mietwagen für die Weihnachtstage zwar noch hoch und der durchschnittliche Tagespreis mit im Schnitt 36 Euro pro Tag etwa auf Vorjahresniveau. 

„Aber schon jetzt beobachten wir bundesweit einen deutlichen Buchungsanstieg, möglicherweise, weil viele Verbraucher aufgrund der Corona-Pandemie von der Bahn auf einen Mietwagen umsteigen, erklärte Andreas Schifferholz, Geschäftsführer Mietwagen bei Check24. Aufgrund der wesentlich höheren Auslastung erwarte das Vergleichsportal daher einen Preisanstieg, „je näher die Feiertage rücken.“

11 Uhr: Patientenschützer fordern mehr Masken und Schnelltests in Pflegeheimen

 Die Deutsche Stiftung Patientenschutz verlangt mehr Unterstützung für die Pflegeheime in der Corona-Pandemie. Die derzeitige Lage sei „viel dramatischer“ als im März oder April, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch  im ZDF-„Morgenmagazin“. Die Heime benötigten nun „praktische Hilfe.“ FFP2-Schutzmasken seien in den Heimen „weiterhin Mangelware“, sagte Brysch.

Auch bei den Corona-Tests gebe es Nachholbedarf. „Wo sind denn Schnelltests zu bekommen, wer übernimmt die Frage der Qualität dieser Schnelltests?“, fragte Brysch. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wies die Kritik an der mangelnden Ausstattung mit FFP2-Schutzmasken zurück. „Seit Wochen“ laufe die Verteilung, die Brysch fordere. Es würden nach und nach 90.000 große Pakete mit FFP2-Masken an 30.000 Alten- und Pflegeheime verschickt, sagte Spahn. Dies gehe aber nicht so schnell.

8.55 Uhr: Warteschlangen zum Auftakt der Massentests in Österreich

Die Corona-Massentests in Österreich stoßen auf reges Interesse. Zum Auftakt am Freitag bildeten sich in Wien und Innsbruck nach Angaben von Reportern des ORF und des Senders OE24 längere Warteschlangen vor den Teststationen. In Österreichs Hauptstadt können sich die Bürger an drei Standorten bis zum 13. Dezember testen lassen.

Die Kapazität liegt in Wien bei bis zu 150.000 Tests pro Tag. Die Regierung hofft, dass sich im Laufe der nächsten Wochen mehrere Millionen Österreicher untersuchen lassen. Ziel ist es, besonders auch die symptomfreien Infizierten zu entdecken, um so die Infektionsketten zu durchbrechen.

Neben Wien und Tirol startete das Projekt am Freitag auch im Bundesland Vorarlberg. Die weiteren sechs Bundesländer folgen in den nächsten Tagen. 

7.45 Uhr: Schwarzwald-Baar-Kreis ist Corona-Hotspot: Harte Regeln ab Samstag

Ab Samstag gelten im Schwarzwald-Baar-Kreis massive Beschränkungen aufgrund der anhaltend hohen Corona-Zahlen. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt im Kreis seit einer Woche, bei über 200. Ab Samstag gelten strikte Regeln wie Maskenpflicht in den Innenstädten von Villingen, Schwenningen und Donaueschingen, ein nächtliches Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen und es dürfen sich – öffentlich wie privat – nur noch Angehörige des eigenen Haushaltes mit maximal einer weiteren Person treffen. In einer Pressekonferenz ab 11.30 Uhr sollen die verschärften Maßnahmen der Kreisverwaltung zur Eindämmung der Pandemie erläutert werden. Der SÜDKURIER überträgt die Pressekonferenz hier live.

Freitag, 4. Dezember, 7.10 Uhr: 23.449 Fälle: Corona-Neuinfektionen leicht über Vorwochenniveau

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 23 449 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Damit liegt der Wert knapp über den 22.806 Fällen der Vorwoche, wie aus den RKI-Zahlen vom Freitagmorgen hervorgeht. Mit 432 neuen Todesfällen binnen eines Tages wurde der dritthöchste Stand seit Beginn der Pandemie gemeldet. Der bisherige Höchstwert von 487 Todesfällen war am Mittwoch erreicht worden.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 03. Dezember:

22.08 Uhr: Italien verschärft Corona-Regeln - Skigebiete bis 6. Januar dicht

Mit einem neuen Dekret und weiteren Einschränkungen für die Menschen will die Regierung in Italien eine weitere Corona-Welle verhindern. Alle Skigebiete blieben bis zum 6. Januar geschlossen, teilte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Donnerstagabend mit. Zwischen dem 21. Dezember und dem 6. Januar müssen Italiener, die als Touristen im Ausland waren und zurückkehren, und auch ausländische Touristen, die nach Italien einreisen, demnach in Quarantäne. Zur Länge der Quarantäne machte der Anführer der Mitte-Links-Regierung allerdings keine Angaben.

Die landesweit geltende Ausgangssperre bleibt Conte zufolge weiter bei 22 Uhr abends bis 5 Uhr morgens. Eine Ausnahme sei die Silvesternacht: Dann werde die Sperre von 22 Uhr am 31. Dezember bis 7 Uhr am Neujahrstag verlängert. Ebenfalls erhalten bleibt die Aufteilung der Regionen in dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern in die drei Corona-Risikozonen rot, orange und gelb.

21.36 Uhr: Söder gegen Sonderhilfen für den Einzelhandel

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) lehnt zusätzliche Corona-Hilfen für den Einzelhandel nach dem Beispiel der Gastronomie ab. Das sei nicht gerechtfertigt, sagte er der „Passauer Neuen Presse“.

Im Einzelhandel gebe es nur eine Einschränkung: Bei Einkaufszentren oder Malls ab einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern sei die Personenanzahl reduziert. Ansonsten gebe es keine Einschränkung beim Handel. „Wir sind absolut an der finanziellen Belastbarkeit des Staates“, sagte Söder in dem Interview. „Kein Land leistet so üppige finanzielle Hilfe wie Deutschland.“

20.25 Uhr: Italien registriert höchste Zahl an Corona-Toten seit Pandemiebeginn
- Behörden melden 993 Corona Tote

Italien hat am Donnerstag mit fast tausend Todesfällen die höchste Anzahl an Corona-Toten innerhalb eines Tages seit Beginn der Pandemie registriert. Die Gesundheitsbehörden verzeichneten am Donnerstag 993 Todesfälle binnen 24 Stunden - das sind 24 mehr als am 27. März. Allein in der Region Lombardei, die am stärksten von der Pandemie betroffen ist, wurden den Behörden zufolge 347 Todesfälle gezählt.

Gleichzeitig erlebt Italien derzeit einen leichten Rückgang der Neuinfektionen. Am Donnerstag wurden landesweit 23.225 Fälle registriert, etwa halb so viele wie noch am 13. November (40.902). Die Zahl der derzeit infizierten Menschen sank den Angaben zufolge am Donnerstag um 1248 Fälle auf 759.982. Italiens Gesundheitsbehörden führten den Rückgang auf die strikten Einschränkungen zurück, welche die Regierung im Oktober verhängt hatte.

In der Nacht zum Donnerstag erließ die Regierung bereits strikte Reisebeschränkungen. Zwischen dem 21. Dezember und dem 6. Januar dürfen die Menschen ihre Regionen nicht verlassen; am 25. und 26. Dezember sowie am 1. Januar dürfen die Italiener sogar die eigene Stadt nicht verlassen.

19.14 Uhr: 3063 neue Corona-Fälle im Südwesten - 36 weitere Tote

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist innerhalb eines Tages um 3063 gestiegen. Seit Beginn der Pandemie sind damit 158.997 Fälle registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt am Donnerstag (Stand 16 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus stieg um 36. Insgesamt wurden bisher 2918 Corona-Tote gezählt. Als genesen gelten 110.742.

Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 133,6. Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. 425 schwer an Covid-19 erkrankte Patienten mussten im Südwesten zuletzt auf Intensivstationen behandelt werden, 262 von ihnen wurden über einen Schlauch beatmet. Von derzeit 2985 verfügbaren Intensivbetten im Land sind über 80 Prozent belegt.

17.23 Uhr: EU-Kommission will schnell über Corona-Impfstoff entscheiden

Die EU-Kommission will über die Zulassung eines Corona-Impfstoffes viel schneller entscheiden als üblich: binnen drei Tagen nach einer Empfehlung der EU-Arzneimittelagentur Ema. Normalerweise liege der Zeitraum bei 67 Tagen, erklärte eine EU-Beamtin am Donnerstag in Brüssel. Die Ema will bis spätestens 29. Dezember ihre Empfehlung zum Antrag auf eine bedingte Marktzulassung abgeben, den die Mainzer Firma Biontech und der US-Pharmakonzern Pfizer für ihr Präparat eingereicht haben. In Großbritannien, das nicht mehr der EU angehört, ist die Zulassung bereits erfolgt.

Sollte die Behörde grünes Licht geben, kann die EU-Kommission die Vermarktung für alle Mitgliedsländer genehmigen. Die Kommission folgt in der Regel der Ema-Empfehlung. Statt der sonst üblichen 22 Tage wolle sich die Kommission nur einen Tag lang mit den EU-Ländern beraten, sagte die Beamtin weiter. Auch solle Informationsmaterial erst nach der bedingten Zulassung in die verschiedenen Sprachen übersetzt werden. Zunächst werde es nur eine Sprache geben. Auch auf diese Weise könne die Entscheidung beschleunigt werden.

16.33 Uhr: Landkreis Tuttlingen will Corona-Regeln verschärfen

Am Mittwoch wurden im Landkreis Tuttlingen wieder 67 neue Corona-Fälle gemeldet, am Donnerstag waren es 63 Neuinfektionen. Weil der Inzidenz immer noch über 200 liegt, kündigt Landrat Stefan Bär Verschärfungen der Maßnahmen an, die ab Samstag gelten sollen. Was heißt das für die vielen Pendler, die in Tuttlingen arbeiten und zur Schule gehen?

15.35 Uhr: Corona-Ausbruch in Kloster im Kreis Ravensburg

Nach einem Corona-Ausbruch in einem Kloster in Bad Waldsee (Kreis Ravensburg) hat sich die Lage dort noch einmal verschärft. Es seien nun auch die rund 50 Schwestern im Mutterhaus in Quarantäne, sagte ein Sprecher des Franziskanerinnen-Klosters Reute am Donnerstag. Damit ist nun das gesamte Kloster unter Quarantäne. Eine Kontaktperson aus dem Mutterhaus sei positiv getestet worden. Am Freitag wolle das Gesundheitsamt eine Reihentestung bei den Bewohnerinnen des Hauses machen.

In der abgetrennten Pflegeeinrichtung haben sich zudem 38 Bewohnerinnen und 10 Mitarbeiter infiziert. Am Donnerstag trafen zehn Bundeswehrsoldaten ein, die die Nonnen unterstützen sollen. „Darüber sind wir sehr glücklich“, sagte der Sprecher. Die Soldaten würden bei der Essensausgabe und in logistischen Dingen helfen.

14.28 Uhr: Land einigt sich auf Hotspot-Regeln

Der Corona-Lenkungsgruppe des Landes Baden-Württemberg hat sich auf nächtliche Ausgangsbeschränkungen für Hotspots mit einer Inzidenz über 200 geeinigt. Darüber informiert das Staatsministerium in einer Mitteilung. Auch Veranstaltungsverbote seien geplant – konkreter wird das Land jedoch nicht. Eine Verordnung des Sozialministeriums werde die Regeln im Detail festlegen. Zudem beschäftigte sich die Lenkungsgruppe mit Verbesserungen im Schulverkehr. 1140 zusätzliche Fahrten seien landesweit beauftragt worden. Über einen gestaffelten Unterrichtsbeginn, um den Verkehr weiter zu entzerren, soll mit verschiedenen Verkehrsverbänden gesprochen werden. Zu den aktuellen Corona-Hotspots zählt auch der Schwarzwald-Baar-Kreis.

13.56 Uhr: Österreich macht Weihnachtsurlaube im Land praktisch unmöglich

Die Zahl der Möglichkeiten für deutsche Wintertouristen schrumpft: Das beliebte Skifahrerland Österreich hat selbst kurze Weihnachtsurlaube im Land praktisch unmöglich gemacht, indem es inzwischen eine zehntägige Quarantänepflicht für alle Einreisenden aus Corona-Risikogebieten - also auch Deutschland - verhängt hat. Deutschen Skitouristen bleibt damit beispielsweise noch die Schweiz. Der Sprecher des Südwest-Sozialministeriums betonte mit Blick auf die 24-Stunden-Regelung in Baden-Württemberg grundsätzlich, angesichts des dynamischen Pandemiegeschehens gelte der Appell, dass nicht alles, was erlaubt sei, auch geboten sei. „Auf nicht zwingende Reisen und entbehrliche Tagesausflüge sollte daher nach Möglichkeit verzichtet werden.“

13.41 Uhr: Weiter keine Quarantänepflicht für Südwest-Auslandstagestouristen

Baden-Württemberg will anders als Bayern vorerst an einer Ausnahmeregelung festhalten, wonach Wintersportler und andere Tagestouristen, die kurz in ein Corona-Risikogebiet im Ausland reisen, nach ihrer Rückkehr nicht in Quarantäne müssen. Es seien in Baden-Württemberg derzeit keine Einschränkungen hinsichtlich dieser Regelung vorgesehen, sagte ein Sprecher des zuständigen Landessozialministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Konkret gilt diese Ausnahmeregelung für Menschen aus Baden-Württemberg, die sich weniger als 24 Stunden in einem Risikogebiet im Ausland aufgehalten haben.

Bayern hatte eine ähnliche Regelung in der vergangenen Woche gekippt. Eine Ausnahmeregelung ohne Quarantänepflicht für Aufenthalte in einem ausländischen Risikogebiet unter 24 Stunden soll demnach nur noch bei Vorliegen triftiger Gründe gelten. Darunter fallen beispielsweise Arbeit, Schule, Arztbesuche, familiäre Angelegenheiten und Geschäfte des täglichen Bedarfs.

Kritiker befürchten angesichts der unterschiedlichen Regelungen in den beiden Süd-Bundesländern, dass in den kommenden Monaten eine Art Schlupfloch-Skitourismus im Süden der Republik entstehen könnte. So könnte ein bayerischer Bodensee-Bewohner morgens über Baden-Württemberg ins Ausland zum Skifahren fahren und abends den gleichen Weg zurücknehmen. An der Grenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern müsste er wohl kaum Kontrollen befürchten. Der Sprecher des baden-württembergischen Sozialministeriums wies die Kritik mit Verweis auf die geltenden Regelungen zurück. Der bayerische Ski-Urlauber müsse auch im Falle einer Ein- und Rückreise über Baden-Württemberg anschließend in Bayern nach den dort geltenden Regeln in Quarantäne, sagte er.

12.38 Uhr: Schwarzwald-Baar-Kreis will nicht aufs Land warten und am Freitag strengere Corona-Maßnahmen verkünden

Die Zahl der Neuinfektionen ist im Schwarzwald-Baar-Kreis am Donnerstag auf einen Inzidenzwert von über 210 gestiegen. Während das Land für solche Hotspots noch keine strengeren Regeln verkündet hat, will der Kreis nun selbst aktiv werden. Die Maßnahmen sollen am Freitag bekanntgegeben werden.

11.05 Uhr: RKI mahnt zu deutlich stärkerer Corona-Eindämmung

Die Zahl der neuen Corona-Fälle in Deutschland muss aus Sicht des Robert Koch-Instituts (RKI) deutlich stärker gesenkt werden, um das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu bekommen. „Die Lage bleibt weiter sehr angespannt“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler. Auch nach den Beschränkungen der vergangenen Wochen, die die Fallzahlen als ersten Erfolg stabilisiert hätten, seien sie immer noch zu hoch. „Sie sinken nicht spürbar.“

Die Gesundheitsämter seien zusehends erschöpft und schafften es nicht mehr zu ermitteln, wo sich Betroffene angesteckt haben. Es gebe mehr Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen, in einigen Regionen kämen Krankenhäuser an Belastungsgrenzen. Die Zahl der schweren Verläufe und Todesfälle steige von Woche zu Woche, es sei mit vielen weiteren Fällen zu rechnen. Wieler rief auch eindringlich dazu auf, Regeln zu Abstand, Hygiene und Alltagsmasken „immer und überall“ zu beherzigen.

10 Uhr: Weltärztepräsident hält Öffnung der Skilifte im Winter für fahrlässig

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, lehnt eine Öffnung der Skilifte und Seilbahnen in den deutschen Wintersportgebieten wegen der Corona-Pandemie ab. „Ich halte es für fahrlässig und gefährlich, Lifte aufzumachen“, sagte Montgomery am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Für Langläufer und Tourengänger könnten die Pisten geöffnet werden. In der freien Natur gebe es keine Corona-Gefahr. Aber für Lifte und Gastronomie gelte dies nicht. „Ich plädiere dafür, dieses Jahr Skifahren ausfallen zu lassen.“

8.25 Uhr: Ärzte ohne Grenzen: Teile des reservierten Corona-Impfstoffs abgeben

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat Gerechtigkeit bei der Verteilung von Corona-Impfstoffen angemahnt und wünscht sich eine Abgabe von Ländern, die sich bereits Impfstoffe gesichert haben. Mehr als die Hälfte der Impfstoffe im kommenden Jahr sei schon jetzt reserviert, sagte Elisabeth Massute von der Hilfsorganisation im ZDF-Morgenmagazin. „Da bleibt natürlich wenig bis gar nichts für die Ärmsten der Armen oder für Menschen in humanitären Not- und Krisensituationen übrig.“

„Wir würden uns wünschen, dass Länder, die sich jetzt bereits Impfstoffe reserviert haben, tatsächlich verpflichtend Anteile abgeben“, sagte Massute. Damit sollen Menschen in humanitären Not- und Krisensituationen sowie Gesundheitspersonal auf der ganzen Welt geschützt werden. Es wäre unsolidarisch, wenn in Deutschland bereits die Bevölkerung geimpft werden könne, während anderswo Gesundheitspersonal noch nicht geschützt sei.

Donnerstag, 3. Dezember, 7.30 Uhr: Corona-Neuinfektionen knapp unter Vorwochenniveau

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.046 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Damit liegt der Wert knapp unter den 22.268 Fällen der Vorwoche, wie aus den RKI-Zahlen vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Mit 479 neuen Todesfällen binnen eines Tages meldeten die Gesundheitsämter außerdem den zweithöchsten Stand seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Höchstwert von 487 Todesfällen war gestern erreicht worden.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 02. Dezember:

21.48 Uhr: Merkel: Müssen ohne große Impfstoffmengen durch Winter kommen

Bund und Länder wollen sich für einen baldigen Start von Corona-Impfungen in Deutschland wappnen - auf breiter Front dürften sie aber erst später im neuen Jahr möglich sein. „Wir müssen durch den Winter durchkommen, ohne darauf setzen zu können, dass wir in großem Maße schon Impfstoff zur Verfügung haben“, sagte Kanzlerin Angela Merkel. „Wir dürfen im ersten Quartal noch nicht überbordende Hoffnungen über die Mengen des Impfstoffs haben.“

Von den Herstellen Biontech/Pfizer und Moderna zusammen könne Deutschland im ersten Quartal 2021 wahrscheinlich sieben Millionen Impfdosen bekommen. Nötig seien dann zwei Impfungen in bestimmtem Abstand. Zeigen müsse sich zudem, wie viele Menschen sich jeweils für Impfungen entscheiden. Beim Impfstoff des Herstellers Astra Zeneca könne man angesichts von Verzögerungen in der Erprobung nicht genau sagen, ob er noch im ersten Quartal zur Verfügung stehe. „Wenn Ja, dann haben wir uns da ziemlich viele Dosen gesichert“, sagte Merkel.

20.31 Uhr: Bund und Länder wollen sich für baldigen Impf-Start wappnen

Bund und Länder wollen sich für einen baldigen Start von Corona-Impfungen wappnen. In den Ländern gebe es große Anstrengungen beim Aufbau vorgesehener regionaler Impfzentren, sagte Kanzlerin Angela Merkel. Daneben stehe eine „Feinabstimmung“ bei den Festlegungen zur Reihenfolge von Impfungen durch die Ständige Impfkommission aus. Auf dieser Grundlage werde das Bundesgesundheitsministerium dann noch eine Verordnung erlassen, erläuterte Merkel.

20.12 Uhr: Bund und Länder: Teil-Lockdown wird bis in den Januar verlängert

Bund und Länder wollen die gegenwärtigen Corona-Auflagen bis zum 10. Januar verlängern. Darauf verständigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder heute in Berlin, wie Merkel mitteilte. Am 4. Januar will die Runde wieder zusammenkommen, um über das weitere Vorgehen zu beraten - ursprünglich waren die gegenwärtigen Auflagen bis zum 20. Dezember befristet.

Ziel der Maßnahmen müsse nach wie vor sein, den sogenannten Inzidenzwert auf unter 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche zu senken, sagte Merkel. "Davon sind wir sehr weit entfernt im Durchschnitt", sagte sie. Es sei derzeit eine "sehr hohe Zahl von Todesopfern zu beklagen jeden Tag".

20 Uhr: 3160 neue Corona-Fälle im Südwesten, 58 weitere Tote

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist innerhalb eines Tages um 3160 gestiegen. Seit Beginn der Pandemie sind damit 155.934 Fälle registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus stieg um 58. Insgesamt wurden bisher 2882 Corona-Tote gezählt. Als genesen gelten 108.186 Menschen.

Landesweit ist der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wieder gestiegen und liegt nun bei 133,9. Alle Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen weiter über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. 416 schwer an Covid-19 erkrankte Patienten mussten im Südwesten zuletzt auf Intensivstationen behandelt werden, 254 von ihnen wurden über einen Schlauch beatmet. Von derzeit 3001 verfügbaren Intensivbetten im Land sind 79,6 Prozent belegt.

19 Uhr: Jetzt 48 Corona-Fälle im Margarete-Blarer-Seniorenzentrum in Konstanz

Nun hat es auch das Margarete-Blarer-Seniorenzentrums Paradies in der Konstanzer Gartenstraße erwischt. Nachdem bei Mitarbeitern und Bewohnern in der vergangenen Woche leichte Symptome einer möglichen Corana-Infektion auftauchten, veranlasste die Leiterin Erika Fuchs Reihentests. Das Ergebnis ist ein Schock: 33 der 81 Bewohner wurden positiv getestet, bei den etwa 70 Mitarbeitern im stationären Bereich sind es 15.

18.02 Uhr: Rund 170 Corona-Infizierte bei Tönnies in Sachsen-Anhalt

Beim Schlachtbetrieb Tönnies in Weißenfels in Sachsen-Anhalt sind derzeit 172 Mitarbeiter mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Zuvor habe es einen großangelegten Reihentest bei den Beschäftigten des Unternehmens gegeben, erklärte Ariane Körner vom Burgenlandkreis. Der Landkreis habe daher Gespräche mit der Firma aufgenommen. Das Unternehmen wolle die Betroffenen nun in einer gesonderten Quarantäneeinrichtung unterbringen. Zudem soll es Ende der Woche erneute Tests geben.

Der Landkreis hoffe, dass so das Infektionsgeschehen eingedämmt werden könne. Das Werk soll jedoch weiter geöffnet bleiben. Am Tönnies-Standort in Weißenfels arbeiten nach Unternehmensangaben rund 2200 Mitarbeiter. Der Fleischkonzern hat in Weißenfels seinen zweitgrößten Standort im Bundesgebiet.

17.02 Uhr: Medizinisches Personal für Pflegeeinrichtungen dringend gesucht

Mit einem Aufruf an die Bevölkerung will das Landratsamt Schwarzwald-Baar nun Pflegeeinrichtungen helfen, die aufgrund mehrerer Corona-Ausbrüchen in der Region zusehends mit personellen Engpässen zu kämpfen haben. Gesucht werden Personen, die Erfahrung im Pflegebereich oder beruflich in einem medizinisch, therapeutischen Bereich tätig sind. Einzelheiten zum Aufruf finden Sie hier.

14.55 Uhr: Standorte für Kreisimpfzentren in der Region stehen fest

Das Landes-Sozialministerium hat bekannt gegeben, an welchen Orten ab 15. Januar die Kreisimpfzentren (KIZ) ihren Betrieb aufnehmen sollen. Dort sollen jeweils für einen Kreis zentral die Corona-Impfungen vorgenommen werden. In der Region fiel die Wahl auf die Stadthalle Singen (Kreis Konstanz), die Messe Friedrichshafen (Bodenseekreis), die Tennishalle des TCS Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis), die Stadthalle Tiengen (Kreis Waldshut), das Lörracher Freizeitcenter Impulsiv (Kreis Lörrach), die Kreissporthalle Tuttlingen (Kreis Tuttlingen), die Sporthalle der Kaserne in Hohentengen (Kreis Sigmaringen), die Oberschwabenhalle Ravensburg (Kreis Ravensburg) und die Stadthalle Rottweil (Kreis Rottweil).

14.19 Uhr: Landratsamt Sigmaringen fragt bei Bundeswehr um Unterstützung an

Mitten in der Corona-Pandemie, in der Landespolitiker wie Sozialminister Manne Lucha vor der drohenden Überlastung der Gesundheitsämter warnen, hat die grün-schwarze Landesregierung an das Gesundheitsamt im Kreis Sigmaringen eine zusätzliche Aufgabe delegiert – die medizinische Untersuchung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, kurz Uma genannt. Bislang erfolgte diese Untersuchung in Baden-Württemberg zentral in der Erstaufnahmestelle in Heidelberg. Das Landratsamt zeigte sich von dieser Entscheidung überrascht.

13.45 Uhr: Belgien will am 5. Januar mit Corona-Impfungen beginnen

In Belgien sollen die ersten Menschen nach Angaben von Ministerpräsident Alexander De Croo am 5. Januar gegen das Coronavirus geimpft werden. „Am 5. Januar sind wir bereit, wie andere Länder“, sagte der liberale Politiker nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga.

Derzeit würden noch letzte Details der Impfstrategie geklärt. Dies gehe aber schnell. „Wenn die Impfungen bereit sind, wird unser Land bereit sein.“ Das Impfen soll in Belgien freiwillig und gratis sein. Zunächst sollen Risikogruppen und Beschäftigte im Gesundheitswesen geimpft werden. Für zwei Impfstoffe wurde bislang ein Zulassungsantrag bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur gestellt.

13 Uhr: Österreich bremst Einreisen über Weihnachten mit Quarantänepflicht

Österreich verhängt für alle Einreisenden aus Corona-Risikogebieten vom 7. Dezember bis zum 10. Januar eine zehntägige Quarantänepflicht. Ziel sei es, den Tourismus weitgehend einzudämmen, teilte die Regierung in Wien mit.

Österreich setze auf ein konsequentes Grenzregime, damit das Virus nicht durch Rückkehrer oder Touristen ins Land getragen werde, sagte Kanzler Sebastian Kurz. Der Schwellenwert seien mehr als 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen 14 Tagen. Das gelte praktisch für alle Nachbarstaaten und speziell auch für den Westbalkan, hieß es.

Alle Gaststätten und Hotels müssen bis zum 7. Januar geschlossen bleiben. Es werde wirtschaftliche Entschädigungen geben, sagte Kurz. Die Lifte in den Skigebieten dürfen ab dem 24. Dezember öffnen - und können somit im Wesentlichen von Einheimischen genutzt werden.

11.45 Uhr: Bundeswehr verstärkt Einsatz in Gesundheitsämtern

Die Bundeswehr verstärkt ihre Unterstützung für Gesundheitsämter im Kampf gegen die Corona-Pandemie. "Wir haben das Kontingent aufgestockt für 20.000", sagte Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer den Sendern RTL und n-tv. Wie viele Soldatinnen und Soldaten tatsächlich zum Einsatz kommen, hänge jetzt davon ab, was angefordert werde. Es sei aber nun für weitere Einsätze "noch Luft nach oben", sagte sie.

Am Wochenende habe es in Passau eine "ganz prekäre Situation" gegeben, in der die Bundeswehr kurzfristig mit 50 Soldaten ausgeholfen habe, sagte die Ministerin weiter. "Wir halten vor und wann immer die zivile Seite uns braucht, sind wir da", hob sie hervor. Für den Einsatz in den Gesundheitsämtern komme es allerdings immer darauf an, ob Soldaten in die Struktur passten, "aber an der personellen Möglichkeit der Bundeswehr, zu helfen, mangelt es nicht".

Aktuell seien rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten im Corona-Einsatz, sagte Kramp-Karrenbauer. Die meisten von ihnen arbeiteten in den Gesundheitsämtern mit, viele aber auch in Krankenhäusern und Pflegeheimen. 

im Kreis Waldshut unterstützen seit mehreren Wochen zehn Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade das Gesundheitsamt bei der Corona-Kontaktverfolgung. Der besondere Einsatz war ursprünglich bis zum 4. Dezember geplant. Da das Infektionsgeschehen weiterhin hoch ist, hat das Landratsamt eine Verlängerung zunächst bis zum 15. Januar 2021 beantragt.

10 Uhr: Razzien wegen Corona-Soforthilfebetrugs in Nordrhein-Westfalen und Österreich

Wegen des Betrugs mit Corona-Soforthilfen und Steuerhinterziehung in großem Stil sind am Mittwochmorgen zahlreiche Wohnungen in Nordrhein-Westfalen und Österreich durchsucht worden. Laut Polizeibericht gab es Razzien in Köln, Bergheim, Pulheim, Krefeld und Essen. Zeitgleich seien Ermittler in Österreich im Einsatz gewesen. Demnach durchsuchten seit 06.30 Uhr rund hundert Beamte der Polizei und der Finanzkontrolle Privatwohnungen und eine Firmenhalle. Ergebnisse wurden zunächst noch nicht bekannt gegeben.

8.25 Uhr: Baden-Württemberg ändert Quarantäne-Regeln

Die Landesregierung hat die Quarantäne-Regeln angepasst. Es gelte ab dem 2. Dezember eine einheitliche Quarantäne-Dauer von 10 Tagen statt wie bislang 14 Tagen, teilte die Landesregierung am Dienstagabend mit. Wer sich bereits in Quarantäne befinde, für den bedeute dies jedoch keine Verkürzung.

Neue Regeln gelten zudem für Schüler, die Kontakt mit einem positiv getesteten Schüler aus der eigenen Klasse oder Kursstufe hatten. In einem solchem Fall könne die zuständige Behörde denjenigen als „Cluster-Schüler“ einstufen. In diesem Fall ist es ab sofort möglich, die Quarantäne bereits nach dem fünften Tag zu beenden. Voraussetzung ist ein negativer Coronatest.

Hatte ein Schüler jedoch auch außerhalb der Schule mit einem später positiv Getesteten Kontakt, greife diese Regelung nicht. Ausschlaggebend sei, ob der letzte Kontakt bis zu zwei Tage vor Symptombeginn des später positiv Getesteten war oder nicht.

Bereits zuvor hatte die Landesregierung die Quarantäne-Regeln angepasst. So muss sich mittlerweile sofort nach Hause begeben, wer ein positives Testergebnis bekommt. Gleiches gilt für dessen Haushaltsangehörige und enge Kontaktpersonen.

8.05 Uhr: Biontech und Pfizer: Großbritannien lässt Corona-Impfstoff zu

Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel hat nach Angaben des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer eine Notfallzulassung für deren Corona-Impfstoff erteilt. Das teilten die beiden Unternehmen mit. Damit bekommen die Briten früher grünes Licht für einen Corona-Impfstoff als die EU und die USA.

Mittwoch, 2.12., 7.20 Uhr: Trauriger Höchstwert: 487 Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden gemeldet

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen 24 Stunden 487 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Das ist ein neuer Rekord seit Beginn der Pandemie, wie aus den RKI-Zahlen vom Mittwochmorgen hervorgeht. Der bisherige Höchstwert war am Freitag mit 426 Todesfällen erreicht worden. Insgesamt wurden binnen 24 Stunden 17.270 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Das sind rund 1400 weniger als in der Vorwoche. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 01. Dezember:

21.55 Uhr: Spahn: Keine Garantie für Schnelltests in allen Heimen an Weihnachten

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Hoffnung auf eine Verfügbarkeit von Corona-Schnelltests in allen Alten- und Pflegeheimen bis Weihnachten gedämpft. „Kann ich versprechen, dass jedes Pflegeheim am 24.12. welche hat? Nein“, sagte Spahn am Dienstag im WDR-Fernsehen in einem Doppelinterview, das mit ihm und dem NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) geführt wurde. Er wolle da ehrlich sein. Es seien auch schon Tests verfügbar, aber eben noch nicht überall ausreichend, so Spahn. Das werde sich aber Zug um Zug verbessern. Ein Schnelltest könne eine „zusätzliche Sicherheit“ für einen Besuch bei Verwandten bedeuten. Die anderen Corona-Regeln seien damit aber nicht aufgehoben.

20.21 Uhr: 2068 neue Corona-Fälle im Südwesten – 49 weitere Tote

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist innerhalb eines Tages um 2068 gestiegen. Seit Beginn der Pandemie sind damit 152 774 Fälle registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt am Dienstag (Stand 16.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus stieg um 49 im Vergleich zum letzten Datenstand vom Montag. Insgesamt wurden bisher 2824 Corona-Tote gezählt. Als genesen gelten 105 486 Menschen.

Landesweit ist der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen auf 131,8 leicht gesunken. Alle Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen weiter über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt.

423 schwer an Covid-19 erkrankte Patienten mussten im Südwesten zuletzt auf Intensivstationen behandelt werden, 256 von ihnen wurden über einen Schlauch beatmet. Von derzeit 3004 verfügbaren Intensivbetten im Land sind 80,2 Prozent belegt.

18.54 Uhr: Bundesregierung verlangt von EU mehr Spielraum für Corona-Hilfen

Deutschland setzt sich wegen der Corona-Hilfen bei der EU-Kommission für großzügigere Beihilferegeln ein. Die EU-Regeln erlaubten als sogenannte Kleinbeihilfe staatliche Unterstützung von insgesamt bis zu einer Million Euro pro Betrieb ohne weitere Nachweise, heißt es in einem Schreiben von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Die Bundesregierung setzt sich im Gespräch mit der Europäischen Kommission dafür ein, dass dieser Höchstbetrag aufgrund der Dauer der Krise deutlich erhöht wird.“ Über das Papier, das sich an die Bundestagsabgeordneten der Koalition richtet, hatte zuvor das „Handelsblatt“ berichtet.

17.11 Uhr: Landesregierung passt Corona-Verordnung an

Häusliche Quarantäne wird ab dem 2. Dezember auf grundsätzlich 10 Tage festgelegt: Nach dem Beschluss der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten vom 25. November 2020 sind Bund und Länder darin übereingekommen, das Zeitintervall der häuslichen Quarantäne grundsätzlich einheitlich auf im Regelfall 10 Tage festzulegen. Zudem gelten neue Regelungen zur Quarantäne in Schulen. Die Corona-Verordnung Absonderung wird in diesen Punkten angepasst und tritt am 2. Dezember 2020 in Kraft.

16.44 Uhr: Spahn: Verträge sichern Millionen Corona-Schnelltests für Deutschland

Deutschland hat sich nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) monatlich mehr als 60 Millionen Corona-Schnelltests gesichert. Dies sei durch „Garantie-Verträge“ mit großen Produzenten und Lieferanten gewährleistet worden, sagte er in Düsseldorf. Der Minister hatte dort an einer Sitzung des nordrhein-westfälischen Kabinetts teilgenommen.

Inzwischen seien an die 300 Anbieter auf einer Liste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte, die auf Qualität und Verlässlichkeit überprüft würden. Dennoch müsse zunächst noch von einem Engpass bei Schnelltests ausgegangen werden, räumte Spahn ein. Das Angebot werde aber in einigen Wochen schnell aufwachsen und den Umgang mit der Pandemie erleichtern. „Umso mehr Schnelltests zur Verfügung stehen in den unterschiedlichen Lebensbereichen, desto besser.“

15.54 Uhr: Corona fordert im Kreis Konstanz zehn weitere Opfer

Die Lage ist ernst. 47 Corona-Tote meldet das Landratsamt Konstanz am 1. Dezember. Innerhalb kürzester Zeit sind zehn Todesfälle dazugekommen. "Hierbei sind vor allem vulnerable Personengruppen betroffen", sagt Landrat Zeno Danner und meint: Vor allem Senioren seien unter den Opfern. Oft werde das Virus in Altenheime oder Pflegeeinrichtungen von außen hineingetragen. Auch in den Krankenhäusern des Gesundheitsverbundes Landkreis Konstanz ist die Lage ernst.

15.03 Uhr: Streit über Lastenverteilung bei Corona-Hilfen geht weiter

Der Streit zwischen Bund und Ländern um die finanzielle Lastenverteilung bei den Corona-Hilfen hält an. Der CDU-Mittelstandspolitiker Christian von Stetten legte am Dienstag mit Kritik an den Bundesländern nach: „Dieses offensichtliche Selbstverständnis der Ministerpräsidenten, was die Zahlungspflicht des Bundes angeht, sollte schnell aufhören“, sagte von Stetten in Berlin. Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter kritisierte den unionsinternen Streit als „brandgefährlich“. Der Streit zwischen Unionspolitikern in Bund und Ländern „untergräbt, was Unternehmen am dringendsten brauchen: Planungssicherheit und Verlässlichkeit“, sagte Hofreiter zu AFP. „Es muss klar sein: Solange es massive Einschränkungen gibt, solange muss auch geholfen werden.“

Der Streit zwischen Bund und Ländern entzweit derzeit die Union. Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hatte in den vergangenen Tagen mehrfach darauf hingewiesen, dass die finanzielle Belastungsfähigkeit des Bundes begrenzt sei. Er verlangt von den Ländern, sich bei einer Fortsetzung des Teil-Lockdowns an den Kosten für die Ausgleichszahlungen an die Wirtschaft zu beteiligen. Dafür erntete er zum Teil verärgerten Widerspruch von Ministerpräsidenten auch der Union.

13.28 Uhr: Hotspotstrategie für den Südwesten lässt weiter auf sich warten

Trotz ausufernder Corona-Infektionszahlen in mehreren Regionen hat die Landesregierung nach wie vor keine Hotspotstrategie parat. Man stimme sich derzeit noch mit den Gesundheitsämtern ab, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Knackpunkt sind Pläne für allgemeine Ausgangsbeschränkungen. Da müsse man sich noch in einer Arbeitsgruppe mit den Ressorts und den Kommunen einigen, sagte Lucha. „Wenn es nach mir ginge, hätten wir es schon im Sack.“

Das Gesundheitsministerium plant derzeit scharfe Regeln für Regionen mit Inzidenzwerten über 200. Privat wie öffentlich darf sich dann nach Vorstellung des Gesundheitsministeriums nur noch ein Haushalt mit einer weiteren Person treffen. Es gebe dann zudem ein grundsätzliches Veranstaltungsverbot, sagte Lucha. Ausnahmen soll es bei religiösen Veranstaltungen und Gerichtsterminen geben. Friseursalons und Sonnenstudio werden geschlossen. Der Besuch in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen soll nur nach vorherigem Antigen-Test oder mit FFP2-Maske erlaubt werden.

Strittig sind noch Ausgangsbeschränkungen. Nach einem Entwurf des Sozialministerium sollen die Bürger ihre Wohnung in den Hotspots nur noch „bei triftigen Gründen“ verlassen, etwa für Job, Schule, Sport, Einkauf oder Arztbesuche. Derzeit liegen die Kreise Lörrach, der Schwarzwald-Baar-Kreis, Tuttlingen, Pforzheim, Heilbronn und Mannheim über der 200er-Marke.

12.15 Uhr: Baden-Württemberg startet nicht früher in die Weihnachtsferien

Die Weihnachtsferien in Baden-Württemberg starten trotz der Corona-Pandemie nun doch erst wie ursprünglich vorgesehen erst am 23. Dezember. Das teilte das Staatsministerium am Dienstag mit. Für die Klassen 1 bis 7 sei vorher regulärer Präsenzunterricht an den Schulen vor Ort vorgesehen. Die Präsenzpflicht sei für den Unterricht am 21. und 22. Dezember allerdings ausgesetzt. Eltern könnten ihre Kinder zuhause lassen, wenn sie die Tage vor Weihnachten für die Minimierung der Kontakte nutzen wollen. Schüler ab Klasse 8 sollen im Fernunterricht unterrichtet werden. Schulen, die an den letzten beiden Schultagen vor Weihnachten bewegliche Ferientage einsetzen, seien von der Regelung nicht betroffen.

Damit widerspricht Baden-Württemberg einer Vereinbarung zwischen Bund und Ländern, die die Regierungschefs vergangene Woche getroffen haben. Ministerpräsident Kretschmann hatte eigentlich bereits vor der Absprache mit seinen Länderkollegen für vorgezogene Weihnachtsferien plädiert. Damit Kontakte vermieden werden, sollten die Weihnachtsferien bereits am 19. Dezember starten. Kultusministerin Eisenmann hatte sich zuvor gegen die Verlängerung der Weihnachtsferien gestemmt, weil sich das Problem der Betreuung nicht auflösen lasse. 

11 Uhr: Biontech und Pfizer beantragen EU-Zulassung für Corona-Impfstoff

Die Mainzer Firma Biontech und der US-Pharmariese Pfizer haben bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (Ema) die Zulassung für ihren Corona-Impfstoff in der EU beantragt. Der Antrag auf eine bedingte Marktzulassung sei am Montag eingereicht worden, teilten Biontech und Pfizer am Dienstag mit. Am Montag hatte auch der US-Konzern Moderna bei der Ema einen entsprechenden Antrag für seinen Impfstoff gestellt.

10 Uhr: Weniger Arbeitslose im November – aber mehr Kurzarbeit-Anzeigen

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist trotz neuer Corona-Beschränkungen im November gesunken. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im November 2,699 Millionen Menschen arbeitslos, 61.000 weniger als noch im Oktober. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es allerdings 519.000 mehr.

„Der Arbeitsmarkt hat auf die Einschränkungen im November reagiert - glücklicherweise aber im Moment nicht mit einer Zunahme von Entlassungen“, sagte der Vorstandschef der Bundesagentur, Detlef Scheele, am Dienstag in Nürnberg. Die Betriebe seien jedoch wieder zurückhaltender bei der Personalsuche und hätten wieder für mehr Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Die Auswirkungen des Teil-Shutdowns lassen sich an den Arbeitslosenzahlen im November nur teilweise ablesen. Stichtag für die Erhebung war der 11. November – seit Beginn der Beschränkungen waren damit nur neun Tage vergangen.

Der Volkswirtschaftsprofessor Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg rechnet damit, dass sich der Arbeitsmarkt trotzdem robust verhalten wird, da die Auswirkungen nicht so gravierend wie im Frühjahr seien. Dazu trügen auch die Hilfen für Unternehmen bei. Dennoch werde die zweite Corona-Welle die Erholung auf dem Arbeitsmarkt belasten. „Beschäftigung und Arbeitslosigkeit sind nach wie vor weit entfernt vom Vorkrisenniveau. Die Zahl der Kurzarbeiter dürfte in den vom Lockdown betroffenen Bereichen wieder deutlich steigen.“

7.45 Uhr: Erstmals Massentests von Kindern und Erziehern in Hildburghausen

Im Corona-Hotspot Hildburghausen können sich erstmals in Deutschland alle Kindergarten- und Schulkinder sowie ihre Erzieher auf das Virus testen lassen. Die Aktion beginnt heute in einem Kindergarten in der Stadt Hildburghausen. Etwa ein Drittel der Kinder aus den städtischen Kindergärten und die Mehrheit der Erzieherinnen und Erzieher wolle sich an dem freiwilligen Schnelltest beteiligen, sagte Bürgermeister Tilo Kummer (Linke).

Wegen der Ende November explosionsartig gestiegenen Infektionszahlen gilt im gesamten Kreis Hildburghausen seit dem vergangenen Mittwoch ein harter Lockdown. Auch Schulen und Kindertagesstätten sind geschlossen. Es gibt jedoch eine Notbetreuung. Am Wochenende wurden die Beschränkungen nochmals verschärft.

Nach Angaben des Landratsamtes Hildburghausen können sich etwa 8000 Kita- und Schulkinder, etwa 1000 Pädagogen sowie Mitarbeiter aus Bildungseinrichtungen freiwillig testen lassen. Dafür würden die Voraussetzungen geschaffen - insgesamt 11.000 Tests seien bestellt. Wie viele Menschen das Angebot annehmen, ist offen. Es gebe bisher etwa 2000 Rückmeldungen von Testwilligen, hieß es am Montag. Auch einige Kommunalpolitiker in dem Kreis sollen Massentests skeptisch gegenüberstehen.

Dienstag, 1. Dezember, 7.20 Uhr: 13.604 Fälle: Corona-Neuinfektionen auf Vorwochenniveau

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut 13.604 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. In der Vorwoche waren es mit 13.554 ähnlich viele Fälle, wie aus Zahlen des RKI vom Dienstagmorgen hervorgeht. Der bisherige Höchststand war am Freitag vor einer Woche (20.11.) mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. Binnen eines Tages sind außerdem 388 neue Todesfälle gemeldet worden. Das ist der vierthöchste Wert seit Beginn der Pandemie.

Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montag bei 0,91 (Vortag: 0,95). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 91 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 30. November:

22.10 Uhr: 1405 neue Corona-Fälle im Südwesten – 61 weitere Tote

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg um 1405 gestiegen. Seit Beginn der Pandemie sind damit 150.706 Fälle registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt am Montag (Stand 16.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus stieg um 61 im Vergleich zum letzten Datenstand vom Sonntag. Insgesamt wurden bisher 2775 Corona-Tote gezählt. Als genesen gelten 103.325 Menschen.

Landesweit ist der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen mit 134,0 leicht gestiegen. Alle Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen weiter über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt.

438 schwer an Covid-19 erkrankte Patienten mussten im Südwesten zuletzt auf Intensivstationen behandelt werden, 252 von ihnen wurden über einen Schlauch beatmet. Von derzeit 3003 verfügbaren Intensivbetten im Land sind 78,0 Prozent belegt.

21.20 Uhr: WHO sichert Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus zu

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine umfangreiche Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus zugesichert. „Wir müssen den Ursprung des Virus kennen, weil er uns helfen kann, künftige Epidemien zu verhindern“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Angesichts von Kritik, die WHO würde die Leitung der Untersuchung China überlassen, forderte er ein Ende der „Politisierung“ des Themas.

Der scheidende US-Präsident Donald Trump hatte der Organisation vorgeworfen, Informationen im Zusammenhang mit der Corona-Krise zurückzuhalten. Anfang Juli hatte Trump den Austritt der USA aus der WHO eingeleitet.

Die Organisation plant seit Monaten, ein internationales Experten-Team in die chinesische Stadt Wuhan zu schicken, wo das Virus zuerst festgestellt wurde. Dort sollen die Experten zurückverfolgen, wie das Virus auf den Menschen übertragen wurde. Wann das Team nach China reisen kann, ist aber weiterhin unklar. Die Experten stehen jedoch nach WHO-Angaben mit chinesischen Kollegen in regelmäßigem Kontakt.

Bislang gehen Experten davon aus, dass Fledermäuse die ursprünglichen Wirte des Virus sind. Unklar ist jedoch, über welches Tier es auf den Menschen übertragen wurde.

19.54 Uhr: Zwei Todesfälle nach Corona-Ausbruch in Ludwigshafener Pflegeheim

Zwei der im Pflegeheim am Untergarten mit dem Coronavirus infizierten Bewohner sind während des derzeitigen Ausbruchs gestorben. Dies teilte das Unternehmen Korian, das die Einrichtung betreibt, nun auf Anfrage mit. "Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen", wird die stellvertretende Heimleiterin Birgit Gutknecht in einer Mitteilung des Unternehmens zitiert. Die Infektionszahlen gehen inzwischen wieder zurück.

19.20 Uhr: Seehofer richtet Warnung an Corona-Leugner

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat eine Warnung an die Adresse von radikalen Gegnern der aktuellen Corona-Maßnahmen gerichtet. "Die Sicherheitsbehörden haben einen genauen Blick darauf, was sich da entwickelt hat", sagte Seehofer dem Düsseldorfer "Handelsblatt". Er äußerte sich besorgt darüber, dass Rechtsextremisten und Reichsbürger gemeinsam mit Impfgegnern und Corona-Kritikern demonstrierten. In den vergangenen Tagen waren wiederholt Forderungen laut geworden, der Verfassungsschutz müsse sich intensiver mit der sogenannten "Querdenker"-Bewegung befassen, die sich gegen die staatlichen Maßnahmen zum Schutz vor der Corona-Pandemie wendet. Seehofer sagte dazu, die Verbreitung von Desinformation und Verschwörungstheorien in der Pandemie leiste "radikalen Kräften Vorschub und ist geeignet, die demokratische Willensbildung zu manipulieren".

17.56 Uhr: Fast 50 000 Verstöße gegen Corona-Regeln im November

Maske, Abstand und Quarantäne - im November hat die Polizei im Südwesten fast 50 000 Verstöße gegen die Corona-Regeln festgestellt. Davon entfielen mehr als 45 000 auf Verstöße gegen die Maskenpflicht, wie das Innenministerium am Montag in Stuttgart mitteilte. Allein am vergangenen Wochenende habe es 5600 Regelverletzungen gegeben.

Jeder einzelne Verstoß sei ein bedauerliches Zeichen mangelnder Solidarität, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU). Eine Vielzahl von Verstößen gab es den Angaben nach rund um den sogenannten Black Friday, an dem viele Unternehmen mit besonders hohen Rabatten werben. So hatte etwa die Polizei in Mannheim eingreifen müssen, nachdem Geschäfte wegen des Kundenansturms schließen mussten. Es bildeten sich zum Teil Warteschlangen mit bis zu 200 Personen.

16.45 Uhr: Spahn dringt auf niedrigere Corona-Zahlen vor Weihnachten

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dringt darauf, mit den weiteren Alltags-Beschränkungen den Anstieg der Corona-Zahlen noch im Dezember umzukehren. Er wolle eigentlich schon sehen, „dass wir vor Weihnachten niedrigere Zahlen haben“, sagte der CDU-Politiker. Das gelte für die Infektionszahlen genauso wie auf den Intensivstationen.

Nachdem mittlerweile schon relativ lange - seit zwei bis drei Wochen - eine Seitwärtsbewegung zu sehen sei, gelte es, die Neuinfektionen tatsächlich herunterzubringen. Genau dem dienten die weiteren Maßnahmen von Bund und Ländern. Nur damit könne es gelingen, auf den Intensivstationen zu einer Entlastung zu kommen. Spahn betonte, er nehme die Situationen auf den Intensivstationen sehr ernst.

16.21 Uhr: Impfstoffhersteller Curevac schreibt weiter rote Zahlen

Der deutsche Biotechanbieter Curevac, der an einem Corona-Impfstoff arbeitet, schreibt weiter rote Zahlen. Im dritten Quartal lag der Nettoverlust bei 36,8 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 18,4 Millionen Euro), wie das Unternehmen in Tübingen mitteilte.

Der Gesamt-Nettoverlust lag wegen Forschungs- und Entwicklungskosten zum 30. September bei 71 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum 2019 waren dies 63,9 Millionen Euro gewesen. Curevac hatte im ganzen vergangenen Jahr einen Verlust von knapp 100 Millionen Euro bei rund 17,5 Millionen Euro Umsatz verbucht.

Die Umsätze beliefen sich bis zum 30. September auf 42,8 Millionen Euro. Dies entspricht einem Anstieg um 32,2 Millionen Euro im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019.

15.15 Uhr: Scholz: Kosten für Homeoffice-Pauschale überschaubar

Die geplante Homeoffice-Pauschale für Arbeitnehmer, die von zu Hause arbeiten, wird nach Angaben von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) keine großen Mehrkosten verursachen. Scholz sprach vor einer Videokonferenz mit den Finanzministern der Eurogruppe von einer „kleinen geringfügigen Pauschale“ im Jahressteuergesetz.

 
„Das wird überschaubar sein, was die Dimension betrifft, die das mehr kostet.“ Scholz verwies auf einen Einspareffekt an anderer Stelle: Beschäftigte, die zu Hause arbeiten und von der steuerlichen Homeoffice-Pauschale profitieren, könnten auf der anderen Seite dann auch keine Kosten für den Weg zur Arbeit steuerlich geltend machen.
 
„Wir denken also, dass das eine gute Hilfe für die Bürgerinnen und Bürger ist, für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, dass das aber keine große fiskalische Herausforderung für den deutschen Staat ist.“

14.31 Uhr: Schülerinnen müssen trotz Attests Maske tragen

Drei Schülerinnen, die sich mit einem ärztlichen Attest von der Maskenpflicht an einem Gymnasium befreien lassen wollten, müssen die Mund-Nasen-Bedeckung weiterhin aufziehen. Das hat das Verwaltungsgericht Stuttgart nun mitgeteilt. Die behauptete „Unmöglichkeit oder Unzumutbarkeit des Tragens einer Mund-Nasen-Bedeckung“ sei nicht glaubhaft gemacht worden, begründete das Gericht die Entscheidung.
 
Der Vater der Schülerinnen hatte ärztliche Atteste vorgelegt, die allesamt von derselben Neurologin ausgestellt waren. Weil sich die Gymnasiastinnen in neurologischer Behandlung befänden, sei es ihnen aus gesundheitlichen Gründen nicht zuzumuten, Masken zu tragen, heißt es darin. Der Schulleiter lehnte eine Befreiung von der Maskenpflicht ab, da die Atteste nicht aussagekräftig seien.

14.14 Uhr: Einsatz von Soldaten reicht nicht aus: Auch Zoll unterstützt Gesundheitsämter bei Nachverfolgung von Infektionsketten

Die Nachverfolgung von Corona-Infektionsketten stellt die Gesundheitsämter in der Region wohl vor größere Herausforderungen als zunächst gedacht: Neben der Bundeswehr werden nun auch 26 Beamte des Hauptzollamts Singen zur Unterstützung eingesetzt. Hier lesen Sie alle Details

14 Uhr: Baden-Württemberg verschärft Corona-Regeln

Das öffentliche Leben in Baden-Württemberg wird im Dezember weiter eingeschränkt. Die baden-württembergische Landesregierung beschloss am Montag eine entsprechende Verschärfung der Corona-Verordnung des Landes, die am 1. Dezember in Kraft tritt. Damit setzt das Land weitgehend die Beschlüsse um, auf die sich Bund und Länder vergangene Woche geeinigt haben.
 
Statt bisher zehn dürfen sich demnach ab Dienstag nur noch maximal fünf Personen aus nicht mehr als zwei Haushalten treffen. An den Weihnachtstagen sollen diese Kontaktbeschränkungen vorübergehend gelockert werden. Die Maskenpflicht wird im Dezember ausgeweitet, etwa auf Arbeitsstätten und vor Einkaufszentren, Ladengeschäften und Märkten. Die Zahl der Kunden im Einzelhandel wird je nach Verkaufsfläche beschränkt.

13.50 Uhr: Gibt es härtere Regeln für Hotspots im Land?

Das Sozialministerium im Südwesten feilt noch an härteren Regeln für Hotspots im Land. Die Landesregierung arbeitet derzeit fieberhaft an Maßnahmen für Regionen, in denen die Pandemie völlig aus dem Ruder läuft und die Inzidenzwerte über 200 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen einer Woche steigen.
 
Ein Entwurf für einen Erlass des Gesundheitsministeriums, der der dpa vorliegt, sieht für diesen Fall allgemeine Ausgangsbeschränkungen vor. Die Bürger dürften ihre Wohnung dann nur noch „bei triftigen Gründen“ verlassen, etwa für Job, Schule, Sport, Einkauf oder Arztbesuche.
 
Öffentlich wie privat darf sich dann zudem nur noch ein Haushalt mit einer weiteren Person treffen, maximal aber 5 Personen. Der Besuch in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen soll nur nach vorherigem Antigen-Test oder mit FFP2-Maske erlaubt werden.
 
Mehrere Kreise in Baden-Württemberg liegen derzeit über der 200er-Marke - nach Stand vom Sonntagnachmittag sind es die Kreise Tuttlingen, Lörrach, Heilbronn, Mannheim, Pforzheim und der Schwarzwald-Baar-Kreis. Die landesweite Inzidenz lag bei 132,6. Die CDU-Seite bremst allerdings bei den geplanten Hotspot-Maßnahmen.
 
Von der Hotspotstrategie getrennt wollte die Landesregierung am Montag noch die neuen allgemeinen Corona-Regeln verkünden - also die Umsetzung der Beschlüsse von Bund und Ländern durch das Land. In Kraft treten soll die neue Verordnung nach Angaben des Staatsministeriums am Dienstag. Wann genau es wie bei sehr hohen Inzidenzen zu Wechselunterricht an Schulen kommt, blieb zunächst noch unklar

13.20 Uhr: Moderna will Zulassung für Corona-Impfstoff in EU beantragen

Der US-Pharmakonzern Moderna will als erstes Unternehmen die Zulassung für einen Corona-Impfstoff in der EU beantragen. Der Antrag auf eine bedingte Zulassung solle noch heute bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur Ema gestellt werden, teilte das Unternehmen mit. Parallel dazu soll eine Notfall-Zulassung bei der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA beantragt werden.

Mit dem Zulassungsantrag bei der Ema rückt eine Corona-Impfung auch in Deutschland näher. Vergangene Woche hatte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen mitgeteilt, mit Moderna sei ein Rahmenvertrag über bis zu 160 Millionen Impfstoff-Dosen abgeschlossen worden. Demnach sollen zunächst 80 Millionen Dosen geliefert werden, mit der Option auf 80 Millionen weitere Einheiten. In der EU könnte das Mittel nach Angaben von Moderna bereits im Dezember ausgeliefert werden, sofern es eine Zulassung erhält.

12 Uhr: Merkel-Kritik an Hotelöffnungen über Weihnachten

Kanzlerin Angela Merkel hat Pläne verschiedener besonders von der Corona-Pandemie betroffener Länder kritisiert, über Weihnachten in Großstädten Hotelübernachtungen für Familienbesuche zu erlauben. Merkel habe sich heute in einer virtuellen Sitzung des CDU-Präsidiums zu dem Beschluss von Bund und Ländern bekannt, die strengen Corona-Kontaktbeschränkungen über die Festtage zu lockern, berichteten Teilnehmer. Es habe ihr aber die Fantasie gefehlt, zu ahnen, dass besonders betroffene Länder die Hotels öffnen wollten, wurde sie zitiert.

11.21 Uhr: Lucha lässt auch telefonische Impf-Anmeldungen über Hotline prüfen

Bei Anruf Impfung: In Baden-Württemberg sollen auch telefonische Anmeldungen für Impftermine in den entsprechenden größeren Zentren ermöglicht werden. Das Gesundheitsministerium arbeite mit an einer solchen bundeseinheitlichen Möglichkeit für Impfungen gegen das Coronavirus, sagte Landesminister Manne Lucha.

 
„Wir arbeiten jetzt mit Hochdruck mit der Kassenärztlichen Vereinigung und mit der Hotline-Nummer 116 117“, sagte der Grünen-Politiker. Auch über eine App soll eine Terminvereinbarung möglich sein. Die Regierung müsse hier kurzfristig agieren, weil die Impfstoffe noch nicht zugelassen seien.

11 Uhr: Keine Corona-Lockerungen zwischen den Jahren in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg werden die Corona-Maßnahmen unmittelbar nach den Weihnachtstagen wieder verschärft. Die grün-schwarze Landesregierung will die Kontaktbeschränkungen lediglich vom 23. bis zum 27. Dezember aufweichen, bestätigte ein Regierungssprecher. Darauf habe sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit seinen Kabinettskollegen verständigt. Über die Weihnachtstage sollen aber Hotelübernachtungen für Familienbesuche in Baden-Württemberg ermöglicht werden.

Die Corona-Maßnahmen werden im Dezember bundesweit verschärft - außer in der Weihnachtszeit. Bund und Länder hatten sich vergangene Woche für Treffen „im engsten Familien- oder Freundeskreis“ vom 23. Dezember bis 1. Januar auf eine Obergrenze von zehn Personen plus Kinder bis 14 Jahren verständigt. Kretschmann war dieser Zeitraum zu lang.

9.30 Uhr: „FAZ“: Koalition einigt sich auf Homeoffice-Pauschale

Die Koalition will diejenigen steuerlich entlasten, die wegen der Corona-Pandemie viel zu Hause arbeiten. Die Finanzpolitiker von Union und SPD einigten sich laut Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom Montag auf eine neue Steuerpauschale von fünf Euro pro Tag. Höchstens sollen aber 600 Euro im Jahr geltend gemacht werden können. Normalerweise erkennt das Finanzamt die Kosten für den heimischen Arbeitsplatz nur an, wenn ein Zimmer nahezu ausschließlich beruflich genutzt wird.

Noch nicht endgültig entschieden ist laut Bericht, ob die neue Homeoffice-Pauschale neben dem Arbeitnehmer-Pauschbetrag von 1000 Euro gewährt wird. Wenn dieser separat laufen würde, würden alle direkt profitieren - je nach individueller Belastung. Wenn die Homeoffice-Pauschale wie andere Werbungskosten der Arbeitnehmer behandelt wird, hieße das, dass nur diejenigen profitieren, die auf mehr als 1000 Euro Werbungskosten kommen. Das Bundesfinanzministerium spricht sich für letzteres aus: „Würde die Homeoffice-Pauschale unabhängig, also zusätzlich zum Werbungskosten-Pauschbetrag gewährt, wäre dies eine übermäßige (und damit verfassungsmäßig zweifelhafte) Begünstigung“, zitierte die „FAZ“ aus einem aktualisierten Konzept des Ministeriums.

8.10 Uhr: Kanzleramtschef Braun schließt weitere Corona-Hilfen nicht aus

Zusätzlich zu den Milliarden für die von der Corona-Krise schwer getroffene deutsche Wirtschaft stellt Kanzleramtschef Helge Braun weitere Hilfen in Aussicht. „Bei Bedarf müssen wir neue Impulse setzen“, sagte Braun dem „Handelsblatt“. Allerdings sollen die Hilfen nicht in der jetzigen Form fortgesetzt werden. Heute wollen sich auch die Wirtschaftsminister der Länder bei einer Online-Konferenz mit den Folgen der Pandemie beschäftigen.

Im November und Dezember unterstützt der Bund Firmen, die vom Teil-Lockdown betroffen sind, mit Zuschüssen von bis zu 75 Prozent des Umsatzes aus dem Vorjahresmonat. Insgesamt sind dafür derzeit rund 30 Milliarden Euro veranschlagt.

„Der Umsatz kann auf Dauer nicht das zentrale Kriterium sein“, sagte Braun. „Bis Januar müssen wir zielgenauere Hilfen ausarbeiten.“

Montag, 30.11., 7.15 Uhr: Bund plant Nationale Gesundheitsreserve an 19 Standorten

Als Konsequenz aus der Corona-Krise will der Bund an 19 Standorten in Deutschland eine Nationale Gesundheitsreserve mit wichtigem Material wie Schutzmasken aufbauen. Gesundheitsminister Jens Spahn: „Diese Pandemie lehrt uns, dass wir mehr vorsorgen müssen.“ Mit den Plänen soll sich heute das Corona-Kabinett befassen. Demnach soll die Reserve bis Ende 2021 vor allem mit schon beschafften Masken gefüllt werden, dann mit Material aus inländischer Produktion. Ständig vorgehalten werden soll der Bedarf des Gesundheitswesens und des Bundes für einen Monat.

Die Reserve solle im Kern aus Schutzausrüstung, Schutzmasken, Beatmungsgeräten und Medikamenten bestehen, erläuterte Spahn. „So unterstützen wir im Notfall besonders diejenigen, die in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen arbeiten. Am Material soll gute Gesundheitsversorgung nicht scheitern.“

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 29. November:

22 Uhr: 14.611 Fälle - Corona-Neuinfektionen unter Vorwochenniveau

Erwartungsgemäß haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) am Wochenende vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. Innerhalb eines Tages sind 14.611 neue Fälle übermittelt worden, wie das RKI am Sonntag bekanntgab.

 
Der bisherige Höchststand war am Freitag vor einer Woche (20.11.) mit 23 648 gemeldeten Fällen erreicht worden. Am vergangenen Sonntag hatte die Zahl bei 15.741 gelegen. An Sonntagen und Montagen sind die Zahlen vergleichsweise gering, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird.
 
Die deutschen Gesundheitsämter meldeten binnen 24 Stunden zudem 158 neue Todesfälle. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Sars-CoV-2 Infektion gestorben sind, stieg auf insgesamt 16.123.

20.31 Uhr: Krankenkasse: Nach Corona-Schutz weniger andere Infektionskrankheiten

Die Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie haben nach einer Analyse der AOK Nordost im Herbst andere Infektionskrankheiten stark ausgebremst. Für die Kasse gilt das als Beleg, dass sich viele Menschen in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern an die Regeln im Teil-Lockdown halten.
 
Auch wenn die Corona-Zahlen vielerorts noch immer sehr hoch liegen - bei Grippe oder Bronchitis zeigen sich in der Statistik Effekte, die für die Kasse nicht allein mit Zufällen zusammenhängen können. So waren von Ende September bis Mitte November im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen 50 Prozent weniger AOK-Versicherte im Nordosten wegen Grippe krankgeschrieben, wie die Kasse am Sonntag mitteilte.
 
Allerdings haben sich wahrscheinlich auch mehr Menschen gegen Influenza impfen lassen. Dazu gibt es für die Region noch keine Zahlen.

19 Uhr: Welche Corona-Vorgaben gelten ab dem 1. Dezember? Landesregierung bleibt die konkreten Regeln vorerst schuldig

Was folgt aus den Beschlüssen von Bund und Ländern am vergangenen Mittwoch für Baden-Württemberg? Darüber wollte die Landesregierung eigentlich am Sonntag informieren. Doch eine Nachricht vom Staatsministerium in Stuttgart blieb aus, man verschob die Verkündung auf Montag. Am Freitag hatte die Landesregierung noch Entscheidungen für Sonntag angekündigt – in Kraft treten sollen die Maßnahmen schon am Dienstag.

18 Uhr: „Querdenker“ wohl vorerst kein Beobachtungsobjekt für Verfassungsschutz

Der Verfassungsschutz wird einem Bericht zufolge die „Querdenken“-Bewegung vorerst nicht förmlich zum Beobachtungsobjekt erklären. „Im Moment reicht es noch nicht für eine Einstufung zum Beobachtungsobjekt“, zitierte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Sonntag aus Sicherheitskreisen nach einer Besprechung der Verfassungsschutzbehörden von Bund und Ländern.
 
Politiker von Linken, FDP und Grünen warnten die Sicherheitsbehörden, die Gefährlichkeit der „Querdenken“-Bewegung zu unterschätzen. Laut RND hieß es in den Sicherheitskreisen, mit den „Querdenkern“ verhalte es sich bundesweit ähnlich wie mit den Reichsbürgern: „Nicht die ganze Bewegung ist extremistisch.“ Das schließe nicht aus, dass Rechtsextremisten in einzelnen Bundesländern bei den „Querdenkern“ einen bestimmenden Einfluss ausübten.

16.40 Uhr: Steinmeier und Merkel machen Mut in der Krise

Zum Beginn der Adventszeit hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier der Bevölkerung Mut zugesprochen. Obwohl wegen der Corona-Krise zunächst weiter Verzicht gefragt sei, könne Deutschland voller Zuversicht sein, sagt das Staatsoberhaupt. Denn die Fortschritte der medizinischen Forschung gäben Hoffnung, dass das Virus nicht dauerhaft den Alltag beherrsche: „Die Pandemie wird uns die Zukunft nicht nehmen.“
 
Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bemühte sich, Zuversicht zu verbreiten: „Wir haben ein großes Stück des Weges zurückgelegt“, sagte sie in ihrem am Samstag veröffentlichen Video-Podcast . „Wir können annehmen, dass ein oder mehrere Impfstoffe nicht am Sankt Nimmerleinstag, sondern in absehbarer Zeit zur Verfügung stehen können.“ Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet damit, dass im Dezember ein erster Impfstoff zugelassen wird.

15.40 Uhr: Berlin überschreitet selbstgesetzten Warnwert für Intensivbetten

Erstmals seit Einführung des Ampelsystems zur Bewertung der Corona-Lage in Berlin ist der Warnwert für Intensivbetten überschritten worden. Mehr als ein Viertel dieser Betten in der Hauptstadt ist jetzt mit Covid-19-Patienten belegt, wie aus dem am Sonntag aktualisierten Lagebericht der Gesundheitsverwaltung für Samstag hervorgeht.
 
Damit steht die Corona-Ampel in Berlin nun bei zwei Indikatoren auf Rot. Die Corona-Ampel berücksichtigt insgesamt drei Indikatoren: die Reproduktionszahl (kurz R-Wert), die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen und die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten. Für jedes Kriterium wurden Grenzwerte definiert. Werden diese mindestens drei Mal in Folge überschritten, wechselt die entsprechende Ampelfarbe auf Gelb oder Rot.

15.21 Uhr: Eisenmann: Hotelübernachtungen zu Weihnachten erlauben

Baden-Württembergs Kultusministerin und CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann will über die Weihnachtstage Hotelübernachtungen für Familienbesuche auch in Baden-Württemberg ermöglichen.
 
„Es gibt nicht wenige Familien, die kein Gästezimmer in ihrem Haus oder in ihrer Wohnung haben“, sagte Eisenmann. „Gerade für eine Familie mit zwei Kindern, die an Weihnachten Oma und Opa in deren kleiner Wohnung besucht, wäre es angenehmer und entspannter, wenn sie in einem Hotelbett statt auf dem Sofa oder mit dem Schlafsack auf dem Boden im Wohnzimmer schlafen dürften.“
 
Die Landesregierung solle dringend erörtern, ob im Südwesten Hotelübernachtungen aus familiärem Anlass vom 23. bis zum 27. Dezember zugelassen werden könnten.

14 Uhr: Bundeswehr bereit für Einsatz in Impfzentren

Die deutsch-französische Brigade ist für einen Einsatz im Zuge der Massenimpfung gegen das Coronavirus bereit. „Wenn in den kommenden Wochen die Impfkampagne beginnt, steht die Bundeswehr selbstverständlich zur Verfügung, auch wenn wir da momentan noch keine konkreten Befehle haben“, sagte Kommandeur Peter Mirow in Müllheim (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald).
 
Derzeit unterstützten 570 Soldaten in 37 von 44 Landkreisen und kreisfreien Städten in Baden-Württemberg die Gesundheitsämter und seien fast ausschließlich in der Kontaktnachverfolgung von Corona-Infizierten eingesetzt. 800 Soldaten stünden seit März bereit, sagte Mirow. „Wir können aber noch mehrere Hundert weitere Soldaten zur Verfügung stellen, die kurzfristig einsatzbereit sind.“

13.45 Uhr: Weitere 400 000 Euro Soforthilfe des Landes für Obdachlose

Das Land Baden-Württemberg stellt weitere 400 000 Euro Soforthilfe für Obdachlose bereit. Mit dem Geld sollen Kommunen, Stadt- und Landkreise unterstützt werden, um mehr Räume für Notübernachtungen zur Verfügung zu stellen, teilte Sozialminister Manne Lucha (Grüne) am Sonntag mit. Die Corona-Krise treffe Menschen ohne festen Wohnsitz besonders in der kalten Jahreszeit hart. In Notunterkünften müssten die Räume meist mit mehreren Menschen geteilt werden. Die Abstands- und Hygieneregeln könnten so nicht immer eingehalten werden.

„Die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus ist für Menschen, die auf der Straße leben, ganz besonders hoch“, teilte Lucha mit. „Mit unserem jetzt zum zweiten Mal während der Corona-Pandemie aufgelegten Soforthilfeprogramm für Wohnungslose wollen wir diesen Menschen im Winter eine sichere Rückzugs- und Schutzmöglichkeit geben.“

12.00 Uhr: Kommunaltheater wollen Spielbetrieb bis Mitte Januar einstellen

Die Kommunal- und Privattheater im Südwesten wollen ihren Spielbetrieb angesichts der verlängerten Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie bis Mitte Januar einstellen. Das werden sie ihren jeweiligen Trägern empfehlen, wie aus einer Mitteilung hervorgeht, die das Theater Ulm am Samstag verbreitete.

Dann hätten Publikum und Beschäftigten gleichermaßen verlässliche und mittelfristige Perspektiven. Die nächsten politischen Entscheidungen müssten größere Planungssicherheit bringen. Und Hygienekonzepte, die die Bühnen erarbeitet haben, sollten dabei berücksichtigt werden.

Der Landesverband Baden-Württemberg des Deutschen Bühnenvereins mit Sitz in Lauffen (Kreis Heilbronn) kritisierte das Vorgehen des Kunstministeriums als unabgestimmt. Dies hatte für die Staatstheater in Stuttgart und Karlsruhe beschlossen, den Spielbetrieb bis Ende Januar ruhen zu lassen. „Die Entscheidung ist zwar nachvollziehbar, aber es ist absolut unverständlich, dass eine gemeinsame Absprache mit den Kommunal- und Privattheatern in Vorbereitung des Beschlusses ausblieb“, sagte der Verbandsvorsitzende Ulrich von Kirchbach.

10.00 Uhr: Forscher rät zu kreativem Umgang mit Weihnachten in der Pandemie

Der Geschäftsführer des Leibniz-Instituts für Resilienzforschung, Klaus Lieb, empfiehlt, in Zeiten der Pandemie einen kreativen Umgang mit dem Weihnachtsfest. „Weihnachten ist ein wichtiges Familienevent, aber wenn dabei die Gefahr droht, sich und andere zu gefährden, sollte man es noch einmal in Frage stellen und das Treffen verlegen, wie Hochzeiten derzeit auch“, sagte Lieb der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Die meisten Menschen antworteten auf die Frage, was ihnen im Leben am wichtigsten ist, „Gesundheit“ - und nicht „das Weihnachtsfest“.

Ein Treffen im ganz kleinen Kreise könne in diesem Corona-Winter ausreichen und es könne zugleich nach kreativen Geschenkideen und Möglichkeiten der Begegnung gesucht werden. Per Video zusammenkommen dasselbe kochen und dann gleichzeitig essen und trinken etwa könne auch in der Adventszeit Spaß machen.

Im Zentrum der Resilienzforschung steht die Frage, warum Stress manche Menschen krank macht, andere unter gleichen Bedingungen aber gesund bleiben. Das renommierte Forschungsinstitut will das Verständnis von Resilienz mit Langzeitstudien vertiefen und hat zahlreiche internationale Studien zum Lockdown ausgewertet.

8.50 Uhr: Tafeln haben weniger ehrenamtliche Helfer wegen Corona

Zeit schenken, Lebensmittel einsammeln und diese an Menschen verteilen - all das machen bei den Tafeln in Deutschland meist Ehrenamtliche, oft ältere Menschen. Und gerade die blieben 2020 aufgrund der Corona-Pandemie öfter zu Hause: „Mehr als zwei Drittel unserer Freiwilligen sind im Rentenalter und gehören damit zur Corona-Risikogruppe“, sagte der Tafel-Deutschland-Vorsitzende Jochen Brühl der Deutschen Presse-Agentur. „Wir haben daher zur Zeit einen Rückgang der aktiven Ehrenamtlichen zu verzeichnen.“

Aber auch viele der Menschen, die bislang das Angebot der Tafeln genutzt hätten, blieben zu Hause. „Das sind vor allem ältere und vorerkrankte Menschen sowie unsere indirekten Kundinnen und Kunden“, sagte Brühl. Unter letzteren versteht Brühl Menschen, die sonst andere soziale Angebote wie Obdachlosenheime oder Frauenhäuser aufsuchen würden. Andererseits kämen verstärkt Menschen, die durch die Corona-Pandemie in Not geraten seien, etwa Menschen in Kurzarbeit oder Menschen, die ihren Job verloren hätten.

Damit die Infektionsgefahr möglichst gering ist, haben viele Tafeln ihre Lebensmittelausgabe nach draußen verlegt. Diese Tafeln hätten zwar in der Tendenz mehr Kundinnen und Kunden, einige Menschen vermieden aber wohl den Tafelbesuch aus Scham und Angst, gesehen zu werden. Außerdem entfielen gerade viele Angebote, die dem Kontakt und Austausch dienten, wie gemeinsame Kochkurse, Integrations- und Kinder- und Jugendprojekte.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 28. November:

21.39 Uhr: Der erste Adventssamstag in Konstanz: So wenige Menschen haben Sie zur Weihnachtszeit garantiert noch nie in der Innenstadt gesehen

Ohne stimmungsvollen Weihnachtsmarkt, ohne geöffnete Gastronomie-Betriebe, aber mit Corona-Beschränkungen und weitgehend positiven ersten Zwischenbilanzen der Unternehmer: Konstanz am Tag vor dem 1. Advent in vielen Bildern und Videos.

20.39 Uhr: Mehr als 60 Festnahmen bei Anti-Lockdown-Protesten in London

Bei Protesten gegen die Corona-Beschränkungen hat die Polizei in London mehr als 60 Menschen festgenommen. „Wir gehen davon aus, dass diese Zahl noch steigt“, twitterte die Polizei am Samstagnachmittag. „Wir fordern die Menschen auf, nach Hause zu gehen.“ Im aktuellen Teil-Lockdown sollen die Bürger in England ihr Zuhause nur aus triftigen Gründen wie Arbeit, Einkauf oder der Pflege Angehöriger verlassen.

Demonstrationen gehören nicht zu den erlaubten Ausnahmen. Teilnehmer zogen - zumeist ohne Abstand und Masken - am Samstag durch die Londoner Innenstadt. Auf ihren Plakaten stand etwa „Stop Controlling Us“ („Hört auf, uns zu kontrollieren“) oder „No More Lockdowns“ („Keine Lockdowns mehr“). Es kam mehrfach zu Zusammenstößen mit der Polizei.

19 Uhr: 2269 neue Corona-Fälle im Südwesten - 31 weitere Tote

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg um 2269 gestiegen. Seit Beginn der Pandemie sind damit 147.876 Fälle registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt am Samstag (Stand 16.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus stieg um 31 im Vergleich zum letzten Datenstand vom Freitag. Insgesamt wurden bisher 2701 Corona-Tote gezählt. Als genesen gelten 99 720 Menschen.

Landesweit ist der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen mit 129,4 leicht gestiegen. Alle Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen noch weiter über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. Für den Ostalbkreis wurde jedoch zunächst keine Sieben-Tage-Inzidenz übermittelt.

431 schwer Covid-19-Erkrankte mussten im Südwesten zuletzt auf Intensivstationen behandelt werden, 246 von ihnen wurden über einen Schlauch beatmet. Von derzeit 2998 verfügbaren Intensivbetten im Land sind 79,7 Prozent belegt.

17.56 Uhr: Corona-Hotspots verschärfen Hygiene-Regeln

Der besonders stark von der Pandemie betroffene Thüringer Kreis Hildburghausen verhängt noch härtere Corona-Regeln. Nach einem unangemeldeten Corona-Protest gilt ab Sonntag ein Versammlungsverbot. Mit einer neuen Verordnung untersagte das Landratsamt am Samstag Versammlungen sowohl in geschlossenen Räumen als auch unter freiem Himmel sowie sämtliche Veranstaltungen im Kreisgebiet. Zudem gilt in der Innenstadt von Hildburghausen jetzt eine allgemeine Maskenpflicht.

Nach den neuen Corona-Regeln können nun nur noch im Einzelfall und auf Antrag Versammlungen genehmigt werden, wenn sie infektionsschutzrechtlich vertretbar sind und vier Tage vorher angemeldet wurden. Unangemeldete Versammlungen sind demnach verboten. Untersagt wurden auch Sitzungen der Kommunen, Parteitage, Gottesdienste und Märkte - mit Ausnahme von Wochenmärkten und Beerdigungen.

Bei einem Corona-Protest waren am vergangenen Mittwoch mehrere Hundert Menschen mit Kindern und teils ohne Mund-Nasen-Schutz und Mindestabstand singend durch die Kreisstadt Hildburghausen gezogen. Der Aufzug sorgte bei Landes- und Kommunalpolitikern sowie im Netz für Fassungslosigkeit und Entsetzen. Die Polizei löste die Ansammlung schließlich auch mit Hilfe von Pfefferspray auf.

17.00 Uhr: Zu viele Corona-Patienten: Berliner Großkrankenhaus vor Aufnahmestopp

Eines der größten Krankenhäuser Deutschlands steht auch wegen vieler Covid-19-Fälle vor einem Aufnahmestopp. Das Vivantes-Krankenhaus in Berlin-Neukölln soll künftig keine Patienten mehr von den Rettungsdiensten annehmen, wie der Berliner „Tagesspiegel“ am Samstag unter Berufung auf Klinikkreise berichtete. Feuerwehr und Krankentransporter müssten dann mit ihren Patienten andere Kliniken anfahren. Das Krankenhaus verfügt über eine hochfrequentierte Notaufnahme, die zu den wichtigsten der Hauptstadtregion zählt.

Dem Bericht zufolge sind derzeit 85 Prozent der rund 1200 Betten des Hospitals belegt. Das Problem seien allerdings „nicht die belegten Betten, sondern fehlende Pflegekräfte“, sagte der Friedrichshainer Vivantes-Arzt Thomas Werner dem „Tagesspiegel“. „Auf den meisten Stationen fehlen rund 15 Prozent der Pflegekräfte - weil sie selbst erkrankt oder in Quarantäne sind“, sagte er. Werner ist auch Betriebsrat und Klinikexperte der Ärztekammer Berlin.

15.26 Uhr: Hunderte demonstrieren an polnischer Grenze gegen Corona-Maßnahmen

 Hunderte Gegner von Corona-Einschränkungen aus Deutschland und Polen haben am Samstag in Frankfurt (Oder) demonstriert. Zu der Demo hatte die Initiative „Querdenken“ aus Duisburg aufgerufen. Auf Deutsch und Polnisch wurde „Frieden“ und „Freiheit“ gerufen. Aus Slubice auf polnischer Seite kamen Hunderte nach Frankfurt (Oder), einige schwenkten polnische Flaggen.

„Querdenken“-Gründer Michael Ballweg aus Stuttgart, der als Redner eingeladen war, wandte sich gegen Extremismus. „Wir sind eine friedliche Bewegung, in der Extremismus, Gewalt, Antisemitismus und menschenverachtendes Gedankengut keinen Platz hat“, sagte er. Die Verfassungsschutzbehörden von Bund und Ländern nehmen die Veranstaltungen der „Querdenken“-Bewegung genauer in den Blick, nachdem dort zuletzt mehrfach Extremisten aufgetaucht waren.

Veranstalter und Polizei riefen dazu auf, den Mindestabstand einzuhalten und Masken zu tragen. Längst nicht alle Teilnehmer der „Querdenken“-Demo hielten sich aber daran. Die Veranstalter appellierten an sie, die Regeln zu beachten, sonst unterbreche die Polizei die Kundgebung und kontrolliere. Die Polizei rief über Lautsprecher und über Twitter - in Deutsch und Polnisch - dazu auf, sich an die Corona-Vorgaben zu halten. Sie erweiterte das Demo-Gelände an der Oderpromenade, damit mehr Abstand möglich war.

13.53 Uhr: Schon mehr als 400.000 Corona-Tote in Europa - Erste Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Frankreich in Kraft getreten

In Europa sind mittlerweile mehr als 400.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Mit insgesamt 400.649 Todesfällen bis Samstag ist Europa laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP der am zweitstärksten betroffene Kontinent nach Lateinamerika. In Frankreich traten unterdessen erste Lockerungen der strengen Corona-Beschränkungen in Kraft. Alle Geschäfte dürfen wieder öffnen und die Menschen länger das Haus verlassen. Auch andere EU-Länder kündigten Lockerungen für die Vorweihnachtszeit an.

Allein in der vergangenen Woche wurden in Europa mehr als 36.000 Todesfälle verzeichnet, wie die AFP-Zählung auf der Grundlage von Behördenangaben ergab. Das war die höchste Opferzahl binnen sieben Tagen seit Beginn der Pandemie.

In Europa wurden bislang zudem mehr als 17,6 Millionen Infektionsfälle registriert. Die meisten Toten gibt es in Großbritannien (57.551), Italien (53.677), Frankreich (51.914), Spanien (44.668) und Russland (39.068).

11.58 Uhr: Belgien kritisiert deutsche Corona-Weihnachtsregeln

Belgiens Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke hat die in Deutschland geplanten Lockerungen der Corona-Regeln über Weihnachten kritisiert. „Wenn es etwas gibt, was das Virus mag, dann sind das Feste, vor allem mit wechselnden Teilnehmern, das müssen wir unbedingt vermeiden“, sagte Vandenbroucke am Freitagabend nach einem Bericht der Agentur Belga. „Deshalb finde ich, dass unsere Nachbarländer nicht das tun, was angebracht wäre.“

Ministerpräsident Alexander De Croo hatte von Reisen in rote Zonen im Ausland abgeraten und Kontrollen an den belgischen Grenzen angekündigt, ob Einreisende das vorgeschriebene Formular ausgefüllt haben. Anschließend soll stichprobenartig geprüft werden, ob die geforderte Quarantänezeit eingehalten wird. „Wir sehen, dass sich die Zahlen in unserem Land gut entwickeln“, sagte De Croo. „Das Letzte, was wir wollen, ist, das Virus wieder nach Belgien zu importieren.“

10.38 Uhr: Altmaier geht von Corona-Lockdown bis ins Frühjahr aus

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat die Bürger auf eine Verlängerung des Corona-Lockdowns bis ins Frühjahr eingestimmt. "Wir haben drei bis vier lange Wintermonate vor uns", sagte Altmaier der "Welt" vom Samstag. "Deshalb kann man leider keine Entwarnung geben: Es kann sein, dass die Beschränkungen auch in den ersten Monaten 2021 bestehen bleiben." 

Solange es in großen Teilen Deutschlands einen Inzidenzwert von über 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gebe, sei die Pandemie nicht unter Kontrolle. "Für mich war aber von Anfang an klar, dass es so lange Einschränkungen geben muss, wie die Zahl der Neuinfektionen über einem zumutbaren Niveau liegt", sagte Altmaier. "Das ist keine willkürliche Entscheidung, sie orientiert sich an der Leistungsfähigkeit der Gesundheitsbehörden und Krankenhäuser."

Die Spitzen von Bund und Ländern hatten am Mittwoch eine Verlängerung und teilweise Verschärfung der Corona-Auflagen zunächst bis zum 20. Dezember beschlossen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte aber bereits klar gemacht, dass sie von einer weiteren Verlängerung über den Jahreswechsel hinaus ausgehe.

09.09 Uhr: Strenge Ausgangsbeschränkungen in Passau haben begonnen

Angesichts der stark gestiegenen Zahl von Corona-Infektionen gelten in Passau seit Samstag strenge Ausgangsbeschränkungen. Die Maßnahmen sollen zunächst eine Woche dauern, wie Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) am Freitag ankündigte.

Passauer dürfen ihre Wohnung nur noch aus triftigem Grund verlassen, beispielsweise um zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen zu gehen. Außerdem gilt ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen. Die Stadt verordnet Wechselunterricht für die Jahrgangsstufen 7 bis 11 - mit Ausnahme von Abschlussklassen an Mittel- und Realschulen. Wer einen Angehörigen in einem Altenheim besuchen will, muss vorher einen Schnelltest machen und damit nachweisen, dass er nicht infiziert ist.

Passau hatte am Freitag einen Corona-Inzidenzwert von knapp 440 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen erreicht. Frühestens bei dem Rückgang der Infektionszahlen auf eine Inzidenz von 300 könnten die Beschränkungen wieder gelockert werden, sagte Dupper am Freitag.

08.23 Uhr: 21 695 neue Corona-Infektionen in Deutschland gemeldet

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 21 695 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden übermittelt. Das meldete das RKI am frühen Samstagmorgen. Am vergangenen Samstag hatte die Zahl bei 22 964 gelegen. Der Höchststand war am Freitag vor einer Woche (20.11.) mit 23 648 gemeldeten Fällen erreicht worden. Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 379 neue Todesfälle.

In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Sars-CoV-2 Infektion gestorben sind, stieg auf insgesamt 15 965. Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 1 028 089 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 28. 11., 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 711 000 Menschen inzwischen genesen.

Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitagabend bei 0,93 (Vortag: 0,90). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 93 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

08.00 Uhr: Corona-Bilanz - Steuereinnahmen bei Kommunen 2,2 Milliarden geringer

Die Steuereinnahmen der Kommunen im Südwesten werden in diesem Jahr voraussichtlich rund 2,2 Milliarden Euro geringer ausfallen als vor einem Jahr erwartet. Durch die Corona-Krise ist nach Angaben des baden-württembergischen Städtetags vor allem die Gewerbesteuer als wichtigste Einnahmequelle eingebrochen. Die Gewerbeeinnahmen werden der Städtetag-Prognose zufolge etwa 1,7 Milliarden geringer ausfallen als im vergangenen Jahr vorausgesagt. Insbesondere um höhere Ausfälle zu kompensieren, greifen Bund und Länder Kommunen mit Hilfspaketen unter die Arme und gleichen fehlende Gewerbesteuereinnahmen aus.

Den Kommunen wird derzeit mit einem Stabilitäts- und Zukunftspakt zwischen Land und den Städten sowie Gemeinden in Höhe von mehr als 4 Milliarden Euro geholfen. Insgesamt konnte nach Ansicht des Städtetags dadurch eine faire Lastenteilung gefunden werden. Anders als für das Jahr 2020 sind für 2021 und die Jahre darüber hinaus aber bisher noch keine Finanzhilfen des Bundes oder des Landes in Aussicht gestellt, kritisiert der Städtetag.

Trotz der Hilfen rechnen Kommunen mit größeren Lücken in den Kassen. Bei den ausbleibenden Gewerbesteuererlösen in Höhe von gut 80 Millionen Euro, die zum Teil von Bund und Ländern ausgeglichen werden, bleibt nach Angaben der Stadt Karlsruhe unter dem Strich ein Ausfall von etwa 20 Millionen Euro für die badische Metropole. Bei der bisherigen Prognose zu den Auswirkungen der Pandemie kommt die Stadt Stuttgart trotz Unterstützung von Bund und Ländern auf Ausfälle in Höhe von 290 Millionen Euro. Die Stadt Freiburg ermittelte für das aktuelle Jahr ein Corona-Defizit in Höhe von etwa 17 Millionen Euro.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 27. November:

21.15 Uhr: Frankreich lockert ab Samstag Corona-Auflagen

Wegen deutlich gesunkener Infektionszahlen lockert Frankreich ab Samstag seine strengen Corona-Auflagen: Alle Geschäfte dürfen wieder öffnen. Zudem werden die Ausgangsbeschränkungen für die Bürger gelockert. Restaurants, Bars und Cafés sowie Sport- und Kultureinrichtungen bleiben aber geschlossen. Frankreich Präsident Emmanuel Macron hatte die Lockerungen diese Woche angekündigt. Die Ausweitung des Virus sei „gebremst“, sagte er. Es seien jedoch weitere Anstrengungen nötig, um eine dritte Welle zu verhindern. Die Zahl der Todesfälle hatte zuvor die Marke von 50.000 überschritten. Mitte Dezember und zu Weihnachten sind weitere Lockerungen in Frankreich geplant.

20.12 Uhr: 2739 neue Corona-Fälle im Südwesten, 46 weitere Tote

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg um 2739 gestiegen. Seit Beginn der Pandemie sind damit 145.607 Fälle registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt am Freitag mitteilte. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus stieg um 46 im Vergleich zum letzten Datenstand vom Donnerstag. Insgesamt wurden bisher 2670 Corona-Tote gezählt. Als genesen gelten 97.293 Menschen. Landesweit ist der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen mit 128,4 leicht gesunken. Alle Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen noch weiter über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. Für den Ostalbkreis wurde jedoch zunächst keine Sieben-Tage-Inzidenz übermittelt.

19.24 Uhr: WHO: Bis zu 70 Prozent Corona-Impfrate für Herdenimmunität nötig

Eine Durchimpfungsrate von 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung ist nach Ansicht von Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für eine wirkungsvolle Bekämpfung der Corona-Pandemie nötig. Es gebe einige Studien, die zeigten, dass diese Anzahl notwendig sei, um eine sogenannte Herdenimmunität zu erreichen, sagte die oberste Impf-Expertin der WHO, Katherine O’Brien. „So wären viele Menschen immun und würden andere schützen“, so O’Brien am Freitagabend in Genf. Erst bei einer solchen Durchimpfungsrate könne sich das Virus nicht mehr gut verbreiten.

18.21 Uhr: Fußball-Regionalliga Südwest hofft auf Spiele ab Mitte Dezember

Die Fußball-Regionalliga Südwest nimmt vom 11. bis 13. Dezember an ihre Spiele wieder auf - wenn ab dem 1. Dezember die Politik wieder ein Mannschaftstraining in den betroffenen Bundesländern zulässt. Dies teilte die Spielkommission am Freitag nach einer Videokonferenz mit den Clubs aus Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland mit.

Derzeit sind alle bis zum 30. November angesetzten Spiele abgesetzt. In Baden-Württemberg und Hessen ist den Regionalliga-Teams gemäß der jeweiligen Corona-Verordnungen ihres Landes der Trainings- und Wettkampfbetrieb im November weiterhin gestattet. Im Saarland können die Clubs in begründeten Einzelfällen ausnahmsweise die Erlaubnis zum Betrieb und zur Nutzung von Sportstätten durch die zuständige Ortspolizeibehörde erhalten.

17.35 Uhr: Explodieren die Corona-Zahlen? Jetzt gibt es 42 positiv Getestete in Bodman-Ludwigshafen und der Inzidenzwert liegt bei 901,1

Es gibt eine ganze Reihe weiterer Personen, die in Bodman-Ludwigshafen positiv auf Corona getestet wurden. Aus 27 bestätigten Fällen am Donnerstag wurden am Freitag 42, also 15 mehr. Damit liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert in der Seegemeinde jetzt bei 901,1.

17.31 Uhr: Land verteilt Millionen Masken an Schulen und andere Einrichtungen

Noch vor Weihnachten sollen Schulen in Baden-Württemberg rund 8,4 Millionen FFP2-Masken erhalten. Direkt nach den Weihnachtsferien werden außerdem 24,3 Millionen OP-Masken an 2700 Schulen verschickt, wie das Kultusministerium nun mitteilte. Ausgenommen seien nur die Grundschulen. Die FFP2-Masken hat das Sozialministerium zur Verfügung gestellt.

Nach Angaben des Sozialministeriums sollen außerdem mehr als 11 Millionen Masken an Obdachlose sowie an Pflege- und Behinderteneinrichtungen gehen. Die verschiedenen Lieferungen sollen den Bedarf von drei Monaten abdecken. „Zwar haben uns die Fachleute aus Virologie und Medizin dargelegt, dass OP-Masken ausreichend sind, um den Gesundheitsschutz von Lehrerinnen und Lehrern an Schulen zu gewährleisten“, sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) der Mitteilung zufolge.

16.30 Uhr: Baden-Württemberg ändert Quarantäne-Regeln bei Corona-Verdacht

In Baden-Württemberg gelten ab morgen neue Quarantäne-Regeln bei möglichen oder nachgewiesenen Corona-Infektionen. Personen, die mit dem Coronavirus infiziert sind oder sein könnten, müssen sich ab Samstag "sofort und ohne weitere Anordnung der Behörden selbständig in Quarantäne begeben", heißt es nach Angaben des Sozialministeriums. Dadurch sollen mögliche weitere Ansteckungen oder Übertragungen besser verhindert sowie eine Entlastung der Gesundheitsämter erreicht werden. Menschen mit Symptomen wie Fieber, trockenem Husten oder Verlust des Geruchs- und Geschmacksinns zum Schutz ihrer Mitmenschen müssen sich demnach direkt in häusliche Quarantäne begeben.

Gleiches gilt für positiv Getestete, deren Haushaltsangehörige und enge Kontaktpersonen. „Sie sollten sich also sofort und ohne Umwege nach Hause oder eine andere geeignete Unterkunft begeben und dort möglichst keinen Besuch empfangen“, hieß es. Ab Dezember wird die Quarantänezeit von 14 auf 10 Tage verkürzt gemäß dem jüngsten Beschluss von Bund und Ländern.

Für Menschen, die nur den Verdacht haben, infiziert zu sein, beginnt die Quarantänepflicht ab einer Anordnung oder dem Moment, wenn sie einen Rachenabstrich machen lassen. Fällt der Test negativ aus, endet die Quarantäne. Positiv Getestete müssen sofort in Quarantäne, sobald sie das Testergebnis haben - und dürfen nicht noch bis zu einem Anruf vom Gesundheitsamt warten. „Die Quarantäne ist aus infektiologischer Sicht eine entscheidende Maßnahme zur Unterbrechung möglicher Infektionsketten und damit zum Schutz aller Menschen schnellstmöglich umzusetzen“, erklärte Minister Manne Lucha (Grüne) laut Mitteilung.

Verstöße gegen die Quarantäne werten die Behörden als Ordnungswidrigkeit. Dafür können Bußgelder in Höhe von mehreren Hundert bis einigen Tausend Euro verhängt werden - im Wiederholungsfall sogar von bis zu 25.000 Euro.

15.45 Uhr: Bund weitet Überbrückungshilfen für Firmen aus

Die Bundesregierung weitet die Überbrückungshilfen für coronabedingt besonders belastete Firmen aus. Die bisher bis Jahresende befristeten Hilfen werden bis Ende Juni 2021 verlängert, wie Finanz- und Wirtschaftsministerium nun mitteilten. Dabei handelt es sich um direkte Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Statt bislang maximal 50.000 Euro pro Monat beträgt die neue Förderhöchstsumme bei der „Überbrückungshilfe III“ demnach bis zu 200.000 Euro pro Monat.

Geplant ist außerdem eine „Neustarthilfe“ für Soloselbstständige. Vorgesehen ist auch eine Erweiterung des Zugangs zu den Überbrückungshilfen für die Monate November und Dezember - und zwar auch für Firmen, die im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat einen Umsatzeinbruch von mindestens 40 Prozent erlitten haben und keinen Zugang zur Novemberhilfe beziehungsweise Dezemberhilfe haben.

15.25 Uhr: Bund: Weihnachts-Hotelübernachtungen nicht Teil der Beschlüsse

Die in einigen Ländern geplanten Möglichkeiten zu Hotelübernachtungen für Weihnachtsbesuche entsprechen aus Sicht des Bundes nicht der gemeinsamen bundesweiten Linie. „Es ist nicht Teil des Beschlusses von Bund und Ländern, solche Übernachtungen zu ermöglichen“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.

Die Bürger blieben weiterhin aufgerufen, touristische Reisen zu vermeiden. „Da familiär bedingte Reisen von touristischen Reisen schwer abzugrenzen sind, haben sich Bund und Länder nicht darauf geeinigt, eine solche Ausnahme bei der Nutzung von Hotels in den Beschluss aufzunehmen.“

Dies sei daher auch nicht aufgenommen worden. Schleswig-Holstein, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Berlin haben angekündigt, Hotelübernachtungen bei Familienbesuchen über Weihnachten zulassen zu wollen. Dagegen hatte sich auch bereits Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) ausgesprochen.

14.36 Uhr: Passau verhängt Ausgangsbeschränkungen

Die Stadt Passau verhängt angesichts der stark gestiegenen Zahl von Corona-Infektionen strenge Ausgangsbeschränkungen. Sie sollten am Samstag beginnen und zunächst eine Woche dauern, wie Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) am Freitag ankündigte. Passauer dürfen ihre Wohnung nur noch aus triftigem Grund verlassen, beispielsweise um zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen zu gehen.

Außerdem verhängt die Stadt ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen und verordnet Wechselunterricht für die Jahrgangsstufen 7 bis 11 - mit Ausnahme von Abschlussklassen an Mittel- und Realschulen. Wer einen Angehörigen in einem Altenheim besuchen will, muss vorher einen Schnelltest machen und damit nachweisen, dass er nicht infiziert ist. Passau hatte am Freitag einen Corona-Inzidenzwert von knapp 440 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen erreicht.

13.21 Uhr: Corona-Lage an Schulen insgesamt weiter relativ entspannt

Trotz anhaltend hoher Corona-Zahlen ist die Lage an den Schulen nach aktuellen Zahlen der Kultusministerkonferenz (KMK) weiter relativ entspannt. Es gibt allerdings einen leichten Anstieg bei der Zahl geschlossener oder nur eingeschränkt arbeitender Schulen. Von den rund 30.000 abgefragten Schulen im Land waren demnach zum Ende der vergangenen Woche 118 geschlossen, 12 mehr als in der Vorwoche. Eingeschränkten Präsenzbetrieb gab es an 3702 Schulen - dort waren etwa einzelne Klassen oder Lerngruppen im sogenannten Distanzunterricht, also zu Hause. In der Woche zuvor waren es 3320 Schulen.

12.41 Uhr: Neue Corona-Regeln für Baden-Württemberg sollen Sonntag kommen

Die baden-württembergische Landesregierung will die neuen Corona-Regeln für den Südwesten infolge der Beschlüsse von Bund und Ländern am Sonntag verkünden. In Kraft treten sollen sie am Dienstag, wie eine Sprecherin des Sozialministeriums nun sagte. Noch würden die Ministerien sich untereinander abstimmen, welche Dinge wie geregelt werden sollen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich zwar am Mittwoch auf das weitere Vorgehen verständigt. Dabei blieben viele Details aber noch offen - zum Beispiel spezielle Regeln für extreme Corona-Hotspots, in denen es mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche gibt.

12.06 Uhr: Im Corona-Hotspot Hildburghausen sind alle Intensivbetten belegt

Im bundesweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Landkreis Hildburghausen in Thüringen sind derzeit alle Intensivbetten belegt. Das geht aus dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) mit Stand Freitagmorgen hervor. Das DIVI-Register listet für den Landkreis, in dem es ein Allgemeinkrankenhaus der Grundversorgung und eine Fachklinik für Psychiatrie und Neurologie gibt, insgesamt acht Intensivbetten auf. Sie waren am Freitag allesamt belegt, davon zwei mit Covid-19-Patienten. Diese mussten invasiv beatmet werden.

In dem Landkreis an der Grenze zu Bayern hat sich das Infektionsgeschehen noch einmal verschärft. Die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche erhöhte sich am Freitag nach Zahlen des Gesundheitsamtes auf inzwischen knapp 630 (Vortag: 602,9). Auf der Corona-Karte des Robert Koch-Instituts leuchtet der Kreis inzwischen als einzige Region in Deutschland pink.

11.24 Uhr: Nach massenhaften Corona-Infektionen in der Fleischindustrie: Koalition legt Streit um neues Gesetz bei

Union und SPD haben ihren Streit über ein Gesetz gegen Ausbeutung in Schlachthöfen beigelegt. Ausnahmen von den geplanten schärferen Regeln soll es für das traditionelle Fleischhandwerk geben, wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Koalitionskreisen erfuhr. Nach massenhaften Corona-Infektionen in der Fleischindustrie hatte das Bundeskabinett ein Gesetz von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) gegen die Missstände beschlossen. Doch dann leistete die Unionsfraktion im Bundestag Widerstand gegen die geplanten Regelungen. Es handelt sich um das Arbeitsschutzkontrollgesetz. Es soll der Branche ein Verbot von Werkverträgen verordnen. Ein Verbot der Leiharbeit soll folgen.

9.55 Uhr: Spahn will laut Bericht verstärkt Corona-Schnelltests einsetzen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will einem Medienbericht zufolge für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen auch ohne Symptome verstärkt Corona-Schnelltests zum Einsatz bringen. Das Portal "ThePioneer" zitierte am Freitag aus einem Verordnungsentwurf von Spahn. Demnach sei das Ziel, insbesondere Menschen zu testen, bei denen es noch keine Symptome gebe, "bei denen aber dennoch eine Infektion naheliegend erscheint oder bei denen eine hohe Gefahr besteht, dass sie oder andere Personen in ihrem Umfeld bei einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 besonders gefährdet wären".

Der Entwurf befinde sich derzeit noch in der Abstimmung zwischen den Ressorts der Bundesregierung und solle zum 1. Dezember in Kraft treten. Pro eine Million Schnelltests rechne das Bundesgesundheitsministerium mit Ausgaben von rund 30 Millionen Euro.

9.06 Uhr: Reisebus-Branche erhält Corona-Hilfen in Höhe von 80 Millionen Euro

Die Reisebus-Branche erhält in der Corona-Krise weitere finanzielle Unterstützung. Der Haushaltsausschuss des Bundestages beschloss in seiner Bereinigungssitzung in der Nacht zu Freitag vorübergehende Hilfen in Höhe von 80 Millionen Euro für Kraftomnibusse, die ausschließlich im Gelegenheitsverkehr eingesetzt werden. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hatte bereits im Sommer dieses Jahres zur Unterstützung von Reisebusunternehmen Bundesmittel in Höhe von 170 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Mittel wurden im Wege des zweiten Nachtragshaushalts für 2020 freigegeben.

8.08 Uhr: Haushalt 2021 steht - Rund 180 Milliarden Euro neue Schulden

Der Bundeshaushalt für das kommende Jahr steht. Er sieht zur Bekämpfung der Corona-Krise neue Schulden in Höhe von 179,82 Milliarden Euro vor. Das ergaben die abschließenden Beratungen des Haushaltsausschusses am frühen Freitagmorgen in Berlin. Viel Geld fließt in milliardenschwere Hilfsprogramme für Unternehmen in der Corona-Krise, aber auch in Entlastungen für viele Bürger durch den Abbau des Solidaritätszuschlags, ein höheres Kindergeld und einen höheren Grundfreibetrag bei den Steuern. Der Bundestag will den Haushaltsentwurf in der Woche vom 8. bis 11. Dezember verabschieden.

7.19 Uhr: RKI meldet 426 Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden

In Deutschland ist die Marke von einer Million Corona-Infektionen überschritten worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden seit Beginn der Pandemie insgesamt 1.006.394 Covid-19-Fälle erfasst. Demnach wurden binnen 24 Stunden 22.806 neue Ansteckungsfälle in Deutschland registriert. Das sind 538 Fälle mehr als am Vortag. Die Zahl der Corona-Toten in Deutschland stieg nach RKI-Angaben um 426 auf 15.586. Laut den jüngsten Zahlen des Instituts lag die Zahl der Genesenen bei 696.100.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 26. November:

22.50 Uhr: Schwedischer Prinz Carl Philip positiv auf Corona getestet

Der schwedische Prinz Carl Philip (41) und seine Frau Prinzessin Sofia (35) sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte das schwedische Königshaus am Donnerstag mit. Der jüngere Bruder von Kronprinzessin Victoria und seine Gattin hätten sich bereits am Mittwoch mit leichteren Krankheitssymptomen gemeinsam mit ihren Kindern in häusliche Quarantäne begeben. Im Anschluss sei ihre Corona-Infektion festgestellt worden. Den beiden gehe es den Umständen entsprechend gut. Schwedens König Carl XVI. Gustaf (74), Königin Silvia (76), Victoria (43) und ihr Gatte Prinz Daniel (47) wurden noch am Donnerstag ebenfalls getestet, weil sie Carl Philip und Sofia am vergangenen Freitag bei der Beerdigung von Silvias älterem Bruder Walther Sommerlath getroffen hatten. Die Tests seien negativ ausgefallen, teilte der schwedische Hof am späten Nachmittag mit.

21.42 Uhr: Corona-Kosten: Dreyer weist Kritik von Brinkhaus zurück

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gegen die Kritik des Unions-Fraktionschefs im Bundestag, Ralph Brinkhaus, in Schutz genommen. „Ich kann die Kritik des CDU-Fraktionsvorsitzenden Brinkhaus an Bundeskanzlerin Merkel nicht nachvollziehen“, sagte Dreyer am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. „In der Corona-Pandemie ist es wichtig, dass alle staatlichen Ebenen vertrauensvoll zusammenarbeiten.“

Brinkhaus hatte die Aufteilung der Corona-Kosten zwischen Bund und Ländern kritisiert. Die Bundesländer sollten sich „endlich finanziell in diese Sache einbringen und nicht immer nur Beschlüsse fassen und die Rechnung dann dem Bund präsentieren“, sagte er. Brinkhaus sprach auch Merkel direkt an, als er sagte, ein Bereich sei „nicht in Ordnung“: Es würden finanzielle Beschlüsse getroffen, ohne den Bundestag zu konsultieren, der das Haushalts- und Budgetrecht habe. „Und ich frage mich, auf welcher Rechtsgrundlage dort entschieden wird, dass Hilfen verlängert werden.“

Dreyer entgegnete, die Länder hätten für ihre Schutzprogramme Milliarden aufgewendet, um die schweren Folgen der Pandemie für Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft abzumildern. Sie sei Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) „überaus dankbar für sein Krisenmanagement und die schnelle finanzielle Hilfe für die Menschen im Land.“

20 Uhr: US-Forscher: Mehr als eine Million Corona-Infektionen in Deutschland

Die Gesamtzahl der bislang nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland hat US-Forschern zufolge die Marke von einer Million überschritten. Das ging am Donnerstag aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore hervor. Rechnerisch wäre damit fast jeder 80. Deutsche bereits infiziert worden. Die Daten der Forscher werden regelmäßig aktualisiert und zeigen daher häufig einen höheren Stand als offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der betroffenen Länder.

In manchen Fällen wurden die Zahlen aber auch nachträglich korrigiert. Das Robert Koch-Institut (RKI) zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 983.588 nachgewiesene Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 in Deutschland. Das RKI schätzt, dass rund 676.100 Menschen inzwischen genesen sind. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Donnerstag um 389 auf insgesamt 15.160.

19.32 Uhr: 25 aktive Corona-Fälle in Ludwigshafen – eine Einrichtung hat sich zu einem Hotspot entwickelt

Es gibt diese Woche einen sprunghaften Anstieg in einer Einrichtung in Ludwigshafen. Bürgermeister Matthias Weckbach wünscht sich mehr transparente Informationen und teilt einige Zahlen mit, weil er das Informationsbedürfnis der Menschen sieht. Hier lesen Sie alle Details.

19 Uhr: 3101 neue Corona-Fälle im Südwesten, 46 weitere Tote

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg innerhalb eines Tages um 3101 gestiegen. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes vom Donnerstag lag die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie damit nun bei 142.868. Die Zahl der Toten in Zusammenhang mit dem Virus stieg um 46 auf 2625 Als genesen gelten 94.827 Menschen, 2569 mehr als am Tag zuvor. Die 7-Tage-Inzidenz liegt landesweit bei 129,2 pro 100.000 Einwohner. Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen weiter über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. 427 schwer Covid-19-Erkrankte mussten im Südwesten zuletzt auf Intensivstationen behandelt werden, davon werden 239 (56 Prozent) von ihnen über einen Schlauch beatmet. Insgesamt sind derzeit 2395 Intensivbetten (79,6 Prozent) belegt.

18.31 Uhr: Eisenmann will Lehrer nicht zur Notbetreuung „zwangsverpflichten“

Aus Sicht von Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) schafft der um zwei Tage vorgezogene Start der Weihnachtsferien mehr Probleme, als er nutzt. Ungelöst sei etwa die Notbetreuung von Schülern der Klassen eins bis sieben. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine flächendeckende, umfassende Notbetreuung geben wird“, sagte sie. „Die Kommunen sagen, sie können das nicht leisten. Unsere Lehrer sind dafür aber nicht zuständig, und ich kann und will sie nicht zwangsverpflichten.“

18.16 Uhr: Pflegekräfte im Südwesten bekommen bis zu 1500 Euro Corona-Prämie

Als Dank für ihren Einsatz während der Corona-Pandemie können Mitarbeiter in 69 Krankenhäusern im Südwesten jetzt bis zu 1500 Euro Pflegeprämie bekommen. Das Land stocke die Bundesmittel von rund 20 Millionen Euro für Baden-Württemberg um 10 Millionen auf, teilte Sozialminister Lucha mit. „Wir sind uns der enormen Leistung der Beschäftigten in Krankenhäusern jeden Tag und ganz besonders in den letzten Monaten sehr bewusst.“ Unklar war zunächst, wer darüber entscheidet, welche Mitarbeiter wie viel Geld bekommen sollen.

17 Uhr: Streit um Skisaison entbrannt

Angesichts der anstehenden Skisaison ist eine Diskussion über Wintersport in der Corona-Krise entbrannt. Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach sich mit Blick auf Winterurlaube dafür aus, dass alle Skigebiete in Europa schließen. Widerstand kommt neben Österreich und der Schweiz auch von den Liftbetreibern in Deutschland. Ein Wintersportverbot wäre für die betroffenen Regionen katastrophal und zudem unverständlich, sagte Matthias Stauch, Vorstand des Verbandes Deutscher Seilbahnen (VDS). Bewegung an der frischen Luft sei gesund und das Infektionsgeschehen in Ischgl sei nicht vom Skibetrieb ausgegangen. „Es kommt nicht vom Skisport. Wir wollen bei uns kein Halligalli.“

Ein Wintersportverbot würde viele Betreiber an ihre Grenzen bringen. „Das ist für unsere Betriebe existenzbedrohend“, sagte Stauch. „Wenn uns jetzt zwischen den Weihnachtsfeiertagen und dem 10. Januar das Geschäft wegbricht, ist das katastrophal.“ Die Liftbetreiber forderten eine einheitliche Regelung. „Es muss eine europäische Lösung geben: Dass alle aufmachen oder alle zu bleiben.“ Die Gesundheit von Gästen und Mitarbeitern stehe an erster Stelle. Die Betriebe hätten aber im Sommer gezeigt, dass ihre Maßnahmen funktionierten.

15.40 Uhr: Die Fußball-Oberliga spielt in diesem Jahr nicht mehr

Der Ball ruht: Nachdem am Mittwoch von politischer Seite beschlossen wurde, die seit 2. November geltenden Corona-Beschränkungen bis zu den Weihnachtsfeiertagen aufrechtzuerhalten und es damit insbesondere keine Lockerungen für den Amateursport geben wird, wurden nun auch die Oberliga-Spiele bis zum Jahresende abgesetzt. Dies teilte der Württembergische Fußball-Verband mit.

Der Verband ist federführend für die Oberliga. Der Südbadische Fußballverband hatte bereits vor gut zwei Wochen die vorzeitige Winterpause bis hinauf zur Verbandsliga eingeläutet. Wie es mit dem Fußball im kommenden Jahr weitergeht, ist derzeit noch völlig unklar.

15.10 Uhr: Sieben Erzieherinnen und zwei Kinder in Schwenninger Kindergarten positiv getestet

Aufgrund eines erhöhten Corona-Infektionsgeschehens in der städtischen Kindertagesstätte In der Au in Schwenningen bleibt die Einrichtung für 14 Tage geschlossen. Bereits in der vergangenen Woche mussten dort zwei von fünf Gruppen geschlossen werden. Seither mussten sich weitere Personen wie pädagogisches Personal, Eltern oder Kinder in Quarantäne begeben. Bis Mittwochabend wurden bei diesem Ausbruch sieben Erzieherinnen und zwei Kinder positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilt dazu das Gesundheitsamt auf SÜDKURIER-Anfrage mit.

15 Uhr: Forschungsministerin bekräftigt Sicherheit von Corona-Impfstoffen

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat erneut versichert, dass bei der Zulassung von Corona-Impfstoffen alle bestehenden Sicherheitsvorgaben eingehalten werden. Die Frage „sicher und wirksam“ sei die Kernfrage, sagte die CDU-Politikerin in Berlin im Gespräch mit Journalisten. Die Prüfungsmaßstäbe blieben auf dem gewohnt hohen Niveau. „Und wenn es den leisesten Zweifel gäbe, gäbe es keine Zulassung.“ Die Virologin Marylyn Addo vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) betonte in dem Gespräch, es seien trotz der schnellen Impfstoffentwicklung keine Abkürzungen genommen worden.

14.45 Uhr: Schweiz sieht keine Chance auf europaweite Schließung der Skigebiete

Für die Schweiz ist eine Schließung der Skigebiete in diesem Winter kein Thema. „In der Schweiz sind Bundesrat, Behörden und die Tourismusbranche überzeugt, dass der Schweizer Weg - für den Moment - richtig ist und die Wintersaison sicher stattfinden kann“, sagte Markus Berger, Sprecher von Schweiz Tourismus.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich mit Blick auf anstehende Winterurlaube dafür ausgesprochen, dass alle Skigebiete in Europa schließen. „Wir werden uns in Europa um eine Abstimmung bemühen, ob wir alle Skigebiete schließen könnten“, sagte sie am Donnerstag.

Nach Angaben von Schweiz Tourismus ist das Thema nicht neu. „Der Ansatz einer europaweit koordinierten Betriebszeit/Saisoneröffnung der Wintersportdestinationen wurde im Kreise der Alpenländer informell bereits im Spätsommer diskutiert und als ungeeignet nicht weiter verfolgt“, teilte Berger mit. „Wir gehen daher davon aus, dass dieser Ansatz auch jetzt nicht mehr Erfolg haben wird.“

14.42 Uhr: Ärzte mahnen zu verantwortlichem Umgang mit Corona-Lockerungen

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat zu einem vorsichtigen Umgang mit gelockerten Corona-Beschränkungen über Weihnachten aufgerufen. „Wir müssen die Ausnahmeregeln an den Feiertagen verantwortlich nutzen und uns wie auch unsere Mitmenschen vor Ansteckung schützen“, sagte der Chef der Bundesärztekammer.

Wenn Regeln zu Abstand, Hygiene und Masken weiter befolgt würden, seien die zeitlich begrenzten Lockerungen vertretbar und aus psychosozialen Gründen sogar geboten. Gerade für Ältere, die wohl am meisten unter Isolation und Einsamkeit im Teil-Lockdown litten, sei es wichtig, die Feiertage im Kreis der Familie verbringen zu können.

14.20 Uhr: Bayerisches Kabinett beschließt Quarantänepflicht für Tagestouristen ins Ausland

Wintersportler und andere Tagestouristen, die auch nur kurz in ein Risikogebiet im Ausland reisen, sollen in Bayern künftig verpflichtend in Quarantäne müssen. Eine Ausnahmeregelung für Aufenthalte unter 24 Stunden soll nur noch bei Vorliegen triftiger Gründe gelten, insbesondere Arbeit, Schule, Arztbesuche, familiäre Angelegenheiten und Geschäfte des täglichen Bedarfs. Das hat das bayerische Kabinett nach Angaben der Staatskanzlei am Donnerstag in München beschlossen.

13 Uhr: Bahnkunden können von Freitag an wohl weniger Plätze reservieren

Fahrgäste der Deutschen Bahn können nach Informationen der „Bild“ von morgen an nur noch einen Sitzplatz pro Doppelsitz reservieren. Der jeweilige Platz daneben bleibt demnach für eine Reservierung gesperrt. Bund und Länder hatten die Bahn aufgefordert, zum Schutz vor Corona-Ansteckungen die Reservierbarkeit zu beschränken. Es sollen weniger Einzelreisende nebeneinander sitzen. Reisen ohne Reservierung wären damit aber weiter möglich. Das Unternehmen hat sich noch nicht zu möglichen Umstellungen geäußert.

Die Auslastung der Züge liegt nach Bahnangaben noch bei gut einem Fünftel. Einzelreisenden werden nach „Bild“-Informationen automatisch Fenstersitzplätze zugewiesen. An den Tischen seien nur sich schräg gegenüberliegende Plätze reservierbar. In Abteilen mit sechs Sitzplätzen seien nur noch zwei Plätze buchbar. Damit seien nur noch 60 Prozent der Sitzplätze reservierbar. Gemeinsam Reisende wie Familien und Paare können in Extra-Bereichen nebeneinander liegende Sitzplätze reservieren, wie es hieß.

11.34 Uhr: Amateurfußball in Baden-Württemberg ruht bis Jahresende

Der Amateurfußball in Baden-Württemberg steht aufgrund der Coronavirus-Krise mindestens bis zum Jahresende still. Auch der Badische Fußballverband (bfv) und der Württembergische Fußballverband (wfv) trafen nach Angaben vom Donnerstag die Entscheidung, alle Spiele für 2020 abzusetzen. Hintergrund ist, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten am Mittwoch beschlossen hatten, dass es vorerst keine Lockerungen für den Sport geben werde. Der Südbadische Fußballverband (SBFV) hatte schon vor gut zwei Wochen eine vorgezogene Winterpause festgelegt. Wie und ab wann es im neuen Jahr weitergehen soll, ist noch unklar.

11.01 Uhr: Kretschmann fordert: „Durchhalten auf den letzten Metern“

Trotz Fortschritten bei der Entwicklung von Impfstoffen hat der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Bürger eindringlich vor Nachlässigkeit mit Blick auf das Corona-Virus gewarnt. „Wir müssen durchhalten auf den letzten Metern, um den Sieg nicht zu gefährden“, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag bei einer Sondersitzung im Landtag. Die Menschen müssten sich in den kommenden Monaten noch einmal zusammennehmen, auch wenn sie keine Lust mehr hätten auf die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen. Es sei wie beim Marathonlauf: Die letzten Kilometer seien am schwersten. Er habe Verständnis für Zorn und Frustration. Aber bislang habe man mit den Maßnahmen aus dem Herbst einen Kollaps des Gesundheitssystems verhindern können.

„Die Pandemie hat ein Verfallsdatum, das Ende der Seuche ist absehbar.“
Winfried Kretschmann, Ministerpräsident

Kretschmann informierte die Abgeordneten in einer Regierungsansprache über die neuen Beschlüssen von Bund und Ländern im Kampf gegen die Pandemie. Zur Eindämmung der Pandemie sollen private Zusammenkünfte mit Freunden, Verwandten und Bekannten strenger begrenzt werden: auf den eigenen und einen weiteren Haushalt, jedoch in jedem Fall auf maximal fünf Personen. Über Weihnachten sollen die Beschränkungen gelockert werden.

10.20 Uhr: Merkel: Finanzhilfen nicht „bis Ultimo“ fortzuführen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat deutlich gemacht, dass der Bund milliardenschwere Finanzhilfen nicht unbeschränkt leisten kann. Merkel betonte am Donnerstag im Bundestag die Notwendigkeit, die von Schließungen betroffenen Branchen wie die Gastronomie auch im Dezember zu unterstützen. Sie trügen eine enorme Last für die ganze Gesellschaft. Deswegen müsse es ein gemeinsames Interesse geben, die Kontakte so zu reduzieren, dass Wirkungen sichtbar werden.

„Denn es ist ja klar, dass wir das nicht bis Ultimo fortführen können, diese Art von Hilfen.“ Dies sei ein „riesiger Beitrag großer Verschuldung“ der Bundeshaushalte 2020 und 2021. „Das ist geboten, das ist notwendig. Aber es muss auch hier immer darüber geredet werden, passen die Dinge alle miteinander zusammen.“

9.40 Uhr: Merkel betont in Regierungserklärung die Notwendigkeit weiterer Corona-Beschränkungen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Notwendigkeit weiterer starker Beschränkungen zum Eindämmen der Corona-Pandemie unterstrichen. „Wenn wir warten würden, bis die Intensivstationen voll belegt sind, dann wäre es zu spät“, sagte sie am Donnerstag im Bundestag. Die seit November geltenden Beschränkungen hätten zu einer Seitwärtsbewegung bei der Entwicklung der Infektionszahlen geführt, aber noch nicht zur so „dringend notwendigen Trendumkehr nach unten“. Die Neuinfektionen seien weiter auf „viel zu hohem Niveau“, noch immer stiegen die Zahlen in einigen Regionen, anstatt zu sinken.

„Wir haben es in der Hand, wir sind nicht machtlos. Der Winter wird schwer, aber er wird enden.“
Angela Merkel, Bundeskanzlerin

Die Kanzlerin betonte, in der Pandemiebekämpfung gehe es nicht um ein Gegeneinander von Gesundheit und anderen wichtigen Aspekten wie Bildung und Wirtschaft. Was das Gesundheitssystem vor Überlastung schütze, diene allem anderen und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt. Merkel verteidigte das Vorgehen der Regierungen von Bund und Ländern und betonte auch die Rolle der Parlamente. „Unsere parlamentarische Demokratie ist leistungsfähig.“ Sie könne sehr schnell Entscheidungen treffen und sei für die Bürger „ein Anker des Vertrauens, gerade in Zeiten wie diesen“.

9.28 Uhr: Merkel wirbt für Schließung aller Skigebiete in Europa

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich mit Blick auf anstehende Winterurlaube dafür ausgesprochen, dass alle Skigebiete in Europa schließen. „Es naht die Skisaison“, sagte die CDU-Politikerin am Donnerstag im Bundestag in Berlin. Touristische Reisen sollten nicht stattfinden, jeder nicht notwendige Kontakt sollte vermieden werden. „Wir werden uns in Europa um eine Abstimmung bemühen, ob wir alle Skigebiete schließen könnten. Es sieht leider nicht so aus, wenn man die österreichischen Verlautbarungen hört, dass uns das so einfach gelingen könnte, aber wir werden es noch einmal versuchen.“

9.03 Uhr: Kanzleramtsminister hält Corona-Einschränkungen bis in den März für möglich

Nach Aussage von Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) müssen sich die Bundesbürger womöglich bis in den März auf Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie einstellen. "Vor uns liegen schwierige Wintermonate. Das geht bis März", sagte Braun am Donnerstag in der RTL-Sendung "Guten Morgen Deutschland". Nach dem März könnten wahrscheinlich immer mehr Menschen geimpft werden, und mit dem Frühling werde es einfacher, die Infektionszahlen niedrig zu halten. "Aber diese Zurückhaltung, die wir alle an den Tag legen müssen, das wird uns auch den Januar, Februar und März begleiten und gegebenenfalls auch Beschränkungsmaßnahmen, wenn unser individuelles Verhalten nicht ausreicht", betonte Braun.

7.43 Uhr: So reagieren Lehrer, Ärzte und Wirtschaft auf die neuen Beschlüsse

Wegen anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen verschärft die Politik den Kampf gegen die Pandemie. Am Mittwochabend stellten Bund und Länder die neuen Beschlüsse vor – diese ernteten kurz darauf sowohl Zustimmung als auch scharfe Kritik. Erste Reaktionen:

7.17 Uhr: 22.268 neue Corona-Infektionen in Deutschland gemeldet

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.268 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind rund 3600 Fälle mehr als am Mittwoch (18.633), wie aus Angaben des RKI vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Am Donnerstag vor einer Woche waren 22.609 Fälle gemeldet worden. Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 983.588 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 26. 11., 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Donnerstag um 389 auf insgesamt 15.160. Am Mittwoch war mit 410 Todesfällen ein neuer Höchstwert erreicht worden. Das RKI schätzt, dass rund 676.100 Menschen inzwischen genesen sind. Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,87 (Vortag: 0,90).

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 25. November:

22.41 Uhr: Verschärfte Kontaktbeschränkungen werden für Weihnachten und Silvester gelockert – Das sind die Beschlüsse im Überblick

Der Teillockdown wird verlängert, und die Kontaktbeschränkungen werden nochmals verschärft - nur an Weihnachten und Silvester dürfen die Deutschen etwas mehr Gesellschaft haben. Zum Konzept des Coronagipfels von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten vom Mittwoch gehören erneut auch Wirtschaftshilfen.

Die Beschlüsse im Überblick

22.22 Uhr: Bund und Länder streben europaweites Unterbinden von Skitourismus an

Angesichts der Corona-Krise wollen Bund und Länder eine abgestimmte europäische Regelung erreichen, um Skitourismus bis zum 10. Januar zu unterbinden. Darauf verständigten sich die Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU), wie aus ihrem Beschlusspapier hervorgeht. „Die Bundesregierung wird gebeten, auf europäischer Ebene darauf hinzuwirken, dass bis zum 10. Januar Skitourismus nicht zugelassen wird“, heißt es dort.

22.17 Uhr: Schnelltests für Corona-Risikogruppen sollen ausgedehnt werden

Zum Schutz von Risikogruppen wie älteren und kranken Menschen soll der Einsatz von Corona-Schnelltests weiter ausgedehnt werden. Ab 1. Dezember sollen je Pflegebedürftigem 30 Schnelltests pro Monat möglich sein, wie aus einem am Mittwoch gefassten Beschluss von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder hervorgeht. Je nach Verfügbarkeit solle dieser Anspruch dann schrittweise erhöht werden. In Pflegeheimen sind bisher bis zu 20 Tests pro Monat und Bewohner möglich. Einrichtungen müssen dazu Test-Konzepte erstellen. Dann legt das Gesundheitsamt fest, wie viele Tests gekauft und auf Kassenkosten finanziert werden können.

„Wichtig ist, dass auch Bewohner in Einrichtungen zu Weihnachten unter möglichst sicheren Bedingungen Familienbesuch erhalten können“, heißt es in dem Beschluss von Bund und Ländern weiter. Bei Antigen-Schnelltests müssen Proben zum Auswerten nicht ins Labor gebracht werden. Sie gelten aber als nicht so genau wie sonst genutzte PCR-Tests. Vornehmen müssen sie medizinisch geschultes Personal. Laut Robert Koch-Institut (RKI) muss ein positives Ergebnis eines Schnelltests durch einen PCR-Test bestätigt werden.

22.02 Uhr: Bund und Länder lockern Kontaktbeschränkungen für Weihnachten

Die strengen Kontaktbeschränkungen zum Eindämmen der Corona-Pandemie werden über Weihnachten gelockert. Vom 23. Dezember bis zum 1. Januar dürfen sich maximal zehn Personen treffen, Kinder bis 14 Jahre fallen nicht unter die Regelung, wie aus dem Beschlusspapier von Bund und Ländern zu ihren Beratungen am Mittwoch in Berlin hervorgeht. Schleswig-Holstein hält an seinen eigenen Regelungen fest.

22 Uhr: Länder können Corona-Maßnahmen selbstständig lockern und verschärfen

Die Bundesländer können nach den Beschlüssen des Corona-Gipfels künftig abhängig von der Infektionslage entscheiden, ob sie Maßnahmen lockern oder verschärfen. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte im Anschluss an die Gespräche am Mittwochabend, Bundesländer mit sehr guten Zahlen hätten die Möglichkeit zur Erleichterung. Gleichzeitig seien Länder mit sehr hohen Infektionszahlen in der Pflicht, sich damit auseinanderzusetzen und mögliche Verschärfungen zu prüfen.

Die Lockerungen sollen in Ländern möglich sein mit einer Inzidenz von weniger als 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner pro Woche. Dagegen sind in Bundesländern mit einer hohen Inzidenz von über 200 Überlegungen in Richtung schärferer Maßnahmen nötig. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, derzeit seien es das Land Berlin und 62 Landkreise, wo überlegt werden müsse, ob womöglich schärfere Maßnahmen eingeführt würden, als sie durch den Teil-Lockdown ohnehin vorgeschrieben sind.

21.59 Uhr: Sport bleibt mindestens bis Weihnachten im Teil-Lockdown

Der Sport bleibt wie erwartet mindestens bis Weihnachten im Teil-Lockdown und darf auch nach den Feiertagen nicht auf schnelle Lockerungen der Corona-Regelungen hoffen. „Die Lage erlaubt es nicht, die Maßnahmen aufzuheben“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwochabend nach der über siebenstündigen Video-Konferenz mit den Länder-Chefs. „Sie werden zunächst bis zum 20. Dezember fortgeführt. Wir brauchen noch einmal eine Kraftanstrengung. Geduld, Solidarität und Disziplin werden auf eine harte Probe gestellt.“

Die Profi-Ligen dürfen in diesem Jahr somit nicht mehr auf die Rückkehr von Zuschauern in die Stadien und Hallen hoffen, ihren Spielbetrieb mit Geisterspielen aber zumindest fortsetzen. Der Amateur- und Breitensport bleibt weiter mit wenigen Ausnahmen untersagt.

Für Millionen Sportler bedeutet dies einen weitgehenden Stillstand bis ins nächste Jahr hinein. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) sieht deshalb „die Gefahr von massiven und teilweise irreparablen Schäden an unserem Sportsystem“. DOSB-Chef Alfons Hörmann (60) hatte aus diesem Grund zuletzt verstärkt für flexiblere Lösungen je nach Region und Sportart geworben - vergebens, obwohl der steile Anstieg der Corona-Fallzahlen in Deutschland vorerst gestoppt wurde. „Die Lage ist weiter sehr, sehr ernst“, betonte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Und Merkel stellte klar: „Wir können uns mit dem Teilerfolg auf keinen Fall begnügen.“

21.50 Uhr: Einheitliche Quarantäneregeln für Schüler

Für Schüler, die sich mit Corona angesteckt haben, und deren Mitschüler soll es einheitliche Regeln geben. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder verständigten sich am Mittwoch bei ihrer Videokonferenz darauf, dass positiv getestete Schüler gemeinsam mit ihren Mitschülern - in der Regel die Schulklasse - sofort in eine fünftägige Quarantäne geschickt werden. Die Tage am Wochenende zählen mit. Wie es in einem gemeinsamen Beschlusspapier von Bund und Ländern weiter heißt, sollen die betroffenen Schüler dann nach fünf Tagen Quarantäne einen Schnelltest machen. Wer negativ ist, darf wieder in die Schule. Wer positiv ist, soll alle drei Tage erneut getestet werden, bis der Test negativ ausfällt.

Lehrer sollen dem Beschluss zufolge wegen „des zeitlich befristeten und anders strukturierten Kontakts“ nicht in diese „Clusterisolation“ einbezogen werden. Offen bleibt, ob es überhaupt genügend Schnelltests für ein solches Vorgehen gibt. Im Beschluss heißt es nur: „Der Bund sichert weiterhin größtmögliche Kontingente an Antigenschnelltests für Deutschland und unterstützt darüber hinaus den Aufbau von inländischen Produktionskapazitäten.“

21.47 Uhr: Bund und Länder: Schulen und Kitas bleiben offen

Schulen und Kitas in Deutschland sollen in der Corona-Pandemie auch weiterhin grundsätzlich geöffnet bleiben. Darauf haben sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch bei ihrer Videokonferenz verständigt. „Das Offenhalten von Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen hat höchste Bedeutung. Kinderbetreuungseinrichtungen (Kitas, Kinderkrippen, Kindergärten, Kindertagespflege, Horte etc.) und Schulen bleiben geöffnet“, heißt es im gemeinsamen Beschlusspapier von Bund und Ländern. Mit Blick auf die Schulen wird betont, das Recht auf Bildung könne am besten durch Lernen und Lehren in Präsenz gewährleistet werden.

21.45 Uhr: Merkel ruft zu weiterer Kraftanstrengung und Disziplin auf

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat alle Bürger in Deutschland auf weiter notwendige Beschränkungen eingeschworen, um die hohen Corona-Infektionszahlen wieder unter Kontrolle zu bringen. „Es kommt weiter auf jeden und jede einzelne an“, sagte Merkel am Mittwochabend in Berlin nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder. Der im November begonnene Teil-Lockdown mit Schließungen zahlreicher Einrichtungen habe den starken Anstieg der Neuinfektionen gebrochen, diese seien aber weiterhin auf einem hohen Plateau.

Dies sei aber nur ein Teilerfolg, mit dem man sich auf gar keinen Fall begnügen könne. „Wir brauchen noch mal eine Kraftanstrengung“, sagte Merkel. Dazu gehörten weiter Geduld, Solidarität und Disziplin. Die Kanzlerin bestätigte, dass die zunächst bis Ende November beschlossenen Beschränkungen verlängert werden sollen.

21.44 Uhr: In Corona-Krise zusätzliche Maßnahmen bei der Bahn geplant

Bei der Deutschen Bahn sind in der Corona-Krise zusätzliche Maßnahmen geplant. So soll die „Sitzplatzkapazität“ deutlich erhöht werden, um noch mehr Abstand zwischen den Reisenden zu ermöglichen, wie aus dem Beschlusspapier nach den Beratungen von Bund und Ländern am Mittwoch hervorgeht, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Als denkbar gilt es, mehr Züge einzusetzen. Die Reservierbarkeit der Sitzplätze soll parallel dazu beschränkt werden.

Die „Maskenkontrollen“ sollen weiter verstärkt werden, so dass täglich weit mehr Fernzüge kontrolliert werden können, hieß es. Im Bahnverkehr solle Reisenden, die trotz Einschränkungen reisen müssten, ein zuverlässiges Angebot angeboten werden - mit der Möglichkeit, viel Abstand zu halten.

21.42 Uhr: Private Zusammenkünfte werden auf fünf Personen begrenzt

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden private Zusammenkünfte mit Freunden, Verwandten und Bekannten auf maximal fünf Personen aus dem eigenen und einem weiteren Haushalt begrenzt. Kinder bis 14 Jahre fallen nicht unter die Regelung. Das teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwochabend nach ihren Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder in Berlin mit.

21.17 Uhr: Corona-Einschränkungen werden bis Anfang Januar verlängert

Die Einschränkungen des Teil-Lockdowns sollen nach Angaben von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) bis Anfang Januar verlängert werden. Im Beschluss des Corona-Gipfels der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sei aus formalen Gründen eine Verlängerung bis zum 20. Dezember festgelegt worden, doch die Maßnahmen würden danach nochmals bis Anfang Januar verlängert, sagte Ramelow am Mittwochabend im Anschluss an den Gipfel.

Dem Thüringer Ministerpräsidenten zufolge geht unter den Regierungschefs niemand davon aus, dass Hotels und Gaststätten öffnen werden. Ramelow sagte, es solle zudem keinen grenzüberschreitenden Reiseverkehr geben in der Weihnachtszeit. Es sei von einem stillen Weihnachten auszugehen. Die Ministerpräsidenten und Merkel tagten rund sieben Stunden. Merkel wollte sich im Anschluss äußern.

20.49 Uhr: Hersteller Moderna will Corona-Impfstoff schon im Dezember liefern

Der US-Hersteller Moderna will die Lieferung seines Corona-Impfstoffs an die Europäische Union womöglich schon im Dezember starten - vorausgesetzt, das Mittel erhält eine Zulassung. Dies teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Es bestätigte den Abschluss eines Rahmenvertrags mit der EU-Kommission. Demnach sollen zunächst 80 Millionen Impfstoffdosen geliefert werden, mit der Option auf 80 Millionen weitere Einheiten.

„Moderna geht davon aus, mit der Lieferung von mRNA-1273 in die Europäische Union im Dezember 2020 zu beginnen“, bestätigte das Unternehmen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Strategische Partner in Europa seien die Unternehmen Lonza in der Schweiz und Rovi in Spanien zur Produktion und Abfüllung des Impfstoffs.

20.45 Uhr: Wohl weitere Finanzhilfen im Dezember geplant

Angesichts der geplanten Verlängerung des Teil-Lockdowns bis kurz vor Weihnachten soll es weitere Finanzhilfen für betroffene Unternehmen geben. Darauf verständigten sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten, wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern aus verschiedenen Bundesländern sowie vonseiten des Bundes erfuhr. Ein endgültiger Beschluss des Gesamtpapiers stand noch aus.

Wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Regierungskreisen erfahren hatte, plant der Bund im Dezember Finanzhilfen für betroffene Unternehmen im Umfang von voraussichtlich 17 Milliarden Euro. Damit sollen von den temporären Schließungen erfasste Betriebe wie Kneipen und Restaurants sowie Freizeit- und Kultureinrichtungen und Selbstständige weiter unterstützt werden.

20 Uhr: Weltweit mehr als 60 Millionen Corona-Infektionen nachgewiesen

Die Zahl der weltweit nachgewiesenen Corona-Infektionen liegt inzwischen bei mehr als 60 Millionen. Das ging nun aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore in den USA hervor. In weniger als drei Wochen stieg die Zahl der nachgewiesenen Infektionen damit um 10 Millionen an - am 8. November war die Marke von 50 Millionen überschritten worden. Die Zahl der bekannten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus liegt seit Beginn der Pandemie bei über 1,4 Millionen. Experten gehen von hohen Dunkelziffern aus.

19.05 Uhr: Mehr als 2800 neue Corona-Fälle im Südwesten

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg innerhalb von 24 Stunden um 2837 gestiegen. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes vom Mittwoch lag die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie damit nun bei 139.767. Die Zahl der Toten in Zusammenhang mit dem Virus stieg um 49 auf 2579. Als genesen gelten 92.258 Menschen, 2221 mehr als am Tag zuvor. Landesweit ist der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen mit 128,8 weiter leicht gesunken. Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt.

18.31 Uhr: Wohl strenge Kontaktbeschränkungen im Dezember geplant

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie sollen nach Angaben aus Länderkreisen private Zusammenkünfte mit Freunden, Verwandten und Bekannten strenger begrenzt werden: auf den eigenen und einen weiteren Haushalt, jedoch in jedem Fall auf maximal fünf Personen.

Kinder bis 14 Jahre sollen hiervon ausgenommen sein. Darauf verständigten sich die Ministerpräsidenten am Mittwoch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU), wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern aus verschiedenen Bundesländern erfuhr.

Eine Bestätigung vonseiten des Bundes sowie der endgültige Beschluss des Gesamtpapiers standen aber noch aus. Schleswig-Holstein will an seinen eigenen Kontaktbeschränkungen festhalten.

18 Uhr: Bund und Länder wollen wohl Verzicht auf Silvesterböller empfehlen

Bund und Länder wollen den Bürgern empfehlen, zum Jahreswechsel auf ein Silvesterfeuerwerk zu verzichten. Auf belebten Plätzen und Straßen soll die Verwendung von Pyrotechnik untersagt werden, um größere Gruppenbildungen zu vermeiden - darauf verständigten sich die Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU), wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern aus verschiedenen Bundesländern sowie vonseiten des Bundes erfuhr. Ein endgültiger Beschluss des Gesamtpapiers stand noch aus. 

Die örtlich zuständigen Behörden sollen demnach die betroffenen Plätze und Straßen bestimmen. Öffentlich veranstaltete Feuerwerke sollen untersagt werden. Im Vorfeld der Beratungen hatten sich die unionsgeführten Bundesländer anders als SPD-Länder gegen ein Verkaufsverbot für Silvesterböller ausgesprochen.

17.45 Uhr: Kontaktbeschränkungen sollen für Weihnachten wohl gelockert werden

Die strengen Kontaktbeschränkungen zum Eindämmen der Corona-Pandemie sollen nach Angaben aus Länderkreisen über Weihnachten gelockert werden. Darauf verständigten sich die Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU), wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern aus verschiedenen Bundesländern erfuhr. Eine Bestätigung der Bundes-Seite sowie der endgültige Beschluss des Gesamtpapiers standen aber noch aus.

Demnach sollen vom 23. Dezember an Treffen „im engsten Familien- oder Freundeskreis“ möglich sein, und zwar bis maximal zehn Personen insgesamt. Dazu gehörige Kinder bis 14 Jahre sollen hiervon ausgenommen sein. Die Ausnahmeregelung soll nach Angaben aus Teilnehmerkreisen nunmehr „längstens“ bis zum 1. Januar gelten. Sollte es bei dieser Formulierung bleiben, wäre also zunächst offen, ob die Lockerungen am Ende überall auch über Silvester gelten werden.

17.41 Uhr: Merkel gibt Regierungserklärung zur Corona-Pandemie ab

Bundeskanzlerin Angela Merkel gibt am Donnerstag (9 Uhr) im Bundestag eine Regierungserklärung zur Corona-Pandemie ab. Sie will dabei den Kurs von Bund und Länder für die Wochen bis zum Jahresende erläutern, auf den sie sich am Mittwoch mit den Ministerpräsidenten verständigen wollte. Im Anschluss ist eine rund 90-minütige Aussprache vorgesehen.

17.17 Uhr: Parlamentarischer Schlagabtausch um soziale Corona-Folgen

Über die sozialen Folgen der Corona-Pandemie ist heute im Bundestag gestritten worden. Linke und Grüne warfen der Bundesregierung in einer Aktuellen Stunde vor, die gesellschaftliche Spaltung voranzutreiben. Die große Koalition wies dies zurück. „Wohl kaum ein anderes Land leistet derzeit auf dieser Welt so viel wie unser Sozialstaat“, sagte Sozial-Staatssekretärin Kerstin Griese (SPD).

Sie verwies auf Maßnahmen wie die Verbesserungen beim Kurzarbeitergeld und der Grundsicherung. Die Vizefraktionschefin der Linken, Susanne Ferschl, kritisierte jedoch, Deutschlands Milliardäre seien in der Corona-Krise um fast 100 Milliarden Euro reicher geworden, während ein Drittel der Arbeitnehmer Einkommenseinbußen zu beklagen habe. Wolfgang Strengmann-Kuhn von den Grünen ergänzte, der Staat habe den Unternehmen viel Geld gegeben, aber die Menschen vergessen.

17 Uhr: Anträge auf Novemberhilfen ab sofort möglich

Firmen im Teil-Lockdown und Selbstständige wie Künstler können ab sofort Anträge auf die Novemberhilfen stellen. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium auf Anfrage mit. Erste Gelder sollen ab Ende November gewährt werden, und zwar in Form von Abschlagszahlungen - das ist ein Vorschuss auf spätere Zahlungen ohne eine tiefergehende Prüfung. Konkret sollen Unternehmen einen Abschlag in Höhe von bis zu 50 Prozent ihrer beantragten Summe erhalten, maximal 10.000 Euro. Betroffene können in ihrem Antrag auf die Novemberhilfe angeben, ob sie eine Abschlagszahlung wollen.

16.05 Uhr: Bund und Länder wollen strengere Auflagen für größere Geschäfte

Bund und Länder wollen in der Corona-Krise den Groß- und Einzelhandel weiter geöffnet lassen - aber strengere Auflagen für größere Geschäfte machen. Wie die Deutsche Presse-Agentur von verschiedenen Teilnehmern der Beratungen erfuhr, gibt es zum Punkt Einzelhandel eine Einigung. Ein Gesamtpapier war aber noch nicht beschlossen.

Zum Einzelhandel ist demnach ein abgestuftes Verfahren geplant. So soll künftig gelten, dass sich in kleineren und mittleren Geschäften mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern höchstens eine Person pro 10 Quadratmetern Verkaufsfläche befinden soll. In größeren Geschäften mit einer Verkaufsfläche ab 801 Quadratmetern insgesamt wie Kaufhäusern ist folgendes geplant: Bis zu einer Fläche von 800 Quadratmetern soll sich höchstens eine Person pro 10 Quadratmetern befinden - auf der 800 Quadratmeter übersteigenden Fläche höchstens eine Person pro 20 Quadratmetern.

15.38 Uhr: Kurz gegen einheitliche Regeln für Wintersportsaison im Alpenraum

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz lehnt eine länderübergreifend spätere Öffnung der Wintersportgebiete in der Corona-Krise ab. Öffnungsschritte in allen Bereichen, darunter der Sport, würden von den Staaten unterschiedlich gehandhabt, sagte Kurz am Mittwoch auf eine Frage bei einer Pressekonferenz in Wien. „Das hängt immer mit den Infektionszahlen zusammen und zwar den Infektionszahlen bei uns in Österreich.“ Österreich setzt darauf, mit Lockdown und Massentests die Corona-Zahlen im Dezember zu senken.

„Ich kann Ihnen nur sagen, wenn jemand alleine laufen geht im Moment, dann ist das ähnlich gefährlich, wie wenn jemand alleine eine Skitour geht“, so Kurz. „Wenn jemand einen Lift verwendet, dann ist das ähnlich, wie wenn er ein öffentliches Verkehrsmittel verwendet. Anhand dieser Gesichtspunkte muss man Entscheidungen treffen.“ Dass es internationale Abstimmungen dazu gebe, sei „übertrieben“, sagte Kurz. Einige Länder hätten lediglich einen Wunsch geäußert.

14.30 Uhr: Merkel und Ministerpräsidenten beraten über Corona-Kurs für Dezember

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder haben ihre Beratungen über den Kurs im Kampf gegen die Corona-Pandemie bis zum Jahresende begonnen. Nach Vorberatungen der Ministerpräsidenten untereinander und mit dem Kanzleramt zeichnete sich ab, dass der zunächst bis Ende November befristete Teil-Lockdown voraussichtlich bis zum 20. Dezember bundesweit verlängert werden.

Wahrscheinlich ist nach den Vorbesprechungen, dass die Kontaktbeschränkungen über die Weihnachtstage und Silvester gelockert werden. Noch am Vormittag hatten sich die Ministerpräsidenten zu virtuellen Vorberatungen getroffen und erneut über Details der geplanten Regelungen gesprochen.

14 Uhr: FDP wünscht sich „ambitionierten Impfplan“ gegen Corona

Die FDP hat Bund und Länder aufgerufen, mehr Sicherheit bei den geplanten Impfungen gegen das Coronavirus zu schaffen. „Es müsste doch möglich sein, einen ambitionierten Impfplan zu erstellen“, sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Marco Buschmann.

Es gehe darum, in diesem Plan klar aufzuzeigen, wann in einer Region das medizinische Personal und besonders verletzliche Gruppen geimpft sein sollen. Die Impfung eines signifikanten Teils des medizinischen Personals würde dem Gesundheitssystem eine erhöhte Stabilität verleihen, weil dort nicht mehr oder jedenfalls viel weniger mit Personalausfällen aufgrund von Infektionen gerechnet werden müsste, erläuterte Buschmann.

13 Uhr: Eisenmann: „Wechselunterricht wäre ein existenzieller Fehler“

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann stemmt sich vehement gegen Forderungen, Schüler im Wechsel in der Schule und zu Hause unterrichten zu lassen. „Wechselunterricht in Baden-Württemberg wäre ein existenzieller Fehler“, sagte die CDU-Politikerin in Stuttgart. Es gebe auch keine guten Argumente, warum diese Form des Unterrichts aus Schutz vor Corona-Infektionen eingeführt werden sollte.

„Für den Wechselunterricht spricht gar nichts. Es gibt keine inhaltliche Begründung, weder Zahlen noch Fakten“, sagte sie in der dpa-Kundenkonferenz weiter. Der Wechselunterricht sei in Baden-Württemberg bereits zwischen Pfingsten und den Sommerferien ausprobiert worden - allerdings ohne durchschlagenden Erfolg, kritisierte Eisenmann die jüngsten Forderungen von Verbänden.

12.50 Uhr: Ministerin warnt bei längeren Ferien vor Problemen mit Notbetreuung

In der Debatte um längere Weihnachtsferien zum Schutz vor Corona-Infektionen warnt die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) vor scharfer Kritik von arbeitenden Eltern und Problemen mit der Notbetreuung. „In der Lebenswirklichkeit löst das schon bei dem einen oder anderen Probleme aus“, sagte sie in Stuttgart.

„Das ist vor Ort ein großes Thema.“ Wenn man plane, die Weihnachtsferien um einige Tage nach vorne zu verlegen, werde der Ruf nach einer Notbetreuung laut, warnte die CDU-Politikerin. Das widerspräche aber dem Ansatz der Selbstquarantäne, die ja Ziel der Ferienverlängerung sei. „Deshalb glaube ich, dass die Maßnahme nicht wirklich greift, sondern Probleme macht“, sagte Eisenmann.

11.22 Uhr: Weselsky will bevorzugte Corona-Impfung von Bahnmitarbeitern

Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, hat sich für eine bevorzugte und kostenfreie Corona-Impfung von Bahnmitarbeitern ausgesprochen. Das gesamte direkte Personal der Eisbahnverkehrs- und Infrastrukturunternehmen sei „systemrelevant“, sagte Weselsky der „Rheinischen Post“ vom Mittwoch. Dazu gehörten auch Fahrdienstleiter und Werkstattmitarbeiter. Dieselbe Forderung kam auch von Gewerkschaften der Polizei, Lehrern und Erziehern. Für den nordrhein-westfälischen Landesvorsitzenden der Polizeigewerkschaft GdP, Michael Mertens, sei es „zwingend erforderlich“, dass Polizisten zur ersten Impfgruppe gehörten. „Die Polizei ist in Gänze systemrelevant“, sagte er der „Rheinischen Post“.

9.55 Uhr: Ärztegewerkschaft hält Zahl der Corona-Tests in Deutschland für zu niedrig

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund ist mit der Zahl der Corona-Tests in Deutschland unzufrieden. "Pro eine Million Einwohner wird beispielsweise in Belgien und Spanien viel mehr, in Großbritannien sogar doppelt so viel getestet wie bei uns", sagte die Vorsitzende Susanne Johna der "Passauer Neuen Presse" vom Mittwoch. "Wir schöpfen nicht alle Möglichkeiten aus, die es gibt, zum Beispiel PCR-Diagnostik in veterinärmedizinischen Laboren". Auch die Verfügbarkeit von Antigen-Schnelltests lasse noch sehr zu wünschen übrig. Zwar gebe es hierzu seit mehr als einem Monat neue Vorschriften. "Dennoch werden Ärztinnen und Ärzte in den Kliniken nur in sehr geringem Umfang getestet", kritisierte Johna. "Das ist nicht nachvollziehbar und stellt eine potenzielle Gefahr für das Personal und die Patienten dar."

9 Uhr: Söder warnt vor Lockerung der Corona-Regeln über Silvester

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat sich vor den Beratungen der Länderchefs mit der Bundeskanzlerin für strenge Kontaktbeschränkungen auch über Silvester ausgesprochen - anders als von den meisten Ländern angestrebt. „Denn Weihnachten ist das Fest der Familie, Silvester natürlich mehr das Fest der Freunde“, sagte der CSU-Chef im ARD-„Morgenmagazin“. Ihm sei lieber, dass man über den Jahreswechsel konsequenter sei als über Weihnachten.

Die Ministerpräsidenten der Länder wollen an diesem Mittwoch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) über eine Verlängerung der Corona-Regeln beraten. Am Montagabend hatten sie sich auf eine Linie geeinigt, mit der sie in die Beratungen gehen. Demnach sollen Kontaktbeschränkungen ab Anfang Dezember verschärft werden. Vom 23. Dezember bis zum 1. Januar aber soll es zu Lockerungen kommen. Allerdings forderten einige Regierungschefs kurz nach den Verhandlungen im Länderkreis bereits Nachbesserungen.

8.18 Uhr: Handwerkspräsident fordert weitere Coronahilfen

Vor der Bund-Länder-Schalte zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer erneut eine stärkere Unterstützung der Wirtschaft gefordert. Weitere Überbrückungs- und Liquiditätshilfen seien für viele Handwerksbetriebe überlebensnotwendig, sagte Wollseifer den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Mit einem mannigfachen Betriebe-Kollaps ist niemandem geholfen.“ Dieser könne sogar zu einem Kollaps des Gesundheitssystems führen, weil zur Finanzierung die Beiträge der Betriebe dringend gebraucht würden.

Konkret forderte Wollseifer, eine Überbrückungshilfe III. Diese müsse auch mittelbar Betroffene sowie jene berücksichtigen, die „bislang keine Hilfen erhalten haben und etwa wegen viel zu hoher Schwellenwerte durch das Unterstützungsraster gefallen sind“. Außerdem brauche es neue Liquiditätshilfen, schließlich werde sich die Lage der Handwerksbetriebe weiter zuspitzen, solange die Beschränkungen dauerten.

7.34 Uhr: Grünen-Fraktion fordert 500 Millionen Euro für Luftfilteranlagen in Schulen

Die Grünen-Fraktion fordert ein 500 Millionen Euro schweres Förderprogramm des Bundes zur Anschaffung von Luftfilteranlagen für Schulen. Mobile Luftfilter könnten "sofort zum Einsatz kommen" und einen "wichtigen Baustein in der Pandemiebekämpfung" leisten, heißt es in einem Antrag, den die Fraktion am Dienstagabend beschloss und der der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. "Der Schutz unserer Kinder darf nicht am fehlenden Geld scheitern", sagten die Grünen-Familienpolitikerin Ekin Deligöz und die Grünen-Bildungsexpertin Margit Stumpp zu AFP.

Von dem Bundesprogramm sollten "vor allem solche Schulen zeitnah profitieren, in denen sich Klassenräume nicht pandemiegerecht lüften lassen und wo Kommunen als Träger nur über geringe eigene finanzielle Spielräume verfügen", heißt es in dem Antrag weiter. Das Geld solle "ausschließlich finanzschwachen Kommunen beziehungsweise Quartieren in den drei Stadtstaaten zugutekommen".

7.06 Uhr: RKI meldet neuen Höchstwert von 410 Corona-Todesfällen binnen 24 Stunden

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen 24 Stunden 410 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit ist am Mittwoch (Stand: 25. November, 0 Uhr) ein neuer Höchstwert erreicht worden. Die Gesamtzahl der Todesfälle stieg demnach auf 14.771. Der bislang höchste Stand war Mitte April mit 315 gemeldeten Todesfällen binnen eines Tages erreicht worden. Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden lag am Mittwoch bei 18.633. Das waren gut 1000 Fälle mehr als vor einer Woche, wie aus Angaben des RKI vom Mittwochmorgen hervorgeht.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 961.320 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Das RKI schätzt, dass rund 656.400 Menschen inzwischen genesen sind. Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 0,97 (Vortag: 0,97).

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 24. November:

22.30: Ausbau von Corona-Testkapazitäten vor Bund-Länder-Runde im Gespräch

Vor den neuen Corona-Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Länderregierungschefs am Mittwoch ist auch ein Ausbau der Testkapazitäten im Gespräch. Der Bund werde aufgefordert, "einen noch umfassenderen und niedrigschwelligeren Einsatz von Schnelltests vorzusehen und die Testverordnung gegebenenfalls entsprechend zu ändern", heißt es in der jüngsten Beschlussvorlage, die der Nachrichtenagentur AFP am späten Dienstagabend vorlag. Zudem ist davon die Rede, "bei Erkältungssymptomen vor Weihnachten eine großzügigere Testmöglichkeit" anzubieten, "um die Begegnungen zur Weihnachtszeit so sicher wie möglich zu machen".

Bei dem Papier handelt es sich um eine zwischen Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) sowie den Staats- und Senatskanzleichefs der Länder abgestimmte Vorlage. Einige Punkte sind darin allerdings noch als strittig markiert, darunter auch die erweiterten Testmöglichkeiten vor Weihnachten.

21.30 Uhr: Bund will Länder-Vorschläge für Corona-Regeln ergänzen

Der Bund will in den Beratungen mit den Ministerpräsidenten an diesem Mittwoch die Vorschläge der Länder für neue Corona-Regeln ergänzen. Das geht aus einem Papier mit Änderungsvorschlägen des Bundes von Dienstagabend hervor, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorlag. Am Mittwoch beraten die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise.

Nach dem Entwurf, der auf dem Papier der Länder aufbaut, heißt es, die Bevölkerung solle aufgerufen werden, die Weihnachtseinkäufe möglichst auch unter der Woche zu tätigen. Dabei sei sicherzustellen, dass sich in den Geschäften nicht mehr als ein Kunde pro 25 Quadratmeter Verkaufsfläche aufhält. Bisher darf sich nicht mehr als ein Kunde pro 10 Quadratmetern Verkaufsfläche aufhalten.

Weiter heißt es wie bereits in einem Beschlussentwurf der Länder, bundesweit sollten die Weihnachtsferien auf den 19. Dezember vorgezogen werden. In einer früheren Fassung, mit dem das Kanzleramt am Dienstag in Beratungen mit den Ländern gegangen war, war die Rede davon, dass die Weihnachtsferien bundesweit auf den 16. Dezember vorgezogen werden sollten.

20 Uhr: Mehr als 2100 neue Corona-Fälle im Südwesten bestätigt

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg um 2111 innerhalb von 24 Stunden gestiegen. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes vom Dienstag lag die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie bei 136.930. Die Zahl der Toten in Zusammenhang mit dem Virus stieg um 34 auf 2530. Als genesen gelten 90.037 Menschen, 2127 mehr als am Tag zuvor.

Landesweit ist der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen mit 132,0 weiter leicht gesunken. Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. 426 schwer Covid-19-Erkrankte mussten im Südwesten zuletzt auf Intensivstationen behandelt werden, 245 von ihnen wurden über einen Schlauch beatmet.

18.15 Uhr: Österreich plant Start von Corona-Impfung bereits im Januar

Österreich will mit der Impfung seiner Bevölkerung gegen das Coronavirus im Januar beginnen. Dabei sollen ältere Menschen, Risikogruppen sowie das Gesundheitspersonal zuerst geimpft werden, wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober in Wien mitteilte. Ziel sei eine Durchimpfungsrate von mindestens 50 Prozent, wobei die Impfung freiwillig ist.

Das Land werde mehr als 16 Millionen Dosen des Impfstoffs über die Europäische Union beschaffen, erklärte Clemens Martin Auer, der die Pandemiebekämpfung des Gesundheitsministeriums koordiniert. Für den Ankauf stünden 200 Millionen Euro zur Verfügung. Jeder Mensch muss zweimal innerhalb eines Zeitraums von ungefähr drei bis vier Wochen geimpft werden. Für nicht priorisierte Gruppen würden die Impfstoffe ab etwa April zur Verfügung stehen, hieß es aus dem Ministerium weiter.

17.03 Uhr: Kanzleramt denkt über stärkeres Vorziehen der Ferien nach

Das Kanzleramt will bei den Verhandlungen mit den Ministerpräsidenten Nachschärfungen bei den Kontaktbeschränkungen in mehreren Bereichen durchsetzen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin aus Verhandlungskreisen wird in der Regierungszentrale darüber nachgedacht, die Weihnachtsferien noch früher als von den Ländern geplant beginnen zu lassen. Das soll demnach zu einer noch größeren Reduzierung der Kontakte vor den Feiertagen beitragen. Eine entsprechende Überlegung sei in der Besprechung von Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) mit den Chefs der Staatskanzleien am Dienstag geäußert worden, hieß es.

15.40 Uhr: Merkel kündigt eigene Vorschläge für Runde mit Ministerpräsidenten an

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Vorschläge der Ministerpräsidenten zum Kampf gegen die hohen Corona-Infektionszahlen begrüßt, aber zugleich eigene Vorschläge zur Kontaktreduzierung für die Verhandlungen an diesem Mittwoch angekündigt. Das Papier der Länder sei gut, die Überlegungen fänden zum großen Teil die Unterstützung des Bundes, sagte Merkel am Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von Teilnehmern in der virtuellen Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag. Der Bund werde aber noch weitere Vorschläge machen.

In einigen Bereichen seien gegebenenfalls nochmals spezifische Maßnahmen notwendig. Die Kanzlerin kündigte nach diesen Informationen an, sie werde sich am 14. oder 15. Dezember nochmals mit den Ministerpräsidenten zusammenschalten, um zu beurteilen, wo man dann bei der Infektionslage stehe.

14.40 Uhr: Söder plädiert für europaweite Schließung von Skigebieten

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) plädiert wegen Corona für ein vorübergehende europaweite Schließung von Skigebieten und Skiliften. „Wenn wir Grenzen offen halten wollen, brauchen wir auch eine klare Übereinkunft, was das Skifahren betrifft. Ansonsten wird es eine schwierige Entwicklung“, sagte Söder am Rande einer Landtagssitzung in München. Er verwies darauf, dass jemand, der in Risikogebieten Skifahren gehe, zehn Tage in Quarantäne müsse. Söder betonte dann aber: „Mir wäre lieber, wir würden ein einheitliches Übereinkommen auf europäischer Ebene haben: keine Skilifte offen überall beziehungsweise kein Urlaub überall.“

14.20 Uhr: Bund plant „Dezemberhilfen“ für Firmen von 17 Milliarden Euro

Der Bund plant bei einer Verlängerung des Teil-Lockdowns im Dezember Finanzhilfen für betroffene Unternehmen im Umfang von voraussichtlich 17 Milliarden Euro. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Regierungskreisen. Zuerst hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichtet, Firmen könnten mit Hilfen in einem Umfang von 15 bis 20 Milliarden Euro rechnen.

13.55 Uhr: Kretschmann: Kultur und Gaststätten wohl auch im Januar noch geschlossen

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält eine Öffnung von Kultur und Gastronomie auch nach Weihnachten für unwahrscheinlich. An eine Öffnung sei bei den derzeitigen Infektionszahlen auch im Januar noch nicht zu denken, sagte Kretschmann. „So bitter das für diese Betriebe ist - ich kann deren Zorn wirklich verstehen.“ Für den Januar könne er nur eine Prognose abgeben, aber die Entwicklung der Infektionszahlen gebe Lockerungen derzeit nicht her, sagte Kretschmann.

13.50 Uhr: Söder nennt Beschlussvorlage für Coronagipfel nicht ausreichend

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält die Beschlussvorlage der Ministerpräsidenten für den Coronagipfel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für nicht ausreichend. „Ich glaube, an einigen Stellen braucht es noch Verbesserungen“, sagte Söder in München vor Journalisten. Es stehe viel Gutes in dem Papier, aber es gehe nicht weit genug - „da müssen wir nachschärfen“.

13.05 Uhr: Von der Leyen: Vertrag über Moderna-Impfstoff gegen Corona steht

Die EU-Kommission hat einen Rahmenvertrag über bis zu 160 Millionen Dosen des aussichtsreichen Corona-Impfstoffs von Moderna ausgehandelt. Dies teilte Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Dienstag in Brüssel mit. Der Vertrag solle am Mittwoch besiegelt werden.

13 Uhr: Kretschmann skeptisch: Zeitraum für Corona-Lockerungen zu lang

Nach den Beratungen der Ministerpräsidenten zur Corona-Krise zeigt sich der baden-württembergische Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) nicht vollends überzeugt von der Linie der Länder. „Ich bin skeptisch, ob das Paket insgesamt die nötige Wirkung entfalten wird“, sagte Kretschmann. Er halte unter anderem den Zeitraum der vorgeschlagenen Lockerungen vom 23. Dezember bis zum 1. Januar für zu lang. Es sei allerdings für die Bundesländer wichtig gewesen, die Vorhaben möglichst einstimmig zu beschließen. „Man muss halt auch Kompromisse machen, wenn man 16 zusammenhalten will“, sagte Kretschmann.

12.50 Uhr: Kretschmann: Weihnachtsferien werden landesweit verlängert

Die Weihnachtsferien werden nach Angaben von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) aus Schutz vor Corona-Infektionen landesweit verpflichtend verlängert. Darauf hätten sich die Ministerpräsidenten bei ihren Gesprächen über die Corona-Regeln mit Ausnahme von Bremen geeinigt, sagte Kretschmann. In Baden-Württemberg wie in einigen anderen Ländern ist bislang der letzte Schultag der 22. Dezember (Dienstag). Wenn die Schüler bereits am 18. Dezember (Freitag) in die Ferien entlassen würden, habe man bis Heiligabend eine Strecke von fünf bis sechs Tagen, die man nutzen könne, um Kontakte zu minimieren, sagte der Regierungschef. „Man hat dann bis Weihnachten eine ganze Inkubationsphase.“ Dagegen hatte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) vor zwei Wochen noch betont, sie werde keine längeren Weihnachtsferien landesweit anordnen.

12.13 Uhr: Land verlängert finanzielle Unterstützung für Sportvereine

Die von der Corona-Pandemie betroffenen Sportvereine in Baden-Württemberg können auch im kommenden Jahr auf finanzielle Hilfen der Landesregierung zurückgreifen. Das Sonderprogramm „Soforthilfe Sport“ wurde bis zum 30. Juni 2021 verlängert, wie der Ministerrat am Dienstag beschloss.

„Weil die Pandemie anhält und sich möglicherweise sinkende Mitgliederzahlen erst im neuen Jahr auswirken, verlängern wir das Programm“, sagte Sportministerin Susanne Eisenmann (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. „Wir lassen unsere Sportvereine und Sportverbände nicht im Stich.“ Die 55-Jährige appellierte auch an die Mitglieder: „Bleiben Sie Ihrem Verein bitte auch in diesen schwierigen Zeiten treu.“

10.55 Uhr: Selbstquarantäne und Kontaktbeschränkungen – was die Länder morgen erreichen wollen

Die Ministerpräsidenten der Länder haben sich auf ein gemeinsames Konzept für das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie geeinigt. Wegen der weiter hohen Infektionszahlen soll der aktuelle Teil-Lockdown bis kurz vor Weihnachten beibehalten bleiben, dann über die Feiertage aber gelockert werden. Das Länderpapier ist die Basis für die Verhandlungen mit dem Bund an diesem Mittwoch. Die Punkte im Einzelnen:

10.28 Uhr: Vorerst keine Corona-Lockerungen für den Sport geplant

Der Sport darf vorerst nicht auf Lockerungen der Corona-Regelungen hoffen. Die Bundesländer plädieren dafür, den Ende Oktober verfügten Teil-Lockdown zunächst bis zum 20. Dezember bundesweit aufrechtzuerhalten. Für den Profi-Sport würde dies konkret bedeuten, dass der Ligen-Betrieb nur mit Geisterspielen fortgesetzt werden kann. Nach dem Fußball, Handball, Basketball und Volleyball will auch die Deutsche Eishockey-Liga am 17. Dezember in die Saison starten. Weiterhin ruhen soll der Amateursport.

Die Profivereine dürfen aber neben der Saisonfortsetzung auch auf eine Verlängerung der Hilfsmaßnahmen durch den Bund bis zur Mitte des kommenden Jahres hoffen. Die Regelung solle für diejenigen Wirtschaftsbereiche gelten, „die absehbar auch in den kommenden Monaten erhebliche Einschränkungen ihres Geschäftsbetriebes hinnehmen müssen, ohne von Schließungen betroffen zu sein“, heißt es in dem Papier der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten.

9.48 Uhr: Länder wollen Maskenpflicht erweitern

Die Länder sprechen sich dafür aus, für eine Eindämmung des Coronavirus ab Anfang Dezember die Maskenpflicht zu erweitern. Die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung solle an allen Orten mit Publikumsverkehr in Innenstädten gelten - so auch an Örtlichkeiten in der Öffentlichkeit unter freiem Himmel, an denen sich Menschen entweder auf engem Raum oder nicht nur vorübergehend aufhalten. Das geht aus einem Beschlussentwurf der Länder für die Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Mittwoch hervor, der der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag vorlag. Die örtlich zuständigen Behörden sollen die Orte festlegen.

Auch in Arbeits- und Betriebsstätten sei ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen - dies soll aber nicht am Platz gelten, sofern ein Abstand von 1,5 Meter zu weiteren Personen sicher eingehalten werden könne. Weiter heißt es in dem Papier, Hochschulen und Universitäten sollten grundsätzlich auf digitale Lehre umstellen - mit Ausnahme von Labortätigkeiten, Praktika, praktischen und künstlerischen Ausbildungsabschnitten sowie Prüfungen.

9.09 Uhr: 20 Corona-Schnelltests pro Woche für Pflegebedürftige

Die Ministerpräsidenten der Länder wollen den Schutz von Risikogruppen wie Pflegebedürftigen verbessern. So sollten im Rahmen der Corona-Teststrategie je Pflegebedürftigem 20 Schnelltests pro Woche vorgesehen werden, heißt es im Beschlussentwurf der Länder. Der Bund will für die Risikogruppen ab Anfang Dezember gegen eine geringe Eigenbeteiligung die Abgabe von insgesamt 15 FFP-2-Masken ermöglichen - rechnerisch eine pro Winterwoche.

Die Ministerpräsidenten schlagen zudem vor, dass Bund und Länder sich darauf einigen, das Zeitintervall der häuslichen Quarantäne grundsätzlich einheitlich auf im Regelfall zehn Tage festzulegen. „Mit den nunmehr in größerer Zahl zur Verfügung stehenden Antigen-Schnelltests ist eine testgestützte Verkürzung der Quarantänezeit möglich.“ Einen kürzere Quarantänezeit entlaste die betroffenen Bürger und die Gesundheitsämter und mildere die wirtschaftlichen Folgen von Quarantäneanordnungen für den Einzelnen und für die Volkswirtschaft.

8.51 Uhr: Länder für strenge Kontaktbeschränkungen vom 1. Dezember an

Die Ministerpräsidenten der Länder plädieren im Kampf gegen die anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen für strenge Kontaktbeschränkungen vom 1. Dezember an - für Weihnachten und Silvester soll es eine Sonderregelung geben. „Private Zusammenkünfte mit Freunden, Verwandten und Bekannten sind auf den eigenen und einen weiteren Haushalt, jedoch in jedem Falle auf maximal fünf Personen zu beschränken“, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Dienstag vorliegenden Beschlussentwurf der Länder für die Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel. Kinder bis 14 Jahre seien hiervon ausgenommen.

8.30 Uhr: Länder bitten Arbeitgeber um Betriebsferien oder Homeoffice-Lösungen

Die Ministerpräsidenten der Länder wollen im Kampf gegen die hohen Corona-Infektionszahlen die Arbeitgeber rund um Weihnachten um Unterstützung bitten. Arbeitgeber sollten prüfen, ob die Betriebsstätten entweder durch Betriebsferien oder großzügige Homeoffice-Lösung vom 23. Dezember bis 1. Januar geschlossen werden könnten, heißt es in dem Beschlussentwurf der Länder. Damit solle bundesweit der Grundsatz „Stay at Home“ („Bleibt Zuhause“) umgesetzt werden.

8.17 Uhr: Entwurf der Länder sieht Maskenpflicht in Corona-Hotspots ab Klasse sieben vor

In Regionen mit deutlich mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen soll nach dem Willen der Länder künftig ab Klasse sieben grundsätzlich eine Maskenpflicht auch im Unterricht gelten. Das geht aus dem geeinten Beschlussentwurf der Ministerpräsidenten für die Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel an diesem Mittwoch hervor. In „besonderen Infektionshotspots“ soll es demnach in älteren Jahrgängen außer Abschlussklassen schulspezifisch „weitergehende Maßnahmen für die Unterrichtsgestaltung“ geben, beispielsweise Hybridunterricht.

8.10 Uhr: Länder einigen sich auf Kontaktregeln für Weihnachten und Silvester

Die Ministerpräsidenten der Länder haben sich auf einheitliche Kontaktregeln für Weihnachten und Silvester geeinigt. Im Zeitraum vom 23. Dezember bis 1. Januar können Treffen eines Haushaltes mit haushaltsfremden Familienmitgliedern oder haushaltsfremden Menschen bis maximal zehn Personen ermöglicht werden, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Dienstag vorliegenden geeinten Beschlussentwurf der Länder für die Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Mittwoch. Kinder bis 14 Jahren seien hiervon ausgenommen.

Die Ministerpräsidenten der Länder rufen die Menschen aber auf, vor den Weihnachtsfeiertagen in eine möglichst mehrtägige häusliche Selbstquarantäne zu gehen. „Dies kann durch ggf. vorzuziehende Weihnachtsschulferien ab dem 19.12.2020 unterstützt werden“, heißt es in dem Beschlussentwurf. Mit der Selbstquarantäne solle die Gefahr von Corona-Infektionen im Umfeld der Feierlichkeiten so gering wie möglich gehalten werden.

8.03 Uhr: Länder wollen zu Silvester Böllerverbot auf belebten Plätzen und Straßen

Die Ministerpräsidenten der Länder wollen Silvesterfeuerwerk auf belebten öffentlichen Plätzen und Straßen untersagen, um größere Gruppenbildungen zu vermeiden. „Die örtlich zuständigen Behörden bestimmen die betroffenen Plätze und Straßen“, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Dienstag vorliegenden geeinten Beschlussentwurf der Länder für die Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Mittwoch. Grundsätzlich wird „empfohlen“, zum Jahreswechsel auf Silvesterfeuerwerk zu verzichten - ein Verkaufsverbot ist demnach aber nicht vorgesehen.

7.13 Uhr: Corona-Neuinfektionen mit 13.554 Fällen etwas unter dem Vorwochenstand

Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) im Vergleich zum Vorwochenstand erneut etwas weniger Corona-Neuinfektionen gemeldet. Binnen 24 Stunden wurden 13.554 neue Fälle übermittelt, wie das RKI am Dienstagmorgen bekanntgab. Am vergangenen Dienstag hatte die Zahl bei 14.419 gelegen. Am Freitag war mit 23.648 gemeldeten Fällen ein Höchststand erreicht worden. Zu Beginn der Woche sind die Zahlen regelmäßig vergleichsweise niedrig, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 942.687 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 24.11., 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Dienstag um 249 auf insgesamt 14.361. Das RKI schätzt, dass rund 636.700 Menschen inzwischen genesen sind. Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Montag bei 0,97 (Vortag: 1,03).

Das waren die Entwicklungen am Montag, 23. November: 

22.45 Uhr: Länder wollen Teil-Lockdown bis kurz vor Weihnachten verlängern

Angesichts anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen wollen die Länder den Teil-Lockdown bis zum 20. Dezember verlängern. Darauf verständigten sich die Ministerpräsidenten am Montagabend in einer Schaltkonferenz, wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern erfuhr. Eine endgültige Entscheidung soll es bei den Beratungen von Bund und Ländern am Mittwoch geben.

22.15 Uhr: Schweden verlässt mit Inkrafttreten von strengen Vorschriften Corona-Sonderweg

Mit dem Inkrafttreten von strengeren Vorschriften verlässt Schweden am Dienstag seinen Corona-Sonderweg. Erstmals gelten nun Auflagen für Treffen in der Öffentlichkeit, nur noch acht Menschen dürfen zusammenkommen. Bisher durften sich je nach Anlass 50 bis 300 Menschen treffen. Schulen und Restaurants sollen laut der Regierungsanordnung weiter geöffnet bleiben. Betreiber von Restaurants müssen allerdings darauf achten, dass pro Tisch nicht mehr als acht Gäste Platz nehmen.

Schweden ging seit Beginn der Corona-Pandemie einen weniger restriktiven Weg als die meisten anderen europäischen Länder. Kritiker warfen den schwedischen Behörden deshalb vor, mit ihrer Strategie Menschenleben zu gefährden. Dennoch verzichtete die Regierung bisher auf das Verhängen von Einschränkungen - stattdessen sprach sie lediglich Empfehlungen für die Bürger aus. Die nun erstmals verhängten Einschränkungen gelten allerdings nicht für Treffen in privaten Wohnungen - der Regierung fehlt die Befugnis, um dafür Vorschriften zu machen.

20 Uhr: Kretschmann will Weihnachtsferien verlängern

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist wegen der Corona-Pandemie für einen früheren Start der Schüler in die Weihnachtsferien als bisher geplant. Er wolle sich auch bei der anstehenden Bund-Länder-Schalte für längere Weihnachtsferien stark machen, sagte ein Regierungssprecher.

In Baden-Württemberg wie in einigen anderen Ländern sei bislang der letzte Schultag der 22. Dezember (Dienstag). Wenn die Schüler bereits am 18.12. (Freitag) in die Ferien entlassen würden, habe man bis Heiligabend eine Strecke von fünf bis sechs Tagen, die man nutzen könne, um Kontakte zu minimieren. „Dann wird man an den Feiertagen mit einem entspannteren Gefühl zu den Großeltern fahren und im Kreise der Familie das Weihnachtsfest begehen können“, hieß es aus dem Staatsministerium.

19.13 Uhr: Die Schwenninger Tennishalle soll nun auch zum Kreisimpfzentrum werden

Eine Fieberambulanz und nun auch Kreisimpfzentrum? Die Schwenninger Tennishalle soll nach Wunsch von Landrat Sven Hinterseh zentraler Ort für die Impfungen gegen Covid-19 werden. Das hat der SÜDKURIER erfahren.

18.30 Uhr: Weniger neue Corona-Fälle im Südwesten bestätigt

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg stärker zurückgegangen. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes vom Montag wurden 1246 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden bestätigt, insgesamt sind es somit seit Beginn der Pandemie 134.819. An Sonntagen und Montagen sind die Zahlen allerdings auch oft vergleichsweise gering, weil laut Robert Koch-Institut am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird.

Am Montag der vergangenen Woche war die Zahl der Fälle in Baden-Württemberg um 1739 gestiegen, am gleichen Wochentag vor zwei Wochen waren es 1540. Die Zahl der Toten in Zusammenhang mit dem Virus stieg hingegen stark um 48 auf nunmehr 2496, wie das Landesgesundheitsamt (LGA) weiter mitteilte.

17.30 Uhr: Über 30 Corona-Fälle im Vöhrenbacher Luisenhof

Drastisch zugespitzt hat sich die Corona-Situation im Vöhrenbacher Alten- und Pflegeheim Luisenhof: 25 Bewohner sowie sieben Mitarbeiter sind inzwischen infiziert. Nachdem in der vorletzten Woche im Luisenhof zuerst eine Mitarbeiterin und anschließend auch fünf Bewohner positiv auf den Corona-Virus getestet worden waren, sind nun zum vergangenen Wochenende hin zahlreiche weitere Corona-Infektionen festgestellt worden.

16.30 Uhr: Luxemburg muss in den Teil-Lockdown

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie verschärft Luxemburg seine Maßnahmen: Voraussichtlich ab diesem Donnerstag müssen Gastronomie sowie wie Kultur- und Freizeiteinrichtungen bis zum 15. Dezember schließen. Ein entsprechendes Gesetz hat die Luxemburger Regierung am Montag auf den Weg gebracht. Das Parlament soll am Mittwoch darüber abstimmen, so dass die neuen Regeln in der Nacht zum Donnerstag in Kraft treten könnten.

„Wir ziehen heute die Notbremse“, sagte Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel. Die sozialen Kontakte „müssen für drei Wochen auf ein Minimum reduziert werden“. Künftig dürften nur noch maximal zwei Personen, die nicht zum Haushalt gehören, eingeladen werden. Bisher lag die Zahl bei vier Personen. „Wir bitten darum, dass man drei Wochen auf bestimmte Dinge verzichtet.“ Der Schulbetrieb soll weiterlaufen, für obere Klassen soll es Wechselunterricht zwischen Präsenz und „Homeschooling“ geben.

15.31 Uhr: Gewerkschaft der Polizei: Böllerverbot kaum durchsetzbar

Ein generelles Böllerverbot für Silvester in der Hauptstadt wäre nach Einschätzung der Gewerkschaft der Polizei Berlin (GdP) kaum umzusetzen. Mit einem Verbot sei es nicht getan, sagte GdP-Landeschef Norbert Cioma. „Man müsste verhindern, dass Leute Pyrotechnik kaufen können und die Sicherheitsbehörden so ausstatten, dass sie Verstöße ahnden können. Beides ist derzeit nicht gegeben“, warnte Cioma.

„Viele haben noch Vorräte aus den letzten Jahren und zur Wahrheit gehört, dass wir mangels Fahrzeugen gar nicht noch mehr Funkwagen in der Silvesternacht auf die Straße bringen könnten.“ Cioma mahnte, es gehe nicht um schön klingende Forderungen, sondern vor allem auch um Umsetzbarkeit.

Die Länder beraten am Montag weiter über einen gemeinsamen Vorschlag zum Vorgehen in der Corona-Krise, über den am Mittwoch zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) entschieden werden soll. Dabei geht es auch um ein Verbot für Silvesterböller. In einem Papier Berlins als Vorsitzland der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) hieß es, zum Jahreswechsel solle der Verkauf, der Kauf und das Zünden von Feuerwerk verboten werden.

15 Uhr: Strobl: Corona-Kontrollen sorgen für weniger Verstöße

Mit Blick auf die Einhaltung der Corona-Regeln sieht Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) einen kleinen Erfolg. So habe die anhaltend hohe Zahl von Kontrollen dazu geführt, dass zwischen Freitag und Sonntag weniger Menschen gegen die Regeln verstoßen hätten als noch am Wochenende zuvor. So habe die Polizei zwischen dem 20. und 22. November im gesamten Land etwa 4900 Ordnungswidrigkeiten wegen Verstoßes gegen die Corona-Verordnung festgestellt.

Dabei sei es in etwa 4000 Fällen um Verstöße gegen die Maskenpflicht gegangen, wird Strobl in einer Mitteilung vom Montag zitiert. Noch am vorvergangenen Wochenende hatten Polizeibeamte demnach etwa 5640 Verstöße festgestellt, davon fast 4700 gegen die Maskenpflicht. „Der Kontrolldruck hilft offensichtlich, dass sich mehr Menschen an die Regeln halten“, wird der Innenminister in einer Mitteilung zitiert.

14.13 Uhr: Heinrich Bedford-Strohm glaubt an Gottesdienste zu Weihnachten

Bayerns Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm rechnet trotz der drohenden Verlängerung des Teil-Lockdowns nicht damit, dass Weihnachtsgottesdienste ausfallen müssen. „Ich habe keinen Anlass, daran zu zweifeln, dass wir an Weihnachten kraftvolle Gottesdienste feiern werden“, sagte er am Montag bei der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Es werde viel gelüftet und mehrere Gottesdienste nacheinander geben. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sprach auch von Freiluftgottesdiensten.

13 Uhr: Corona-Nothilfe für den Profisport: 55 Millionen Euro bewilligt

Etwas mehr als ein Viertel des 200 Millionen Euro schweren Corona-Soforthilfeprogramms des Bundes sind in den Profisport geflossen. Wie das für die Corona-Sportförderung zuständige Bundesministerium des Innern mitteilte, lagen bis zum geplanten Fristablauf am 22. November insgesamt 339 Anträge vor.

Dabei handelt es sich um eine Summe von knapp 69 Millionen Euro (68.883.291,55). 259 Anträge mit einem Volumen von 55.389.636,53 Millionen Euro wurden bewilligt. Sechs Anträge wurden abgelehnt, 74 sind noch in Bearbeitung. Pro Club können bis zu 800.000 Euro beantragt werden.

Einzelaufstellungen zu den Sportarten will das Innenministerium in Berlin nicht veröffentlichen, „da insbesondere bei kleineren Sportarten oder -ligen, bei denen nur wenige Anträge vorhanden sind, möglicherweise Rückschlüsse auf einzelne Antragsteller zu befürchten sind.“ Diese Informationen würden dem Datenschutz unterliegen oder es handle sich um Betriebsgeheimnisse.

11.38 Uhr: Neuer weltweiter Treibhausgas-Rekord trotz Corona-Maßnahmen

Die Treibhausgase in der Atmosphäre haben nach UN-Angaben trotz der weltweiten Corona-Maßnahmen einen neuen Rekordwert erreicht. Die Konzentration der Treibhausgase sei im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchststand gestiegen, erklärte am Montag die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf. Trotz der weltweiten Beschränkungen beispielsweise für die Industrie wegen der Corona-Pandemie habe die Konzentration in diesem Jahr weiter zugelegt. Die WMO legt alljährlich einen Bericht zu den weltweiten Treibhausgasen vor, die als Hauptverantwortliche für den Klimawandel gelten. Er konzentriert sich auf die Menge an Treibhausgasen, die in der Atmosphäre verbleiben.

Zwar sei durch die Corona-Maßnahmen der Ausstoß an Treibhausgasen vorübergehend gesunken, erklärte die UN-Organisation. Dies habe aber die Rekord-Konzentration in der weltweiten Atmosphäre nicht verringert. "Der Rückgang der Emissionen im Zusammenhang mit den Lockdowns ist nur ein kleines Zucken auf der langfristigen Kurve. Wir brauchen aber einen substantiellen Abfall der Kurve", erklärte WMO-Chef Petteri Taalas.

11.14 Uhr: Unionsländer wollen kein Verkaufsverbot für Silvesterböller

Die unionsgeführten Bundesländer sind anders als SPD-Länder gegen ein Verkaufsverbot für Silvesterböller. Der Verkauf und das Mitführen von Pyrotechnik solle nicht untersagt werden, heißt es in einem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur am Montag vorlag. Stattdessen solle es einen Appell geben sowie ein Verbot von Feuerwerk auf belebten Plätzen.

In einem Papier Berlins als Vorsitzland der Ministerpräsidentenkonferenz hieß es, zum Jahreswechsel solle der Verkauf, der Kauf und das Zünden von Feuerwerk verboten werden - besonders um die Einsatz- und Hilfskräfte zu entlasten, die Kapazitäten des Gesundheitssystems freizuhalten und um größere Gruppenbildungen zu vermeiden. Am Mittwoch beraten Bund und Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise.

10.41 Uhr: Rund 20.000 Strafverfahren mit Corona-Bezug

Die Corona-Pandemie hat den Staatsanwaltschaften erhebliche Mehrarbeit beschert. Bundesweit hätten die Strafverfolger seit Beginn der Krise etwa 20 000 Fälle wegen erschlichener Corona-Soforthilfen oder anderer Straftaten mit Pandemie-Bezug erreicht wie Internet-Fakeshops, gefälschte Corona-Medikamente oder minderwertige Masken, sagte der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbundes, Sven Rebehn, der „Welt“ (Montag). Nach Einschätzung des Richterbundes dürfte es bis weit ins nächste Jahr hinein dauern, ehe die Strafjustiz alle Corona-Verfahren abgearbeitet hat.

9.58 Uhr: Gastgewerbe fordert weitere Finanzhilfen in Corona-Krise

Das Gastgewerbe fordert mehr finanzielle Unterstützung des Bundes im Falle einer Verlängerung des Corona-Lockdowns. "Wenn die Politik am Mittwoch eine weitere Schließung von Hotels und Restaurants beschließt, muss es zeitgleich auch eine Zusage zur Fortführung dieser Hilfen geben. Aus der Novemberhilfe muss eine Winterhilfe werden", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Ingrid Hartges, der "Rheinischen Post".

Bereits von März bis Ende November habe der Umsatzverlust für die Branche 32 Milliarden Euro betragen. "Bei einer Fortsetzung der Schließung im Dezember drohen weitere hohe Verluste, da für die meisten Betriebe das Weihnachtsgeschäft eine hohe Relevanz hat", sagte Hartges. "Wenn nicht geholfen wird, ist der Verlust von hunderttausenden Arbeitsplätzen zu befürchten."

8.42 Uhr: Corona-Impfstoffkandidat von AstraZeneca zu 70 Prozent wirksam

Der vom britisch-schwedischen Pharmakonzern AstraZeneca und der britischen Universität Oxford entwickelte Corona-Impfstoffkandidat ist zu 70 Prozent wirksam. Dies gehe aus Zwischenergebnissen klinischer Studien in Großbritannien und Brasilien hervor, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Impfstoffkandidat weist damit bislang eine geringere Wirksamkeit auf als jene der Unternehmen Pfizer und Biontech sowie Moderna, die zu über 90 Prozent wirksam sind.

8.09 Uhr: Zahl der Corona-Neuinfektionen mit 10.864 auf Vorwochenniveau

Erwartungsgemäß haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. So seien binnen 24 Stunden 10.864 neue Fälle übermittelt worden, wie das RKI am Montagmorgen bekanntgab. Am Freitag war mit 23.648 gemeldeten Fällen ein Höchststand erreicht worden. Am vergangenen Montag hatte die Zahl bei 10.824 gelegen. An Sonntagen und Montagen sind die Zahlen vergleichsweise gering, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird. Der nach Inkrafttreten des Teil-Lockdowns erhoffte Rückgang ist bislang nicht klar zu erkennen.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 929.133 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 23.11., 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Montag um 90 auf insgesamt 14.112. Das RKI schätzt, dass rund 618.800 Menschen inzwischen genesen sind. Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntag bei 1,03 (Vortag: 1,07).

7.32 Uhr: Immer mehr Corona-Patienten auf Intensivstationen

Angesichts steigender Zahlen von schwer erkrankten Corona-Patienten haben Intensivmediziner vor einer Überlastung der Krankenhäuser gewarnt. „Die Lage auf den Intensivstationen spitzt sich zu“, sagte der Präsident der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Uwe Janssens, der „Rheinischen Post“. Die Politik habe seit September zu viel Zeit verschenkt. „Noch immer gibt es keine klaren Anweisungen an die Krankenhäuser, dass sie planbare Eingriffe und medizinisch unkritische Operationen verschieben sollen.“

Diese Anweisung sei jetzt zwingend notwendig, damit die Krankenhäuser handlungsfähig blieben und gleichzeitig unbürokratisch und schnellstmöglich finanzielle Kompensationen für Einnahmeverluste bereit gestellt werde. „Es darf nicht dazu kommen, dass wir Notfälle wegen überlasteter Corona-Stationen abweisen müssen“, sagte Janssens. Nach Divi-Daten stieg die Zahl der Patienten auf 3709 (Stand 22.11.) - das waren 79 mehr als am Vortag. 2132 von ihnen wurden invasiv beatmet. Derzeit sind rund 6650 Betten frei. Vor einem Monat wurden etwas mehr als 1100 Patienten mit Covid-19 intensivmedizinisch behandelt, vor zwei Monaten rund 290.

7.08 Uhr: Spahn und Scholz erwarten noch in diesem Jahr erste Corona-Impfungen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet noch in diesem Jahr mit ersten Impfungen gegen das Coronavirus. „Es gibt Anlass zum Optimismus, dass es noch in diesem Jahr eine Zulassung für einen Impfstoff in Europa geben wird. Und dann können wir mit den Impfungen sofort loslegen“, sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er habe die Länder gebeten, dass die Impfzentren Mitte Dezember einsatzbereit sein sollen. Das scheine zu klappen.

Auch Finanzminister Olaf Scholz (SPD) machte Hoffnungen auf Impfungen noch in diesem Jahr. „Wir haben die Vorbereitungen dafür getroffen, dass es noch im Dezember losgehen könnte“, sagte Scholz am Sonntagabend auf „Bild live“. Er glaube, es gehe „mit der Impfung schneller los, als wir vor einiger Zeit gedacht haben“, betonte der Vizekanzler. Spahn zeigte sich optimistisch, dass es nicht bis Ende 2021 dauern werde, bis alle Bevölkerungsgruppen durchgeimpft sind. So benötige man für viele der voraussichtlichen Impfstoffe keine tiefe Kühlung. Sie könnten in normalen Arztpraxen gegeben werden. „Und dann geht es schnell: Vergessen wir nicht, dass jährlich in wenigen Wochen bis zu 20 Millionen Menschen gegen Grippe geimpft werden“, sagte Spahn.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 22. November:

21.13 Uhr: Silvester-Feuerwerk soll in SPD-geführten Bundesländern untersagt werden

Die SPD-geführten Bundesländer wollen in diesem Jahr kein Silvester-Feuerwerk zulassen. Das Zünden, der Kauf und der Verkauf von Böllern und Raketen sollen deshalb über den Jahreswechsel in Deutschland verboten werden, berichten die „Berliner Morgenpost“ (Online Sonntag, Print Montag) und das Wirtschaftsmagazin „Business Insider“ unter Berufung auf einen Beschlussentwurf des Vorsitzlandes der Ministerpräsidentenkonferenz. Den Vorsitz hat derzeit Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) inne.

Ziel sei es, Gruppenbildung zu vermeiden, die Einsatzkräfte wie Polizei und Feuerwehr zu entlasten und Kapazitäten des Gesundheitssystems frei zu halten, heißt es in dem auch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Papier, das das Datum 22. November trägt. An diesem Mittwoch beraten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie. Derzeit gilt ein Teil-Lockdown, der aber Ende November ausläuft.

21.10 Uhr: Länder wollen Corona-Beschränkungen verlängern und verschärfen

Die Corona-Beschränkungen sollen nach dem Willen der Bundesländer über den November hinaus verlängert und stellenweise verschärft werden. An privaten Zusammenkünften sollen dann maximal nur noch fünf Menschen aus zwei Haushalten teilnehmen können, heißt es in einer Beschlussvorlage der Bundesländer für die Spitzenberatungen mit dem Bund am Mittwoch. Ausnahmen solle es für die Weihnachtsfeiertage geben.

20.14 Uhr: Bund und Länder bereiten Menschen auf längeren Teil-Lockdown vor

Angesichts anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen müssen sich die Menschen in Deutschland auf eine Verlängerung des Teil-Lockdowns im Dezember einstellen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) bereiteten die Bürger vor der an diesem Mittwoch geplanten Runde mit den Ministerpräsidenten grundsätzlich auf eine Verschärfung der zunächst bis Ende November geltenden Kontaktbeschränkungen vor.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte im ARD-„Bericht aus Berlin“, es gebe keinen Grund zur Entwarnung. Deswegen „werden wir den Lockdown sicherlich zu verlängern vorschlagen. Und an einigen Stellen - insbesondere in den Hotspots - auch deutlich zu vertiefen.“

Für die Staatskanzleichefs der Länder war es ein arbeitsreiches Wochenende: Gleich mehrfach schalten sie sich in unterschiedlichen Runden zusammen, um ihr weiteres Vorgehen in der Pandemie zu beraten. Am Montag wollten ihre Chefs die Vorlage der Länder für die Beratungen mit Merkel an diesem Mittwoch festzurren - damit es nicht wieder so konfliktträchtig abläuft wie in der Vorwoche.

20.08 Uhr: Mitglied der britischen Königsfamilie mit Corona infiziert

Ein weiteres Mitglied der britischen Royals hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Prinzessin Michael of Kent sei „seit drei Wochen in Isolation im Kensington-Palast“, sagte ihr Sprecher Simon Astaire am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in London. Auch ihr Mann sei vorsichtshalber in Isolation; ihm gehe es gut. Nach Angaben der „Sun“ leidet die 75-Jährige unter hohem Fieber und einem Erschöpfungssyndrom. Sie führt den Vornamen ihres Mannes im Titel.

Bereits im Frühjahr hatte sich Prinz Charles (72) mit dem Coronavirus angesteckt; er litt aber nur unter leichten Erkältungssymptomen. Schwerer hatte es britischen Medien zufolge Prinz William (38) getroffen, der seine Infektion angeblich nicht publik machen wollte.

Prinzessin Michael of Kent hatte vor drei Jahren zum Weihnachts-Lunch im Buckingham-Palast für einen Eklat gesorgt. Sie trug eine Brosche mit einem „Blackamoor“ auf ihrer Jacke; solche afrikanischen Figuren stellen oft Diener aus der Sklaven- und Kolonialzeit dar. Sie musste dafür öffentlich viel Kritik einstecken, auch wegen Prinz Harrys heutiger Frau Meghan, die afroamerikanische Vorfahren hat.

Prinzessin Michael of Kent ist mit einem Cousin der Queen verheiratet. Sie wurde 1945 als Marie Christine von Reibnitz in Karlsbad (tschechisch: Karlovy Vary) geboren. Ihre offizielle Anrede lautet Her Royal Highness.

18.45 Uhr: Protestzüge gegen Corona-Politik in mehreren deutschen Städten

Aus Protest gegen die Corona-Politik von Bund und Ländern sind am Wochenende Tausende Menschen in deutschen Städten auf die Straße gegangen. Allerdings traten ihnen teils auch Hunderte Gegendemonstranten entgegen, die etwa einen groß angekündigten „Schweigemarsch“ durch Berlin mit Blockaden und anderen Störaktionen begleiteten. Leipzig wurde zwei Wochen nach der chaotischen „Querdenken“-Demo ebenfalls erneut zum Schauplatz für Proteste von Gegnern der Corona-Politik und Gegendemos.

Die Berliner Polizei bezifferte die Zahl der Teilnehmer am sogenannten Schweigemarsch vom Prenzlauer Berg zum zentral gelegenen Alexanderplatz mit rund 1000. Angemeldet worden waren fünfmal so viele. Die meisten Demonstranten trugen der Polizei zufolge Mund-Nasen-Schutz, vereinzelt habe es Strafanzeigen wegen mutmaßlich gefälschter Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht gegeben. Der Marsch bis in die Stadtmitte war begleitet von Protesten Hunderter Gegendemonstranten, teils aus dem linken Spektrum.

17.05 Uhr: 2112 neue Corona-Fälle im Südwesten bestätigt

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg um 2112 gestiegen. Seit Beginn der Pandemie sind damit 133 573 Fälle registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt am Sonntag (Stand 16.00 Uhr) mitteilte. Acht weitere Menschen starben im Vergleich zum letzten Datenstand vom Samstag - insgesamt sind es 1569 Menschen. Als genesen gelten 86 477 Menschen.

Landesweit ist der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen mit 139,3 erneut leicht gestiegen. Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen weiter über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt.

407 schwer Covid-19-Erkrankte mussten im Südwesten zuletzt auf Intensivstationen behandelt werden, 237 von ihnen wurden über einen Schlauch beatmet.

15.53 Uhr: US-Behörden rechnen bereits Mitte Dezember mit Corona-Impfbeginn

Die Behörden in den USA rechnen bereits Mitte Dezember mit den ersten Corona-Impfungen. "Unser Plan ist es, die Impfstoffe binnen 24 Stunden nach der Zulassung an die Impfzentren zu liefern", sagte der Leiter der Impfstoff-Arbeitsgruppe der US-Regierung, Moncef Slaoui, dem Sender CNN am Sonntag. Die US-Arzneimittelbehörde FDA wird sich Medienberichten zufolge zwischen dem 8. und dem 10. Dezember treffen, um über die Zulassung von Corona-Impfstoffen zu entscheiden.

15.12 Uhr: Kommt ein Impfzentrum ins Bodenseeforum?

Die Stadt Konstanz will das Veranstaltungs- und Tagungshaus Bodenseeforum als eines der Impfzentren im Landkreis Konstanz vorschlagen. Das Gebäude erfülle von der Lage an der Reichenaustraße, den vielen Parkplätzen und dem Raum her die Anforderungen, die das Land Baden-Württemberg stelle.

14.24 Uhr: Demonstration gegen Corona-Regeln in Stuttgart

In Stuttgart haben etliche Menschen am Sonntag gegen die Corona-Politik demonstriert. Bislang sei alles ruhig, sagte ein Polizeisprecher am frühen Sonntagnachmittag in Stuttgart. Für die Kundgebung waren laut Innenministerium 500 Teilnehmer angemeldet - wie viele es zu Beginn waren, blieb zunächst unklar. Bereits am Samstag waren Hunderte Menschen im Südwesten gegen die Corona-Politik auf die Straße gegangen. Kundgebungen gab es etwa in Pforzheim und Göppingen. In Göppingen hatte es der Polizei zufolge auch einzelne Verstöße gegen die Hygieneregeln gegeben. Ansonsten verliefen die Proteste den Angaben nach aber friedlich.

13.50 Uhr: Protestzug gegen Corona-Politik in Berlin - Gegendemonstration

Erneut sind in Berlin Menschen aus Protest gegen die Corona-Beschränkungen auf die Straße gegangen. Zugleich kam es im Stadtteil Prenzlauer Berg zu einer Gegendemonstration. Rund 600 Polizisten waren im Einsatz. Der Protestzug gegen die Corona-Auflagen war am Sonntagmittag mit einigen hundert Teilnehmern gestartet. Angemeldet waren um die 5000; eine Polizeisprecherin sagte, es seien weit weniger.

Die Demonstranten, die in Prenzlauer Berg starteten, hielten sich ihr zufolge weitgehend an die Maskenpflicht. Vereinzelt seien Strafanzeigen geschrieben worden. Bei vorgezeigten Attesten, die von der Maskenpflicht befreien sollten, habe es den Verdacht gegeben, dass sie nicht echt seien, sagte die Sprecherin der Polizei. Die Demonstration von Gegnern der Corona-Maßnahmen wird als „Schweigemarsch“ bezeichnet. Die Route sollte am Alexanderplatz enden.

An der Strecke standen immer wieder lärmende Menschen mit Kochtöpfen, die den Aufzug stören wollten. Gelegentlich ertönten „Nazis raus“-Rufe. Auf Balkonen waren Transparente zu sehen unter anderem mit der Aufschrift: „klar denken statt quer denken. Kein Platz für Corona-Leugner und Nazis.“

Vermutlich aus Gruppen von Gegendemonstranten kam es kurzzeitig zu einer Sitzblockade und vereinzelt zu kleineren Rangeleien mit der Polizei. An der Schönhauser Allee versammelten sich nach ersten Schätzungen um die 200 bis 300 Menschen, die - überwiegend schwarz gekleidet - gegen den „Schweigemarsch“ demonstrierten.

13.02 Uhr: Ulm probt Betrieb für Corona-Impfzentren im Land

In der Messe Ulm hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) am Samstag den Betrieb des dort geplanten Impfzentrums gegen das Coronavirus geprobt. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), sowie Sozialminister Manne Lucha (Grüne) und Innenminister Thomas Strobl (CDU) ließen sich bei einem Besuch den geplanten Aufbau der Einrichtung und möglichen Ablauf der Impfung zeigen. Das Sozialministerium hatte den DRK Kreisverband Ulm und den DRK Rettungsdienst Heidenheim-Ulm mit dem Probebetrieb beauftragt.

Dieser solle zeigen, wo eventuell nachzubessern ist, sagte Kreisverbandsarzt Bernd Kühlmuß vom DRK. In dem Ulmer Zentrum sollen einmal pro Stunde bis zu 120 Menschen geimpft werden können. Die Stadt gilt als Testballon für viele weitere Impfzentren, die in den kommenden Monaten folgen werden. Neben Ulm stehen bereits die Messen der Städte Freiburg und Offenburg als weitere Standorte für zentrale Impfzentren fest, wie Sozialminister Lucha der „Heilbronner Stimme“ und dem „Mannheimer Morgen“ (Samstag) sagte.

Das Land will bis zum 15. Dezember in jedem der vier Regierungsbezirke zwei zentrale Impfzentren errichten. In einem zweiten Schritt sollen bis zum 15. Januar ein bis zwei Kreis-Impfzentren pro Stadt- und Landkreis aufgebaut werden. Sobald ein Impfstoff verfügbar sei, könnten die Impfungen beginnen, sagte ein Sprecher des Sozialministeriums.

11.45 Uhr: Corona-Neuansteckungen seit zwei Wochen stabil auf hohem Niveau

Nach einer rasanten Zunahme im Oktober und Anfang November hat sich die Zahl der Corona-Neuansteckungen in Deutschland auf hohem Niveau eingependelt. Der nach Inkrafttreten des Teil-Lockdowns erhoffte Rückgang ist bislang nicht klar zu erkennen, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts von Sonntag hervorgeht. So schwankt die vom RKI täglich gemeldete Zahl der an die Gesundheitsämter binnen sieben Tagen übermittelten Neuinfektionen seit zwei Wochen zwischen rund 115 000 und rund 119 000 Fällen. Die davon abgeleitete 7-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro Woche und 100 000 Einwohner - lag im selben Zeitraum bei rund 140, mit nur wenig Abweichungen nach oben und unten.

11.32 Uhr: Selbst ernannte „Sophie Scholl“ bei Corona-Demo in Hannover

Bei der „Querdenken“-Demonstation gegen die Corona-Maßnahmen am Samstag in Hannover hat eine Rednerin mit einem Auftritt als selbst ernannte „Sophie Scholl“ heftige Reaktionen im Netz ausgelöst. Auf einem Video, das bei Twitter bis zum Sonntagmorgen über 1 Million Mal angeklickt und mehrere Tausend Male kommentiert wurde, ist eine junge Frau zu sehen, die auf einer kleinen Bühne in der Nähe der Oper zum Publikum spricht. „Ich fühle mich wie Sophie Scholl, da ich seit Monaten hier aktiv im Widerstand bin, Reden halte, auf Demos gehe, Flyer verteile und auch seit gestern Versammlungen anmelde“, sagt sie - und vergleicht sich dabei mit der von den Nazis hingerichteten Widerstandskämpferin.

Nach wenigen Sätzen taucht ein junger Mann vor der Bühne auf. „Für so einen Schwachsinn mache ich doch keinen Ordner mehr“, protestiert er und reicht der Frau sein orangefarbenes Leibchen. Es handele sich um eine „Verharmlosung vom Holocaust“, die „mehr als peinlich“ sei. Die Rednerin entgegnet: „Ich habe doch gar nichts gesagt.“ Dann beginnt sie zu weinen und wirft ihr Mikrofon weg. Polizisten erscheinen und geleiten den Mann von der Bühne weg. In einem später geposteten Ausschnitt ist die Frau erneut zu sehen. Sie gibt sich „schockiert, dass ich von einem Passanten, oder was auch immer, beleidigt wurde“.

Zahlreiche Twitter-Nutzer markierten das Video mit „Gefällt mir“, während des Auftritts der Frau ist vereinzelt Applaus zu hören. Doch in den Kommentarspalten finden sich auch Empörung und Ablehnung: Die Parallelen zu Sophie Scholl seien verantwortungslos, die Gleichsetzung mit dem Mitglied der studentischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ zur NS-Zeit sei beschämend. Der junge Mann bekommt dagegen mehrfach Zuspruch. Ein Nutzer etwa schrieb: „Respekt für den Ex-Ordner, der die Verhöhnung der realen Holocaust-Opfer erkannte und sich dagegen stellte.“

10.36 Uhr: Scholz und Söder für Verlängerung des Teil-Lockdowns

Spitzenpolitiker von SPD und CSU fordern vor den anstehenden Bund-Länder-Beratungen, den derzeitigen Teil-Lockdown im Dezember zu verlängern. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) sagte der „Bild am Sonntag“ („BamS“): „Alles spricht dafür, dass die aktuellen Beschränkungen über den 30. November hinaus noch eine Zeit lang fortgesetzt werden müssen.“ Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte dem Blatt: „Um ein schönes Weihnachten verbringen zu können, müssen wir den Lockdown verlängern und sicher auch vertiefen.“ Der CSU-Chef fügte hinzu: „Auf jeden Fall zwei oder besser drei Wochen. Mindestens so lange, bis wir wieder den Inzidenzwert von 50 erreicht haben.“

Gemeint sind 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Dieser Wert war bereits bei Erlass der verschärften Beschränkungen Anfang November als Zielmarke genannt worden, denn dann wird angenommen, dass das Gesundheitssystem nicht dauerhaft überlastet wird. Derzeit liegt der Wert bei rund 140. Bund und Länder beraten am Mittwoch über das weitere Vorgehen.

Söder sagte: „Wenn wir jetzt auf diesem hohen Niveau der Infektionszahlen den Lockdown abbrechen und die Geduld verlieren, dann geht alles wieder von vorne los und wir landen am Ende bei noch härteren Maßnahmen als jetzt in Tschechien oder Österreich.“ Und: „Lieber jetzt einen längeren Lockdown als eine komplette Ausgangsbeschränkung über Weihnachten.“

Zu Weihnachten möchte er zumindest Familienfeiern zulassen: Weihnachten solle „freier“ sein, „dafür Silvester wieder konsequenter“, erklärte er. Auch die SPD-regierten Länder wollen Lockerungen für die Festtage, damit sich enge Freunde und Familien sehen dürfen, wie die „BamS“ weiter berichtet. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte der Zeitung: „Weihnachten und Silvester sollen die Menschen ihre Liebsten treffen können.“

Für Silvester wünscht sich Söder ein Böller- oder Alkoholverbot auf größeren Plätzen. „Ein generelles Böllerverbot braucht es aber nicht.“ Zugleich warnte er vor Urlaubsreisen über den Jahreswechsel. 

9 Uhr: 15 741 Fälle: Corona-Neuinfektionen etwas unter Vorwochenstand

Erwartungsgemäß haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) mit 15 741 neuen Corona-Infektionen binnen 24 Stunden vergleichsweise wenig Fälle gemeldet. Im Vergleich zum Wert vor einer Woche sind das 1206 Infektionen weniger, wie aus RKI-Daten von Sonntagmorgen hervorgeht. Am vergangenen Sonntag hatte die Zahl bei 16 947 gelegen. Der Höchststand war am Freitag mit 23 648 gemeldeten Fällen erreicht worden. An Sonntagen und Montagen sind die Zahlen vergleichsweise gering, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird.

Nachdem die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Oktober und Anfang November stark gestiegen war, war der Wert zuletzt vergleichsweise stabil. Einen deutlichen Rückgang der Neuinfektionen gibt es aber bislang nicht, obwohl seit Anfang November ein Teil-Lockdown in Deutschland gilt.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 918 269 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 22.11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Sonntag um 138 auf insgesamt 14 022. Das RKI schätzt, dass rund 603 800 Menschen inzwischen genesen sind.

Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Samstag bei 1,07 (Vortag: 1,05). Das bedeutet, dass im Durchschnitt jede Person, die mit SARS-CoV-2 infiziert ist, ungefähr eine weitere Person ansteckt.

8.30 Uhr: Ministerpräsident Günther für infektionsabhängige Corona-Maßnahmen in Ländern

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie sind aus Sicht des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther bundesweit einheitliche Regeln unabdingbar. „Das bedeutet aber nicht, dass jedes Land die gleichen Maßnahmen ergreifen muss“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur im Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am nächsten Mittwoch. Dies hänge von den Infektionszahlen ab.

Schleswig-Holstein bewege sich bei den Infektionszahlen auf einem deutlich niedrigeren Niveau als Deutschland insgesamt, betonte Günther. „Da wollen wir schon in unserem Land Möglichkeiten haben, angemessen und sachgerecht darauf zu reagieren.“ Dies bringe das Land in die Beschlussvorlage der Länder auch ein.

Auf die Frage, wie weit regionale Differenzierungen gehen können, sagte Günther: „Wichtig ist, dass wir entsprechende Möglichkeiten für die Länder haben.“ Er würde jetzt aber auch nicht ausschließen, auch innerhalb des Landes zu differenzieren. Auch dies hänge vom Infektionsgeschehen ab. Auch in Zeiten mit niedrigeren Infektionszahlen sei im Land differenziert worden. So seien beim Überschreiten bestimmter Schwellenwerte wie 35er- oder 50er-Inzidenz härtere Maßnahmen ergriffen worden. Als Beispiele nannte Günther Sperrstunden für Gaststätten und die Pflicht zum Tragen von Masken auch in der Grundschule. „Ich halte es zumindest für denkbar, in einer solchen Art und Weise weiterhin zu differenzieren.“

Zur Frage, ob es möglich sein wird, im Dezember wieder Gaststätten zu öffnen, wolle er derzeit keine Prognose abgeben, sagte der Ministerpräsident. Hier müsse auch die weitere Entwicklung der Infektionszahlen abgewartet werde.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 21. November:

21 Uhr: Corona-Massentest in Südtirol: Schon über 250 000 Teilnehmer

Am Corona-Massentest in der norditalienischen Provinz Südtirol haben bis Samstag mehr als 250.000 Menschen teilgenommen. Der Andrang auf die Teststationen in der kleinen Alpen-Provinz blieb damit auch am zweiten Tag groß. Wie die Behörden im Internet weiter mitteilten, erhielten bis 20 Uhr insgesamt 2553 Menschen (1 Prozent) ein positives Corona-Resultat bei ihrem Abstrich. Die zentrale Phase der Reihenuntersuchung auf das Virus Sars-CoV-2 läuft bis zum Sonntagabend.

Die Landesregierung will mit der Aktion die zweite Corona-Welle schneller brechen. Virusträger, die nichts von ihrer Infektion ahnen, sollen entdeckt werden. Sie gelten als gefährliche Ansteckungsquelle. In der Provinz Bozen-Südtirol, über die ein Teil-Lockdown verhängt ist, leben gut eine halbe Million Menschen. Die Behörden hoffen, dass am Ende zwei Drittel der Bürger und Bürgerinnen einen Antigen-Schnelltest machen. Das wären etwa 350.000 Menschen. Sollte die Aktion die Pandemie bremsen, wollen die Politiker möglichst rasch ihre Einstufung als Rote Zone aufheben

19.25 Uhr: Mehr als 2100 neue Corona-Fälle im Südwesten bestätigt

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg um 2112 gestiegen. Seit Beginn der Pandemie sind damit 132 004 Fälle registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt am Samstag (Stand 16.00 Uhr) mitteilte. Fünf weitere Menschen starben im Vergleich zum letzten Datenstand vom Freitag, die Zahl stieg damit auf 2440. Als genesen gelten 84.722 Menschen.

Landesweit ist der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen mit 135,1 erneut leicht gestiegen. Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen weiter über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt.

406 schwer Covid-19-Erkrankte mussten im Südwesten zuletzt auf Intensivstationen behandelt werden, 239 von ihnen wurden über einen Schlauch beatmet.

18.05 Uhr: Merkel wirbt bei G20 für Impfstoff-Initiative Covax und WHO

Kanzlerin Angela Merkel hat beim G20-Gipfel für die Unterstützung der internationalen Impfstoff-Initiative "Covax" und eine Stärkung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Kampf gegen Corona geworben. "Wenn wir weltweit zusammenstehen, können wir das Virus und seine Folgen beherrschen und überwinden. Dafür lohnt sich auch mehr Anstrengung", sagte die CDU-Politikerin am Samstag in einer vorab aufgezeichneten Videobotschaft beim virtuellen Gipfel führender Wirtschaftsmächte unter Leitung Saudi-Arabiens.

Eine globale Herausforderung wie die Corona-Pandemie könne "nur mit einer globalen Kraftanstrengung überwunden werden", sagte Merkel, die im Kanzleramt in Berlin gemeinsam mit Finanzminister Olaf Scholz (SPD) zu den Beratungen geschaltet war. Dabei komme der G20 eine besondere Verantwortung zu. Die Äußerungen Merkels konnten auch als Spitze gegen US-Präsident Donald Trump verstanden werden, der eine protektionistische Politik des "Amerika zuerst" vertritt und internationalen Organisationen ablehnend gegenübersteht.

17 Uhr: Großeinsatz wegen Kundgebungen in Leipzig - Corona-Demo abgesagt

Nach der aus dem Ruder gelaufenen "Querdenken"-Kundgebung vor zwei Wochen sind in Leipzig erneut Demonstranten zusammengekommen. Eine angemeldete Kundgebung von Kritikern der Corona-Politik wurde am Samstag jedoch überraschend abgesagt, obwohl schon Hunderte Menschen vor Ort waren. Der Versammlungsleiter habe die Anmeldung zurückgezogen, teilte die Polizei mit. Hintergrund sei "das unvollständige Attest zur Maskenbefreiung des Versammlungsanmelders, das von der Versammlungsbehörde so nicht akzeptiert wurde". Alle Personen, die an der Versammlung auf dem Kurt-Masur-Platz teilnehmen wollten, wurden aufgefordert, den Bereich zu verlassen.

Ein Polizeisprecher in Leipzig sagte vor der Absage der Kundgebung, die Lage sei nicht einfach. Man wisse, dass es Mobilisierungen für die jeweiligen Versammlungen gebe. Die Polizei war mit einem Großaufgebot aus mehreren Bundesländern im Einsatz, sie brachte Wasserwerfer und Räumpanzer in Stellung. Am frühen Nachmittag kreiste auch ein Polizeihubschrauber über der Stadt. Zudem setzten die Beamten Sperrgitter ein, um die Versammlungen voneinander zu trennen.

Zu Gegenprotesten kamen mehrere Hundert Menschen auf dem Augustusplatz zusammen - teils mit Musik und Tanz. Aufgerufen hatte das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“, das an drei zentralen Orten der Stadt Kundgebungen angemeldet hatte.

15.45 Uhr: Altmaier zu Corona: Wir brauchen mutige Entscheidungen jetzt

Kurz vor den nächsten Bund-Länder-Beratungen über die Corona-Pandemie hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier vor einer abermaligen Vertagung von Entscheidungen gewarnt. „Wir brauchen mutige Entscheidungen jetzt, die Wirtschaft und alle Beteiligten wollen Klarheit“, sagte der CDU-Politiker im „Interview der Woche“ des Deutschlandfunks.

Ziel müsse es sein, ein Weihnachtsfest zu feiern, das diesem Anspruch nahe kommt, wenn auch in bescheidenem Rahmen. Das aber sei nur zu schaffen, wenn die Corona-Infektionszahlen in den nächsten Wochen nachhaltig gesenkt würden, „und das bedeutet, dass wir uns eine weitere Vertagung einfach nicht leisten können“.

Am Mittwoch wollen die Länderchefs zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einer Schalte über das weitere Vorgehen entscheiden. Am vergangenen Montag hatte die Runde zunächst keine weiteren Verschärfungen der Corona-Maßnahmen vereinbart. Seit Anfang November sind deutschlandweit alle Freizeit- und Kulturangebote auf Eis gelegt, Bars, Cafés und Restaurants sind geschlossen. Der Teil-Lockdown war zunächst bis Ende des Monats befristet worden.

14.25 Uhr: Demonstrationen gegen Corona-Regeln - Lage zunächst ruhig

In Göppingen und Pforzheim haben Menschen am Samstag gegen die Corona-Politik demonstriert. Bislang verlaufe alles ruhig, sagte ein Polizeisprecher am frühen Samstagnachmittag in Göppingen. Die Teilnehmer hielten sich demnach zunächst weitestgehend an die Hygieneregeln. Auch eine Versammlung in Pforzheim verlief laut Polizei friedlich. Zu den Teilnehmerzahlen äußerte die Polizei sich zunächst nicht. Für die Kundgebung in Göppingen waren laut Innenministerium 2000 Teilnehmer angemeldet, für die in Pforzheim 500 Teilnehmer.

13.51 Uhr: Erste Standorte für Corona-Impfzentren in Baden-Württemberg bekannt

Erste Standorte für die von der grün-schwarzen Landesregierung geplanten großen Corona-Impfzentren in Baden-Württemberg sind bekannt. Es stehe fest, dass solche Zentren in den Messen in Ulm, Freiburg und Offenburg errichtet werden, sagte Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) der „Heilbronner Stimme“ und dem „Mannheimer Morgen“ (Samstag). Die Verhandlungen mit den Kommunen über weitere Standorte stünden vor dem Abschluss.

Das Land will bis zum 15. Dezember in jedem der vier Regierungsbezirke zwei zentrale Impfzentren errichten. Lucha zufolge sollen diese das Personal von den Universitätskliniken in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm beziehen. In einem zweiten Schritt sollen dann ein bis zwei Kreisimpfzentren pro Stadt- und Landkreis aufgebaut werden.

Lucha betonte, Bund und Länder teilten sich die Kosten für den Betrieb der Impfzentren, man rechne mit Kosten im hohen zweistelligen Millionenbereich. Das Geld nehme man aus den Corona-Rücklagen. Der Bund besorge den Impfstoff und übernehme die Kosten hierfür.

Mit Blick auf Corona-Prämien für Pflegekräfte in Kliniken kündigte Lucha an: „Wir werden den Danke-Bonus für das Pflegepersonal in den besonders von der Corona-Pandemie belasteten baden-württembergischen Krankenhäusern aus Landesmitteln um bis zu 500 Euro auf bis zu 1500 Euro pro Person aufstocken.“ Ähnlich sei bereits in den Pflegeheimen verfahren worden. Die Zeitungen berichteten unter Berufung auf eine Kabinettsvorlage, es gehe insgesamt um ein Zehn-Millionen-Euro-Paket für das Pflegepersonal in 69 Südwest-Krankenhäusern. Das Kabinett werde die Pläne bei seiner Sitzung am Dienstag beschließen.

13.21 Uhr: Polizei löst mehrere Partys auf - Verstöße gegen Corona-Auflagen

Die Polizei hat in Mannheim und Heidelberg gleich mehrere Partys aufgelöst und mehrere Menschen wegen Verstoßes gegen die Corona-Regeln angezeigt. Die Betroffenen seien größtenteils uneinsichtig gewesen, teilte die Polizei am Samstag mit.

Am Freitagabend hatte es Hinweise auf eine größere Feier in Mannheim gegeben. Bei der Kontrolle trafen die Polizisten dann in der knapp 50 Quadratmeter großen Wohnung auf 23 Menschen, die einen Geburtstag feierten. Das Fest wurde beendet, die Gastgeberin und deren Gäste erwartet eine Anzeige.

Später erfuhren die Beamten von einer weiteren Party. „Die Gastgeberin gestand bereits an der Tür ihren Fehler ein und gewährte den Polizisten Zutritt in ihre Wohnung“, steht im Polizeibericht. 15 Gäste, die sich in einem Zimmer verbarrikadiert hatten, kamen schließlich heraus. Drei weitere versteckten sich auf dem Balkon und hinter einer Tür. Die Folge waren auch hier Anzeigen.

Fast zeitgleich lösten Beamte in Heidelberg eine Party im Keller eines Mehrfamilienhauses auf. Als die Feiernden die Polizisten sahen, versuchten sie sich in verschiedenen Räumen zu verstecken. Eine Kontrolle des Kellers ergab, dass sich drei Frauen unter einem Wäscheständer und ein Mann hinter einer Waschmaschine versteckt hielten. Neben dem Gastgeber müssen auch hier die Gäste mit einer Anzeige rechnen.

12.55 Uhr: Jeder Zweite hat Angst vor Krankheit an Weihnachten

Inmitten der Corona-Pandemie drückt viele in der Advents- und Weihnachtszeit laut einer Umfrage die Angst vor Krankheit und Einsamkeit. Die Mehrheit der Befragten (54 Prozent) belaste die Sorge, dass ein Familienmitglied die Feiertage wegen Corona oder einer anderen Krankheit im Bett oder im Krankenhaus verbringen muss, teilte die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) am Samstag in Hannover mit. Sie hatte die Umfrage beim Forsa-Institut in Auftrag gegeben. Psychisch belastend sei für viele außerdem die Angst vor der Einsamkeit an Weihnachten. 41 Prozent der Befragten befürchteten, das Fest wegen der Pandemie im kleineren Kreis oder allein feiern zu müssen.

Einer der sonst größten Aufreger in der Adventszeit - die Flut an Weihnachtswünschen über soziale Netzwerke - belastet demnach in diesem Jahr nur 15 Prozent der Befragten. Noch vor zwei Jahren fühlten sich rund 25 Prozent von digitalen Weihnachtswünschen, Bildern und Videos, die über WhatsApp und andere Dienste geteilt werden, gestresst.

10.39 Uhr: Corona-Rekord in den USA: Mehr als 195.000 Neuinfektionen

In den USA hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages einen Höchststand erreicht. Die Behörden meldeten am Freitag innerhalb von 24 Stunden 195 542 neue Fälle, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore vom Samstagmorgen (MEZ) hervorging. Der bislang höchste Tageswert war erst am Vortag registriert worden und lag bei 187.833 Fällen.

Am Mittwoch hatten die USA nach Angaben der JHU die Marke von einer Viertelmillion bei der Zahl der Toten überschritten. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 254.400 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 - mehr als in jedem anderen Land der Welt. Am Freitag registrierten die Behörden 1878 Tote in Zusammenhang mit dem Virus. Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 11,9 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

8.21 Uhr: Chef der Techniker Krankenkasse erwartet Verdoppelung der Zusatzbeiträge - Kosten der Corona-Pandemie belasten Krankenversicherungen

Der Chef der Techniker Krankenkasse erwartet einen massiven Anstieg der Zusatzbeiträge. „2022 wird ein hartes Jahr für Kassen und Mitglieder. Ohne Gegensteuern durch den Staat droht eine Verdoppelung des Zusatzbeitrags“, sagte TK-Chef Jens Baas der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). Dann werde das Loch im Gesundheitsfonds „weit größer sein als 16 Milliarden Euro, und alle Reserven sind verbraucht“.

Er gehe davon aus, dass die Techniker Kasse schon im kommenden Jahr die Zusatzbeiträge erhöhen werde, wobei der genaue Zeitpunkt noch offen sei.

Die eigentlichen Behandlungskosten von Covid-19-Patienten seien für die Kassen finanzierbar, sagte der TK-Chef. Anders sehe es mit Kosten aus, die etwa durch Rettungsschirme entstehen. „Breit angelegte Corona-Tests, der Aufbau von Intensivbetten und der Kauf von Schutzausrüstung - das darf nicht einseitig bei den Beitragszahlern der gesetzlichen Krankenkassen hängen bleiben.“

Nach Planungen von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sollen die Milliardenlasten der Corona-Pandemie für die gesetzlichen Krankenkassen unter anderem durch höhere Zusatzbeiträge bewältigt werden. Zudem soll der Bundeszuschuss an die Kassen um fünf Milliarden Euro angehoben werden. Ferner ist geplant, dass die Krankenkassen einmalig Finanzreserven in Milliardenhöhe abführen, um einen Teil der Finanzierungslücke zu schließen.

6.12 Uhr: Knapp 23.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland - RKI meldet 254 Todesfälle binnen 24 Stunden

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Samstag 22.964 Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Deutschland binnen 24 Stunden gemeldet. Am Freitag war mit 23.648 Neuinfektionen innerhalb eines Tages ein neuer Rekordstand registriert worden. Die Zahl der Todesfälle stieg am Samstag den Angaben zufolge um 254 auf 13.884.

Insgesamt wurden seit dem Beginn der Pandemie in Deutschland laut den jüngsten Zahlen des RKI 902.528 Infektionen registriert. Die Zahl der Genesenen lag am Samstag bei etwa 593.100.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 20. November:

22.30 Uhr: Biontech und Pfizer beantragen US-Zulassung für Corona-Impfstoff

Der Mainzer Impfstoffentwickler Biontech und sein US-Partner Pfizer haben eine Notfallzulassung ihres Corona-Impfstoffs in den USA beantragt. Der Antrag wurde am Freitag bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eingereicht, wie Pfizer mitteilte. Pfizer und Biontech hoffen nach eigenen Angaben auf eine Zulassung und erste Impfungen vor Jahresende. Es wäre die erste Zulassung eines Corona-Impfstoffs in den USA, dem Land mit den meisten Corona-Toten weltweit.

"Die Beantragung einer Notfallzulassung in den USA ist ein entscheidender Schritt, um unseren Impfstoffkandidaten so schnell wie möglich der Weltbevölkerung zur Verfügung zu stellen", erklärte Biontech-Mitgründer Ugur Sahin. Pfizer-Chef Albert Bourla sprach in einem Internetvideo von einem "historischen Tag für die Wissenschaft und uns alle".

21 Uhr: Mehr als 2800 neue Corona-Infektionen in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg sind innerhalb eines Tages 2801 neue Corona-Infektionen registriert worden. Damit ist die Zahl der nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckten Personen auf 129.892 gestiegen, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Im Zusammenhang mit dem Virus starben den Angaben zufolge weitere 31 Menschen, damit stieg die Gesamt-Todeszahl auf 2435. Als genesen gelten den Angaben zufolge 82.618 Menschen.

Landesweit ist der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen mit 134,3 erneut leicht gestiegen. Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen weiter über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt.

408 schwer Covid-19-Erkrankte mussten im Südwesten zuletzt auf Intensivstationen behandelt werden, 239 von ihnen wurden über einen Schlauch beamtet.

19.50 Uhr: Wirtschaftsminister Altmaier vorsorglich in Corona-Quarantäne

Wirtschaftsminister Peter Altmaier ist nach einem Coronafall in seinem Umfeld vorsorglich in Quarantäne. Ein erster Coronatest des Ministers sei negativ gewesen, teilte das Ministerium mit. Altmaier wurde getestet, weil einer seiner engeren Mitarbeiter an Covid-19 erkrankt ist. Er werde seinen Dienstgeschäften auch von zuhause weiter nachgehen, teilte das Ministerium mit. 

Für den CDU-Politiker ist es bereits die zweite Corona-Quarantäne. Ende September war er vorsorglich für wenige Tage zuhause geblieben, weil ein beim Handelsministerrat in Berlin anwesender Mitarbeiter eines EU-Ministers positiv auf Corona getestet worden war. Eine längere Quarantäne sei nach Prüfung der Umstände seines Kontaktes nicht nötig gewesen, hatte er damals erklärt. 

18 Uhr: Frankreich: Infektions-Höhepunkt in zweiter Corona-Welle überwunden

Frankreich hat nach Ansicht der nationalen Gesundheitsbehörde den Höhepunkt von Neuinfektionen in der aktuellen Phase der Corona-Pandemie bereits hinter sich. „Auch wenn die Indikatoren auf hohem Niveau bleiben, legt ihre Beobachtung nahe, dass der epidemiologische Spitzenwert der zweiten Welle überwunden wurde“, heißt es in einer Erklärung der Behörde. In der vergangenen Woche habe es einen Rückgang positiver Tests um 40 Prozent gegeben. Auch in den Krankenhäusern und auf Intensivstationen wurden demnach weniger Patientinnen und Patienten aufgenommen.

Seit etwa drei Wochen gelten in Frankreich strenge Ausgangsbeschränkungen. Die Menschen dürfen nur mit einem Formular und triftigem Grund vor die Tür, Einzelhandel und Gastronomie sind geschlossen. Mögliche Lockerungen der Beschränkungen hatte die Regierung für Anfang Dezember in Aussicht gestellt. 

16.20 Uhr: Mehrere Staaten setzen auf Reihentests

Immer mehr Staaten in Europa setzen im Kampf gegen die Pandemie auch auf Massentests: Im italienischen Südtirol lief heute eine dreitägige, kostenlose Reihenuntersuchung an. Zum Auftakt bildeten sich dort lange Schlangen vor vielen Teststationen, wie Medien berichteten. Die Slowakei bereitet für 2. Dezember zum wiederholten Mal eine landesweite Corona-Massenuntersuchung vor. Österreich kündigte am Freitag für Anfang Dezember erste Massentests unter Lehrern und Polizisten an.

14.15 Uhr: Ein Skitag am Feldberg – wie geht das in Corona-Zeiten?

Noch ist unklar, ob die Skilifte der Region in diesem Winter überhaupt laufen dürfen. Aber falls grünes Licht aus Stuttgart kommt, ist der Liftverbund Feldberg vorbereitet. Dafür wurde jetzt ein ausgefeiltes Konzept vorgelegt. Was das für die Skifahrer bedeutet, erklären wir hier.

12.50 Uhr: Bundesregierung hält Corona-Infektionszahlen noch für viel zu hoch

Die Bundesregierung macht wenig Hoffnung auf eine rasche Lockerung der corona-bedingten Beschränkungen. Bislang seien die Infektionszahlen noch nicht auf ein niedrigeres Niveau gebracht worden, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in der Bundespressekonferenz in Berlin. „Wir haben im Grunde nur den ersten Schritt bisher geschafft, also den starken, steilen, exponentiellen Anstieg zu stoppen und eine Stabilisierung zu erreichen.“ Die Zahlen seien aber noch „weit, weit zu hoch“, sagte Seibert. „Die Zahlen müssen stabil auf ein deutlich niedrigeres Niveau sinken.“

Seibert erinnerte daran, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits bei den Beratungen mit den Ministerpräsidenten am vergangenen Montag „mehr gewünscht hätte“. Nun werde es am Mittwoch weitere Beratungen geben. Man müsse jetzt die pandemische Entwicklung genau betrachten, „um dann zu sehen, welche Schlüsse daraus zu ziehen sind“.

Der Regierungssprecher wies darauf hin, dass die Zahl der belegten Betten in den Intensivstationen und die Zahl der Patienten, die künstlich beatmet werden müssten, schon jetzt deutlich höher als im Frühjahr seien. Und jeden Tag würden rund 250 Menschen in Deutschland ihr Leben wegen dieser Krankheit verlieren. „Das ist etwas, woran wir mehr denken sollten, und womit wir uns eigentlich keine Minute abfinden dürfen.“ Zeit sei eine ganz wichtige Größe in dieser Pandemie, betonte Seibert. „Wenn wir zu spät reagieren, dann laufen wir Gefahr, dass die Krankenhäuser, die Intensivstationen sich weiter mit Patienten füllen.“

11.45 Uhr: Bundestag verlängert höheres Kurzarbeitergeld bis Ende 2021

Auch im nächsten Jahr bekommen Beschäftigte, die länger als drei Monate auf Kurzarbeit sind, ein erhöhtes Kurzarbeitergeld. Der Bundestag hat die entsprechende Sonderregelung in der Corona-Krise am Freitag bis Ende nächsten Jahres verlängert. Das Gesetz zur Beschäftigungssicherung muss abschließend noch durch den Bundesrat, der bereits deutlich gemacht hat, dass er keine Einwände gegen die Verlängerung hat.

Die Regelung sieht vor, dass Kurzarbeitergeld auch weiterhin ab dem vierten Bezugsmonat von seiner üblichen Höhe, nämlich 60 Prozent des Lohns, auf 70 Prozent erhöht wird - für Berufstätige mit Kindern von 67 auf 77 Prozent. Ab dem siebten Monat in Kurzarbeit soll es weiterhin 80 beziehungsweise 87 Prozent des Lohns geben. Profitieren sollen davon alle Beschäftigten, die bis Ende März 2021 in Kurzarbeit geschickt werden. Minijobs bis 450 Euro bleiben zudem bis Ende 2021 generell anrechnungsfrei.

11.30 Uhr: Im Schwarzwald-Baar-Kreis steigen die Coronazahlen weiter an

Die Coronazahlen im Schwarzwald-Baar-Kreis steigen weiter: Das Gesundheitsamt meldet heute 2045 bestätigte Corona-Fälle. 1476 Personen sind bereits wieder gesund (29 mehr als am Vortag). Keine Änderung gibt es bei den 40 Todesfällen. Aktuell sind 529 Menschen mit Covid-19 infiziert (30 Fälle mehr zum Vortag). Im Schwarzwald-Baar Klinikum befanden sich am Freitag, 20. November, 56 am Coronavirus erkrankte Personen.

10 Uhr: Maskenpflicht im Bundestag gilt auch für Mitarbeiter von AfD-Fraktion

Die Maskenpflicht im Bundestag gilt auch für Mitarbeiter der AfD-Fraktion. Die zum 5. Oktober von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) angeordnete Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in den Parlamentsgebäuden sei rechtens, entschied das Berliner Verwaltungsgericht in einem am Freitag veröffentlichten Urteil. Es wies mit der Entscheidung eine Beschwerde von neun Mitarbeitern der AfD-Bundestagsfraktion ab. In seiner Entscheidung verwies das Gericht auf das Hausrecht des Bundestagspräsidenten. Dieser habe "die Befugnis für den Erlass hausrechtlicher Maßnahmen".

9 Uhr: Merkel: Impfstoff vielleicht im Dezember

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen haben große Hoffnungen auf eine schnelle Zulassung eines Corona-Impfstoffes gemacht. Merkel rechnet schon im Dezember oder „sehr schnell nach der Jahreswende“ mit der Zulassung eines Corona-Impfstoffes in Europa, wie sie nach Video-Beratungen der EU-Staats- und Regierungschefs sagte.

Zudem wollen die EU-Staaten gemeinsame Standards für die schnellen Antigen-Tests festlegen und sich bei der Handhabe der Corona-Maßnahmen um die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage abstimmen. Von der Leyen sagte, dass die Impfstoffe von Biontec/Pfizer sowie von Moderna der Europäischen Arzneimittel-Agentur zufolge in der zweiten Dezemberhälfte eine bedingte Marktzulassung bekommen könnten - wenn alles problemlos weitergehe.

8.11 Uhr: Südtirol will Virus-Welle mit Massentest bremsen

Die italienische Provinz Südtirol geht im Kampf gegen die Corona-Ausbreitung mit einem Massentest einen neuen Weg. Am Freitag öffneten in der kleinen Alpen-Provinz mit rund einer halben Million Menschen die Test-Stationen. Der Corona-Abstrich ist kostenlos und freiwillig. Die Landesregierung in Bozen will mit der dreitägigen Aktion unter dem Motto „Südtirol testet“ Virusträger aufspüren, die nichts von ihrer Infektion ahnen. Sie gelten als gefährliche Ansteckungsquelle. Die Politiker wollen mit der Test-Aktion die zweite Corona-Welle schneller brechen.

7.31 Uhr: Weitere Corona-Regeln für Kurzarbeit werden verlängert

Damit Unternehmen in der Krise möglichst keine Beschäftigten entlassen, sollen weitere Corona-Sonderregeln für die Kurzarbeit bis Ende nächsten Jahres verlängert werden. Der Bundestag stimmt heute über das sogenannte Gesetz zur Beschäftigungssicherung ab. Es sieht vor, dass das Kurzarbeitergeld auch 2021 ab dem vierten Bezugsmonat von seiner üblichen Höhe, nämlich 60 Prozent des Lohns, auf 70 Prozent erhöht wird - für Berufstätige mit Kindern von 67 auf 77 Prozent. Ab dem siebten Monat in Kurzarbeit soll es weiterhin 80 beziehungsweise 87 Prozent des Lohns geben.

7.13 Uhr: Neuer Höchststand: 23.648 neue Corona-Infektionen gemeldet

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 23.648 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Damit ist am Freitag ein Höchststand erreicht worden, wie aus den Angaben des RKI vom Morgen hervorgeht. Am Freitag vor einer Woche war mit 23.542 verzeichneten Fällen der bisherige Spitzenwert erreicht worden. Im Vergleich zum Donnerstag stieg die Zahl der neu gemeldeten Fälle am Freitag um gut 1000.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 879.564 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Freitag um 260 auf insgesamt 13.630. Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,99 (Vortag: 0,95).

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 19. November:

21.25 Uhr: Biontech-Gründer hält Auslieferung von Corona-Impfstoff im Dezember für möglich

Der Mitgründer des Impfstoffentwicklers Biontech, Ugur Sahin, hält eine Auslieferung des Corona-Impfstoffs noch in diesem Jahr für möglich. Es sei "im Bereich des Möglichen, dass wir noch im Dezember vielleicht den Impfstoff ausliefern können", sagte Sahin im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag. "Aber da müssen wirklich alle sehr, sehr eng und intensiv zusammenarbeiten." Der von Biontech und dem US-Pharmariesen Pfizer entwickelte Impfstoff ist einer der Hoffnungsträger im Kampf gegen die Pandemie.

Sahin hält es für möglich, dass der Impfstoff noch in diesem Jahr in den USA oder in Europa "oder in beiden Regionen" zugelassen wird. Sein Team arbeite "fieberhaft" an einer Zulassung, erklärte der Mainzer. "Die Dokumente werden heute und morgen fertiggestellt und bei der FDA eingereicht." Bei den europäischen Behörden würden die "aktualisierten Daten mit den Wirksamkeitsdaten" voraussichtlich nächste Woche eingereicht. Eine Zulassung könnte dann "innerhalb von wenigen Wochen" erfolgen.

Nach Angaben des Biontech-Gründers könnten im Falle einer Zulassung bis zu 70 Prozent der Bevölkerung vor Herbst kommenden Jahres geimpft werden. "Ich denke, wenn wir wirklich einen guten Job machen, und mit 'Wir' meine ich alle Beteiligten - Regierungen, verschiedene Pharmaunternehmen und auch die Impfstoff-Logistiker - dann könnten wir es schaffen, dass 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung vor Herbst 2021 geimpft werden", sagte er AFP. "Und wenn wir das schaffen, dann können wir einen normalen Winter haben, ohne wieder in den Shutdown zu gehen."

Das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten weltweit mit der Mitteilung für Schlagzeilen gesorgt, dass in der klinischen Prüfung eine Wirksamkeit ihres Impfstoffkandidaten von mehr als 90 Prozent festgestellt worden sei. Nach Abschluss der Analysen der letzten klinischen Großstudie wurde nach Unternehmensangaben sogar eine Wirksamkeit von 95 Prozent bestätigt.

21 Uhr: Mehr als 3000 Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg sind innerhalb eines Tages nach Angaben aus dem Landesgesundheitsamt 3168 neue Corona-Infektionen registriert worden. Damit ist die Zahl der nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckten Personen auf 127.091 gestiegen. Mehr als 3000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages hatte es zuletzt vor zwei Wochen gegeben. Diese Marke war am Mittwoch überschritten waren.

Landesweit ist der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen mit 133,5 leicht gestiegen. Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen weiter über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. 409 schwer Covid-19-Erkrankte befanden sich zuletzt in intensivmedizinischer Behandlung, 230 von ihnen wurden den Angaben zufolge invasiv beatmet - etwa über einen Schlauch.

19.20 Uhr: Werden die Intensivbetten knapp? Klinikum Hochrhein räumt zeitweise Engpässe ein

Die Kapazitäten auf der Intensivstation des Klinikums Hochrhein sind infolge eines erheblichen, Corona-bedingten Patientenzustroms aus umliegenden Pflegeheimen am Wochenende zeitweise an ihre Grenzen gelangt. Unter anderem hatte dies dazu geführt, dass mit dem Klinikum Singen die Verlegung von Intensivpatienten vereinbart wurde. Laut Klinikführung in Waldshut sei die Lage trotz allem unter Kontrolle.

17.30 Uhr: Corona-Massentest in Südtirol startet offiziell

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus startet die Landesregierung in Südtirol in Norditalien am Freitag einen kostenlosen Corona-Massentest. Die Aktion unter dem Motto „Südtirol testet“ läuft über drei Kerntage. Die Provinz Bozen-Südtirol hofft, dass bis Sonntag rund zwei Drittel der Bürger an den Antigen-Schnelltests teilnehmen. Das wären etwa 350.000 Menschen. Die Teilnahme ist freiwillig. Die kleine Alpen-Provinz geht damit in Italien einen Sonderweg.

Mit der Aktion sollen möglichst viele Träger des Coronavirus ohne Symptome von ihrer Infektion erfahren. Wer ein positives Testergebnis bekommt, aber beschwerdefrei ist, soll sich zehn Tage zu Hause isolieren. Experten vermuten, dass viele Corona-Ansteckungen durch Menschen passieren, die nichts von ihrer Infektion mit Sars-CoV-2 wissen.

Den Abstrich können Männer, Frauen und Kinder ab dem Alter von fünf Jahren vornehmen lassen. Dafür gibt es knapp 200 Teststandorte in den Gemeinden. Das jeweilige Ergebnis soll nach spätestens einer halben Stunde vorliegen. Die Bürger könnten es sich per E-Mail oder Kurzmitteilung aufs Handy schicken lassen.

16.10 Uhr: Konzern: Corona-Impfstoff von AstraZeneca zeigt gute Wirkung bei Älteren

Nach dem US-Pharmakonzern Pfizer und seinem Mainzer Partner Biontech sowie dem US-Hersteller Moderna hat nun auch der britisch-schwedische Konzern AstraZeneca vielversprechende Ergebnisse für seinen Corona-Impfstoffkandidaten gemeldet. Laut einem im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlichten Abschlussbericht zur klinischen Phase 2 hat der gemeinsam mit der Universität von Oxford entwickelte Wirkstoff auch bei älteren Probanden eine starke Immunantwort hervorgerufen.

Laut „The Lancet“ ist das Ergebnis wichtig, da insbesondere Menschen ab 56 Jahren zur Corona-Risikogruppe gehören. Hauptautor Andrew Pollard von der Oxford-Universität wies darauf hin, dass die Immunantwort nach Impfungen bei älteren Menschen oftmals schwächer ausfällt, da ihr Immunsystem über die Jahre insgesamt nachlässt.

Allerdings räumen die Forscher auch eine Schwäche ihrer klinischen Studie ein. Demnach waren die Teilnehmer in der Gruppe der Älteren im Durchschnitt 73 bis 74 Jahre alt und hatten nur selten gesundheitliche Probleme. Deshalb sollten in der dritten und letzten Phase der klinischen Studien auch ältere Menschen mit gesundheitlichen Problemen stärker berücksichtigt werden.

14.50 Uhr: Deutsche Eishockey Liga startet im Dezember

Nach mehr als neunmonatiger Zwangspause startet die Deutsche Eishockey Liga eine Woche vor Heiligabend doch noch in eine neue Spielzeit - mit allen 14 Clubs, aber mit einem stark veränderten Modus. Darauf einigten sich die 14 Clubs, nachdem sie den Saisonstart wegen der Corona-Krise zuvor bereits zweimal verschoben hatten.

Die Liga wird ihren Meister 2021 nun in einem ungewohnten Modus mit einer Gruppeneinteilung in Nord und Süd küren. In der Gruppe Süd spielen die Schwenninger Wild Wings, Augsburger Panther, Adler Mannheim, Nürnberg Ice Tigers, Straubing Tigers sowie der ERC Ingolstadt und EHC Red Bull München. Zur Gruppe Nord gehören die Eisbären Berlin, Fischtown Pinguins Bremerhaven, Düsseldorfer EG, Kölner Haie, Iserlohn Roosters, Krefeld Pinguine und Grizzlys Wolfsburg.

Anstatt 52 Hauptrundenspiele gibt es in diesem Winter nur 38, gespielt werden soll an mehreren Wochentagen. Auch Playoffs sind geplant. Auf einen Absteiger, den es ursprünglich erstmals in der kommenden Saison wieder geben sollte, wird verzichtet.

13 Uhr: Stör-Aktion wirft Fragen nach der Sicherheit in den Gebäuden des Bundestags auf

Die Stör-Aktionen von Besuchern des Bundestags, die gestern möglicherweise von der AfD ins Parlamentsgebäude eingeschleust worden waren, wirft Fragen nach der dortigen Sicherheit auf. Denn die Regelungen für Besucher der Abgeordneten waren extra für Mittwoch verschärft worden.

Normalerweise gilt die Regelung, dass ein Abgeordneter bis zu sechs Menschen unangemeldet im Reichstagsgebäude empfangen darf, wenn er sie während ihres Aufenthalts begleitet. Es findet dementsprechend auch keine Sicherheitsüberprüfung statt. Genau diese Regelung hatte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble für den Mittwoch aufgehoben.

Der Bundestag will nun untersuchen, wie die Besucher trotz der verschärften Regelungen ins Parlamentsgebäude gelangen konnten und ob sie sicherheitsüberprüft wurden. Der Ältestenrat will sich noch heute mit der Angelegenheit befassen.

11.30 Uhr: Caritas: Teil-Lockdown schadet vor allem Kindern aus ärmeren Familien

Von den Folgen des Teil-Lockdowns sind nach Ansicht des Caritas-Verbandes Kinder und Jugendliche aus ärmeren Familien besonders betroffen. Jungen und Mädchen aus benachteiligten Haushalten könnten den digital vermittelten Schulstoff nicht so gut bearbeiten und aufholen, außerdem komme die digitale Ausstattung nur schleppend voran, warnte der Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart zum Tag der Kinderrechte (20. November). Die Kinder und Jugendlichen lebten oft in engen Wohnungen und hätten daher weniger Möglichkeiten, sich zu beschäftigen.

10.30 Uhr: Fallzahlen-Stabilisierung deutet auf wirksame Maßnahmen hin

Die Stabilisierung der Coronavirus-Neuinfektionen in Deutschland steht nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) in Zusammenhang mit den getroffenen Eindämmungsmaßnahmen. Die Stabilisierung der Zahlen auf hohem Niveau sei ein Hinweis, dass man langsam sehen könne, dass die strengen Regeln greifen, sagte die Leiterin des RKI-Lagezentrums, Ute Rexroth, in Berlin. Die Bevölkerung halte sich daran und die Maßnahmen wirkten. Ob es sich bei der Entwicklung aber um eine Trendwende handle, müsse man noch abwarten.

10.10 Uhr: RKI-Chef Wieler: Corona-Fallzahlen „immer noch viel zu hoch“

Das Robert-Koch-Institut (RKI) schätzt die Coronalage in Deutschland nach wie vor als „sehr ernst“ ein. „Die Fallzahlen sind insgesamt immer noch sehr hoch, viel zu hoch“, sagte RKI-Chef Lothar Wieler in Berlin mit Blick auf die Infektionen mit dem Virus. Eine „gute Nachricht“ sei allerdings, dass sich die Zahlen „auf einem hohen Niveau stabilisiert“ hätten.

9.20 Uhr: Mehr als eine Viertelmillion Corona-Tote in den USA

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in den USA mehr als eine Viertelmillion Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das geht aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. In keinem anderen Land der Welt ist eine so hohe Zahl an Todesfällen bekannt. Seit Ende September starben allein 50.000 Menschen. Kritiker werfen dem amtierenden US-Präsidenten Donald Trump schwere Versäumnisse in der Pandemie vor. Der gewählte Präsident Joe Biden forderte Sofortmaßnahmen von Trumps Regierung.

8.13 Uhr: Kretschmann: Weihnachts-Gottesdienste wohl „nicht voll geöffnet“

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann stimmt die Menschen auch hinsichtlich kirchlicher Gottesdienste auf ein Weihnachtsfest mit Corona-Beschränkungen ein. „Ich kann mir jetzt nicht vorstellen, dass die Gottesdienste voll geöffnet sind“, sagte der Grünen-Politiker. Er betonte allerdings, er glaube, Gottesdienste könnten mit entsprechenden Einschränkungen stattfinden.

Kretschmann dämpfte auch Erwartungen an einen Winterurlaub während der Weihnachtsferien: „Sicher werden wir dringend empfehlen, keine großen Reisen zu machen, schon gar nicht ins Ausland.“ Mit Blick auf die Infektionszahlen sagte der Ministerpräsident: „Die Kurve hat sich abgeflacht, aber sie geht auch nicht richtig runter. Deswegen kann es schon sein, dass wir jetzt vielleicht noch mal sogar verschärfen müssen. Lockerung ist jedenfalls nicht in Sicht.“

7.23 Uhr: Schweizer Regierung sagt überlasteten Kliniken weitere Unterstützung zu

Wegen der sich zuspitzenden Corona-Lage will die Schweizer Regierung die militärische Unterstützung für überlastete Kliniken ausweiten. Soldaten könnten die Kliniken bis Ende März kommenden Jahres logistisch und bei der Kontaktverfolgung unterstützen, sagte Verteidigungsministerin Viola Amherd.

Am Tag zuvor hatte die Schweizer Gesellschaft für Intensivmedizin mitgeteilt, dass landesweit alle Intensivbetten belegt seien. Der am schwersten von der Pandemie betroffene Kanton Genf hatte am Mittwoch zusätzliche Unterstützung für die Krankenhäuser angefordert.

Der Rettungssanitäter Eric Golay sagte der Nachrichtenagentur ATS, es sei nicht mehr möglich, mit den vielen Notrufen Schritt zu halten. Landesweit wurden in der Schweiz am Mittwoch mehr als 6000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert, 84 Menschen starben. Damit erhöhte sich die Zahl der seit Pandemie-Beginn registrierten Infektionsfälle in dem Land auf fast 280.000, die Zahl der Corona-bedingten Todesfälle stieg auf 3377.

7.15 Uhr: Störer auf AfD-Einladung im Bundestag? Ältestenrat berät

Der Ältestenrat des Bundestags befasst sich heute mit dem Verdacht, dass die AfD am Vortag rechte Störer ins Reichstagsgebäude eingeschleust hat. Diese sollen dann auf den Fluren während der Debatte zum Infektionsschutzgesetz Abgeordnete bedrängt haben, wie mehrere Parlamentarier berichteten.

„Sollte es sich erweisen, dass AfD-Abgeordnete Personen Zugang zum Reichstag verschafft haben, die gezielt Druck auf Abgeordnete ausgeübt oder daran gehindert haben, ihren Mandatspflichten nachzukommen, dann muss das ein Nachspiel haben“, sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Buschmann. „Das wäre grob unparlamentarisch. Wir werden der Sache in jedem Fall im Ältestenrat nachgehen.“

7.07 Uhr: Nach Protesten gegen Corona-Politik bleibt Nacht in Berlin ruhig

Nach den Protesten von Gegnern der Corona-Politik in Berlin ist es in der Nacht zum Donnerstag zu keinen weiteren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizisten gekommen. „Es ist alles ruhig“, sagte eine Sprecher der Polizei am frühen Donnerstagmorgen in Berlin.

Bei den Protesten am Mittwoch hatte die Polizei Wasserwerfer eingesetzt - allerdings nicht mit scharfen Strahl, sondern im Sprühmodus. Grund war laut der Behörde, dass die Demonstranten im Regierungsviertel die Regeln zur Eindämmung der Pandemie missachteten. Sie wollten auch nach erklärtem Ende der Versammlung nicht weichen. Laut Polizei wurden 365 Menschen vorübergehend festgesetzt.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 18. November:

22 Uhr: Mehr als 3000 Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg sind innerhalb eines Tages nach Angaben aus dem Landesgesundheitsamt 3062 neue Corona-Infektionen registriert worden. Damit ist die Zahl der nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckten Personen auf 123 923 gestiegen, wie die Behörde am Mittwoch (Stand 16.00 Uhr) mitteilte. Mehr als 3000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages hatte es zuletzt vor knapp zwei Wochen gegeben.

Im Zusammenhang mit dem Virus starben bisher landesweit 2368 Menschen - das waren 36 mehr als am Vortag. Als genesen gelten den Angaben zufolge 78 185 Menschen.

Landesweit ist der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen mit 132,0 wieder ganz leicht gestiegen. Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen weiter über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt.

403 schwer Covid-19-Erkrankte befanden sich zuletzt in intensivmedizinischer Behandlung, 216 von ihnen wurden den Angaben zufolge invasiv beatmet - etwa über einen Schlauch.

21.11 Uhr: Berliner Corona-Demo: 365 Menschen vorübergehend in Gewahrsam

Bei der Demonstration gegen Corona-Auflagen und das Infektionsschutzgesetz in Berlin hat die Polizei bis zum Abend 365 Menschen vorübergehend festgehalten. Freiheitsbeschränkungen und Freiheitsentziehungen seien häufig wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz erfolgt, twitterte die Polizei am Abend. Es gab aber auch den Verdacht auf Landfriedensbruch. Bei zwei Verdächtigen prüfe ein Richter, ob sie in Untersuchungshaft kommen.

Bislang sind der Polizei zehn verletzte Beamte bekannt. Darunter sei eine Polizistin, die einen Tritt gegen den Kopf bekommen habe, als sie ihren Helm abnahm, sagte ein Sprecher. Sie sei in ein Krankenhaus gekommen. Einem anderen Kollegen sei die Schulter ausgekugelt worden.

20.40 Uhr: Weitere Donaueschinger Schule betroffen

Das Corona-Virus trifft nun auch das Fürstenberg Gymnasium: Eine fünfte Klasse und eine Lehrkraft befinden sich in Quarantäne. Am Wochenende erfuhr die Schule über das Gesundheitsamt von zwei positiven Corona-Fällen. Das Fürstenberg Gymnasium ist die vierte Schule in Donaueschingen, an der Corona-Fälle gemeldet wurden. Neben den Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schulen (KHS) hat das Virus auch die Gewerblichen Schulen und die Realschule erreicht.

19 Uhr: Protest vor Amtssitz des Bundespräsidenten – Polizei im Einsatz

Demonstranten haben am Abend auch ganz in der Nähe des Amtssitzes des Bundespräsidenten in Berlin gegen die Corona-Auflagen und das Infektionsschutzgesetz protestiert. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier fertigte das neue Gesetz aus, das zuvor von Bundestag und Bundesrat beschlossen wurde. In der Parkanlage am Schloss Bellevue versammelten sich nach Schätzungen eines dpa-Reporters mehrere hundert Menschen. Die Polizei forderte die Menschen mehrmals auf, wegen der unerlaubten Versammlung das Gebiet zu verlassen. Einige Demonstranten wurden weggetragen. Menschen riefen in Sprechchören etwa „Wir sind das Volk“.

18.30 Uhr: So haben Abgeordnete aus der Region abgestimmt

Von „Ermächtigungsgesetz“ sprechen die Querdenker in Bezug auf das Infektionsschutzgesetz. Werden die Parlamente in der Corona-Krise an den Rand gedrängt? Wir haben Abgeordnete aus der Region befragt, was sie zu dem Vorwurf sagen und wie sie beim Infektionsschutzgesetz abgestimmt haben.

17.20 Uhr: Polizei begleitet Demonstranten nach Protest-Ende

Die Versammlungen gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen mit mehreren Tausend Teilnehmern in Berlin sind nach Einschätzung der Polizei beendet. Viele der Teilnehmer seien allerdings noch in kleinen und mittelgroßen Gruppen in der Innenstadt unterwegs, twitterte die Behörde. „Wir begleiten diese und passen auf, dass niemand Unfug macht.“ Zuvor sprach Innensenator Andreas Geisel von erneut aggressiver Stimmung bei den Protesten. Man habe am Mittwoch keine andere Wahl gehabt, als den Platz vor dem Brandenburger Tor mit Wasserwerfern zu räumen. Die Polizei habe die Wasserwerfer mit Augenmaß eingesetzt, sagte Geisel. Es habe keinen harten Wasserstrahl gegeben, sondern „ein Sprühen, um es ungemütlich zu machen“. Die meisten Demonstranten waren im Corona-Hotspot Berlin-Mitte den Aufforderungen zum Tragen von Mund-Nasen-Schutz und Abstandhalten nicht nachgekommen.

18.11.2020, Berlin: Teilnehmer stehen bei einer Demonstration gegen die Corona-Einschränkungen der Bundesregierung vor dem Brandenburger ...
18.11.2020, Berlin: Teilnehmer stehen bei einer Demonstration gegen die Corona-Einschränkungen der Bundesregierung vor dem Brandenburger Tor. Die Polizei hat die Demonstration wegen zahlreicher Verstöße gegen die Maskenpflicht aufgelöst | Bild: Christoph Soeder (dpa)

17.12 Uhr: Bundestag beschließt Fortbestehen der epidemischen Notlage

Deutschland befindet sich wegen der anhaltend hohen Zahl an Corona-Infektionen weiterhin offiziell in einer epidemischen Notlage. Der Bundestag beschloss am Mittwoch mit deutlicher Mehrheit, dass die seit März bestehende "epidemische Lage von nationaler Tragweite" weiterhin fortbesteht. In namentlicher Abstimmung votierten 423 von 648 Parlamentariern für einen entsprechenden Antrag der Koalitionsfraktionen, es gab 91 Nein-Stimmen und 134 Enthaltungen.

Notwendig geworden war der neuerliche Beschluss durch die Reform des Infektionsschutzgesetzes, die Bundestag und Bundesrat zuvor beschlossen hatten. Das neue Gesetz präzisiert auch die Regelung zur epidemischen Notlage, bei deren Vorliegen der Bund eine Reihe von Einschränkungen und Schutzmaßnahmen treffen kann.

16.56 Uhr: Jetzt 15 Corona-Fälle im Villinger Altenheim St. Lioba

Nachdem bereits am Montag über zehn Coronafällen im Villinger Altenheim St. Lioba berichtet worden war, wurden bei einem Massentest alle Bewohner und Mitarbeiter der Einrichtung auf das Virus getestet. Nun teilt das Pflegeheim mit: "Die systematische Untersuchung aller Mitarbeitenden und Bewohner hat ergeben, dass leider elf Bewohner und vier Mitarbeitende mit dem Coronavirus infiziert sind." Eine betroffene Person befinde sich zur Behandlung im Klinikum. Die anderen Bewohner seien im Haus in einer Isolierstation untergebracht worden.

16.28 Uhr: Auch Bundesrat stimmt Infektionsschutzgesetz zu

Nach dem Bundestag hat auch der Bundesrat dem neuen Infektionsschutzgesetz zusgestimmt. In der Länderkammer erhielt das Gesetz am Mittwoch 49 Stimmen und damit eine deutliche Mehrheit der insgesamt 69 Stimmen der Länderkammer. Ebenfalls noch am Mittwoch soll Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Gesetz unterzeichnen, damit es am Donnerstag in Kraft treten kann.

15.50 Uhr: Darum geht es bei dem neuen Infektionsschutzgesetz

Beim Corona-Krisenmanagement geben die Regierungen von Bund und Ländern den Takt an. Künftig sollen dafür präzisere Vorgaben und eine festere Rechtsgrundlage gelten - und zwar so, wie sie das Parlament absteckt.

15.45 Uhr: Bundestag beschließt neues Infektionsschutzgesetz

Der Bundestag hat das neue Infektionsschutzgesetz mit klarer Mehrheit beschlossen. Für das Gesetz, mit dem die Corona-Maßnahmen künftig besser vor Gericht Bestand haben sollen, votierten in namentlicher Abstimmung 415 Abgeordnete, es gab 236 Nein-Stimmen und acht Enthaltungen. In dem Gesetz werden Einschränkungen wie Restaurantschließungen oder Kontaktauflagen explizit aufgelistet.

15.30 Uhr: Querdenker-Demonstration in Überlingen: Polizei nimmt Frau ohne Mundschutz mit auf die Wache

Aus Protest gegen das Infektionsschutzgesetz haben die Überlinger Querdenker am Dienstagabend einen Demonstrationszug veranstaltet. Eine Frau wurde von der Polizei abgeführt, weil sie keine Maske trug und sich weigerte, ihre Personalien anzugeben. Eine weitere Frau begleitete sie Richtung Polizeirevier und erstattete aus Solidarität eine Selbstanzeige, sie wolle selbst „festgenommen“ werden. Ein Mann beschimpfte die Polizeibeamten als „Verbrecher“.

14.17 Uhr: Corona-Impfstoff: Pfizer und Biontech melden 95 Prozent Wirksamkeit

Nach Abschluss der letzten Analysen bei der Erprobung ihres Corona-Impfstoffes haben der Mainzer Hersteller Biontech und der US-Konzern Pfizer erneut vielversprechende Daten vorgelegt. Demnach liegt die Wirksamkeit ihres Mittels zur Bekämpfung der Krankheit Covid-19 bei 95 Prozent. Der Impfstoff funktioniere über alle Altersgruppen hinweg ähnlich gut, schrieben die Unternehmen.

So betrage die Wirksamkeit in der Gruppe von Menschen über 65 Jahren 94 Prozent. Auch die für eine Notfallzulassung in den USA notwendige Sicherheit des Impfstoffes sei gewährleistet.

Vergangene Woche hatten Biontech und Pfizer bekanntgegeben, dass ihr Impfstoff nach Zwischenergebnissen klinischer Studien einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor Covid-19 biete. Auch der US-Pharmakonzern Moderna hatte zuletzt für sein ähnliches Präparat eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent errechnet.

13.20 Uhr: Polizeigewerkschaft erwartet stundenlangen Einsatz gegen Corona-Demonstranten

Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, erwartet einen „viele Stunden“ dauernden Polizeieinsatz, um die gestoppte Berliner Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen auch wirklich aufzulösen. Die Demonstranten vor Ort seien in aggressiver Grundstimmung, sagte Wendt im Fernsehsender „Welt“. Die Polizei werde deshalb noch einige Zeit brauchen, den Versammlungsort vor dem Brandenburger Tor zu räumen.

Wendt verteidigte den Einsatz von Wasserwerfern und die Festnahmen von Demonstranten. Der Einsatz polizeilicher Zwangsmittel löse nie schöne Bilder aus, sagte Wendt. Aber er sei rechtmäßig und auch angemessen.

Den Aufforderungen zum Tragen von Mund-Nase-Schutz und zum Abstandhalten waren viele der Demonstranten nicht gefolgt.

12.40 Uhr: Polizei löst Berliner Corona-Demonstration auf - Zahlreiche Verstöße gegen Maskenpflicht

Die Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung vor dem Brandenburger Tor in Berlin wird aufgelöst. Wie die Polizei nach einer Reihe von Verstößen gegen die Maskenpflicht mitteilte, erklärte der Versammlungsleiter die Versammlung auf der Straße des 17. Juni für beendet. Die Demonstranten hätten nun die Pflicht, den Versammlungsort zu verlassen - vorher hatte die Polizei bereits den Einsatz von Wasserwerfern angedroht. Der Entscheidung zur Auflösung war ein Ultimatum der Polizei an den Versammlungsleiter voraus gegangen, die Auflagen für die angemeldete Demonstration umzusetzen. Nach Polizeiangaben befanden sich im Bereich des Brandenburger Tors mehrere tausend Demonstranten. Ob diese der Aufforderung zum Verlassen des Orts friedlich Folge leisten, stand zunächst nicht fest.

11.09 Uhr: Knappe Intensivbetten: Klinik in Singen hilft Kreis Waldshut aus

Es wird enger auf den Intensivstationen, sagt Frank Hinder, Ärztlicher Direktor an den Hegau-Bodensee-Kliniken in Singen. Aber im Kreis Konstanz ist die Lage noch nicht ernst. Anders sehe es im Landkreis Waldshut aus.

42,86 Prozent (sechs Betten) der Intensivbetten im Kreis Waldshut sind laut dem Intensivregister dort mit Covid-19-Patienten belegt. Insgesamt gibt es 14 Intensivplätze. Damit sei der Kreis Waldshut an seiner Belastungsgrenze, so Hinder.

In einer E-Mail informierten die Verantwortlichen, dass keine weiteren Intensivbetten vorhanden wären und Notpatienten nur noch im Schockraum aufgenommen werden könnten.

Laut Hinder werden nun Patienten aus dem Raum Waldshut, die vom Notarzt abgeholt werden, in benachbarte Krankenhäuser eingeliefert. Auch in Singen könnten Patienten aufgenommen werden.

10.40 Uhr: Neue GEW-Landeschefin verlangt besseren Schutz für Lehrer

Der Corona-Infektionsschutz an den Schulen lässt aus Sicht der neuen Landeschefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Monika Stein, sehr zu wünschen übrig. Dafür müssten Wechselunterricht eingeführt und die Lehrer mit den hochwirksamen FFP2-Masken ausgestattet werden, sagte sie. „Ein guter Arbeitgeber würde sich besser um seine Beschäftigten kümmern.“ Für einen Schichtunterricht mit geteilten Kassen sollten pädagogische Assistenten oder Lehramtsstudenten eingesetzt werden.

9.50 Uhr: Gericht pocht auf Maskenpflicht bei Demo

Das Verwaltungsgericht Karlsruhe hat einen Antrag gegen das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen bei Demonstrationen abgelehnt. Angesichts der derzeit bundesweit beschleunigt ansteigenden Zahlen an Corona-Infektionen, Ausbrüchen in Alten- und Pflegeheimen sowie Patienten, die auf Intensivstationen behandelt werden, sei das nicht verhältnismäßig, entschied die 5. Kammer.

Die Auflage, bei Demos grundsätzlich eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, sei ein geringfügiger Eingriff, hieß es. Er vereitle den Zweck der Veranstaltung nicht, sondern ermögliche ihn im Gegenteil angesichts des Infektionsgeschehens und sei damit auch unter Berücksichtigung des besonderen verfassungsrechtlichen Schutzes der Versammlungsfreiheit gerechtfertigt.

9 Uhr: Bundestag und Bundesrat stimmen über Infektionsschutzgesetz ab

Im Schnellverfahren soll die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes an diesem Mittwoch durch Bundestag und Bundesrat gehen. Ziel der Änderung ist es vor allem, bislang von der Regierung per Verordnung erlassene Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung gesetzlich zu untermauern und damit mehr Rechtssicherheit zu schaffen.

Um 12 Uhr wird der Bundestag in zweiter und dritter Lesung über den Entwurf der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD beraten und anschließend abstimmen. Der Bundesrat wird dann um 15 Uhr in einer Sondersitzung ebenfalls darüber entscheiden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird das Gesetz möglicherweise noch am selben Tag ausfertigen, so dass es in Kraft treten kann. Gegner der staatlichen Corona-Politik haben zu Protesten aufgerufen.

08.31 Uhr: Bundesregierung unterstützt Autoindustrie mit weiteren drei Milliarden Euro

Die Bundesregierung unterstützt die Automobilindustrie mit weiteren drei Milliarden Euro. Wie aus einer Mitteilung von Regierungssprecher Steffen Seibert hervorgeht, stellt sie der Branche damit insgesamt rund fünf Milliarden Euro zur Verfügung. Seibert begründete die neuen Hilfen mit einem „langfristigen Strukturwandel“, der „große Herausforderungen“ mit sich bringe. Gleichzeitig räumte Seibert ein, dass die Autoindustrie „nach starken Absatzeinbrüchen in der ersten Jahreshälfte“ nun wieder „erste Anzeichen der Erholung“ zeige.

Bereits zuvor waren Hilfen in Höhe von zwei Milliarden Euro aus dem Konjunkturpaket für die Zulieferindustrie zugesagt worden. Zusätzlich kündigte Seibert nun eine Milliarde Euro für einen „Zukunftsfonds Automobilindustrie“ an. Ziel des Fonds sei es, mittel- und langfristige „Transformationsstrategien“ für die Automobilindustrie zu erarbeiten.

08.08 Uhr: Medienbericht: Weinstein möglicherweise an Covid-19 erkrankt

Der wegen Sexualdelikten im Gefängnis sitzende frühere Film-Mogul Harvey Weinstein (68) ist nach einem Medienbericht möglicherweise an Covid-19 erkrankt. Er sei am Dienstagmorgen (Ortszeit) auf das Coronavirus getestet worden, berichtete das Promi-Portal „TMZ“. Demnach wird nun auf das Ergebnis gewartet.

Dem Bericht zufolge geht es Weinstein nicht gut, er befinde sich in Isolation mit Fieber. Die Ärzte gingen davon aus, das es Covid-19 ist. Weinstein habe ein Herzleiden, hohen Blutdruck und eine Spinalkanalstenose (Verengung des Wirbelkanals), hieß es in einem Statement, aus dem „TMZ“ und „People“ zitierten.

07.07 Uhr: Logistikbranche bereitet sich auf Corona-Impfstoffverteilung vor

Nachdem die Entwicklung von Corona-Impfstoffen vielversprechend verläuft, bringt sich die Logistikbranche in Position. DHL sowie Kühne + Nagel teilten mit, dass sie bereits Lieferverträge abgeschlossen haben. Details dazu nannten sie nicht. Auch Fedex und UPS wollen sich einen Teil des globalen Geschäfts sichern.

Ein Knackpunkt ist die Kühlung - manche Präparate benötigen durchgängige Temperaturen von minus 70 Grad Celsius. DHL erwägt, für sein Pharma-Logistiknetz mehrere Hundert Tiefkühlschränke für solche extremen Temperaturen zu beschaffen. Schon jetzt hat die Firma solche „Ultralow-Freezer“ für spezielle Substanzen im Lager.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 17. November:

22 Uhr: Über 2100 Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg – 36 weitere Tote

In Baden-Württemberg sind innerhalb eines Tages nach Angaben aus dem Landesgesundheitsamt 2135 neue Corona-Infektionen registriert worden. Damit ist die Zahl der nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckten Personen auf mehr als 120 800 gestiegen, wie die Behörde am Dienstag (Stand 16.00 Uhr) mitteilte. Am Montag gab es gut 1700 Neuinfektionen, am Dienstag vor einer Woche waren es gut 2400 gewesen. Im Zusammenhang mit dem Virus starben bisher landesweit 2332 Menschen - das waren 36 mehr als am Vortag. Als genesen gelten den Angaben zufolge 76 246 Menschen.

Landesweit ist der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen mit 131,6 leicht gesunken. Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen weiter über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt.

405 schwer Covid-19-Erkrankte befanden sich zuletzt in intensivmedizinischer Behandlung, 221 von ihnen wurden den Angaben zufolge invasiv beatmet - etwa über einen Schlauch.

20.40 Uhr: Altmaier kündigt weitere drei Milliarden Euro für Autoindustrie an

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat angekündigt, die Automobilindustrie mit weiteren drei Milliarden Euro zu unterstützen. Damit stellt die Bundesregierung insgesamt rund fünf Milliarden Euro für die Autoindustrie zur Verfügung, sagte Altmaier bereits vor Beginn des Autogipfels. Zur Begründung der neuen Hilfen nannte er die aktuelle „schwere Phase“, in der sich die Autoindustrie befinde. Betroffen seien hunderttausende Arbeitsplätze. Bereits zuvor waren Hilfen in Höhe von zwei Milliarden Euro aus dem Konjunkturpaket für die Zulieferindustrie zugesagt worden. Zusätzlich dazu kündigte Altmaier eine Milliarde Euro für einen "Zukunftsfonds Automobilindustrie" an. Bundeskanzlerin Angela Merkel tauscht sich am Dienstagabend erneut mit Vertretern der Automobilindustrie zur Zukunft der Branche in Deutschland aus.

18 Uhr: Wöchentlich über 1000 verschobene Operationen wegen Corona

In Krankenhäusern im Südwesten werden aktuell über 1000 nicht dringend notwendige Operationen wegen der Corona-Pandemie verschoben. Das teilte eine Sprecherin der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) auf Anfrage mit. So sollen Betten für schwer erkrankte Corona-Patienten verfügbar bleiben. 404 Menschen, bei denen zuvor eine Infektion mit dem Virus festgestellt wurde, werden aktuell (Stand 17. November) auf Intensivstationen in Baden-Württemberg behandelt. 54 Prozent - 221 Patienten - davon werden invasiv beatmet, so die Sprecherin der BWKG. Von 3011 im Südwesten verfügbaren Intensivbetten seien noch 689 frei. 

16.34 Uhr: Innenministerium lässt Kundgebungen direkt vor Bundestag nicht zu

Mehrere von Gegnern der Corona-Maßnahmen für diesen Mittwoch geplante Kundgebungen vor dem Bundestag dürfen dort nicht stattfinden. Wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr, lehnte das Bundesinnenministerium am Dienstag zwölf Anträge auf Zulassung von Versammlungen in der Umgebung von Bundestag und Bundesrat ab. Aus dem Ministerium hieß es, eine Zulassung im sogenannten befriedeten Bezirk sei nur möglich, wenn eine Beeinträchtigung der Arbeit des Parlaments und seiner Fraktionen sowie des Bundesrates nicht zu befürchten sei. Diese Voraussetzung sei hier nicht erfüllt.

Die angemeldeten Versammlungen würden nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden intensiv beworben, unter anderem „wird dazu aufgerufen, die Zugänge zum Deutschen Bundestag und zum Bundestag zu blockieren“.

15.20 Uhr: Neue Corona-Regeln in Österreich: Das gilt für Familienbesuche und Tagesausflüge aus Deutschland

In Österreich gelten seit heute strenge Ausgangsbeschränkungen. Was bedeuten sie für den Tagesausflug aus Deutschland in die Alpenrepublik? Und darf man noch österreichische Verwandte und Freunde besuchen? Die wichtigsten Fragen und Antworten lesen Sie hier im Überblick.

13.35 Uhr: Behörden prüfen Anne-Frank-Vergleich auf „Querdenken“-Demo

Dass eine Elfjährige ihren Geburtstag unter coronabedingten Einschränkungen auf einer „Querdenken“-Demonstration mit der Lage des jüdischen Mädchens Anne Frank im Zweiten Weltkrieg verglichen hat, ist nun ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Die Polizei habe den Sachverhalt und die Dokumentation zur Prüfung an die Staatsanwaltschaft weitergegeben, sagte ein Sprecher. Diese müsse klären, ob ein Straftatbestand vorliegt.

Die Elfjährige hatte am Samstag in Karlsruhe auf der Bühne eine Rede vorgelesen, in der sie sagte, die Geburtstagsfeier mit ihren Freunden sei ganz anders gewesen als in den Jahren davor: „Wir mussten die ganze Zeit leise sein, weil wir sonst vielleicht von unseren Nachbarn verpetzt worden wären. Ich fühlte mich wie bei Anne Frank im Hinterhaus, wo sie mucksmäuschenstill sein mussten, um nicht erwischt zu werden.“ Bis zu 1000 Menschen hatten sich bei der Demo versammelt.

Anne Frank hatte von 1942 bis 1944 mit ihrer Familie in Amsterdam im Versteck vor den deutschen Nationalsozialisten gelebt und dort ihr weltberühmtes Tagebuch geschrieben. Sie starb im Frühjahr 1945 im Konzentrationslager Bergen Belsen im Alter von 15 Jahren.

12.30 Uhr: 38 Menschen in Pflegeeinrichtung in Rheinfelden mit Corona infiziert

In einem Heim für Menschen mit Behinderungen in Rheinfelden (Kreis Lörrach) sind 38 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach Auskunft eines Sprechers des katholischen St. Josefshaus Herten vom Dienstag handelt es sich um 18 Mitarbeiter und 20 Bewohner. Nach Bekanntwerden erster Verdachtsfälle sei am Donnerstag eine Reihentestung mit Schnelltest bei allen Bewohnern und allen Mitarbeitern des Martinshauses auf dem Campus Markhof durchgeführt worden.

Gleichzeitig sei auch ein sogenannter PCR-Test bei allen veranlasst worden. Alle erkrankten Bewohner zeigten milde Krankheitsverläufe. Die infizierten Mitarbeiter befinden seien in häuslicher Quarantäne. Das Martinshaus sei in Absprache mit dem Gesundheitsamt für Besucher geschlossen.

11.40 Uhr: Aus für die Fasnet: Zuggesellschaft Villingen-Schwenningen sagt alle offiziellen Veranstaltungen ab

Keine Veranstaltungen zur Fastnachtseröffnung, keine Umzüge und keine Saalfastnacht: Die heimischen Narrenvereine in Villingen-Schwenningen haben die Konsequenzen aus der aktuellen Corona-Situation gezogen: Am Montagabend hat die Zuggesellschaft nach SÜDKURIER-Informationen beschlossen, alle offiziellen Veranstaltungen zur Fastnacht 2021 abzusagen. Hier lesen Sie alle Details.

10.50 Uhr: Corona-Quarantäne trifft immer mehr Schulen im Schwarzwald

16 Bildungsstätten im Schwarzwald-Baar-Kreis melden Corona-Fälle. In der Doppelstadt Villingen-Schwenningen waren zuletzt das Villinger Gymnasium am Romäusring und die Schwenninger Neckar-Schule betroffen. Wie an allen Schulen gilt: Hunderte von Schülern und Lehrern treffen aufeinander, Abstandsgebot, Maskenpflicht und Hygieneregeln können helfen, aber Corona-Fälle sind nicht völlig auszuschließen.

9.10 Uhr: Merkel: Corona-Entscheidungen gehören zu schwierigsten der Amtszeit

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat um Verständnis für die starken Einschränkungen des öffentlichen Lebens in der Corona-Pandemie geworben. Die Maßnahmen seien eine „demokratische Zumutung“, sagte sie heute. Die Entscheidungen, die gerade getroffen werden müssten, gehörten zu den schwersten ihrer Amtszeit. Doch klar sei: „Wenn wir warten würden, bis die Intensivbetten voll belegt sind, wäre es zu spät.“

Merkel betonte, Risikogruppen gebe es in Deutschland nicht nur in Alten- und Pflegeheimen. Es gebe viele Bürger mit Vorerkrankungen und solche, die älter als 60 Jahre seien. Diese müssten geschützt werden. Dabei hätten Wissenschaft und Gesellschaft in den vergangenen Monaten bereits viel gelernt. „Wir lernen in und mit der Pandemie“, sagte Merkel. Das wichtigste bleibe die Nachverfolgung von Kontakten zur Unterbrechung von Infektionsketten.

8 Uhr: Bei Hausärzten wird das Personal knapp

Die Suche nach medizinischem Personal wird für Hausärzte zunehmend zum Problem. „In der letzten Zeit hören wir aus den Praxen, dass es schwer ist, Personal zu finden“, sagt Manfred King, Sprecher des Hausärzteverbands Baden-Württemberg. Er fordert die Politik auf, in der aktuellen Diskussion um bessere Bezahlung nicht nur den stationären Bereich in den Blick zu nehmen.

„Der ambulante Bereich der niedergelassenen Praxen darf nicht vergessen werden“, sagte King. Wenn Hausärzten das Personal fehle, müssten sie ihren Praxisbetrieb auf die vorhandenen Kapazitäten einstellen. Die Folge: Im schlimmsten Fall könnten weniger Patienten versorgt werden. Viele Medizinische Fachangestellte (MFA) zieht es an Kliniken, wo eine bessere Bezahlung lockt.

7.07 Uhr: Land schnürt Millionenpaket für angeschlagene Tourismusbranche

Mit einem weiteren millionenschweren Finanzierungspaket soll der angeschlagenen baden-württembergischen Tourismusbranche nach dem Ende des befristeten Teil-Lockdowns so schnell wie möglich auf die Beine geholfen werden. Nach ersten Informationen plant das Tourismusministerium unter anderem Programme für die Thermen und für eine Werbekampagne.

Auch das Wissenschaftsministerium ist mit einem Projekt eingebunden. Darin sollen Studenten nach ihrem Abschluss für eine Übergangszeit ein Beschäftigungsverhältnis an den Hochschulen erhalten, um von dort aus Unternehmen der Tourismusbranche bei Projekten zu unterstützen.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 16. November:

21.32 Uhr: Kretschmann warnt vor „langen, harten Wintermonaten“ wegen Corona

Angesichts der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen hat der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Menschen im Südwesten auf weitere harte Monate eingestimmt. „An Lockerungen ist in den kommenden Wochen nicht zu denken“, sagte der Grünen-Politiker am Montagabend nach den Gesprächen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder. „Wir müssen uns vielmehr auf lange, harte Wintermonate einstellen“.

Die Infektionszahlen stagnierten zwar, sie seien aber nach wie vor zu hoch, um die aktuellen Einschränkungen zu lockern. „Wir müssen alle noch eine Schippe drauflegen“, sagte Kretschmann.

Bund und Länder hätten daher in ihrer mehrstündigen Beratung vereinbart, die weitere Entwicklung zunächst noch „einige Tage zu beobachten“. Mitte der kommenden Woche würden Merkel und die Ministerpräsidenten die Lage erneut bewerten und dann gegebenenfalls auch Vorschriften verschärfen. Das Offenhalten von Kitas und Schulen habe aber nach wie vor eine Priorität, sagte Kretschmann.

Die Bürger rief er unter anderem dazu auf, private Kontakte noch einmal deutlich zu reduzieren. Sie sollten gänzlich auf private Feiern verzichten und private Zusammenkünfte mit Freunden und Bekannten auf einen festen weiteren Hausstand beschränken. „Treffen Sie sich nicht heute mit den einen und morgen mit den anderen“, appellierte er.

21.03 Uhr: Corona-Ausbrüche in Pflegeheimen – Über 1700 Infizierte im Südwesten

Gleich zwei Alten- und Pflegeheime in Mannheim haben mit Corona-Ausbrüchen zu kämpfen. Acht Menschen sterben. Landesweit steigt die Zahl der Infizierten weiter an.

In zwei Alten- und Pflegeheimen in Mannheim sind nach Corona-Ausbrüchen acht Bewohner gestorben. Mehr als 120 Bewohner und Mitarbeiter haben sich nach Angaben der Einrichtungen mit dem Virus angesteckt. Landesweit ist die Zahl der Infizierten auf mehr als 118.700 gestiegen, wie das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg am Montag (Stand 16.00 Uhr) mitteilte. Im Südwesten registrierte die Behörde innerhalb eines Tages 1739 neue Corona-Infektionen.

In einem Pflege- und Altenheim im Mannheimer Stadtteil Gartenstadt seien vier Frauen und drei Männer im Alter zwischen 77 und 88 Jahren am Wochenende und vergangenen Woche gestorben, teilte die Evangelische Kirche Mannheim als Betreiber mit. 51 der 90 Bewohner seien infiziert. Auch 20 Mitarbeiter hätten sich mit dem Coronavirus angesteckt. Besuche seien aktuell nicht gestattet. Derzeit gelte es, die Infektionskette zu unterbrechen, hieß es am Montag von der Leitung. Wie es zu dem Ausbruch kam, sei noch unklar.

In einem Mannheimer Seniorenzentrum wurden 42 Bewohner sowie acht Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Ein über 80-Jähriger mit Vorerkrankungen sei am Sonntag gestorben, teilte ein Sprecher des Heims am Montag mit. Alle 127 Bewohner seien nun in Quarantäne auf ihren Zimmern. Die betroffenen Mitarbeiter seien in häuslicher Isolation. Auch hier seien derzeit keine Besuche möglich. Ein Testteam des Universitätsklinikums Mannheim sei vor Ort.

Im Zusammenhang mit dem Virus starben bis Montag landesweit laut zuständiger Behörde 2296 Menschen - das waren 32 mehr als am Vortag. Als genesen gelten den Angaben zufolge 74.511 Menschen.

19.49 Uhr: Bund und Länder vertagen Entscheidung über Schulen

Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder haben eine Entscheidung über das weitere Vorgehen an den Schulen in der Corona-Pandemie vertagt. „Bund und Länder werden auf der nächsten Konferenz darüber beraten, wie Ansteckungsrisiken im Schulbereich in Hotspots reduziert werden können“, beschlossen Merkel und die Länderchefs am Montag nach mehrstündigen Beratungen. Das nächste Gespräch ist nach Angaben der Bundeskanzlerin für den 25. November geplant.

19.43 Uhr: Länder wollten mehrheitlich keine Corona-Rechtsänderungen

Die Ministerpräsidenten der Bundesländer haben nach Darstellung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) neue verpflichtende Beschränkungen wegen der Corona-Krise verhindert. Die Länder seien mehrheitlich der Meinung gewesen, vor Ablauf der derzeitigen Vorschriften Ende November keine „Zwischen-Rechtsänderungen“ vorzunehmen, sagte Merkel nach den Beratungen am Montagabend in Berlin. Bei diesem Thema sei sie durchaus etwas anderer Meinung gewesen. Merkel betonte, seit den im Oktober getroffenen Beschlüssen habe sich die Infektionslage zwar verbessert, aber eine Trendumkehr sei nicht erreicht worden. Von einem Wert von 50 Infektionen pro 100 000 Einwohnern in einer Woche sei man noch weit entfernt.

19.35 Uhr: Gefährdete Gruppen erhalten günstige FFP2-Masken

Bund und Länder wollen besonders gefährdete Menschen mit günstigen FFP2-Masken vor einer Ansteckung mit dem Corona- Virus bewahren. Über 65-Jährige und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sollen insgesamt 15 dieser Masken gegen eine geringe Eigenbeteiligung erhalten können, heißt es in einem Beschluss von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Ministerpräsidenten der Länder vom Montag. Die Kosten übernimmt demnach der Bund.

19.30 Uhr: Merkel kündigt für kommende Woche längerfristiges Corona-Konzept an

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat für die kommende Woche ein längerfristig geltendes Corona-Konzept angekündigt. Am Mittwoch kommender Woche sollten von der Bundesregierung und den Ministerpräsidenten Beschlüsse auf den Weg gebracht werden, die auch über den Jahreswechsel hinweg gelten sollten, kündigte Merkel am Montagabend nach stundenlangen Beratungen mit den Ministerpräsidenten an. Es müsse dabei aber eine „Vielzahl von Problemen“ angegangen werden.

19.25 Uhr: Bürger sollen Kontakte auf Minimum beschränken

Zum Eindämmen der Corona-Pandemie rufen Bund und Länder die Bürger auf, ihre privaten Kontakte noch einmal deutlich zu reduzieren. Sie sollten gänzlich auf private Feiern verzichten, private Zusammenkünfte mit Freunden und Bekannten sollten auf einen festen weiteren Hausstand beschränkt werden. Das schließe auch Kinder und Jugendliche in den Familien mit ein. Auf diesen Appell verständigten sich nach dpa-Informationen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder am Montag in ihrer Videokonferenz.

18.34 Uhr: Salem Open Air mit Roger Hodgson im August 2021 fällt aus

Das Salem Open Air mit Roger Hodgson im August 2021 fällt wegen der Corona-Pandemie aus. Die Planungen für die Welttournee hätten jetzt beginnen müssen, doch der ehemalige Supertramp-Frontmann sieht die Sicherheit der Mitarbeiter und Konzertbesucher an erster Stelle. Voraussichtlich ab der kommenden Woche können bereits gekaufte Tickets an den Vorverkaufsstellen zurückgegeben werden.

17.54 Uhr: Land Baden-Württemberg schnürt Millionenpaket für angeschlagene Tourismusbranche

Mit einem weiteren millionenschweren Finanzierungspaket soll der angeschlagenen baden-württembergischen Tourismusbranche nach dem Ende des befristeten Teil-Lockdowns so schnell wie möglich auf die Beine geholfen werden. Nach dpa-Informationen plant das Tourismusministerium unter anderem Programme für die Thermen und für eine Werbekampagne. Auch das Wissenschaftsministerium ist mit einem Projekt eingebunden. Darin sollen Studenten nach ihrem Abschluss für eine Übergangszeit ein Beschäftigungsverhältnis an den Hochschulen erhalten, um von dort aus Unternehmen der Tourismusbranche bei Projekten zu unterstützen. Nach dpa-Informationen werden insgesamt Mittel in höherer zweistelliger Millionenhöhe investiert. Details zum Programm will die Landesregierung am Dienstag in Stuttgart vorstellen.

17.38 Uhr: Strobl unzufrieden – wieder Tausende Verstöße gegen Maskenpflicht

Tausende Verstöße allein am vergangenen Wochenende, sogar mehr als 26 000 Regelbrüche seit Beginn des Teil-Lockdowns vor zwei Wochen: Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) hadert mit der Disziplin vieler Baden-Württemberger bei Mundschutz und Abstand. „Mit dem Erreichten können wir nicht zufrieden sein“, sagte er am Montag. Bei den 26 000 Fällen in den vergangenen beiden Wochen sei es in 23 000 Fällen um Verstöße gegen die Maskenpflicht gegangen. Am Wochenende seien 4700 der mehr als 5600 Verstöße darauf zurückzuführen. Allein bei einer Veranstaltung auf einem Privatgelände in Ehningen seien am Sonntagmittag 50 Menschen ohne Mund-Nasen-Schutz kontrolliert worden.

„Wer sich beim Autofahren nicht anschnallt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und gefährdet mitunter sein eigenes Leben – das ist schlimm“, sagte Strobl. „Wer aber die Maske nicht trägt, gefährdet darüber hinaus die Gesundheit seiner Mitmenschen – das ist in höchstem Maße rücksichtslos.“ Es gehe nicht um die Frage unterschiedlicher Philosophien. „Es geht vielmehr um die Frage, ob wir genug Gemeinschaftssinn aufbringen, um uns gegenseitig zu schützen.“

16.46 Uhr: Impfstoff-Vertrag mit Curevac abgeschlossen

Die EU-Kommission hat mit der Tübinger Firma Curevac einen Vertrag über den Kauf von bis zu 405 Millionen Dosen Corona-Impfstoff vereinbart. Dies teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montagnachmittag in Brüssel mit. Es handelt sich um den fünften Rahmenvertrag mit Pharmafirmen, die einen aussichtsreichen Impfstoff gegen das Coronavirus in der Entwicklung haben.

Von der Leyen betonte, noch sei nicht klar, welcher der Impfstoffe sich als sicher und wirksam herausstellen werde. Deshalb setze die EU-Kommission auf ein breites Portfolio. Nach der Zulassung würden die angekauften Mengen nach Bevölkerungsstärke an die EU-Staaten verteilt. Die zuständige Arzneimittelbehörde EMA werde die Mittel vor der Zulassung einer robusten Überprüfung unterziehen und keine Abstriche bei der Sicherheit machen, betonte von der Leyen.

16.27 Uhr: Forschungsministerin spricht von „weiterem Lichtblick“ in der Impfstoff-Entwicklung

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat die vielversprechenden Nachrichten des US-Pharmakonzerns Moderna bei dessen Suche nach einem Corona-Impfstoff begrüßt. Dies sei ein „weiterer Lichtblick im Kampf gegen Covid-19“, sagte Karliczek der Deutschen Presse-Agentur am Montag.

Karliczek sprach von „sehr erfreulichen“ Daten. „Ich hoffe, dass sich diese aktuellen Studiendaten im weiteren Verfahren bestätigen werden.“ Moderna werde durch die internationale Impfstoff-Allianz CEPI gefördert. Deutschland beteiligt sich finanziell an der Allianz und fördert laut Ministerium darüber Projekte zur Corona-Impfstoffentwicklung mit 230 Millionen Euro.

15.42 Uhr: Schweden senkt Teilnehmergrenze für Veranstaltungen auf acht Personen

Die schwedische Regierung führt im Zuge von schnell steigenden Infektionszahlen verschärfte Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus ein. Ab Dienstag kommender Woche dürfen sich nur noch maximal acht Menschen für öffentliche Zusammenkünfte und Veranstaltungen versammeln, wie Ministerpräsident Stefan Löfven am Montag auf einer Pressekonferenz bekanntgab. Dies sei dringend notwendig, um die Corona-Ausbreitung einzudämmen, während die Bereitschaft zur Einhaltung der Maßgaben geringer geworden sei.

Bislang liegt die maximale Teilnehmerzahl für Versammlungen und Veranstaltungen in Schweden bei 50 Personen. Für Kinos, Konzerte, Theater und Sportveranstaltungen mit gewissen Sitzplatzkapazitäten gelten seit wenigen Wochen Ausnahmen von bis zu 300 Teilnehmern.

14.37 Uhr: Hotel- und Gaststättenverband droht mit Klage vor Verfassungsgericht

Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga hat wegen der geplanten Änderungen des Infektionsschutzgesetzes mit einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gedroht. Mit den Änderungen werde eine neue Rechtsgrundlage für umfangreiche Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie geschaffen. Diese bedeutet nach Auffassung des Verbands einen erheblichen Eingriff in die Grundrechte der betroffenen Gastwirte und Hoteliers. „Es ist jedoch inkonsequent und unseres Erachtens verfassungswidrig, dass keine Entschädigung für diesen Fall für unsere Betriebe vorgesehen ist“, sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick am Montag in Berlin. Sollte es keine entsprechenden Korrekturen geben, „werden wir für die Branche Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe einlegen“.

14.03 Uhr: FDP lehnt diskutierte neue Corona-Maßnahmen als überzogen ab

Vor den neuen Beratungen über weitere Schritte zur Bekämpfung der Corona-Pandemie hat FDP-Chef Christian Lindner das Konzept des Bundes als überzogen abgelehnt. „In der Summe laufen die aktuellen Vorschläge aus dem Kanzleramt auf einen weitgehenden Lockdown hinaus. Das ist aus Sicht der Freien Demokraten zum jetzigen Zeitpunkt weder erforderlich noch verhältnismäßig“, erklärte Lindner am Montag in Berlin. Es sei zwar notwendig, Kontakte zu reduzieren. „Aber das Ausmaß selbst der Trennung von Familien ist überzogen.“ Die empfohlene Quarantäne bei Erkältungssymptomen jeder Art würde das Land lahmlegen. Flächendeckende Schnelltests wären besser.

Lindner sagte, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten sprächen bei ihrer Videokonferenz am Nachmittag über neue Einschränkungen der Freiheit. „Aus Sicht der Freien Demokraten sollte aber zunächst die Wirksamkeit der bestehenden Maßnahmen abgewartet und analysiert werden, bevor neue und zum Teil empfindliche Beschränkungen auf den Weg gebracht werden.“ Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass fortwährend mit Vorgaben und Verboten experimentiert werde, ohne dass die Regierung erkläre, welche Schritte tatsächlich wirksam seien. Durch die diskutierte Änderung des Schulbetriebs würden Kindern und Jugendlichen erneut Bildungschancen genommen, kritisierte der FDP-Vorsitzende.

13.06 Uhr: Auch US-Konzern Moderna legt positive Daten zu Corona-Impfstoff vor

Mit dem US-Pharmakonzern Moderna hat ein weiterer für Europa relevanter Hersteller maßgebliche Daten für seinen Corona-Impfstoff vorgelegt. Der RNA-Impfstoff habe eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent, hieß es in einer Mitteilung von Moderna am Montag. Die EU-Kommission verhandelt mit dem US-Konzern über die Lieferung von bis zu 160 Millionen Impfdosen. Am vergangenen Montag hatten das Mainzer Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer solche Zwischenergebnisse aus der entscheidenden Studienphase für ihren Impfstoff-Kandidaten vorgelegt.

12.41 Uhr: Debatte um Regierungsbestellung von Corona-Schnelltests

Die baden-württembergische Landesregierung hat sich bei der Bestellung von fünf Millionen Corona-Schnelltests als Notreserve aus Sicht der Opposition zu viel Zeit gelassen. „Es ist nicht akzeptabel, dass die Vorlage drei Wochen durch die Ministerien gewandert ist“, sagte der finanzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag, Peter Hofelich, der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Montag). Die FDP fürchtet Engpässe bei der Lieferung und zu hohe Kosten. Patientenschützer beklagen indes, dass die Zahl der fünf Millionen Tests nicht entscheidend sei - es brauche ein Testkonzept.

Die Regierung müsse sich die Frage gefallen lassen, ob sie trödle, sagte Hofelich den Angaben nach weiter. „Offensichtlich hat die Leitung des Ministeriums Defizite in der Verwaltungsführung.“ Auch der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Jochen Haußmann, kritisierte: „Die Öffentlichkeit und die Steuerzahler haben ein Recht zu erfahren, wie es wirklich mit dem Krisenmanagement des Landes in Sachen Antigentests insbesondere für Pflegeheime aussieht.“ Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) hatte vergangene Woche verkündet, die Antigen-Tests könnten etwa bei großen Ausbrüchen in Pflegeheimen oder Krankenhäusern genutzt werden. Zudem seien sie unter anderem für Personal, Bewohner oder Patienten in pflegerischen und medizinischen Einrichtungen, Arztpraxen und Kliniken gedacht.

11.54 Uhr: Corona-Beschlüsse zu Schulen könnten vertagt werden

Die von der Bundesregierung ins Auge gefassten Beschlüsse für schärfere Corona-Eindämmungsmaßnahmen in Schulen könnten vertagt werden. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Montag aus Verhandlungskreisen vor dem für den Nachmittag geplanten Spitzengespräch zwischen Bund und Ländern. Der Bund hatte unter anderem eine generelle Maskenpflicht in allen Schulen vorgeschlagen.

11 Uhr: Söder meldet Bedenken gegen Pläne für Quarantäne bei Erkältungssymptomen an

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat Bedenken gegen die Pläne des Bundes angemeldet, Menschen bei jedem Auftreten von Erkältungssymptomen sofort in die häusliche Quarantäne zu schicken. Darüber müssten Bund und Länder noch einmal „ausführlich diskutieren“, sagte Söder mit Blick auf das für Montagnachmittag geplante Gespräch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Regierungschefs der 16 Bundesländer. Anstelle dieses Weges sollte in Schulen besser eine Umstellung auf „Wechselunterricht“ erfolgen, sagte der CSU-Chef.

10.12 Uhr: Japan und IOC: Olympische Spiele in Tokio werden ausgetragen

Die wegen der Corona-Pandemie auf den Sommer 2021 verlegten Olympischen Spiele in Tokio sollen wie geplant ausgetragen werden. Darauf verständigte sich der Chef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, am Montag mit dem japanischen Ministerpräsidenten Yoshihide Suga in Tokio.

9.34 Uhr: Merkel bleibt voller Sorge wegen Entwicklungen

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Forderung des Bundes nach neuen drastischen Kontaktbeschränkungen mit einer weiterhin zu hohen Zahl von Corona-Neuinfektionen begründet. Zwar sei durch die seit Anfang November geltenden Einschränkungen eine Stabilisierung erreicht worden, machte Merkel am Montag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in der Sitzung des CDU-Präsidiums deutlich.

Dies sei aber nicht ausreichend. „Die Zahlen stabilisieren sich etwas. Aber zu langsam“, wurde die Kanzlerin zitiert. Notwendig sei es nun, die Kontakte im privaten Bereich weiter zu reduzieren, sagte Merkel nach diesen Informationen. Dabei sei die Bundesregierung auf die Mitwirkung der Bevölkerung angewiesen.

9 Uhr: Biontech-Chef erwartet Rückkehr zur Normalität Ende nächsten Jahres

Biontech-Vorstandschef und Mitgründer Ugur Sahin rechnet in der Corona-Krise erst im Winter 2021 mit einer Rückkehr zum normalen Leben. „Absolut essenziell“, um dieses Ziel zu erreichen, sei eine hohe Impfquote gegen das Coronavirus bis zum Herbst, sagte Sahin am Sonntag in einem BBC-Interview.

„Ich bin zuversichtlich, dass dies geschehen wird.“ Mit Blick auf die jetzige kalte Jahreszeit fügte er hinzu: „Dieser Winter wird hart.“ Vorerst werde der Impfstoff noch keinen großen Einfluss auf die Infektionszahlen haben. Wenn alles weiterhin gut laufe, werde der Impfstoff ab „Ende dieses Jahres, Anfang nächsten Jahres“ ausgeliefert.

Ein mittelfristiges Ziel sei, bis April mehr als 300 Million Dosen weltweit zur Verfügung zu stellen. Dies könnte einen ersten Effekt auf Infektionszahlen haben.

8.30 Uhr: Schon mehr als elf Millionen Corona-Infektionen in den USA

In den USA hat die Zahl der Corona-Infektionen die Schwelle von elf Millionen Fällen überschritten. In weniger als einer Woche kamen eine Million Neuansteckungen hinzu, wie die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore mitteilte. Seit Beginn der Pandemie wurden in den USA demnach insgesamt 11.025.046 Infektions- und 246.108 Todesfälle registriert.

Das sind die mit Abstand höchsten Zahlen weltweit. Seit Anfang November hat sich der Anstieg der Infektionszahlen massiv beschleunigt. Zuletzt wurden jeden Tag mehr als 100.000 neue Ansteckungen registriert. Die Schwelle von zehn Millionen Infizierten war erst am Montag vergangener Woche überschritten worden.

8 Uhr: Kein Glühwein-Tourismus: SPD-Chef fordert einheitliche Corona-Regeln

Aus Sorge vor weiteren Corona-Hotspots von Feiernden vor Weihnachten fordert der wiedergewählte SPD-Landesvorsitzende Andreas Stoch einheitliche Corona-Regeln und klare Ansagen des Landes für die Advents- und Weihnachtsmärkte.

„Wenn wir im Dezember in einem Landkreis Märkte mit Maskenpflicht haben und im Nachbarkreis nicht, wenn es in einem Ort Alkohol-Ausschank gibt und im nächsten Ort nicht, dann gibt die Politik einen chaotischen Glühwein-Tourismus vor“, sagte Stoch.

Notwendig sei auch eine Strategie, die über den November hinausreiche. Dies gelte sowohl für den Fall einer kontrollierten Wiedereröffnung derzeit geschlossener Bereiche als auch für den Fall, dass die Lage sich nicht bessere.

7.07 Uhr: Bund fordert flächendeckend deutlich strengere Anti-Corona-Maßnahmen

Der Bund will die Kontaktbeschränkungen schon vor Ablauf des Teil-Lockdowns im November drastisch verschärfen. Unter anderem sollen sich weniger Menschen verschiedener Haushalte treffen dürfen, auf private Feiern soll bis zum Weihnachtsfest ganz verzichtet werden. Zudem will der Bund die Maskenpflicht an Schulen ausweiten, bei zu kleinen Räumen sollen Klassen geteilt werden.

Das geht aus dem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegendem Entwurf der Beschlussvorlage des Bundes für die Video-Konferenz von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten an diesem Montag vor.

Darin heißt es zur Begründung: „Der Verlauf der letzten Tage lässt hoffen, dass die hohe exponentielle Infektionsdynamik gestoppt werden konnte, ein Sinken der Neuinfektionszahlen ist jedoch noch nicht absehbar. Deshalb sind weitere Anstrengungen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens erforderlich.“ Vorgeschlagen wird zudem ein weiteres Treffen eine Woche später, am 23. November.

Die Pläne im Überblick

 

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 15. November: 

20.24 Uhr: Söder verlangt einheitliche Corona-Schul-Regeln

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vor der Runde von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Länderregierungschefs an diesem Montag schärfere und einheitliche Regeln für die Schulen verlangt. „Ich werbe dafür, dass wir die Maskenpflicht überall einführen“, sagte Söder am Sonntag im Format „Die richtigen Fragen“ auf „Bild live“. Wer Schule offen halten wolle, müsse auf Masken setzen, auch in der Grundschule. Man müsse „beim Thema Schule noch mal intensiv nacharbeiten“. Wenn es zu Wechselunterricht käme, vor allem für ältere Schüler, gehe es um die Frage: „Wie können wir dann das Digitalformat weiter gestalten?“

19.32 Uhr: Rund 1300 neue Corona-Infektionen im Südwesten registriert

In Baden-Württemberg sind innerhalb eines Tages nach Angaben aus dem Landesgesundheitsamt 1330 neue Corona-Infektionen registriert worden. Damit ist die Zahl der nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckten Personen auf knapp 117 000 gestiegen, wie die Behörde am Sonntag (Stand 16 Uhr) mitteilte. Am Samstag gab es gut 2100 Neuinfektionen, am Sonntag vor einer Woche waren es rund 1700. Die Werte sind an den Wochenenden häufig niedriger als unter der Woche, weil die Daten verzögert bei den Behörden registriert werden. Im Zusammenhang mit dem Virus starben bisher landesweit 2264 Menschen - sieben mehr als am Vortag. Als genesen gelten den Angaben zufolge 73 190 Menschen.

Landesweit ist der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen leicht gestiegen, am Samstag lag er bei 132,3. Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. 399 schwer Covid-19-Erkrankte befanden sich zuletzt in intensivmedizinischer Behandlung, 215 von ihnen wurden den Angaben zufolge invasiv beatmet - etwa über einen Schlauch.

18.47 Uhr: Bundeswehr vergrößert Corona-Kontingent auf 20 000 Soldaten

Die Bundeswehr erhöht ihr Kontingent für Corona-Hilfseinsätze um 5000 Soldatinnen und Soldaten auf insgesamt 20 000 Kräfte. „Es geht noch mehr und wir wollen noch mehr helfen“, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer am Sonntag im „Bericht aus Berlin“ der ARD. „Wir sind in den Gesundheitsämtern unterwegs, wir helfen bei Abstrichen, wir stellen natürlich auch mit unseren Bundeswehrkrankenhäusern und der Sanität einen Teil der zivilen Versorgung sicher, wir helfen in Pflegeheimen und wir wissen, dass wir auch bei der Impfstrategie, die jetzt aufgesetzt wird, auch unsere Rolle spielen, zumindest in der Logistik.“

Die 20 000 Kräfte spiegeln das theoretisch verfügbare Kontingent wider, tatsächlich im Einsatz sind derzeit noch weniger Soldaten. 7300 Angehörige aus allen Bereichen der Bundeswehr seien derzeit im Rahmen der Amtshilfe im Einsatz, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums der Deutschen Presse-Agentur.

17.04 Uhr: Bund und Länder wollen am 23. November Corona-Fahrplan entscheiden

Bund und Länder wollen bei Beratungen am 23. November entscheiden, ob der auf November befristete Teil-Lockdown in der Corona-Pandemie vor Weihnachten verschärft werden muss oder teils gelockert werden kann. Mehrere Länder plädierten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bei einer Vorbesprechung mit dem Kanzleramt am Sonntag dafür, vor weitreichenden Entscheidungen eine weitere Woche die Entwicklung bei den zuletzt auf hohem Niveau stagnierenden Corona-Infektionszahlen abzuwarten. Zuerst hatte der „Spiegel“ über das Datum berichtet.

16.02 Uhr: Große Koalition einigt sich auf Infektionsschutzgesetz

Die SPD hat eine Einigung der großen Koalition auf Nachbesserungen an der geplanten Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes bestätigt. Damit gebe es mehr Rechtssicherheit der Corona-Schutzmaßnahmen, erklärten die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Sabine Dittmar, und der rechtspolitische Sprecher Johannes Fechner am Sonntag in Berlin. Die Neuregelung soll am Mittwoch von Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden.

Laut Dittmar und Fechner werden "mit einer präzisen Definition der epidemischen Lage" in dem geänderten Infektionsschutzgesetz die Voraussetzungen für Corona-Schutzmaßnahmen präzisiert. Außerdem sollten die Maßnahmen künftig im Gesetz definiert werden, was zu mehr Bundeseinheitlichkeit und Rechtsklarheit führen werde. Das überarbeitete Infektionsschutzgesetz werde die Befugnisse der Landesregierungen beschränken, indem die Schutzmaßnahmen durch Rechtsverordnung nur befristet zulässig seien und begründet werden müssten. Auch sei gesetzlich festgeschrieben, dass gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen von Corona-Schutzmaßnahmen berücksichtigt werden müssen und insbesondere die soziale Isolation vermieden werden soll.

14.18 Uhr: „Züge voller als im ersten Lockdown“ – Aber minus 42 Prozent in 2020

Die Fernzüge der Deutschen Bahn sind während des aktuellen Teil-Lockwdowns deutlich voller als während der ersten Phase strenger Corona-Beschränkungen im Frühjahr. „Die Züge sind voller als beim ersten Lockdown. Unsere Kunden sollen sicher reisen können, deshalb halten wir unser Angebot hoch“, sagte eine Bahn-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur.

Zuvor hatte die „Bild am Sonntag“ berichtet, dass die Nachfrage nach Bahnfahrten derzeit etwa dreimal so hoch sei wie im Frühjahr, als zum ersten Mal strenge Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie galten, etwa die weitgehende Schließung von Hotels und Restaurants sowie Kontaktbeschränkungen.

Von Anfang Januar bis Ende Oktober 2020 sind dem Bericht zufolge 42 Prozent weniger Menschen im Fernverkehr gereist als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. In diesem Jahr seien bisher 72 Millionen Passagiere in Fernzügen gereist, 53 Millionen weniger als in den ersten zehn Monaten 2019. Die Auslastung der Züge liege derzeit zwischen 20 und 25 Prozent.

Unter anderem durch kürzere Züge und weniger internationale Verbindungen sei die Zahl verfügbarer Sitzplätze im Fernverkehr auf 85 Prozent reduziert worden. Um ausreichend Abstand und weiterhin Fernfahrten zu ermöglichen, will das Bundesunternehmen aber grundsätzlich an Fahrplan und Streckennetz festhalten.

13.07 Uhr: Doch noch keine elektronischen Arztrezepte für den Südwesten

igentlich sollte Baden-Württemberg ein Pilotstandort für die Einführung von elektronischen Arztrezepten für Smartphones sein. Doch das vor einem Jahr gestartete Pilotprojekt dazu liegt auf Eis, wie der Geschäftsführer der Landesapothekerkammer, Karsten Diers, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Grund dafür sei, dass das abwickelnde IT-Unternehmen abgesprungen sei. „Wir bedauern das sehr.“

Rund 50 E-Rezepte seien von November bis zum Ende des Pilotprojekts im April ausgestellt worden, sagte eine Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg. Die Zahl sei nicht so hoch. „Aber eines konnten wir dennoch damit zeigen: Der Prozess funktioniert!“

Patienten aus dem Raum Stuttgart und Tuttlingen konnten als erste bundesweit Medikamente mit sogenannten E-Rezepten bekommen. Das Programm dazu trug den Namen „Gerda“ (Geschützter e-Rezept-Dienst der Apotheken). Die Rezepte gab es nur bei zehn teilnehmenden Apotheken und nur für jene, die sich telemedizinisch behandeln ließen.

Die Patienten mussten dafür weder in die Praxis noch in eine Apotheke. Sie konnten sich die verschriebenen Medikamente per App liefern lassen. Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) hatte die Einführung in Baden-Württemberg als historische Stunde bezeichnet. Das Land hatte das Projekt mit einer Million Euro gefördert.

12 Uhr: Mehr als jeder fünfte Bundespolizist von Corona-Pandemie betroffen 

Mehr als jeder fünfte Bundespolizist war oder ist wegen der Corona-Pandemie laut einem Medienbericht in Quarantäne. 11 890 der insgesamt rund 51 000 Mitarbeiter seien betroffen, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag) unter Hinweis auf die Behörde mit Sitz in Potsdam. Seit Beginn der Pandemie im März erkrankten demnach 594 Bundespolizisten an Covid-19. Knapp 1900 Mitarbeiter seien derzeit in Quarantäne. Bei 261 Beamten waren nach den Angaben die Tests positiv. 54 Prozent der Fälle hätten einen privaten Bezug, beim Rest gebe es einen dienstlichen.

11.25 Uhr: Vor Bund-Länder-Schalte wenig Erwartungen an neue Beschlüsse

Vor den Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Pandemie am Montag dämpfen die baden-württembergischen Parteien die Erwartungen an neue Beschlüsse. „Wir müssen da vorerst auf Sicht fahren“, sagte CDU-Fraktionschef Wolfgang Reinhart der Deutschen Presse-Agentur. Er rechne nicht damit, dass bei der Runde der Regierungschefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) weitere Verschärfungen oder Lockerungen der Auflagen beschlossen würden. „Wir sollten noch eine weitere Woche warten, bis wir die Auswirkungen der Maßnahmen realistisch beurteilen können. Dann lässt sich besser in den Rückspiegel schauen.“

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will zwei Wochen nach dem Start der für November angesetzten jüngsten bundesweiten Kontaktbeschränkungen an diesem Montag (14.00 Uhr) mit den Ministerpräsidenten der Länder eine Zwischenbilanz ziehen. Die Bundesregierung hat bereits klar gemacht, dass sie angesichts der bis zuletzt gestiegenen Zahlen derzeit keinen Anlass für Lockerungen sieht. Freizeiteinrichtungen sind derzeit geschlossen, Hotels dürfen keine Touristen beherbergen.

Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz betonte, es sei wichtig deutschlandweit weiter an einem Strang ziehen. Priorität habe für die Grünen der Schutz der Gesundheit und das Offenhalten von Kindertagesstätten und Schulen. Für SPD-Landeschef Andreas Stoch sind die Infektionszahlen noch auf deutlich zu hohem Niveau. „Es ist sicher viel zu früh, schon am morgigen Montag abschließend zu bewerten, ob all die Regeln wirken, die seit dem 2. November gelten“, sagte er.

10.28 Uhr: Corona-Risikogruppen sollen Schutzmasken kostenlos bekommen

Im Kampf gegen das Coronavirus sollen Risikogruppen wie Ältere und Pflegeheimbewohner nach Plänen der großen Koalition kostenlos Schutzmasken erhalten können. Vorgesehen ist ein Anspruch für Versicherte, wenn sie zu einer Gruppe „mit einem signifikant erhöhten Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Infektion“ gehören. Das sieht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine geplante Ergänzung eines Gesetzes zu weiteren Corona-Krisenmaßnahmen vor. Es soll an diesem Mittwoch von Bundestag und Bundesrat beschlossen werden.

Konkret soll das Bundesgesundheitsministerium den Anspruch auf Gratismasken mit einer Rechtsverordnung ermöglichen können. Diese soll dann auch die Risikogruppe festlegen und regeln, welche Art von Masken und wie viele davon abgegeben werden können. Die von Fachpolitikern von Union und SPD und dem Ministerium erarbeiteten Pläne sehen eine Finanzierung durch den Bund aus Steuermitteln vor.

Auf Landesebene hat Bremen ein ähnliches Angebot gestartet. Dort kann jeder Bürger über 65 Jahre zehn FFP2-Schutzmasken im Monat erhalten. Um Risikogruppen zu schützen, sollen in Pflegeheimen und Kliniken auch deutlich mehr Tests gemacht werden, darunter neue Schnelltests.

Das vom Kabinett auf den Weg gebrachte weitere Corona-Gesetz umfasst daneben auch Neuregelungen zu Verdienstausfällen für Eltern und Reiserückkehrern aus Risikogebieten im Ausland. Angesichts von Kritik am Vorgehen von Bund und Ländern soll zudem eine genauere gesetzliche Grundlage für weitreichende Corona-Beschränkungen geschaffen werden.

9.18 Uhr: Corona-Einschränkungen für Menschen mit Behinderung besonders hart

Die Corona-Einschränkungen treffen Menschen mit Behinderung oft besonders hat. „Ein Beispiel sind die Anwendungen für Video-Konferenzen, die für Menschen mit Seh- und Hörbehinderungen eine große Herausforderung sind“, sagte der Bundesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, der Deutschen Presse-Agentur. An diesem Dienstag findet eine von Dusel initiierte große EU-Veranstaltung zur Lage der Menschen mit Behinderung statt. Ein zentrales Thema: Gewalt gegen Frauen und Kinder.

8.23 Uhr: Altmaier: Wende noch nicht erreicht – Mehrere Monate Einschränkungen

Wirtschaftsminister Peter Altmaier sieht noch keine wesentlichen Erfolge des Teil-Lockdowns. „Zur Zwischenbilanz gehört auch, dass die Infektionszahlen nach wie vor viel zu hoch sind. Sehr viel höher sogar als vor zwei Wochen“, sagte der CDU-Politiker der „Bild am Sonntag“. „Trotz aller Anstrengungen ist eine Wende zum Besseren noch nicht erreicht“, sagte Altmaier. Für das Öffnen von Restaurants und Kinos sehe er wenig Spielraum. „Wir sind aus dem Gröbsten noch nicht raus.“ Einen „Jo-Jo-Shutdown“ mit ständigem Öffnen und Schließen der Wirtschaft könne sich Deutschland nicht leisten.

Altmaier rechnet nach eigener Aussage damit, dass sich die Deutschen noch weit über den Dezember hinaus einschränken müssen. „Wir werden zumindest in den nächsten vier bis fünf Monaten mit erheblichen Vorsichtsmaßnahmen und Einschränkungen leben müssen.“

Auch Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) sieht keine Chance für Lockerungen. „Aus meiner Sicht gibt es für Lockerungen aufgrund der hohen Infektionszahlen keine Grundlage“, sagte er der Zeitung. „Wir sollten uns deshalb in sieben Tagen noch einmal treffen, um über die Entwicklung zu sprechen. Eingriffe in die Grundrechte der Menschen müssen sehr genau erklärt und begründet werden.“

Am Montag wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten eine Zwischenbilanz des Teil-Lockdowns ziehen. Derzeit haben unter anderem Restaurants geschlossen, Hotels dürfen keine Urlauber aufnehmen, auch Kultur- und Freizeiteinrichtungen mussten schließen.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 14. November: 

21.26 Uhr: Mehr als 2100 Corona-Neuinfektionen und 16 Tote in Baden-Württemberg registriert

In Baden-Württemberg sind innerhalb eines Tages mehr als 2100 neue Corona-Infektionen festgestellt worden - zudem werden weitere 16 Todesfälle mit dem Virus in Verbindung gebracht. Am Samstag meldete das Landesgesundheitsamt (LGA) konkret 2122 Fälle mehr als am Vortag. Insgesamt ist das Virus Sars-CoV-2 den Angaben zufolge inzwischen bei 115 657 Menschen im Südwesten nachgewiesen worden. In Zusammenhang mit dem Virus sind mittlerweile 2257 Menschen gestorben - 16 mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen schätzte das LGA am Samstag auf 10 970 (plus 1661).

Der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche liegt bei 132,3 und ist damit etwas niedriger als am Vortag (134,8). Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen über dem Risikogebiet-Grenzwert von 50.

381 Covid-19-Patienten sind laut Lagebericht in intensivmedizinischer Behandlung, mehr als jeder Zweite (208) von ihnen wird beatmet. Die Auslastung der Intensivbetten liege bei rund 77 Prozent.

20.53 Uhr: Brand auf rumänischer Intensivstation: Zehn Covid-19-Patienten sterben in Flammen

Zehn schwerkranke Covid-19-Patienten sind am Samstagabend in einem Krankenhaus der nordostrumänischen Stadt Piatra Neamt an schweren Verbrennungen gestorben. Das Feuer war in der Intensivstation ausgebrochen, wo insgesamt 16 Patienten künstlich beatmet wurden. Sieben weitere Menschen erlitten schwere Verbrennungen, darunter auch der für die Intensivstation verantwortliche Arzt.

Nach Angaben der Behörden dürfte ein Kurzschluss den Brand ausgelöst haben. Medien kommentierten, dass der Sauerstoff in den Beatmungsvorrichtungen das Feuer wohl noch verstärkt habe. Gesundheitsminister Nelu Tataru reiste umgehend zum Unglücksort. Es wurde erwartet, dass die Staatsanwaltschaft zu den Ursachen ermitteln werde.

18 Uhr: Umfrage: Deutliche Mehrheit für Öffnung der Restaurants im Dezember

Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland hat sich in einer Umfrage dafür ausgesprochen, dass im Dezember Restaurants und Kultureinrichtungen wieder öffnen dürfen. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar für die „Bild am Sonntag“ gaben 78 Prozent der Befragten an, dass Restaurants im Dezember wieder öffnen sollten. Eine Öffnung von Kultureinrichtungen würden 68 Prozent der Befragten begrüßen. Bei den geltenden Kontaktbeschränkungen ist die Lage anders: 59 Prozent sind dagegen, diese im Dezember aufzuheben.

Am Montag wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten eine Zwischenbilanz des Teil-Lockdowns ziehen. Derzeit haben unter anderem Restaurants geschlossen, Hotels dürfen keine Urlauber aufnehmen, auch Kultur- und Freizeiteinrichtungen mussten schließen.

16.50 Uhr: DFB-Länderspiel findet trotz Corona-Fällen bei Gegner Ukraine statt

Das Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Ukraine kann trotz Corona-Fällen beim Gegner stattfinden. Alle Nachtests bei Spielern und Betreuern am Samstag seien negativ ausgefallen, berichtete der ukrainische Verband. Auf dieser Grundlage erlauben die Leipziger Gesundheitsbehörden eine Spielaustragung.

16.43 Uhr: Finanzspritze für die Wirtschaft: Weitere 22 Milliarden Euro

Geschlossene Restaurants, leere Innenstädte, Kultur auf Sparflamme: Unternehmen und Solo-Selbstständige dürfen in der Krise mit einem weiteren Corona-Hilfspaket im Umfang von 22 Milliarden Euro bis Ende Juni 2021 rechnen. Bei der Zahl handelt es sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur um das geschätzte Programmvolumen für die von Januar bis Ende Juni 2021 geplante „Überbrückungshilfe III“, auf die sich Wirtschafts- und Finanzministerium zuvor geeinigt haben. Zuerst hatten das Nachrichtenportal „The Pioneer“ und der Deutschlandfunk über das Volumen berichtet.

Bei der zudem verabredeten Konkretisierung der „Novemberhilfe“, die Umsatzeinbußen während des Teil-Lockdowns ausgleichen soll, wird nun nach Schätzungen von einem Volumen von etwa 14 Milliarden Euro ausgegangen. Bisher stand ein Volumen von etwa 10 Milliarden Euro im Raum. Im Rahmen der Konkretisierung wird klargestellt, dass auch Beherbergungsbetriebe und Veranstaltungsstätten als direkt betroffene Unternehmen antragsberechtigt sind.

15.29 Uhr: Ärzte fordern OP-Stopp wegen Corona - „Die Zeit drängt“

Deutschlands Klinikärzte fordern die Bundesländer mit vielen Corona-Fällen zu einem Stopp verschiebbarer Eingriffe in den Krankenhäusern auf. In einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Erklärung kritisieren die Ärzteorganisation Marburger Bund und die intensivmedizinischen Fachgesellschaften, dass Krankenhäuser aus Umsatzgründen ihre Kapazitäten nicht auf Covid-19-Patienten konzentrierten.

„Die Krankenhäuser in stark belasteten Regionen müssen unverzüglich von der Politik aufgefordert werden, plan- und verschiebbare stationäre Eingriffe je nach Belastungssituation zu reduzieren beziehungsweise einzustellen“, fordern die Ärzte. „Nur dann ist es möglich, kurzfristig weiteres Personal für die Versorgung akut und kritisch erkrankter Patienten einzusetzen“, so die Ärzte. „Ohne diese zusätzliche Unterstützung ist die Belastungsgrenze insbesondere auf vielen Intensivstationen schon bald überschritten.“

Derzeit seien die Verantwortlichen für die Finanzen in den Kliniken nicht bereit, verschiebbare Eingriffe zurückzustellen, kritisierten die Mediziner. Deshalb müsse die Politik für eine Gegenfinanzierung der Erlösausfälle sorgen, die entstünden, wenn verschiebbare Behandlungen zurückgefahren werden.

14.35 Uhr: „Querdenken“-Demo mit 800 Teilnehmern in Regensburg

In Regensburg sind am Samstag rund 800 Anhänger der „Querdenken“-Bewegung gegen staatlich vorgeschriebene Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. Bislang seien noch keine Verstöße registriert worden, hatte eine Polizeisprecherin kurz vor Beginn der Veranstaltung unter dem Motto „Demonstration für Selbstbestimmung und Maskenbefreiung“ gesagt. Bei einer Gegendemonstration kamen zunächst rund 90 Menschen zusammen. 

Die Veranstalter hatten 2000 Teilnehmer angemeldet, die Stadt beschränkte die Zahl aber auf 1000 Menschen. Zudem müssen die Teilnehmer Maske tragen und einen Mindestabstand von eineinhalb Metern einhalten.

Das Verwaltungsgericht Regensburg hatte am Freitag einen Eilantrag gegen die Auflagen abgelehnt. Der Antrag sei unzulässig, teilte das Gericht mit. Die Antragsteller hätten es versäumt, zuerst eine Klage einzureichen, ohne die ein Eilantrag nicht zulässig sei, so die Begründung für die Entscheidung.

12.41 Uhr: Österreichs Regierung will vollen Lockdown bis zum 6. Dezember

Die österreichische Regierung will zur Eindämmung der Corona-Krise für drei Wochen Geschäfte und Schulen schließen und Ausgangsbegrenzungen rund um die Uhr verordnen. Das ging am Samstag aus einem Verordnungsentwurf hervor, der der Deutschen Presse-Agentur in Wien vorlag.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und weitere Regierungsmitglieder sollen den Plan am Nachmittag bei einer Pressekonferenz verkünden. Gelten sollen die Maßnahmen ab Dienstag und bis einschließlich Sonntag, dem 6. Dezember.

Geplant sind demnach weitreichende Eingriffe wie im sogenannten strengen Lockdown im Frühjahr, als erstmals wegen der Pandemie ein völliger Stillstand des öffentlichen Lebens inklusive Ausgangsregeln galt. Schon seit dem 3. November sind Gastronomie, Tourismus, Kulturbetrieb und Freizeiteinrichtungen geschlossen. Außerdem gelten Ausgangsbeschränkungen von 20 bis 6 Uhr, die das Verlassen des „privaten Wohnraums“ nur für mehrere konkrete Gründe wie etwa die Erfüllung von Grundbedürfnissen, Arbeit und Ausbildung, die Betreuung Hilfsbedürftiger sowie zur Erholung im Freien zulassen.

Diese Ausgangsbeschränkung gilt laut dem Entwurf nun rund um die Uhr. Private Treffen sind demnach nur mit einem Partner, einzelnen engsten Angehörigen oder einzelnen wichtigsten Bezugspersonen erlaubt. Offen bleiben nur Geschäfte für die Deckung des täglichen Bedarfs, etwa Supermärkte, Drogerien, Apotheken und Kioske. Schulen stellen auf Fernunterricht um und bieten Betreuungsmöglichkeiten bei Bedarf.

Die Infektionszahlen sind trotz des sogenannten Teil-Lockdowns seit Anfang November weiter gestiegen. Mediziner befürchten einen Zusammenbruch der Intensivversorgung. Der Durchschnittswert der Neuansteckungen binnen sieben Tagen lag am Freitag österreichweit bei 554,2 Fällen pro 100 000 Einwohner, regional aber bei bis zu 850.

12.30 Uhr: Ukraine-Elf vorerst nicht in Quarantäne - Weitere Tests am Nachmittag

Die Entscheidung über eine mögliche Absage des Länderspiels der Fußball-Nationalmannschaft gegen die Ukraine wird möglicherweise erst unmittelbar vor dem geplanten Anpfiff (20.45 Uhr) fallen. Wie der Leipziger Stadtsprecher Matthias Hasberg der Deutschen Presse-Agentur am Samstagmittag bestätigte, wird die nach fünf positiven Corona-Tests im Team der Ukraine notwendige weitere Testreihe erst am Nachmittag stattfinden.

Bis dahin werde die Stadt keine Quarantäne für das ganze Team anordnen. Sie habe sich vergewissern können, dass die vier mit dem Virus infizierten Spieler und der Manager keine zu engen Kontakte zum Rest der Delegation hatten.

Die Partie der Nations League am Abend (20.45 Uhr/ZDF) droht somit weiterhin auszufallen, sollte es bei den Nachtestungen weitere positive Fälle geben. Dann müsste auch für diese Akteure eine Kontakt-Nachverfolgung gestartet werden. Die UEFA-Regularien sehen vor, dass eine Mannschaft antreten muss, sofern sie 13 gesunde Spieler in ihren Reihen hat, darunter ein Torwart.

10 Uhr: Merkel: "Der vor uns liegende Winter wird allen noch viel abverlangen"

Die Deutschen müssen sich nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf weitere Monate mit Corona-Beschränkungen einstellen: "Der vor uns liegende Winter wird uns allen noch viel abverlangen", sagte Merkel am Samstag in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. Das Virus werde noch eine ganze Weile "unser Leben bestimmen. Das bedeutet auch, dass wir uns nicht unbeschwert direkt begegnen können", sagte die Kanzlerin.

Die Möglichkeiten neuer Kommunikationsmittel könnten helfen, seien aber natürlich kein Ersatz für persönliche Begegnungen. Auch "mir persönlich fehlt am meisten der direkte Kontakt mit Menschen - privat und als Bundeskanzlerin", sagte Merkel. 

Sie verwies auf die neue Reihe von Bürgerdialogen im Netz unter dem Titel "Die Bundeskanzlerin im Gespräch": "Den Bürgerinnen und Bürgern zu begegnen, zuzuhören, das ist mir in meinem Amt sehr wichtig", sagte Merkel. In den Videokonferenzen wolle sie erfahren, wie Menschen mit den Herausforderungen des Lebens in der Pandemie umgehen, was sie beschwert, welche Sorgen und Wünsche an die Politik sie haben.

Am kommenden Donnerstag komme sie so mit Pflegebedürftigen, pflegenden Angehörige und Pflegekräften aus der stationären und ambulanten Versorgung zusammen, kündigte die Kanzlerin an. Sie setzt Hoffnung auf einen Impfstoff gegen das Coronavirus: "Sobald zuverlässige Impfstoffe vorliegen, können sich diejenigen, die für die Versorgung von Kranken und Betreuungsbedürftigen zuständig sind, zügig impfen lassen", sagte sie. Das gelte auch für Risikogruppen, also auch für Pflegebedürftige.

8.50 Uhr: 22 461 neue Corona-Infektionen in Deutschland

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 22 461 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 1 081 Fälle weniger als am Freitag, wie aus den Angaben des RKI vom Samstagmorgen hervorgeht. Auch im Vergleich zum Samstag vergangener Woche ist der Wert etwas niedriger. Zu dem Zeitpunkt hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 23 399 gelegen.

Am Freitag war mit 23 542 verzeichneten Fällen der bisherige Spitzenwert erreicht worden. Im Vergleich zum Donnerstag stieg die Zahl der neu gemeldeten Fälle am Freitag um knapp 1 700.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 773 556 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 14.11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Samstag um 178 auf insgesamt 12 378. Am Freitag betrug diese Steigerung 218 Fälle. Das RKI schätzt, dass rund 493 200 Menschen inzwischen genesen sind.

Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Freitagabend bei 0,99 (Vortag: 0,93). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch etwa 99 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

8.18 Uhr: Weltethos-Institut: Corona-Impfstoff Beitrag zum guten Leben

Das vom Theologen Hans Küng gegründete Tübinger Weltethos-Institut bezeichnet den in Deutschland entwickelten Impfstoff gegen Covid-19 als wichtigen Beitrag zum guten Leben weltweit. Die Pharmabranche habe auf eine globale Herausforderung mit einem Beitrag zum Gemeinwohl reagiert. „Die Pharmabranche hat es geschafft, innerhalb von nur neun Monaten auf eine Pandemie mit einem Impfstoff zu antworten“, sagte Christopher Gohl, der seit 2012 am Weltethos-Institut an der Universität Tübingen zur Entstehung und Wirkung von Werten, zur Ethik in Unternehmen und Wirtschaft und zur lernenden Demokratie lehrt.

Das Mainzer Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer hatten Anfang der Woche mitgeteilt, dass ihr Impfstoff nach Studiendaten einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19 bietet.

Der Impfstoff ist laut Gohl mehr als nur der Versuch der Pharmabranche, das eigene Image aufzupolieren. „Die Welt wird besser, wenn wir mit guten Produkten gutes Geld verdienen können. Mit Prinzipien lassen sich auch Profite machen“, erklärte Gohl.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 13. November: 

22.57 Uhr: Biontech-Impfstoff soll laut Trump „sehr, sehr schnell“ zugelassen werden

Der von Pfizer und Biontech entwickelte Corona-Impfstoff soll nach Worten des amtierenden Präsidenten Donald Trump in den USA „sehr, sehr schnell“ zugelassen werden. Die jüngst von den Herstellern berichtete Wirksamkeit des Impfstoffs „übertrifft bei Weitem alle Erwartungen“, sagte Trump am Freitag im Rosengarten des Weißen Hauses. Die US-Regierung habe sich vertraglich bereits die Lieferung von 100 Millionen Impfdosen gesichert und habe die Option, schnell Millionen weitere Dosen zu bekommen, sagte Trump.

Das deutsche Biotech-Unternehmen und der US-Pharmakonzern wollen dem Vernehmen nach noch im Lauf des Monats bei der Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für den Impfstoff beantragen. Biontech und Pfizer hatten jüngst mitgeteilt, dass ihr Impfstoff nach ersten Erkenntnissen einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor einer Coronavirus-Infektion biete. Sie wollen in diesem Jahr 50 Millionen und 2021 rund 1,3 Milliarden Impfdosen zur Verfügung stellen - weltweit. Jede Person muss mit dem Impfstoff, der auch besonders gekühlt werden muss, zwei Mal geimpft werden.

Die Kriterien für eine Notfallzulassung der FDA sind nicht sehr anspruchsvoll. Grob gesagt muss dafür nachgewiesen werden, dass ein Medikament oder eine Impfung mehr hilft als schadet. Für eine volle Zulassung der FDA hingegen gelten deutlich höhere Hürden - dies dürfte daher noch deutlich länger dauern. Ein Regierungsvertreter, Moncef Slaoui, sagte am Freitag, falls eine Notfallzulassung erteilt werde, könnten erste Impfungen noch im Dezember beginnen.

22.28 Uhr: Biden fordert Sofortmaßnahmen der US-Regierung gegen Corona

Der gewählte US-Präsident Joe Biden hat dringende Sofortmaßnahmen der Regierung gegen die beschleunigte Ausbreitung der Corona-Pandemie gefordert. Nach einem Treffen mit seinem Corona- Expertenrat erklärte Biden am Freitag in einer schriftlichen Mitteilung, die von den Medizinern präsentierten Fakten seien alarmierend.

Die Krise erfordere eine sofortige, entschiedene Antwort der Regierung in Washington, sagte Biden. Leider gebe es diese bisher nicht. „Ich bin der gewählte Präsident, aber Präsident werde ich erst im nächsten Jahr sein“, führte Biden mit Blick auf den Amtsantritt am 20. Januar aus. „Die Krise respektierte keine Termine im Kalender, sie beschleunigt sich jetzt.“

Im ganzen Land zeigten Infektionen, Einweisungen in Krankenhäuser und Todesfälle eine steigende Tendenz, erklärte Biden. „Unsere Ärzte, Pflegekräfte und anderen Mitarbeiter im Gesundheitswesen stehen unter enormen und wachsendem Druck.“ Bis ein wirksamer Impfstoff gegen Covid-19 allgemein zur Verfügung stehe, werde es noch viele Monate dauern. „Dringendes Handel ist heute geboten, jetzt, von der gegenwärtigen Rewgierung - angefangen mit einem Eingeständnis, wie ernst die gegenwärtige Lage ist.“

21.36 Uhr: Gericht lehnt Eilantrag gegen Auflagen für Maskengegner-Demo ab

Das Verwaltungsgericht Regensburg hat einen Eilantrag gegen die Auflagen für eine geplante Demonstration von Corona-Maskengegnern in der Stadt abgelehnt. Der Antrag sei unzulässig, teilte das Gericht am Freitagabend mit. Die für Samstag auf dem Dultplatz in Regensburg geplante Demo der Initiative „Querdenken“ soll unter dem Motto „Demonstration für Selbstbestimmung und Maskenbefreiung“ stehen. Die Antragsteller hätten es versäumt, zuerst eine Klage einzureichen, ohne die ein Eilantrag nicht zulässig sei, so die Begründung der Richter. Gegen den Beschluss kann Beschwerde beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof eingelegt werden.

An zahlreichen Städten in Deutschland wollen am Wochenende erneut Anhänger der „Querdenken“-Bewegung gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gehen. In Regensburg ist eine Kundgebung mit bis zu 1000 Menschen angekündigt. Die Veranstalter hatten 2000 Teilnehmer angemeldet, die Behörden beschränkten die Zahl aber auf 1000 Menschen. Zudem müssen die Teilnehmer Maske tragen und einen Mindestabstand von eineinhalb Metern einhalten. - Am vergangenen Samstag war eine „Querdenken“-Kundgebung von mehr als 20.000 Gegnern der Corona-Maßnahmen in Leipzig aus dem Ruder gelaufen.

20.42 Uhr: Trotz Corona-Rekord - Hoffnung auf Besserung der Lage in Italien

Am vergangenen Samstag hatte Italien knapp 40.000 Neuinfektionen an einem Tag gemeldet. Diese Marke hat das Land am Freitag überschritten. Dennoch gibt es Hoffnung auf eine Trendwende in der Pandemie.

Trotz eines erneuten Höchststandes der Corona- Neuinfektionen in Italien scheinen sich die Maßnahmen der Regierung gegen die Pandemie bemerkbar zu machen. Nach Darstellung des Gesundheitsministeriums war der Reproduktionswert von 1,7 auf 1,4 gesunken, teilte der Experte der Behörde, Giovanni Rezza, am Freitagabend mit. Der R-Wert zeigt an, wie viele Menschen eine mit dem Virus infizierte Person im Schnitt ansteckt.

Es sei nur ein erstes Signal für einen Rückgang der Übertragungen, erklärte Rezza weiter. Dieser könne auf das zurückgeführt werden, was bisher unternommen wurde. Besorgniserregend sei jedoch der Anstieg der Zahlen der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern und auf Intensivstationen. „Das rechtfertigt weitere restriktive Maßnahmen“, erläuterte Rezza.

Unterdessen verzeichnete Italien am Freitag einen neuen Höchstwert von knapp 41.000 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden. In dieser Zeit starben 550 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19. Insgesamt wurden in Italien damit etwas mehr 1,1 Millionen Fälle nachgewiesen. Mehr als 44.000 Menschen starben bereits mit dem Coronavirus. Aktuell liegen etwa 3200 Corona-Patienten den Angaben zufolge auf der Intensivstation.

19.04 Uhr: Mehr als 2900 Neuinfektionen im Südwesten

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist weiter gestiegen. Am Freitag (Stand 16 Uhr) meldete das Landesgesundheitsamt 2905 Fälle mehr als am Vortag. Am Donnerstag hatte der Anstieg 2984 Infektionen betragen. Insgesamt ist Sars-CoV-2 den Angaben zufolge damit inzwischen bei 113 535 Menschen im Südwesten nachgewiesen worden.

Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg um 17 auf 2241. Die Zahl der Genesenen schätzte das LGA am Freitag auf 70 309 (plus 1436). Der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche liegt bei 134,8 und ist damit wieder etwas höher als am Vortag (134,3).

18.30 Uhr: Spanien-Einreise ohne PCR-Test kann bis zu 6000 Euro kosten

Wer ab dem 23. November aus Deutschland oder einem anderen Risikogebiet in Spanien einreist und keinen negativen PCR-Test vorlegen kann, riskiert eine schmerzhafte Geldstrafe. Verstöße könnten mit bis zu 6000 Euro geahndet werden, warnte am Freitag die spanische Außenministerin Arancha González Laya im Interview des Fernsehsenders „Antena 3“. Man empfehle deshalb den Airlines, dass schon vor Abflug geprüft werde, ob die Passagieren diese Auflage erfüllen. Wer in Spanien ohne PCR-Test eintreffe, müsse diesen neben der Geldstrafe nachholen. Die Vorschrift gilt für alle Besucher, die über einen Flughafen oder Hafen einreisen.

Gemäß der am Mittwoch erlassenen Verordnung der linken Regierung darf der Test bei Einreise nicht älter als 72 Stunden sein. Das Ergebnis des Corona-Tests muss auf Spanisch oder Englisch verfasst sein und kann sowohl in Papierform als auch digital vorgelegt werden. Zudem muss es in dem Formular angegeben werden, das Spanien-Besucher schon seit einiger Zeit vor der Einreise ausfüllen müssen.

17.50 Uhr: Schweizer Arzneimittelbehörde testet Corona-Impfstoff von US-Hersteller Moderna

Die Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic hat mit der Prüfung des Corona-Impfstoffs des US-Medikamentenherstellers Moderna begonnen. Der experimentelle Impfstoff werde in einem „rollenden Zulassungsverfahren“ überprüft, das es ermögliche, Daten auszuwerten, bevor die endgültigen Ergebnisse der klinischen Studien zur Zulassung vorliegen, teilte die Behörde am Freitag mit. Auf diese Weise könne ein erster Eindruck vom „Risiko-Nutzen-Profil“ des untersuchten Impfstoffs gewonnen werden. So sei eine schnelle, aber gleichzeitig gründliche Prüfung von Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität des Impfstoffs möglich.

In der Schweiz laufen bereits Zulassungsverfahren für den Impfstoffkandidaten des Pharmakonzerns AstraZeneca sowie den vom Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer entwickelten Impfstoff. Bereits im August hatte die Schweiz mit Moderna einen Vertrag über den Kauf von 4,5 Millionen Impfdosen unterzeichnet. Obwohl die pharmazeutische Industrie in der Schweiz stark vertreten ist, sind Schweizer Pharmakonzerne nicht in das weltweite Rennen um den Corona-Impfstoff eingestiegen.

16.45 Uhr: Landratsamt Waldshut meldet sieben positiv getestete Personen im Matthias-Claudius Haus

Bisher waren die Pflegeheime in Waldshut-Tiengen von Corona verschont. Nun meldet das Landratsamt Waldshut, dass sieben Personen des Matthias-Claudius-Hauses in Waldshut, sechs Bewohner und ein Mitarbeiter, positiv auf das Coronavirus getestet worden sind. Schon nach einem zuvor im Haus durchgeführten Antigen-Schnelltest bestand der Verdacht, dass sich die Betroffenen infiziert haben könnten.

16.22 Uhr: Kretschmann will Corona-App nachschärfen

Die Corona-Warn-App hat nach Ansicht des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann noch immer Mängel und sollte deshalb nachgebessert werden. „Nach der ersten Auswertung können wir festhalten: Die App ist eine gute Ausgangsbasis, aber sie schöpft ihr Potenzial nach meinem Eindruck bislang bei weitem nicht aus, vor allem bei der Kontaktnachverfolgung“, sagte der Grünen-Politiker. Bei der Videokonferenz der Länder-Regierungschefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Montag will Kretschmann deshalb einige Vorschläge dazu machen.

So könnten Testlabors schon bei der Probenentnahme die Einwilligung einholen, dass positive Testergebnisse tatsächlich in die App eingespeist werden. Kretschmann sagte: „Mit einer automatisierten Weitergabe positiver Testergebnisse auf Basis einer Einwilligung bereits bei der Probenentnahme könnte zum Beispiel zeitnah eine sehr effektive und extrem wichtige Verbesserung bei der Wirksamkeit der App realisiert werden.“

15.36 Uhr: Regierung will Nebenwirkungen einer Corona-Impfung mit App erfassen

Die Bundesregierung plant, Nebenwirkungen eines möglichen Impfstoffs gegen Covid-19 mithilfe einer App zu erfassen. Die App werde Teil der vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten Nationalen Impfstrategie sein, erklärte eine Sprecherin des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) in Langen und bestätigte damit einen Bericht des „Tagesspiegel“. Weitere Angaben könne sie derzeit nicht machen. Das PEI ist als Bundesbehörde unter anderem für die Zulassung von Impfstoffen und deren Sicherheit zuständig.

Nach Informationen des „Tagesspiegels“ handelt es sich dabei um eine Anwendung, in deren Rahmen bereits geimpfte Personen in Echtzeit mögliche Symptome an die zuständigen Behörden übermitteln können. „Die Anwendung soll uns dabei helfen, mögliche Probleme in einer Langzeitanalyse zentral zu erfassen und auszuwerten“, sagte Reinhold Schmidt, Leiter des wissenschaftlichen Beirats des PEI, der Zeitung.

13.45 Uhr: RKI weist ganz Schweden und britische Kanalinsel Jersey als Risikogebiete aus

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Liste der Corona-Risikogebiete erneut erweitert. Unter anderem werden seit Freitag ganz Schweden und Kanada als Risikogebiete ausgewiesen. Dies trifft auch auf die britische Kanalinsel Jersey sowie weitere Regionen in Estland, Griechenland, Lettland und Norwegen zu. Für Frankreich gilt nun auch das Überseegebiet Französisch-Polynesien als weiteres Risikogebiet. Dagegen wurde die Region Österbotten in Finnland von der Liste gestrichen. Die Einstufungen als Risikogebiete sind ab Sonntag um Mitternacht wirksam.

Für Länder oder Regionen, die als Risikogebiet eingestuft wurden, gibt das Auswärtige Amt eine Reisewarnung heraus. Entscheidend für die Einstufung als Risikogebiet ist, dass die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen bei mehr als 50 Fällen pro 100.000 Einwohner liegt. Für Menschen, die aus den aufgelisteten Gebieten nach Deutschland einreisen, gilt eine Quarantänepflicht von zehn Tagen. Sie kann verkürzt werden, wenn frühestens ab dem fünften Tag nach der Einreise" ein negativer Coronatest vorgelegt wird.

13.08 Uhr: Bundesregierung will Einschränkungen wegen Corona nicht lockern

Nach der Halbzeit des Teil-Lockdowns zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland will die Bundesregierung an den Einschränkungen absehbar festhalten. „Für die Bundesregierung kann ich sagen, dass bei diesem Stand der Dinge für Montag jedenfalls keine Lockerungen von Einschränkungen zu erwarten sind“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. „Die kann es noch nicht geben.“ An diesem Montag beraten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten über die seit Anfang vergangener Woche geltenden Einschränkungen. Bereits bislang war geplant, dass diese den ganzen November über aufrecht erhalten bleiben. Mit den Worten Seiberts bleibt nun zunächst weiter unklar, ob weitere Maßnahmen für nötig gehalten werden und wie es danach weitergeht.

Seibert wies darauf hin, dass sich weiter immer mehr Menschen mit dem Virus anstecken. „Der Anstieg der Zahlen hat sich abgeflacht, aber sie steigen eben immer noch an.“ Er sagte, es müsse abgewartet werden, wie die Maßnahmen wirken. „Jeder Tag zählt.“ Es sei zu früh für ein abschließendes Urteil. Mit Lockerungen würde das Land steigende Infektionszahlen riskieren, sagte Seibert. Das Ziel sei die Annäherung an eine Sieben-Tage-Inzidenz von 50. Diese Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche liegt seit Tagen deutlich über 130. Erst bei der Größenordnung um die 50 sei es aber wieder möglich, dass die Gesundheitsämter einzelne Kontakte von Infizierten nachvollziehen könnten, sagte Seibert. Er rief einen Satz von Merkel in Erinnerung: „Es soll kein Weihnachten in Einsamkeit werden.“ Um das zu erreichen, komme es aber auf die Verantwortung jedes Einzelnen an.

11.40 Uhr: Warum nicht alle Gesundheitsämter in der Region auf Bundeswehr-Hilfe setzen

Die Gesundheitsämter werden seit Monaten aufgestockt. Viele Landkreise kommen mit der Kontaktpersonennachverfolgung trotzdem nicht mehr hinterher. In diesen Fällen schreitet die Bundeswehr ein, leistet Amtshilfe – wie in Lörrach. Das Modell funktioniert – doch in der Region verzichten viele Kreise darauf. Die Landkreise Sigmaringen und Konstanz und der Bodenseekreis wollen derzeit keine Unterstützung bei der Bundeswehr beantragen. Warum? Wir haben nachgefragt.

10.29 Uhr: Charité-Professor rechnet mit Wirksamkeit des Teil-Lockdowns

Der seit fast zwei Wochen geltende Teil-Lockdown in Deutschland dürfte nach Einschätzung eines Charité-Professors Wirkung zeigen. Er rechne damit, dass sich eine gewisse Stabilisierung bei den Fallzahlen in den nächsten Wochen einstelle, sagte Leif-Erik Sander von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie am Freitag im ARD-„Morgenmagazin“. Er selbst schaue nicht täglich auf die Statistik der Neuinfektionen - er sehe ja, was auf der Station los sei.

Der Wissenschaftler zeigte sich mit Blick auf den möglichen Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer zuversichtlich: Zwar sei es eine komplett neue Technologie - wenn er sich die Biologie dahinter anschaue, sei er aber „relativ guter Dinge, dass das ein sehr, sehr sicherer Impfstoff ist“. Er wünsche sich, dass sich in den besonders gefährdeten Gruppen die Impfbereitschaft noch erhöhe.

9.50 Uhr: Keine weiteren positiven Corona-Fälle bei der TSG Hoffenheim

Beim Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim gibt es vorerst keine weiteren positiven Corona-Fälle. Bei einem Test am Donnerstag seien alle Ergebnisse negativ ausgefallen, teilte der Verein am Freitag mit. Nachdem sich zuvor sechs Spieler und zwei Betreuer der TSG mit Sars-CoV-2 infiziert hatten, befindet sich die gesamte Mannschaft derzeit in Quarantäne.

8.54 Uhr: Für Debatte über Zukunft der Corona-Maßnahmen ist es laut Spahn zu früh

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will noch keine Prognose dazu abgeben, ob die für November verhängten härteren Corona-Auflagen im Dezember tatsächlich gelockert werden können. „Eigentlich ist es zu früh, das jetzt schon zu bewerten“, sagte er am Freitag im ARD-„Morgenmagazin“. Das Coronavirus habe eine „lange Bremsspur“, so dass sich neue Maßnahmen immer erst „sehr zeitverzögert“ niederschlügen.

Ob der derzeitige Teil-Lockdown einen Unterschied mache, werde sich erst „in den nächsten Tagen“ zeigen, sagte Spahn. Die Steigerung der Corona-Neuinfektionen sei zwar „stark zurückgegangen“. Allerdings stiegen die Infektionszahlen weiterhin - „aber wir müssen runter. Da sind wir eben noch nicht“, mahnte Spahn.

7.14 Uhr: 23.542 Corona-Fälle binnen 24 Stunden gemeldet

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 23.542 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Damit ist am Freitag ein neuer Höchststand erreicht worden, wie aus den Angaben des RKI vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Am vergangenen Samstag war mit 23.399 verzeichneten Fällen der bisherige Spitzenwert erreicht worden. Im Vergleich zum Donnerstag stieg die Zahl der gemeldeten Fälle am Freitag um knapp 1700.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 12. November:

22.18 Uhr: Bayern verbietet ab Freitag wegen Corona-Krise Indoor-Sport

Wegen der Corona-Krise müssen ab Freitag so gut wie alle Indoor-Sportstätten in Bayern geschlossen bleiben. Einzig Schul- und Profisport bleiben im November in Innenräumen erlaubt. „Die Staatsregierung zieht damit eine Entscheidung vor, die Bayern bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am kommenden Montag ohnehin vorgeschlagen hätte“, sagte Gesundheitsstaatssekretär Klaus Holetschek (CSU) am Donnerstagabend der Deutschen Presse-Agentur in München.

22.04 Uhr: Bislang 34 Millionen Euro Corona-Hilfe für den Spitzensport

Das Bundesinnenministerium hat bislang 34 Millionen Euro als Corona-Hilfe an den deutschen Profisport ausgeschüttet. „Wir wissen, dass die finanzielle Situation im Spitzensport durch die Absage von Wettkämpfen und Ligaspielen sehr schwierig ist“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär Stephan Mayer (CSU) am Donnerstag nach seiner Teilnahme an der Sportministerkonferenz der Länder in Bremen. Aus dem Sport sind einer BMI-Mitteilung zufolge bislang Anträge „in Höhe von etwas mehr als 68 Millionen Euro“ gestellt worden. Die Bearbeitung läuft.

„Mit Blick auf die Entwicklung der Corona-Pandemie betonte Mayer, das BMI setze sich in den Haushaltsverhandlungen für eine Verlängerung des Programms in 2021 nachhaltig ein“, hieß es weiter. Das BMI hatte Anfang November die Antragsfrist von Corona-Finanzhilfen bis zum 22. November verlängert. Ursprünglich wäre sie am 11. November abgelaufen. Das Anfang Juli vom Bundestag verabschiedete Hilfspaket hat ein Gesamtvolumen von 200 Millionen Euro.

20.19 Uhr: 21.866 neue Corona-Infektionen in Deutschland

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 21.866 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind knapp 3400 Fälle mehr als am Mittwoch, wie aus den Angaben des RKI vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Im Vergleich zum Donnerstag vergangener Woche ist der Wert etwas höher. Zu dem Zeitpunkt hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 19.990 gelegen. Ein Höchststand war am Samstag mit 23.399 verzeichneten Fällen erreicht worden.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 727.553 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 12.11., 00.00 Uhr). Davon gelten 247.800 Menschen als aktuell infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Donnerstag um 215 auf insgesamt 11.982. Am Mittwoch hatte diese Steigerung 261 Fälle betragen. Das RKI schätzt, dass rund 467.800 der registrierten Infizierten inzwischen genesen sind.

19.35 Uhr: Fast 3000 neue Corona-Fälle in Baden-Württemberg

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg steigt weiter. Am Donnerstag (Stand 16 Uhr) meldete das Landesgesundheitsamt 2984 Fälle mehr als am Vortag. Am Mittwoch hatte der Anstieg 2944 Infektionen betragen. Insgesamt ist Sars-CoV-2 den Angaben zufolge damit inzwischen bei 110 630 Menschen im Südwesten nachgewiesen worden. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg um 36 auf 2224. Auch diese Zahl lag am Vortag mit 22 Toten deutlich darunter. Die Zahl der Genesenen werde auf 68 873 (plus 1562) geschätzt.

Der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche liegt bei 134,3 und ist damit nur unwesentlich niedriger als am Vortag (134,4). Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen über dem Grenzwert von 50. 357 Covid-19-Patienten sind laut Lagebericht in intensivmedizinischer Behandlung, mehr als jeder Zweite (207) von ihnen wird invasiv beatmet - etwa über einen Schlauch. 2349 von 3046 Intensivbetten seien belegt, was einer Auslastung von 76 Prozent entspricht.

18.50 Uhr: Notfalls müssen Corona-Infizierte laut Spahn in Klinik weiterarbeiten

In der grassierenden Corona-Pandemie müssen laut Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) notfalls auch positiv auf das Virus getestete Mitarbeiter von Kliniken oder Pflegeheimen arbeiten. Der beste Weg sei, dass ein Infizierter und die Menschen, die mit ihm in Kontakt standen, in Quarantäne bleiben, sagte Spahn am Donnerstag auf dem Deutschen Pflegetag in Berlin. „Wenn (...) wegen Isolation und Quarantänemaßnahmen so viele dann gar nicht mehr da sind, im Krankenhaus, in der Arztpraxis, in der Pflegeeinrichtung, dass die Versorgung zusammenbricht, muss man schauen, was ist neben der bestmöglichen Lösung die zweitbeste“, sagte Spahn. Dann könne es nötig sein, dass die Kontaktpersonen mit täglichen Tests und FFP2-Masken weiter arbeiten.

17.10 Uhr: Erste Lufthansa-Flieger nur mit negativ auf Corona getesteten Insassen gestartet

Die Lufthansa fliegt auf der Verbindung zwischen München und Hamburg ab sofort zweimal täglich nur mit Insassen, die vor dem Abflug negativ auf das Coronavirus getestet wurden. Wie die Fluggesellschaft mitteilte, startete am Donnerstagmorgen nach Antigen-Schnelltests bei Passagieren sowie Crewmitgliedern der erste Flug des Pilotprojekts am Münchner Flughafen.

Demnach waren, ebenso wie beim Rückflug aus Hamburg, alle Testergebnisse negativ. „Nach erfolgtem Test bekamen die Kunden innerhalb von kurzer Zeit ihr Testergebnis per Push-Nachricht und E-Mail“, teilte der Konzern mit. Ein negatives Ergebnis ist demnach Voraussetzung für die Freischaltung der Bordkarte. In dem Projekt will die Lufthansa Erfahrung mit den verbindlichen Schnelltests im Flugverkehr sammeln und dann entscheiden, ob die Corona-Testpflicht auch bei anderen Verbindungen eingeführt wird.

17 Uhr: Keine bundesweite Tennis-Erlaubnis? Verband wendet sich an Politik

Mit einem Schreiben an zuständige Minister und Senatoren hat der Deutsche Tennis Bund (DTB) seine Forderung einer bundesweiten Erlaubnis für den Tennissport in Corona-Zeiten unterstrichen. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum es in Bezug auf den Tennissport keine Regelungen gibt, die für ganz Deutschland gelten“, sagte DTB-Präsident Ulrich Klaus in einer Verbandsmitteilung.

„Die Beschlussvorlage der Bundesregierung lässt ausdrücklich Individualsport - zu dem Tennis zweifelsohne gehört - in der Halle zu. Vielmehr bietet sich das Spiel durch den großen Abstand zwischen den Akteuren in diesen Zeiten als sichere Sportart an.“

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16.34 Uhr: Kultusministerium betont: Ordnen keine längeren Weihnachtsferien an

Die Weihnachtsferien in Baden-Württemberg werden trotz der Corona-Pandemie nicht früher beginnen - zumindest nicht offiziell und landesweit. Das hat das Kultusministerium nun betont. „Wir werden in Baden-Württemberg keine längeren Weihnachtsferien anordnen“, teilte das Haus mit. „Eine solche Maßnahme von oben verordnet könnte organisatorische Fragen auslösen und zahlreiche Eltern vor Betreuungsprobleme stellen.“

Allerdings sei es einzelnen Schulen im Land natürlich erlaubt, die Weihnachtsferien dieses Jahr durch bewegliche Ferientage zu verlängern. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte dies zuvor bereits als „ein kluges Vorgehen, für das vieles spricht“ bezeichnet.

16 Uhr: Lehrer und Erzieher haben kein erhöhtes Corona-Risiko

Lehrer und Erzieher haben nach Angaben des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums kein erhöhtes Risiko, sich mit Covid-19 zu infizieren. Eine Auswertung des Landesgesundheitsamtes habe ergeben, dass ihr Risiko dem der vergleichbaren Altersgruppe in der Gesamtbevölkerung entspreche, bestätigte ein Sprecher einen Bericht der „Stuttgarter Nachrichten“ (Freitag). Dort liege die Anzahl der neu auftretenden Erkrankungen bei den 20- bis 65-Jährigen seit Öffnung der Schulen und Kitas bei etwa 400 Fällen pro 100 000 Einwohnern.

„Gleichwohl hat Minister Manfred Lucha der Kultusministerin angeboten, regelmäßig FFP2-Masken aus dem Lagerbestand des Landes auf Wunsch für Lehrerinnen und Lehrer im Unterricht zur Verfügung zu stellen“, zitierte das Blatt einen Sprecher des Ministeriums. Außerdem sei der Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 19 Jahren an allen gemeldeten Corona-Infektionen in den vergangenen vier Wochen von 16 auf 13 Prozent gesunken.

15.21 Uhr: Scholz kündigt Aufstockung der Novemberhilfen an

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat eine Aufstockung der Novemberhilfen angekündigt. Es würden sicherlich mehr als die 10 Milliarden Euro, die bisher diskutiert worden seien, sagte Scholz am Donnerstag in Berlin. Es könnten ein paar Milliarden Euro mehr sein. Dies hänge aber davon ab, in welchem Umfang die Hilfen in Anspruch genommen werden. Scholz bestätigte, dass es zunächst Abschlagszahlungen geben solle, damit erste Gelder schnell fließen könnten. Das Geld kommt früheren Angaben der Regierung zufolge aus einem bestehenden Topf für Überbrückungshilfen, der bisher bei weitem nicht ausgeschöpft ist.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen Soloselbständige eine Abschlagszahlung von bis zu 5000 Euro erhalten, Unternehmen von bis zu 10 000 Euro. Die Bundesregierung hatte Zuschüsse etwa für Gastronomiebetriebe sowie Solo-Selbstständige wie Künstler zugesagt, die von behördlich angeordneten Schließungen im Kampf gegen eine Ausbreitung des Coronavirus betroffen sind. Es sollen Zuschüsse in Höhe von 75 Prozent des durchschnittlichen Umsatzes im November 2019 gewährt werden.

13.51 Uhr: Bayerischer Verwaltungsgerichtshof kippt vollständige Schließung von Fitnessstudios

Der bayerische Verwaltungsgerichtshof hat die vollständige Schließung von Fitnessstudios im Zuge des teilweisen Lockdowns gekippt. Die vollständige Schließung verstoße gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz, entschied das Gericht in einem am Donnerstag veröffentlichten Urteil. Die entsprechende Regelung in der bayerischen Landesverordnung sei außer Vollzug gesetzt.

13.35 Uhr: Mehr Corona-Patienten auf der Intensivstation

Die Zahl der intensivmedizinisch behandelten Corona-Fälle in Deutschland steigt weiter an. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin meldete am Donnerstag, dass 3186 Covid-Patienten auf Intensivstationen liegen (Stand 12. November, 12.15 Uhr). Das ist ein Höchststand seit Beginn der Pandemie. Am Vortag waren es noch 59 weniger. Etwas mehr als die Hälfte der Intensiv-Patienten muss demnach invasiv beatmet werden, rund 6600 Betten sind frei.

Laut Robert Koch-Institut (RKI) melden derzeit immer mehr Kliniken Engpässe. Häufigster Grund sei das Personal, sagte RKI-Chef Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin. Durch die hohen Corona-Fallzahlen im Land gebe es auch mehr Ansteckungen und Fälle von Quarantäne bei Klinikbeschäftigten. Es gelte zu verhindern, dass sich die Situation weiter zuspitze, sagte Wieler.

11.59 Uhr: Strobl nennt Corona-Leugner „asozial“

Baden-Württembergs Innenminister und CDU-Bundesvize Thomas Strobl hat die AfD und Leugner des Corona-Virus heftig kritisiert. Über 1,2 Millionen Menschen seien bislang weltweit an Corona verstorben, sagte Strobl am Donnerstag im baden-württembergischen Landtag. Die AfD verspotte und verhöhne diese Menschen. Zudem trügen AfD-Politiker zur Verbreitung der Krankheit bei, indem sie im Landtag und im Bundestag provokativ ohne Maske herumspazierten.

„Was ich auch schlimm finde: Wenn man in Leipzig mitanschauen muss, wie 20 000 Menschen ohne Anstand, ohne Masken so tun, als ob es Corona gar nicht gäbe - das ist schlicht unsolidarisch, verantwortungslos und asozial“, sagte Strobl mit Blick auf eine Demonstration von Gegnern der Corona-Maßnahmen am vergangenen Wochenende in Leipzig.

10.30 Uhr: Robert-Koch-Institut sieht Infektionsgeschehen „vorsichtig optimistisch“

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, ist nach eigenen Worten „vorsichtig optimistisch“ hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Corona-Infektionslage in Deutschland. „Die Kurve flacht sich ab“, sagte Wieler in Berlin. Es sei aber noch nicht klar, ob dies eine stabile Entwicklung sei. Die Fallzahlen seien zuletzt weniger stark gestiegen. Dies zeige, dass Deutschland dem Virus nicht hilflos ausgeliefert sei. „Wir sind nicht machtlos.“

Insgesamt bewertete Wieler die aktuelle Lage allerdings als „weiter sehr ernst“. Das Infektionsgeschehen nehme immer noch praktisch in ganz Deutschland zu, die Fallzahlen seien weiter sehr hoch. Auch die Zahl der schweren Verläufe und der Intensivpatienten werde weiter steigen, ebenso die Zahl der Todesfälle. Es müsse auch damit gerechnet werden, dass Kliniken an ihre Kapazitätsgrenzen stießen.

10 Uhr: Forscher befürchtet langfristige Schäden für Wirtschaft durch Corona-Pandemie

Das Münchner Ifo-Institut hat vor bleibenden Schäden für die Wirtschaft durch die Corona-Krise gewarnt. Das Problem sei die Zurückhaltung bei den Investitionen, erklärte am Donnerstag der stellvertretende Leiter der Ifo-Niederlassung Dresden, Joachim Ragnitz. "Die realen Ausrüstungsinvestitionen haben sich schon im Jahre 2019 äußerst schwach entwickelt. Den Konjunkturprognosen zufolge werden sie noch bis zum Jahr 2022 auf niedrigem Niveau verharren", schrieb Ragnitz.

Dies könne dazu führen, dass nicht genügend neue Arbeitsplätze entstehen. Die pandemiebedingten Umsatz- und Gewinnausfälle nehmen Unternehmen demnach den Spielraum, notwendige Investitionen in das Sachkapital zu finanzieren. Von den Banken gebe es in dieser Situation ebenfalls wenig Unterstützung. Deren Bereitschaft, Kredite zu gewähren, hänge davon ab, wie viel Eigenkapital der Kreditnehmer zur Verfügung hat.

8.54 Uhr: Laut Spahn keine Feiern mehr in diesem Winter

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht auch über die aktuellen Maßnahmen im November hinaus von coronabedingt harten Einschränkungen aus. „Wir müssen es miteinander schaffen, durch diesen Winter insgesamt zu kommen mit niedrigeren Zahlen auf einem niedrigeren Niveau“, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im RBB-Inforadio mit Blick auf die Infektionszahlen.

Veranstaltungen mit mehr als 10 bis 15 Personen wie Weihnachtsfeiern oder andere Geselligkeiten sehe er „in diesem Winter nicht mehr“. Wenn die Infektionszahlen zurückgehen sollten, „heißt das nicht, ab Dezember oder Januar kann es wieder richtig überall losgehen mit Hochzeitsfeiern oder Weihnachtsfeiern als wäre nichts gewesen“. Die Lage verlange Geduld: „Dieses Virus hat sehr lange Bremsspuren.“

7.51 Uhr: Rund 3000 Schulen laut Berichten wegen Corona nicht mehr im Regelbetrieb

Rund 3000 Schulen in Deutschland unterrichten nach Medienberichten wegen Corona nicht mehr im Regelbetrieb. Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag) unter Berufung auf Zahlen aus 14 Bundesländern. Es geht um Schulen, die nicht mehr vollständig Präsenzunterricht anbieten. Zum Vergleich: In Deutschland gibt es rund 40.000 Schulen mit insgesamt 11 Millionen Schülern und rund 800.000 Lehrern.

Allein in Nordrhein-Westfalen befänden sich nach Angaben des dortigen Kultusministeriums Schülerinnen und Schüler an 552 Schulen auf Anordnung der Gesundheitsbehörden in Quarantäne und würden digital unterrichtet. In Bayern gebe es an 255 Schulen keinen regulären Präsenzunterricht mehr, in Baden-Württemberg an 273 Schulen.

In Niedersachsen seien an 347 Schulen einzelne Klassen oder Jahrgänge vorübergehend aus dem Präsenzunterricht genommen und ins Homeschooling geschickt worden. 221 Schulen in dem Bundesland unterrichten laut Funke im sogenannten Wechselmodell mit geteilten Klassen, bei dem ein Teil der Schüler zum Unterricht in die Schule kommt und ein Teil zu Hause lernt.

7.15 Uhr: 21.866 neue Corona-Infektionen in Deutschland

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 21-866 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind knapp 3400 Fälle mehr als am Mittwoch, wie aus den Angaben des RKI vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Im Vergleich zum Donnerstag vergangener Woche ist der Wert etwas höher. Zu dem Zeitpunkt hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 19.990 gelegen. Ein Höchststand war am Samstag mit 23.399 verzeichneten Fällen erreicht worden.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 11. November:

22.27 Uhr: Bündnis fordert Studiengebührenerlass für internationale Studenten

Die Landesregierung soll nach Ansicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die von der Corona-Epidemie besonders gebeutelten Studierenden aus Nicht-EU-Ländern entlasten. Diesen und Studierenden im Zweitstudium sollten die Studiengebühren erlassen werden, forderte die GEW gemeinsam mit dem Bundesverband ausländischer Studierender und der Landesstudierendenvertretung. In einem Schreiben appellieren sie an Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne), den Studienerfolg der jungen Menschen nicht zu gefährden. Den Studenten seien Jobs und damit Einnahmequellen weggebrochen.

Das Zweitstudium kostet 650 Euro pro Semester. Studierende von außerhalb der EU zahlen 1500 Euro im Semester. Ohne Nebenjob und ohne Aussicht auf schnelle und unbürokratische Unterstützung bedeute die Zahlungsverpflichtung für viele internationale Studierende wohl das Aus für ihr Studium, sagte GEW-Landeschefin Doro Moritz am Mittwoch in Stuttgart.

21.20 Uhr: Kultusministerin Eisenmann für früheren Start in die Weihnachtsferien

In Baden-Württemberg könnten die Schüler wegen der Corona-Pandemie früher in die Weihnachtsferien starten als geplant. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) rief die Schulen im Land auf, die Weihnachtsferien dieses Jahr durch bewegliche Ferientage um zwei Tage nach vorne zu verlängern. „Das ist sicher ein kluges Vorgehen, für das vieles spricht“, sagte Eisenmann der „Südwest Presse“ (Donnerstag).

Die Entscheidung müssten aber die Schulen vor Ort treffen, das Vorgehen müsse örtlich einheitlich geregelt werden. Schüler würden dann in der Praxis nicht erst am 22. Dezember (Dienstag) in die Weihnachtsferien entlassen, sondern schon am 18. Dezember (Freitag).

Eisenmann riet Familien davon ab, die gewonnene Zeit bis zum 9. Januar für einen Urlaub zu nutzen. „Ich bitte dringend darum, an Weihnachten nicht zu verreisen, sondern zu Hause zu bleiben“, sagte die Spitzenkandidatin der CDU für die Landtagswahl 2021. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte am Dienstag einen früheren Beginn der Winterschulferien in NRW um zwei Tage ins Spiel gebracht.

20.15 Uhr: Fast 2950 Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist um 2944 auf 107 646 gestiegen. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg um 22 auf 2188, wie das Landesgesundheitsamt am Mittwoch (Stand 16.00 Uhr) in Stuttgart mitteilte. Als genesen gelten den Angaben nach geschätzt 67 311 Menschen, 1462 mehr als einen Tag zuvor.

Der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche liegt bei 134,4 und ist der Mitteilung zufolge damit leicht gestiegen (Vortag: 132,2). Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen über dem Grenzwert von 50. Am höchsten war die sogenannte 7-Tage-Inzidenz mit 242,1 in der Stadt Pforzheim.

Die Zahl schwer Erkrankter in intensivmedizinischer Behandlung sank den Angaben nach von 352 auf 347. 203 davon würden invasiv - also etwa über einen Schlauch - beatmet, hieß es. 2291 von 3036 Intensivbetten seien belegt, eine Auslastung von 75 Prozent.

18.58 Uhr: Corona-Impfzentren sollen mehrere tausend Menschen täglich versorgen

In den geplanten Corona-Impfzentren in Deutschland sollen voraussichtlich jeweils mehrere tausend Menschen pro Tag geimpft werden können. Je nach Größe könnten dies bis zu 4000 Menschen täglich sein, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Kreisen der Kassenärztlichen Vereinigungen. Das Wirtschaftsmagazins „Business Insider“ berichtete zuerst darüber. Eine erste Anlaufstelle für Menschen, die geimpft werden wollen, könnte der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116117 sein.

Folgender Ablauf ist nach diesen Informationen aus der Ärzteschaft geplant: Die Impfwilligen müssten am Telefon zunächst einige Fragen beantworten. Dann wird ihnen ein Termin genannt, falls sie zu den zuerst vorgesehenen Gruppen zählen. Denn Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, Ältere sowie Beschäftigte in zentralen Bereichen sollen zuerst mit dem anfangs wohl knappen Impfstoff geschützt werden. Für die Impfzentren ist diesen Plänen zufolge eine große Zahl an Ärzten nötig. Noch ist allerdings kein Impfstoff zugelassen. Experten rechnen mit der Zulassung um die Jahreswende.

18.01 Uhr: Minister können sich nicht einigen bei Zwangseinweisung von Quarantäneverweigerern

Ein Gespräch von Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) und Innenminister Thomas Strobl (CDU) zur Zwangseinweisung von Quarantäneverweigerern hat zu keinem Ergebnis geführt. „Der Ball liegt im Sozialministerium“, teilte Strobl nach dem Treffen am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mit. Aus Luchas Ministerium heißt es, man suche nach einer einvernehmlichen Lösung.

Aus Sicht des Innenministeriums bietet das Infektionsschutzgesetz die Möglichkeit zur Zwangseinweisung. Strobl sieht den Bedarf für ein geschlossenen Krankenhaus, um uneinsichtige Personen unterzubringen, „die viele Menschen vorsätzlich und grob rücksichtslos gefährden“. Er erntete für seinen Vorstoß viel Kritik. Lucha hatte hingegen von Einzelfällen gesprochen, für die keine zentrale Einrichtung aufgebaut werden müsse.

17 Uhr: Zulieferer ZF muss Werk wegen Coronainfektionen schließen

Deutschlands drittgrößter Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen muss erstmals ein Produktionswerk wegen Corona temporär schließen. Wie das Unternehmen nun mitteilte, gehe das Werk im nordrhein-westfälischen Eitdorf vorübergehend in eine Zwangspause. Rund 700 Mitarbeiter fertigen dort Stoßdämpfer.

16.04 Uhr: Neue Corona-Fälle bei 1899 Hoffenheim - gesamtes Bundesligateam in Quarantäne

Nach weiteren Corona-Fällen ist die gesamte Bundesliga-Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim mit sofortiger Wirkung in Quarantäne. Wie der Fußballverein am Mittwoch mitteilte, habe der turnusmäßige Test am Dienstagabend weitere positive Ergebnisse gebracht.

Schon am Dienstag mussten die Hoffenheimer zwei neue Corona-Fälle melden. Robert Skov (Dänemark) und Munas Dabbur (Israel) waren bei ihren Nationalteams positiv getestet worden und sind ebenso in Quarantäne wie Jacob Bruun Larsen und ein Mitglied des Betreuerteams, die schon vor dem vergangenen Wochenende isoliert werden mussten. Am Mittwochmorgen erhielten Sebastian Rudy, Ishak Belfodil und ein Mitglied des Trainerteams ihre positiven Befunde, hieß es in einer Mitteilung. Ein weiterer Test habe ein nicht eindeutiges Ergebnis gezeigt und müsse wiederholt werden.

15.24 Uhr: Bundesregierung sieht Corona-Welle noch nicht gebrochen

Fünf Tage vor neuen Beratungen von Bund und Ländern zu den Corona-Maßnahmen in Deutschland gibt die Bundesregierung keine Entwarnung. „Wir sehen jetzt eine positive Tendenz, aber ob das jetzt der Wellenbrecher war, wird sich noch zeigen müssen“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch in Berlin. Also haben die seit Anfang vergangener Woche geltenden Verbote etwa von Restaurantbesuchen und touristischen Übernachtungen aus Sicht der Regierung noch nicht zum erwünschten Rückgang der Infektionszahlen geführt.

An diesem Montag wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder erneut über die Corona-Lage beraten. Bundesinnenminister Horst Seehofer sagte, er hoffe, dass Deutschland um Weihnachten und den Jahreswechsel herum „in einer epidemiologisch besseren Situation“ sei. „Und das geht nur mit Disziplin.“ Der CSU-Politiker warnte, man dürfe nicht nachlassen mit der Begründung, der Anstieg der Infektionszahlen sei nicht mehr so dynamisch.

14.46 Uhr: Deutsche Wirtschaft bricht durch Corona nicht so stark ein wie befürchtet

Die deutsche Wirtschaft bricht nach neuen Berechnungen der sogenannten Wirtschaftsweisen in diesem Jahr nicht so stark ein wie zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde in diesem Jahr wegen der Corona-Krise um 5,1 Prozent sinken, heißt es im am Mittwoch vorgelegten Jahresgutachten des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage. Im Juni waren die Forscher noch von einem Rückgang um 6,5 Prozent ausgegangen. Für 2021 prognostizierten sie nun ein BIP-Wachstum um 3,7 Prozent.

13.56 Uhr: Kanton Aargau führt Antigen-Schnelltests für Patienten ein

Seit dem 3. November 2020 können Spitäler, Arztpraxen, Apotheken und zusätzliche, vom Kanton beauftragte Testcenter im Kanton Aargau Schnelltests auf das Coronavirus beziehen, um Patienten testen zu können. Darüber informiert der der Kanton Aargau in einer Mitteilung. Die Entscheidung, ob ein Schnelltest eingesetzt wird, liege allerdings bei den Anbietern. Damit entstehen zusätzliche Testkapazitäten, doch es gibt seitens der Behörden klare Vorgaben, wer mit einem Schnelltest getestet werden darf.

12.48 Uhr: Spahn offen für Ausweitung der Maskenpflicht an Schulen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich offen dafür gezeigt, zur Eindämmung der Corona-Pandemie die Maskenpflicht an Schulen auszuweiten. Man solle mit allen möglichen Maßnahmen dafür sorgen, Schulen und Kitas offenzuhalten, sagte er am Mittwoch in der Sendung „Frühstart“ der Fernsehsender RTL und ntv. Maskentragen im Unterricht sei nicht schön. „Die Alternative ist in vielen Regionen, Schulen schließen. Und ich bin sehr sicher, wenn die Wahl ist Maske tragen oder keine Schule, dann lieber Maske tragen.“

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatte sich für eine Maskenpflicht im Unterricht auch in Grundschulen ausgesprochen. In mehreren Bundesländern gilt wegen der gestiegenen Infektionszahlen derzeit eine Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen. Grundschüler sind allerdings in der Regel davon ausgenommen.

11.30 Uhr: Merkel: Alle Spielräume für Besuche in Pflegeeinrichtungen ausschöpfen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, die Besuchsmöglichkeiten in Pflegeeinrichtungen auch in der Corona-Pandemie so wenig wie möglich einzuschränken. "Es ist wichtig, alle Spielräume für Besuche und soziale Kontakte auszuschöpfen", sagte Merkel nun in einer Videobotschaft zur Eröffnung des Deutschen Pflegetags.

Gerade ältere Menschen litten unter Einsamkeit. Sie bräuchten neben Schutz vor allem Zuwendung, allen voran von ihren Angehörigen. Die Aufgabe der Pflege sei schon vor Corona "anspruchsvoll" gewesen, sagte Merkel. Doch unter den Bedingungen der Pandemie seien die Herausforderungen noch "ungleich schwieriger".

Der Schutz der Gesundheit von Pflegebedürftigen habe höchste Priorität, aber Schutz allein könne nicht die ganze Antwort sein, sagte die Kanzlerin mit Blick auf Besuchsmöglichkeiten in Pflegeeinrichtungen.

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11.10 Uhr: Karliczek: Eine Corona-Impfpflicht ist nicht vorgesehen

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat angesichts der steigenden Hoffnung auf einen baldigen Corona-Impfstoff klargestellt, dass es keine Impfpflicht geben soll. Eine solche Pflicht sei nicht vorgesehen, sagte Karliczek der "Augsburger Allgemeinen".

Mit Blick auf mögliche Bedenken in der Bevölkerung hob sie hervor, dass die kontinuierliche Information und Aufklärung der Bevölkerung zur Wirksamkeit der Impfung und ihrer Risiken wichtig sei.

"Wenn positive Ergebnisse zur Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen vorliegen, sollten diese auch bekannt gemacht werden", sagte Karliczek. Dies solle den Menschen dabei helfen, "eine selbstbestimmte Impfentscheidung zu treffen".

10.30 Uhr: Jetzt bereits 81 Corona-Fälle nach zwei Gottesdiensten der Schwenninger Crystal-Forum Freikirche

Die Corona-Akte der Schwenninger Freikirche Crystal-Forum wird immer dicker. Waren viele schon erschrocken, als vergangene Woche der SÜDKURIER enthüllte, dass sich in der Einrichtung in der Folge von zwei Gottesdiensten laut Behörden 40 Personen mit dem Corona-Virus angesteckt haben, so erreichen die neusten Zahlen zu dem Fall eine noch größere Dimension. „Es sind mittlerweile 81 Infektionsfälle einschließlich der Folgefälle, die wir hier zuordnen müssen“, sagte Heike Frank, Sprecherin des Landratsamtes Schwarzwald-Baar, am Dienstag auf Anfrage des SÜDKURIER.

9.30 Uhr: Spahn sieht bei Corona-Zahlen „Anzeichen für Veränderung“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht Anzeichen für eine positive Veränderung der Corona-Infektionslage in Deutschland. Die Dynamik des Infektionsgeschehens habe sich in den vergangenen Tagen „deutlich reduziert“, sagte Spahn am Mittwoch in der Sendung „Frühstart“ der Fernsehsender RTL und ntv. „Es steigt noch, aber es steigt weniger stark. Das ist erstmal ermutigend, aber es reicht noch nicht.“ Noch sei es zu früh, von einer „Trendwende“ zu sprechen.

8.32 Uhr: Bereits mehr als 300.000 Schüler in Deutschland laut Bericht in Corona-Quarantäne

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Schülerinnen und Schüler in Deutschland ist laut einem Zeitungsbericht deutlich gestiegen. Wie die „Bild“-Zeitung in ihrer Mittwochsausgabe unter Berufung auf den Deutschen Lehrerverband berichtet, befinden sich derzeit mehr als 300.000 Schülerinnen und Schüler in Corona-Quarantäne. Ende September waren es demnach noch rund 50.000 gewesen. Die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer in Quarantäne liege aktuell bei bis zu 30.000. Die Folge seien immer mehr Schulschließungen, sagte Lehrerverbandspräsident Heinz-Peter Meidinger zu „Bild“: „Wir erleben an den Schulen jetzt einen Salami-Lockdown.“ Damit meinte er die schrittweise Schließung von immer mehr Schulen.

7.11 Uhr: 18.487 neue Corona-Infektionen in Deutschland

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 18.487 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 3155 Fälle mehr als am Dienstag, wie aus den Angaben des RKI vom Mittwochmorgen hervorgeht. Im Vergleich zum Mittwoch vergangener Woche ist der Wert etwas höher. Zu dem Zeitpunkt hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 17.214 gelegen. Der Höchststand war am Samstag mit 23.399 verzeichneten Fällen erreicht worden.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 10. November:

22.29 Uhr: Land ordert fünf Millionen Corona-Schnelltests als Notreserve

Mit Blick auf steigende Corona-Zahlen und mögliche Lieferengpässe hat Baden-Württemberg fünf Millionen Schnelltests als Notreserve geordert. Diese Antigen-Tests könnten auch bei großen Ausbrüchen etwa in Pflegeheimen oder Krankenhäusern genutzt werden, teilte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Dienstag in Stuttgart nach der Kabinettssitzung mit.

Antigen-Tests funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie Schwangerschaftstests: Sie suchen in Abstrichproben nur nach Molekülen, die charakteristisch für die Viren sind. Das Ergebnis liegt normalerweise in bis zu 30 Minuten vor. Bei den sonst üblichen PCR-Tests wird das Erbgut der Viren so stark vervielfältigt, dass es nachgewiesen werden kann, auch wenn es nur in geringen Mengen vorliegt. Die Tests mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) sind genauer als Schnelltests, aber auch aufwendiger etwa in puncto Zeit.

Die Antigen-Schnelltests seien gedacht für Personal und Bewohner beziehungsweise Patienten in pflegerischen und medizinischen Einrichtungen sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe, für das Personal von Arzt- und Zahnarztpraxen sowie Praxen anderer medizinischer Heilberufe und für Besucher unter anderem von Krankenhäusern, hieß es. Auch könnten Kontaktpersonen im weiteren Sinn bei einem Corona-Fall in einer Schule, Kindertageseinrichtung oder Einrichtung der Kindertagespflege freiwillig die Schnelltests nutzen.

Ferner verlängert die Landesregierung das Angebot freiwilliger Untersuchungen mittels PCR oder Antigen-Test für Lehrer, Erzieher und andere Mitarbeiter in Schulen und Kitas. Sie können sich bis zum Ende der Weihnachtsferien zweimal kostenlos auf Sars-CoV-2 testen lassen. Zur Teststrategie in Baden-Württemberg zählen ansonsten Tests unter anderem für enge Kontaktpersonen von Infizierten, auch wenn sie selbst keine Symptome haben, oder für Leute, die über die Corona-Warn-App eine Warnmeldung „Erhöhtes Risiko“ erhalten haben.

Derzeit können die Labore im Südwesten den Angaben nach rund 156 000 PCR-Tests pro Woche durchführen. Bei dem aktuellen Testaufkommen seien die Kapazitäten aber zunehmend ausgeschöpft, hieß es. Wegen der weltweit hohen Nachfrage zeichne sich ein Engpass bei benötigten Chemikalien und Labormaterialien ab. Zudem fehle Fachpersonal.

21 Uhr: Mehr als 2400 Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der Corona-Infizierten in Baden-Württemberg ist um 2414 auf 104 702 gestiegen. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg um 34 auf 2166, wie das Landesgesundheitsamt am Dienstag (Stand 16.00 Uhr) in Stuttgart mitteilte. Als genesen gelten den Angaben nach geschätzt 65 849 Menschen, 1334 mehr als einen Tag zuvor.

Der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche liegt bei 132,2 und ist der Mitteilung zufolge damit leicht gesunken (Vortag: 135,7). Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen über dem Grenzwert von 50. Am höchsten war die sogenannte 7-Tage-Inzidenz mit 234,6 in der Stadt Heilbronn.

Die Zahl schwer Erkrankter in intensivmedizinischer Behandlung stieg den Angaben nach von 343 auf 352. 195 davon würden invasiv - also etwa über einen Schlauch - beatmet, hieß es. 2291 von 3036 Intensivbetten seien belegt, eine Auslastung von 75 Prozent.

19.20 Uhr: Südwest-Schulen erhalten 40 Millionen Euro für Pandemie-Ausgaben

Ob Luftfilter oder Laptops - für coronabedingte Investitionen sollen Schulen künftig eigene Budgets bekommen. Diese sollen von 40 Millionen Euro aus der Landeskasse gespeist werden, wie Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) im Interview der Badischen Zeitung ankündigte. Alle 4500 Schulen erhielten einmalig einen Grundsockel plus einen weiteren Betrag je nach Schülerzahl. „Eine Schule mit 100 Schülerinnen und Schülern wird etwa 5000 Euro bekommen, eine mit 500 Schülerinnen und Schülern etwa 15 000 Euro“, erläuterte Eisenmann. Die Schulen könnten dafür Dinge kaufen, die ihnen im Kampf gegen die Pandemie wichtig seien.

Das Geld stehe als Teil des jüngst verabschiedeten Nachtragshaushalts zur Verfügung. „Wir werden mit dem Konzept zügig ins Kabinett gehen und wollen das in den nächsten Wochen umsetzen, damit das Geld rasch bei den Schulen ist“, so Eisenmann, die CDU-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im kommenden Jahr ist.

18.30 Uhr: Sind Besuche trotz der Pandemie noch erlaubt? Diese Regeln gelten in Pflegeheimen in unserer Region

Der erste Corona-Lockdown im Frühjahr sorgte in Pflegeheimen für harte Einschränkungen. In vielen Einrichtungen gab es auch für enge Angehörige strenge Besuchsverbote. Welche Vorgaben gibt es jetzt? Wir geben einen Überblick über die Situation in den Pflegeheimen der Region.

18.09 Uhr: 22 Corona-Fälle in Singener Caritas-Wohnheim

Nun hat Corona auch eine Einrichtung des Caritasverbands Singen-Hegau erwischt. Im Haus St. Klara, in dem 41 Menschen mit Behinderung wohnen, sind nach aktuellem Stand 15 Bewohner und sieben Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden und somit in Quarantäne. Die sieben infizierten Mitarbeiter arbeiten alle im Bereich der Betreuung in den Wohngruppen.

17 Uhr: Was hat der Lockdown mit Familien gemacht?

Familien mit kleinen Kindern brauchen in der Corona-Krise zum Teil starke Nerven. Eine Psychologin vom Hochrhein gibt nun Einblicke in die Arbeit der Familien-Beratungsstelle im Frühjahr und in der jetzigen Situation. Angelika Eschbach erzählt darüber, wie sich diese Hilfe in Zeiten von Corona verändert hat und welche Themen für Familien nun im Corona-Alltag besonders wichtig sind.

15.32 Uhr: Bundeswehr unterstützt nun auch das Gesundheitsamt Waldshut

Die Bundeswehr unterstützt mit zehn Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade seit Dienstag das Gesundheitsamt Waldshut bei der Nachverfolgung von Corona-Infektionsketten im Kreisgebiet. Das teilt das Landratsamt Waldshut mit. Die Soldaten sollen zunächst bis zum 4. Dezember beim Gesundheitsamt im Einsatz sein. Bei Bedarf sei eine Verlängerung dieses Einsatzes möglich.

13.11 Uhr: Minister sprechen über Zwangseinweisung von Quarantäneverweigerern

Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) will an diesem Mittwoch mit Innenminister Thomas Strobl (CDU) über dessen Forderung nach einer Zwangseinweisung von Quarantäneverweigerern sprechen. Die beiden wollten sich am Rande der Landtagssitzung austauschen, kündigte Lucha am Dienstag in Stuttgart an. Strobl hatte vorgeschlagen, Quarantäneverweigerer zwangsweise in ein geschlossenes Krankenhaus einweisen zu lassen. Die Maßnahme solle dem Schutz der Mitmenschen dienen, die Verweigerer dürften nur auf richterlichen Beschluss untergebracht werden. Dafür war der baden-württembergische Innenminister viel kritisiert worden.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte am Dienstag, die Menschen müssten sich an die Quarantänepflicht halten. Notfalls müsse diese zwangsweise durchgesetzt werden, die zwangsweise Unterbringung sei aber nur als Ultima Ratio möglich. Soweit ihm bekannt sei, gebe es nur ganz wenige Verstöße, sagte er. Fraglich sei auch, ob die Unterbringung in einer zentralen Einrichtung zielführend sei.

12.06 Uhr: EU und Biontech schließen Vertrag für Corona-Impfstoff

Den Menschen in Europa soll der vielversprechende Corona-Impfstoff der Pharmafirmen Biontech und Pfizer schnell nach einer Zulassung zur Verfügung stehen. „Die Verhandlungen mit der Pharmaindustrie sind abgeschlossen“, bestätigten Kommissionskreise in Brüssel. „Der Vertrag ist in trockenen Tüchern.“ Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

Deutschland möchte bis zu 100 Millionen Dosen erhalten. Damit sei die Bundesregierung in den Gesprächen in der EU angetreten, teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit. Für eine Immunisierung sollen zwei Impfdosen pro Person nötig sein.

Nach Vertragsabschluss in der EU haben alle 27 Länder gleichzeitig Zugriff auf erste Lieferungen. Sie sollen nach Bevölkerungsstärke verteilt werden.

Spahn erwartet einen zügigen Zulassungsprozess. So würden nicht wie üblich erst alle Daten gesammelt und dann nach Ende der Zulassungsstudie bei den Behörden eingereicht. Diesmal laufe das in direktem Austausch. Sowohl eine Zulassung in der USA als auch eine in Europa würden sehr zügig geschehen. Spahn versicherte: „Die Anforderungen, die wir stellen (...), sind nicht irgendwie abgesenkt oder geändert.“

Spahn zeigte sich optimistisch zur weiteren Entwicklung der Pandemie. Es gebe eine „sehr hohe Wahrscheinlichkeit“, dass es im ersten Quartal 2021 einen ersten Impfstoff gebe.

11.10 Uhr: Karliczek für Maskenpflicht im Unterricht an allen Schulen

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hält eine Maskenpflicht im Unterricht an allen Schulen für sinnvoll - auch an Grundschulen. „Eine allgemeine Maskenpflicht im Unterricht halte ich in einer Phase hoher Infektionszahlen selbst an Grundschulen ebenfalls für zumutbar, auch wenn das Maskentragen über den Tag natürlich lästig ist“, sagte die CDU-Politikerin.

„Das Maskentragen ist aber für mich das effektivste Mittel, um Unterricht zu ermöglichen.“ In mehreren Bundesländern gilt wegen der gestiegenen Infektionszahlen derzeit eine Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen. Grundschüler sind allerdings in der Regel davon ausgenommen.

10.30 Uhr: AfD-Klage gegen Maskenpflicht im Bundestag in Karlsruhe eingereicht

Abgeordnete der AfD-Fraktion haben beim Bundesverfassungsgericht ihre angekündigte Organklage wegen der Maskenpflicht im Bundestag eingereicht. Die Klage sei bereits am 4. November eingegangen, sagte ein Gerichtssprecher in Karlsruhe. Ein Eilantrag sei damit nicht verbunden. Der Zweite Senat wird die Klage, hinter der 19 Abgeordnete stehen, also nicht auf die Schnelle, sondern gleich umfassend prüfen. Zuvor hatte der „Tagesspiegel“ darüber berichtet.

Demnach klagen mehrere Fraktionsmitarbeiter parallel beim Berliner Verwaltungsgericht, dort auch im Eilverfahren. Die von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) angeordnete Maskenpflicht gilt seit dem 6. Oktober. Seitdem muss in allen Gebäuden des Bundestags, auch im Plenarsaal, ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

9.52 Uhr: Über 500 Eilanträge gegen November-Lockdown vor deutschen Gerichten

Allein in der ersten Woche der verschärften Corona-Maßnahmen sind mehr als 500 Eilanträge gegen die Neuregelungen bei den deutschen Verwaltungsgerichten eingegangen. In Berlin zogen über 90 Kläger vor die Verwaltungsgerichte, mehr als in jedem anderen Bundesland, wie die Funke Mediengruppe am Dienstag berichtete.

Beschwerdeführer sind demnach hauptsächlich Unternehmen aus den vom Lockdown betroffenen Branchen wie etwa Gastronomie, Veranstaltungsbetriebe und Hotels. Der Geschäftsführer des Deutschen Richterbunds, Sven Rebehn, rechnet damit, dass die Anzahl der Klagen gegen die Maßnahmen weiter wächst.

8.26 Uhr: Corona-Lage in Italien spitzt sich zu

Wegen der sich zuspitzenden Corona-Lage will Italien in einigen Landesteilen striktere Einschränkungen verhängen. Die Region Ligurien im Nordwesten und die Abruzzen in Mittelitalien sollen am Mittwoch zu sogenannten orangen Zonen erklärt werden, wie die dortigen Präsidenten auf Twitter schrieben. Auch die beliebte Urlaubsregion Toskana soll dem Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella, zufolge in diese Kategorie fallen. Die Nachrichtenagentur Ansa nannte zudem die Basilikata und Umbrien als weitere Kandidaten.

Das Land mit rund 60 Millionen Einwohnern ist in drei Corona-Zonen eingeteilt, wobei in den roten Zonen die striktesten Maßnahmen gelten. Orange ist die mittlere, gelb die niedrigste Stufe. In orangen Gebieten müssen Restaurants und Bars den ganzen Tag über geschlossen bleiben. Außerdem ist es verboten, sich zwischen verschiedenen Regionen und Kommunen zu bewegen. Ausnahmen gelten für die Fahrt zur Arbeit oder Reisen aus gesundheitlichen Gründen.

7.12 Uhr: In Deutschland sind mehr als 15.000 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages verzeichnet worden

In Deutschland sind mehr als 15.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 15.332 neue Ansteckungsfälle erfasst. Dies war deutlich weniger als der Rekordwert von 23.399 Fällen, den das Institut am vergangenen Samstag gezählt hatte.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 09. November:

20.30 Uhr: Mehr als zehn Millionen Corona-Infizierte in den USA

In den USA hat die Zahl der Corona-Infektionen die Schwelle von zehn Millionen überschritten. Wie die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore am Montag mitteilte, wurden seit Pandemiebeginn insgesamt 10.018.278 Infizierte und 237.742 Todesfälle registriert. Binnen zehn Tagen kamen demnach eine Million neue Ansteckungen hinzu. 

In den vergangenen vier Tagen wurden den Angaben zufolge täglich jeweils mehr als 100.000 Neuinfektionen gemeldet, der Höchststand wurde von Donnerstag auf Freitag mit 127.000 Neuansteckungen binnen 24 Stunden verzeichnet. 

Die USA weisen in der Corona-Pandemie die mit Abstand höchsten Zahlen auf. Fast ein Fünftel aller weltweit registrierten Infektionsfälle entfällt auf das Land. Der künftige Präsident Joe Biden hat den Kampf gegen das Coronavirus zu seiner dringlichsten Aufgabe erklärt.

19.16 Uhr: 1540 Neuinfektionen im Südwesten

In Baden-Württemberg haben sich nach jüngsten Angaben aus dem Landesgesundheitsamt 1540 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Damit ist die Zahl der nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckten Personen auf 102.288 gestiegen, wie die Behörde am Montag (Stand 16 Uhr) mitteilte. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg um 13 auf 2132. Als genesen gelten den Angaben zufolge 64.515 Menschen.

Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen bei 135,7, das ist wieder etwas weniger als am Sonntag. Da war der Wert mit 139 angegeben worden. Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen über dem Grenzwert von 50. 343 schwer Erkrankte befanden sich zuletzt in intensivmedizinischer Behandlung, 190 von ihnen wurden den Angaben zufolge invasiv - also etwa über einen Schlauch - beatmet.

18.20 Uhr: 33 Coronafälle in Konstanzer Pflegeheim für Senioren mit Demenz

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen im Konstanzer Pflegeheim Don Bosco hat sich mittlerweile auf 33 erhöht. Noch ist die Lage mit dem vorhandenen Personal zu stemmen, aber das kann sich täglich ändern. Deshalb sucht das Haus der Caritas freiwillige Helfer – die sich für den Ernstfall bereit halten.

17.50 Uhr: Zwei Corona-Fälle an Schulen in Friedrichshafen - 13 Schüler und ein Lehrer in Quarantäne

Insgesamt 13 Schüler und ein Lehrer sind derzeit in Quarantäne, nachdem an zwei Häfler Schulen jeweils ein Corona-Fall bekannt geworden ist. Betroffen sind nach Angaben der Stadt Friedrichshafen die Gemeinschaftsschule Schreienesch sowie die Außenstelle Schnetzenhausen der Grundschule Friedrichshafen-Fischbach.

17.14 Uhr: Südwesten bereitet sich auf Impfstoff-Verteilung vor

Auch wenn der ersehnte Impfstoff gegen das Coronavirus noch nicht vorliegt, laufen die Vorbereitungen für seine Verteilung in Baden-Württemberg auf Hochtouren. „Wir bereiten jetzt unter Hochdruck die Infrastruktur für das Impfen im Land auf, um an dem Tag startklar zu sein, an dem ein Impfstoff genehmigt wird“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne).

Sobald der Corona-Impfstoff zur Verfügung stehe, werde der Bund den baden-württembergischen Anteil zunächst an ein zentrales Lager im Südwesten liefern. Von dort werde der Impfstoff flächendeckend an einzelne Impfzentren gegeben, die dann später in einem zweiten Schritt auf alle Stadt- und Landkreise ausgeweitet werden sollen. Geplant seien ein oder mehrere Zentren pro Regierungsbezirk. „Mittel- und langfristig soll die Impfung in den Arztpraxen stattfinden“, sagte Lucha. Zusätzlich seien mobile Teams geplant, die zum Beispiel Menschen in Altenheimen impfen.

16.22 Uhr: Landesschülerbeirat fordert Einhaltung der Hygieneregeln beim Sport

Der Landesschülerbeirat hat heftige Kritik an den Umständen des Sportunterrichts während der Corona-Pandemie geübt. „Dabei können nicht einmal die von der Landesregierung vorgegebenen Hygienemaßnahmen eingehalten werden, Masken zu tragen und Abstände einzuhalten, was die Mehrzahl der baden-württembergischen Schülerinnen und Schüler beunruhigt“, sagte der Vorsitzende der Organisation, David Jung. Hier könne ein erhöhtes Infektionsrisiko nicht ausgeschlossen werden.

Außerdem könnten viele Turnhallen nicht ausreichend belüftet werden. Ab Klasse 5 gilt an den baden-württembergischen Schulen eine Maskenpflicht im Unterricht und auf den Gängen. Eine Sprecherin des Kultusministeriums sagte, es gebe im Sportunterricht keine Pflicht, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.

15.20 Uhr: Landesregierung warnt vor Meldung mit angeblich neuer Pandemiestufe

Die baden-württembergische Landesregierung warnt im Internet vor gefälschten Mails mit einer angeblich drohenden weiteren Pandemiestufe in der Corona-Krise. Die E-Mail mit Hinweis auf eine Stufe 3a sei frei erfunden, heißt es in einem Twitter-Beitrag von Montag. Die Landesregierung erklärt darin, Menschen immer über offizielle Kanäle und nicht über derartige Mails zu warnen. „Bitte verbreiten Sie die Mail nicht weiter und verlassen Sie sich ausschließlich auf verlässliche Quellen wie unsere Webseiten und seriöse Medien“, rät die Regierung.

Wegen steigender Infektionszahlen hatte die Landesregierung die dritte - und damit höchste - Pandemiestufe im Oktober ausgerufen. In der „kritischen Phase“ gab es verschärfte Regeln beim Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung in Innenstädten und begrenzte Teilnehmerzahlen bei privaten Treffen. Einige Tage später beschlossen Bund und Länder einen Teil-Lockdown bis Ende November, bei dem Restaurants und Bars sowie Kultureinrichtungen und Fitnessstudios geschlossen bleiben müssen.

14.19 Uhr: Spahn begrüßt Empfehlungen zu Prioritätenfolge bei Impfungen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Empfehlungen von Wissenschaftlern zur Organisation und Reihenfolge von Impfungen gegen das Coronavirus begrüßt. "Es ist wichtig, dass wir zuerst diejenigen schützen sollten, die das höchste Risiko haben", sagte Spahn am Montag in Berlin. Gleiches gelte für diejenigen im Gesundheitswesen und Pflege, "die sich um diese Risikogruppen kümmern" und für alle "die das öffentliche Leben am laufen halten".

Spahn äußerte sich zu den am Montagmorgen vorgestellten Empfehlungen des Deutschen Ethikrats, der Ständigen Impfkommission und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Diese seien eine "gute Grundlage" für die nun erforderlichen politischen Entscheidungen. Die Bundesregierung plant gegen das Coronavirus den Aufbau von 60 Impfzentren, die durch mobile Impfteams ergänzt werden sollen. Der Minister hob hervor, Entscheidungen über die Impf-Reihenfolge müssten dabei jeweils die Behörden vor Ort treffen. Als Ziel nannte Spahn eine Durchimpfung von mindestens 55 bis 65 Prozent der Bevölkerung, um so die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen. Eine Impfpflicht stehe aber nicht zur Diskussion. Grundsätzlich äußerte sich der Minister mit Blick auf die Verfügbarkeit eines Impfstoffs optimistisch: "Stand heute wird es wahrscheinlich so schnell wie noch nie zuvor in der Menschheitsgeschichte einen Impfstoff gegen ein neues Virus geben können."

13.32 Uhr: Neuer Höchststand bei Corona-Kranken auf Intensivstation

Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen hat in Deutschland den Höchstwert vom Frühjahr übertroffen. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) meldete am Montag, dass 3005 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt werden. Davon werden 1688 (56 Prozent) invasiv beatmet. Der bisherige Höchststand war laut DIVI am 18. April mit 2933 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen erreicht worden.

Tatsächlich sei die Lage in den Kliniken derzeit sogar schlimmer als im Frühjahr, hatte Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Es gebe wesentlich mehr infizierte Patienten auf den anderen Stationen - von denen ein Teil noch auf den Intensivstationen landen werde. Einige Zentren seien bereits am Anschlag, es müssten vereinzelt bereits Covid-19-Patienten in andere Kliniken gebracht werden.

13.05 Uhr: Biontech meldet Erfolg - Corona-Impfstoff bietet mehr als 90 Prozent Corona-Schutz

Erstmals gibt es zu einem für Europa maßgeblichen Corona-Impfstoff Zwischenergebnisse aus der für eine Zulassung entscheidenden Studienphase. Das Mainzer Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer teilten am Montag mit, ihr Impfstoff biete einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19. Schwere Nebenwirkungen seien nicht registriert worden. Biontech und der Pharmariese Pfizer wollten voraussichtlich ab der kommenden Woche die Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragen.

Der Impfstoff BNT162b2 war von Biontech im Projekt „Lighspeed“ (Lichtgeschwindigkeit) seit Mitte Januar entwickelt worden. Die für eine Zulassung entscheidende Phase-3-Studie begann ab Ende Juli in verschiedenen Ländern. Inzwischen haben mehr als 43 500 Menschen mindestens eine der beiden Impfungen bekommen, die im Abstand von drei Wochen verabreicht werden. Ein Impfschutz wird nach Angaben der Hersteller eine Woche nach der zweiten Injektion erreicht.

In der Studie wurden demnach bis Sonntag insgesamt 94 Fälle der Krankheit bestätigt. Die Ergebnisse werden den Angaben zufolge erst dann abschließend ausgewertet, wenn insgesamt 164 Fälle erreicht sind. Zudem werde geprüft, in welchem Maß die Impfung nicht nur vor Covid-19 schützt, sondern auch vor schweren Verläufen der Krankheit. Insgesamt sollen sowohl die Schutzwirkung als auch etwaige Nebenwirkungen über einen Zeitraum von zwei Jahren beobachtet werden.

11.59 Uhr: Corona-Impfung zuerst für Alte, Kranke und zentrale Mitarbeiter

Nach der Zulassung eines Corona-Impfstoffs sollen in Deutschland Ältere, Menschen mit Vorerkrankungen sowie Mitarbeiter in Krankenhäusern und Pflegeheimen zuerst gegen das Virus geimpft werden. Ebenso sollen Menschen in Schlüsselstellungen in der Gesellschaft und für die öffentlicher Ordnung zuerst geimpft werden, also Mitarbeiter von Gesundheitsämtern, Polizisten, Feuerwehrleute, Lehrer und Erzieher, wie die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, am Montag in Berlin mitteilte. Auch Menschen, die etwa in Heimen für Obdachlose oder Asylbewerber sehr beengt untergebracht seien, sollten dazuzählen. Noch seien genaue Feststellungen zur Priorisierung nicht getroffen, also nicht alle Gruppen genau identifiziert. Es fehlten dazu noch Daten.

11.01 Uhr: Vorgezogene Winterpause im regionalen Amateurfußball. Der Spielbetrieb wird bis zum Jahresende eingestellt

Der Südbadische Fußballverband hat beschlossen, den Spielbetrieb bis Ende des Jahres ruhen zu lassen. Ein Trainingsbetrieb soll im Dezember aber möglich sein – sofern es das Land Baden-Württemberg erlaubt. Lesen Sie die Meldung des Verbandes hier.

10 Uhr: Mehrwertsteuer-Senkung in Supermärkten „fast vollständig“ weitergegeben

Die Supermärkte in Deutschland haben die wegen der Corona-Krise gesenkte Mehrwertsteuer nach einer Untersuchung des Münchner Ifo-Instituts fast vollständig an die Kunden weitergegeben. Die Preise sanken um durchschnittlich zwei Prozent, wie das Ifo am Montag mitteilte. Das Institut untersuchte demnach die Preise von 60.000 Produkten im Online-Shop der Einzelhandelskette Rewe.

7.15 Uhr: 13.363 neue Corona-Infektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 13.363 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind rund 2650 Fälle weniger als am Sonntag, wie aus Angaben des RKI vom Montagmorgen hervorgeht. An Montagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Am vergangenen Montag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 12.097 gelegen. Der Höchststand war am Samstag mit 23.399 gemeldeten Fällen erreicht worden.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 8. November:

20.30 Uhr: Südtirol weitet Maßnahmen im Kampf gegen Corona-Krise aus

Die italienische Provinz Südtirol weitet im Kampf gegen die Pandemie die Anti-Corona-Maßnahmen aus. Landeshauptmann Arno Kompatscher kündigte am Sonntag an, dass künftig die Menschen unter anderem ihre Wohnorte nur aus triftigem Grund verlassen dürfen, zudem sollen alle Schulen geschlossen werden. Diese und weitere Regeln gelten derzeit nur für einen Teil der Südtiroler Gemeinden. Wann die Ausweitung in Kraft tritt, war zunächst nicht klar.

Kompatscher sagte der italienischen Nachrichtenagentur Ansa, dass es die sich verschlechternde Corona-Lage in Südtirol nötig mache, die Provinz zu einer sogenannten roten Zone zu erklären. „An diesem Punkt macht es keinen Sinn, zwei verschiedene (Beschränkungs-)Regime zu haben“, sagte Kompatscher.

Bisher sind vier Regionen als rote Zonen eingestuft: im Norden die wirtschaftsstarke Lombardei, das Piemont und das Aostatal sowie im Süden Kalabrien. Medien berichteten von Krankenhäusern, die zunehmend an die Belastungsgrenze kommen. In Neapel in Kampanien bildeten sich Schlangen von Autos und Krankenwagen vor den Notfallstationen, die keine Covid-19-Patienten mehr aufnehmen konnten.

18.45 Uhr: Rund 1700 Menschen im Südwesten neu mit dem Coronavirus infiziert

In Baden-Württemberg haben sich nach jüngsten Angaben aus dem Landesgesundheitsamt 1705 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Damit ist die Zahl der nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckten Personen auf 100.748 gestiegen, wie die Behörde am Sonntag (Stand 16.00 Uhr) mitteilte. Am Samstag gab es 2447 Neuinfektionen. Allerdings sind die Werte an den Wochenenden häufig niedriger wegen einer verzögerten Registrierung bei den Behörden. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg um 9 auf 2119. Als genesen gelten den Angaben zufolge 63 612 Menschen.

Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen bei 139, noch einmal höher als an den Vortagen. Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen über dem Grenzwert von 50. 323 schwer Erkrankte befanden sich zuletzt in intensivmedizinischer Behandlung, 175 von ihnen wurden den Angaben zufolge invasiv - also etwa über einen Schlauch - beatmet.

16.55 Uhr: Strobl pocht auf Zwangseinweisung von Quarantäneverweigerern

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl hat seine umstrittene Forderung nach einer Zwangseinweisung von Quarantäneverweigerern verteidigt. Zwar sei die zwangsweise Unterbringung Ultima Ratio in der Sanktionskette, sagte Strobl. „Doch es gibt leider bußgeldunempfindliche Personen und das Strafrecht kommt in diesen Fällen zu spät.“ Deshalb dürfe man diese Möglichkeit des Infektionsschutzgesetzes nicht ins Leere laufen lassen.

„Wenn sich die Meinung verbreitet, es sei egal, ob man sich an die Quarantäne hält - werden sich immer weniger Menschen daran halten“, betonte Strobl weiter. „Das wäre fatal im Kampf gegen die Seuche.“

Strobl hatte zuvor in einem Brief an Lucha und Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Zwangseinweisung von Quarantäneverweigerern gefordert. Das Innenministerium sehe dafür den Bedarf für ein geschlossenen Krankenhaus. Die Ortspolizeibehörden sollten bereits nach dem ersten bekannten Quarantäne-Verstoß sofort das gerichtliche Verfahren zur „zwangsweisen Absonderung in einem geschlossenen Krankenhaus einleiten“, hieß es darin.

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15.30 Uhr: Dänemark bekämpft Corona-Mutation - Briten erlassen Einreiseverbot

In Dänemark sind nach dem Auftreten von Nerz-Corona-Varianten bereits 1,9 Millionen der etwa 15 Millionen Nerze in Zuchtanlagen getötet worden. Um die Ausbreitung der mutierten Erreger in der Bevölkerung einzudämmen, schlossen von Samstag an zudem in sieben norddänischen Kommunen mit insgesamt 280.000 Einwohnern alle Lokale.

Großbritannien reagierte auf den Nachweis mutierter, von Nerzen auf den Menschen übertragener Covid-19-Erreger mit Einreiseverboten. Sie gelten für alle Dänen, die keinen ständigen Wohnsitz im Vereinigten Königreich haben. Auch Einreisen von Ausländern über Dänemark sind seit Samstag untersagt.

In Dänemark wurden bei Nerzen aufgetretene Varianten des Coronavirus seit Juni bei mindestens 214 Menschen nachgewiesen. Der von den Dänen als besorgniserregend eingestufte Cluster-5-Virustyp wurde bisher bei zwölf Personen gefunden. Ob und wie viele weitere Menschen betroffen sind, sei derzeit noch unklar, sagte Tyra Grove Krause vom dänischen Gesundheitsinstitut SSI.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilte mit, dass bisher aus sechs Ländern mit Sars-CoV-2 infizierte Nerze gemeldet wurden. Betroffen seien neben Dänemark auch die Niederlande, Italien, Spanien, Schweden und die USA. Für Deutschland hat das Geschehen zunächst keine Relevanz: Hierzulande gebe es keine Nerzfarmen, deren Haltung als Pelztiere sei verboten, hatte das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems bei Greifswald erklärt. „Besondere Schutzmaßnahmen sind daher momentan nicht angezeigt.“

Dänemark ist bei der Zucht Weltmarktführer. Von Montag an wird in sieben Kommunen dort vorsorglich der öffentliche Nahverkehr eingestellt, ältere Schüler sowie Studenten sollen Fernunterricht erhalten. Zudem schließen Sporthallen, Schwimmbäder und Fitnessstudios.

13.42 Uhr: Höchststand bei Corona-Kranken auf Intensivstation fast erreicht

Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen hat in Deutschland fast wieder den Höchstwert vom Frühjahr erreicht. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) meldete am Sonntag, dass 2904 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt werden. Davon werden 1605 (55 Prozent) invasiv beatmet. Der bisherige Höchststand war laut DIVI am 18. April mit 2933 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen erreicht worden.

Tatsächlich sei die Lage in den Kliniken derzeit sogar schlimmer als im Frühjahr, sagte Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe wesentlich mehr infizierte Patienten auf den anderen Stationen - von denen ein Teil noch auf den Intensivstationen landen werde. Die gesamte Infektionslage sei nicht mit der im April vergleichbar.

Anders als bei der Spitze am 18. April werde diesmal kein Abflauen folgen, der Anstieg werde sich vielmehr vorerst fortsetzen, sagte Janssens. Der Grund sei, dass sich die jeweilige Zahl an Neuinfektionen erst verzögert in schweren Verläufen und schließlich in der Belegung der Intensiv-Stationen niederschlägt. „In vier Wochen werden wir die Folgen der Spitzenwerte jetzt sehen.“ Einige Zentren seien bereits am Anschlag, es müssten vereinzelt bereits Covid-19-Patienten in andere Kliniken gebracht werden.

12.46 Uhr: Seibert: Auflagen der Behörden für Demonstrationen müssen gelten

Regierungssprecher Steffen Seibert hat Verstöße gegen behördliche Auflagen bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen kritisiert. Zur Lage bei dem Polizeieinsatz am Vortag in Leipzig wolle er sich aber noch nicht äußern, sagte Seibert am Sonntag bei der sogenannten Kinderpressekonferenz zum Tag der offenen Tür der Bundesregierung.

In der Videoschalte sagte er: „Ich kann zu dem gestrigen Einsatz nichts sagen, weil ich die Details nicht kenne.“ Grundsätzlich seien Auflagen der Behörden zu beachten. Die überwiegende Zahl der Bevölkerung - an die 70 Prozent - hielten die beschlossenen Schritte für richtig oder forderten weitergehende Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie

11.35 Uhr: So verändert die Corona-Krise einer Studie zufolge unsere Einkaufsgewohnheiten

Die Corona-Krise hat die Einkaufsgewohnheiten der Verbraucher in Deutschland nachhaltig verändert. Die Menschen machen sich seltener als früher auf den Weg in die Supermärkte und zu Discountern, aber dafür fallen die Einkäufe meist größer aus. Da geht aus einer aktuellen Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Nielsen hervor, für die 20 000 Haushalte befragt wurden.

Das neue Einkaufsverhalten habe mit der Corona-Pandemie begonnen, es sei aber auch in den Monaten danach - in der „neuen Normalität“ - beibehalten worden, betonte Nielsen-Handelsexperte Alexander Proske. Gerade Familien mit jungen Kindern seien häufig dazu übergegangen, am Wochenende ihren Bedarf möglichst auf einmal einzukaufen.

Vom veränderten Einkaufsverhalten profitieren Nielsen zufolge vor allem kleine Verbrauchermärkte und Supermarktketten wie Edeka oder Rewe. „Sie bieten eine große Auswahl an Produkten und sind leicht zu erreichen“, sagte Proske. Dies seien „die neuen Schlüsselkriterien“ für viele Verbraucher. Die Discounter hätten dagegen nicht von dem Trend zu Großeinkäufen profitieren können. Alles deute darauf hin, dass auch in der zweiten Corona-Welle der Trend zu Großeinkäufen anhalten werde, sagte Proske.

Shopping-Trips werden Nielsen zufolge nun häufiger geplant. Spontane Einkäufe seien seltener geworden - auch weil viele im Homeoffice arbeiteten und nicht mehr auf dem Heimweg kurz in einen Laden hineinspringen könnten. Wichtig sei für viele Konsumenten heute, keine Zeit zu verschwenden, keine Schlangen an den Kassen zu haben und ihre kompletten Einkäufe möglichst auf einen Rutsch zu erledigen.

Eher zu den Verlierern gehören in der Corona-Krise denn Marktforschern zufolge die Drogeriemärkte. Denn das Interesse an Produkten zur Körper- und Schönheitspflege hat seit Ausbruch der Corona-Krise deutlich nachgelassen. Ein Beispiel: Seit der Maskenpflicht haben Nielsen zufolge 58 Prozent der Lippenstift-Nutzerinnen ihre Gewohnheiten verändert: 32 Prozent tragen keinen Lippenstift mehr, 26 Prozent tragen ihn seltener.

10.16 Uhr: Merkel: Pfleger und Ärzte zuerst gegen Coronavirus impfen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will einen dringend erwarteten Impfstoff gegen Corona zuerst für den Schutz des Gesundheitssystems selbst einsetzen. „Die Frage, wer wird zuerst geimpft, die wird diskutiert mit der Ständigen Impfkommission, mit der Wissenschaftsakademie Leopoldina und mit der Ethikkommission“, sagte Merkel am Sonntag zum Tag der offenen Tür in einem Video, in dem sie auf Bürgerfragen antwortete. „Aber ich glaube, ich kann schon so viel verraten, dass ich sage, ganz vorn dran sind natürlich Pflegekräfte, Ärzte und auch Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören. Das sind dann allerdings schon recht viele in unserem Land.“

Die Bundesregierung hofft, dass die ersten Impfstoffe recht bald zugelassen werden. „Dann wird natürlich noch nicht genug Impfstoff zur Verfügung sein“, sagte die Kanzlerin und betonte: „Niemand wird gezwungen werden, sich impfen zu lassen, sondern es ist eine freiwillige Entscheidung.“

Die Vorbereitungen für eine Impfkampagne liefen. Die Bundesländer planten eigene Impfzentren. Sehen müsse man erst noch, wieviel Impfstoff zur Verfügung stehen werde und wie lange dieser Impfstoff immunisiere. Zentrale Aufgabe sei es, die Bevölkerung insgesamt immun gegen das Virus zu machen. Wenn 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung immun seien - durch Impfung oder eine durchgestandene Krankheit - sei das Virus „mehr oder weniger besiegt“, so Merkel. „Dann können wir auch alle Einschränkungen aufheben“, sagte sie.

8.42 Uhr: Scholz: Senkung der Mehrwertsteuer wird nicht verlängert

Die wegen der Corona-Krise beschlossene Senkung der Mehrwertsteuer auf 16 Prozent wird nach Worten von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) nicht verlängert. Es werde bei den vereinbarten sechs Monaten bleiben, sagte Scholz am Samstag zum Tag der Offenen Tür der Bundesregierung, die in diesem Jahr im Internet stattfindet.

„Das endet mit diesem Jahr. Weil wir gesagt haben, wir wollen alle davon abhalten, dass sie auf bessere Zeiten warten, sondern dass einige schon voranschreiten und Geld ausgeben“, so Scholz. „Und das hat sogar geklappt, wie wir an den Zahlen sehen.“ Die Minister und Kanzlerin Angela Merkel antworten in diesem Jahr in Videos auf Bürgerfragen.

8 Uhr: Neuen Regelungen beim Grenzverkehr für Pendler, Ausflügler, Urlauber, Familien

Die Schweiz, weite Teile Österreichs und ganz Frankreich gelten als Risikogebiet. Damit greift für Einreisen aus diesen Regionen die Quarantänepflicht. Nun hat das Land sie deutlich geändert. Die Regeln treten heute in Kraft. Das ändert sich beim Grenzverkehr konkret.

7.26 Uhr: 16 017 neue Corona-Neuinfektionen an einem Tag gemeldet

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Sonntag in Deutschland 16 017 neue Corona-Infektionen gemeldet. Das sind rund 7 000 Fälle weniger als noch am Tag zuvor, an dem mit 23 399 neu gemeldeten Fällen innerhalb von 24 Stunden ein neuer Höchstwert erreicht worden war. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen jedoch meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Am vergangenen Sonntag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 14 177 gelegen. Seit Beginn der Pandemie hat das RKI insgesamt 658 505 Infektionen erfasst. (Stand: 8.11., 00.00 Uhr)

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus stieg um 63 auf insgesamt 11 289. Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Samstagabend bei 1,04 (Vortag: 0,99). Das heißt, dass zehn Infizierte im Mittel etwa zehn weitere Menschen ansteckten. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

7.08 Uhr: Gewerkschaft fordert Corona-Bonus für Polizisten

Aufgrund der zusätzlichen Belastungen in der Pandemie fordert die Deutsche Polizeigewerkschaft eine Corona-Sonderzahlung für die Polizisten im Land. „Während manche Behörden oder Schulen schließen, müssen Polizei und Feuerwehr wie auch andere systemrelevante Bereiche unter erhöhten psychischen wie auch physischen Belastungen mehr als nur 100 Prozent Leistung bringen“, sagte der Landesvorsitzende Ralf Kusterer der Deutschen Presse-Agentur. Bereits vor der Corona-Krise habe in der Polizei weit mehr als 10 Prozent des vorgesehenen Personals gefehlt. Corona vergrößere die Personalnot „bis ins Unerträgliche“, sagte Kusterer. Momentan befänden sich mehr als 700 Polizisten in Quarantäne, seit März waren es 8000 Polizeibeschäftigte. „Dazu Castor, Demonstrationen und jetzt Schutzmaßnahmen wegen Terrorgefahr. Die Polizei ist am Limit und hat wahrlich nicht nur Beifall, sondern auch eine Corona-Sonderzahlung verdient.“

Die Bundesregierung hatte vor wenigen Tagen eine einmalige Corona-Sonderzahlung für Soldaten und Bundesbeamte - auch für die Bundespolizei - in Höhe von bis zu 600 Euro bewilligt. Kusterer fordert eine entsprechende Sonderzahlung auch für die Polizeibeschäftigten im Südwesten. „Die Bundesregierung macht es vor, wie man denjenigen, die den Karren ziehen und teilweise weit über der Belastungsgrenze und höchsten Gesundheitsgefahren arbeiten, die entsprechende Wertschätzung entgegenbringt.“

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 7. November: 

19.08 Uhr: Rund 2400 Menschen im Südwesten neu mit dem Coronavirus infiziert

In Baden-Württemberg haben sich nach jüngsten Angaben aus dem Landesgesundheitsamt 2447 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Damit ist die Zahl der nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckten Personen auf 99 043 gestiegen, wie die Behörde am Samstag (Stand 16.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg um 4 auf 2110. Als genesen gelten den Angaben zufolge 62 574 Menschen.

Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen bei 135,1, noch einmal höher als an den Vortagen. Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen über dem Grenzwert von 50.

313 schwer Erkrankte befanden sich zuletzt in intensivmedizinischer Behandlung, 172 von ihnen wurden den Angaben zufolge invasiv - also etwa über einen Schlauch - beatmet. 75 Prozent der Intensivbetten im Südwesten sind belegt.

18.43 Uhr: Tausende widersetzen sich Auflösung von „Querdenken“-Demo in Leipzig

Tausende Demonstranten haben sich in Leipzig der Auflösung einer „Querdenken“-Demonstration widersetzt. Sie marschierten am Samstagabend auf dem Innenstadtring. Wenige Polizisten begleiteten den Zug. Einige der Demonstranten skandierten „Frieden Freiheit, keine Diktatur“ und „Merkel muss weg“. Es kam zu mehreren körperlichen Auseinandersetzungen, wie ein Polizeisprecher sagte.

Zuvor hatte die Stadt Leipzig die Kundgebung, die sich gegen Corona-Maßnahmen richtete, mit nach Polizeiangaben 20.000 Teilnehmern aufgelöst, da diese größtenteils gegen die Versammlungsauflagen verstoßen hatten. Polizeisprecher Olaf Hoppe sagte, 90 Prozent der Teilnehmer hätten keinen Mund-Nase-Schutz getragen. Ein Gericht hatte am Morgen die zulässige Teilnehmerzahl auf 16.000 begrenzt. Beobachter gingen davon aus, dass insgesamt weit mehr als die 20.000 von der Polizei gezählten Teilnehmer nach Leipzig gekommen waren.

18.04 Uhr: Digitale Einreiseanmeldung startet ab Sonntag

Reisende, die nach Deutschland einreisen wollen und sich in den letzten zehn Tagen in einem Risikogebiet aufgehalten haben, müssen ab Sonntag eine digitale Einreiseanmeldung ausfüllen. Die Informationen gehen an die Gesundheitsämter am Zielort des Reisenden. So sollen sie kontrollieren können, ob jemand die Quarantänepflicht einhält. „Die Digitalisierung der Einreiseanmeldungen entlastet die Gesundheitsämter“, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Die Daten werden nach Angaben von Gesundheits- und Innenministerium verschlüsselt und nur dem zuständigen Gesundheitsamt zugänglich gemacht. 14 Tage nach der Einreise sollen sie automatisch wieder gelöscht werden. Die neue digitale Lösung ersetzt die Aussteigekarte in Papierform. „Mit der digitalen Einreiseanmeldung beenden wir endlich die Zettelwirtschaft im Reiseverkehr“, sagte Innenminister Horst Seehofer (CSU).

16.21 Uhr: "Querdenken"-Demo in Leipzig für beendet erklärt

Die Stadt Leipzig hat die Großdemonstration der Initiative "Querdenken" für beendet erklärt. Grund sind Verstöße gegen Auflagen für die Kundgebung, wie die Stadt im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte. An der Demonstration im Stadtzentrum beteiligten sich laut Polizei rund 20.000 Menschen.

Die Stadt wollte ursprünglich erreichen, dass die "Querdenken"-Kundgebung auf den Parkplätzen an der Neuen Messe außerhalb der Innenstadt stattfindet. Das Sächsische Oberverwaltungsgericht erlaubte dann aber doch unter Einschränkungen eine Kundgebung am Augustusplatz im Stadtzentrum. Das Gericht verband diese Erlaubnis aber mit strengen Auflagen: Unter anderem bestand die Pflicht, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Die Teilnehmerzahl wurde zudem auf maximal 16.000 Menschen begrenzt.

15.03 Uhr: „Querdenken“-Demo in Leipzig wegen hohen Zulaufs zeitweise unterbrochen

Wegen des hohen Zulaufs haben die Veranstalter der „Querdenken“-Demonstration in der Leipziger Innenstadt ihre Kundgebung gegen die Corona-Politik kurz unterbrochen. Sie riefen die mehreren tausend Teilnehmer auf, die Veranstaltungsfläche voll auszunutzen. Nach etwa einer halben Stunde ging die Kundgebung weiter. Die Polizei hatte die Versammlungsfläche zuvor deutlich vergrößert. Die für 16 000 Teilnehmer auf dem Augustusplatz angemeldete Kundgebung wurde am Samstagmittag auf den innerstädtischen Ring und angrenzende Straßen ausgeweitet, damit die zahlreichen Demonstranten den Mindestabstand einhalten können.

Das taten die zahlreichen Teilnehmer zunächst nicht, fast niemand trug eine Mund-Nasen-Bedeckung. „Die Einsatzkräfte sprechen Personen ohne Maske an, wenn uns ein Attest gezeigt wird, gleichen wir das mit den Angaben im Personalausweis ab“, sagte eine Polizeisprecherin. „Es ist aber schwierig, bei dieser Menge, lückenlos zu kontrollieren.“ Offizielle Angaben zur Teilnehmerzahl machte die Polizei zunächst nicht. Der Augustusplatz war aber schon zu Beginn der Kundgebung um 13.00 Uhr dicht gefüllt gewesen.

14.22 Uhr: Neue Niederlage für „Querdenker“ - keine Demos in München

Die Organisatoren der „Querdenker“-Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen haben in München weitere gerichtliche Niederlagen einstecken müssen. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof wies am Samstag zwei Beschwerden im Zusammenhang mit Demonstrationen sowohl an diesem Sonntag als auch von Montag bis Sonntag kommender Woche zurück. Die Stadt München hatte die Demos mit Blick auf den Infektionsschutz zuvor verboten.

Für diesen Sonntag sollte angeblich eine Veranstaltung mit rund 120 000 Menschen auf der Theresienwiese stattfinden. Der Veranstalter habe trotz entsprechender Aufforderung durch den Senat nicht glaubhaft gemacht, dass er diese angekündigten Versammlungen tatsächlich durchführen wolle, hieß es nun in der Mitteilung des Verwaltungsgerichtshofs.

Anders als bei den bisherigen Versammlungen in München und der für Samstag geplanten Versammlung in Leipzig würden Demonstrationen zwischen dem 8. und 15. November in München auf den Internetseiten und Social-Media-Kanälen der „Querdenken“-Bewegung nicht erwähnt. Auch sonst sei nicht ersichtlich, dass diese Veranstaltungen in irgendeiner Form beworben oder vorbereitet würden, so das Gericht weiter. Weitere Rechtsmittel gegen die Beschlüsse können nicht eingelegt werden.

Die Beschwerden der „Querdenker“ hatten sich gegen Entscheide des Verwaltungsgerichts München gerichtet. Das hatte am Freitag das von der Stadt ausgesprochene Verbot bestätigt und einen Eilantrag der Veranstalter abgelehnt. Das Gericht verwies dabei auf das Infektionsschutzgesetz. Die „Querdenken“-Bewegung protestiert seit Monaten gegen die Corona-Maßnahmen - dabei werden Abstandsgebote und die Maskenpflicht oftmals ignoriert.

13.30 Uhr: Coronavirus laut WHO in Nerzfarmen in sechs Ländern gefunden

Nach den alarmierenden Nachrichten über von Nerzen auf Menschen übertragene mutierte Coronaviren in Dänemark hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitgeteilt, dass bisher aus sechs Ländern infizierte Nerze gemeldet wurden. Fälle von Sars-CoV-2 bei Nerzen seien in Dänemark, den Niederlanden, Italien, Spanien, Schweden und den USA nachgewiesen worden, erklärte die WHO in der Nacht zum Samstag.

Dabei sei bisher lediglich die "Cluster 5" genannte Mutation des Virus in Dänemark Besorgnis erregend, hieß es weiter: Mögliche Auswirkungen auf die Diagnostik, Therapien und die Wirksamkeit von Impfstoffen seien weitgehend unerforscht und "noch nicht gut verstanden", warnte die WHO. Wissenschaftler befürchten, dass diese Mutation die Wirksamkeit künftiger Impfstoffe beeinträchtigen könnte.

Dänemark meldete bisher neben einigen betroffenen Tieren auch zwölf infizierte Menschen mit der "Cluster 5"-Mutation. Die Regierung hat deshalb die Notschlachtung aller 15 bis 17 Millionen Nerze im Land angeordnet; Teile Jütlands wurden von der Außenwelt abgeriegelt. 

12.57 Uhr: Bildungsministerin für Überbrückungshilfen an Studenten im gesamten Wintersemester

Von den Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie betroffene Studenten können im gesamten Wintersemester auf Überbrückungshilfen der Bundesregierung hoffen. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) zeigte sich in der „Rheinischen Post“ vom Samstag offen dafür, die Nothilfen bis zum Ende des Semester zu zahlen. Die Hilfen sollen zunächst im November wieder eingesetzt werden. Sie richten sich etwa an Studenten, die wegen der Corona-Pandemie ihre Nebenjobs verloren haben.

„Wir lassen die Studierenden in dieser Pandemie nicht allein“, sagte Karliczek der „Rheinischen Post“. Die Regierung sei sich mit dem Deutschen Studentenwerk einig, die „bewährte Überbrückungshilfe für Studierende in pandemiebedingten Notlagen“ im November wiederaufleben zu lassen. Die Ministerin fügte zugleich hinzu: „Ich kann mir vorstellen, dass die Überbrückungshilfe aber auch darüber hinaus bis zum Ende des Wintersemesters weiterläuft.“

Hilfen gab es bereits in den Monaten Juni bis September. Rund 135.000 Studenten hatte diese in Anspruch genommen.

12.02 Uhr: Gesundheitsminister einigen sich auf Vorgehen bei Corona-Impfungen

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern haben ein gemeinsames Vorgehen bei Impfungen gegen Corona beschlossen. Das teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit in Berlin am Samstag mit. Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) habe sich unter dem Vorsitz von Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) gemeinsam mit Bundesminister Jens Spahn (CDU) auf ein einheitliches und abgestimmtes Vorgehen zur Versorgung mit Impfstoffen verständigt. Der gemeinsame Beschluss vom Freitagabend sieht unter anderem vor, dass der Bund die Impfstoffe beschafft und finanziert und die Länder Impfzentren einrichten.

Die Impfstoffe sollen den Angaben zufolge durch die Bundeswehr oder durch die Hersteller angeliefert werden. Die Impfdosen sollen dem Bevölkerungsanteil entsprechend an die Länder verteilt werden, die die Impfzentren in eigener Verantwortung errichten. Dabei könne beispielsweise die jeweilige Kassenärztliche Vereinigung einbezogen werden.

Insgesamt sei von 60 Standorten bundesweit auszugehen. Die Lieferung der Impfdosen sei mit Blick auf Lagerung und Transport nur an einer begrenzten Zahl von Standorten in jedem Bundesland möglich, heißt es in dem Beschluss. Die Standorte sollen bis zum 10. November festgelegt werden. Der Bund übernimmt den Angaben zufolge die Hälfte der Kosten für die Impfzentren.

„Nach Zulassung eines Impfstoffs ist zunächst von einer begrenzten Anzahl verfügbarer Impfdosen auszugehen“, heißt es im Beschlusstext. Zunächst sollen besonders Risikogruppen berücksichtigt werden. Dabei sollen auch mobile Impfteams zum Einsatz kommen. Den Nachweis, dass sie berechtigt sind, müssen die zu Impfenden selbst erbringen. „Die Teilnahme an der Impfung ist freiwillig“, heißt es weiter.

„Es ist gut, dass Bund und Länder gemeinsam Verantwortung übernehmen. Die gemeinsam verabredete Impfkampagne ist in der Pandemiebewältigung ein entscheidender Meilenstein“, sagte die GMK-Vorsitzende Dilek Kalayci. „Die Länder übernehmen weitreichende Verantwortung bei der Umsetzung der Impfzentren. Der Bund schafft den einheitlichen und technischen Rahmen dafür.“

11.18 Uhr: Nach Protesten billigt Italiens Regierung neue Corona-Hilfen

Nach Protesten gegen die verschärften Corona-Vorschriften in Italien hat die Regierung neue Hilfsmaßnahmen für betroffene Unternehmen und Arbeitnehmer angekündigt. In der Nacht zum Samstag verabschiedete das Kabinett ein Hilfspaket, das nach einer Mitteilung unter anderem Steuererleichterungen, Kredite, Zahlungsaufschübe und Zuschüsse vorsieht.

Genaue Angaben zur Summe gab es darin zunächst nicht. Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge hat das Paket einen Umfang von rund 2,5 Milliarden Euro. Ende Oktober hatte die Regierung bereits Hilfsmaßnahmen in Höhe von 5,4 Milliarden Euro bewilligt.

9.55 Uhr: „Querdenken“ darf laut OVG doch in Leipziger City demonstrieren

Die Initiative „Querdenken“ darf nun doch in der Leipziger Innenstadt gegen die Corona-Maßnahmen demonstrieren. Das Oberverwaltungsgericht Bautzen habe entschieden, dass die Demonstration mit 16 000 Menschen auf dem Augustusplatz stattfinden darf, teilte die Stadt am Samstagmorgen mit. Am Freitagabend hatte das Verwaltungsgericht im Eilverfahren die Auflagen der Stadt zunächst bestätigt. Die Stadt wollte die Kundgebung auf die Parkplätze der Neuen Messe außerhalb des Stadtzentrums verlegen.

Für Samstag (13.00 Uhr) sind insgesamt 27 Demonstrationen, Versammlungen und Kundgebungen in Leipzig angekündigt. Die Polizei bereitet sich nach eigenen Angaben auf einen „sehr intensiven Einsatz vor, weil auf allen Seiten ein gewisses Radikalisierungspotenzial erkennbar ist“. Die Leipziger Polizei wird von der sächsischen Bereitschaftspolizei, von Einsatzkräften aus acht Bundesländern sowie der Bundespolizei und dem Landeskriminalamt unterstützt.

8.47 Uhr: Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt in Deutschland auf über 23.000

Die Zahl der täglich verzeichneten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland hat mit mehr als 23.000 Fällen einen neuen Rekordstand erreicht. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 23.399 neue Ansteckungsfälle innerhalb eines Tages erfasst. Damit wurde der erst am Vortag bekanntgegebene Rekordwert von 21.506 Fällen übertroffen.

Insgesamt wurden seit dem Beginn der Pandemie in Deutschland laut den jüngsten Zahlen des RKI 642.488 Infektionen registriert. Die Zahl der mit dem Coronavirus in Zusammenhang stehenden Todesfälle in Deutschland stieg demnach auf 11.226 - dies waren 130 mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen lag bei etwa 412.000.

7.35 Uhr: Corona-Einschränkungen treffen Thermen - Hilfe gefordert

Dem Bäderland Baden-Württemberg droht aus Sicht des Heilbäderverbands der Abstieg. „Noch ist Baden-Württemberg mit seinen 56 höher prädikatisierten Heilbädern und Kurorten das Bäderland Nummer eins in Deutschland“, betonte Verbandspräsident Fritz Link. Doch ohne massive finanzielle Unterstützung drohe ein Sterben der Standorte, darunter 35 mit Thermal- und Mineralbädern. Die Thermen verzeichnen laut Verband coronabedingte Umsatzverluste von insgesamt über 52 Millionen Euro. Mit jedem weiteren Monat Schließung sei mit jeweils mit 17 Millionen Euro Einbußen zu rechnen.

Damit seien die Kommunen als Besitzer der Thermen überfordert. Die von der Landesregierung zur Unterstützung der Mineral-/Thermalbäder vorgesehenen 15 Millionen Euro müssten unverzüglich fließen. Dies könne aber nur die erste Tranche sein, sagte Link. Unbedingt notwendig sei auch die Teilhabe der Thermen an Überbrückungshilfen des Bundes - andernfalls drohten Schließungen und langjährige Investitionsstaus.

Eine Befragung nach dem ersten Lockdown ergab, dass in der Hälfte der Thermen der Betrieb mittel- bis langfristig nicht gesichert ist. Vor der Corona-Krise verzeichneten sie durchschnittlich 720 000 Besucher pro Monat, davon 30 Prozent aus medizinisch-therapeutischem Anlass, 70 Prozent zur Entspannung und Erholung. Die Besucherzahlen hatten sich nach der ersten Schließung halbiert.

Auch die Hotellerie in den Erholungs- und Gesundheitsgemeinden leidet unter den Folgen der Pandemie: Sie verbucht von Januar bis August 2020 im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 41,4 Prozent bei den Ankünften und von 33,6 Prozent bei den Übernachtungen. Im Jahr 2019 machten die Betriebe rund 3,5 Milliarden Euro Bruttoumsatz bei über 12,7 Millionen Übernachtungen.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 6. November: 

22.40 Uhr: Rund 200 Anti-Corona-Politik-Demonstranten ohne Masken in Leipzig

Einen Tag vor der geplanten großen Demonstration der Initiative „Querdenken“ haben sich am Freitagabend in Leipzig rund 200 Menschen auf dem Marktplatz versammelt. Sie meldeten laut Polizei eine spontane Demo an, auf der sie gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen protestierten. Die Teilnehmer trugen keine Masken und hielten auch den Mindestabstand nicht ein. Ein Polizeisprecher sagte, es seien Video-Aufnahmen gemacht worden und es werde eine Anzeige gegen die Versammlungsleiterin gestellt. Zu einem Gegenprotest in Hörweite versammelten sich laut Polizei rund 100 Menschen.

Für Samstag sind insgesamt 27 Demonstrationen, Versammlungen und Kundgebungen in Leipzig angekündigt; darunter die „Querdenken“-Demonstration, zu der 20.000 Menschen erwartet werden. Sie wollen gegen die von Bund und Ländern beschlossenen Teil-Lockdown-Maßnahmen protestieren. Die Polizei war bereits am Freitagabend mit einem Großaufgebot in der Stadt.

22.02 Uhr: Zahl der Corona-Toten in Europa auf mehr als 300.000 gestiegen

Die Zahl der europaweit registrierten Corona-Toten ist auf mehr als 300.000 gestiegen. 300.688 Infizierte in Europa starben seit Beginn der Pandemie, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP vom Freitag auf Grundlage von Behördenangaben ergab. Europa ist damit von der Opferzahl die am zweitstärksten von der Corona-Pandemie betroffene Region nach Lateinamerika und der Karibik, wo bereits mehr als 408.000 Corona-Infizierte starben.

Allein in den vergangenen sieben Tagen wurden in Europa mehr als 22.000 Todesfälle durch das Coronavirus registriert. Die Zahl der registrierten Infektionen stieg auf mehr als zwölf Millionen - so viele wie in keiner anderen Weltregion.

Insgesamt entfielen fast zwei Drittel aller in Europa registrierten Corona-Todesfälle auf Großbritannien, Italien, Frankreich, Spanien und Russland. Angesichts einer zweiten Ansteckungswelle gelten in mehreren der Länder bereits wieder strenge Infektionsschutzmaßnahmen.

21.35 Uhr: Über 200 Menschen mit von Nerzen stammenden Corona-Varianten infiziert

In Dänemark haben sich seit Juni mindestens 214 Menschen mit ursprünglich bei Nerzen aufgetretenen Varianten des Coronavirus infiziert. 200 der Fälle wurden in der Region Nordjütland nachgewiesen, wie das dänische Gesundheitsinstitut SSI mitteilte. In dieser Region befinden sich besonders viele Nerzfarmen. Landesweit wurde Sars-CoV-2 bis Freitag in 216 Zuchtanlagen gefunden. Der von den Dänen als besorgniserregend eingestufte Cluster-5-Virustyp wurde bisher auf fünf Anlagen und bei zwölf Menschen festgestellt.

Die dänische Regierung hatte am Mittwoch angeordnet, dass alle Nerze im Land - etwa 15 bis 17 Millionen Tiere - getötet werden sollen. Das Cluster-5-Virus sei von den Tieren auf Menschen übertragbar, so das SSI. Es sei zwar wohl nicht gefährlicher, aber es bestehe das Risiko, dass die derzeit entwickelten Impfstoffe weniger gut gegen diese Variante wirken.

Die fortgesetzte Nerzzucht stelle während einer anhaltenden Corona-Pandemie ein erhebliches Risiko für die öffentliche Gesundheit dar, warnte das Gesundheitsinstitut. Eine hohe Anzahl von Nerzfarmen habe mehr Infektionen beim Menschen zur Folge und eine hohe Zahl infizierter Nerze erhöhe das Risiko für Virusmutationen, gegen die die derzeit entwickelten Impfstoffe eventuell nicht schützten.

In sieben Regionen in Nordjütland sind die Menschen nun aufgefordert, in ihren Kommunen zu bleiben. Der öffentliche Nahverkehr wird ab Montag eingestellt. Restaurants, Schwimmbäder und Fitnessstudios müssen schließen. Betroffen von den Beschränkungen sind die Kommunen Hjørring, Frederikshavn, Brønderslev, Jammerbugt, Thisted, Vesthimmerland und Læsø.

21.15 Uhr: Mehr als 60.000 Corona-Neuinfektionen in Frankreich

Frankreich hat in den vergangenen 24 Stunden mehr als 60.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Das meldeten die französischen Gesundheitsbehörden am Freitagabend. Es handelt sich um einen Höchstwert seit Beginn der groß angelegten Tests. Innerhalb eines Tages sind zudem rund 400 Menschen in Krankenhäusern im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Hinzu kommen noch einmal mehr als 400 Tote in Altenheimen und Pflegeeinrichtungen. Diese Zahl wird allerdings nicht täglich erhoben.

21 Uhr: Zwei Tote in Stuttgarter Altenheim nach Corona-Ausbruch

Erneut ist es in einem Stuttgarter Altenheim zu einem größeren Corona-Ausbruch gekommen. Im Haus St. Monika seien zwei Bewohnerinen verstorben, teilte der Caritasverband mit. 43 Bewohner und 19 Mitarbeiter seien inzwischen mit dem Coronavirus infiziert. Die betroffenen Stockwerke seien unter Quarantäne gestellt worden. Seit Donnerstag gebe es für die gesamte Einrichtung ein Ausgangs- und Besuchsverbot. St. Monika ist den Angaben zufolge mit 226 Pflegeplätzen das größte Pflegeheim in Stuttgart. Wie in allen Einrichtungen würden auch hier strengste Hygienevorschriften gelten. Wie das Virus ins Haus gelangen konnte, sei unbekannt.

20.20 Uhr: Coronafall bei der HSG Konstanz: Spiel in Bietigheim kann erneut nicht stattfinden

Das für Samstag, 19.30 Uhr, neu geplante Zweitliga-Spiel der HSG Konstanz in Bietigheim muss erneut kurzfristig verlegt werden. Beim ersten Mal wurde das Baden-Württemberg-Derby wegen drei positiven Tests auf Bietigheimer Seite und der häuslichen Quarantäne der gesamten Mannschaft und des Trainerteams abgesagt, jetzt sind die Konstanzer betroffen.

19.50 Uhr: Mehr als 3300 Menschen im Südwesten neu mit dem Coronavirus infiziert

In Baden-Württemberg haben sich nach jüngsten Angaben aus dem Landesgesundheitsamt 3329 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Damit ist die Zahl der nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckten Personen auf 96.596 gestiegen, wie die Behörde am Freitag mitteilte. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg um 15 auf 2106. Als genesen gelten den Angaben zufolge 61.190 Menschen.

302 schwer Erkrankte befinden sich in intensivmedizinischer Behandlung, 151 von ihnen werden den Angaben zufolge invasiv - also etwa über einen Schlauch - beatmet. 75 Prozent der Intensivbetten im Südwesten sind belegt. Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen bei 128, etwas höher als an den Vortagen.

19.21 Uhr: Impfkommission: Corona-Herdenimmunität in 2021 ist unrealistisch

Der Chef der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, hat Erwartungen an mögliche Impfungen gegen Corona im kommenden Jahr gedämpft. Er sagte, um eine Herdenimmunität zu erreichen, müssten mindestens 50 bis 60 Millionen Menschen geimpft sein, also rund 60 Prozent der Bevölkerung. „Es ist unrealistisch, das im kommenden Jahr zu schaffen.“ Er ergänzte: „Ich fürchte, dass nicht nur dieser, sondern auch der nächste Winter herausfordernd wird.“ Die Ständige Impfkommission ist ein Expertengremium, das Empfehlungen zum Impfen in Deutschland gibt.

18.41 Uhr: Digitale Einreiseanmeldung kommt am 8. November

Wer aus einem ausländischen Corona-Risikogebiet kommt, muss sich ab Sonntag vor der Einreise nach Deutschland online registrieren. Die Seite www.einreiseanmeldung.de soll dann weltweit abrufbar sein, wie die Bundesministerien für Gesundheit und Inneres am Freitag mitteilten. Die neue Seite ersetzt die bisherigen Aussteigekarten in Papierform, die in Flugzeugen ausgegeben wurden.

Die Informationen gehen an die Gesundheitsämter am Zielort des Reisenden. So sollen sie kontrollieren können, ob jemand die Quarantänepflicht einhält. Bund und Länder hatten sich darauf verständigt, dass Reisende aus ausländischen Risikogebieten ohne triftigen Reisegrund zehn Tage lang in Quarantäne gehen müssen, mit Ausnahmen für notwendige Reisen und Pendler. Frühestens am fünften Tag nach der Einreise kann man einen Corona-Test machen - und die Quarantäne vorzeitig beenden, falls der Test negativ ausfällt. Die Umsetzung ist allerdings Ländersache.

17.32 Uhr: Bundesregierung stuft ganz Italien als Corona-Risikogebiet ein

Wegen dramatisch steigender Infektionszahlen hat die Bundesregierung ganz Italien ab Sonntag als Corona-Risikogebiet eingestuft. Zudem wurden am Freitag das gesamte portugiesische Festland, fast ganz Schweden und Dänemark mit Ausnahme der Inseln Grönland und Färöer auf die vom Robert Koch-Institut geführte Risikoliste gesetzt.

16.16 Uhr: Corona in Konstanzer Pflegeheimen: Nun auch fünf Bewohner im Don Bosco positiv getestet

Trotz strikter Maßnahmen breitet sich das Virus auch in Konstanzer Pflegeheimen aus. Berufsverbot und Isolation soll eine weitere Ausbreitung verhindern. Erfahren Sie mehr in unserem Artikel.

15.20 Uhr: Eisenmann: Finanzielles Hilfsprogramm für den Sport auch 2021

Die baden-württembergische Landesregierung will den Sportvereinen im Land aufgrund der Folgen der Coronavirus-Krise auch im kommenden Jahr finanziell helfen. Der Zugang zur „Soforthilfe Sport“ soll über den 30. November hinaus verlängert werden und „bis weit ins nächste Jahr hinein“ möglich sein, sagte Sportministerin Susanne Eisenmann in einer Mitteilung: „Wir lassen den Sport in der aktuellen Krise nicht allein.“ Mit der „Soforthilfe Sport“ sollen finanzielle Einbußen als Folge der Corona-Pandemie abgefedert werden.

Das Land stellt insgesamt 11,6 Millionen Euro für die Vereine und die Sportverbände in Württemberg sowie im Gebiet des Badischen Sportbunds Nord und des Badischen Sportbunds in Südbaden zur Verfügung. Bisher seien etwa 6,8 Millionen Euro ausgezahlt worden, teilte das Ministerium mit. „Es zeichnet sich ab, dass bis Jahresende nicht alle Mittel aus dem Soforthilfeprogramm abgerufen werden“, sagte Eisenmann.

14 Uhr: Strobl will Quarantäneverweigerer in Klinik einweisen lassen

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl will Quarantäneverweigerer zwangsweise in ein geschlossenes Krankenhaus einweisen lassen. Seit Mai werde im Ministerium diskutiert, ob Quarantäneverweigerer „vorübergehend zwangsweise untergebracht werden können“, schreibt CDU-Bundesvize Strobl in einem Schreiben an Sozialminister Manfred Lucha und Ministerpräsident Winfried Kretschmann, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

„Das Innenministerium sieht den Bedarf für ein solches geschlossenes Krankenhaus.“ Zunächst hatten „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“ darüber berichtet. Die Ortspolizeibehörden sollten bereits nach dem ersten bekannten Quarantäne-Verstoß sofort das gerichtliche Verfahren zur „zwangsweisen Absonderung in einem geschlossenen Krankenhaus einleiten“, fordert Strobl.

12.45 Uhr: Verwirrung um Querdenker-Aktion an Schulen

Eine vermeintliche Aktion der Querdenker am kommende Montag hat im baden-württembergischen Bildungssystem für Aufregung gesorgt. Es kursierten Gerüchte und Hinweise, dass Mitglieder der Initiative "Querdenken 711“ Kinder und Eltern auf dem Schulweg abfangen wollen, um ihnen unwirksame Masken zu schenken oder eine CO2-Messung unter den Masken der Kinder anzubieten.

Jetzt sagen die Querdenker: Die Aktion sollte nie wirklich in die Tat umgesetzt werden. Die Regionalgruppe „Querdenken Stuttgart“ verkündete, dass es sich bei den Plänen nur um einen „Test der Kommunikationsstrukturen“ handele.

Das Kultusministerium Baden-Württemberg bezeichnete das Vorgehen der Querdenker im Gespräch mit dem SÜDKURIER als inakzeptabel: „Das ist nicht nur ein schlechter Scherz, sondern ein besonders dreister Versuch den Schulfrieden an den Schulen im Land zu stören und die Schulgemeinschaften zu verunsichern.“

Die Schulämter Markdorf, Lörrach, Konstanz und Donaueschingen antworten auf SÜDKURIER-Nachfrage, von dieser Aktion bisher nichts mitbekommen. Anfang der Woche warnte bereits das Kultusministerium Nordrhein-Westfalen alle Schulen in einer Rundmail vor den vermeintlichen Plänen der Querdenker.

10.50 Uhr: Corona-Lage in Österreich: Nur 27 Prozent der Fälle rückverfolgbar

In Österreich können nur noch 27 Prozent der Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf eine Quelle zurückverfolgt werden. Dies liege an der Vielzahl der Fälle, sagte Daniela Schmied von der Corona-Kommission. Es sei wichtig, dass sich dieser Wert wieder steigern lasse, um die Pandemie besser in den Griff zu bekommen. Gesundheitsminister Rudolf Anschober rief die Bürger dazu auf, ehrlich und lückenlos ihre Kontakte anzugeben.

Die Regierung behalte sich vor, die Maßnahmen im teilweisen Lockdown, der seit Dienstag gilt, weiter zu verschärfen. Oberstes Ziel bleibe es, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern.

9 Uhr: Nächtliche Ausgangssperre und Teil-Lockdown in Italien in Kraft

Im Rahmen der Covid-19-Bekämpfung sind in Italien am Freitag verschärfte Corona-Schutzvorschriften in Kraft getreten. Die Regierung hat eine nächtliche Ausgangssperre für die 60 Millionen Bürger erlassen. In vier roten Regionen trat ein Teil-Lockdown in Kraft, der rund um die Uhr gilt. Darunter ist die wirtschaftsstarke Lombardei mit zehn Millionen Menschen. In den Roten Zonen müssen die Menschen weitgehend zu Hause bleiben, Ausnahmen gelten für den Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen. Bars, Restaurants und Geschäfte, die nichts Lebensnotwendiges verkaufen, sind zu.

Gegen die neuen Maßnahmen gab es schon im Vorfeld Proteste. Am Donnerstagabend demonstrierten in Bergamo in der Lombardei nach Medienberichten mehrere hundert Menschen. Bergamo war in der ersten Corona-Welle im Frühjahr schwer getroffen worden. In der aktuellen zweiten Welle sind die Fallzahlen in der Stadt weniger dramatisch.

Freitag, 6. November, 7.15 Uhr: Mehr als 6000 Proben Rückstau in Corona-Laboren im Südwesten

Die Labore in Baden-Württemberg sitzen auf einem Berg an abzuarbeitenden Corona-Tests. Vergangene Woche habe es einen Rückstau von 6182 abzuarbeitenden Proben gegeben, teilte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums mit. Allerdings habe man zuletzt ein Stück des Rückstaus abarbeiten können. In der vorvergangenen Woche waren es im Südwesten noch 9384 Proben gewesen.

Es sei nicht vorhersehbar, wie sich das weiter entwickle. Die Labore seien derzeit zu 122 Prozent ausgelastet. „Hieraus ergeben sich logischerweise Rückstaus“, teilte die Sprecherin mit. „Wir haben inzwischen Befundlaufzeiten von zum Teil mehreren Tagen.“ Man tue alles, damit jeder sein Ergebnis schnell bekomme.

Das waren die Entwicklungen am 05. November:

22.51 Uhr: Knapp zwei Prozent der Münchner entwickelten in erster Corona-Welle Antikörper

Knapp zwei Prozent der Münchner haben während der ersten Corona-Welle Antikörper entwickelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Tropeninstituts am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Damit lag der Anteil der Menschen mit nachgewiesenen Antikörpern etwa viermal so hoch wie der Anteil der bis dahin offiziell registrierten Coronavirus-Infektionen in der bayerischen Landeshauptstadt. Für die seit April laufende Studie wurden nur Teilnehmer ab 14 Jahren getestet. Insgesamt beteiligten sich mehr als 5300 Menschen aus knapp 3000 Haushalten.

21.50 Uhr: Bundestag berät über weitere Corona-Krisenmaßnahmen

Der Bundestag berät am Freitag (9.00) über weitere Schritte im Kampf gegen die Corona-Krise. Die Gesetzespläne von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sehen unter anderem neue Regeln bei Verdienstausfällen vor. So sollen Entschädigungsansprüche für Eltern verlängert und erweitert werden, die wegen einer Kinder-Betreuung nicht arbeiten können. Wer eine „vermeidbare Reise“ in ausländische Risikogebiete macht, soll dagegen für eine dann nach der Rückkehr nötige Quarantäne keine Entschädigung für Verdienstausfall bekommen. Angesichts von Kritik am Vorgehen von Bund und Ländern soll zudem eine genauere Gesetzesgrundlage für weitreichende Beschränkungen wie Schließungen von Einrichtungen geschaffen werden. Parallel berät auch der Bundesrat darüber. Weitere Themen im Bundestag sind unter anderem die weltweite Religionsfreiheit und die Lage der Autoindustrie.

21.21 Uhr: Frankreich meldet Rekordzahl von 58.000 Corona-Neuinfektionen

In Frankreich sind innerhalb eines Tages mehr als 58.000 Corona-Infektionen gemeldet worden. Dies sei der höchste Anstieg der Fallzahlen seit dem Beginn der Pandemie, sagte am Donnerstag der Generaldirektor für Gesundheit, Jérôme Salomon.

Insgesamt seien inzwischen 1,6 Millionen Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden. Frankreich sei damit das Land mit den meisten Infektionen in Europa. Etwa 39.000 Infizierte starben. Die zweite Corona-Welle sei „brutal“, sagte Salomon. Gesundheitsminister Olivier Véran nannte die Lage „sehr ernst“.

Angesichts der massiven Zunahme wächst in Frankreich die Angst vor einer Überlastung der Krankenhäuser. Binnen 24 Stunden seien fast 3000 Corona-Patienten stationär aufgenommen worden, sagte Salomon. Mehr als 4000 Infizierte werden laut den Behörden inzwischen auf den Intensivstationen betreut.

Alleine in Paris liegen nach Angaben von Bürgermeisterin Anne Hidalgo bereits rund tausend Corona-Patienten auf Intensivstationen. Laut der nationalen Gesundheitsbehörde entspricht dies einer Belegung von gut 86 Prozent. Ab Mitte November könnten die Kliniken in Paris an ihre Belastungsgrenze stoßen.

19.44 Uhr: Mehr als 2500 Menschen im Südwesten neu mit dem Coronavirus infiziert

In Baden-Württemberg haben sich nach jüngsten Angaben aus dem Landesgesundheitsamt 2529 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Damit ist die Zahl der nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckten Personen auf 93.267 gestiegen, wie die Behörde mitteilte. 299 schwer Erkrankte befinden sich demzufolge derzeit in intensivmedizinischer Behandlung, 156 von ihnen werden den Angaben zufolge invasiv - also etwa über einen Schlauch - beatmet.

75 Prozent der Intensivbetten im Südwesten sind belegt. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg um 20 auf 2091. Als genesen gelten den Angaben zufolge 59.997 Menschen. Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen inzwischen bei 122,4, das ist etwas höher als an den Vortagen.

18.40 Uhr: 1000. bestätigter Corona-Fall im Landkreis Waldshut

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen im Landkreis Waldshut hat heute die Marke von 1000 Fällen überschritten. Mit 59 Neuinfektionen seit Mittwoch sind aktuell nun insgesamt 1020 Fälle seit Beginn der Pandemie gemeldet. Pro 10.000 Einwohner waren oder sind damit 59,7 Einwohner von einer Infektion direkt betroffen. Das Landratsamt Waldshut nennt derzeit 403 aktive Fälle. Als genesen gelten aktuell 581 Personen. 36 Tote sind zu beklagen. Mit einer 7-Tage-Inzidenz von 170,2 Neuinfektionen innerhalb der letzten sieben Tage liegt der Landkreis Waldshut deutlich über dem Landesschnitt (119,6).

18.14 Uhr: Neuer Corona-Höchstwert - aber der Anstieg scheint abzuflachen

Kurz vor Ende der ersten Woche des Teil-Lockdowns im Kampf gegen das Coronavirus bleibt die Lage angespannt. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen innerhalb eines Tages stieg auf den neuen Höchstwert von 19.990, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte. Der Anstieg der Fallzahlen scheint sich aber etwas zu verlangsamen. Beim Auswerten der massenhaft ausgeweiteten Corona-Tests kommen Labore immer öfter nicht mehr hinterher - helfen soll auch eine stärkere Test-Konzentration.

Bundestag und Bundesrat wollen an diesem Freitag über weitere Krisen-Regelungen beraten. Den bislang höchsten Wert der neuen Infektionszahlen seit Beginn der Pandemie hatte das RKI am vergangenen Samstag mit 19.059 Fällen gemeldet. Ende September hatte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem Rechenszenario erläutert, wie es zu Weihnachten 19.200 Neuinfektionen geben könnte. Nun ist dieser Wert sieben Wochen früher übertroffen. Es war der fünfte gemeldete Höchststand an einem Donnerstag in Folge.

17.44 Uhr: Die Schweiz vermeldet neue Corona-Rekordwerte. Dennoch gibt es in den Grenzkantonen leichte Hoffnung auf Besserung

Verglichen mit deutschen Landkreisen stehen die eidgenössischen Kantone in der Pandemiebekämpfung katastrophal schlecht da. Trotzdem lassen die neuesten Zahlen in einigen Regionen die Sorgen zumindest nicht noch größer werden. Wir geben einen Überblick auch mit Hinblick auf unsere direkten Grenzkantone.

16.51 Uhr: Urlauber scheitert mit Eilantrag gegen Corona-Verordnung vor Gericht

In einer ersten juristischen Entscheidung zur jüngsten Corona-Verordnung hat ein Reisender wegen eines stornierten Urlaubs in Heidelberg eine Niederlage vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg kassiert. Die Kammer lehnte den Eilantrag des Mannes nach Angaben vom Donnerstag ab. Er hatte nach den Appellen der Bundesregierung für einen Verzicht auf Auslandsreisen extra ein Hotelzimmer in der Neckarstadt gebucht, um eine Woche in Heidelberg zu verbringen.

Das Verbot für touristische Übernachtungen nach der Corona-Verordnung habe ihm den Urlaub zunichtegemacht, hatte er argumentiert. Der Mann habe zwar Nachteile erlitten, weil er auf den geplanten Urlaub verzichten und auch nicht umplanen konnte, erklärte der 1. Senat des VGH.

16.32 Uhr: Insgesamt mehr als 6000 Corona-Tote in Schweden

In Schweden ist die Marke von 6000 Toten in Zusammenhang mit dem Coronavirus überschritten worden. Wie die Gesundheitsbehörde FOHM am Donnerstag mitteilte, ist die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen Wochen rasant angestiegen. Fast zehn Prozent der getesteten Menschen waren vergangene Woche positiv. Vor zwei Wochen waren es den Angaben zufolge noch 5,6 Prozent.

Am Donnerstag wurden insgesamt 141 764 Infizierte und 6002 Tote in der offiziellen Corona-Statistik ausgewiesen. Daraus gehen auch 314 Neuinfizierte pro 100 000 Einwohner in den vergangenen 14 Tagen hervor.

15.40 Uhr: WHO besorgt über Explosion der Corona-Infektionen in Europa

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich besorgt über die massiv beschleunigte Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Europa geäußert. "Wir erleben eine Explosion" der Fallzahlen auf dem Kontinent, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, in Kopenhagen. Auch die Sterberate bei den Corona-Infizierten steige "allmählich".

15.11 Uhr: Tourismusverband: Teil-Lockdown reißt weitere Milliardenlöcher

Die Tourismusbranche in Deutschland schätzt die Umsatzeinbußen infolge des Teil-Lockdowns im November auf 10,2 Milliarden Euro. Von März bis August beläuft sich das Minus nach Berechnungen des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institutes für Fremdenverkehr durch die Corona-Krise auf etwa 46,6 Milliarden Euro, teilte der Deutsche Tourismusverband (DTV) mit.

Die Corona-Pandemie habe ein Milliardenloch in die Kassen von Gastronomie- und Unterkunftsbetrieben, Veranstaltern sowie von Kultur- und Freizeiteinrichtungen gerissen, sagte DTV-Präsident Reinhard Meyer. „Selbst in den Sommermonaten konnten die Verluste nicht aufgeholt werden. Der November-Lockdown droht endgültig vielen Betrieben die wirtschaftliche Basis zu entziehen.“ Seit Montag sind Hotels und Restaurants, Kinos, Museen und Theater sowie andere Freizeiteinrichtungen weitgehend geschlossen.

Die Bürger müssen sich an Kontaktbeschränkungen halten. Kitas, Schulen und Geschäfte bleiben im Gegensatz zum ersten Herunterfahren des öffentlichen Lebens im Frühjahr diesmal geöffnet. Sollten die Beschränkungen auch im Dezember anhalten, befürchtet der Tourismusverband weitere Umsatzeinbußen von etwa 9,5 Milliarden Euro.

15 Uhr: Nun auch in England Corona-Lockdown in Kraft getreten

Nach längerem Zögern der Regierung zählt nun auch England zu den vielen Ländern und Regionen, die zur Eindämmung der Corona-Pandemie ihr öffentliches Leben herunterfahren. Der Lockdown in England trat in der Nacht zum Donnerstag in Kraft: Bis mindestens Anfang Dezember bleiben nicht dringend notwendige Geschäfte geschlossen, die Menschen sollen ihr Zuhause nur noch für das Nötigste verlassen.

Der britische Premierminister Boris Johnson hatte den erneuten Lockdown in England am Samstag angekündigt. Am Mittwoch stimmte das Unterhaus in London mit großer Mehrheit zu - allerdings wandten sich 32 Abgeordnete von Johnsons Tories aus Sorge um die Wirtschaft des Landes gegen die Entscheidung. Während Schulen und Universitäten in England geöffnet bleiben, dürfen Cafés, Pubs und Restaurants Speisen und Getränke nur noch zum Mitnehmen anbieten.

14.05 Uhr: Ärzte als Corona-Leugner - Kammer spricht von vielen Beschwerden

Die Landesärztekammer Baden-Württemberg berichtet von zahlreichen Beschwerden über Ärzte, die die Gefahren und Risiken der Corona-Pandemie herunterspielen, sie leugnen oder in Verschwörungstheorien einbetten. „Diese Ärztinnen und Ärzte äußern sich unter anderem dahingehend, dass sie Covid-19 als ungefährlich deklarieren sowie aktuelle Forschung zum Virus und die Sinnhaftigkeit von Impfungen infrage stellen“, sagte ein Sprecher der Kammer in Stuttgart. Es handele sich um persönliche Einzelmeinungen.

Die Mehrzahl der mehr als 70.000 Ärzte im Land finde es mehr als bedauerlich, dass Vertreter des Berufsstandes Gefahren durch das Coronavirus verharmlosten, den Glauben an angeblich dahinter steckende „dunkle Mächte“ verbreiteten und wissenschaftlich erwiesenermaßen falsche Informationen streuten. Die Mehrheit der Ärzte arbeite in der medizinischen Versorgung in Kliniken, Praxen, Behörden und an anderen Stellen, oft am Rande der eigenen Belastbarkeit.

„Sie empfinden das Verdrehen der Wirklichkeit als Zumutung – insbesondere vor dem Hintergrund, dass sie selbst die Corona-Gefahr tagtäglich miterleben, mit erhöhtem Ansteckungsrisiko konfrontiert sind und nicht nur Patienten, sondern auch Mitarbeiter bestmöglich vor dem Virus schützen müssen und wollen“, sagte der Kammersprecher.

13 Uhr: In den Fußgängerzonen im Landkreis Waldshut gilt ab sofort keine generelle Maskenpflicht mehr

Als Reaktion auf die Überschreitung des Inzidenzwertes von 50 hatte das Landratsamt Waldshut Ende Oktober eine generelle Maskenpflicht in den Fußgängerzonen im Kreis Waldshut erlassen. Diese Allgemeinverfügung wurde nun aufgehoben. Warum, und wann jetzt eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden muss, erfahren Sie hier.

12 Uhr: Laut Studie wohl geringes Infektionsrisiko in Kitas

Bei kleinen Kita-Kindern besteht nach einer Studie der Universität Frankfurt wohl ein vergleichsweise geringes Corona-Ansteckungsrisiko. Bei der „Safe-Kids-Studie“ in Zusammenarbeit mit dem hessischen Sozialministerium waren über einen Zeitraum von zwölf Wochen 825 Kinder sowie 372 Mitarbeiterinnen in 50 Kitas in Hessen getestet worden, wie die Universität am Mittwoch mitteilte. Dabei seien nur zwei Probanden positiv getestet worden - in beiden Fällen Erzieherinnen. Zuerst hatten die Wochenzeitung „Die Zeit“ und die „Ärzte Zeitung“ darüber berichtet.

Im Untersuchungszeitraum (18. Juni bis 10. September) sei die Rate an Neuinfektionen landesweit allerdings als niedrig einzustufen gewesen, hieß es. Daher seien die Ergebnisse nicht ohne weiteres auf ein Umfeld mit hoher Inzidenz übertragbar. Im Studienzeitraum hätten jedoch auch die hessischen Sommerferien und die Wochen danach gelegen, in denen es reisebedingt zu einem Anstieg der Fallzahlen kam. „In den zwölf Wochen Beobachtungszeitraum hat sich wohl keines der mehr als 800 untersuchten Kinder infiziert“, sagte Studienleiterin Sandra Ciesek der Zeitung. „Die Wahrscheinlichkeit scheint also extrem gering zu sein, dass sich Kinder anstecken.“

10.50 Uhr: Im schweizerischen Thurgau und in Schaffhausen sind die Corona-Fallzahlen rasch angestiegen

Während der Anstieg der Zahl der Corona-Infizierten im Kreis Konstanz kontinuierlich verläuft, haben es viele Kantone der Schweiz mit einem sprunghaften Anstieg zu tun. Wie die Lage aktuell in den Nachbarkantonen Thurgau und Schaffhausen ist und wie diese reagiert haben, lesen Sie hier.

9.45 Uhr: Verband: neue Corona-Verordnung Katastrophe für Einzelhandel

Kurz nach Beginn der neuen coronabedingten Einschränkungen schlägt der Einzelhandel Alarm. „Die Lage ist superdramatisch“, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Einzelhandelsverbands Baden-Württemberg, Sabine Hagmann. Insbesondere die Modebranche leide unter Umsatzeinbußen von mehr als 50 Prozent. Auch große Kaufhäuser seien betroffen. Die Einschränkungen träfen die Geschäfte zum ungünstigsten Zeitpunkt. „Im November und Dezember läuft das Weihnachtsgeschäft, auf das etwa 30 Prozent des Jahresumsatzes entfallen.“

Nach der jüngsten Corona-Verordnung darf sich in Geschäften pro zehn Quadratmeter Verkaufsfläche nur noch ein Kunde aufhalten. Hat ein Geschäft weniger Fläche, ist nur ein Kunde im Laden erlaubt. Manche Menschen wüssten gar nicht, dass die Läden offen seien, andere hielten sich an den Appell, möglichst zu Hause zu bleiben, sagte Hagmann. Hinzu komme die Schließung der Gastronomie, die üblicherweise auch Kunden für den Handel anziehe.

9 Uhr: Konsequenzen nach Corona-Ausbruch für Schwenninger Freikirche

Auf eine Schwenninger Freikirche kommen möglicherweise amtliche Konsequenzen in der Folge eines erheblichen Corona-Ausbruchs zu. Nach zwei Gottesdiensten Ende Oktober waren bis Dienstag dieser Woche 40 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Am Mittwoch sagte eine Sprecherin der Behörde, es sei noch nicht abschließend über den Fall entschieden. Die Prüfung der Vorgänge laufe noch.

Bemängelt wurden unter anderem fehlende oder bewusst falsche Einträge in Anwesenheitslisten bei einem Gottesdienst am Samstag und bei einem am Sonntag, Der Umstand, dass sich so viele Personen bei den Gebetsveranstaltungen angesteckt haben, lässt für die Behörde zudem die Frage nach Einhaltung der Hygieneregeln wie Abstand und Tragen eines Mund-Nasenschutzes aufkommen.

8.20 Uhr: Mehr Rückstau in Corona-Laboren - Größerer Anteil an Tests positiv

Immer öfter kommen Corona-Labore mit dem Auswerten von Tests nicht hinterher. So meldeten laut Robert Koch-Institut (RKI) in der vergangenen Kalenderwoche (bis 1.11.) 69 Labore einen Rückstau von insgesamt 98.931 abzuarbeitenden Proben. Zwei Wochen zuvor waren es noch 52 Labore mit 20.799 abzuarbeitenden Proben. 55 Labore nannten laut RKI zuletzt Lieferschwierigkeiten für Reagenzien unter anderem zum Auswerten der Tests, Plastikverbrauchsmaterialien und Pipettenspitzen.

„Mit steigenden Probenzahlen, wie sie zurzeit aufgrund der weiten Indikationsstellung zu beobachten sind, verlängern sich auch die durchschnittlichen Bearbeitungszeiten, mit möglichen Konsequenzen für die zeitnahe Mitteilung des Ergebnisses an die betroffenen Personen, sowie einem größeren Verzug bei der Meldung an das Gesundheitsamt“, schreibt das RKI. Es gebe in den letzten Wochen zunehmend Berichte von Laboren, die sich stark an den Grenzen ihrer Auslastung befänden.

Die sogenannte Positivenquote bei Corona-Tests in Deutschland hat sich derweil in den vergangenen zwei Monaten in etwa verzehnfacht. So schlugen in Kalenderwoche 44 (bis 1.11.) laut RKI etwa 7,3 Prozent der Tests an - der höchste Wert seit der ersten Aprilhälfte. In Kalenderwoche 35 (bis 30.8.) waren es noch rund 0,7 Prozent.

Donnerstag, 5.11., 6.50 Uhr: Höchstwert: 19.990 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat mit 19.990 Fällen binnen eines Tages einen bisherigen Höchstwert erreicht. Dies ging aus Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstagmorgen hervor. Den bislang höchsten Wert seit Beginn der Pandemie hatte das RKI am vergangenen Samstag mit 19.059 Fällen gemeldet. Am Donnerstag vor einer Woche lag die Zahl bei 16.774.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht am Mittwoch bei 0,81 (Vortag: 0,94). Das heißt, dass ein Infizierter im Mittel etwas weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Zudem gibt das RKI in seinem Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Mittwoch bei 0,92 (Vortag: 0,98). Er zeigt das Geschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

Das waren die Entwicklungen am 4. November: 

22.03 Uhr: Blitzhochzeit vor dem Lockdown: Wie dieses Brautpaar innerhalb von 24 Stunden seinen großen Tag organisierte

Schon einmal haben sie ihre Hochzeit verschoben – vom 4. April auf den 7. November. Doch diese Woche kam der Teil-Lockdown und damit auch das Aus für eine größere Feier am zweiten Termin. So entschied sich das Brautpaar Jennifer und Andreas Falkus am vergangenen Freitag dafür, doch gleich am nächsten Tag zu heiraten. Der Beginn einer Zitterpartie.

21.35 Uhr: Italien verhängt Corona-Ausgangssperren und Reisebeschränkungen

Viele Teile Italiens werden rot: Rom legt im Kampf gegen das Coronavirus Hochrisikozonen fest. Dort sollen die Bürger möglichst wenig aus dem Haus gehen. Andere Restriktionen gelten im ganzen Land.

Nächtliche Ausgangssperren und Risikozonen mit Reiseverboten: Im Kampf gegen die zweite Corona-Welle schränkt die Regierung in Rom die Bewegungsfreiheit der 60 Millionen Bürger ab Freitag verstärkt ein. Die Ausgangssperre gilt von 22.00 Uhr abends bis 5.00 Uhr morgens. Außerdem teilt die Regierung das Land in drei Risikozonen ein und erlässt Teil-Lockdowns für besonders gefährdete Gebiete. Das geht aus dem Dekret hervor, das Ministerpräsident Giuseppe Conte in der Nacht zum Mittwoch unterschrieben hat.

Anfangs sollte das Dekret am Donnerstag in Kraft treten. Am Abend verschob der Regierungschef den Start überraschend auf Freitag. Die Vorbereitung brauche noch Zeit.

In den Zonen mit hohem oder sehr hohem Risiko - sie werden meist als orange und rote Zonen bezeichnet - wird das Verlassen des Wohnorts und der Region beschränkt. Als Ausnahmen gelten die Arbeit oder medizinische Gründe. Zudem müssen dort Bars und Restaurants schließen.

21.20 Uhr: Letzter Dreierpack im Corona-Jahr: Diplomat Löw bereit für Debatten

Wieder tritt die Nationalmannschaft gleich dreimal an. Vor den letzten Länderspielen des Jahres ist Joachim Löw somit erneut nicht nur als Bundestrainer, sondern auch als Moderator gefordert. Seine Personalauswahl folgt der besonderen Logik in kniffligen Zeiten.

Joachim Löw weiß, was auf ihn zukommt. Und er ist auf das Wehklagen vorbereitet. Wenn der Bundestrainer am Freitag seinen letzten Nationalmannschaftskader im schwierigen Corona-Jahr 2020 benennt, werden seine Fähigkeiten als Fußball-Diplomat noch einmal extrem gefordert sein. Sorge und Unverständnis aus der Fußball-Bundesliga über den nächsten Länderspiel-Dreierpack werden angesichts der wieder verschärften Pandemie-Lage kaum geringer sein als bei den viel diskutierten Partien im September und Oktober.

20.50 Uhr: Corona-Ausbruch im Konstanzer Pflegehaus Don Bosco: Sechs Mitarbeiter positiv, zahlreiche Testergebnisse stehen noch aus

Im Konstanzer Pflegehaus Don Bosco sind sechs Mitarbeiter positiv getestet worden. Pfleger klagten am Wochenende über typische Symptome wie Halsschmerzen, Husten und Fieber. Am Montag kam die Diagnose Covid 19. Besuche von Familienangehörigen sind nun bis mindestens Ende der Woche ausgesetzt – außer bei palliativ betreuten Menschen.

20.10 Uhr: Fußball-Nationalspieler Havertz mit Coronavirus infiziert

Fußball-Nationalspieler Kai Havertz vom FC Chelsea ist mit dem Coronavirus infiziert. Das gab Trainer Frank Lampard am Mittwoch kurz vor dem Champions-League-Spiel des Premier-League-Clubs gegen Stade Rennes bekannt. Havertz sei positiv getestet worden, schrieb der Verein auf Twitter. Als Konsequenz habe sich der Spieler in Selbstisolation begeben. Ob der 21-Jährige Symptome auf eine Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 gezeigt hat, gab der Club nicht bekannt. Havertz gehörte daher im Gegensatz zu Nationalstürmer Timo Werner auch nicht zum Aufgebot für die Partie gegen Rennes.

19 Uhr: Maas zum zweiten Mal in Corona-Quarantäne

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat sich zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen wegen eines Kontakts mit einem Corona-Infizierten in Quarantäne begeben. Ein erster Corona-Test sei am Mittwoch aber negativ gewesen, teilte das Auswärtige Amt mit. Maas werde sich erneut in einem Haus in Brandenburg isolieren. Der Kontakt erfolgte bereits am Montagabend mit einem „ausländischen Delegationsteilnehmer“. Staatsminister Michael Roth sei auch dabei gewesen, die Abstands- und Hygieneregeln seien bei dem Treffen eingehalten worden.

18.41 Uhr: Mini-Jobber gehören zu den Corona-Verlierern

Mini-Jobber gehören zu den größten Verlierern der Corona-Pandemie. Zu diesem Schluss kommt eine nun in Berlin veröffentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Demnach lag die Zahl der Mini-Jobber im Juni 2020 um 850.000 oder 12 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs ging im gleichen Zeitraum nur um 0,2 Prozent zurück. „Gerade in einer Rezession wie derzeit werden Minijobberinnen und Minijobber schnell vor die Tür gesetzt“, sagte der Wissenschaftler Markus Grabka.

Die Mini-Jobber haben keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld, was zu einer schnelleren Entlassung führe. In den besonders coronageplagten Branchen Gastronomie und Veranstaltungen gibt es überdurchschnittlich viele Mini-Jobs.

17.43 Uhr: 2840 Menschen im Südwesten neu mit dem Coronavirus infiziert

In Baden-Württemberg haben sich nach jüngsten Angaben aus dem Landesgesundheitsamt 2840 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Damit stieg die Zahl der nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckten Personen auf 90.738, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte.

276 schwer Erkrankte befinden sich demzufolge derzeit in intensivmedizinischer Behandlung, 146 von ihnen werden den Angaben zufolge invasiv - also etwa über einen Schlauch - beatmet. 76 Prozent der Intensivbetten im Südwesten sind belegt.

Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg um 16 auf 2071. Als genesen gelten den Angaben zufolge 58.960 Menschen. Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen inzwischen bei 121,4, etwas höher als an den Vortagen.

17.25 Uhr: Donaueschinger Bürgermeister Severin Graf in Quarantäne

Normalerweiser sitzt im Gemeinderat in Donaueschingen zur Linken von OB Erik Pauly stets Bürgermeister Severin Graf. Doch am Dienstag bliebt der Platz leer und der Bürgermeister fehlte. Aktuell befindet sich die Nummer zwei im Donaueschinger Rathaus in Quarantäne. „Das Testergebnis ist aber negativ“, teilt der Oberbürgermeister mit.

17.10 Uhr: Überlinger Dreikönigstrunk und Bürgerempfang werden Opfer des Coronavirus

Die Stadt Überlingen sieht sich gezwungen, den traditionsreichen Neujahrsempfang mit klingendem Namen und seine „Ergänzungs-Veranstaltung“, den Bürgerempfang, abzusagen. Oberbürgermeister Jan Zeitler geht deshalb online, um den Überlingern seine Sicht aufs vergangene und neue Jahr zu schildern. Hier lesen Sie dazu alle Details.

17 Uhr: Gericht bestätigt Maskenpflicht im Schulunterricht

Schüler an den Südwest-Schulen müssen weiterhin im Unterricht eine Corona-Schutzmaske tragen. Der Verwaltungsgerichtshof lehnte - wie im Oktober - einen Eilantrag gegen die Maskenpflicht im Unterricht am Mittwoch ab.

Eine Siebtklässlerin konnte sich nicht mit dem Argument durchsetzen, es sei nicht Aufgabe von Kindern, andere zu schützen. Auch der Hinweis der Schülerin einer Schule im Landkreis Sigmaringen auf eine Empfehlung des Vereins Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung überzeugte die Richter nach eigenen Angaben nicht.

Laut dem Verein sollen Arbeitnehmer nach zwei Stunden mit Maske eine Erholungspause von 30 Minuten einlegen. Diese Angaben bezögen sich aber auf mittelschwere Arbeiten, nicht auf Schulunterricht, betonte der 1. Senat. In der Regel müssten Schüler nicht zwei oder mehr Stunden Maske tragen, ohne ungehindert Frischluft einatmen zu können.

16.22 Uhr: Herbert Grönemeyer will Geld reicher Menschen für Kultur

Der Musiker Herbert Grönemeyer („Mensch“) hat zur Stützung der coronabedingt darbenden Kulturszene mehr Einsatz von Wohlhabenden gefordert. In der „Zeit“ sprach sich der 64-Jährige für eine „Kultur der gemeinsamen Verantwortung und des Mitgefühls“ aus. „Wäre die Zeit nicht günstig für eine Solidaritätssonderzahlung der Vermögendsten“, fragte Grönemeyer.

Sie könnten mit Sonderzahlungen die Not im Kreativbereich lindern: „Wenn sich die Wohlhabendsten bereit erklären würden zu einer zweimaligen Sonderzahlung von zum Beispiel 50.000 bis 150.000 Euro, jeweils in diesem wie auch im nächsten Jahr, stünden ad hoc circa 200 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung, um Existenzen zu sichern, Pleiten aufzufangen und Ängste zu mildern“, sagte Grönemeyer. Er bezog sich dabei auf „circa 1,8 Millionen Millionäre“, die es in Deutschland gebe.

Eine Gesellschaft sei wie eine Familie. Es sei an der Zeit, dass die reichsten Familienmitglieder den Ärmeren helfen. „Nicht nur die Regierung, auch eine Gesellschaft, eine Familie muss sich bewegen und handeln und tun, was sie kann.“

15.25 Uhr: Polizeifreiwillige wollen im Kampf gegen Corona-Krise helfen

Knapp 200 Mitglieder des Freiwilligen Polizeidienstes wollen die Gesundheitsämter im Kampf gegen die Corona-Pandemie unterstützen. Das bestätigte ein Sprecher des Innenministeriums. Das Innenministerium fragte vergangene Woche bei den Dienststellen ab, ob unter den Ehrenämtlern Interesse an einer Bürotätigkeit in den Gesundheitsämtern besteht. 200 hätten ihr Interesse bekundet.

Laut Innenministerium gibt es insgesamt im Land knapp 600 Polizeifreiwillige. Nun muss der Einsatz noch vom Corona-Lenkungskreis der Landesregierung beschlossen werden, hieß es aus dem Staatsministerium.

14.42 Uhr: Gericht entscheidet ab Freitag über Anträge gegen Corona-Verordnung

Vom Berufsmusiker über ein Bordell bis zu einem Hotelgast: Knapp 30 Verfahren gegen die Regelungen der jüngsten Corona-Verordnung sind am Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim eingegangen. Wie das Gericht jetzt mitteilte, wird es über erste Eilanträge voraussichtlich am Freitag entscheiden.

Antragsteller sind auch Hotels, Spielhallen, Restaurants, Fitnessstudios, Kosmetikstudios, ein Tattoostudio, eine Tanzschule, eine Wettannahmestelle und Privatpersonen. Auch die vorhergehende Corona-Verordnung hatte aufsehenerregende Entscheidungen des VGH ausgelöst. So kippten die Richter Mitte Oktober das Beherbergungsverbot für Hotels und Pensionen.

14.20 Uhr: Rekordwerte bei Corona-Neuinfektionen in Österreich und der Schweiz

Die Corona-Pandemie hat Österreich und die Schweiz weiterhin fest im Griff. In beiden Ländern gab es binnen 24 Stunden so viele Neuinfektionen wie noch nie. Österreich verzeichnete 6211 Fälle, wie das Innenministerium mitteilte. Insgesamt waren über 2500 Infizierte im Krankenhaus, 383 davon auf einer Intensivstation.

In der Schweiz und Liechtenstein gab es binnen 24 Stunden 10.073 neu bestätigte Corona-Infektionen, wie das Bundesamt für Gesundheit bekanntgab. Das bedeutet eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vortag, als über 6100 bestätigte positive Corona-Fälle gemeldet wurden. Zudem sind 73 Patienten an oder mit dem Virus verstorben.

14 Uhr: Schulen im Corona-Ausnahmezustand: Viele Rektoren, Lehrer und Eltern im Bodenseekreis bleiben skeptisch

Über Monate war aufgrund der Corona-Pandemie nur Fernunterricht möglich. Mit Beginn der „zweiten Welle“ bleiben die Schulen offen, doch Einschränkungen – Stichwort Maskenpflicht – gibt es trotzdem. Wie zufrieden sind die Betroffenen mit dem Krisenmanagement vor Ort? Wir haben nachgefragt.

13.31 Uhr: Kontakte merken, um Nachverfolgung zu erleichtern

Das baden-württembergische Sozialministerium hat an die Bevölkerung appelliert, sich ihre Kontakte zu merken, um diese bei einer Infektion mit dem Corona-Virus besser nachverfolgen zu können. Ein Sprecher sagte in Stuttgart, sicherlich sei es sinnvoll, seine Kontakte im Gedächtnis zu behalten und diese bei einem positiven Testergebnis sofort zu informieren, um die Arbeit der Gesundheitsämter gegebenenfalls zu vereinfachen.

„Allerdings sollten die Menschen in der derzeitigen Situation ohnehin Kontakte so weit wie möglich reduzieren, sodass hier überhaupt keine große Namensliste zusammenkommen sollte.“ Das Sozialministerium empfahl erneut die Nutzung der Corona-Warn-App. Sie sei kein Allheilmittel, nur einer von vielen Bausteinen der Pandemie-Bekämpfung, hieß es.

12.51 Uhr: Bis zu 12.000 Euro pro Verein: Land verlängert Hilfsangebot

Das Land verlängert die Hilfe für notleidende Vereine in der Corona-Pandemie. Gemeinnützige Vereine und zivilgesellschaftliche Organisationen können nun fünf weitere Monate lang Anträge auf finanzielle Unterstützung stellen, wie das Sozialministerium mitteilte. Beantragt werden kann über das Serviceportal des Landes eine jeweils einmalige Förderung von maximal 12.000 Euro pro Verein oder Organisation, die nicht zurückbezahlt werden muss.

Ursprünglich sollten die Fördermittel nur bis Ende Oktober beantragt werden können. Das Hilfspaket richtet sich an Vereine und Organisationen im Zuständigkeitsbereich des Sozial- und Integrationsministeriums, die unverschuldet in Not geraten sind. Anträge stellen können etwa Nachbarschaftshilfen, Tafelvereine, Selbsthilfevereine, Mehrgenerationenhäuser, oder Vereine und freie Träger in der Kinder- und Jugendarbeit.

11.41 Uhr: Die Weihnachtsmärkte in Basel und in der Ravennaschlucht sind abgesagt

Der Regierungsrat habe am Dienstag mit großem Bedauern entschieden, den Basler Weihnachtsmarkt abzusagen, wie er in einer Medienmitteilung bekannt gab. Mit der aktuellen Entwicklung der Pandemie seien die Gesundheitsrisiken zu groß und eine Durchführung nicht vertretbar, heißt es in der Mitteilung. Unter einem strengen Schutzkonzept hätte der Markt vom 26. November bis 23. Dezember stattfinden sollen. So war geplant, den Weihnachtsmarkt mit einer Besucherbegrenzung und entsprechender Zugangskontrolle sowie mit einer Maskentragepflicht durchzuführen.

Unsere Übersicht zu den Weihnachtsmärkten in der Region finden Sie hier.

11.26 Uhr: Teil-Lockdown in Portugal in Kraft getreten

In weiten Teilen Portugals ist am Mittwoch ein zweiter Lockdown wegen der Corona-Pandemie in Kraft getreten. Auf eine strenge Ausgangssperre wird dabei verzichtet, stattdessen wird den Portugiesen nur dringend empfohlen, möglichst zu Hause zu bleiben. Arbeitgeber müssen ihren Mitarbeitern Homeoffice ermöglichen. Anders als während des ersten Lockdowns im Frühling bleiben Schulen, Geschäfte, Restaurants und Kultureinrichtungen geöffnet.

Die Maßnahmen gelten für 121 der 308 Kommunen des Landes, die gemeinsam etwa 70 Prozent der Gesamtbevölkerung stellen. Sie sind zunächst auf zwei Wochen befristet. Die Regierung erwägt darüber hinaus weitere Maßnahmen, darunter etwa eine Ausgangssperre an Wochenende oder Temperaturkontrollen am Eingang zu öffentlichen Einrichtungen.

9.57 Uhr: Mini-Jobber gehören laut Studie zu den Corona-Verlierern

Mini-Jobber gehören zu den größten Verlierern der Corona-Pandemie. Zu diesem Schluss kommt eine am Mittwoch in Berlin veröffentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Demnach lag die Zahl der Mini-Jobber im Juni 2020 um 850.000 oder 12 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs ging im gleichen Zeitraum nur um 0,2 Prozent zurück.

„Gerade in einer Rezession wie derzeit werden Minijobberinnen und Minijobber schnell vor die Tür gesetzt“, sagte der Wissenschaftler Markus Grabka. Die Mini-Jobber haben keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld, was zu einer schnelleren Entlassung führe. In den besonders coronageplagten Branchen Gastronomie und Veranstaltungen gibt es überdurchschnittlich viele Mini-Jobs. Von den Menschen, die 2019 ausschließlich einem Mini-Job nachgegangen sind, hatte rund die Hälfte im Frühjahr 2020 gar keine bezahlte Arbeit mehr.

9.02 Uhr: Italien verhängt nächtliche Ausgangssperre wegen Coronavirus

Wegen der Corona-Pandemie hat Italien eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Regierungschef Giuseppe Conte unterzeichnete laut Medienberichten in der Nacht zum Mittwoch einen entsprechenden Erlass. Ab Donnerstag müssen die Italiener ab 22 Uhr zu Hause bleiben. Zudem treten weitere Corona-Auflagen in Kraft. Einkaufszentren müssen beispielsweise künftig am Wochenende geschlossen bleiben. Die Maßnahmen gelten vorerst bis zum 3. Dezember.

7.16 Uhr: 17.214 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 17 214 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Dies geht aus Angaben des RKI vom Mittwochmorgen hervor. Am Mittwoch vor einer Woche hatte die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 14 964 gelegen - das waren beinahe doppelt so viele wie am Mittwoch der Woche davor. Insgesamt haben sich dem RKI zufolge seit Beginn der Pandemie bundesweit 577 593 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert (Stand: 04.11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Mittwoch um 151 auf insgesamt 10 812. Das RKI schätzte am Dienstag, dass rund 371 500 Menschen inzwischen genesen sind - die Angabe für Mittwoch fehlte zunächst noch. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Dienstag bei 0,94 (Vortag: 1,07).

6.48 Uhr: Südwest-Parlament streitet um richtigen Weg gegen das Virus

Nach der Sondersitzung vergangene Woche befasst sich der Landtag am Mittwoch erneut mit der der sich zuspitzenden Corona-Lage. Seit Montag gilt in ganz Deutschland wegen der stark gestiegenen Infektionszahlen ein auf vier Wochen beschränkter Teil-Lockdown. Unter anderem Gastronomie und Kultureinrichtungen wie Kinos und Theater bleiben bis Ende November geschlossen. Die FDP will die aktuelle Stunde nutzen, um die Strategie der Landesregierung im Kampf gegen die Pandemie zu kritisieren. Sie hält den Teil-Lockdown für Aktionismus und Symbolpolitik.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 3. November:

22.40 Uhr: Altmaier: Abschlagszahlung für Unternehmenshilfe bis Ende November

Es komme auf jeden Tag an, warnt die Reisebranche. Zur Untätigkeit verurteilte Unternehmen benötigten die angekündigte November-Hilfe sofort. Wirtschaftsminister Altmaier kann den Wunsch nicht ganz erfüllen, will aber schnell handeln.

Peter Altmaier (CDU) hat rasche Hilfen für die von Corona-Beschränkungen betroffenen Unternehmen bis Ende des Monats angekündigt. Sein Ziel sei es, dass vor Ende November mindestens Abschlagzahlungen gemacht werden könnten, sagte Altmaier nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von Teilnehmern am Dienstag in einer Online-Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag. Dazu werde man notfalls auch neue Wege etwa über die Sparkassen- und Volksbanken gehen, damit das Geld rasch verfügbar sei. Viele Unternehmen hätten keine Reserven mehr.

22.06 Uhr: „Charlie-Hebdo“-Prozess wegen Corona-Infektionen unterbrochen

Wegen mehrerer Corona-Infektionen wird der Prozess um den islamistischen Terroranschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ frühestens Ende kommender Woche fortgesetzt. Drei Angeklagte seien positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstagabend mit. Der Gerichtspräsident hat demnach erklärt, dass die negativ getesteten Angeklagten, die vor dem Gericht erschienen waren, erneut am Donnerstag getestet werden.

Der Prozess hatte Anfang September unter hohen Sicherheitsvorkehrungen in Paris begonnen. Vor einem besonders zusammengesetzten Gericht für Terrorfälle wird seitdem eine mehrtägige Anschlagsserie aufgerollt, bei der im Januar 2015 insgesamt 17 Menschen getötet wurden. Von den Anschlägen war nicht nur die Redaktion von „Charlie Hebdo“ betroffen, sondern auch ein koscherer Supermarkt in Paris. Die drei Täter wurden damals von Sicherheitskräften erschossen.

Den 14 Angeklagten wird vorgeworfen, bei der Vorbereitung der Anschläge geholfen zu haben. Drei von ihnen sind flüchtig. Im Gericht galt wie überall in Paris Maskenpflicht. Der Prozess gilt als historisch, eigentlich sollte er bis Ende kommender Woche dauern. Dieser Zeitplan dürfte nun nicht mehr zu halten zu sein.

21.23 Uhr: Merkel: Schnelle Hilfe für Firmen bei Umsatzausfällen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das Ziel einer raschen Hilfe für Unternehmen bekräftigt, die wegen Schließungen in der Corona-Krise Umsatzeinbußen haben. Man wolle nicht missbrauchsanfällige, pragmatische und schnelle Lösungen finden, sagte Merkel am Dienstag nach Angaben von Teilnehmern in einer virtuellen Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag in Berlin.

Bei den entsprechenden Verhandlungen zwischen dem SPD-geführten Finanz- und dem CDU-geführten Wirtschaftsministerium gibt es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur noch einige offene Punkte.
Merkel sagte demnach, man arbeite mit Hochdruck am Ausgleich für jene, die wegen der staatlichen Anordnung ihre geschäftliche Tätigkeit einstellen mussten. 

20.17 Uhr: Tennishallen sollen nach der neuen Corona-Verordnung des Landes so gut wie leer sein

Corona-Regeln sind das eine, aber die Auslegung und Umsetzung ist bisweilen Interpretationssache. Oder doch nicht? Bei den Tennissportlern stellt sich derzeit die Frage, ob und wie Training in den Tennishallen stattfinden kann. Darf in der Tennishalle jeder Platz nur mit jeweils zwei Spielern belegt sein oder darf nur auf einem Platz in der Halle ein Einzeltraining mit zwei Sportlern stattfinden? Nur noch zwei Personen dürfen etwa in den Tennishallen in Tiengen und Lauchringen zum Training auf einen Platz. In Bad Säckingen bleibt der mittlere von drei Plätzen geschlossen.

20 Uhr: 2450 Menschen im Südwesten neu mit dem Coronavirus infiziert

In Baden-Württemberg haben sich nach jüngsten Angaben aus dem Landesgesundheitsamt 2450 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Damit stieg die Zahl der nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckten Personen auf 87.898, wie die Behörde mitteilte. 253 schwer Erkrankte befinden sich demzufolge derzeit in intensivmedizinischer Behandlung. 139 von ihnen würden invasiv beatmet.

Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg um elf auf 2055. Als genesen gelten den Angaben zufolge 57.828 Menschen. Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen inzwischen bei 119,6, etwas höher als am Vortag (116,7). Den höchsten Wert weist den Angaben zufolge weiterhin der Stadtkreis Heilbronn mit 192 auf.

18.45 Uhr: Auch 2021 fällt der grenzüberschreitende Flohmarkt in Konstanz aus

Der beliebte Flohmarkt, der für den 12. und 13. Juni 2021 geplant war, wird aufgrund der Corona-Pandemie auf Konstanzer Seite nicht stattfinden. Die Kreuzlinger möchten mit ihrer Entscheidung die weiteren Entwicklungen abwarten.

17.30 Uhr: Großer Corona-Ausbruch nach Gottesdiensten in Schwenningen

Das ist der bislang größte Corona-Ausbruch in der Region Schwarzwald-Baar: Nach zwei Freikirchen-Gottesdiensten in Schwenningen spricht das Landratsamt „von 40 Corona-Fällen“, die den beiden Veranstaltungen zugeordnet würden.

Die Gottesdienste sollen demnach bereits am Wochenende des 25. und 26. Oktober stattgefunden haben. Insgesamt geht die Behörde bislang von 150 Gästen bei beiden Veranstaltungen aus. Viele haben falsche Kontaktdaten hinterlassen.

17 Uhr: Bericht: Bund und Länder verabreden Corona-Impfstrategie

Bund und Länder haben sich einem Bericht zufolge auf eine Impfstrategie gegen das Coronavirus verständigt. Der Bund finanziere die Beschaffung des Impfstoffes, die Länder seien für die Organisation zuständig und sollten Impfzentren einrichten, berichteten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland unter Berufung auf eine Beschlussvorlage der Gesundheitsministerkonferenz.

Die Länder sollen demnach das "notwendige Zubehör zur fachgerechten Durchführung von Impfungen" beschaffen und finanzieren. Je nach Bedarf sollten die Kassenärztlichen Vereinigungen den Ländern helfen. An den Kosten der Impfzentren werde sich der Bund über die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen.

Dem Bericht zufolge soll bundeseinheitlich geregelt werden, welche Bevölkerungsgruppen wann geimpft werden. Pflegeheimbewohner, die zur Risikogruppe gehören und voraussichtlich bevorzugt geimpft werden, sollen demnach nicht in die Zentren kommen müssen - sie sollen stattdessen von den Ärzten besucht werden. Auch Transport und Lagerung des Impfstoffes sollen laut dem Bericht nach klaren Regeln erfolgen. Bundesweit soll der Impfstoff demnach an 60 Standorte geliefert werden.

16.36 Uhr: Kretschmann zur zweiten Welle: „Damit haben wir nicht gerechnet“

Die politischen Entscheidungsträger sind aus Sicht von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann von der Wucht der zweiten Pandemiewelle überrollt worden. „Damit haben wir nicht gerechnet, das muss man schon ehrlicherweise sagen“, räumte der Grünen-Politiker mit Blick auf die rasant steigenden Infektionszahlen ein.

Es habe aber auch keine Anzeichen dafür gegeben, dass das mit der Geschwindigkeit so hochgehe. Es gebe immer Leute, die warnten, sagte Kretschmann. Man hätte „extremer vorsorgen“ können, aber damit verwirke man die Akzeptanz in der Bevölkerung. Man sei schon relativ schnell gewesen in der Reaktion auf die Entwicklung der Pandemie. Der Virus und seine Aggressivität diktierten letztendlich das Geschehen.

15.32 Uhr: Land macht Weg frei für Corona-Schnelltests an Schulen und Kitas

Antigen-Schnelltests sollen in Baden-Württemberg künftig auch an Schulen und Kitas zur Eindämmung von Corona-Infektionen eingesetzt werden. Man habe mit Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) beschlossen, kommende Woche eine entsprechende Kabinettsvorlage vorzulegen, verkündete Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Dienstag in Stuttgart.

Die Bundesländer hatten sich bei ihrem Treffen vergangene Woche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) darauf verständigt, dass Corona-Schnelltests künftig in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Senioren- und Behinderteneinrichtungen eingesetzt werden sollen. Mit den Schnelltests soll ein Ergebnis innerhalb weniger Minuten vorliegen. Bisher setzt die Landesregierung an Schulen und Kitas nur auf sogenannte PCR-Tests. Deren Ergebnisse liegen in der Regel erst nach ein bis zwei Tagen vor - sie gelten aber als weniger fehleranfällig. Zuvor hatte es Debatten in der grün-schwarzen Koalition über den Einsatz von Schnelltests gegeben.

14.57 Uhr: Union und SPD einigen sich auf Neufassung des Infektionsschutzgesetzes

Union und SPD haben sich auf eine Neufassung des Infektionsschutzgesetzes geeinigt, mit der die Corona-Einschränkungen künftig vor den Gerichten besser bestehen sollen. Die Vorlage enthält "gesetzliche Konkretisierungen" für einzelne Corona-Schutzmaßnahmen, wie SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich am Dienstag in Berlin sagte. Nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) soll das Gesetz bereits am Freitag in erster Lesung im Bundestag beraten und in der kommenden Sitzungswoche verabschiedet werden.

Mit der Neuregelung soll die gesetzliche Grundlage für die Länder-Verordnungen zur Pandemiebekämpfung präzisiert werden. Dafür wird es Spahn zufolge neben der bisherigen Generalklausel eine Aufzählung konkreter Maßnahmen in der jetzigen Pandemie geben. Mützenich sagte, es gehe um eine bundeseinheitliche klare Regelung für Maßnahmen wie etwa die pandemiebedingte Schließung von Gaststätten. Dafür solle dem Gesetz ein neuer Paragraf 28a hinzugefügt werden. Dieser neue Paragraph soll konkrete Maßnahmen im Kampf gegen Pandemien benennen und rechtlich absichern. Nach Angaben von Unionsfraktionsvize Georg Nüßlein (CSU) werden dort 14 Punkte aufgeführt - etwa die Anordnung von Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen im öffentlichen und privaten Raum, von Abstandsgeboten und Maskenpflicht sowie Beschränkungen für Kultur- und Freizeiteinrichtungen.

14.22 Uhr: Testkapazitäten begrenzt - RKI passt Kriterien für Corona-Tests an

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat auf die Grenzen der Corona-Testmöglichkeiten in Deutschland hingewiesen. Je höher die Fallzahlen seien, desto schwieriger werde es, alle Menschen mit Erkältungssymptomen zu testen, sagte RKI-Vizechef Lars Schaade am Dienstag in Berlin. Nötig wären dann mehr als drei Millionen Tests pro Woche - dies sei weder nötig noch erforderlich. Deshalb habe das RKI die Empfehlungen an Ärzte hinsichtlich der Testkriterien angepasst, sagte Schaade. Faktoren seien etwa die Symptome, die Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe und die Wahrscheinlichkeit, dem Coronavirus ausgesetzt gewesen zu sein.

13.24 Uhr: Spahn sagt Gesundheitswesen umfassende Unterstützung zu

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat dem Gesundheitsbereich in der Corona-Krise umfassende Unterstützung zugesichert. „Keine Klinik soll wegen Corona wirtschaftlich benachteiligt sein“, sagte Spahn in Berlin. „Diese Jahrhundertpandemie erfordert besonders in einem Bereich eine nationale Kraftanstrengung“, sagte Spahn mit Blick auf das Gesundheitswesen.

„Die Lage ist ernst“, so der Minister. Denn die Zahl der Infektionen steige exponentiell an. „Die Zahl derjenigen, die beatmet werden müssen, steigt stark, zu stark.“ Spahn nannte die Pflegerinnen und Pfleger, die Reinigungskräfte und Ärzte - er sagte: „Sie alle sind die Helden unserer Zeit.“

Spahn sagte zudem: „Wir sind in einer entscheidenden Phase.“ Kritik daran, dass die Anti-Corona-Politik immer wieder geändert wird, wies Spahn zurück. „Dieses Virus ist tückisch, es lässt keine einfachen Antworten dazu“, sagte er. „In einer dynamischen Lage gehört das Anpassen der Lage zur Strategie.“ Der November mit seinem Teil-Lockdown könne helfen, das Virus besser in den Griff zu bekommen.

Spahn sieht Corona als enorme Herausforderung sowohl für die Staatsführung als auch für die Bürger. "Diese Pandemie ist eine echte Mammutaufgabe für uns als Regierung und für jede und jeden einzelnen in der Gesellschaft", sagte er. Der Höhepunkt dieser Aufgabe sei noch nicht erreicht.

13 Uhr: Boris Johnson kündigt für Freitag Massentests in Liverpool an

In einem britischen Pilotprojekt sollen alle Einwohner von Liverpool nach dem Willen der Regierung in London auf eine Ansteckung mit dem Coronavirus getestet werden. Ab Freitag würden die rund 500.000 Einwohner der nordwestenglischen Stadt sowie Berufspendler auf das Virus getestet, kündigte Premierminister Boris Johnson an. Sollte sich die Ausbreitung des Virus damit tatsächlich bremsen lassen, könnte die Maßnahme demnach bis Weihnachten auf weitere Gemeinden ausgeweitet werden.

Mit insgesamt 47.000 Corona-Todesopfern ist Großbritannien das am schwersten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Im ganzen Land, insbesondere aber in Liverpool, sind die Neuinfektionen in letzter Zeit wieder massiv angestiegen.

12.13 Uhr: Verkehrsminister Scheuer geht in Quarantäne

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) geht nach dem Corona-Fall bei Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in Quarantäne. Ein Schnelltest bei Scheuer sei negativ gewesen, er gehe aber nach Absprache mit Ärzten in Quarantäne, sagte eine Sprecherin am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Woidke war positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er hatte am Samstag an der Eröffnung des Flughafens BER in Schönefeld teilgenommen. Dort waren unter anderem auch Scheuer, Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und Lufthansa-Chef Carsten Spohr zu Gast. Sie standen auf einem Podium mit Woidke.

11.21 Uhr: Labore warnen vor Überlastung durch immer mehr Corona-Tests

Angesichts stark steigender Infektionszahlen warnen Labore vor einer Überlastung beim Auswerten von Corona-Tests. Die Testkapazität sei bundesweit erstmalig zu 100 Prozent ausgereizt, teilte der Verband der Akkreditierten Labore in der Medizin am Dienstag auf Basis von Daten aus 162 Laboren mit. Inzwischen sei „die rote Ampel überfahren“ worden. Bei Fortsetzung einer solchen Überflutung mit Proben oder einem möglichen Geräte- oder Personalausfall drohe ein Zusammenbruch der Versorgung. Nötig sei, die Testkapazitäten deutlich stärker auf besonders dringliche Fälle zu konzentrieren.

Verbandschef Michael Müller sprach von „gefährlichen und so nicht mehr akzeptablen Zuständen“. Wie für die Kliniken brauche es auch für fachärztliche Labore Mechanismen gegen solche Überlastungsszenarien. „Denn in den Laboren werden auch alle anderen Untersuchungen für die allgemeine Versorgung der Bevölkerung durchgeführt. Bei weiterer Überlastung wird es schwer, leistungsfähig zu bleiben.“

Der Verband kritisierte, immer noch würden zu viele PCR-Tests auch ohne Symptome gemacht und damit Personen mit sehr niedriger Priorität getestet. Für zusätzliche ungezielte Testkonzepte auf Landesebene gebe es keinen Spielraum mehr. In erster Linie seien medizinische Tests zur Diagnose von Infektionen da - und in der Pandemie auch dazu, die Ausbreitung zu verhindern und Risikogruppen zu schützen.

11.07 Uhr: Seilbahnen setzen auf Winterbetrieb mit strengem Hygienekonzept

Die Seilbahnen in den deutschen Ausflugs- und Wintersportgebieten setzen nach dem Teil-Lockdown auf eine Saison unter Corona-Hygieneregeln. Die Seilbahnen seien für den Winter gut vorbereitet und rechneten derzeit mit einem regulären Start bis Mitte Dezember, teilte der Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte am Dienstag mit. Die Vorbereitungen liefen ganz regulär. Auch mit der Beschneiung der Pisten soll wie jedes Jahr begonnen werden, sobald es die Temperaturen zulassen.

In den Wartebereichen und während der Fahrt mussten die Gäste schon im Sommer Abstand halten und Masken tragen. Die Kabinenbahnen fuhren laut Verband nur mit 60 bis zu 80 Prozent der Gäste. Die Kabinen seien gut durchlüftet, die Gäste hielten sich nur für einen kurzen Zeitraum darin auf - und Skifahren und Winterwanderungen fänden ohnehin im Freien mit viel frischer Luft und Platz statt, hieß es weiter.

10.33 Uhr: Mehr Junge schwer an Corona erkrankt

Der Direktor der Intensivmedizin am Hamburger Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE), Stefan Kluge, berichtet von immer mehr jungen Corona-Patienten auf der Intensivstation. Anders als bei der ersten Welle der Virusausbreitung im Frühjahr seien dieses Mal viele Jüngere betroffen, sagte der Professor am Dienstag dem Radiosender Bayern 2. „Wir betreuen mehrere Patienten deutlich unter 50 Jahren und teilweise ohne Vorerkrankungen.“

Kluge, der auch Präsidiumsmitglied der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist, wies darauf hin, dass die Entwicklung bei der Zahl der Intensivpatienten der der Infizierten um mehrere Tage hinterherläuft: „In wenigen Tagen werden wir, was die Zahl der Krankenhauspatienten angeht, die erste Welle übertreffen. Und das ist besorgniserregend.“

8.30 Uhr: Lucha: Gesundheitsämter haben keine volle Kontrolle mehr

Die Gesundheitsämter in Baden-Württemberg haben nach Einschätzung von Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) noch nicht völlig die Kontrolle beim Nachvollziehen von Coronainfektionen verloren. „Aber wir haben keine komplette Kontrolle mehr“, sagte er der „Stuttgarter Zeitung“ (Dienstag). Im Südwesten könne bei etwa 60 Prozent der Infektionen der Ursprung nicht mehr festgestellt werden. Das Robert Koch-Institut (RKI) geht bundesweit von 75 Prozent aus.

Die Landesregierung unternehme alles, um die Gesundheitsämter mit mehr Personal auszustatten, sagte der Minister. „Am 1. Dezember müssen wir jede Infektionslage kennen, einschätzen und nachvollziehen können.“

Dienstag, 3. November, 7.25 Uhr: Corona sorgt in weiten Teilen Europas für Stillstand

Die Corona-Pandemie sorgt in Deutschland für einen teilweisen Lockdown. Um eine drohende Überlastung der Gesundheitssysteme zu vermeiden, greifen auch andere Länder zu unterschiedlichen Maßnahmen.

In Griechenland etwa wird im Großraum der Hafenstadt Thessaloniki wegen zahlreicher Corona-Fälle ab Dienstag ein Lockdown verhängt. Bürger, die tagsüber ausgehen möchten, müssen eine Nachricht per Kurznachrichtendienst (sms) an die Behörden schicken. Zwischen 21.00 Uhr abends und 05.00 Uhr morgens gilt ein Ausgangsverbot. Zudem wird der Flughafen von Thessaloniki geschlossen.

Italien will im Kampf gegen die zweite Corona-Welle alle Museen und Ausstellungen schließen. Die Mitte-Links-Regierung plant für öffentliche Transportmittel eine Obergrenze, nach der nur die Hälfte der Plätze besetzt werden darf. Einkaufszentren sollen künftig landesweit an Wochenenden schließen. Die italienische Regierung hatte ihre Maßnahmen zum Corona-Schutz bereits im Laufe des Oktobers mehrfach verschärft.

Auch in den Niederlanden wird erwartet, dass die Regierung erneut Maßnahmen verschärfen wird. In Österreich, das am Montagabend von einem Terroranschlag in Wien erschüttert wurde, gilt ähnlich wie Deutschland ein teilweiser Lockdown. Seit Dienstag sind die Gastronomie und fast das gesamte Kultur- und Freizeitangebot geschlossen. Zwischen 20 Uhr und 6 Uhr in der Früh dürfen die Menschen ihre Wohnung nur noch mit einem guten Grund verlassen.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 2. November:

22.09 Uhr: Teil-Lockdown - Nahverkehr im Südwesten weiter gut genutzt

Zum Start des Teil-Lockdowns sind die Busse und Bahnen in Baden-Württemberg am Montag unverändert stark genutzt worden. „Bei uns herrscht bisher nicht der Eindruck, dass die Fahrgastzahlen gesunken sind“, sagte beispielsweise ein Sprecher der Freiburger Verkehrs AG. Dies könne daran liegen, dass Schulen und Kitas nach wie vor geöffnet und viele Menschen auch regulär zu ihren Arbeitsstellen unterwegs seien.

Ähnlich äußerte sich ein Sprecher der Stuttgarter Straßenbahnen AG. „Es gibt keine erkennbare Veränderung“, teilte er auf Anfrage mit, aber auch er verwies auf den Teil-Lockdown, der ja vor allem Freizeitaktivitäten am Abend betreffe.

Die Deutsche Bahn (DB) wollte zunächst keine Tendenz für den Südwesten äußern. Die Nachfrage im Öffentlichen Nahverkehr liege aktuell bundesweit im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit bei etwa 70 Prozent. Die Bahn halte ihr Angebot weiterhin in vollem Umfang aufrecht, damit Berufspendler und Schüler die Arbeitsstätten und Schulen zuverlässig erreichen könnten.

Ebenfalls zurückhaltend äußerten sich die Verkehrsbetriebe in Konstanz und in Mannheim. Konkrete Einschätzungen lagen demnach am Montag noch nicht vor. Eine Sprecherin des Rhein-Neckar-Verkehrs (RNV) wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die ungewöhnlich milden Temperaturen zurzeit dafür sorgen, dass viele Menschen beispielsweise mit dem Rad statt mit Bussen und Bahnen unterwegs sind. „Insofern ist die Situation momentan ohnehin nicht repräsentativ“, sagte sie.

21.24 Uhr: Blick in die Schweiz: Wie hat sich die Corona-Lage in den Kantonen entlang der Grenze in den vergangenen Tagen entwickelt?

Die Zahl der Covid-19-Patienten steigt in der Schweiz weiter exponentiell an. Auch die Kantone an der Grenze melden immer mehr Neuinfektionen. Immer mehr Covid-19-Patienten werden in den Spitälern versorgt und auch die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen steigt. Eine Übersicht von Basel-Stadt bis nach Schaffhausen.

21.08 Uhr: Grünen-Politiker Poreski will umfassende Schnelltest-Strategie

 Der Grünen-Landtagsabgeordnete Thomas Poreski schlägt eine übergreifende Corona-Schnelltest-Strategie vor, um die wegen der Pandemie beschlossenen Einschränkungen möglichst schnell wieder zu lockern. Millionenfach eingesetzt könnten solche Tests nicht nur in Pflegeheimen, sondern auch in Schulen oder Betrieben, der Gastronomie sowie Kinos und Theatern die Rückkehr zum normalen Leben beschleunigen, sagte er dem „Reutlinger General-Anzeiger“ (Dienstag). „Wir müssen verstärkt den strategischen Einsatz intelligenter technischer Hilfsmittel und Lösungen ins Auge fassen.“

Die Finanzierung solcher Tests müsse politisch geklärt werden, erläuterte er weiter. Es sei weitaus sinnvoller, per Schnelltest-Strategie das kulturelle und soziale Leben wieder zu ermöglichen, als Ausgleichszahlungen für den Lockdown zu leisten.

19.57 Uhr: Österreich geht in einen teilweisen Lockdown

Zur Abwehr eines Gesundheitsnotstands geht Österreich ab Dienstag für zumindest vier Wochen in einen teilweisen Lockdown. Die Gastronomie und fast das gesamte Kultur- und Freizeitangebot werden geschlossen. Zwischen 20 Uhr und 6 Uhr in der Früh dürfen die Menschen nur noch mit einem guten Grund ihre Wohnung verlassen. Im Gegensatz zum Lockdown im Frühjahr bleiben dieses Mal allerdings der Handel und auch die meisten Schulen offen. Grund für den Schritt ist die drohende Überlastung der Kliniken voraussichtlich ab Mitte November. Binnen einer Woche war die Anzahl der mit Covid-19-Patienten belegten Intensivbetten um 78 Prozent gestiegen. Innerhalb von sieben Tagen gab es österreichweit im Schnitt 336 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. In einzelnen Bundesländern wie Tirol lag dieser Wert noch deutlich höher.

19.03 Uhr: Genug Platz, aber wenig Personal für Corona-Patienten in Kliniken im Südwesten

Trotz steigender Corona-Zahlen und einem Teil-Lockdown müssen Patienten im Moment keine Angst haben, dass Kliniken im Südwesten wegen Überfüllung oder Engpässen schließen. Es gebe auch noch keinen Hinweis auf einen Aufnahmestopp, sagte eine Sprecherin der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) am Montag in Stuttgart. Nichtsdestotrotz haben viele Einrichtungen Besuchsregeln verschärft und schränken Kontakte auf das Nötigste ein. Von mehr als 3000 Intensivbetten seien rund 800 frei, so die Sprecherin. Hinzu komme eine Notfallreserve von 1746 Betten, die innerhalb einer Woche aufgestellt werden könnten. Von den belegten Betten würden nur 245 für Corona-Patienten genutzt.

Die BWKG fordert von der Politik Sicherheit und Flexibilität bei Finanzen und Personal. So müsse die Regierung etwa Personaluntergrenzen wieder aussetzen, damit Krankenschwestern und Pfleger auf anderen Stationen eingesetzt werden können. Ein Sprecher des Universitätsklinikums Mannheim beispielsweise betonte, die Belastung im Intensiv-Bereich sei grundsätzlich immer hoch, weil es in ganz Deutschland nicht genügend hochqualifizierte Intensiv-Pflegekräfte gebe. Auch ein Sprecher des Klinikverbunds Südwest mit Standorten unter anderem im Calw und Böblingen verwies auf den Fachkräftemangel: „Mehr als die technische Einrichtung ist der limitierende Faktor aber immer das für solche Einheiten benötigte, hochqualifizierte Fachpersonal.“

18.14 Uhr: 1851 Menschen im Südwesten neu mit dem Coronavirus infiziert

In Baden-Württemberg haben sich nach jüngsten Angaben aus dem Landesgesundheitsamt 1851 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Damit steigt die Zahl der nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckten Personen auf 85.448, teilte die Behörde am Montag mit (Stand 16 Uhr). 247 schwer Erkrankte befinden sich demzufolge derzeit in intensivmedizinischer Behandlung. Davon würden 132 invasiv beatmet. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Verstorbenen stieg um 14 auf 2044. Als genesen gelten den Angaben zufolge 56.935 Menschen. Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen inzwischen bei 116,7, etwas höher als am Vortag (116,3).

17 Uhr: Elf Verfahren im Südwesten wegen neuer Corona-Regeln eingegangen

Beim Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim sind bislang elf Verfahren zur neuen Corona-Verordnung der Landesregierung eingegangen. Zehn davon seien Eilanträge, teilte ein Gerichtssprecher am Montag mit. Antragsteller sind demnach Hotels, Spielhallen, ein Restaurant, ein Fitnessstudio, ein Tattoostudio und Privatpersonen. Der Verwaltungsgerichtshof beabsichtige, zügig über die Anträge zu entscheiden, hieß es.

15.58 Uhr: Mehrwertsteuersenkung läuft zum Jahresende aus

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat einer Verlängerung der Mehrwertsteuersenkung über das Jahresende hinaus eine Absage erteilt. Die Mehrwertsteuersenkung laufe automatisch aus, sagte Merkel am Montag in Berlin. Seit Juli gelten für ein halbes Jahr niedrigere Steuersätze: 16 statt 19 Prozent beziehungsweise 5 statt 7 Prozent. Damit wollte die Bundesregierung in der Corona-Krise den Konsum ankurbeln.

14.44 Uhr: Was kommt nach Corona-November? Merkel legt sich nicht fest

Für die Zeit nach dem vierwöchigen Teil-Lockdown will sich die Bundesregierung noch nicht festlegen. „Ich möchte heute über den 30. November noch nicht spekulieren“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag in Berlin. Sollten sich viele Menschen auch im privaten Bereich an die Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie halten, dann schaffe dies die Voraussetzung für einen „erträglichen Dezember“ mit mehr Freiräumen. Sollte sich bis zu ihrem nächsten Gespräch mit den Ministerpräsidenten aber herausstellen, dass die neuen Maßnahmen noch nicht ausreichend seien, um die Zahl der Neuinfektionen stark zu reduzieren, seien womöglich aber auch zusätzliche Maßnahmen notwendig.

„Es wird ein Weihnachten unter Corona-Bedingungen sein, aber es soll kein Weihnachten in Einsamkeit sein.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel

Merkel hält Familienbesuche zu Weihnachten in der Corona-Krise für möglich, wenn in den kommenden vier Wochen Kontakte und Ansteckungen reduziert werden. „Wenn wir im November alle sehr vernünftig sind, dann werden wir uns mehr Freiheiten zu Weihnachten erlauben können.“

14.27 Uhr: Merkel verteidigt Schließung der Gastronomie und sagt schnelle Hilfe zu

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Schließung der Gastronomie im November verteidigt und den Firmen erneut eine schnelle Hilfe zugesagt - wie auch der Kulturszene. Die Betroffenen mit Einnahmeausfällen würden nicht alleine gelassen, sagte Merkel am Montag in Berlin. Die Bundesregierung hatte bereits Nothilfen von zehn Milliarden Euro beschlossen. Die Hilfen sollten auch die Kultur erreichen, sagte Merkel.

Zur umstrittenen Schließung von Gastronomiebetrieben sagte Merkel, erarbeitete Hygienekonzepte würden noch sehr wertvoll sein. Um die schnelle Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, komme es nun aber vor allem darauf an, die Zahl der Kontakte zu verringern. Den Betroffenen solle nun sehr schnell und unbürokratisch geholfen werden. Wirtschafts- und Finanzministerium arbeiten derzeit an der konkreten Umsetzung der Nothilfen. Damit sollen Umsatzausfälle ersetzt werden.

14.16 Uhr: Deutschland steuert laut Merkel auf akute Notlage in den Krankenhäusern zu

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat angesichts der steigenden Zahlen der Corona-Infektionen und schwer Erkrankten vor einer „akuten Notlage“ in den Krankenhäusern gewarnt. „Das ist exponentielles Wachstum, das uns mit zunehmender Geschwindigkeit auf eine akute Notlage in unseren Krankenhäusern zulaufen lässt“, sagte die CDU-Politikerin nach der Sitzung des Corona-Kabinetts am Montag in Berlin. Man betrachte die Lage mit Sorge. Bei kälteren Temperaturen wie in den kommenden Monaten reagiere das Virus „anders und noch aggressiver“.

„Ich glaube in der Demokratie an die Kraft der Vernunft und der Verantwortung.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel

Merkel hat außerdem an alle Bürgerinnen und Bürger Deutschlands appelliert, die nun greifenden Kontaktbeschränkungen gegen die Corona-Pandemie zu befolgen. „Ob diese große gemeinsame Kraftanstrengung etwas bringt im Monat November, das hängt nicht nur von den Regeln ab, sondern auch davon, ob diese Regeln befolgt werden“, sagte Merkel in Berlin. Jede und jeder habe es in der Hand, ob es einen Wendepunkt in der Pandemie gebe. Deutschlandweit habe es zuletzt im Schnitt 127,8 Infektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gegeben. „Wie müssen in die Region von 50 kommen“, sagte Merkel. „Das ist das Ziel.“ Dann könnten die Beschränkungen in dieser zweiten Welle ein „Wellenbrecher“ sein.

13.44 Uhr: Bayern-Verteidiger Süle positiv auf Coronavirus getestet

Verteidiger Niklas Süle (25) vom FC Bayern ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie die Münchner am Montag mitteilten, ist der Nationalspieler deshalb in häuslicher Quarantäne. Es gehe ihm gut. Die Bayern treten am Dienstag in der Champions League beim österreichischen Meister Red Bull Salzburg an.

12.47 Uhr: In Tirol hat sich Zahl der Covid-Patienten in Kliniken vervierfacht

In Tirol hat sich nach den Worten von Landeschef Günther Platter (ÖVP) die Zahl der Covid-19-Patienten in den Kliniken dramatisch erhöht. Mitte Oktober seien erst 59 Menschen in den Krankenhäusern behandelt worden, acht davon auf der Intensivstation. Nun habe sich die Zahl der Patienten fast vervierfacht und liege bei 226, sagte Platter am Montag in Innsbruck. „Wir alle haben es in der Hand, dass unser Gesundheitssystem nicht kollabiert“, appellierte Platter an die Bevölkerung, die neuen Maßnahmen beim österreichweiten Teil-Lockdown zu beachten. Diesen Dienstag schließen die Gastronomie und fast das gesamte Kultur- und Freizeitangebot, landesweit ist das Verlassen der Wohnung zwischen 20 und 6 Uhr nur zu bestimmten Zwecken erlaubt.

In den vergangenen sieben Tagen gab es in Österreich im Schnitt 321,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, in den Bundesländern Vorarlberg und Tirol sogar jeweils deutlich mehr als 400. In Deutschland liegt dieser Wert etwa bei 120.

12.10 Uhr: Kramp-Karrenbauer geht vorsorglich in Corona-Quarantäne

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich nach Kontakt zu einem Corona-Infizierten im privaten Umfeld vorsorglich für sechs Tage in Quarantäne begeben. Ein Test habe aber bereits ein negatives Ergebnis erbracht, teilte das Verteidigungsministerium weiter mit. Der Kontakt habe vor acht Tagen stattgefunden. „Auch die Corona-Warn-App zeigte am Sonntag ein rotes Warnsignal an“, so das Ministerium. Kramp-Karrenbauer ist auch CDU-Vorsitzende.

10.45 Uhr: Zwei Corona-Fälle an der Gemeinschaftsschule Konstanz

Für die Jahrgangsstufe elf der Konstanzer Gemeinschaftsschule begann der erste Schultag nach den Herbstferien mit Beschulung daheim. Zwei Jugendliche wurden in den Herbstferien positiv auf Covid 19 getestet.Das bestätigt Direktorin Elke Großkreutz auf SÜDKURIER-Nachfrage. Während sie und ihre Familien sich nun für zwei Wochen in häuslicher Quarantäne befinden, müssen die Mitschüler für mindestens einen Tag in den eigenen vier Wänden bleiben und dort lernen.

9.45 Uhr: Krankenhäuser rechnen mit Rekordzahl an Intensivpatienten

Der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, rechnet mit einem neuen Höchststand an Intensivpatienten in Deutschland während der Corona-Pandemie. „In zwei bis drei Wochen werden wir die Höchstzahl der Intensivpatienten aus dem April übertreffen - und das können wir gar nicht mehr verhindern. Wer bei uns in drei Wochen ins Krankenhaus eingeliefert wird, ist heute schon infiziert“, sagte er der „Bild“-Zeitung (Montag). Zudem kündigte er an, auch Pflegepersonal aus nicht-intensivmedizinischen Bereichen auf den Intensivstationen einzusetzen. „Das ist natürlich nicht optimal, aber in einer solchen Ausnahmesituation zu rechtfertigen.“

8 Uhr: Spahn: „Nationale Kraftanstrengung“ nötig

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Bürger eindringlich zur deutlichen Reduzierung ihrer Kontakte aufgerufen. Um angemessen mit der „Jahrhundertsituation“ der Corona-Pandemie umzugehen, sei eine „nationale Kraftanstrengung im November“ nötig, sagte Spahn am Sonntagabend im ZDF-„heute-journal“. Damit Kitas und Schulen offen bleiben könnten, müssten die Kontakte anderweitig „umso mehr“ verringert werden.

Spahn zeigte sich zuversichtlich, dass wie durch den Lockdown im Frühling auch durch die Einschränkungen im November die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus deutlich verlangsamt werden könne. Von Vorteil sei, dass mittlerweile mehr über den Erreger und seine Verbreitung bekannt sei. „Wir können mit jedem Monat besser mit diesem Virus umgehen“, sagte Spahn.

Montag, 2. November, 7.10 Uhr: Mehr als 12.000 Neuinfektionen - verschärfte Regelungen in Deutschland in Kraft

Die Gesundheitsämter haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom frühen Montagmorgen 12.097 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Erfahrungsgemäß sind die Fallzahlen an Montagen niedriger, auch weil an Wochenenden weniger getestet wird.

In Deutschland sind heute die neuen bundesweiten Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in Kraft getreten. Diese beinhalten unter anderem Kontaktbeschränkungen für Treffen in der Öffentlichkeit, Schließungen von Restaurants, Kneipen und Kultureinrichtungen.  Der Teil-Lockdown gilt zunächst für vier Wochen. Welche Regeln in Baden-Württemberg gelten, lesen Sie hier.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 1. November:

21.39 Uhr: Bundeswehr mit rund 4000 Soldaten im Corona-Einsatz

Die Bundeswehr ist inzwischen mit etwa 4000 Soldatinnen und Soldaten zur Bekämpfung der Corona-Pandemie im Einsatz. Die Zahl hat sich binnen einer Woche in etwa verdoppelt. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sagte am Sonntag in einem Interview mit den Fernsehsendern RTL und ntv: „Wir sind mittlerweile in jedem zweiten Gesundheitsamt aktiv.“

Schwerpunktmäßig helfen die Soldaten in den Gesundheitsämtern - zum Beispiel bei der Nachverfolgung von Infektionsketten, bei der Entnahme von Abstrichen oder an Teststationen. Auch in Alten- und Pflegeheimen sind sie aktiv. Die Kräfte gehören zum Einsatzkontingent „Hilfeleistung gegen Corona“, das über insgesamt 15 000 Soldaten verfügt.

Man sehe, dass der Bedarf an Hilfe von Tag zu Tag wirklich sprunghaft ansteige, sagte die CDU-Chefin. „Das ist ein Zeichen dafür, wie massiv diese zweite Welle ist.“ Kramp-Karrenbauer bat die Bevölkerung, sich an die Regeln des am Montag beginnenden Teil-Lockdowns zu halten, „damit wir alle miteinander ein unbeschwerteres Weihnachten feiern können“.

20.43 Uhr: Schweizer Kanton Genf verhängt Ausnahmezustand - Intensivbetten werden knapp 

Der Schweizer Kanton Genf verhängt angesichts knapper Krankenhausbetten in der Corona-Krise ab Montagabend den Ausnahmezustand. Schließen müssen Restaurants, Bars und Geschäfte, die keine Lebensmittel verkaufen, außerdem Kinos, Theater, Fitnesscenter und Dienstleister wie Friseure. Schulen und Kindergärten sollen offen bleiben.

Die hohen Corona-Infektionszahlen in der Schweiz bringen mittlerweile die Krankenhäuser in Teilen des Landes an ihre Grenzen. Im Wallis konnten einem Bericht der „NZZ am Sonntag“ zufolge erste Patienten nicht mehr auf die Intensivstationen aufgenommen werden.

Auch in den Kantonen Jura und Neuenburg sind ab Montag öffentliche und private Versammlungen von mehr als fünf Personen verboten, Gastronomie, Kultur- und Sportbereich schließen.

Die Schweizer Regierung hatte am Mittwoch neue Maßnahmen für das ganze Land verkündet.Seit Donnerstag müssen Bars und Restaurants landesweit um 23 Uhr schließen, Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen sowie sportliche und kulturelle Freizeitaktivitäten mit mehr als 15 Personen sind untersagt. Die Kantone sollen je nach Situation strengere Maßnahmen treffen.

19.05 Uhr: 1263 Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen ist in Baden-Württemberg im Vergleich zum Samstag um 1263 Fälle gestiegen. Insgesamt haben sich damit mindestens 83 597 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt, wie das Landesgesundheitsamt am Sonntag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 2 auf 2030. Als genesen gelten 56 259 Menschen - das sind 643 mehr als am Vortag.

Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen bei 116,3 und damit mehr als doppelt so hoch wie die Schwelle von 50 für die höchste Warnstufe im Land. Am Vortag lag der Wert bei 113,3. Den höchsten Wert weist den Angaben zufolge der Stadtkreis Heilbronn mit 176,9 auf.

18.13 Uhr: Zahl der Covid-Patienten an Beatmungsgeräten vervierfacht

Die Zahl der Covid-Patienten, die auf Intensivstationen in Bayern beatmet werden, hat sich nach Angaben der Bayerischen Krankenhausgesellschaft innerhalb eines Monats mehr als vervierfacht. „Derzeit werden 224 Covid-Patienten auf einer Intensivstation beatmet“, sagte der Geschäftsführer Siegfried Hasenbein am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in München. „Am ersten Oktober waren es 51.“

Die bayerischen Krankenhäuser seien zwar „noch ein gutes Stück“ von einer Überlastung entfernt. „Aber das ist natürlich eine besorgniserregende Entwicklung.“ Insgesamt seien derzeit 1300 nachweislich mit dem Coronavirus infizierte Patienten in einem bayerischen Krankenhaus, 245 von ihnen auf der Intensivstation.

„Man muss mit allen Kräften versuchen, diese steigende Zahl der Infektionen abzuflachen und zu bremsen“, warnte Hasenbein. Die Krankenhäuser gehen davon aus, dass die Zahl der schwer erkrankten Covid-Patienten in den kommenden beiden Wochen weiter steigen wird. „Aus Krankenhaussicht kann ich nur sagen: Die Maßnahmen der Bundesregierung waren richtig“, sagte er. „Es war dringend notwendig, zu reagieren.“

Die bayerischen Kliniken seien zwar „im Rahmen des Möglichen“ gut gerüstet, sagte Hasenbein - „was natürlich nicht heißt, dass man Entwarnung geben kann. Die Anstiege der letzten zwei, drei Wochen dürfen keinesfalls so weitergehen.“

17.00 Uhr: Fast jedes zehnte deutsche Gesundheitsamt sieht Engpässe

38 von rund 400 deutschen Gesundheitsämtern haben beim Robert Koch-Institut Überlastung angezeigt. Damit stößt fast jedes zehnte Amt mit dem Stand vom 30. Oktober entweder aktuell an Kapazitätsgrenzen oder rechnet innerhalb der nächsten Tage damit. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Wochenende auf Anfrage mit. Am 20. Oktober lagen 22 solcher Anzeigen vor, die sich je nach Überlastungsgrad in drei Kategorien gliedern.

Am Samstag meldete das RKI mit mehr als 19 000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages einen Höchststand. Nun sollen vier Wochen lang drastische Einschränkungen im öffentlichen Leben die Welle brechen. Ziel ist es vor allem, ausreichend Kapazitäten auf den Intensivstationen zu bewahren.

Die Engpässe bei den Gesundheitsämtern betreffen die Nachverfolgung von Kontaktpersonen, zum Teil auch das Ausbruchsmanagement oder andere Aufgaben des Infektionsschutzes. In Berliner Gesundheitsämtern ist zum Beispiel die Hilfe von Bundeswehr-Soldaten willkommen.

Die Gesundheitsämter sind verpflichtet, den Landesbehörden zu melden, wenn ihnen Personal für den Infektionsschutz fehlt. Die Länder wiederum melden dies an das Robert Koch-Institut weiter. Angaben zu spezifischen Kreisen oder Städten kann das RKI dabei nicht machen.

16.20 Uhr: Landesregierung verkündet verschärfte Corona-Maßnahmen

Die baden-württembergische Landesregierung hat am Sonntag eine verschärfte Corona-Verordnung verkündet. Sie tritt am Montag in Kraft und soll bis Ende November gelten, wie die Regierung auf ihrer Webseite bekanntgab. Lesen Sie hier die Einzelheiten. 

15.20 Uhr: Gericht bestätigt Auflagen für Münchner Demo gegen Corona-Maßnahmen

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) hat die Auflagen der Stadt München für eine Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen am Sonntag bestätigt. Er wies eine Beschwerde der Veranstalter der Bewegung „Querdenken 089“ gegen eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts München zurück.

Damit dürfen nur 1000 Menschen statt der beantragten 5000 an der für den Nachmittag geplanten Demonstration auf der Theresienwiese teilnehmen. Es besteht Maskenpflicht, außerdem muss der Veranstalter dafür sorgen, dass genügend Ordner vorhanden sind. Ein Protestzug durch die Stadt zur Theresienwiese wurde untersagt.

Die Stadt gehe zurecht davon aus, dass Versammlungen der Querdenken-Bewegung „nur mit einer reduzierten Teilnehmerzahl und unter Einhaltung von Hygienemaßnahmen (Mindestabstände und das Tragen von Masken) infektionsschutzrechtlich vertretbar seien“, begründete Bayerns VGH seine Entscheidung. Wenn sich ein Veranstalter ausdrücklich weigere, Hygienemaßnahmen zu ergreifen, sei auch eine Untersagung gerechtfertigt. Das Selbstbestimmungsrecht von Versammlungen finde seine Grenze in den Rechtsgütern Dritter und der Allgemeinheit.

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof ist in der Sache die letzte Instanz. Eine Möglichkeit zur Beschwerde gibt es nicht.

14.23 Uhr: An baden-württembergischen Schulen und Kitas könnte es bald Corona-Schnelltests geben

Um Infektionen in Kitas und Schulen schneller zu erkennen, fordert die Kultusministerin Corona-Schnelltests. Gesundheitsminister Lucha kritisiert den Zeitpunkt der Forderung und verweist auf das bisherige Schutzkonzept.

Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) möchte in Schulen und Kitas künftig auch Antigen-Schnelltests zur Eindämmung von Corona-Infektionen einsetzen. „Ich halte den Einsatz von Antigen-Schnelltests für sinnvoll, weil sie die Möglichkeit bieten, mehr Personen in kürzerer Zeit zu testen und Infektionen schneller zu erkennen“, sagte die Ministerin der „Heilbronner Stimme“ und dem „Mannheimer Morgen“ (Samstag). Mit den Schnelltests soll ein Ergebnis dann innerhalb weniger Minuten vorliegen.

Bisher setzt die Landesregierung an Schulen und Kitas nach Angaben des Sozialministeriums einzig auf sogenannte PCR-Tests. Deren Ergebnisse liegen in der Regel erst nach ein bis zwei Tagen vor. Durch die Schnelltests könnten „betroffene Einrichtungen oder Gruppen schnell getestet, auch Infizierte ohne nennenswerte Symptome zügig identifiziert und isoliert und unsere Kinder, Jugendlichen und Beschäftigten so vor einer Ausbreitung des Virus geschützt werden“, sagte Eisenmann den Zeitungen.

12.53 Uhr: GEW kritisiert Regierung für Lehrbedingungen unter Corona

Bei Lehrern und Erziehern im Südwesten regt sich heftiger Widerstand gegen die Bedingungen, unter denen Schulen und Kitas im November geöffnet bleiben sollen. Ein Sprecher der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bezeichnete den Umgang der Landesregierung mit den Einrichtungen am Sonntag als verantwortungslos. „Die Verunsicherung und der Unmut unter den 130 000 Lehrkräften im Land wächst“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz laut eines Sprechers in Stuttgart.

Während es überall neue Schutzmaßnahmen gebe und erneut milliardenschwere Rettungspakete beschlossen würden, verweigere die Kultusministerin Lehrkräften weiterhin FFP2-Schutzmasken. Die Schulen warteten weiter auf CO2-Messgeräte und Raumluftfilter und die Landesregierung ignoriere seit Monaten die Vorschläge für eine bessere personelle Unterstützung zum Beispiel durch Lehramtsstudierende und Pädagogische Assistenzen, sagte Moritz demnach. „Wir haben erst wenige Wochen im Schuljahr hinter uns und den Lehrerinnen und Lehrern, allen voran den Schulleitungen geht die Luft aus und die Angst wird größer.“

11.48 Uhr: Immer mehr Länder Europas verhängen neuen Corona-Lockdown
- Nächtliche Ausgangssperre in Österreich

Angesichts der dramatisch steigenden Corona-Infektionszahlen fahren immer mehr europäische Staaten das öffentliche Leben erneut herunter. Der britische Premierminister Boris Johnson verkündete am Samstag einen zweiten Lockdown in England, der vier Wochen dauern soll. In Österreich gilt ab Dienstag eine nächtliche Ausgangssperre, Portugal und Griechenland verhängten ebenfalls Teil-Lockdowns. Die Slowakei begann derweil mit flächendeckenden Corona-Tests der gesamten Bevölkerung.

09.57 Uhr: Australien meldet erstmals seit Monaten keine Corona-Neuinfektionen

Zum ersten Mal seit fast fünf Monaten hat Australien keine Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Wie Gesundheitsminister Greg Hunt am Sonntag mitteilte, wurden zwischen Freitag- und Samstagabend keine Neuansteckungen gemeldet. Hunt bedankte sich im Onlinedienst Twitter bei den "fantastischen" Mitarbeitern im Gesundheitswesen und bei allen Australiern.

Wegen der Corona-Pandemie galten in Australien extrem strenge Auflagen. Zuletzt hatte es am 9. Juni einen Tag ohne Neuinfektionen gegeben. Danach hatte es eine zweite Ansteckungswelle gegeben, von der der Bundesstaat Victoria mit seiner Hauptstadt Melbourne am schwersten betroffen war. Monatelang galten dort strenge Ausgangsbeschränkungen und eine nächtliche Ausgangssperre.

Der Lockdown für die fünf Millionen Einwohner von Melbourne wurde erst am Mittwoch aufgehoben. Restaurants, Bars und Geschäfte durften wieder öffnen.

Insgesamt ist Australien bislang vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Bei einer Einwohnerzahl von 25 Millionen wurden gut 27.500 Corona-Infektionen und 907 Todesfälle verzeichnet.

Derzeit gibt es nach Angaben der Regierung weniger als 200 aktive Infektionsfälle. Einige wenige Ansteckungsfälle wurden zuletzt noch in Quarantäne-Einrichtungen für Reisende aus dem Ausland festgestellt.

08.48 Uhr: Wieder gewalttätige Proteste gegen Corona-Maßnahmen in Italien

In Italien ist es bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen erneut zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. In der Hauptstadt Rom versammelten sich am Samstagabend mehrere hundert Menschen auf dem zentralen Campo de' Fiori im Stadtzentrum. Weil einige Demonstranten mit Flaschen und Feuerwerkskörpern warfen, löste die Polizei die Demonstration mit Schlagstöcken auf. Auch eine zweite Protestaktion in Rom endete mit Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei.

Am Freitagabend war es bereits bei Protesten in Florenz zu Gewalt gekommen. Die Polizei versuchte rund 200 Menschen daran zu hindern, sich zu einer nicht genehmigten Demonstration auf der Piazza della Signoria im Zentrum der Renaissance-Stadt zu versammeln. Einige Demonstranten warfen Molotow-Cocktails, Flaschen und Steine, stießen Mülltonnen um und zerstörten Sicherheitskameras. 20 Menschen wurden festgenommen. Bürgermeister Dario Nardella sprach von einer "surrealen, schrecklichen und schmerzhaften Nacht".

Auch im etwa 80 Kilometer entfernten Bologna gingen am Freitagabend mehrere hundert Menschen, darunter Fußball-Hooligans, auf die Straße. Einige zeigten dabei laut einem Bericht der Zeitung "La Repubblica" den faschistischen Gruß.

In den vergangenen Tagen hatte es bereits in anderen italienischen Städten - darunter auch Mailand, Neapel und Turin - teils gewaltsame Proteste gegen die Corona-Beschränkungen gegeben.

Innenministerin Luciana Lamorgese machte am Samstag "gewaltbereite Randelemente" für die Ausschreitungen verantwortlich. "Leider gibt es gewaltbereite Randelemente, die versuchen auf die Straße zu gehen, um die sozialen und wirtschaftlichen Probleme dieser schwierigen Zeit auszunutzen", sagte sie der Zeitung "Il Foglio". Unter den Demonstranten seien Vorbestrafte, Hooligans und Rechtsextreme, die "berechtigte Demonstrationen" für ihre Zwecke nutzen wollten.

Die italienischen Behörden hatten am Samstag 31.758 Neuinfektionen gemeldet - ein neuer Rekord. Am Sonntag traten neue landesweite Einschränkungen in Kraft. Alle Kinos, Theater, Sportstudios und Schwimmbäder mussten schließen, Restaurants und Bars dürfen nur noch bis 18.00 Uhr öffnen. In der südlichen Region Kampanien bleiben bis Mitte November auch Schulen geschlossen.

08.05 Uhr: Krankenkassen-Studie: Corona-Maßnahmen bremsen Atemwegserkrankungen

Nach einer Analyse der Barmer-Krankenkasse gibt es in diesem Spätsommer und Herbst deutlich weniger Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen als 2019. Die Kasse führt das auf weniger Ansteckungen zurück, weil viele Bundesbürger die Abstands-, Hygiene- und Maskenregeln in der Pandemie beherzigten, heißt es in der Analyse. Die deutlichen Abweichungen im Jahresvergleich könnten nicht allein durch unterschiedliche Witterungsbedingungen erklärt werden. „Die AHA-Regeln wirken nachweislich. Das ist kurz vor dem Beginn des zweiten Lockdowns eine wichtige Botschaft“, sagte Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Kasse. „Jeder Einzelne kann und muss etwas tun, um die sich zuspitzende Pandemie in den Griff zu bekommen.“

Konkret sei die Zahl der wegen Atemwegsinfekten krankgeschriebenen Barmer-Versicherten von Mitte August bis Anfang Oktober 2019 um 33 439 auf insgesamt 57 613 gestiegen. Das entspreche einem Plus von 138 Prozent, heißt es in der Analyse. In diesem Jahr liege der Zuwachs hingegen nur bei 101 Prozent - bei einem Plus von 18 975 auf insgesamt 37 777 Versicherte, die sich wegen Atemwegsproblemen krankschreiben ließen. Die Barmer hat bundesweit rund neun Millionen Versicherte.

Dass die Maßnahmen in der Corona-Pandemie positive Folgen für die Gesundheit haben könnten, war bereits im Frühjahr zu erahnen. Das Robert Koch-Institut stellte zum Beispiel ein schnelles Abklingen der Influenza-Aktivität und eine um mindestens zwei Wochen kürzere Dauer der Grippewelle fest. Influenza wird wie das Coronavirus über Tröpfcheninfektionen von Mensch zu Mensch verbreitet. Mit mehr Abstand kann sich das Risiko einer Ansteckung verringern.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 31. Oktober: 

20.49 Uhr: Neuer Höchstwert: 19 059 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat mit 19 059 Fällen binnen eines Tages einen neuen Höchstwert erreicht. Dies geht aus Angaben des Robert Koch-Instituts vom Samstagmorgen hervor. Der bisherige Rekordwert vom Vortag lag bei 18 681 Fällen. Am Samstag vor einer Woche hatten die Gesundheitsämter dem RKI 14 714 Neuinfektionen gemeldet.

Noch Ende September hatte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gewarnt, dass es zu Weihnachten 19 200 Neuinfektionen am Tag geben könnte. Die jetzigen Werte sind nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, da mittlerweile wesentlich mehr getestet wird und dadurch auch mehr Infektionen entdeckt werden.

Insgesamt haben sich dem RKI zufolge seit Beginn der Pandemie bundesweit 518 753 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert (Stand: 31.10., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Samstag um 103 auf insgesamt 10 452.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Samstag bei 1,11 (Vortag: 1,06). Das bedeutet, dass zehn Infizierte etwa elf weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Samstag bei 1,19 (Vortag: 1,21). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

20.19 Uhr: Johnson kündigt vierwöchigen Lockdown für England an

Nach mehreren anderen Ländern in Europa hat der britische Premierminister Boris Johnson auch für England einen Teil-Lockdown angekündigt. Ab kommenden Donnerstag sollen in England nur noch Schulen und Universitäten geöffnet bleiben, wie Johnson am Samstag erklärte. Alle anderen Orte - etwa Kultureinrichtungen, Sportzentren, nicht-lebensnotwendige Geschäfte sowie Restaurants und Pubs - müssen bis zum 2. Dezember schließen.

„Das Virus breitet sich derzeit schneller aus, als es unsere wissenschaftlichen Berater in einem Worst-Case-Szenario angenommen haben“, sagte Johnson. „Jetzt ist es Zeit zu handeln, denn es gibt keine Alternative.“ Die Maßnahmen seien notwendig, um Leben zu retten und den staatlichen Gesundheitsdienst NHS vor einer erneuten Überlastung zu schützen. Der Regierungschef schwor die Briten darauf ein, ihr Zuhause nur noch in dringenden Fällen zu verlassen - wie Arbeit, Sport, Einkäufe oder die Pflege Angehöriger.

Am Samstag meldete Großbritannien knapp 22 000 Neuinfektionen. Damit durchbrach das Land die Schwelle von einer Million bestätigten Coronavirus-Fällen seit Beginn der Pandemie. In den vergangenen zwei Wochen zählte das Vereinigte Königreich nach Angaben des European Centre for Disease Prevention and Control 451 Fälle pro 100 000 Einwohner.

Schottland, Wales und Nordirland machen ihre eigenen Regeln. Dort gelten bereits weitgehend deutlich schärfere, temporäre Corona-Maßnahmen als bisher in England.

19.50 Uhr: 2048 Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen ist in Baden-Württemberg am Samstag im Vergleich zum Vortag um 2048 Fälle gestiegen. Insgesamt haben sich damit mindestens 82 334 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt, wie das Landesgesundheitsamt am Samstag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 7 auf 2028. Als genesen gelten 55 616 Menschen - das sind 760 mehr als am Vortag.

Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen bei 123,3 und ist damals nochmals deutlich angestiegen. Am Vortag lag der Wert bei 107. Den höchsten Wert weist der Stadtkreis Pforzheim mit 177,0 auf.

17.45 Uhr: Österreich ab Dienstag im Teil-Lockdown mit Ausgangsbeschränkung

Österreich schränkt zur Bekämpfung der Corona-Pandemie große Teile des öffentlichen Lebens für vier Wochen ein. „Ab Dienstag, dem 3. November 0 Uhr bis Ende November wird es zu einem zweiten Lockdown in Österreich kommen“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Samstag in Wien. Ab Dienstag gelten landesweit Ausgangsbeschränkungen zwischen 20 und 6 Uhr. In der Zeit ist das Verlassen des privaten Wohnbereichs nur aus bestimmten Gründen erlaubt.

Kultur- und Freizeiteinrichtungen müssen schließen, mit Ausnahme von Beerdigungen finden keine Veranstaltungen mehr statt. Auch das Hotel- und Gastgewerbe schließen, nur Takeaway und Lieferung sind erlaubt. Spitzensport findet ohne Publikum statt, Sport ist nur im Freien ohne Körperkontakt erlaubt. Handel, Schulen und auch Dienstleister wie Friseure bleiben zunächst unter Auflagen offen.

„Es ist notwendig, diesen Schritt zu setzen, um eine Überlastung der Intensivmedizin zu verhindern“, sagte Kurz. Am Sonntagnachmittag muss noch der Hauptauschuss des Parlaments den Maßnahmen zustimmen. Die Verordnung gilt bis zum 30. November, die Ausgangsbeschränkungen müssen alle zehn Tage parlamentarisch neu genehmigt werden.

Die Infektionszahlen steigen seit Wochen steil auf fast täglich neue Höchstwerte. Die Regierung befürchtet eine baldige Überlastung der Krankenhäuser. Am Samstag zählte Österreich 5349 neue Fälle binnen 24 Stunden auf seine fast 9 Millionen Einwohner, nachdem am Freitag der Rekordwert von 5627 Neuinfektionen an einem Tag gemeldet worden war.

16.58 Uhr: 900 Teilnehmer bei Querdenken-Demo in Karlsruhe

In Karlsruhe haben sich am Samstag rund 900 Menschen bei einer Querdenken-Demonstration gegen die derzeit geltenden Corona-Maßnahmen versammelt. Die Organisatoren hatten zuvor 500 Teilnehmer angekündigt. Da die Teilnehmer sich nicht an die vorgeschriebenen Abstandsregeln hielten, hätten Polizei und Ordnungsamt mehrfach darauf hinweisen müssen, sagte ein Sprecher der Polizei am Samstag. Die Veranstaltung habe deshalb kurz vor der Auflösung gestanden. Etwa 40 Menschen seien zudem zu einer Gegendemo in der Nähe der Querdenker auf dem Karlsruher Schlossplatz zusammengekommen.

Das Verwaltungsgericht Karlsruhe hatte die Auflage eines Maskengebots für die Querdenken-Demo am Freitag nach einer Beschwerde der Organisatorin aufgehoben und stattdessen ein Abstandsgebot zur Auflage gemacht. Mit der konsequenten Einhaltung eines Mindestabstands von 1,5 Metern gebe es ein ebenso geeignetes Mittel um das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus wirksam zu reduzieren, hieß es zur Begründung. Das Maskengebot der Stadt Karlsruhe war damit hinfällig gewesen.

14.38 Uhr: Trotz Corona-Krise: SC Freiburg erwirtschaftet leichten Überschuss

Trotz Corona-Krise hat der SC Freiburg für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Überschuss in Höhe von 95 418 Euro erwirtschaftet. Das gab der badische Fußball-Bundesligist am Samstag bekannt. „Mit einer Vielzahl von Maßnahmen und gemeinsamen Anstrengungen konnten wir ein ausgeglichenes Jahresergebnis erzielen und den Verein bisher stabil durch diese schwierige Zeit führen“, sagte Finanzvorstand Oliver Leki. Der im Geschäftsjahr 2019/2020 erwirtschaftete Gesamtumsatz liegt bei 89,2 Millionen Euro und damit 6,9 Millionen unter dem des Vorjahres (96,1 Millionen Euro).

Die Einnahmen im Ticketingbereich hätten sich um 24 Prozent reduziert, teilte der Club mit. Seine Sponsoringerträge habe er gegenüber dem Vorjahresniveau halten können. Die Zahl der Mitglieder sei sogar um rund 27 Prozent gewachsen. Zum Stichtag 30. Juni habe der Verein 24 422 Mitglieder gezählt, inzwischen sei die Marke von 25 000 überschritten worden.

13.23 Uhr: Touristen müssen Hotels in Bayern spätestens am 2. November verlassen

Touristen müssen Hotels in Bayern wegen des Corona-Teil-Lockdowns spätestens am Vormittag des 2. November verlassen. Das teilte das bayerische Gesundheitsministerium am Samstag mit. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.

13.16 Uhr: Helios-Chef: Vorsorglich Betten frei halten nicht nötig  Intensivpatienten sollen zwischen Bundesländern verteilt werden

Der Chef der Helios-Kliniken, Francesco De Meo, hat sich dagegen ausgesprochen, vorsorglich Klinikbetten für Covid-19-Patienten frei zu halten. Im Frühjahr waren die Krankenhäuser dazu angehalten worden und hatten als Ausgleich eine Prämie erhalten.

„Wir waren weit davon weg, nicht genug freie Intensivkapazitäten zu haben“, sagte De Meo der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Unsere Krankenhäuser können ganz erheblich mehr an Covid-19 verkraften, als wir im März angenommen haben.“ Aus den Meldedaten der Krankenhäuser lasse sich eine Woche im Voraus ziemlich genau erkennen, wie viele schwere Covid-19-Fälle auf das Gesundheitssystem zukommen. „Diese Woche reicht uns, um das Krankenhausgeschehen komplett umzustellen.“

Die Zahl der intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Fälle hat sich laut Robert Koch-Institut in den vergangenen zwei Wochen von 730 Patienten (17.10) auf 1839 Patienten (30.10.) mehr als verdoppelt.

Bund und Länder wollen an Covid-19 erkrankte Intensivpatienten bei knappen Kapazitäten künftig zwischen den Bundesländern verteilen.

Die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD), sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, Deutschland sei in fünf Regionen aufgeteilt, die sich über die Auslastung der klinischen Kapazitäten informierten und im Bedarfsfall freie klinische Kapazitäten zur Verfügung stellten. „Sollte sich in einem Bundesland oder einer Region eine starke Beanspruchung abzeichnen oder sogar eine Überlastung eintreten, wird über zentral eingerichtete Stellen in den Regionen der überregionale Patiententransport in aufnahmefähige Regionen organisiert.“

12.19 Uhr: Museumsdirektoren protestieren gegen Schließung wegen Corona

Direktoren namhafter Kunstmuseen in Deutschland haben in einem Brief gegen die Schließung ihrer Häuser aufgrund der neuen Corona-Bestimmungen protestiert. „Erkennbar hat die Politik sich darum bemüht, bei der Gestaltung des neuerlichen Lockdowns differenziert vorzugehen“, teilten die 36 Direktorinnen und Direktoren der Deutschen Presse-Agentur mit. Leider sei der Kulturbetrieb jedoch abermals in extremem Maß betroffen und mit ihm die Museen, die zum zweiten Mal in diesem Jahr für mehrere Wochen geschlossen werden sollten. „Bei allem Verständnis für die Herausforderungen, die Corona uns allen auferlegt, halten wir das für eine falsche Entscheidung.“

Museen gehörten zu den sichersten öffentlichen Orten. Die seit März entwickelten Hygiene- und Abstandsregeln, die Begrenzung der Besucherzahl sowie der konsequente Verzicht auf Eröffnungen und größere Veranstaltungen hätten sich bewährt. Wenn die Museen nun erneut geschlossen würden, so erscheine dies eher als symbolische Geste. „Es ist uns unverständlich, warum es möglich ist, Baumärkte, Autohäuser und andere Geschäfte offen zu halten, Museen aber, die über dieselben oder großzügigere Flächen für einen Corona-gerechten Publikumsverkehr verfügen, geschlossen werden.“

11 Uhr: Bahn will Angebot auch im zweiten Teil-Lockdown aufrecht erhalten

Die Deutsche Bahn will auch während des erneuten Teil-Lockdowns in der Corona-Krise ab kommender Woche den Fahrbetrieb nahezu ohne Einschränkungen aufrechterhalten. „Wir fahren weiter den vollen Fahrplan“, sagte Personenverkehrsvorstand Berthold Huber der Deutschen Presse-Agentur. „Der Zugbetrieb bei der DB läuft also planmäßig.“ Bis auf wenige Züge, darunter einzelne Sprinter- und Verstärkerzüge, soll im Fernverkehr alles fahren. Im Regionalverkehr wiederum hätten die Länder als Aufgabenträger „bislang ausnahmslos signalisiert, das Angebot (...) möglichst bei unverändert 100 Prozent aufrechtzuerhalten“, sagte Huber weiter.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer betonte, wie schon beim Lockdown im Frühjahr halte die Bahn ihr Angebot aufrecht und sichere die Mobilität für Pendler oder Geschäftsleute. Hygiene-Konzepte und Maskenkontrollen sorgten dafür, dass die Menschen sicher unterwegs seien. „Die Deutsche Bahn fährt - auch in schwierigen Corona-Zeiten“, sagte der CSU-Politiker.

Bund und Länder hatten am Mittwoch beschlossen, ab kommender Woche touristische Übernachtungsmöglichkeiten zu verbieten und Bars, Restaurants und Kneipen ebenso zu schließen wie Museen und andere Sehenswürdigkeiten. Hintergrund sind die rasant steigenden Infektionszahlen in der Corona-Krise. Während der pandemiebedingten Einschränkungen im Frühling hatte die Bahn rund drei Viertel ihrer Fahrten durchgeführt, seit dem Sommer fahren die Züge wieder zu 100 Prozent.

Bereits in den vergangenen Wochen hatte die Deutsche Bahn wieder einen Rückgang bei den Fahrgastzahlen verzeichnet. „Seit Anfang Oktober registrieren wir eine zunehmende Verunsicherung unserer Kunden im Fernverkehr, während das Verkehrsaufkommen im Regionalverkehr stabil geblieben ist“, hatte der Konzern bereits vergangene Woche mitgeteilt. Das Fernbusunternehmen Flixbus, das unter der Marke Flixtrain auch im Fernverkehr auf der Schiene aktiv ist, hatte am Donnerstag angekündigt, sowohl den Bus- als auch den Zugverkehr in den kommenden Wochen einzustellen.

10.22 Uhr: Neuer Rekord bei Corona-Neuinfektionen in Deutschland mehr als 19.000 Fälle

Erstmals sind in Deutschland innerhalb eines Tages mehr als 19.000 neue Coronavirus-Infektionsfälle gemeldet worden. Wie das Robert-Koch-Instituts (RKI)  am Samstagmorgen unter Berufung auf die Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden insgesamt 19.059 neue Fälle registriert - nach 18.681 neuen Fällen am Vortag.

Die Zahl der insgesamt seit Beginn der Pandemie in Deutschland registrierten Infektionsfälle stieg demnach auf 518.753, die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus im Zusammenhang stehenden Todesfälle auf 10.452 - 103 mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen liegt laut dem RKI bei etwa 351.200.

9.45 Uhr: Baden-Württembergs Ministerin für Schnelltests an Schulen im Land

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) möchte in Schulen und Kitas im Land künftig auch Antigen-Schnelltests zur Eindämmung von Corona-Infektionen einsetzen. „Ich halte den Einsatz von Antigen-Schnelltests für sinnvoll, weil sie die Möglichkeit bieten, mehr Personen in kürzerer Zeit zu testen und Infektionen schneller zu erkennen“, sagte die Ministerin der „Heilbronner Stimme“ und dem „Mannheimer Morgen“ (Samstag). Mit den Schnelltests soll ein Ergebnis dann innerhalb weniger Minuten vorliegen.

Bisher setzt die Landesregierung an Schulen und Kitas nach Angaben des Sozialministeriums einzig auf sogenannte PCR-Tests. Deren Ergebnisse liegen in der Regel erst nach ein bis zwei Tagen vor. Durch die Schnelltests könnten „betroffene Einrichtungen oder Gruppen schnell getestet, auch Infizierte ohne nennenswerte Symptome zügig identifiziert und isoliert und unsere Kinder, Jugendlichen und Beschäftigten so vor einer Ausbreitung des Virus geschützt werden“, sagte Eisenmann den Zeitungen.

Die Bundesländer haben sich bei ihrem Treffen am vergangenen Mittwoch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) darauf verständigt, dass Corona-Schnelltests künftig in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Senioren- und Behinderteneinrichtungen eingesetzt werden sollen.

8.25 Uhr: Verwaltungsgericht hebt Maskengebot bei Querdenken-Demo auf Sperrstunde und Alkoholverbot bestätigt

Das Verwaltungsgericht Karlsruhe hat die Auflage des Maskengebots bei einer Querdenken-Demo am Samstag in Karlsruhe aufgehoben. Dem Antrag der Organisatorin der Demo gegen die Auflage der Stadt Karlsruhe habe das Gericht stattgegeben, teilte ein Sprecher des Gerichts am Freitagabend mit. Die Teilnehmer müssten sich somit nicht an die Auflage halten.

Die Vorgabe der Stadt greift aus Sicht des Gerichts zu stark in die Versammlungsfreiheit ein. Mit der konsequenten Einhaltung eines Mindestabstands von 1,5 Metern gebe es ein ebenso geeignetes Mittel um das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus wirksam zu reduzieren, hieß es zur Begründung. Durch den „stationären Charakter“ und die Teilnehmerzahl von 500 gehe das Gericht davon aus, dass die Abstände einzuhalten sind. Zudem bestehe für die Stadt Karlsruhe die Möglichkeit, kurzfristig weitere Auflagen zu erlassen, sollten sich die Teilnehmer nicht an das Abstandsgebot halten. Es bestünde grundsätzlich die Möglichkeit, gegen die Entscheidung beim Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim Beschwerde einzulegen.

Anträge von mehreren Gastwirten gegen eine Sperrstunde für Gaststätten ab 23 Uhr und ein Alkoholverkaufsverbot hat das Verwaltungsgericht zurückgewiesen. Die Anträge richteten sich gegen eine vom Landratsamt Karlsruhe verhängte Sperrzeit für Gaststätten ab 23 Uhr und ein Alkoholverkaufsverbot an Freitagen, Samstagen und vor Feiertagen von 22 Uhr bis 6 Uhr des Folgetages, wie ein Sprecher des Gerichts am Freitag mitteilte.

Zur Begründung hieß es, bereits die bloße Verkürzung der Öffnungszeiten von Gaststätten mindere die Zahl der Kontakte zwischen unbekannten Personen oder Personen aus verschiedenen Haushalten und damit das Ansteckungsrisiko. Daran ändere sich nichts dadurch, dass eine Ansteckungsgefahr nicht von der Uhrzeit abhänge, so das Gericht. Die Einschränkung ist aus Sicht des Gerichts zudem befristet und wird bei hinreichend sinkenden Fallzahlen der Neuinfektionen automatisch unwirksam. Diese Überlegungen träfen auch auf das Alkoholverbot zu.

Eine Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim ist möglich.

7.11 Uhr: 2838 Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen ist in Baden-Württemberg am Freitag im Vergleich zum Vortag um 2838 Fälle gestiegen. Insgesamt haben sich damit mindestens 80 286 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt, wie das Landesgesundheitsamt am Freitag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 12 auf 2021. Als genesen gelten 54 856 Menschen - das sind 733 mehr als am Vortag.

Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen bei 107 und damit mehr als doppelt so hoch wie die Schwelle von 50 für die höchste Warnstufe im Land. Am Vortag lag der Wert bei 99. Den höchsten Wert weist der Stadtkreis Pforzheim mit 155,6 auf. Insgesamt liegen 24 Stadt- und Landkreise über dem Wert von 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 30. Oktober: 

19.05 Uhr: Steinmeier sieht Deutschland bei Corona-Pandemie in kritischer Phase

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht Deutschland bei der Corona-Pandemie in einer kritischen Phase. In einem Interview mit der Deutschen Welle äußerte sich Steinmeier am Freitag besorgt darüber, „dass die Belegung in den Intensivbetten in den Krankenhäusern spürbar steigt“. Entweder gelinge es, „mit unseren Möglichkeiten die Infektionen signifikant einzudämmen, oder aber die Lage gerät außer Kontrolle“, warnte das Staatsoberhaupt.

Steinmeier äußerte sich jedoch „zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, das Infektionsgeschehen wieder einzudämmen“. Mit Blick auf die Debatte über die aktuell beschlossenen Gegenmaßnahmen und Einschränkungen, die „natürlich eine Belastung“ seien, sprach er von „einer Bewährungsprobe auch für die Demokratie in Deutschland“.

Die Kritik an den Maßnahmen der Bundesregierung „wird schärfer und härter - gerade, wenn sie von denjenigen kommt, die Verschwörungsmythen verbreiten“, sagte der Bundespräsident. „Aber die Zahl derjenigen, die Einschränkungen für richtig halten oder sogar schärfere fordern, die wächst im Moment schneller als die Zahl der Kritiker“, hob er weiter hervor. Bereits im Frühjahr sei es gelungen, „mit Vernunft und Disziplin eine solche Situation auch zu bewältigen“.

17 Uhr: Stoch warnt vor Feiern am Wochenende: „Lassen Sie das sein“

Baden-Württembergs SPD-Fraktionschef Andreas Stoch warnt vor ausgelassenen Partys am Wochenende kurz vor den anstehenden neuen Corona-Beschränkungen. Die Menschen müssten jetzt ihr Verhalten ändern. „Wer meint, er müsse vor dem Lockdown am Montag eine Abschiedsparty feiern und nochmal auf die Piste gehen, hat leider überhaupt nichts verstanden. Lassen Sie das sein“, forderte Stoch bei einer Sondersitzung des Landtags. Er rief dazu auf, sich an Abstands- und Hygieneregeln zu halten.

15.31 Uhr: Mögliche Verdopplung von Covid-19-Todesfällen in ersten zwei Novemberwochen

Die Zahl der Todesfälle durch Covid-19 könnte sich in Deutschland nach Einschätzung von Max-Planck-Forschern in den ersten beiden Novemberwochen jeweils verdoppeln. Anfang November könnten wöchentlich 500 bis 800, möglicherweise sogar mehr Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus sterben, berichtete das Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen am Freitag.

Grundlage ist eine modellhafte Analyse einer Forschergruppe um Viola Priesemann. Demnach sind die immer noch relativ niedrigen Zahlen von Todesfällen darauf zurückzuführen, dass sich Sars-CoV-2 bis Ende September vor allem bei unter 60-Jährigen ausbreitete. Seither steige die Zahl der gemeldeten Infektionen auch bei Menschen über 60 Jahren. Das führe mit einem Zeitverzug von etwa zwei Wochen auch zu einem Anstieg der Todesfälle, der bereits jetzt klar zu beobachten sei.

14.28 Uhr: Europäer wollen WHO effektiver und schlagkräftiger machen

Die EU-Staaten wollen sich gemeinsam für eine Reform und Stärkung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) einsetzen. „Wir wollen die WHO transparenter, effektiver und schlagkräftiger machen“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Freitag nach einer Videokonferenz der EU-Gesundheitsminister.

Dabei gehe es auch um die finanzielle Ausstattung der Organisation und die Bereitschaft aller WHO-Mitglieder, ihre Beiträge zu zahlen. Es gebe erstmals eine gemeinsame Position aller 27 EU-Mitglieder in Sachen WHO-Reform, die sie bei der am 9. November beginnen Weltgesundheitsversammlung einbringen wollten.

14.02 Uhr: Besuche in Kliniken und Seniorenheimen sollen möglich bleiben

Die grün-schwarze Landesregierung will weiterhin Besuche in Seniorenheimen, Krankenhäusern und Behinderteneinrichtungen ermöglichen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte am Freitag in einer Sondersitzung des Landtags in Stuttgart: „Wir führen deshalb dort mit Hochdruck Schnelltests ein, damit Angehörige weiterhin zu Besuch kommen können.“ Es gehe um den Schutz der Bewohner und nicht darum, sie zu isolieren. Denn das hätte ebenso gravierende Auswirkungen auf ihre Gesundheit.

13.27 Uhr: Kretschmann verteidigt Corona-Beschlüsse: „Haben Alarmstufe Rot“

Nach den Entscheidungen über weitere drastische Corona-Auflagen hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Freitag die jüngsten Einschränkungen verteidigt. „Dieser Schritt ist nötig, weil unser Land auf eine nationale Gesundheitsnotlage zusteuert“, sagte der Regierungschef am Freitag in einer Sondersitzung des Landtags in Stuttgart. „Wir haben Alarmstufe Dunkelrot“, warnte er. „Die zweite Welle trifft uns mit voller Wucht.“

11.38 Uhr: FDP fordert in Antrag Ablehnung der Corona-Beschlüsse

Nach ihrer scharfen Kritik an den Corona-Auflagen für die Wirtschaft und an der fehlenden Mitsprache des Parlaments fordert die FDP die Landesregierung auf, die jüngsten Beschlüsse zunächst nicht umzusetzen. Die Bund-Länder-Runde habe weder eine verfassungsrechtliche Stellung noch eine unmittelbar demokratische Legitimation, heißt es in einem Antrag der Liberalen, über den am Freitagmittag in der Sondersitzung des Parlaments (13 Uhr) abgestimmt werden soll.

Eine unmittelbare Legitimation komme in den Ländern und im Bund nur den Parlamenten zu. „Daher dürfen Maßnahmen, die in anderen Gremien beschlossen werden, nicht gegen den Willen der Landtage umgesetzt werden“, heißt es in dem Antrag weiter. Es müsse dem Parlament ermöglicht werden, über konkrete Maßnahmen zu beraten und eigene Vorstellungen umzusetzen. Die CDU kündigte bereits an, den Antrag abzulehnen: „Ich warne davor, sich jetzt destruktiv zu verhalten“, sagte Fraktionschef Wolfgang Reinhart. „Die Alternative zu den vorgesehenen Maßnahmen ist nicht etwa ein Weiter-So. Die Alternative ist ein kompletter Lockdown des Landes, und das kann keiner wollen.“

10.35 Uhr: Österreich und Italien fast ganz als Risikogebiete eingestuft

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Liste der Corona-Risikogebiete in Europa erneut deutlich ausgeweitet. Unter anderem werden seit Freitag der Vatikan sowie ganz Österreich bis auf die Gemeinden Jungholz und Mittelberg/Kleinwalsertal als Risikogebiete ausgewiesen. Auch ganz Bulgarien, Kroatien und Slowenien werden in dieser Kategorie geführt, ebenso wie Monaco, Ungarn, Zypern und San Marino. Italien gilt nun mit Ausnahme der Region Kalabrien ebenfalls komplett als Risikogebiet. Das RKI nahm erneut weitere europäische Regionen in die Liste auf, etwa in Schweden, Portugal, Dänemark und Griechenland. Dagegen wurde die Region Jogeva in Estland von der Liste gestrichen. Die Risikogebiete sind ab Sonntag um Mitternacht wirksam.

10.08 Uhr: Deutschlands Wirtschaft im dritten Quartal um 8,2 Prozent gewachsen

Die deutsche Wirtschaftsleistung ist im dritten Quartal nach dem historischen Einbruch in der Corona-Krise wieder deutlich gewachsen. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Dreimonatszeitraum von Juli bis September um 8,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hebt die Konjunkturprognose für das laufende Jahr trotz des Teil-Lockdowns im November leicht an. Wie das Wirtschaftsministerium am Freitag in Berlin mitteilte, wird mit einem Einbruch des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland von 5,5 Prozent gerechnet. Anfang September hatte das Wirtschaftsministerium noch ein Minus von 5,8 Prozent vorhergesagt. Ende April war noch mit einem Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland von 6,3 Prozent gerechnet worden. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) sieht in der aktuellen Konjunkturprognose der Bundesregierung Grund für Zuversicht. „Wir stehen in diesem Jahr deutlich besser da als im Frühjahr befürchtet“, sagte der Vizekanzler am Freitag. Das gelte trotz der nun wieder notwendigen Kontaktbeschränkungen.

9.38 Uhr: Krankenhausgesellschaft fordert Wiedereinführung der Freihaltepauschale für Klinikbetten

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat wegen steigender Zahlen von Corona-Patienten auf Intensivstationen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dazu aufgefordert, die Freihaltepauschale für Klinikbetten wieder einzuführen. "Die Krankenhäuser haben im Frühjahr bewiesen, wie schnell sie Kapazitäten frei bekommen können", sagte DKG-Präsident Gerald Gaß der "Rheinischen Post". Heute gebe es mehr technische Kapazitäten als im März. Freihaltequoten seien in dieser Situation sinnvoll und müssten von entsprechenden finanziellen Sicherheiten begleitet werden, "damit die Krankenhäuser in finanzieller Hinsicht den Rücken frei haben", sagte Gaß.

8.52 Uhr: Warnwert von 50 überschritten - 15 Beschäftigte des Landratsamtes Sigmaringen sind infiziert

Seit Mittwoch hat sich die Lage im Landkreis Sigmaringen deutlich zugespitzt, gleich 28 neue Fälle meldete das Gesundheitsamt. Nun kamen am Donnerstag 13 weitere dazu, sodass der Kreis als einer der letzten Landkreise in Baden-Württemberg die kritische Inzidenzmarke von 50 übersprungen hat. "84 Personen sind aktuell infiziert", informiert Tobias Kolbeck, Pressesprecher des Landratsamtes. Darunter auch 15 Mitarbeiter des Landratsamtes. Wegen des Überschreitens der 50er-Marke gilt vom heutigen Freitag bis einschließlich Sonntag eine Allgemeinverfügung, die unter anderem eine Sperrstunde in der Gastronomie vorsieht - bevor am kommenden Montag die weitaus restriktiveren Regeln, die die Kanzlerin mit den Länderchefs am Mittwoch beschlossen hatte, in Kraft treten.

7.58 Uhr: Heil will erleichterten Bezug von Hartz IV bis Ende 2021 verlängern

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will den vereinfachten Zugang zu Hartz IV-Leistungen in der Corona-Krise bis Ende des kommenden Jahres fortführen. Die leichtere Beantragung ist derzeit bis Ende 2020 befristet, doch das werde nicht ausreichen, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). „Die Regelung muss bis Ende des nächsten Jahres verlängert werden.“

Der Minister erklärte, die Maßnahme richte sich besonders an viele Selbstständige, denen in der Pandemie der Verdienst komplett weggebrochen sei, sowie an Arbeitnehmer, die schon vor der Pandemie nicht gut verdient hätten und jetzt durch Kurzarbeit starke Einkommensausfälle hätten und ergänzende Grundsicherung brauchten. „Wir wollen diese Menschen nicht ab 1. Januar mit einer Vermögensprüfung behelligen oder mit der Frage, ob ihr Wohnraum womöglich zu groß ist.“

7.11 Uhr: Robert-Koch-Institut meldet 18.681 Neuinfektionen und 77 weitere Todesfälle

In Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) innerhalb eines Tages mehr als 18.000 neue Coronavirus-Infektionsfälle gemeldet worden. Wie das RKI am Freitagmorgen unter Berufung auf die Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden am Donnerstag insgesamt 18.681 neue Fälle registriert, nach 16.774 neuen Fällen am Vortag. Die Zahl der insgesamt seit Beginn der Pandemie in Deutschland registrierten Infektionsfälle stieg demnach auf 499.694, die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus im Zusammenhang stehenden Todesfälle auf 10.349 - 77 mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen beläuft sich laut dem RKI auf etwa 345.700.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 29. Oktober: 

22:45 Uhr: Intensivmediziner begrüßen erneute Corona-Beschränkungen

Intensivmediziner haben die erneuten bundesweiten Beschränkungen zum Eindämmen der stark steigenden Corona-Infektionen begrüßt. Die Beschlüsse von Bund und Ländern seien sehr sinnvoll, sagte der Chefarzt der Infektiologie in der München Klinik Schwabing, Clemens Wendtner, am Donnerstag in Berlin. Mit einer gewissen Bremsspur seien hoffentlich sehr bald positive Effekte zu sehen, die ermöglichten, dass das Gesundheitssystem weiterhin funktioniere.

22:15 Uhr: Basketballverband mit wenig Verständnis für Amateursport-Verbot

Der Basketballverband Baden-Württemberg (BBW) hat mit Enttäuschung auf die massiven Einschränkungen für den Amateursport reagiert. Dass aufgrund der Coronavirus-Krise der Freizeitbereich für den gesamten November verboten sei, sei „unbefriedigend“, teilte BBW-Präsident Joachim Spägele in einem Schreiben am Donnerstag mit: „In den vergangenen Monaten hatten unsere Vereine gezeigt, dass ein Sportbetrieb unter Einhaltung strenger Vorgaben möglich ist“, meinte er. Es seien strenge Hygiene- und Schutzkonzepte entwickelt worden.

21.50 Uhr: Österreich mit Corona-Rekordwert von 4453 Fällen binnen Tagesfrist

In Österreich hat die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus einen neuen Höchstwert erreicht. Binnen eines Tages wurden laut Innenministerium 4453 neue Fälle verzeichnet. Unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl ist die Entwicklung damit deutlich schlechter als in Deutschland.

Auch die Auslastung der Klinikbetten stieg markant an. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) nannte am Donnerstag erneut eine Zahl von 6000 Neuinfektionen pro Tag als kritischen Wert für eine erneute Verschärfung von Maßnahmen, um eine Überlastung der Krankenhäuser zu verhindern. Gesundheitsexperten gehen davon aus, dass ein solcher Wert in wenigen Tagen erreicht wird.

21.11 Uhr: 77 448 Menschen haben sich im Südwesten mit dem Coronavirus infiziert

In Baden-Württemberg haben sich nach jüngsten Zahlen insgesamt 77 448 Menschen mit dem Coronavirus infiziert - 2311 mehr als am Mittwoch. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg dabei um 10 auf 2009. Das teilte das Landesgesundheitsamt am Donnerstag mit.

Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 99 Personen pro 100 000 Einwohner mit dem Virus angesteckt. Von den 44 Stadt- und Landkreisen liegen 42 Meldekreise über dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100 000 Einwohner in den letzten 7 Tagen.

20.15 Uhr: Katamaran-Reederei schränkt Fahrten ein: Das müssen Fahrgäste jetzt beachten

Der Katamaran ist ab Montag nur noch eingeschränkt unterwegs. Sonntags ruht der Verkehr ganz. Der reduzierte Fahrplan ist nach Angaben der Reederei insbesondere auf Pendler abgestimmt. Am Sonntag, 1. November ist der Kat noch von 9 bis 18 Uhr im Stundentakt unterwegs.

20 Uhr: Gesundheitsamt kurz vor der Belastungsgrenze: Ab Dienstag sollen Bundeswehr-Soldaten im Kreis Tuttlingen mitarbeiten

„Nicht alle Fälle sind mehr zuzuordnen“, erklärt Landrat Stefan Bär. Angesichts der zunehmend diffusen Infektionslage hat er die Bundeswehr um Hilfe ersucht. Der Antrag ist gestellt und schon am Dienstag, 3. November, sollen sechs Bundeswehrsoldaten für voraussichtlich sechs Wochen entsandt werden, um die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes an sieben Tagen die Woche zu unterstützten. Schwerpunkte hierbei sind die telefonische Kontaktpersonen-Nachverfolgung sowie deren Dokumentation.

19.50 Uhr: Horst Seehofer will die Bundespolizei verstärkt Corona-Maßnahmen kontrollieren lassen. Was bedeutet das für die Grenzregion?

Bundesinnenminister Horst Seehofer vertraut nicht mehr auf den guten Willen der Bürger. Er will die Kontrollen an den Grenzen und in ihrem Hinterland wieder verschärfen, um die Einhaltung der Quarantäneregeln und Corona-Maßnahmen sicherzustellen. Tausende Beamte sollen eingesetzt werden – doch wozu?

19.41 Uhr: Kulturschaffende, Gastronomen und Dienstleister müssen ab Montag schließen: Das sagen die betroffenen Konstanzer zu den Maßnahmen

Zwischen Ärger, Hoffnung und Resignation: Kinos, Bars, Clubs und die Gastronomie müssen ab Montag auch in Konstanz aufgrund der neuen Regelungen schließen. Auch trotz guter Hygienekonzepte. Das bedeutet der Teil-Lockdown für Konstanz.

19.28 Uhr: Wegen Corona fällt Wahlparty zur Stuttgarter OB-Wahl aus

Wegen der Corona-Pandemie fällt die Wahlparty zur OB-Wahl am 8. November in Stuttgart aus. Wie die Landeshauptstadt mitteilte, entfalle damit auch die übliche Präsentation der Ergebnisse in Anwesenheit von Kandidaten, geladenen Gästen und Medien im Rathaus. Die Ergebnisse werden am Wahlabend auf der Website der Landeshauptstadt unter www.stuttgart.de veröffentlicht. Sobald das Ergebnis feststehe, werden der Erste Bürgermeister Fabian Mayer als Kreiswahlleiter und der Leiter des Statistischen Amtes, Thomas Schwarz, dieses im Livestream verkünden, der über den städtischen Facebook-Kanal gesendet wird.

18.31 Uhr: Schlösser, Gärten und Wilhelma schon ab Samstag geschlossen

Die staatlichen Schlösser und Gärten in Baden-Württemberg werden wegen der Corona-Pandemie schon ab Samstag geschlossen. Die Schließung zunächst bis Ende November gelte auch für die Wilhelma in Stuttgart sowie das Blühende Barock in Ludwigsburg, teilte das Finanzministerium mit. „Das Land nimmt so seine Verantwortung wahr, um die Verbreitung des Corona-Virus möglichst schnell und effektiv einzudämmen, weshalb die Schließung bereits am Wochenende erfolgt und nicht erst zu Beginn der kommenden Woche“, hieß es. Bei zahlreichen Monumenten der Schlösserverwaltung sind die Innenräume bereits seit dem 24. Oktober für Besucher geschlossen. Ab Samstag gilt dies nun auch für Gärten und Parks.

17.53 Uhr: Corona-Fälle im Schlachthof Ulm steigen auf 65

Wie das Landratsamt Alb-Donau-Kreis am Donnerstag mitteilte, ergab eine angeordnete Reihentestung weitere positive Testergebnisse. Demnach seien (Stand Donnerstag) insgesamt 65 Personen an Covid-19 erkrankt. Aus der vom vergangenen Sonntag bis Dienstag laufenden Reihentestung werden aber noch Ergebnisse in den nächsten Tagen erwartet. Damit wurden alle der 600 aktuell im Schichtbetrieb beschäftigten Personen erfasst und getestet, hieß es.

15.51 Uhr: Kreis Sigmaringen verhängt ab Freitag eine Sperrstunde

Der Landkreis erlässt weitere Beschränkungen, weil am Donnerstag die Inzidenz bei 55 Infizierten pro 100.000 Einwohnern lag. Als eine der letzten Landkreise in Baden-Württemberg wurde die Pandemiestufe Rot erreicht. Wie alle anderen Landkreise, die über eine Inzidenz von 50 kommen, muss der Landkreis, eine Sperrstunde in der Gastronomie ab 23 Uhr und ein Außenabgabeverbot von Alkohol anordnen. Die Allgemeinverfügung wird ab Freitag nur bis Sonntag gelten. Ab Montag gelten die weitaus restriktiveren Regeln, die die Kanzlerin mit den Länderchefs am Mittwoch beschlossen hatte.

15.30 Uhr: Bayern will in kommenden Tagen wieder Katastrophenfall ausrufen

Bayern will wegen der Corona-Pandemie in den kommenden Tagen wieder den Katastrophenfall ausrufen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) begründete dies nach einer Kabinettssitzung in München mit dem steilen Anstieg der Infektionszahlen, der unter anderem zu knapper werdenden Betten in den Krankenhäusern geführt habe. Bereits im Frühjahr hatte in Bayern der Katastrophenfall gegolten. Diesen nutzte die Landesregierung vor allem für eine zentrale Koordinierung der Pandemiebekämpfung.

15.15 Uhr: Medizin-Campus Bodensee schließt seine Krankenhäuser erneut für Besucher

Die deutschlandweiten Corona-Entwicklungen wirken sich auch auf die Besucherreglungen im Medizin-Campus Bodensee (MCB) aus. Auch wenn sich die Zahl der derzeit im Klinikum Friedrichshafen behandelten Covid-Patienten laut einer Mitteilung des MCB bisher in Grenzen hält, sind ab Freitag, 30. Oktober, Besuche von stationären Patienten nur noch in sehr wenigen Ausnahmefällen möglich.

15.05 Uhr: Die zweite Corona-Welle erreicht die Lörracher Krankenhäuser

Ohne Atempause im Einsatz: Beschaffung von Schutzausrüstung und Beatmungsgeräten, sowie die Schulung von Mitarbeitern prägten den Sommer in den Kliniken des Landkreises Lörrach. Angesichts weiter steigender Infektionszahlen appellieren die Mediziner: „Die Bevölkerung muss uns helfen!“ Wir erklären, wie sich die Lörracher Kliniken nun gerüstet haben.

15 Uhr: Bei den Fitnessstudios und Tätowierern gehen die Lichter aus

Auch Mukkibuden sind ab Montag wieder dicht: Bei Fitnessstudio-Betreibern, Tätowierern und Kosmetikbetrieben herrscht komplettes Unverständnis über die Corona-Beschlüsse. „Wir sind ein Bauernopfer“, sagen sie. Zwei Firmenbesitzer aus der Region machen ihrem Ärger über den Lockdown Luft.

14.50 Uhr: Abgesagt: Keine Rundfahrten der Bodensee-Schiffsbetriebe im November

Wegen der neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden alle Rundfahrten der Bodensee-Schiffsbetriebe ab Montag abgesagt. Die Fähre Friedrichshafen-Romanshorn wird weiter nach Fahrplan fahren. Es wird an Bord aber keinen Gastronomiebetrieb geben. Hier lesen Sie alle Details.

14.45 Uhr: Corona-Einschränkungen: Tennis-Verband hofft auf Ausnahmen

Der Deutsche Tennis Bund (DTB) hofft darauf, dass es nicht zu einem kompletten Verbot seines Sports in Folge der neuen Einschränkungen für den Amateur- und Freizeitbereich kommt. Der DTB gehe davon aus, „dass das Ausüben des Tennissports als Individualsportart nicht vollends eingestellt werden muss“, teilte der Verband nun mit: „Vielmehr sollte ein Spiel zu zweit oder ein Doppel mit vier Personen aus maximal zwei Haushalten weiterhin möglich sein.“ Der DTB wartet darauf, wie die einzelnen Bundesländer die Beschlüsse der Bundesregierung umsetzen.

14.41 Uhr: Scholz verspricht „massive Unterstützungsleistungen“ für Firmen

Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hat Firmen wegen der neuen Corona-Einschränkungen „massive, in dieser Größenordnung bisher unbekannte Unterstützungsleistungen“ versprochen. Die Tatsache, dass die teilweise Schließung von Gastronomie, Hotels und vielen anderen Wirtschaftsbereichen auf wenige Wochen begrenzt sei, ermögliche es dem Bund, diese Hilfen zu stemmen.

 
In einem Monat sollten zehn Milliarden Euro investiert werden. Es sei klar, dass viele Betriebe im November auf gute Geschäfte gehofft hätten - wenn auch nicht so gute wie zu Vor-Corona-Zeiten, sagte Scholz. Die neuen Maßnahmen träfen sie hart. „Wir helfen Ihnen, dass sie das auch durchstehen können“, betonte Scholz.

14.37 Uhr: Bayerischer Fußball-Verband erwägt vorzeitige Winterpause

Der Bayerische Fußball-Verband will nach den Spielen des Wochenendes über eine vorzeitige Winterpause für seine Amateure entscheiden. Wie der BFV am Donnerstag mitteilte, wird darüber am Montag bei einer Online-Sitzung des Vorstands beraten. Für das Wochenende, an dem gemäß der staatlichen Vorgaben Wettkämpfe weiter zugelassen sind, hält der Verband weiter an den erweiterten Verlegungsmöglichkeiten für seine Vereine fest. „Wer spielen möchte, dem wollen wir das auch nicht verwehren – und umgekehrt haben wir absolutes Verständnis für alle, die jetzt nicht mehr spielen möchten.

14.22 Uhr: Auch in Privatwohnung wohl Treffen von maximal zwei Haushalten erlaubt

Nachdem sich die Ministerpräsidenten gestern auf einen neuerlichen Lockdown ab 2. November geeignet hatten, war eine Frage noch offen: Wie fallen die Kontaktbeschränkungen im privaten Raum aus? Während für Treffen im öffentlichen Raum schnell die Rede war von maximal zwei Haushalten, die zusammen nicht mehr als zehn Menschen umfassen dürfen, fehlte eine solche Angabe für Treffen in privaten Wohnungen.
 
Wie der SÜDKURIER nun aus Landesregierungskreisen erfuhr, wird eine Abwandlung der Zwei-Haushalte-Regel wohl auch für den privaten Raum gelten. In Wohnungen und Häusern soll ab Montag dann maximal ein anderer Haushalt zu Gast sein dürfen. Allerdings: Eine Begrenzung der Personenzahl gibt es für diese Haushalte nicht. Hintergrund ist, dass man so größeren Familien ein Zusammenkommen mit Freunden ermöglichen will.
 
Es dürften sich dann zwei große Haushalte treffen, die zusammen aus über zehn Personen bestehen. So könnten sich also zwei sechsköpfige Familien treffen, nicht aber drei Freunde aus drei verschiedenen Haushalten. Der Regelung müssen jedoch noch die verschiedenen Landesministerien zustimmen.

14.10 Uhr: Weihnachtsmarkt in Stuttgart abgesagt

Der Weihnachtsmarkt in der Landeshauptstadt Stuttgart ist abgesagt worden. „Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, aber die aktuelle Infektionslage lässt das Beisammensein auf engem Raum nicht zu“, teilte Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) zur Entscheidung mit. Alternativ sollen in der Innenstadt verteilt einzelne Verkaufsstände „in beschränkter Zahl“ zugelassen werden, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte. Dies habe der Verwaltungsstab „Corona“ der Landeshauptstadt zusammen mit der Veranstaltungsgesellschaft am Donnerstag entschieden.

13.55 Uhr: Kabinett in München beschließt Kontaktbeschränkungen auch für Privaträume

Im Kampf gegen das Coronavirus werden in Bayern ab dem 2. November noch strengere Kontaktbeschränkungen gelten als von Bund und Ländern vereinbart - nämlich ausdrücklich auch in Privaträumen. Zudem werden bis Ende November Veranstaltungen aller Art untersagt und nicht nur solche, die der Unterhaltung dienen - Ausnahmen gelten nur für Gottesdienste und Demonstrationen, hat das bayerischen Kabinett am Donnerstag in München beschlossen.

13.31 Uhr: Kretschmann verteidigt Corona-Maßnahmen gegen laute Kritik

Nach den Entscheidungen über weitere drastische Corona-Auflagen schlägt der Landesregierung eine Welle der Kritik aus Kultur, Wirtschaft und politischer Opposition entgegen. Dagegen verteidigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die Beschlüsse. Er baut trotz der Kritik nach eigenen Angaben auf einen großen Rückhalt in der Bevölkerung: „In Wirklichkeit wissen wir aus Umfragen: Es sind nur 12 Prozent, die die Maßnahmen für zu scharf halten“, sagte der Regierungschef heute. „Fast 30 Prozent halten sie nicht für scharf genug.“ Es komme nun auf das Verhalten der Menschen an, sagte Kretschmann.

12.39 Uhr: Der Spielbetrieb im Fußball wird schon am Wochenende eingestellt, auch andere Sportarten ziehen nach

Ab sofort ruht der Ball in unserer Region: Der Südbadische Fußballverband hat mit dem Badischen und Baden-Württembergischen Verband beschlossen, den Spielbetrieb am Wochenende einzustellen. Offen ist noch, wie es nach der Zwangspause Ende November weitergehen soll. Dieser Artikel wird laufend aktualisiert, hier finden Sie alle Informationen.

10.53 Uhr: Europa-Park-Gründer Mack hält Lockdown für überraschend und hart

Der Europa-Park in Rust (Ortenaukreis) wird nach Einschätzung der Unternehmensleitung von den neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie sehr hart getroffen. Das sei besonders bitter, weil Hotels, Gastronomie, Freizeitparks und Erlebnisbäder keine Treiber des Infektionsgeschehens gewesen seien, teilte der Gründer des Freizeitparks, Roland Mack am Donnerstag mit. „Für uns kommt die Entscheidung auch überraschend, weil wir uns auf die Zusicherung der Politik verlassen haben, es werde keinen erneuten Lockdown geben.“ Es stehe aber außer Frage, dass die Gesundheit aller Gäste und der Mitarbeiter oberste Priorität habe. „Wir setzen darauf, dass diese Schließung sich wirklich nur auf diesen begrenzten Zeitraum beschränkt.“

Weitere öffentliche Hilfen sind aus Macks Sicht unerlässlich, um die Branche zu retten. „Wenn aus pandemiebedingten Gründen geschlossen wird, muss auch der Ausgleich des Schadens garantiert werden.“ Gastronomen und Reisebüroinhaber, Familienhoteliers und Reisebusunternehmer und viele mehr überlebten den Corona-Winter sonst wirtschaftlich nicht. Es gehe im Tourismus um Hunderttausende Unternehmen mit mehr als drei Millionen Arbeitsplätzen.

10.25 Uhr: Teilweiser Lockdown trifft auch Museen

Die am Mittwochabend angekündigte Schließung von Kultureinrichtungen bis Ende des Monats November gilt auch für Museen. Das hat der Chef des Kunstmuseums Singen, Christoph Bauer, gegenüber dem SÜDKURIER bestätigt. Laut Coronaverordnung des Landes sei er gezwungen, seine gerade erst eröffnete Ausstellung ab Montag wieder für einen Monat zu schließen, sagte er. Zuvor hatte es in Museumskreisen Irritationen über die unklare Situation gegeben: In der Verlautbarung von Bund und Ländern war am Mittwochabend von Theatern, Opern- und Konzerthäusern die Rede gewesen – Museen aber kamen nicht zur Sprache. Mittlerweile führt aber auch das Land die Schließung von Museen bei den geplanten Maßnahmen auf.

10.06 Uhr: Merkel stellt konkrete Vorschläge zu Corona-Nothilfen in Aussicht

Die Bundesregierung will bald ein genaues Konzept für die geplanten Corona-Nothilfen im Zuge der drastischen Beschränkungen im November vorlegen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am Donnerstag im Bundestag, der Bund werde betroffenen Unternehmen, Vereinen und Einrichtungen helfen, über diese schwierige Zeit zu kommen. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) würden dazu in den nächsten Tagen sehr konkrete Vorschläge machen.

Merkel verteidigte außerdem, dass etwa Gastronomiebetriebe ab Montag bis Ende November geschlossen werden. Sie verstehe die Frustration und Verzweiflung. Die Erarbeitung von Hygienekonzepten sei nicht sinnlos gewesen. Im gegenwärtigen exponentiellen Infektionsgeschehen könnten diese Konzepte aber nicht mehr die Wirkung entfalten, die notwendig sei. Viele Kontakte von Infizierten könnten nicht mehr zugeordnet werden.

9.22 Uhr: Merkel: Befinden uns „in dramatischer Lage“

Kanzlerin Angela Merkel hat in einer Regierungserklärung im Bundestag die Corona-Lage in Deutschland als dramatisch bezeichnet. In den vergangenen Wochen seien die Zahlen der Neuinfektionen „deutlich in die Höhe geschnellt“, sagte die CDU-Politikerin am Donnerstag. Auch die Zahl der Menschen, die auf Intensivstationen betreut werden, steige, viele Gesundheitsämter seien an der Belastungsgrenze. „Eine solche Dynamik wird unsere Intensivmedizin in wenigen Wochen überfordern“, sagte Merkel. „Wir befinden uns zum Beginn der kalten Jahreszeit in einer dramatischen Lage. Sie betrifft uns alle. Ausnahmslos.“ Die Bundeskanzlerin sagte weiter: „Die Maßnahmen, die wir jetzt ergreifen, sind geeignet, erforderlich und verhältnismäßig. Wenn wir, liebe Kolleginnen und Kollegen, stattdessen warten würden, bis die Intensivstationen voll sind, dann wäre es zu spät.“

Merkel rief erneut zum Verzicht auf nicht notwendige persönliche Begegnungen auf: „So, wie wir Menschen schon so viele große Probleme in unserer Geschichte bewältigt haben, so kann auch in der Pandemie jeder und jede von uns aktiv dazu beitragen, dass wir diese Pandemie mit vereinten Kräften bewältigen“, sagte die CDU-Politikerin am Donnerstag in Berlin. „Und aktiv dazu beitragen, das heißt in diesem Fall: Verzichten, auf jeden nicht zwingend erforderlichen Kontakt. Das genau ist der Kern der Pandemiebekämpfung, an dem unsere Maßnahmen alle ansetzen.“

Als Merkel auf die Beschlüsse der Videokonferenz mit den Regierungschefs der 16 Bundesländer vom Mittwoch verwies, wurde sie durch wütende Zwischenrufen aus den Reihen der AfD unterbrochen, die Gewaltenteilung anmahnten. Abgeordnete aller Fraktionen hatten zuletzt angemahnt, die Parlamente stärker zu beteiligen.

9.03 Uhr: Wirtschaftsminister Altmaier will erneute Grenzschließungen vermeiden

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat angesichts neuer Corona-Maßnahmen davor gewarnt, wie im Frühjahr Grenzen zu schließen. „Wir müssen alles tun, um Grenzschließungen auch weiterhin zu vermeiden“, sagte er der „Wirtschaftswoche“ (Donnerstag). Der Europäische Binnenmarkt setze voraus, dass Lieferketten auch in Pandemiezeiten funktionierten. „Diesbezüglich haben wir aus dem ersten Shutdown gelernt.“

8.26 Uhr: Umfassende Corona-Impfung wird laut Virologe bis 2022 dauern

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut geht davon aus, dass eine Impfung der gesamten Bevölkerung gegen das Coronavirus auch bei schneller Entwicklung eines Impfstoffs Ende 2021 noch nicht abgeschlossen sein wird. „Es wird längere Zeit dauern, bis wir durch die Impfung eine spürbare Veränderung des Infektionsgeschehens sehen werden, dass wir sagen können, jetzt kann wieder Ruhe einkehren“, sagte der Virologe Thomas Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Wenn man etwa pro Tag 100 000 Menschen impfen würde, brauche man 150 Tage, um 15 Millionen Menschen zu impfen. Dieses Tempo wäre nach Mertens Ansicht bereits eine Herausforderung.

Mertens rechnet zudem damit, dass es angesichts eines zunächst knappen Impfstoffs Konflikte über die gerechte Verteilung geben wird. „Es kann auch sein, dass einzelne, die nicht gleich zum Zuge kommen, dagegen klagen werden.“ Laut Bundesgesundheitsministerium sollen zunächst sogenannte „vulnerable“ Gruppen geimpft werden, also Personen mit hohem Gesundheitsrisiko. Mertens kündigte an, dass die ethischen Rahmenbedingungen für die Impfstoffverteilung Anfang nächster Woche veröffentlicht werden sollen.

7.45 Uhr: Verhängung von zweitem Lockdown laut Kretschmann „sehr viel härter“

Die Verhängung des zweiten Lockdowns ist nach Ansicht des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann deutlich schwerer als die des ersten. „Nach den Lockerungen dann nochmal ganz hart reingehen zu müssen, das ist sehr viel härter“, sagte der Grünen-Politiker am Mittwochabend in der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“. Auf die Frage, warum entschieden wurde, Schulen dieses Mal offen zu halten, sagte Kretschmann: „Wir wissen, das hat die Familien enorm unter Stress gesetzt. Enorm. Wir haben das kaum mehr organisiert bekommen.“

7.10 Uhr: RKI meldet 16.774 Neuinfektionen und 89 weitere Todesfälle in Deutschland

Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat mit 16.774 Fällen binnen eines Tages einen neuen Höchstwert erreicht. Dies geht aus Angaben des Robert Koch-Instituts vom frühen Donnerstagmorgen hervor. Der bisherige Rekordwert vom Vortag lag bei 14.964 Fällen. Am Donnerstag vor einer Woche hatten die Gesundheitsämter 11.287 Neuinfektionen gemeldet. Die jetzigen Werte sind nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, da mittlerweile wesentlich mehr getestet wird und dadurch auch mehr Infektionen entdeckt werden.

Insgesamt haben sich dem RKI zufolge seit Beginn der Pandemie bundesweit 481.013 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert (Stand: 29. Oktober, 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Donnerstag um 89 auf insgesamt 10.272. Das RKI schätzt, dass rund 339.200 Menschen inzwischen genesen sind. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Mittwoch bei 1,03 (Vortag: 1,17). Das bedeutet, dass ein Infizierter etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Zudem gibt das RKI in seinem Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Dienstag bei 1,17. Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 28. Oktober:

20.37 Uhr: Dehoga prüft rechtliche Schritte gegen Lockdown

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) prüft rechtliche Schritte gegen den Beschluss von Bund und Ländern zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Das kündigte Sachsen-Anhalts Dehoga-Chef Michael Schmidt am Mittwochabend im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur an. „Es ist eine große Enttäuschung, das ist wirklich dramatisch für uns“, sagte Schmidt. „Wir sind nicht der Treiber der Pandemie.“ Klagen könnten nur die Gastronomen selbst. Die Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges sagte am Abend in der ARD, es hätten sich schon Mitglieder gemeldet, die klagen wollten.

20.26 Uhr: Macron führt Ausgangsbeschränkungen in Frankreich wieder ein

Mit Ausgangsbeschränkungen im ganzen Land verschärft Frankreich seinen Kampf gegen die zweite Welle der Corona-Pandemie. Die Beschränkungen sollen von Freitag an gelten, kündigte Staatschef Emmanuel Macron am Mittwochabend in einer Fernsehansprache an.

19.49 Uhr: Landessportverband kritisiert Lockdown von Freizeit- und Amateursport

Baden-Württembergs Landessportverband (LSV) hätte für ein erneutes Verbot des Freizeit- und Amateursports nur wenig Verständnis. „Ich bin enttäuscht, dass die großen Anstrengungen und guten Beispiele in unserem Land eine solch schwerwiegende Entscheidung nicht verhindern konnten“, sagte Präsidentin Elvira Menzer-Haasis in einer Verbandsmitteilung vom Mittwoch. Es sei jetzt die Aufgabe des Sports, „eine Wiedereröffnung nach den angedachten Wochen zu erwirken“, sagte sie. Der Verband fordere, bei den Maßnahmen „ein gesundes Augenmaß und Fingerspitzengefühl“.

19.33 Uhr: Tausende Bundespolizisten sollen Einhaltung von Corona-Regeln überwachen

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will mit dem Einsatz tausender Bundespolizisten die Einhaltung der neuen Corona-Regeln überwachen. Die Beamte sollten in Absprache mit den Ländern in Großstädten, Hotspots und der Einreise an Flughäfen Bahnhöfen und Straßen eingesetzt werden, twitterte sein Ministerium am Mittwoch. Dabei geht es auch um die Schleierfahndung, mit der die Einhaltung der Quarantänepflicht für Rückkehrer aus ausländischen Risikogebieten überprüft werden soll.

Die Schleierfahndung werde an allen deutschen Grenzen in einem Radius von 30 Kilometern intensiviert, sagte Seehofer der „Bild“-Zeitung (Donnerstagsausgabe). Es solle „verdachtsunabhängige Kontrollen, insbesondere im grenznahen Bereich“ geben„, beschlossen auch die 16 Länderregierungschefs bei ihrer Videokonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch. “Wir werden verstärkt überwachen, auch durch Bundespolizei„, sagte Merkel. Es solle aber keine Grenzkontrollen geben. In der Corona-Pandemie gilt die Regelung, dass sich Rückkehrer aus Risikoländern in eine zweiwöchige Quarantäne begeben müssen, solange sie kein positives Testergebnis vorlegen können.

18.37 Uhr: Auch Kretschmann warnt wegen Corona vor akuter Gesundheitsnotlage

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) warnt angesichts der drastisch steigenden Corona-Infektionszahlen vor einer akuten nationalen Gesundheitsnotlage. „Die Lage hat sich dramatisch zugespitzt“, sagte der Regierungschef am Mittwochabend in Stuttgart in einer Video-Erklärung. „Glauben Sie mir, es kommt auf jeden Tag an.“

18 Uhr: Restaurants zu, Kitas offen - Die Corona-Regeln im November

Das Ziel ist klar formuliert: Familien und Freunde sollen sich zu Weihnachten wieder ohne größere Angst treffen können. Doch dafür müssten sich alle jetzt erstmal deutlich einschränken, meinen Bund und Länder. Die neuen Regeln kommen dem Shutdown vom Frühling schon recht nah. Sie sollen am 2. November in Kraft treten - und vorerst bis Monatsende gelten.

17.50 Uhr: Merkel: „Wir müssen handeln, und zwar jetzt“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die harten Beschlüsse von Bund und Ländern zur Eindämmung der Corona-Pandemie verteidigt. „Wir müssen handeln, und zwar jetzt“, sagte die Kanzlerin am Mittwoch nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder. Es gehe darum, eine akute nationale Gesundheitsnotlage zu vermeiden. „Die Kurve muss wieder abflachen“, sagte Merkel. Man brauche jetzt im November eine befristete „nationale Kraftanstrengung“. Die Kanzlerin sprach von harten und belastenden Maßnahmen.

17.42 Uhr: Profisport nur ohne Zuschauer, kein Amateur- und Freizeitbetrieb

Der deutsche Profisport darf wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen im November nur ohne Zuschauer ausgetragen werden, das gilt auch für die Fußball-Bundesliga. Der Amateur- und Freizeitsportbetrieb wird zudem weitestgehend untersagt, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch beschlossen.

17.35 Uhr: FDP-Fraktionschef Rülke kritisiert Corona-Beschlüsse scharf

Die FDP in Baden-Württemberg geht mit den jüngsten Anti-Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern hart ins Gericht. Die Einschränkungen zeigten, dass die Regierungschefs aus dem bisherigen Verlauf der Krise nichts gelernt hätten, sagte FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke am Mittwoch. Die Maßnahmen verweigerten die Erkenntnisse, wo und bei welchen Anlässen große Infektionen zu verzeichnen seien. „Die Einschränkungen treffen die Falschen“, sagte Rülke.

17.13 Uhr: Bund plant neue Corona-Nothilfen für Unternehmen

Der Bund plant milliardenschwere Nothilfen für Unternehmen, die von den vorübergehenden Schließungen zur Eindämmung des Coronavirus betroffen sind. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch von Teilnehmern der Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie den Ministerpräsidenten der Länder. Erstattet werden sollen Umsatzausfälle, die Finanzhilfe soll ein Volumen von bis zu zehn Milliarden Euro haben.

17.05 Uhr: Vorerst keine touristischen Übernachtungsangebote

Bund und Länder wollen wegen der weiter steigenden Corona-Infektionszahlen touristische Übernachtungsangebote im Inland im November verbieten. Diese dürften nur noch für notwendige Zwecke wie zwingende Dienstreisen gemacht werden, beschlossen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten bei einer Videokonferenz am Mittwoch.

17 Uhr: Bund und Länder: Firmen sollen Heimarbeit ermöglichen

Bund und Länder fordern die Unternehmen angesichts hoher Corona-Infektionszahlen eindringlich auf, Heimarbeit zu ermöglichen - wo immer dies umsetzbar ist. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch von Teilnehmern der Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie den Ministerpräsidenten der Länder.

16.51 Uhr: Diese neuen Regeln gelten für den Sport

Fitnessstudios, Schwimm- und Spaßbäder werden geschlossen. Der Amateursportbetrieb wird eingestellt, Vereine dürfen also nicht mehr trainieren. Individualsport, also etwa alleine joggen gehen, ist weiter erlaubt. Profisport wie die Fußball-Bundesliga ist nur ohne Zuschauer zugelassen.

16.16 Uhr: Groß- und Einzelhandel bleiben ebenfalls offen

Trotz drastisch steigender Corona-Infektionszahlen sollen Groß- und Einzelhandel im November offen bleiben. In einer Videokonferenz einigten sich die Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aber darauf, dass sich in den Geschäften nicht mehr als ein Kunde pro zehn Quadratmeter aufhalten darf. In der Beschlussvorlage des Bundes war ursprünglich von 25 Quadratmetern die Rede gewesen.

16.08 Uhr: Schulen und Kindergärten sollen weiter offen bleiben

Schulen und Kindergärten sollen trotz der stark steigenden Corona-Zahlen auch im November verlässlich geöffnet bleiben. Darauf sollen sich Angela Merkel und die Ministerpräsidenten geeinigt haben.

16.06 Uhr: Bund und Länder wollen Gastronomiebetriebe vorübergehend schließen

Bund und Länder wollen zur Eindämmung der Corona-Pandemie Gastronomiebetriebe vom 2. November für den restlichen Monat schließen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten am Mittwoch. Zuerst hatte die Funke Mediengruppe darüber berichtet. Davon ausgenommen sein soll die Lieferung und Abholung von Speisen für den Verzehr zu Hause, Kantinen sollen offen bleiben dürfen.

15.52 Uhr: Profisport soll nur noch ohne Zuschauer stattfinden

Bund und Länder wollen den Profisport im November nur noch ohne Zuschauer zulassen. Das gilt auch für die Fußballbundesliga. Das geht aus den aktuellen Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder hervor.

15.49 Uhr: Kontakte sollen in Öffentlichkeit drastisch beschränkt werden

Bund und Länder wollen angesichts dramatisch steigender Corona-Infektionszahlen den gemeinsamen Aufenthalt in der Öffentlichkeit nur noch Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstandes mit maximal zehn Personen gestatten. Dies gelte verbindlich, Verstöße gegen diese Kontaktbeschränkungen würden von den Ordnungsbehörden sanktioniert, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung über diese Einigung berichtet.

15.43 Uhr: Bund und Länder wollen Freizeiteinrichtungen weitgehend schließen

Bund und Länder wollen wegen der Corona-Krise Veranstaltungen, die der Unterhaltung und der Freizeit dienen, im November deutschlandweit weitgehend untersagen. So sollen Theater, Opern oder Konzerthäuser vom 2. November an bis Ende des Monats schließen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten am Mittwoch. Die Regelung betreffe auch den Freizeit- und Amateursportbetrieb, Individualsport soll ausgenommen werden.

15.35 Uhr: Corona-Reisewarnung für die ganze Türkei ab 9. November

Die Bundesregierung setzt die Reisewarnung für die ganze Türkei wegen der Corona-Pandemie zum 9. November wieder in Kraft. Die bisher bestehende Ausnahmeregelung für die Touristenregionen Aydin, Izmir, Mugla und Antalya am Mittelmeer würden nur noch bis zum 8. November gelten, teilte das Auswärtige Amt am Mittwoch in seinen Reisehinweisen für die Türkei im Internet mit.

15.18 Uhr: Bund könnte Firmen bis zu 75 Prozent der Umsatzausfälle ersetzen

Firmen, die besonders von neuen Corona-Regeln betroffen sind, könnten große Teile ihres Umsatzausfalls vom Bund ersetzt bekommen. Das habe Finanzminister Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch bei einer Sitzung im Kanzleramt vorgeschlagen, berichtete die „Bild“-Zeitung. Der Deutschen Presse-Agentur wurden die Pläne von Scholz und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) aus Regierungskreisen bestätigt. Es werde allerdings noch darüber beraten. Die Kosten bezifferte Scholz demnach auf sieben bis zehn Milliarden Euro für vier Wochen.

Konkret könnten kleine Betriebe bis zu 75 Prozent ihrer Umsatzausfälle erstattet bekommen, größere Betriebe bis zu 70 Prozent. Vergleichsmaßstab sind die Umsätze des Vorjahresmonats, also zunächst von November 2019. Nach Informationen des „Handelsblatts“ sollen bereits gewährte Zahlungen wie Überbrückungshilfen oder Kurzarbeitergeld von den Nothilfen abgezogen werden. Es gehe vor allem um Betriebe in der Gastronomie oder im Tourismus. Das Geld könnte aus dem bereits existierenden Topf für Überbrückungshilfen stammen.

Von den dafür vorgesehen 25 Milliarden Euro wurden bislang erst rund zwei Milliarden Euro abgerufen. Der Bund plant, die Überbrückungshilfen, Zuschüsse für kleine und mittlere Firmen, bis Mitte 2021 zu verlängern. Ursprünglich sollten sie zum Jahresende auslaufen. Außerdem soll bei den Bedingungen für Hilfen etwa für die schwer belastete Kultur- und Veranstaltungswirtschaft nachgebessert werden.

14.36 Uhr: Beginn von Kontaktbeschränkungen am 2. November

Bund und Länder wollen die drastisch steigenden Corona-Infektionszahlen mit massiven Kontaktbeschränkungen über den November hinweg in den Griff bekommen. Deutschlandweit sollen die Maßnahmen bereits vom 2. November an und nicht wie ursprünglich in der Beschlussvorlage des Bundes vorgesehen vom 4. November an in Kraft treten. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder.

12.57 Uhr: Bund hat mehr als 31 Millionen an Thomas-Cook-Reisende gezahlt

Als Ausgleich für geplatzte Reisen mit dem insolventen Anbieter Thomas Cook hat der Bund bisher mehr als 31 Millionen Euro gezahlt. In rund 21.100 Fällen hätten Pauschalreisende bereits Geld zugesprochen bekommen, teilte das Justizministerium am Mittwoch mit. 89.000 Reisende haben sich demnach gemeldet, aber noch lange nicht alle die geforderten Unterlagen eingereicht. Noch bis zum 15. November könnten Anträge gestellt werden, erklärte das Ministerium. Fehlende Dokumente könnten auch später noch nachgereicht werden.

Die deutsche Thomas Cook, die in den Sog der Pleite der britischen Mutter geraten war, hatte am 25. September vergangenen Jahres Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen hatte schrittweise alle gebuchten Reisen abgesagt, auch wenn sie bereits ganz oder teilweise bezahlt worden waren.

12.11 Uhr: Schalkes Heimspiel gegen Stuttgart wird doch zum Geisterspiel

Das Bundesliga-Heimspiel des FC Schalke 04 am Freitag gegen den VfB Stuttgart wird nun doch zum Geisterspiel. Am Montag hatten die Schalker noch mitgeteilt, dass das Spiel vor 300 Zuschauern ausgetragen wird, am Dienstagabend bekam der Verein die Mitteilung der lokalen Behörden, dass auch diese Genehmigung zur Teilzulassung zurückgezogen worden sei. Die 7-Tage-Inzidenz in Gelsenkirchen lag zum betreffenden Zeitpunkt bei 140,2 Fällen.

11.32 Uhr: Österreichischen Bundesbahnen stellen Nachtzüge nach Deutschland vorübergehend ein

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) stellen coronabedingt vorübergehend den Großteil ihrer Nachtzüge nach Deutschland ein. Vom 8. November bis zum 2. Dezember entfallen alle Nightjet-Verbindungen aus Österreich und der Schweiz nach Deutschland mit Ausnahme der Strecke Wien-Berlin, wie ein ÖBB-Sprecher am Mittwoch sagte. Wegen steigender Infektionszahlen und Reisebeschränkungen sei die Auslastung stark gesunken. Im Dezember sei aber die Wiederaufnahme rechtzeitig zu den Winterferien geplant. Betroffen sind die Strecken Wien-Hamburg, Wien-Düsseldorf, Innsbruck-Düsseldorf, Innsbruck-Hamburg, Zürich-Berlin und Zürich-Hamburg, außerdem noch Wien-Brüssel und Innsbruck-Brüssel. Betroffene Fahrgäste seien informiert worden und könnten auf Tageszüge umbuchen oder sich den Fahrkartenpreis erstatten lassen.

11 Uhr: Zahl der Fahrgäste im Fernverkehr mit Bus und Bahn um fast die Hälfte eingebrochen

Die Zahl der Fahrgäste im Fernverkehr mit Bussen und Bahnen ist im ersten Halbjahr wegen der Corona-Pandemie um fast die Hälfte gesunken. Besonders drastisch war der Rückgang im zweiten Quartal, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Im Nahverkehr betrug der Rückgang demnach mehr als ein Drittel - allerdings seien die Zahlen hier noch vorläufig, unter anderem, weil viele Fahrgäste von Bussen und Straßenbahnen Zeitkarten besitzen, sie aber vergleichsweise selten nutzten.

Im Fernverkehr mit Bussen und Bahnen ging die Zahl der Fahrgäste um 46 Prozent zurück auf 45 Millionen, wie die Statistiker mitteilten. Eisenbahnen – also vor allem die Deutsche Bahn – nutzten 41 Millionen Menschen, das waren 43 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2019. Einen Fernbus nutzten nur 3,5 Millionen Fahrgäste, das waren 67 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Nahverkehr mit Bahnen wurden laut Statistikamt 874 Millionen Fahrgäste gezählt, das waren 37 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Beim Nahverkehr mit Bussen ging die Zahl vorläufigen Ergebnissen zufolge um 22 Prozent zurück, mit Straßenbahnen um 2,4 Prozent.

10.02 Uhr: Virologe Kekulé sieht neue Corona-Pläne skeptisch

Der Virologe Alexander Kekulé sieht die vom Kanzleramt geplanten neuen Corona-Maßnahmen skeptisch. Die Schließung von Restaurants etwa sei nicht sinnvoll, sagte Kekulé am Mittwoch im Mitteldeutschen Rundfunk. Sinnvoller als ein eingeschränkter sogenannter Lockdown sei es, bei Verstößen gegen die bestehenden Regeln härter durchzugreifen. "Die Probleme sind tatsächlich im privaten Bereich - das ist der Bereich, in dem wir mit den Ordnungsmaßnahmen sowieso nicht hinterherkommen", sagte Kekulé.

9.11 Uhr: Altmaier will Soloselbstständigen in der Kultur helfen

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat weitere Finanzhilfen für Soloselbstständige im Kulturbereich in Aussicht gestellt. „Wir werden in den nächsten Wochen ganz intensiv auch über dieses Thema reden“, sagte er am Mittwoch im ARD-Morgenmagazin. Eine Pleitewelle und eine tiefgreifende Veränderung der Kulturlandschaft infolge der Corona-Pandemie solle verhindert werden. „Die Kultur gehört zur Identität unseres Landes“, so Altmaier. Die Soforthilfen im Frühjahr über bis zu 15.000 Euro seien auch für Soloselbstständige verfügbar gemacht worden, sagte Altmaier. Der Minister räumte aber ein, dass diese Hilfe für Kosten vorgesehen gewesen seien - also für Soloselbstständige, die ein Büro besäßen oder Geräte gemietet hätten, weniger für jemanden, „der zu Hause in seinem Kleiderschrank oder Wohnzimmerschrank die Trompete aufbewahrt hat“.

Soloselbstständige hätten zudem die Möglichkeit, Grundsicherung zu beantragen. „Das schreckt aber viele ab, weil sie glauben, dass das ein Schritt ist, den man ihnen nicht zumuten kann“, sagte Altmaier. „Deshalb reden wir über zumutbare Alternativen.“

8.37 Uhr: Rekord bei Corona-Neuinfektionen – RKI meldet 14.964 Fälle

In Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) innerhalb eines Tages knapp 15.000 neue Coronavirus-Infektionsfälle gemeldet worden. Das ist ein Höchstwert seit Beginn der Pandemie. Wie das RKI am Mittwochmorgen unter Berufung auf die Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden am Dienstag insgesamt 14.964 neue Fälle registriert, nach 11.409 neuen Fällen am Vortag. Die Zahl der insgesamt seit Beginn der Pandemie in Deutschland registrierten Infektionsfälle stieg demnach auf 449.275, die Zahl der mit dem Coronavirus im Zusammenhang stehenden Todesfälle auf 10.098 - 27 mehr als am Vortag.

8.14 Uhr: Corona-Neuinfektionen im Bodenseekreis überschreiten ersten Warnwert

Der Bodenseekreis zählt noch immer zu den vergleichsweise am geringsten betroffenen Regionen in Baden-Württemberg, die Anzahl der Corona-Neuinfektionen steigt aber auch hier merklich. 26 neue Corona-Infektionen sind dem Gesundheitsamt im Bodenseekreis allein am Dienstag gemeldet worden. Während die Sieben-Tage-Inzidenz nach insgesamt 72 gemeldeten Fällen in der vergangenen Woche am Montag noch knapp unter dem ersten Warnwert von 35 Infektionen pro 100.000 Einwohner lag, wurde dieser inzwischen überschritten. Die Übertragung findet häufig im privaten und familiären Umfeld statt. Weshalb das Überschreiten des Warnwerts nicht automatisch bestimmte Maßnahmen zur Folge hat und wie der Betrieb der Fieberambulanz in Friedrichshafen momentan geregelt ist, erfahren Sie hier.

7.09 Uhr: Bund plant offenbar massive Einschränkungen des Alltags im November

Der Bund will mit drastischen Kontaktbeschränkungen noch vor Weihnachten die massiv steigenden Corona-Infektionszahlen in den Griff bekommen. Bundesweit sollen Freizeiteinrichtungen und Gastronomie geschlossen, Unterhaltungsveranstaltungen verboten und Kontakte in der Öffentlichkeit sowie Feiern auf Plätzen und in Wohnungen eingeschränkt werden. Das geht aus einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Entwurf der Beschlussvorlage des Bundes für die Video-Konferenz von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten an diesem Mittwoch hervor.

Die Maßnahmen sollen ab dem 4. November deutschlandweit in Kraft treten und bis Ende des Monats gelten. Nach Ablauf von zwei Wochen sollen Kanzlerin und Länderchefs die erreichten Ziele beurteilen und notwendige Anpassungen vornehmen. „Familien und Freunde sollen sich auch unter Corona-Bedingungen in der Weihnachtszeit treffen können. Dazu bedarf es jetzt erneut, wie schon im Frühjahr, einer gemeinsamen Anstrengung“, heißt es in dem Papier. Viele geplante Maßnahmen gleichen den Einschränkungen, die es bereits im Frühjahr während der ersten Corona-Welle gegeben hat. Offen war, ob und wie weitgehend die Länder die Maßnahmen mittragen.

Die geplanten Maßnahmen im Einzelnen:

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 27. Oktober:

21.50 Uhr: 1843 neue Corona-Infektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen in Baden-Württemberg hat sich im Vergleich zum Montag um 1843 Fälle erhöht. Insgesamt haben sich bislang mindestens 72 735 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt, wie das Landesgesundheitsamt am Dienstag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 8 auf 1985. Als genesen gelten 52 806 Menschen - 592 mehr als am Vortag.

Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen bei 89,9 und damit deutlich über der Schwelle von 50 für die höchste Warnstufe im Land. Am Vortag lag der Wert bei 85,5.

18.54 Uhr: Jetzt auf die Bremse zu treten hätte laut Drosten nachhaltigen Effekt

Der Virologe Christian Drosten hat sich für einen zeitlich begrenzten Lockdown ausgesprochen. „Wenn die Belastung zu groß wird, dann muss man 'ne Pause einlegen“, sagte der Charité-Wissenschaftler in der am Dienstag veröffentlichten Folge des „Coronavirus-Update“ von NDR-Info. „Dieses Virus lässt nicht mit sich verhandeln. Dieses Virus erzwingt bei einer bestimmten Fallzahl einfach einen Lockdown.“ Momentan sei die Inzidenz in Deutschland noch vergleichsweise niedrig. „Wenn wir jetzt einmal auf die Bremse treten würden, dann hätte das einen ganz nachhaltigen Effekt.“

Drosten beschrieb den Vorteil eines befristeten Lockdowns, der zum Beispiel auch Ausnahmen wie geöffnete Schulen machen könne: „Alle wissen von vorneherein, der ist zeitlich befristet.“ Etwa drei Wochen - etwas mehr als eine Quarantänezeit brauche man aus Sicht des Wissenschaftlers dafür. „Die Inzidenz ist danach erheblich gesenkt und ist dann auch unter bestimmten Umständen auf lange Frist gesenkt“.

17.49 Uhr: Studie zum Nachweis von Coronaviren in Kläranlagen beginnt

Die Kläranlage in Konstanz ist Teil einer bundesweiten Studie zum Nachweis von Coronaviren im Abwasser. Vier Wochen lang sollen Proben in Leipzig untersucht werden, teilten die Entsorgungsbetriebe der Stadt Konstanz am Dienstag mit. Die Untersuchungen hätten am Montag begonnen. Federführend für die Studie seien das Helmholtz Institut für Umweltforschung und die Technische Universität Dresden. Ein zuverlässiger Nachweis von Coronaviren im Abwasser könnte als Frühwarnsystem für lokale Corona-Ausbrüche dienen.

17 Uhr: Städte und Arbeitgeber schließen Corona-Lockdown nicht komplett aus

Der baden-württembergische Städtetag schließt einen strikten Lockdown im Land nicht vollkommen aus, sollte die Zahl der Infektionen trotz schärferer Einschränkungen weiter steigen. Statt einer stufenweise Wiederholung des Lockdowns vom Frühjahr sei in diesem Fall „ein gut vorbereiteter, zeitlich strikt begrenzter und damit kalkulierbarer umfassender Shutdown von einigen Tagen, der auch den privaten Bereich erfasst, wirksamer“, sagte der Präsident des Städtetags und Mannheimer Oberbürgermeister, Peter Kurz. Ein „lockdown light“ hätte hingegen mehr Schaden als Nutzen.

Der Städtetag schlägt zuvor aber konsequentere Quarantänen vor, die über allgemeine Anordnungen, ein gutes Kontaktpersonenmanagement und schnellere Prozesse bei den Gesundheitsämtern ermöglicht werden könnten. Menschen, die getestet, als gefährdete Kontaktpersonen identifiziert oder sonst Kenntnis von ihrer Infektion erlangt hätten, sollten per Allgemeinverfügung zur Quarantäne gezwungen werden. „Wenn dies die Strategie aller Gesundheitsämter wäre, würden die Zeiten, in denen die infizierten Personen am öffentlichen und privaten Leben weiter teilnehmen können, maßgeblich verkürzt“, sagte das Städtetags-Vorstandsmitglied Gudrun Heute-Bluhm.

15.23 Uhr: Wissenschaftler fordern drastische Reduzierung von sozialen Kontakten

Die Deutsche Nationale Wissenschaftsakademie Leopoldina und fünf andere Forschungsgemeinschaften fordern eine drastische Reduzierung von sozialen Kontakten in der Corona-Krise. Notwendig sei angesichts steigender Infektionszahlen eine Verringerung der Kontakte ohne Vorsichtsmaßnahmen auf ein Viertel, nach bundesweit einheitlichen Regeln, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Leopoldina, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und der Max-Planck-Gesellschaft. Gemeint sind damit alle Kontakte, die ohne die aktuell geltenden Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen stattfinden.

„Eine Halbierung der Kontakte ohne Vorsichtsmaßnahmen eines jeden Einzelnen reicht laut wissenschaftlichen Simulationen des möglichen Pandemieverlaufs gegenwärtig nicht aus, um die Zahl von Neuinfizierten pro Woche zu senken“, erklärten die Experten weiter. Der Anstieg der Infektionszahlen sei in vielen Orten Deutschlands nicht mehr kontrollierbar. „Je früher eine konsequente Reduktion von Kontakten ohne Vorsichtsmaßnahmen erfolgt,desto kürzer können diese andauern und desto weniger psychische, soziale und wirtschaftliche Kollateralschäden werden diese verursachen“, heißt es.

14 Uhr: Eisenmann: Strobls Lockdown-Vorschlag ist „nicht verhältnismäßig“

In der Debatte über einen radikalen Lockdown bekommt der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) für seinen jüngsten Vorschlag auch Gegenwind aus den eigenen Reihen. „Unser Land in einen kompletten Lockdown zu versetzen und alles dichtzumachen und herunterzufahren, hätte nicht nur wirtschaftlich, sozial und bildungspolitisch verheerende Folgen“, sagte die CDU-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im März, Kultusministerin Susanne Eisenmann. „Es wäre derzeit auch nicht verhältnismäßig.“ Das Land müsse „zielgerichtet agieren und reagieren“.

Ein einwöchiger sogenannter Lockdown (englisch wörtlich für: Ausgangssperre) hätte nach Eisenmanns Überzeugung nur einen kurzen, zeitweisen Effekt. „Das Virus verschwindet deshalb ja nicht“, sagte Eisenmann am Dienstag in Stuttgart. Es müsse das oberste Ziel bleiben, Schulen und Kitas, Betriebe und Einzelhandel grundsätzlich offen zu halten. Einschränkungen dürfe es nur dort lokal und zeitweise geben, wo Hotspots bei den Infektionen auftreten.

13.32 Uhr: Gastgewerbe warnt bei „Lockdown light“ vor Kollaps

In der Debatte über einen befristeten Corona-Lockdown warnt der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) vor dem drohenden „Kollaps“ der Branche. „Es kann nicht sein, dass wir wieder die Leidtragenden sind“, erklärte Dehoga-Präsident Guido Zöllick am Dienstag. „Unsere Unternehmer benötigen Planungssicherheit und haben einen Anspruch darauf, dass alle Maßnahmen wohl begründet und verhältnismäßig sind“. Hotels und Restaurants seien „keine Pandemietreiber“, betonte Zöllick. Sollte die Branche aus pandemiebedingten Gründen „quasi mit einem Berufsverbot belegt werden und damit eine Sonderlast in der Corona-Pandemie tragen“, müssten die politisch Verantwortlichen schnell und vollumfänglich für den Schaden aufkommen, forderte der Dehoga-Präsident. Es gehe um das Überleben der Branche. Einem Drittel der 245.000 Betriebe drohe bei einer erneuten Schließung das Aus.

12.15 Uhr: Motorradwelt Bodensee findet wegen Zuspitzung der Corona-Pandemie nicht statt

Wieder muss eine Messe in Friedrichshafen abgesagt werden. Die Motorradwelt Bodensee kann im Januar 2021 wegen der sich aktuell deutlich zuspitzenden Corona-Pandemie nicht stattfinden, teilt die Messe mit. Die Haus Bau Energie und die Messe Adventure Southside im November wurden ebenfalls abgesagt.

11.45 Uhr: Lucha warnt wegen Corona vor Halloween-Klingeltouren von Kindern

Mit Blick auf das bevorstehende Halloween-Fest am 31. Oktober rät der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) von Umzügen ab. Angesichts der deutlich steigenden Corona-Zahlen stellten die beliebten Klingeltouren von Haustür zu Haustür ein zu hohes Infektionsrisiko dar, sagte er.

 
Am Vorabend von Allerheiligen ziehen alljährlich verkleidete Kinder und Jugendliche in Gruppen auf der Jagd nach Süßigkeiten durch die Straßen. „Natürlich wird niemand kontrollieren, ob ein paar Nachbarskinder bei Ihnen klingeln und Gummibärchen erpressen – aber es ist ganz sicher nicht die Zeit, zu zehnt um die Häuser zu ziehen oder gar richtige Umzüge zu veranstalten“, sagte Lucha.

11.05 Uhr: 2021 wird es keine Laufenburger Städtlefasnacht geben

Die Laufenburger Narrenzünfte und Fastnachtsvereine sagen wegen der gestiegenen Corona-Gefahr das für Februar geplante Großereignis der Städtlefasnacht ab. Zunftmeister Thomas Scherzinger sagt: „In schwierigen Zeiten müssen schwierige Entscheidungen getroffen werden.“ Die Altstadt soll dennoch närrisch geschmückt werden.

11 Uhr: Erneut mehr als 11.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom frühen Dienstagmorgen 11.409 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Am Dienstag vor einer Woche hatte die Zahl noch bei 6868 gelegen. „Aktuell ist eine zunehmende Beschleunigung der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten“, hieß es im aktuellen Lagebericht des RKI.
 
„Daher wird dringend appelliert, dass sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert.“ Der bundesweite Anstieg wird dem RKI zufolge durch Ausbrüche insbesondere im Zusammenhang mit privaten Treffen und Feiern sowie Gruppenveranstaltungen verursacht.

10 Uhr: Altmaier rechnet Ende der Woche mit 20.000 Corona-Neuinfektionen

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) rechnet Ende der Woche mit 20.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland. Altmaier sagte nun bei einem Deutsch-Französischen Wirtschaftstag: „Wir haben es zu tun mit einem exponentiellen Wachstum.“ In Deutschland steige die Zahl der Neuinfektionen jeden Tag um rund 70, 75 Prozent im Vergleich zur Woche davor. „Und das bedeutet: Wir werden wahrscheinlich schon Ende dieser Woche 20.000 Neuinfektionen am Tag haben“, sagte Altmaier.
 
Dies sei eine Zahl, die man sich vor drei Wochen noch gar nicht habe vorstellen können. Der Wirtschaftsminister verwies auch auf die hohe Zahl von Corona-Neuinfektionen in Frankreich und betonte die enge Zusammenarbeit mit Frankreich.

9.41 Uhr: Corona-Neuinfektionen in Konstanz jetzt höher als im März und April

Der Landkreis Konstanz hat den Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen in sieben Tagen am Samstag erstmals überschritten, und die Stadt Konstanz ist derzeit kreisweiter Corona-Schwerpunkt. Die Konzilstadt zählt 71 aktive Fälle. Maskenpflicht gilt ab Dienstag auf allen Konstanzer Wochenmärkten und in der Fußgängerzone.

9.07 Uhr: CDU-Vize Strobl fordert befristeten Corona-Lockdown

Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Thomas Strobl fordert bei einem weiteren Anstieg der Infektionszahlen einen zeitlich begrenzten Corona-Lockdown in Deutschland. Wenn die Zahlen sich weiter so entwickeln, müssten Maßnahmen in den Blick genommen werden, "etwa, dass wir auch einmal für eine Woche alles dicht machen", sagte Strobl.
 
Ähnlich äußerte sich der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Auch Schulen, Kitas und Geschäfte müssten dann schließen, sagte Strobl. So könne das Infektionsgeschehen zum Stillstand gebracht werden. Zudem brauche es wieder Grenzkontrollen. Der Vorteil dieser "sehr, sehr harten" Lösung wäre die zeitliche Begrenzung, so der CDU-Vize. Dann wären ein Weihnachtsgeschäft und ein gemeinsames Weihnachten mit der Familie wieder möglich.

8.40 Uhr: Merz fordert weiter CDU-Parteitag im Dezember

Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, hat dem Eindruck widersprochen, er sei aus persönlichen Gründen gegen eine Verschiebung des CDU-Parteitages, bei dem ein neuer Vorsitzender gewählt werden soll. Es gehe nicht um seine Person, er habe seit zwei Jahren gute Umfragewerte, dies bleibe auch weitere Wochen und Monate so, sagte Merz am Montagabend.
 
Es gehe um die Arbeits- und Handlungsfähigkeit der Partei. Der Bundesvorstand hatte am Montag in Berlin beschlossen, dass der geplante Präsenzparteitag am 4. Dezember in Stuttgart mit 1001 Delegierten angesichts der stark steigenden Corona-Infektionszahlen nicht mehr zu halten sei. Wenn auch Anfang des neuen Jahres kein Präsenzparteitag möglich sei, solle ein digitaler Parteitag abgehalten werden.
 
Und fehle dafür noch eine gesetzliche Grundlage, solle es einen digitalen Parteitag mit Vorstellungsrunde und eine anschließende Briefwahl geben. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, der sich ebenfalls für den CDU-Vorsitz bewirbt, hatte für eine Verschiebung plädiert. Dritter Kandidat für den CDU-Chefposten ist der Außenexperte Norbert Röttgen.

8 Uhr: Ausgangsbeschränkungen in zweitem Landkreis in Bayern greifen

Wegen rasant steigender Corona-Zahlen gelten im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn seit Mitternacht strikte Ausgangsbeschränkungen. Die eigene Wohnung dürfen die rund 120.000 Menschen in der Gegend an der österreichischen Grenze nur noch aus triftigen Gründen verlassen, wie das Landratsamt mitteilte. Dazu zählen die Arbeit, Einkäufe oder Sport an der frischen Luft. Schulen und Kitas sind zunächst für die nächsten zehn Tage geschlossen. Die Gastronomie darf nur noch Speisen zum Mitnehmen anbieten. Allerdings bleiben anders als im Frühjahr viele Geschäfte weiter geöffnet.

7.07 Uhr: Schweden trotz zweiter Corona-Welle weiter überzeugt von seinem Sonderweg

Während in Deutschland und einer Reihe anderer europäischer Länder die Corona-Restriktionen zur Eindämmung der zweiten Infektionswelle derzeit verschärft werden, geht Schweden im Umgang mit der Pandemie weiterhin seinen viel diskutierten Sonderweg. In dem skandinavischen Land gilt weiter keine Maskenpflicht, von Maßnahmen wie einer nächtlichen Ausgangssperre ist keine Rede.
 
Einige Empfehlungen zum Umgang mit der Pandemie haben die schwedischen Behörden zwar verschärft, zugleich wurden Maßgaben für Senioren aber gelockert. Dabei nimmt auch in Schweden die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen seit Mitte September zu. Vergangenen Donnerstag meldeten die Behörden mit 1614 Neuansteckungen binnen 24 Stunden den höchsten Wert seit Juni. Gegen Schwedens Strategie spricht auch, dass das Land während der ersten Pandemie-Welle eine der höchsten Sterberaten in Europa hatte.
 
In dem 10,2-Millionen-Einwohner-Staat starben bereits mehr als 5930 Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 26. Oktober:

22.20 Uhr: Merkel dringt laut "Bild" auf Einschränkungen für Gaststätten und Veranstaltungen

Angesichts des massiven Anstiegs der Corona-Infektionen dringt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung vom Montag auf neue massive Einschränkungen für Gaststätten und Veranstaltungen. Eine konkrete Quelle nannte "Bild" dafür nicht, das Blatt berief sich auf Angaben aus "informierten Kreisen" im Vorfeld des am Mittwoch geplanten Spitzentreffens der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Länder.

Im Gegensatz zu dem Lockdown vom Frühjahr sollen dem "Bild"-Bericht zufolge aber Schulen und Kitas nicht geschlossen werden, abgesehen allerdings von Regionen mit besonders hohen Infektionszahlen. Auch der Einzelhandel solle offen bleiben, wenn auch mit zusätzlichen Einschränkungen. Regierungssprecher Steffen Seibert hatte es zuvor in Berlin abgelehnt, über neue Corona-Schutzmaßnahmen zu spekulieren und auf die anstehenden Beratungen darüber verwiesen.

21.24 Uhr: Corona-Ausbruch in zwei weiteren Pflegeheimen im Alb-Donau-Kreis

In zwei weiteren Pflegeheimen im Alb-Donau-Kreis ist es zu Corona-Infektionen gekommen. In einer Einrichtung in Heroldstatt sei eine Mitarbeiterin positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte ein Sprecher des Landkreises am Montag mit. In einer Einrichtung in Ehingen ergaben die Tests bei zwei Mitarbeitern ein positives Ergebnis. Die Kontaktpersonen der Infizierten würden derzeit noch ermittelt, hieß es.

Zuvor war es in Pflegeheimen in Laichingen, Blaustein und Beimerstetten zu Corona-Ausbrüchen gekommen. Dort stiegen die Fallzahlen und Todesfälle. In Laichingen sind mittlerweile 71 Menschen infiziert, davon 42 Bewohner. Es seien bislang elf Infizierte gestorben, teilte der Sprecher mit. In Blaustein stieg die Zahl der Infizierten auf 53, von denen 37 Bewohner sind. In Beimerstetten sind weiterhin sechs Bewohner und zwei Mitarbeiter infiziert.

20.55 Uhr: Bereits mehr als 70 000 Corona-Infektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen in Baden-Württemberg steigt weiter deutlich und hat inzwischen die Schwelle von landesweit 70 000 Fällen überschritten. Insgesamt haben sich bislang mindestens 70 892 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt, das sind 1312 mehr als am Vortag, wie das Landesgesundheitsamt am Montag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 5 auf 1977. Als genesen gelten 52 214 Menschen - 351 mehr als am Vortag.

Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen bei 85,5 und damit deutlich über der Schwelle von 50 für die höchste Warnstufe im Land. Am Vortag lag der Wert noch bei 80,4.

20.09 Uhr: Jeder zweite Deutsche findet Corona-Auflagen angemessen

Gut jeder zweite Deutsche hält einer Umfrage zufolge die geltenden Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie für ausreichend. 51 Prozent der Befragten sind im „Deutschlandtrend im ARD-Morgenmagazin“ dieser Ansicht. Das sind acht Prozentpunkte weniger als zu Monatsbeginn. Für 32 Prozent gehen die aktuell geltenden Einschränkungen nicht weit genug, ein Plus von 5 Prozentpunkten. 15 Prozent halten die derzeitigen Auflagen hingegen für zu weitgehend, das sind vier Prozentpunkte mehr als Anfang Oktober.

Die Kontrollen der Auflagen bewerten 50 Prozent als unzureichend. 34 Prozent empfinden sie als ausreichend, 10 Prozent gehen sie zu weit.

Eine deutliche Mehrheit von 74 Prozent der Befragten ist der Ansicht, dass sie selbst einen sehr starken (29 Prozent) oder starken Beitrag (45 Prozent) zur Eindämmung der Pandemie leisten können. 19 Prozent nehmen ihren möglichen Beitrag als weniger stark wahr. 6 Prozent finden dagegen, dass sie durch ihr Alltagsverhalten gar nichts zur Eindämmung der Pandemie beitragen können. Politiker fordern die Bürger immer wieder zur Eigenverantwortung etwa durch das Verringern von Kontakten auf, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen.

19.13 Uhr: Waldshuter Weihnachtsmarkt findet 2020 nicht statt

Die Absage kam nicht überraschend. Nachdem landauf und landab wegen der Corona-Pandemie reihenweise Weihnachtsmärkte abgesagt wurden, zieht nun auch der Werbe- und Förderungskreis Waldshut (W+F) die Reißleine und sagt die größte und bedeutendste Veranstaltung dieser Art im Landkreis Waldshut ab. Das Risiko sei einfach zu groß. An einer Alternative wird bereits gearbeitet.

18.31 Uhr: Mehr als 1000 Verstöße gegen Corona-Regeln am Wochenende

Maske, Abstand und Quarantäne - am Wochenende haben Polizisten im ganzen Land verstärkt das Einhalten der Corona-Regeln kontrolliert. Wegen Verstöße gegen die geltende Verordnung seien 1023 Ordnungswidrigkeiten festgestellt worden, teilte das Innenministerium am Montag in Stuttgart mit. Insgesamt seien rund 10 500 Menschen kontrolliert worden. Allein 892 Betroffene hielten sich den Angaben nach nicht an die Maskenpflicht.

„Das heißt, jeder Zehnte hat wohl noch nicht den Ernst der Lage erkannt“, wird Innenminister Thomas Strobl (CDU) in der Mitteilung zitiert. Aufgrund der steigenden Infektionszahlen hatte die Landesregierung die dritte Pandemiestufe ausgerufen und die Corona-Verordnung zum 19. Oktober um weitere Maßnahmen verschärft.

17.30 Uhr: Hat der Kreis Waldshut den Grenzwert nun erreicht, oder nicht?

Für Verwirrung am Hochrhein sorgte heute das baden-württembergische Landesgesundheitsamt, das für die Berechnung des maßgeblichen Inzidenzwerts verantwortlich ist. In dem täglichen Tagesbericht wird für den Landkreis Waldshut am Sonntag ein Inzidenzwert von 46,4 angegeben – deutlich unter dem vom Kreis angegebenen 54,4 und vor allem: noch unter dem wichtigen Grenzwert. Gab es also noch keine Rechtsgrundlage für die neue Allgemeinverfügung des Landkreises?

16.50 Uhr: Starker Anstieg der Corona-Neuinfektionen im Alb-Donau-Kreis

Der Alb-Donau-Kreis hat mit einem starken Anstieg von Corona-Neuinfektionen zu kämpfen. Die Kontaktnachverfolgung sei zunehmend schwierig, sagte ein Sprecher des Landratsamtes mit Sitz in Ulm. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen lag am Sonntag bei 134. Nur im Stadtkreis Heilbronn lag der Wert mit 159,6 noch höher, wie das Landesgesundheitsamt mitgeteilt hatte. Für einen Großteil der Infektionen sind Ausbrüche in drei Pflegeheimen verantwortlich.

In einem Heim in Laichingen sind inzwischen 68 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. 42 von ihnen sind Bewohner, sieben Bewohner starben. Ein Pflegeheim in Blaustein verzeichnet aktuell 39 Infektionen, 30 davon unter Bewohnern. Ein positiv getesteter Bewohner ist gestorben. Als drittes Heim ist eine Einrichtung in Beimerstetten betroffen. Sechs Bewohner und zwei Mitarbeiter sind bislang nachweislich infiziert.

16.26 Uhr: Kirchen rufen zu Weihnachten zu Online-Kollekte auf

Die kirchlichen Hilfswerke Adveniat und Brot für die Welt rufen wegen der Corona-Pandemie in der Weihnachtszeit verstärkt zu Online-Spenden auf. Volle Kirchen und Kollektenkörbchen werde es in diesem Jahr wegen der Corona-Auflagen nicht geben, sagte der Hauptgeschäftsführer des katholischen Lateinamerika-Hilfswerkes Adveniat, Pater Michael Heinz, am Montag in Essen. Zugleich hätten aber die Familien von Millionen Kindern in armen Ländern ihre Einkommen verloren, sagte die Präsidentin des evangelischen Hilfswerkes Brot für die Welt, Cornelia Füllkrug-Weitzel. Unterstützung sei für sie in diesem Jahr besonders wichtig. Für Online-Spenden böten die Kirchen deshalb unter „Weihnachtskollekten.de“ eine Online-Spendenmöglichkeit an.

15.56 Uhr: Nürnberg sagt weltberühmten Christkindlesmarkt ab

Der weltberühmte Christkindlesmarkt in Nürnberg fällt in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie aus. Das teilte die Stadt Nürnberg am Montag mit Blick auf die steigenden Corona-Fallzahlen mit.

Ursprünglich hatte die Stadt geplant, den traditionellen Christkindlesmarkt dezentraler und mit einem strengen Hygiene-Konzept stattfinden zu lassen. Doch angesichts der steigenden Zahlen halte die Stadt dieses nun für ein falsches Signal, sagte Oberbürgermeister Marcus König.

15.12 Uhr: Strobl zeigt Verständnis für Verschiebung des CDU-Parteitags

Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage zeigt CDU-Bundesvize Thomas Strobl Verständnis für eine Verschiebung des Anfang Dezember in Stuttgart geplanten CDU-Wahlparteitags. „Gesundheit geht vor“, sagte Strobl, der auch baden-württembergischer Innenminister ist, am Montag. Es wäre schwer zu vermitteln, dass im Privaten der Geburtstag nicht entsprechend gefeiert werden könne, die CDU aber mit rund 1000 Delegierten tage, sagte er. Strobl hatte lange zu den Befürwortern eines Parteitags unter starken Hygienebedingungen in Stuttgart gezählt. In der Debatte hatte er für spätere Veranstaltungen auch digitale Formen ins Gespräch gebracht.

12.22 Uhr: CDU-Vorstand beschließt Verschiebung des Bundesparteitags

Der für Anfang Dezember geplante CDU-Parteitag, auf dem ein neuer Parteivorsitzender gewählt werden sollte, wird wegen der hohen Corona-Infektionszahlen verschoben. Das beschloss der CDU-Vorstand, wie CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak nach Gremiensitzungen mitteilte. Die Parteispitze bevorzugt demnach aber weiterhin einen Präsenzparteitag.

Über das weitere Vorgehen soll Mitte Dezember erneut beraten werden. Wenn die Corona-Pandemie einen Präsenzparteitag nicht zulasse, müsse über Alternativen wie einen digitalen Parteitag und eine Briefwahl beraten werden, sagte Ziemiak. Spätestens im Januar soll demnach eine endgültige Entscheidung fallen. Vor den Sitzungen der CDU-Spitze war über verschiedene Alternativen zu dem Parteitag am 4. Dezember in Stuttgart spekuliert worden.

12 Uhr: Österreichs Kanzler stellt zweiten Lockdown in den Raum

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat einen zweiten Lockdown in den Raum gestellt. Sollte es nicht gelingen, den aktuell starken Anstieg bei den Corona-Neuinfektionen zu stoppen, dann wäre das die Ultima Ratio, sagte Kurz nun in Wien. Kriterium dafür sei die Lage in den Kliniken. „Kein Land der Welt wird es zulassen, dass die Intensivmedizin überfordert wird,“ so Kurz. In Österreich ist der drohende Zusammenbruch des Gesundheitssystems gesetzliche Voraussetzung für einen Lockdown.

11 Uhr: Corona-Zahlen steigen im Schwarzwald-Baar-Kreis zum Wochenbeginn deutlich an

Nach einem leichten Rückgang am Wochenende, was auch daran liegen kann, dass nicht alle Zahlen übermittelt werden, steigen die Corona-Fälle im Schwarzwald-Baar-Kreis wieder deutlich: Das Gesundheitsamt meldet nun 215 an Covid-19 Infizierte in der Region, das ist eine Zunahme von 21 im Vergleich zum Vortag. Es gibt jetzt 782 Fälle, die bereits wieder gesund sind. Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle liegt aktuell bei 1032, die genesenen Fälle sowie 35 Todesfälle (keine Änderung) sind hierin enthalten. Die Inzidenzahl liegt laut Robert-Koch-Institut weiter bei 60,2.

10.31 Uhr: Augsburger Corona-Warnwert über 200, Lockdown droht

Bayerns drittgrößte Stadt hat bei dem Sieben-Tage-Wert die Marke von 200 Corona-Neuinfektionen überschritten. Wie die Stadt Augsburg nun berichtete, hat es in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner 205,4 Neuinfektionen gegeben. Bis Mitte der Woche will die Stadtverwaltung beobachten, ob die bereits ergriffenen Schutzmaßnahmen Wirkung zeigen.

„Dann wird - in Abstimmung mit der Regierung von Schwaben und der Staatsregierung - entschieden, wie es weitergeht“, teilte die Stadt mit. Auch ein zweiter Lockdown ist nach den Angaben der Kommune möglich. Die rund 300.000 Einwohner große Stadt hatte bereits strengere Vorschriften erlassen, um die seit Wochen steigende Zahl an Neuinfektionen einzudämmen.

9.41 Uhr: Corona-Lockdown trifft Gastronomie, Bars besonders gebeutelt

Die Gastronomie in Deutschland hat seit dem Corona-Lockdown im Frühjahr beträchtlich an Umsatz eingebüßt. Zwischen März und August nahmen Restaurants, Cafés, Caterer und Bars preisbereinigt 40,5 Prozent weniger Geld ein als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt eben mitteilte.

Im kompletten Lockdown-Monat April fielen die Umsätze mit einem Minus von gut 68 Prozent demnach am stärksten. Mit der Öffnung im Mai erholten sich die Geschäfte zwar kontinuierlich. Im August lag der Erlösrückgang aber immer noch bei gut 22 Prozent, so die Wiesbadener Statistiker.

Angesichts von Sperrstunden und Kontaktbeschränkungen in Corona-Hotspots zur Eindämmung der Pandemie kommen nun wieder neue Herausforderungen auf die Gastronomie zu.

8.45 Uhr: Merkel: Deutschland stehen schwere Monate bevor

Deutschland steht bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie nach Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel vor einer schwierigen Phase. „Es stehen uns sehr, sehr schwere Monate bevor“, sagte die CDU-Politikerin laut „Bild“-Zeitung vom Sonntagabend in einer Schaltkonferenz mit den CDU-Fraktionschefs der Bundesländer. Die Kanzlerin gehe von weiter stark steigenden Infektionszahlen aus und rechne damit, dass mindestens bis Februar auch draußen keine größeren Veranstaltungen mehr möglich seien. Über die bevorstehende Ministerpräsidentenkonferenz, die von Mittwoch bis Freitag unter Vorsitz Berlins geplant ist, zeigte sich Merkel laut „Bild“ besorgt. Sie habe „kein so gutes Gefühl“, sagte die Kanzlerin demnach. „So kann es nicht weitergehen“.

Montag, 26. Oktober, 7.40 Uhr: 8685 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom frühen Montagmorgen 8685 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Erfahrungsgemäß sind die Fallzahlen an Sonntagen und Montagen niedriger, auch weil an Wochenenden weniger getestet wird. Am Montag vor einer Woche hatte die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden bei 4325 gelegen. Am Samstag war mit 14 714 Neuinfektionen ein neuer Höchstwert seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland erreicht worden. Die Zahl der Todesfälle überstieg am Wochenende die Marke von 10 000.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 25. Oktober:

20.22 Uhr: Erstmals mehr als 50.000 Corona-Neuinfektionen in Frankreich

In Frankreich sind binnen 24 Stunden erstmals mehr als 50.000 neue Corona-Infektionen registriert worden. Die Gesundheitsbehörde meldete am Sonntagabend 52.010 neu erfasste Ansteckungen. Damit gab es erneut einen Spitzenwert innerhalb eines Tages seit Beginn der großflächigen Corona-Testungen in Frankreich. Die Corona-Lage verschlechtert sich in dem Land mit 67 Millionen Einwohnern seit Wochen dramatisch.

Die Behörden meldeten allein in der vergangenen Woche mehrmals neue Rekorde bei den Neuinfektionen. Am Freitagabend war die Marke von einer Million gemeldeter Fälle seit Beginn der Pandemie überschritten worden. Mehr als 34.700 Menschen im Land sind bereits im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Rund 17 Prozent der Corona-Tests sind nach Angaben von Sonntag positiv.

18.51 Uhr: 1118 neue Corona-Infektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen hat sich in Baden-Württemberg im Vergleich zum Freitag um 1118 Fälle erhöht. Insgesamt haben sich damit mindestens 69.580 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 2 auf 1972. Als genesen gelten 51.863 Menschen - 563 mehr als am Vortag. Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen bei 80,4 und damit deutlich über der Schwelle von 50 für die höchste Warnstufe im Land. Am Vortag lag der Wert noch bei 75,2.

18 Uhr: Bei Anzeichen einer Corona-Infektion informiert die Bundespolizei die Gesundheitsbehörden

Wie ist die Lage an der Grenze? Kontrollen wie im Frühjahr soll es zwischen Deutschland und der Schweiz derzeit nicht geben. Wer allerdings Symptome hat, die auf eine Corona-Infektion hindeuten, muss damit rechnen, von der Bundespolizei angehalten zu werden.

17.20 Uhr: Schülervertreter sieht Masken und Lüften im Unterricht kritisch

Der Vorsitzende des baden-württembergischen Landesschülerbeirats, David Jung, sieht das Tragen von Mund-Nasen-Masken im Unterricht und das Lüften von Klassenräumen kritisch. „Manche Lehrer reden sehr leise, die versteht man hinter der Maske kaum“, sagte der 18-Jährige. Auch sei der Nutzen von Masken zweifelhaft, wenn sie den ganzen Tag getragen würden. Sie müssten gewechselt werden, wenn sie feucht sind. „Also müsste jeder Schüler theoretisch drei, vier Masken in die Schule mitbringen – was natürlich nicht passiert.“
 
Kritisch sieht Jung auch die Vorgabe, die Fenster alle 20 Minuten zu öffnen. Im Oktober gebe es zwar noch Tage, an denen man es mit offenem Fenster aushalten könne. „Mir ist aber auch aufgefallen, dass viele kränkeln, weil das Fenster offen ist.“ Der Landesschülerbeirat schlug stattdessen die Anschaffung von Raumluftfiltern vor.

16.23 Uhr: Der Landkreis Waldshut ist jetzt Corona-Risikogebiet: Landrat erlässt Beschränkungen

Jetzt ist auch der Landkreis Waldshut Corona-Risikogebiet. Die Region reißt die Latte von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Landrat Martin Kistler erlässt daher nun eine Allgemeinverfügung: Alle Gaststätten und Restaurants müssen um 23 Uhr schließen, auf Märkten und in Fußgängerzonen ist eine Mund-Nasen-Bedeckung vorgeschrieben, der Verkauf von alkoholischen Getränke ist nach 23 Uhr untersagt. Hier lesen Sie alle neuen Vorgaben im Detail.

15.19 Uhr: Spanische Regierung erklärt landesweiten Gesundheitsnotstand

Angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen in Spanien hat die Regierung am Sonntag den landesweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen. Regierungschef Pedro Sánchez sagte in einer Fernsehansprache, der Ausnahmezustand werde bis Anfang Mai kommenden Jahres aufrecht erhalten. Während dieser Zeit gelte in ganz Spanien mit Ausnahme der kanarischen Inseln eine nächtliche Ausgangssperre.
 
"Die Situation, die wir durchleben, ist extrem", sagte Sánchez nach einer Sondersitzung seines Kabinetts. Der Gesundheitsnotstand sei "das wirksamste Werkzeug, um die Ansteckungskurve zu bremsen". Die nächtliche Ausgangssperre gelte grundsätzlich von 23 Uhr bis 6 Uhr morgens, doch könne in den Regionen je nach Lage von diesen Zeiten leicht abgewichen werden.

14.33 Uhr: „Hallo, hier ist Jens Spahn“: Minister bittet um Mithilfe

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich erstmals seit seinem positiven Corona-Test per Video zu Wort gemeldet und an die Bevölkerung appelliert, bei der Eindämmung des Virus mitzuhelfen. Der 40-Jährige postete die Aufnahme am Sonntag auf seiner Facebookseite. Vor hellgrauer Wand neben einem Blumenstrauß in weißem Hemd und blauer Strickjacke bedankt sich der Gesundheitsminister nach einem kurzen „Hallo, hier ist Jens Spahn“ zunächst für die vielen Genesungswünsche, die ihn erreicht hätten. „Mir geht's soweit den Umständen entsprechend ganz gut.
Die Erkältungssymptome sind bisher jedenfalls, toi toi toi, nicht stärker geworden.“ In dem knapp 3-minütigen Clip erklärt Spahn, dass seine engeren Mitarbeiter im Ministerium bisher alle negativ getestet worden seien und von zu Hause aus arbeiteten. Er bedankt sich zudem bei den Gesundheitsämtern für ihre Arbeit.
 
Fast 15.000 Neuinfektionen an nur einem Tag, das sei besorgniserregend. Angesichts der steigenden Zahlen „auch auf den Intensivstationen“ appelliert Spahn in dem Video an die Bevölkerung, die Corona-Schutzmaßnahmen einzuhalten. „Bitte helfen Sie weiter mit und hören Sie nicht auf diejenigen, die verharmlosen und beschwichtigen. Es ist ernst.

14.13 Uhr: Corona-Ampel für München springt auf „Dunkelrot“

In der Corona-Pandemie ist in der bayerischen Landeshauptstadt ein weiterer kritischer Wert der Neuinfektionen überschritten worden. Nach Zahlen des Robert Koch-Institutes vom Sonntag liegt der Wert bei 100,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Damit hat München nach der bayerischen Corona-Ampel nun den Status „Dunkelrot“. Ab einer sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz von 100 müssen die Bewohner der betroffenen Kommune mit verschärften Einschränkungen im Alltag rechnen. So müssen Restaurants um 21 Uhr schließen.

13.36 Uhr: Zahl der Corona-Infizierten im Schwarzwald-Baar-Kreis sinkt erstmals seit Tagen wieder

Das Gesundheitsamt meldet heute die aktuellen Zahlen zur Verbreitung des Coronavirus im Schwarzwald-Baar-Kreis: Es wurden 783 Fälle gemeldet, die bereits wieder gesund sind (plus 32 Fälle zum Vortag).194 Personen im Schwarzwald-Baar-Kreis sind aktuell mit Covid-19 infiziert, das sind sechs Fälle weniger als noch am Samstag, die bestätigten Corona-Fälle übersteigen aber erstmals die 1000er-Marke. Hier lesen Sie alles über die aktuelle Entwicklung im Schwarzwald.

13.13 Uhr: Demonstration gegen Corona-Politik in Berlin begonnen

Eine Demonstration gegen staatliche Corona-Auflagen hat am Sonntagmittag in Berlin begonnen. Die Polizei sprach zum Auftakt am Alexanderplatz von mehreren hundert Teilnehmenden. Es gab die Pflicht, Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Die Polizei wies darauf mit Durchsagen hin. Zudem müsse der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden, hieß es auf dwer Demonstration.

Der Protestzug am Mittag sollte bis zu einem ehemaligen Kino führen, in dem ursprünglich der „World Health Summit“ geplant war. Die Veranstaltung findet wegen steigender Infektionszahlen inzwischen aber online statt. Alle Ansprachen und Debatten - unter anderem sollten der Virologe Christian Drosten und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprechen - würden digital gehalten, hatte eine Sprecherin des Gipfels mitgeteilt.

12.47 Uhr: Italien verhängt nach Corona-Infektionsrekord weitere Beschränkungen
- Fast 20.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden

Nach einer erneuten Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen hat Italiens Regierungschef Giuseppe Conte weitere Alltagsbeschränkungen angekündigt. Von Montag an müssten Kinos, Theater, Fitnessstudios schließen, teilte das Büro des Ministerpräsidenten am Sonntag mit. Für Restaurants und Bars gilt dann eine Sperrstunde ab 18 Uhr.

Die Behörden in Italien hatten am Samstag fast 20.000 Neuerkrankungen mit Covid-19 innerhalb von 24 Stunden gemeldet. In mehreren Regionen des Landes gelten bereits strenge Beschränkungen. Vor allem in Rom und Neapel hatte es in den vergangenen Tagen heftige Proteste gegen die Maßnahmen gegeben. Italien war während der ersten Corona-Infektionswelle im Frühjahr eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder der Welt.

12.20 Uhr: Spanische Regierung bereitet Ausrufung des Gesundheitsnotstands vor

Wegen des dramatischen Anstiegs bei den Corona-Infektionen bereitet Spaniens Regierung die Ausrufung eines nationalen Gesundheitsnotstands vor. Wie das Büro von Regierungschef Pedro Sánchez mitteilte, soll eine außerordentliche Ministerratssitzung am Sonntagmorgen damit die Grundlage für neue regionale Ausgangsbeschränkungen legen. Zuvor hatten neun der 17 autonomen Regionen Spaniens gefordert, den Notstand erneut auszurufen.   

Das Ziel der Ministerratssitzung sei es, "die Details eines neuen königlichen Erlasses über den Alarmzustand auszuloten", teilte Sánchez' Büro am Samstagabend mit. Dieser Erlass entspricht der Ausrufung eines Gesundheitsnotstands.

Bereits während der ersten Corona-Infektionswelle im März hatte die spanische Zentralregierung den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Er dauerte bis Juni.

Der Ausnahmezustand war die juristische Grundlage für einen der striktesten Corona-Lockdowns der Welt. Während seiner Gültigkeit durften die Spanier ihre Wohnungen nur noch verlassen, um einzukaufen oder zum Arzt zu gehen.

10.03 Uhr: Gesundheitsämter melden 11 176 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) innerhalb eines Tages 11 176 neue Corona-Infektionen gemeldet. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen allerdings meist niedriger, auch weil am Wochenende weniger getestet wird. Insgesamt haben sich demnach seit Beginn der Pandemie 429 181 Menschen in Deutschland mit dem Virus infiziert. (Stand: 25.10., 00.00 Uhr) Vor genau einer Woche waren 5587 Neuinfektionen an einem Tag gemeldet worden.

Die Zahl der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich um 29 auf insgesamt 10 032. Rund 317 000 Menschen waren von ihrer Infektion genesen. Damit sind rechnerisch derzeit mehr als 102 000 Menschen mit dem Virus infiziert.

Die bundesweite Inzidenz stieg nach RKI-Angaben auf 74,9 Fälle pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche. Am Samstag hatte der Wert noch bei 68,4 gelegen. Die höchsten Werte hatten am Sonntag Berlin (119,6), Bremen (114,9), Hessen (104,1), Nordrhein-Westfalen (96,0), Bayern (79,6) und das Saarland (90,7) - die niedrigsten hatten Mecklenburg-Vorpommern mit 26,8 und Sachsen-Anhalt mit 28,4.

08.21 Uhr: Studie: Psychische Belastung der Deutschen während Corona-Lockdown gestiegen

Der Corona-Lockdown im Frühjahr hat die Deutschen psychisch stark belastet. Besonders in der Gruppe der 20- bis 50-Jährigen hätten Angst-, Stress- und Depressionssymptome stark zugenommen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) nach einer Vorauswertung der Nako-Gesundheitsstudie, für die 113.000 Deutsche befragt wurden. 

"Die psychische Belastung bei jungen bis mittelalten Menschen, zwischen 20 und Ende 40, war besonders groß", sagte der Studienleiter für neurologisch-psychiatrische Erkrankungen, Klaus Berger, der Zeitung. Am stärksten betroffen waren demnach Frauen Ende 30. 

Anders sah es bei den älteren Studienteilnehmern aus: In der Gruppe über 60 Jahre konnten die Forscher keine Zunahme von depressiven Symptomen feststellen. 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 24. Oktober:

21.52 Uhr: Frankfurt sagt wegen hoher Corona-Zahlen Weihnachtsmarkt ab

Die Stadt Frankfurt am Main verschärft wegen des sprunghaften Anstiegs der Corona-Infektionen die Schutzmaßnahmen und hat auch den Weihnachtsmarkt abgesagt. Das hat der Verwaltungsstab der Stadt in einer kurzfristig angesetzten Sondersitzung am Samstag beschlossen, wie die Pressestelle am Abend mitteilte. Damit reagiert Frankfurt auf den hohen Inzidenzwert von gut 176. Das ist die Zahl der Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche. Zu den weiteren Maßnahmen gehört eine Ausweitung der Maskenpflicht.

21.37 Uhr: Spanien in Corona-Krise vor Rückkehr zum Alarmzustand

In Spanien zeichnet sich angesichts rasant steigender Corona-Zahlen eine Rückkehr zum Alarmzustand wie während der ersten Pandemie-Welle im Frühjahr ab. Damit solle den Regionalregierungen eine gerichtsfeste rechtliche Basis für einschneidende Maßnahmen zur Eindämmung des Virus gegeben werden, berichteten die Zeitungen „El País“ und „La Vanguardia“ am Samstag unter Berufung auf Regierungskreise. Die Entscheidung solle bereits am Sonntag bei einer Krisensitzung des Kabinetts fallen, schrieben die beiden Blätter weiter. Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte seine Landsleute am Vortag auf „sehr harte Monate“ eingestimmt und zu mehr Disziplin bei der Eindämmung des Virus aufgerufen. Nur so könne ein drastischer Lockdown wie im Frühjahr noch vermieden werden.

Bereits 9 der 17 autonomen Regionen des Landes, die in etwa deutschen Bundesländern entsprechen, sowie Melilla, eine der beiden nordafrikanischen Exklaven Spaniens, hätten die Zentralregierung um die Ausrufung des Alarmzustands ersucht, berichteten die Zeitungen weiter. Die Regionen wollen vor allem Rechtssicherheit bei der Anordnung nächtlicher Ausgangssperren und anderer Eingriffe in persönliche Freiheitsrechte, um einen Lockdown wie im Frühjahr mit drastischen Ausgangbeschränkungen rund um die Uhr noch zu vermeiden.

Die Regierung kann einen Alarmzustand für 15 Tage anordnen, ohne die Zustimmung des Parlaments einzuholen. Für eine Verlängerung bedürfte es dann allerdings der Zustimmung der Parlamentarier. Es zeichnete sich bereits eine entsprechende Mehrheit ab, da die Oppositionspartei Ciudadanos mit zehn Sitzen ihre Zustimmung angekündigt hatte.                   

21.22 Uhr: 23 Menschen in Flüchtlingsunterkunft mit Corona infiziert

In einer Flüchtlingsunterkunft in Trier ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Nach Angaben der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Rheinland-Pfalz waren am Samstag 23 Menschen mit dem neuartigen Virus infiziert. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, habe die Stadt Trier gemeinsam mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Trier-Saarburg eine Quarantäne für die gesamte Einrichtung angeordnet. Der ADD zufolge leben aktuell 387 Frauen und Männer in der Unterkunft. Die Ursache des Ausbruchs sei auf die allgemein stark steigenden Infektionszahlen zurückzuführen, hieß es in einer Mitteilung. Den bisher positiv getesteten Menschen gehe es derzeit den Umständen entsprechend gut.

20.30 Uhr: 1647 neue Corona-Infektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen hat sich in Baden-Württemberg im Vergleich zum Freitag um 1647 Fälle erhöht. Insgesamt haben sich damit mindestens 68 462 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt, wie das Landesgesundheitsamt am Samstag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 4 auf 1970. Als genesen gelten 51 300 Menschen - 552 mehr als am Vortag.

Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen bei 75,2 und damit deutlich über der Schwelle von 50 für die höchste Warnstufe im Land. Am Vortag lag der Wert noch bei 67,4.

19.31 Uhr: Erneut Rekordwerte bei Corona-Neuinfektionen in Litauen und Lettland

In den beiden Baltenstaaten Litauen und Lettland haben die Neuinfektionen mit dem Coronavirus den zweiten Tag in Folge Rekordwerte erreicht. In Litauen wurden am Samstag 474 positive Tests innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, in Lettland waren es 259 - so viele neue Fälle wie noch nie seit Ausbruch der Pandemie. In den beiden EU-Ländern lagen die bisherigen Höchstwerte nach Angaben der  Gesundheitsbehörden in Vilnius und Riga zuvor bei 442 und 250.  

Die beiden Baltenstaaten im Nordosten Europas standen bislang in der  Coronakrise durchaus gut da. Die Infektionszahlen waren anfangs im internationalen Vergleich eher gering. Zuletzt haben sie aber teils deutlich zugenommen. Die Regierungen in Vilnius und Riga haben darauf mit neuen Corona-Schutzmaßnahmen reagiert. 

Nach Angaben der EU-Behörde ECDC von Samstag lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen 14 Tagen in Litauen zuletzt bei 119,7  - und damit leicht über dem entsprechenden deutschen Wert von 118,8. Lettland kam auf einen Wert von 88,6.

18.40 Uhr: 14 714 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Samstagmorgen 14 714 neue Corona-Infektionen gemeldet, so viele wie noch nie seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland. Da es allerdings am Donnerstag zeitweise zu Datenlücken bei der Übermittlung von Infektionszahlen gekommen war, könnten in der jüngsten Zahl der Neuinfektionen entsprechende Nachmeldungen enthalten sein.

Auch am Samstagmorgen gab es zeitweise Unstimmigkeiten bei den angegebenen Zahlen. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung überschritt am Samstag die Marke von 10 000.

Durch einen Ausfall eines Webservers waren am Donnerstagnachmittag laut RKI Übermittlungen von den Gesundheitsämtern zu den zuständigen Landesbehörden und von denen zum RKI knapp drei Stunden lang gestört gewesen. Anschließend habe der Server aber wieder funktioniert. Die fehlenden Daten sollten am Freitag automatisch im Laufe des Tages übermittelt worden sein und somit in der Publikation vom Samstagmorgen erscheinen. Die Größe der Datenlücke war zunächst nicht bekannt. Betroffen von der Panne waren zum Beispiel Corona-Hotspots in Nordrhein-Westfalen. 

Zudem sind die jetzigen Werte nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird - und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.

Insgesamt haben sich laut Angaben des RKI in Deutschland 418 005 Menschen mit dem Virus infiziert (Stand: 24.10., 00.00 Uhr).
10 003 Menschen sind demnach seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Das sind 49 Mehr als am Vortag.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Freitag bei 1,23 (Vortag: 1,11). Das bedeutet, dass zehn Infizierte etwa zwölf weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Der Sieben-Tage-R-Wert liegt nach RKI-Schätzungen bei 1,30 (Vortag: 1,23). 

17.37 Uhr: Weihnachtsbäume könnten wegen Corona in diesem Jahr teurer werden

Weihnachtsbäume werden in diesem Jahr wahrscheinlich teurer. Grund sind nach Angaben des Bundesverbands der Weihnachtsbaumerzeuger höhere Kosten wegen der Coronavirus-Pandemie. Für die beliebten Nordmanntannen dürften bei bester Qualität zwischen 20 und 27 Euro fällig werden, sagte Geschäftsführer Martin Rometsch der Deutschen Presse-Agentur. Im vergangenen Jahr hatte die Preisspanne 18 bis 23 Euro betragen. Die Händler müssten Hygienekonzepte erstellen, mehr Platz vorhalten und möglicherweise mehr Personal einsetzen.

In großen Städten seien die Preise in der Regel höher als auf dem Land. Für Blautannen rechnet Rometsch mit 12 bis 16 Euro und für Fichten mit 9 und 12 Euro je Meter. Der Marktanteil der Nordmanntanne, die wegen ihrer weichen und festsitzenden Nadeln bevorzugt wird, beträgt 75 bis 80 Prozent. Genug Angebot sei vorhanden. „Wir haben gute Qualitäten“, sagte Rometsch.

16.40 Uhr: Krankenhausgesellschaft sieht Kliniken in Corona-Krise gut gerüstet

Die Kliniken in Deutschland sind nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft auf eine steigende Zahl von Covid-19-Patienten vorbereitet. „Die Krankenhäuser sind hoch alarmiert, ohne hektisch zu sein“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Georg Baum, dem „Mannheimer Morgen“. Zurzeit gebe es mehr als 8000 freie Intensivbetten. Außerdem müssten nicht alle Patienten, die mit einer Corona-Infektion ins Krankenhaus kommen, intensivmedizinisch behandelt werden. „Die Kapazitäten werden noch lange reichen, ehe es bedenklich wird.“

Damit das in den nächsten Wochen und Monaten so bleibe, sei insgesamt sehr viel Vorsicht und sehr viel Einsatzbereitschaft gefordert, sagte Baum. Die große Mehrheit der Bevölkerung sei sehr umsichtig und halte sich an die Regeln. „Aber klar ist auch, dass die schlechtere Jahreszeit dazu führt, dass wir uns beispielsweise zunehmend in Innenräumen aufhalten. Deshalb ist es an jedem Einzelnen, die Regeln zu beachten.“

16.29 Uhr: Verstöße gegen Corona-Auflagen in Gaststätten im Südwesten geahndet

Die Polizei hat in Mannheim nach schweren Verstößen gegen die Corona-Auflagen eine Gaststätte geschlossen. Die Kneipe war am Freitagabend mit etwa 80 Gästen überfüllt, es wurde getanzt und Masken wurden nicht getragen, wie die Beamten am Samstag mitteilten. Zudem waren die Kontaktlisten nur in wenigen Fällen ausgefüllt worden - und wenn, dann waren die Daten unvollständig. Die Beamten haben daraufhin die Gaststätte geschlossen und Platzverweise an die Gäste ausgesprochen. Der Wirt muss nun mit einem „empfindlichen Bußgeld“ rechnen, so die Beamten.

Die Polizei Mannheim kontrollierte am Freitagabend zusammen mit der Stadt schwerpunktmäßig Gaststätten, da es zuvor zu Verstößen gegen die neuen Auflagen gekommen war. Im Großteil der Kneipen wurden nur vereinzelte Verstöße festgestellt.

„Es geht uns nicht darum, möglichst viele Bußgelder zu erheben“, erklärt Andreas Stenger, Präsident des Polizeipräsidiums Mannheim. „Wer aber meint, sich über die Corona-Regeln hinwegsetzen zu können und damit sich und vor allem auch andere gefährdet, den werden wir konsequent zur Kasse bitten.“ Der Polizei gehe es darum, einen erneuten „Lockdown“ zu verhindern. Die Stadt plant daher weitere Kontrolle.

Auch in anderen Städten im Südwesten haben sich Wirte nicht an lokale Auflagen gehalten. In Ulm hat ein Gastwirt seine Kneipe länger betrieben als erlaubt: Am frühen Samstagmorgen saßen noch mehr als 20 Gäste in der Kneipe, obwohl das Lokal bereits um 23.00 Uhr schließen sollte. Die Stadt Ulm hatte zuvor eine Sperrzeit ab 23.00 Uhr für Gaststätten angeordnet. Gegen den Inhaber wird nun wegen der Ordnungswidrigkeit ermittelt. In Ludwigsburg wurden ebenfalls Gaststätten kontrolliert. Vielerorts wurden die Vorschriften nicht eingehalten, so die Beamten. Die Inhaber müssen nun mit weiteren Kontrollen rechnen.

15.47 Uhr: Künstler fordern bei Demo Corona-Hilfen

Wegen coronabedingter Existenzangst haben Künstler und ihre prominenten Unterstützer bei einer Kundgebung in München Hilfe von der Politik verlangt. Unter dem Motto „Aufstehen für die Kultur“ machten sie am Samstag ihrer Not bei der Demonstration auf dem Königsplatz im Herzen des Münchner Kunstareals Luft, dem Museumsviertel der Landeshauptstadt. Die Organisatoren schätzten die Teilnehmerzahl auf gut 1000, die Polizei einige hundert. Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) versprach Abhilfe.

„Auch mit Blick auf einen vermutlich schwierigen Winter werden wir unsere Künstlerinnen und Künstler im Freistaat mit neuen Hilfen unterstützen und bestehende nachjustieren“, sagte Sibler, der persönlich zur Kundgebung gekommen war. „Wir wollen möglichst viele Künstlerinnen und Künstler in der Krise erreichen.“

Die Kritik an der Staatsregierung verstummte deswegen nicht: „Es ist das alte Lied“, sagte der frühere Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) anschließend. „Es wird angekündigt und nichts umgesetzt.“ Für Arbeitnehmer sei das Kurzarbeitergeld verlängert worden, die Soforthilfe für Künstler jedoch bislang nicht.

Unterstützt wurde die Münchner Demonstration von Prominenten aus Kultur und Politik, darunter der ehemalige Kultusminister Hans Maier (CSU), der Kabarettist Gerhard Polt, der allerdings nicht persönlich teilnahm, Sänger Konstantin Wecker und Julian Nida-Rümelin (SPD), früherer Kulturstaatsminister.

Seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr haben viele Musiker und Schauspieler kaum noch Auftrittsmöglichkeiten. Festanstellungen sind in der Kulturszene die Ausnahme, die Mehrheit der Künstler ist freischaffend. Dementsprechend stehen viele nun finanziell vor dem Nichts.

14.30 Uhr: Steigende Corona-Zahlen dämpfen erneut Reisetätigkeit

Die Tourismusbranche erlebt in diesem Jahr eine Achterbahnfahrt. Nach einem massiven Einbruch wegen der Corona-Pandemie im Frühjahr hat sich die Mobilität in Deutschland laut einem Medienbericht während des Sommers wieder auf Vorkrisenniveau stabilisiert, wie das Magazin „Spiegel“ berichtet. Inzwischen wächst angesichts der schnell steigenden Infektionszahlen jedoch offensichtlich wieder die Verunsicherung.

Auswertungen anonymisierter Bewegungsmuster zeigten, dass die Mobilität in Deutschland zwischen Mitte und Ende März um etwa 40 Prozent eingebrochen sei, berichtete der „Spiegel“ am Samstag. Bereits nach wenigen Wochen habe es aber eine schrittweise Normalisierung gegeben. Seit Juli bewegten sich die Deutschen laut dem Bericht wieder ähnlich viel wie im vergangenen Jahr. Die vom „Spiegel“ genannten Zahlen beziehen sich allerdings nur auf den Zeitraum bis September.

Die aktuelle Entwicklung, seit die Infektionszahlen wieder in die Höhe schnellen, ist noch nicht erfasst. Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga hatte in den vergangenen Tagen wiederholt auf eine hohe Zahl von Stornierungen hingewiesen. Dabei spielen demnach die neuen behördlichen Einschränkungen wegen der Corona-Krise eine Rolle, aber auch zahlreiche Absagen von Kunden, die in der aktuellen Lage lieber auf Reisen verzichten. Zudem werden immer mehr Veranstaltungen abgesagt. Große Einbrüche gibt es ohnehin seit dem Frühjahr bei Geschäftsreisen mit der Bahn.

Der Vorstand der Bahn für den Fernverkehr, Michael Peterson, sagte dem „Spiegel“, bei den Geschäftskunden sei die Bahn „immer noch 70 Prozent im Minus“. Dafür funktioniere der Betrieb reibungsloser: Zwischen Juli und September waren laut Peterson die Züge so pünktlich unterwegs wie seit acht Jahren nicht. 

14.02 Uhr: Entwicklungs-Staatssekretär Jäger mit Coronavirus infiziert

In der Bundesregierung gibt es einen weiteren Corona-Fall. Entwicklungs-Staatssekretär Martin Jäger wurde am Freitag positiv auf das Virus getestet, wie ein Ministeriumssprecher am Samstag bestätigte. Jäger gehe es aber den Umständen entsprechend gut, sagte der Sprecher weiter.

Laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" hatte Jäger am Montag mit dem ebenfalls infizierten Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu Mittag gegessen. Ob und in welcher Richtung es dabei zu einer Ansteckung kam, lasse sich jedoch nicht feststellen. Der Staatssekretär habe sich bereits direkt nach Bekanntwerden der Infektion Spahns in Quarantäne begeben.

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) war wegen der Infektion Spahns ebenfalls auf das Coronavirus getestet worden. Hier war das Testergebnis aber negativ ausgefallen.

12.00 Uhr: Rufe nach einheitlichen Corona-Regeln in Deutschland werden immer lauter

Vor einem Treffen der Ministerpräsidenten der Länder in der kommenden Woche werden die Rufe nach schärferen und vor allem einheitlicheren Corona-Regeln lauter. Wirtschaftsminister Peter Altmaier sprach sich wie zuvor Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) dafür aus, notfalls auch mehr Kompetenzen auf den Bund zu verlagern.

„Entscheidungen eines einzelnen Bundeslandes können Auswirkungen auf alle anderen Bundesländer haben. Deshalb brauchen wir dringend mehr gemeinsame Entscheidungen“, erklärte er in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Entweder durch alle Länder zusammen oder - wo das zu schwerfällig ist - auf Bundesebene, wo die Länder ja durchaus beteiligt sind“, fügte er offenbar mit Blick auf den Bundesrat hinzu.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), die in der Pandemie einen besonders vorsichtigen und strikten Kurs fährt, sagte der „Bild“: „Ich sehe den Anstieg der Zahlen mit Sorge. Es ist gut, dass wir die Corona-Ampel eingeführt haben. Wir müssen aber nächste Woche bei der Konferenz der Ministerpräsidenten beraten, ob weitere Schritte erforderlich sind.“

Auch Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat Gesprächsbedarf, will aber zunächst abwarten, ob die letzten Beschlüsse von Bund und Ländern wirken. Sein Land habe sie schnell umgesetzt. „Ob diese ausreichen, wird sich in den kommenden zehn bis vierzehn Tagen zeigen. Diese Zeit sollten wir abwarten, bevor wir weitere Schritte einleiten“, sagte er ebenfalls „Bild“.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich mit jüngsten Beschlüssen einer Runde mit den Ministerpräsidenten vor eineinhalb Wochen unzufrieden gezeigt. „Die Ansagen von uns sind nicht hart genug, um das Unheil von uns abzuwenden“, sagte die CDU-Politikerin bei den Beratungen laut Teilnehmern. Wenige Tage später hatte sie in einem dramatischen Videoappell die Bevölkerung aufgefordert, auf jede unnötige Reise oder Feier zu verzichten und zu Hause zu bleiben.

Bundesweit liegt die Zahl der Neuinfektionen inzwischen über dem Warnwert von 50 pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Samstagmorgen haben die Gesundheitsämter in Deutschland 14 714 neue Corona-Infektionen gemeldet, so viele wie noch nie seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland. Da es allerdings am Donnerstag zeitweise zu Datenlücken bei der Übermittlung von Infektionszahlen gekommen war, könnten in der jüngsten Zahl der Neuinfektionen entsprechende Nachmeldungen enthalten sein. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung überschritt am Samstag die Marke von 10 000.

10.07 Uhr: Polens Präsident Duda positiv auf Coronavirus getestet
- Neuinfektionen in Polen auf Rekordhoch

Polens Präsident Andrzej Duda ist nach offiziellen Angaben positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dem Präsidenten gehe es gut, teilte der Staatssekretär in der Präsidentschaftskanzlei, Blazej Spychalski, am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Polen verzeichnete zuletzt ein Rekordhoch an Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Am Freitag hatte Regierungschef Mateusz Morawiecki die Einstufung des gesamten Landes als "rote Zone" angekündigt.

Duda habe sich am Freitag "wie empfohlen" auf das Coronavirus testen lassen, schrieb Spychalski. "Das Ergebnis ist positiv ausgefallen."

Wann sich Duda mit dem Coronavirus angesteckt hat, war zunächst unklar. Am Montag hatte der nationalkonservative Präsident an einem Investitionsforum in der estnischen Hauptstadt Tallinn teilgenommen. Dort hatte er auch Bulgariens Staatschef Rumen Radew getroffen, der sich später in Corona-Quarantäne begeben musste. 

In Polen mit seinen 38 Millionen Einwohnern waren am Freitag 13.632 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Wegen der starken Ausbreitung des Virus kündigte Regierungschef Morawiecki die Rückkehr zum Online-Unterricht für alle Schüler ab der vierten Klasse an. Morawiecki bat auch alle Menschen über 70 Jahre, zu Hause zu bleiben. Vergangene Woche hatte er bereits die Bürger zur Arbeit im Homeoffice aufgerufen. 

Bereits am Samstag vergangener Woche hatte die Regierung in Warschau die Hälfte des Landes zur "roten Zone" erklärt, darunter vor allem Großstädte und umliegende Gebiete. 

Ab diesem Samstag gilt nun in ganz Polen eine Maskenpflicht an allen öffentlichen Orten. Restaurants, Cafés und Kneipen dürfen nur noch Außer-Haus-Service anbieten. Fitnessclubs und Schwimmbäder sind ebenfalls geschlossen. Hochzeiten sind verboten und die Anzahl der Personen, die sich in Geschäften, öffentlichen Verkehrsmitteln und bei Gottesdiensten versammeln dürfen, ist auf fünf begrenzt.

Wegen der deutlichen Zunahme der Corona-Neuinfektionen in Polen wird außerdem das Nationalstadion in Warschau zum Corona-Lazarett umfunktioniert, da die Pandemie das Gesundheitssystem an den Rand des Zusammenbruchs gebracht hat.

08.05 Uhr: Mehr als 10.000 Corona-Tote in Deutschland seit Pandemie-Beginn

In Deutschland sind seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 10.000 Menschen an den Folgen der Infektion gestorben. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am frühen Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden bis Freitag insgesamt 10.003 Todesfälle verzeichnet. Die Zahl lag damit um 49 Todesfälle höher als der in der Nacht zum Freitag vom RKI bekanntgegebene Stand.

Auch bei der Zahl der täglich erfassten Neuinfektionen mit dem Coronavirus wurde ein neuer Rekordwert erreicht. Laut RKI stieg die Zahl der erfassten Ansteckungsfälle im Vergleich zum Vortag um 14.714. In diese Zahl sind allerdings Infektionen eingerechnet, die am Vortag aufgrund einer technischen Panne bei der Übermittlung der Daten noch nicht erfasst worden waren.

Am Donnerstag und Freitag hatte das RKI täglich registrierte Neuinfektionen von jeweils mehr als 11.000 Fällen bekanntgeben - dies waren die bisherigen Spitzenwerte seit Beginn der Pandemie. Ohne die Technikpanne hätte das Institut am Freitag einen noch höheren Wert ermittelt - und wäre die am Samstag veröffentlichte Zahl dafür niedriger gewesen.

Die Gesamtzahl der registrierten Coronavirus-Infektionsfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie wurde vom RKI am Samstag mit 418.005 angegeben. Die Zahl der Genesenen lag den Angaben zufolge bei etwa 310.200. Das RKI hatte die Corona-Lage in Deutschland am Donnerstag als „sehr ernst“ eingestuft.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, den 23. Oktober:

22.35 Uhr: Dehoga hält nichts von Sperrstunde - Erste Klagen in Vorbereitung

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Baden-Württemberg hält nichts von der neuen Sperrstunde für Gastronomiebetriebe. „Eine Sperrstunde ist nicht nachvollziehbar und nicht verhältnismäßig“, sagte ein Dehoga-Sprecher am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Er geht davon aus, dass die Frage der Rechtmäßigkeit schon sehr bald durch Gerichte geklärt wird. Einzelne Betriebe würden bereits Eilklagen vorbereiten. „Das Land hat mit dem Beherbergungsverbot schon einmal Schiffbruch erlitten. Jetzt könnten Kommunen möglicherweise Ähnliches erleben.“

Es sei nicht belegt, dass Gasthäuser Corona-Infektionsschwerpunkte seien. Die Dehoga warnte vor negativen Folgen der Sperrstunde, wenn Gäste nicht im geregelten Rahmen der Gastronomiebetriebe, sondern in Privaträumen zusammenkämen. Finanziell seien „ganz enorm“ Bars und Szene-Lokale betroffen.

22.08 Uhr: Erste Patienten aus Niederlanden nach Deutschland geflogen

Zum ersten Mal in der zweiten Welle der Corona-Pandemie werden Patienten aus den Niederlanden in deutsche Kliniken verlegt. Ein Hubschrauber transportierte am Freitagmorgen einen Patienten in ein Krankenhaus nach Münster. Das teilte das Koordinierungszentrum für die Verteilung von Patienten am Freitag in Rotterdam mit. Ein zweiter Flug ebenfalls von Almere nach Münster sollte folgen.

Der Abflug des ersten Hubschraubers hatte sich zunächst wegen starken Nebels verzögert. Der zweite Patient sollte nach den Planungen gegen 16.00 Uhr in Münster eintreffen.

21.30 Uhr: Österreich meldet dritten Corona-Tagesrekord in Folge

Österreich hat den dritten Tag in Folge einen Rekord an Corona-Neuinfektionen registriert. Am Freitag meldeten Innen- und Gesundheitsministerium 2571 neue Fälle binnen 24 Stunden. Bereits am Donnerstag und am Mittwoch waren jeweils Höchststände seit Beginn der Pandemie erreicht worden. Die Zahl neu gemeldeter Fälle binnen sieben Tagen stieg auf 154,4 pro 100 000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt dieser Wert nach Angaben des Robert Koch-Instituts zurzeit im bundesweiten Durchschnitt 60,3.

20.20 Uhr: Zahl der Corona-Patienten in Intensivstationen steigt

In Deutschland werden mehr und mehr Corona-Patienten in Intensivstationen in Krankenhäusern behandelt. Nach Zahlen des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) werden derzeit 1121 Patienten mit Covid-19 intensivmedizinisch behandelt. Vor einer Woche waren es noch 690, vor zwei Wochen 510 und vor einem Monat 293 gewesen. 478 Corona-Patienten werden derzeit beatmet. Demnach sind aktuell 21.736 Intensivbetten belegt. 7784 sind frei. Das sind 873 freie Betten weniger als noch vor einer Woche. Darüber hinaus steht eine „Notfallreserve“ von 12 717 Intensivbetten bereit, die innerhalb von sieben Tagen verfügbar wären.

19.55 Uhr: So rüsten sich Gemeinden am Hochrhein für die große Coronawelle

Eine weitere drastische Zunahme der Infektionszahlen in kommenden Tagen wird erwartet. Kommunen am Hochrhein sagen öffentliche Veranstaltungen ab, versuchen aber, das gesellschaftliche Leben – so weit es geht – am laufen zu halten. Manche Gemeinden ermöglichen weiter Hallennutzung für Vereine, andere nicht. Volkstrautag-Feiern werden teilweise schon abgesagt, ebenfalls Martinsumzüge. Wie es einzelnen Gemeinden handhaben, haben wir Ihnen hier aufgeschrieben.

19.30 Uhr: 1747 neue Corona-Infektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen hat sich in Baden-Württemberg im Vergleich zum Donnerstag um 1747 Fälle erhöht. Insgesamt haben sich damit mindestens 66.815 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 9 auf 1966. Als genesen gelten 50.748 Menschen - 488 mehr als am Vortag. Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen bei 67,4 und damit deutlich über der Schwelle von 50 für die höchste Warnstufe im Land.

19 Uhr: WHO-Chef sieht Corona-Pandemie in nördlicher Hemisphäre an „kritischem Punkt“

Die WHO sieht die Corona-Pandemie in der nördlichen Hemisphäre an einem „kritischen Punkt“. „Die nächsten Monate werden sehr hart und manche Länder befinden sich auf einem gefährlichen Weg“, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, bei einer virtuellen Pressekonferenz. In zu vielen Ländern gebe es derzeit eine exponentielle Zunahme an neuen Corona-Fällen. Der Anstieg der Fallzahlen führe zur Überlastung von Krankenhäusern und Intensivstationen, sagte Tedros. „Und wir befinden uns erst im Oktober.“ Weltweit wurden bisher fast 42 Millionen Corona-Fälle registriert. In Deutschland meldeten die Behörden am Freitag den zweiten Tag in Folge mehr als 11.000 Neu-Infektionen.

18.50 Uhr: Corona stoppt die Narretei: Konstanz sagt den 11.11. komplett ab

Die Konstanzer Narrengesellschaft Niederburg streicht einen ihrer wichtigsten Termine im Kalender, den Fasnachtsauftakt. Auch die anderen Konstanzer Fasnachtsgesellschaften verzichten auf Veranstaltungen. Für die Saal-, Straßen- und Fernsehfasnacht 2021 sieht es düster aus.

18 Uhr: Gastwirtin scheitert mit Antrag gegen Sperrzeitregel in Mannheim

Das Verwaltungsgericht Karlsruhe hat einen Antrag einer Gastwirtin gegen die Sperrzeitregelung in Mannheim abgelehnt. Die Klägerin hatte sich gegen die Vorverlegung der Sperrzeit für Gaststätten und öffentliche Vergnügungsstätten auf 23 Uhr gewandt. Das Gericht begründete die Entscheidung damit, dass bereits die bloße Verkürzung der Öffnungszeiten die Zahl der Kontakte zwischen unbekannten Personen oder Personen aus verschiedenen Haushalten vermindere, wie das Gericht nun mitteilte. Es sei dafür auch nicht von Bedeutung, dass eine Ansteckungsgefahr nicht von der Uhrzeit abhänge. Die Sperrfrist sei unter anderem auch deshalb zulässig, weil die Bereitschaft, sich an Hygiene- und Verhaltensvorschriften zu halten, in den Nachtstunden abnehme.

17 Uhr: Oberverwaltungsgericht kippt Beherbergungsverbot im Norden

Schleswig-Holsteins Oberverwaltungsgericht hat das sogenannte Beherbergungsverbot für Touristen aus Corona-Hotspots gekippt. Das Gericht in Schleswig stufte die Regelung nun als rechtswidrig ein. Es erklärte die Regelung in einem Eilverfahren für außer Vollzug gesetzt, bis eine Entscheidung in der Hauptsache getroffen ist.

15.50 Uhr: Inzidenzwert kratzt in Tuttlingen an der roten Marke: Die Einführung einer Sperrstunde rückt näher

Im Kreis Tuttlingen hat sich die Corona-Situation wieder verschärft. 20 Neuinfektionen gab es am Freitag. Auch der Landkreis Tuttlingen fliegt jetzt also nur ganz knapp unterhalb des Radars des kritischen „roten Bereichs“, schreibt Pressesprecherin Julia Hager in einer Mitteilung des Landratsamtes. „Wir erwarten, dass wir spätestens am Sonntag die Marke des ‚roten Bereiches‘ überschreiten". Hier lesen Sie alle Details.

15.40 Uhr: Corona-Kontrollen im Südwesten, Lage laut Innenminister sehr ernst

Maske, Abstand und Quarantäne - Ordnungsamt und Polizei in Baden-Württemberg kontrollieren verstärkt das Einhalten von Corona-Regeln. Die aktuelle Lage ist nach Angaben des Innenministers Thomas Strobl (CDU) sehr ernst. „Die Polizei wird dazu im öffentlichen Raum konsequent kontrollieren, etwa ob der Maskenpflicht nachgekommen wird, und sie wird verbotene Ansammlungen konsequent auflösen“, teilte Strobl mit.
 
Ordnungsämter im ganzen Südwesten haben in den vergangenen Tagen unter anderem überprüft, ob Menschen Abstände einhalten und einen Mund-Nasen-Schutz tragen. In der Freiburger Altstadt informierten Behörden am Donnerstag 1250 Menschen, die nach Angaben eines Stadt-Sprechers „aus Unwissenheit“ über neue Regeln den Mund-Nasen-Schutz nicht trugen. Vier Personen weigerten sich demnach auch danach, eine Maske zu tragen und erhielten ein Bußgeld.

15.20 Uhr: Medizinstudenten sollen in Gesundheitsämtern aushelfen

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) hat Studenten der Medizin und verwandter Fächer aufgerufen, Gesundheitsämter zu unterstützen, die Corona-Krise in den Griff zu bekommen. Bauer sagte in Stuttgart, die Ämter benötigten dringend personelle Verstärkung, sei es bei der Nachverfolgung oder bei der Beratung und Betreuung von Menschen am Telefon.
 
Die Studentinnen und Studenten seien in der jetzigen Situation eine wichtige Unterstützung und sollten sich bei den kommunalen Gesundheitsämtern melden. Die Hilfe werde auch entlohnt. Bereits am Anfang der Pandemie im Frühjahr hatte es einen entsprechenden Aufruf gegeben, auf den sich dann viele Freiwillige gemeldet hatten.

14.50 Uhr: Lehrerverband fordert Attestpflicht für Schüler

Der Philologenverband fordert die Einführung einer Attestpflicht für Schüler, die während der Corona-Krise nicht den Unterricht besuchen wollen. Baden-Württemberg sei das einzige Bundesland, in dem Eltern bestimmten, ob ihr Kind zur Schule gehe oder nicht, sagte Verbandschef Ralf Scholl in Stuttgart.
 
Die Schulpflicht im Sinne der Unterrichtsteilnahme sei praktisch ausgesetzt. Auch Lehrer, die zur Risikogruppe gehörten, müssten eine ärztliche Bescheinigung vorlegen, wenn sie keinen Präsenzunterricht machen wollten. Der Verband, der die Interessen der Gymnasiallehrer vertritt, forderte gleichfalls die Einführung eines rollierenden Systems zum Schulbesuch nach den Herbstferien im Südwesten.

14.40 Uhr: Stadt Blumberg sagt die Eisbahn ab

Die Stadt Blumberg hat die Eisbahn 2021 coronabedingt abgesagt. Das teilte Bürgermeister Markus Keller mit. Seit Ausbreiten der Pandemie hätten sie verschiedene Konzepte erarbeitet, wie die Eisbahn trotz Corona stattfinden könne, doch bei allen Möglichkeiten gehe der Charakter, Eislaufen mit Familie und Freunden oder ein zwangloses Treffen an der Almhütte verloren, begründet Bürgermeister Markus Keller die Absage.

14.30 Uhr: Curevac-Chef rechnet weiterhin 2021 mit Impfstoff

Der Vorstandsvorsitzende des Tübinger Biopharmaunternehmens Curevac, Franz-Werner Haas, rechnet nicht damit, dass der Impfstoff seiner Firma gegen das Coronavirus noch dieses Jahr auf dem Markt kommt. „Glaube ich nicht“, sagte er in Stuttgart. Vielleicht gehe es schneller, aber er wolle da keine Versprechungen machen. „Das wäre einfach unlauter“.
 
Haas rechnet weiterhin mit dem ersten Halbjahr 2021. Das hänge unter anderem von der Rekrutierung der 30.000 Probanden für die nächste klinische Studie ab. Es brauche eine weltweit breite Immunisierung - er sei zuversichtlich, dass Curevac einen Platz finden werde, auch wenn der Impfstoff aus Tübingen mit ein paar Monaten Versatz komme, sagte Haas mit Blick auf Mitbewerber. Es gehe erstmal darum, den Wettlauf mit der Zeit zu gewinnen, um einen Impfstoff zu haben.

14.08 Uhr: Deutschland erwägt derzeit keine Grenzschließungen wegen Corona

Nach Schließung der Grenze zu Dänemark für deutsche Urlauber erwägt die Bundesregierung bislang keinen solchen Schritt für Einreisen nach Deutschland. "Die Wiederanordnung von vorübergehenden Grenzkontrollen wird derzeit nicht erwogen", sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin. Ab Samstag dürfen Menschen aus Deutschland nach Angaben des Auswärtigen Amts nur noch nach Dänemark einreisen, wenn sie einen wichtigen Grund haben. Ausnahmen gelten für Bewohner von Grenzregionen, darunter Reisende mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein.
 
Das Auswärtige Amt sieht den Schritt der Behörden in Dänemark am Freitag skeptisch. Nach Einschätzung von Außenminister Heiko Maas (SPD) habe sich schon im Frühjahr gezeigt, dass Grenzschließungen "nicht in unser aller Sinn" seien - wegen der Folgen für den Warenverkehr und die Störungen des Verkehrs, sagte eine Sprecherin. Letztlich sei es Sache der europäischen Länder, Maßnahmen zu ergreifen, die sie für richtig erachteten.

13.49 Uhr: Warnungen vor schwerer zweiten Corona-Welle in Frankreich

Angesichts eines neuen Rekords an Neuinfektionen in Frankreich hat der Chef der öffentlichen Pariser Krankenhäuser vor einer zweiten Corona-Welle gewarnt, die schlimmer werden könnte als die erste im Frühjahr. Viele seien seit einigen Monaten der Ansicht, es gebe keine echte zweite Welle - doch sei eher das Gegenteil der Fall, mahnte Martin Hirsch am Freitag im Rundfunksender RTL.
 
Am Donnerstag hatten die Behörden über 41.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet, das waren rund 15.000 mehr als am Vortag. Seit Mittwoch wurden demnach 165 neue Todesfälle in Krankenhäusern registriert. Fast eine Million Menschen (999.043) haben sich nach Angaben der Behörden bislang mit dem neuartigen Erreger infiziert.

13 Uhr: Eilantrag gegen Maskenpflicht im Unterricht abgelehnt

Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof in Mannheim hat einen Eilantrag gegen die Maskenpflicht im Schulunterricht abgelehnt. Das Tragen einer Alltagsmaske sei ein geeignetes Mittel, um die Weiterverbreitung von Covid-19 zu begrenzen. Der Eingriff in die Rechte der Antragsteller sei gerechtfertigt. In Baden-Württemberg gilt seit Montag die höchste Pandemiewarnstufe. Das bedeutet unter anderem, dass ab der fünften Klasse auch während des Unterrichts eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden muss.

Zwei Geschwister aus dem Landkreis Ravensburg, die an weiterführende Schulen gehen, hatten dagegen einen Eilantrag eingereicht. Tatsächlich werde ihr Recht beeinträchtigt, das eigene Erscheinungsbild selbstverantwortlich zu bestimmen, so das Gericht. Damit gingen unter anderem auch Einschränkungen der Kommunikation sowie unter Umständen des Wohlbefindens einher. Demgegenüber stünden jedoch die „gravierenden Folgen für Leib und Leben einer Vielzahl vom Coronavirus Betroffener“ und die Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems. Mehrere wissenschaftliche Institutionen hätten sich übereinstimmend für das Tragen der Alltagsmaske im Unterricht ausgesprochen.

11 Uhr: Konstanzer Weihnachtsmarkt wird komplett abgesagt

Vor einigen Tagen hatte Organisator Levin Stracke noch die große Hoffnung geäußert, dass der Konstanzer Weihnachtsmarkt in diesem Jahr in abgespeckter Form stattfinden werde –doch nun musste er den Standbetreibern mitteilen, dass auch die kleine Version wegen der Pandemie nicht darstellbar sei. „Aufgrund der sehr hohen Infektionszahlen wurde uns heute mitgeteilt, dass die Schaffung weiterer Anziehungspunkte gerade im öffentlichen Raum unbedingt vermieden werden müsse“. Das bedauere er sehr, aber akzeptiere diese Entscheidung der Behörden, die sicher nicht leicht gefallen sei.

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9.50 Uhr: Kreis Lörrach übersteigt den Inzidenz-Grenzwert von 50

Der Landkreis Lörrach ist nun Corona-Hotspot: Das Landratsamt führt eine Sperrstunde für die Gastronomie ein und die allgemeine Maskenpflicht auf Märkten.Außerdem soll das Gesundheitsamt nun von der Bundeswehr unterstützt werden. So sollen ab kommender Woche insgesamt zwei Dreier-Teams der Deutsch-Französischen Brigade die Arbeit des Gesundheitsamts in der Kontaktnachverfolgung unterstützen.

8.30 Uhr: Montgomery: Lockdown ab 20.000 Neuinfektionen am Tag

Der Vorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, hält in Deutschland einen Lockdown für nötig, wenn die Schwelle von 20.000 Neuinfektionen am Tag überschritten wird. Bei dieser Zahl „gerät die Lage außer Kontrolle“, sagte er der „Rheinischen Post“. „Dann wäre es für Gesundheitsämter nicht mehr möglich, die Infektionsketten nachzuverfolgen und zu unterbrechen. Dann droht uns ein zweiter Lockdown, weil sich das Virus anders nicht mehr bremsen lässt.“

Am Freitagmorgen hatte das Robert-Koch-Institut das zweite Mal in Folge mehr als 11.000 Neuinfektionen in Deutschland gemeldet. Demnach wurden am Vortag 11.242 neue Fälle von den Gesundheitsämtern erfasst.

Freitag, 23. Oktober, 7.15 Uhr: Söder sieht Deutschland bei Corona vor Weichenstellung

Nach dem Rekordwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zu Vorsicht und Disziplin gemahnt. „Ich glaube, das wird jetzt eine spannende Zeit für uns alle werden. Es wird schon eine wichtige Weichenstellung sein“, sagte der CSU-Chef am Donnerstag in der Sendung „ZDF spezial“. „Es muss uns gelingen, diese Welle zu brechen. (...) Und wenn wir jetzt ein bisschen mehr tun, dann werden wir hinterher weniger Folgen haben.“

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages in Deutschland hatte zuvor erstmals den Wert von 10.000 überschritten. Söder kommentierte: „Es ist genau das eingetreten, wie schon vor Wochen prognostiziert, dass mit Leichtsinn und mit mangelnder Vorsicht leider eine entsprechend höhere Zahl an Infektionen stehen kann.“

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, warnte für den Fall eines weiteren Anstiegs, bei 20.000 Neuinfektionen am Tag gerate die Lage außer Kontrolle. „Dann wäre es für Gesundheitsämter nicht mehr möglich, die Infektionsketten nachzuverfolgen und zu unterbrechen“, sagte er der „Rheinischen Post“. „Dann droht uns ein zweiter Lockdown, weil sich das Virus anders nicht mehr bremsen lässt.“

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, den 22. Oktober:

21.59 Uhr: Landkreise wehren sich gegen Sperrstunden für die Gastronomie

Der baden-württembergische Landkreistag zweifelt an den vorgeschriebenen Sperrstunden in Corona-Hotspots. Nach einem Erlass der Landesregierung muss ein Landkreis bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen eine Sperrstunde ab 23 Uhr für die Gastronomie per Allgemeinverfügung verhängen. Er habe Bedenken, ob man diese Maßnahme zu diesem Zeitpunkt rechtlich halten könne, betonte der Präsident des Landkreistags, Joachim Walter, am Donnerstag nach einer Landrätekonferenz mit Innenminister Thomas Strobl (CDU). Wenn man die Sperrstunden nun umsetze und vor Gericht damit scheitern sollte, dann stünde das Mittel vielleicht später nicht mehr zur Verfügung.

20.43 Uhr: Österreich stellt Corona-Ampel für 21 weitere Bezirke auf Rot

Österreich stellt seine Corona-Ampel für zahlreiche Bezirke und Regionen angesichts der sich ausweitenden Corona-Pandemie auf Rot. Betroffen sind unter anderem bei Touristen beliebte Gegenden wie Zell am See oder St. Johann im Pongau, wie die österreichische Nachrichtenagentur berichtete. Im Bundesland Tirol wurde auch der Bezirk Landeck rot eingestuft - in diesem Bezirk liegt der Wintersportort Ischgl, der im März zu einem Corona-Hotspot wurde. Bisher stand die österreichische Corona-Ampel in vier Bezirken auf Rot, darunter Hallein in Salzburg und die Stadt Innsbruck.

19.31 Uhr: Im Südwesten sind 1950 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert

In Baden-Württemberg sind nach jüngsten Zahlen insgesamt 65.068 Menschen mit dem Coronavirus infiziert - 1950 mehr als am Mittwoch. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg dabei um 7 auf 1957. Das teilte das Landesgesundheitsamt mit. Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 61,2 Personen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt. Über der Schwelle von 50 lagen am Donnerstag 28 Stadt- und Landkreise. Am höchsten war der Wert weiterhin in Heilbronn: Er kletterte auf 140,6.

18 Uhr: Ärztepräsident zweifelt an Alltagsmasken

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat den Nutzen von Alltagsmasken bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie bezweifelt. Er sei von den Alltagsmasken nicht überzeugt, „weil es auch keine tatsächliche wissenschaftliche Evidenz darüber gibt, dass die tatsächlich hilfreich sind“, sagte er in ZDF-Talkshow „Markus Lanz“. „Schon gar nicht im Selbstschutz und wahrscheinlich auch nur ganz wenig im Schutz, andere anzustecken.“

 
Reinhardt sagte, er glaube, dass man den Mund-Nasen-Schutz tragen könne, wo man den Abstand nicht wahren könne, etwa im öffentlichen Nahverkehr oder in Räumlichkeiten, wo man notwendigerweise eng beieinander sei. Zum Tragen an der frischen Luft sagte er: „Ich glaube, dass das wenig bringen wird.“ Am Donnerstag bekräftigte er in einer gemeinsamen Mitteilung der Ärztekammer-Spitze, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in bestimmten Situationen sinnvoll ist: „Dieser ist zwar kein sicherer Schutz vor einer eigenen Infektion, hilft aber, durch eine mechanische Reduktion der Aerosol-Verbreitung andere zu schützen.“

16.24 Uhr: Im Corona-Hotspot Berlin: Freiburg spielt vor vielen Fans

Trotz eines drastischen Anstiegs der Infektionszahlen im Corona-Hotspot Berlin darf der 1. FC Union sein Heimspiel gegen den SC Freiburg vor rund 4500 Zuschauern austragen. Ein entsprechendes Hygienekonzept des Fußball-Bundesligisten genehmigte das zuständige Gesundheitsamt im Stadtbezirk Treptow-Köpenick. Während deutschlandweit durch die Verschärfung der Pandemie der Zugang für die Fans immer stärker zurückgefahren wird, sollen am Samstag (15.30 Uhr/Sky) insgesamt 5000 Personen, darunter auch die Teams, im Stadion An der Alten Försterei dabei sein.

15.30 Uhr: Im Kreis Waldshut wird der Inzidenz-Grenzwert von 35 überschritten

38,1 Menschen unter 100.000 Einwohnern im Landkreis Waldshut haben sich in den vergangenen sieben Tagen mit Sars-CoV-2 infiziert und die Infektionslage wird immer diffuser. „Die zweite Welle ist da, sie rollt und sie ist heftig“, so beschreibt Corinna Schweizer, die für das Gesundheitsamt zuständige Dezernentin des Landratsamts, die derzeitige Pandemie-Situation. Lesen Sie hier einen Rückblick auf den Verlauf der zweiten Welle bislang und einen Ausblick auf mögliche Folgen der Entwicklung.

15.10 Uhr: Straßburger Weihnachtsmarkt wegen Corona-Pandemie abgesagt

Wegen der besorgniserregend hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen wird es dieses Jahr keinen Weihnachtsmarkt in Straßburg geben. Zwar bleibe es bei Veranstaltungen wie Konzerten und anderen Vorstellungen, und auch der große Weihnachtsbaum im Zentrum der Stadt werde wie jedes Jahr aufgestellt - doch die rund 300 traditionellen Stände würden diesmal nicht aufgebaut, erklärte Bürgermeisterin Jeanne Barseghian.

 
Die elsässische Hauptstadt habe die höchste Corona-Alarmstufe überschritten, sagte die Grünen-Politikerin zur Begründung. Straßburg stecke in keiner "Blase", fügte sie hinzu: In ganz Europa und insbesondere im nur wenige Kilometer entfernten Deutschland würden die Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus ebenfalls stetig verschärft.

14.41 Uhr: Spahn geht es nach Corona-Infektion „den Umständen entsprechend gut“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht es einen Tag nach seinem positiven Corona-Testergebnis „den Umständen entsprechend gut“. „Er hat weiterhin kein Fieber, zeigt aber Erkältungssymptome“, erklärte sein Sprecher Hanno Kautz in Berlin. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Spahns engeren Umfeld seien inzwischen auf das Corona-Virus untersucht worden; sie seien aber negativ getestet worden.
 
„Als Vorsichtsmaßnahme arbeiten sie vorläufig aus dem Homeoffice“, erklärte Kautz weiter. Spahn hatte sich am Mittwoch in häusliche Isolation begeben, nachdem er sein positives Testergebnis erhalten hatte. Dem Vernehmen nach ist auch Spahn arbeitsfähig, inwieweit der Minister vom Homeoffice aus seine Tätigkeit wahrnehmen wird, ist aber noch unklar.

13.31 Uhr: Sozialministerium: Derzeit kein Anlass für Shutdwon

Das baden-württembergische Sozialministerium sieht derzeit keinen Anlass für einen landesweiten Shutdown. „Das Überschreiten der 50er-Grenze bei der 7-Tage-Inzidenz landesweit ist kein Grund für einen Shutdown. Die Fallzahlen allein können hierfür nicht den Ausschlag geben“, sagte ein Ministeriumssprecher.
 
Er betonte jedoch auch: „Die Zahlen sind besorgniserregend. Wir sind mitten in der zweiten Welle. Jetzt kommt es darauf an, sie schnell zu brechen.“ Mit der Corona-Verordnung seien am Samstag landesweit noch einmal schärfere Maßnahmen ergriffen worden. Ob das alles wirke, sehe man erst in ein bis zwei Wochen.

13 Uhr: RKI: Private Treffen Hauptgrund für steigende Infektionszahlen

Die dramatisch steigenden Corona-Infektionszahlen hängen nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vorwiegend mit Ansteckungen im privaten Bereich zusammen. Es gehe vorwiegend um Feiern, Treffen mit Freunden oder der Familie, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler. Das Geschehen steigere sich drastisch und sei in einigen deutschen Regionen bereits unkontrollierbar. Es müsse davon ausgegangen werden, dass es wieder mehr schwere Fälle und Tote geben werde. Wieler appellierte erneut, die Corona-Regeln wie Hygiene und Abstandhalten einzuhalten, und sprach sich auch dafür aus, bei Treffen in Innenräumen eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Es gebe weiterhin die Chance, das Ausbruchsgeschehen zu verlangsamen, betonte er.

11.50 Uhr: Polen meldet Rekordzahl an Neuinfektionen

Auch Polen verzeichnet eine Rekordzahl bei den Corona-Neuinfektionen. Innerhalb von 24 Stunden wurden 12.107 neue Fälle gemeldet, wie das Gesundheitsministerium in Warschau  mitteilte. In diesem Zeitraum kamen 168 Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung hinzu. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 4000 Menschen.

Es wird erwartet, dass das ganze Land demnächst zur Roten Zone erklärt wird, wie die Nachrichtenagentur PAP unter Berufung auf Regierungssprecher Piotr Mueller berichtete. Damit gehen weitere Einschränkungen wie die Begrenzung von Versammlungen auf maximal zehn Personen einher. Pläne für landesweite Ausgangsbeschränkungen gebe es indes nicht, hieß es in Warschau.

10.32 Uhr: Schweiz und Polen auf Corona-Risikoliste 

Die Bundesregierung hat die Nachbarländer Polen und Schweiz, fast ganz Österreich und große Teile Italiens mit Wirkung ab dem kommenden Samstag zu Corona-Risikogebieten erklärt. Die Kanarischen Inseln werden dagegen von der Risikoliste gestrichen.

 Auch Großbritannien bis auf die Kanalinseln und Überseegebiete, ganz Irland und Liechtenstein gelten ab Samstag als Risikogebiete. 

Die Einstufung als Risikogebiet und die damit automatisch verbundenen Reisewarnungen des Auswärtigen Amts bedeuten zwar kein Reiseverbot, sollen aber eine möglichst große abschreckende Wirkung auf Touristen haben. Das Gute für den Urlauber: Er kann eine bereits gebuchte Reise stornieren, wenn sein Ziel zum Risikogebiet erklärt wird. Das Schlechte: Rückkehrer aus den Risikogebieten müssen derzeit noch für 14 Tage in Quarantäne, können sich aber durch einen negativen Test davon vorzeitig befreien lassen.

Berufspendler können weiterhin täglich ein- und ausreisen. Für Kurzbesuche in die Schweiz gilt: Wer in Baden-Württemberg wohnt, darf für bis zu 48 Stunden in ein Risikogebiet reisen, ohne dass er bei seiner Rückkehr nach Baden-Württemberg in Quarantäne muss. Wer nicht länger als 48 Stunden in diese Regionen reist, für den gilt auch keine Quarantänepflicht. 

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9.30 Uhr: Maskenlos auf dem Pausenhof - Corona-Regeln an Schulen im Südwesten gelockert

Trotz steigender Infektionszahlen werden manche Corona-Regeln an Schulen im Südwesten wieder gelockert. Während der Pause auf dem Schulhof, also außerhalb des Schulgebäudes im Freien, darf die Maske wieder abgenommen werden, sofern der Abstand zu anderen Personen mindestens 1,5 Meter beträgt, wie Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) heute verkündete. Damit reagiere man auf nachvollziehbare und berechtigte Rückmeldungen aus den Schulen und von den Eltern - die dauerhafte Maskenpflicht stelle eine besondere Belastung für die Schülerinnen und Schüler und auch für die Lehrkräfte dar. Auch in Zwischen- und Abschlussprüfungen kann auf die Maske verzichtet werden, sofern der Mindestabstand eingehalten wird.

Mit der Ausrufung der höchsten Pandemiestufe wurde auch die Nutzung der Schulen für nichtschulische Zwecke untersagt - dies wurde von verschiedenen Seiten als zu weitgehend empfunden, teilte das Ministerium mit. Zahlreiche Musikschulen und Volkshochschulen konnten faktisch keine schulischen Räume mehr nutzen. Außerschulische Partner seien aber häufig auf die schulischen Räume angewiesen, betonte Eisenmann. „Deshalb kehren wir nun wieder zur alten Regelung zurück und ermöglichen weiter die außerschulische Nutzung von Schulen unter strengen Hygieneauflagen“, sagt die Ministerin.

8.10 Uhr: Weitere Infektionen im Kabinett? Sorge nach Spahns Corona-Test

Nach der Corona-Infektion von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn werden nun die Testergebnisse der anderen Kabinettsmitglieder erwartet. Familienministerin Franziska Giffey war bereits mit einem Schnelltest am späten Mittwochnachmittag negativ getestet worden. Ein weiterer Schnelltest sollte noch folgen. Giffey hatte am Freitag bei einer Pressekonferenz sehr lange mit Spahn zusammen auf dem Podium gesessen.

Das Kabinett als Ganzes soll aber nicht in Quarantäne gehen. Ein Regierungssprecher erklärte, es tage unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln, die darauf abzielten, dass auch bei Anwesenheit einer infizierten Person eine Quarantäne anderer oder gar aller Teilnehmer nicht erforderlich werde. Spahn, der als Gesundheitsminister in der Pandemie eine zentrale Rolle spielt, hat sich als erstes Mitglied des Bundeskabinetts angesteckt. 

Am Abend bedankte sich der 40-Jährige via Twitter für die vielen Genesungswünsche. „Ich bin in häuslicher Isolation und erhole mich mit aktuell nur Erkältungssymptomatik.“ Er wünsche allen, mit denen er Kontakt hatte, dass sie gesund blieben.

Donnerstag, 22. Oktober, 7 Uhr: Corona-Neuinfektionen in Deutschland erreichen Rekordwert von 11.287

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages in Deutschland ist erneut stark gestiegen und hat erstmals den Wert von 10.000 überschritten. Die Gesundheitsämter meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Donnerstagmorgen 11.287 Fälle binnen 24 Stunden. Der bisherige Höchstwert seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland war am Samstag mit 7830 Neuinfektionen erreicht worden.

Am Donnerstag vergangener Woche waren mit 6638 Fällen erstmals mehr als im Frühjahr gemeldet worden. Die jetzigen Werte sind allerdings nur bedingt mit denen aus dem Frühling vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird - und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.

Experten zufolge sind die neu gemeldeten Infektionen wegen der Zeit zwischen Ansteckung, Test, Ergebnis und Meldung ein Hinweis darauf, wie stark das Virus vor etwa einer Woche in der Gesellschaft unterwegs war. Deshalb dauere es auch, bis sich politische Maßnahmen in den Meldezahlen niederschlagen könnten.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 21. Oktober:

22.45 Uhr: EU setzt Videogipfel zur Corona-Pandemie an

Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten werden am Donnerstag kommender Woche in einer Videokonferenz über eine noch engere Zusammenarbeit in der Corona-Pandemie beraten. „Wir müssen unsere gemeinsamen Anstrengungen zur Bekämpfung von Covid-19 verstärken“, teile EU-Ratspräsident Charles Michel am Mittwochabend zur Bekanntgabe des Termins mit.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihre Kolleginnen und Kollegen hatten sich in der vergangenen Woche bei einem Gipfeltreffen in Brüssel darauf verständigt, die Koordinierung auf der Ebene der Staats- und Regierungschefs zu verstärken. Zudem war vereinbart worden, sich um eine bessere grenzüberschreitende Ermittlung von Kontaktpersonen zu bemühen. Auch könnte es bald Absprachen zu Teststrategien und zur vorübergehenden Beschränkung nicht unbedingt notwendiger Reisen aus Drittstaaten in die EU geben, hieß es.

21.25 Uhr: Toter bei Corona-Impfstoff-Studie von AstraZeneca in Brasilien

Während der Studie zu einem Corona-Impfstoff des Pharmakonzerns AstraZeneca in Brasilien ist ein Proband gestorben. Dies bestätigte die brasilianische Überwachungsbehörde für Gesundheit, Anvisa, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Zuvor hatten brasilianische Medien darüber berichtet.

Den Impfstoff hatte der britisch-schwedische Konzern in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford entwickelt. Nach eigenen Angaben war die Anvisa bereits am Montag darüber informiert worden. Die Empfehlung laute, die Tests fortzusetzen. Der Fall werde derzeit geprüft, Daten über Freiwillige müssten vertraulich behandelt werden.

19.51 Uhr: Zahl der Corona-Infektionen in Spanien übersteigt eine Million

Spanien hat am Mittwoch die Marke von einer Million Corona-Infektionen durchbrochen. Seit dem Beginn der Pandemie seien 1.005.295 Menschen in dem Land mit 47 Millionen Einwohnern positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid mit.

Das waren 16.973 mehr als am Vortag, ein neuer Tagesrekord. Die Zahl von mehr als einer Million Infektionen ist der höchste Wert aller westeuropäischen Länder und weltweit Platz sechs. Nur die USA, Indien, Brasilien, Russland und Argentinien haben noch mehr Infizierte gemeldet. Die Zahl der mit Corona gestorbenen Menschen sei seit dem Vortag um 156 auf nun 34.366 gestiegen.

18.35 Uhr: Baden-Württemberg überschreitet Corona-Warnstufe: Wert bei 53,4

In Baden-Württemberg ist der kritische Wert von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen landesweit überschritten. Wie das Landesgesundheitsamt nun in Stuttgart mitteilte, liegt der Wert für den Südwesten bei 53,4. Bund und Länder hatten beschlossen, dass schärfere Regeln greifen müssen, wenn dieser Grenzwert überschritten wird.

18.13 Uhr: Neue Corona-Ausbrüche in Seniorenheimen im Südwesten

In mehreren Seniorenheimen im Südwesten steigen derzeit die Zahlen der Corona-Infizierten. Einrichtungen in Laichingen, Blaustein (beide Alb-Donau-Kreis) und Mannheim haben in den vergangenen Tagen ein Besuchsverbot ausgesprochen. In dem Seniorenheim in Laichingen starben bislang sechs Bewohner in Folge einer Infektion, wie eine Sprecherin der Einrichtung mitteilte.

Insgesamt seien in dem Heim seit vergangener Woche 41 Bewohner und 22 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden. Fünf weitere Infizierte befinden sich laut Sprecherin in einem kritischen Zustand. In Blaustein sind 14 Bewohner und elf Mitarbeiter nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, einige Testergebnisse stehen derzeit noch aus.

17.02 Uhr: Gesundheitsminister Spahn positiv auf Coronavirus getestet

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), eine Schlüsselfigur im Kampf gegen die Corona-Pandemie in Deutschland, hat sich mit dem Virus angesteckt. Er sei am Mittwochnachmittag positiv auf das Virus getestet worden, teilte sein Ministerium in Berlin mit. Damit ist erstmals ein Minister aus dem Kabinett von Angela Merkel (CDU) an Covid-19 erkrankt. Spahn habe sich umgehend in häusliche Isolierung begeben, hieß es in der Mitteilung. „Bislang haben sich bei ihm nur Erkältungssymptome entwickelt. Alle Kontaktpersonen werden aktuell informiert.“

16.25 Uhr: Söder für neue „dunkelrote“ Corona-Warnstufe

In einem eindringlichen Appell hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) das ganze Land zum gemeinsamen Kampf gegen die ungebremst steigenden Corona-Zahlen aufgerufen. Wenn man neue regionale oder landesweite Lockdowns verhindern wolle, müsse man schnell und konsequent handeln, sagte Söder in einer Regierungserklärung im Landtag in München.

Für Bayern zog er eine neue „dunkelrote“ Warnstufe für Regionen mit extremen Corona-Zahlen ein, dort sollen Veranstaltungen auf 50 Personen begrenzt werden und eine Sperrstunde ab 21 Uhr gelten.

15.45 Uhr: Lindaus Ampel steht jetzt auf Rot

Seit Dienstag steht die Corona-Warn-Ampel für den Landkreis Lindau auf Rot. Der 7-Tage Inzidenzwert liegt nach Angaben des Bayerischen Landesgesundheitsamtes aktuell bei 51,23 pro 100.000 Einwohner. Bereits seit dem Wochenende gilt auf der gesamten Lindauer Insel Maskenpflicht. „Wir müssen gemeinsam alles versuchen, damit die Infektionszahlen wieder fallen“, sagt Landrat Elmar Stegmann. 

13.30 Uhr: Tschechien schließt Geschäfte und verhängt Lockdown

Angesichts sprunghaft steigender Corona-Zahlen greift Tschechien zu drastischen Maßnahmen, die einem landesweiten Lockdown gleichkommen. Von Donnerstagmorgen an müssen fast alle Geschäfte schließen, wie Gesundheitsminister Roman Prymula  bekanntgab. Ausgenommen sind unter anderem Lebensmittelgeschäfte, Drogerien und Apotheken.

Zudem werden Ausgangsbeschränkungen wie im Frühjahr verhängt: Die Regierung hat angeordnet, dass Leute ihre Kontakte mit anderen Menschen auf die „absolut notwendige Zeit“ begrenzen müssen. Das gilt nicht für den Weg zur Arbeit, notwendige Einkäufe, Arzt- und Familienbesuche. Erlaubt sind auch Spaziergänge in Parks und der freien Natur.

Die Infektionszahlen steigen in Tschechien seit Wochen dramatisch an. Am Mittwoch wurde ein neuer Höchststand bei der Zahl der täglichen Neuinfektionen vermeldet. Es kamen 11.984 bestätigte Fälle innerhalb von 24 Stunden hinzu. 

11.25 Uhr: Spahn sieht keinen bundesweiten Lockdown

Zu einem großflächigen Stillstand in Deutschland wie im Frühjahr wird es nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in der jetzigen Corona-Situation nicht kommen. „Einen zweiten Lockdown, so wie er immer gemeint wird, den sehe ich nicht“, sagte Spahn auf die entsprechende Frage eines Nutzers der Social-Media-App Jodel. Dort hatten sich auch in der Vergangenheit bereits Spitzenpolitiker, unter anderem Kanzleramtschef Helge Braun (CDU), Fragen von Nutzern gestellt.

Spahn begründete seine Aussage damit, dass man wisse, dass es beispielsweise im Einzelhandel, bei Friseuren und in anderen Bereichen momentan keine Ausbrüche gebe, wenn auf die sogenannte AHA-Regel - Abstand, Hygiene, Alltagsmaske - geachtet werde. „Also wir haben Bereiche, von denen wissen wir heute besser als im März, wo die Risiken händelbar sind, und deswegen würde man sie auch nicht wieder schließen müssen.“

10.40 Uhr: 7-Tages-Inzidenz bei 37,1. Gibt es im Kreis Lörrach nun weitere Beschränkungen?

35 Corona-Infektionen je 100.000 Einwohnern in sieben Tagen: Dieser erste kritische Grenzwert ist im Landkreis Lörrach seit Dienstag, 20. Oktober, überschritten.

Aktuell ist nicht mit weiteren Beschränkungen im Landkreis zu rechnen, wie Mai-Kim Lam, Sprecherin des Landratsamts Lörrach auf Anfrage des SÜDKURIER am Dienstag erklärte: „Durch die neue Corona-Verordnung des Landes, die seit gestern gilt, wurden Ansammlungen und private Feiern deutlich beschränkt und die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung erheblich ausgeweitet. Maßnahmen für diese Bereiche, die beim Erreichen der 35er-Grenze der 7-Tage-Inzidenz vorgesehen waren, sind damit bereits jetzt Rechtslage.“

Allerdings könnte es dennoch auf lokaler Ebene zu Verschärfungen der Vorgaben kommen. Was aktuell unternommen wird, um das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu bekommen, und was passiert, wenn die Zahlen dennoch weiter steigen, lesen Sie hier.

8.30 Uhr: Besuchsverbot für die Krankenhäuser in Rottweil und Oberndorf

Angesichts der steigenden Infektionszahlen im Landkreis Rottweil verschärfen die Helios Klinik Rottweil und das Krankenhaus Oberndorf ihre Vorsichtsmaßnahmen.

Um kein unnötiges Risiko einzugehen und die Gefahr einer Übertragung des Coronavirus zu minimieren, gelte für das Krankenhaus Oberndorf ab sofort, für Rottweil ab Montag, 26. Oktober, wieder das Besuchsverbot für die Akutkliniken im Landkreis Rottweil. Patienten können dann nur noch in Ausnahmesituationen von Angehörigen besucht werden.

Mittwoch, 21. Oktober, 7.30 Uhr: Gesundheitsämter ringen um Personal - Bundeswehr springt ein

Immer mehr Gesundheitsämter sind bei der Verfolgung von Kontaktketten überfordert. Vielerorts springt deshalb nun die Bundeswehr ein. In allen Teilen Baden-Württembergs  unterstützt sie die Behörden vor allem bei der Verfolgung von Kontakten von Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben.

Nach Angaben des Landeskommandos Baden-Württemberg sind derzeit bereits 112 Kräfte in den Gesundheitsämtern im Land im Einsatz. Die meisten Soldaten helfen in Stuttgart (60), gefolgt von Esslingen mit 15. Im Corona-Testzentrum Balingen und im Gesundheitsamt Hechingen sind fünf Soldaten tätig, die überdies auch Patienten aufklären und Abstriche vornehmen.

Jeweils bis zu zehn Soldaten sind in den Kreisen Enz, Breisgau-Hochschwarzwald, Heilbronn, Reutlingen und Ortenau in ähnlicher Mission unterwegs.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 20. Oktober:

22.30 Uhr: Gericht kippt Beherbergungsbeschränkungen für Mecklenburg-Vorpommern

Für Touristen aus inländischen Corona-Risikogebieten, die in Mecklenburg-Vorpommern Übernachtungen gebucht haben, gelten keine Beschränkungen mehr. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Greifswald gab  den Eilanträgen von zwei Hotelbetrieben statt, die gegen die geforderten Corona-Negativtests geklagt hatten. Die Landesregierung habe keinen sachlichen Grund darlegen können, weshalb Beherbergungsgäste aus Risikogebieten anders zu behandeln seien als etwa Schüler, Studenten oder Berufspendler, teilte das Gericht zur Begründung mit. 

21.53 Uhr: Schweiz: Zahl der Neuinfektionen binnen einer Woche verdoppelt

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in der Schweiz hat sich binnen einer Woche verdoppelt. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl zähle die Schweiz damit doppelt so viele Neuansteckungen wie Italien, sagte Stefan Kuster, Leiter Übertragbare Krankheiten im Bundesamt für Gesundheit (BAG), am Dienstag in Bern. 3008 neue Corona-Fälle in 24 Stunden wurden am Dienstag in der Schweiz und in Liechtenstein gemeldet. Zudem registrierte das BAG acht neue Todesfälle.

Der Anstieg werde sich nicht verlangsamen, bis die neuen Maßnahmen griffen, sagte Kuster. In der Schweiz gilt seit Montag ein Versammlungsverbot für mehr als 15 Menschen im öffentlichen Raum, die Maskenpflicht wurde auf öffentlich zugängliche Räume wie Geschäfte oder Bahnhöfen und Haltestellen ausgedehnt.

Im Schnitt stecke in der Schweiz jeder Infizierte derzeit 1,6 weitere Menschen an.

20.40 Uhr: Keine kostenlosen Tests mehr für Lehrer und Erzieher

Das Angebot des Sozialministeriums für Lehrer und Erzieherinnen, sich kostenlos testen zu lassen, soll noch Ende dieses Monats auslaufen. „Stand jetzt wird es keine Verlängerung des kostenlosen Testangebots geben“, sagte Sozialminister Manne Lucha. Das Ministerium bestätigte das geplante Aus für die Gratistests.

Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) kritisierte die Entscheidung. „Angesichts der kühleren Tage und der aktuellen Infektionslage halte ich es für richtig, dieses Angebot um einen weiteren Monat zu verlängern und auf insgesamt drei Tests zu erhöhen“, erklärte Eisenmann

20 Uhr: Bayerns Nationalspieler Gnabry positiv auf Corona getestet

Der deutsche Fußball-Nationalspieler Serge Gnabry vom FC Bayern ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab der Rekordmeister gerade bekannt. Dem 25-Jährigen „geht es gut“, hieß es in einer knappen Mitteilung der Münchner. Der Offensivspieler befinde sich in häuslicher Quarantäne und wird damit vorerst ausfallen. Am Mittwoch startet der FC Bayern mit einem Heimspiel gegen Atlético Madrid in die neue Saison der Champions League.

19.30 Uhr: Erster Corona-Fall an einer Blumberger Schule

In Blumberg wurde am Dienstag der erste Corona-Fall in einer Schule gemeldet. Es handelt sich um ein Grundschul-Kind der Grund- und Werkrealschule Eichberg, teilte Bürgermeister Markus Keller mit. Die kommissarische Schulleiterin Laila Siebel und ihr Team hätten alle 28 Kinder dieser Klasse sofort nach Hause geschickt, sie befänden sich in Quarantäne.

18.50 Uhr: Lindaus Corona-Ampel steht jetzt auf Rot

Seit Dienstag steht die Corona-Warn-Ampel für den Landkreis Lindau auf Rot. Der 7-Tage Inzidenzwert liegt nach Angaben des Bayerischen Landesgesundheitsamtes aktuell bei 51,23 pro 100.000 Einwohner. Bereits seit dem Wochenende gilt auf der gesamten Lindauer Insel Maskenpflicht. Jetzt sollen Schilder dafür sorgen, dass auch alle Besucher und Bewohner davon wissen.

18.11 Uhr: Corona-Aus für Bad Säckinger Weihnachtsmarkt

Den steigenden Coronazahlen fällt jetzt auch der Bad Säckinger Weihnachtsmarkt zum Opfer. Wie Elisabeth Vogt vom Stadtmarketing mitteilt, sei die Veranstaltung jetzt definitiv abgesagt. Die geltenden Corona-Regelungen hätten nicht sinnvoll umgesetzt werden können, so Elisabeth Vogt, die auch Vorsitzende des Handels- und Gewerbeverein Pro Bad Säckingen ist. Hier lesen Sie alle Details.

17.13 Uhr: Stuttgart führt Sperrstunde ein

Die Landeshauptstadt Stuttgart untersagt den Betrieb von Gaststätten zwischen 23 und 6 Uhr. Zudem schränkt sie den Verkauf von Alkohol weiter ein: In der Gastronomie im gesamten Stadtgebiet ist ganztägig der „Gassenausschank“ – also der Verkauf von alkoholischen Getränken To-Go - untersagt. Das geht aus einer Allgemeinverfügung hervor, die das Amt für öffentliche Ordnung am Dienstag veröffentlicht hat.

Weiter gelten zudem räumliche und zeitliche Einschränkungen beim Alkoholverkauf und -konsum. Die Einschränkungen gelten ab Donnerstag, 22. Oktober, 0 Uhr und sind vorerst bis einschließlich 8. November befristet. Ausnahmen von der Sperrstunde sieht die Allgemeinverfügung für die Bewirtung von Übernachtungsgästen in Beherbergungsbetrieben vor, sofern nur Speisen und alkoholfreie Getränke abgegeben werden.

17.07 Uhr: Kretschmann fordert Kontaktverzicht

Die Landesregierung hat die Bürger im Südwesten eindringlich zur Vermeidung von Kontakten aufgerufen. Die Bürger müssten nun diszipliniert sein, sonst werde man auf einen Lockdown zurückgreifen müssen mit enormen Kollateralschäden, warnte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) in Stuttgart. Man habe nicht mehr viele Dinge im Köcher bis zu dieser großen Maßnahme, sagte er mit Blick auf Beschränkungen.

Zur Eindämmung der Pandemie gelten im ganzen Land seit Montag strengere Regeln. Dazu gehören eine erweiterte Maskenpflicht sowie verschärfte Kontaktbeschränkungen - und zwar unabhängig davon, ob die jeweilige Stadt oder der Landkreis die Schwelle von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche überschreitet.

16.16 Uhr: Bundeswehr weitet Corona-Einsatz im Südwesten aus

Die Bundeswehr hilft in immer mehr Regionen in Baden-Württemberg im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die Bundeswehr habe bereits 14 Anträge auf Amtshilfe von Stadt- und Landkreisen aus dem Südwesten bewilligt, teilte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) nun mit. Aktuell seien 101 Kräfte in sieben Gesundheitsämtern vor Ort im Einsatz.

In weiteren sieben Kreisen laufe die Planung für den Einsatz von 66 Kräften. Sieben weitere Anträge auf Amtshilfe für weitere 59 Kräfte seien noch nicht bewilligt. Die Soldaten und Reservisten unterstützen die Ämter vor allem bei der telefonischen Kontaktnachverfolgung.

15.25 Uhr: Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut in Quarantäne

Nach dem baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl (CDU) befindet sich mit Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) nun auch ein zweites Kabinettsmitglied der Landesregierung in Quarantäne.

Wie die Sprecherin des Wirtschaftsministeriums auf Anfrage des SÜDKURIER bestätigte, hat sich Hoffmeister-Kraut zu Beginn der Woche freiwillig in Quarantäne begeben, nachdem im Ministerium am Wochenende mehrere Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Ein erster Test bei der Wirtschaftsministerin sei negativ ausgefallen. Hoffmeister-Kraut zeige auch keine Krankheitssymptome. Die Ministerin werde die Quarantäne bis zur Vorlage eines zweiten Testergebnisses, voraussichtlich bis Ende der Woche einhalten. Die Sprecherin betonte, es handele sich dabei nicht um eine behördlich angeordnete Quarantäne, sondern um eine reine Vorsichtsmaßnahme.

14 Uhr: Kretschmann rechtfertigt strenge Corona-Regeln für Trauerfeiern

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Beschränkung der Teilnehmerzahl für Trauergottesdienste und Bestattungen im Freien verteidigt. „Eine Trauerfeier mit 100 Personen ist jetzt nicht gerade an der Grenze der Pietät“, sagte er in Stuttgart. „Es muss ja niemand Angst haben, dass wir auf Friedhöfe gehen und sagen: Du darfst da nicht stehen.“ Die Landeskirchen und Diözesen seien gut organisiert. „Da haben wir uns über nichts zu beschweren.“

Die Probleme lägen bei muslimischen und freikirchlichen Trauerfeiern, wo sich Hunderte Personen treffen würden. „Das sind die Problemzonen“, sagte Kretschmann. „Da wir das immer für alle gleich machen müssen, sind wir aufgrund solcher Vorkommnisse leider dazu gezwungen.“

Ausnahmegenehmigungen seien zudem möglich, sofern ein Konzept vorliege. Für religiöse Veranstaltungen im Freien gilt grundsätzlich die Grenze von 500 Personen. An Trauerfeiern und Bestattungen im Freien dürfen wegen der sich ausweitenden Corona-Pandemie in Baden-Württemberg nur noch 100 Personen teilnehmen.

13.30 Uhr: Maskenpflicht im Unterricht: So lief der erste Tag an den Schulen der Region

Alarmstufe Rot in Baden-Württemberg: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie gelten seit Montag nochmals strengere Regeln im Südwesten. Für Schüler ab der fünften Klasse besteht jetzt Maskenpflicht im Unterricht. Wie kommen Schulen in der Region mit dieser neuen Vorschrift zurecht? Nach dem ersten Tag sind die Meinungen geteilt – und es zeigen sich erste Probleme. Wir ziehen eine erste Bilanz.

12.35 Uhr: Einige Kliniken in unserer Region schränken wegen steigender Corona-Zahlen Besuche ein

Wegen der steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen schränken erste Kliniken wieder Besuche ein. Damit solle verhindert werden, dass sich das Coronavirus weiter verbreite, teilten die SRH-Kliniken Sigmaringen mit. Zugleich solle das Risiko einer Ansteckung für Patienten und Mitarbeiter minimiert werden. Ausgenommen seien beispielsweise Angehörige, die einen im Sterben liegenden Patienten besuchen wollten. Auch dürfe eine Person eine Schwangere bei der Geburt begleiten.

Der Besucherstopp gilt an allen drei Standorten in Sigmaringen, Pfullendorf und Bad Saulgau. Einen Riegel für Besucher schieben auch die Kreiskliniken Reutlingen an den Standorten Reutlingen, Münsingen und Bad Urach vor. Eine landesweite Vorgabe dazu gibt es laut Sozialministerium noch nicht. Trotz steigender Infektionszahlen seien derzeit keine weitergehenden landesweiten Kontaktbeschränkungen über die bereits bestehenden hinaus für die Pflegeeinrichtungen angedacht, sagte ein Ministeriumssprecher.

11.30 Uhr: Zweite Corona-Welle in Italien: Lombardei plant Ausgangsverbote

Die norditalienische Lombardei plant wegen drastisch steigender Corona-Zahlen nächtliche Ausgangsverbote, die am Donnerstag beginnen sollen. Nach Medienberichten sollten die Bürger dort zwischen 23 Uhr und 5 Uhr ihr Haus nur noch aus wichtigem Grund - wie Arbeit oder Krankheit - verlassen dürfen. Die Lombardei, die auch bei der ersten Corona-Welle im Frühjahr stark betroffen war, habe eine solche Verschärfung der Maßnahmen bei der Regierung in Rom beantragt, schrieb die Zeitung „Corriere della Sera“.

9 Uhr: Gesamtes Ruhrgebiet gilt als Risikogebiet

Das gesamte Ruhrgebiet gilt seit Dienstagmorgen als Risikogebiet. Laut Robert Koch-Institut ist auch die Stadt Oberhausen mit 52,7 über die wichtige Corona-Kennzahl von 50 gekommen. Auf einer Karte des RKI zieht sich ein durchgehender roter Streifen von Aachen bis Bielefeld. Die Städteregion Aachen, Solingen, Gelsenkirchen und Herne sind sogar dunkelrot markiert - sie liegen über dem Wert von 100 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Die Stadt Köln liegt mit dem Wert 97,8 noch knapp unter der 100. Allerdings nahm die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in der Domstadt von Montag auf Dienstag um 22,4 Punkte stark zu.

7.30 Uhr: Ausgangsbeschränkungen im Kreis Berchtesgadener Land treten in Kraft

Im Kreis Berchtesgadener Land gelten wegen stark steigender Corona-Zahlen ab heute Mittag die bayernweit ersten Ausgangsbeschränkungen seit dem Lockdown im Frühjahr. Die eigene Wohnung darf ab 14.00 Uhr nur noch aus triftigen Gründen verlassen werden, beispielsweise zur Arbeit, zum Einkaufen, für Arztbesuche, oder auch für Sport und Bewegung an der frischen Luft - aber nur alleine oder mit Angehörigen des eigenen Hausstands.

Schulen und Kitas müssen schließen, es gibt lediglich Notbetreuungs-Angebote. Veranstaltungen werden untersagt, außer Gottesdienste. Restaurants dürfen nur noch Speisen zum Mitnehmen anbieten, und auch nur bis 20.00 Uhr. Freizeiteinrichtungen aller Art müssen dicht machen, Hotels dürfen nur noch Geschäftsreisende aufnehmen. In Kliniken, Alten- und Pflegeheime gelten Besuchsverbote, auf vielen öffentlichen Straßen und Plätzen gilt nun Maskenpflicht.

Die drastischen Einschnitte, die zunächst bis zum 2. November gelten, hatten Staatsregierung und Landkreis am Montagabend verkündet. Der Grund: Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz - die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen - lag im Landkreis Stand Montagabend bei 272,8. Binnen eines Tages gab es demnach 57 Neuinfektionen. Das Robert Koch-Institut hatte am Montag (Stand: 00.00 Uhr) für den Landkreis noch eine Sieben-Tage-Inzidenz von 252,1 gemeldet - das war zunächst ein bundesweiter Rekord.

Insgesamt wurden kritische Corona-Werte zuletzt in mehr als der Hälfte des Freistaats überschritten. 57 Landkreise und kreisfreie Städte lagen über der Marke von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, 29 davon sogar über der 50er-Marke.

Dienstag, 20. Oktober, 7.15 Uhr: Kabinett befasst sich mit steigenden Neuinfektionen

Das grün-schwarze Kabinett befasst sich heute mit der sich zuspitzenden Entwicklung der Corona-Pandemie im Land. Die Infektionszahlen steigen rasant. Zur Eindämmung der Pandemie gelten im ganzen Land seit Montag nochmals strengere Regeln. 

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will die Öffentlichkeit gemeinsam mit Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne)  nach der Kabinettssitzung um 12.00 Uhr informieren.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 19. Oktober:

22.52 Uhr: Zahl der Patienten auf Intensivstationen in Frankreich steigt auf über 2000

Nach dem massiven Anstieg der Corona-Fälle in Frankreich hat sich auch die Zahl der auf den Intensivstationen befindlichen Menschen stark erhöht. Auf 2090 Intensivbetten liegen derzeit Corona-Patienten - 1441 mehr als vor einer Woche, wie die Gesundheitsbehörden am Montag bekanntgaben. In den vergangenen 24 Stunden starben demnach 146 Menschen an den Folgen einer Corona-Erkrankung. Zuletzt wurden im Mai mehr als 2000 Menschen auf Intensivstationen behandelt. 

Auf dem Höhepunkt der Pandemie im April lagen mehr als 7000 Patienten auf den Intensivstationen des Landes. Frankreich hat nach Angaben von Gesundheitsminister Olivier Véran insgesamt 5800 Intensivbetten. Besonders angespannt ist die Situation derzeit in Paris und Umgebung. Dort stieg die Auslastung der Intensivbetten auf 50 Prozent. 

Frankreich ist mit mehr als 33.600 Corona-Toten eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder Europas.

22.45 Uhr: Trump attackiert erneut Corona-Experten Fauci und rückt ihn in Nähe von "Idioten"

US-Präsident Donald Trump hat seine Angriffe auf den renommierten Corona-Experten Anthony Fauci weiter verstärkt. "Die Leute haben die Nase voll von Covid", sagte Trump am Montag in einem Telefonat mit seinem Wahlkampfteam, wie mehrere US-Medien berichteten. "Die Leute haben die Nase voll davon, Fauci und all diese Idioten zu hören."

Fauci, das prominenteste Mitglied des Corona-Krisenstabes des Weißen Hauses, sei eine "Katastrophe", sagte Trump laut dem Magazin "Politico" weiter. "Wenn wir auf ihn gehört hätten, hätten wir jetzt 700.000, 800.000 Tote."

"Er ist schon seit 500 Jahren hier", mokierte sich der Präsident zudem über den 79-jährigen Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten - und brachte eine Entlassung des Experten ins Spiel. Fauci zünde jedes Mal eine "Bombe", wenn er im Fernsehen interviewt werde, sagte Trump weiter. "Aber es wäre eine größere Bombe, ihn zu feuern."

Fauci ist in der Corona-Krise zu einem wahren Medizin-Star geworden, hat sich mit seinen ungeschminkten Einschätzungen zu der Pandemie aber auch den Zorn des Präsidenten zugezogen. Trump hat den Virenexperten in den vergangenen Monaten wiederholt angegriffen und seine Fachkenntnis in Zweifel gezogen. Am Montag schrieb der Präsident im Kurzbotschaftendienst Twitter: "Alles, was ich von Tony verlange, ist, dass er bessere Entscheidungen trifft."

Fauci hat sich mit direkter Kritik am Präsidenten stets zurückgehalten. Zuletzt reagierte der Mediziner aber verärgert über einen Wahlwerbespot des Trump-Teams, in dem eine frühere Interview-Äußerung von ihm aus dem Kontext gerissen und als Lob für Trump dargestellt wurde.

In den USA sind bereits rund 220.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben, die höchste Zahl weltweit. Kritiker machen Trumps Umgang mit der Pandemie für die verheerende Entwicklung mitverantwortlich. Trumps Chancen auf eine Wiederwahl am 3. November sind auch deswegen deutlich gesunken.

18.43 Uhr: Land will Corona-Testkapazitäten aufstocken

Die Landesregierung will einem Bericht zufolge die Corona-Testkapazitäten ausbauen. Das Vorhaben soll am Dienstag im Kabinett beschlossen werden, wie „Heilbronner Stimme“ und „Mannheimer Morgen“ (Dienstag) berichteten. Das Landesgesundheitsamt (LGA) und das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) sollten dadurch in die Lage versetzt werden, zusammen täglich 900 Proben zu analysieren. Das wäre laut Zeitungsbericht eine Verdopplung der bisherigen Kapazitäten.

Um die Kapazitäten auszubauen, sollten neue Geräte angeschafft und auch neue Stellen geschaffen werden. Mehr als 3,7 Millionen Euro seien dafür in diesem und im kommenden Haushaltsjahr zusätzlich vorgesehen. In der vorvergangenen Woche hatte es laut Bericht landesweit mehr als 144 000 Corona-Tests gegeben, die meisten davon in privaten Labors sowie in Universitätskliniken und Krankenhäusern.

18.17 Uhr: Ausgangsbeschränkung im Berchtesgadener Land ab Dienstagmittag

Angesichts extrem gestiegener Corona-Zahlen gelten im gesamten Landkreis Berchtesgadener Land ab diesen Dienstag um 14.00 Uhr strikte Ausgangsbeschränkungen. Das Verlassen der eigenen Wohnung ist dann nur noch bei Vorliegen triftiger Gründe erlaubt. Das teilte Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) am Montagabend nach einer Krisensitzung mit Landratsamt und Regierung von Oberbayern in Bad Reichenhall mit. Dies sind bayernweit die ersten Ausgangsbeschränkungen seit mehreren Monaten.

16.25 Uhr: Regionaler Sportwelt droht neuer Corona-Stillstand

Zuschauerbeschränkungen und die Aussetzung des Spielbetriebs: Der regionalen Sportwelt droht ein neuer Corona-Stillstand. Nach hohen Infektionszahlen im Schwarzwald-Baar-Kreis sind nur noch 100 Zuschauer auf den Sportplätzen zugelassen. Und im Schwarzwald sowie am Bodensee diskutieren die Basketballer und Volleyballer darüber, wie es mit der aktuellen Saison weitergehen soll. Ein Überblick. 

14.21 Uhr: Söder: Praktischer „Lockdown“ für Kreis Berchtesgaden

Corona-Angst am Fuße des Watzmann: Im Kampf gegen die extrem gestiegenen Corona-Infektionszahlen im oberbayerischen Landkreis Berchtesgaden will Ministerpräsident Markus Söder (CSU) praktisch einen „Lockdown“ verhängen. Es werde ein Maßnahmenpaket geben, „das einem Lockdown entspricht“, sagte Söder. Das Robert Koch-Institut meldete am Montag für den Landkreis Berchtesgaden eine Sieben-Tage-Inzidenz von 252,1 - das war zunächst ein bundesweiter Rekord.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) solle gemeinsam mit dem Landkreis und der Regierung von Oberbayern die Details ausarbeiten. Das öffentliche Leben müsse im Kreis Berchtesgaden heruntergefahren werden. „Anders geht es nicht“, sagte Söder. Die Kontakte der Infizierten könnten dort nicht mehr verfolgt werden. „Also müssen Kontakte fundamental beschränkt werden“, sagte er. Es werde sehr konsequent und sehr deutlich reagiert werden. „Es wird das härteste Protokoll sein, dass wir jetzt an der Stelle haben werden.“

14.09 Uhr: Finanzämter schließen wieder wegen Corona-Zahlen Servicezentren

Wegen steigender Corona-Zahlen schließen die Finanzämter von Dienstag an erneut ihre Servicezentren für Besucher. Dies gelte bis auf Weiteres, teilte die Oberfinanzdirektion am Montag in Karlsruhe mit. In dringenden Fällen hätten die Bürger die Möglichkeit, Termine für Telefonberatungen zu vereinbaren. Auch Kontaktformulare, Erklärvideos und ein sogenannter Steuerchatbot stünden im Netz zur Verfügung. In besonderen Ausnahmefällen seien auch Termine im Finanzamt möglich. Die Oberfinanzdirektion Karlsruhe hat die Aufsicht über die 65 Finanzämter in Baden-Württemberg.

13.12 Uhr: Corona-Warn-App startet länderübergreifende Risiko-Ermittlung

Die Corona-Warn-App des Bundes kann nun auch länderübergreifend über eine möglicherweise gefährliche Begegnung mit Corona-Infizierten warnen. Am Montagmittag erschien wie angekündigt das Update auf die Version 1.5 in den App-Stores von Google und Apple. Damit können bei der Risiko-Ermittlung jetzt auch Kontakte mit Nutzern der offiziellen Corona-Apps anderer Länder ermittelt werden.

Mit dem Update tauschen im ersten Schritt die Apps aus Deutschland, Irland, und Italien Warnungen aus. Weitere Staaten, darunter Dänemark, Lettland und Spanien, sollen kurze Zeit später folgen, Länder wie Niederlande, Österreich, Polen und Tschechien voraussichtlich im November. Zum Jahresende könnten bis zu 16 nationale Apps miteinander gekoppelt sein.

Auch ein Datenaustausch mit der Schweiz ist im Gespräch. Aus technischen Gründen wird die offizielle Corona-Warn-App Frankreichs nicht an dem europäischen Datenaustausch teilnehmen können. Die Franzosen haben sich für ein zentrales Speicherkonzept entschieden, das mit dem Verfahren in den anderen EU-Staaten nicht kompatibel ist.

12.10 Uhr: Österreich verschärft Anti-Corona-Maßnahmen

Österreich verschärft die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Dazu gehörten Obergrenzen von sechs Personen bei privaten Zusammenkünften in Gebäuden und von zwölf Menschen im Freien, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in Wien. Betroffen seien davon auch Yoga- und Tanzkurse, Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und Vereinstreffen.

Außerdem sei künftig bei Kultur- und Sportveranstaltungen wie Bundesliga-Spielen und Opern ständig ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Bei behördlich genehmigten Veranstaltungen betrage das Besucherlimit 1000 in Gebäuden und 1500 im Freien, sagte Kurz. Der Regierungschef appellierte an die Österreicher, sich an die Maßnahmen, die ab Freitag gelten, zu halten. „Die nächsten Monate, die werden ein rot-weiß-roter Kraftakt werden“, sagte Kurz.

11.12 Uhr: Einbußen wegen Corona: Hilfe für Thermal- und Mineralbäder in Sicht

Für die durch die Corona-Pandemie existenzbedrohten Thermal- und Mineralbäder im Südwesten ist Hilfe in Sicht. Das auch für den Tourismus zuständige Justizministerium arbeitet gerade an einer Kabinettsvorlage für ein Hilfsprogramm. Mit 15 Millionen Euro sollen durch Corona verursachte Umsatzeinbußen von kommunalen Thermal- und Mineralbädern abgemildert werden, erläuterte ein Sprecher von Ressortchef Guido Wolf (CDU).

„Die kommunalen Bäder sind bislang durchs Raster gefallen sind.“ Es sind 35 an der Zahl. Und die haben Unterstützung dringend nötig. Laut dem Heilbäderverband summieren sich die Einnahmeausfälle seit Krisenbeginn auf durchschnittlich 1,2 Millionen Euro pro Therme. Eigenbetriebe und Kommunen seien damit finanziell überfordert.

Befürchtete Folgen: Insolvenzen, Schließung von Thermen, Unterversorgung bei Prävention und Schaden für den Tourismus. Gemessen an den Forderungen des Verbandes von mindestens 35 Millionen Euro reicht die geplante Landesförderung noch nicht aus.

10.20 Uhr: Söder fordert bundesweit Maskenpflicht bei hohen Corona-Zahlen

CSU-Chef Markus Söder fordert eine bundesweite Maskenpflicht für Regionen mit hohen Corona-Zahlen. Bei mehr als 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen solle eine Maskenpflicht in Schulen, auf stark frequentierten öffentlichen Plätzen und auch am Arbeitsplatz gelten, wenn Mindestabstände nicht eingehalten werden könnten, sagte der bayerische Ministerpräsident vor einer Schalte des CSU-Vorstands in Nürnberg.

9.40 Uhr: Schweiz beschließt Maskenpflicht in öffentlichen Räumen

Wegen des massiven Anstiegs von Corona-Neuinfektionen hat der Schweizer Bundesrat unter anderem eine Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen Räumen verhängt. Ziel der Maßnahme sei es, den Anstieg der Fallzahlen zu bremsen, um die Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, teilte die Regierung mit. Außerdem gelten ab Montag Beschränkungen für private Feiern und öffentliche Versammlungen mit mehr als 15 Menschen.

Den neuen Regelungen zufolge müssen Menschen in öffentlichen Räumen wie Geschäften und Einkaufszentren sowie Restaurants, Bars und Cafés einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Gäste dürfen Speisen und Getränke nur noch im Sitzen zu sich nehmen; dann dürfen sie auch die Maske abnehmen.

8.50 Uhr: Corona-Alarmstufe Rot im Südwesten: Diese Regeln gelten ab heute

Der Südwesten hat bei den Corona-Infektionen die „kritische Phase“ erreicht und schaltet auf Alarmstufe Rot. Um das Virus einzudämmen, stehen ab heute weitere Einschränkungen bevor. Hier sehen Sie die Regeln auf einen Blick.

7.45 Uhr: Pflegebevollmächtigter warnt vor Isolation um jeden Preis

Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, warnt mit Blick auf die stark steigenden Corona-Zahlen vor einer "Isolation um jeden Preis" in Pflegeheimen. "Der Erhalt der Selbstbestimmung ist dringend notwendig. Es darf nicht passieren, dass Menschen entmündigt werden", sagte Westerfellhaus. "Es gab im Frühjahr auch Bewohnerinnen und Bewohner, die gesagt haben, ich will keinen sehen, ich habe Angst. Das gilt es genauso zu respektieren wie den Wunsch derjenigen, die sagen, die Kontakte zu meinen Angehörigen sind mir sehr wichtig."

7.07 Uhr: Telefonische Krankschreibung ab heute wieder bundesweit möglich

Wegen der verschärften Corona-Lage sind von heute an wieder bundesweit telefonische Krankschreibungen bei Erkältungsbeschwerden möglich. Die Regelung gilt vorerst bis zum Jahresende - das hatte der Gemeinsame Bundesausschuss im Gesundheitswesen beschlossen. Patienten mit leichten Atemwegserkrankungen müssen somit nicht in eine Praxis gehen, nur um eine Krankschreibung zu bekommen. So sollen volle Wartezimmer und Ansteckungsrisiken vermieden werden.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 18. Oktober:

20.55 Uhr: Ausschreitungen bei Protesten gegen Anti-Corona-Maßnahmen in Tschechien

Bei Protesten gegen die Anti-Corona-Maßnahmen der tschechischen Regierung hat es am Sonntag in Prag Ausschreitungen gegeben. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas gegen die Demonstranten ein, fast 20 Polizisten wurden verletzt. Trotz Beschränkungen hatten sich tausende Demonstranten versammelt und nach Angaben von Prags Polizeichef Tomas Lerch die Polizisten „grundlos“ angegriffen. Rund 50 Menschen seien festgenommen worden.

Unter den Demonstranten in der Altstadt, die den Rücktritt von Gesundheitsminister Roman Prymula forderten, befanden sich der Polizei zufolge zahlreiche radikale Fußballfans. Prymula warf den Demonstranten vor, mit ihrem Verhalten „hunderte Neuinfektionen“ provoziert zu haben.

18.48 Uhr: Bundespräsident in Corona-Quarantäne - Test negativ

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich in Quarantäne begeben, nachdem einer seiner Personenschützer positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Ein erster Test bei Steinmeier fiel negativ aus, wie eine Sprecherin des Bundespräsidialamtes am Samstag mitteilte. Dieses Ergebnis eines Schnelltests wurde dann durch einen sogenannten PCR-Test validiert - am Sonntag lag auch in diesem Verfahren ein negatives Ergebnis vor, wie die Sprecherin sagte. PCR-Tests sind genauer als Schnelltests. Steinmeier bleibe in Selbstquarantäne, in den kommenden Tagen soll er erneut getestet werden.

14.19 Uhr: Die Zahlen der Corona-Fälle steigen auch in Basel rasant an

In den beiden Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft sind die Neuinfektionen stark gestiegen. Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt verzeichnet mit Stand Freitag, 16. Oktober 2020, 8.30 Uhr, 186 aktive Fälle in Isolation und 859 Personen in Quarantäne. Wir haben uns mit den genauen Zahlen beschäftigt und Hintergründe recherchiert.

13.35 Uhr: Weniger Eheschließungen 2020 - Fachleute erwarten erneut Verschiebung von Trauungen im Südwesten

Wegen der Corona-Pandemie haben etliche Paare ihre Trauungen in Baden-Württemberg verschoben. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Stuttgart wurden in Baden-Württemberg zwischen Januar und August etwa 29 000 Ehen standesamtlich geschlossen. 2019 gaben sich demnach in derselben Zeit 34 000 Menschen das Ja-Wort. Die zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verhängten Einschränkungen haben nach Angaben der Statistiker vor allem im April und im Mai zu einem deutlichen Rückgang der Eheschließungen geführt. Die anschließenden Lockerungen hätten dann eine gewisse Normalisierung der Hochzeitszahlen gebracht. 

Aufgrund der steigenden Infektionszahlen drohten aber erneut strengere Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. „Es ist deshalb zu erwarten, dass ein Teil der für die kommenden Monate geplanten Hochzeiten auf das nächste Jahr verschoben wird, vor allem dann, wenn diese in einem größeren Rahmen stattfinden sollen“, heißt es vom Landesamt. Wegen des starken Anstiegs der Infektionszahlen hat Baden-Württemberg am Samstag die höchste Corona-Alarmstufe ausgerufen. 

In Mannheim gab es am Wochenende dennoch eine Hochzeitsmesse. Wie Veranstalter Frank Schumacher der Deutschen Presse-Agentur sagte, konnte die bereits genehmigte Messe stattfinden, da ein umfassendes Hygienekonzept vorlag. Mannheim ist Corona-Risikogebiet. Um die Ansteckungsgefahr gering zu halten, warben in Mannheim statt der üblicherweise anwesenden 150 Aussteller nur 100 Geschäftsleute um Kunden. 2019 seien durchschnittlich 4000 Menschen zur Hochzeitsmesse in die Stadt gekommen. Diesmal, sagte Schumann, rechne man für beide Tage mit insgesamt 2500 Besuchern.

12.20 Uhr: Corona-Test bei Innenminister Strobl negativ

Nach dem Kontakt mit einem infizierten Personenschützer ist Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) negativ auf das Coronavirus getestet worden. Das sagte ein Sprecher am Sonntag. Strobl bleibe aber vorerst in der Quarantäne. Er sei zu Hause voll arbeitsfähig. Über das weitere Vorgehen, inwieweit weitere Tests und Quarantänemaßnahmen notwendig seien, werde nun mit den Ärzten beraten. Strobl hatte sich in Quarantäne begeben und alle Termine abgesagt, nachdem ein Personenschützer, der mit ihm zusammen im Auto unterwegs war, positiv getestet worden war. 

12.04 Uhr: Polizeigewerkschaften zu Corona-Regeln: Stimmung wird aggressiver

Auseinandersetzungen über die Einhaltung der Corona-Regeln eskalieren nach Angaben der Polizeigewerkschaften immer häufiger. Vor allem die Maskenpflicht und das Abstandsgebot sorgen laut den Polizeigewerkschaften immer wieder für Streit.

„Nach wie vor gibt es immer noch eine hohe Akzeptanz für die Corona-Regeln, aber wir spüren auch, dass die Stimmung beginnt, aggressiver zu werden – zum Beispiel wenn wir als Polizei die Maßnahmen durchsetzen wollen“, sagte der Vize-Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jörg Radek, der Deutschen Presse-Agentur. „Da kommt es dann zu Widerstand. Das fängt an mit Beleidigungen, dann wird gepöbelt, gespuckt, angehustet. Das alles erleben unsere Kolleginnen und Kollegen in dieser Pandemie.“

Die Einsätze gingen nicht nur von sogenannten Maskenverweigerern aus. Auch Bürger, die geschützt werden wollen, hätten zuletzt ihre Schutzrechte stärker und zum Teil auch aggressiver eingefordert und zum Beispiel Maskenverweigerer auf ihr Fehlverhalten hingewiesen. „Daher kommt es nun insgesamt mehr zu solchen Einsätzen“, sagte Radek – mit Zahlen belegen ließe sich dieser Trend aber nicht.

Auch der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, weist darauf hin, dass es für solche Übergriffe keine Statistiken gebe. „Aber es gibt immer mehr Berichte aus der Belegschaft der Polizei, dass die Akzeptanz der Corona-Regeln insgesamt abgenommen hat und zunehmend offen und aggressiv gegen Einsatzkräfte vorgegangen wird, die die Einhaltung der Vorschriften kontrollieren und durchsetzen sollen“, sagte Wendt.

10.55 Uhr: Zusätzliche Corona-Hilfen für Holocaust-Überlebende vereinbart

Holocaust-Überlebende sollen wegen ihrer Belastungen durch die Corona-Pandemie zusätzliche Hilfen von der Bundesregierung bekommen. Die Mittel von insgesamt mehr als einer halben Milliarde Euro sollen zum Teil noch dieses Jahr bereitgestellt werden, wie das Bundesfinanzministerium am Samstag in Berlin auf Anfrage mitteilte. Eine entsprechende Vereinbarung sei mit der jüdischen Claims Conference getroffen worden, die sich für die Entschädigung von Holocaust-Überlebenden weltweit einsetzt.

Vereinbart wurde demnach eine pandemiebedingte Sonderzahlung von 2400 Euro über einen Zeitraum von zwei Jahren für diejenigen NS-Opfer, die bislang lediglich eine Einmalzahlung aus dem Härtefallfonds erhielten. Damit könnten weltweit nun etwa 240.000 Berechtigte einen entsprechenden Antrag bei der Claims Conference stellen. Damit könnten insgesamt über eine halbe Milliarde Euro bereitgestellt werden.

Zudem wurde vereinbart, die Mittel für das bereits im März vereinbarte Homecare-Programm für Hilfen und Pflege in der häuslichen Wohnumgebung für das kommende Jahr um 30 Millionen auf dann 554 Millionen Euro aufzustocken. Damit sollen die Pflegeagenturen vor Ort in die Lage versetzt werden, „kurzfristig passende Hilfen zu schaffen, um in der aktuellen kritischen Lage den Überlebenden bestmöglich helfen zu können“. Der Bundestag muss den Vereinbarungen noch zustimmen.

Das Finanzministerium verweist darauf, dass die Corona-Pandemie auch Überlebende der NS-Diktatur „in besonders harter Weise trifft“. Deutschland stehe mit den Hilfen auch in Zeiten der Corona-Krise „in besonderer Weise zu seiner historischen Verantwortung für die durch das NS-Unrechtsregime verfolgten Menschen“. Der Bundesregierung sei dabei bewusst, „dass das unermessliche Leid, das den überlebenden Opfern von NS-Unrecht zugefügt wurde, nicht durch Geld oder andere Leistungen aufgewogen werden kann“, betonte das Ministerium.

10.10 Uhr: Stationäre Behandlung von Covid-19 kostet im Schnitt mehr als 10.000 Euro

Die stationäre Behandlung eines Covid-19-Patienten kostet im Schnitt 10.700 Euro. Das ergab eine Auswertung der Daten von 26,5 Millionen Versicherten der Krankenkasse AOK auf Anfrage der „Welt am Sonntag“. Bei Covid-19-Erkrankten, die beatmet werden müssen, fallen nach Angaben von AOK-Bundesvorstand Martin Litsch im Schnitt 38.500 Euro an. Im Einzelfall könnten die Kosten jedoch stark abweichen.

Ähnliche Zahlen nannte die Barmer Ersatzkasse der Zeitung. Bei ihren Versicherten, die wegen Covid-19 ins Krankenhaus mussten, hätten die durchschnittlichen Kosten etwa 6900 Euro betragen, wenn sie nicht beatmet werden mussten. Mit Beatmung hätten sie bei 31.700 Euro gelegen. Bei der Barmer sind etwa neun Millionen Menschen versichert.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach befürchtet der Zeitung zufolge, dass die langfristigen Belastungen aufgrund schwerer Folgeschäden noch deutlich höher liegen dürften. „Es wird eine Welle chronischer Erkrankungen geben“, warnte Lauterbach. „Erst in zwei bis drei Jahren werden wir sehen, wie gewaltig die langfristigen Kosten für unser Gesundheitssystem sind.“

9.00 Uhr: Söder unterstützt eindringlichen Corona-Appell der Bundeskanzlerin
- SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach: Nur Bevölkerung kann Lockdown noch abwenden

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekommt für ihren eindringlichen Appell an die Bevölkerung zur Verringerung von Kontakten Unterstützung. „Die Lage ist ernst. Wenn wir nicht rasch gegensteuern, gerät Corona außer Kontrolle“, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) der „Bild am Sonntag“. Wer zögere, riskiere einen zweiten Lockdown. „Nie waren Umsicht, Vorsicht und Solidarität so wichtig wie jetzt“, sagte Söder.

Nach Einschätzung des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach könne nur die Bevölkerung einen erneuten Lockdown noch abwenden. „Es wird darauf ankommen, wie sich die Bevölkerung verhält. Das ist wichtiger als einzelne Maßnahmen“, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Sonntag. Viele staatliche Corona-Auflagen ließen sich ohnehin schwer überprüfen. Die Frage sei, ob es gelinge, einen ausreichend großen Teil der Bevölkerung davon zu überzeugen, ihre Kontakte einzuschränken.

Wenn es nicht gelinge, das exponentielle Wachstum zu bremsen, „steigen die täglichen Fallzahlen innerhalb kürzester Zeit so stark an, dass die Kliniken und Gesundheitsämter überlaufen werden“, sagte Lauterbach dem Bericht zufolge. 

8.21 Uhr: Lauterbach: Steigen die Zahlen so weiter, kommen lokale Shutdowns

Bei einer weiterhin so schnellen Ausbreitung des Coronavirus rechnet SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach mit lokalen Shutdowns in Deutschland. „Es ist ganz simpel. Der R-Wert liegt bei etwa 1,3. Wenn wir den nicht runter bekommen, steigen die täglichen Fallzahlen innerhalb kürzester Zeit so stark an, dass die Kliniken und Gesundheitsämter überlaufen werden. Dann kommen lokale Shutdowns“, sagte der Mediziner den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Sonntag, Print Montag).

Die auch R-Wert genannte Reproduktionszahl gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter ansteckt. Laut Lagebericht des Robert Koch-Instituts von Samstagabend lag der R-Wert bei 1,40.

8.00 Uhr: Regionalflughäfen im Süden: Massive Einbrüche bei Passagierzahlen

Die Regionalflughäfen in Bayern und Baden-Württemberg erwarten wegen der Corona-Krise deutlich weniger Fluggäste bis zum Jahresende. Der „Bodensee-Airport“ rechne im laufenden Jahr mit etwas weniger als 145 000 statt wie erhofft mehr als 500 000 Passagieren, sagte der Geschäftsführer des Friedrichshafener Flughafens, Claus-Dieter Wehr. „In der derzeitigen Lage ist auch keine Besserung in Sicht.“

Auch an den Regionalflughäfen in Memmingen und Karlsruhe/Baden-Baden sind Passagierzahlen und Einnahmen wegen der Corona-Krise eingebrochen. Der Geschäftsführer des „Allgäu Airports“, Ralf Schmid, geht statt ursprünglich zwei Millionen Fluggästen von nur 800 000 Passagieren im Jahr 2020 aus. Am „Baden-Airpark“ rechnet Geschäftsführer Manfred Jung bis zum Jahresende mit rund 420 000 Passagieren - gegenüber rund 1,35 Millionen im Jahr 2019.

Das waren die Entwicklungen von Samstag, 17. Oktober: 

21.11 Uhr: Norditalienische Region Lombardei verhängt striktere Corona-Maßnahmen

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen haben die Behörden der norditalienischen Region Lombardei eine Sperrstunde für Bars und Restaurants ab Mitternacht eingeführt. Die neuen Maßnahmen sehen auch ein Verbot für den Verkauf von Speisen zum Mitnehmen und für Alkohol ab 18.00 Uhr vor. Es dürfen keine Amateursport-Events mehr stattfinden. Die Maßnahmen gelten ab Samstag und zunächst bis zum 6. November. 

Betreiber von Bars dürfen den Maßnahmen zufolge ab 18.00 Uhr nur noch Kunden bedienen, die an einem Tisch sitzen. Menschen in Altersheimen dürfen von ihren Angehörigen nur noch besucht werden, wenn diese eine Genehmigung der Gesundheitsbehörden vorweisen können. Die neuen Regelungen sollen von der Polizei überwacht werden.

Italien hat am Freitag die Grenze von 10.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden überschritten. Die Lombardei ist die am stärksten betroffene Region des Landes. In der vergangenen Woche hatte die italienische Regierung eine Maskenpflicht im Freien verhängt und den Ausnahmezustand bis zum 31. Januar verlängert.

Italienischen Medienberichten zufolge erwägt Ministerpräsident Giuseppe Conte auch, eine nächtliche Ausgangssperre ähnlich wie in einer Reihe von Städten in Frankreich einzuführen.

20.09 Uhr: Baden-Württembergs Innenminister Strobl in Corona-Quarantäne

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) ist in Corona-Quarantäne. Der Minister habe alle Termine für das Wochenende abgesagt, teilte ein Sprecher des Innenministeriums am Samstagabend mit. Ein Beamter aus seinem Personenschutzkommando habe zuvor ein positives Testergebnis erhalten. Strobl zeige keine Symptome. „Es geht ihm gut und er ist voll arbeitsfähig“, erklärte der Sprecher. Das Ergebnis von Strobls Corona-Test stand zunächst noch aus.

19.50 Uhr: 725 Corona-Infektionen in Baden-Württemberg neu nachgewiesen

Im Vergleich zu Freitag sind 725 neue Corona-Infektionen in Baden-Württemberg festgestellt worden. Die Zahl der bestätigten Fälle liegt nun bei insgesamt 59 365 (Stand: 16.00 Uhr), wie das Landesgesundheitsamt am Samstag mitteilte. Damit ist ein wichtiger Warnwert von 42,2 auf 42,9 Infektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche gestiegen. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg um einen auf 1928. Als genesen gelten geschätzt 48 236 Menschen - 418 mehr als am Vortag.

In Heilbronn war der Warnwert mit 82,9 am höchsten. In Stuttgart ging er auf 69,2 zurück. Über der kritischen Schwelle von 50 lagen auch der Alb-Donau-Kreis (63,9) die Landkreise Esslingen (74,9), Göppingen (50,7), Ludwigsburg (72,6), Reutlingen (51,2), Schwäbisch Hall (55,9), Tübingen (65,6) sowie der Schwarzwald-Baar-Kreis (58,8). Auch die Städte Mannheim (58,6) und Baden-Baden (54,4) überschritten den Wert.

Wegen des Anstiegs der Infektionszahlen hat Baden-Württemberg die höchste Corona-Alarmstufe ausgerufen. Weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wie eine verschärfte Maskenpflicht in der Öffentlichkeit und zusätzliche Kontaktbeschränkungen sollen am Montag in Kraft treten, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Samstag nach einer außerordentlichen Kabinettssitzung mitteilte.

18.35 Uhr: Österreich verzeichnet Rekord bei Corona-Neuinfektionen: 1747 Fälle

In Österreich ist erneut eine Rekordzahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden am Samstag 1747 neue Fälle binnen 24 Stunden registriert. Der bisher höchste Tageswert war am Donnerstag mit 1552 Fällen gemeldet worden. Die Fallzahlen sind seit Anfang September stetig gestiegen - damals lagen sie noch bei unter 400 pro Tag. Die österreichische Regierung will am Montag mit Vertretern der neun Provinzen über neue Schutzmaßnahmen beraten.

17.30 Uhr: Alarmstufe Rot im Südwesten - mehr Maskenpflicht, weniger Kontakte

Der Südwesten hat bei den Corona-Infektionen die „kritische Phase“ erreicht und schaltet auf Alarmstufe Rot. Um das Virus einzudämmen, stehen nun weitere Einschränkungen bevor.

Konkret gelten ab Montag landesweit folgende Maßnahmen - unabhängig vom Inzidenzwert in der jeweiligen Region:

  • Maskenpflicht in der Öffentlichkeit, sofern der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.
  • Private Zusammentreffen werden auf zehn Personen oder zwei Hausstände begrenzt.
  • Die Teilnehmerzahl für Veranstaltungen wird auf 100 beschränkt.
  • Kliniken sollen ihre Kapazitäten für Corona-Patienten stufenweise anpassen und nicht zwingend notwendige Behandlungen schrittweise reduzieren.
  • Die Fieber-Ambulanzen und Corona-Teststellen in den besonders betroffenen Regionen werden wieder hochgefahren. Telemedizinische Behandlungsmöglichkeiten werden ausgeweitet - zur Vermeidung von Kontakten in Arztpraxen.
  • Maskenpflicht gilt ab Klasse 5 in den weiterführenden Schulen sowie in den beruflichen Schulen nun auch im Unterricht - das hatte das Kultusministerium bereits am Freitag angekündigt. Bislang galt sie dort nur auf sogenannten Begegnungsflächen wie Schulfluren, Aula und Toiletten. Die nicht-schulische Nutzung des Schulgebäudes wird eingeschränkt. An Hochschulen soll eine weitreichende Maskenpflicht auch auf den Sitzplätzen gelten.

Städte und Landkreise, deren Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche über 50 liegt, können aber per Allgemeinverfügung noch schärfere lokale Maßnahmen ergreifen - wie zum Beispiel nächtliche Ausgangssperren verhängen.

Man müsse aufgrund der Geschwindigkeit, mit der sich die Pandemie entwickele, die Maßnahmen verschärfen, sagte Kretschmann am Samstag. Er appellierte erneut an die Bevölkerung: Die Menschen sollten unnötige Reisen und Kontakte vermeiden. „Das ist das Gebot der Stunde, damit nicht alles aus dem Ruder läuft.“ Man könne die Dynamik nur dann brechen, wenn man die Kontakte um die Hälfte reduziere.

17.12 Uhr: Bundespräsident Steinmeier negativ auf Coronavirus getestet

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist negativ auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte eine Sprecherin des Bundespräsidialamtes in Berlin am Samstag mit, nachdem Steinmeier sich zuvor wegen der Infektion eines Personenschützers in Quarantäne begeben hatte. Der Bundespräsident bleibe selbstverständlich weiter in Quarantäne, in den kommenden Tagen seien weitere Tests geplant.

16.54 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern hebt Quarantänepflicht im Tourismus auf

Mecklenburg-Vorpommern gibt seinen harten Kurs beim Beherbergungsverbot für Gäste aus Corona-Risikogebieten auf. Nach wochenlangem Streit und wenige Tage vor einem dazu erwarteten Gerichtsurteil einigten sich Landesregierung und Tourismusbranche am Samstag darauf, dass für Urlaub im Nordosten von Mittwoch an ein aktueller negativer Corona-Test ausreicht. Die bislang geforderte mehrtägige Quarantäne und ein folgender zweiter Test entfallen somit.

15.01 Uhr: Baden-Württemberg ruft höchste Corona-Alarmstufe aus – Kretschmann warnt vor neuem Lockdown

Wegen des starken Anstiegs der Infektionszahlen ruft Baden-Württemberg die höchste Corona-Alarmstufe aus. Weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wie eine verschärfte Maskenpflicht in der Öffentlichkeit und zusätzliche Kontaktbeschränkungen sollen am Montag in Kraft treten, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Samstag nach einer außerordentlichen Kabinettssitzung mitteilte.

Man müsse aufgrund der Geschwindigkeit, mit der sich die Pandemie entwickele, die Maßnahmen verschärfen, sagte Kretschmann. Die Menschen sollten unnötige Reisen und Kontakte vermeiden. „Das ist das Gebot der Stunde, damit nicht alles aus dem Ruder läuft.“

Die Pandemiestufe 3 bedeutet den Eintritt in die „kritische Phase“. Die beginnt insbesondere dann, wenn die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche die Grenze von 35 überschreitet. Das ist im Südwesten seit vergangenem Donnerstag der Fall. Am Freitag lag die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 42,2.

Kretschmann hatte die Ausrufung der dritten und höchsten Stufe bereits in Aussicht gestellt. Klar ist zudem bereits, dass ab Montag die Maskenpflicht an weiterführenden Schulen auch im Unterricht gilt. Bislang galt sie dort nur auf sogenannten Begegnungsflächen wie Schulfluren, Aula und Toiletten. An Grundschulen müssen weiterhin keine Masken getragen werden. Im Corona-Hotspot Stuttgart gilt bereits eine Maskenpflicht im Unterricht.

Das dreistufige Alarm-System hatte die Landesregierung im September eingeführt. Entscheidend für die Einstufung ist die Sieben-Tage-Inzidenz. Aber auch andere Faktoren spielen bei der Bewertung eine Rolle, etwa die absoluten Infektionszahlen, die Zahl der Tests oder der Reproduktionswert (R-Wert), der angibt, wie viele Menschen ein Erkrankter im Schnitt mit dem Virus ansteckt.

Vor gut eineinhalb Wochen war die „Anstiegsphase“ ausgerufen worden, in der Ausbrüche zunehmen, Landkreisgrenzen überschreiten und zunehmend nicht mehr nachzuvollziehen sind. Diese Stufe 2 wurde begleitet von verschärften Kontrollen und Appellen.

Die dritte, kritische Phase beinhaltet weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens - unter anderem die landesweite Maskenpflicht im Unterricht. Sie gilt vor allem ab einer landesweiten Sieben-Tage-Inzidenz von 35 Fällen auf 100 000 Einwohner. Die dritte Phase zeichnet sich durch einen starken, möglicherweise exponentiellen Anstieg der Fallzahlen mit diffusen, häufig nicht mehr nachvollziehbaren Infektionsketten aus.

Nach dem Konzept der Landesregierung soll dann im Einzelhandel die Anzahl der Personen pro Verkaufsstelle eingeschränkt werden. In der Gastronomie könnte der Ausschank von Alkohol eingeschränkt, eine Reservierungspflicht eingeführt und der Betrieb auf Außenbereiche beschränkt werden. Veranstaltungen und Kontaktmöglichkeiten sollen eingeschränkt, Hygienemaßnahmen sowie Sanktionen bei Verstößen ausgeweitet werden. Die Regelversorgung in Krankenhäusern soll auf das Nötigste beschränkt werden. Mit diesen Maßnahmen soll ein allgemeiner Lockdown - die Schließung von Schulen und Betrieben - möglichst vermieden werden.

14.42 Uhr: Personenschützer infiziert - Bundespräsident Steinmeier in Quarantäne

Nach dem positiven Corona-Test eines Personenschützers hat sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Samstag in Quarantäne begeben. Wie eine Sprecherin des Bundespräsidialamtes mitteilte, hat sich das Staatsoberhaupt nun selbst einem Corona-Test unterzogen. Das erste Ergebnis liege aber noch nicht vor. Bei dem Personenschützer aus dem Kommando des Bundeskriminalamtes handele es sich um eine Kontaktperson ersten Grades.

Steinmeier wollte an diesem Sonntag eigentlich die Laudatio bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche halten. Preisträger ist der indische Wirtschaftswissenschaftler, Philosoph und Nobelpreisträger Amartya Sen. Die Preisverleihung findet nach Angaben des Bundespräsidialamtes trotzdem statt, die Rede Steinmeiers soll von Schauspieler Burghart Klaußner verlesen werden. Wegen der Corona-Pandemie nimmt Sen die Auszeichnung nicht persönlich entgegen, sondern wird live aus den USA zugeschaltet.

14.00 Uhr: Österreichs Außenminister mit Corona infiziert - Schallenberg steckte sich vermutlich bei EU-Außenministertreffen an

Der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der Politiker der konservativen ÖVP hat bisher keine Symptome und hat sich in Quarantäne begeben, wie seine Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP am Samstag mitteilte. Es besteht demnach der Verdacht, dass sich Schallenberg beim EU-Außenministertreffen am Montag in Luxemburg angesteckt hat, an dem auch Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) teilgenommen hatte. Zur Vorsicht werden nun alle Mitglieder der österreichischen Regierung am Samstag auf Corona getestet, darunter auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).

Schallenberg hatte am Montag nach Großbritannien zu Gesprächen mit seinem Amtskollegen Dominic Raab reisen wollen. Diese und weitere Reisen für kommende Woche mussten abgesagt werden. In Österreich mit seinen 8,8 Millionen Einwohnern steigen die Corona-Zahlen wie in den anderen Ländern Europas derzeit steil an. Die Gesundheitsbehörden meldeten am Samstag einen neuen Höchstwert bei der Zahl der Neuinfektionen: mehr als 2300 Fälle binnen 24 Stunden.

13.10 Uhr: Merkel schwört Bürger auf Kampf gegen Corona ein: Jeder Tag zählt

Die Kanzlerin macht den Bürgern die Dramatik der Lage in der Pandemie deutlich. Sie fordert: Die Menschen sollen auf nicht notwendige Reisen verzichten und die Zahl der Kontakte beschränken.

Angesichts weiter steigender Corona-Infektionszahlen in Deutschland hat Merkel eindringlich an die Bürger appelliert, zur Eindämmung der Pandemie beizutragen. „Wir müssen jetzt alles tun, damit das Virus sich nicht unkontrolliert ausbreitet. Dabei zählt jetzt jeder Tag“, sagte die CDU-Politikerin in ihrem am Samstag veröffentlichten wöchentlichen Podcast. „Ich bitte Sie: Verzichten Sie auf jede Reise, die nicht wirklich zwingend notwendig ist, auf jede Feier, die nicht wirklich zwingend notwendig ist. Bitte bleiben Sie, wenn immer möglich, zu Hause, an Ihrem Wohnort.“

12.08 Uhr: 7830 Corona-Neuinfektionen in Deutschland - Neuer Höchstwert

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben 7830 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet, mehr als je zuvor seit Beginn der Pandemie. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen hervor. Am Vortag war mit 7334 neuen Fällen der bis dato höchste Wert registriert worden. In der vergangenen Woche meldete das RKI am Samstag 4721 Neuinfektionen. Die jetzigen Werte sind nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird - und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.

Experten zufolge sind die neu gemeldeten Infektionen wegen der Zeit zwischen Ansteckung, Test, Ergebnis und Meldung ein Hinweis darauf, wie stark das Virus vor etwa einer Woche in der Gesellschaft unterwegs war. Deshalb dauert es auch, bis sich politische Maßnahmen in den Meldezahlen niederschlagen könnten.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 356 387 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Stand: 17.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9767. Das waren 33 mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI gibt es etwa 290 000 Genesene.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Freitag bei 1,22 (Vortag: 1,08). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel rund 1,2 weitere Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 1,30 (Vortag: 1,22). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

11.18 Uhr: Rufe nach mehr Reiseerleichterungen für internationale Paare

Grüne und FDP im Bundestag fordern von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) weitere Einreiseerleichterungen für unverheiratete Paare in der Corona-Krise. Die Grünen-Abgeordnete Franziska Brantner warf Seehofer vor, er erschwere „mit seinen bürokratischen Hürden unnötig das Wiedersehen Tausender unverheirateter Paare“. Konstantin Kuhle von der FDP nannte die deutschen Regelungen „borniert und weltfremd“. „Viele binationale unverheiratete Paare haben sich seit Monaten nicht gesehen und können in Corona-Zeiten nicht füreinander da sein.“

Konkret geht es um die Lage von unverheirateten Paaren, bei denen ein Partner - der keine deutsche Staatsbürgerschaft hat - in einem Nicht-EU-Staat wohnt, der andere in Deutschland. Für die allermeisten Staaten weltweit gelten in der Pandemie Einreisebeschränkungen. Ausgenommen sind die anderen 26 EU-Länder, Großbritannien, Liechtenstein, die Schweiz, Norwegen und Island sowie einige wenige andere Staaten. Ansonsten dürfen in der Regel nur enge Verwandte, Ehegatten oder eingetragene Lebenspartner kommen, vorausgesetzt sie erfüllen die sonstigen Einreisebedingungen, haben also etwa ein Visum.

Um auch unverheirateten Partnern die Einreise zu erleichtern, hatte Deutschland die Regeln zum 10. August gelockert. Wer kommen will, muss unter anderem nachweisen, dass er den Partner bereits mindestens einmal in Deutschland getroffen hat oder einen gemeinsamen Wohnsitz mit ihm im Ausland hatte.

Das ließe sich einfacher regeln, erklärte Brantner. „Die Bundesregierung muss sich jetzt als Ratspräsidentin für eine praktikable Lösung wie eine einfache eidesstattliche Erklärung nach dem Modell Dänemarks einsetzen.“

Dänemark verlangt von Lebenspartnern eine offizielle Erklärung: Dort kann man vor der Einreise versichern, dass man sich seit mindestens drei Monaten in einer festen Beziehung befindet, die nicht nur auf schriftlichem oder telefonischem Kontakt, sondern auch auf persönlichen Treffen basiert. Wer falsche Angaben macht, macht sich strafbar. Darüber hinaus können Menschen mit Wohnsitz in Deutschland - im Gegensatz zu dem Großteil der weiteren Europäer - seit einiger Zeit wieder einschränkungsfrei nach Dänemark einreisen.

08.13 Uhr: Baden-Württemberg vor Alarmstufe Rot - Maskenpflicht im Unterricht

Wegen dramatisch steigender Infektionszahlen steht Baden-Württemberg vor der Ausrufung der höchsten Corona-Alarmstufe - und vor weiteren Einschränkungen des Alltags. Ab kommender Woche gilt die Maskenpflicht an weiterführenden Schulen auch im Unterricht. „Die Erweiterung der Maskenpflicht ab Klasse 5 auf den Unterricht gilt ab einer landesweiten Sieben-Tage-Inzidenz von über 35“, teilte eine Sprecherin des Kultusministeriums am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mit. „Wir werden heute die Schulen darüber informieren, dass dies dann ab kommenden Montag zu beachten ist.“

Bislang galt die Maskenpflicht ab Klasse 5 und an weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg lediglich auf sogenannten Begegnungsflächen wie Schulfluren, Aula und Toiletten. An Grundschulen müssen weiterhin keine Masken getragen werden. Im Corona-Hotspot Stuttgart gilt bereits eine Maskenpflicht im Unterricht.

„Wenn die Zahlen so steigen wie jetzt in ganz Baden-Württemberg, müssen wir striktere Maßnahmen ergreifen“, sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Freitag bei einer Veranstaltung des Städtetags. „Ich bin zuversichtlich, dass das die Schulen hinbekommen.“ Derzeit befänden sich gut 600 von 67 500 Klassen in Quarantäne. „Das verteilt sich gut.“

„Das halte ich für konsequent“, kommentierte die Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Doro Moritz, die Maskenpflicht. Die Lüfterei in den Klassenzimmern funktioniere nicht wirklich. Man müsse jede weitere Maßnahme nutzen. Am wichtigsten sei aber Abstand. Moritz plädierte für einen Schichtbetrieb an den Schulen. So könnte beispielsweise im Tausch die halbe Klasse im Klassenzimmer lernen und die andere Hälfte den Unterricht digital verfolgen. Moritz sagte, sie denke nicht, dass man um eine erneute Einschränkung des Präsenzunterrichts herumkomme.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 16. Oktober: 

22.33 Uhr: WHO zu steigenden Corona-Fällen in Europa: Nicht nachlässig werden

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der stark steigenden Corona-Infektionszahlen vor Nachlässigkeit im Kampf gegen das Virus gewarnt. „Die Zahl der gemeldeten Covid-19-Fälle war in Europa in der vergangenen Woche dreimal höher als beim ersten Höhepunkt im März“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf. „Auch wenn die Zahl der Todesfälle niedriger war, steigen die Krankenhauseinweisungen und viele Städte berichten, dass ihre Intensivstationen in den kommenden Wochen an ihre Kapazitätsgrenze stoßen werden.“

Tedros und die WHO-Experten appellierten an die Menschen, die Maßnahmen ernst zu nehmen. „Wir müssen durchhalten“, sagte Covid-Expertin Maria von Kerkhove. „Wir werden da durchkommen und wir werden dies unter Kontrolle bringen.“

Wenn gleichzeitig eine Grippewelle komme, stießen Gesundheitssysteme schnell an ihre Grenzen, hieß es. Die Grippe-Expertin Sylvie Briand erinnerte aber daran, dass die Grippesaison auf der Südhalbkugel in diesem Jahr ungewöhnlich mild verlief. Das liege daran, dass Maßnahmen wie Händewaschen, Abstandhalten und Mundschutztragen auch vor Grippeinfektionen schütze. „Wir hoffen, dass es in der nördlichen Hemisphäre genauso kommt“, sagte sie.

21.10 Uhr: Richter heben Beherbergungsverbot auch in Brandenburg vorläufig auf

Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat das Beherbergungsverbot in Brandenburg für Gäste aus Corona-Hotspots vorläufig gestoppt. Das Gericht habe zwei Eilanträgen stattgegeben, teilte es am Freitagabend mit.

20.28 Uhr: Italien registriert mehr als 10.000 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden

In Italien haben die Gesundheitsbehörden am Freitag mehr als 10.000 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert - ein neuer Höchstwert seit dem Beginn der Pandemie. Demnach wurden auch 55 Tote in Verbindung mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet. 

Im März hatte der höchste Wert an Neuinfektionen innerhalb eines Tages bei 6557 gelegen. Dieser Wert wurde mit 10.010 Neuinfektionen am Freitag zum dritten Mal in Folge gebrochen. Allerdings wird inzwischen auch mehr getestet: Mehr als 150.000 Coronatests wurden laut den Behörden seit Donnerstag ausgeführt.

Seit dem Beginn der Epidemie wurden in Italien rund 391.000 Ansteckungen mit dem Coronavirus registriert. In 36.427 Fällen führten die Infektionen zum Tod.

19.10 Uhr: 1198 neue Corona-Fälle in Baden-Württemberg – Inzidenzwert liegt bei 42,2

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Baden-Württemberg nimmt weiter deutlich zu. Im Vergleich zum Vortag kamen 1198 hinzu, wie das Landesgesundheitsamt am Freitag mitteilte. Damit liegt die Zahl der bestätigten Fälle nun bei 58 640 (Stand: 16 Uhr). Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg um 7 auf 1927. Als genesen gelten laut Behörde 47 818 Menschen - 392 mehr als am Dienstag.

Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 42,2 Personen pro 100 000 Einwohner mit dem Virus angesteckt. Im Landkreis Esslingen war der sogenannte Inzidenzwert mit 89,3 am höchsten. In Stuttgart ging er leicht auf 79,6 zurück. Über der kritischen Schwelle von 50 lagen auch der Alb-Donau-Kreis (51,2) die Landkreise Ludwigsburg (67,7), Schwäbisch Hall (54,4), Tübingen (66) sowie der Schwarzwald-Baar-Kreis (61,2). Auch die Städte Mannheim (58,3), Baden-Baden (54,4), Heilbronn (74,3) und Ulm (50,5) überschritten den Wert.

18.26 Uhr: Corona-Warn-App wird um Symptome-Tagebuch erweitert

Die Corona-Warn-App des Bundes wird am kommenden Montag um zwei Funktionen erweitert. Zum einen können Positiv-Getestete freiwillig in einer Art Tagebuch Krankheitssymptome eintragen, um die Warnung von Kontakten noch präziser umsetzen zu können. Außerdem wird die App über die Grenzen Deutschlands hinaus in etlichen europäischen Ländern funktionieren. Durch die zusätzlichen Angaben soll die Risikoberechnung der App verbessert werden. Diese ermittelt für Kontaktpersonen von Infizierten, wie hoch ihr Ansteckungsrisiko ist.

17.48 Uhr: Sozialministerium sagt rechtzeitige Notverordnung zu

Das Sozialministerium hat umfangreiche Ausnahmen von der Quarantäneregelung für die Grenzgebiete Baden-Württembergs angekündigt. Der SÜDKURIER hat vorab Einblick in die wichtigsten Punkte der Notverordnung bekommen, die um Mitternacht in Kraft treten soll. Wer weniger als 24 Stunden aus einem Risikogebiet in Baden-Württemberg einreist, muss demnach nicht in Quarantäne. In der Vorabinformation nennt das Ministerium explizit das österreichische Bundesland Vorarlberg, das Fürstentum Liechtenstein und in der Schweiz die Kantone Appenzell, Aargau, Basel, Basel-Landschaft, Jura, Schaffhausen, Solothurn, Sankt Gallen, Thurgau und Zürich, in Frankreich die Départements Bas-Rhin, Haut-Rhin.

Für Berufspendler, Schüler, den grenzüberschreitenden Personen-, Waren- und Güterverkehr, gelten ebenfalls Ausnahmen. Auch Bundesbürger, die für bis zu 48 Stunden in ein Risikogebiet reisen, müssen demnach nicht in Quarantäne bei ihrer Rückkehr - so wie bislang. Ehepaare und Lebenspartnerschaften mit und ohne Eintrag, die sich gegenseitig besuchen wollen, sind ebenfalls von der Quarantänepflicht ausgenommen. (mim)

17.05 Uhr: Bundesregierung hält Abriegelungen für mögliches Mittel im Kampf gegen Corona

Die Bundesregierung hält die von Epidemiologen ins Gespräch gebrachte Abriegelung von Gebieten mit hohen Corona-Zahlen grundsätzlich für ein mögliches Mittel im Kampf gegen die Pandemie. „Die Beschränkungen von Ein- und Ausreisen kann rein epidemologisch gesehen eine Möglichkeit sein, um eine Verbreitung des Virus zu verhindern“, sagte Vize-Regierungssprecherin Martina Fietz am Freitag vor Journalisten in Berlin auf eine entsprechende Frage.

Von konkreten Plänen in diese Richtung konnte Fietz aber nicht berichten. „Unser Ziel ist es, so viel wie möglich vom öffentlichen und privaten Leben aufrecht zu erhalten“, sagte Fietz. „Deshalb ist es wichtig, dass wir die Maßnahmen entschieden einhalten und die Bevölkerung daran mitwirkt.“ Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte, es gebe „keine konkreten Szenarien“ für einen Einsatz der Bundespolizei im Falle von Abriegelungen.

15.25 Uhr: Sechs weitere Coronafälle in Blumberg

Die Zahl der bestätigten Coronafälle in Blumberg stieg von Donnerstag auf Freitag um weitere sechs und liegt nun bei 70, teilte Bürgermeister Markus Keller auf Anfrage mit. Bis Mitte voriger Woche hatte die Eichbergstadt noch 48 bestätigte Fälle, alle genesen, seither gab es 22 akute Fälle. Das Infektionsgeschehen in Blumberg verteile sich quer über die Gemarkung, sagte Keller, nach seiner Ansicht gebe es keine lokale Häufung.

14.58 Uhr: Spahn rechnet mit Ende des Beherbergungsverbots

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet damit, dass das umstrittene Beherbergungsverbot bald annähernd flächendeckend vom Tisch ist. „Ich habe den Eindruck, wir kommen zu einer Einheitlichkeit, die bedeutet, so gut wie kein Beherbergungsverbot mehr in Deutschland“, sagte er am Freitag in Berlin. Gerichte hatten zuletzt die Regelung in einigen Bundesländern aufgehoben. Zudem haben immer mehr Bundesländer, zuletzt Bayern und Hessen, angekündigt, sie auslaufen zu lassen.

14.32 Uhr: Ministerpräsidenten erlassen Quarantäne-Ausnahmeregelung für Grenzbewohner

Die Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg haben angesichts der steigenden Infektionszahlen in Grenzgebieten von Frankreich und der Schweiz eine Sonderregelung erlassen, die Grenzbewohner von der Quarantäne ausnimmt. Ministerpräsident Winfried Kretschmann teilte in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit Malu Dreyer und Tobias Hans mit, "dass die sogenannte 24-Stunden-Regelung entlang der jeweiligen Grenzen zu den Nachbarländern gelten soll." Die Regelung erlaubt es Bürgern entlang der Landesgrenzen demnach, sich "unbeschränkt innerhalb von 24 Stunden im Grenzgebiet zu bewegen und ihrem Alltag grenzüberschreitend und ohne Behinderungen nachzugehen". Damit sollen Einschränkungen an den Grenzen verhindert werden. Bislang galt für Einreisende aus Risikogebieten, sich 14 Tage in Quarantäne zu begeben. Einkaufstourismus aus der Schweiz wäre dementsprechend betroffen gewesen. (mim)

14.25 Uhr: Sozialministerium bestätigt Quarantäne-Ausnahmeregelung vor Samstag

Eine Ausnahmeregelung, die die Quarantänepflicht für Einreisende aus Risikogebieten aufhebt, solange der Aufenthalt in Deutschland nicht mehr als 24 Stunden beträgt, soll noch heute Nachmittag kommen. Das bestätigt ein Sprecher des Sozialministeriums dem SÜDKURIER auf Anfrage. Mehrere Kantone der Schweiz gelten ab Samstag als Risikogebiet. Wer nicht aus dringenden Gründen aus diesen Gebieten einreist, müsste nach der aktuellen Regelung in Quarantäne. Das beträfe auch den Einkaufstourismus aus der Schweiz ins deutsche Grenzgebiet. Eine "generelle Ausnahme von Quarantäne und Test bei einer Reisetätigkeit im Grenzverkehr mit Nachbarstaaten bis zu 24 Stunden ohne Zweckbeschränkung" soll das verhindern. Die Details werden nach Informationen des SÜDKURIER zur Stunde noch in den zuständigen Ressorts der Landesregierung abgestimmt. (mim)

14.11 Uhr: Kitaschließungen laut Giffey nur „allerletztes Mittel“

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat sich mit Blick auf die aktuelle Corona-Lage gegen flächendeckende Kita-Schließungen ausgesprochen. „Kitas selbst sind keine Infektionsherde und Kinder sind nicht die Infektionstreiber“, sagte sie am Freitag in Berlin. Vorbeugende flächendeckende Schließungen seien derzeit nicht angezeigt, der Regelbetrieb müsse aufrechterhalten werden und Kita- und Schulschließungen dürften nur das allerletzte Mittel sein.

Die Ministerin bezog sich dabei auf Erkenntnisse aus der laufenden „Corona-Kita-Studie“ des Robert Koch-Instituts und des Deutschen Jugendinstituts. Darin wird seit Mai anhand von Gesundheitsdaten und Befragungen von Einrichtungen untersucht, was die Pandemie für Kitas und die Tagespflege, Kinder und Eltern bedeutet. In den vergangenen Wochen hätten weniger als ein Prozent der Kitas in Deutschland coronabedingt ganz oder teilweise schließen müssen, teilte das Familienministerium mit. Die Zahl der gemeldeten Corona-Ausbrüche pro Woche bewegte sich im einstelligen Bereich - bei bundesweit mehr als 57 000 Kitas. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Giffey: „Es läuft sehr gut in den Kitas“. Es gebe bei Kindern bis fünf Jahren eine unterdurchschnittliche Zahl an Infizierten und bei Kindern und jüngeren Menschen überdurchschnittlich sehr, sehr milde Verläufe.

13.10 Uhr: Hessen plant die Abschaffung des Beherbergungsverbots

Hessen plant die Abschaffung des Beherbergungsverbots. Das kündigte die Staatskanzlei in einer Mitteilung vom Freitag an. Die geplante Abschaffung stehe auf der Tagesordnung für eine Sitzung des Corona-Kabinetts am kommenden Montag.

13.01 Uhr: Kultusminister einhellig gegen Verlängerung der Weihnachtsferien

Die Kultusminister der Bundesländer sind einhellig gegen eine Verlängerung der Weihnachtsferien. "Wir sind uns einig, dass längere Winterferien kein Beitrag dazu sind, das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen", sagte die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD), am Freitag nach Beratungen des Gremiums in Mainz. Eine Verlängerung bedeute einen großen organisatorischen Aufwand, unter anderem mit Blick auf die Vorbereitung auf das Abitur. Aber auch Eltern müssten dann wieder umplanen, sagte Hubig. Deshalb seien sich die Minister einig, dass der aus der Union aufgekommene Vorschlag nicht zielführend sei.

12.31 Uhr: Zwei Hoffenheimer Fußballprofis positiv auf Corona-Virus getestet

Die TSG 1899 Hoffenheim vermeldet zwei positive Corona-Fälle bei seinen Fußballprofis, sieht die Bundesliga-Partie gegen Borussia Dortmund aber nicht gefährdet. „Die Spieler, die in den vergangenen knapp zwei Wochen auf Länderspiel-Reisen im Ausland unterwegs waren, wurden nach ihrer Rückkehr in Deutschland positiv auf die Virus-Erkrankung getestet“, teilten die Kraichgauer mit. Beide Profis haben demnach keinerlei Kontakt zu Kollegen oder dem Betreuer-Team und befinden sich nun in häuslicher Quarantäne.

12 Uhr: Messe Eurobike in Friedrichshafen ist abgesagt

Steigende Infektionszahlen und verschärfte Reisebeschränkungen: Coronabedingt war die Eurobike in Friedrichshafen zunächst mit abgespecktem Konzept von Anfang September auf Ende November verlegt worden. Nun steht fest: Auch die Eurobike wird in diesem Jahr nicht stattfinden.

11.50 Uhr: Drei Corona-Fälle an der Bodensee-Schule: 100 Schüler und zwölf Lehrer bleiben vorerst zuhause

Eine Lehrkraft und zwei Schüler der Bodensee-Schule St. Martin in Friedrichshafen sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Für insgesamt rund 100 Schüler und zwölf Lehrer bedeutet das aktuell: Lernen und lehren von zuhause aus. Hier lesen Sie alle Details.

11.45 Uhr: In Bayern gibt es ab Samstag kein Beherbergungsverbot mehr

Das umstrittene Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Hotspots läuft in Bayern an diesem Freitag aus. Die Staatsregierung verzichte auf eine Verlängerung der Vorschrift, „wir belassen es dabei“, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) in München. Damit endet das Beherbergungsverbot mit Ablauf des Tages. Zur Begründung sagte Herrmann, dass man darauf setze, dass die Länder die Beschlüsse der Bund-Länder-Vereinbarung aus dieser Woche umsetzten.

11.40 Uhr: Gericht kippt Berliner Sperrstunde

Das Berliner Verwaltungsgericht hat die vom Senat beschlossene Sperrstunde in der Hauptstadt gekippt. Das sagte ein Gerichtssprecher. Mehrere Gastronomen hatten Eilanträge gegen die Verordnung eingereicht. Insgesamt hatten sich nach Angaben von Rechtsanwalt Niko Härting rund ein Dutzend Berliner Bars und Clubs gegen die Sperrstunde gewandt. Sie kritisierten die Sperrstunde als unverhältnismäßig.

11.37 Uhr: Maskenpflicht ab Montag in Baden-Württemberg auch im Unterricht

Angesichts stark steigender Infektionszahlen in Baden-Württemberg wird die Maskenpflicht dort an weiterführenden Schulen ab kommender Woche auch auf den Unterricht ausgeweitet. „Die Erweiterung der Maskenpflicht ab Klasse 5 auf den Unterricht gilt ab einer landesweiten 7-Tages-Inzidenz von über 35“, teilte eine Sprecherin des Kultusministeriums mit. „Wir werden heute die Schulen darüber informieren, dass dies dann ab kommenden Montag zu beachten ist.“

11.09 Uhr: Kretschmann rechnet mit Ausrufung der kritischen Pandemiestufe

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat angesichts der dramatischen Zunahme der Neuinfektionen im Südwesten eine zeitnahen Eintritt des Landes in die kritische Pandemiestufe in Aussicht gestellt. Die Bürger müssten damit rechnen, dass die Landesregierung spätestens am Montag die dritte Pandemiestufe ausrufe, sagte der Grünen-Politiker am Freitag bei der Hauptversammlung des Städtetags Baden-Württemberg, die per Videokonferenz stattfand.

Diese beinhaltet weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Wenn es so weitergehe, werde Baden-Württemberg am Wochenende bei mehr als 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche liegen, sagte der Regierungschef. „Wir können die Welle nur dann brechen, wenn wir jetzt handeln.“ Mehr denn je komme es auf die Eigenverantwortung der Menschen an.

Die Landesregierung hatte im September ein dreistufiges Alarm-System im Kampf gegen eine zweite Welle erarbeitet. Entscheidend für die Einstufung dabei ist die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz, aber auch andere Faktoren. Die Pandemiestufe 2, die verschärfte Kontrollen und Appelle beinhaltet, war vergangene Woche ausgerufen worden. Die dritte, kritische Phase sieht weitere Einschränkungen wie eine Ausweitung der Maskenpflicht an Schulen auf den Unterricht vor.

11 Uhr: Corona-Infektionszahlen steigen rasant: Basel-Stadt verschärft die kantonale Covid-19-Verordnung

Ab 19. Oktober gelten in Basel neue Regeln: Die Maskenpflicht gilt dann auch in öffentlichen Innenräumen, es gibt Begrenzungen bei privaten und öffentlichen Zusammenkünften und auch in Wirtschaften, Bars und Clubs gibt es neue Vorgaben. Eine Übersicht über die neuen Regelungen finden Sie hier.

10.30 Uhr: Staatsministerium plant kurzfristige Ausnahmen von Quarantäneregelungen

Das Staatsministerium Baden-Württemberg plant kurzfristige Ausnahmeregelungen von der noch geltenden Quarantäne-Verordnung. Es sei "angestrebt" kurzfristig "eine generelle Ausnahme von Quarantäne und Test bei einer Reisetätigkeit im Grenzverkehr mit Nachbarstaaten bis zu 24 Stunden" ohne Zweckbeschränkungen zu erlassen, wie der SÜDKURIER erfuhr. Ab Samstag, 0 Uhr, sollen mehrere Schweizer Grenzgebiete zum Risikogebiet erklärt werden. Neben den bisherigen Kantonen Genf und Waadt gelten dann auch die Kantone Fribourg, Jura, Neuchâtel, Nidwalden, Schwyz, Uri, Zürich und Zug als Risikogebiete.

Dies hätte nach der noch geltenden Quarantäneverordnung Einschränkungen zur Folge, da bislang Ausländer aus Risikogebieten in Quarantäne müssten, um nach Deutschland einreisen zu dürfen. Lediglich für Bundesbürger gibt es bislang Ausnahmeregelungen. Nach der geplanten Neuverordnung sollen Ein- und Ausreisen bis zu 24 Stunden ohne Zweckbeschränkungen möglich sein. Die Neuverordnung muss aber erst noch aufgesetzt werden, spätestens bis 8. November soll sie in Kraft sein. Bis dahin gilt die alte Verordnung.

10.15 Uhr: Kanzleramtsminister Braun: Hamstern ist wirklich nicht erforderlich

Der Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) hat deutlich gemacht, dass trotz steigender Zahlen von Coronavirus-Infektionen kein Grund für Hamsterkäufe besteht. „Die Versorgung im Einzelhandel ist gewährleistet“, sagte der CDU-Politiker. Insofern sei ein normales Einkaufsverhalten im Supermarkt völlig in Ordnung. „Da muss sich keiner Sorgen machen.“ Die Corona-Lage bezeichnete Braun als „deutlich ernster“ als im Frühjahr. Es gebe einen steilen Anstieg der Zahlen. „Wir erwarten nicht, dass die Zahlen morgen geringer werden.“ Steigende Zahlen bedeuteten, dass man im Augenblick nicht genug tue, um die Infektionen unter Kontrolle zu halten.

Deshalb müsse man jetzt sehr entschieden handeln. Auf die Frage, wie nah Deutschland an einem zweiten Lockdown sei, sagte Braun: „Das haben wir selber in der Hand. Das A&O ist eben jetzt Vorsicht, sofort.“ Mit vertretbaren Maßnahmen könne man in den nächsten 14 Tagen die Lage wieder stabilisieren. Einen Lockdown brauche man jetzt nicht.

9.25 Uhr: Deutsche haben wieder zunehmend Angst vor Ansteckung mit dem Coronavirus

Die Deutschen haben wieder zunehmend Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Während Ende Juli in einer Umfrage von Yougov noch 40 Prozent der Deutschen große Furcht äußerten, sich zu infizieren, lag der Wert Anfang Oktober bei 43 Prozent, wie das Kölner Unternehmen nun mitteilte.

Anfang Oktober glaubten zudem 72 Prozent, dass sich die Corona-Situation in Deutschland verschlechtert. Ende Juli waren es lediglich 66 Prozent. Auch die Einschätzung der Deutschen zur weltweiten Corona-Krise zeigt, dass noch kein Ende in naher Zukunft erwartet wird: Anfang Oktober gaben drei von vier Befragten an, die globale Corona-Situation würde sich verschlechtern (75 Prozent). Ende August waren es noch 70 Prozent.

8.10 Uhr: Coronavirus auch in weiteren Stockacher Einrichtungen

Neue Corona-Fälle werden im Raum Stockach bekannt: Das Berufsschulzentrum und das Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf in Wahlwies verzeichnen nun Fälle von Jugendlichen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Hier lesen Sie alle Details.

7.20 Uhr: Telefonische Krankschreibung wegen Corona-Pandemie wieder möglich

Angesichts bundesweit steigender Corona-Infektionszahlen ist in den kommenden zweieinhalb Monaten erneut eine telefonische Krankschreibung möglich. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschloss angesichts der bevorstehenden Erkältungs- und Grippesaison am Donnerstag eine ab 19. Oktober geltende Ausnahmeregelung.

Danach können vorerst befristet bis zum Jahresende Patienten mit leichten Atemwegserkrankungen telefonisch bis zu sieben Kalendertage krankgeschrieben werden. Die niedergelassenen Ärzte müssen sich dabei persönlich vom Zustand der Patienten durch eine eingehende telefonische Befragung überzeugen. Eine einmalige Verlängerung der Krankschreibung kann telefonisch für weitere sieben Tage erfolgen.

7.07 Uhr: Erneuter Rekordwert: 7334 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitagmorgen 7334 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Am Vortag war mit 6638 neuen Fällen der bis dato höchste Wert seit Beginn der Pandemie in Deutschland registriert worden. In der vergangenen Woche meldete das RKI am Freitag 4516 Neuinfektionen. Die jetzigen Werte sind nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird - und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 15. Oktober:

22.15 Uhr: Spahn will schärfere Regeln für Einreise aus Auslands-Risikogebieten

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dringt auf schärfere Regeln für Einreisen aus Corona-Risikogebieten im Ausland. Das geht aus einem Gesetzentwurf für ein „Drittes Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ hervor, über den das Nachrichtenportal „ThePioneer“ (Freitag) berichtet. Demnach soll das Gesundheitsministerium ermächtigt werden, per Verordnung weitreichende Vorgaben für Reisende, Airlines, Bus- oder Bahn-Unternehmen zu erlassen. Das Papier ist eine Formulierungshilfe für die Koalitionsfraktionen von Union und SPD, die den Gesetzentwurf einbringen sollen.

Konkret plant Spahns Ministerium folgendes: Wer aus einem Risikogebiet nach Deutschland reisen will, kann demnach verpflichtet werden, gegenüber dem Robert Koch-Institut (RKI) Angaben zur Person sowie zu Aufenthaltsorten zehn Tage vor und zehn Tage nach der Einreise zu machen. Zu diesem Zweck könnte eine digitale Einreiseanmeldung eingeführt werden. Das RKI würde die Daten an die jeweils zuständigen Behörden an den Zielorten der Reisenden weiterleiten, heißt es in dem Entwurf, der „ThePioneer“ nach eigenen Angaben vorliegt.

Fluglinien sowie Bus- und Bahn-Unternehmen wären verpflichtet, Passagierlisten und Sitzpläne an das RKI weiterzugeben.

Außerdem sieht der Gesetzentwurf Einschränkungen bei der Lohnfortzahlung nach dem Infektionsschutzgesetz vor. Diese ist als Ausgleich für Verdienstausfall während einer Quarantäne gedacht. Laut Entwurf soll eine Entschädigung ausgeschlossen sein, „wenn der Quarantäne eine vermeidbare Reise in ein 48 Stunden vor Reiseantritt ausgewiesenes Risikogebiet zugrunde liegt“.

20.52 Uhr: Österreich stellt Corona-Ampel für vier Bezirke auf Rot

Angesichts der sich ausweitenden Pandemie hat Österreich erstmals seine Corona-Ampel für vier Bezirke in drei westlichen Bundesländern auf Rot gestellt. Betroffen seien Wels Stadt in Oberösterreich, Hallein in Salzburg sowie Innsbruck Stadt und Innsbruck Land in Tirol, wie die Nachrichtenagentur APA am Donnerstagabend nach einem Treffen der zuständigen Expertenkommission berichtete. Für diese Bezirke bestehe ein sehr hohes Risiko, hieß es. Innsbruck-Land und Hallein grenzen an Bayern.

Die Corona-Ampel ist in Österreich seit Anfang September in Betrieb. Mit ihrer Hilfe wird die Infektionslage jede Woche neu bewertet und auf einer Karte farblich dargestellt - in der Regel für jeden Bezirk, entsprechend etwa den deutschen Landkreisen, sowie für das Bundesland Wien. Die Farben reichen von Grün (Risiko: niedrig) über Gelb (mittel) und Orange (hoch) bis Rot (sehr hoch). Kriterien sind Fallzahlen der vergangenen sieben Tage, Nachverfolgbarkeit der Ansteckungen, Auslastung der Krankenhausbetten und Gesamtzahl an Tests. Außerdem wird berücksichtigt, ob eine Region viele Touristen oder Pendler hat.

19.55 Uhr: 967 neue Corona-Infektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Baden-Württemberg nimmt weiter deutlich zu. Im Vergleich zum Vortag kamen 967 hinzu, wie das Landesgesundheitsamt am Donnerstag mitteilte. Damit liegt die Zahl der bestätigten Fälle nun bei 57 442 (Stand: 16 Uhr). Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg um 1 auf 1920. Als genesen gelten laut Behörde 47 426 Menschen - 358 mehr als am Dienstag. Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 38 Personen pro 100 000 Einwohner mit dem Virus angesteckt. Da damit nun die Schwelle von 35 landesweit überschritten sei, sei voraussichtlich in den kommenden Tagen mit der Ausrufung der Pandemiestufe 3 zu rechnen, hieß es. Das ist die höchste Stufe in dem im September im Südwesten eingeführten dreistufigen Alarm-System.

In Stuttgart war der sogenannte Inzidenzwert mit 82,9 am höchsten. Auch der Landkreis Esslingen lag mit 82,4 deutlich über der kritischen Schwelle von 50. Darüber liegen nun mit Mannheim (56,7), dem Schwarzwald-Baar-Kreis (56) und dem Landkreis Tübingen (63,4) noch drei weitere Regionen. Über dem Wert von 50 lagen weiterhin auch die Städte Heilbronn (58,5) und Baden-Baden (52,6) sowie die Landkreise Schwäbisch Hall (51,3) und Ludwigsburg (51,2).

19.10 Uhr: Auch das Saarland kippt das Beherbergungsverbot

Auch das Saarland streicht das Beherbergungsverbot. Von diesem Freitag an entfällt damit für Reisende aus innerdeutschen Hotspots die Pflicht, bei der Übernachtung einen negativen Corona-Test vorzulegen, wie Regierungssprecher Alexander Zeyer am Donnerstag mitteilte. Die Landesregierung appelliere allerdings trotzdem an die Bürger, von nicht notwendigen Reisen abzusehen. „Das Beherbergungsverbot ist überholt, da es aus jetziger Sicht nicht mehr dazu beiträgt, das Infektionsgeschehen positiv zu beeinflussen“, begründete Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) die Entscheidung. „Das Risiko einer Ansteckung bei einer Übernachtung in einem Hotel unter Einhaltung der Hygienekonzepte stellt sich deutlich geringer dar als in anderen Bereichen.“

18.39 Uhr: Schwarzwald-Baar-Kreis überschreitet 50-er-Marke und wird zum Risikogebiet

Der Schwarzwald-Baar-Kreis hat am Donnerstag den wichtigen Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten und ist mit einem Wert von 56,0 zum Corona-Risikogebiet geworden. Eine der ersten Folgen ist ein Maskengebot auf allen Wochenmärkten.

17.48 Uhr: 119 Schüler müssen nach bestätigtem Corona-Fall an Donaueschinger Schule in Quarantäne

Nun hat das Coronavirus auch die Kaufmännischen und und Hauswirtschaftlichen Schulen (KHS) am Standort Donaueschingen erwischt. Wie Alexander Joos, Abteilungsleiter des Wirtschaftsgymnasiums, auf Nachfrage bestätigte, ist ein Schüler positiv auf Corona getestet worden. Drei elfte Klassen des Wirtschaftsgymnasiums und eine Klasse des Berufskollegs – insgesamt 119 Schüler – mussten sich deshalb unverzüglich in Quarantäne begeben.

17.15 Uhr: Bundesregierung stuft acht weitere Schweizer Kantone als Risikogebiete ein

Die Bundesregierung hat acht weitere Kantone der Schweiz mit Wirkung ab dem kommenden Samstag zu Corona-Risikogebieten erklärt. Damit werden nun auch die Kantone Fribourg, Jura, Neuchâtel, Nidwalden, Schwyz, Uri, Zürich und Zug offiziell als Gebiete ausgewiesen, in denen ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit SARS-CoV-2 besteht. Für die Kantone Genf und Waadt galt diese Warnung bereits seit dem 9. September.

Darüber hinaus hat die Bundesregierung auch die ganzen Niederlande, das gesamte französische Grenzgebiet zu Deutschland und erstmals auch Regionen in Italien und Polen zu Corona-Risikogebieten erklärt. Außerdem werden ab Samstag Malta und die Slowakei komplett sowie einzelne Regionen in neun weiteren EU-Ländern auf die Risikoliste gesetzt, wie das Robert Koch-Institut am Donnerstag auf seiner Internetseite mitteilte.

16.02 Uhr: Kretschmann mahnt auch nach VGH-Entscheidung Reiseverzicht an

Auch nach dem Aus für das Beherbergungsverbot im Südwesten sollten die Menschen aus Corona-Risikogebieten nach Ansicht von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) nur unbedingt notwendige Reisen machen. Das Verbot werde aufgehoben, sagte er nach einer entsprechenden Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes (VGH) am Donnerstag. Es gebe in diesem Punkt unterschiedliche Sichtweisen von Exekutive und Judikative - die rechtsprechende Gewalt habe im Rechtsstaat das letzte Wort.

15.27 Uhr: Telefonische Krankschreibung wegen Corona-Pandemie erneut möglich

Angesichts bundesweit steigender Corona-Infektionszahlen ist in den kommenden zweieinhalb Monaten erneut eine telefonische Krankschreibung möglich. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschloss angesichts der bevorstehenden Erkältungs- und Grippesaison am Donnerstag eine ab 19. Oktober geltende Ausnahmeregelung. Danach können vorerst befristet bis zum Jahresende Patienten mit leichten Atemwegserkrankungen telefonisch bis zu sieben Kalendertage krankgeschrieben werden. Die niedergelassenen Ärzte müssen sich dabei persönlich vom Zustand der Patienten durch eine eingehende telefonische Befragung überzeugen. Eine einmalige Verlängerung der Krankschreibung kann telefonisch für weitere sieben Tage erfolgen.

„Wir haben aktuell eine sich beschleunigende Infektionsdynamik mit dem Covid-19-Virus, zeitgleich aber auch vermehrt grippale Infekte“, erklärte Josef Hecken, unparteiischer Vorsitzender des G-BA. „Diese parallele Entwicklung ist besorgniserregend.“ „Wenn wir in dieser ernsten Situation eines nicht brauchen, sind es volle Wartezimmer“, erklärte Hecken.

14.55 Uhr: Weihnachtsmärkte in Singen und Rielasingen abgesagt

Sowohl in Singen, als auch in Rielasingen-Worblingen, sind Entscheidungen gefallen. Beiderorts werden die diesjährigen Weihnachtsmärkte aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie abgesagt. Singens OB Bernd Häusler habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung.

14.10 Uhr: Bayern weitet Maskenpflicht deutlich aus

Die Maskenpflicht in Bayern wird regional deutlich ausgeweitet, und zwar schon bei mehr als 35 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Nach einem Kabinettsbeschluss vom Donnerstag müssen in diesen Regionen dann überall dort Masken getragen werden, wo Menschen dichter oder länger zusammenkommen - etwa in Fußgängerzonen, auf Marktplätzen, in allen öffentlichen Gebäuden, aber auch auf Begegnungs- und Verkehrsflächen wie etwa in Fahrstühlen und in Eingangsbereichen von Hochhäusern.

13.54 Uhr: Blumberg, Donaueschingen, Hüfingen und Bräunlingen reagieren gemeinsam auf steigende Corona-Zahlen

Die Coronazahlen im Städteviereck steigen: Blumberg, Donaueschingen, Hüfingen und Bräunlingen reagieren deshalb gemeinsam und erlassen eine neue Verordnung. Untersagt werden darin je nach Räumlichkeiten private Veranstaltungen mit mehr als 50 oder mit mehr als 25 Teilnehmern. Im Schwarzwald-Baar-Kreis seien, so heißt es in einer Mitteilung der vier Städte, seien die Fallzahlen so stark angestiegen, dass sich die 7-Tages-Inzidenz innerhalb weniger Tage mehr als verfünffacht habe. Lag sie am Dienstag, 6. Oktober, noch bei 8,5 pro 100.000 Einwohner, stieg sie bis Dienstag, 13. Oktober, auf 28,7 und erreichte am Mittwoch gar 45,2, bei steigender Tendenz.

13.12 Uhr: Sachsen hebt Beherbergungsverbot in Corona-Pandemie auf

Sachsen hebt das Beherbergungsverbot für Menschen aus Corona-Risikogebieten auf. Das kündigte die Regierung am Donnerstag nach einem Gespräch mit Landräten und Bürgermeistern aus dem Freistaat an. Die Regelung soll ab Samstag gelten. Das Beherbergungsverbot treffe Menschen, „die nichts mit der Krankheit zu tun haben“, sagte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Donnerstag in Dresden nach einem Treffen mit Landräten und Bürgermeistern. „Die Art der Ausgestaltung ist nicht verhältnismäßig“, kritisierte Kretschmer.

12.05 Uhr: Gericht kippt Beherbergungsverbot in Baden-Württemberg

Der Verwaltungsgerichtshof in Baden-Württemberg hat mit Beschluss vom Donnerstag einem Eilantrag gegen das Beherbergungsverbot in dem Bundesland stattgegeben. Dieses gilt bislang für Gäste aus deutschen Regionen, in denen 50 neue Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen registriert wurden. Der Antragsteller kommt aus Nordrhein-Westfalen und hatte einen Urlaub im Kreis Ravensburg gebucht. Das Beherbergungsverbot ist in Baden-Württemberg damit vorläufig mit sofortiger Wirkung außer Vollzug gesetzt, wie das Gericht am Donnerstag in Mannheim mitteilte. Es können aber noch Rechtsmittel eingelegt werden.

Das Gericht sah den Einschnitt in das Grundrecht auf Freizügigkeit als unverhältnismäßig an. Das Land habe auch nicht darlegen können, dass Hotels und Pensionen „Treiber“ des Infektionsgeschehens seien, so dass drastische Maßnahmen nötig seien. Es sei den Antragstellern auch nicht zumutbar, bis zu 48 Stunden vor Ankunft genommene negative Corona-Tests vorzulegen. Man könne nicht gewährleisten, dass Reisende in so kurzer Zeit einen Corona-Test erlangen könnten.

11.30 Uhr: Verband: Messen können trotz verschärfter Corona-Regeln stattfinden

Messen können in Deutschland trotz der von Bund und Ländern beschlossenen Verschärfungen der Corona-Beschränkungen weiter stattfinden. Nach Einschätzung des Verbands der deutschen Messewirtschaft (Auma) sind geplante Veranstaltungen, für die ein mit den Gesundheitsbehörden abgestimmtes Hygienekonzept vorliegt, nicht von den strengeren Corona-Regeln betroffen.

Bisher hätten sich die Veranstalter mit den jeweiligen Bundesländern auf Auflagen verständigt. Zentraler Bestandteil seien mit den Gesundheitsämtern abgestimmte Hygienekonzepte gewesen. Der Verband gehe davon aus, "dass die Bundesländer diese Regelungen entsprechend fortführen", teilte Auma mit.

11 Uhr: Kretschmann will Beherbergungsverbot für Geschäftsreisende aufheben

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will das wegen Corona geltende Beherbergungsverbot etwas lockern. Er sagte im Stuttgarter Landtag, man werde grundsätzlich daran festhalten - mit einer Ausnahme. Für Geschäftsreisen solle es aufgehoben werden.

Die Ausnahmeregelung soll bis zum 8. November gelten. Bei ihrem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch in Berlin konnte sich die Runde der Regierungschefs auf keinen einheitlichen Kurs beim Thema Beherbergungsverbot einigen. Es soll nach den Herbstferien erneut diskutiert werden.

Bund und Länder hatten sich aber unter anderem auf eine Ausweitung der Maskenpflicht, eine Begrenzung der Gästezahl bei privaten Feiern, Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum und eine Sperrstunde für die Gastronomie verständigt.

10 Uhr: Spahn: Corona-Schnelltests noch keine Alternative für breite Bevölkerung

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) warnt vor zu großen Hoffnungen auf Corona-Schnelltests. Für Reisende und den Großteil der Bevölkerung seien sie anfangs noch keine Alternative, sagte er am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". Demnach werden mittlerweile zwar bis zu 1,5 Millionen Testkits pro Woche hergestellt - diese sollten aber vornehmlich in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen für "zusätzliche Sicherheit" sorgen.

"Am Anfang haben wir nicht für alle alles", sagte der Gesundheitsminister. Daher müssten die Schnelltests zunächst in den am stärksten gefährdeten Bereichen der Bevölkerung eingesetzt werden. Spahn zeigte sich aber zuversichtlich, dass "von Woche zu Woche" mehr Tests verfügbar würden. Gleichzeitig seien Verbraucher in der Regel auch bei einem Schnelltest noch auf geschultes Personal angewiesen, mahnte er: "Man muss das schonmal gemacht haben", sagte Spahn.

8.50 Uhr: Hoffmeister-Kraut will Beherbergungsverbot komplett aussetzen

Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) will sich dafür einsetzen, das Beherbergungsverbot im Südwesten komplett auszusetzen. „Gerade für unsere Unternehmen ist Planungssicherheit entscheidend. Wir brauchen eine bundeseinheitliche Lösung“, sagte sie nach dem Treffen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Die meisten Bundesländer hatten am vergangenen Mittwoch beschlossen, dass Bürger aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei Reisen innerhalb von Deutschland nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen können. Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Daran gab es massive Kritik. Bund und Länder fanden auch im Kanzleramt an diesem Mittwoch keine Einigung und vertagten das Thema erst einmal bis zum 8. November. Bis dahin soll diese Maßnahme auf ihre Wirksamkeit überprüft werden.

8 Uhr: Schülerin des Konstanzer Humboldt-Gymnasiums steckte sich bei privater Nachhilfe mit dem Corona-Virus an

Ein aktueller Corona-Fall am Konstanzer Humboldt-Gymnasium zeigt: Je besser eine Schule vorbereitet ist, desto schneller greifen die Maßnahmen. 78 Schüler waren direkte Kontaktpersonen einer Infizierten, 41 hatten nur geringen Kontakt – daheim bleiben müssen vorsorglich aber alle. Auch vier Lehrer sind betroffen.

7.23 Uhr: Heute wird der Schwarzwald-Baar-Kreis wohl zum Corona-Risikogebiet

Am heutigen Donnerstag wird der Landkreis Schwarzwald-Baar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum Corona-Risikogebiet. Allerspätestens aber Freitag wird wohl die dafür von den Behörden deklarierte Schwelle überschritten. Hier finden Sie alle Details.

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7.15 Uhr: Bund und Länder vereinbaren schärfere Regeln für Corona-Hotspots

Aus Sorge vor einer unkontrollierbaren Ausbreitung der Corona-Pandemie mit unabsehbaren Folgen für Bürger und Wirtschaft verschärfen Bund und Länder die Gegenmaßnahmen in Hotspots. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten verständigten sich auf einheitliche Regeln für Städte und Regionen mit hohen Infektionszahlen.

Die Beschlüsse auf einen Blick

7 Uhr: RKI meldet Rekordwert bei Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Zahl der binnen eines Tages mit dem Coronavirus neu infizierten Menschen in Deutschland ist erneut sprunghaft gestiegen und hat damit einen Rekordwert erreicht. Die Gesundheitsämter meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Donnerstagmorgen 6638 Neuinfektionen - rund 1500 mehr als am Mittwoch. Bislang waren Ende März mit knapp 6300 Neuinfizierten die meisten registriert worden - damals allerdings wurde bei weitem nicht so viel getestet.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 14. Oktober

22.32 Uhr: Bund und Länder beschließen "erhebliche Einschränkungen bei Kontakten"

Bund und Länder haben sich angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen auf "erhebliche Einschränkungen" bei Kontakten verständigt. Dies teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach mehr als achtstündigen Beratungen mit den 16 Länderchefs im Kanzleramt mit. Eine Einigung im Streit um die Beherbergungsverbote konnte die Runde nicht erzielen, die Entscheidung wurde vertagt: Dies stelle sie "noch nicht ganz zufrieden", sagte Merkel.

20.57 Uhr: Macron kündigt Ausgangssperren in Paris und anderen Städten an

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat für Paris und zahlreiche weitere große Städte im Land nächtliche Ausgangssperren im Kampf gegen das Coronavirus angekündigt. Diese Ausgangssperren würden ab Samstag zwischen 21 Uhr abends bis 6 Uhr morgens für mindestens vier Wochen gelten, sagte Macron am Mittwochabend in einem TV-Interview.

Neben dem Großraum Paris seien die Metropolen Grenoble, Lille, Rouen, Lyon, Aix-Marseille, Saint-Étienne, Toulouse und Montpellier betroffen, so Macron. Die Sperre gelte unter anderem für Kinos, Restaurants, Theater. Über diese Maßnahme war bereits zuvor spekuliert worden. Es werde Kontrollen und Strafen geben, kündigte der Staatschef an.

20.13 Uhr: Länder und Bund ringen um Aufhebung des Beherbergungsverbots

In der Runde von Bund und Ländern wird hart um eine Aufhebung des Beherbergungsverbots wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen gerungen. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) habe ein Plädoyer gegen das Verbot gehalten, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen. Er habe auf dessen Folgen wie eine falsche Nutzung von Testkapazitäten hingewiesen. Für eine Beibehaltung des Beherbergungsverbots plädierten demnach Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Auch Schleswig-Holstein wolle mit Einschränkungen daran festhalten. Der zu der Riege der Vorsichtigen zählende baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) habe ebenfalls erklärt, das Verbot könne nicht umgesetzt werden.

19.40 Uhr: Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg erhöhen sich um 850

In Baden-Württemberg hat sich die Zahl der neu mit dem Coronavirus Infizierten im Vergleich zum Vortag um 850 erhöht. Damit liegt die Zahl der bestätigten Fälle bei 56.475, teilte das Landesgesundheitsamt am Mittwoch mit. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Verstorbenen stieg um 10 auf 1919. Als genesen gelten laut der Behörde 47.068 Menschen - 342 Personen mehr als am Dienstag.

Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 34,5 Personen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt. In Stuttgart lag der Wert bei 71,4 und damit deutlich über der kritischen Schwelle von 50. Für den Landkreis Esslingen wurde am Dienstag eine Inzidenz von 80,2 angegeben. Über dem Wert von 50 lagen auch die Städte Heilbronn (51,3) und Baden-Baden (52,6) sowie die Landkreise Schwäbisch Hall (50,3) und Ludwigsburg (51,2).

18.35 Uhr: Sperrstunde, Maskenpflicht und mehr: Bund und Länder beschließen verschärfte Maßnahmen für Corona-Hotspots

In Städten und Regionen mit stark steigenden Corona-Zahlen soll es künftig generell eine Sperrstunde um 23 Uhr in der Gastronomie geben. Dies soll ab 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche gelten. Das haben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch in Berlin beschlossen, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Außerdem werden in den betroffenen Hotspots private Feiern künftig generell auf maximal zehn Teilnehmer und zwei Hausstände begrenzt. Darüber hinaus soll in Städten und Regionen mit stark steigenden Corona-Zahlen die Maskenpflicht erweitert werden. Sie soll ab 35 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in sieben Tagen auch überall da gelten, wo Menschen dichter beziehungsweise länger zusammenkommen.

Bei Inzidenzwerten von mehr als 50 sollen sich künftig auch nur noch maximal zehn Personen im öffentlichen Raum treffen dürfen. Und sollten die neuen Maßnahmen den Anstieg nicht zum Stillstand bringen, sollen sich nur noch bis zu fünf Personen oder die Angehörigen zweier Hausstände im öffentlichen Raum treffen dürfen. Darauf verständigten sich Angela Merkel und die Länderchefs ebenfalls, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr - der finale Beschluss des gesamten Konzepts stand aber noch aus.

18.19 Uhr: Corona fordert den Südwesten - Landtag beschließt Nachtragshaushalt

Baden-Württemberg will mit sehr viel Geld gegen die pandemiebedingte Wirtschaftskrise ansteuern. Dazu muss das Land mehrere Milliarden Euro Schulden aufnehmen. Der Landtag beschloss am Mittwoch mit der Mehrheit der grün-schwarzen Koalition einen zweiten Nachtragshaushalt für die Jahre 2020 und 2021. Der Nachtragshaushalt sieht neue Schulden in Höhe von rund 8,6 Milliarden Euro vor. Darin enthalten sind 2,2 Milliarden Euro zur Unterstützung der Kommunen. Mit 4,4 Milliarden Euro sollen Steuerausfälle wegen der Wirtschaftskrise ausgeglichen werden, und 1,2 Milliarden Euro will das Land in ein Investitionsprogramm stecken. 800 Millionen Euro sollen für den Fall einer zweiten Corona-Welle zurückgehalten werden.

Die Nettoneuverschuldung im aktuellen Doppelhaushalt 2020/2021 dürfte sich damit insgesamt auf rund 13,5 Milliarden Euro belaufen. Im Vergleich zum Vor-Corona-Schuldenstand des Landes, der etwa 45 Milliarden Euro beträgt, ist das ein deutlicher Anstieg von 30 Prozent. Der Landeshaushalt soll im laufenden Jahr mehr als 60,5 Milliarden Euro und im kommenden Jahr mehr als 52,6 Milliarden Euro umfassen.

17.43 Uhr: Schwarzwald-Baar-Kreis überschreitet 35er Inzidenz-Grenze

Der Schwarzwald-Baar-Kreis hat mit den laufend weiter eingehenden positiv bestätigten Fällen den Grenzwert der Sieben-Tage-Quote von 35 auf 100.000 Einwohner überschritten. Dies teilt das Landratsamt mit. Aktuell liege der Schwarzwald-Baar-Kreis bei einer 7-Tages-Inzidenz von 45 pro 100.000 Einwohnern.

Aufgrund der Überschreitung des Inzidenz-Wertes von 35 erlassen nun alle Städte und Gemeinden im Schwarzwald-Baar-Kreis jeweils eine Allgemeinverfügung für ihr Gemeindegebiet. Darin wird eine Höchstteilnehmerzahl für private Feierlichkeiten in öffentlichen oder angemieteten Räumen von bis zu 50 Personen und in privaten Räumen von maximal 25 Personen festgelegt. Private Feiern mit mehr Teilnehmern sind demnach untersagt, so das Landratsamt in seiner Pressemitteilung.

17.27 Uhr: Kindergarten am Hochrhein bleibt nach Covid-19-Infektion dicht

Nachdem eine Erzieherin positiv auf das Coronavirus getestet wurde, hat das Gesundheitsamt die Schließung der „Räuberhöhle in Rechberg“ verfügt. Alle 25 Kinder und die Erzieherinnen werden auf Covid-19 getestet.

16.47 Uhr: Riesenanstieg bei den Corona-Zahlen im Schwarzwald

Das Gesundheitsamt meldet die aktuellen Zahlen zur Verbreitung des Coronavirus im Schwarzwald-Baar-Kreis. Am Mittwoch, 14. Oktober, wurden 664 Fälle gemeldet, die bereits wieder gesund sind (+ 7 Fälle zum Vortag). Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle liegt aktuell bei 802 (+ 31 Fälle zum Vortag), die genesenen Fälle sowie 35 Todesfälle (keine Änderung) sind hierin enthalten. Somit liegt die Zahl der aktuell an COVID-19 Infizierten bei 103 Personen (+ 24 Fälle zum Vortag). Lesen Sie hier die Details zu den Zahlen.

15.30 Uhr: Quarantänepflicht für Risikogebiete ab 8. November

Die neue Quarantänepflicht für Rückkehrer aus ausländischen Corona-Risikogebieten soll ab dem 8. November gelten. Die Details regelt eine Musterquarantäneverordnung, die das Bundeskabinett heute verabschiedete und die eine „gemeinsame Arbeitshilfe für alle Länder“ darstellen soll, wie Regierungssprecher Steffen Seibert sagte.

Die konkrete Umsetzung liegt bei den Bundesländern, Reisende müssen deren jeweilige Regeln beachten. Ursprünglich sollten die Neuerungen schon zum 15. Oktober kommen.

15.15 Uhr: Österreich und Schweiz mit Corona-Rekord-Zahlen

In Österreich und der Schweiz ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus erneut auf Rekordwerte gestiegen. Binnen Tagesfrist wurden nach Angaben des Wiener Gesundheits- und Innenministeriums vom Mittwoch 1346 neue Fälle gezählt. In der Schweiz und Liechtenstein waren es 2823, etwa doppelt so viele wie am Vortag, wie das Bundesamt für Gesundheit berichtete.

In Österreich ist der Wert unter Berücksichtigung der Zahl der Einwohner etwa doppelt so hoch wie in Deutschland, in der Schweiz sogar fünf Mal so hoch. In der Schweiz waren es auf dem Höhepunkt der Pandemie am 23. März knapp 1500 Fälle gewesen.

Die meisten neuen Fälle verzeichneten Wien (402), Oberösterreich (234), Tirol (184), Niederösterreich (139) und Salzburg (134). Auch die Belegung der Betten mit Covid-19-Patienten auf Intensiv- wie Normalstationen in Österreichs Kliniken stieg zuletzt an.

14.38 Uhr: Narrenzunft Überlingen sagt Umzüge ab, aber nicht die Fastnacht

Wolfgang Lechler, Narrenmutter und Vorsitzender der Narrenzunft Überlingen, sagt schweren Herzens die Umzüge und Saalveranstaltungen an der Fastnacht 2021 ab. Coronabedingt. Die Fastnacht als solche könne er aber gar nicht absagen, sie steht fest im Kalender. Im Gespräch mit dem SÜDKURIER erklärt Lechler, was er damit meint.

14.11 Uhr: Infektion auf dem Hotzenwald: Grundschule Strittmatt wegen Corona-Fall geschlossen

Eine Schülerin der Grundschule Strittmatt ist positiv auf Corona getestet worden. Dies zieht aufgrund der geringen Schulgröße und der vergleichsweise hohen Zahl an Kontaktpersonen erhebliche Konsequenzen nach sich. Laut Mitteilung der Gemeinde Görwihl soll die Schule auf jeden Fall bis zu den Herbstferien geschlossen bleiben.

13.28 Uhr: Neue Regeln für Corona-Verdienstausfall geplant

Die Koalition plant zusätzliche Möglichkeiten der Entschädigung bei Verdienstausfällen für Eltern, die ihre Kinder wegen Corona zu Hause betreuen müssen. Für Reiserückkehrer aus Risikogebieten soll es dagegen keine Entschädigung mehr geben. Das geht aus einer sogenannten Formulierungshilfe für die Koalitionsfraktionen des Bundestages zu weiteren Änderungen des Infektionsschutzgesetzes hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

So solle künftig ein Entschädigungsanspruch auch für einzelne Eltern in Betracht kommen, die ein Kind zu Hause betreuen müssen, weil das Gesundheitsamt ihren Nachwuchs unter Quarantäne gestellt hat. Bisher sah die Regelung eine Entschädigung vor, wenn Schulen oder Kitas behördlich geschlossen wurden und keine anderweitige Betreuung möglich war. Eltern, die dann nicht zur Arbeit können, können 67 Prozent des Nettoeinkommens als Entschädigung vom Staat erhalten.

Für Menschen, die „vermeidbare Reisen“ in ausländische Risikogebiete antreten, soll es nach der Rückkehr für die Zeit der vorgeschriebenen Quarantäne keine Verdienstausfallentschädigung mehr geben. Das soll dann gelten, wenn das Gebiet mindestens zwei Tage vor Reiseantritt bereits als Risikogebiet vom Robert Koch-Institut ausgewiesen wurde. Ausgenommen sein sollen „außergewöhnliche Umstände“, wie die Geburt des eigenen Kindes oder der Tod eines nahen Angehörigen.

13.10 Uhr: Neue Corona-Testverordnung tritt am Donnerstag in Kraft

Die neue Corona-Testverordnung soll an diesem Donnerstag in Kraft treten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Mittwoch in Berlin, er habe die Verordnung am Morgen unterschrieben, sie trete am Donnerstag in Kraft. Corona-Tests sollen damit künftig stärker auf Risikogruppen und das Gesundheitswesen konzentriert werden - weniger auf Reiserückkehrer. Geplant ist unter anderem, dass Pflegeheime und Krankenhäuser „Antigen-Schnelltests“ großzügig nutzen können, damit Besucher, Personal und Patienten regelmäßig getestet werden können. Spahn hatte kürzlich von zusätzlichen Tests „in großer Millionenzahl pro Monat“ gesprochen.

Er nannte es besorgniserregend, dass die Infektionszahlen jetzt auch bei Älteren wieder anstiegen. „Ob Sie 10.000 Infizierte 20-Jährige haben oder 10.000 infizierte 80-Jährige (...) macht einen großen Unterschied.“ Deswegen sei gerade der Schutz von Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen im Gesundheitswesen wichtig, um den „Eintrag“ zu minimieren.

12 Uhr: Politik will Hilfe für stark betroffene Wirtschaftsbereiche verbessern

Der Bund will Hilfsmaßnahmen für besonders von der Corona-Pandemie betroffene Branchen verbessern. Die angesichts steigender Infektionszahlen geplanten Einschränkungen würden dazu führen, dass einige Wirtschaftsbereiche auch in den kommenden Monaten erhebliche Einschränkungen ihres Geschäftsbetriebes hinnehmen müssten, heißt es in einem Entwurf für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder am Mittwochnachmittag.

Deshalb werde der Bund „Hilfsmaßnahmen für Unternehmen verlängern und die Konditionen für die hauptbetroffenen Wirtschaftsbereiche verbessern“, heißt es.

11.50 Uhr: SC Freiburg kann gegen Bremen vor 3800 Zuschauern spielen

Der SC Freiburg kann zu seinem Heimspiel gegen Werder Bremen am Samstag (15.30 Uhr/Sky) nach aktuellem Stand 3800 Zuschauer ins Schwarzwald-Stadion lassen. Wie der Fußball-Bundesligist am Mittwoch jedoch betonte, sei es aufgrund der aktuellen Infektionsdynamik jederzeit möglich, dass die Partie gegen Bremen auch kurzfristig ohne Zuschauer stattfinden muss.

Die verfügbaren Tickets werden per Verlosung verteilt. Alle Personen mit einem Wohnsitz in einem nationalen oder internationalen Risikogebiet seien von der Ticketvergabe ausgeschlossen, hieß es weiter. Ebenso ist denjenigen ein Stadionbesuch untersagt, die sich in den vergangenen 14 Tagen vor dem Spieltag in einem Risikogebiet aufgehalten haben und bei denen sich behördliche Verpflichtungen wie etwa eine Quarantäne ergeben.

11.44 Uhr: Vorschlag für Begrenzung der Teilnehmerzahl bei Familienfeiern

Der Bund plädiert dafür, die Zahl der Teilnehmer bei privaten Feiern sowie bei öffentlichen Veranstaltungen spätestens dann zu beschränken, wenn es 35 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Region innerhalb einer Woche gibt. Wann die Sperrstunde beginnen soll und wie viele Teilnehmer bei Feiern im Familien- und Freundeskreis zugelassen sein sollen, wird in dem Entwurf für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder offen gelassen.

11.38 Uhr: Bund will ergänzende Maskenpflicht einführen

Der Bund will eine ergänzende Maskenpflicht und eine Sperrstunde in der Gastronomie schon dann einführen, wenn die Zahl der Neuinfektionen 35 pro 100.000 Einwohner in einer Region innerhalb einer Woche überschreitet. Diese Maskenpflicht soll dort eingeführt werden, wo Menschen dichter oder länger zusammenkommen, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Entwurf für die Beschlussvorlage der Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder am Mittwochnachmittag.

Neue Regeln zum umstrittenen Beherbergungsverbot sind in dem Entwurf nicht enthalten. Vielmehr werden die Bürger „eindringlich“ aufgefordert, nicht erforderliche Reisen aus Risikogebieten heraus und in innerdeutsche Gebiete mit hohen Infektionszahlen hinein zu vermeiden.

10.13 Uhr: Deutsche Wirtschaft bricht 2020 stärker ein als erwartet

Die Deutsche Wirtschaft bricht in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie stärker ein als noch im Frühjahr erwartet. In ihrem am Mittwoch veröffentlichten Herbstgutachten senkten die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognose für das Bruttoinlandsprodukt um mehr als einen Prozentpunkt auf minus 5,4 Prozent. Für das nächste Jahr rechnen die Forscher nun noch mit einem Zuwachs von 4,7 Prozent; im Frühjahr waren sie noch von einem Minus von 4,2 Prozent für 2020 und einem Plus von 5,8 Prozent für 2021 ausgegangen.

10.05 Uhr: Erstmals seit April über 5000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen mit 334.585 angegeben - ein Plus von 5132 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 337.314 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 9677 Todesfälle und damit 43 mehr als am Vortag. Die JHU zählte 9682 Tote. Die Zahl der Genesenen lag laut RKI bei etwa 281.900.

9.55 Uhr: Corona in Brigachtaler Froschberg-Kita: Ein Kind, drei Erzieherinnen, zwei Eltern und eine Firma betroffen

Drei Erzieherinnen und ein Kind der Brigachtaler Froschberg-Kita sind an Covid-19 erkrankt. Diese Lage-Übersicht gab Bürgermeister Michael Schmitt. Bis 23. Oktober bleibt der von Corona-Infektionen lahmgelegte Kindergarten Froschberg nun geschlossen, in der Gemeinde wird gehofft, dass nicht weitere Krankheitsfälle hingenommen werden müssen.

9.45 Uhr: Altmaier will Corona-Hilfen für Unternehmen nachbessern

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) plant weitere Hilfen für besonders hart von Corona-Maßnahmen getroffene Unternehmen. Nach Medien-Informationen sollen die bisher bis zum Jahresende laufenden Überbrückungshilfen um ein halbes Jahr bis zum 30. Juni 2021 verlängert werden. Im Wirtschaftsministerium wird demnach zudem an weiter verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten, Tilgungszuschüsse und Elemente eines Unternehmerlohnes gedacht - erstattet werden bisher fixe Betriebskosten wie Mieten oder Pachten.

8.25 Uhr: Drei Raumfahrer trotz Corona-Pandemie zur ISS gestartet

Unter schärfsten Hygienevorschriften wegen der Corona-Pandemie sind drei Raumfahrer in einem Rekordflug zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Die Sojus-Rakete mit Kathleen Rubins, Sergej Ryschikow und Sergej Kud-Swertschkow hob plangemäß um 7.45 Uhr MESZ bei Bilderbuchwetter vom Weltraumbahnhof Baikonur in der Steppe der Ex-Sowjetrepublik Kasachstan in Zentralasien ab. Die Sojus-Raumkapsel Crew soll bereits nach gut drei Stunden um 10.52 Uhr MESZ am Außenposten der Menschheit in rund 400 Kilomtern über der Erde andocken. Das gilt als Rekordzeit für einen bemannten Raumflug.

7.46 Uhr: Stuttgart verschärft ab heute die Corona-Regeln

Mit neuen Regeln geht die Landeshauptstadt Stuttgart ab Mittwoch gegen die Ausbreitung des Coronavirus vor. Dazu gehört etwa eine Maskenpflicht in der Innenstadt. Sie gilt für Erwachsene aber auch für Kinder im Alter von mindestens sechs Jahren. Auch bei öffentlichen Veranstaltungen muss nun eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden.

Wie es weiterhin in der aktuellen Allgemeinverfügung heißt, wird der nächtliche Straßenverkauf und Konsum von Alkohol an bestimmten Orten in der Stadt von Donnerstag bis Samstag verboten. Am Samstag war der Wert von 50 Neuinfektionen in Stuttgart pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten worden. Am Montag lag der Wert bei 70.

Um die Situation in den Griff zu bekommen, müssen Lehrer von Mittwoch an eine Mund-Nasen-Bedeckung in Klassenzimmern und anderen Räumen tragen.

7.07 Uhr: Drosten: Können Ältere im Kampf gegen Corona nicht völlig abschirmen

Der Virologe Christian Drosten hat sich deutlich gegen die Idee ausgesprochen, sich in der Corona-Pandemie nur auf den Schutz von Älteren und anderen Risikogruppen zu konzentrieren, während der Rest der Gesellschaft zum Alltag zurückkehrt.

Zum einen könne es nicht gelingen, die Älteren komplett abzuschirmen, sagte der Charité-Wissenschaftler bei NDR-Info. Zum anderen gebe es auch in den jüngeren Altersgruppen nicht so wenige Risikopatienten.

Ließe man das Virus in den jüngeren Altersgruppen durchlaufen, gäbe es viele Infektionen auf einmal und man komme auch da an die Belastungsgrenze der Medizin, so Drosten. Dabei gehe es dann aber um einen Patiententyp mit anderer gesellschaftlicher Wahrnehmung: „Da würden eben junge Familien auch den Familienvater verlieren oder auch die Mutter.“

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 13. Oktober:

21.55 Uhr: Inzwischen 49 Corona-Infizierte in Stuttgarter Seniorenheim

Nach dem Corona-Ausbruch in einem Alten- und Pflegeheim in Stuttgart hat sich die Zahl der Infizierten auf 49 erhöht. 31 Bewohner und 18 Mitarbeiter sind positiv auf das Virus getestet worden, wie ein Stadtsprecher am Dienstag auf Anfrage mitteilte. Alle Bewohner und Mitarbeiter seien getestet worden. Es liegen aber noch nicht alle Ergebnisse vor. 

Vier Bewohner werden den Angaben zufolge stationär in einer Klinik behandelt. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, seien nicht betroffene Teile der Einrichtung abgesondert worden. Zudem erließ das Heim ein vorübergehendes Besuchsverbot. 

Beim Blick auf das Infektionsgeschehen in Baden-Württemberg ist die Landeshauptstadt den Fokus gerückt. In Stuttgart war am Samstag der Wert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen überschritten worden. Am Montag lag der Wert bei 70, am Dienstag bei 69,7. 

20.46 Uhr: Nach Haldenwang: Weiterer Corona-Fall beim Verfassungsschutz

Ein weiterer Spitzenbeamter des Verfassungsschutzes ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das bestätigte eine Sprecherin des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) am Dienstagabend auf Anfrage. Zunächst hatte der „Spiegel“ darüber berichtet. Zuvor war bekannt geworden, dass Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang positiv auf das Virus getestet worden war.

Beide führen die Amtsgeschäfte von zuhause weiter, wie der Verfassungsschutz mitteilte. „Die Arbeitsfähigkeit des BfV ist vollumfänglich sichergestellt, da das BfV auf derartige Vorkommnisse vorbereitet ist“, so die Behörde. So sei schon zu Beginn der Pandemie ein Krisenstab eingerichtet worden. Der heute 60-jährige Haldenwang führt seit rund zwei Jahren den deutschen Inlandsnachrichtendienst.

20.30 Uhr: Corona-Pandemie: Stuttgart verschärft Regeln von Mittwoch an

Mit neuen Regeln geht die Landeshauptstadt Stuttgart ab Mittwoch gegen die Ausbreitung des Coronavirus vor. Dazu gehört etwa eine Maskenpflicht in der Innenstadt. Sie gilt für Erwachsene aber auch für Kinder im Alter von mindestens sechs Jahren. Auch bei öffentlichen Veranstaltungen muss nun eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Wie es weiter in der aktuellen Allgemeinverfügung heißt, wird der nächtliche Straßenverkauf und Konsum von Alkohol an bestimmten Orten in der Stadt von Donnerstag bis Samstag verboten.

Am Samstag war der Wert von 50 Neuinfektionen in Stuttgart pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten worden. Am Montag lag der Wert bei 70. Um die Situation in den Griff zu bekommen, müssen Lehrer von Mittwoch an eine Mund-Nasen-Bedeckung in Klassenzimmern und anderen Räumen tragen. Schüler ab der fünften Klasse müssen ebenfalls Masken im Unterricht anziehen. Außerdem sollen die Unterrichtszeiten entzerrt werden: Schüler ab der achten Klasse beginnen mit dem Unterricht erst in der zweiten Schulstunde.

18.38 Uhr: Im Landkreis Tuttlingen werden private Feiern vorerst beschränkt

Mit einem "dunkelgelben" Wert von 44,5 Corona-Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen schrammt der Landkreis Tuttlingen vorerst an dem wichtigen Schwellenwert von 50 vorbei und befindet sich zunächst weiter in der der dritten Pandemiestufe, der so genannten "kritischen Phase". Dennoch gilt eine Teilnehmerbeschränkung für private Feiern, die von den beiden größten Städten Tuttlingen und Trossingen noch auf weitere Bereiche ausgedehnt wurde. Für private Feiern in öffentlichen oder angemieteten Räumen gilt kreisweit eine Teilnehmerbeschränkung von 50 Personen, in privaten Räumen von 25. Sollte der 50-er-Wert doch noch erreicht werden, sinken diese Obergrenzen auf 25 sowie auf zehn Personen.

18.04 Uhr: 58 Schüler der Schule Schloss Salem müssen nach Kontakt mit an Covid-19 erkranktem Arzt in Quarantäne

Mediziner Martin Diesch hatte knapp 60 Schüler der Schule Schloss Salem betreut, ehe er Symptome einer Covid-19-Erkrankung an sich feststellte. Da Diesch positiv getestet wurde, mussten die Schüler in Quarantäne. Für sie wurden drei Internatsflügel freigeräumt. Eine Erkrankung wurde bisher weder bei Schülern noch bei Mitarbeitern festgestellt.

17.33 Uhr: Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg erhöhen sich um 700

In Baden-Württemberg hat sich die Zahl der neu mit dem Coronavirus Infizierten im Vergleich zum Vortag um 700 erhöht. Damit liegt die Zahl der bestätigten Fälle bei 55.625, teilte das Landesgesundheitsamt am Dienstag mit. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Verstorbenen stieg um 6 auf 1909. Als genesen gelten laut der Behörde 46.726 Menschen - 264 Personen mehr als am Montag.

Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 32,3 Personen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt. In Stuttgart lag der Wert fast unverändert bei 69,7 und damit weiter deutlich über der kritischen Schwelle von 50. Für den Landkreis Esslingen wurde am Dienstag eine Inzidenz von 77,6 angegeben. Fünf Stadt- beziehungsweise Landkreise liegen mit mehr als 45 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern nur noch knapp unter dem kritischen Wert von 50. Am nächsten dran am Warnwert ist die Stadt Mannheim mit 48,3 Infizierten pro 100.000 Einwohner.

16.32 Uhr: Cristiano Ronaldo positiv auf Coronavirus getestet

Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 35-Jährige von Juventus Turin zeige keine Krankheitssymptome und ihm gehe es gut, teilte der portugiesische Verband am Dienstag auf seiner Internetseite mit. Ronaldo werde nicht beim Nations-League-Spiel Portugals gegen Schweden am Mittwoch dabei sein.

15.45 Uhr: Verfassungsschutzchef Haldenwang positiv auf Coronavirus getestet

Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Das teilte das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) auf Anfrage mit. Auf Nachfrage ergänzte eine Sprecherin, Test und Ergebnis seien vom Montag. Haldenwang führe die Amtsgeschäfte von zuhause weiter, teilte der Verfassungsschutz mit. „Die Arbeitsfähigkeit des BfV ist vollumfänglich sichergestellt, da das BfV auf derartige Vorkommnisse vorbereitet ist“, so die Behörde. So sei schon zu Beginn der Pandemie ein Krisenstab eingerichtet worden. Der heute 60-jährige Haldenwang führt seit rund zwei Jahren den deutschen Inlandsnachrichtendienst.

15.31 Uhr: Wegen Corona: Die Gastronomie-Saison für Außenflächen in Singen wird verlängert

Um den Singener Gastronomiebetrieben, die nach dem Lockdown finanziell in arge Schieflage geraten sind, unter die Arme zu greifen, hat der Gemeinderat eine neue Sondernutzungssatzung einstimmig verabschiedet. Diese soll es den Betrieben ermöglichen, eine ganzjährige Außenbewirtschaftung anzubieten. „Auch aufgrund der aktuell gerade wieder verschärften Regeln der Corona-Verordnung für Gastronomiebetriebe sind Umsätze wie in den vorherigen Jahren nicht mehr denkbar“, heißt es dazu in den Sitzungsunterlagen. Lesen Sie hier alle Details

15.11 Uhr: Mann in den USA binnen anderthalb Monaten zwei Mal mit Corona infiziert

Ein Mann in den USA hat sich im Abstand von nur etwa anderthalb Monaten zwei Mal mit dem neuartigen Coronavirus infiziert - und der Verlauf seiner zweiten Infektion war schwerer als beim ersten Mal. Dies geht aus einer am Dienstag im Fachmagazin „The Lancet Infectious Diseases“ veröffentlichten Studie hervor.

Die Studie wirft eine Reihe von Fragen für den Kampf gegen die Pandemie auf. Der Studie zufolge infizierte sich der 25-Jährige aus dem Bundesstaat Nevada mit zwei unterschiedlichen Varianten des Virus Sars-CoV-2. Nach seiner zweiten Ansteckung musste er ins Krankenhaus eingeliefert und beatmet werden.

Die Untersuchung nennt weltweit noch vier weitere Fälle, in denen sich bereits mit dem Coronavirus infizierte Menschen ein zweites Mal ansteckten. Diese Fälle wurden in Belgien, den Niederlanden, Hongkong und Ecuador festgestellt.

14.07 Uhr: Kretschmann über verlängerte Ferien: „Das werden wir nicht angehen“

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hält nichts von verlängerten Weihnachtsferien wegen der Corona-Pandemie. Mit einer Verlängerung würde nach Ansicht Kretschmanns eine Welle von Betreuungsproblemen von Kindern und Jugendlichen ausgelöst. „Das werden wir nicht angehen“, sagte Kretschmann. Die derzeitige Lage sei schwierig genug.

Auch Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hat sich skeptisch zu dem Vorschlag des Hamburger CDU-Chefs Christoph Ploß geäußert. Ploß hatte der „Bild“ gesagt: „Wir sollten darüber nachdenken, die Winterferien um zwei bis drei Wochen zu verlängern und im Sommer entsprechend zu kürzen.“ Ziel müsse sein, bestmöglich durch die Pandemie zu kommen.

13.25 Uhr: Eishockey-Mannschaft nach Coronafall in Lindauer Bar negativ getestet, 75 Menschen sind in Quarantäne

Nachdem ein Gast der Lindauer Seaside-Bar positiv auf das Coronavirus getestet worden ist, sind immer mehr Menschen von Quarantäne betroffen, die in der Bar zu Gast waren. Und noch immer konnte das Gesundheitsamt nicht alle Kontaktpersonen ermitteln. Eine ganze Eishockeymannschaft, die zuvor die Bar besucht hatte, wurde inzwischen negativ getestet.

12.41 Uhr: Kretschmann: Noch keine belastbaren Aussagen zu Corona-Impfstoff

Konkrete Aussagen zu einem verfügbaren Impfstoff gegen das Coronavirus gibt es nach Angaben von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) noch nicht. „Bei aller verständlichen Ungeduld: Das müssen wir akzeptieren. Belastbare Aussagen, wann es einen Impfstoff gibt, kann niemand machen“, sagte Kretschmann nun in Stuttgart.

Sozialminister Manne Lucha (Grüne) sagte, man rechne mit 9,3 Millionen zu impfenden Menschen. Zum Thema Grippeschutzimpfungen sagte Lucha nach einem Gespräch mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), es gebe keine Knappheit beim Impfstoff. Demnach seien bundesweit 26 Millionen Impfungen gegen das Influenzavirus verfügbar.

12.21 Uhr: Corona-Zahlen steigen im Schwarzwald-Baar-Kreis weiter

Das Coronavirus ist im Schwarzwald-Baar-Kreis auf dem Vormarsch. Heute wurden 657 Fälle gemeldet, die bereits wieder gesund sind (+ 5 Fälle zum Vortag). Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle liegt aktuell bei 771 (+ 7 Fälle zum Vortag), die genesenen Fälle sowie 35 Todesfälle (keine Änderung) sind hierin enthalten. Somit liegt die Zahl der aktuell an COVID-19 Infizierten bei 79 Personen (+ 2 Fälle zum Vortag). Im Schwarzwald-Baar Klinikum befinden sich 2 am Coronavirus erkrankte Person und 4 Verdachtsfälle. So ist die Lage zwischen Triberg und Blumberg.

11.49 Uhr: Kritik an EU-Konzept für Corona-Risikogebiete

Länder wie Österreich und Luxemburg haben scharfe Kritik an dem von der deutschen EU-Ratspräsidentschaft ausgehandelten Konzept für eine einheitliche Einstufung von Corona-Risikogebieten geübt. Die österreichische Europaministerin Karoline Edtstadler sagte bei einem EU-Ministertreffen in Luxemburg, das Konzept sei bereits von der Realität überholt und basiere auf zu wenig treffsicheren Kriterien.

In der Folge würden die meisten Regionen Europas auf der geplanten Risikolandkarte schon jetzt rot gefärbt sein. Und eine Steigerung von rot gebe es nicht. Man sei den Bürgerinnen und Bürgern schuldig, die Gesundheit zu schützen und gleichzeitig die Freizügigkeit zu wahren, sagte Edtstadler. Dazu gehöre auch, so etwas wie Tourismus in diesem Herbst und Winter zu ermöglichen.

10.51 Uhr: Fußballspiele in Stuttgart mit bis zu 200 Zuschauern erlaubt

Nach dem Anstieg der Coronaneuinfektionen in Stuttgart sind dort Fußballspiele nur noch mit bis zu 200 Zuschauern möglich. Die Stuttgarter Kickers erhalten von der Landeshauptstadt jedoch eine Ausnahmegenehmigung für die beiden anstehenden Heimspiele am 14. und 17. Oktober, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte. Weil die Karten bereits verkauft seien, sei dort die Teilnahme von 500 Zuschauern erlaubt. Zuvor hatte die Stadt bekanntgegeben, dass Zuschauer bei Fußballspielen vorübergehend nicht zulässig seien.

9.49 Uhr: Wegen Corona-Pandemie: Der Stockacher Strafwein muss noch warten

Das Coronavirus macht auch vor der Fasnacht nicht halt - und das nun gewissermaßen sogar rückwirkend. Betroffen ist die Übergabe des Strafweins ans Stockacher Narrengericht, die am Freitag, 16. Oktober, geplant war. Was normalerweise ein glanzvoller Anlass ist, wird nun abgesagt. Der Grund: Der Narrengerichts-Beklagte des Jahres 2020, Grünen-Politiker Cem Özdemir, lebt in Berlin. Dort verzeichnete das Robert-Koch-Institut in den vergangenen sieben Tagen 58,4 Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner. Für die Fasnacht 2021 signalisiert das Narrengericht Vorsicht.

8.30 Uhr: Streit über Corona-Beherbergungsverbot wird heftiger

Das Beherbergungsverbot vieler Länder zum Schutz vor Corona-Infektionen steht kurz vor der Ministerpräsidentenkonferenz im Fokus der Kritik. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten warnte vor existenziellen Risiken für die Betriebe, Unions-Politiker stellten die Wirksamkeit der Maßnahme infrage und mahnten, uneinheitliche Corona-Regelungen trügen zu Verunsicherung und Akzeptanzproblemen bei. Der Städte- und Gemeindebund forderte die Politik auf, die getroffenen Beherbergungsregeln zu vereinheitlichen.

Derweil werden immer mehr Städte in Deutschland zu Corona-Hotspots, am Montagabend überschritt auch Düsseldorf die Warnstufe. Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder wollen sich am Mittwoch beraten. Bereits am Montag hatten zahlreiche Politiker eine Rücknahme der Regelung gefordert. Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte, Kanzlerin Merkel werde sich Argumente aller Seiten anhören. Es handle sich aber um Länderregelungen.

7.50 Uhr: Merkel besteht auf Präsenzpflicht für Ministerpräsidenten bei Corona-Konferenz

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besteht laut einem Zeitungsbericht darauf, die Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch als „physisches Präsenzformat“ abzuhalten. Laut der „Bild“-Zeitung einigten sich die Chefs der Staatskanzleien in einer Videokonferenz mit Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) am Montag auf ein solches Treffen.

Dem Bericht zufolge begründete das Kanzleramt die Notwendigkeit der physischen Anwesenheit aller Ministerpräsidenten und der Kanzlerin mit der dramatischen Corona-Infektionslage in Deutschland. Braun erwartet demnach eine Debatte, die eine „historische Dimension“ annehmen könnte. Angesichts der Entwicklung der Infektionszahlen stelle sich die Frage, ob die bereits getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie noch ausreichten, sagte Braun laut „Bild“. Ziel müsse sein, die Wirtschaft zu schützen und die Schulen offen zu halten.

7.07 Uhr: Trump negativ auf Coronavirus getestet

US-Präsident Donald Trump ist nach Angaben seines Leibarztes negativ auf das Coronavirus getestet worden. Schnelltests seien an „aufeinanderfolgenden Tagen“ negativ ausgefallen, erklärte Sean Conley am Montag (Ortszeit) in einer Mitteilung. Er fügte hinzu, dass neben den Antigentests auch andere Labordaten hinzugezogen worden seien, um zu ermitteln, dass der Präsident nach seiner Corona-Infektion nicht mehr ansteckend sei. Wann Trump das erste Mal negativ getestet wurde und wie oft, blieb unklar.

Trump hatte am 2. Oktober bekanntgegeben, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert habe. Wegen seiner Covid-19-Erkrankung wurde er drei Tage lang in einem Militärkrankenhaus behandelt. Leibarzt Conley hatte bereits am Samstag erklärt, der Präsident sei nicht mehr ansteckend. Informationen zu Testergebnissen veröffentlichte er zu diesem Zeitpunkt nicht.

Bei seiner ersten Reise zu einem Wahlkampfauftritt seit seiner Corona-Infektion verzichtete Trump am Montag auf das Tragen einer Maske. Trump war während der gesamten Pandemie äußerst selten öffentlich mit Mund-Nasen-Schutz zu sehen.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 12. Oktober:

22.12 Uhr: Donaueschinger Musiktage wegen Corona abgesagt

Die Donaueschinger Musiktage 2020 sind angesichts der Corona-Infektionszahlen abgesagt worden. Diese Entscheidung trafen die Veranstalter des traditionsreichen Festivals für Neue Musik in Abstimmung mit der Festivalleitung, wie der Südwestrundfunk (SWR) am Montagabend mitteilte. Der Sender gehört zu den Förderern der Musiktage, die in diesem Jahr für den 15. bis 18. Oktober geplant waren.

Angesichts des Beherbergungsverbots und der sich drastisch verschlechternden Corona-Infektionszahlen hätten sich die Verantwortlichen zu diesem Schritt gezwungen gesehen, heißt es in der Mitteilung. Sicherheit und Gesundheit der Mitwirkenden und des Publikums hätten oberste Priorität. Wer ein Ticket habe, könne sich dieses erstatten lassen.

„Angesichts der rasanten Entwicklung der vergangenen Tage blieb uns keine andere Wahl. Es ist frustrierend und tut unglaublich weh, die Musiktage so kurz vor Festivalbeginn absagen zu müssen“, sagte der Künstlerische Leiter der Musiktage, Björn Gottstein laut Mitteilung. Sein Mitgefühl gelte den Künstlern und anderen Mitarbeitern, die seit Wochen für das Festival gearbeitet hätten. Am kommenden Freitag um 20 Uhr ist nach Senderangaben auf SWR2 ein Probenmitschnitt des Eröffnungskonzerts zu hören.

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22 Uhr: Corona-Ausbruch in Stockach von Ende der Woche zieht nun weitere Kreise

Der Corona-Ausbruch in Stockach zieht weitere Kreise. Laut Marlene Pellhammer, Pressesprecherin des Landratsamtes in Konstanz, seien über das Wochenende sechs neue Fälle hinzugekommen. Vier davon würden im Zusammenhang mit der Hochzeitsfeier Ende September im Kreis Tuttlingen stehen, die zum Ende der vergangenen Woche für rapide steigende Zahlen in Stockach gesorgt hatte. Zwei Schüler des Nellenburg-Gymnasiums sind ebenfalls betroffen.

21 Uhr: 7-Tage-Inzidenz im Schwarzwald-Baar-Kreis über Wochenende mehr als verdoppelt

Während vielerorts in Deutschland die Zahlen Corona-Zahlen zuletzt deutlich anstiegen – einige Städte und Regionen wurden gar als Risikogebiet eingestuft – hatte die sogenannte zweite Welle der Corona-Pandemie den Schwarzwald-Baar-Kreis bislang noch kaum getroffen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bis Freitag gerade einmal bei einem Wert von 11,8. Der Wert besagt, wie viele Neuinfektionen es in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohner gab.

Bundesweit gilt: Erreicht dieser Wert 50, können in betroffenen Regionen Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen angeordnet werden. In Baden-Württemberg sind ab einem Wert von 35 bereits lokale und regionale Maßnahmen zur Virus-Eindämmung seitens der Landkreise oder den Gemeindeverwaltungen möglich.

Seit Freitag sind nun allerdings 36 neue Infektionen im Kreis nachgewiesen. Damit steigt die Sieben-Tage-Inzidenz von 11,8 auf 27,29 – und hat sich damit mehr als verdoppelt. Gesundheitsamt-Leiter Jochen Früh schätzt die aktuellen Lage im Kreis ein. 

19.45 Uhr: 595 Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Baden-Württemberg ist am Montag im Vergleich zum Vortag um 595 gestiegen. Insgesamt gebe es im Land nun 54.925 bestätigte Fälle, teilte das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg am Montag mit. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Verstorbenen ist um zwei auf 1903 gestiegen. Die Zahl der Genesenen gab das Landesgesundheitsamt mit 46.462 an. Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 31,5 Personen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt - in Stuttgart lag der Wert bei 70 und damit deutlich über der kritischen Schwelle von 50. Für den Landkreis Esslingen wurde am Montag sogar eine Inzidenz von 76,6 angegeben.

18.06 Uhr: Kreis Esslingen setzt auf Infokampagne - Bundeswehr trifft ein

Mit einer Aufklärungskampagne will der Landkreis Esslingen die Ausbreitung der Corona-Pandemie eindämmen. Mit Informationsblättern in mehreren Sprachen soll vor allem in Familien mit Migrationshintergrund auf die Gefahr durch das Coronavirus und auf vorbeugende Maßnahmen aufmerksam gemacht werden, wie der Landkreis am Montag mitteilte.

Auch in Flüchtlingsunterkünften wolle man mit der Kampagne aufklären, diese seien weiterhin Schwerpunkt der Infektionen im Landkreis. Dort würden zudem nun Reihentestungen durchgeführt. Bei Gesprächen mit Menschen in Flüchtlingsunterkünften und auch bei den Mitarbeitern mit Migrationshintergrund in einem Frachtzentrum sei aufgefallen, dass Flüchtlinge oder Mitarbeiter aus Furcht vor dem Verlust des Arbeitsplatzes und wegen mangelnder Erfahrung mit der medizinischen Versorgung oft einen Besuch beim Arzt scheuten, teilte der Kreis mit. Zur Unterstützung des Gesundheitsamts seien am Montag die ersten Einsatzkräfte der Bundeswehr ins Landratsamt gekommen, hieß es. Bei der Kontaktnachverfolgung von Infizierten seien zudem täglich etwa 25 Mitarbeiter aus anderen Bereichen des Landratsamts im Einsatz.

16.48 Uhr: Expertenkommission sieht Fehler und Fehleinschätzungen im Fall Ischgl

Beim umstrittenen Corona-Management im österreichischen Ischgl sind nach Darstellung einer Expertenkommission Fehler und Fehleinschätzungen passiert. Es sei aber kein generelles Versagen der Behörden und der Politik zu konstatieren, sagte der Kommissionsvorsitzende Ronald Rohrer am Montag in Innsbruck. So sei der Betrieb der Skibusse und der Seilbahnen mindestens einen Tag später als erforderlich eingestellt worden. Auf lokaler Ebene sei es dabei zu einer „Pflichtverletzung“ gekommen, weil die Verordnung der Bezirksbehörde nicht unverzüglich an der Amtstafel des Orts veröffentlicht worden sei.

Auch die Verkündung der Quarantäne über das Paznauntal durch Bundeskanzler Sebastian Kurz am 13. März hätte aus Sicht der Expertenkommission besser vorbereitet werden müssen. Es habe panikartige Reaktionen bei den vielen ausländischen Gästen gegeben, die in Windeseile versucht hätten, die Region zu verlassen. Es habe an der sofortigen Information an die Touristen gefehlt, dass sie über das Wochenende „gestaffelt und kontrolliert“ abreisen sollten. Die Urlauber hätten wegen der drohenden Quarantäne und der Polizeikontrollen ihre Hotelzimmer teils unter Zurücklassen von Gepäck verlassen.

Außerdem habe es keinen Evakuierungsplan gegeben, kritisierte Rohrer. Es hätte schon viel früher ein Konzept entwickelt werden müssen, „wie man diese engen Täler leer bekommt“, sagte Rohrer. Für einen oft kolportierten Einfluss der Tourismus- und Seilbahnwirtschaft auf die Entscheidungen der Behörden gebe es aber keine Anhaltspunkte. Alle Befragten hätten dies entschieden zurückgewiesen. Als positiv und angemessen wertete die Kommission die anfängliche Reaktion der Behörden nach Bekanntwerden der ersten Fälle mit Bezug zu Ischgl um den 3. März.

15.45 Uhr: Aras ordnet allgemeine Maskenpflicht im Landtag an

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen hat Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) eine Maskenpflicht im Landtag angeordnet. Die Allgemeinverfügung trete am 14. Oktober in Kraft, wie sie am Montag mitteilte. „Wir nehmen die aktuelle Entwicklung weiterhin sehr ernst“, betonte die Grünen-Politikerin.

Die Maskenpflicht gilt für alle Gebäude und Räumlichkeiten des Landtags – auch für den Plenarsaal, die Sitzungssäle und die Besprechungsräume sowie alle Verkehrsflächen und Aufzugsanlagen. Bislang herrscht im Landtag nur ein Maskengebot, falls der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.

15 Uhr: Kita im Schwarzwald nach Elternabend geschlossen

Die Kita Froschberg in Brigachtal wird nach einem Elternabend geschlossen. Drei Erzieherinnen wurden durch ein Elternteil mit Corona infiziert. Wie die Gemeinde Brigachtal mitteilt, muss die Kindertagesstätte Froschberg im Brigachtaler Ortsteil Kirchdorf daher auf Anweisung des Gesundheitsamtes bis zum 23. Oktober geschlossen bleiben. Rund 80 Kinder müssen zum Test.

14.22 Uhr: Betrieb von Bordellen im Land ist wieder erlaubt

In Baden-Württemberg dürfen seit Montag Bordelle und Laufhäuser wieder öffnen. Die Corona-Verordnung der Landesregierung wurde entsprechend geändert und trat zum Start der neuen Woche in Kraft. Die Änderungen sind auf der Webseite des Landes einsehbar. Die Verordnung sieht jedoch vor, dass nur Eins-zu-eins-Prostitution wieder stattfinden darf - das heißt kein Gruppensex, sondern eine Prostituierte und ein Freier dürfen in einem Raum Sex haben.

Zudem gelten ähnliche Vorgaben wie etwa auch für Gastronomiebetriebe. So ist in den Innenräumen eine Maske verpflichtend, die Betriebe müssen ein Hygienekonzept vorlegen und die Kontaktdaten der Kunden erheben. Auslöser für die Änderung der Verordnung ist ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofes in Mannheim.

13.43 Uhr: Beherbergungsverbot Thema bei Ländergesprächen mit Merkel

Das umstrittene Beherbergungsverbot wird nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch Thema bei den Beratungen der Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sein. Seibert verwies zugleich darauf, dass es sich dabei um Regelungen der Bundesländer handele. Die Bundeskanzlerin werde sich die Argumente aller Seiten anhören. Dann werde man darüber zu diskutieren haben, was im Sinne der Hauptaufgabe, das Infektionsgeschehen nicht außer Kontrolle geraten zu lassen, das richtige Vorgehen sei.

Seibert sprach nach Beratungen des sogenannten Corona-Kabinetts am Montag vom Beginn einer „zweiten Welle“. „Alle in der Bundesregierung sind sich darüber einig: Jetzt ist die Zeit, in der sich entscheidet, ob wir uns erfolgreich gegen diese Entwicklung stemmen können oder ob uns die Zahlen in Richtung Winter und Weihnachten davonlaufen.“ Wenn es so käme, würde sich das früher oder später auch in den Krankenhäusern und Intensivstationen wieder deutlich zeigen, sagte Seibert. Zum Thema Beherbergungsverbot sagte er, die Bundesregierung habe insgesamt Verständnis dafür, dass Bürger dazu Fragen hätten. Er nannte es zugleich „nicht vollkommen unverständlich“, wenn sich eine Region mit „ganz, ganz niedrigem Fallaufkommen“ schützen wolle.

12.55 Uhr: Corona am Konstanzer Humboldt-Gymnasium – 120 Schüler nach Hause geschickt

Für die komplette Jahrgangsstufe elf des Konstanzer Humboldt-Gymnasiums begann die Schulwoche mit der Nachricht, dass eine Schülerin mit dem Corona-Virus infiziert ist. 120 Schüler mussten daraufhin die Schule auf unbestimmte Zeit verlassen. Die Schülerin sei bereits am Freitag zu Hause geblieben und in der Zwischenzeit getestet worden. Nun prüfen Schule, Gesundheitsamt und die Familie der Schülerin, mit welchen Personen die junge Frau in Kontakt stand sowie wann und wo sie sich angesteckt haben könnte.

12.09 Uhr: Etwa jeder Vierte in NRW wohnt in einem Corona-Risikogebiet

In Nordrhein-Westfalen lebt inzwischen etwa jeder Vierte in einem der sogenannten Corona-Risikogebiete. Laut Robert Koch-Institut überschritten am Montag acht Städte und zwei Kreise mit rund 4,2 Millionen Einwohnern die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Zusätzlich meldete die Städteregion Aachen mit gut 557.000 Einwohnern eine Sieben-Tage-Inzidenz von 51 Neuinfektionen - das RKI wies hier einen deutlich niedrigeren Wert aus.

11.21 Uhr: Studie: Coronavirus kann bis zu 28 Tage auf Oberflächen überleben

Auf glatten Oberflächen wie von Handydisplays und Bankautomaten kann das Coronavirus unter bestimmten Laborbedingungen bis zu 28 Tage überleben. Das schreibt zumindest die australische Wissenschaftsbehörde Csiro im Fachblatt „Virology Journal“. Das Experiment wurde im Dunkeln durchgeführt, da direktes Sonnenlicht Studien zufolge das Virus schnell abtöten könne.

Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gibt an, ihm seien keine Corona-Infektionen über Oberflächen wie zum Beispiels Kartenterminals und Smartphones bekannt. „Bei 20 Grad Celsius, also etwa Raumtemperatur, fanden wir heraus, dass das Virus extrem robust ist und 28 Tage lang auf glatten Oberflächen wie Glas von Handybildschirmen und Kunststoff-Geldscheinen überlebt“, sagte Debbie Eagles, stellvertretende Direktorin des australischen Zentrums für Seuchenvorsorge, das die Forschungsarbeiten durchführte.

10.33 Uhr: Trump will nun gegen Coronavirus „immun“ sein

Nach seiner Covid-19-Erkrankung ist US-Präsident Donald Trump nach eigenen Angaben nun „immun“ gegen das Coronavirus. Die Immunität sei für ihn wie ein „beschützender Glanz“, sagte Trump in einem telefonischen Interview mit dem Sender Fox News. Er fühle sich „fantastisch“, sagte Trump. Zuvor hatte sein Leibarzt am Samstagabend erklärt, der Präsident sei nicht mehr ansteckend.

Trump, der sich bei der Wahl am 3. November um eine zweite Amtszeit bewirbt, plant schon von Montag an wieder große Wahlkampfauftritte. Trumps Arzt Sean Conley erklärte, der jüngste Coronavirus-Test habe nach „gegenwärtig anerkannten Standards“ gezeigt, dass der Präsident „kein Übertragungsrisiko für andere mehr darstellt“. Trump könne nun, rund zehn Tage nach dem Auftreten erster Symptome, gemäß den Kriterien der Gesundheitsbehörde CDC seine freiwillige Quarantäne beenden, erklärte der Arzt.

9.45 Uhr: Philologenverband rät Schülern, sich wegen häufigem Lüften warm anzuziehen

Der Deutsche Philologenverband hält das Lüften von Klassenzimmern auch im Herbst und Winter für das „A und O“. „Für die kalten Monate werden jetzt Pullover, Schals und Decken zur Grundausstattung der Schülerinnen und Schüler gehören“, sagte Verbandschefin Susanne Lin-Klitzing. Lehrer und Schüler müssten auf das Zwiebelprinzip setzen und sollten „sich so dick anziehen und dann eventuell nach und nach ausziehen“ können.

Den Kultusministern warf Lin-Klitzing vor, zu spät mit den Planungen für die kalten Monate begonnen zu haben. „Sonst hätten die Schulen beispielsweise auch Plexiglasscheiben zwischen den Schülern aufstellen können.“ Lehrerverbands-Präsident Heinz-Peter Meidinger forderte unterdessen ein bundesweites Corona-Schulampel-System. Die in einigen Bundesländern geltende Regelung, ab 50 Neuinfektionen pro Woche pro 100 000 Einwohner auch im Klassenzimmer für ältere Schüler die Maskenpflicht vorzuschreiben, halte er für richtig.

8.50 Uhr: Altmaier sieht keine Veranlassung für Nachdenken über zweiten Lockdown

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sieht keine Veranlassung, über einen erneuten Lockdown auch nur nachzudenken. „Wir haben gelernt aus den letzten sechs Monaten - wir wissen heute, was gefährlich ist und was nicht“, sagte Altmaier. „Es gibt überhaupt gar keinen Grund für einen zweiten generellen Lockdown“, sagte Altmaier.

Er sehe auch „keine Veranlassung und keinen Grund, über einen allgemeinen Lockdown nachzudenken oder zu entscheiden“. Dagegen hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gerade vor der Gefahr eines zweiten Lockdowns gewarnt.

8.09 Uhr: Nur drei von 17 Genua-Spielern nach Corona-Ausbruch negativ getestet

Beim italienischen Fußball-Erstligisten CFC Genua sind 14 der insgesamt 17 mit dem Coronavirus infizierten Profis erneut positiv getestet worden. Nur bei Federico Marchetti, Mattia Perin und Ivan Radovanovic fielen zwei Covid-19-Tests nacheinander negativ aus. Damit kann das Trio wieder ins Training einsteigen, wie der Verein mitteilte.

Nach dem Coronavirus-Ausbruch beim CFC Genua war das für den 2. Oktober angesetzte Spiel in der Serie A gegen den FC Turin auf den 4. November verlegt worden. Auch bei anderen Vereinen des Landes gab es Fälle. In Italien wurde aus diesem Grund auch eine Pause bei den gesamten Spielen der Serie A diskutiert.

7.07 Uhr: Kritik an Beherbergungsverbot wird immer massiver

Die Kritik am Beherbergungsverbot wird immer lauter. Zahlreiche Politiker fordern eine Rücknahme der erst in der vergangenen Woche beschlossenen Regelung. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) kündigten an, darüber auch am Mittwoch bei der Ministerpräsidentenkonferenz zu reden.

Derweil stellte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) Gastronomen und Hoteliers, die durch die Beschränkungen Verluste erleiden, zusätzliche Hilfen in Aussicht. Der Präsident des Deutschen Städtetages, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung, sprach sich dafür aus, das Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Risikogebieten zurückzunehmen.

Die Regelung sei „nicht durchdacht, da wird man noch mal rangehen müssen“, sagte der SPD-Politiker. „Denn wir haben keine Hinweise darauf, dass Hotels oder der Verkehr mit Bus und Bahn Hotspots sind. Die Hotspots entstehen ganz woanders.“

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 11. Oktober: 

19.14 Uhr: 477 Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Baden-Württemberg ist am Sonntag im Vergleich zum Vortag um 477 gestiegen. Insgesamt gebe es im Land nun 54.330 bestätigte Fälle, teilte das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg am Sonntag mit. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Verstorbenen liegt weiter bei 1901. Die Zahl der Genesenen gab das Landesgesundheitsamt mit 46 295 an. Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 28,6 Personen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt - in Stuttgart lag der Wert bei 55,8 und damit über der kritischen Schwelle von 50. Für den Landkreis Esslingen wurde am Sonntag sogar eine Inzidenz von 74,4 angegeben.

18.34 Uhr: Zwischenfall im Bodenseekreis: Frau nimmt Maske ab und niest Mann ins Gesicht

An der Ladenkasse hat eine Kundin in Baden-Württemberg ihre Maske abgenommen und einem Mann aus nächster Nähe ins Gesicht geniest. Auslöser für die Tat in Oberteuringen nördlich von Friedrichshafen soll der fehlende Abstand des etwa 60-jährigen Mannes gewesen sein, der nur wenige Zentimeter hinter der Frau in der Kassenschlange stand, wie ein Sprecher der Polizei am Sonntag sagte. Nach dem Vorfall am Samstag habe die laut Polizei etwa 30 Jahre alte Frau ihre Maske wieder aufgesetzt. Eine Zeugin hatte die Polizei auf den Vorfall aufmerksam gemacht. Anhand von Bildern einer Videokamera sucht die Polizei nun nach den beiden Beteiligten. Sollte sich herausstellen, dass die Frau etwa mit dem Coronavirus infiziert war, müsse sie mit einer Anzeige wegen Körperverletzung rechnen, so der Sprecher der Polizei.

17.46 Uhr: Auch Mainz überschreitet kritische Schwelle bei Corona-Infektionen

In Rheinland-Pfalz hat nun auch die Stadt Mainz den kritischen Wert von 50 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschritten. Der Wert lag am Sonntag bei 57, wie das Sozialministerium in Rheinland-Pfalz mitteilte. Weitere Beschränkungen des öffentlichen Lebens wurden zunächst nicht angekündigt. Es werde jedoch eine lokale Task Force geben, die zeitnah zusammentrete. Die Stadt hatte in den vergangenen Tagen bereits Maßnahmen wie ein nächtliches Alkoholverbot beschlossen. Außerdem lagen am Sonntag formal die Kreise Neuwied (50) sowie Bitburg-Prüm (68) am oder über dem Schwellenwert.

16.24 Uhr: Nordrhein-Westfalen vereinheitlicht Regeln für Corona-Hotspots

Nordrhein-Westfalen will die Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Corona-Hotspots vereinheitlichen. Sobald ein Kreis oder eine kreisfreie Stadt in NRW die Grenze von 50 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschreite, sollen sich dort nur noch bis zu fünf Personen aus verschiedenen Haushalten in der Öffentlichkeit treffen dürfen. Das kündigte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Sonntag nach einer Sondersitzung des nordrhein-westfälischen Kabinetts in Düsseldorf an. Außerdem sollen in diesem Fall Öffnungszeiten von Kneipen und Restaurants eingeschränkt werden. Für öffentliche Veranstaltungen sollen strengere Obergrenzen für die Teilnehmerzahl gelten. Für Feiern in privaten Räumen soll die Teilnehmerzahl dann auf 25 begrenzt werden.

Bislang mussten alle betroffenen Kreise und kreisfreien Städte bei Überschreiten des Warnwerts selbst über Gegenmaßnahmen entscheiden. NRW hat seit Tagen die höchsten Ansteckungsraten aller deutschen Flächenländer. Neun Kreise und kreisfreie Städte haben den wichtigen Warnwert von 50 überschritten, darunter Köln und Essen. Laschet kündigte ferner verstärkte Tests auf das Coronavirus in Alten- und Pflegeheimen an. So soll in Kommunen, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche den sogenannten Vorwarn-Wert von 35 übersteigt, „eine einmalige Komplett-Testung aller Bewohner und Mitarbeiter dieser Einrichtungen“ erfolgen.

15.42 Uhr: Coronafall am Bildungszentrum Markdorf – 44 Oberstufenschüler und fünf Lehrer müssen in Quarantäne

Ein Schüler aus der J1 des Markdorfer Bildungszentrums wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Das Gesundheitsamt informierte daraufhin am Samstagabend die Schule – nun muss fast die gesamte Oberstufe in Quarantäne. In der Mittel- und Unterstufe könnte nun auch Unterricht ausfallen.

14.35 Uhr: Land gibt über 200 Millionen für Schutzausrüstung aus

Plastikhandschuhe, Overalls und Masken - für den Corona-Schutz von Ärzten, Pflegern und anderen Beschäftigen im Gesundheitssektor hat das Land bereits 201 Millionen Euro ausgegeben. Zahlungsverpflichtungen in Höhe von 20 Millionen Euro stehen noch aus, wie aus einer Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine SPD-Anfrage hervorgeht.

Die Ausrüstung wurde vom Land beschafft, als die üblichen unmittelbaren Lieferwege zu Beginn der Pandemie zusammengebrochen waren. Die Kommunen übernahmen die Verteilung der Ausrüstung vor Ort. Ein Großteil ist zuletzt mit der abschließenden Lieferung Ende Juli 2020 kostenfrei verteilt worden. Ein kleinerer Teil ist in die Notfallreserve des Landes übergegangen.

13.11 Uhr: Stuttgart mobilisiert Verwaltung und erbittet Hilfe der Bundeswehr

Die Stadt Stuttgart mobilisiert zur Verfolgung von Kontaktpersonen im Zuge der Corona-Pandemie die ganze Stadtverwaltung. Zudem erbittet sie die Hilfe der Bundeswehr, wie Stefan Ehehalt, Leiter des Stuttgarter Gesundheitsamts, am Sonntag mitteilte. „Die Zahlen steigen auf besorgniserregende Weise an, und zwar so stark, dass das Gesundheitsamt die für die Kontrolle der Pandemie so wichtige Kontaktpersonennachverfolgung nicht mehr gewährleisten kann“, so Ehehalt. Zuvor war in der Landeshauptstadt die Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten worden ist, der Wert war am Samstagabend auf 50,5 gestiegen.

Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) sagte nach einer Telefonkonferenz zur Lagebesprechung: „Wir müssen jetzt entschieden handeln, um die Zahl der Neuinfektionen sofort wieder runter zu bekommen. Nur so können wir Schulen, Kitas, Wirtschaft und Handel offen halten. Nur so kann es gelingen, dass wieder alle Fälle durch das Gesundheitsamt nachvollzogen werden können.“

11.45 Uhr:  3483 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen 3483 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am vergangenen Sonntag lag die Zahl noch bei 2279. Von Mittwoch auf Donnerstag war der Wert von 2828 auf 4058 erheblich gestiegen. Am Freitagmorgen meldete das RKI 4516 Neuinfektionen, am Samstagmorgen sogar 4721. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die erfassten Fallzahlen erfahrungsgemäß meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 322 864 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 11.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9615. Das waren 11 mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI gibt es 274 800 Genesene.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Samstag bei 1,42 (Vortag: 1,34). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel rund 1,4 weitere Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert nach Angaben vom Freitag bei 1,43 (Vortag: 1,37). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

11.00 Uhr: Kretschmann ruft junge Menschen zum Party-Verzicht wegen Corona auf

Angesichts steigender Corona-Neuinfektionen hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die Menschen zum Party-Verzicht aufgerufen. „Ich erwarte von den Bürgern, dass sie aus Verantwortungsbewusstsein nicht mehr alles machen, was sie noch dürfen“, sagte Kretschmann der „Bild am Sonntag“. „Man muss gerade keine Party bei sich zu Hause oder in der Gaststätte feiern.“ „Ich kann ja verstehen, dass die Jungen gern feiern würden. Doch sie müssen jetzt solidarisch mit den Alten sein, so wie die Alten beim Kampf gegen den Klimawandel solidarisch mit den Jungen sein müssen“, sagte Kretschmann weiter.

In Baden-Württemberg gab es am Sonntag mit Stuttgart und Esslingen zwei Risikogebiete mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen. Einen erneuten Lockdown könne sich das Land nicht leisten, führte Kretschmann aus. „In Schulen, Kindergärten, Universitäten und in der Wirtschaft darf es diese drastischen Maßnahmen nicht mehr geben. Deshalb ziehen wir die Schrauben an anderer Stelle an.“ Partys müsse man nicht feiern, arbeiten und lernen schon, sagte der Grünen-Politiker. Die Menschen müssten sich im Freizeitbereich auf Einschränkungen einstellen.

9.50 Uhr: Corona-Zahlen zu hoch: DFB-Team wohl vor maximal 300 Zuschauern

Eine Erlaubnis für mehr als 300 Zuschauer beim Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und der Schweiz am Dienstag in Köln ist zumindest rechnerisch ausgeschlossen. Nachdem die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen in Köln am Sonntag weiter auf 59,7 stieg, könnte sie am Montag selbst bei keinem weiteren Fall nicht mehr unter die erforderliche Kennzahl von 35 sinken.

Die Stadt hatte am Samstag darauf verwiesen, dass die endgültige Entscheidung erst am Montag getroffen werde. Damit statt 300 doch 9200 Besucher zugelassen werden, müsste die 7-Tage-Inzidenz aber unter jene 35 sinken. Bei zwei Bundesliga-Spielen des 1. FC Köln sowie dem Länderspiel letzte Woche gegen die Türkei (3:3) hatte die Stadt mit Verweis auf das Überschreiten der Zahl jeweils die Zulassung für 9200 Zuschauer verweigert.

In Köln gelten seit Samstag unter anderem ein nächtliches Alkoholverbot im öffentlichen Raum sowie eine Maskenpflicht in Fußgängerzonen. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw trifft im Rahmen der Nations League auf die Schweiz.

9.23 Uhr: Immer mehr Corona-Hotspots - Söder für einheitliches Bußgeld

Vor dem Hintergrund steigender Corona-Zahlen macht sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder für bundesweit schärfere Strafen bei Verstößen gegen die Maskenpflicht stark. In mehreren Interviews forderte der CSU-Chef am Wochenende für solche Verstöße bundeseinheitliche Bußgelder von 250 Euro. In Bayern gilt dieser Regelsatz bereits.

Unterdessen werden immer mehr große Städte in Deutschland zu Corona-Hotspots: Am Samstag meldeten Köln und Stuttgart die Überschreitung der wichtigen Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Auch Berlin, Frankfurt, Bremen und Essen liegen über dieser Schwelle.

8.15 Uhr: Der Klang von Corona - Donaueschinger Musiktage beginnen

Weniger Musiker, weniger Besucher und ein etwas anderes Programm - die Donaueschinger Musiktage finden auch unter Corona-Bedingungen statt. Doch es gibt viele Einschränkungen, die sich auf die Konzerte auswirken, sagt der Künstlerische Leiter Björn Gottstein. „Man hört dem Festival das Virus an.“ Improvisation und „viel guter Wille“ waren für die Realisierung der Musiktage nötig, sagt er. Fans Neuer Musik dürfen gespannt sein: Von diesem Donnerstag an bis zum 18. Oktober sind 21 Uraufführungen, vier Klanginstallationen und zwei Ensembledebüts geplant.

Dass die Festival-Macher das Programm auf die Beine stellen konnten, liegt auch am Wesen Neuer Musik: Manche Werke sind komponiert, aber noch nicht umgesetzt, so dass sie anders aufgeführt werden können als geplant, erläutert Gottstein.

Um Besucher nicht zu gefährden, wurden weniger Tickets ausgegeben, es werden Konzerte gekürzt und wiederholt, Orchester treten in kleiner Besetzung an. Von den 10 000 Besuchern, die das Festival im vergangenen Jahr zählte, können die Organisatoren dieses Jahr nur träumen. Etwa ein Drittel der normalen Ticketzahl wurde ausgegeben. Und ob die Besucher aus nah und fern am Ende tatsächlich kommen, ist ungewiss. Ein Musikfestival unter Hygiene-Auflagen bringt den Konzertbetrieb an die Grenzen, sagt Gottstein. „Aber natürlich überwiegt die Freude darüber, überhaupt wieder Musik öffentlich aufführen und hören zu können.“

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 10. Oktober:

21.15 Uhr: Viele Corona-Infektionen in Stuttgart - Stadt überschreitet Warnstufe

Stuttgart hat in der Corona-Pandemie die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Das teilte die Landeshauptstadt am Samstagabend mit. Die Stadt bereite derzeit Einschnitte wie die Einführung einer Sperrstunde, Alkoholkonsum-Beschränkungen und die Maskenpflicht innerhalb des City-Rings vor. Weiter will die Stadt den Unterrichtsbeginn an Schulen „entflechten“ und Arbeitnehmer zum Homeoffice ermuntern.

In der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg, in der rund 600 000 Menschen leben, wurden am Samstag nach Angaben des Landkreises 82 neue Infektionen gemeldet. Damit weise die Stadt eine Inzidenz von 50,5 auf, wie das Landesgesundheitsamt nach den Angaben berechnet hat. Damit gelte die sogenannte Eingriffsstufe.

20.20 Uhr: EU-Kommissarin für Forschung und Innovation positiv auf Coronavirus getestet, bei Von der Leyen sind die Tests negativ

Die EU-Kommissarin für Forschung und Innovation, Mariya Gabriel, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. „Nach einem ersten negativen Test auf Covid-19 am Montag ist mein zweiter Test positiv“, schrieb die bulgarische Kommissarin am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Gabriel hatte sich bereits am Montag in Quarantäne begeben, nachdem in ihrem Team ein Corona-Fall entdeckt wurde.

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hatte sich am Montag vorübergehend in Quarantäne begeben, nachdem sie in der vergangenen Woche Kontakt mit einer positiv getesteten Person hatte. Zwei Corona-Tests bei von der Leyen fielen jedoch negativ aus.

Wegen eines Corona-Falls im Umfeld von EU-Ratspräsident Charles Michel war kürzlich der EU-Sondergipfel verschoben waren. Auch Michel hatte sich wegen des Kontakts mit einem infizierten Sicherheitsbeamten in Quarantäne begeben. Brüssel, Sitz der EU-Kommission, ist neben Madrid und Paris eine der am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Städte in Europa.

18.55 Uhr: Rom will neuen Corona-Lockdown mit verschärften Verboten vermeiden

Italiens Regierung bereitet nach Medienberichten eine erneute Verschärfung der Anti-Corona-Maßnahmen vor, um den steilen Anstieg der Ansteckungszahlen zu bremsen. Rom plane ein striktes Verbot von Gruppen im Freien vor Bars und Restaurants, hieß es am Samstag in verschiedenen italienischen Zeitungen.

Außerdem solle die Teilnehmerzahl für private Feiern stark begrenzt werden. Damit wolle Rom einen zweiten großen Lockdown vermeiden. Die Regierung von Premier Giuseppe Conte hatte im März für viele Wochen Wirtschaft und Leben in dem 60-Millionen-Einwohner-Land stark eingeschränkt.

Die Zeitung „Corriere della Sera“ schrieb, bisherige Regeln gegen abendliche Menschengruppen vor Lokalen seien in größeren Städten zunehmend missachtet worden. Jetzt erwäge die Regierung, das Stehen draußen vor Bars und Restaurants ganz zu verbieten. Dort würden Gäste dann nur noch an Tischen mit viel Abstand sitzen dürfen. Noch verhandelt das Kabinett intern über die Details möglicher Schutzmaßnahmen. Ein neues Dekret dürfte aber bis zum 15. Oktober fertig sein, berichtete die Zeitung.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen hatte in Italien am Freitag die Schwelle von 5000 Fällen übersprungen und damit wieder die Höhe vom März erreicht. Besonders besorgt waren die Behörden in der lombardischen Hauptstadt Mailand, wo die Zahlen sprunghaft stiegen. Politiker dort appellierten an junge Leute, sich an die Schutzregeln zu halten.

Die Behörden zählten dann am Samstag insgesamt 5724 neue Ansteckungen binnen 24 Stunden in Italien. Außerdem wurden 29 neue Covid-19-Tote registriert. Seit einigen Tagen klettern die Zahlen in dem Land, das zu Beginn der Pandemie Europas Corona-Hotspot war, stärker als in den Wochen davor. Insgesamt zählte Italien fast 350 000 Infektionen und 36 140 Tote in Verbindung mit Covid-19. Seit kurzem gilt in ganz Italien auch im Freien eine Maskenpflicht.

17.40 Uhr: Erstmals mehr als 5000 Corona-Neuinfektionen in Polen

In Polen hat die Zahl der täglichen Neuinfektionen erstmals die 5000er-Marke überschritten. Innerhalb von 24 Stunden kamen 5300 neue Fälle hinzu, die meisten davon in der Woiwodschaft Masowien, die auch die Hauptstadt Warschau umfasst. Das teilte das polnische Gesundheitsministerium am Samstag mit. Im gleichen Zeitraum starben 53 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus.

Seit Beginn der Pandemie gab es in Polen 2972 Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung. Das Land hat rund 38 Millionen Einwohner - etwa halb so viele wie Deutschland. Polen ist das einzige Nachbarland der Bundesrepublik, das bisher vom Auswärtigen Amt in Berlin noch nicht ganz oder teilweise als Risikogebiet eingestuft wurde.

Wegen des erhöhten Infektionsgeschehens werde man ab Donnerstag wieder Senioren-Einkaufsstunden einführen, kündigte Regierungschef Mateusz Morawiecki am Samstag an. Täglich sollen von 10 bis 12 Uhr in Geschäften, Apotheken und Drogerien nur Menschen über 60 Jahren bedient werden. Eine Notwendigkeit, die Schulen wieder auf Fernunterricht umzustellen, sieht die Regierung nach Angaben von Morawiecki derzeit allerdings nicht.

16.25 Uhr: Corona-Ausbruch in niedersächsischem Altenheim

In einem niedersächsischen Alten- und Pflegeheim ist es nach Angaben des Landkreises Osnabrück zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Eine 85 Jahre alte Frau sei im Krankenhaus gestorben. Weitere 27 Bewohner und 13 Mitarbeiter im Vitalis-Wohnpark in Bad Essen seien positiv auf das Virus getestet worden, teilte der Kreis am Samstag mit.

Eine besondere Herausforderung für den Gesundheitsdienst sei es, die hohe Zahl von rund 200 Besuchern, die im Wohnpark waren und deshalb als Kontaktpersonen in Frage kämen, über die Testmöglichkeit in einer Schule zu informieren. Der Landkreis Osnabrück lag am Samstag mit 28,8 insgesamt noch deutlich unter dem kritischen Schwellenwert von 50 Corona-Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.

15.30 Uhr: Neue Coronabrennpunkte in Bayern - Söder warnt vor zweitem Lockdown

Auch in Bayern gibt es wieder neue Corona-Brennpunkte. Zwei Städte und zwei Landkreise hatten am Samstag einen kritischen Signalwert überschritten. Deshalb hat CSU-Chef Söder die Menschen eindringlich zur Beachtung der Corona-Regeln ermahnt. „Leider sind wir auf dem Weg zu exponentiellem Wachstum, gerade in den Großstädten ist die Herausforderung sehr, sehr groß“, sagte Bayerns Ministerpräsident am Samstag bei der virtuellen Landesversammlung der Frauen-Union.

Als Gründe für der Anstieg der Infiziertenzahlen nannte er unter anderem leichtsinniges Verhalten und eine nachlassende Disziplin beim Einhalten der Hygiene- und Abstandsregeln. Man müsse jetzt klug und umsichtig bleiben, um einen zweiten Lockdown zu verhindern. „Wenn wir aber nichts tun und aufpassen, läuft es unweigerlich in diese Richtung“, sagte Söder.

In Bayern hatten am Samstag zwei Städte und zwei Landkreise den kritischen Signalwert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche überschritten. Nach Zahlen des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL - Stand: 8.00 Uhr) lag die Stadt Memmingen bei 54,42. Im Landkreis Fürstenfeldbruck lag der Wert bei 51,07, im Landkreis Regen hatten sich binnen sieben Tagen 60,72 Menschen pro 100 000 Einwohner mit dem Coronavirus neu infiziert. Rosenheim hatte den Schwellenwert bereits am Vortag überschritten und lag laut LGL am Samstag bei 67,66.

14 Uhr: Gegner von Corona-Maßnahmen ziehen schweigend durch Berlin

Zahlreiche Gegner der Corona-Politik in Deutschland sind schweigend durch Berlin gezogen. Es seien mehrere Tausend Teilnehmer vor Ort, sagte eine Polizeisprecherin am Samstag. Angemeldet war die Demonstration, die am Mittag am Adenauerplatz startete, unter dem Titel „Schweigemarsch gegen Rassismus und für unsere Menschenrechte“. Vom Anmelder angekündigt waren laut Polizei 20 000 Teilnehmer. Ziel sollte am Nachmittag der Große Stern sein.

Die Teilnehmer des Marsches hielten Abstand zueinander und trugen größtenteils Mund-Nasen-Schutz, als sie den Kurfürstendamm entlangliefen. Es gab zunächst keine politischen Bekundungen. Teilnehmer waren im Online-Aufruf zur Demo dazu angehalten worden, Schilder, Banner, Fahnen und Kleidung mit Parolen und Symbolen zu Hause zu lassen. Im ersten Block wolle man „möglichst ausschließlich Frauen laufen lassen“, hieß es.

„Wir sind ein bunter Mix verschiedener Menschen, welche fernab von allen politischen Ausrichtungen, Ethnien oder Einkommensverhältnissen, mit der Politisierung des Coronavirus und der daraus erfolgten Einschränkung unserer Menschenrechte nicht einverstanden sind“, hieß es im Aufruf. Dieser wurde zum Beispiel auch im Telegram-Kanal des Vegan-Kochs Attila Hildmann geteilt, der sich selbst „ultrarechts“ und einen Verschwörungsprediger nennt.

Die Teilnehmerinnen an der Spitze des Zuges hielten ein Transparent mit der Aufschrift „Wir müssen reden!“. Nach Angaben auf der Website des Marsches wird Gesprächsbedarf zum Beispiel in Hinblick darauf gesehen, „dass die Pandemie von nationaler Tragweite beendet wird - ohne Impfstoff!“. Es reiche mit „permanenten Angstkampagnen“.

13.55 Uhr: Mehr Corona-Infektionen: Hamburg verschärft Maskenpflicht

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie verschärft Hamburg ab Montag die Maskenpflicht. In öffentlichen Gebäuden und in Gastronomiebetrieben müsse grundsätzlich ein Mund-Nase-Schutz getragen werden, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Samstag. Auf öffentlichen Plätzen mit starkem Menschenandrang und auf Demonstrationen werde ebenfalls eine Maskenpflicht gelten. Senatssprecher Marcel Schweitzer kündigte an, im Internet werde eine Karte mit den jeweils betroffenen Straßen und Plätzen zu sehen sein.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) erklärte, der Senat wolle schärfere Maßnahmen wie Sperrstunden nach Möglichkeit vermeiden. Die Gastronomie sei aber ein Bereich, in dem sich besonders viele Menschen mit dem Coronavirus ansteckten. Am Samstag hatte die Gesundheitsbehörde den dritten Tag in Folge eine Sieben-Tage-Inzidenz von über 35 gemeldet. Demnach gab es in der vergangenen Woche 38,8 Ansteckungen je hunderttausend Einwohner in Hamburg.

12.50 Uhr: Tagesrekord bei Coronainfektionen in Österreich

In Österreich sind die täglichen neuen Coronainfektionen auf den Rekordwert von 1235 gestiegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Samstag bleibt dabei Wien mit 511 Neuinfektionen binnen 24 Stunden landesweit der Spitzenreiter. In den Krankenhäusern veränderte sich die Lage den Angaben zufolge nicht. Insgesamt stieg die Zahl der sogenannten aktiven Fälle auf 10 800. Unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl liegen die Zahlen der Neuinfektionen und der aktiven Fälle deutlich über den aktuellen deutschen Werten.

11.20 Uhr: Kretschmann: Menschen sollen in Herbstferien nicht wegfahren

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat den Bürgern nahe gelegt, angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen auf den Urlaub im Herbst zu verzichten. „Vielleicht sollten die Bürger in den Herbstferien nicht groß in der Gegend herumreisen. Weder im Inland, noch im Ausland – und schon gar nicht in Risikogebiete“, sagte der Grünen-Politiker im Interview mit der „Heilbronner Stimme“, dem „Mannheimer Morgen“ und dem „Südkurier“ (Samstag). Weil die Infektionszahlen in Berlin so hoch seien, sei er am Freitag auch nicht zur Bundesratssitzung gereist.

Kretschmann betonte zugleich, er fürchte keine Ansteckung, und schütze sich bestmöglich, in dem er sich an die AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmasken) halte und unnötige Risikokontakte weitestgehend vermeide. Der Regierungschef erwartet, dass Weihnachtsmärkte eher nicht stattfinden könnten. „Wenn die Infektionszahlen weiter so ansteigen, dann wird es sehr schwierig, Weihnachtsmärkte zu veranstalten. Da sollten wir uns mal nichts vormachen.“

Jetzt komme es darauf an, dass es in den Kernbereichen der Gesellschaft, also in der Bildung, Wirtschaft und Gesundheit, nicht zu scharfen Einschnitten komme. „Bei verzichtbaren Events sollten wir eher Opfer bringen, um den Kernbereich aufrechterhalten zu können. Wir müssen mit Blick auf Restriktionen in den Freizeitbereichen härter und in den Kernbereichen softer sein“, sagte er.

Der Grünen-Politiker appellierte an die Menschen, die Corona-Regeln einzuhalten. „Aber die Akzeptanz von Regeln ist erst dann stärker, wenn die Menschen schlimme Bilder sehen. Die Bilder aus Bergamo hatten eine abschreckende Wirkung.“

11.10 Uhr: NRW will kostenfreie Corona-Tests für Urlauber aus Hotspots im Land

Das Land Nordrhein-Westfalen will in den Herbstferien kostenlose Testmöglichkeiten für Deutschland-Reisende aus nordrhein-westfälischen Risikogebieten ermöglichen. Das Gesundheitsministerium habe am Freitag einen entsprechenden Erlass an die Kommunen versendet, teilte ein Sprecher des Ministeriums am Samstag mit. Wer aus einer Region komme, in der der Wert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche erreicht oder überschritten sei und für eine innerdeutsche Reise einen negativen Test brauche, solle sich kostenfrei testen lassen können. Die Laborkosten werden aus dem Gesundheitsfonds des Bundes übernommen, das Land trägt die Abstrichkosten der Ärzte, hieß es weiter. Die „Westfalenpost“ hatte zuvor berichtet.

10.45 Uhr: Experten: Corona-Schnelltests sollten gezielt eingesetzt werden

Corona-Schnelltests sollten nach Ansicht von Experten zunächst gezielt für den Schutz von Risikogruppen eingesetzt werden - und nicht etwa, um Veranstaltungen zu ermöglichen. „Wir müssen hier mit dem Werkzeug, was wir zur Verfügung haben, prioritär vorgehen“, sagte Gérard Krause, leitender Epidemiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig. Das bedeute, Schnelltests, wie die derzeit erprobten Antigen-Tests, an den Orten anzuwenden, wo eine Infektion schneller tödliche Folgen haben könnte.

Das sieht auch die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek so. Mit Blick auf Kulturveranstaltungen sagte sie: „Solange wir begrenzte Kapazitäten haben, müssen wir priorisieren.“ Zunächst gelte es sicherzustellen, dass die Schulen offen bleiben und die Pflegeheime sicher sind. Beide Experten sprachen sich dafür aus, dass auch bei Schnelltests weiterhin medizinisches Personal die Abstriche nehmen müsse - und sich nicht etwa jeder zuhause selbst testen sollte.

Die Antigen-Tests könnten dazu beitragen, die Labore zu entlasten, betonte Krause. „Dann haben wir vielleicht nicht mehr die Situation, dass wir drei, vier Tage auf das Ergebnis warten müssen.“ Sie beanspruchten nicht die für die PCR-Tests wichtigen Laborkapazitäten, die Standard-Test für die Diagnose sind. Man könne mit den Antigen-Tests Personen testen, bei denen es nicht um eine direkte Diagnose gehe, sondern eher um die Reduktion eines Ansteckungsrisikos - etwa Besucher eines Altenheims.

Bei Antigen-Tests werden in Abstrichproben charakteristische Viren-Proteine erkannt. Die Methode gilt zwar als weniger zuverlässig als viele der bislang üblichen PCR-Tests auf Viren-Erbgut, dafür aber oft als schneller und günstiger. Erste Antigen-Tests für die Anwendung durch medizinisches Fachpersonal sind in Deutschland bereits auf dem Markt.

Die Tests sind nach Angaben von Ciesek in den letzten Monaten immer besser geworden - zur Diagnose sei ein PCR-Tests aber weiterhin „der Goldstandard“. Und: Auch bei einem negativen Antigen-Test seien die bekannten Hygienemaßnahmen wichtig. „Das sieht man ja an Herrn Trump und seinem Garten-Event. Die haben sich ja testen lassen mit einem Antigen-Schnelltest und haben sich dann nicht mehr an AHA-Regeln gehalten.“

9.35 Uhr: Land gibt über 200 Millionen für Schutzausrüstung aus

Plastikhandschuhe, Overalls und Masken - für den Corona-Schutz von Ärzten, Pflegern und anderen Beschäftigen im Gesundheitssektor hat das Land bereits 201 Millionen Euro ausgegeben. Zahlungsverpflichtungen in Höhe von 20 Millionen Euro stehen noch aus, wie aus einer Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine SPD-Anfrage hervorgeht.

Die Ausrüstung wurde vom Land beschafft, als die üblichen unmittelbaren Lieferwege zu Beginn der Pandemie zusammengebrochen waren. Die Kommunen übernahmen die Verteilung der Ausrüstung vor Ort. Ein Großteil ist zuletzt mit der abschließenden Lieferung Ende Juli 2020 kostenfrei verteilt worden. Ein kleinerer Teil ist in die Notfallreserve des Landes übergegangen.

Die Qualität der Ware hat sich erkennbar verbessert und die Preise haben sich wieder nach unten bewegt. Die Lieferwege sind nach weiteren Angaben des Ressorts von Manne Lucha (Grüne) offen. Vor diesem Hintergrund hat sich das Land aus der Notfallbeschaffung zurückgezogen.

Aktuell hat das Land für Landeseinrichtungen wie Polizei und Justiz 2,6 Millionen der besonders effizienten FFP2-Masken und 25,3 Millionen OP-Masken ausgeschrieben.

8.20 Uhr: Köln überschreitet Warnstufe

Für 1,1 Millionen Kölner bringt die Pandemie nun wieder stärkere Einschränkungen: Die Stadt hat die wichtige 50er-Grenze bei den Neuansteckungen überschritten. Das nordrhein-westfälische Landeszentrum Gesundheit gab den Wert für die Millionenstadt am Samstag mit 54,8 an. Die Kölner Stadtverwaltung hatte das Überschreiten der Schwelle erwartet und deshalb von diesem Samstag an bereits zahlreiche Einschränkungen für das öffentliche Leben angeordnet.

Auf Straßen und Plätzen darf abends ab 22.00 Uhr kein Alkohol mehr konsumiert werden. An den Wochenenden gilt an Party-Hotspots ein Verkaufsverbot für Alkohol. Außerdem dürfen sich nur noch bis zu fünf Personen aus verschiedenen Haushalten in der Öffentlichkeit treffen - bisher waren es zehn. In Fußgängerzonen müssen die Menschen Masken tragen. Eine Sperrstunde wie in Berlin werde zunächst aber nicht eingeführt, hatte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) am Freitag betont.

Zudem wurde die Personenzahl bei Feiern beschränkt: Bei privaten Feiern in angemieteten Räumen sind künftig höchstens 25 Personen erlaubt. „Von Feiern in der eigenen Wohnung raten wir dringend ab“, hatte Reker gesagt. Mehr als zehn Personen sollten dort nicht zusammenkommen.

In Köln war die 50er-Marke bei den Neuansteckungen nach Angaben des Landeszentrums Gesundheit im März und April schon zweimal überschritten worden - damals wurde diesem Indikator aber noch keine so große Bedeutung beigemessen.

7 Uhr: Mehr als 4700 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen 4721 neue Corona-Infektionen gemeldet. Von Mittwoch auf Donnerstag war der Wert von 2828 auf 4058 erheblich gestiegen, von Donnerstag auf Freitag lag das Plus bei 4516.

Die Stadt Köln hat in der Corona-Pandemie die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Das nordrhein-westfälische Landeszentrum Gesundheit gab den Wert für die Millionenstadt am Samstag mit 54,8 an. In Köln gelten nun unter anderem ein nächtliches Alkoholverbot im öffentlichen Raum sowie eine Maskenpflicht in Fußgängerzonen.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 319 381 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 10.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9604. Das waren 15 mehr als am Vortag. Etwa 273 500 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Freitag bei 1,34 (Vortag: 1,17). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert nach Angaben vom Freitag bei 1,37 (Vortag: 1,22). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 9. Oktober:

20.52 Uhr: Maskenpflicht im Freien in Polen tritt in Kraft

Wegen der steigenden Corona-Zahlen tritt am Samstag in Polen eine Pflicht zum Maskentragen auch im Freien in Kraft. In 38 besonders stark betroffenen Gemeinden gelten dann zudem weitere Beschränkungen für Veranstaltungen und Familienfeiern. Die Infektionszahlen mit dem neuartigen Coronavirus waren in Polen zuletzt rapide gestiegen; landesweit wurden seit Pandemie-Beginn mehr als 110.000 Ansteckungen gezählt. Regierungschef Mateusz Morawiecki hatte am Donnerstag gesagt, die zweite Infektionswelle habe Polen erreicht.

Ohne eine Verschärfung der Maßnahmen drohe alle drei Tage eine Verdopplung der Neuinfektionen. Rund 60 Prozent der für Corona-Patienten bestimmten Krankenhausbetten stünden landesweit noch zur Verfügung, sagte Morawiecki weiter. In den am schwersten betroffenen polnischen Regionen werden die Behandlungskapazitäten laut örtlichen Medienberichten jedoch bereits knapp.

20.09 Uhr: Erstmals mehr als 100.000 Neuinfektionen an einem Tag in Europa

In Europa ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus nach Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals über die Marke von 100.000 Fällen geklettert. Die am Freitag aktualisierte WHO-Grafik weist ein Plus gegenüber dem Vortag von 109.749 Fällen aus. Am Donnerstag wurden knapp 99.000 neue Fälle gemeldet. In Europa wird seit August kontinuierlich eine immer stärkere Verbreitung des Virus verzeichnet. In Nord- und Südamerika wurden am Freitag gegenüber dem Vortag rund 127.000 Fälle mehr registriert. Früheren Angaben der WHO zufolge könnte sich inzwischen jeder zehnte Mensch auf der Welt bereits mit dem neuartigen Virus angesteckt haben.

18.55 Uhr: 527 neue Fälle im Südwesten - Kritische Corona-Lage in Esslingen - Stuttgart unter 50er-Grenze

Der Landkreis Esslingen ist weiterhin der Corona-„Hotspot“ in Baden-Württemberg. Die Stadt Stuttgart hat dagegen die kritische Grenze von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen bisher nicht überschritten. Der Wert sank in Stuttgart im Vergleich zum Vortag von 43,7 auf 41,2, wie das Landesgesundheitsamt am Freitag mitteilte. In Esslingen stieg der Wert von 54,6 auf 56,3. Schwäbisch Hall (37,6) liegt als einziger sonstiger Landkreis in Baden-Württemberg über der Vorwarnstufe von 35. Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen im Südwesten stieg um 527 Fälle. Insgesamt haben sich nun 53.333 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 1 auf 1899.

17.54 Uhr: EU-Staaten einigen sich auf Ampel-Karte für Reisen

Mit einer gemeinsamen Ampel-Karte wollen die EU-Staaten das coronabedingte Reise-Wirrwarr in Europa mildern. Je nach Infektionsgeschehen sollen Regionen entweder grün, orange oder rot markiert werden. Für „grüne“ Gebiete mit wenigen Corona-Fällen sollen die Staaten keine Reiseeinschränkungen erlassen. Darauf verständigten sich die Botschafter der EU-Staaten am Freitag mit ausreichender Mehrheit. Gemeinsame Regeln für Reisende aus orange oder rot markierten Regionen sieht das Konzept nicht vor. Ebenso wenig einigten sich die EU-Staaten auf europaweite Standards für Quarantäne- und Test-Regeln. Die Ampel-Karte soll von der europäischen Gesundheitsagentur ECDC erstellt und wöchentlich aktualisiert werden. Neben den EU-Staaten soll sie unter anderem auch Island und Norwegen umfassen.

Kriterien für die Corona-Karte sollen künftig die 14-Tage-Inzidenz - also die Zahl an Corona-Infektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen zwei Wochen -, die Rate positiver Tests sowie die Rate durchgeführter Tests sein. Zumindest für Reisende aus „grünen“ Regionen sollen die EU-Staaten die Einreise nicht mehr verwehren. Dies wären Gebiete, in denen die 14-Tage-Inzidenz unter 25 und die Rate positiver Tests unter 4 Prozent liegt. „Orange“ wären Regionen, in denen die 14-Tage-Inzidenz unter 50, die Rate positiver Tests aber bei 4 Prozent oder darüber liegt. Ebenfalls „orange“ wären Regionen, in denen die Inzidenz zwischen 25 und 150 Fällen liegt, die Rate positiver Tests aber unter 4 Prozent. Bei einer 14-Tage-Inzidenz ab 50 sowie einer Positivrate ab 4 Prozent würden Regionen „rot“ markiert - oder bei einer Inzidenz höher als 150. Zudem soll es „graue“ Regionen mit unzureichenden Daten geben.

Zusätzliche Kriterien könnten Daten zur Bevölkerungsgröße, zur Aufnahme in Krankenhäusern und auf Intensivstationen sowie zu Sterberaten sein. Vor möglichen Maßnahmen soll das betroffene Land informiert werden - bestenfalls 48 Stunden vorher. Ausnahmen soll es etwa für Saisonarbeiter, Diplomaten, Lkw-Fahrer oder Journalisten im Einsatz geben. Auch an einem gemeinsamen Reiserückkehrformular - wenn möglich digital - wolle man arbeiten.

16.11 Uhr: 30 neue Corona-Fälle im Kreis Konstanz gemeldet

Auf einen Schlag sind 30 neue Corona-Fälle im Landkreis Konstanz bekannt. Das meldet das Landratsamt Konstanz (LRA) am Freitagmittag, 9. Oktober. Der Grund für das erhöhtes Infektionsgeschehen sei laut einer Pressemitteilung des LRA eine Familienfeier aus dem Landkreis Tuttlingen. Mehr Infos dazu finden Sie hier.

15.45 Uhr: Schweiz erklärt erstmals deutsche Städte zu Risikogebieten

Wer aus Berlin oder Hamburg in die Schweiz reisen will, muss dort bald für zehn Tage in die Quarantäne. Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen setzte das Schweizer Bundesamt für Gesundheit in Bern das Land Berlin und das Land Hamburg am Freitag auf die Liste der Risikogebiete. Die Bestimmungen treten am Montag in Kraft. In der Schweiz entbindet auch ein negativer Corona-Test nicht von der Quarantäne-Pflicht. Ähnliche Bestimmungen gelten bereits für einige Regionen in Frankreich, Österreich und Italien sowie für Dutzende Länder weltweit. Neu dazu kamen am Freitag unter anderem Kanada, Russland und Tunesien. Ausgenommen sind generell Grenzgebiete, weil dort viele Menschen leben, die in der Schweiz arbeiten.

In der Schweiz selbst steigen die gemeldeten Infektionszahlen sprunghaft. Am Freitag waren es knapp 1500 innerhalb von 24 Stunden. Die 1000er Marke wurde erstmals seit April in dieser Tage gebrochen- Die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von zwei Wochen lag zuletzt bei etwa 66.

15.05 Uhr: Merkel kündigt zusätzliche Beschränkungen für Corona-Hotspots an

Die Bundeswehr und das Robert Koch-Institut sollen künftig Experten in Corona-Hotspots schicken. Das gilt laut einer am Freitag getroffenen Vereinbarung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Bürgermeistern von Großstädten, wenn in sieben Tagen mehr als 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert wurden.

Spätestens wenn der Wert auf 50 Infektionen steigt, sollen die Städte umfangreichere Beschränkungen einführen. Dazu gehört etwa die Erweiterungen der Mundschutz-Pflicht auf den öffentlichen Raum, wenn dort der nötige Abstand nicht eingehalten werden kann. Genannt werden auch Sperrstunden und Alkoholbeschränkungen für Gastronomiebetriebe sowie weitergehende Beschränkungen der Teilnehmerzahlen von Veranstaltungen und private Feiern. Die Metropolen sollen ihre Ordnungsämter so entlasten, dass sie die Beschränkungen kontrollieren können. Bund und Länder sollen kurzfristig darüber beraten, wie auch Bundespolizei und Länderpolizeien helfen können. Kommt der Anstieg der Infektionszahlen nicht spätestens nach zehn Tagen zum Stillstand, seien weitere Beschränkungsschritte unvermeidlich.

13.59 Uhr: Je ein Coronafall am Gymnasium und an der Wiestorschule in Überlingen

Ein Schüler am Gymnasium Überlingen wurde positiv auf Covid-19 getestet. Ein weiterer Schüler an der Wiestorschule. Nach Bekanntwerden des Ergebnisses in den beiden städtischen Schulen blieben die Schulklassen der jeweiligen Schüler vorsorglich zu Hause. Unterdessen verhilft die Stadt dem Fernunterricht auf die Sprünge, indem sie den Schulen weitere Laptops und Tablets zur Verfügung stellt.

13.05 Uhr: Hohe Corona-Zahlen im Kreis Cloppenburg nach Ausbruch in Schlachthof

Nach einem Corona-Ausbruch in einem Schlachthof im niedersächsischen Emstek sind die Corona-Infektionszahlen im Landkreis Cloppenburg hochgeschnellt. Mit 86,1 Fällen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tage ist die kritische Marke von 50 deutlich überschritten, wie aus den Zahlen des Landesgesundheitsamtes hervorgeht (Stand Freitag, 9 Uhr). Demnach gab es 149 neue Fälle im Vergleich zum Vortag. In dem Vion-Schlachthof dürfen derzeit 7000 Schweine täglich geschlachtet werden, hatte der Landkreis am Donnerstagabend mitgeteilt. Vor dem Ausbruch waren es bis zu 12.000.

10.26 Uhr: Virologe Drosten beklagt "Irrlichter" in öffentlicher Information

Der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, hat bei der Einschätzung der Gefährlichkeit des Coronavirus "Irrlichter" in der öffentlichen Information beklagt. Manche würden jetzt darüber reden, ob denn die Erkrankung mit Covid- 19 wirklich noch so gefährlich sei, sagte Drosten am Freitag in Berlin. Die Erkrankung sei weiter gefährlich, "die Informiertheit der Bevölkerung ist entscheidend". Denn nur so ließen sich die richtigen Entscheidungen im Alltag treffen.

Drosten bekräftigte dabei seine Einschätzung einer in Deutschland wegen des vergleichsweise hohen Alters der Bevölkerung höheren Sterblichkeit durch das Coronavirus. Die Infektionssterblichkeit liege bei "einem Prozent oder etwas mehr" in Deutschland. Das wäre eine etwa 20 Mal höhere Sterblichkeit als bei der Grippe.

7.02 Uhr: Mehr als 4500 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitagmorgen 4516 neue Corona-Infektionen gemeldet. Von Mittwoch auf Donnerstag war der Wert von 2828 auf 4058 erheblich angestiegen.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 314.660 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 9.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9589. Das waren 11 mehr als am Vortag. Rund 271.800 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Bei den intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten zeichnet sich ein deutlicher Anstieg ab. Laut aktuellem RKI-Lagebericht wurden am Donnerstag 487 Corona-Infizierte intensivmedizinisch behandelt, 239 davon wurden beatmet. Eine Woche zuvor (1.10.) hatte der Wert noch bei 362 (193 beatmet) gelegen, in der Woche davor (24.9.) bei 296 (166 beatmet). Rund 8500 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

Auch die Rate der positiven Tests stieg zuletzt nach RKI-Daten stark an und lag in der 40. Kalenderwoche (28.9.- 2.10.) bei 1,64 Prozent. In der Woche zuvor waren es 1,22 und davor 1,16 Prozent. Die Anzahl der Tests sank dagegen leicht auf rund 1,096 Millionen in der 40. Woche. Zuvor waren es rund 1,168 Millionen gewesen.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 8. Oktober:

22.29 Uhr: Ministerin Eisenmann rechnet mit Regelbetrieb der Schulen im Herbst

Kultusministerin Susanne Eisenmann geht davon aus, dass der Regulärbetrieb der Schulen bis zu den Weihnachtsferien aufrechterhalten werden kann. „Dort, wo die Infektionszahlen auf über 50 Fälle pro 100 000 Einwohner steigen, können die Landkreise zum Beispiel auch Maskenpflicht im Unterricht vorschreiben“, sagte die CDU-Politikerin dem „Badischen Tagblatt“ (Freitag). Mit dem Ablauf des Schulstarts zeigte sich die Kultusministerin „sehr zufrieden“. Vieles an Schwarzmalereien habe sich so nicht bewahrheitet.

Von weit entfernten Reisezielen in den bald anstehenden Herbstferien hält die Ministerin dagegen nichts. „Ich rate dazu, zuhause zu bleiben“, sagte Eisenmann. Jedem müsse klar sein, Reisen, insbesondere in Risikogebiete, bedeute gegebenenfalls Quarantäne oder sogar die Infektion als Mitbringsel.

20.11 Uhr: Bundestag ermöglicht wegen Corona Kandidatenaufstellung per Briefwahl

Der Bundestag will am Freitag eine Neuregelung des Bundeswahlgesetzes verabschieden, um die Aufstellung von Bundestagskandidaten per Briefwahl zu ermöglichen (ab 09.00 Uhr). Bislang schreibt das Gesetz dafür Wahlversammlungen mit persönlicher Präsenz vor. Künftig sollen dafür im Falle von "Naturkatastrophen" wie etwa einer Pandemie Ausnahmen möglich sein: Dann soll die Kandidatenkür "in geheimer Abstimmung per Briefwahl" erfolgen können. Die Vorstellung der Kandidaten kann dann digital erfolgen.

Am Nachmittag debattiert das Plenum abschließend über zwei Anträge der Opposition, die das Ziel verfolgen, den Frauenanteil im Bundestag zu erhöhen. Einer der Anträge stammt von der FDP, der andere von Linken und Grünen. Der Innenausschuss hatte mit Stimmen der Koalitionsfraktionen ihre Ablehnung empfohlen. Zur Beratung im Bundestag steht zudem ein Antrag der Koalition und der Grünen mit dem Titel "Gedenken an die Opfer des deutschen Vernichtungskriegs stärken".

19.52 Uhr: 584 Neuinfektionen im Südwesten - Lage in Kreis Esslingen bleibt kritisch

Die Pandemie-Lage in Baden-Württemberg bleibt angespannt. Der Landkreis Esslingen liegt als Corona-„Hotspot“ weiter über der wichtigen Kennziffer von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Der Wert ist am Donnerstag sogar auf 54,6 gestiegen, wie die Gesundheitsbehörden am Donnerstag mitteilten. Die Landeshauptstadt Stuttgart bewegt sich mit 43,7 weiter auf diese kritische 50er-Marke zu. Der Kreis Esslingen hatte die Stufe bereits am Vortag als erste Region im Land überschritten - und verschärft nun die Auflagen. Ansonsten lag kein Landkreis über der Vorwarnstufe von 35 - mehrere aber knapp darunter, wie der Kreis Göppingen mit 34,9 oder der Ortenaukreis mit 32,7.

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen im ganzen Land stieg am Donnerstag im Vergleich zum Vortag um 584 Fälle. Insgesamt haben sich nun 52.806 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus blieb konstant bei 1898.

19.10 Uhr: Zwei Corona-Fälle an Stockacher Grundschule

Zwei Kinder der Grundschule in Stockach wurden positiv auf das Coronavirus getestet, bestätigt die kommissarische Schulleiterin Sonja Hartmann. Die betroffenen Klassen seien umgehend zu Hause geblieben und können sich nun vorsorglich testen lassen.

18.17 Uhr: Merkel will zweiten Lockdown vermeiden

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will in Anbetracht der ansteigenden Infektionszahlen einen zweiten Lockdown vermeiden. „Ich möchte nicht, dass sich eine Situation wie im Frühjahr wiederholt“, sagte Merkel am Donnerstag bei einer Vollversammlung des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks. Der Lockdown sei für die Bevölkerung ein folgenschwerer Einschnitt gewesen. Im ersten Halbjahr sei die deutsche Wirtschaft in eine „historisch schwere Rezession“ gefallen. Trotz eines derzeit verbesserten Geschäftsklimas könne es noch keine Entwarnung geben, betonte Merkel.

Die Regierung habe versucht, zur Unterstützung der Betriebe passende Angebote zu machen, um glimpflich durch die Krise zu kommen. Viele Maßnahmen hätten sich als hilfreich erwiesen. Merkel sprach von einer außerordentlich hohen Neuverschuldung. Diese sei in dieser außergewöhnlichen Situation aber gerechtfertigt. Ab 2022 solle der Bund die grundgesetzliche Schuldenbremse wieder einhalten.

16.40 Uhr: Viele neue Corona-Fälle: Berlin überschreitet wichtigen Warnwert

Eine der zentralen Kennzahlen zur Beurteilung der Corona-Lage ist in Berlin über den als problematisch definierten Wert von 50 gestiegen. Pro 100.000 Einwohner sind in den vergangenen sieben Tagen in der Hauptstadt 52,8 Neuinfektionen gemeldet worden, wie aus dem Lagebericht der Senatsgesundheitsverwaltung hervorgeht. In Hinblick auf mögliche Maßnahmen des Senats ist in Berlin allerdings ein eigenes Frühwarnsystem entscheidend.

16.16 Uhr: Krankenhausgesellschaft sieht keine Engpässe wegen Corona

Die Kliniken in Deutschland sind nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) in der Corona-Krise gut auf steigende Patientenzahlen vorbereitet. Die Kapazitäten für schwer Erkrankte lägen weit über dem Niveau anderer europäischer Länder, teilte die Gesellschaft am Donnerstag mit. Die Krankenhäuser verfügen demnach über mehr als 30.000 für Covid-19-Patienten geeignete Intensivbetten. Kurzfristig könnten außerdem weitere 12.000 aktiviert werden. „Die Krankenhäuser sind auch für stark steigende Zahlen sehr gut aufgestellt. Voraussetzung ist aber immer, dass sich alle darum bemühen, ein exponentielles Wachstum der Neuinfektionszahlen zu bremsen. Dann werden wir auch die zweite Infektionswelle meistern“, sagte DKG-Präsident Gerald Gaß.

15.38 Uhr: DFB bestätigt Corona-Fall bei der U21-Nationalmannschaft

Einen Tag vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Moldau ist ein Spieler der deutschen U21-Nationalmannschaft positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Spieler und alle Kontaktpersonen wurden von Rest des Teams isoliert, wie der Deutsche Fußball-Bund am Donnerstag mitteilte. Welche Auswirkungen der Fall auf das für Freitag (18.15 Uhr/ProSieben Maxx) geplante Spiel der U21 in Moldau hat, blieb zunächst offen. Alle weiteren Spieler und Betreuer wurden nach DFB-Angaben am Mittwoch negativ getestet. Die Ergebnisse einer weiteren Testreihe vom Donnerstag stehen demnach noch aus. Alle weiteren Schritte sollen nun mit den zuständigen Behörden und der Europäischen Fußball-Union UEFA abgestimmt werden, hieß es vom DFB.

15.02 Uhr: Nächstes TV-Duell im US-Wahlkampf wegen Corona nur virtuell – Trump will nicht teilnehmen

US-Präsident Donald Trump will wegen einer Änderung des Formats nicht am zweiten TV-Duell gegen seinen Herausforderer Joe Biden teilnehmen. Der Wechsel zu einem virtuellen Format sei „inakzeptabel“, sagte Trump am Donnerstag im Fernsehsender Fox Business. „Ich werde meine Zeit nicht mit einer virtuellen Debatte verschwenden.“ Eigentlich sollte das Duell am Donnerstagabend kommende Woche (Freitag MESZ) stattfinden.

Unmittelbar zuvor hatte die zuständige unabhängige Kommission CPD angekündigt, die Debatte werde aus Gründen des Gesundheitsschutzes nicht als persönliches Gegenüber stattfinden. Die beiden Kandidaten sollten demnach an unterschiedlichen Orten auftreten und online zusammengeschaltet werden. Moderator und Gäste hingegen sollten wie geplant in Miami im Bundesstaat Florida zusammenkommen. Von Biden gab es zunächst keine Stellungnahme.

14.17 Uhr: Frachtzentrum als Corona-Hotspot im Kreis Esslingen

Ein Infektionsherd im Kreis Esslingen ist ein Frachtzentrum der DHL in der Gemeinde Köngen. Das teilte Landrat Heinz Eininger am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit. Dort arbeiteten Flüchtlinge, die in Gemeinschaftsunterkünften in der Nähe wohnten. Insgesamt seien mindestens 26 Schulen, fünf Kindertagesstätten und neun Flüchtlingsheime von Ausbrüchen im Landkreis betroffen. Pflegeheime seien nicht betroffen. Der Kreis hatte am Vortag als erste Region im Land die kritische Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten. Er gilt nun offiziell als einer von aktuell rund zehn innerdeutschen „Hotspots“.

13.34 Uhr: Reisende sollten rechtzeitig Termin für Corona-Test machen

Müssen Reisende im Urlaubsgebiet einen negativen Corona-Test vorweisen, sollten sie einen Test-Termin abmachen, sobald sie ihre Reisedaten kennen. Dazu rät Prof. Tomas Jelinek vom Centrum für Reisemedizin (CRM) in Berlin. „Sonst kann es schwierig werden.“ Er rät, den Termin mit genügend Puffer zur geplanten Abreise zu legen. „Wenn die Teststelle versprechen kann, dass das Ergebnis in der Regel in 24 Stunden vorliegt, würde ich, wenn ich beispielsweise am Freitag abreise, den Termin auf Mittwoch legen.“ Wer hingegen nur einen Tag Puffer einplane, gehe ein kleines Risiko ein.

Für eine riskante Idee hält der Mediziner es auch, wenn man Montag losfahren möchte, aber einen maximal 48 Stunden alten negativen Test vorweisen muss. „Weil am Sonntag keiner arbeitet und am Samstag auch nur wenige Stellen aufhaben“, so Jelinek. Liegen keine Symptome vor, müssen Reisende die Testkosten in Höhe von insgesamt rund 140 Euro pro Person in der Regel selbst tragen.

12.10 Uhr: Sechs Mitarbeiter beim Blumberger Schwarzwaldhof positiv auf Corona getestet

Der Schwarzwaldhof in Blumberg meldet aktuell sechs bestätigte Coronafälle. Ursache sei eine Geburtstagsfeier im Raum Blumberg, an der zwölf Mitarbeiter teilnahmen, teilte Bereichsleiter Andreas Göhring dem SÜDKURIER mit. Bei sechs von ihnen sei der Test positiv ausgefallen, bei den anderen sechs negativ. Bekannt wurde dies im Rahmen des Hygiene-Konzepts des Unternehmens, machte Bereichsleiter Andreas Göhring deutlich.

11.44 Uhr: Forschungsministerin bleibt bei Prognose – Impfung ab Mitte 2021

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek bleibt bei ihrer Einschätzung, dass Corona-Impfstoffe für viele Menschen bis Mitte 2021 zur Verfügung stehen könnten. „Die Forschung ist im Moment gigantisch schnell“, sagte die CDU-Politikerin am Donnerstag in Berlin. Aktuell gehe das Forschungsministerium davon aus, dass Mitte nächsten Jahres breite Teile der Bevölkerung geimpft werden könnten. Offen sind nach Angaben Karliczeks noch einige Fragen, etwa wie lange der Impfschutz anhalten werde oder wie häufig man geimpft werden müsse, um einen wirklichen Schutz zu bekommen.

11.24 Uhr: Infektiologin warnt vor neuen Engpässen in deutschen Krankenhäusern

An Deutschlands Krankenhäusern steigt angesichts der immer zahlreicheren Coronainfektionen aus Expertenansicht die Gefahr von Engpässen. „Wir bereiten uns darauf vor, auf eine neue Welle an Patienten, die schwer erkrankt sind“, sagte die Leiterin der Abteilung Infektiologie des Uniklinikums Gießen, Susanne Herold, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag in Berlin. Derzeit würden 470 Covid-19-Patienten in Deutschland auf Intensivstationen behandelt. Die Ärzte erwarteten einen deutlichen Anstieg dieser Zahl.

Für die Kliniken gelte: Räume für neue Patienten müssten geschaffen werden. Vielleicht müssten elektive Operationen, also Eingriffe, die nicht so dringend sind, auch wieder abgesagt werden, sagte Herold. Spahn wies aber darauf hin, dass die Kapazitäten für Intensivbehandlungen regional besser gesteuert werden könnten als am Anfang der Pandemie. Elektive Eingriffe generell zu verschieben, werde nicht nötig sein.

10.48 Uhr: Corona an der Geschwister-Scholl-Schule in Konstanz: Zwei Klassen und Lehrer in Quarantäne

Zwei Klassen wurden am Mittwoch in häusliche Quarantäne geschickt: eine zwölfte Klasse des Gymnasiums sowie eine sechste Klasse der Realschule. In beiden Fälle wurde jeweils ein Kind positiv getestet, nachdem im familiären Umfeld Corona nachgewiesen wurde. Wir haben mit Schulleiter Thomas Adam über die neuen Entwicklungen gesprochen.

9.27 Uhr: RKI-Chef Wieler warnt vor unkontrollierter Verbreitung von Coronavirus 

Angesichts der hohen Neuinfektionsrate hat das Robert-Koch-Institut (RKI) vor einer unkontrollierten Verbreitung des Coronavirus in Deutschland gewarnt. Es sei „möglich, dass wir mehr als zehntausend neue Fälle pro Tag sehen und dass sich das Virus unkontrolliert verbreitet“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin. Die Zahl der Neuinfektionen binnen Tagesfrist war zuvor auf über 4000 Fälle gestiegen - nach knapp 3000 Neufällen am Mittwoch.

9.20 Uhr: Spahn hält Anstieg der Infektionszahlen für besorgniserregend

Angesichts des deutlichen Anstiegs bei den Coronainfektionen in Deutschland hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Menschen gemahnt, sich nicht für unverletzlich zu halten. Die Zahlen seien besorgniserregend, sagte Spahn am Donnerstag in Berlin. Dies gelte besonders für die aktuelle, sprunghafte Steigerung auf mehr als 4000 Neuinfektionen binnen eines Tages. „Sie besorgen mich sehr“, sagte Spahn mit Blick auf diese Zahlen. Vor allem jüngere Menschen steckten sich an - aber nicht nur. Gerade die Jüngeren hielten sich oft für unverletzlich. „Das sind sie aber nicht.“ Bei Covid-19 handele es sich im Übrigen weiter um eine ernsthafte Erkrankung. Die Zahlen an Todesfällen und Intensivpatienten seien aber derzeit vergleichsweise niedrig.

8.52 Uhr: Kreuzfahrtverband beschließt generelle Covid-19-Testpflicht

Die Kreuzfahrtindustrie hat eine Covid-19-Testpflicht für alle Gäste und Crewmitglieder an Bord der Schiffe beschlossen. „Nur mit einem negativen Testergebnis wird der Zugang zum Schiff gewährt“, teilte die Cruise Lines International Association (Clia), der größte Verband der Kreuzfahrtindustrie, am Donnerstag in Hamburg mit. An diese globale Testpflicht sollen sich alle Clia-Mitgliedsreedereien ab sofort halten. Den Angaben zufolge repräsentieren sie 95 Prozent der Kreuzfahrtkapazitäten weltweit.

Die Branche sei damit „der erste und bislang einzige Sektor innerhalb der Tourismusbranche, der konsequent verpflichtende Tests auf das Coronavirus für alle Reisenden und Angestellten einführt“. Die Pflicht gelte für Schiffe ab 250 Passagieren. Wann und wie Mitarbeiter und Gäste auf das neuartige Coronavirus getestet werden, dürften die Reedereien selbst entscheiden.

8.29 Uhr: Auch im August weniger Übernachtungen

Auch im Hauptreisemonat August hat die deutsche Tourismusindustrie die Folgen der Corona-Pandemie zu spüren bekommen. In den Unterkünften mit mindestens zehn Betten wurden in dem Monat 49,6 Millionen Übernachtungen registriert und damit 14,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag berichtete. Vor allem die ausländischen Besucherinnen und Besucher sind ausgeblieben: Ihre Übernachtungszahl sank im Jahresvergleich um 56 Prozent auf 4,7 Millionen.

Auch wenn gefühlt fast jeder Urlaub in Deutschland gemacht hat: Die Zahl der Übernachtungen von Inländern ging um 4,7 Prozent auf 44,9 Millionen zurück. Hier konnten fehlende Geschäftsreisen nicht ausgeglichen werden. In den ersten acht Monaten liegen die Hotels und andere Betriebe nun mit 212,2 Millionen Übernachtungen 37,4 Prozent hinter dem Vorjahreszeitraum zurück.

7.24 Uhr: Neuinfektionen in Deutschland steigen sprunghaft auf über 4000

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist sprunghaft auf mehr als 4000 binnen eines Tages angestiegen. Die Gesundheitsämter meldeten 4058 neue Corona-Infektionen innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag mitteilte. Das sind über 1200 mehr als am Mittwoch, als mit 2828 Neuinfektionen ein neuer Höchstwert seit April gemeldet worden war. Ein höherer als der nun gemeldete Wert war zuletzt in der ersten Aprilwoche erreicht worden.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des RKI mindestens 310.144 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 8.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9578. Das sind 16 mehr als am Vortag. Rund 269.600 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Die Rate der positiven Tests stieg stark an und lag in der 40. Kalenderwoche (28.9.- 2.10.) bei 1,64 Prozent. In der Woche zuvor waren es 1,22 und davor 1,16 Prozent gewesen.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 7. Oktober:

22.49 Uhr: Kreis Esslingen überschreitet kritische 50er-Marke bei Neuinfektionen

Der Landkreis Esslingen hat als erste Region im Südwesten die Grenze von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten. Das teilten die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mit. Der Wert liege bei 52,3. Damit gehen schärfere Maßnahmen zum Infektionsschutz einher.

Zuvor hatte am Mittwoch bereits Bremen den dortigen Gesundheitsbehörden zufolge erstmals die kritische 50er-Marke überschritten. Der Wert liege bei 57,6. Damit gelten in der Hansestadt automatisch schärfere Regeln unter anderem für private Feiern und Großveranstaltungen.

21.10 Uhr: Zwei Corona-Fälle bei Eisschnellläufern - Verband verhängt Lockdown

Das Spitzensportteam der deutschen Eisschnellläufer muss nach zwei positiven Corona-Fällen im Trainingszentrum in Inzell komplett in Quarantäne. Das haben Verbandspräsident Matthias Große, seine Generalbevollmächtigte für fachsportliche Aufgaben, Nadine Seidenglanz, sowie Verbandsarzt Gerald Lutz gemeinsam beschlossen, teilte die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) am Mittwochabend mit. „Alle DESG-Sportler, die sich derzeit in Inzell aufhalten, begeben sich in einen Lockdown, bis sie einen negativen Test vorweisen können“, zitierte der Verband aus dem Beschluss.

Mit der Maßnahme reagierte die DESG darauf, dass zwei Sportler des Spitzensportteams positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Die betroffenen Personen hätten sich nach Auftreten erster Symptome sofort einem Test unterzogen und sich umgehend in häusliche Quarantäne begeben. Die Kontaktverfolgung wurde eingeleitet und das Gesundheitsamt informiert, teilte der Verband mit.

Sportler, die bereits wieder aus Inzell an ihre Heimatstützpunkte gereist sind, forderte die DESG auf, sich ebenfalls zu isolieren und schnellstmöglich testen zu lassen. Erst nach negativen Tests dürften sie wieder in Kleingruppen trainieren.

Die Max Aicher Arena, in der die Eisschnellläufer trainiert hatten, ist der DESG zufolge in Absprache mit dem Ersten Bürgermeister Inzells, Hans Eger, zum Schutze aller Athleten bis Samstag geschlossen worden. Abhängig von den kompletten Testergebnissen aller Sportler werde dann darüber entschieden, ob und gegebenenfalls ab wann die Halle wieder für den Sport bereit stehe.

20.19 Uhr: Zuschauer bei Fußballspiel SG Mönchweiler/Peterzell gegen FC Weiler mit Covid-19 infiziert

Unter den Zuschauern des Fußballspiels von SG Mönchweiler/Peterzell gegen den FC Weiler am Sonntag, 4. Oktober, befand sich eine Person, die mit Covid-19 infiziert ist. Das gibt das Landratsamt Schwarzwald-Baar bekannt. Personen, die sich bei dem Spiel ohne Sicherheitsabstand "am Fan-Block" aufgehalten haben, so das Landratsamt, werden gebeten, auf Symptome zu achten und sich bei Beschwerden unter der Nummer 07721-9137190 zu melden.

19.28 Uhr: Bundesregierung stuft weitere Regionen in elf Ländern als Risikogebiete ein

Die Bundesregierung hat ganz Rumänien, Tunesien, Georgien und Jordanien sowie einzelne Regionen in sieben EU-Ländern zu Corona-Risikogebieten erklärt. Das Robert Koch-Institut aktualisierte seine Risikoliste am Mittwochabend entsprechend. Darauf sind jetzt auch alle fünf niederländischen Provinzen zu finden, die an Deutschland grenzen. Als letzte kam am Mittwoch Limburg hinzu, Zeeland an der Nordseeküste ist die einzige der zwölf niederländischen Provinzen, die noch kein Risikogebiet ist.

Erstmals wurden Teile der Slowakei zu Risikogebieten erklärt. In Slowenien kam unter anderem die Hauptstadt Ljubljana hinzu, außerdem Regionen in Kroatien, Ungarn, Litauen und Bulgarien. Es wurde erwartet, dass das Auswärtige Amt noch am Mittwochabend für alle diese Gebiete eine Reisewarnung ausspricht.

Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt, wenn ein Land oder eine Region den Grenzwert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschreiten. Das gilt derzeit für 127 Länder ganz und für 15 teilweise. Für etwa 50 weitere Länder wird unabhängig von der Infektionslage von Reisen abgeraten. Der Grund: Dort gelten noch Einreisebeschränkungen, Quarantäneregeln oder eine Ausreisesperre in die EU.

18.13 Uhr: Kreis Esslingen überschreitet als erste Region im Südwesten kritische 50er-Marke bei Neuinfektionen

Der Landkreis Esslingen hat als erste Region im Südwesten die Grenze von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten. Das teilten die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mit. Der Wert liege bei 52,3. Damit gehen schärfere Maßnahmen zum Infektionsschutz einher.

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen hat sich in Baden-Württemberg im Vergleich zum Vortag um 652 Fälle erhöht. Mehrere Städte und Kreise sind inzwischen zu neuen Einschränkungen gezwungen, weil die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung in ihrer Region größer ist als erlaubt. Nach dem Kreis Esslingen, Mühlacker und Mannheim schränkt nun auch Stuttgart private Feiern ein. Dort sind Feiern in privaten Räumen von Freitag an und für die kommenden zwei Wochen nur noch erlaubt, wenn weniger als 25 Menschen zusammenkommen. In der Öffentlichkeit oder in angemieteten Räumen liegt die Grenze bei 50 Teilnehmern, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Ähnliche Einschränkungen haben auch die anderen Kommunen und der Kreis erlassen.

17.25 Uhr: Italien führt landesweite Maskenpflicht im Freien ein

 Im Kampf gegen wieder steigende Corona-Infektionszahlen hat Italiens Regierung am Mittwoch eine landesweite Maskenpflicht im Freien beschlossen. Ausnahmen gebe es nur für Kinder im Alter unter sechs Jahren und für Menschen mit Krankheiten oder Einschränkungen, die mit dem Tragen einer Gesichtsmaske nicht zu vereinbaren seien, sagte die stellvertretende Gesundheitsministerin Sandra Zampa dem TV-Sender RAI.

Auch in bestimmten Situationen, in denen man alleine sei - etwa in einem Park -, gelte die Pflicht nicht. Unklar blieb zunächst, ab wann genau diese neue Maßnahme in Kraft treten soll. Beobachter sagten, sie werde wahrscheinlich schon von Donnerstag an gelten.

15.54 Uhr: Länder beschließen Beherbergungsverbot für Reisende aus Risikogebieten

Die Bundesländer haben ein Beherbergungsverbot für Urlauber aus inländischen Corona-Risikogebieten beschlossen. Das Verbot gelte bundesweit, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Berlin am Mittwoch aus Teilnehmerkreisen nach einer Schaltkonferenz der Chefs der Staatskanzleien der Länder mit Kanzleramtschef Helge Braun.

In Baden-Württemberg gilt bereits  seit längerem ein Beherbergungsverbot für Besucher aus Stadt- oder Landkreisen mit erhöhtem Infektionsgeschehen für Hotels, Herbergen, Campingplätze und andere ähnliche Einrichtungen. Für den Südwesten gilt hier der Schwellenwert von 50 oder mehr neu gemeldeten SARS-CoV-2-Fällen  pro 100.000 Einwohner in den vorangehenden sieben Tagen (7-Tage-Inzidenz). Maßgeblich hierfür sind die Veröffentlichungen des Robert-Koch-Instituts.

15.12 Uhr: Baden-Württemberg plant keine Quarantäneauflagen bei Inlandsreisen

Baden-Württemberg will vorerst keine Einreiseverbote und Quarantäneauflagen für Reisende aus Gebieten mit hohen Corona-Zahlen im Inland erlassen. Das bestätigte eine Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. „Bislang ziehen wir das nicht in Betracht“, sagte er. Im Südwesten gilt jedoch schon seit längerem ein Beherbergungsverbot für Besucher aus Stadt- oder Landkreisen mit erhöhtem Infektionsgeschehen für Hotels, Herbergen, Campingplätze und andere ähnliche Einrichtungen.

Mit Blick auf die Herbstferien ringen die Länder um einheitlichere Corona-Vorgaben für Reisen innerhalb Deutschlands. Darüber wollten sich die Staatskanzleichefs am Mittwochnachmittag in einer Videokonferenz austauschen. Wegen Quarantäneauflagen für Einreisende aus einigen Kommunen und Berliner Stadtbezirken mit hohen Infektionszahlen war zuletzt vor allem Schleswig-Holstein in die Kritik geraten. Auch die Regelung in Rheinland-Pfalz wirkt ähnlich. Bundesweit hat die Zahl der Neuinfektionen wieder einen Höchstwert seit der zweiten Aprilhälfte erreicht.

14.47 Uhr: Mehr als 1000 Corona-Neuinfektionen in der Schweiz

Die Zahl der Corona-Ansteckungen ist in der Schweiz sprunghaft angestiegen. Nach durchschnittlich 500 Neuinfektionen in der vergangenen Woche meldete das Bundesamt für Gesundheit am Mittwoch für die Schweiz und Liechtenstein 1077 Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden. Am Vortag waren es 700 neue Fälle. Die Zahl lag zuletzt im April bei mehr als 1000 Fällen.

Die Schweiz zählt die Infektionen im kleinen Fürstentum Liechtenstein mit. Dort wurden aber nur drei Neuinfektionen gemeldet. Der Kanton Bern kündigte am Mittwoch eine Maskenpflicht beim Einkaufen an. Nur rund die Hälfte der 26 Kantone schreiben eine Maskenpflicht beim Einkaufen vor. In den vergangenen zwei Wochen hatten 5,3 Prozent aller Tests ein positives Ergebnis.

13.59 Uhr: Wieder größere Zahl von Corona-Infektionen in Schlachthof - 63 Mitarbeiter positiv getestet

Erneut hat es in einem großen Schlachthof in Niedersachsen eine größere Zahl von Corona-Infektionen gegeben. In dem Betrieb in Emstek (Landkreis Cloppenburg) seien bei Tests unter Mitarbeitern in den vergangenen Tagen insgesamt 63 Fälle bekannt geworden, teilte Landrat Johann Wimberg (CDU) am Mittwoch mit. Der Schwerpunkt der Infektionen sei im Bereich der Grobzerlegung festgestellt worden. Mitarbeiter im Bereich der Schlachtung seien hingegen kaum betroffen. Der Betrieb in dem zum Vion-Konzern gehörende Schlachthof solle zunächst eingeschränkt, aber nicht komplett heruntergefahren werden. Ob das öffentliche und private Leben wegen der Neuinfektionen flächendeckend im Landkreis eingeschränkt werden muss, stehe noch nicht fest, sagte Wimberg.

12.54 Uhr: Stuttgart berät wegen steigender Corona-Zahlen über Einschränkungen

Angesichts steigender Infektionszahlen schließt die Stadt Stuttgart weitere Corona-Auflagen und verschärfte Kontrollen nicht mehr aus. Nach dem Kreis Esslingen hatte die Landeshauptstadt die sogenannte Vorwarnstufe erreicht. „Wir beraten jetzt über Maßnahmen und Einschränkungen, um die Ausbreitung wirksam einzudämmen“, teilte ein Sprecher der Stadt mit. Details würden im Laufe des Tages mitgeteilt, sagte er am Mittwoch. Während die Lage im Kreis Esslingen mit 45,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und innerhalb von sieben Tagen (Stand 6.10., 16.00 Uhr) besonders kritisch ist, lag sie zuletzt in Stuttgart bei 35,4 neuen Fällen und somit über der kritischen Marke von 35. Bei diesem Wert ist die dritte, kritische Phase erreicht.

Das Konzept sieht dann etwa eine Ausweitung der Maskenpflicht an Schulen zum Beispiel auf den Unterricht vor. In der Gastronomie könnten der Ausschank von Alkohol eingeschränkt und der Betrieb auf Außenbereiche beschränkt werden. Veranstaltungen sollen eingeschränkt, Hygienemaßnahmen sowie Sanktionen bei Verstößen ausgeweitet werden. Liegt die Inzidenz über 50, wird die Teilnehmerzahl bei Feiern weiter begrenzt. Zuletzt hatten auch die Städte Mühlacker und Mannheim nach einem zeitweisen Erreichen der Corona-Vorwarnstufe die Regeln im Kampf gegen die Pandemie verschärft. Für Feiern in privaten Räumen wird in Mannheim die Teilnehmerzahl ab diesem Freitag auf 25 Personen gesenkt. Für Feiern in öffentlichen Räumen wie Gaststätten oder Vereinshäusern fordert die Verwaltung ein Hygienekonzept.

12.12 Uhr: Hotel in Bamberg wirbt mit "Gäste auch ohne Maske willkommen"

Mit dem Schriftzug „Es sind auch Gäste ohne Mund-Nasen-Schutz willkommen“ hat ein Hotel in Bamberg geworben. Die Polizei schritt daraufhin wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz ein und stieß auf Widerstand. Der Wirt und seine Frau gerieten mit den Polizisten aneinander. Beim Einsatz wurden vier Beamte leicht verletzt, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. „Das reicht vom Kratzer an der Stirn bis zum verstauchten Finger“, erklärte ein Sprecher. Alle seien aber wieder im Dienst.

Die Polizei ermittelt nun wegen tätlichen Angriffs, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und Verstößen nach dem Infektionsschutzgesetz.

11.08 Uhr: Corona-Neuinfektionen in Tschechien überschreiten 4000er-Marke

In Tschechien spitzt sich die Corona-Lage immer weiter zu. Das EU-Land verzeichnete einen Rekord bei den täglichen Neuinfektionen. Am Dienstag kamen 4457 bestätigte Fälle hinzu, wie am Mittwoch aus Behördendaten hervorging. 794 Menschen starben in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung. „Wir sind in der Phase eines relativ intensiven Anstiegs“, sagte Gesundheitsminister Roman Prymula nach Angaben der Agentur CTK. Der 56-Jährige kündigte an, dass er am Freitag radikalere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus bekanntgeben werde. Zudem wolle er dem Kabinett vorschlagen, Medizinstudenten zum Einsatz in den Krankenhäusern zu verpflichten.

Im europaweiten Vergleich ist Tschechien mittlerweile trauriger Spitzenreiter bei den Neuerkrankungen. Nach den letzten Daten der EU-Behörde ECDC steckten sich innerhalb von 14 Tagen im Schnitt 326,8 Personen je 100 000 Einwohner mit dem Virus an. Für Spanien lag der Wert bei 302,4 und für Deutschland bei 35,1.

9.29 Uhr: Polizei und Ordnungsämter sollen gegen illegale Partys vorgehen

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat ein konsequentes Vorgehen von Polizei und Ordnungsämtern gegen illegale Partys und Verstöße gegen Corona-Infektionsschutzauflagen gefordert. Angesichts der steigenden Neuinfektionen in Teilen Berlins und anderen Großstädten halte er dies für "sehr angemessen", sagte der Präsident der Bundesärztekammer der "Passauer Neuen Presse" vom Mittwoch.

Wenn es gelinge, Infektionscluster konsequent zu isolieren und Infektionsketten schnell zu unterbrechen, "bleibt die Situation unter Kontrolle", betonte Reinhardt. Er mahnte die Menschen zur Wachsamkeit. "Jeder trägt Verantwortung dafür, einen Lockdown unserer Wirtschaft, Schulschließungen und andere Einschränkungen unseres gesellschaftlichen Lebens zu verhindern." Jeder solle daher sein eigenes Verhalten kritisch hinterfragen, etwa, ob die Geburtstagsfeier in diesem Jahr nicht auch kleiner ausfallen könne.

7.28 Uhr: Quarantäne bei Inlandsreisen? Rufe nach einheitlichen Regeln

Vor einer Schaltkonferenz der Bundesländer zu Corona-Reisevorschriften im Inland werden bundesweit Rufe nach einem klaren und einheitlichen Regelwerk laut. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte möglichst deckungsgleiche Quarantäne-Regeln aller Länder für Reisende aus deutschen Gebieten mit hohen Corona-Zahlen. Ähnlich äußerte sich der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier (CDU): „Ich sehe mit Sorge, wie sich Regelungen der Bundesländer auseinanderentwickeln und ein Flickenteppich entsteht.“ Am Mittwoch wollen die Chefs der Staatskanzleien der Länder in einer Schaltkonferenz über das weitere Vorgehen beraten.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Christian Lindner, und seine Stellvertreterin Katja Suding erklärten dazu am Dienstagabend: „Diese gegenwärtige Politik von Bund und Ländern gefährdet die Akzeptanz von Corona-Maßnahmen insgesamt. Wir brauchen nun eine regional differenzierte Antwort, die sich am örtlichen Infektionsgeschehen orientiert. Aber die Maßnahmen, die daraus folgen, die müssen bundesweit vergleichbar sein.“

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 6. Oktober: 

22.09 Uhr: Baden-Württemberg schlägt Alarm - Verschärfte Corona-Kontrollen

Das Coronavirus kommt zurück, das Land droht die Kontrolle zu verlieren. Die Landesregierung zündet deshalb erstmals die nächste Alarmstufe im Frühwarnsystem, um einen Lockdown zu vermeiden.

Angesichts steigender Infektionszahlen verschärft das Land die Kontrollen der Corona-Regeln. Die grün-schwarze Landesregierung rief am Dienstag erstmals den Eintritt in die zweite Stufe eines dreistufigen Warnsystems aus. Damit einher gehen stärkere Appelle an die Bevölkerung und schärfere Kontrollen - etwa im Nahverkehr, in Läden, Restaurants, Bars und Kneipen. Die Stufe beinhaltet zunächst keine neuen landesweiten Einschränkungen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann sprach von einer „Hab-Acht-Stufe“. „Wir müssen jetzt alles tun, damit sich kein exponentieller Anstieg entwickelt“, sagte der Grünen-Politiker.

Deutlich ansteigende Infektionszahlen, ein diffuses Infektionsgeschehen in einzelnen Landkreisen, zahlreiche Ausbrüche nach privaten Feiern sowie neue Infektionen in Pflegeheimen seien ausschlaggebend für den Schritt gewesen, teilte das Staatsministerium mit. Kretschmann appellierte an die Bürger: Es liege an allen, einen zweiten landesweiten Lockdown zu verhindern und damit nicht erneut Schulen, Kitas oder Geschäfte flächendeckend schließen zu müssen.

21.23 Uhr: Trump erklärt Verhandlungen über neues Corona-Hilfspaket für gescheitert

US-Präsident Donald Trump hat die Verhandlungen mit den oppositionellen Demokraten für ein neues Corona-Hilfspaket vorerst für gescheitert erklärt. Trump schrieb am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter, er habe seine Unterhändler angewiesen, die Gespräche bis zur Präsidentschaftswahl am 3. November einzustellen. An der New Yorker Börse rutschten die Aktienkurse umgehend in die Tiefe. Die Demokraten, Trumps Republikaner und die Regierung hatten seit Wochen über ein neues Hilfspaket gerungen, um Bürger und Wirtschaft angesichts der verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie zu unterstützen. Oppositionsführerin Nancy Pelosi telefonierte zuletzt wiederholt mit Finanzminister Steve Mnuchin. Die Demokraten verlangten allerdings deutlich mehr Mittel, als die Republikaner und das Weiße Haus zusagen wollten. Trump warf Pelosi am Dienstag vor, sie habe 2,4 Billionen Dollar gefordert, um von den Demokraten „schlecht regierte“ Bundesstaaten mit hohen Kriminalitätsraten finanziell zu sanieren. Der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses sei es gar nicht um den Kampf gegen das Coronavirus und dessen wirtschaftliche Auswirkungen gegangen. Seine Regierung habe dagegen ein „sehr großzügiges“ Angebot von 1,6 Billionen Dollar vorgelegt. Trump schrieb auf Twitter weiter, er werde die Präsidentschaftswahl am 3. November gewinnen - und unmittelbar danach ein neues Konjunkturpaket auflegen. In Umfragen liegt der Amtsinhaber derzeit hinter seinem Herausforderer Joe Biden von den Demokraten.

19.58 Uhr: Mehr als 2600 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert - davon 388 im Südwesten

Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat zum zweiten Mal binnen weniger Tage die Schwelle von 2600 überschritten. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 2639 neue Corona-Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen bekanntgab. Das sind nur knapp weniger als am Freitagmorgen, als mit 2673 Neuinfektionen innerhalb eines Tages der höchste Wert seit der zweiten Aprilhälfte gemeldet worden war.

In Baden-Württemberg hat sie die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen im Vergleich zum Vortag um 388 Fälle erhöht. Insgesamt haben sich im Land nun 51.570 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt, wie das Landesgesundheitsamt am Dienstag (Stand: 16 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus blieb unverändert bei 1894. Als genesen gelten 44.932 Menschen - 236 mehr als am Vortag.

18.55 Uhr: Berlin beschließt Sperrstunde für Geschäfte, Restaurants und Bars wegen Corona

Wegen des starken Anstiegs der Corona-Infektionen müssen die meisten Geschäfte sowie alle Restaurants und Bars in Berlin künftig von 23 Uhr bis 6 Uhr schließen. Der Senat beschloss am Dienstag eine nächtliche Sperrstunde, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Koalitionskreisen erfuhr. Demnach sind Ausnahmen etwa für Tankstellen geplant, diese dürfen in der Nacht aber keinen Alkohol mehr verkaufen. Zudem gelten in der Stadt bald neue Einschränkungen für private Feiern in geschlossenen Räumen. Künftig dürfen daran nur noch maximal 10 statt bisher 25 Personen teilnehmen, wie der Senat den Angaben zufolge weiter beschloss.

Zum ersten Mal zeigt das Berliner Ampelsystem zur Bewertung der Corona-Lage dem Senat Handlungsbedarf an: Die Zahl der Neuinfektionen im Verhältnis zur Einwohnerzahl in den vergangenen sieben Tagen und die Reproduktionszahl liegen inzwischen über den als kritisch definierten Grenzwerten.

18.06 Uhr: Schüler aus 357 Klassen im Südwesten müssen zu Hause bleiben

Die Zahl der Schüler, die im Südwesten wegen der Corona-Pandemie zu Hause bleiben müssen, steigt weiter an. 357 Schulklassen sind wegen Infektionen oder Verdachtsfällen aus dem Präsenzunterricht genommen worden, wie das Kultusministerium am Dienstag auf Anfrage mitteilte. Die Schüler dieser Klassen werden nun per Fernunterricht unterrichtet. Die Daten stammen von den vier Regierungspräsidien im Land (Stand: 6. Oktober). Am 1. Oktober waren noch 304 Schulklassen in Quarantäne.

Betroffen sind den Angaben nach insgesamt 197 Schulen. Drei Schulen sind vollständig geschlossen. Bei insgesamt 4500 Schulen bedeutet das aber, dass derzeit nicht einmal jede zwanzigste Schule von den Maßnahmen betroffen ist.

17.35 Uhr: Virologe Drosten rät zur „Vorquarantäne“ vor Familienbesuchen – auch an Weihnachten

Um das Corona-Infektionsrisiko zu verringern, rät der Berliner Virologe Christian Drosten zu einer Art Selbstisolation im Vorfeld von Familienbesuchen. Auch im Hinblick auf die Weihnachtszeit sei eine solche „Vorquarantäne“ eine gute Idee, sagte Drosten „Zeit online“ am Dienstag. Das bedeute, „dass Menschen einige Tage, optimalerweise eine Woche, vor dem Familienbesuch mit Oma und Opa soziale Kontakte so gut es geht vermeiden“. Derzeit hält Drosten die Corona-Pandemie in Deutschland noch für kontrollierbar. „Wir haben in Deutschland eine realistische Chance, besser durch Herbst und Winter zu kommen als viele andere Länder.“

Um volle Intensivstationen zu verhindern, wie es sie bereits in Madrid oder Südfrankreich gebe, sei es wichtig, dass nun „alle mitdenken und verstehen: Wir haben es selbst in der Hand“. Es gehe um viele kleine Alltagsentscheidungen und darum, die Lage ernst zu nehmen. Das gelte auch für private Feiern. Jeder könne sich die Frage stellen, „ob man eine Party, die man geplant hatte, wirklich feiern muss diesen Winter, ob man für sie vielleicht einen luftigen, besonders großen Raum finden kann oder sie auf nächstes Jahr verschiebt“, sagte Drosten.

16.10 Uhr: Frankfurt verhängt Alkoholverbot auf Plätzen und Sperrstunde

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in Frankfurt am Main hat der Verwaltungsstab der Stadt eine Reihe von Einschränkungen beschlossen. Voraussichtlich von Freitag an und bis Ende kommender Woche werde für Gaststätten eine Sperrstunde von 22 Uhr bis 6 Uhr eingeführt, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) am Dienstag. Im öffentlichen Raum - auf Plätzen, Straßen und Grünflächen - werde Alkoholkonsum verboten. In Einkaufspassagen und großen Einkaufsstraßen wie der Zeil werde eine Maskenpflicht eingeführt. „Wir müssen jetzt reagieren, sonst verspielen wir die erreichten Erfolge“, betonte Feldmann.

Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne) rechnet damit, dass schon in den nächsten Tagen die Zahl von 50 Infizierten je 100.000 Einwohnern an sieben aufeinanderfolgenden Tagen überschritten werden könnte, wie er sagte. Das entspricht der Warnstufe Rot des Eskalationskonzepts des Landes. Am Dienstagvormittag betrug diese sogenannte 7-Tage-Inzidenz in Frankfurt 46,5 Fälle.

15.08 Uhr: Trump vergleicht Corona nach Klinik-Aufenthalt wieder mit Grippe

US-Präsident Donald Trump hat das Coronavirus nach seinem Krankenhausaufenthalt wegen einer Infektion mit dem neuartigen Erreger erneut mit der Grippe verglichen. „Die Grippesaison beginnt! Jedes Jahr sterben viele Menschen an der Grippe, manchmal mehr als 100 000, und trotz der Impfung. Legen wir deshalb unser Land still? Nein, wir haben gelernt, damit zu leben, so wie wir lernen, mit Covid zu leben, das in vielen Bevölkerungen weniger tödlich ist!!!“, schrieb Trump am Dienstag auf Twitter.

Trumps Corona-Infektion war am Freitag bekannt geworden. Am Montag rief er die Amerikaner auf, keine Angst vor dem Virus zu haben. In den USA sind seit Beginn der Pandemie mehr als 210.000 Menschen nach einer Infektion gestorben, in absoluten Zahlen mehr als in jedem anderen Land der Welt.

13.13 Uhr: Fußballer Shaqiri bei Deutschland-Gegner Schweiz positiv auf Corona getestet

Nach den Corona-Fällen bei der Ukraine gibt es auch beim weiteren Deutschland-Gegner Schweiz vor den anstehenden Fußball-Länderspielen einen positiven Test. Nationalspieler Xherdan Shaqiri sei positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte der Schweizerische Fußballverband (SFV) am Dienstag mit. Der 28 Jahre alte Shaqiri, der beim englischen Meister FC Liverpool spielt, befinde sich in Isolation. Der ehemalige Bayern-Spieler war am Montag ins Camp der Nationalmannschaft gekommen. Wie der Verband betonte, werden die für Nationalteams geltenden strengen Schutzmaßnahmen und Vorgaben der UEFA seit dem Treffen der Nationalspieler strikt eingehalten. Derzeit werde das weitere Vorgehen mit lokalen Gesundheitsbehörden abgeklärt.

Die SFV-Auswahl von Trainer Vladimir Petkovic trifft in der Nations League am 13. Oktober in Köln auf die deutsche Nationalmannschaft. Zuvor stehen an diesem Mittwoch ein Testspiel in St. Gallen gegen Kroatien und die Nations-League-Partie in Spanien (10. Oktober) an.

11.49 Uhr: Biontech und Pfizer arbeiten intensiv auf Impfstoffzulassung hin

Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer arbeiten nach eigenen Angaben intensiv auf eine Zulassung für ihren Corona-Impfstoffkandidaten hin. Der zuständige Prüfungsausschuss der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA sei derzeit dabei, Daten aus vorklinischen Tests zu prüfen, teilte Biontech am Dienstag mit. Biontech und Pfizer planten eine weitere enge Zusammenarbeit im Rahmen des laufenden „rollierenden Einreichungsprozesses“, an dessen Ende ein formaler Antrag auf Marktzulassung durch die EMA stehe.

Ob ein solcher Antrag eingereicht wird, hängt nach Angaben von Biontech von dem Ergebnis der behördlichen Überprüfungen der Daten aus den vorklinischen Testreihen sowie den Ergebnissen der derzeit laufenden klinischen Studien ab, die fundierte Aussagen über die Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs erlauben. Angaben zum möglichen Zeitplan machte Biontech nicht.

9.02 Uhr: Zweite Corona-Alarmstufe in Baden-Württemberg erreicht

Baden-Württemberg will angesichts steigender Corona-Infektionszahlen erstmals die zweite Stufe im Kampf gegen die Pandemie in Kraft setzen. Sozialminister Manne Lucha (Grüne) verkündet am Dienstag im Kabinett den Eintritt in die sogenannte Anstiegsphase, wie ein Regierungssprecher der dpa bestätigte. Diese zweite von drei Pandemiestufen beinhaltet etwa eine strengere Kontrolle von Maßnahmen, Appelle an die Öffentlichkeit und das bedarfsabhängige Hochfahren von Corona-Ambulanzen und Teststellen.

8.11 Uhr: Corona-Fälle am Marianum Hegne

Am Marianum, dem zum Kloster Hegne gehörigen Zentrum für Bildung und Erziehung im Allensbacher Ortsteil Hegne, sind fünf Schüler einer Oberschulklasse positiv auf das Coronavirus getestet worden. Vier davon zeigen Symptome der Krankheit Covid-19. Auf Nachfrage des SÜDKURIER bestätigten dies am Montagabend Schulleitung und Landratsamt.

Die Lehrer der Klasse befänden sich ebenfalls in Quarantäne. Außerdem sei mittlerweile eine zweite Schulklasse, die mit der ersten viel Kontakt hatte, in häusliche Isolation geschickt worden. Die Ansteckung ist wohl auf eine private Feier zurückzuführen.

7.17 Uhr: Trump zurück im Weißen Haus - Arzt gibt noch keine Entwarnung

US-Präsident Donald Trump ist nach einer dreitägigen Krankenhaus-Behandlung wegen seiner Covid-Erkrankung ins Weiße Haus zurückgekehrt. Trump inszenierte seine Ankunft am Montagabend (Ortszeit) als Demonstration von Stärke: Er stieg die Treppe zum Balkon auf der Südseite seiner Residenz hoch, nahm dort die Gesichtsmaske ab und salutierte dem Piloten seines abfliegenden Hubschraubers. Danach nahm der Präsident ein Video auf, in dem er seine Landsleute aufrief, keine Angst vor dem Virus zu haben.

Trump war in der Klinik unter anderem mit einem noch experimentellen Antikörper-Mittel behandelt worden. Nach Einschätzung des renommierten Epidemiologen Anthony Fauci könnte dies entscheidend zu einer schnellen Verbesserung von Trumps Gesundheitszustand beigetragen haben. „Ich habe einen starken Verdacht, dass ihm das geholfen hat“, sagte Fauci im Nachrichtensender CNN. Das Mittel war von der Biotech-Firma Regeneron auf Anfrage der Präsidenten-Ärzte bereitgestellt worden. Es wird für gewöhnliche Patienten noch lange nicht verfügbar sein.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 5. Oktober:

21 Uhr: Trump kündigt Entlassung aus Klinik an: „Fühle mich wirklich gut“

Vier Wochen vor der Wahl sendet Trump ein Zeichen der Stärke: Nach eigenen Angaben wird er aus dem Krankenhaus entlassen. Doch seine Erkrankung ist damit nicht ausgestanden. Wie es dem Präsidenten wirklich geht, ist unklar.

Nach nur drei Nächten im Krankenhaus kann der mit dem Coronavirus infizierte US-Präsident Donald Trump nach eigenen Angaben noch am Montag (Ortszeit) ins Weiße Haus zurückkehren. „Fühle mich wirklich gut!“, schrieb er am Montag in einem Tweet und kündigte an, er werde das Walter-Reed-Krankenhaus um 18.30 Uhr (Ortszeit/Dienstag 00.30 Uhr) verlassen.

Weiter schrieb der Präsident in dem Tweet: „Haben Sie keine Angst vor Covid.“ Man dürfe nicht zulassen, dass das Coronavirus das eigene Leben dominiere. „Unter der Trump-Regierung haben wir einige wirklich großartige Medikamente und Kenntnisse entwickelt. Ich fühle mich besser als vor 20 Jahren!“ Trumps Leibarzt Sean Conley wollte später am Montag eine Pressekonferenz geben.

Trump hatte seine Corona-Infektion am Freitag nach Mitternacht US-Ostküstenzeit bekanntgegeben und war keine 24 Stunden später per Helikopter ins Walter-Reed-Militärkrankenhaus in Bethesda nördlich von Washington gebracht worden. Am Wochenende gab es widersprüchliche Angaben zu seinem Gesundheitszustand. Am Sonntag war klar: Der Zustand des Präsidenten war zwischenzeitlich ernster als zunächst dargestellt. Mit seinen 74 Jahren gehört Trump zu einer Corona-Risikogruppe.

19.20 Uhr: Mehr als 250 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen hat sich in Baden-Württemberg im Vergleich zum Vortag um 257 Fälle erhöht. Insgesamt haben sich im Land nun 51 182 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt, wie das Landesgesundheitsamt am Montag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 4 auf 1894. Als genesen gelten 44 696 Menschen - 151 mehr als am Vortag. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert liegt laut Landesgesundheitsamt bei geschätzt 1,10. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

Kritisch bleibt die Lage vor allem im Kreis Esslingen, in dem nach neuesten Zahlen innerhalb von sieben Tagen 40,4 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner registriert wurden. Damit liegt der Kreis momentan ebenso über der kritischen Marke von 35 neuen Fällen pro 100 000 Einwohner wie Mannheim (36,1).

18.30 Uhr: Ab Dienstag gilt im Bundestag Maskenpflicht

 Im Deutschen Bundestag gilt von Dienstag an eine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. „Der Bundestagspräsident hat sich entschieden, eine allgemeine Maskenpflicht im Parlament anzuordnen, weil die Entwicklung der Sars-CoV2-Pandemie weiterhin sehr ernst zu nehmen ist“, teilte die Parlamentsverwaltung mit. Die Anordnung sei zunächst bis zum 17. Januar befristet.

Bislang galt für den Bundestag nur eine Empfehlung zum Maskentragen. Teile der Hauptstadt überschreiten aktuell die Schwelle von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, die für ein innerdeutsches Risikogebiet gilt.

Die Maskenpflicht gelte „für alle Räume, einschließlich des Plenarsaals, der Sitzungssäle und Besprechungsräume, sowie für alle Verkehrsflächen und Aufzugsanlagen der Gebäude“, teilte der Bundestag mit. Die Mund-Nasen-Bedeckung könne abgelegt werden, wenn man sich an seinem Platz in einem Sitzungs- oder Besprechungsraum oder im Plenarsaal befinde, so der Bundestag - vorausgesetzt, man hat mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen. Auch Sprecher am Rednerpult und an Saalmikrophonen dürfen die Maske ablegen, ebenso Präsidentinnen und Präsidenten, die eine Sitzung leiten.

17.45 Uhr: Sprecherin des Weißen Hauses positiv auf Coronavirus getestet

Knapp vier Tage nach US-Präsident Donald Trump ist die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sie werde sich nach ihrem Testergebnis vom Montagmorgen in Quarantäne begeben, hieß es in einer von McEnany auf Twitter verbreiteten Mitteilung.

16.35 Uhr: 16 Corona-Fälle nach großer Hochzeitsfeier in Lahr

Bei einer großen Hochzeit Ende September in Lahr mit rund 120 Personen haben sich mehrere Gäste mit dem Coronavirus infiziert. Derzeit verfolgt das Gesundheitsamt des Ortenaukreises mehr als 240 Kontaktpersonen aus Lahr und Umgebung, die sich in Quarantäne begeben müssen. „Nach aktuellem Stand haben sich bisher 16 Gäste der Hochzeitsfeier mit dem Coronavirus infiziert", sagte die Leiterin des Gesundheitsamts. Einige der betroffenen Personen seien zusätzlich auf anderen Familienfeiern gewesen, was das Amt vor besondere Herausforderungen stelle. Laut eines Sprechers des Landratsamtes wird mit weiteren Infizierten gerechnet.

Im Zusammenhang mit der Hochzeit sind auch Schüler der Werkrealschule in Seelbach und der Grundschule in Kuhbach, beide im Ortenaukreis gelegen, betroffen. Mehrere Klassen befinden sich laut Landratsamt in Quarantäne.

15.45 Uhr: Corona-Fälle an Schulen und Skiinternat in Villingen und Furtwangen bestätigt

Wie das Gesundheitsamt des Landratsamtes Schwarzwald-Baar-Kreis mitteilt, gingen am Samstag, 3. Oktober, zwei weitere positive Corona-Testergebnisse ein, die auf die Untersuchungen der bereits betroffenen Klassen an der Bickebergschule in Villingen zurückzuführen sind. Somit ist die Bickebergschule mit vier Fällen betroffen, zwei erste Fälle waren am Donnerstag bekannt geworden. Die Schüler der betroffenen Klassen wurden bereits abgestrichen und befinden sich in Quarantäne. Aktuell betroffen sind in der Doppelstadt außerdem noch die Grundschule in Weigheim und die Klosterring-Schule und in Furtwangen das Skiinternat und die Robert-Gerwig Schule.

15.09 Uhr: Positive Corona-Tests beim Deutschland-Gegner Ukraine

Nach zwei positiven Corona-Tests bei Schachtjor Donezk fehlen Deutschland-Gegner Ukraine kurz vor der Nations-League-Partie insgesamt sechs Spieler. Mit dem Virus infiziert sind laut Verbandsmitteilung am Montag Stammtorwart Andrej Pjatow und Taras Stepanenko, vier weitere Profis wurden vorsichtshalber isoliert. Nationaltrainer Andrej Schewtschenko muss zudem auf sechs weitere Nationalspieler verzichten, die verletzt ausfallen. Am Mittwoch bestreitet die Ukraine ein Testspiel in Paris gegen Frankreich, am Samstag trifft sie auf das DFB-Team.

In welcher Aufstellung, ist noch unklar. Corona-Tests am Montag und Donnerstag sollen Aufschluss darüber geben, ob die Schachtjor-Profis die Quarantäne doch noch verlassen können. Der DFB hat für das Spiel im Corona-Risikogebiet Ukraine Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Die Reise wird nur 36 Stunden dauern. „Wir werden uns vor Ort weiter im geschützten Kreis bewegen“, hatte DFB-Direktor Oliver Bierhoff versichert.

14.30 Uhr: Koalition streitet über Mindestanspruch auf Homeoffice

In der großen Koalition regt sich weiter Widerstand gegen die Pläne von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) für einen Rechtsanspruch auf mindestens 24 Tage Homeoffice im Jahr. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt kritisierte einen gesetzlichen Anspruch als "nicht zielführend". Das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) warnte vor bürokratischem Aufwand für die Unternehmen.

Heil hatte seinen Vorstoß damit begründet, dass die Corona-Krise gezeigt habe, "dass viel mehr mobiles Arbeiten möglich ist als wir dachten". Den geplanten Rechtsanspruch auf Homeoffice sollten Arbeitnehmer überall dort geltend machen können, "wo es möglich ist", hatte er der "Bild am Sonntag" gesagt und vor allem auf Erleichterungen für das Familienleben von berufstätigen Eltern verwiesen. Am Montag betonte Heil im Deutschlandfunk, für die meisten Menschen bedeute mobiles Arbeiten "mehr Zeit für Familie, weniger Stress und auch weniger Stau". Für eine moderne Arbeitswelt müsse es auch einen "modernen Ordnungsrahmen" geben.

13.25 Uhr: Corona-Schnelltests gibt es bald auch bei ebm-papst in St. Georgen

In den nächsten Wochen soll es so weit sein: Dann will das Unternehmen ebm-papst auch im St. Georgener Werk Corona-Schnelltests einsetzen.Seit mehreren Wochen nutzt das Unternehmen die Schnelltests bereits für seinen Standort in Mulfingen. „Wir haben mit dem Einsatz der Schnelltests sehr gute Erfahrungen gesammelt“, sagt Sprecher Hauke Hannig.

Deshalb sei nun eine Ausweitung der Schnelltests geplant und darin eingeschlossen sei auch der Standort St. Georgen. Entschieden habe dies ein internes Krisenteam, die sogenannte Corona-Task-Force, der auch Mitarbeiter aus St. Georgen angehören.

12.02 Uhr: Mehr als 300.000 Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich mehr als 300.000 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen betrug laut Angaben des Robert Koch-Instituts vom Montagmorgen 300.619 (Datenstand 5. Oktober, 0 Uhr). Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des RKI 1382 neue Corona-Infektionen gemeldet. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die erfassten Fallzahlen erfahrungsgemäß meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben vom Montagmorgen bei 9534. Seit dem Vortag wurden 5 neue Todesfälle gemeldet.

10.22 Uhr: Italien plant offenbar landesweite Maskenpflicht im Freien

Italiens Regierung plant nach Medienangaben zum Corona-Schutz die Einführung einer nationalen Maskenpflicht auch im Freien. Nach Berichten vom Montag sollte die vorgesehene Verschärfung der Regeln in Kürze von der Regierung in Rom veröffentlicht werden. Die Pflicht, überall und zu jeder Zeit in dem Mittelmeerland einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, könnte demnach schon ab Mittwoch gelten. Einzelne Gebiete, zuletzt die Region Latium, hatten solche Vorsichtsmaßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie schon erlassen. Bisher müssen die Schutzmasken national hauptsächlich in geschlossenen Räumen wie Läden und Büros sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln aufgezogen werden.

Gesundheitsminister Roberto Speranza wolle am Dienstag im Parlament in Rom zudem offiziell eine Verlängerung des Corona-Notstandes bis 31. Januar 2021 vorschlagen, wie unter anderem die Zeitung „Corriere della Sera“ schrieb. Diese Maßnahme gibt der Regierung besondere Vollmachten. Der Notstand läuft bisher am 15. Oktober aus.

9.35 Uhr: Trump sendet weiteres Lebenszeichen und erntet Kritik

Trotz seiner Infektion mit dem Coronavirus hat US-Präsident Donald Trump kurzzeitig das Krankenhaus verlassen und sich bei einer Fahrt im gepanzerten Wagen von Anhängern bejubeln lassen. Ein Arzt am Walter-Reed-Militärkrankenhaus hat den kurzen Ausflug heftig kritisiert. „Die Verantwortungslosigkeit ist erstaunlich“, schrieb der Mediziner James P. Phillips auf Twitter und sprach von einem „politischen Theater“, das andere in Lebensgefahr bringe. Das Weiße Haus verteidigte die Aktion am Sonntag (Ortszeit). Mit Blick auf die Sicherheit des Präsidenten erklärte der Sprecher des Weißen Hauses, Judd Deere: „Die Bewegung wurde vom medizinischen Team als sicher eingestuft.“

Trumps Corona-Infektion war am Freitag kurz nach Mitternacht US-Ostküstenzeit bekanntgeworden. Es ist davon auszugehen, dass er noch ansteckend sein könnte. US-Medienberichten zufolge saß Trump mit zwei Mitarbeitern des Secret Service in dem gepanzerten Wagen, mit dem er an den Fans vor dem Walter-Reed-Militärkrankenhaus bei Washington vorbeigefahren wurde. Auf Fotos war zu erkennen, dass der Beifahrer ein Plastikvisier über dem Gesicht, eine Atemschutzmaske und einen medizinischen Schutzanzug zu tragen schien. Trump trug lediglich eine Stoffmaske. In einer unmittelbar vor dem Ausflug veröffentlichten Videobotschaft auf Twitter hatte Trump gesagt: „Wir bekommen großartige Berichte von den Ärzten.“ Er lobte seine Anhänger vor der Klinik als „großartige Patrioten“ und beschrieb seine Erkrankung als lehrreiche Erfahrung. „Es war eine interessante Reise. Ich habe viel über Covid erfahren.“

8.54 Uhr: „Querdenken“-Demo in Leipzig geplant – und an Silvester in Berlin

Die nächsten beiden größeren Demonstrationen der Stuttgarter Initiative „Querdenken“ gegen die Corona-Politik der Bundesregierung sollen in Leipzig und Berlin stattfinden. In der Hauptstadt soll an Silvester demonstriert werden, kündigte „Querdenken 711“-Gründer Michael Ballweg am Sonntag auf der Kundgebung in Konstanz an. Angemeldet sei die Veranstaltung schon. In Leipzig wollen die „Querdenker“ am 7. November auf die Straße gehen.

8.04 Uhr: Sechs Corona-Fälle an der Realschule Titisee-Neustadt bestätigt

Sechs Schüler der Realschule Titisee-Neustadt sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das habe das Gesundheitsamt bestätigt, wie die Stadt mitteilte. Die engen Kontaktpersonen der betroffenen Kinder sowie Lehrer von insgesamt drei Klassen seien auf Empfehlung des Gesundheitsamtes in Quarantäne. Weitere sechs Klassen sollten vorsorglich aufgrund eines weiteren Verdachtsfalls bis einschließlich Mittwoch, ebenfalls zu Hause bleiben, heißt es in der Mitteilung weiter. Der Unterricht sämtlicher Klassen der Realschule werde voraussichtlich bis Mittwoch auf Fernunterricht eingestellt, es soll aber eine Notbetreuung geben.

7.12 Uhr: Höchste Corona-Warnstufe und neue Einschränkungen in Paris

Wegen der weiter steigenden Corona-Infektionszahlen wird in Paris die höchste Warnstufe verhängt. Damit treten verschärfte Maßnahmen in Kraft, wie das Büro von Ministerpräsident Jean Castex am Sonntagabend mitteilte. Bars und Cafés in der Hauptstadt und einigen Vororten müssen geschlossen werden, Restaurants dürfen hingegen bei Einhaltung verschärfter Hygiene-Regeln geöffnet bleiben. Die Maßnahmen sollen zunächst für zwei Wochen gelten. Nähere Angaben sollen am Montag die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo und Polizeipräfekt Didier Lallement machen, wie die Regierung weiter mitteilte. Hidalgo sprach am Sonntag von einer "sehr ernsten" Gesundheitssituation.

Mit fast 17.000 neu registrierten Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden hat Frankreich einen neuen Höchststand erreicht. Laut am Samstag veröffentlichten Zahlen wurden binnen eines Tages 16.972 Neuinfektionen verzeichnet. Der bisherige Höchststand war am 24. September mit 16.096 Fällen erreicht worden. Die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Pandemie stieg auf rund 32.200. Damit gehört Frankreich zu den am stärksten von der Pandemie betroffenen Ländern Europas. In Paris lag die sogenannte Inzidenz laut der regionalen Gesundheitsbehörde ARS am Sonntag bei mehr als 250 Fällen pro 100.000 Einwohner. Die Intensivstationen in der Hauptstadt sind nach Behördenangaben inzwischen zu 30 Prozent mit Corona-Patienten belegt. "Es gibt keine Rechtfertigung für eine Leugnung", sagte der regionale Gesundheitsdirektor Aurélien Rousseau. "Die Zahlen sind wie sie sind, und sie wiegen schwer."

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 4.Oktober:

21.15 Uhr: 170 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen in Baden-Württemberg ist seit Samstag um 170 gestiegen. Insgesamt haben sich nach Angaben des Landesgesundheitsamtes vom Sonntag im Land nun mindestens 50 925 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um zwei auf 1890, wie die Behörde (Stand: 16.00 Uhr) weiter mitteilte. Als genesen gelten 44 545 Menschen - 134 mehr als am Vortag. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert stieg laut Landesgesundheitsamt auf 1,17 (Vortag: 0,99). Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg stieg auf 15,9. Sie besagt, wie viele gemeldete Neuinfektionen je 100 000 Einwohner es in den vergangenen sieben Tagen gab.

19.50 Uhr: Welttierschutztag - Land unterstützt Tierheime während Corona-Krise

Das Land Baden-Württemberg unterstützt von der Corona-Krise betroffene Tierschutzvereine. Das teilte das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz am Sonntag, dem Welttierschutztag, mit. Demnach sollen die Mittel aus der Tierheimförderung des Landes in diesem Jahr für Soforthilfen zur Verfügung stehen. „Es ist klar, dass die Corona-Krise auch an den Tierheimen im Land nicht spurlos vorbeigeht", sagte Minister Peter Hauk (CDU). Besucher und die damit verbundene Tiervermittlungen seien während der Pandemie weggefallen. Viele Tierheime seien deshalb an ihre Grenzen gekommen. Den Tierheimen solle nun schnell und unbürokratisch geholfen werden, hieß es. 

18.45 Uhr: Gefängnis-Personal bei mobilen Tests bislang frei von Coronavirus

Bislang haben sich mehr als 700 Bedienstete von Justizvollzugsanstalten (JVA) im mobilen Labor auf Corona testen lassen - bei keinem wurde das Virus festgestellt. Der Sattelschlepper mit der Teststation hat bereits acht Gefängnisse im Südwesten angefahren. Sieben weitere werden bis Ende Oktober folgen, wie die Baden-Württemberg Stiftung in Stuttgart mitteilte. Diese hat das Projekt mit 1,3 Millionen Euro aufgebaut. In diesem Zeitraum werden zwei JVA zum zweiten Mal besucht. Bis Ende November wird der Service noch drei Anstalten angeboten.

Insgesamt arbeiten in den 18 baden-württembergischen JVA rund 4500 Menschen, die sich freiwillig testen lassen können. Zu beachten ist der 24-Stunden-Betrieb, so dass immer nur ein Teil der Belegschaft die Möglichkeit wahrnehmen kann. Justizminister Guido Wolf (CDU) sprach von einem guten Ergebnis. Die freiwilligen Abstriche sollen verhindern, dass Bedienstete das Virus in die Anstalten hineintragen. Die Ergebnisse werden noch am Tag der Abnahme übermittelt. Pro Tag sind mehrere Hundert Tests möglich.

Im kommenden Jahr wird das mobile Testlabor eine zweite Runde bei den JVA drehen, damit man mögliche Veränderungen des Infektionsgeschehens bemerken kann. Abhängig von diesen Erkenntnissen und dem weiteren Infektionsgeschehen sollen andere Einrichtungen angefahren werden. Die Stiftung nannte Pflegeheime und Flüchtlingsunterkünfte als Beispiele.

Für Häftlinge ist das Angebot nicht gedacht. Neue Gefangene werden nach weiteren Ministeriumsangaben zunächst isoliert untergebracht. Gefängnisse gehören zu den Einrichtungen, die durch einen Infektionsausbruch besonders empfindlich getroffen werden könnten. Auf engem Raum sind die Abstandsregeln schwer einzuhalten. Das mobile Labor könnte nach Entwicklung eines Impfstoffes und bei geringerem Bedarf an Testungen auch für Impfkampagnen eingesetzt werden.

17.50 Uhr: Leibarzt: Trumps Gesundheitszustand verbessert sich weiter

Der Gesundheitszustand von US-Präsident Donald Trump hat sich nach Angaben seines Leibarztes Sean Conley weiter verbessert. Wie bei jeder Krankheit gebe es aber Höhen und Tiefen, sagte Conley am Sonntag vor dem Walter-Reed-Krankenhaus in Bethesda bei Washington.

Trump (74) war am Freitagabend nach seiner Infektion mit dem Coronavirus in das Krankenhaus gebracht worden. Am Samstagabend hatte Conley erklärt, die Ärzte seien vorsichtig optimistisch. Trump sei aber noch nicht über den Berg.

17.13 Uhr: Modedesigner Kenzo Takada an Covid-19 gestorben

Der international erfolgreiche Modedesigner Kenzo Takada ist an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Der 81-jährige Gründer des Unternehmens Kenzo sei am Sonntag in einem Krankenhaus in Neuilly-sur-Seine bei Paris gestorben, teilte ein Sprecher mit. Der japanische Designer hatte von Paris aus unter seinem Vornamen Kenzo weltweit Karriere gemacht.

„Kenzo Takada ist am Sonntag, 4. Oktober, im Amerikanischen Krankenhaus von Neuilly-sur-Seine an den Folgen von Covid-19 gestorben“, zitierte die Agentur eine Erklärung des Sprechers. „Was für ein Gestalter!“, schrieb die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo auf Twitter. Kenzo habe der Farbe und dem Licht Platz in der Mode gegeben. „Paris trauert heute um einen seiner Söhne“, so die Sozialistin.

Der Designer verkaufte seine Marke schon 1993 an den französischen Luxuskonzern LVMH des Milliardärs Bernard Arnault. 1999 zog der Modeschöpfer sich endgültig zurück. Zehn Jahre später ließ er seine Kunstsammlung mit etwa 1300 Stücken für knapp zwei Millionen Euro versteigern.

Kenzo schuf sein Modereich quasi aus dem Nichts. Als 25-Jähriger war er Mitte der 1960-er Jahre nach Frankreich gekommen. Er landete damals mit einem Schiff in der südfranzösischen Hafenstadt Marseille und reiste dann nach Paris weiter. Der Absolvent der renommierten Bunka-Gakuen-Modeschule in Tokio dachte zunächst an einen begrenzten Aufenthalt in der Metropole - und blieb für immer.

16.30 Uhr: Immer mehr Schüler müssen wegen Corona zu Hause bleiben

Drei Wochen nach dem Start des neuen Schuljahres müssen immer mehr Schüler wegen Corona-Infektionen und Verdachtsfällen zu Hause bleiben. Derzeit sind 304 Schulklassen im Südwesten wegen Infektionen oder Verdachtsfällen aus dem Präsenzunterricht genommen worden, wie das Kultusministerium unter Berufung auf die Rückmeldung aus den Regierungspräsidien auf Anfrage angab (Stand: 1. Oktober).

Die Schüler dieser Klassen werden nun nur noch per Fernunterricht unterrichtet. Vor einer Woche waren es noch 172 Klassen. Zwei Schulen - eine in Ulm und eine in Mannheim - seien vollständig geschlossen. Betroffen seien insgesamt 194 Schulen im Land, heißt es aus dem Ministerium. Bei insgesamt 4500 Schulen bedeutet das aber, dass derzeit nicht einmal jede zwanzigste Schule betroffen ist.

15.10 Uhr: Am Sonntag 2279 Corona-Neuinfektionen in Deutschland gemeldet

Das Robert Koch-Institut hat am Sonntag 2279 neue Corona-Infektionen gemeldet, deutlich mehr als die 1411 vom Sonntag der Vorwoche. Wie aus dem am Samstag veröffentlichen Lagebericht des RKI hervorgeht, wurden innerhalb von sieben Tagen 12 954 Infektionen bekannt, im Vergleich zum Vorwochenzeitraum eine Steigerung um 1823. In der Regel sind die veröffentlichten Infektionszahlen an Sonn- und Montagen im Vergleich zu den Vortagen niedriger, was auch daran liegt, dass am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden.

Am Samstag war die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus zum dritten Mal in Folge über der Schwelle von 2500 Fällen pro Tag. Erst am Vortag waren 2673 neue Fälle registriert worden. Dies war der höchste Wert seit der zweiten Aprilhälfte.

13.41 Uhr: Trump nach Corona-Infektion: Die „wahre Prüfung“ kommt erst noch

US-Präsident Donald Trump hat nach einer Corona-Infektion die zweite Nacht in Folge in einem Militärkrankenhaus verbracht. In einer Videobotschaft aus dem Krankenhaus sagte der 74-Jährige: „Ich fange an, mich wieder gut zu fühlen.“ Doch „die wahre Prüfung“ komme erst noch. Auch vom Leibarzt gab es keine Entwarnung: „Während er noch nicht über den Berg ist, bleibt das Team vorsichtig optimistisch“, erklärte Arzt Sean Conley in der Nacht zum Sonntag. Die Stunden zuvor waren geprägt von widersprüchlichen Aussagen zu Trumps Gesundheitszustand, zum Zeitpunkt der positiven Corona-Diagnose und zur Behandlung.

Von einem „Glaubwürdigkeitsproblem“ des Weißen Hauses und „Fragen über die Fähigkeit der Regierung, die Wahrheit zu sagen“, sprach etwa der Sender CNN. Die Verwirrung um Trumps Zustand sorgte für weitere Turbulenzen im ohnehin chaotischen Wahljahr. In knapp einem Monat, am 3. November, stellen sich Trump und sein demokratischer Herausforderer Joe Biden zur Wahl.

13.14 Uhr: Mitglieder der Ständigen Impfkommission dämpfen Erwartungen an Corona-Impfung

Mitglieder der Ständigen Impfkommission (Stiko) des Robert-Koch-Instituts haben vor zu großen Erwartungen an Corona-Impfungen gewarnt und dabei Geduld angemahnt. Das Stiko-Mitglied Klaus Überla äußerte in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" die Einschätzung, dass zunächst nur wenige Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen werden. "Eine Zahl, die unter Fachleuten genannt wird, ist fünf Millionen Dosen", sagte der Virologe an der Universität Erlangen-Nürnberg.

Das Stiko-Mitglied Fred Zepp verwies im Gespräch mit der "FAS" darauf, dass mehr als eine Dosis pro Geimpftem benötigt werde. "Die meisten Impfstoffe, die im Moment in der Entwicklung sind, brauchen zwei Dosen, damit sie wirken. Um alle Menschen in Deutschland zu impfen, brauchen wir dann mehr als 160 Millionen Dosen", sagte der Epidemiologe der Universität Mainz.

Mitgliedern der Impfkommission zufolge wird es zudem viele Monate dauern, bis genügend Bürger geimpft sind, um Corona-Einschränkungen wie die Maskenpflicht oder das Distanzgebot aufzuheben. Der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens vertrat die Auffassung, es müssten 60 Prozent der Deutschen geimpft sein, um einen "Herdeneffekt" zu spüren und das Virus zu besiegen. Das werde nach seinem Dafürhalten viele Monate dauern, sagte der Virologe am Universitätsklinikum Ulm.

12.34 Uhr: Weitere Corona-Kundgebung in Konstanz begonnen

Am zweiten Tag des Demonstrationswochenendes am Bodensee zur Corona-Pandemie haben sich am Sonntag in Konstanz mehrere hundert Kritiker der Coronapolitik zu einer Kundgebung versammelt. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl am Mittag auf 450 bis 500, wie ein Sprecher sagte. Zu der Versammlung waren im Vorfeld 3500 Menschen angemeldet worden. Alle aktuellen Entwicklungen finden Sie in unserem Liveticker.

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12.11 Uhr: Ist die Maske gefährlich für Kinder?

In Corona-Zeiten ist die Maske für viele Schulkinder in Deutschland ein treuer Begleiter. Die Maskenpflicht gefährde aber die Kinder, heißt es vielfach in sozialen Netzwerken. Stimmt das? Experten sagen "Nein". Wenn es sich um eine luftdurchlässige Community-Maske handelt, besteht für das Kind keine Gefahr: 

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11.03 Uhr: Kaum Feierlaune - Firmen streichen Weihnachtsfeiern in Corona-Zeiten

Weihnachtsfeiern gehören in Unternehmen traditionell zur Adventszeit - doch in der Corona-Krise ist gerade bei großen Menschenansammlungen Vorsicht geboten. Viele Firmen lassen die Feiern daher dieses Jahr wohl ausfallen - oder sie finden kreative Lösungen.

Knapp drei Monate vor Weihnachten rechnet die deutsche Veranstaltungsbranche angesichts der Corona-Pandemie mit massiven Einbußen im Weihnachtsgeschäft. „In diesem Jahr geht die Zahl der Weihnachtsfeiern in den meisten Unternehmen gegen Null“, sagt der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Veranstaltungsorganisatoren (VDVO), Bernd Fritzges, der Deutschen Presse-Agentur. Der Verband vertritt rund 600 Veranstaltungsplaner aus großen und mittelständischen Unternehmen, die Meetings und Firmenevents planen und zu denen auch Weihnachtsfeiern zählen.

Weihnachtsfeiern hätten in der Regel einen langen Vorlauf. In größeren Unternehmen begönnen die Planungen dafür im Frühjahr oder Sommer. „Der Ausbruch der Pandemie ist also in die Hauptplanungszeit für Weihnachtsfeiern gefallen“, sagte Fritzges. Viele Unternehmen hätten sich daher gar nicht erst an die Planungen gesetzt. Wo Feiern schon gebucht oder geplant wurden, liefen nun meist Gespräche mit Caterern und Locations über Stornierungen oder Umbuchungen.

10.38 Uhr: Bollywood kämpft auch mit Regenschirmen gegen Corona

Wie dreht man heutzutage einen Film mit vielen Menschen am Set, ohne dass am Schluss alle Corona haben? Der indische Filmproduzent Jamnadas Majethia hatte die Idee, all seinen Schauspielern und Crewmitgliedern einen Schirm in die Hand zu drücken, den sie am Set fast immer tragen müssen. Nur wenn sie gerade in einer Szene spielen und gefilmt werden, dürfen sie ihn ablegen. Er erklärt: „Wenn Menschen miteinander reden oder arbeiten, vergessen wir immer wieder, den Abstand einzuhalten. Wir sind halt soziale Wesen.“ Mit den Schirmen passiere das nicht.

In Indien - dem Land, wo es nach den USA am meisten bekannte Corona-Fälle gibt und täglich rund 80 000 Neuinfektionen erfasst werden - hat die Pandemie die große Bollywood-Filmindustrie verändert, zumindest zeitweise. Zunächst wurden die Kinos im Frühling im Zuge eines strikten Lockdowns geschlossen und bleiben dies bis heute. Auch Filmstudios mussten eine Zeit lang geschlossen bleiben. Inzwischen darf hier aber wieder gedreht werden - aber die zuständigen Behörden haben ein mehrseitiges Regelhandbuch erlassen: Beliebte Hochzeitsszenen wurden coronabedingt verboten, Kampfszenen auch. Über-65-Jährige durften zeitweise nicht an das Set - und das obwohl Bollywood generationenumspannende Geschichten liebt.

Filmproduzent Jamnadas Majethia glaubt, dass diese Regeln und besonders seine Schirme geholfen haben, Corona-Übertragungen an seinem Set zu verhindern. Bislang habe es dort eine bekannte Corona-Übertragung gegeben. Ein Schneider habe während der Dreharbeiten sein Zuhause in einem Slum besucht, sich dort wohl angesteckt und die Krankheit später seinem Zimmermitbewohner am Set weitergegeben. Weitere Ansteckungen habe es nicht gegeben. Das hätten tägliche Temperaturmessungen gezeigt.

Küsse und Umarmungen gebe es bei ihm zurzeit nicht mehr, sagt Majethia. Die Filme würden eher aussehen wie in früheren, konservativeren Zeiten. Er versuche aber etwas Nähe durch Kameraperspektiven aufzubauen, während seine Schauspieler weiter auseinander stünden. Bollywood-Make-Up-Artist Clint Fernandes sagt, er nutze Einwegpinsel und bitte Schauspielerinnen selbst Maskara aufzutragen, um sie möglichst wenig anzufassen.

9.08 Uhr: Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Freitag mit 299.237 angegeben - ein Plus von 2279 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 300.027 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 9529 Todesfälle und damit zwei mehr als am Vortag. Die JHU zählte 9527 Tote. Die Zahl der Genesenen lag laut RKI bei etwa 261.900.

8.18 Uhr: Deutsche melden sich in Corona-Zeiten seltener krank

Die Zahl der Krankmeldungen ist in den vergangenen Monaten gesunken. „Während der Corona-Pandemie haben sich weniger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer krankgemeldet als in den Vorjahren“, sagte der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, der „Welt am Sonntag“. Die Krankenstände seien von Mai bis August teilweise deutlich zurückgegangen. Eine Ursache sieht Litsch darin, dass die Menschen seltener unterwegs seien und vermehrt im Homeoffice arbeiten würden.

Dadurch falle beispielsweise die Zahl der Krankmeldungen wegen Erkältung seit Mai 2020 im Vergleich zu den beiden Vorjahren deutlich geringer aus. Ein weiterer Aspekt sei, dass viele Beschäftigte Arztpraxen aus Angst vor Ansteckung meiden würden. Bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) sind mehr als 24 Millionen Menschen versichert.

Auch die knapp elf Millionen Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) melden sich seltener krank. „Nach einem Rekordhoch Ende März hat sich der Krankenstand der TK-versicherten Erwerbspersonen auf einem unterdurchschnittlichen Niveau eingependelt“, sagte der Vorstandsvorsitzende Jens Baas der „Welt am Sonntag“. Die Hygienemaßnahmen sorgten dafür, dass sich auch andere Infektionskrankheiten nicht so schnell verbreiten könnten. Außerdem trügen das Homeoffice und weniger Sport- und Wegeunfälle zu dieser Entwicklung bei. Zudem ließen sich Menschen seltener krankschreiben, wenn sie Angst um ihren Arbeitsplatz hätten.

Die Aussagen decken sich laut Zeitungsbericht mit aktuellen Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums zum Krankenstand in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Laut einer monatlichen Stichprobe sank der Anteil der krankgeschriebenen Beschäftigten in den ersten neun Monaten des Jahres auf 4,22 Prozent von 4,35 Prozent im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das ist der niedrigste Neun-Monats-Stand seit 2017. Vor allem Männer meldeten sich seltener krank. Im März hatte die Zahl der Krankmeldungen nach einer Auswertung der TK zunächst den höchsten Stand seit 20 Jahren erreicht.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 3.Oktober:

21.40 Uhr: Nach Corona-Infektionen: Keine Senatssitzungen für zwei Wochen

Der US-Senat setzt nach Corona-Infektionen von mindestens drei Mitgliedern für zwei Wochen seine Plenarsitzungen aus. Zugleich solle der Justizausschuss trotzdem mit den Anhörungen der Kandidatin der das Oberste Gericht der USA, Amy Coney Barrett, fortfahren, betonte der republikanische Mehrheitsführer Mitch McConnell am Samstag. Die Demokraten kritisierten diese Entscheidung.

Seit Freitag hatten drei Senatoren - die Republikaner Mike Lee, Thom Tillis und Ron Johnson - positive Corona-Tests bekanntgegeben. Lee und Tillis sind auch Mitglieder im Justizausschuss. Präsident Donald Trump und die Republikaner im Senat wollen Barrett noch vor der Präsidentenwahl am 3. November ins Amt bringen.

Mit Barrett bekämen die Konservativen eine dominierende Mehrheit von sechs zu drei Stimmen im Obersten Gericht, das immer wieder wichtige Weichen für die US-Gesellschaft stellt, etwa bei Einwanderung, Gesundheitsversorgung oder dem Recht auf Abtreibung. Die Demokraten fordern, dass erst der Sieger der Präsidentenwahl über die Besetzung des Postens der jüngst verstorbenen liberalen Richterin Ruth Bader Ginsburg entscheiden sollte.

Die demokratischen Mitglieder im Justizausschuss kritisierten am Samstag, die Fortsetzung der Arbeit gefährde die Gesundheit der Beteiligten. McConnell hatte zuvor betont, die Senatoren könnten auch per Videokonferenz an den Sitzungen teilnehmen. Die mehrtätige Anhörung Barretts soll am 12. Oktober beginnen.

20.45 Uhr: Heil legt Homeoffice-Gesetz mit Mindestanspruch auf 24 Tage im Jahr vor

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) strebt einen Rechtsanspruch auf 24 Tage Homeoffice im Jahr für Arbeitnehmer an. Wie die „Bild am Sonntag“ berichtet, hat der SPD-Politiker sein angekündigtes Gesetz für ein Recht auf Homeoffice fertiggestellt und will das „Mobile Arbeit Gesetz“ nun in die Ressortabstimmung geben. Heil begründete seinen Vorstoß auch mit den Erfahrungen der Corona-Zeit. „Dort, wo es möglich ist, sollen alle Angestellten einen gesetzlichen Anspruch von mindestens 24 Tagen pro Jahr für mobile Arbeit bekommen“, sagte Heil der Zeitung.

Wenn beide Eltern einen Beruf ausübten, in dem mobiles Arbeiten machbar sei, könne nach meinem Vorschlag jede Woche abwechselnd ein Elternteil einen Tag von zuhause arbeiten. „Das erleichtert das Familienleben enorm“, sagte Heil. Die Corona-Krise habe gezeigt, „dass viel mehr mobiles Arbeiten möglich ist als wir dachten.“

Die 24 Tage möchte der Minister als Untergrenze verstanden wissen. Arbeitnehmer und Arbeitgeber könnten sich darüber hinaus individuell in Tarifverträgen oder Betriebsvereinbarungen auf mehr Heimarbeit verständigen. „Alle Beschäftigten bekommen das Recht, mit ihrem Chef über mobiles Arbeiten zu verhandeln“, sagte Heil der „Bild am Sonntag“, verwies aber auch auf die Grenzen der mobilen Arbeit. „Natürlich kann ein Bäcker nicht von zuhause aus Brötchen backen. Deshalb kann ein Arbeitgeber den Wunsch nach mobiler Arbeit ablehnen, wenn er dafür nachvollziehbare organisatorische oder betriebliche Gründe hat.“

19.15 Uhr: Unterschiedliche Angaben zu Trumps Gesundheitszustand nach Infektion

Nach seiner ersten Nacht im Militärkrankenhaus Walter Reed wegen einer Coronavirus-Infektion gibt es unterschiedliche Angaben zum Gesundheitszustand von US-Präsident Donald Trump. Trumps Leibarzt Sean Conley sagte am Samstag: „Heute Morgen geht es dem Präsidenten sehr gut.“ Reporter, die den Präsidenten normalerweise begleiten, zitierten allerdings eine informierte Quelle, wonach die Werte des Präsidenten in den vergangenen 24 Stunden „sehr besorgniserregend“ gewesen seien. Die nächsten 48 Stunden seien entscheidend. „Wir befinden uns noch immer nicht auf einem klaren Weg zu einer vollständigen Genesung.“

Conley sagte am Samstag vor Journalisten am Krankenhaus in Bethesda nördlich von Washington, das Ärzteteam sei „extrem zufrieden mit dem Fortschritt, den der Präsident gemacht hat“. Trump habe am Donnerstag und Freitag Fieber gehabt, sei inzwischen aber seit 24 Stunden fieberfrei. Trump habe unter leichtem Husten, Nasenverstopfung und Müdigkeit gelitten. Diese Symptome besserten sich nun aber. Conley wich der Frage aus, ob Trump im gesamten Verlauf der Infektion zusätzlichen Sauerstoff bekommen habe. Derzeit erhalte Trump keinen zusätzlichen Sauerstoff, sagte der Arzt. Conley wollte kein Datum für eine Entlassung Trumps aus dem Krankenhaus angeben.

Trump (74) war am Freitagabend (Ortszeit) per Hubschrauber in das Krankenhaus geflogen worden. Das Weiße Haus sprach von einer Vorsichtsmaßnahme auf Empfehlung der Ärzte.

18.20 Uhr: 355 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen in Baden-Württemberg ist seit Freitag um 355 gestiegen. Insgesamt haben sich nach Angaben des Landesgesundheitsamtes vom Samstag im Land nun mindestens 50 755 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus liegt bei 1888, wie die Behörde (Stand: 16.00 Uhr) weiter mitteilte.

Als genesen gelten 44 411 Menschen - 273 mehr als am Vortag. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert liegt laut Landesgesundheitsamt bei 0,99. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg liegt bei 15,6. Sie besagt, wie viele gemeldete Neuinfektionen je 100 000 Einwohner es in den vergangenen sieben Tagen gab.

17.20 Uhr: Remdesivir, Antikörper, Säureblocker: So wird Donald Trump behandelt

Nachdem bei Donald Trump eine Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 festgestellt wurde, wird der US-Präsident mit einer Reihe unterschiedlicher Medikamente behandelt. Für die meisten Mittel ist eine Wirksamkeit gegen das Virus noch nicht sicher nachgewiesen. Was ist über die Präparate bekannt?

Remdesivir: Das ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelte Medikament ist das einzige zur spezifischen Behandlung von Covid-19, das in der EU unter Auflagen zugelassen ist. Es hemmt ein Enzym der Viren, das für deren Vermehrung nötig ist. Viele Experten betonten, dass das Mittel ein erster Schritt, aber kein Allheilmittel sei. 

Antikörper-Cocktail: Am Freitag bekam Donald Trump nach Angaben seines Leibarztes eine Dosis eines experimentellen Antikörper-Cocktails, den das Biotechnologie-Unternehmen Regeneron zurzeit in klinischen Studien untersucht. Anfang der Woche hatte das Unternehmen erste Ergebnisse in einer Pressemitteilung vorgestellt, unabhängig begutachtet sind die Daten bisher nicht.

Famotidin: Famotidin ist ein sogenannter Säureblocker, der zur Behandlung von Magensäure-bedingten Erkrankungen eingesetzt wird. Zu Beginn der Pandemie hatten Wissenschaftler in China Hinweise darauf gefunden, dass Menschen, die das Mittel nehmen, ein geringes Risiko haben, an Covid-19 zu sterben. Die Wirksamkeit wird derzeit in mehreren klinischen Studien geprüft. US-Forscher stellten kürzlich die Ergebnisse einer kleinen Studie im „American Journal of Gastroenterology“ vor. Demnach senkte das Mittel unter anderem die Sterblichkeit.

Daneben nimmt der US-Präsident nach Angaben seines Arztes Zink, Vitamin D, Aspirin sowie das Schlafhormon Melatonin ein. Vitamine und Mineralien sollen gemeinhin das Immunsystem stärken. Eine Wirksamkeit bei Covid-19 ist nicht sicher nachgewiesen.

16.15 Uhr: Wieder mehr als 2500 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland hat zum dritten Mal in Folge die Schwelle von 2500 Fällen überschritten. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Samstagmorgen 2563 neue Ansteckungen. Erst am Vortag waren 2673 neue Fälle registriert worden. Dies war der höchste Wert seit der zweiten Aprilhälfte.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich demnach mindestens 296 958 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 3.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9527. Seit dem Vortag wurden 19 Todesfälle mehr gemeldet.

14.50 Uhr: Spahn plant massenhaft Coronatests in Pflegeheimen

Alten- und Pflegeheime sollen ab dem 15. Oktober flächendeckend Coronatests durchführen, um Personal, Besucher und Bewohner besser vor dem Virus zu schützen. Das geht aus einem Referenten-Entwurf für eine Nationale Teststrategie hervor, mit dem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Einsatz von Coronatests in Deutschland regeln will. Der 23-seitige Entwurf, der dem „Spiegel“ (Samstag) vorliegt, sieht ähnliche Regelungen für Krankenhäuser, Einrichtungen für ambulantes Operieren, Arzt- und Zahnarztpraxen, Dialyseeinrichtungen, Praxen humanmedizinischer Heilberufe sowie ambulante Pflegedienste vor.

Wird in solchen Einrichtungen eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt, hat demnach jeder, der in den vorigen zehn Tagen dort anwesend war, Anspruch auf einen Test. Ziel sei es, besonders gefährdete Personen besser zu schützen, heißt es in dem Entwurf.

Pflegeheime sollen nach dem Willen des Gesundheitsministeriums zum Beispiel ein monatliches Kontingent für sogenannte Antigen-Schnelltests zur Verfügung gestellt bekommen. Geplant sind bis zu 50 Tests pro Bewohner. Eine Einrichtung mit 80 Bewohnern könnte also bis zu 4.000 Tests im Monat nutzen, um Besucher, Personal und Bewohner wiederholt zu testen.

Bezahlt werden sollen die Schnelltests über den Gesundheitsfonds, aus dem Krankenkassen ihre Mittel erhalten. Das Ministerium veranschlagt dafür einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag, abhängig von der Entwicklung des Testgeschehens. In Alten- und Pflegeheimen hatte es besonders viele Infektionen und Todesopfer wegen des Corona-Virus gegeben. In einzelnen Einrichtungen hatten sich immer wieder massenhaft ältere Menschen infiziert.

13.35 Uhr: Weitere Angehörige des Weißen Haus positiv auf Corona getestet - Trump geht es gut

Einen Monat vor der US-Wahl ist auch der Wahlkampfchef von Präsident Donald Trump, Bill Stepien, positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Wahlkampfteam bestätigte einen Bericht des Magazins „Politico“ vom späten Freitagabend (Ortszeit).

Trump geht es unterdessen „sehr gut“, wie am Freitagabend aus einem Schreiben seines Leibarztes Sean Conley hervorging. Der Präsident werde unter anderem mit dem Medikament Remdesivir behandelt, er benötige keine Sauerstoffzufuhr, schrieb der Arzt wenige Stunden nachdem Trump mit einem Hubschrauber ins Militärkrankenhaus Walter Reed nördlich von Washington geflogen worden war. „Es läuft gut, denke ich! Ich danke euch allen. Liebe!!!!“, twitterte Trump aus der Klinik.

12.30 Uhr: Überwiegende Zahl der Schulen trotz Corona in Betrieb

Der überwiegende Teil der Schulen in Baden-Württemberg hat - wie in ganz Deutschland - bislang den Betrieb trotz Corona wie geplant aufrechterhalten können. Wie eine Umfrage bei den Kultusministerien der Länder und eine Auswertung aktuell zugänglicher Meldungen der Ministerien ergab, kommt es vereinzelt zwar zu deutlichen Einschränkungen für Tausende Schüler und Lehrer. Mit Blick auf die Gesamtzahl von bundesweit rund 40.000 Schulen mit 11 Millionen Schülern und rund 800.000 Lehrern, sind die Zahlen dennoch vergleichsweise überschaubar.

In Baden-Württemberg waren Stand 1. Oktober 194 von 4500 Schulen von Corona-Maßnahmen betroffen. 304 Schulklassen waren wegen Infektionen oder Verdachtsfällen nicht im Präsenzunterricht, zwei Schulen waren vollständig geschlossen.

11.55 Uhr: Mehr als 100.000 Tote in Zusammenhang mit Coronavirus in Indien 

Indien hat die Marke von 100 000 Toten in Zusammenhang mit dem Coronavirus überschritten. Das ging am Samstag aus Regierungsdaten hervor. Demnach waren am Freitag 1069 Tote hinzugekommen, womit 100 842 gestorbene Menschen in der Statistik geführt werden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Indien weltweit die drittmeisten registrierten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Insgesamt verzeichnete das Land rund 6,4 Millionen Corona-Fälle - das ist der zweithöchste Wert weltweit. Im vergangenen Monat sind WHO-Angaben zufolge zwischen 70 000 und knapp 100 000 Infektionen pro Tag registriert worden.

10.45 Uhr: Zentrale Einheitsfeier hat in Potsdam unter Corona-Auflagen begonnen

In Potsdam hat die zentrale Feier zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit begonnen. Dazu kamen unter anderen die Spitzen des Staates zusammen: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) als amtierender Bundesratspräsident, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble sowie der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth. Sie feierten mit Vertretern von Bürgerdelegationen der Länder in der katholischen Kirche St. Peter und Paul einen ökumenischen Gottesdienst, bevor es zum Festakt gehen sollte. Mehrere Demonstrationen waren angekündigt.

Am Freitagabend hatten sich Steinmeier, Merkel, Woidke, Schäuble, Harbarth und mehrere Ministerpräsidenten bereits zu einem Empfang im Hasso-Plattner-Institut getroffen. Wegen der Corona-Krise ist in diesem Jahr fast alles anders. Beim Gottesdienst können nur 130 Gäste dabei sein. In Teilen der Potsdamer Innenstadt gilt eine Maskenpflicht zum Schutz vor dem Coronavirus. Beim Festakt in der Metropolishalle werden nur 230 Gäste erwartet. Steinmeier hält die Hauptrede. Das ZDF überträgt den Gottesdienst live, die ARD den Festakt. Auch in anderen Orten Deutschlands wird an die Wiedervereinigung erinnert.

8.58 Uhr: Neuer Corona-Höchststand in Tschechien - Wahlen fortgesetzt

Überschattet von der Corona-Krise sind in Tschechien am Samstagmorgen die zweitägigen Regional- und Senatswahlen fortgesetzt worden. Die Bürger können ihre Stimme noch bis 14.00 Uhr abgeben. Sie sind angehalten, dabei eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, sich die Hände zu desinfizieren und Abstand zu halten. Gewählt werden die Vertreter in 13 Verwaltungsregionen außerhalb Prags. Abgestimmt wird zudem über ein Drittel der Sitze im Senat, dem Oberhaus des Parlaments. Innenminister Jan Hamacek erklärte, die Wahlen seien sicher. Man habe alle denkbar möglichen Hygienemaßnahmen ergriffen. 

Derweil musste das EU-Land einen Rekord bei den täglichen Corona-Neuinfektionen verzeichnen. Am Freitag wurden 3793 bestätigte Fälle verzeichnet - so viele wie an keinem anderen Tag seit Beginn der Pandemie. Die Gesamtzahl der jemals Infizierten stieg damit auf mehr als 78 000. Knapp 700 Menschen starben in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung in Tschechien.

8.02 Uhr: Trump wegen Corona-Infektion im Krankenhaus 

US-Präsident Donald Trump ist wegen seiner Infektion mit dem Coronavirus ins Krankenhaus gebracht worden. Nach Angaben des Weißen Haues handelte es sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme auf Empfehlung der Ärzte. Trump traf am Freitagabend (Ortszeit) mit dem Helikopter im Militärkrankenhaus Walter Reed in Bethesda nördlich von Washington ein. „Ich denke, es geht mir sehr gut“, sagte Trump in einer kurzen Videobotschaft, die er im Weißen Haus aufgenommen hatte und bei seiner Ankunft in der Klinik auf seinem Twitter-Account veröffentlicht wurde.

Beim Verlassen des Weißen Hauses demonstrierte der Präsident vor Kameras, dass er auf den Beinen ist. Er zeigte in Richtung anwesender Journalisten einen Daumen und winkte und ging dann wie gewohnt über den Rasen zum wenige Meter entfernt wartenden Helikopter. Trump trug Anzug und Krawatte und einen Mund-Nasen-Schutz und wurde von Mitarbeitern begleitet, die ebenfalls Masken trugen. 

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 2.Oktober:

22.58 Uhr: Trump bekommt nach Corona-Infektion experimentellen Antikörper-Cocktail

US-Präsident Donald Trump ist nach seiner Corona-Infektion mit einem experimentellen Antikörper-Cocktail behandelt worden. Der Präsident habe eine Dosis synthetischer Antikörper des US-Pharmakonzerns Regeneron erhalten, erklärte Trumps Leibarzt Sean Conley in einer am Freitag vom Weißen Haus veröffentlichten Mitteilung. Dabei handle es sich um eine "Vorsichtsmaßnahme".

Der Präsident nehme außerdem Zink, Vitamin D, das zur Bekämpfung von Schlafstörungen eingesetzte Mittel Melatonin, den Säurehemmer Famotidin und eine tägliche Aspirin zu sich.

"Der Präsident ist ermüdet, aber guter Dinge", schreibt Conley. Trump werde von einem Expertenteam untersucht, das weitere Behandlungsvorschläge unterbreiten werde. Trumps ebenfalls mit dem Coronavirus infizierte Ehefrau Melania habe lediglich "leichten Husten und Kopfschmerzen", erklärte der Arzt des Weißen Hauses.

Trump hatte in der Nacht auf Freitag bekanntgegeben, dass er und seine Frau positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Der Präsident befindet sich deswegen im Weißen Haus in Quarantäne. Sein Stabschef Mark Meadows erklärte, der Präsident habe "leichte Symptome".

20.30 Uhr: Rund 300 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen hat sich in Baden-Württemberg im Vergleich zum Donnerstag um 303 Fälle erhöht. Insgesamt haben sich nach Angaben des Landesgesundheitsamtes vom Freitag im Land nun mindestens 50.400 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um einen auf 1888, wie die Behörde weiter mitteilte. Als genesen gelten 44.138 Menschen - 279 mehr als am Vortag. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert liegt laut Landesgesundheitsamt weiter bei geschätzt 1,06. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

19.15 Uhr: Trump-Herausforderer Biden negativ auf Coronavirus getestet

Nach der Corona-Infektion von US-Präsident Donald Trump ist sein Wahl-Herausforderer Joe Biden negativ auf das Virus getestet worden. Der 77-jährige US-Demokrat und seine Ehefrau Jill hätten sich am Freitag einem Covid-Test unterzogen, teilte deren Arzt Kevin O’Connor mit. Die Tests seien negativ ausgefallen. Auch Biden selbst verkündete das negative Testergebnis im Kurzbotschaftendienst Twitter - und nutze dies zu einem Appell an alle, Schutzmasken zu tragen: "Ich hoffe, das dient als Erinnerung: Tragt eine Maske, haltet Abstand und wascht euch die Hände."

18.40 Uhr: Keine Quarantäne für innerdeutsche Reiserückkehrer in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg plant derzeit keine Quarantäne für Rückkehrer aus innerdeutschen Risikogebieten. Das sei "derzeit nicht vorgesehen", sagte ein Sprecher des Sozialministeriums dem SÜDKURIER auf Anfrage. "Aber man kann das nicht ausschließen, wenn die Inzidenzen hochgehen", ergänzte der Sprecher. Am Freitag war bekannt geworden, dass Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein häusliche Quarantäne für Reiserückkehrer aus innerdeutschen Risikogebieten anordnen wollen.

Berlin will die Regelung ab Samstag, 3. Oktober, aber wieder aufheben. In Baden-Württemberg gilt bislang nur ein Beherbergungsverbot: Es sieht vor, dass Menschen aus innerdeutschen Risikogebieten nicht in Hotels oder Herbergen übernachten dürfen. Ob sich die Sars-Cov-2-Lenkungsgruppe am kommenden Mittwoch mit der Quarantänefrage auseinandersetze, konnte der Sprecher nicht sagen. 

18.20 Uhr: Teile der Niederlande und Schottland zu Corona-Risikogebieten erklärt

Die Bundesregierung hat ganz Schottland sowie Teile Englands und weite Teile der Niederlande zu Corona-Risikogebieten erklärt. Die Risikoliste des Robert Koch-Instituts wurde am Freitag entsprechend aktualisiert.

18 Uhr: DFB-Mediziner: Corona-Ansteckung auf Fußballplatz unwahrscheinlich

Der Vorsitzende der Medizinischen Kommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Tim Meyer, hält die Gefahr einer Corona-Ansteckung auf dem Fußballplatz für gering. Die Dauer der engen Kontakte sei während eines Spiels kurz, außerdem werde an der frischen Luft gespielt, sagte der Medizinprofessor in einem auf der DFB-Homepage veröffentlichten Interview.

Vorsicht sei vor allem im Umfeld eines Fußballspiels geboten. Meyer sagte, es sei festzustellen, „dass Fußball entgegen anderslautender Annahmen eben kein Kontaktsport ist, sondern eine Sportart mit geringen Kontakten.“ Bei Meldungen über Infektionen im Fußballumfeld hätten sich zwar tatsächlich Menschen infiziert, die Fußball spielen.

16.30 Uhr: „New York Times“: Trump hat leichte Corona-Symptome

US-Präsident Donald Trump zeigt nach Informationen der „New York Times“ nach seiner Infektion mit dem Coronavirus leichte Erkrankungssymptome. Die Zeitung bezog sich dabei auf zwei Personen, die über Trumps Zustand unterrichtet seien. Laut einer von ihnen handelt es sich dabei um Erkältungssymptome. Am Donnerstagabend sei noch über einen Behandlungsplan für den Präsidenten diskutiert worden. Das Weiße Haus hatte zunächst nur mitgeteilt, dass es Trump und seiner Ehefrau Melania gut gehe - aber nichts dazu gesagt, ob sie Symptome aufwiesen.

Trump war am Mittwochabend auf einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Minnesota. Der Auftritt war mit 45 Minuten deutlich kürzer als seine anderen Termine dieser Art, die zum Teil bis zu eineinhalb Stunden dauerten.

15.20 Uhr: Lörrach: Klinik-Patientin stirbt an Corona nach Kontakt mit Zimmernachbarin

In der Kreisklinik Lörrach ist eine Patientin infolge einer Corona-Ansteckung durch ihre Zimmernachbarin gestorben. „Das ist ein tragischer Fall und ein seltenes Phänomen, das mir zumindest aus Baden-Württemberg nicht bekannt ist“, sagte Bernhard Wolf, medizinischer Geschäftsführer, am Freitag in Lörrach. Er gab aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes das Geschlecht nicht bekannt. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet und die beiden Patienten als Frauen identifiziert.

Nach den Worten von Hoch hatte die 70-jährige Zimmernachbarin der später Verstorbenen zwei Tage nach der Entlassung Mitte September Corona-Symptome bemerkt und wurde vom Hausarzt positiv getestet. Von der gesamten Station, auf der sie wegen eines geplanten Eingriffs gelegen hatte, wurde daraufhin ein Abstrich vorgenommen. Bei einer Mitarbeiterin und der schwerkranken 79-Jährigen fiel der Test positiv aus. Letztere habe in vollem Bewusstsein über die Folgen eine Intensivbehandlung abgelehnt und sei am Donnerstag dieser Woche verstorben.

Der Übertragungsweg sei ein Rätsel, sagte Hoch. In der Klinik gibt es wegen der Abstandsregeln nur noch Zweibettzimmer, es herrscht allgemeine Maskenpflicht, bei der Aufnahme wird nach möglichen Kontakten zu Menschen gefragt, die entweder erkrankt sind oder mit Kranken in Berührung gekommen sein könnten.

14.50 Uhr: Diese Regeln gelten für Reisende in europäischen Urlaubsländern

Nach mehr als einem halben Jahr ist nun die pauschale Corona-Reisewarnung für mehr als 160 Länder außerhalb der EU aufgehoben. Seit Donnerstag wird jedes Land der Welt einzeln bewertet. Aber wohin kann man jetzt noch reisen? Und welche Regeln gelten in den Ländern? Ein Überblick zu beliebten europäischen Reiseländern für den Herbsturlaub:

So ist die aktuelle Lage in...

13 Uhr: Weiterer deutscher Corona-Impfstoff darf an Menschen getestet werden

In Deutschland darf ein Corona-Impfstoff an Menschen getestet werden, der auf einem Impfstoff gegen Pocken basiert. Das für Impfstoffe zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat die Studie genehmigt. Es handelt sich um einen sogenannten Vektorimpfstoff, mit dem genetisches Material des Covid-19-Erregers in den Körper eingeschleust wird, wie das PEI nun im hessischen Langen mitteilte. Er wurde vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und der IDT Biologika GmbH in Dessau entwickelt. Beteiligt sind auch die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Philipps-Universität Marburg und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

11.15 Uhr: Deutsche Behörden genehmigen Tests mit drittem potenziellem Corona-Impfstoff

Die deutschen Behörden haben die klinische Prüfung eines dritten potenziellen Corona-Impfstoffs genehmigt. Wie das bundeseigene Paul-Ehrlich-Institut mitteilte, handelt es sich um einen vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung mit der Firma IDT Biologika entwickelten Vektorimpfstoff. Er darf nun in einer sogenannten Phase-1-Prüfung zunächst an 30 Erwachsenen getestet werden. Weltweit arbeiten Pharmafirmen und akademische Institutionen mit Hochdruck an der Entwicklung eines Impfstoffs. In Deutschland wurden zuvor bereits klinische Prüfungen mit Kandidaten der beiden Biotechfirmen Biontech und Curevac genehmigt. 

9.13 Uhr: Stiftung Patientenschutz gegen Corona-Impfungen in Messehallen

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat Überlegungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu Corona-Impfungen in Messehallen kritisiert. „Pflegebedürftige in Messehallen zu karren, kann nicht die Lösung sein“, sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Die 900 000 Heimbewohner gehören zur Hochrisikogruppe“, sagte Brysch. „Diese Menschen müssen als erste die Chance bekommen, vor Covid-19 geschützt zu werden.“ Ohne Zweifel werde das eine logistische Herausforderung. „Deshalb gilt es, zügig an einer aufsuchenden Impfstrategie zu arbeiten.“

Spahn hatte am Donnerstag gesagt, er glaube, dass die Impfungen in Zentren gestartet werden müssten, wenn es einen Impfstoff gebe. „Das sind aus meiner Sicht eher keine Turnhallen, sondern eher Messehallen“, sagte Spahn. „Da sind wir jetzt in der Diskussion auch mit den Ländern.“

8.09 Uhr: Mehr als 2600 Corona-Neuinfektionen in Deutschland – höchster Wert seit April

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland hat den höchsten Wert seit der zweiten Aprilhälfte erreicht. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 2673 neue Corona-Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen bekanntgab. Zuvor hatte der Wert binnen weniger Tage schon zweimal die Schwelle von 2500 überschritten. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des RKI mindestens 294.395 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 2. Oktober, 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9508. Das sind acht mehr als am Vortag. Rund 259.500 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

7.08 Uhr: US-Präsident Trump und First Lady positiv auf Coronavirus getestet

US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. „Wir werden unsere Quarantäne und Erholung sofort beginnen. Wir werden das GEMEINSAM durchstehen“, schrieb Trump in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) auf Twitter. Die USA befinden sich auf der Zielgeraden zur Wahl am 3. November, bei der sich Trump um eine zweite Amtszeit bewirbt. Kurz zuvor hatte Trump bestätigt, dass seine enge Beraterin Hope Hicks positiv auf das Virus getestet wurde. Im Umfeld von Trump hat es schon früher Corona-Infektionen gegeben. Hicks verbringt allerdings viel Zeit mit Trump und First Lady Melania.

Trump selbst trägt in der Öffentlichkeit meistens keine Maske. Das Weiße Haus begründete dies damit, dass der Präsident und sein Umfeld regelmäßig auf das Coronavirus getestet würden. Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany hatte das Tragen von Masken im Juni als „persönliche Entscheidung“ bezeichnet und darauf verwiesen, dass sie regelmäßig getestet werde.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 1.Oktober:

22.20 Uhr: Studie: Trump größter Antreiber von Corona-Falschinformationen

US-Präsident Donald Trump hat einer Studie zufolge wie kein zweiter zur Verbreitung von Falschinformationen über das Coronavirus beigetragen. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der US-Universität Cornell nach der Auswertung von 38 Millionen englischsprachigen Medienartikeln aus aller Welt. In mehr als 522.000 dieser Artikel, die zwischen dem 1. Januar und dem 26. Mai veröffentlicht wurden, wurden demnach falsche Informationen verbreitet.

In mehr als der Hälfte der „Fake News“-Fälle ging es um angebliche „Wundermittel“ im Kampf gegen das Coronavirus. Den Studienautoren zufolge gab es besonders viele Artikel, nachdem Trump im April angeregt hatte, das Virus durch das Spritzen von Desinfektionsmitteln zu bekämpfen. Ähnliche Anstiege von Medienberichten verzeichneten die Forscher, wenn der US-Präsident Medikamente wie das Malaria-Mittel Hydroxychloroquin anpries, dessen Wirksamkeit gegen das Coronavirus nicht erwiesen ist.

Neben „Wundermitteln“ ging es unter anderem um die Behauptung, die Pandemie sei ausgelöst worden, um eine „neue Weltordnung“ zu schaffen, oder um die Verschwörungstheorie, das Virus sei in einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan als Bio-Waffe entworfen worden. Häufig stießen die Forscher auch auf Artikel, wonach G5-Sendemasten oder Microsoft-Gründer Bill Gates hinter der Pandemie stecken. Außerdem fanden sich viele Angriffe auf den anerkannten US-Virenexperten Anthony Fauci. Dieser ist einer der wichtigsten Corona-Berater der US-Regierung und hat mit seinen ungeschminkten Äußerungen zur Pandemie wiederholt den Unmut Trumps auf sich gezogen.

21.15 Uhr: Fast 400 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen hat sich in Baden-Württemberg im Vergleich zum Mittwoch deutlich um fast 400 Fälle erhöht. Insgesamt haben sich im Land nun mindestens 50.097 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um einen auf 1887, wie das Landesgesundheitsamt unter Berufung auf Zahlen von Mittwoch (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte.

Als genesen gelten 43.859 Menschen - 254 mehr als am Vortag. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert liegt laut Landesgesundheitsamt bei geschätzt 1,06. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

20 Uhr: Corona-Hilfe: Bundeswehr unterstützt aktuell mit 1350 Soldaten

Die Bundeswehr unterstützt derzeit mit rund 1350 Soldaten verschiedene Corona-Hilfsmaßnahmen. Davon seien „rund 160 Soldatinnen und Soldaten des Sanitätsdienstes im Rahmen der Hilfeleistungen im Einsatz“, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Demnach sind derzeit rund 320 Soldaten in zwölf Bundesländern unter anderem mit mobilen Teststationen im Einsatz.

Um die Gesundheitsämter zu entlasten, würden darüber hinaus 426 Soldaten in 33 örtlichen Ämtern bei der Nachverfolgung von Infektionsketten helfen. Insgesamt stehe ein Kontingent von bis zu 15.000 Soldaten kurzfristig für die Hilfe bereit. Deutschlandweit habe die Bundeswehr bislang mehr als 950 Unterstützungsanfragen aus allen Bundesländern und von der Bundesregierung erhalten.

18.30 Uhr: Zweites Mal binnen weniger Tage mehr als 2500 Corona-Neuinfektionen

Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat zum zweiten Mal binnen weniger Tage die Schwelle von 2500 überschritten. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 2503 neue Corona-Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) bekanntgab. Das sind nur knapp weniger als am Samstagmorgen, als mit 2507 Neuinfektionen innerhalb eines Tages der höchste Wert seit Ende April gemeldet worden war. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des RKI mindestens 291.722 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9500. Das sind 12 mehr als am Vortag. Rund 257.900 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen.

17.25 Uhr: Vier Corona-Fälle an drei Schulen in Villingen-Schwenningen

Nach Corona-Fällen an Schulen in Hüfingen und Vöhrenbach ist jetzt auch die Doppelstadt betroffen. Das Landratsamt hat am Donnerstagnachmittag gegen 16 Uhr vier bestätigte Corona-Fälle gemeldet: Zwei an der Bickebergschule und je ein Fall an der Klosterring-Schule und an der Grundschule in Weigheim. In allen Fällen stehen Abstriche der Klassenstufen und der Lehrer an, gefolgt von einer 14-tägigen Quarantäne nach dem letzten Kontakt zu den Kindern. Die Maßnahmen erstrecken sich auf die Klassen und die nicht durch Mund-Nasen-Schutz geschützten Lehrer, so das Landratsamt.

16.30 Uhr: Gesundheitsminister rät zu Grippeimpfung

Gerade in Corona-Zeiten ist aus Sicht von
Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha die Grippeimpfung besonders zu empfehlen. „Während der COVID-19-Pandemie ist eine hohe Influenza-Impfquote bei Risikogruppen wichtig, um schwere Verläufe oder gar Ko-Infektionen mit SARS-CoV-2 zu verhindern und Engpässe in Krankenhäusern bei Intensivbetten oder Beatmungsplätzen zu vermeiden“, erklärte Lucha. Neben der Corona-Erkrankung stelle die Influenza unverändert eine ernsthafte Atemwegserkrankung dar. Anders als bei der Infektion mit Corona lassen sich Infektionen mit Influenzaviren jedoch durch eine Impfung vermeiden, wie Lucha betonte.

Ratsam sei die Vorbeugung vor allem bei Menschen über 60 Jahre und bei chronisch Erkrankten. Lucha plädierte auch für verstärkte Influenza-Impfungen bei medizinischem Personal und Pflegekräften. Dies erhöhe den Schutz von Patienten und Bewohnern von Altenpflegeheimen.

14.41 Uhr: Konstanz verbietet Reichsflaggen und Symbole mit Nazibezug bei Corona-Demos

Die Stadt Konstanz hat bei den für das Wochenende angemeldeten Kundgebungen gegen die Corona-Maßnahmen unter anderem Reichsflaggen verboten. "Reichskriegsflaggen, Kaiserreichsflaggen und Zeichen, die einen deutlichen Bezug zur Zeit oder zu den Verbrechen des Nationalsozialismus haben und eine Verbindung zu der aktuellen Corona-Pandemie herstellen", seien nicht erlaubt, teilten Stadtverwaltung und Polizei nun mit. Zudem machte die Stadt strenge Hygieneauflagen.

In Konstanz sind für das Wochenende insgesamt 29 Veranstaltungen angemeldet, zu denen nach Schätzungen der Polizei zwischen 20.000 und 30.000 Teilnehmer erwartet werden. Auslöser für die Vielzahl der Kundgebungen im Südwesten war die Ankündigung der Initiative Querdenken, die nächste bundesweite Demonstration am Samstag am Bodensee zu veranstalten.

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14.12 Uhr Unikliniken warnen vor Zuspitzung der Corona-Lage

Auch aus den deutschen Universitätskliniken kommen Warnungen vor einer Zuspitzung der Corona-Pandemie in Deutschland. Die Situation sei "noch nicht dramatisch", bedürfe aber einer "sehr ernsthaften Beobachtung", sagte der Vorstandsvorsitzende der Berliner Charité, Heyo Kroemer, am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung von Forschungsprojekten der Universitätskliniken zu Covid-19. Nach dem Anstieg der Infektionszahlen steigen demnach auch langsam die Fälle in den Krankenhäusern. In den vergangenen zwei Wochen erhöhte sich laut Kroemer in der Charité die Zahl der beatmeten Patienten von sechs auf 17. Es sei "extrem wichtig, dass wir jetzt am Ball bleiben", sagte er mit Blick auf Corona-Schutzmaßnahmen wie Abstandsregeln oder das Tragen von Masken.

Der Direktor des Instituts für Virologie der Universität Köln, Florian Klein, sagte, alle Epidemien und Pandemien würden "zum großen Teil über die Gesellschaft" entschieden. Die Situation müsse sehr ernst genommen werden.

13.03 Uhr: RKI startet umfangreiche Antikörperstudie zum Coronavirus

Das Robert-Koch-Institut (RKI) startet eine neue große Antikörperstudie zur Verbreitung des Coronavirus in Deutschland. Die Studie, an der 34.000 Erwachsene teilnehmen sollen, erhebt bis Ende Dezember Proben und Forschungsdaten, wie das RKI am Donnerstag in Berlin. Damit würden erstmals aussagekräftige Ergebnisse zum Antikörperstatus für ganz Deutschland vorliegen.

Die Studie soll untersuchen, wie viele Menschen bereits eine Infektion mit Sars-CoV-2 durchmachten und wie hoch die Dunkelziffer bei den Infektionen ist. Zudem erhoffen sich die Forscher Antworten auf die Frage, welche Menschen häufiger von einer Corona-Infektion betroffen sind. Die Untersuchungen führt das RKI gemeinsam mit dem Sozio-ökonomischen Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

11.34 Uhr: Schweiz erlaubt wieder Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen

Seit Donnerstag sind in der Schweiz wieder Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern erlaubt. Davon profitieren unter anderem Sportvereine, die nun mehr Fans in die Stadien lassen dürfen. Die Regierung verlangt allerdings strikte Hygienekonzepte. In allen Stadien sind nur Sitzplätze erlaubt, die Fans müssen Masken tragen und es dürfen höchstens Zweidrittel der Plätze besetzt werden. Bei Freiluftveranstaltungen wie Ski-, Langlauf- oder Radrennen sowie Dorffesten im freien Gelände sind auch Stehplätze erlaubt. Bewilligungen für Veranstaltungen erteilen die Kantone, die je nach Infektionsgeschehen eigene Auflagen machen können. Die Schweiz hatte Messen, Konzerte und andere Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen wegen der Corona-Pandemie als eines der ersten Länder Europas Ende Februar verboten.

Als erstes profitiert die Eishockey-Liga von der Lockerung. Sie wollte am Donnerstagabend in die neue Saison starten. Antreten sollte unter anderem Titelfavorit ZSC Lions gegen den Verein aus Lugano.

10.36 Uhr: Testergebnisse der Schüler aus Hüfingen und Vöhrenbach liegen vor

Anfang der Woche war bekannt geworden, dass es an der Lucian-Reich-Schule in Hüfingen und der Josef-Hepting-Schule in Vöhrenbach je einen Schüler mit Corona-Befund geben soll. Das Gesundheitsamt teilt mit, dass nun alle Corona-Testergebnisse der Schüler und der Lehrer der beiden Schulen durch die Labore gemeldet wurden. An beiden Schulen sind alle Befunde negativ. Insgesamt wurden 27 Schüler der Vöhrenbacher und 59 Schüler und drei Lehrer der Hüfinger Schule abgestrichen. Die Quarantäne der betroffenen Schüler bleibt trotz negativem Abstrich in Vöhrenbach bis einschließlich 1. Oktober und in Hüfingen bis einschließlich 6. Oktober bestehen.

10 Uhr: Corona-Pandemie vermindert Zuwanderung nach Deutschland

Die Corona-Reisebeschränkungen haben die Zuwanderung nach Deutschland gedrosselt. Nach vorläufigen Zahlen gab es im ersten Halbjahr 2020 rund 529.000 Zuzüge und 455.000 Fortzüge über die Grenzen Deutschlands, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Die Zuzüge gingen demnach im Vorjahresvergleich um 29 Prozent und die Wegzüge um 22 Prozent zurück. Unter dem Strich seien 74.000 Personen mehr gekommen, als weggezogen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres belief sich die sogenannte Nettozuwanderung noch auf 167.000 Personen.

9.27 Uhr: Durch die Corona-Pandemie sind 325.900 Minijobs allein im Gastgewerbe weggebrochen

Im Zuge der Corona-Pandemie sind allein im Gastgewerbe nach Erhebungen der Meldestelle für geringfügige Beschäftigung bis Ende Juni rund 325.900 Minijobs weggebrochen. Dies ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Minus von fast 36 Prozent, wie aus Daten der Minijobzentrale hervorgeht, die von der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann abgefragt und ausgewertet wurden. Die Zahlen liegen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland und der Deutschen Presse-Agentur vor.

Demnach gingen fast 184.000 Minijobs allein in Restaurants und anderen Gaststätten verloren. In absoluten Zahlen folgen der wirtschaftliche Dienstleistungsbereich mit einem Einbruch um 96.116 Minijobs, der Handel (minus 73.641) und das verarbeitende Gewerbe (minus 70.181). Insgesamt ist die Zahl der Minijobber den Angaben zufolge bundesweit um 837.004 zurückgegangen. Im Juni 2020 waren es gut 12 Prozent weniger als im Juni 2019. Jeder achte Minijob ging somit verloren.

8.20 Uhr: Zweites Mal binnen weniger Tage mehr als 2500 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat zum zweiten Mal binnen weniger Tage die Schwelle von 2500 überschritten. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 2503 neue Corona-Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen bekanntgab. Das sind nur knapp weniger als am Samstagmorgen, als mit 2507 Neuinfektionen innerhalb eines Tages der höchste Wert seit Ende April gemeldet worden war.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des RKI mindestens 291.722 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 1. Oktober, 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9500. Das sind 12 mehr als am Vortag. Rund 257.900 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

7.10 Uhr: Neue Corona-Risikogebiete in elf europäischen Ländern

Angesichts der deutlich gestiegenen Coronavirus-Infektionszahlen in Europa hat die Bundesregierung weitere Regionen der EU zu Risikogebieten für Reisende erklärt, darunter die gesamten Länder Belgien und Island. Auch weitere Gebiete Frankreichs wurden am Mittwochabend als Risikogebiete eingestuft. Das Auswärtige Amt erließ entsprechende Reisewarnungen. Insgesamt gelten die Neueinstufungen als Risikogebiete für Regionen in mehreren EU-Staaten, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte. Dazu gehören auch Teile von Großbritannien, nämlich ganz Nordirland und Wales. In Irland wurde das Grenzgebiet zu Nordirland derart eingestuft. In Frankreich gilt die Einstufung als Risikogebiet und damit die Reisewarnung inzwischen für den größten Teil des Landes. Davon ausgenommen bleibt nur noch die an Deutschland angrenzende Region Grand-Est, zu der das Elsass und Lothringen gehören.

Die Bundesregierung stufte auch diverse Gebiete in Osteuropa neu als Risikogebiete ein. Dazu gehören in Ungarn die Regionen Csongrad, Vas sowie Pest mit der Hauptstadt Budapest. In Rumänien wurden die Regionen Alba und Cluj auf die Liste der Risikogebiete gesetzt, in Slowenien die Region Koroska. In Estland wurde die Region Idu-Viru als Risikogebiet eingestuft, in Litauen die Region Siauliu. Nicht mehr als Risikogebiete gelten hingegen nun die Regionen Sibensko-kninska und Zadarska in Kroatien sowie der Kanton Freiburg in der Schweiz. Seine seit Monaten geltende pauschale Warnung vor Reisen ins außereuropäische Ausland hob das Ministerium auf.

Die Einstufung bedeutet, dass Rückkehrer bei der Einreise nach Deutschland einen negativen Corona-Test vorlegen oder sich zwei Wochen lang in häusliche Quarantäne begeben müssen.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 30. September:

21.40 Uhr: Narren im Südwesten sagen alle großen Veranstaltungen ab

Die Spitzen von mehr als 700 Narrenzünften trafen sich in Bad Dürrheim. Fazit: Die Fasnacht 2021 wird kleiner und kreativer, wenn sie überhaupt stattfinden kann. Sämtliche Narrentreffen sowie die großen Umzüge im Orte dürften dagegen nicht stattfinden. „Von allen närrischen Begegnungen mit großen Menschenansammlungen raten wir dringend ab“, sagte Roland Wehrle als einer der 14 Präsidenten im Gespräch mit dem SÜDKURIER am späten Abend.

21.15 Uhr: Bundesregierung spricht Reisewarnung für ganz Belgien aus

Die Bundesregierung hat wegen steigender Corona-Infektionszahlen für ganz Belgien eine Reisewarnung ausgesprochen. Das geht aus den am Mittwochabend aktualisierten Reisehinweisen des Auswärtigen Amts hervor. In Belgien wurde zuletzt nur die Hauptstadt Brüssel als Corona-Risikogebiet geführt. Die Ausweitung auf das ganze Land betrifft nun auch Grenzregionen zu Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

Eine Reisewarnung erfolgt, wenn die Zahl der Corona-Neuinfektionen die Marke von 50 Fällen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen übersteigt. Sie ist kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung speziell für Touristen haben. Allerdings hat sie auch eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Urlaubern, Buchungen kostenlos zu stornieren.

20.20 Uhr: Adventsgassen statt Christkindlemarkt: Radolfzell stellt Alternativkonzept vor

Auf der Suche nach neuen Veranstaltungsformen sind die Aktionsgemeinschaft Radolfzell und die Tourismus- und Stadtmarketing GmbH (TSR) fündig geworden: „Radolfzeller Adventsgassen“ heißt das Programm statt Christkindlemarkt, Schokomarkt und Adventsdorf. Und ja, es ist kein Programm für Geselligkeit und Austausch im großen Stil. 28 Hütten werden in der Innenstadt verteilt aufgestellt, aber eine Bewirtung gibt es nur auf den Flächen der Radolfzeller Gastronomie zu Corona-Regeln. Hier erfahren Sie, wie das Konzept im Einzelnen aussieht.

19.43 Uhr: Umfrage: Mehrheit findet neue Corona-Einschränkungen angemessen

Die Mehrheit der Deutschen hält die jüngst beschlossenen zusätzlichen Corona-Beschränkungen einer Umfrage zufolge für angemessen. Rund 62 Prozent der Teilnehmer erklärten sich in einer von RTL und ntv in Auftrag gegebenen Forsa-Befragung mit den Maßnahmen einverstanden. 21 Prozent wünschen sich demnach sogar noch striktere Regelungen. Nur 13 Prozent der Menschen gaben an, dass ihnen die Beschlüsse zu weit gingen - überdurchschnittlich häufig waren darunter Anhänger der FDP und vor allem der AfD.

18.47 Uhr: Spahn: „Das waren harte Monate für viele Deutsche“

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich hinter den Appell von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Durchhalten in der Corona-Krise gestellt. „Das waren harte Monate für viele Deutsche“, sagte Spahn nun in Berlin nach Beratungen mit den Gesundheitsministern der Länder. „Es waren Zumutungen für viele im persönlichen Bereich.“ Er nannte Eltern, Kinder, Menschen in Kurzarbeit, schwer getroffene Wirtschaftszweige wie die Gastronomie und die Veranstaltungsbranche. „Wir haben unter großem Verzicht und vielen Härten es bis hierhin geschafft, so vergleichsweise gut durchzukommen.“ Jetzt sei man es sich selbst schuldig, das nicht zu verspielen.

17.31 Uhr: 286 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen hat sich in Baden-Württemberg im Vergleich zum Dienstag um 286 Fälle erhöht. Insgesamt haben sich damit mindestens 49.698 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt, wie das Landesgesundheitsamt nun mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um einen auf 1886. Als genesen gelten 43.605 Menschen - 323 mehr als am Vortag. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert liegt laut Landesgesundheitsamt bei geschätzt 1,09. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

15.55 Uhr: UN-Chef will 35 Milliarden Dollar für Impf-Programm

UN-Generalsekretär António Guterres hat angesichts der Corona-Pandemie zu einer besseren Finanzierung des Impf-Programms der Vereinten Nationen aufgerufen. Es brauche einen „Quantensprung“ an Unterstützung über die bislang zugesagten drei Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro) für das ACT-Programm hinaus.

Für seine maximale Wirkung brauche es 35 weitere Milliarden, sagte Guterres zu Beginn einer hochrangig besetzten digitalen Veranstaltung am Mittwoch, bei der Zusagen für die Initiative erwartet werden. Es sei an der Zeit, dass Länder Mittel aus ihren nationalen Corona-Programmen für ACT benutzten, betonte der UN-Chef.

14.31 Uhr: Schausteller wollen nicht auf Glühwein-Ausschank verzichten

Für die Schausteller im Land ist der Glühwein ein unverzichtbares Element auf Weihnachtsmärkten. Es gebe keinen Grund, Alkohol auf den Märkten zu verbieten, sagte Mark Roschmann, Vorsitzender des Schaustellerverbands im Südwesten. „Ich habe noch nie jemanden mit Glühweintassen auf Bierbänken tanzen sehen.“

Es brauche zwar nicht unbedingt Hochprozentiges, aber: „Drei Viertel der Besucher kommen nur wegen der Tasse Glühwein zum Weihnachtsmarkt, erst danach kaufe ich Christbaumkugeln und gebrannte Mandeln.“ Problem mit Blick auf die Corona-Pandemie seien private Feiern.

Wenn auf den Märkten kein Glühwein ausgeschenkt werden dürfe, besorgten ihn sich die Menschen selbst, dann gebe es woanders alkoholisierte Menschentrauben. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will die Entscheidung darüber, ob und wie Weihnachtsmärkte dieses Jahr stattfinden sollen, den Kommunen überlassen.

13.46 Uhr: Weihnachtsmärkte in Allensbach und auf der Reichenau fallen aus

Es war absehbar wegen der weiterhin geltenden Corona-Verordnunge, nun steht es fest: Auch in Allensbach und auf der Insel Reichenau wird es in diesem Jahr keine Weihnachtsmärkte geben. Dies erklären auf Nachfrage die Veranstalter, der Reichenauer Jugendfeuerwehrwart Sebastian Böhler und der Vorsitzende des Allensbacher Angelsportvereins (ASV), Björn Zimpel.

12.55 Uhr: Curevac startet mit nächster Phase in der Impfstudie

Das Pharmaunternehmen Curevac in Tübingen hat die zweite Phase der klinischen Studie zu seinem Impfstoff gegen Covid-19 begonnen. Die Studie startete in Peru, wie Studienleiter Peter Kremsner vom Tropeninstitut an der Uniklinik in Tübingen dem SÜDKURIER bestätigte. Insgesamt sollen 690 Teilnehmer in Peru und Panama an der Studie teilnehmen.

Auch in Tübingen soll nach Angaben von Kremsner die zweite Phase starten - allerdings erst Ende Oktober. Schon Anfang November soll demnach die dritte und entscheidende Phase der klinischen Studie starten. "Die beiden Phasen gehen direkt ineinander über", erklärt Kremsner. Curevac plant, in dieser Zulassungsstudie weltweit bis zu 30.000 Menschen zu impfen. Damit könnte das Unternehmen schon im Frühjahr eine vorläufige Zulassung für seinen Impfstoff bekommen. 

12.13 Uhr: Ermittlungen gegen vier Personen zu Corona-Hotspot Ischgl

Zu den folgenschweren Ereignissen in der Corona-Krise in Ischgl ermitteln die Behörden in Österreich gegen vier Beschuldigte. Nach Prüfung von mehr als 10 000 Seiten Beweismaterial hätten sich die Ermittlungen konkretisiert, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, Hansjörg Mayr, am Mittwoch mit. „Insbesondere wird die Umsetzung von Verordnungen in Bezug auf Verkehrsbeschränkungen in Ischgl beziehungsweise die Quarantäne im Paznauntal näher geprüft.“ Die Identitäten der Beschuldigten nannten die Behörde nicht.

Neben den strafrechtlichen Ermittlungen beschäftigt das Geschehen in Ischgl auch zivilrechtlich die Gerichte. Verbraucherschützer brachten vergangene Woche die ersten vier Musterklagen auf Schadenersatz im Namen von Menschen ein, die sich beim Urlaub in Ischgl oder bei der Abreise mit dem Coronavirus angesteckt haben sollen.

11.16 Uhr: Merkel mahnt mit emotionalem Appell zum Einhalten der Corona-Regeln

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Bürger eindringlich dazu aufgerufen, sich im Herbst und Winter an die Corona-Schutzmaßnahmen zu halten. „Ich appelliere an Sie alle: Halten Sie sich an die Regeln, die für die nächste Zeit weiter gelten müssen“, sagte Merkel am Mittwoch im Bundestag. „Geben wir alle als Bürgerinnen und Bürger dieser Gesellschaft wieder mehr aufeinander acht.“ Sie sei sicher, dass das Leben, „wie wir es kannten“, zurückkommen werde, sagte die Kanzlerin. Die Familien würden wieder feiern, Clubs, Theater und Fußballstadien wieder voll sein - „was für eine Freude wird das sein“. „Aber jetzt müssen wir zeigen, dass wir weiter geduldig und vernünftig handeln und so Leben retten könne.“

Es komme jetzt auf jeden Einzelnen an - „darum bitte ich Sie.“ Die sich verschlechternde Situation bei den Corona-Infektionen müsse ernst genommen werden. Die Vorsicht lasse derzeit nach, alle sehnten sich nach mehr Unbeschwertheit - „das spüre ich selbst“. Alle wollten Spontanität und Unbefangenheit zurück. Aber „wir riskieren alles, was wir in letzten Monaten erreicht haben“. Alle Regeln und Maßnahmen nützten „wenig bis nichts“, wenn sie nicht von den Menschen eingehalten würden. Alle wollten einen erneuten landesweiten Shutdown verhindern - „und das können wir auch“. Jetzt müssten jedoch alle Menschen wieder achtsam sein - Herbst und Winter würden eine Langstrecke. „Wir sind noch nicht am Ende der Pandemie“, warnte Merkel.

10.33 Uhr: Zahl der Kurzarbeiter im Juli auf 4,24 Millionen gesunken

Die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland geht in der Corona-Krise weiter zurück. Im Juli wurde nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit vom Mittwoch für 4,24 Millionen Menschen Kurzarbeitergeld gezahlt. Im Juni waren es Hochrechnungen der Arbeitsagentur zufolge noch 4,6 Millionen Kurzarbeiter, der bisherige Höchststand war im April mit 5,95 Millionen erreicht worden.

9.51 Uhr: Merkel rechtfertigt hohe Neuverschuldung in Corona-Pandemie, will aber rasche Rückkehr zu „normaler Haushaltsführung“

Angesichts der hohen Neuverschuldung infolge der Corona-Krise hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine rasche Rückkehr zu den Vorgaben der Schuldenbremse gefordert. „Wir müssen so schnell wie möglich wieder zu einer normalen und verfassungsgerechten Haushaltsführung zurückkehren“, sagte Merkel am Mittwoch in der Generaldebatte des Bundestags. In der gegenwärtigen Lage sei die hohe Schuldenaufnahme aber „das Richtige“, sagte sie.

Es gehe darum, in der Krise in ein „innovatives Deutschland“ zu investieren und den „gesellschaftlichen Zusammenhalt im Land zu stärken“, sagte die Kanzlerin. Der Bundeshaushalt stehe derzeit ganz im Zeichen der Bewältigung der Pandemie. „Wir konnten in einer außergewöhnlichen Situation schnell und kraftvoll reagieren, gerade weil wir in den vergangenen sechs Jahren Haushalte ohne Neuverschuldung hatten“, sagte sie weiter. Der Etatentwurf von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) für 2021 sieht 96,2 Milliarden Euro an neuen Schulden vor. Für das laufende Jahr hatte sich Scholz mit zwei Nachtragshaushalten bereits die Möglichkeit gesichert, 218,5 Milliarden Euro an frischen Krediten aufzunehmen. Dafür wurde die in der Verfassung festgeschriebene Schuldenbremse ausgesetzt, welche der staatlichen Neuverschuldung Grenzen setzt.

9.13 Uhr: Knapp 1800 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1798 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochmorgen mindestens 289.219 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 30. September, 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9488. Das sind 17 mehr als am Vortag. Rund 1800 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Ein leichter Anstieg zeichnet sich inzwischen bei den intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten ab. Laut aktuellem RKI-Lagebericht werden derzeit (29. September 2020, 12.15 Uhr) 352 Corona-Infizierte intensivmedizinisch behandelt, 195 davon werden beatmet. Vor einer Woche (22. September) hatte der Wert noch bei 278 (151 beatmet) gelegen, in der Woche davor bei 236 (129 beatmet). Rund 8900 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

8.22 Uhr: Bildungsministerin fordert, Lehrer mit als Erste gegen Corona zu impfen

Lehrer sollten nach Auffassung von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek mit als Erste gegen das Coronavirus geimpft werden, wenn es den Impfstoff gibt. „Als Bundesbildungsministerin würde ich mir wünschen, dass Lehrerinnen und Lehrer aufgrund ihrer Vielzahl an Kontakten in der Schule zu den Ersten gehören, denen eine Impfung angeboten wird - insbesondere, wenn sie zu einer Risikogruppe gehören“, sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch). Das würde den Lehrern verständliche Sorgen vor einer Infektion nehmen, meinte sie. Auch würde eine bevorzugte Impfung für Lehrer helfen, den für die Gesellschaft so wichtigen Schulbetrieb aufrecht zu erhalten. Karliczek verwies darauf, dass das Robert Koch-Institut, der Ethikrat und die Ständige Impfkommission gerade Empfehlungen entwickelten. „Die Impfung ist und bleibt freiwillig“, betonte sie.

7.15 Uhr: Deutsche Reisewarnungen lassen Tirol und Vorarlberg bangen

Abreisen und Stornierungen deutscher Urlauber machen dem Westen Österreichs große Sorgen. Die Reisewarnungen, die Deutschland vor einer Woche erst für das Bundesland Vorarlberg und dann für Tirol ausgesprochen hat, zeigten sofort Auswirkungen - Wirtschaftsvertreter warnen vor Existenznöten.

„Wir brauchen dringend den deutschen Markt. Ein Tourismus mit Reisewarnung wird nicht stattfinden können“, sagte der Tourismusvertreter in der Tiroler Wirtschaftskammer (WKÖ), Mario Gerber, der Deutschen Presse-Agentur. „In sämtlichen Destinationen sind Abreisen da, in allen Betrieben, überall“, sagte Vorarlbergs WKÖ-Tourismussprecher Markus Kegele. „Es gibt viele Orte, die haben null Infizierte, und trotzdem reisen die Gäste ab. Das ist eigentlich der Schaden.“

Für die beiden Bundesländer stellt sich mit der Reisewarnung eine Zwickmühle: Die Pandemie will nach den Massenansteckungen im Tiroler Skiort Ischgl niemand verharmlosen. Doch die Ansteckungen, die die Zahlen auf den für Deutschland kritischen Sieben-Tages-Schnitt von über 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner bringen, finden derzeit kaum in den ländlichen Regionen statt. Auch Hotels in Teilen von Tirol, die keine Fälle registriert hätten, berichteten ihm von 50 Prozent Stornierungen, sagte Gerber. „Das ist für uns ein ganz schwerer Schlag.“

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 29. September: 

21.10 Uhr: Keine Weihnachtsshow von Helene Fischer im ZDF wegen Corona-Auflagen

In diesem Jahr wird es keine große Weihnachtsshow von Helene Fischer im Fernsehen geben. Stattdessen sendet das ZDF am ersten Weihnachtstag einen Zusammenschnitt von älteren Highlights. Die Sendung unter dem Titel „Meine schönsten Momente“ wird von Fischer präsentiert. „Ursprünglich war geplant, die zehnte Ausgabe der "Helene Fischer Show" vor einem Live-Publikum in der Messehalle Düsseldorf aufzuzeichnen, doch die anhaltenden Corona- Beschränkungen lassen dies nicht zu“, sagte ein ZDF-Sprecher am Dienstagabend. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung online berichtet.

Seit 2011 wird Fischers Show jährlich am ersten Weihnachtsfeiertag ausgestrahlt. „Ich bin unendlich traurig, dass ich das erste Mal nicht live auf der Bühne stehen und meiner Leidenschaft – zu unterhalten – nicht nachgehen kann“, sagte Fischer der „Bild“. Die 36-jährige Sängerin („Atemlos“) fügte hinzu: „Umso spannender fand ich es, eine Spezialausgabe zusammenzustellen, wie es sie in dieser Form noch nicht gegeben hat, vielleicht sogar mit mehr Highlights als in jeder anderen Ausgabe zuvor.“

19.55 Uhr: 18 000 Corona-Tests am Stuttgarter Hauptbahnhof

Rund 18 000 Menschen haben sich am Stuttgarter Hauptbahnhof seit Mitte August auf das Coronavirus testen lassen. Die Teststation für Reiserückkehrer schließt zum 1. Oktober, wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Baden-Württemberg am Dienstag mitteilte. Am Tag seien bis zu 750 der kostenlosen Tests durchgeführt worden. Wie viele Menschen am Hauptbahnhof positiv auf das Virus getestet wurden, konnte der DRK-Landesverband nicht sagen.

19.07 Uhr: Kretschmann: Kein Platz für weitere Corona-Lockerungen

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sieht angesichts seit Wochen stark steigender Corona-Infektionen keinen Platz für weitere Lockerungen. Wie schon im Frühjahr sei es stattdessen wieder an der Zeit, „schnell und rechtzeitig zu handeln, damit eine zweite Welle kleingehalten werden kann und wir alle gut durch den Herbst und Winter kommen“, sagte der Grünen-Politiker nach einer Videoschalte der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Kretschmann betonte: „Das Virus ist weiter unter uns – und sobald wir ihm die Chance geben, wird es sich wieder explosionsartig verbreiten.“

18.20 Uhr: Alkohol, Partys, Fieber-Ambulanzen - die neuen Corona-Beschlüsse

Die Coronavirus-Infektionszahlen steigen wieder schneller in Deutschland, nach besseren Werten im Sommer. „Angesichts der sinkenden Temperaturen, des vermehrten Aufenthalts in geschlossenen Räumen in der Herbst- und Winterzeit sowie der drohenden Grippesaison müssen wir jetzt besonders vorsichtig sein“, mahnen Bund und Länder in ihrem neuen Beschluss vom Dienstag. „Dies gilt gerade im Bereich der Freizeitgestaltung und privaten Feiern, die sich zuletzt als eine der maßgeblichen Ursachen für regionales Infektionsgeschehen gezeigt haben.“ Ein Überblick:

Die Beschlüsse

17.20 Uhr: Feiern in öffentlichen Räumen auf 50 Teilnehmer beschränkt

Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen wollen Bund und Länder die Teilnehmerzahl von Privatfeiern begrenzen: Wenn in einem Landkreis binnen sieben Tagen mehr als 35 Infektionen pro 100.000 Einwohner auftreten, soll die Teilnehmerzahl auf 50 bei Feierlichkeiten in öffentlichen Räumen und auf 25 bei Feiern in Privaträumen begrenzt werden, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder. Zudem soll künftig ein Mindestbußgeld von 50 Euro für falsche Personenangaben auf Kontaktlisten von Gaststätten gelten.

17 Uhr: Streit über Höchstteilnehmerzahlen bei privaten Festen

Für Feiern in privaten Räumen wird es aller Voraussicht nach keine Beschränkung auf maximal 25 Teilnehmer geben, wie dies Kanzlerin Angela Merkel (CDU) den Ministerpräsidenten vorgeschlagen hatte. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vom Dienstag haben sich hier Hessens Regierungschef Volker Bouffier (CDU) und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) bei der Videoschalte von Merkel und den Länderregierungschefs dagegengestellt. Voraussichtlich werde es in diesem Bereich nur eine Empfehlung geben. Bei privaten Feiern in angemieteten Räumen solle es aber voraussichtlich eine Beschränkung geben - welche sei noch offen.

16.40 Uhr: Gut 20.000 Verstöße gegen die Maskenpflicht im Nahverkehr

Mehr als 20.000 Verstöße gegen die Maskenpflicht hat die Polizei im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Baden-Württemberg festgestellt. Insgesamt wurden etwa 100.000 Menschen kontrolliert, wie das Innenministerium nun mitteilte. Nur 566 dieser Verstöße wurden zur Anzeige gebracht, da die Angesprochenen meist einsichtig waren und die Maske aufsetzten, hieß es. „Der weit überwiegende Teil der Fahrgäste kommt der Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung im ÖPNV nach und verhält sich damit verantwortungsbewusst sowie respekt- und rücksichtsvoll“, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU). Es gelte jedoch, dass „beharrliche Maskenverweigerer“ angezeigt werden.

15.40 Uhr: 50 Euro Corona-Bußgeld bei Falschangaben in Restaurants

Bürgerinnen und Bürger, die in einem Restaurant oder anderen Gastwirtschaften falsche Angaben zu ihrer Person machen, müssen künftig mit einem Mindestbußgeld von 50 Euro rechnen. Das beschlossen die Ministerpräsidenten der Länder nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag bei ihrer Videoschalte mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU).

15 Uhr: Trump will 150 Millionen Corona-Schnelltests verteilen lassen

US-Präsident Donald Trump hat die Verteilung von 150 Millionen Coronavirus-Schnelltests durch seine Regierung angekündigt. 50 Millionen der Test-Kits sollen an Altenheime, Einrichtungen zum betreuten Wohnen und andere besonders durch das Virus gefährdete Institutionen ausgegeben werden, wie Trump nun mitteilte. Die übrigen 100 Millionen Test-Kits sollten an US-Bundesstaaten und andere Regionalbehörden gehen, um ihnen die Aufhebung von Restriktionen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens zu erleichtern, kündigte der Präsident an. Jeder Testsatz kostet die US-Bundesregierung fünf Dollar (4,30 Euro). Die Schnelltests stammen vom US-Pharmakonzern Abbott Laboratories. Sie liefern Ergebnisse innerhalb von 15 Minuten bis 30 Minuten. Trump hat den Schnelltest wiederholt gerühmt, er wird auch im Weißen Haus selber angewendet.

13.05 Uhr: Kretschmann für Obergrenzen bei privaten Feiern und strengere Regeln

Baden Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich vor der Schalte der Länderregierungschefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für eine Festlegung auf eine Zahl an Teilnehmern bei privaten Feiern ausgesprochen. Die Infektionszahlen seien immer dann hoch, wenn die Zahl der Teilnehmer und ihrer Kontakte schwer zu kontrollieren sei, sagte der Grünen-Regierungschef. „Wir müssen aber schnell feststellen, orten und die Kontakte nachverfolgen können. Denn wenn das Virus außer Kontrolle gerät, werden wir zum Spielball des Erregers“, sagte Kretschmann. Eine konkrete Zahl nannte er nicht.

12.01 Uhr: Öffentliche Schulden wegen Corona-Pandemie auf Höchststand

Die Corona-Krise hat die Schulden von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherung bei Banken und Privatunternehmen auf einen Höchststand steigen lassen. Die Schulden des Landes Baden-Württemberg betrugen 44,4 Milliarden Euro zum Ende des ersten Halbjahres, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mitteilte. Der Schuldenberg nahm demnach im Vergleich zum Jahresende 2019 um 0,7 Prozent zu. Der Anstieg im Südwesten war einer der geringsten unter den Bundesländern. Nur in Rheinland-Pfalz betrug der Zuwachs mit 0,6 Prozent noch etwas weniger als im Nachbarland.

Die Gesamtsumme der Schulden von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherung betrug 2108,9 Milliarden Euro zum Ende des ersten Halbjahres 2020. Dies sei der höchste ermittelte Stand in der Statistik seit Umstellung der Berechnungsmethode im Jahr 2010. Der Schuldenberg wuchs demnach im Vergleich zum Jahresende 2019 um rund elf Prozent oder 210,1 Milliarden Euro. Der Anstieg sei „im Wesentlichen dadurch begründet, dass die öffentlichen Haushalte finanzielle Mittel für Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise aufnahmen“, erklärte das Bundesamt. Er betraf demnach bis auf die Sozialversicherung alle Ebenen des öffentlichen Gesamthaushalts.

11.09 Uhr: Der Weihnachtsmarkt in Friedrichshafen wird abgesagt

Weihnachtsmarkt trotz Corona-Pandemie? In Friedrichshafen ist die Entscheidung gefallen: Die Bodensee-Weihnacht wird abgesagt. Das hat Oberbürgermeister Andreas Brand nach Angaben der Stadtverwaltung am Montag während der Gemeinderatssitzung bekannt gegeben. Festlich geschmückt werden soll die Innenstadt aber in jedem Fall, heißt es weiter: mit Bäumen, Lichtern und weihnachtlicher Dekoration. „Vieles kann abgesagt werden – nicht jedoch Weihnachten“, wird Brand in der Mitteilung zitiert. Geplant sind nun über die Innenstadt verteilt Weihnachtsstände von Marktbeschickern mit Kunsthandwerk, Gastronomie und mehr – allerdings ohne Glühwein. Auch die Einzelhändler, Restaurants und Cafés vor Ort sollen über erweiterte Sondernutzungen die Außenbereiche verstärkt nutzen und zur weihnachtlichen Stadt beitragen können.

10.39 Uhr: Schüler fordern Mitsprache bei Corona-Maßnahmen im Bildungsbereich

Die Bundesschülerkonferenz fordert direkte Mitsprache bei Verhandlungen über Corona-Maßnahmen im Bildungsbereich. "Beratungen auf Bundesebene, wie beispielsweise der Schulgipfel in der letzten Woche im Bundeskanzleramt, dürfen nicht ohne Beteiligung der direkt Betroffenen stattfinden", erklärte die Organisation am Dienstag gemeinsam mit dem Deutschen Kinderhilfswerk. Mitsprache sei auch auf Landesebene sowie direkt an den Schulen unerlässlich.

Nur so könnten "soziale und kindheitspädagogische Aspekte berücksichtigt und Anregungen sowie Bedenken der Schülerinnen und Schüler bestmöglich mit einbezogen werden", erklärten die Organisationen. "Die Fachkräfte im Bildungsbereich gehören mit ihren Interessensvertretungen zwingend ebenfalls an den Beratungstisch."

9.20 Uhr: Gut 2000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 2089 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen mindestens 287.421 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 29. September, 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9460. Das sind elf mehr als am Vortag. Rund 254.200 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

8.24 Uhr: Coronavirus hebelt Schuldenbremse erneut aus

Der Bundestag berät von heute an über den Entwurf für den Bundeshaushalt 2021. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will für den Kampf gegen die Corona-Krise noch einmal neue Schulden von rund 96 Milliarden Euro aufnehmen. Dafür soll erneut die Schuldenbremse im Grundgesetz ausgesetzt werden. Damit haben sich die meisten der im Bundestag vertretenen Parteien bereits einverstanden gezeigt. Sie kritisieren allerdings, Scholz setze falsche Schwerpunkte. So fordern etwa die Grünen mehr verbindliche Investitionen in Klimaschutz und andere Zukunftsthemen. Die FDP kritisiert, dass Scholz trotz der schwierigen Lage an keiner Stelle den Rotstift ansetzt und Ausgaben streicht.

Insgesamt plant der Finanzminister mit Ausgaben von 413,4 Milliarden Euro. Das sind zwar fast 19 Prozent weniger als in diesem Jahr - allerdings waren da wegen der Pandemie plötzlich auch milliardenschwere Hilfs- und Konjunkturprogramme zu stemmen.

7.20 Uhr: Merkel berät heute mit Länderchefs über neue Schutzmaßnahmen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder beraten am Dienstag über die nächsten Schritte im Kampf gegen die Corona-Pandemie (14 Uhr). Im Mittelpunkt der Beratungen stehe die Frage, wie auf das „zugespitzte Infektionsgeschehen“ zu reagieren sei, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag. In der Runde dürfte es auch darum gehen, welche Corona-Maßnahmen bundesweit greifen und welche regional unterschiedlich eingesetzt werden. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) plädierte für eine bundesweit einheitliche „Corona-Ampel“.

Der Bund schlägt außerdem eine Obergrenze von 25 Teilnehmern für Feiern in privaten Räumen vor. In öffentlichen Räumen solle sie bei maximal 50 Personen liegen, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Entwurf einer Beschlussvorlage des Bundes. Darüber hinaus stehe zur Diskussion, den Alkoholausschank in besonders betroffenen Regionen unter bestimmten Bedingungen befristet begrenzen lassen. Die Ergebnisse der Beratungen sollen am Nachmittag auf einer Pressekonferenz vorgestellt werden.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 28. September: 

22.35 Uhr: Bund plant 50 Euro Corona-Bußgeld bei falschen Angaben in Restaurants

Der Bund will angesichts der anhaltend hohen Infektionszahlen mit dem Coronavirus derzeit keine weiteren Öffnungsschritte zulassen. Um eine korrekte Kontaktnachverfolgung zu ermöglichen, sollen Ordnungsbehörden Verstöße etwa bei falschen persönlichen Angaben in Restaurants mit einem Mindestbußgeld von 50 Euro belegen können, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Entwurf der Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Dienstag.

22.25 Uhr: Bund bringt Ausschankverbot für Alkohol ins Spiel

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will der Bund den Alkoholausschank in besonders betroffenen Regionen unter bestimmten Bedingungen befristet begrenzen lassen. Um Infektionen in der Gastronomie zu minimieren, müssten bei ansteigendem Infektionsgeschehen „zeitlich eingegrenzte Ausschankverbote für Alkohol erlassen werden“, heißt es in dem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Entwurf der Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Dienstag.

21.22 Uhr: WHO will Corona-Schnelltests für ärmere Länder bereitstellen

Die Weltgesundheitsorganisation WHO setzt auf Corona-Schnelltests zur Bekämpfung der Pandemie in ärmeren Ländern. 120 Millionen sogenannte Antigen-Tests sollen für 133 Länder mit kleinen und mittleren Einkommen zur Verfügung gestellt werden, kündigte die WHO am Montagabend in Genf an. Das soll umfangreiche Tests an Orten ermöglichen, an denen der Nachweis des Virus-Erbguts im Labor (ein sogenannter PCR-Test, wie er standardmäßig zum Nachweis des Virus genutzt wird) nur schwer oder zu langsam möglich ist.

Für das Projekt im Rahmen der WHO-Kampagne „ACT-Accelerator“ (Access to Covid-19 Tools Accelerator) hat die Bill and Melinda Gates Stiftung demnach einen Vertrag mit den Herstellern SD Biosensor und Abbott geschlossen, der die Abnahme von 120 Millionen Tests zum Stückpreis von 5 US-Dollar garantiert. Insgesamt wären dafür 600 Millionen US-Dollar nötig. Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria steuert 50 Millionen US-Dollar bei. Darüber hinaus erwarte man Unterstützung von anderen internationalen Institutionen wie Unicef und Weltbank sowie Staaten, sagte der Chef des Fonds, Peter Sands.

20.47 Uhr: Merkel und Länderchefs beraten über neue Maßnahmen gegen Corona-Pandemie

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder beraten am Dienstag über die nächsten Schritte im Kampf gegen die Corona-Pandemie (14.00 Uhr). Im Mittelpunkt der Beratungen stehe die Frage, wie auf das "zugespitzte Infektionsgeschehen" zu reagieren sei, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag. In der Runde dürfte es auch darum gehen, welche Corona-Maßnahmen bundesweit greifen und welche regional unterschiedlich eingesetzt werden. 

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) plädierte für eine bundesweit einheitliche "Corona-Ampel". Dieses müsse sich an den aktuellen Infektionen orientieren und bei einem Anstieg einen Mechanismus auslösen. In einigen Bundesländern gibt es eine solche "Ampel" bereits. Ebenfalls in der Diskussion ist eine Obergrenze von Teilnehmern privater Feiern. Die Ergebnisse der Beratungen sollen am Nachmittag auf einer Pressekonferenz vorgestellt werden.

19.56 Uhr: Bundesländern fehlen Teams zur Kontaktverfolgung bei Corona

Einige Bundesländer haben zu wenig Personal zur Kontaktnachverfolgung bei Coronavirus-Infektionen im Einsatz - anders als im April verabredet. Bund und Länder hatten sich damals verständigt, mindestens fünf Personen pro 20 000 Einwohner einzusetzen. Auf Anfrage von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ (Dienstag) erklärten jedoch mehrere Länder, aktuell seien weniger Teams im Einsatz.

Bayern hat demnach beispielsweise 13 Millionen Einwohner, also müssten dort 650 Teams zur Verfügung stehen. Der FDP-Landtagsabgeordnete Sebastian Körber erhielt den Angaben zufolge vergangene Woche jedoch die Auskunft der Staatsregierung, dass nur 288 solcher Teams „im Einsatz“ seien. Baden-Württemberg müsste dem Bericht zufolge gemessen an der Bevölkerungszahl 553 solche Teams haben. Tatsächlich gibt es dort nach Auskunft des Gesundheitsministeriums aber nur 292, bis Ende dieser Woche sollen es 314 Teams sein.

19.31 Uhr: Kinder und Erziehungskräfte müssen wegen Covid-19-Fall in Laufenburg in Quarantäne

Am Laufenburger Kindergarten Rappenstein wurde ein betreutes Kind positiv auf Corona getestet. Die betroffene Gruppe wurde geschlossen, die Betreuung in den anderen Gruppen läuft weiter. Bürgermeister Ulrich Krieger sagt: "Nur die strikte Trennung der Gruppen verhinderte eine Komplettschließung des Kindergartens." Das ist die aktuelle Lage.

19.08 Uhr: Badeurlaub im Corona-Risikogebiet? Tui fliegt auf die Kanaren

Mit Pauschalreisen ins Corona-Risikogebiet Kanarische Inseln trotzt der Tourismuskonzern Tui einer Reisewarnung der Bundesregierung und will die Verluste des desaströsen Urlaubsjahrs 2020 abfedern. „Wir wollen dem Gast die Wahl geben, ob er die Reise antreten oder kostenlos stornieren oder umbuchen möchte“, sagte Tui-Sprecher Aage Dünhaupt. „Wir machen es, weil es auch von den Kunden gewünscht wurde.“ Zudem sieht der Konzern darin ein Angebot für die bevorstehenden Schulferien. Doch einer YouGov-Umfrage zufolge gibt es nur wenig Bereitschaft für Badeurlaub am Mittelmeer.

18.31 Uhr: Es gibt einen weiteren Corona-Fall an einer Stockacher Schule: Jetzt trifft es das Nellenburg-Gymnasium

Jetzt hat auch das Stockacher Nellenburg-Gymnasium seinen ersten Corona-Fall. Schulleiter Holger Seitz hatte am Wochenende die Eltern aller Schüler per E-Mail informiert und bestätigte am Montag auf Nachfrage, dass ein Kind in der fünften Klasse positiv auf das Virus getestet worden sei. Erfahren habe er von dem Fall am Freitagabend durch das Gesundheitsamt des Landkreises Konstanz, auch die Eltern des Kindes hätten Kontakt zur Schule aufgenommen, erklärt Seitz.

Eine fünfte Klasse an der Schule sei daher vom Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt worden. Vorsorglich habe er auch eine weitere Klasse an der Schule, in die ein Geschwisterkind geht, nach Hause geschickt, sagt Seitz. Erst wenn das Geschwisterkind negativ auf das Coronavirus getestet worden sei, dürfe die Klasse wieder in der Schule erscheinen.

18.12 Uhr: Müller rechnet mit Verschärfung von Corona-Regeln

Angesichts steigender Infektionszahlen in Berlin wie bundesweit stimmt Berlins Regierungschef Michael Müller die Bevölkerung auf eine mögliche Verschärfung von Corona-Regeln ein, darunter bei den Kontaktmöglichkeiten. „Ich glaube schon, dass wir etwas neu verabreden werden“, sagte der SPD-Politiker vor der Senatssitzung und einer Schalte der Länderchefs mit Kanzlerin Angela Merkel.

„Das muss nicht heißen, dass die Beschlüsse auch sofort umgesetzt werden“, so Müller. „Aber ich glaube, dass es Beschlüsse sein müssen, die uns schnell Handlungsmöglichkeit geben, wenn eine Situation bundesweit eskaliert oder unsere Ampeln in Berlin von Gelb auf Rot springen.“

17 Uhr: Corona-Zahlen im Landkreis Dingolfing-Landau weiter über Grenzwert

Im Landkreis Dingolfing-Landau liegen die Corona-Zahlen weiterhin deutlich über der kritischen Marke von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Wie das Landesamt für Gesundheit (LGL) nun berichtete, war dieser Wert mit 63,4 ähnlich hoch wie in der Vorwoche. Der zweithöchste Wert im Freistaat wurde mit 38,9 im Landkreis Rhön-Grabfeld registriert.

Wie dort wurde auch in der Landeshauptstadt, die vor einigen Tagen den Grenzwert 50 ebenfalls überschritten hatte, erneut ein Rückgang festgestellt. Mit einem Sieben-Tages-Wert von 37,6 lag München allerdings immer noch knapp über der Vorwarnstufe von 35. Danach kamen der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge (32,8) und die Stadt Fürth (30,5).

15.30 Uhr: Viele Corona-Fälle in Bielefeld: Rund 1700 Menschen in Quarantäne

Nach dem Anstieg der Corona-Fallzahlen im nordrhein-westfälischen Bielefeld infolge einer Familienfeier befinden sich dort mittlerweile rund 1700 Menschen in Quarantäne. Darunter seien allein 1100 Schüler und Lehrer, sagte ein Stadtsprecher. Betroffen seien zehn Schulen.

Der Anstieg der Fallzahlen sorgte am Montag für großen Andrang an einer städtischen Drive-In-Teststation. Die Stadt bat die Bürger am Mittag darum, die Station am Montag nicht mehr anzufahren.

„Das Testzentrum ist überlaufen, und der Verkehr staut sich bereits zurück“, hieß es in einer Mitteilung. In der 334.000-Einwohner-Stadt gab es am Montag nach Schätzung des Landeszentrums Gesundheit NRW 130 infizierte Personen.

14.20 Uhr: Viele Deutsche fürchten Zahlungsprobleme durch die Corona-Krise

Mehr als ein Viertel der Deutschen fürchtet einer Umfrage zufolge Zahlungsschwierigkeiten durch die Corona-Krise. 28 Prozent der Befragten seien unsicher, ob sie in den kommenden zwölf Monaten alle finanziellen Verpflichtungen wie Miete, Kredite und Versicherungsbeiträge zahlen könnten, heißt es in einer Umfrage der Auskunftei Creditreform.

Demnach hatten Ende August hochgerechnet rund 15,5 Millionen Haushalte wegen der Krise weniger Einkommen zur Verfügung. Grund dafür sind laut Creditreform in erster Linie coronabedingte Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit. „Auffällig ist, dass es besonders die Gering- und Normalverdiener betrifft, die ein dünneres Finanzpolster haben als Gutverdiener“, erklärte Patrik-Ludwig Hantzsch, Wirtschaftsforscher in der Creditreform-Gruppe.

Sollten die Einkommensverluste langfristig sein, rechnet er „mit einem starken Anstieg“ überschuldeter Verbraucher.

13.30 Uhr: Sprunghafter Anstieg der Corona-Neuinfektionen im Kreis Biberach

Die Zahl der bestätigten Coronafälle ist im Landkreis Biberach am Wochenende sprunghaft gestiegen. Nach Auskunft der Landratsamtes kamen von Freitag (12 Uhr) bis Sonntag (18 Uhr) 36 neue Fälle hinzu. Mittlerweile haben sich 823 Menschen infiziert. Zurückzuführen ist der starke Anstieg laut der Behörde zur Hälfte auf drei private Partys.

Das Gesundheitsamt habe über das Wochenende acht Schulklassen in vier Schulen unter Quarantäne gestellt. Hinzu kommen Mitglieder zweier Blasmusikkapellen sowie Kinder und Erzieher eines Kindergartens und eines Waldkindergartens. Insgesamt wurde seit dem vergangenen Freitagnachmittag Quarantäne für 600 Menschen angeordnet.

13 Uhr: Schüler aus Hüfingen und Vöhrenbach mit Coronavirus infiziert

An der Josef-Hebting-Schule in Vöhrenbach sowie der Lucian-Reich-Schule in Hüfingen werden aktuell zahlreiche Abstriche genommen. Denn: Das Gesundheitsamt bestätigt hier positive Corona-Befunde. So ist die Lage an den beiden Schulen im Schwarzwald.

An der Hüfinger Lucian-Reich-Schule gibt es einen positiven Corona-Befund.
An der Hüfinger Lucian-Reich-Schule gibt es einen positiven Corona-Befund. | Bild: Simon, Guy

11.43 Uhr: Merkel alarmiert angesichts steigender Corona-Zahlen in Deutschland

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich alarmiert angesichts der steigenden Zahlen von Corona-Infektionen in Deutschland geäußert. Wenn sich die Zahlen wöchentlich so weiterentwickeln würden wie bisher, werde es zu Weihnachten 19.200 Neuinfektionen am Tag geben, sagte Merkel am Montag nach Angaben aus Teilnehmerkreisen in einer Videokonferenz des CDU-Präsidiums. Die Kanzlerin forderte, man müsse in Deutschland alles tun, damit die Zahlen nicht weiter exponentiell stiegen.

An diesem Dienstag will die Kanzlerin in einer Videoschaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten über geeignete Maßnahmen gegen die steigenden Infektionszahlen in der Pandemie beraten. Priorität hätten dabei Schulen, die Kindertagesstätten und die Wirtschaft, sagte die Kanzlerin. Demnach soll in der Runde mit den Ministerpräsidenten über Maßnahmen etwa bei großen Familienfeiern debattiert werden. So sollten vorher die Gäste erfasst werden, um über diese Anmeldungen die Infektionsketten nachvollziehen zu können.

10.46 Uhr: Corona-Fall an der Konstanzer Zeppelin-Gewerbeschule

Am Wochenende noch ein Gerücht, nun die Bestätigung: Ein Schüler der Konstanzer Zeppelin-Gewerbeschule wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Die Schulleitung reagiert sofort und schickt die betroffene Klasse und Lehrkräfte für zwei Wochen in Quarantäne. Für alle anderen Klassen findet laut der Schulleitung nach Möglichkeit regulär der Unterricht vor Ort an der Schule statt. Eltern und Schüler werden aufgefordert, sich regelmäßig über die bekannte Webuntis-App zu informieren, auf der Änderungen der Stundenpläne ständig aktualisiert werden.

10.20 Uhr: 1192 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert

Das Robert Koch-Institut hat am Montag erwartungsgemäß eine vergleichsweise niedrige Zahl an neuen Corona-Infektionen gemeldet. Die Gesundheitsämter hatten binnen eines Tages 1192 Fälle übermittelt, wie das RKI am Montag bekanntgab. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die erfassten Fallzahlen erfahrungsgemäß meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden. Am Samstag war mit 2507 neuen Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach den Zahlen des RKI mindestens 285.332 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 28. September, 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9460 - das sind drei Todesfälle mehr als am Vortag. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Sonntag bei 1,17 (Vortag: 1,08).

9.27 Uhr: Tui will trotz Reisewarnung Urlauber auf die Kanaren bringen

Trotz Reisewarnung der Bundesregierung will der weltgrößte Reiseanbieter Tui ab dem 3. Oktober wieder Reisen auf die Kanaren anbieten. Urlauber sollten für Pauschalreisen auf die kanarischen Inseln selbst entscheiden können, ob sie ihren Urlaub trotz des Infektionsrisikos und möglicher Quarantäne bei der Rückkehr nach Deutschland antreten, sagte der Deutschlandchef des Tourismuskonzerns, Marek Andryszak, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir gehen fest davon aus, dass viele Kunden dies genau abwägen werden.“ Er glaube, dass durch die Möglichkeit, sich testen zu lassen, viele Kunden ihren Urlaub trotz Reisewarnung antreten werden.

Seit der Reisewarnung für ganz Spanien habe Tui die Flüge auf die kanarischen Inseln stark reduziert. „In der Zwischenzeit haben wir Vorbereitungen getroffen, so dass wir Reisen auf die Kanaren ab dem 3. Oktober wieder aufnehmen können – trotz Reisewarnung“, sagte Andryszak. Damit stelle sich der Reisekonzern nicht gegen die Bundesregierung - bei den Reisewarnungen handele es sich nicht um ein Reiseverbot, sondern um eine Empfehlung, vorsichtig zu sein. „Und genau dieser Empfehlung folgen wir“, sagte er.

8.13 Uhr: Zahl der weltweit gezählten Corona-Toten übersteigt Marke von einer Million

Die Zahl der weltweit verzeichneten Todesopfer der Corona-Pandemie hat die symbolische Schwelle von insgesamt einer Million Fällen überschritten. Das geht aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP aus der Nacht zum Montag hervor, die auf Angaben der Behörden beruht. Demnach gab es um 0.30 Uhr genau 1.000.009 Todesfälle. Die Zahl der erfassten Infektionsfälle lag zu diesem Zeitpunkt bei 33.018.877. Die am stärksten von der Pandemie betroffenen Weltregionen sind demnach Lateinamerika und die Karibik mit insgesamt etwa 341.000 registrierten Todes- und mehr als neun Millionen Ansteckungsfällen, gefolgt von Europa (rund 230.000 Todes- und etwa 5,27 Millionen Infektionsfälle) sowie den USA und Kanada (etwa 214.000 Todes- und 7,26 Millionen Infektionsfälle).

7.12 Uhr: Söder fordert bundesweite „Corona-Ampel“ mit verbindlichem Regelwerk

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vor dem für Dienstag angesetzten nächsten Corona-Gipfel der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine bundesweite „Corona-Ampel“ gefordert. „Wir brauchen jetzt ein verbindliches, verhältnismäßiges und verlässliches Regelwerk für den Winter“, sagte Söder der „Süddeutschen Zeitung“. Mit seinem Vorschlag will Söder dem Blatt zufolge mehr Klarheit bei der Pandemie-Bekämpfung erreichen. Neben der „Corona-Warnampel“ für alle Bundesländer fordert er demnach genaue Vorgaben, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen, wenn die Zahl der Infizierten bestimmte Grenzwerte übersteigt.

Nach Söders Vorschlag soll die „Corona-Ampel“ auf Gelb springen, wenn es in einem Landkreis 35 oder mehr Infizierte pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen gibt. Zur Prävention gegen eine weitere Ausbreitung des Virus könnten dann beispielsweise vorbeugende Tests für Risikogruppen angeordnet, Bundesligaspiele wieder ohne Zuschauer ausgetragen und die Maskenpflicht in Schulen ab der fünften Klasse auch auf den Unterricht ausgeweitet werden. Steigt die Zahl auf 50 Infizierte, soll dem Bericht zufolge bei privaten Veranstaltungen die erlaubte Teilnehmerzahl auf ein Viertel der bis dahin geltenden Zahl reduziert werden. Auf öffentlichen Plätzen, wo Abstände schwer einzuhalten sind, sieht der Vorschlag dann eine Maskenpflicht vor. Zudem sollen Einschränkungen beim Verkauf von Alkohol sowie frühere Sperrstunden möglich sein. Doppelte Testungen sollen die Zuverlässigkeit beim Erkennen von Infektionen erhöhen.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 27. September:

21:54 Uhr: 182 weitere Corona-Infektionen im Südwesten nachgewiesen

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg ist am Sonntag um 183 auf 48 892 gestiegen.

Ein weiterer Mensch starb im Zusammenhang mit dem Coronavirus, die Zahl liegt nun bei 1880, wie das Landesgesundheitsamt am Sonntag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte. Alle Meldekreise lagen unter dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

Im Vergleich zur Bevölkerung infizierten sich in diesem Zeitraum im Kreis Schwäbisch-Hall (24,9 Fälle pro 100 000 Einwohner) am meisten Menschen, gefolgt vom Stadtkreis Heilbronn (24,6) und dem Enzkreis (24,6).

Am Samstag hatte das Landesgesundheitsamt für den Südwesten insgesamt 251 neue nachgewiesene Corona-Infektionen gemeldet.

21:15 Uhr: Erster Corona-Todesfall in griechischem Flüchtlingslager

In Griechenland ist nach Angaben der Regierung ein erster Bewohner eines Flüchtlingslagers an einer Corona-Infektion gestorben. Ein 61-jähriger Afghane, der im Lager Malakassa nahe Athen untergebracht war, sei in einem Krankenhaus in der griechischen Hauptstadt gestorben, erklärte das Migrationsministerium am Sonntag. Malakassa und die nahegelegenen Lager Schisto und Elaionas waren wegen steigender Infektionszahlen Anfang September unter Quarantäne gesetzt worden.

In den griechischen Flüchtlingslagern hatte sich das Coronavirus zuletzt stark ausgebreitet. Allein in einem umstrittenen Übergangslager auf der Insel Lesbos wurden mehr als 240 Asylsuchende positiv auf den Erreger getestet.

Das Camp war nach der Zerstörung des Flüchtlingslagers Moria durch ein Feuer eilig errichtet word. Dort lebten zuvor rund 12.000 Menschen. Bei ihrem Einzug in das neue Camp wurde alle Bewohner auf eine Corona-Infektion getestet.

Wie Migrationsminister Notis Mitarachi am Sonntag sagte, wurden mittlerweile alle unbegleiteten Minderjährigen, die in Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln lebten, aufs Festland gebracht. Deutschland hat zugesagt, bis zu 150 von ihnen aufzunehmen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sollen die ersten 50 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen am Mittwoch in Deutschland eintreffen.

20:20 Uhr: Pariser Bar- und Restaurant-Besitzer lehnen Sperrstunde ab

In Paris haben dutzende Gastwirte gegen die verschärften Corona-Auflagen der französischen Regierung demonstriert. Besitzer von Restaurants, Bars und Diskotheken versammelten sich am Sonntag vor dem Hôtel des Invalides im Stadtzentrum, um gegen die ab Montag geltende Sperrstunde zu protestieren.

Wegen des starken Anstiegs der Corona-Neuinfektionen hatte die französische Regierung diese Woche verschärfte Corona-Auflagen verhängt, die insgesamt elf Großstädte betreffen, darunter auch die Hauptstadt Paris. Dort gilt für Bars ab Montag eine Sperrstunde ab 22.00 Uhr. Restaurants, die Alkohol zusammen mit einem Essen servieren, dürfen auch länger öffnen, wie die Polizei am Sonntag klarstellte.

Viele Pariser Gastwirte befürchten aber, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Bars und Restaurants ganz schließen müssen. „Wir verstehen nicht, warum die Leute in der U-Bahn sicherer sein sollen als in unseren Betrieben“, sagte der Sprecher der Gastwirte-Vereinigung „Wir bleiben offen“, Stéphane Manigold. „Wir verstehen auch nicht, warum das Virus bis 21.59 Uhr ungefährlich ist und ab 22.01 Uhr tödlich.“ Viele Gastwirte hätten viel Geld investiert, um die Hygieneauflagen zu erfüllen und müssten jetzt trotzdem schließen. „Dann hätten wir das Geld auch zum Fenster rauswerfen können“, sagte Manigold.

In der zweitgrößten französischen Stadt Marseille und im benachbarten Aix-en-Provence, die von den steigenden Infektionszahlen besonders betroffen sind, müssen Bars und Restaurants ab Sonntag um Mitternacht bis auf Weiteres ganz schließen. Einige Gastronomen aus Marseille haben angekündigt, sich der Anordnung zu widersetzen. Am Freitag waren in Marseille hunderte Gastwirte gegen die Schließung.  Bisher hatte es in Frankreich kaum Straßenproteste gegen die Corona-Politik der Regierung gegeben. Ein Grund ist womöglich die sehr hohe Zahl von mehr als 31.500 Todesfällen.

20:07 Uhr: Neue Proteste gegen „diskriminierende“ Corona-Absperrungen in Madrid

Im spanischen und europäischen Corona-Hotspot Madrid haben am Sonntag erneut Tausende gegen die Absperrungen von vorwiegend einkommenschwachen Gebieten zur Eindämmung der Pandemie protestiert.

Die Demonstranten kritisierten die Maßnahmen der konservativen Regionalregierung als diskriminierend und ausgrenzend und forderten in erster Linie mehr Geld für den Gesundheitssektor sowie eine Verbesserung der Nachverfolgung von Infektionsketten. Zu den Protesten in verschiedenen Stadtteilen und Kommunen im Großraum der spanischen Hauptstadt hatten linke Parteien, Gewerkschaften sowie Bürgerinitiativen und Studentenverbände aufgerufen.

Die Kundgebungsteilnehmer forderten auch den Rücktritt von Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso. „Mit solchen Maßnahmen erreicht man nur, dass die Arbeiterviertel im Süden bestraft und stigmatisiert werden“, sagte die Abgeordnete der linken Partei Unidas Podemos im Madrider Regionalparlament, Carolina Alonso. Seit einer Woche gibt es immer wieder Proteste gegen die Sperrgebiete.

Am Freitag hatte Díaz Ayuso den Rat der linken Zentralregierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez missachtet, möglichst ganz Madrid abzuriegeln. Stattdessen ordnete sie nur die Ausweitung bestehender Beschränkungen der Bewegungsfreiheit von 37 auf 45 Gebiete ab Montag an.

Nach spanischen Medienberichten erwägt die Zentralregierung derweil, die Hauptstadt auch gegen den Willen der Regionalregierung weitgehend abzuriegeln. Eine amtliche Bestätigung dieser Pläne gab es vorerst zwar nicht. Der Gesundheitsminister von Sánchez, Salvador Illa, schrieb am Sonntag aber auf Twitter, man habe Madrid zur „Überprüfung“ der Maßnahmen und „zur Befolgung der Empfehlungen der Wissenschaftler und der Mediziner aufgerufen“.

Inmitten der sozialen und politischen Unruhe gab es für die rund 6,6 Millionen Einwohner der Region Madrid einen kleinen Hoffnungsschimmer: Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz, die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen, die in der „Comunidad Autónoma“, der Autonomen Gemeinschaft, tagelang bei deutlich über 300 lag, fiel zuletzt nach jüngsten amtlichen Angaben auf 267. Für ganz Spanien lag diese Zahl bei 121.

18:58 Uhr: Mediziner fordern „drastische Maßnahmen“ in Frankreich gegen Corona

Medizinerinnen und Mediziner fordern angesichts der angespannten Corona-Lage in Frankreich „drastische Maßnahmen“. Ohne diese Maßnahmen würde es Frankreich mit einer zweiten Welle zu tun bekommen, die für Krankenhäuser und Intensivstationen viel schwieriger zu bewältigen sein werde als die erste, hieß es in einem offenen Brief von sieben Medizinern, der am Sonntag im „Journal du Dimanche“ veröffentlicht wurde. „Wir müssen jetzt schnell und entschlossen handeln.“

Spanien, Israel, Großbritannien und Italien setzten bereits seit fast zwei Wochen Maßnahmen um - in einigen Ländern gebe es gar Ausgangsbeschränkungen. „Die Gesundheitssituation in Frankreich unterscheidet sich nicht von der in diesen Ländern.“ Die Experten fordern, dass Masken immer getragen werden - nur Menschen, die in einem gemeinsamen Haushalt leben, könnten darauf verzichten.

„Unternehmen und Bildungseinrichtungen sollten nicht geschlossen werden, aber Abstandsregeln sollten strikt durchgesetzt werden.“ Auch in Restaurants müsse Maske getragen werden - außer beim Essen. „Wenn diese Maßnahmen ab diesem Wochenende angewandt und zwei bis drei Wochen lang aufrechterhalten werden, könnten sie das Niveau der Epidemie wieder auf das Niveau vom vergangenen Juni bringen.“

In einem weiteren offen Brief in der Zeitung „Le Monde“ schlugen die Wirtschaftsnobelpreisträger Esther Duflo und Abhijit Banerjee eine Art Ausgangssperre für Anfang Dezember vor, um das Weihnachtsfest im Kreis der Familie zu retten. Gesundheitsminister Oliver Véran hat diesem Vorschlag eine Absage erteilt.

Frankreich ist von der Pandemie schwer getroffen. Der bisherige Höchstwert der täglichen Corona-Neuinfektionen wurde am Donnerstag mit 16 096 Fällen erreicht. Die Regierung hat strengere Regeln für zahlreiche große Städte verhängt, darunter auch die Hauptstadt Paris. In Marseille müssen Bars und Restaurants komplett schließen. In Paris müssen Bars von diesem Montag an um 22 Uhr zumachen.

17.30 Uhr: 1411 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert

Das Robert Koch-Institut hat am Sonntag erwartungsgemäß eine vergleichsweise niedrige Zahl an neuen Corona-Infektionen gemeldet. Die Gesundheitsämter hatten binnen eines Tages 1411 Fälle übermittelt, wie das RKI am Morgen bekanntgab. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die erfassten Fallzahlen erfahrungsgemäß meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden. Am Samstag war mit 2507 neuen Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen. Die Zahl der erkannten Neuinfektionen ist auch davon abhängig, wie viele Menschen getestet werden.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach den Zahlen des RKI mindestens 284 140 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 27.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9457 - das sind fünf Todesfälle mehr als am Vortag. Bis Sonntagmorgen hatten rund 250 800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

16.15 Uhr: Proteste gegen Corona-Auflagen in Madrid - „Den Reichen erlegen sie keine Beschränkungen auf“

In Madrid haben am Sonntag hunderte Demonstranten gegen die Corona-Auflagen demonstriert, die über Teile der spanischen Hauptstadtregion verhängt wurden. Die Demonstranten versammelten sich vor dem Regionalparlament im südlichen Stadtbezirk Vallecas und forderten den Rücktritt der konservativen Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso. „Das sind keine Beschränkungen - das ist Aussonderung“, skandierten die Demonstranten. „Den Reichen erlegen sie keine Beschränkungen auf“ stand auf einem Spruchband.

In einer höchst umstrittenen Entscheidung hatte die Regionalregierung am 21. September strikte Corona-Auflagen für die rund 850.000 Bewohner von ärmeren Stadtvierteln vor allem im Süden der Hauptstadtregion verhängt. Von Montag an gelten die Auflagen für weitere 167.000 Einwohner, so dass mehr als eine Million Menschen betroffen sind.

Die Menschen dürfen ihre Wohnviertel nur noch für den Weg zur Arbeit, zur Schule oder für den Gang zum Arzt verlassen. Öffentliche Parks sind geschlossen, die Restaurants und Geschäfte müssen um 22.00 Uhr schließen.

14.45 Uhr: Steigende Corona-Zahlen: Party-Obergrenze und mehr Masken gefordert

 Angesichts steigender Corona-Zahlen fordern Kommunen und Landkreise neue bundesweite Beschränkungen im öffentlichen Leben. Vor einem neuen Treffen von Kanzlerin Angela Merkel  mit den Regierungschefs der Länder setzte sich der Landkreistag am Wochenende für einheitliche Obergrenzen für private Feiern ein. Der Städte- und Gemeindebund verlangt eine Ausweitung der Maskenpflicht bei hohen Infektionszahlen auf belebte Plätze und Weihnachtsmärkte. Doch nicht alle Bundesländer sehen gleichermaßen Handlungsbedarf.

Am Dienstag will Merkel mit den Regierungschefs der Länder über Folgerungen aus den wieder steigenden Zahlen beraten. Zuletzt gab es in Deutschland immer wieder Tage mit mehr als 2000 Corona-Neuinfektionen. Heute meldete das Robert Koch-Institut weitere 1411 Fälle. An Sonntagen sind die gemeldeten Zahlen erfahrungsgemäß niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten weiterleiten. Am Samstag gab es mit 2507 neuen Infektionen den höchste Wert seit April.

12.45 Uhr: Corona-Lockerungen in Australien: Victorias Ausgangssperre aufgehoben

Der strenge Corona-Lockdown in Australiens Bundesstaat Victoria und dessen Hauptstadt Melbourne wird gelockert. Die seit fast zwei Monaten geltende nächtliche Ausgangssperre werde am Montag aufgehoben, teilte Victorias Premierminister Daniel Andrews am Sonntag mit. Zugleich kündigte er neue hohe Geldbußen für Verstöße gegen die Corona-Regeln in dem am stärksten von der Pandemie getroffenen Bundesstaat an.

Unerlaubte Menschenansammlungen im Freien oder in geschlossenen Räumen sollen künftig mit umgerechnet rund 3000 Euro bestraft werden. Eindringlich warnte Andrews davor, im Kampf gegen das Virus leichtsinnig zu werden. „Es wird mit Wucht zurückkommen. Wenn wir nachlässig werden und so tun, als sei es vorbei, wird es aus dem Ruder laufen.“

Zwar können nun 130 000 Menschen zurück an ihre Arbeitsplätze. Für sportliche Aktivitäten dürfen die Einwohner sich aber weiterhin nur zwei Stunden am Tag und im Umkreis von fünf Kilometern zu ihrer Wohnung bewegen. Die Ausgangssperre galt von 21.00 bis 05.00 Uhr und war seit dem 2. August in Kraft. Eine Rückkehr zur völligen Bewegungsfreiheit sei frühestens am 19. Oktober denkbar.

Die Zahl der Toten nach einer Infektion mit dem Coronavirus stieg in Victoria nach Behördenangaben am Sonntag um 2 auf 784. Das entspricht einem Großteil der 872 Todesfälle in ganz Australien, das 25 Millionen Einwohner zählt. Die Zahl der aktiven Fälle habe mit 399 aber den niedrigsten Stand seit dem 30. Juni erreicht, sagte Andrews. Binnen 24 Stunden habe es nur 16 Neuinfektionen gegeben.

Victoria und die Millionen-Metropole Melbourne waren Ende Juni von einer zweiten Corona-Welle erfasst worden. Es folgte ein neuer Lockdown, der als einer der strengsten der Welt gilt. Nach heftiger Kritik an ihrem Krisenmanagement hatte die Gesundheitsministerin des Bundesstaats, Jenny Mikakos, am Samstag ihren Rücktritt erklärt.

11.15 Uhr: RKI-Präsident Wieler: Corona-Ansteckungen vor allem im privaten Umfeld

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat den Eindruck bestätigt, dass viele der aktuellen Corona-Infektionen in Deutschland auf private Zusammenkünfte zurückzuführen sind. "Die Menschen stecken sich derzeit hauptsächlich im privaten Umfeld an, also auf Partys, Hochzeitsfeiern, Beerdigungen, auch im Gottesdienst", sagte er der "Welt am Sonntag". Der private Bereich spiele "die große Rolle".

Dagegen sei das Risiko einer Ansteckung in Betrieben bisher nicht so hoch, sagte Wieler. Es habe zwar sehr spektakuläre Ausbrüche gegeben, aber nicht sehr viele. "Die meisten Betriebe scheinen die Pandemie gut zu managen."

Auch in Geschäften gebe es bislang ganz wenige Ansteckungen, sagte der RKI-Chef. An Schulen gebe es mittlerweile einige Ausbrüche. Dies müsse gut analysiert werden.

Wegen vieler Corona-Ansteckungen bei Privatveranstaltungen waren zuletzt Rufe nach strengeren Teilnehmergrenzen laut geworden. Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Sabine Dittmar, plädierte am Sonntag im Radiosender NDR Info für eine bundeseinheitliche Obergrenze von 50 Teilnehmern. "Das ist eine Zahl, bei der die Gesundheitsämter die Kontakte noch gut nachverfolgen können und das ist das Entscheidende, um die Ausbreitung einer Infektion unter Kontrolle zu halten", sagte sie.

Zuvor hatte der Präsident des Landkreistages, Reinhard Sager, eine einheitliche Obergrenze für Privatfeiern von weniger als 50 Teilnehmern verlangt. Der gegenwärtige Flickenteppich irritiere die Menschen, sagte Sager der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag. Bei den nächsten Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie am Dienstag müsse ein entsprechender Beschluss fallen.

9.25 Uhr: 37 Polizisten bei zuschauerlosen Südwest-Bundesligaspielen im Einsatz

37 Polizisten haben die zuschauerlosen Heimspiele der Fußball-Bundesligisten SC Freiburg und TSG 1899 Hoffenheim in der letzten Saison abgesichert. Die Partien waren wegen Corona-Beschränkungen im März unterbrochen und im Mai fortgesetzt worden. Im Vorjahreszeitraum kamen bei 22 Spielen der beiden Teams und dem VfB Stuttgart in der 2. Bundesliga 2132 Sicherheitskräfte zum Einsatz.

Insgesamt fielen durch die zuschauerlosen Bundesligaspiele 14 165 Einsatzstunden weniger an, teilte das Innenministerium am Donnerstag mit. Bei der Begegnung des VfB Stuttgart gegen den SC Freiburg mit 7123 Zuschauern am ersten Spieltag der neu gestarteten Saison wurden neun Polizisten eingesetzt.

Die neu gewonnen Kapazitäten waren nach Angaben eines Sprechers zur Überwachung der Corona-Verordnung und einer erhöhten Präsenz im öffentlichen Raum eingesetzt worden.

Sonntag, 27. September, 8 Uhr: Spielbanken in Baden-Baden, Konstanz und Stuttgart mit Umsatzminus

Die Corona-Pandemie sorgt bei den Spielbanken in Baden-Baden, Konstanz und Stuttgart für größere finanzielle Verwerfungen. Der Bruttospielertrag sei im ersten Halbjahr um 34,5 Prozent auf 24,1 Millionen Euro zurückgegangen, teilte Otto Wulferding, der Geschäftsführer der baden-württembergischen Spielbanken, mit. „Dies lässt sich im weiteren Verlauf des Jahres nicht mehr aufholen.“ Im Jahr 2019 spielten die drei Häuser beim Bruttospielertrag ein Rekordergebnis in Höhe von 107,2 Millionen ein. Insgesamt überwiesen sie letztes Jahr 56 Millionen Euro an den Landeshaushalt.

Das Finanzministerium stellt sich bei der landeseigenen Gesellschaft schon auf das Schlimmste ein. „Mögliche Jahresfehlbeträge sind jedoch durch das Eigenkapital der Gesellschaft gedeckt“, sagte eine Sprecherin von Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne). Eine Prognose für die weitere Geschäftsentwicklung wollte sie nicht abgeben. Infolge der Corona-Krise waren die baden-württembergischen Spielbanken vom 13. März an geschlossen, seit dem 25. Mai dürfen Spieler wieder ihr Glück an den Tischen versuchen.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 26. September:

21.15 Uhr: Mehr als 14.000 neue Corona-Infektionen in Frankreich

In Frankreich haben sich binnen 24 Stunden mehr als 14.000 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Seit Freitagabend seien 14.412 neue Infektionsfälle registriert worden, teilten die französische Gesundheitsbehörde am Samstagabend mit. Das waren deutlich weniger als an den beiden Vortagen, als mit jeweils mehr als 16.000 Neuinfektionen neue Tagesrekorde verzeichnet worden waren. Die Gesundheitsbehörde weist allerdings darauf hin, dass trotz des Rückgangs der absoluten Zahlen die Zahl der positiven Virus-Tests weiterhin ansteigt. Am Samstag waren demnach 7,2 Prozent der ausgewerteten Tests positiv.

Am Freitag waren es noch 6,9 Prozent, am Donnerstag 6,5 Prozent, am Mittwoch 6,2 Prozent und in der vergangenen Woche 5,4 Prozent. Als „beunruhigend“ wertet die Behörde auch, dass auch wieder vermehrt ältere Menschen infizieren. Seit Freitag wurden in Frankreich zudem 39 neue Todesfälle registriert. Am Vortag waren 56 Todesfälle verzeichnet worden. Mit rund 31.700 Corona-Todesfällen ist Frankreich bereits eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Seit einigen Wochen steigen die Infektionszahlen wieder stark an.

19.40 Uhr: 251 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen hat sich in Baden-Württemberg am Samstag um 251 im Vergleich zum Vortag erhöht. Insgesamt haben sich damit 48.709 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt, wie das Landesgesundheitsamt am Samstag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 2 auf 1.879. Als genesen gelten 42.683 Menschen - 200 mehr als am Vortag. Alle Meldekreise lagen den Angaben zufolge unter dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

16.50 Uhr: Söder sieht Deutschland vor schwierigem Herbst und Winter mit Corona

Bayern und ganz Deutschland stehen nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder wegen der Corona-Krise vor einem schweren Herbst und Winter. „Corona ist mit aller Wucht, mit aller Macht wieder da“, sagte der bayerische Ministerpräsident am Samstag in seiner Grundsatzrede auf dem digitalen Parteitag der CSU in München. Um Deutschland herum, in ganz Europa würden die Fallzahlen bereits wieder explodieren. „Nahezu alle Nachbarn melden jeden Tag neue Rekordzahlen.“ Die Weltgesundheitsorganisation sehe Europa in einer ganz kritischen Phase. „Denn eines ist klar, Herbst und Winter steht vor der Tür, und dort wird die Lage deutlich schwieriger werden.“

Söder verglich die Pandemie mit einer Naturkatastrophe: „Es ist vielleicht die Prüfung unserer Zeit für unsere Generation. Wir müssen diese Prüfung auch bestehen.“ Deutschland sei bisher mit seiner Strategie verhältnismäßig gut durch die Krise gekommen „und wir müssen ehrlich sein, wir haben auch ziemlich Glück gehabt“. Wer glaube, Deutschland sei eine Insel der Seligen, sei naiv. Aufgrund der Corona-Krise hatte die CSU nach einem kleinen Parteitag im Mai auch ihren großen Parteitag komplett ins Internet verlegt.

Trotz der steigenden Zahlen und dem nach wie vor fehlenden Impfstoff brauche es keinen grundlegenden Strategiewechsel im Umgang mit der Pandemie, um etwa eine Durchseuchung und damit eine Herdenimmunität zu erreichen, sagte Söder. „Für mich als Christ ist es ethisch nicht vertretbar, für das Freizeitverhalten vieler das Leben weniger zu Opfern“, sagte Söder zu den rund 800 zugeschalteten Delegierten an ihren Computerbildschirmen.

Neben Söders Grundsatzrede stand auf dem Parteitag ein fast 400 Seiten dickes Antragsbuch im Fokus. Unter anderem beschlossen die Delegierten mehr Anstrengungen für die Digitalisierung an den Schulen und einen konsequenteren Kampf gegen den Kindesmissbrauch, etwa durch die Wiederzulassung der umstrittenen Vorratsdatenspeicherung. Gleichwohl bleibe es wichtig, die Strategie fortlaufend anzupassen. „Wir dürfen nicht aufgeben oder nachlassen, sondern müssen klug, souverän, aber auch entschlossen dieser Herausforderung begegnen.

15.25 Uhr: Firmen zahlen knapp 48 Millionen Euro Corona-Soforthilfe zurück

Von den mehr als 2,2 Milliarden Euro Corona-Soforthilfe für kleine Unternehmen und Solo-Selbstständige in Baden-Württemberg sind knapp 48 Millionen Euro schon wieder zurückgezahlt worden. Dieses Geld sei durch insgesamt 5.500 Rückzahlungen zusammengekommen, teilte das Landeswirtschaftsministerium auf dpa-Anfrage mit. Stand für beide Zahlen sei der 9. September.

Die Corona-Soforthilfe hatte sich an Solo-Selbstständige gerichtet sowie - in verschiedenen Stufen - an Unternehmen mit maximal 50 Beschäftigten. Antrage dafür konnten bis Ende Mai gestellt werden.

Grundsätzlich handelte es sich um einen Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss. Es gibt jedoch bestimmte Fallkonstellationen, bei denen das anders aussieht: Etwa, wenn sich bei einem Unternehmen der Umsatzrückgang als weniger gravierend als befürchtet erwiesen hat. Auch, wenn bei einem Antragsteller die Kosten am Ende geringer gewesen sind als erwartet, kann Geld zurückgefordert werden. Obendrein bekamen manche Firmen durch die Kombination verschiedener Hilfsprogramme mehr Geld als gedacht. In all diesen Fällen seien die Antragsteller verpflichtet, dies mitzuteilen und zu viel gezahltes Geld zurückzuzahlen, hatte das Wirtschaftsministerium bereits im Sommer mitgeteilt.

Im Detail wollte sich eine Ministeriumssprecherin nun nicht zu den meistgenannten Gründen für die zurückerstatteten Gelder äußern. Man unterscheide statistisch nicht zwischen freiwilligen Rückzahlungen und aktiven Rückforderungen - daher könne man hierzu keine Angaben machen.

13.41 Uhr: Corona-Teststation an der A93 in Bayern überlastet

Die Corona-Teststation an der Autobahn 93 ist seit Samstagvormittag überlastet. Auf dem Rastplatz Heuberg, wo Covid-19 Abstriche bei Reiserückkehrern durchgeführt werden, kommt es zu langen Wartezeiten, sagte ein Sprecher der Polizei am Samstag. Auf der A93 gehe es seit etwa 9 Uhr nur stockend voran. Der Rückstau reiche bis zum Grenzübergang Kiefersfelden. Zunächst hatte der Bayerische Rundfunk (BR24) darüber berichtet. 

Nach der Einstufung des österreichischen Bundeslands Tirol als Risikogebiet sei es wahrscheinlich, dass Urlauber nun früher abreisen und einen Corona-Test machen lassen, so der Sprecher der Polizei in Rosenheim. 

10.56 Uhr: Corona-Neuinfektionen in Deutschland auf höchstem Stand seit April

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland hat den höchsten Wert seit April erreicht. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 2507 neue Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen bekanntgab. Am Freitag hatte die Zahl der neu gemeldeten Fälle noch bei 2153 gelegen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet damit, dass in der kommenden Woche weltweit die Zahl von einer Million gemeldeten Covid-19-Todesfällen erreicht wird. Ein weiterer Anstieg auf zwei Millionen Tote sei zwar unvorstellbar, „aber nicht unmöglich“, sagte der WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan am Freitagabend in Genf.

In Deutschland haben sich seit Beginn der Corona-Krise nach RKI-Angaben vom Samstag mindestens 282 730 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 26.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liege nach bei 9452. Das sind 9 mehr als am Vortag. Rund 249 700 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen. Im August lag die Zahl der Fälle einmal bei knapp über 2000 (2034).

Der Deutsche Landkreistag fordert im Kampf gegen die Corona-Pandemie eine bundesweite Obergrenze von weniger als 50 Menschen bei Privatfeiern. „Ab 50 Teilnehmern wird es logistisch extrem schwierig, die Kontakte nachzuverfolgen, wenn ein Covid-Positiver unter der Gesellschaft war“, sagte Landkreistagspräsident Reinhard Sager der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Bislang gibt es keine einheitliche Teilnehmerbegrenzung für Privatfeiern, auf dem Treffen zwischen Bund und Ländern kommende Woche müsse diese aber kommen.

08.12 Uhr: Fast 16.000 neue Corona-Infektionen in Frankreich binnen 24 Stunden

In Frankreich haben sich binnen 24 Stunden fast 16.000 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Seit Mittwochabend seien 15.797 neue Infektionsfälle registriert worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Freitagabend mit. Am Vortag war ein neuer Rekord mit 16.096 Infektionen verzeichnet worden.

Seit Donnerstag wurden den Angaben zufolge zudem 56 neue Todesfälle in Krankenhäusern registriert. Mit mehr als 31.600 Corona-Todesfällen ist Frankreich nach absoluten Zahlen eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder Europas.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 25. September:

21.33 Uhr: Mehr als sieben Millionen bestätigte Corona-Fälle in den USA- Land hat weltweit höchste Zahl registrierter Infektionen

In den USA sind inzwischen mehr als sieben Millionen Corona-Fälle bestätigt worden. Die symbolische Schwelle wurde nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität am Freitag überschritten. Es handelt sich um die mit Abstand höchste Zahl registrierter Corona-Infektionen weltweit. In Indien wurden bislang 5,8 Millionen Fälle bestätigt, in Brasilien knapp 4,7 Millionen Fälle. Weltweit wurden laut der Johns-Hopkins-Universität bereits mehr als 32 Millionen Infektionen verzeichnet.

Bereits am Dienstag war in den USA die Marke von 200.000 Corona-Toten überschritten worden. Auch das ist die höchste Zahl weltweit. Kritiker machen US-Präsident Donald Trump für das Ausmaß der Krise in dem Land mitverantwortlich.

Der Rechtspopulist hatte die Gefahr durch das Virus öffentlich lange kleingeredet. Nach dem Lockdown im Frühjahr pochte er dann auf eine rasche Rückkehr zur Normalität, um die Wirtschaft im Wahljahr wieder in Gang zu bringen.

Trump selbst bezeichnet seinen Umgang mit der Pandemie regelmäßig als großen Erfolg: Ohne seinen Einsatz wären noch viel mehr Menschen gestorben, erklärte er. Die große Zahl der Infektionen begründet er mit der großen Zahl der Tests in dem Land.

19.18 Uhr: Tschechien, Luxemburg und Tirol zu Corona-Risikogebieten erklärt

Die Bundesregierung hat ganz Tschechien, Luxemburg und das österreichische Bundesland Tirol wegen rasant steigender Infektionszahlen zu Corona-Risikogebieten erklärt. Die Risikoliste des Robert Koch-Instituts wurde am Freitag entsprechend aktualisiert. Damit sind nun 15 von 27 EU-Ländern zumindest teilweise Corona-Risikogebiete, Spanien, Tschechien und Luxemburg sogar ganz. Polen ist das einzige der neun Nachbarländer Deutschlands, das noch nicht betroffen ist.

17.31 Uhr: Schweiz setzt Großbritannien und andere Länder auf Corona-Risikoliste

Großbritannien und mehrere andere Länder gelten wegen steigender Coronainfektionszahlen nun in der Schweiz als Risikogebiete. Betroffen sind von der neuen Einstufung unter anderem auch Portugal, Belgien, die Niederlande, Dänemark und Teile Österreichs, wie das Bundesamt für Gesundheit am Freitag mitteilte.

Ab Montag müssen sich Reisende aus diesen Ländern in der Schweiz in eine zehntägige Quarantäne begeben, die anders als in Deutschland auch nicht mit einem negativen Corona-Test abgekürzt werden kann. Auf der Liste stehen inzwischen rund 60 Länder. Teils sind nur bestimmte Regionen in Ländern erfasst.

16:25 Uhr: Knapp zwei Drittel der Firmen setzen auf staatliche Corona-Hilfen

Knapp zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland setzen nach einer Studie in der Corona-Krise auf staatliche Hilfen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage unter bundesweit mehr als 9500 Unternehmen verschiedener Größen und Branchen hervor, die die Universität Mannheim nun veröffentlicht hat.

Nahezu jedes zweite derjenigen Unternehmen, die Hilfe bekommen oder beantragt haben, gab demnach an, dass die Mittel aus dem Konjunkturprogramm in der Krise überlebenswichtig seien. Zu den Maßnahmen, die am häufigsten in Anspruch genommen wurden, zählten laut der Studie die Corona-Soforthilfe (49 Prozent), Kurzarbeit und Kurzarbeitergeld (26 Prozent) sowie die Möglichkeit, Steuerzahlungen zu stunden (26 Prozent). Branchen, die von der Krise stärker betroffen waren, nahmen die Staatshilfen demnach eher in Anspruch.

16.01 Uhr: Nach Corona-Fällen ab Montag wieder Unterricht in der Realschule St. Elisabeth in Friedrichshafen

Nach nur einer Woche Schulbetrieb nach den Sommerferien blieb die private Mädchen- und Jungenrealschule St. Elisabeth in Friedrichshafen von vergangenen Montag bis zum heutigen Freitag geschlossen. Ursache der Schließung waren vier Kinder in vier Klassen, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten. Aktuell hält die Schulleitung an der Öffnung kommenden Montag fest. Die Schulleiterin bestätigt am Freitagmittag: "Wir werden wie geplant am Montag die Schule wieder öffnen."

14.55 Uhr: Polizei beschlagnahmt Millionen von gefälschten Corona-Masken

Bei einer europäischen Polizeiaktion gegen Produktpiraten hat die italienische Polizei rund 27 Millionen gefälschte und nicht normgerechte medizinische Gesichtsschutzmasken beschlagnahmt. Insgesamt seien bei der Operation „Aphrodite“ 28 Millionen gefälschte Produkte sichergestellt worden, teilte die europäische Polizeibehörde Europol am Freitag in Den Haag mit. Darunter befänden sich rund 800.000 nachgemachte Kleidungsstücke sowie Schuhe, Spielzeug und Ausrüstungen für den Fernsehempfang über das Internet.

Bei der von Europol koordinierten Operation, an der 21 Länder beteiligt waren, wurden in Griechenland zehn Verdächtige verhaftet. Gegen 37 weitere mutmaßliche Täter wurden der Mitteilung zufolge in Griechenland, Italien und Portugal Anzeige bei den Strafverfolgungsbehörden erstattet. 123 Konten in sozialen Medien sowie 36 Websites, die unter anderem für den Vertrieb der illegalen Erzeugnisse benutzt wurden, sind von den Strafverfolgern stillgelegt worden.

13.32 Uhr: Öffnung der Bordelle im Südwesten nicht in Sicht

Prostitution im gewerbsmäßigen Stil bleibt im Südwesten per Corona-Verordnung weiter verboten. „Selbstverständlich stellen wir jedoch all unsere Maßnahmen regelmäßig auf den Prüfstand und passen sie dem Infektionsgeschehen und der aktuellen Rechtsprechung an“, heißt es aus dem Gesundheitsministerium in Stuttgart. Frauen, die auf eigene Rechnung arbeiten, dürfen das in den meisten Städten aber weiterhin tun. Das Ministerium betonte, die von Bordellbetreibern ausgearbeiteten Hygienekonzepte könnten womöglich dazu beitragen, Ansteckungsrisiken in gewissem Maße zu senken. Sie reichten jedoch aktuell nicht aus, um die Gefährdung ausreichend einzudämmen. Ressortchef Manne Lucha (Grüne) sieht sich darin auch vom Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg bestätigt.

Dieser hatte mit Verweis auf erhöhte Atemaktivität und damit erhöhtes Infektionsrisiko bei engem Körperkontakt für die weitere Schließung plädiert. Damit hatte er den Eilantrag zweier Betreiberinnen von Bordellen in Konstanz, Baden-Baden und Heidelberg, unter scharfen Hygieneregeln sexuelle Massagen zuzulassen, abgewiesen.

12.45 Uhr: Finnland schränkt Einreise für deutsche Urlauber wegen Pandemie ein

Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen hat Finnland Einreisebeschränkungen für deutsche Urlauber verhängt. Ab Montag seien "nicht notwendige, touristische Reisen" nach Finnland nicht mehr gestattet, teilte das Auswärtige Amt am Freitag in Berlin mit. Finnland mache die Einreiseerlaubnis davon abhängig, dass in den Herkunftsländern der Reisenden der Grenzwert von 25 Neuinfektionen pro 100.000 Personen innerhalb eines Zeitraums von 14 Tagen nicht überschritten werden dürfe. Dieser Grenzwert sei für Deutschland aber überschritten. Deutsche Staatsbürger, die dennoch nach Finnland einreisen dürfen, müssen sich ab Montag in eine 14-tägige Quarantäne begeben, teilte das Auswärtige Amt mit. Die Quarantäne-Dauer könne durch negative Corona-Tests verkürzt werden.

11 Uhr: Vorarlberg will um seine deutschen Wintersport-Touristen kämpfen

Vorarlberg ist seit Mittwochabend Risikogebiet.  Das österreichische Bundesland will trotz der Einstufung um seine deutschen Wintersport-Touristen kämpfen. Dafür sollen weitere Regeln die Sicherheit garantieren. So sollen beispielsweise auch in Seilbahnkabinen die Abstandsregeln gelten. „Die deutsche Reisewarnung ist ein harter Schlag für uns“, sagt Vorarlbergs Landeschef Markus Wallner; denn 54 Prozent aller Urlauber stammen aus Deutschland. Jetzt setzt das Land alles daran, die Corona-Infektionen zu senken. 

9.15 Uhr: Spahn rät von Herbsturlaub im Ausland ab

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Bürger angesichts der europaweit zunehmenden zunehmenden Corona-Infektionszahlen aufgerufen, den Herbsturlaub nicht im Ausland zu verbringen. „Man kann ja auch Urlaub im Inland machen“, sagte Spahn im ZDF-„Morgenmagazin“. Der Urlaub im Ausland zähle zu den nicht unbedingt notwendigen Reisen, zu denen er abrate.

Er wisse, dass das hart sei für Reiseveranstalter, Reisebüros und für die Bürger, die sich schon auf ihren Urlaub gefreut hätten, sagte Spahn. Aber die vergangene Winter- und Sommersaison hätten gezeigt, dass durch Reiserückkehrer Infektionen stärker nach Deutschland gekommen seien: „Ich finde, für den Herbst- und Winterurlaub sollten wir gemeinsam daraus lernen.“ 

8.20 Uhr: Heil: Missbrauch von Kurzarbeitergeld ist eine „Sauerei“

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat den Missbrauch von Kurzarbeitergeld in der Corona-Krise verurteilt. „Jede Form von Leistungsmissbrauch ist natürlich eine Sauerei, um das mal klar zu sagen, weil es unsolidarisch ist gegenüber denen, die die Hilfe brauchen“, sagte der SPD-Politiker dem Bayerischen Rundfunk. Nach Angaben der Bundesregierung ist durch Leistungsmissbrauch von Kurzarbeitergeld in diesem Jahr bisher ein Schaden von mehr als sechs Millionen Euro entstanden.

Gleichzeitig sagte Heil, man könnte nicht von einem massenhaften Missbrauch sprechen. Hinweisen der Bundesagentur für Arbeit zufolge gebe es bei rund 2100 Unternehmen einen Verdacht auf Missbrauch. „Wenn man aber dagegen stellt, dass wir insgesamt 6,3 Millionen Menschen insgesamt in Kurzarbeit haben, ist das ein relativ kleiner Prozentsatz“, sagte Heil. Er liege ungefähr bei 0,3 Prozent. „Jeder ist zu viel, und deshalb geht die Bundesagentur der Sache auch nach mit Plausibilitätsprüfungen, mit Kontrollen, um dann auch zu Unrecht ausgezahltes Geld zurückzuverlangen. Das werden wir mit Macht auch durchsetzen.“

Freitag, 25. September, 7.15 Uhr: Wieder Klima-Demos mit Fridays for Future - mehrere Proteste geplant

Fridays for Future geht wieder auf die Straße - trotz Corona: Heute sind landesweite Proteste geplant. Die Bewegung rechnet in Baden-Württemberg nur mit einem Bruchteil der Teilnehmerzahlen des vergangenen Jahres. „In der aktuellen Situation wäre es für uns schon ein Erfolg, wenn nur ein Fünftel derjenigen auf die Straße kommt, die vor der Corona-Pandemie demonstriert haben“, sagte die Stuttgarter Aktivistin Nisha Toussaint-Teachout. „Das war im vergangenen Jahr einfach eine andere Situation. Aber es wird Zeit, dass wir das Thema wieder auf der Tagesordnung platzieren.“

Geplant sind laut Fridays for Future mehr als 50 Veranstaltungen zwischen Mannheim und Konstanz, Freiburg und Ulm. Allein in Stuttgart (12.30 Uhr) hofft die Bewegung auf mehrere Tausend Teilnehmer. Bundesweit gehen die Klima-Protestler an insgesamt rund 400 Orten auf die Straße.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 24. September:

21.09 Uhr: Über 16.000 neue Corona-Infektionen in Frankreich binnen 24 Stunden

In Frankreich haben sich binnen 24 Stunden mehr als 16.000 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Seit Mittwochabend seien 16.096 neue Infektionsfälle registriert worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstagabend mit. Dies ist ein neuer Rekord seit Einführung der großflächigen Tests auf das neuartige Coronavirus.

18.56 Uhr: Inzwischen mehr als 48.000 Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 48.128 gestiegen. Das sind 252 Menschen mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes vom Donnerstag (Stand: 16 Uhr) hervorgeht. Etwa 42.200 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg auf 1876. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 0,93 angegeben. Er gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

Die Zahl der täglich neu übermittelten Fälle blieb der Behörde zufolge in den letzten Wochen weitgehend konstant. Der Anteil derer, die sich wohl im Ausland infiziert haben, sei in den letzten drei Wochen stark zurückgegangen. Bis Donnerstagnachmittag lagen demnach alle Meldekreise unter dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100.000 Einwohner der letzten sieben Tage.

17.49 Uhr: Corona-Fall an der Gewerbeschule Bad Säckingen

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage wurde eine Schülerin im Kreis Waldshut positiv auf Covid 19 getestet: Nach einem Fall an der Fürstabt-Gerbert-Grundschule St. Blasien ist nun der Test einer Schülerin der Gewerbeschule Bad Säckingen positiv ausgefallen. Zehn Schüler und vier Lehrer der Schule sowie drei Familienangehörige der Schülerin wurden vorsorglich in Quarantäne geschickt.

16.58 Uhr: Veranstaltungs- und Eventfirmen können Corona-Förderung beantragen

Unternehmen aus der Veranstaltungs-, Messe-, Event- und Taxibranche im Südwesten können von sofort an Förderhilfen beim Land für die Rückzahlung ihrer Kredite beantragen. Die Firmen dürfen bei einer Bewilligung darauf hoffen, 40 Prozent ihrer Tilgungsraten für dieses Jahr vom Land bezahlt zu bekommen - bis zu einem Maximalbetrag von 150 000 Euro pro Antragsteller. Gefördert werden nach Angaben des Wirtschaftsministeriums vom Donnerstag allerdings nur Geschäfte, für die ein Kreditvertrag schon vor dem 11. März besiegelt war.

Mitte März nahm die Corona-Pandemie in Deutschland so richtig ihren Lauf, in der Folge brach das Geschäft beispielsweise von Schaustellern, Messebauern und Eventagenturen - bis heute teils komplett - ein. Mit der Förderung will das Land eine Insolvenzwelle in diesen Dienstleistungsbranchen verhindern.

15.45 Uhr: Überlinger Berufsschüler positiv auf das Coronavirus getestet

An der Überlinger Constantin-Vanotti-Schule hat sich ein Schüler mit dem Coronavirus infiziert. Aus diesem Grund muss nun eine ganze Klasse in Quarantäne gehen, samt einem halben Dutzend Lehrer, die dort unterrichtet hatten. Keine konkrete Betroffenheit gibt es bislang an der Jörg-Zürn-Gewerbe-Schule, wie deren stellvertretender Schulleiter, Reinhard Jürß, betont. Allerdings stünden einige Testergebnisse von Schülern auch noch aus.

15.11 Uhr: 149 Schulklassen müssen im Südwesten zu Hause bleiben

Knapp zwei Wochen nach dem Start des neuen Schuljahres sind 149 Schulklassen im Südwesten aus dem Präsenzunterricht genommen worden. An insgesamt 111 Standorten werden die Klassen wegen einer Infektion mit dem Coronavirus oder dem Verdacht einer Infektion vorübergehend nur im Fernunterricht unterrichtet, wie das Kultusministerium am Donnerstag mitteilte.

Die Zahlen entsprechen dem Stand vom 23. September. Insgesamt drei Schulen in Ulm, Friedrichshafen und Schorndorf seien vorerst vollständig geschlossen. Insgesamt gibt es in Baden-Württemberg rund 67.500 Klassen in 4500 Schulen.

14.33 Uhr: Südbadischer Fußballverband verzichtet auf Spielbetrieb in der Halle

Der Südbadische Fußballverband hat beschlossen, in der Spielzeit 2020/2021 keine Verbands- und Bezirkswettbewerbe in der Halle durchzuführen. Auch private Vereinsturniere in der Halle seien nicht genehmigt, gab der Verband nun bekannt. Er wolle mit dieser Entscheidung „seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und der weiteren Ausbreitung des Coronavirus entgegenwirken“, heißt es in der Mitteilung. Darüber hinaus wolle man „die Vereine in der kommenden Winterzeit nicht zusätzlich mit weiteren Spielen und großem Organisationsaufwand durch die hohen Anforderungen an Hygienekonzepte bei Indoor-Veranstaltungen belasten.“

14.04 Uhr: Studenten leiden auf dem Mietmarkt wegen Corona-Krise doppelt

Studenten haben in der Corona-Krise gleich doppelt schlechte Karten auf dem Mietmarkt. Zum einen seien während der Pandemie die Preise für durchschnittliche Musterwohnungen an 29 von 30 untersuchten Hochschulstandorten weiter gestiegen, heißt es im am Donnerstag veröffentlichten Studentenwohnreport des Finanzdienstleisters MLP und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Zum anderen hätten viele Studenten wegen weggefallener Nebenjobs weniger Geld zur Verfügung.

Hintergrund für die Preissteigerungen sei die allgemein gestiegene Nachfrage im günstigen Mietsegment wegen der Pandemiefolgen. Der Verlust der Nebenjobs bei vielen Studenten wiege umso schwerer, da der Bafög-Wohnzuschlag an fast keinem der Standorte für die Miete einer studentischen Musterwohnung ausreiche. Damit dürfte laut Report auch die zuletzt wieder leicht positive Entwicklung der studentischen Einkommen auf im Schnitt rund 1000 Euro pro Monat ein Ende gefunden haben.

13.06 Uhr: Widerstand gegen neue Corona-Maßnahmen in Frankreich

In Frankreich wächst der Widerstand gegen die erneute Verschärfung der Corona-Maßnahmen: Die besonders betroffene Stadt Marseille nannte die angekündigte Schließung aller Bars und Restaurants am Donnerstag einen „Affront“, ein Regionalvertreter sprach von einer „kollektiven Bestrafung“ durch die Pariser Zentralregierung. Auch in der Hauptstadt mehrten sich die kritischen Stimmen. Die französische Regierung verweist zur Begründung der neuen Restriktionen darauf, dass die Zahl der Neuinfektionen im Land mit zuletzt gut 13.000 in 24 Stunden weiter extrem hoch ist. Gesundheitsminister Olivier Véran warnte, ohne rasches Gegensteuern drohe „in einigen Wochen wieder eine kritische Lage“ in den Krankenhäusern.

Die Regierung verhängte deshalb die härtesten Maßnahmen seit Ende der Ausgangssperre am 11. Mai: In Marseille müssen ab Samstag alle Gastronomiebetriebe schließen. In Paris, Bordeaux, Nizza und sieben weiteren Großstädten sollen Bars und Restaurants „spätestens um 22 Uhr“ dicht machen. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo nannte dies genauso „schwer verständlich“ wie die Schließung aller Fitnessclubs und Sporthallen. In allen Städten mit hoher Virus-Ausbreitung sind zudem Versammlungen von mehr als zehn Menschen untersagt sowie Großveranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmern. Landesweit gilt überdies weiter eine Maskenpflicht in Unternehmen, Schulen und in öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln.

12.05 Uhr: Lehrer und Erzieher können sich länger auf Corona testen lassen

Lehrer und Erzieher in Baden-Württemberg können sich länger als zunächst geplant zwei Mal kostenfrei und freiwillig auf das Coronavirus testen lassen. Das Zeitfenster, in dem dies für das gesamte Personal an Schulen, Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege gelte, werde bis zum 1. November verlängert, teilte das Kultusministerium  in Stuttgart mit. Die Tests seien wie bisher auch ohne Symptome möglich, das Land übernehme bis zum Ende der Herbstferien die Kosten. „Damit können sie auch noch die ersten kühleren Tage abwarten, bevor sie sich testen lassen und ihre Tests gezielt wahrnehmen“, sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU).

Ursprünglich galt dieses Angebot, das sich auch an Hausmeister, Schulsekretärin sowie alle weiteren Beschäftigten richtet, seit Mitte August und noch bis Ende September. Nach dem 1. November soll laut Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) ermittelt werden, wie viele Menschen von der Testmöglichkeit Gebrauch gemacht haben. „Diese Informationen und die weitere Beobachtung des Infektionsgeschehens im Umfeld von Schulen und Kitas werden uns Aufschlüsse für die weitere Teststrategie des Landes Baden-Württemberg geben“, erklärte Lucha.

11 Uhr: Keine Après-Ski-Partys in Österreich in diesem Jahr

Die diesjährige Wintersaison in Österreich wird anders ausfallen als gewohnt: Angesichts steigender Infektionszahlen hat die österreichische Bundesregierung den klassischen Après-Ski-Partys eine Absage erteilt. Gedrängtes Stehen soll es in Bars und auf Terrassen nicht mehr geben, Essen und Getränke dürfen nur noch im Sitzen konsumiert werde - das gilt sowohl im Innenraum als auch im Freien. Das kündigte die österreichische Regierung am Donnerstag an. „Ski-Vergnügen ja, aber ohne Après-Ski“, fasste Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zusammen.

Bei Partys im für seine Après-Ski-Szene berühmten Tiroler Skiort Ischgl hatten sich in der vergangenen Saison viele Touristen gerade auch aus Deutschland mit dem Coronavirus angesteckt. Tirols Landeschef Günther Platter begrüßte die Regeln. Après-Ski mache nur 3 Prozent der Wertschöpfung im Wintertourismus seines Bundeslands aus.

Die Après-Ski-Regeln sind Teil eines Gesamtkonzepts für den Ski-Tourismus. So sei in Seilbahnen ein Abstand von einem Meter und Maskenpflicht vorgeschrieben, Skischulen sollten höchstens zehn Schüler pro Gruppe haben und die Durchmischung zwischen Gruppen verhindern, kündigte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) an. Außerdem sollen sich auch Skilehrer und Reisebegleiter zusätzlich zu Hotelmitarbeitern regelmäßig auf das Coronavirus testen lassen.

8.45 Uhr: Gemeinderat macht Weg frei: Gastronomen dürfen Heizpilze in Villingen-Schwenningen aufstellen

Nach einer hitzigen und äußerst emotional geführten Debatte haben 22 Stadträte dafür gestimmt, dass Gastronomen in Villingen-Schwenningen wegen der Corona-Krise wieder Heizpilze aufstellen dürfen. Zehn Räte stimmten dagegen, vier haben sich enthalten. Da der Gemeinderat vor einigen Jahren die als äußerst klimaschädlich geltenden Heizpilze verboten hat, ging es jetzt um eine befristete Aufhebung des Verbotes. Die Stadträte gingen sogar noch weiter als die Verwaltung es vorgeschlagen hatte: Bis 31. Oktober 2021 wird das Verbot ausgesetzt, die Verwaltung hatte den 31. März genannt.

Donnerstag, 24.9., 7.15 Uhr: Reisewarnung für Vorarlberg

Die Bundesregierung hat Regionen in elf EU-Ländern zu Corona-Risikogebieten erklärt und warnt nun vor Reisen dorthin. In Österreich hat es nach der Hauptstadt Wien nun auch die Urlaubsregion Vorarlberg getroffen. Was das für Pendler, Ausflügler und Familien bedeutet, lesen Sie hier.

Auch die Hauptstädte Dänemarks, Portugals und Irlands - Kopenhagen, Lissabon und Dublin sind darunter. Insgesamt sind damit nun schon 14 von 27 EU-Mitgliedstaaten zumindest teilweise wieder als Risikogebiete ausgewiesen.

Reisende, die aus Risikogebieten zurückkehren, müssen sich 48 Stunden vor oder nach der Einreise auf Corona testen lassen und dann in Quarantäne bleiben, bis das Ergebnis da ist. Die Reisewarnung ist kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung haben. Allerdings hat sie auch eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.

Diese neuen Reisewarnungen dürften die Menschen in Deutschland am meisten interessieren:

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 23. September:

21.08 Uhr: Regionen in elf EU-Ländern zu Corona-Risikogebieten erklärt

Die Bundesregierung hat Regionen in elf Ländern der Europäischen Union wegen steigender Infektionszahlen zu Corona-Risikogebieten erklärt. Darunter sind auch Gebiete in den Nachbarländern Dänemark, Tschechien, Frankreich, Österreich und den Niederlanden. Das geht aus der am Mittwochabend aktualisierten Liste des Robert-Koch-Instituts hervor. Insgesamt sind damit nun schon 14 von 27 EU-Mitgliedstaaten wieder ganz oder teilweise als Corona-Risikogebiete ausgewiesen.

Neu hinzugekommen sind am Mittwoch Regionen in Dänemark, Portugal, Irland und Slowenien. Zudem wurden weitere Regionen in Frankreich, Tschechien, den Niederlanden, Kroatien, Rumänien, Österreich und Ungarn als Risikogebiete ausgewiesen. Es wird erwartet, dass das Auswärtige Amt für alle diese Gebiete noch im Laufe des Abends eine Reisewarnung ausspricht.

Reisende, die aus Risikogebieten zurückkehren, müssen sich 48 Stunden vor oder nach der Einreise auf Corona testen lassen. Die Reisewarnung ist kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung haben. Allerdings hat sie auch eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.

18.56 Uhr: Landesgesundheitsamt meldet 293 neue Corona-Fälle im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen im Südwesten ist bis Mittwoch (Stand: 16 Uhr) auf 47.876 gestiegen. Das sind 293 mehr als am Vortag, berichtete das Landesgesundheitsamt in Stuttgart. Als genesen gelten demnach 41.997 Menschen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um einen auf 1875. Der sogenannte geschätzte Sieben-Tage-R-Wert liegt den Angaben zufolge bei 1,0. Er zeigt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

17.48 Uhr: Zahl der Corona-Infektionen in Europa übersteigt Fünf-Millionen-Schwelle

Die Zahl der Corona-Infektionen in Europa hat am Mittwoch die Schwelle von fünf Millionen überschritten. Das ergab eine auf Behördenangaben beruhende Zählung der Nachrichtenagentur AFP. Demnach steckten sich bis Mittwochmittag 5.000.421 Menschen mit dem Virus an, mehr als 227.000 von ihnen starben. Die meisten Fälle wurden der Statistik zufolge aus Russland mit 1,12 Millionen Infizierten gemeldet, danach folgen Spanien (682.000), Frankreich (502.000) und Großbritannien (403.000). Allein in der vergangenen Woche waren europaweit mehr als 380.000 neue Fälle registriert worden, so viele wie nie zuvor seit dem Ausbruch des Coronavirus.

Europa sieht sich derzeit einer zweiten Infektionswelle gegenüber. Experten führen den Anstieg der registrierten Fälle aber auch eine Zunahme der Tests zurück. Trotzdem bleibt wohl eine große Zahl an Infektionen unentdeckt, weil die Betroffenen keine Symptome aufweisen und deshalb nicht getestet werden.

16.58 Uhr: Maskenpflicht in Bus und Bahn soll stärker kontrolliert werden

Fahrgäste in Bus und Bahn müssen sich auf eine stärkere Kontrolle der Maskenpflicht einstellen. Von Oktober an soll es regionale, überregionale und bundesweite Schwerpunktkontrollen an bestimmten Tagen geben. Darauf haben sich am Mittwoch Vertreter von Bund, Ländern und Kommunen sowie Bundespolizei, Verkehrsunternehmen und Gewerkschaften verständigt.

„Die zuständigen Behörden sowie die Verkehrsunternehmen werden ihre Maßnahmen zur Kontrolle und Einhaltung der Maskenpflicht sichtbar erhöhen“, heißt es in der Erklärung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Aktionstage sollen demnach ein Zeichen des gemeinsamen Willens zur Einhaltung der Maskenpflicht setzen. Je nach Landesrecht soll die Kontrollen auch auf Bahnhöfe und Haltestellen ausgedehnt werden.

15.33 Uhr: Tschechien führt wegen Corona-Anstiegs Sperrstunde um 22 Uhr ein

Im Kampf gegen steigende Corona-Infektionszahlen führt Tschechien in Kneipen und Gaststätten eine Sperrstunde um 22.00 Uhr ein. „Unter dem Einfluss des Alkohols kommt es zu viel häufigeren Kontakten und zur Missachtung elementarer Regeln“, sagte der neue Gesundheitsminister Roman Prymula am Mittwoch. Die Maßnahme sei zunächst auf zwei Wochen begrenzt.

Einschränkungen gibt es auch bei sportlichen und kulturellen Großveranstaltungen. Im Freien werden sie auf 2000 Sitzplätze begrenzt, in Innenräumen auf maximal 1000. Vor allem Fußball- und Eishockey-Vertreter zeigten sich alarmiert. Der Vorsitzende der nationalen Sportagentur, Milan Hnilicka, kündigte Hilfen an. In Prag wurde erwartet, dass Deutschland demnächst ganz Tschechien als Risikogebiet ausweist. Bisher gilt dies nur für die Hauptstadt und die angrenzende Mittelböhmische Region.

14.52 Uhr: Heiko Maas wegen Corona-Infektion eines Personenschützers in Quarantäne

Bundesaußenminister Heiko Maas hat sich wegen der Corona-Infektion eines seiner Personenschützer in Quarantäne begeben. Ein erster Test auf eine Covid-19-Erkrankung sei am Mittwoch aber negativ gewesen, teilte das Auswärtige Amt mit. Es werde nun geklärt, ob weitere Personen betroffen und welche Maßnahmen gegebenenfalls zu ergreifen seien. Wie lange Maas (SPD) nun in Quarantäne bleibt und inwieweit seine Arbeit beeinträchtigt wird, war zunächst unklar.

14.16 Uhr: Tübinger Impfstudie steht kurz vor der zweiten Testphase

Die Tübinger Impfstudie zum Curevac-Wirkstoff gegen Covid-19 steht kurz vor der zweiten Phase. Diese beginne nun in Südamerika, sagt Studienleiter Peter Kremsner vom Tropeninstitut der Universität Tübingen dem SÜKURIER. Auch in Tübingen soll demnach die nächste Phase der klinischen Studie "demnächst" beginnen, so Kremnser. Geplant sei ein Startpunkt um den 1. November.

Auch ältere Probanden über 60 Jahren sollen dann teilnehmen dürfen. Die zweite Testphase soll den Plänen zufolge dann direkt in die dritte Phase übergehen. Wann die letzte, entscheidende Phase der Impfstudie beginnen könnte, steht noch nicht fest. Bis Mitte Oktober soll der erste Zwischenbericht der ersten Studienphase veröffentlicht werden. Größere Nebenwirkungen habe es aber nicht gegeben, so Kremsner. (mim)

13.31 Uhr: Bundesregierung lehnt Lockerungen der Corona-Maßnahmen weiter ab

Die Bundesregierung lehnt angesichts weiterhin hoher Infektionszahlen Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen ab. Es gebe immer weniger Landkreise ohne Fälle, eine Zunahme der Hotspots und ein "diffuses Geschehen", sagte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) am Mittwoch in Berlin anlässlich der Vorstellung der 100-Tage-Bilanz der Corona-App.

Daher sei "kein Anlass gegeben, über weitere Lockerungen nachzudenken". Vielmehr müsse weiterhin über klare Beschränkungen gesprochen werden, "damit sich das Geschehen insgesamt weiter eindämmen lässt". Bund und Länder wollen sich in der kommenden Woche zu erneuten Beratungen über die Beschränkungen in der Corona-Pandemie treffen.

12.56 Uhr: Musterklagen wegen massenhafter Corona-Infektionen in Ischgl eingereicht

Im Zusammenhang mit der unkontrollierten Ausbreitung des Coronavirus in Ischgl hat der österreichische Verbraucherschutzverein (VSV) vier Musterklagen eingereicht. Dies gab VSV-Obmann Peter Kolba am Mittwoch auf einer Pressekonferenz bekannt. Sein Verein vertrete auf dem Rechtsweg insgesamt tausend Betroffene. Um bei Gericht rasche Erfolge zu erzielen, habe man sich vorerst auf vier Musterfälle beschränkt.

Die vier sogenannten Amtshaftungsklagen wurden beim Wiener Landesgericht für Zivilrechtssachen eingebracht. Ein Betroffener ist den Angaben zufolge an Covid-19 gestorben. Bei zwei deutschen Betroffenen sei die Erkrankung so schwer verlaufen, dass die Patienten teilweise heute noch in Behandlung sind und mit Dauerfolgen rechnen müssen. Ein vierter Betroffener sei gesund, auch er müsse aber mit Spätfolgen rechnen. Laut Kolba meldeten sich nach einem Aufruf des VSV rund 6000 Menschen aus 45 Staaten, weil sie sich nach eigenen Angaben während des Skiurlaubs in Ischgl mit dem Coronavirus infiziert hatten.

11.20 Uhr: Leopoldina fordert von Bund und Ländern einheitliche Regeln gegen Corona

Die Nationalakademie Leopoldina hat Bund und Länder aufgefordert, für verbindliche, wirksame und einheitliche Regeln im Kampf gegen die Corona-Pandemie zu sorgen. Um das öffentliche Leben in Deutschland im Herbst und im Winter aufrecht zu erhalten, seien jetzt Schutzmaßnahmen nötig, teilte die Leopoldina nun in Halle in einer Ad-hoc-Stellungnahme mit.

Die Verantwortlichen in Bund und Ländern müssten einheitliche Vorsorgemaßnahmen konsequenter als bisher umsetzen, forderten die Wissenschaftler. In Anbetracht sinkender Temperaturen und der Verlagerung von Gruppenaktivitäten in Innenräume bestehe die Gefahr, dass es abermals zu einer schwer kontrollierbaren Entwicklung der Pandemie komme.

10.30 Uhr: Maskenpflicht in Restaurants jetzt teilweise auch für Gäste

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die Landesregierung die Maskenpflicht in Gaststätten verschärft. Wer in Restaurants nicht auf einem Platz sitzt, sondern etwa zu einem Tisch oder zur Toilette geht, muss ab 30. September einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Die Maskenpflicht gilt dann auch in Freizeitparks und Vergnügungsstätten in geschlossenen Räumen und in Wartebereichen. „Es gibt ein Zutritts- und Teilnahmeverbot bei Verstoß gegen die Maskenpflicht“, teilte die Landesregierung in Stuttgart mit. Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern bleiben untersagt.

9.23 Uhr: Trotz steigender Corona-Zahlen: Konsumlaune stabilisiert sich

Ungeachtet der Ankündigung Zehntausender Stellenstreichungen und eines wieder anschwellenden Infektionsgeschehens in der Corona-Pandemie hat sich die Konsumlaune der Verbraucher in Deutschland nicht weiter verschlechtert. Sie „sehen die Konjunktur ganz klar auf Erholungskurs“, sagte Rolf Bürkl vom Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK.

8.25 Uhr: Johnson: Militäreinsatz zur Kontrolle von Corona-Regeln möglich

Der britische Premier Boris Johnson will zur Kontrolle schärferer Corona-Maßnahmen in England möglicherweise auch das Militär einsetzen. Man werde die schärferen Corona-Maßnahmen streng überprüfen und bei Verstößen Geldstrafen verhängen, verkündete Johnson im Londoner Parlament.

Die Polizei werde dabei präsenter in den Straßen des Landes sein, gegebenenfalls könne zur Verstärkung auch das Militär eingesetzt werden. „Wir müssen das Virus jetzt unterdrücken“, schwor Johnson die Briten angesichts rapide steigender Infektionszahlen in einer Fernsehansprache zur besten Sendezeit ein. Dafür sei gesunder Menschenverstand die wirksamste Waffe.

7.45 Uhr: Die Lörracher Regio-Messe soll 2021 wieder stattfinden

2019 wurde die Lörracher Regio-Messe kurzfristig abgesagt. Nun melden sich die Veranstalter zurück – mit den neuen Terminen für 2021 und 2022. So soll nach der Absage im März dieses Jahres 2021 das Comeback gefeiert werden: „Der Termin steht: Vom 9. bis 17. Oktober 2021 geht auf dem großzügigen Messegelände am Rande des Grütt-Landschaftsparks die Regio-Messe mit ihrem bewährten Konzept über die Bühne“, heißt es in einer Mittelung. Es wird die 37. Auflage der Messe, die am Hochrhein bislang jedes Jahr ein echter Besuchermagnet war

7.07 Uhr: 100 Tage Corona-Warn-App: SAP und Telekom ziehen positive Bilanz

Die Macher der deutschen Corona-Warn-App, SAP und Deutsche Telekom, haben 100 Tage nach dem Start der Anwendung eine positive Bilanz gezogen. „Die App funktioniert und wir arbeiten weiter an Verbesserungen“, sagte Peter Lorenz, Chefentwickler bei der Telekom-Tochter T-Systems. Das sei auch der Grund, warum sich inzwischen mehrere Länder an dem Open-Source-Code des deutschen Projektes bedienen würden.

Die im internationalen Vergleich sehr hohen Download-Zahlen für die deutsche App wertete Lorenz als ein „Vertrauensbeweis der Bevölkerung“. Die Akzeptanz der App sage viel darüber aus, dass die Menschen in der Stimmung seien, solche Tools als einen Beitrag zur Pandemiebekämpfung zu nutzen.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 22. September:

22.30 Uhr: 1821 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1821 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstag auf seiner Homepage bekannt. Aus den Daten des RKI-Lageberichts geht hervor, dass sich von den vom 14. bis 20. September erfassten Infizierten, bei denen eine Angabe zum Infektionsland vorliegt, 12 Prozent wahrscheinlich im Ausland angesteckt haben.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9396. Das sind zehn mehr als am Vortag. Rund 243 700 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

19.58 Uhr: EU baut Reserve an Schutzmasken aus

Mit Blick auf die steigenden Corona-Zahlen in Europa baut die Europäische Union weiter gemeinsame Reserven an medizinischen Schutzmasken auf. Nach Deutschland und Rumänien hätten sich nun auch Dänemark, Griechenland, Ungarn und Schweden bereit erklärt, im Auftrag aller EU-Staaten Depots anzulegen, erklärte EU-Kommissar Janez Lenarcic am Dienstag.

Der Aufbau der gemeinsamen Reserve hatte im Frühjahr begonnen, als viele Staaten in der Corona-Krise viel zu wenig Schutzausrüstung für Ärzte und Pfleger hatten. Aus dieser Reserve seien inzwischen 520.000 medizinische FFP2- und FFP3-Masken an die EU-Staaten Italien, Spanien, Kroatien und Litauen sowie an die Nachbarn Nordmazedonien, Montenegro und Serbien verteilt worden, sagte Lenarcic. Die Vorräte werden aus dem Gemeinschaftsetat der EU finanziert. Einzelne EU-Staaten schaffen das Material an und lagern es. Im Notfall wird es nach Bedarf verteilt.

18.51 Uhr: Landesgesundheitsamt meldet 238 neue Corona-Fälle im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen im Südwesten ist bis Dienstag (Stand: 16 Uhr) auf 47.583 gestiegen. Das sind 238 mehr als am Vortag, berichtete das Landesgesundheitsamt in Stuttgart. Als genesen gelten demnach 41.691 Menschen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 3 auf 1874. Der sogenannte geschätzte Sieben-Tage-R-Wert liegt den Angaben zufolge bei 1,03. Er zeigt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

17.24 Uhr: Laut Spahn keine Schnellzulassung bei Corona-Impfstoff

Eine Schnellzulassung bei einem Corona-Impfstoff wird es nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nicht geben. Schnelligkeit sei nicht die Hauptpriorität bei der Entwicklung, sondern Sicherheit und Wirksamkeit, sagte Spahn am Dienstag in Frankfurt am Main. Der Minister betonte, es werde ein freiwilliges Impfangebot geben. Er sei sicher, dass die Bereitschaft in der Bevölkerung ausreiche. Spahn startete in einem Industriepark im Stadtteil Höchst einen Testlauf einer Anlage zur sterilen Abfüllung eines künftigen Impfstoffs des französischen Herstellers Sanofi. Der Impfstoff wird derzeit getestet, mit Ergebnissen wird Anfang Dezember gerechnet. Weltweit sind Unternehmen dabei, Impfstoffe zu entwickeln.

16.30 Uhr: SC Freiburg plant Heim-Auftakt gegen Wolfsburg mit bis zu 3200 Fans

Der SC Freiburg lässt zu seinem ersten Heimspiel in der neuen Saison der Fußball-Bundesliga am Sonntag (18 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg rund 3200 Zuschauer zu. Es stünden Sitzplätze auf der Haupt-, der Süd- und der Osttribüne zur Verfügung, teilten die Badener mit. Für die darauffolgenden Heimspiele wolle der Verein mit den zuständigen Behörden dann eine Lösung erarbeiten, die auch die Nutzung von Stehplätzen möglich machen soll.

Die Tickets für die Partie gegen Wolfsburg werden unter Mitgliedern des Sport-Clubs und des Fördervereins der Freiburger Fußballschule sowie Dauerkarteninhabern der Vorsaison verlost. Zudem werde in Kooperation mit der Stadt ein Kontingent von 50 Karten kostenfrei an Menschen vergeben, welche die Coronavirus-Pandemie besonders hart getroffen hat oder die sich in der Zeit besonders für die Gesellschaft verdient gemacht haben, gaben die Freiburger bekannt.

15.40 Uhr: Deutsche Bank schrumpft wegen Corona-Krise ihr Filialnetz

Die Corona-Krise beschleunigt das Filialsterben in der Finanzbranche - auch bei der Deutschen Bank. Deutschlands größtes Geldhaus will jede fünfte seiner Filialen im Heimatmarkt schließen. „Wir planen, das Filialnetz im Laufe des kommenden Jahres möglichst rasch auf die Zielgröße von 400 zurückzubauen“, sagte ein Sprecher des Frankfurter Dax-Konzerns am Dienstag und bestätigte damit in verschiedenen Medien zitierte Aussagen von Deutsche-Bank-Manager Philipp Gossow.

Ende vergangenen Jahres hatte die Deutsche Bank 511 eigene Filialen, derzeit sind es nach Angaben der Bank etwas mehr als 500. Zusätzlich stehen den Kunden für einfache Bankgeschäfte wie Überweisungen die 800 Filialen der zum Konzern gehörenden Postbank zur Verfügung. Filialen schließen will die Deutsche Bank den Angaben zufolge vor allem in städtischen Regionen, wo das Institut mit mehreren Standorten vertreten ist. Wie viele Stellen den Filialschließungen zum Opfer fallen werden, blieb zunächst unklar.

14 Uhr: Die Narrenzunft Wilderer sagt das Kleggau-Narrentreffen am 30. und 31. Januar 2021 ab

Die Narrenzunft Wilderer aus Untermettingen am Hochrhein hat sich schweren Herzens entschieden: Das 41. Kleggau-Narrentreffen, das für den 30. und 31. Januar 2021 in Untermettingen geplant war, ist abgesagt. „Die Entscheidung ist in Absprache mit allen Vorsitzenden der helfenden Vereine einstimmig gefallen“, erklärte der Vorsitzende Fabian Brogle bei der Hauptversammlung. Diese fand unter strengen Hygienevorschriften in der Steinatalhalle statt.

13 Uhr: Corona-Impfstoff könnte 5 bis 15 Euro pro Dosis kosten

Corona-Impfstoffe könnten nach Aussagen des Europäischen Pharmaverbands (EFPIA) pro Einheit zwischen 5 und 15 Euro kosten. Dies sei ein angemessener Preis pro Dosis, sagte die Vorsitzende der Verbandsgruppe Impfungen Europa, Sue Middleton, bei einer Anhörung im Gesundheitsausschuss des Europäischen Parlaments nun in Brüssel. Genaue Preise seien in den bisher geschlossenen Vereinbarungen zwischen Impfstoff-Herstellern und der Europäischen Union aber nicht festgelegt worden.

Der Vizepräsident des Herstellers Sanofi, Thomas Triomphe, versicherte, dass es einen fairen und niedrigen Preis geben werde. Ein reduzierter Preis solle für Entwicklungsländer gelten. Wie viel genau eine Impfdosis kosten werde, könne man noch nicht sagen. Die Forschung sei noch nicht weit genug, um etwa die genaue Dosierung des Wirkstoffes zu kennen.

12 Uhr: Bootsparty auf dem Bodensee: Über 600 Menschen feiern ohne Maske 

Auf der Bodensee-Fähre Euregia wurde am Sonntagnachmittag ausgelassen Schulter an Schulter gefeiert. Die wenigsten Gäste trugen dabei Schutzmasken. Der Veranstalter weist jegliche Schuld von sich. Der Kanton Thurgau prüft nun jedoch rechtliche Konsequenzen.

Schulter an Schulter und weit und breit keine Maske zu sehen: Mehr als 600 Menschen feiert am Sonntag auf der Euregia-Fähre auf dem ...
Schulter an Schulter und weit und breit keine Maske zu sehen: Mehr als 600 Menschen feiert am Sonntag auf der Euregia-Fähre auf dem Bodensee ohne Mund-Nasen-Schutz. Nun ermittelt die Kantonspolizei Thurgau. Das hier gezeigte Bild wurde am Samstag aufgenommen, die umstrittene Feier fand am Sonntag statt. | Bild: St. Galler Tagblatt/PD

11.20 Uhr: UEFA hält an Fan-Konzept fest - 800 Karten-Rückläufer aus München

Die UEFA hält an ihrem Zuschauer-Konzept für den Supercup zwischen dem FC Bayern München und dem FC Sevilla fest. Das Pilotprojekt zur Fan-Rückkehr werde trotz der Kritik aus Deutschland unverändert fortgesetzt, hieß es von der Europäischen Fußball-Union am Dienstag auf Anfrage. Am Donnerstag soll die rund 67.000 Zuschauer fassende Puskás Arena in Budapest zu 30 Prozent ausgelastet sein, obwohl die ungarische Hauptstadt ein Corona-Risikogebiet ist.

Allerdings werden weit weniger Bayern-Fans nach Ungarn reisen als anfangs gedacht. Rund 800 Tickets wurden aus München an die UEFA bereits zurückgegeben. Der Verband hatte eine kostenfreie Stornierung erlaubt. 2100 Karten standen den Bayern-Anhängern zur Verfügung. Die UEFA rechnete am Dienstag mit weiteren Ticket-Rückläufern. Diese Karten würden nicht neu vergeben werden. Aus Sevilla lagen der UEFA ohnehin nur etwas weniger als 350 Ticket-Anfragen vor.

9.35 Uhr: Großbritannien empfiehlt wieder Arbeit von zu Hause

Angesichts stark steigender Infektionszahlen empfiehlt die britische Regierung ihren Bürgern im Kampf gegen das Coronavirus wieder die Arbeit im Home Office. „Leuten, denen es möglich ist, von zu Hause zu arbeiten, würden wir empfehlen, das zu tun“, sagte Staatsminister Michael Gove. „Die Infektionsrate geht nach oben, die Zahl der Menschen, die ins Krankenhaus müssen, geht nach oben, und deswegen müssen wir handeln.“

Der konservative Premierminister Boris Johnson wollte sich heute mit einer Rede an seine Landsleute wenden, um ihnen den Ernst der Lage bewusst zu machen und sie an geltende Abstands- und Hygieneregeln zu erinnern. In Schottland wird eine Ankündigung von Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon erwartet.

In ganz Großbritannien steigen die Infektionszahlen rapide an: In den vergangenen Tagen kamen fast täglich 3500 bis 4000 neue Fälle hinzu. Die Zahl der Infektionen verdoppelte sich ungefähr innerhalb von sieben Tagen. 

8.45 Uhr: Jeder zweite neue Corona-Infizierte in Bayern 15 bis 34 Jahre alt

 In Bayern ist derzeit jeder zweite neue Corona-Infizierte 15 bis 34 Jahre alt. 47 Prozent aller gemeldeten Infektionen der vergangenen sieben Tage stammen nach Zahlen des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit aus dieser Altersgruppe. „In diesem Alter gibt es häufig Kontakte mit einer Vielzahl an Personen - und die Ansteckungsgefahr wird in dem einen oder anderen Fall unterschätzt“, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). 29 Prozent aller gemeldeten Infektionen der vergangene sieben Tage entfallen laut LGL allein auf die Gruppe der jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 30 Jahren.

„Der Anstieg der Corona-Infektionen in Bayern lässt sich zum Teil noch auf die vielen Sommer-Reiserückkehrer aus Risikogebieten zurückführen“, sagte Huml. „Aber auch unvorsichtiges Verhalten, das das Risiko für die Übertragung von SARS-CoV-2 erhöht, kann ein Grund sein.“ 

Dienstag, 22. September, 7.30 Uhr: Marburger Bund unterstützt Spahns Fieberambulanzen

Der Ärzteverband Marburger Bund unterstützt die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ins Spiel gebrachten Pläne zu sogenannten Fieberambulanzen. Sie seien „sehr sinnvoll“, sagte die Vorsitzende Susanne Johna der „Passauer Neuen Presse“. „Es gilt unbedingt zu vermeiden, dass Patienten mit anderen Erkrankungen sich scheuen, zum Arzt oder in die Klinik zu gehen. Je klarer wir die Wege für mögliche Covid-19-Patienten bahnen, desto eher trauen sich andere, wieder den Hausarzt aufzusuchen.“

Spahn hatte am Montag die Pläne zur Einrichtung der Fieberambulanzen mit Blick auf einen befürchteten Anstieg der Corona-Zahlen konkretisiert. „Es geht darum, eine Infrastruktur zu haben, die sicherstellt, dass nicht im Wartezimmer sich die Menschen untereinander anstecken. Das macht Sinn für Corona und auch bei der Grippe und einer möglichen Grippewelle“, sagte Spahn. Der CDU-Politiker sprach von „Schwerpunktsprechstunden“, „Schwerpunktpraxen“ und „regionalen Fieberambulanzen“, an die sich Patienten mit entsprechenden Symptomen künftig wenden können sollen.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 21. September:

21.50 Uhr:  33 Corona-Fälle in Arbeiterunterkunft von Stuttgart 21

In einer Arbeiterunterkunft des Bahnprojekts Stuttgart 21 haben sich 33 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Die Infizierten sowie enge Kontaktpersonen sind nun in Quarantäne, wie ein Stadtsprecher am Montag sagte. Die Betroffenen seien in zwei städtische Schutzeinrichtungen gebracht worden. Dort werden sie vom Gesundheitsamt und dem Deutschen Roten Kreuz betreut. Den Angaben nach wurden bislang 66 Menschen getestet. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.

Bereits im April waren auf den Baustellen des Bahnprojekts sechs Arbeiter an Covid-19 erkrankt. Mehr als 90 Kontaktpersonen kamen damals in Quarantäne. In Stuttgart haben sich nach Angaben der Stadt bislang 2576 Menschen infiziert. 67 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. 

An dem unterirdischen Durchgangsbahnhof in Stuttgart wird seit Jahren gebaut. Das Projekt umfasst neben „Stuttgart 21“ auch die Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm. Nach letzten Schätzungen soll es 8,2 Milliarden Euro kosten. Im Finanzierungsvertrag waren im Jahr 2009 noch 4,5 Milliarden Euro festgelegt worden. Auf den Baustellen arbeiten laut Bahn insgesamt rund 6000 Menschen.

21 Uhr: Deutlich weniger Hochzeiten wegen Corona-Pandemie im Südwesten

Die Corona-Pandemie hat in Baden-Württemberg viele Heiratspläne vorerst platzen lassen. Im Südwesten sind in den ersten sechs Monaten des Jahres 18 467 Ehen geschlossen worden. Das sind 3771 weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mitteilte. 

Bundesweit wurden von Januar bis Juni 139 900 Ehen geschlossen. 29 200 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Bund und Länder hatten Mitte März strenge Auflagen verhängt, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Viele Standesämter schlossen vorübergehend ganz, andere schränkten ihre Dienste ein. 

Mit dem 02.02.2020 und dem 20.02.2020 gab es in diesem Jahr gleich zwei attraktive Termine, die auch reichlich genutzt wurden - was dem Bundesamt zufolge ein weiteres Absinken der Zahlen verhinderte. Im Februar 2020 heirateten im Südwesten 2759 Paare, 917 oder knapp 50 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Der Effekt fiel je nach Bundesland aber unterschiedlich stark aus: In Brandenburg (plus 84 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (plus 82 Prozent) und Thüringen (plus 80 Prozent) sagten im Februar deutlich mehr Paare „Ja“ zueinander. In Hamburg hingegen blieb die Zahl der Eheschließungen gleich.

19.58 Uhr: Land unterstützt Projekte in Corona-Forschung mit zwei Millionen Euro

Mit knapp zwei Millionen Euro will das Land Corona-Forschungen zu Antikörpertests und zu speziellen Mund- und Nasenschutzmasken unterstützen. Das geht aus der Vorlage von Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) für die Kabinettssitzung am Dienstag hervor, aus der die „Heilbronner Stimme“ und der „Mannheimer Morgen“ zitieren. Nach Angaben des Ministeriums von Montag wurden die Projekte unter landesweit 120 ausgewählt.

Antikörpertests entwickelt unter anderem ein Konsortium um das Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut in Reutlingen weiter. Er soll eine differenzierte Testung ermöglichen. Am zweiten geförderten Antikörperprojekt ist das Universitätsklinikum Freiburg beteiligt. Außerdem wird ein Projektkonsortium unterstützt, an dem das Deutsche Institut für Textil- und Faserforschung in Denkendorf mitarbeitet.

19.15 Uhr: Städte- und Gemeindebund fordert Weihnachtsmärkte mit Maskenpflicht

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert für die kommende Weihnachtsmarktsaison eine Maskenpflicht. "Mobile Temperaturkontrollen und Handdesinfektionsspender müssen dann, ebenso wie die Maske, zum Erscheinungsbild des Weihnachtsmarktes gehören", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Zeitung "Welt". Er sprach sich gegen eine Absage der Märkte aus: "Ein behutsames und differenziertes Vorgehen statt genereller Absagen ist notwendig, damit die Akzeptanz der Menschen erhalten bleibt. Ohne die notwendige Einsicht und Überzeugung der Bürgerinnen und Bürger wird die mittel- und langfristige Eindämmung der Pandemie schwierig", betonte Landsberg.

18.31 Uhr: Corona-Fälle an zwei Schulen und einem Kindergarten im Kreis Lörrach: Mehr als 200 Menschen müssen in Quarantäne

Weil Schüler positiv auf das Corona-Virus Sars-CoV-2 getestet worden sind, zieht das Lörracher Gesundheitsamt Konsequenzen und ordnet Quarantäne für insgesamt rund 200 Mitschüler und Lehrer an. Betroffen sind das HTG in Lörrach, die Realschule Efringen-Kirchen und ein Kindergarten in Grenzach-Wyhlen.

17.35 Uhr: Bundesregierung mahnt zu „höchster Achtsamkeit“ in Corona-Lage

Die Bundesregierung hat angesichts steigender Corona-Infektionszahlen zu „höchster Achtsamkeit“ aufgerufen. „Es kommt aktuell vermehrt zu Ansteckungen und Übertragungen innerhalb Deutschlands“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Politik und Bürger hätten es nun in der Hand, „ob sich die Infektionszahlen wieder unkontrolliert ausbreiten“. Deutschland sei „in einer Phase der Pandemie, in der sich entscheiden wird, wie wir in diese Winter- und Herbstmonate hineingehen“. Zugleich gebe es in Nachbarländern teils noch ein deutlich höheres Infektionsgeschehen.

Seibert betonte nach Beratungen des Corona-Kabinetts der zuständigen Minister mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU), dass neben dem Einhalten von Hygienevorgaben „große Vorsicht“ bei weiteren Öffnungsschritten angebracht sei. Ziel bleibe es, Infektionsketten nachvollziehen und unterbrechen zu können. Dabei sei klar, dass dies ab einer gewissen Zahl täglicher Infektionen kaum noch oder nicht mehr zu leisten sei. Eine vorgesehene neu ausgerichtete Strategie für Corona-Tests im Herbst und Winter solle bis 15. Oktober umsetzungsbereit sein.

16.45 Uhr: Fünf Corona-Neuinfektionen nach Geburtstagsfeier in Dettingen

Nach einer Geburtstagsfeier in Dettingen an der Erms (Kreis Reutlingen) sind fünf weitere Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Ob die Infizierten an der privaten Party teilgenommen haben, steht noch nicht fest, wie Landrat Thomas Reumann (parteilos) nun sagte. Derzeit gehe man jedoch davon aus. Nach der Party waren 14 Gäste positiv auf das Virus getestet worden. Hunderte weitere mussten in Quarantäne.

„Wir fahren auf Sicht“, sagte Reumann. Die Infiziertenzahl im Kreis Reutlingen werde sich sicherlich weiter erhöhen. Allein am Sonntag wurden demnach etwa 250 Corona-Tests durchgeführt. Die Ergebnisse stehen noch aus. Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes sollen auch am Montag weitere Abstriche vornehmen. Insgesamt gibt es den Angaben nach mehr als 450 Kontaktpersonen.

15.52 Uhr: Spahn drängt Länder zu Verzicht auf Corona-Lockerungen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angesichts steigender Infektionszahlen an die Länder appelliert, sich an den verabredeten Verzicht auf weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen zu halten. "Ich wünsche mir sehr, dass wir ein gemeinsames Verständnis dafür entwickeln, was die Vereinbarung 'keine weiteren größeren Öffnungsschritte' tatsächlich heißt", sagte Spahn am Montag in Berlin.

Der Gesundheitsminister verwies darauf, dass sich Bund und Länder Ende August darauf geeinigt hätten, die bestehenden Maßnahmen nicht zu lockern. Nunmehr gebe es aber Diskussionen über eine mögliche Wiedereröffnung von Clubs oder Bars. Spahn betonte zudem, dass sich das Coronavirus derzeit häufig über Familien-, oder Hochzeitsfeiern verbreite.

Spahn will durch spezielle Einrichtungen vermeiden, dass sich das Coronavirus ab dem Herbst wieder verstärkt in den Warteräumen der Arztpraxen ausbreitet. Dafür könne es Schwerpunktsprechstunden, Praxen oder Fieberambulanzen geben.

15.17 Uhr: Lufthansa streicht noch mehr Flieger und Jobs

Die Lufthansa muss in der Corona-Krise noch stärker schrumpfen als bislang geplant. Mindestens 150 Flugzeuge der einstmals 760 Jets umfassenden Konzernflotte werden dauerhaft nicht mehr abheben, teilte das Unternehmen am Montag mit. Auch die Zahl der wegfallenden Vollzeitstellen werde die bislang angekündigten 22.000 übersteigen.

14.10 Uhr: Corona-Fall an einer Schule am Hochrhein

Weil zwei Schüler des Hans-Thoma-Gymnasiums positiv auf das Corona-Virus Sars-CoV-2 getestet worden sind, zieht das Lörracher Gesundheitsamt Konsequenzen und ordnet Quarantäne für die Mitschüler und zwölf Lehrer des Lörracher Gymnasiums an. Schulleiter Frank Braun hatte den Fall und das weitere Vorgehen noch am Sonntagabend über den E-Mail-Verteiler der Schule kommuniziert. Demnach werden die 128 Schülerinnen und Schüler der 12. Klassen ab dem heutigen Montag digital von zu Hause aus unterrichtet werden.

13.08 Uhr: München führt Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen ein und schränkt Gastronomie und private Feiern ein

Die zum Corona-Hotspot gewordene Stadt München hat Einschränkungen für Zusammenkünfte, in der Gastronomie und für private Feiern auf den Weg gebracht. Ab Donnerstag dürfen sich im gesamten öffentlichen Raum in München nur noch fünf Menschen treffen, sagte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Montag nach einem städtischen Krisengipfel. Ausnahmen sind demnach, wenn sich zwei Haushalte treffen, die zusammen mehr Menschen umfassen, oder Verwandte in gerader Linie.

Als weitere Maßnahme gilt künftig für private Feiern wie Geburtstage, Hochzeiten oder auch für Beerdigungen eine Höchstgrenze von 25 Menschen in geschlossenen Räumen und 50 Menschen bei Treffen draußen. Reguläre Veranstaltungen wie Theater oder Konzerte sind von dieser Einschränkung nicht betroffen. Außerdem ordnete die Stadt eine Maskenpflicht für einzelne stark besuchte Orte wie den Marienplatz und den Viktualienmarkt an. Die zu den bereits geltenden Beschränkungen hinzu kommenden Einschränkungen sollen als Allgemeinverfügung am Mittwoch erlassen werden und dann ab Donnerstag für zunächst sieben Tage gelten. Für einzelne Stadtbereiche galt vorher bereits ein nächtliches Alkoholverbot.

11.50 Uhr: Realschule in Friedrichshafen wegen mehrerer Corona-Fälle bis Freitag geschlossen

Bei vier Schülern in vier Klassen liegen aktuell positive Testergebnisse vor. Da sich nun auch viele Lehrer einem Covid-19-Test unterziehen müssen und vorsorglich zuhause bleiben, hat die Realschule St. Elisabeth für diese Woche erst einmal die Reißleine gezogen und steigt auf den Fernunterricht um. Die Schulleitung hofft auf einen Neustart am nächsten Montag.

10 Uhr: Söder: Lage in München ist ernst - Städtischer Krisenstab tagt

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht die steigenden Corona-Zahlen in München mit Sorge. „Die Infektionszahlen sind in München schlicht und einfach zu hoch“, sagte Söder am Montag. „Wir sehen die Lage jetzt einfach als ernst an. München ist zu groß, um es einfach jetzt zu ignorieren und laufen zu lassen.“ Er stehe in engem Austausch mit Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). „Wir stimmen uns da eigentlich täglich ab miteinander.“ Seit dem Morgen tagt der Krisenstab der Landeshauptstadt und berät über Konsequenzen. Möglich wäre etwa die bereits von Söder angeregte Maskenpflicht auf besonders gut besuchten öffentlichen Plätzen. Die Maskenpflicht an weiterführenden Schulen während des Unterrichts wurde in München verlängert. Zudem gelten an bestimmten Orten Alkoholverbote.

7.30 Uhr: Corona und Schulen - Gipfel im Kanzleramt berät über Lage

Vor ein paar Wochen hatte Kanzlerin Merkel das Thema Schulen in der Corona-Zeit zur Chefsache gemacht. Nach einem kleinen Schulgipfel im August kommen heute die Bildungsminister aus Bund und Ländern, SPD-Chefin Esken und Merkel zu weiteren Beratungen zusammen. Merkel nannte den Termin in ihrem Videopodcast am Wochenende „ein wichtiges Treffen“. Zwar liege die Zuständigkeit für die Schulen bei den Ländern, aber es gehe jetzt darum, „gemeinsam alles dafür zu tun, dass Kinder und Jugendliche nicht die Verlierer der Pandemie sind. Dies ist mir auch persönlich ein ganz wichtiges Anliegen“.

Montag, 21. September, 7.10 Uhr: 922 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert

Erwartungsgemäß hat das Robert Koch-Institut am Montag eine vergleichsweise niedrige Zahl an neuen Corona-Infektionen gemeldet. Demnach hatten die Gesundheitsämter binnen eines Tages 922 Fälle übermittelt, wie das RKI bekanntgab. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die gemeldeten Fallzahlen erfahrungsgemäß meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden.

Am Samstag war mit 2297 neuen Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden. „Nach einer vorübergehenden Stabilisierung der Fallzahlen auf einem erhöhten Niveau ist aktuell ein weiterer Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten“, schrieb das RKI in seinem Lagebericht. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen. Im August lag die Zahl der Fälle dann einmal bei knapp über 2000. Die Zahl der erkannten Neuinfektionen ist auch davon abhängig, wie viele Menschen getestet werden.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 20. September: 

21.28 Uhr: Kultusminister der 16 Länder treffen sich zu Schulgipfel im Kanzleramt

Die Kultusminister der 16 Bundesländer kommen am Montagabend (18.00 Uhr) im Berliner Kanzleramt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und weiteren Bundespolitikern zu Beratungen über die Corona-Krise zusammen. Bei den Bund-Länder-Gesprächen soll es nach Angaben der Bundesregierung um die Herausforderungen für Schulen und Kitas in der Pandemie gehen - etwa um Infektionsschutz und Hygienemaßnahmen sowie um die Digitalisierung im Bildungssektor. Unter den Teilnehmern auf Bundesseite sind Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) und SPD-Chefin Saskia Esken. Für die Themen Schule und Kita sind eigentlich die Bundesländer zuständig. Bundeskanzlerin Merkel mahnte am Wochenende rasche Fortschritte bei der Digitalisierung von Schulen an. „Wir brauchen sie als eine unverzichtbare Ergänzung zum Präsenzunterricht“, sagte Merkel in ihrem Video-Podcast. Im Frühjahr waren die Schulen wegen der Corona-Pandemie wochenlang geschlossen. Zeitweise fand deshalb nur Online-Unterricht statt. Auch im neuen Schuljahr bestehen an den Schulen weiterhin Einschränkungen. 

20.40 Uhr: 14 Corona-Infizierte nach Geburtstagsparty - Hunderte in Quarantäne

Nach einer privaten Geburtstagsparty in Dettingen auf der Schwäbischen Alb sind 14 Teilnehmer positiv auf das Coronavirus getestet worden. Hunderte weitere Personen befinden sich in Quarantäne. Das teilte der Leiter des Kreisgesundheitsamtes Reutlingen, Gottfried Roller, am Sonntag mit. An der Party, für die kein Hygienekonzept notwendig gewesen sei, hätten vom 12. auf den 13. September 33 Menschen teilgenommen. In Baden-Württemberg seien bis zu 100 Teilnehmer an solchen Feiern erlaubt.

Laut Roller sind sieben Schulen im Landkreis Reutlingen mit mehr als 350 Kontaktpersonen der Kategorie 1 betroffen, das heißt, sie hatten engen Kontakt zu nachweislich Infizierten. Für sie gelte eine 14-tägige Quarantäne. Dazu kämen Kontakte zu vier Fußballvereinen mit 70 Kontaktpersonen der Kategorie 2, die beispielsweise im selben Raum mit Infizierten gewesen seien und für die eine Risikoabschätzung gemacht worden sei. Die Dimension der möglichen Ansteckungen sei durch die Erkrankung Einzelner bekannt geworden, berichtete Roller.

18.45 Uhr: 172 neue Corona-Infektionen in Baden-Württemberg bis Sonntag

In Baden-Württemberg ist die Zahl der nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Menschen bis Sonntag (Stand: 16.00 Uhr) um 172 auf 47 099 gestiegen. Als genesen gelten nach Angaben des Landesgesundheitsamts 41 285 Menschen, was einer Zunahme um 230 entspricht. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus beträgt nach wie vor 1871. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert liegt den Angaben zufolge bei 1,13. Er zeigt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

15.39 Uhr: Trotz Wiesn-Absage: Münchner Corona-Zahlen steigen weiter

Während in München als Ersatz für das ausgefallene Oktoberfest eine „WirtshausWiesn“ gefeiert wird, steigen die Infektionszahlen immer deutlicher über den Grenzwert von 50 Neuansteckungen pro Woche und 100 000 Einwohnern. Am Sonntag meldete das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) für die sogenannte 7-Tage-Inzidenz einen Wert von 55,6.

Am Samstag hatte er bei 54,2 gelegen. Am Freitag war die Kennziffer mit 50,7 erstmals wieder über der Grenze von 50 gestiegen, ab der zusätzliche Infektionsschutzmaßnahmen getroffen werden sollen. Die Stadt wird am Montag über das weitere Vorgehen beraten.

Neben München sind den LGL-Zahlen zufolge derzeit auch Würzburg mit einer 7-Tage-Inzidenz von 79,8 und Kulmbach mit 50,1 über dem Grenzwert. Der bayernweite Durchschnitt liegt bei 21,7.

14.20 Uhr: Appell an UN: Wegen Pandemie stärker gegen Hunger und Armut vorgehen

Die Corona-Pandemie verschlechtert Hilfsorganisationen zufolge die weltweite Ernährungslage. Vor den Veranstaltungen zum 75. Geburtstag der Vereinten Nationen in New York forderte die Kinderhilfsorganisation World Vision deswegen am Sonntag die Weltgemeinschaft auf, stärker gegen Hunger, Armut und Ungleichheit vorzugehen. Aktuell leiden demnach weltweit 820 Millionen Menschen an Hunger. Jedes siebte Kind unter fünf Jahren sei untergewichtig.

„Die Pandemie wird besonders Länder im globalen Süden hart treffen“, sagte World Vision voraus. „Immer mehr Menschen verlieren Einkommensmöglichkeiten.“ Die Welternährungsorganisation (FAO) warne eindringlich vor einer drastischen Verschärfung der Ernährungskrise.

Das Ziel, dem vermeidbaren Sterben von Kindern endlich ein Ende zu setzen, werde weit verfehlt, beklagte Marwin Meier von World Vision Deutschland. 5,2 Millionen Kinder seien allein 2019 vor ihrem fünften Lebensjahr an den Folgen von Hunger, Lungenentzündungen, Komplikationen bei der Geburt, Durchfallerkrankungen und Malaria gestorben. „Die Sekundärfolgen der Covid-19-Pandemie werden uns leider weiter zurückwerfen“, so Meier.

Die Coronavirus-Pandemie hat dem UN-Kinderhilfswerk Unicef zufolge 150 Millionen Kinder zusätzlich in die Armut gestürzt. Seit Ausbruch der Atemwegserkrankung sei die Zahl der in Ländern mit geringen oder mittleren Durchschnittseinkommen und in Armut lebenden Kinder um 15 Prozent auf etwa 1,2 Milliarden gestiegen, heißt es.

13.00 Uhr: Lernen unter anderen Umständen - Schulen in Baden-Württemberg meist gut gestartet

Maske, Gruppenbildung und mehr Disziplin: Corona macht den Schulalltag komplizierter. Doch der Unterrichtsbeginn nach den großen Ferien ist im Land in der Regel relativ geordnet angelaufen. „Es ist sehr erfreulich, dass nach aktuellem Stand die Schulen alle gut in das neue Schuljahr gestartet sind“, sagt Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU). Die Rückmeldungen der Schulen zeigten aber auch, dass sie einiges an Mehrarbeit und Planung leisten mussten, um den Schulalltag unter Pandemiebedingungen zu organisieren.

Dass das im Großen und Ganzen an den 4.500 Schulen Baden-Württembergs klappte, finden auch die Schüler: „Der Unterricht fühlt sich weitgehend normal an“, berichtet Elisabeth Schilli, Sprecherin des Landesschülerbeirats. Ans Masken-Tragen habe man sich mittlerweile gewöhnt. Auch die neue Gruppenbildung (Kohortenprinzip), die mehr Nähe innerhalb einer Gruppe erlaubt, sei in der Schule für die meisten kein Problem. Die erste Schulwoche sei überwiegend als positiv empfunden worden.

„Alle freuen sich, dass sie sich wieder sehen und soziale Kontakte pflegen können“, beobachtet Uwe Müller, Direktor des Karlsruher Max-Planck-Gymnasiums. Er ist positiv überrascht, wie strikt bislang das Masken-Tragen auch auf dem Pausenhof befolgt wurde. Schwierig findet er bei fast 1.000 Schülern in seinem Gymnasium die Einhaltung des Kohorten-Prinzips auf den Gängen. Doch er betont: „Es geht darum, den Präsenzunterricht durchzuführen und aufrechtzuerhalten.“ Bislang ist nach seiner Ansicht alles „sehr ordentlich“ angelaufen. Das Vorstandsmitglied der Direktorenvereinigung Nordbaden räumt aber ein: „Es gibt natürlich eine gewisse Unsicherheit und Unruhe, weil wir nicht genau wissen, was auf uns zukommt.“

Kein gutes Gefühl haben schon jetzt manche Eltern, wenn sie die Berichte ihrer Kinder hören. So erzählt eine Mutter aus Bretten (Kreis Karlsruhe) von drängelnden Schülern, von Masken-Verweigerern, die nicht ermahnt werden und von ihren Bauchschmerzen, wenn sie hört, dass ausgerechnet der Mannschaftssport Basketball im Sportunterricht auf dem Plan steht.

Vereinzelt wurden schon in der ersten Woche nach den Ferien Schulklassen und Lehrer vorsorglich wegen Corona-Fällen nach Hause geschickt, etwa in Karlsruhe, Pforzheim, Waiblingen oder in Rottenburg am Neckar. Dem Kultusministerium zufolge gab es aber nur „ganz wenige klassenbezogenen Teilschließungen von Schulen“. Bis Donnerstag wurden 17 Fälle gemeldet - von insgesamt rund 67.500 Klassen in Baden-Württemberg. Dass Klassen wegen Corona-Verdachts vorübergehend aus dem Präsenzbetrieb herausgenommen werden müssen, werde die Schulen weiter begleiten, so Eisenmann. Insgesamt begann der Unterricht für 1,5 Millionen Schüler und 35.000 Lehrkräfte im Land.

11.40 Uhr: Mehr Ansteckungen mit Corona - weiterhin wenig Intensivpatienten

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat einen Höchststand seit knapp fünf Monaten erreicht. So meldete das Robert Koch-Institut am Samstagmorgen 2.297 neue Fälle, die der Behörde binnen 24 Stunden übermittelt wurden. Am Sonntag war der Wert dann mit 1.345 neuen Ansteckungen erwartungsgemäß niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten melden. Das RKI spricht in seinem Lagebericht von Samstagabend von einem „weiteren Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung“.

Zudem schreibt das RKI: „Die Zahl der Todesfälle unter den übermittelten Covid-19 Fällen ist derzeit niedrig.“ Das liege hauptsächlich daran, dass zuletzt bei relativ vielen jungen Menschen eine Infektion nachgewiesen wurde. „Aktuell kann unser Gesundheitssystem gut mit der Situation umgehen, aber die Dynamik in ganz Europa besorgt“, schrieb Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag bei Twitter.

Allerdings nimmt der Anteil der Infizierten in der älteren Bevölkerung laut RKI aktuell leicht zu. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, müsse damit gerechnet werden, dass wieder mehr Menschen ins Krankenhaus kommen und auch sterben. Ältere Menschen gelten als anfälliger für einen schweren Verlauf von Covid-19.

10.20 Uhr: Söder spricht sich trotz steigender Corona-Zahlen für Weihnachtsmärkte aus

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich trotz der steigenden Zahl der Corona-Neuinfektionen für die Öffnung der Weihnachtsmärkte ausgesprochen. „Für die Weihnachtsmärkte muss man sich kluge Konzepte überlegen“, sagte Söder der „Welt am Sonntag“. So könnten beispielsweise Laufwege mit Eingang und Ausgang definiert werden, es müsse eine Maskenpflicht geben, „und man wird den Alkoholkonsum stark reduzieren müssen“. Dann könne er sich „die Christkindlmärkte vorstellen, die allerdings anders sind als die normalen - und nur, wenn es das regionale Infektionsgeschehen zulässt“, erklärte Söder.

Der CSU-Chef warnte davor, die errungenen Erfolge im Kampf gegen die Pandemie durch Leichtsinn aufs Spiel zu setzen und rief weiterhin zu Disziplin und Achtsamkeit auf. „Natürlich ist das anstrengend. Corona nervt alle. Aber wenn wir jetzt nicht klug und vorsichtig bleiben, gefährden wir alles, was wir bisher erreicht haben.“ Der Ministerpräsident kritisierte zudem die Vielstimmigkeit der Virologen in der Bundesrepublik. Deutschland „bräuchte mehr breit organisierte wissenschaftliche Prozesse anstatt Einzelbeiträge. Ein Gremium wie die Leopoldina, die Wissen bündelt und qualifiziert, sollte dauerhafte Beratung leisten“, forderte er.

09.00 Uhr: Emmy-Verleihung wegen Corona ohne roten Teppich und Publikum im Saal

Ohne roten Teppich und Stars im Saal findet am Sonntagabend (17.00 Uhr Ortszeit, Montag 00.00 Uhr MESZ) die Verleihung der begehrten US-Fernsehpreise Emmys statt. Moderator Jimmy Kimmel moderiert die Gala in Los Angeles vor leeren Plätzen - die Gewinner werden per Video aus ihren heimischen Wohnzimmern zugeschaltet. Um die private Atmosphäre noch zu unterstreichen, wurden sie aufgefordert, statt Smoking oder Abendkleid einfach einen Schlafanzug zu tragen.

Favorit des Abends ist mit 26 Nominierungen die auf dem gleichnamigen Comic basierende Serie „Watchmen“, in der aktuelle Themen wie Rassismus und Polizeigewalt oder das Maskentragen thematisiert werden. Auch Serien wie „Succession“, „Ozark“, „The Crown“ und „The Marvelous Mrs. Maisel“ können auf Trophäen hoffen. Der langjährige Emmy-Favorit „Game of Thrones“ ist nach dem Abschluss der Fantasy-Serie 2019 nicht mehr mit von der Partie.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 19. September:

21.30 Uhr:  Landesgesundheitsamt meldet 156 neue Corona-Infektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Baden-Württemberg ist nach Angaben des Landesgesundheitsamts am Samstag (Stand: 16.00 Uhr) um 156 gestiegen. Damit wuchs die Zahl der bisher nachgewiesenen Infektionen auf 46 927. Als genesen gelten 41 055 Menschen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus blieb unverändert bei 1871. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert beträgt den Angaben zufolge 1,27. 

20.35 Uhr: Münchner 7-Tage-Inzidenz steigt deutlich über 50

Die Corona-Lage in München verschärft sich. Nachdem die Stadt am Freitag den Grenzwert von 50 Infektionen pro
100 000 Einwohner binnen einer Woche knapp gerissen hatte, steigt die sogenannte 7-Tage-Inzidenz weiter. Nach 50,7 am Freitag liegt sie nun bei 54,2, wie die Stadt am Samstag mitteilte. Dabei kam es am Samstag durch eine Panne zu unterschiedlichen Werten bei verschiedenen offiziellen Stellen.

„Aufgrund eines IT-Übertragungsfehlers sind die 130 neuen Infektionsfälle noch nicht in der Statistik des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) geführt und deshalb auch nicht in die Berechnung der 7-Tage-Inzidenz des LGL für München eingeflossen“, erklärte die Stadt. Ihr zufolge gab es seit Beginn der Pandemie in München 10 583 bestätigte Infektionen. 8929 Personen sind demnach genesen, 223 gestorben.

Der Wert von 50 Neuinfektionen pro Woche und 100 000 Einwohnern gilt als wichtige Schwelle im Kampf gegen die Corona-Pandemie; wird er überschritten, sind verstärkte Infektionsschutzmaßnahmen vorgesehen.

19.11 Uhr: Fast 2300 Corona-Neuinfektionen - höchster Wert seit Ende April

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat erneut deutlich die Schwelle von 2000 übersprungen und den höchsten Wert seit Ende April erreicht. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland 2297 neue Corona-Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen bekanntgab.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen. Im August lag die Zahl der Fälle dann einmal bei knapp über 2000 (2034). Die Zahl der erkannten Neuinfektionen ist auch davon abhängig, wie viele Menschen getestet werden.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach den Zahlen des RKI mindestens 270 070 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 19.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9384. Seit dem Vortag wurden sechs Todesfälle mehr gemeldet. Bis Samstagmorgen hatten rund 239 800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Samstag bei 1,27 (Vortag: 1,16). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 1,24 (Vortag: 1,21). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

17.30 Uhr: Gesundheitsminister Spahn besorgt über Anstieg der Corona-Infektionszahlen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich besorgt über den jüngsten Anstieg der Corona-Infektionszahle gezeigt. „Aktuell kann unser Gesundheitssystem gut mit der Situation umgehen, aber die Dynamik in ganz Europa besorgt“, schrieb Spahn am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. 

Auch die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Sabine Dittmar, zeigte sich beunruhigt. Sie sei zunehmend besorgt, „dass sich auch in Deutschland wieder mehr ältere Menschen infizieren und dann auch die Hospitalisierungsrate und die Todesfälle wieder zunehmen“, erklärte Dittmar. „In Europa und Teilen Deutschlands können wir genau das beobachten.“

Gesundheitsminister Spahn will laut einem Medienbericht die Verteilung künftiger Corona-Impfstoffe in Deutschland bis Ende Oktober regeln. Dazu sollten Ärzte, Ethikexperten und Sozialwissenschaftler Grundsätze erarbeiten, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf Regierungskreise. Die Expertengruppe soll neben Mitgliedern der Ständigen Impfkommission (Stiko) beim Robert Koch-Institut auch Forscher der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und Mitglieder des deutschen Ethikrates umfassen.

Weltweit befinden sich derzeit neun Impfstoffkandidaten gegen das neuartige Coronavirus in der dritten und letzten Testphase. In dieser Phase wird das Mittel an tausenden Menschen erprobt.

15.55 Uhr: Höchster Tageswert an Corona-Neuinfektionen in Dänemark

Dänemark hat den höchsten Tageswert an Corona-Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie registriert. Wie am Samstag aus Zahlen des dänischen Gesundheitsinstituts SSI hervorging, wurden seit dem Vortag 589 neue Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt - das ist der höchste Tageswert, seit das Virus Ende Februar erstmals im nördlichsten deutschen Nachbarland nachgewiesen worden war. Die heutigen Zahlen lassen sich allerdings nur schwer mit denjenigen der ersten Hochphase der Corona-Krise im Frühjahr vergleichen, weil in Dänemark wie in zahlreichen anderen Ländern heute viel mehr auf Corona getestet wird.

Dennoch sind die dänischen Behörden und die Regierung in Kopenhagen besorgt über den Anstieg der vergangenen Wochen, der vor allem mit einigen lokalen Ausbrüchen zusammenhängt. Zuletzt sind die Fallzahlen vor allem in der Hauptstadtregion angestiegen. Die Regierung versucht gegenzusteuern, indem seit Samstag für ganz Dänemark eine Reihe von Beschränkungen gelten: Unter anderem müssen Restaurants und Kneipen landesweit nun bereits um 22.00 Uhr schließen, in den Lokalen muss zudem ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Die maximale Teilnehmerzahl von Versammlungen wurde wieder auf 50 herabgesetzt.

Insgesamt sind seit Beginn der Coronavirus-Pandemie rund 22 000 Corona-Fälle in Dänemark bestätigt worden, 635 infizierte Personen starben bislang. Mehr als 2,15 Millionen Menschen sind im Land bisher auf das Virus getestet worden.

14.36 Uhr: Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Samstag mit 270.070 angegeben - ein Plus von 2297 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 272.503 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 9384 Todesfälle und damit sechs mehr als am Vortag. Die JHU zählte 9388 Tote. Die Zahl der Genesenen lag laut RKI bei etwa 239.800.

13.41 Uhr: Messe-Auftakt nach Corona-Pause: „Die Besucher kommen“

Zum Auftakt der ersten Schau seit dem Corona-Lockdown haben die Veranstalter der Messe Friedrichshafen ein positives Zwischenfazit gezogen. „Die Besucher kommen - Gott sei Dank“, sagte der Projektleiter der Wassersportmesse „Interboot“, Dirk Kreidenweiß, nach der Eröffnung am Samstag. Aussteller sprachen von einem geringeren Andrang, aber auch einem größeren Interesse der Besucher als in vergangenen Jahren.

Die „Interboot“ findet vom 19. bis 27. September wegen der Corona-Pandemie mit veränderter Planung sowie einem Schutz- und Hygienekonzept statt. Unter anderem dürfen nur bis zu 8500 Besucher pro Tag das Gelände besuchen, in den Hallen herrscht Maskenpflicht, sogenannte Corona Guides achten auf die Einhaltung. Zum Auftakt habe das erfreulich gut funktioniert, sagte Messesprecher Wolfgang Köhle am Samstag. Die Veranstaltung sei für die Branche psychologisch wichtig: „Wir möchten zeigen, dass es geht.“

13.21 Uhr: Merkel will Digitalisierung von Schulen mit Hochdruck vorantreiben

Inmitten der Corona-Pandemie dringt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf eine zügige Digitalisierung der Schulen. Die Schulschließungen hätten zu einer großen Dynamik geführt, sagte sie in ihrem wöchentlichen Video-Podcast am Samstag. Es sei aber auch deutlich geworden, was alles noch nicht funktioniere. „Daher müssen wir die Digitalisierung der Schulen mit Hochdruck weiter vorantreiben“, betonte die Kanzlerin.

Von den einschneidenden Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie seien durch die flächendeckenden Schließungen besonders die Schulen und Kitas und damit Millionen Kinder, Eltern, Erzieherinnen und Erzieher und Lehrerinnen und Lehrer betroffen gewesen, erklärte Merkel. „Eine völlig neue Situation und eine große Herausforderung für alle Beteiligten: Von heute auf morgen musste der Schulalltag komplett auf das Lernen zu Hause umgestellt werden.“ Es sei deutlich geworden, wie wichtig Lernen mit digitalen Medien und digitale Bildungsformate seien. Digitalisierung sei „als unverzichtbare Ergänzung zum Präsenzunterricht“ nötig. Kinder und Jugendliche dürften nicht die Verlierer der Pandemie sein.

12.32 Uhr: Rund 9000 Migranten im neuen Zeltlager - 213 Corona-Fälle

Auf der griechischen Insel Lesbos sind knapp drei Viertel der 12 000 Migranten aus dem abgebrannten Camp Moria in ein provisorisches Zeltlager gezogen. Sie seien alle registriert worden, damit die Asylverfahren weiterlaufen könnten, berichtete die griechische Nachrichten-Agentur ANA-MPA am Samstag. Die Menschen würden außerdem auf das Coronavirus getestet. Bisher seien die Tests bei 213 Menschen positiv ausgefallen. Die Infizierten würden in einem abgetrennten Teil des Lagers isoliert.

Die Migranten waren nach dem Brand im Lager Moria vom 8. auf den 9. September obdachlos geworden und mussten auf der Straße und in umliegenden Olivenhainen schlafen - ohne jegliche Infrastruktur wie fließendes Wasser und Toiletten. Am Donnerstag begann die Polizei, die Menschen in das neue Zeltlager zu eskortieren; viele wollten zunächst nicht einziehen, weil ihnen nicht klar war, ob sie das Lager wieder verlassen dürfen.

11.57 Uhr: Paul-Ehrlich-Institut: Impfstoff-Zulassung Ende 2020 oder Anfang 2021

Das Paul-Ehrlich-Institut rechnet weiterhin mit einer Zulassung von Corona-Impfstoffen für Ende 2020 oder Anfang 2021. Derzeit befänden sich neun Impfstoff-Kandidaten in der abschließenden klinischen Phase III, sagte Instituts-Chef Klaus Cichutek den Sendern RTL und ntv. Zwar sei der Zeitpunkt Spekulation, „aber rechnen wir mal Ende diesen Jahres, mit Beginn des nächsten Jahres mit den ersten Zulassungen.“ Diese Einschätzung vertritt das Paul-Ehrlich-Institut - das deutsche Bundesinstitut für Impfstoffe - unverändert seit längerer Zeit.

Auch bei einer Zulassung von Impfstoffen zu diesem Zeitpunkt werde es noch mehrere Monate dauern, bis in Deutschland ein Impfstoff flächendeckend zu Verfügung stehe. Dann sei es Aufgabe des Robert Koch-Instituts, für Deutschland zu entscheiden, welche Bevölkerungsgruppen zuerst geimpft werden sollten. „Ich nehme an, dass noch einige Monate im nächsten Jahr ins Land gehen, bis wir von flächendeckender Verfügbarkeit reden. Weltweit kann das den größten Teil des nächsten Jahres, wenn nicht das gesamte nächste Jahr in Anspruch nehmen“, sagte Cichutek.

Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts rechnet für Deutschland bei Corona mit einer großen Impf-Bereitschaft. „Ich glaube, dass die Menschen einen großen Bedarf an Impfstoffen sehen. Wir sehen das im Paul-Ehrlich-Institut daran, dass wir bereits beim Beginn erster klinischer Prüfungen sehr viele Anfragen hatten über Freiwillige, die gerne hätten teilnehmen wollen an den ersten klinischen Prüfungen.“

10.04 Uhr: Philologenverband: Elternabende gerade in Corona-Zeiten wichtig

Elternabende sind aus Sicht des Deutschen Philologenverbands gerade in Corona-Zeiten wichtig. Es gebe einen großen Abstimmungsbedarf, sagte die Verbandsvorsitzende Susanne Lin-Klitzing der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Ob ein digitaler Elternabend eine gute Alternative sei, müsse immer abgewogen werden. „Da, wo Eltern sich noch nicht kennen, da, wo Elternvertreter gewählt werden, da ist ein digitaler Elternabend vermutlich kein guter Ersatz. Wo die digitalen Möglichkeiten vorhanden sind und Einverständnis hergestellt ist, sollten mit digitalen Elternabenden Erfahrungen gesammelt werden.“

Ilka Hoffmann, GEW-Vorstandsmitglied für den Schulbereich, findet Online-Elternabende schwierig. „Manche Eltern kommen technisch gar nicht mit einer Videokonferenz klar. Auch unter Lehrern sind die Kompetenzen da sehr unterschiedlich. Das schließt dann auch wieder manche Menschen aus“, sagte sie. Einen Elternabend um jeden Preis brauche es in Corona-Zeiten nicht. „Elternabende dienen vor allem der Information. Und auch sonst kommen nicht immer alle Eltern.“ Da reiche vielleicht auch einfach ein gut formulierter und klar verständlicher Brief. „Und wenn jemand Fragen hat, ruft er an.“

9.27 Uhr: Theresienwiese bleibt vor Anstich-Termin weitgehend leer

Die Theresienwiese ist am Morgen des ursprünglich geplanten Oktoberfest-Starts weitgehend leer geblieben. Während am ersten Wiesn-Samstag um 8.00 Uhr morgens normalerweise das Rennen um Plätze in einem der Zelte bereits weitgehend entschieden wäre, herrschte am Samstag um diese Zeit weitgehende Ruhe auf dem Gelände. Das Oktoberfest fällt in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie aus.

Auf der Theresienwiese gilt am Samstag ab 9.00 Uhr ein Alkoholverbot, um wilde Ersatzfeiern für die ausgefallene Wiesn zu verhindern. Eine Stunde vorher nutzte noch ein kleines, teilweise in Tracht gekommenes Grüppchen auf den Treppen zur monumentalen Bavaria-Statue die Gelegenheit, um mit Maßkrügen anzustoßen. Währenddessen bildete sich links zu ihren Füßen bereits eine kleine Schlange vor der Corona-Teststation. Ansonsten gehörte das Gelände am Samstagmorgen vor allem Joggern und Spaziergängern.

München hatte am Freitag den Warnwert von 50 Corona-Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern binnen einer Woche überschritten. Die Stadt befürchtet, dass sich viele zu bierseligen Ersatzpartys treffen könnten und hat auch für andere bekannte Party-Hotspots ein Alkoholverbot erlassen.

Die sogenannte „WirtshausWiesn“ soll dennoch in mehr als 50 Gaststätten in München stattfinden. Teilweise mit Anstich, Livemusik und Tracht.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 18. September:

22.35 Uhr: 351 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist in Baden-Württemberg auf mindestens 46 771 gestiegen. Das waren 351 Personen mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes vom Freitag (Stand: 16.00 Uhr) hervorgeht. Als genesen gelten 40 790 Menschen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um zwei auf 1871. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde weiterhin mit 1,02 angegeben.

21.52 Uhr: Slowakische Corona-Testdaten geraten ungesichert ins Internet

Wegen eines Datenlecks im staatlichen Gesundheitssystem sind persönliche Daten von nahezu 400 000 auf das Coronavirus getesteten slowakischen Bürgern ungesichert ins Internet geraten. Das bestätigte das Nationale Zentrum für Gesundheitsinformationen NCZI am Freitag. Das Leck sei aber inzwischen repariert worden, erklärte NCZI-Chef Peter Bielik vor Journalisten. Auf den Fehler hatte eine Gruppe sogenannter ethischer Hacker aufmerksam gemacht.

„Wir hatten gar nicht die Absicht gehabt, nach den Daten zu suchen, es war reiner Zufall, dass wir auf sie bei einer einfachen Google-Suche im Internet gestoßen sind“, erklärte IT-Spezialist Pavol Luptak dem Nachrichtenportal Pravda.sk bereits am Donnerstag. Es seien überhaupt keine speziellen Hackerkenntnisse notwendig gewesen, um an die Daten zu gelangen.

Er und seine Kollegen hätten probeweise die Datensätze von 130 000 Patienten heruntergeladen und dann die Behörde auf das Leck aufmerksam gemacht. Die Daten - unter anderem Namen, Geburtsdaten, Adressen, Testergebnisse, Krankheitsverläufe und andere Labordaten - wollten sie wieder löschen. Die Öffentlichkeit sei erst informiert worden, nachdem die Behörde das Datenleck geschlossen hätte, sagte Luptak.

20.45 Uhr: Fünf Bußgeldverfahren nach Masken-Kontrollen an Haltestellen in Ravensburg

Bei Kontrollen der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und in Wartebereichen hat die Polizei Ravensburg am Freitag fünf Bußgeldverfahren eingeleitet. Bei insgesamt rund 3500 Kontrollen in den Landkreisen Ravensburg, Sigmaringen und im Bodenseekreis wurden knapp 1000 Menschen angesprochen, die vorwiegend an den Wartebereichen ohne Mund-Nasen-Schutz angetroffen wurden oder ihn falsch trugen, wie die Polizei mitteilte. „Dies geschah jedoch gelegentlich in Unkenntnis darüber, dass die Maskenpflicht auch im Freien an Bus- und Bahnsteigen sowie im Wartebereich der Anlegestellen von Fahrgastschiffen und in Bahnhofs- oder Flughafengebäuden gilt, oder aber aus Nachlässigkeit“, hieß es von der Polizei.

Die Kontrollierten hätten sich „mit ganz wenigen Ausnahmen einsichtig gezeigt“, so Polizeipräsident Uwe Stürmer. Gegen fünf Menschen wurde ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Ein 21-Jähriger habe auf die Kontrolle in Ostrach (Kreis Sigmaringen) „sofort aggressiv reagiert, die Beamten mehrfach beleidigt und versucht, eine brennende Zigarette nach ihnen zu werfen.“ Er muss sich nun wegen versuchter Körperverletzung und Verstoßes gegen die Corona-Verordnung verantworten.

19 Uhr: Straßenkarneval in Nordrhein-Westfalen wegen Corona weitgehend abgesagt

Die Karnevalisten in Nordrhein-Westfalen müssen in dieser Saison wegen der Corona-Pandemie weitgehend auf den traditionellen Straßen- und Kneipenkarneval verzichten. Der Sitzungskarneval soll ebenfalls abgesagt werden. "Gesellige Karnevalsveranstaltungen" seien in diesem Jahr "nicht möglich", sagte der nordrhein-westfälische Staatskanzleichef Nathanael Liminski am Freitag nach Beratungen mit Karnevalsvertretern in Düsseldorf. Kleine „Kulturveranstaltungen“ mit Bühnenprogramm könnten dagegen in Übereinstimmung mit den Corona-Regeln möglich sein. Er rief die Karnevalisten auf, in diesem Jahr "zu Hause im kleinen Kreis" zu feiern.

17.40 Uhr: München überschreitet Corona-Grenzwert

Nach Überschreiten des Corona-Grenzwertes in München hängt es nun von der Entwicklung am Wochenende ab, welche Maßnahmen zum verschärften Infektionsschutz ergriffen werden. Bis dahin gibt es zunächst nur für die Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen Konsequenzen: Sie müssen im Unterricht weiter eine Maske tragen. Auch Krippen und Kindertagesstätten sollten zunächst im Regelbetrieb bleiben. Doch je nachdem, wie das Wochenende in der Landeshauptstadt verläuft, könnten am Montag vor allem in anderen Bereichen weitere Beschränkungen folgen, wie Oberbürgermeister Dieter Reiter ankündigte.

Nach Tagen knapp unterhalb der Schwelle hatte München heute den Wert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern binnen einer Woche überschritten. Die Verantwortlichen blicken mit Sorge vor allem auf den Samstag: Da hätte der Anstich des Oktoberfests sein sollen. Die Stadt befürchtet, dass sich viele zu bierseligen „Wiesn-Ersatzpartys“ treffen könnten und hat sowohl für die Theresienwiese als auch für bekannte Party-Hotspots ein Alkoholverbot erlassen.

15.30 Uhr: Zünfte sagen Narrentreffen wegen Corona ab

Wegen der Corona-Pandemie hat die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) Narrentreffen in der kommenden Fünften Jahreszeit abgesagt. „Bei der Masse an Teilnehmern und Zuschauern kann man nicht sicherstellen, dass die Sicherheitsregeln eingehalten werden“, sagte VSAN-Präsident Roland Wehrle. Bei den einzelnen Narrentreffen, bei denen sich viele verschiedene Narrenzünfte schon vor Fastnacht an einem Ort versammeln, nehmen laut Wehrle zwischen 3.000 und 8.000 Menschen teil. Auf Veranstaltungen dieser Dimension wolle man in der kommenden Fastnachts-Saison verzichten.

Über Fastnacht selbst sei jedoch noch nicht entschieden worden. Ob und in welcher Art Umzüge und Feiern in den einzelnen Städten stattfinden können, wollen die Narrenzünfte am 30. September entscheiden. Auch die Narrenvereinigung Hegau-Bodensee hat ihre Narrentreffen abgesagt. Dies teilte der Präsident der Vereinigung, Rainer Hespeler, mit. Die Narren am Hochrhein haben ebenfalls erste Konsequenzen gezogen: Hochrhein-Narrentreff und Hoorige Mess' fallen aus.

14.25 Uhr: Corona-Infektion in Markelfinger Kindergarten

Die Stadt Radolfzell hat eine Gruppe aufgrund einer Corona-Infektion im Markelfinger Kindergarten geschlossen. Ein Kind, das im Kindergarten Villa Sonnenschein in Markelfingen betreut wird, sei positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie die Stadtverwaltung Radolfzell mitteilt, sei das Kind am Dienstag symptomfrei in die Einrichtung gekommen, habe aber im Laufe des Vormittags Fieber entwickelt. Das positive Testergebnis liege seit Donnerstagmittag vor. Das Kind, die Eltern und das Geschwisterkind befänden sich in häuslicher Quarantäne. Acht Kinder und vier Betreuer sind in Isolation.

13.15 Uhr: Britische Regierung schließt erneuten landesweiten Corona-Lockdown nicht aus

Wegen der erneuten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Großbritannien schließt die Regierung einen weiteren landesweiten Lockdown nicht aus. "Wir wollen einen nationalen Lockdown vermeiden, aber wird sind darauf vorbereitet, wenn wir es tun müssen", sagte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock . "Wir sind darauf vorbereitet zu tun, was nötig ist, um Leben zu schützen und Existenzen zu schützen." In großen Teilen von Nordostengland traten am Freitag Restriktionen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Kraft. Weitere örtlich beschränkte Maßnahmen seien denkbar, sagte Hancock. Er verwies darauf, dass sich die Zahl der Infizierten, die ins Krankenhaus müssten, derzeit alle acht Tage verdopple. "Also müssen wir handeln", fügte der Minister hinzu. Berichten zufolge haben wissenschaftliche Berater der Regierung einen landesweiten zweiwöchigen Lockdown vorgeschlagen, der mit den Schulferien im Oktober zusammenfallen soll.

11.20 Uhr: Bundestag beschließt Milliardenspritze für Krankenhäuser

Die knapp 2000 Kliniken in Deutschland erhalten über die Corona-Krise hinaus eine Milliarden-Spritze für Investitionen. Der Bundestag beschloss am Freitag mit den Stimmen der Koalition und der FDP einen entsprechenden Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Der Bund stellt drei Milliarden Euro bereit. Krankenhäuser sollen investieren, damit sie Notfallpatienten besser versorgen können. Sie sollen die Digitalisierung voranbringen und ihre IT-Sicherheit verbessern können. Die Länder sollen weitere Investitionsmittel von 1,3 Milliarden Euro aufbringen. Linke und Grüne enthielten sich. Die AfD stimmte gegen den Gesetzentwurf.

Belohnt werden soll außerdem der Einsatz etwa von Pflegekräften, die durch die Versorgung von Corona-Infizierten besonders belastet waren: Die Kliniken mit vielen Corona-Patienten bekommen 100 Millionen Euro für Prämienzahlungen. Die Krankenhäuser sollen selbst die Entscheidung über die begünstigten Beschäftigten treffen. Die Prämienhöhe soll bis zu 1000 Euro betragen können.

9.55 Uhr: VS-Fasnetvereine planen gemeinsamen Ball und übertragen ihn online

In Zeiten der Corona-Pandemie können zur Fasnet 2021 die bekannten Bälle von Narrozunft, Katzenmusik, Glonki-Gilde, Hexenzunft, der kleinen Fasnetvereine in Villingen (Ball der kleinen Vereine) sowie der Narrenzunft Schwenningen nicht stattfinden. Deshalb haben sich die Vereinsvertreter zu einem einmaligen Schulterschluss entschieden: 2021 wird es eine gemeinsame Veranstaltung der ballveranstaltenden Fasnetvereine in Villingen sowie der Narrenzunft Schwenningen in der Neuen Tonhalle geben. Dieser soll in virtueller Form stattfinden.

9.29 Uhr: Knapp unter 2000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist einen Tag nach dem Erreichen des höchsten Wertes seit April unter der Marke von 2000 geblieben. Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1916 neue Corona-Infektionen gemeldet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen mitteilte.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich demnach mindestens 267.773 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 18. September, 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9378. Seit dem Vortag wurden sieben Todesfälle mehr gemeldet. Bis Freitagmorgen hatten etwa 238.700 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

8.40 Uhr: Lauterbach fordert neue Pläne für Corona-Schutz an Schulen

Angesichts der zuletzt wieder gestiegenen Coronavirus-Infektionsraten in Deutschland fordert der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach neue konkrete Pläne zur Organisation des Schulbetriebs. Es müsse sichergestellt werden, dass der Präsenzunterricht an den Schulen weitergehen könne, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Der SPD-Politiker kritisierte, dass es bislang zu wenige Konzepte dafür gebe, wie der Schulbetrieb aufrechterhalten werden solle, sollten die Zahlen der Neuinfektionen weiter steigen und zugleich die bisherigen „Lüftungskonzepte“ nicht mehr funktionieren. Er verwies darauf, dass bei den sinkenden Außentemperaturen in den kommenden Monaten die Fenster der Klassenzimmer nicht mehr ständig offen stehen können. Notwendig seien daher entweder Lüftungsanlagen oder Unterrichtskonzepte, um den räumlichen Abstand zwischen Schülern zu gewährleisten, sagte Lauterbach. „Hier passiert einfach zu wenig. Dabei drängt die Zeit“, monierte der SPD-Experte.

7.20 Uhr: Corona-Lage könnte sich laut Drosten auch hierzulande zuspitzen

Mit Blick auf die verschärfte Corona-Lage in manchen anderen europäischen Ländern hat der Virologe Christian Drosten vor einer ähnlichen Entwicklung hierzulande gewarnt. Angesichts der derzeit in Deutschland gemeldeten Neuinfektionen müsse man sich klarmachen, „dass wir, wenn wir die Kurven übereinanderlegen, etwas hinterherhinken hinter Spanien und Frankreich und England“, sagte der Leiter der Charité-Virologie der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Er betonte, „dass wir uns aber auch nicht vormachen sollten, dass sich das bei uns alles ganz anders entwickelt. Wir machen auch jetzt nicht sehr viele Sachen sehr anders“.

„Es gibt ein paar Details, die vielleicht bei uns anders sind als in Südeuropa. Unsere Haushalte sind häufig kleiner, wir haben mehr Einpersonenhaushalte“, sagte Drosten. Es gebe weniger Mehr-Generationen-Familien, in denen das Virus über die Altersgrenzen sehr leicht verbreitet werde. „Das sind sicher Unterschiede. Aber ansonsten ist Deutschland nicht viel anders als diese europäischen Nachbarländer. Darum müssen wir da sehr vorsichtig sein und sehr genau beobachten, wie es jetzt weitergeht.“

Die Testhäufigkeit sei in Deutschland zwar extrem groß - aber erst seit dem Beschluss, Reiserückkehrer zu testen, sagte Drosten. „Das ist eine Testhäufigkeit, die wir in Deutschland so nicht mehr lange durchhalten können.“ Die Grund-Testtätigkeit, die man vorher in Deutschland gehabt habe und bald wieder haben werde, sei nicht viel höher als in anderen europäischen Nachbarländern. Der Kern der Infektionsüberwachung sei bei uns nur wenig stärker ausgeprägt als in anderen Ländern. „Darum müssen wir schon die Zahlen ernstnehmen.“

7 Uhr: Bundestag beschließt milliardenschwere Entlastung der Kommunen

Der Bundestag hat angesichts der Corona-Krise eine milliardenschwere Entlastung der Kommunen beschlossen. Zum einen kompensiert der Bund in diesem Jahr Gewerbesteuerausfälle in Milliardenhöhe. Zum anderen beteiligt er sich dauerhaft stärker an den Kosten für Unterkunft und Heizung bei Hartz-IV-Empfängern. Für beide Maßnahmen wurde am Donnerstagabend eine Änderung des Grundgesetzes beschlossen. Dafür waren eine Zweidrittel-Mehrheit und damit Stimmen aus der Opposition notwendig. Der Bundesrat muss noch zustimmen, geplant ist dies an diesem Freitag. Der Bundestag beschloss außerdem Entlastungen der neuen Länder.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 17. September:

19.50 Uhr: WHO: „Alarmierender“ Anstieg der Corona-Infektionen in Europa

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Anstieg der Corona-Infektionen in Europa als „alarmierend“ bezeichnet. Die Entwicklung müsse ein „Alarmsignal für uns alle“ sein, sagte WHO-Europadirektor Hans Kluge. Mehrere europäische Länder verschärften im Kampf gegen eine zweite Welle ihre Maßnahmen. Im Nordosten Englands gelten ab Freitag strikte Ausgehregeln, in Österreich werden private Treffen wieder stark eingeschränkt. Frankreich verschärft die Corona-Maßnahmen in Lyon und Nizza. In Europa - wozu die WHO 53 Länder inklusive Russland zählt - wurden bisher fast fünf Millionen Corona-Fälle registriert. Mehr als 227.000 Menschen starben an den Folgen der Viruserkrankung. Täglich werden der WHO zufolge derzeit zwischen 40.000 und 50.000 neue Ansteckungen festgestellt. Am Freitag vergangener Woche wurde die bisher höchste Zahl von 54.000 Neu-Infektionen verzeichnet, was aber auch an einer Zunahme der Tests liegt.

18.30 Uhr: Weitere Corona-Infektionen an Realschule und Kindergarten

Für mehr als zwei Dutzend Kinder in Friedrichshafen ist der Alltag in Schule und Kita nach den Sommerferien schon wieder vorbei. Betroffen sind zwei Klassen an der Realschule St. Elisabeth und eine Gruppe im Kindergarten Allmannsweiler. Nach der neuen Strategie des Landratsamts wird die Quarantäne nun aber nicht mehr für ganze Klassen angeordnet, sondern nur noch für unmittelbare Kontaktpersonen der infizierten Schüler.

16.45 Uhr: Covid-19-Patienten in Frankreich wollen Regierungschef Castex anzeigen

Ein Verband von Covid-19-Patienten will gegen den französischen Regierungschef Jean Castex wegen dessen Umgang mit der Corona-Pandemie Anzeige erstatten. Die Regierung habe „überhaupt keine Strategie für den Kampf gegen die Pandemie“ und fahre lediglich „auf Sicht“, sagte der Anwalt der 200 Mitglieder zählenden Gruppe „Coronavirus-Opfer Frankreich“, Fabrice de Vizio. Castex hatte sein Amt erst am 3. Juli als Nachfolger von Edouard Philippe angetreten. Damals waren die Infektionszahlen in Frankreich zurückgegangen. In den vergangenen Wochen stieg die Zahl der Neuinfektionen jedoch wieder stark an. Die Gruppe kritisiere besonders das Fehlen von Corona-Tests an Flughäfen im Juli sowie die schleppende Einführung von Speicheltests, sagte de Vizio. Auch die Entscheidung, die Verantwortung für Corona-Beschränkungen an die Regionalpräfekten abzugeben, sei ein Fehler gewesen. Castex Büro wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern.

15 Uhr: Rund 600 Gäste von Corona-Ausbruch in Hamburger Bar betroffen

Nach dem Corona-Ausbruch in einer Bar im Hamburger Schanzenviertel gehen die Behörden von rund 600 Betroffenen aus. 500 Menschen aus nahezu allen Hamburger Bezirken, die die Bar „Katze“ am 5., 8. oder 9. September besucht hatten, habe man bereits erreicht, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich. Viele seien schon in Quarantäne. Bislang seien sechs Corona-Tests positiv ausgefallen, „darunter auch bei mehreren Beschäftigten der Bar“. Nach etwa 100 Barbesuchern werde noch gesucht. Viele hatten den Angaben zufolge falsche Kontaktdaten hinterlassen. Am vergangenen Wochenende seien dem Gesundheitsamt die ersten Fälle aus der „Katze“ bekanntgeworden. Der Betreiber habe die Bar in dem beliebten Szene- und Partyviertel freiwillig geschlossen, sagte Helfrich. Offenbar war er damit einer drohenden Schließung durch das Gesundheitsamt zuvorgekommen.

13.50 Uhr: Bundesliga-Eröffnungsspiel in München doch ohne Zuschauer

Beim Eröffnungsspiel der Fußball-Bundesliga zwischen dem FC Bayern und dem FC Schalke 04 dürfen am Freitagabend nun doch keine Zuschauer dabei sein. Das entschied die Stadt München mit Verweis auf die steigenden Corona-Infektionszahlen in der Landeshauptstadt.

12.12 Uhr: Corona-Ausbruch im Kreis Passau nach Krankenhauspanne und Hochzeit

Mehr als 30 Corona-Fälle stehen möglicherweise im Zusammenhang mit einer Hochzeit und einer Panne im Krankenhaus Vilshofen. „Aus der Hochzeitsgesellschaft direkt haben sich bisher rund 25 Infektionsfälle bestätigt“, teilte ein Sprecher des Landratsamts Passau am Donnerstag auf Anfrage mit. Zudem seien acht Personen positiv getestet worden, die im Kontakt mit Hochzeitsgästen gestanden hätten. Zwei Personen seien in stationärer Behandlung. Zuvor hatte es eine Testpanne im Krankenhaus Vilshofen gegeben, bei der zwei Personen mit Symptomen zunächst nicht getestet und isoliert wurden, wie das Krankenhaus bestätigte.

Mehrere Medien berichten über einen familiären Zusammenhang zwischen einer Patientin und der Hochzeit. Vom Landratsamt heißt es dazu: „Das Gesundheitsamt Passau kann die objektiven Folgen der Feier bestätigen. Die Zusammenhänge im Vorfeld bewegen sich aber letztlich im Bereich von Vermutungen, zu denen sich das Amt nicht äußert.“

11.19 Uhr: VfB Stuttgart plant zum Liga-Start gegen Freiburg mit bis zu 8000 Zuschauern

Der VfB Stuttgart will bei seinem Comeback in der Fußball-Bundesliga am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gegen den SC Freiburg 8000 Zuschauer zulassen. Das verkündete der Aufsteiger am Donnerstagvormittag. „Vorbehaltlich der Genehmigung seitens der Stuttgarter Behörden planen wir mit 8000 Zuschauern für das Heimspiel gegen den SC Freiburg“, wird der Vorstandschef der Schwaben, Thomas Hitzlsperger, in einer Vereinsmitteilung zitiert.

Die Bundesländer hatten sich am Dienstag auf eine einheitliche Regelung zur Fan-Rückkehr verständigt, die den deutschen Proficlubs in den kommenden sechs Wochen eine Auslastung von 20 Prozent der jeweiligen Stadion- oder Hallenkapazität erlauben soll. Die baden-württembergische Landesregierung verkündete daraufhin, ihre Corona-Verordnung noch in dieser Woche entsprechend überarbeiten zu wollen. Hitzlsperger dankte in der VfB-Mitteilung für den „Vertrauensvorschuss“ und kündigte „eine schrittweise Wiederöffnung in der Testphase“ an. „Für das Leverkusen-Spiel am 3. Oktober peilen wir dann rund 12 000 Zuschauer an.“

10.12 Uhr: Tschechien schränkt Veranstaltungen wegen Corona ein

Wegen steigender Corona-Zahlen hat Tschechien strengere Regeln verhängt. Gaststätten, Cafés, Bars, Nachtklubs und ähnliche Einrichtungen dürfen nur noch so viele Menschen einlassen wie sie Sitzplätze haben. Das gab das Gesundheitsministerium in Prag am Mittwochabend bekannt. Bei Veranstaltungen in Innenräumen mit mehr als zehn Leuten muss jedem Besucher künftig ein Sitzplatz zugeordnet sein. Dadurch solle eine „gewisse Distanz“ geschaffen werden, hieß es. Ausnahmen gelten für Ausstellungen und Messen.

Zuvor hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Tschechien einen Rekordwert erreicht. Am Dienstag kamen 1675 weitere Fälle hinzu - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Bisher starben in dem EU-Land 481 Menschen in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung.

8.45 Uhr: Justiz ermittelt wegen mehr als 10.000 Betrugsfällen bei Corona-Hilfen

Die Justiz ermittelt laut einem Zeitungsbericht deutschlandweit in mehr als 10.000 Fällen wegen erschlichener Corona-Soforthilfen und anderer Betrugsvorwürfe im Zusammenhang mit der Pandemie. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Richterzeitung bei den Justizministerien und Staatsanwaltschaften der 16 Bundesländer hervor, über die die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland am Donnerstag berichteten. Der Schaden beläuft sich demnach auf mehrere Millionen Euro.

"Die strafrechtliche Aufarbeitung der Corona-Krise dürfte die Justiz noch bis weit ins nächste Jahr hinein beschäftigen", sagte Sven Rebehn, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbundes, den Zeitungen. "Trotz Auslaufens der staatlichen Hilfsprogramme erreichen die Staatsanwaltschaften weiterhin neue Verdachtsfälle erschlichener Corona-Soforthilfen."

Die Hinweise auszahlender Banken auf mögliche Straftaten gingen teilweise erst mit langem zeitlichen Nachlauf bei den Strafverfolgern ein. "Es geht dabei in der Regel um Fälle von Subventionsbetrug, die vertiefte einzelfallbezogene Ermittlungen erfordern und sich nicht standardisiert als Massenverfahren erledigen lassen."

7.51 Uhr: 2194 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Donnerstagmorgen 2194 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich demnach mindestens 265.857 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 17. September., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9371. Seit dem Vortag wurden drei Todesfälle mehr gemeldet. Bis Donnerstagmorgen hatten etwa 237.300 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Mittwochabend bei 1,00 (Vortag: 1,04).

Die Schwelle von 2000 täglich bekanntgewordenen Ansteckungen war zuletzt in der zweiten Augusthälfte überschritten worden. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli stieg sie wieder. Die Zahl der erkannten Neuinfektionen dürfte auch davon abhängig sein, wieviele Menschen getestet werden.

7.10 Uhr: Coronafall an Gemeinschaftsschule in Friedrichshafen – Das müssen Schüler und Eltern jetzt beachten

Ein Schüler der Häfler Gemeinschaftsschule Schreienesch wurde am Mittwoch positiv auf das Coronavirus getestet. Gesundheitsamt und Schule wurden laut einer Mitteilung der Stadt darüber unmittelbar informiert. Das Gesundheitsamt veranlasste nur für die unmittelbaren Sitznachbarn sowie Mitschüler, die näheren Kontakt zum Infizierten hatten, Quarantäne und Tests. Alle anderen Mitschüler sollen laut Mitteilung mindestens den Rest der Woche kontaktarm zu Hause zu bleiben und ebenfalls getestet werden.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 16. September:

22.25 Uhr: 7500 Zuschauer beim Bundesliga-Eröffnungsspiel des FC Bayern erlaubt

Beim Bundesliga-Eröffnungsspiel des deutschen Fußball-Meisters FC Bayern München gegen den FC Schalke 04 am Freitagabend werden 7500 Zuschauer zugelassen. Das sagte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Mittwochabend nach einem Spitzengespräch von Staatsregierung, Stadt und Vereinsführung in München. Das entspreche zehn Prozent der Stadion-Kapazität. Die Bundesländer hatten sich am Dienstag auf einheitliche Regeln zu einer Rückkehr von Fans in Fußballstadien und Sporthallen geeinigt.

Die vereinbarte Grenze liegt eigentlich bei 20 Prozent der jeweiligen Stadion-Kapazität - allerdings in der Regel nur, wenn der Wert der Corona-Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner nicht größer oder gleich 35 ist. Und je nach Betrachtung der Zahlen des Robert Koch-Instituts oder des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit liegt München an oder über dieser Grenze. Deshalb wurde in dem Spitzengespräch vereinbart, am Freitag nicht 20 Prozent, sondern nur zehn Prozent der Plätze im Stadion zu besetzen.

An dem Gespräch nahmen unter anderen Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Reiter teil. Die mehrköpfige Bayern-Delegation wurde angeführt von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Vereinspräsident Herbert Hainer. Reiter betonte, mögliche Infektionsketten könnten im Zweifel nachvollzogen werden - es gebe nur personifizierte Karten. „Wir kennen jeden einzeln Zuschauer und wissen, wo er sitzt“, sagte Reiter am Mittwochabend der Deutschen Presse-Agentur in München.

Auch bei der An- und Abreise sieht Reiter kein großes Problem. Bei insgesamt 7500 Zuschauern gehe man davon aus, dass bis zu drei Viertel mit dem Auto kommen. Und ein U-Bahn-Zug fasse 900 Menschen.

„Das Ganze ist ganz klar als Test und als Versuch deklariert“, sagte Reiter über den vereinbarten Probebetrieb in den Stadien. Übernächste Woche werde man dann über eine Regelung für das nächste Heimspiel diskutieren. Zudem sagte Reiter, die Begrenzung auf 10 Prozent der Stadion-Kapazität gelte fürs erste auch für das Grünwalder Stadion. Die 7500 Tickets für den Bundesliga-Auftakt werden nur unter den Dauerkartenbesitzern vergeben. Der FC Bayern wollte diese noch am Mittwochabend informieren. Den Zuschlag erhalten die ersten 7500 Interessenten.

20.28 Uhr: Deutschland erklärt etliche Regionen in Europa zu Corona-Risikogebiet

Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat die Bundesregierung neben der österreichischen Hauptstadt Wien etliche weitere Regionen in mehreren europäischen Ländern zum Risikogebiet erklärt - und entsprechende Reisewarnungen ausgesprochen. Das bundeseigene Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichte am Mittwoch eine aktualisierte Liste der Corona-Risikogebiete, auf der diese Gebiete als Risikogebiete aufgeführt sind.

Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100 000 Einwohner gegeben hat. Die Warnung des Auswärtigen Amtes vor „nicht notwendigen, touristischen Reisen“ dorthin folgt in der Regel nach kurzer Zeit. Für deutsche Urlauber bedeutet die Rückkehr aus einem Gebiet mit Reisewarnung einen Corona-Pflichttest und Quarantäne zu Hause so lange, bis ein negatives Testergebnis vorliegt.

Eine Reisewarnung ist zwar kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung haben. Allerdings hat sie auch eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen für Pauschalreisen kostenlos zu stornieren.

Im einzelnen gelten folgende neuen Reisewarnungen:

  • FRANKREICH: Die Reisewarnung wurde die Region Hauts-de-France ganz im Norden der französischen Republik sowie das Überseegebiet La Réunion ausgedehnt. Als Risikogebiete galten zuvor bereits die Regionen Île-de-France mit der Hauptstadt Paris, Provence-Alpes-Côte d’Azur, Occitanie, Nouvelle-Aquitaine, Auvergne-Rhone-Alpes, die Mittelmeerinsel Korsika sowie weitere Überseegebiete
  • NIEDERLANDE: Reisewarnung für die Provinzen Nord- und Südholland.
  • SCHWEIZ: Ausweitung der Reisewarnung auf den Kanton Freiburg. Zuvor galt das bereits für die Kantone Genf und Waadt.
  • KROATIEN: Ausweitung der Reisewarnung auf die Gespanschaften Brod-Posavina und Virovitica-Podravina, nachdem bereits fünf weitere Regionen als Risikogebiete galten.
  • TSCHECHIEN: Eine Reisewarnung gilt nun auch für die Mittelböhmische Region rings um die Hauptstadt Prag, die bereits seit rund einer Woche als Risikogebiet gilt.
  • UNGARN: Reisewarnung für die Hauptstadt Budapest.
  • Auch für weitere Regionen in RUMÄNIEN wurden Reisewarnungen ausgesprochen, zudem die Warnungen vor Reisen in zwei Regionen aufgehoben.

19.55 Uhr: Südwesten verzeichnet 286 neue Corona-Infektionen

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist in Baden-Württemberg auf mindestens 46.034 gestiegen. Das waren 286 Personen mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes hervorgeht. Als genesen gelten 40.273 Menschen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus blieb bei 1868. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 0,83 angegeben. Der Wert zeigt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

19.15 Uhr: Wien und Budapest zu Corona-Risikogebieten erklärt

Die Bundesregierung hat Wien und Budapest am Mittwochabend zu Corona-Risikogebieten erklärt. Wie das Robert-Koch-Institut mitteilte, sind von der Einstufung als Risikogebiet auch weitere Regionen unter anderem in den Niederlanden, Kroatien und Frankreich betroffen. In der Schweiz gelten die Kantone Genf, Waadt und Freiburg als Risikogebiete.

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In Deutschland müssen sich Rückkehrer aus Risikogebieten verpflichtend auf das Coronavirus testen lassen, sofern sie kein aktuelles negatives Testergebnis vorweisen können. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich für 14 Tage in Selbstisolation begeben.

17.45 Uhr: Am Montag geht die Fieberambulanz auf dem Friedrichshafener Messegelände wieder in Betrieb

Anfang Juli wurde die Fieberambulanz auf dem Friedrichshafener Messegelände geschlossen. Bereits im August hatte der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Luche erklärt, dass die Fieberambulanzen in Baden-Württemberg schrittweise wieder hochgefahren werden – jetzt also auch am Bodensee. Am Montag wird die Arbeit in der Fieberambulanz auf dem Messegelände Friedrichshafen  wieder aufgenommen. Wann hat sie geöffnet und wer kann sich testen lassen? Die wichtigsten Informationen haben wir hier zusammengefasst.

16.40 Uhr: Baden-Württemberg will Weg für Zuschauer-Rückkehr freimachen

Die baden-württembergische Landesregierung will Fans so schnell wie möglich die Rückkehr in Fußballstadien und Sporthallen ermöglichen. Die entsprechende Überarbeitung der Corona-Verordnung soll möglichst noch diese Woche beschlossen werden und in Kraft treten, teilte ein Regierungssprecher mit.

Allerdings müssten vorher die Hygienekonzepte der Vereine vorliegen und von den zuständigen Ordnungsämtern geprüft werden. Ist das der Fall, könnte die Rückkehr von Fans in Stadien und Sporthallen bereits am Wochenende möglich sein. Der Beschluss gilt laut Staatsministerium neben dem Fußball auch für andere Profisportarten wie Volleyball oder Handball. Die Chefs der Staatskanzleien der Bundesländer hatten am Dienstag ein Konzept mit einer vorerst maximalen Auslastung von 20 Prozent der jeweiligen Stadion- oder Hallenkapazität beschlossen.

Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart dürfte sein Heimspiel gegen den SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr) demnach vor mehr als den bislang in Baden-Württemberg zugelassenen 500 Zuschauern austragen. Gleiches gilt für Zweitligist SV Sandhausen, der am Samstag (13.00 Uhr) auf Darmstadt 98 trifft. Sandhausens Liga-Rivale 1. FC Heidenheim hat bereits angekündigt, zu seiner Partie gegen Eintracht Braunschweig am Sonntag (13.30 Uhr) 3000 Besucher zuzulassen.

14.15 Uhr: Deutschland will Wien zum Risikogebiet erklären

Die deutsche Bundesregierung will Wien einem Bericht zufolge noch heute zum Corona-Risikogebiet erklären. "Seit dem 5. September liegen deutlich mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner vor, daher sehen wir uns zum Handeln gezwungen", zitierte die österreichische Tageszeitung "Der Standard" deutsche Regierungskreise. Demnach soll Wien noch am Nachmittag zum Risikogebiet erklärt werden.

Am Sonntag hatte Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz erklärt, in dem Land habe seiner Einschätzung nach die zweite Infektionswelle begonnen. Zuletzt war dort ein drastischer Anstieg der Corona-Infektionen verzeichnet worden.

In Deutschland müssen sich Rückkehrer aus den Risikogebieten verpflichtend auf das Coronavirus testen lassen, sofern sie kein aktuelles negatives Testergebnis vorweisen können. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich für 14 Tage in Selbstisolation begeben.

13 Uhr: Kein Weihnachtsmarkt in Rheinfelden in diesem Jahr

2020 wird es keine Wirtschaftsgespräche, keinen Weihnachtsmarkt und kein grenzüberschreitendes Feuerwerk zu Silvester geben. Alle drei Veranstaltungen fallen zwar der Corona-Pandemie zum Opfer – aber aus unterschiedlichen Gründen. Bei jedem Format habe die Stadt sehr genau geprüft, ob das Ziel der Veranstaltung trotz Corona-Auflagen erreicht werden könne und ob mit einem vertretbaren Aufwand ein Konzept erstellt werden könne, das die Sicherheit der Besucher gewährleiste, so Oberbürgermeister Klaus Eberhardt.

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11.55 Uhr: Corona-Fall beim Türkischen SV Singen: Spiel gegen Anadolu Radolfzell abgesagt

Das Bezirksliga-Spiel des türkischen SV Singen gegen Anadolu Radolfzell wird abgesagt. Es hätte heute statt finden sollen. Ein Spieler des Türkischen SV Singen wurde positiv auf das Corona-Virus getestet. Bei einem weiteren TSV-Fußballer steht das Ergebnis noch aus. Ob nach dem Derby auch die Partie der Singener am Wochenende in Markdorf abgesagt werden muss, hängt von der Einschätzung des Gesundheitsamtes ab.

11.43 Uhr: Bundeskabinett gibt grünes Licht für Verlängerung von Kurzarbeitergeld

Das Bundeskabinett hat den Weg für eine Verlängerung der Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes in der Corona-Krise freigemacht. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, beschloss das Kabinett nun ein Maßnahmenpaket, mit dem die große Koalition auch im kommenden Jahr „verlässliche Rahmenbedingungen für Beschäftigte und Arbeitgeber“ schaffen will.

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bezeichnete Kurzarbeit als „unser Erfolgsmodell, mit dem wir das Auskommen von Millionen Beschäftigten und ihren Familien sichern“. Die staatliche Kurzarbeit-Regelung soll verhindern, dass Unternehmen in Krisen Beschäftigte entlassen, weil es vorübergehend in den Betrieben weniger oder gar keine Arbeit gibt.

10.50 Uhr: 1901 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 1901 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich demnach mindestens 263.663 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9368. Seit dem Vortag wurden sechs Todesfälle mehr gemeldet. Bis jetzt hatten etwa 236.000 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Dienstagabend bei 1,04 (Vortag: 1,18).

10 Uhr: Umfrage: Kinderinteressen werden in Coronakrise nicht genug berücksichtigt

Die Interessen von Kindern werden in der Coronakrise einer Umfrage zufolge nicht genug berücksichtigt. Wie die heute veröffentlichte Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerks anlässlich des Weltkindertags am Sonntag ergab, sind 72 Prozent der Befragten ab 18 Jahren der Ansicht, dass die Anliegen der Kinder zu kurz kommen.

An vielen Stellen bemühten sich Politik und Verwaltungen den Kinderinteressen in der Corona-Pandemie gerecht zu werden, erklärte Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks. "Zugleich erleben wir aber auch eine grundlegende Geringschätzung gegenüber den Bedürfnissen von Kindern." Oft seien sie nur "Regelungsgegenstand von Politik".

8.45 Uhr: Indien hat mehr als 5 Millionen Corona-Fälle, der Sauerstoff wird knapp

Als zweites Land nach den USA hat Indien mehr als fünf Millionen bekannte Corona-Infektionen erfasst. In absoluten Zahlen gerechnet steigen die bekannten Neuinfektionen in der südasiatischen Nation seit Wochen schneller als in jedem anderen Land. In den vergangenen 24 Stunden kamen mehr als 90.000 neue Fälle dazu, in der vergangenen Woche rund 600.000, wie offizielle Zahlen zeigen.

Auch gibt es anders als in den USA, wo mit 6,6 Millionen am meisten Fälle bekannt sind, keinen Hinweis auf ein Abflachen der Kurve. Angesichts der raschen Corona-Verbreitung in Indien hatten örtliche Medien in mehreren Regionen von einem Mangel an medizinischem Sauerstoff für Patienten berichtet. Einige sollen deshalb gestorben sein.

8 Uhr: Bundeskabinett will Kurzarbeitergeld verlängern

Wegen der andauernden Corona-Pandemie will die Bundesregierung heute den Weg frei machen für eine Verlängerung des konjunkturellen Kurzarbeitergeldes. Dazu sollen das Beschäftigungssicherungsgesetz und weitere Verordnungen von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) im Bundeskabinett beschlossen werden. Die Bezugszeit für das Kurzarbeitergeld soll auf bis zu 24 Monate verlängert werden, längstens bis zum 31. Dezember 2021.

7.07 Uhr: Stiko erwartet, dass es in Deutschland mehrere unterschiedliche Impfstoffe geben wird

Die Ständige Impfkommission (Stiko) beim Robert Koch-Institut erwartet, dass es in Deutschland mehrere unterschiedliche Impfstoffe gegen das neuartige Coronavirus geben wird. Dies sei angesichts der großen Zahl von Impfstoffkandidaten "wahrscheinlich", sagte die Stiko-Vizevorsitzende Sabine Wicker. Dabei könne es sein, dass einzelne Impfstoffe besonders für bestimmte Bevölkerungsgruppen wie etwa ältere Menschen geeignet seien.

Die Impfkommission hat den Auftrag, Prioritäten festzulegen für den erwarteten Fall, dass ein Impfstoff zunächst nur in begrenzter Menge zur Verfügung steht. Dafür müsse geprüft werden, bei welchen Bevölkerungsgruppen das höchste Infektionsrisiko bestehe und "wer am meisten von einer Impfung profitieren würde", sagte Wicker. Eine solche Nutzen-Risiko-Analyse sei ein zentrales Element der standardisierten Vorgehensweise der Stiko.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 15. September:

19.50 Uhr: Schülerin scheitert mit Corona-Forderungen vor Gericht

Eine Schülerin aus dem Ortenaukreis ist mit der Forderung nach strengeren Corona-Schutzmaßnahmen vor Gericht gescheitert. Das Verwaltungsgericht Freiburg lehnte einen entsprechenden Eilantrag ab. Die Schülerin wollte mit ihrem Antrag vom 11. September, der sich gegen den Träger der Schule und das Land Baden-Württemberg richtet, erreichen, dass alle Klassenzimmer dauerhaft belüftet werden. Außerdem sollte in allen Klassenzimmern ein Mindestabstand von 1,5 Meter gelten. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sollte verpflichtend sein und in allen Klassenzimmern eine Luftqualitätsüberwachung installiert werden.

Der Staat verletze seine Schutzpflicht nur, wenn Schutzvorkehrungen überhaupt nicht getroffen würden oder die getroffenen Maßnahmen offensichtlich ungeeignet oder völlig unzulänglich seien, erläuterten die Richter in dem Beschluss. Ein solcher Fall liege bei den angeordneten Hygiene- und Abstandsregeln aber nicht vor. Unter anderem müssen die Klassenräume alle 45 Minuten gelüftet werden und es gelte außerhalb der Klassenräume eine Maskenpflicht. Der Beschluss ist noch nicht rechtskräftig. Die Antragstellerin kann innerhalb von zwei Wochen Beschwerde zum Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim einlegen.

17.30 Uhr: Bund und Länder einig bei sechswöchigem Testbetrieb für Fan-Rückkehr

Die Zeit der Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga und den anderen großen Profiligen ist vorerst vorüber. Die Länder einigten sich am Dienstag in einer Videoschalte auf eine flächendeckende Fan-Rückkehr in die Fußballstadien und Sporthallen. In einer sechswöchigen Testphase ist zunächst eine Auslastung von maximal 20 Prozent der jeweiligen Kapazität erlaubt. Ende Oktober soll die Lage neu bewertet werden. „Es soll eine Art Experiment werden, ein Probestart“, kündigte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an.

16.14 Uhr: Landesregierung will weiter keine Maskenpflicht im Klassenzimmer

Die Landesregierung will bis auf weiteres von einer Maskenpflicht in den Klassenzimmern absehen. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) zeigte sich am Dienstag zufrieden mit dem Verlauf des Schulstarts diese Woche. Es habe keine Rückmeldung von Schulen gegeben, dass es vor Ort Probleme gegeben hätte.

Am Montag hatte sich das Ministerium verärgert gezeigt angesichts von Medienberichten über eine wissenschaftliche Studie, die die Maskenpflicht auch im Unterricht vorschlägt. An der Studie hatte Stefan Brockmann mitgewirkt, der Leiter des Kompetenzzentrums Gesundheitsschutz am Landesgesundheitsamt. „Dass das Landesgesundheitsamt nun ausgerechnet am ersten Schultag über die Medien bereits lange vereinbarte Regeln infrage stellt, ist hochgradig unseriös“, hatte das Ministerium mitgeteilt.

15.30 Uhr: Südwesten wappnet sich für zweite Corona-Welle

Mit einem dreistufigen Alarm-System will die grün-schwarze Landesregierung eine zweite Corona-Infektionswelle und einen landesweiten Lockdown verhindern. Ministerpräsident Winfried Kretschmann rief die Bürger bei der Vorstellung des Konzepts weiter zur Vernunft auf. „Wir können uns nicht leisten, sorglos zu werden“, sagte er.

Für jede Stufe werden schärfere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie getroffen. Derzeit befindet sich das Land nach Angaben des Staatsministeriums in Stufe 1, einer stabilen Phase mit moderaten Infektionszahlen. Wird die kritische Phase der Stufe 3 mit einem exponentiellen Infektionsanstieg und nicht mehr nachvollziehbaren Infektionsketten erreicht, sieht das Konzept etwa eine Ausweitung der Maskenpflicht an Schulen etwa auf den Unterricht vor. Im Einzelhandel soll dann die Anzahl der Personen pro Verkaufsstelle eingeschränkt werden. In der Gastronomie könnten dann der Ausschank von Alkohol eingeschränkt und der Betrieb auf Außenbereiche beschränkt werden.

13.40 Uhr: Bund fördert Corona-Impfstoffentwicklung mit mehreren hundert Millionen Euro

Die Bundesregierung fördert die Corona-Impfstoffentwicklung der deutschen Pharmafirmen Biontech und Curevac mit insgesamt rund 600 Millionen Euro. Das Mainzer Unternehmen Biontech erhalte aus einem Sonderprogramm der Bundesregierung 375 Millionen Euro, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. 230 Millionen Euro flössen an den Tübinger Hersteller Curevac. Darüber hinaus werde als drittes die Firma IDE Biologika aus Dessau-Rosslau gefördert. Detailgespräche liefen aber noch.

Insgesamt stehen in dem Sonderprogramm laut Karliczek bis zu 750 Millionen Euro bereit. Die Firmen sollen das Geld für den Aufbau von Produktionsanlagen und zur Beschleunigung ihrer klinischen Testreihen einsetzen. Pharmafirmen konnten sich bewerben und wurden von Fachleuten ausgewählt. Biontech und Curevac testen bereits die von ihnen entwickelten Kandidaten für eine Impfung gegen das Coronavirus. Ob sie geeignet sind, ist noch unklar.

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12.12 Uhr: Koalition verhandelt über Milliarden-Mehrausgaben wegen Corona

Angesichts der Corona-Pandemie verhandelt die grün-schwarze Koalition in Stuttgart derzeit über einen weiteren Nachtragshaushalt in Milliardenhöhe. Es bestehe weitgehend Einigkeit, dass man für Investitionen in Zukunftsbereiche wie Digitalisierung und für Pandemie-Vorsorgemaßnahmen ergänzend rund zwei Milliarden Euro benötige, sagte CDU-Fraktionschef Wolfgang Reinhart. Am Freitagabend soll demnach bei einer weiteren Sitzung der Haushaltskommission der Beschluss gefasst werden. Der Nachtragshaushalt solle Mitte Oktober im Parlament verabschiedet werden, sagte Reinhart.

11.31 Uhr: AfD scheitert mit Eilantrag gegen Maskenpflicht im Münchner Landtag

Die Maskenpflicht im Bayerischen Landtag bleibt in Kraft: Der Bayerische Verfassungsgerichtshof hat einen Antrag der AfD-Fraktion auf Erlass einer einstweiligen Anordnung gegen die Maskenpflicht abgewiesen. Durch die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung würden Abgeordnetenrechte „jedenfalls nicht offenkundig verletzt“, teilte das Gericht nun mit.

„Eine Beeinträchtigung des Kernbereichs der Mandatsausübung ist nicht erkennbar.“ Auch im Hauptverfahren droht der AfD-Fraktion eine Pleite: Das Gericht erklärte, es sprächen „gewichtige Anhaltspunkte dafür, dass der Antrag in der Hauptsache keinen Erfolg haben wird“. Seit Juli müssen im Landtag zum Corona-Schutz auch alle Abgeordneten einen Mund-Nasen-Schutz tragen, wie zuvor bereits alle Beschäftigten.

10.40 Uhr: Nach Corona-Wirbel beim SV Waldhof: Alle Tests nun negativ

Nach den zwei positiven Corona-Tests am vergangenen Wochenende sind nun alle Spieler, Trainer und Betreuer des Fußball-Drittligisten SV Waldhof Mannheim negativ getestet worden. Auch der zuvor positiv getestete Profi sowie ein Betreuer sind negativ, wie ein Waldhof-Sprecher nun auf Nachfrage sagte. Dennoch bleiben die beiden sowie ihre engsten Kontaktpersonen bis auf Weiteres in Quarantäne. Am Mittwoch soll ein weiterer Test durchgeführt werden. Aufgrund der positiven Tests war die Austragung des DFB-Pokalspiels der Mannheimer am vergangenen Sonntag gegen den SC Freiburg (1:2) fraglich gewesen.

9.30 Uhr: Bürgermeister vom Hochrhein wollen erneute Grenzschließungen um jeden Preis vermeiden

Die Bürgermeister von Waldshut-Tiengen, Laufenburg und Lottstetten appellieren an Landesinnenminister Thomas Strobl, die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz bei einem erneuten Anstieg der Corona-Fallzahlen nicht wieder zu schließen. Dieser verteidigt die bisherigen Corona-Maßnahmen und bittet die Rathauschefs, enger mit den Schweizer Behörden zusammenzuarbeiten.

Auf der Rheinbrücke zwischen Waldshut und Koblenz (von links): Felix Schreiner, Joachim Baumert, Ulrich Krieger, Andreas Morasch und ...
Auf der Rheinbrücke zwischen Waldshut und Koblenz (von links): Felix Schreiner, Joachim Baumert, Ulrich Krieger, Andreas Morasch und Thomas Strobl. | Bild: Nico Talenta

8.10 Uhr: Weltrisikobericht 2020 warnt vor Risiken der Corona-Pandemie

Zivile Hilfsexperten mahnen im Weltrisikobericht 2020 einen besseren Schutz für Flüchtlinge und Migranten vor den Folgen der Corona-Pandemie an. Diese verschärfe „die ohnehin prekären Verhältnisse, in denen viele der derzeit fast 80 Millionen Geflüchteten und Vertriebenen weltweit leben“, warnten die Autoren jetzt bei der Veröffentlichung der Untersuchung.

„Folglich besteht ein erhöhtes Risiko, dass ein solches Ereignis zur humanitären Katastrophe wird“, heißt es in dem Bericht, der vom Bündnis Entwicklung Hilft und dem Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum (IFHV) veröffentlicht wurde. „Auch Wanderarbeiter und Wanderarbeiterinnen sind von den Auswirkungen der Pandemie besonders betroffen. Im Fall eines extremen Naturereignisses sind sie daher besonders verwundbar“, heißt es.

7.07 Uhr: Corona-Ausbruch in Garmisch: Erste Massentest-Ergebnisse erwartet

Nach einem Corona-Ausbruch in Garmisch-Partenkirchen haben sich Hunderte Menschen auf das Virus testen lassen. Erste Ergebnisse der rund 1000 Tests, die von Freitag bis Montag genommen wurden, sollen am Dienstagnachmittag vorliegen.

Eine 26-jährige US-Amerikanerin, die in Garmisch-Partenkirchen lebt, soll trotz Krankheitszeichen und Quarantäneauflage durch Kneipen gezogen sein - und könnte dabei mehrere Menschen angesteckt haben. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt gegen die Frau, die so möglicherweise zur „Superspreaderin“ (deutsch: Superverbreiterin) wurde.

Es gehe um den Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung, sagte eine Sprecherin. Im Raum stehe eine mögliche Verletzung der Quarantänevorschriften.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 14. September:

21.30 Uhr: Wegen Corona: Verbandsligapartie zwischen dem FC Radolfzell und dem SC Pfullendorf abgesagt

Ein Spieler des FC 03 Radolfzell wurde positiv auf das Corona-Virus getestet. Da voraussichtlich zehn Spieler der Radolfzeller in Quarantäne müssen, ist eine Austragung des Derbys gegen Pfullendorf am Samstag wohl nicht möglich.

19.30 Uhr: Kanzleramtschef: Rasche Einigung zu Fan-Rückkehr in Stadien möglich

Nach monatelanger Corona-Zwangspause ist eine Fan-Rückkehr in die Fußballstadien schon zum Bundesliga-Start an diesem Wochenende in greifbare Nähe gerückt. Kanzleramtschef Helge Braun bezeichnete dies nach Gesprächen mit den Bundesländern als mögliches Szenario. „Die Annäherung ist schon sehr weit fortgeschritten“, sagte Braun auf einer Klausur der CSU-Fraktion im Landtag in München. Dies hänge aber von den entscheidenden Gesprächen der Länder an diesem Dienstag ab. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mahnte ein möglichst einheitliches Vorgehen aller Länder und einheitliche Regeln an.

Die Chefs der Staatskanzleien der Länder wollen an diesem Dienstag (16.00 Uhr) erneut über Zuschauer in Stadien und Sporthallen beraten.

Braun betonte allerdings: „Es geht aber nicht nur darum, dass man im Stadion sitzt, mit sauberem Abstand, sondern es gibt den Weg zum Fußball, es gibt den Weg vom Fußball zurück.“ Das müsse alles mit bedacht werden. 

18.00 Uhr: St. Georgener Weihnachtsmarkt findet in diesem Jahr nicht statt

Der St. Georgener Weihnachtsmarkt fällt in diesem Jahr aus. Die aktuell geltenden Vorschriften für Veranstaltungen zur Vermeidung der Ausbreitung des Corona-Virus sieht das Organisationsteam für den Weihnachtsmarkt als nicht umsetzbar an. Dazu gehören unter anderem die Überwachung einer maximalen Teilnehmerzahl, Einlasskontrollen und die Einhaltung des Mindestabstands beim Stöbern an den Ständen. Auch andere Weihnachtsmärkte in der Region sind bereits abgesagt.

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16.19 Uhr: Land will neues Intensivbetten-Konzept beschließen

Die Landesregierung will den Umgang der baden-württembergischen Krankenhäuser mit Intensiv- und Beatmungsplätzen für Corona-Patienten neu regeln. Das Konzept des Sozialministeriums, das am kommenden Mittwoch von der Corona-Lenkungsgruppe des Landes verabschiedet werden soll, liegt dem SÜDKURIER bereits vor. Kern des Konzeptes ist, dass die bisherige Freihaltequote der Intensiv- und Beatmungsplätze von 30 bis 35 Prozent wegen der aktuell geringen Belegung als zu hoch bewertet wird. Diese Quote will der Lenkungskreis auf zehn Prozent reduzieren.

14.45 Uhr: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen „Superspreaderin“ von Garmisch

Nach einem schweren Corona-Ausbruch in Garmisch-Partenkirchen ermittelt die Staatsanwaltschaft München II gegen eine mutmaßliche „Superspreaderin“. Dabei gehe es um den Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung, sagte Oberstaatsanwältin Andrea Mayer. „Was im Raum steht, ist ein mögliche Verletzung der Quarantänevorschriften.“ 

Eine 26-jährige US-Amerikanerin, die in Garmisch-Partenkirchen lebt, soll trotz Krankheitsanzeichen durch verschiedene Kneipen gezogen sein und dabei mehrere Menschen angesteckt haben. Nach Angaben des Landratsamts hatte sich testen lassen. Bis zum Ergebnis hätte sie in Quarantäne bleiben müssen. Die Anklagebehörde geht davon aus, dass deutsches Recht gilt.

Die Frau arbeitete in einem Hotel für US-Streitkräfte und deren Familien. Die Ferienunterkunft wurde am Montag für zwei Wochen geschlossen, nachdem mehrere Beschäftigte positiv getestet wurden, wie das Hotel auf seiner mitteilte.

13.49 Uhr: EU-Kommission startet Testphase für grenzüberschreitende Corona-Apps

Die deutsche Corona-App soll bald mit den Anwendungen einer Reihe anderer Länder kompatibel sein. Am Montag sei die Testphase einer entsprechenden Schnittstelle angelaufen, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit. Die offiziellen Apps aus Deutschland, Tschechien, Dänemark, Irland, Italien und Lettland können demnach nun mittels eines in Luxemburg angesiedelten Servers miteinander kommunizieren, um Nutzer auch grenzüberschreitend zu warnen.

Viele EU-Länder haben Apps für das Smartphone entwickelt, in denen Menschen angeben können, wenn sie sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt haben. Die App benachrichtigt dann andere Nutzer, die sich zuletzt über längere Zeit in der Nähe des Infizierten aufgehalten haben. Die deutsche Corona-Warn-App wurde laut Robert-Koch-Institut seit Mitte Juni rund 18 Millionen Mal heruntergeladen.

12.31 Uhr: Berlusconi nach Corona-Infektion aus dem Krankenhaus entlassen

Italiens früherer Regierungschef Silvio Berlusconi ist nach seiner Corona-Infektion aus dem Krankenhaus entlassen worden. „Danke, dass ich hier sein darf. Es war die gefährlichste Prüfung meines Lebens“, sagte der 83-Jährige nach dem Verlassen der Klinik San Raffaele in Mailand. Berlusconi trug Anzug und Krawatte und einen Mund-Nasen-Schutz, winkte seinen Anhängern zu und gab eine kurze Erklärung ab. „Auch dieses Mal bin ich davongekommen“, sagte der Oppositionspolitiker. Berlusconi wurde wegen seiner Infektion mit dem Virus insgesamt zehn Tage im Krankenhaus behandelt.

11.21 Uhr: Nach sechs Monaten Corona-Pause: Italiens Schulen öffnen wieder

Begleitet von Debatten um die Corona-Ausbreitung und organisatorischen Problemen ist ein Großteil der 8,5 Millionen Schüler in Italien wieder in die Klassen zurückgekehrt. Für etwa zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen begann am Montag nach über sechs Monaten Pause wieder der Unterricht. Das Land hatte seine Schulen wegen der Corona-Pandemie am 5. März geschlossen, in keinem anderen europäischen Land waren sie länger dicht. Wegen der Ausbreitung des Virus gelten zum Schulstart strenge Vorsichts- und Schutzmaßnahmen.

10.06 Uhr: Söder erwartet „sehr hohes Bußgeld“ für mutmaßliche Superspreaderin in Garmisch

Der Fall einer mutmaßlich als sogenannte Superspreaderin für zahlreiche Corona-Infektionen in Garmisch-Partenkirchen verantwortlichen Frau zeigt nach Überzeugung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), wie sehr „Leichtsinn und Unvernunft Andere gefährden“. Söder sagte, er sage „immer wieder, wir müssen die Vernünftigen vor den Unvernünftigen schützen“. Bei der Frau gehe es nun möglicherweise um „ein sehr hohes Bußgeld“ als Strafe.

9 Uhr: Wie tief wird das Milliarden-Loch, das die Pandemie in die Staatskasse reißt?

Bund, Länder und Kommunen müssen wegen der Corona-Pandemie mit deutlich weniger Steuereinnahmen auskommen als noch im Mai erwartet. Wie das Bundesfinanzministerium am Donnerstag bekanntgab, rechnen die Steuerschätzer damit, dass allein im kommenden Jahr 19,6 Milliarden Euro weniger in die Staatskassen fließen als gedacht. Im Jahr 2020 werden die Einnahmen demnach aber nur um 0,1 Milliarden Euro niedriger ausfallen als im Mai geschätzt.

Was das genau für den Südwesten bedeutet, das wird am Montag bekanntgegeben. Das Landesfinanzministerium will dann die regionalisierten Ergebnisse der Sonder-Steuerschätzung für den Südwesten veröffentlichen.

8.30 Uhr: WHO warnt vor Anstieg der Corona-Todesfallzahlen in Europa im Herbst

Die Weltgesundheitsorganisation WHO rechnet mit einer Zunahme der täglichen Corona-Todesfälle in Europa im Oktober und November. „Es wird härter werden“, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge. Derzeit steigt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Virus in Europa an, die Zahl der täglichen Todesfälle ist hingegen bisher relativ stabil geblieben.

Die Welt wolle derzeit solche schlechten Nachrichten nicht hören, „und ich verstehe das“, sagte Kluge. Doch im Oktober und November„werden wir einen Anstieg der Sterblichkeit beobachten“. Der in Kopenhagen ansässige WHO-Funktionär warnte davor, zu große Erwartungen in Impfstoffen zu setzen.

8.05 Uhr: Polizei kontrolliert mit rund 60 Beamten Einhaltung der Maskenpflicht

Rund 60 Polizeibeamte waren am Montagmorgen in Stuttgart im Einsatz, um die Einhaltung der Maskenpflicht zu überwachen. „Wir kontrollieren im gesamten Stadtgebiet“, sagte Polizeisprecher Stephan Widmann am Morgen. Die Beamten seien an Straßenbahn- und Bushaltestellen sowie am Hauptbahnhof postiert und fahren auch in öffentlichen Verkehrsmitteln mit. Schüler stünden im Gegensatz zu Berufspendlern nicht im Fokus des Einsatzes.

„Wir wollen die Schüler nicht verunsichern“, sagt Widmann. „Wir sprechen sie an, sanktionieren sie aber nicht.“ Auch ansonsten setze die Polizei auf Kommunikation. Es gehe darum, diejenigen, die ihre Maske falsch oder gar nicht aufsetzten, darauf hinzuweisen, wie wichtig in Zeiten von Corona das korrekte Tragen des Mund-Nasenschutzes sei.

7.07 Uhr: WHO meldet neuen Rekord an registrierten Corona-Neuinfektionen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erneut einen Rekord an neu gemeldeten Corona-Fällen innerhalb eines Tages registriert. Weltweit wurden zuletzt 307 930 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind rund 1000 Fälle mehr als beim jüngsten Höchststand vor einer Woche. Damit sind seit Bekanntwerden des Erregers Sars-CoV-2 Ende vergangenen Jahres weltweit mehr als 28,6 Millionen Infektionen gemeldet worden. Die Dunkelziffer ist allerdings nach Einschätzung von Experten erheblich.

Spitzenreiter bei den neuen Fällen sind nach absoluten Zahlen Indien, die USA und Brasilien. Auf Platz vier liegt Spanien mit rund 12.000 Neuinfektionen binnen eines Tages. Mehr als 917 000 Infizierte sind nach der WHO-Statistik weltweit bisher gestorben. Die Zahl der täglich gemeldeten Todesfälle blieb zuletzt laut WHO-Daten relativ konstant. Am Sonntag wurden rund 5500 Tote in 24 Stunden registriert.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 13. September: 

21.10 Uhr: Israel verhängt wegen Coronavirus-Pandemie dreiwöchigen Lockdown - Netanjau will strikte Maßnahmen bei Bedarf verlängern

Israel verhängt wegen der Coronavirus-Pandemie einen dreiwöchigen Lockdown. Dies teilte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntagabend nach einer Kabinettssitzung mit. Bei Bedarf könnten die landesweiten Ausgangsbeschränkungen auch ausgedehnt werden, betonte er in einer Fernsehansprache.

Die neuen Corona-Beschränkungen sollen noch vor Beginn der jüdischen Feste Rosch Haschana und Jom Kippur am kommenden Freitag in Kraft treten. Die Maßnahmen sehen die Schließung von nicht lebensnotwendigen Geschäften sowie Schulen vor. Zudem soll der Eintritt zu Synagogen und anderen Gotteshäusern stark eingeschränkt oder ganz untersagt werden.

Israel hat derzeit eine der weltweit höchsten Corona-Infektionsraten. Seit Ausbruch des neuartigen Coronavirus registrierten die israelischen Behörden mehr als 153.000 Infektionsfälle. In mindestens 1100 Fällen führten die Infektionen zum Tod.

19.29 Uhr: Corona-Aus steht fest – 2021 gibt es keine Fasnet in Bermatingen

Es wahr wohl die schwerste Entscheidung, die der Vorstand der Bermatinger Bärenzunft je zu treffen hatte, doch die corona-bedingten Umstände ließen keine Wahl: "Aufgrund des gegebenen Anlasses fühlen wir uns gezwungen, die kommende Fasnet schweren Herzens abzusagen. Momentan macht es keinen Sinn, etwas zu planen", berichtet Zunftmeister Robert Müller gegenüber dem SÜDKURIER. Die genauen Hintergründe hat er in einem Gespräch erläutert.

18.37 Uhr: Bayerns Innenminister fordert Konsequenzen für Superspreaderin

Nach einem heftigen Corona-Ausbruch in Garmisch-Partenkirchen fordert Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) Konsequenzen für die mutmaßliche Verursacherin. „Sollte sich bestätigen, dass die Frau bewusst trotz eindeutiger Corona-Symptome die Quarantäne ignoriert hat, muss sie mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen“, sagte Herrmann dem „Münchner Merkur“ (Montag). „Gegen so eine Rücksichtslosigkeit sollte ein klares Signal und ein mahnendes Beispiel gesetzt werden, dass jeder mit empfindlichen Sanktionen rechnen muss, der in dieser besonderen Situation der Pandemie gegen die Regeln verstößt und andere vorsätzlich in Gefahr bringt.“

Das Landratsamt geht davon aus, dass der Ausbruch auf eine sogenannte Superspreaderin zurückzuführen ist. Die 26-Jährige soll durch verschiedene Kneipen in der Marktgemeinde am Fuße der Zugspitze gezogen sein und dabei mehrere Menschen angesteckt haben. Nach Angaben der Behörde hat sie auf der Kneipentour schon Symptome gehabt und auf die Ergebnisse ihres Corona-Tests gewartet. In Bayern kann bei Verstößen gegen Quarantäne-Auflagen ein Bußgeld von 2000 Euro verhängt werden.

17.10 Uhr: 948 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland - 184 davon im Südwesten

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Sonntagmorgen 948 neue Corona-Infektionen gemeldet. Diese Zahlen sind mit Blick auf das wirkliche Infektionsgeschehen allerdings wenig aussagekräftig - an Sonntagen sind die gemeldeten Fallzahlen nämlich erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.

In Baden-Württemberg wurden 184 neue Fälle gemeldet. Damit ist die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen im Südwesten auf mindestens 45.247 gestiegen, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes vom Sonntag (Stand: 16 Uhr) hervorgeht. Als genesen gelten 39.660 Menschen, das sind 142 mehr als am Vortag. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus lag weiterhin bei 1867. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 1,0 angegeben. Der Wert zeigt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

16.02 Uhr: Zum Ferienende weiter großer Andrang bei Corona-Teststelle auf A5

Die Corona-Teststelle an der Autobahn 5 bei Neuenburg (Breisgau-Hochschwarzwald) hat zum Ferienende in Baden-Württemberg nochmals starken Andrang von Reiserückkehrern verzeichnet. Die Polizei musste Hunderte Testwillige weiterleiten, um einen Rückstau auf der Autobahn zu vermeiden. Besonders viele Menschen kamen aus dem Südwesten, wo an diesem Montag die Schule wieder beginnt, wie Andreas Formella, Vizegeschäftsführer des DRK-Landesverbands, am Sonntag sagte. „Bei vielen, die Anfang der Woche wieder arbeiten wollten, war das Unverständnis groß.“ Die Zahlen an der Teststation waren bereits gestiegen, nachdem das Robert-Koch-Institut am Mittwoch weite Teile Frankreichs zu Risikogebieten erklärt hatte.

Am vergangenen Freitag wurden laut DRK mehr als 2100 Menschen getestet, 500 bis 600 aus Platzgründen abgewiesen; am Samstag waren es ebenfalls mehr als 2100 Getestete und 500, die weitergeleitet wurden. Für Sonntag wurde mit ähnlichen Werten gerechnet. Autofahrer warteten bis zu einer Stunde auf den Abstrich. Innerhalb von mindestens 48 Stunden können sie das Ergebnis abrufen. Menschen, die an der Rastanlage mit der Station vorbeigewunken worden sind, können sich in anderen Testzentren oder in Schwerpunktpraxen testen lassen.

14.30 Uhr: Frankreich registriert mehr als 10.500 neue Corona-Fälle in 24 Stunden

Frankreich hat die Schwelle von 10 000 Corona-Infektionen an einem Tag überschritten. Die Gesundheitsbehörde Santé Publique France erklärte, in den 24 Stunden bis Samstag 14.00 Uhr seien 10 561 Neuinfektionen gemeldet worden. Am Vortag waren es noch 9406 neue Fälle gewesen und Premierminister Jean Castex hatte dazu aufgerufen, wegen der Verschlechterung der Lage die Regeln für Hygiene, Abstand und Masken strikt einzuhalten.

Frankreich war nach Ausbruch der Pandemie eines der am stärksten betroffenen Länder in Europa mit bisher 30.910 Toten. Die Anzahl der Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 stieg in dem beliebten Urlaubsland in den zurückliegenden Wochen stark. Castex wies die Behörden in Marseille und Bordeaux sowie im Überseegebiet Guadeloupe in der Karibik an, bis Montag neue Maßnahmen zur Eindämmung des Virus vorzulegen.

13.09 Uhr: Auszahlung von Corona-Soforthilfe für Breitenkultur im Südwesten beginnt

Wegen der Corona-Pandemie in Not geratene Vereine der Breitenkultur erhalten in den kommenden Tagen rund 10 Millionen Euro Soforthilfe vom Land. Neun Millionen davon seien bereits bewilligt, teilte das Kunstministerium am Samstag mit. „Die Mittel sind als Soforthilfe für die vielen Musikvereine, Chöre, Kunstvereine, Amateurtanz- oder Amateurtheatervereine und Narrenzünfte gedacht, denen wegen der Einschränkungen durch das Corona-Virus Einnahmen weggebrochen sind“, erklärte dazu Kunststaatssekretärin Petra Olschowski. Das Geld sei auch als Zeichen der Anerkennung gedacht für die vielen in Vereinen arbeitenden Ehrenamtlichen. Mehr als 9000 Vereine würden gefördert.

Zudem richte das Ministerium zwei Projektstellen im Institut für Musikermedizin der Musikhochschule Freiburg ein. Mit der personellen Verstärkung solle dazu beigetragen werden, dass die etwa bei Blasmusik und Gesang besonders hohen Ansteckungsrisiken im Zusammenhang mit Corona genauer erforscht werden.

12.15 Uhr: 16 Boxer aus deutschem Nationalteam mit Corona infiziert

Von den 18 Boxern der deutschen Nationalmannschaft im österreichischen Trainingslager sind 16 mit dem Corona-Virus infiziert. Diese aktuelle Zahl gab der Deutsche Boxsport-Verband (DBV) am Sonntag bekannt. Tags zuvor gab es die Information, dass alle Sportler betroffen seien. Das Team bereitet sich im Längenfeld im Ötztal auf den internationalen Cologne Cup in Köln (14. bis 18. Oktober) vor. Die Sportler sind derzeit in ihren Zimmern isoliert.

Die Heimreise soll nach Auswertung der täglichen Wohlfühlprotokolle durch das Gesundheitsamt bis zum Ende der kommenden Woche erfolgen. In Deutschland werden die Sportler an ihren Olympia- und Bundesstützpunkten intensiv untersucht. Erst danach wird entscheiden, wann sie sich wieder Höchstbelastungen zumuten dürfen.

11.20 Uhr: Kurz: Zweite Infektionswelle in Österreich hat begonnen

In Österreich hat die zweite Corona-Infektionswelle nach Einschätzung von Bundeskanzler Sebastian Kurz bereits begonnen. „Was wir gerade erleben, ist der Beginn der zweiten Welle“, erklärte Kurz am Sonntag. Er bat die Bevölkerung, sich weiter an alle Corona-Maßnahmen zu halten und soziale Kontakte zu reduzieren.

In Österreich war zuletzt ein drastischer Anstieg der Corona-Infektionen verzeichnet worden. Am Samstag meldete die Regierung 869 neue Fälle, mehr als die Hälfte davon in der Hauptstadt Wien. Am Sonntag wurden 463 weitere Fälle registriert. Kurz warnte, schon bald werde die Marke von tausend Neuansteckungen pro Tag erreicht. Insgesamt infizierten sich In Österreich bislang mehr als 33.000 Menschen mit dem Coronavirus, rund 750 starben.

Die Regierung hatte angesichts der steigenden Infektionszahlen am Freitag eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen angekündigt: Unter anderem muss ab Montag in allen Geschäften, in öffentlichen Gebäuden und in Schulen außerhalb der Klassenräume ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Bisher galt in Österreich nur in Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maskenpflicht.

08.15 Uhr: Deutscher Reiseverband kritisiert neue Quarantäne-Regel für Reiserückkehrer

Der Deutsche Reiseverband hat die neuen Quarantäne-Regeln für Reiserückkehrer als ein faktisches Berufsverbot für die Branche kritisiert. "Die Bundesregierung unterbindet faktisch die Berufsausübung von Reisebüros und Reiseveranstaltern", sagte Verbandspräsident Norbert Fiebig der "Bild am Sonntag". "Es gibt für den Winter derzeit fast nichts, was verkauft werden kann. Damit ist die Reisewirtschaft eine Händlerin ohne Ware."

Bei einer Einreise aus einem Corona-Risikogebiet gilt in Deutschland eine 14-tägige Quarantäne-Pflicht. Bund und Länder haben beschlossen, dass diese Quarantäne ab dem 1. Oktober erst nach fünf Tagen durch Vorlage eines negativen Corona-Tests aufgehoben werden kann. Bislang können sich Reiserückkehrer in der Regel direkt nach Ankunft durch einen Negativtest von der Quarantäne befreien lassen.

Kritik übte Fiebig auch an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und seinem Ratschlag, den Herbsturlaub in diesem Jahr in Deutschland zu verbringen. Damit messe der Minister mit zweierlei Maß: "In Bayern gibt es aktuell drei Hotspots: Rosenheim, Würzburg und Kaufbeuren. In Spanien gibt es eine Reihe von touristisch relevanten Inseln, zum Beispiel Lanzarote, Formentera und Menorca, die keinen einzigen Hotspot haben. Trotzdem gilt dort eine Reisewarnung. Das ist absurd und schadet nicht nur der deutschen Reisewirtschaft".

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 12. September:

18.00 Uhr: 10 000 Teilnehmer bei Corona-Demo in München

Zur Corona-Demonstration in München sind am Samstag doppelt so viele Teilnehmer gekommen wie von den Veranstaltern angekündigt. „Wir gehen derzeit von 10 000 Teilnehmern aus“, sagte eine Sprecherin der Münchner Polizei. Die Hauptkundgebung musste knapp eine Stunde nach Beginn unterbrochen werden, weil Abstandsregeln nicht eingehalten wurden und Teilnehmer keine Masken trugen. Die Organisatoren der Demo, die Initiative „Querdenken 089“, hatten 5000 Teilnehmer angemeldet.

Auch an dem vorangegangenen Demonstrationszug durch die Münchner Innenstadt hatten deutlich mehr Menschen teilgenommen als zugelassen waren. Nach Polizeiangaben waren es in der Spitze 3000 statt der erlaubten 500. Weil die Zahl so deutlich überschritten worden sei und viele Teilnehmer keine Maske getragen hätten, hatte die Polizei den Zug gestoppt. Kurz darauf brachen die Veranstalter den Zug ab und baten die Teilnehmer, sich zur Hauptkundgebung auf der Theresienwiese zu versammeln.

Dort forderten Redner auf der Bühne unter anderem die Aufhebung der Immunität von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Außerdem müsse Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vom Verfassungsschutz beobachtet werden.

17.30 Uhr: 1630 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben innerhalb eines Tages 1630 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 258 480 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstag auf seiner Homepage bekannt gab (Datenstand 12.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei 9347. Das sind fünf mehr als noch am Vortag. Bis Samstagmorgen hatten etwa 231 400 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Erstmals seit Juni hat zuletzt die Zahl vom Robert Koch-Institut (RKI) wöchentlich erfasster Corona-Tests wieder abgenommen. In der Woche vom 31. August bis 6. September wurden demnach gut eine Million Tests gezählt - etwa 50 000 weniger als in der Vorwoche. Es ist das erste Mal seit der Woche vom 22. bis 28. Juni, dass die Testzahl wieder abnimmt.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Samstag bei 1,15 (Vortag: 1,00). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 1,16 (Vortag: 1,11). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

16.10 Uhr: Corona-Demonstrationszug in München vorzeitig abgebrochen

Die Veranstalter einer Corona-Demonstration in München haben ihren Demonstrationszug am Samstag vorzeitig abgebrochen. Zuvor hatte die Polizei den Zug angehalten, weil mehr als die angemeldeten 500 Teilnehmer dabei waren und nach Polizeiangaben viele von ihnen keinen Mund-Nasen-Schutz trugen. Laut einem Polizeisprecher waren es zeitweise geschätzt 600 Teilnehmer. Die Beamten waren mit 1.400 Kräften im Einsatz.

In Gesprächen und per Lautsprecherdurchsagen wurden die Teilnehmer aufgefordert, eine Maske zu tragen und den Abstand zu wahren. Nach Auflösung des Zugs auf Höhe der Alten Pinakothek forderten die Initiatoren von „Querdenken 089“ die Teilnehmer auf, zur geplanten Versammlung auf der Theresienwiese um 16 Uhr zu kommen. Die Teilnehmerzahl dort ist nicht begrenzt, es gelten jedoch die Hygienevorgaben wie bei allen öffentlichen Veranstaltungen von mehr als 200 Personen.

Der Corona-Demo vorausgegangen waren diverse Umplanungen. Ursprünglich hatten die Veranstalter 5.000 Teilnehmer auf dem Odeonsplatz und einen Protestzug durch die Innenstadt angemeldet. Die Stadt hatte dies untersagt und war am Freitag vom Verwaltungsgericht bestätigt worden. Demnach war nur eine auf 1.000 Teilnehmer beschränkte Versammlung auf der Theresienwiese und kein Protestzug erlaubt. Am frühen Samstagmorgen hatte dann der bayerische Verwaltungsgerichtshof entschieden, einen Protestzug mit 500 Teilnehmern zur Theresienwiese und dort eine Versammlung ohne Teilnehmerbegrenzung zuzulassen. Eine Gegendemonstration von einem Bündnis aus linken Organisationen startete um 14 Uhr auf dem Goetheplatz. 

13.35 Uhr: Merkel äußert sich zu Corona-Demonstrationen

Vor neuen Demonstrationen gegen Corona-Schutzmaßnahmen der Regierung hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) das Recht auf Kritik daran als Ausdruck von Demokratie und Meinungsfreiheit betont. In ihrem wöchentlichen Video-Podcast dankte Merkel am Samstag allerdings „der großen Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger“, die diese Maßnahmen mittragen, auch aus Sorge „um die Schwächeren in der Gesellschaft“. Dies habe geholfen, „eine unkontrollierte Ausbreitung der Pandemie zu verhindern“.

Merkel äußerte sich anlässlich des Internationale Tages der Demokratie am kommenden Dienstag. „Wir in Deutschland können uns glücklich schätzen, dass Demokratie und Freiheit, Rechtsstaat und politische Mitverantwortung bei uns fest verankert sind. Dass das seit der Wiedererlangung der Deutschen Einheit vor fast genau 30 Jahren in ganz Deutschland gilt, empfinde ich auch ganz persönlich als großes Glück“, sagte Kanzlerin. Der Blick in andere Staaten zeige, „dass dies leider keine Selbstverständlichkeit ist“, sagte sie unter anderem mit Blick auf die Lage in Belarus.

Zu den Corona-Demonstrationen in Deutschland sagte Merkel, ihr sei bewusst, „dass einige Menschen mit den Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie hadern“ und „ich verstehe das“. Viele der Entscheidungen für Einschränkungen seien auch ihr „sehr schwergefallen, die Kontaktbeschränkungen und die Einschränkungen des kulturellen Lebens seien “demokratische Zumutungen„.

„Dass die ganz große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger dies mitträgt“, zeige jedoch, „wie ausgeprägt unser Gemeinsinn ist“, hob Merkel weiter hervor. Die Maßnahmen „haben gewirkt und bleiben wichtig“. Gleichwohl stehe es auch „jedem frei, diese Entscheidungen der Regierung offen zu kritisieren“ und „jeder kann seine Haltung bei friedlichen Demonstrationen zum Ausdruck bringen“.

12.30 Uhr: UN-Resolution zur Corona-Pandemie gegen den Widerstand der USA verabschiedet

Gegen den Widerstand der USA haben die Vereinten Nationen eine Resolution zur Corona-Pandemie verabschiedet, mit der die führende Rolle der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei der Bekämpfung des Coronavirus bestätigt wird. Für die Entschließung stimmten am Freitag 169 der 193 Mitgliedstaaten, dagegen votierte außer den USA nur noch Israel. US-Präsident Donald Trump, der der WHO schwere Fehler in der Corona-Krise vorwirft, hatte Anfang Juli den Austritt seines Landes aus der Organisation eingeleitet.

An dem Resolutionstext, der mehrere Aspekte der Pandemie umfasst, wurde seit Mai gefeilt. Unter anderem erkennt die Entschließung ausdrücklich "die zentrale Führungsrolle der WHO" sowie die Rolle der Vereinten Nationen insgesamt bei der Koordinierung der weltweiten Reaktion auf die Pandemie an. Sie ruft zudem zu "verstärkter internationaler Zusammenarbeit und Solidarität" auf, um die Pandemie und ihre Folgen "einzudämmen und zu überwinden".

Die Resolution unterstützt darüber hinaus einen Aufruf von UN-Generalsekretär António Guterres vom März, in dem er angesichts der Pandemie - weitgehend vergeblich - einen weltweiten Stopp aller Kampfhandlungen gefordert hatte. Auch dringt sie auf eine "Beseitigung ungerechtfertigter Hindernisse" beim Zugang zu Gütern, die der Bekämpfung des Virus dienen - gemeint sind damit Sanktionen.

Vor der Abstimmung versuchten die USA noch vergeblich, einen Absatz über die  sexuelle und reproduktive Gesundheit von Frauen zu streichen - wegen Einwänden gegen die Abtreibung. Auch Libyen und der Irak stimmten für eine Streichung des Absatzes. Mehr als 120 Länder votierten hingegen für dessen Beibehaltung.

11.10 Uhr: US-amerikanische Touristin als Superspreaderin in Garmisch

Der heftige Corona-Ausbruch im bayerischen Garmisch-Partenkirchen soll auf eine US-amerikanische Touristin zurückgehen. Die junge Frau soll in mehreren Lokalitäten unterwegs gewesen sein, obwohl sie Symptome hatte, wie der Sprecher des Landratsamtes, Stephan Scharf, am Samstag sagte. Sie wäre damit eine sogenannte Superspreaderin.

Die 26-Jährige reiste nach Angaben des Landratsamtes „Anfang September oder Ende August“ nach Deutschland ein und soll mehrere Tage im Nachtleben vom Garmisch-Partenkirchen unterwegs gewesen sein. Ob sie das Virus aus den USA mitbrachte und möglicherweise Quarantäne-Regeln missachtete, ist noch unklar.

In einer Unterkunft auf dem Gelände von US-Streitkräften, in der sie übernachtet hatte, wurden nach Angaben Scharfs bislang 23 Menschen positiv getestet. Insgesamt belief sich die Zahl der Neuinfektionen auf 33 an einem Tag. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 54 und damit über der kritischen Marke von 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Das Landratsamt verhängte daraufhin Einschränkungen für die Marktgemeinde. Dort dürfen sich beispielsweise nur noch fünf Menschen in der Öffentlichkeit treffen.

9.50 Uhr: Die Corona-Regeln - der aktuelle Stand in Baden-Württemberg

Die Bundesländer können im Kampf gegen die Corona-Pandemie weitgehend in eigener Verantwortung über Einschränkungen oder aber die Lockerung von Auflagen entscheiden. Hier der aktuelle Stand im Land in ausgewählten Lebensbereichen. Wichtig: Die Regelungen erfolgen unter Auflagen wie Abstands- und Hygienebestimmungen. Zudem gilt weiterhin die bundesweite Maskenpflicht in Handel und Nahverkehr.

1) Bußgeld bei Missachtung der Maskenpflicht

Für Maskenverweigerer etwa in Geschäften gilt das zwischen den Ländern und der Kanzlerin vereinbarte Bußgeld von mindestens 50 Euro. Bei Verstößen gegen die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen sind mindestens 100 Euro fällig. Wer auf dem Schulgelände - außerhalb der Unterrichtsräume - keine Maske trägt, kann ein Bußgeld von mindestens 25 Euro bekommen.

2) Öffentliche Veranstaltungen

 Öffentliche Tagungen, Kongresse, Messen und kleinere Sportevents mit bis zu 500 Menschen sind erlaubt. Auch Messen mit mehr als 500 Besuchern dürfen wieder öffnen. Großveranstaltungen wie Volksfeste, auf denen kaum Hygienemaßnahmen durchsetzbar sind und die Kontakte nicht nachvollzogen werden können, bleiben bis mindestens Ende des Jahres verboten.

3) Private Feiern

Zu privaten Feiern in privaten wie angemieteten Räumen, also beispielsweise in Restaurants, Vereinsheimen oder Gemeindehäusern, dürfen sich maximal 500 Menschen treffen. Bei Feiern mit mehr als 100 Menschen muss es allerdings ein schriftliches Hygienekonzept geben.

4) Schulen und Kitas

An diesem Montag ist erster Schultag nach den Sommerferien. Ab Klasse fünf und an weiterführenden Schulen gilt eine Maskenpflicht - aber nicht im Unterricht, sondern vor allem auf den Fluren, Pausenhöfen sowie in Treppenhäusern und Toiletten. Zusätzliche Schulbusse sollen dafür sorgen, dass die Schüler nicht zu eng aufeinander sitzen. Kitas können öffnen.

5) Kontaktbestimmungen

In der Öffentlichkeit dürfen sich 20 Menschen aus mehreren Haushalten treffen. Generell muss in der Öffentlichkeit ein Mindestabstand zu anderen Menschen von 1,5 Metern eingehalten werden.

6) Demonstrationen

Versammlungen sind erlaubt - allerdings mit Auflagen zur Sicherstellung des Infektionsschutzes, zum Beispiel zu Abständen oder Höchstteilnehmerzahlen.

08.30 Uhr: Heil will bei Homeoffice Schwerpunkt auf Schutz der Arbeitnehmer legen

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat angekündigt, beim Gesetz zum Homeoffice einen besonderen Schwerpunkt auf den Schutz der Arbeitnehmer zu legen - insbesondere bei den Arbeitszeiten. „Niemand darf genötigt werden, rund um die Uhr für den Arbeitgeber verfügbar zu sein - weder zu Hause noch im Büro“, sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Samstag. „Beim Homeoffice geht es um Arbeit, die zum Leben passt.“

Heil kündigte an, noch im Herbst ein umfassendes Regelwerk für Homeoffice und mobiles Arbeiten vorzulegen, „das Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern neue Freiheiten ermöglicht, sie aber auch vor einer vollständigen Entgrenzung der Arbeit ins Privatleben schützt“. Der Minister führte aus: „Die Corona-Pandemie ist ein ungeplanter gesellschaftlicher Großversuch zum Homeoffice - mit positiven und negativen Erfahrungen.“ Das alles wolle er im Gesetzentwurf berücksichtigen.

„Die Unternehmen wollen, dass die Mitarbeiter flexibel sind“, sagte Heil. Im Gegenzug müssten aber auch die Firmen flexibel sein. „Wir werden Arbeitgebern nichts Unmögliches abverlangen. Es geht darum, Homeoffice zu ermöglichen, wo es machbar ist. Der Bäcker wird auch künftig nicht von zu Hause arbeiten können.“

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 11. September:

22.51 Uhr: Spanien meldet binnen 24 Stunden mehr als 12.000 neue Corona-Infektionsfälle

In Spanien ist die Zahl der Corona-Infektionsfälle binnen 24 Stunden auf mehr als 12.000 gestiegen. Dies sei der höchste gemeldete Anstieg binnen eines Tages seit Beginn der Pandemie, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid am Freitag mit. Spanien ist seit dieser Woche das erste EU-Land, in dem die Infektionszahlen auf mehr als eine halbe Million anwuchsen.

Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Spanien insgesamt 566.326 Infektionen nachgewiesen, wie das Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte - 12.183 mehr als am Vortag. Fast 30.000 Infizierte sind demnach mittlerweile gestorben. 

Spanien ist mit seinen rund 47 Millionen Einwohnern eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder in Europa. Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen wieder stark angestiegen. Das Auswärtige Amt warnt deshalb vor "nicht notwendigen, touristischen" Reisen nach Spanien.

In Frankreich wurden am Freitag nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Paris 9406 neue Infektionsfälle gezählt. Am Vortag waren es noch 9843. Insgesamt starben demnach mindestens 30.893 Menschen, die sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt hatten.

21.41 Uhr: Mehrere Corona-Infektionen bei deutscher Box-Olympiamannschaft

Mehrere Sportler der deutschen Box-Olympiamannschaft haben sich bei einem Trainingslager im österreichischen Sölden mit dem Coronavirus infiziert. Am Dienstag hätten mehrere Sportler erste Erkältungssymptome gezeigt, berichtet der „Spiegel“ (Samstag). Am Mittwochabend sei dann klar gewesen, dass die Sportler mit Corona infiziert seien. Laut Teilnehmern des Trainingslagers könnten sogar alle 18 Sportler und mehrere Betreuer betroffen sein, schreibt das Nachrichtenmagazin. Erich Dreke, Präsident des Deutschen Boxsport-Verbands (DBV) bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass es Infektionen gebe, machte aber keine Angaben zur Zahl der Erkrankten.

Der Generalsekretär des DBV, Michael Müller, sagte dem „Spiegel“, dass die Mannschaft nun komplett in Sölden bleiben müsse, bis das dortige Gesundheitsamt die Quarantäne aufhebe. Die Sportler hätten keine starken Symptome und trainierten trotz der Krankheit. Nach „Spiegel“-Informationen sei an Training im Moment jedoch nicht zu denken.

21.10 Uhr: Verwaltungsgericht bestätigt Einschränkungen für Münchner Corona-Demo

Die für Samstag in München geplante Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen darf einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts München zufolge nicht so stattfinden wie von den Veranstaltern geplant. Das Gericht bestätigte am Freitagnachmittag mit Blick auf zwei Versammlungen, die von der Initiative „Querdenken 089“ angemeldet wurden, die Festlegungen der Landeshauptstadt München. Gegen die Entscheidung der Verwaltungsrichter legten die Organisatoren am Abend beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof Beschwerden ein, wie dieser mitteilte. Die Begründungen dazu lägen aber noch nicht vor. Mit einer Entscheidung sei daher am späten Freitagabend oder erst am Samstag zu rechnen.

„Querdenken 089“ hatte eigentlich eine Demonstration mit 5000 Teilnehmern auf dem Münchner Odeonsplatz angemeldet unter dem Motto „Frieden, Freiheit und Gesundheit“. Die Stadt untersagte diese. Stattdessen erlaubte sie die Demo unter strikten Auflagen auf der Theresienwiese - allerdings aus Infektionsschutzgründen nur mit 1000 Teilnehmern. Ein geplanter Demonstrationszug durch die Stadt wurde ebenfalls untersagt. Gegen diese Auflage hatten die Veranstalter geklagt.

Ein Sprecher der Organisatoren hatte am Freitagabend angekündigt, dass im Zweifel auch das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingeschaltet werden solle.

19.28 Uhr: Rund 1200 infizierte Reiserückkehrer an Teststellen im Südwesten

An den Teststellen im Land wurden rund 1200 Coronavirus-Infektionen unter Reiserückkehrern entdeckt. Dem Sozialministerium zufolge haben sich mehr als 140.000 Menschen an den Flughäfen Stuttgart, Baden-Baden und Friedrichshafen, am Hauptbahnhof Stuttgart sowie an den Autobahn-Parkplätzen Neuenburg (A5) und Kemmental (A8) Speichelproben entnehmen lassen, wie die „Stuttgarter Nachrichten“ und „Stuttgarter Zeitung“ berichten. Die meisten Infizierten waren demnach auf der Rückreise aus dem Kosovo, aus Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien, Spanien oder der Türkei.

Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) nannte das kostenlose Testangebot während der Sommerferienzeit trotz der geringen Aufdeckungsquote von weniger als einem Prozent „gut und richtig“. Es sei gelungen, „vor allem bei Reiserückkehrern aus Risikoländern positive Befunde frühzeitig zu erkennen“, sagte er den Blättern. Künftig müssten die Mittel aber wieder für besonders gefährdete Personen eingesetzt werden, zum Beispiel in Pflegeheimen.

18.38 Uhr: 286 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Baden-Württemberg ist auf mindestens 44.896 gestiegen. Das sind 286 Menschen mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes vom Freitag (Stand: 16 Uhr) hervorgeht. Als genesen gelten 39.307 Menschen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus lag weiterhin bei 1867. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 1,02 angegeben. Der Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

16.41 Uhr: Lehrer im Südwesten müssen im Lehrerzimmer Maske tragen

Unmittelbar vor dem Schulstart hat das baden-württembergische Kultusministerium nun darauf hingewiesen, dass die Pädagogen auch im Lehrerzimmer eine Maske tragen müssen. Die Corona-Verordnung der Landesregierung schreibe vor, dass an den weiterführenden und beruflichen Schulen alle Personen – und damit auch Lehrkräfte - auf den sogenannten Begegnungsflächen eine Mund-Nasen-Bedeckung nutzen müssten, teilte ein Sprecher in Stuttgart mit.

Das Lehrerzimmer sei eine Begegnungsfläche, wie auch Flure, Treppenhäuser, Toiletten oder Pausenhöfe. Dabei wird unterstellt, dass dort ein Mindestabstand zwischen den Lehrkräften nicht dauerhaft verlässlich eingehalten werden kann. „Ausgenommen von der Maskenpflicht sind lediglich die Unterrichtsräume.“

16.10 Uhr: Gastwirt aus Rottweil will halbe Million Euro Corona-Hilfe ergaunern

In Baden-Württemberg haben Ermittler einen Restaurantbetreiber festgenommen, der in betrügerischer Absicht fast eine halbe Million Euro Corona-Soforthilfe beantragte. Der 32-Jährige aus Rottweil habe sich unter wechselnden Identitäten 488.000 Euro zu Unrecht erschleichen wollen, wie die Staatsanwaltschaft in Rottweil und das Landeskriminalamt in Stuttgart mitteilten. Er wurde festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft.

Demnach beantragte der Geschäftsmann zwischen März und Juli in 18 Fällen Notfallhilfen, wobei er wechselnde Namen, Firmendaten und Konten nutzte. Aufmerksame Mitarbeiter der für die Bewilligung zuständigen Behörden schöpften aber Verdacht und schlugen Alarm. So wurden auch nur Teile der beantragten Hilfsgelder ausgezahlt. Die Ermittler sprachen von einer „hohen kriminellen Energie“, die der Mann zu Täuschungszwecken an den Tag legte.

15.15 Uhr: Positiver Coronafall im Kinderhaus in Friedrichshafen

Ein Kind im Kinderhaus Wiggenhausen in Friedrichshafen wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Nach Angaben der Stadtverwaltung lag das positive Testergebnis am Freitag vor. Alle Kinder aus der gleichen Gruppe sowie die Erzieherinnen treten nun eine zweiwöchige häusliche Quarantäne an. Entsprechend des aktuellen Hygienekonzepts befand sich das positiv getestete Kind in einer festen Gruppe mit 30 weiteren Kindern.

14.10 Uhr: Corona-Teststelle auf Autobahn 5 fürchtet Überlastung

Die Corona-Teststelle an der Autobahn 5 bei Neuenburg (Breisgau-Hochschwarzwald) fürchtet am Wochenende eine Überlastung wegen starken Andrangs von Reiserückkehrern. Das Rote Kreuz Baden als Betreiber rechnet nach Angaben von Freitag damit, dass viele Testwillige von der Polizei am Testzentrum vorbeigeleitet werden müssten. Nur so lasse sich ein Rückstau auf der A5 vermeiden. Grund für den Anstieg sei, dass das Robert-Koch-Institut am Mittwoch weite Teile Frankreichs zu Risikogebieten erklärt hatte. Reisende aus dem gesamten Bundesgebiet kehren über die A 5 aus Frankreich nach Deutschland zurück.

Menschen, die abgewiesen werden, können sich in anderen Testzentren oder in Schwerpunktpraxen testen lassen. Da der Abstrich für Reiserückkehrer aus Risikogebieten innerhalb von 72 Stunden nach der Einreise vorgenommen werden kann, müsse er nicht zwingend auf der Rückfahrt aus dem Urlaub erfolgen, betonte das DRK. Bereits am Donnerstag deutete sich demnach die Belastung an, als 2000 Menschen getestet und 500 unverrichteter Dinge weitergeleitet werden mussten. Die Wartezeit betrage derzeit eine Stunde, sagte eine Sprecherin. Die Helfer des Roten Kreuzes sowie die Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade setzten alles daran, so viele Rückkehrer wie möglich zu testen. Dem seien durch Platzmangel und ausgereizte Laborkapazitäten Grenzen gesetzt.

Ganz anders stellt sich die Situation an der Teststation auf der Autobahn 8 bei Merklingen dar. „Hier ist alles ruhig, alles geordnet“, sagte David Richter, Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienstes Heidenheim-Ulm.

13.21 Uhr: Verschärfte Corona-Maßnahmen in Frankreich geplant

Angesichts einer Rekordzahl von Corona-Neuansteckungen zeichnen sich in Frankreich verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ab. Das Kabinett beriet darüber am Freitag bei einer Krisensitzung unter Leitung von Präsident Emmanuel Macron. Als schärfstes Mittel gelten neue Ausgangsbeschränkungen, dagegen gibt es jedoch Widerstand. Statt neuer Ausgangsbeschränkungen waren unter anderem Sperrstunden und ein verringerter Zugang zu Alten- und Pflegeheimen im Gespräch.

In ersten Regionen wurden bereits verschärfte Maßnahmen beschlossen: Im nordfranzösischen Verwaltungsbezirk Pas-de-Calais müssen unter anderem Bars, Restaurants und Geschäfte mit Spät- oder Alkoholverkauf vorerst spätestens um 0.30 Uhr schließen, wie die Präfektur am Freitag mitteilte. Die Stadt Nizza untersagte Besuche in den städtischen Alten- und Pflegeheimen und schränkte Freizeitangebote ein.

12.25 Uhr: Österreich verschärft Maskenpflicht

Nach einem starken Anstieg der Corona-Ansteckungszahlen verschärft Österreich die landesweiten Maßnahmen wieder. Von Montag an muss ausnahmslos in allen Geschäften ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden, wie die Regierung am Freitag in Wien mitteilte. Das gilt auch für Beschäftigte in Lokalen. Außerdem dürfen Speisen und Getränke in Innenbereichen nur noch an Sitzplätzen serviert werden.

Bei Veranstaltungen sind draußen nur noch 3000 Besucher statt derzeit bis zu 10.000 erlaubt. In Innenräumen sind nur noch 1500 statt 5000, ohne zugewiesene Plätze nur 50 Gäste zugelassen. Kinder müssen in der Schule außerhalb ihrer Klassenzimmer Maske tragen.

„Ich weiß, dass viele es noch nicht glauben, aber es wird wieder ernst. Die Zahlen sind in den letzten Wochen stetig angestiegen“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Freitag. „Wir haben in anderen Ländern erlebt, wie schnell es gehen kann.“ Kurz kündigte an, die Maßnahmen bei Bedarf nachzuschärfen.

12.10 Uhr: Veranstalter klagen gegen Auflagen für Corona-Demo

Die Veranstalter einer für Samstag in München geplanten Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen gehen gerichtlich gegen die Auflagen der Stadt vor. Am Verwaltungsgericht München gingen zwei Eilanträge ein. Sie richten sich gegen das Verbot, mit einem Demonstrationszug durch die Stadt zu ziehen, und gegen eine Beschränkung auf 1000 Teilnehmer, sagte ein Gerichtssprecher am Freitag. Das Gericht wollte noch im Laufe des Tages über die Anträge entscheiden.

Die Vereinigung „Querdenken 089“ hatte für Samstag eine Demonstration mit 5000 Teilnehmern auf dem Münchner Odeonsplatz angemeldet unter dem Motto „Frieden, Freiheit und Gesundheit“. Die Stadt untersagte diese. Stattdessen darf die Demo unter strikten Auflagen auf der Theresienwiese stattfinden - allerdings aus Infektionsschutzgründen nur mit 1000 Teilnehmern. Ein geplanter Demonstrationszug durch die Stadt wurde ebenfalls untersagt. Gegen diese Auflage wenden sich die Veranstalter nun.

10.47 Uhr: Deutschland profitiert laut Prognose von neuem Schlüssel für Corona-Hilfe

Deutschland wird nach einer Prognose der EU-Kommission ein Gewinner des neuen Verteilungssystems für die Milliardenbeträge aus dem europäischen Corona-Konjunkturprogramm sein. Nach den der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Zahlen könnte die Bundesrepublik 7,27 Prozent der Zuschüsse aus der sogenannten Aufbau- und Resilienzfazilität bekommen. Dies entspricht rund 22,7 Milliarden der insgesamt 312,5 Milliarden Euro. Nach dem ursprünglich geplanten Verteilungsschlüssel hätte Deutschland nach Zahlen der Kommission nur 6,95 Prozent der Mittel erhalten, also rund eine Milliarde Euro weniger.

9.21 Uhr: Söder über Bayerns Teststrategie: „Das hat ja voll funktioniert“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält die umstrittene bayerische Corona-Teststrategie für einen großen Erfolg. „Das hat ja voll funktioniert“, sagte er dem Nachrichtenportal „The Pioneer“ über die Massentests für Reiserückkehrer an Flughäfen, Autobahnen und Bahnhöfen. 6000 positive Fälle seien identifiziert worden. „Die wären ohne die Maßnahmen unerkannt gewesen und hätten zu einer großen Verbreitung geführt.“ Es sei zwar immer mal wieder zu Verzögerungen bei der Mitteilung der Testergebnisse gekommen. „Aber insgesamt habe ich den Eindruck, dass gerade die bayerische Bevölkerung da schon sehr dankbar war, dass es diese Möglichkeiten gibt.“

8.48 Uhr: Zahl Corona-Infizierter in Frankreich erreicht Rekordwert

In Frankreich steigt die Anzahl der Corona-Infizierten weiter und hat einen Rekordwert erreicht. Binnen 24 Stunden wurden am Donnerstag 9843 neue Fälle von Covid-19 verzeichnet, wie das Gesundheitsministerium meldete. Dies sei die höchste Zahl in Frankreich seit Beginn der Pandemie. Frankreich ist mit seinen rund 67 Millionen Einwohnern eines der am stärksten von Corona betroffenen Länder in Europa. An diesem Freitag will die Regierung über weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie beraten. Der wissenschaftliche Beirat forderte die Regierung zum Handeln auf.

Viele Ärzte befürchten, dass die Intensivstationen im Herbst - wie bereits im März - überlastet sein könnten. Derzeit sind bereits große Versammlungen verboten. In einigen Städten sind Masken auf öffentlichen Plätzen und sogar auf den Straßen vorgeschrieben.

Das bisherige Maximum war Anfang September mit rund 9000 neu erfassten Fällen binnen eines Tages vermeldet worden - die Zahlen lagen seitdem regelmäßig auf ähnlich hohem Niveau. Im Frühjahr lag das Maximum bei rund 7500 erfassten Fällen. Allerdings ist wie in vielen Ländern auch die Anzahl der Tests immens gestiegen. Wie in anderen Staaten Europas stecken sich derzeit auch in Frankreich verstärkt junge Erwachsene mit Sars-CoV-2 an, nach Behördenangaben hauptsächlich bei Feiern und Urlaubsreisen. Als Risikogebiete gelten vor allem der Großraum Île-de-France mit der Hauptstadt Paris und die Region Côte d’Azur am Mittelmeer.

7.12 Uhr: Kassenärzte plädieren für Lockerung der Corona-Regeln

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) plädiert für eine weitere Lockerung der Corona-Regeln in Deutschland. „Man kann den Panikmodus ausschalten“, sagte der KBV-Vorsitzende Andreas Gassen dem Wirtschaftsmagazin „Business Insider“ in einem am Freitag veröffentlichten Interview.

Bei genauerem Blick auf das Infektionsgeschehen gebe es derzeit keine explosionsartigen Corona-Hotspots. Auch gebe es auf den Intensivstationen erhebliche freie Kapazitäten. Die Zahl der Intensivpatienten und Sterbefälle sei weiterhin auf niedrigem Niveau. „Die Zahlen geben Anlass, Corona-Maßnahmen zu überdenken, ohne leichtsinnig zu werden“, sagte Gassen. Konkret sprach er sich etwa für die Lockerung der Auflagen bei Veranstaltungen aus: „Mir leuchtet nicht ein, warum in einem Stadion für bis zu 60.000 Menschen nicht Veranstaltungen mit 5000 bis 8000 Menschen Platz finden können.“ Dies sei Ende August in der Berliner Waldbühne bereits erfolgreich praktiziert worden. Entscheidend sei dabei lediglich, Nadelöhre mit engen Kontakten zu vermeiden, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab am Freitag die Zahl der seit dem Vortag bundesweit verzeichneten Neuinfektionen mit dem Coronavirus mit 1484 an. Die Gesamtzahl der Ansteckungsfälle hierzulande stieg demnach 256.850. Die Zahl der von der Infektion genesenen Menschen lag laut RKI bei etwa 230.600.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 10. September:

22.50 Uhr: Steuerschätzer: Bayern nimmt im Corona-Jahr 2020 rund 4,2 Milliarden weniger ein

Wegen der Corona-Krise muss der Freistaat Bayern in diesem Jahr mit rund 4,2 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen rechnen als noch im vergangenen Herbst erwartet. „Auch die neuesten Schätzungen zeigen, dass wir in diesem und nächstem Jahr mit einem massiven Rückgang der Steuereinnahmen rechnen müssen“, sagte Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) am Donnerstagabend der Deutschen Presse-Agentur in München zur regionalisierten Steuerschätzung.

18.53 Uhr: Behörden riegeln wegen steigender Corona-Zahlen Teile von Palma de Mallorca ab

Die mallorquinischen Behörden riegeln wegen gestiegener Corona-Infektionszahlen Teile der Inselhauptstadt Palma de Mallorca ab. Der Lockdown trete am Freitag um 22.00 Uhr MESZ in Kraft und gelte mindestens zwei Wochen lang, teilte die Regionalregierung der spanischen Insel am Donnerstag mit. Von den Ausgangsbeschränkungen in dem beliebten Urlaubsort sind knapp 23.000 der insgesamt 416.000 Einwohner von Palma betroffen.

Die Regelung gilt für vier Stadtviertel außerhalb des historischen Zentrums. Die Menschen dürfen ihre Viertel nur noch verlassen, um zur Arbeit, zur Schule oder zum Arzt zu gehen. Innerhalb des abgeriegelten Bereichs dürfen sie sich frei bewegen, allerdings appellierten die Behörden an die Bewohner, ihre Häuser und Wohnungen nur aus zwingenden Gründen zu verlassen. Turnhallen und Parks müssen schließen. Bars, Restaurants und Cafés dürfen nur die Hälfte ihrer üblichen Plätze anbieten und müssen um 22 Uhr ebenfalls dichtmachen. Versammlungen werden auf fünf Teilnehmer beschränkt.

Anfang September war die Zahl der Infektionen in den vier dicht besiedelten Vierteln auf 496 pro 100.000 Einwohner gestiegen - fast das Dreifache der Zahl für die gesamte Insel Mallorca.

17.55 Uhr: 1892 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben innerhalb eines Tages 1892 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 255 366 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag auf seiner Homepage bekannt gab (Datenstand 10.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei 9341. Das sind drei mehr als noch am Vortag.

Erstmals seit Juni hat zuletzt die Zahl vom Robert Koch-Institut (RKI) wöchentlich erfasster Corona-Tests wieder abgenommen. In der Woche vom 31. August bis 6. September wurden demnach gut eine Million Tests gezählt - etwa 50 000 weniger als in der Vorwoche. Es ist das erste Mal seit der Woche vom 22. bis 28. Juni, dass die Testzahl wieder abnimmt. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Donnerstag bei 0,9 (Vortag: 0,88).

16.15 Uhr: Messe Friedrichshafen zeigt mit Interboot erste Schau seit Corona

Mit der „Interboot“ startet die Messe Friedrichshafen nach einer monatelangen coronabedingten Pause erstmals wieder eine Schau am Bodensee. „Wir freuen uns, wieder Messen durchführen zu dürfen und blicken optimistisch auf die erste Veranstaltung, die nach dem Lockdown im Frühjahr auf dem Messegelände stattfinden wird“, sagte Messe-Chef Klaus Wellmann.

Die Veranstaltung vom 19. bis zum 27. September wurde mit einer veränderten Planung und einem Schutz- und Hygienekonzept organisiert. 200 nationale und internationale Aussteller präsentieren nach Messeangaben bei der „Interboot“ Boote, Sportgeräte und Zubehör. Im vergangenen Jahr lockte die Schau mehr als 80.000 Menschen an den Bodensee.

15.38 Uhr: Steuereinnahmen nach Corona-bedingtem Einbruch wieder stabilisiert

Die Steuereinnahmen für Bund, Länder und Kommunen haben sich nach dem massiven Corona-bedingten Einbruch vom Frühjahr wieder stabilisiert. Für 2020 ergibt die am Donnerstag veröffentlichte Sonder-Steuerschätzung ein Minus von 100 Millionen Euro im Vergleich zur Prognose vom Mai. Allerdings wurden in der Zwischenzeit damals noch nicht berücksichtigte Steuerentlastungen im Volumen von mehr als 25 Milliarden Euro beschlossen. Ohne sie würde sich also ein entsprechend großes Steuerplus ergeben.

Für 2021 sagt die Sonder-Schätzung 19,6 Milliarden Euro niedrigere Steuereinnahmen vorher als im Mai prognostiziert. Davon gehen aber 16,3 Milliarden Euro wiederum auf die seither beschlossenen Steuerentlastungen zurück. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) gab sich vorsichtig optimistisch. "Im Augenblick spricht vieles dafür: Es geht wieder aufwärts", sagte er bei der Präsentation der Zahlen.

15.07 Uhr: Kultusministerin Susanne Eisenmann zeigt sich vor Schulstart im Südwesten zuversichtlich

Trotz der andauernden Corona-Pandemie und der Kritik von Verbänden und Gewerkschaften sieht Kultusministerin Susanne Eisenmann den Südwesten gut gerüstet für das neue Schuljahr. Man habe ab Montag zwar nicht die Normalität, die man sich wünsche, sagte Eisenmann am Donnerstag. Aber mit Blick auf die Umsetzung der Hygieneregeln zeigte sie sich zuversichtlich. Zudem versprach die CDU-Politikerin einen verlässlichen und strukturierten Fernunterricht. Man habe nun klare Grundlagen dafür geschaffen, sagte sie. Sechs Prozent der Lehrer fehlten pandemiebedingt im Präsenzunterricht, aber weniger als ein Prozent der Schüler.

Eisenmann sagte, das Land habe 16,6 Millionen Euro für weitere Vertretungslehrer investiert, um den coronabedingten Ausfall von Lehrern abfedern zu können. Die Mittel für 300.000 Laptops seien mittlerweile abgerufen worden, viele Geräte sollen bereits ab Montag Schülern zur Verfügung stehen. Man habe zudem 25 Millionen Masken an die Schulen ausgeliefert. Nach den Sommerferien gilt ab Klasse fünf und an den weiterführenden Schulen eine Maskenpflicht auf den sogenannten Begegnungsflächen wie den Schulfluren, der Aula und den Toiletten. Im Unterricht selbst werde es in den ersten Wochen keine Maskenpflicht geben, sagte Eisenmann. An Grundschulen sind Masken nicht vorgeschrieben.

Unterdessen leiden die Schulen im Land weiterhin unter einer knappen Personaldecke. Von mehr als 5900 zu besetzenden Lehrerstellen an den öffentlichen allgemeinbildenden und beruflichen Schulen konnten 645 nicht besetzt werden, davon fast die Hälfte an Grundschulen. Die Einstellungsverfahren liefen aber noch bis Ende September, sagte die Ministerin.

13.55 Uhr: Bislang 2100 Hinweise auf Missbrauch bei Kurzarbeitergeld

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat in der Corona-Krise bislang 2100 Hinweise auf Verdachtsfälle zu Missbrauch des Kurzarbeitergeldes erhalten. Damit ist die Zahl zuletzt stark gestiegen: Ende Juli war noch von 900 Hinweisen die Rede. „Das Thema steht stark in der Öffentlichkeit“, sagte eine Sprecherin der BA der „Wirtschaftswoche“. Deshalb würden sich mehr Menschen melden, die sich fragten, ob die Umsetzung der Kurzarbeit in ihren Unternehmen korrekt sei.

Seit Anfang September hat die Agentur außerdem ein Formular auf ihrer Homepage, über das Hinweise zu Verdachtsfällen gemeldet werden können. „Wir gehen jedem Hinweis nach“, sagte die Sprecherin. In 345 Fällen leitete die Agentur Hinweise an das jeweilige Hauptzollamt weiter, das bei Schwarzarbeit und Nichteinhaltung des Mindestlohns zuständig ist. 21 Fälle übergab die Agentur an Polizei und Staatsanwaltschaft, die Hinweise auf mögliche Straftaten prüfen. Seit Beginn der Coronakrise meldeten rund 900.000 Unternehmen Kurzarbeit an. „So gesehen ist die Quote von Hinweisen auf möglichen Missbrauch bisher eher gering“, sagte die Sprecherin der „Wirtschaftswoche“.

12.46 Uhr: Konstanzer Querdenker-Demo wird wohl nicht verboten – Masken aber Pflicht

Als bekannt wurde, dass Querdenker am 3. Oktober eine Demonstration in Konstanz planen, trat OB Uli Burchardt noch auf die Bremse. Jetzt wird klar: „Ein Verbot einer angemeldeten Versammlung steht derzeit nicht im Raum, aber es bedarf noch Abstimmungen untereinander“, sagt der Pressesprecher der größten Stadt am Bodensee, Walter Rügert, auf Nachfrage des SÜDKURIER. Welche das konkret sind, will er zwar nicht mitteilen, aber damit wird es immer wahrscheinlicher, dass am Tag der Deutschen Einheit tatsächlich Querdenker laut werden.

Mit einer Einschränkung werden die Pandemie-Kritiker sicherlich hadern. Denn „was jetzt schon klar ist: Bei allen Versammlungen wird die Maskenpflicht vorgeschrieben“, so Rügert. Drei Demonstrationen, die sich gegen die Corona-Maßnahmen richten und 11 Gegendemonstrationen wurden bei der Stadt bereits angemeldet.

11.38 Uhr: Philologenverband sieht die Schulen im Land nicht für einen Regelbetrieb in Pandemie-Zeiten gerüstet

Nur mit großem Glück werde man im kommenden Schuljahr ohne die Schließung ganzer Schulen auskommen, sagte der Landesvorsitzende Ralf Scholl am Donnerstag in Stuttgart. Dass an Schulen Teile geschlossen werden müssen, davon könne man fest ausgehen. Das sogenannte Kohortenprinzip funktioniere an Gymnasien nicht - in der Oberstufe seien Schüler in jedem Kurs mit anderen Schülern zusammen. Gebe es dort eine Infektion, werde die ganze Kursstufe dichtgemacht, sagte Scholl.

Das Kultusministerium arbeite nach wie vor nach dem Prinzip Hoffnung und schöpfe nicht alle Möglichkeiten aus, um den Regelbetrieb zu schützen. So hätte man nach den Ferien für die ersten beiden Wochen eine Maskenpflicht auch im Unterricht verordnen können.

8.42 Uhr: Gästeübernachtungen im Juli fast ein Viertel unter Vorjahreswert

Die Hotels und Pensionen in Deutschland haben im Urlaubsmonat Juli wegen der Corona-Krise fast ein Viertel weniger Übernachtungen verbucht als im Vorjahresmonat. Mit 45,4 Millionen Übernachtungen betrug das Minus 22,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. </p<>

Vor allem die Gäste aus dem Ausland blieben wegen der coronabedingten Beschränkungen aus. Hier gingen die Übernachtungen um knapp 57 Prozent zurück, wie die Statistiker mitteilten. Bei den inländischen Gästen betrug das Minus knapp 15 Prozent. Von Januar bis Ende Juli zählten die Beherbergungsbetriebe 162,5 Millionen Übernachtungen, das ist ein Rückgang um mehr als 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Zu den von der Statistik ausgewerteten Betrieben gehören Hotels, Gasthöfe, Pensionen, Ferienunterkünfte und Campingplätze mit mindestens zehn Schlafgelegenheiten.

7.20 Uhr: Europa zuerst? Wie der erhoffte Corona-Impfstoff verteilt wird

Europa ist vorne mit dabei. Sobald ein Corona-Impfstoff auf dem Markt ist, dürften Deutsche und andere EU-Bürger zu den ersten gehören, die sich vor dem gefährlichen und wirtschaftlich verheerenden Virus schützen lassen können. Wer aber bekommt die knappen Arzneien, sobald es sie gibt?

„Im Idealfall“ wäre das so, dass auch Menschen in Afrika und Asien ebenso schnell versorgt werden wie Europäer, sagen EU-Beamte. „Ob wir uns dazu verpflichten können, ist eine andere Frage.“ John Nkengasong, Leiter der panafrikanischen Gesundheitsorganisation Africa CDC, warnt klar, dass Afrika ins Hintertreffen geraten könnte: „Ich bin besorgt und beunruhigt.“

Tatsächlich bemüht sich die EU um den besten Startplatz im Rennen um den Impfstoff. Die EU-Kommission verhandelt seit Monaten mit Pharmafirmen über exklusive Bezugsrechte für die aussichtsreichsten Impfstoff-Kandidaten.

Noch ist keiner der Impfstoffe abschließend getestet oder in Europa zugelassen. Sobald es aber soweit ist, sollen die 27 EU-Staaten sofort Zugriff bekommen, das ist die Strategie. Das sei angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie wichtig, sagen EU-Beamte. In der EU sollen die Bezugsrechte für die ersten Impfstofflieferungen nach Bevölkerungszahl verteilt werden: Alle beteiligten EU-Staaten sollen bestimmte Mengen kaufen können. Deutschland stellt 18,6 Prozent der EU-Bevölkerung, wäre also mit einem knappen Fünftel dabei. Die Regierungen müssten dann eine Art Rangfolge aufstellen und zum Beispiel zunächst Risikogruppen wie Beschäftigte im Gesundheitswesen oder Ältere impfen.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 9. September:

22 Uhr: Reisewarnungen für weitere Gebiete in Europa: Genf und Prag betroffen

Das Auswärtige Amt hat Reisewarnungen für weitere Regionen in Europa ausgesprochen. Betroffen sind den Mitteilungen vom Mittwochabend zufolge etwa Genf, Prag, Dubrovnik oder die Insel Korsika.

So wurden bereits bestehende Reisewarnungen für Teile von Frankreich ausgeweitet. Demnach wird nun wegen der hohen Infektionszahlen auch vor Reisen nach Korsika sowie in die Regionen Île-de-France, Provence-Alpes-Côte-d’Azur, Auvergne-Rhônes-Alpes, Occitanie und Nouvelle-Aquitaine gewarnt. Zuvor galten wegen der gestiegenen Zahl der Corona-Neuinfektionen bereits Reisewarnungen für die Île-de-France mit der Hauptstadt Paris sowie die Region Provence-Alpes-Côte d'Azur an der Mittelmeerküste.

Ebenso warnt das Auswärtige Amt nun vor Reisen in die Schweizer Kantone Genf und Waadt. Auch die tschechische Hauptstadt Prag steht jetzt mit auf der Liste. Zudem kamen weitere Gebiete in Kroatien hinzu: Dubrovnik-Neretva und Požega-Slawonien. Zuvor waren bereits die Regionen Zadar, Šibenik-Knin sowie Split-Dalmatien betroffen.

Eine Reisewarnung ist zwar kein Reiseverbot, aber eine abschreckende Wirkung ist beabsichtigt. Die Warnung ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.

20.30 Uhr: 278 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Baden-Württemberg ist auf mindestens 44 388 gestiegen. Das sind 278 Menschen mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes vom Mittwoch (Stand: 16.00 Uhr) hervorgeht. Als genesen gelten 38 828 Menschen; das entspricht einem Plus von 278.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus lag bei 1867 nach 1866 am Vortag. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 0,99 angegeben. Der Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

19.32 Uhr: Land Baden-Württemberg gibt zusätzliche Millionen für Teststationen

Das Land stellt nach einem Bericht von „Heilbronner Stimme“ und „Mannheimer Morgen“ 2,7 Millionen Euro zusätzlich für Corona-Teststationen bereit. Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne) habe den Vorsitzenden des Finanzausschusses, Rainer Stickelberger (SPD), um Zustimmung gebeten und diese auch erhalten. Dieses Votum musste wegen zuvor bereitgestellter Mittel in erheblicher Größenordnung eingeholt werden, wie die Blätter berichteten.

Das Geld fließt in die Corona-Teststationen am Stuttgarter Hauptbahnhof sowie an den Autobahnparkplätzen Neuenburg-Ost (A5) sowie Kemmental-Ost (A8). Diese sollen bislang Reiserückkehrer aus Risikogebieten innerhalb von 72 Stunden nach ihrer Rückkehr testen. Künftig soll dieser Personenkreis 14 Tage nach der Rückkehr in Isolation. Diese kann durch einen negativen Test frühestens fünf Tage nach der Rückkehr beendet werden.

18.54 Uhr: Durchsetzung von Maskenpflicht ist laut Verkehrsministern Aufgabe des Staates

Die Verkehrsminister der Länder haben mehrheitlich beschlossen, den Verkehrsunternehmen nicht die Durchsetzung von Bußgeldern bei Verstößen gegen die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen aufzubürden. Dies sei eine staatliche Aufgabe, sagte die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, die saarländische Ressortchefin Anke Rehlinger (SPD), am Mittwochabend der Deutschen Presse-Agentur. „Das sollten wir nicht den Beschäftigten in Bussen und Bahnen zusätzlich zumuten.“ In einem Beschluss stellt die Verkehrsministerkonferenz fest, dass die Durchsetzung der Maskenpflicht grundsätzlich Aufgabe des Staates ist, nicht alleine der Unternehmen.

Vorausgegangen war ein Prüfauftrag der Ministerpräsidenten. Diese hatten bei ihren Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Ende August ein weitgehend einheitliches Bußgeld von mindestens 50 Euro für Maskenverweigerer vereinbart und darüber hinaus festgehalten: „Die Verkehrsminister von Bund und Ländern werden gebeten zu prüfen, wie für alle Verkehrsträger im Regional- und Fernverkehr die Voraussetzungen dafür geschaffen werden können, dass ein - wie ein Bußgeld wirkendes - erhöhtes Beförderungsentgelt eingeführt werden kann.“

18.03 Uhr: SPD sieht Schulen im Südwesten für das neue Schuljahr schlecht gerüstet

Die Schulen im Land sind aus Sicht der SPD im Landtag schlecht vorbereitet für das am Montag startende neue Schuljahr. Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Stefan Fulst-Blei, kritisierte Mängel bei der Digitalisierung. Mittel für neue Geräte würden nicht abfließen, zudem gebe es zu wenig Fortbildungen in dem Bereich für die Lehrer.

Das zweiwöchige Nachhilfeprogramm in den Ferien reiche bei weitem nicht aus, um die Wissenslücken aus der Corona-Pandemie zu schließen. Viele Schüler bräuchten auch im neuen Schuljahr laufend während des Unterrichts Unterstützung. Fulst-Blei plädierte dafür, den Schulen ein dezentrales Budget zur Verfügung zu stellen, um Nachhilfeleistungen selbst einkaufen zu können. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) will am Donnerstag den aktuellen Stand der Planungen für das neue Schuljahr der Öffentlichkeit in Stuttgart vorstellen.

17 Uhr: Mainzer Fastnacht voraussichtlich ohne Umzüge und Sitzungen

Nach einer Online-Befragung zur Beteiligung am Karneval in Corona-Zeiten hat sich die Mainzer Fastnachtsgenossenschaft für einen Verzicht auf Straßenumzüge und Sitzungen ausgesprochen. Es könne niemandem empfohlen werden, „Zeit, Geld und Herzblut dafür zu investieren“, sagte der Vorstandssprecher der Dachorganisation von 26 Vereinen und Garden, Markus Perabo, in Mainz. In der anonymen und nicht repräsentativen Befragung mit einer Beteiligung von rund 10 000 Mainzern gaben nur 33,2 Prozent an, bei einem Fastnachtsumzug dabei sein zu wollen. 18,6 Prozent erklärten, sie wollten auch in Corona-Zeiten eine Fastnachtssitzung besuchen.

15.51 Uhr: Britisches Pharmaunternehmen stoppt Test von Corona-Impfstoff - Teilnehmer erkrankt

Der Pharmakonzern AstraZeneca hat die klinische Studie für seinen Corona-Impfstoff vorsorglich gestoppt, nachdem bei einem der Teilnehmer gesundheitliche Probleme aufgetreten sind. Das sei eine Routinemaßnahme für solche Fälle, teilte das britische Unternehmen in der Nacht zum Mittwoch mit. „In großen Versuchsreihen treten Erkrankungen zufällig auf, müssen aber von unabhängiger Seite untersucht werden, um das gründlich zu überprüfen.“

AstraZeneca werde die Untersuchung beschleunigen, damit sich das Zulassungsverfahren für den Impfstoff so wenig wie möglich verzögere, hieß es weiter. Bei der Überprüfung geht es letztlich darum festzustellen, ob die gesundheitlichen Probleme vom Impfstoff ausgelöst wurden. Während des Stopps sollen keine weiteren Studienteilnehmer geimpft und bisher geimpfte Personen weiterhin beobachtet werden. Bei den nicht näher genannten gesundheitlichen Problemen handele es sich um einen Einzelfall, betonte das Unternehmen.

14.19 Uhr: Vereinfachter Zugang zur Grundsicherung wird bis Jahresende verlängert

Der im Zuge der Corona-Krise geltende erleichterte Zugang zur Grundsicherung wird bis zum Jahresende verlängert. Einen entsprechenden Beschluss fasste das Bundeskabinett "angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie", wie das Bundesarbeitsministerium am Mittwoch mitteilte. Die bis 31. Dezember verlängerten Maßnahmen umfassen die befristete Einschränkung der Vermögensprüfung, die befristete Anerkennung der tatsächlichen Kosten für Unterkunft und Heizung sowie Vereinfachungen bei der Bewilligung vorläufiger Leistungen.

Mit der Verordnung werde bis zum Ende des Jahres zudem sichergestellt, dass Schülerinnen und Schüler sowie Kinder in Tagespflegeeinrichtungen auch bei Pandemie-bedingten Schließungen weiterhin ein Mittagessen im Rahmen des Bildungspakets erhalten können. In diesem Fall kann das Mittagessen zur Abholung oder Lieferung bereitgestellt werden. Ebenso bis 31. Dezember verlängert wurde die Regelung, dass für Menschen mit Behinderung weiterhin der Mehrbedarf zur Finanzierung der Mittagsverpflegung zur Verfügung steht. Das sei wichtig, weil das Mittagessen oft wegen der Pandemie nicht in Werkstätten für behinderte Menschen und vergleichbaren tagesstrukturierenden Maßnahmen eingenommen werden könne.

Das Bundeskabinett beschloss zudem die Verlängerung eines Gesetzes bis zum Jahresende, das die Arbeit der sozialen Dienstleister in der Corona-Krise absichert. Es bezieht sich auf soziale Einrichtungen etwa im Bereich der Rehabilitations- und Behindertenhilfe sowie der Arbeitsmarktpolitik und auf die Frühförderstellen.

13.20 Uhr: Pauschale Reisewarnung für gut 160 Länder nur noch bis Ende September

Die pauschale Reisewarnung für fast alle gut 160 Länder außerhalb der EU und des grenzkontrollfreien Schengen-Raums wird am 30. September enden. Vom 1. Oktober an soll es nach einem Beschluss des Bundeskabinetts dann auf die Lage in den einzelnen Staaten zugeschnittene Bewertungen geben, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Regierungskreisen erfuhr.

An der Möglichkeit zu reisen werde sich damit praktisch wohl wenig ändern, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Allerdings werde zu einem differenzierten System übergegangen. Es werde wohl so sein, dass für Länder, die als Risikogebiete gelten, weiter eine Reisewarnung gelten könne.

12.46 Uhr: Corona-Impfstoff: EU will von Biontech bis zu 300 Millionen Dosen

Im Rennen um einen rettenden Impfstoff gegen das Coronavirus hat die EU-Kommission mit der Mainzer Firma Biontech die mögliche Lieferung von bis zu 300 Millionen Einheiten vereinbart. Dies teilte die Kommission in Brüssel mit. Geplant sei zunächst die Lieferung von 200 Millionen Dosen, mit der Option auf 100 Millionen weitere.

Der Impfstoff ist allerdings noch nicht zugelassen. Derzeit laufen noch klinische Tests. Die EU-Kommission verfolgt die Strategie, mit möglichst vielen Pharmafirmen Vorverträge abzuschließen, um bei einem erfolgreichen Impfstoff rasch Zugriff zu haben. Die Brüsseler Behörde hat schon mit sechs Herstellern entsprechende Gespräche geführt.

12.20 Uhr: Freiburg will erstes Heimspiel wohl mit 500 Zuschauern austragen

Fußball-Bundesligist SC Freiburg erwägt, zu seinem ersten Heimspiel in der kommenden Saison gegen den VfL Wolfsburg (27. September) bis zu 500 Zuschauer zuzulassen. „Die Tendenz geht dahin, dass wir es tun wollen, auch wenn es ein sehr kleiner erster Schritt ist, aber es ist einer“, wird Finanzvorstand Oliver Leki vom „Kicker“ zitiert.

Die Corona-Verordnung in Baden-Württemberg erlaubt aktuell nur 500 Personen bei Großveranstaltungen. In anderen Bundesländern dürfen schon wieder mehrere tausend Besucher in die Stadien. „Es tut mir leid für unsere Fans, die nicht ins Stadion können, aber insgesamt ist es für den Fußball gut, dass es an einigen Standorten schon wieder in etwas größerer Anzahl losgeht, auch um zu demonstrieren, dass wir in der Lage sind, das zu organisieren“, sagte Leki.

11.37 Uhr: DFB bedauert Corona-Nachteile für Amateure im Pokal

Der Deutsche Fußball-Bund bedauert die Nachteile für die Amateurvereine in der ersten Pokalrunde und hofft trotz der anhaltenden Corona-Krise auf eine baldige Rückkehr zur Normalität. „Der DFB-Pokal lebt von den Geschichten und Emotionen, die gerade bei den Begegnungen in der ersten Runde zwischen Amateuren und Profis seit vielen Jahrzehnten die Fans in ganz Deutschland begeistern.

Aber auch in diesem Wettbewerb sind die Auswirkungen der Pandemie zu spüren“, sagte DFB-Vizepräsident Peter Frymuth. „Natürlich fehlt in dieser Saison durch den teilweisen Verzicht auf Zuschauer und Tausch der Heimspielstätte ein Teil dieses besonderen Reizes.“

Wegen der Corona-Auswirkungen verzichten gleich elf unterklassige Teams aus der Regionalliga oder Oberliga auf ihr Heimrecht in den Erstrundenspielen gegen Proficlubs.

11.04 Uhr: Österreich will Ski-Gebiete im Winter offenhalten

Trotz der Corona-Krise will Österreich die Skigebiete im kommenden Winter offenhalten. „Wir müssen in allen Bereichen unseres Lebens versuchen, ein so normales Leben wie möglich zu führen“, betonte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bei einem Besuch in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. „Wintertourismus und Skifahren wird möglich sein.“

Mit Blick auf die Skisaison verwies Kurz darauf, dass der Tourismus ein großer Wirtschaftsfaktor in Österreich sei. Es gehe um sehr viele Arbeitsplätze. Ein Konzept werde derzeit ausgearbeitet, sagte Kurz. Details nannte er nicht. Zugleich betonte er, dass es Après-Ski in der gewohnten Form nicht geben werde.

10.50 Uhr: „Insolvenzwelle droht“: Basler Wirte und Hoteliers schlagen Alarm und bitten um Hilfe aus der Politik

Kaum einen Wirtschaftssektor hat die Corona-Krise härter und nachhaltiger getroffen wie das Hotel- und Gaststättengewerbe – auf deutscher Seite ebenso wie in der Schweiz. Infolge immer wieder vorgenommener Verschärfungen bei den Corona-Richtlinien schlagen Hoteliers und Gastronomen in Basel nun Alarm: Soll die Branche nicht nachhaltig geschädigt werden, braucht es Unterstützung aus der Politik. Mit diesem Ansinnen stoßen die Initiatoren auf offene Ohren.

Einer von vier Einwohnern in der Schweiz hat einen ausländischen Pass &ndash; und eine genaue Vorstellung davon, was typisch ...
Einer von vier Einwohnern in der Schweiz hat einen ausländischen Pass – und eine genaue Vorstellung davon, was typisch Schweizerisch ist. | Bild: Georgios Kefalas, dpa

10 Uhr: Rekordanstieg bei Neuinfektionen in Tschechien

In Tschechien breitet sich das Coronavirus weiter rasant aus. Bei der Zahl der täglichen Neuinfektionen wurde ein Rekordwert erreicht: Am Dienstag kamen 1164 Fälle hinzu, wie das Gesundheitsministerium in Prag bekanntgab. Der bisherige Höchstwert innerhalb von 24 Stunden hatte bei knapp 800 gelegen. Die Gesamtzahl der aktiven Fälle stieg damit auf rund 9300.

Es wurden bisher insgesamt 441 Todesfälle mit einer Covid-19-Erkrankung in Verbindung gebracht. Tschechien hat nur knapp 10,7 Millionen Einwohner. Jetzt hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den jüngsten Anstieg als „besorgniserregend“ bezeichnet.

8.25 Uhr: Corona-Krise kostet Autobranche weltweit Milliarden

Die Corona-Krise hat die Autobranche weltweit Milliarden gekostet und tief in die roten Zahlen gedrückt. Einer Analyse des Beratungsunternehmens EY zufolge summierten sich die operativen Verluste der 17 größten Autokonzerne im zweiten Quartal auf fast elf Milliarden Euro - nach knapp 22 Milliarden Euro Gewinn im zweiten Quartal des Vorjahres. Nur sechs Hersteller mussten keine roten Zahlen verbuchen, einzig Tesla schnitt im Zeitraum April bis Juni sogar besser ab als im Vorjahr und sprang laut EY auch gleich an die Spitze der Rangliste der profitabelsten Autokonzerne.

Vor sinkenden Umsätzen konnte sich der Analyse zufolge keiner der Hersteller im zweiten Quartal retten. Zusammen büßten sie fast 177 Milliarden Euro ein, das ist ein Rückgang um 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Auch hier ist die Bandbreite allerdings groß und reicht von 5 Prozent Umsatzminus bei Tesla bis zu minus 57 Prozent bei Mitsubishi. Die drei deutschen Hersteller Volkswagen (-37 Prozent), Daimler (-29) und BMW (-22) lagen im Mittelfeld.

7.56 Uhr: Warum in Friedrichshafen trotz Corona ein Festival stattfinden kann

Es wird kleiner, es wird nicht getanzt werden und doch soll beim FAB-Festival in Friedrichshafen Leichtigkeit aufkommen. Die Veranstalter haben ein Programm auf die Beine gestellt, das alle Corona-Vorgaben erfüllt. Die Einzelheiten dazu gibt es hier.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 8. September:

21.12 Uhr: Unternehmen aus Neuss darf Corona-Impfstoff an Menschen testen

Im Kampf gegen das Coronavirus darf der Arzneimittelentwickler Janssen aus Neuss bei Düsseldorf einen möglichen Impfstoff in Deutschland am Menschen testen. Die klinische Prüfung sei genehmigt worden, teilte das Paul-Ehrlich-Institut am Dienstag mit. Bei der Phase-II-Studie solle an einer größeren Zahl von Probanden untersucht werden, ob der Impfstoff wirksam, sicher und verträglich ist.

Bei dem Impfstoffkandidaten von Janssen handele es sich um einen Vektor-Impfstoff, bei dem ein abgeschwächtes Virus genutzt werde, damit der Körper eine Immunantwort auf das Virus Sars-CoV-2 produziere, teilte das Paul-Ehrlich-Institut mit. Weltweit laufen inzwischen Dutzende klinische Studien zu Corona-Impfstoff-Kandidaten.

19.51 Uhr: Corona-Anlaufstelle in Sigmaringen nimmt Betrieb auf

Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) eröffnet am Freitag, 11. September eine zentrale Corona-Anlaufstelle in Sigmaringen. Mit der neuen Anlaufstelle schaffe die KVBW genug Kapazitäten, um dem voraussichtlich weiterhin stark steigenden Bedarf an Coronatests in den nächsten Wochen gerecht zu werden, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Corona-Anlaufstelle befindet sich im Ärztezentrum in der Binger Straße 28 in Sigmaringen. Sie ist am Montag, Mittwoch und Freitag jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

In den ersten zwei Stunden von 14 bis 16¦Uhr arbeitet die Anlaufstelle als Fieberambulanz, in der sich Patientinnen und Patienten mit Corona-typischen Symptomen wie Fieber, Husten oder Geruchs- und Geschmacksverlust testen und versorgen lassen können. Von 16 bis 18¦Uhr steht die Anlaufstelle für Personen ohne Beschwerden zur Verfügung.

18.15 Uhr: 257 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Baden-Württemberg ist auf mindestens 44.110 gestiegen. Das sind 257 Menschen mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes vom Dienstag (Stand: 16 Uhr) hervorgeht. Als genesen gelten 38.550 Menschen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus lag wie am Vortag bei 1866. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 0,99 angegeben. Der Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

17.20 Uhr: Land finanziert zusätzliche Schulbusse wegen Corona

Damit die Kinder nicht so eng beieinander sitzen, will das Land zum Schutz vor Corona-Infektionen zusätzliche Schulbusse zum Start ins neue Schuljahr finanzieren. In einem aktuellen Dokument verspricht das Verkehrsministerium, 80 Prozent der Kosten zusätzlicher Busfahrten zu tragen. „Wir arbeiten daran, zusammen mit den Landkreisen als den Verantwortlichen für den Schulbusverkehr eine gute Lösung zu finden“, sagte Minister Winfried Hermann (Grüne). Dafür sollen bis Jahresende bis zu zehn Millionen Euro zur Verfügung stehen. Wie viele Schüler in einem Bus sitzen sollen und ab welcher Besetzungsquote ein weiterer Bus bestellt werden soll, ist noch unklar.

16.42 Uhr: Royale Wachen bei Corona-Party erwischt

Mehrere britische Wachen des königlichen Schlosses Windsor sind bei einer Party erwischt worden, die gegen Corona-Auflagen verstoßen haben soll. „Nachdem mehrere Wachmänner aus Wales Abstandsregeln gebrochen haben, ist eine Ermittlung eingeleitet worden, und der Fall wird intern verfolgt“, sagte ein Sprecher der britischen Armee, der die Wachmänner angehören. Mehr als zehn Wachen müssen zur Strafe nun mindestens zwei Wochen in einer internen Einrichtung des Militärs verbringen. Alle gehören dem ersten Bataillon an, das die Queen bei offiziellen Anlässen begleitet.

16.18 Uhr: 42 Corona-Fälle unter UN-Mitarbeitern und Angehörigen in Syrien registriert

Ein Corona-Ausbruch unter Mitarbeitern der Vereinten Nationen in Syrien hat die Sorge um eine unkontrollierte Virusausbreitung in dem Bürgerkriegsland geweckt. Es gebe 42 Infektionsfälle unter UN-Mitarbeitern und deren Verwandten, sagte ein Sprecher des UN-Büros für humanitäre Hilfe (Ocha).

Jedoch zeigten etwa 200 Menschen - darunter UN-Mitarbeiter und Angehörige - Symptome der Viruserkrankung, weshalb die Organisation von weitaus mehr Fällen als den offiziell registrierten ausgeht. In Syrien waren nach Angaben des Sprechers zuletzt deutlich mehr Corona-Infektionen verzeichnet worden. Laut dem Gesundheitsministerium gab es bislang 3229 Corona-Fälle, 137 Menschen starben in den von der Regierung kontrollierten Gebieten.

15.42 Uhr: Geschäft von Hotels und Gaststätten im Südwesten bricht ein

Das Geschäft des Gastgewerbes in Baden-Württemberg ist zwischen März und August einer Umfrage zufolge um mehr als die Hälfte eingebrochen. Im Schnitt seien die Umsätze von Hotels und Gaststätten im Südwesten in diesem Zeitraum um rund 53 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, teilte der Branchenverband Dehoga Baden-Württemberg am Dienstag auf Anfrage mit. Rund 55 Prozent der Betriebe sehen demnach ihre Existenz durch die Corona-Krise aktuell gefährdet.

Grundlage für die Berechnung sei eine Umfrage unter den Mitgliedern, hieß es. Rund 1000 der 12.000 Dehoga-Mitglieder im Südwesten hätten sich daran zwischen dem 1. und 6. September beteiligt. Die Hotels und Gaststätten erwarten der Umfrage zufolge für das Gesamtjahr einen Umsatzrückgang von 46 Prozent. Bundesweit fuhr das Gastgewerbe nach neuen Zahlen des Dehoga-Bundesverbands allein zwischen März und Juni einen Umsatzverlust in Höhe von 17,6 Milliarden Euro ein. Fast 11 Milliarden Euro davon entfielen allein auf die Monate April und Mai.

14.54 Uhr: Gegner von Corona-Maßnahmen melden Großdemo mit 50.000 Teilnehmern in Düsseldorf an

Gegner der Corona-Maßnahmen haben für den 20. September eine Demonstration in Düsseldorf mit fast 50.000 Teilnehmern angemeldet. Ein Polizeisprecher bestätigte am Dienstag die Anmeldung. Man wolle nun Gespräche mit den Veranstaltern führen. Dass es sich beim Anmelder um die Gruppe „Querdenken 711“ handelt, die auch zur Demo in Berlin am vorvergangenen Wochenende aufgerufen hatte, bestätigte die Polizei zunächst nicht. Die bisherigen Proteste gegen die Corona-Maßnahmen in der Landeshauptstadt waren überschaubar geblieben - die Teilnehmerzahl war vergleichsweise gering.

13.10 Uhr: Bayern lockert seine Corona-Regeln und schließt Teststationen an Autobahnen und Bahnhöfen

Nach dem Ende der Hauptreisezeit im Sommer stellt Bayern die Corona-Teststationen an den Autobahnen in Grenznähe sowie an den Hauptbahnhöfen München und Nürnberg bis zum 30. September ein. Die freiwerdenden Testkapazitäten sollen nach einem Kabinettsbeschluss vom Dienstag stattdessen „bedarfsorientiert“ etwa für die Testzentren in den Landkreisen und kreisfreien Städten zur Verfügung stehen. Lediglich die Teststationen an den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen bleiben.

Außerdem dürfen nach monatelanger Corona-Zwangspause ab übernächstem Wochenende (19. September) auch Bars und Kneipen in Bayern wieder öffnen - unter Auflagen. Für Schankwirtschaften sollen nach dem Kabinettsbeschluss vom Dienstag dann die gleichen Regeln gelten wie für Speisewirtschaften, zudem muss in geschlossenen Räumen die Bedienung am Tisch erfolgen.

Auch Ligaspiele im Amateur-Fußball und andere Breitensportwettkämpfe dürfen ab dem 19 September im Freistaat wieder ausgetragen werden. Das Kabinett erlaubte den Vereinen dabei zudem, ähnlich wie bei Kulturveranstaltungen, eine begrenzte Anzahl von Fans zuzulassen. Ausgenommen davon bleiben aber vorläufig Profiligen, der DFB-Pokal und die Champions League. Bei größeren Versammlungen unter freiem Himmel gilt in Bayern ab diesem Mittwoch (9. September) regelmäßig eine Maskenpflicht. Die Pflicht greift „jedenfalls ab einer Teilnehmerzahl von 200 Personen“.

12.05 Uhr: RKI-Studie zu Coronavirus-Verbreitung im bayerischen Straubing gestartet

Im bayerischen Straubing ist am Dienstag eine weitere Studie des bundeseigenen Robert-Koch-Instituts (RKI) zur Verbreitung des Coronavirus in der Bevölkerung angelaufen. Rund 2000 Menschen sollen in den kommenden Wochen auf mögliche Antikörper getestet werden, wie Vertreter von Stadtverwaltung und RKI vor Journalisten berichteten. Die Untersuchung in Straubing ist Teil eines größeren Projekts zur Untersuchung örtlicher Infektionsdynamiken.

Insgesamt wird das Geschehen in vier unterschiedlichen Gemeinden untersucht, in denen es früher relativ starke Corona-Ausbrüche gab. Im bayerischen Bad Feilnbach und im baden-württembergischen Kupferzell sind die Studien bereits abgeschlossen, die Auswertung läuft. Ersten Erkenntnisse des RKI zufolge hatten in Kupferzell 7,7 Prozent der Bewohner positive Antikörpernachweise, also eine Infektion durchgemacht. In Bad Feilnbach waren es 6,6 Prozent.

11.12 Uhr: Österreich will Ski-Gebiete im Winter offenhalten

Trotz der Corona-Krise will Österreich die Skigebiete im kommenden Winter offenhalten. „Wir müssen in allen Bereichen unseres Lebens versuchen, ein so normales Leben wie möglich zu führen“, betonte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag bei einem Besuch in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. „Wintertourismus und Skifahren wird möglich sein.“

Mit Blick auf die Skisaison verwies Kurz darauf, dass der Tourismus ein großer Wirtschaftsfaktor in Österreich sei. Es gehe um sehr viele Arbeitsplätze. Ein Konzept werde derzeit ausgearbeitet, sagte Kurz. Details nannte er nicht. Zugleich betonte er, dass es Après-Ski in der gewohnten Form nicht geben werde. Bei Partys im Skiort Ischgl hatten sich viele Touristen gerade auch aus Deutschland mit dem Virus angesteckt.

10.49 Uhr: Jeder Fünfte war trotz Corona-Beschränkungen schon feiern

Etwa jeder fünfte Mensch in Deutschland war trotz Corona-Pandemie einer Umfrage zufolge schon feiern. Wie das Magazin „Playboy“ am Dienstag vorab unter Berufung auf eine repräsentative Befragung im eigenen Auftrag mitteilte, belief sich der Anteil auf 21 Prozent. Zwei Drittel oder 64 Prozent davon feierten demnach während der Zeit der Corona-Beschränkungen bei sich zu Hause oder bei Freunden.

Mit 21 Prozent gab auch etwa ein Fünftel an, „heimlich organisierte Partys“ in Städten oder in der Natur besucht zu haben. Insgesamt waren die Ergebnisse laut „Playboy“ aber nicht mit einer Ablehnung der Schließungen von Klubs und Diskotheken zu verwechseln. Rund 87 Prozent befürworteten demnach den Lockdown der Partyszene. Knapp 90 Prozent unterstützten auch das Verbot von Großveranstaltungen.

9.42 Uhr: Corona-Einschränkungen sorgen für kräftigen Anstieg der Arbeitskosten

Arbeit in Deutschland hat sich im zweiten Quartal aufgrund der Corona-Einschränkungen - statistisch gesehen - deutlich verteuert. Die Kosten je geleisteter Arbeitsstunde stiegen nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - und damit so stark wie noch nie zum Vorjahr seit dem Beginn der Erhebung dieser Daten im Jahr 1996.

Den kräftigen Anstieg erklärten die Wiesbadener Statistiker am Dienstag mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie: Weil Firmen ihren Betrieb herunterfuhren und Arbeitnehmer in Zwangsurlaub schickten oder Eltern wegen geschlossener Kitas und Schulen Kinder zeitweise zu Hause betreuen mussten, ging die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden in den Keller. Das verzerrt in gewisser Weise die Statistik. Dieser Effekt war bereits im ersten Quartal 2020 zu beobachten. Zum Vorquartal erhöhten sich die Arbeitskosten im Zeitraum April bis einschließlich Juni um 1,9 Prozent.

7.25 Uhr: AOK will Preis für Corona-Tests drücken

Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) wollen die Kosten für Corona-Tests drücken. Der Chef des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, appellierte deshalb jetzt in den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Dienstagsausgaben) an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), den Krankenkassen die gesetzliche Möglichkeit für Preisverhandlungen einzuräumen. Es sei "unangemessen", dass die Kassen für jeden Test auf das neuartige Coronavirus knapp 40 Euro bezahlen müssten.

"Die Labore machen damit inzwischen dicke Gewinne", sagte Litsch. Laborbetreiber hätten ihm bestätigt, dass sie mit der Hälfte des Preises "gut leben könnten". Ein Preis von 20 Euro wäre also "durchaus angemessen".

Derzeit gebe es aber für die Kassen rechtlich keine Möglichkeit, einen niedrigeren Preis durchzusetzen, beklagte der AOK-Verbandschef. "Uns sind hier die Hände gebunden". Er appelliere deshalb an Spahn, "den Weg dafür zu ebnen, dass die Kassen mit Laboren die Preise für Corona-Tests selbst verhandeln können". Dann könnten die Kassen für ihre Versicherten und die Arbeitgeber "viel Geld sparen".

Das waren die Entwicklungen am Montag, 7. September:

21.30 Uhr: Auch Frankreichs Nationalspieler Mbappé positiv auf Corona getestet

Frankreichs Fußball-Nationalspieler Kylian Mbappé hat sich nach Angaben des französischen Verbands mit dem Coronavirus infiziert und fehlt der Nationalmannschaft damit im Nations-League-Spiel gegen Kroatien am Dienstag. Wie zuvor schon bei einigen anderen Profis machte der Verband FFF das Testergebnis am Montagabend öffentlich und nannte auch den Namen des Angreifers von Paris Saint-Germain.

Vor Mbappé waren bereits sechs andere Spieler des französischen Meisters und Champions-League-Finalisten positiv getestet worden. Am Samstag hatte Mbappé beim 1:0-Sieg der Franzosen in Schweden den Siegtreffer erzielt.

19.28 Uhr: 269 neue Corona-Infektionen im Südwesten festgestellt

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Baden-Württemberg ist auf mindestens 43.853 gestiegen. Das sind 269 Menschen mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes vom Montag (Stand: 16 Uhr) hervorgeht. Als genesen gelten 38.312 Menschen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um zwei Fälle auf 1866. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 0,99 angegeben, etwas geringer als am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

17.51 Uhr: Kabinett berät nach Pannen über Konsequenzen für Bayerns Corona-Teststrategie

Die seit Wochen immer wieder aus unterschiedlichen Gründen kritisierte bayerische Corona-Teststrategie soll weiterentwickelt werden. Das Kabinett um Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will sich in seiner Sitzung am Dienstag nicht nur mit den Erkenntnissen aus den jüngsten Pannen und Problemen bei der Übermittlung von Testergebnissen austauschen, auch die vor einer Woche von Bund und Ländern beschlossene Weiterentwicklung der Quarantäneregelung muss zunächst noch für den Alltag im Freistaat angepasst werden.

Im Gegensatz zu den übrigen Bundesländern will der Freistaat aber auch nach dem Ende der Sommerferien vorerst am kostenlosen Testangebot für alle Reiserückkehrer an Autobahnen, Flughäfen und Bahnhöfen festhalten. Die Form der kostenlosen Tests auch für alle Menschen, die keinerlei Symptome haben oder gar Kontakt zu einem nachgewiesenen Corona-Patienten hatten, ist bei Experten nicht unumstritten. Sie fürchten auch, dass dadurch Laborkapazitäten für Tests von Risikopatienten oder in Schulen verloren gehen.

Der Bund und die übrigen Bundesländer setzen nach dem Ende der Sommerferien in Baden-Württemberg in einer Woche beim Infektionsschutz nur noch auf eine Selbstisolation der Heimkehrer. Diese kann nur verkürzt werden, wenn die Betroffenen einen negativen Test vorweisen können.

16.21 Uhr: Gericht lehnt Eilantrag gegen Maskenpflicht an Schulen in Bayern ab

Die Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen in Bayern bleibt bestehen. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in München lehnte am Montag einen Eilantrag ab, mit dem ein Gymnasiast die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung während des Unterrichts kippen wollte.

Diese Maßnahme diene dem legitimen Zweck, die Weiterverbreitung des Coronavirus unter den Schülern und Lehrern zumindest zu reduzieren und hierdurch die Virusausbreitung in der Bevölkerung insgesamt einzudämmen, heißt es in der Entscheidung. Das Gericht nannte die Maskenpflicht auch angemessen und verwies darauf, dass Betroffene im Einzelfall aus pädagogischen und medizinischen Gründen davon befreit werden können.

15.41 Uhr: Gewerkschaft sieht Probleme vor Schulstart in Baden-Württemberg

Es sind nur noch wenige Tage bis zum Ende der Sommerferien, aber die Bildungsgewerkschaft GEW sieht die Schulen im Südwesten immer noch schlecht gewappnet für den Unterricht unter Corona-Bedingungen. Eines der größten Probleme: Wegen des Lehrermangels und der Corona-Risikogruppen fehlten derzeit so viele Lehrkräfte wie noch nie in den Klassenzimmern, sagte die GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz am Montag in Stuttgart. Voraussichtlich könnten sechs Prozent der Lehrkräfte mit Attest und weitere drei Prozent Schwangere nicht im Präsenzunterricht sein.

Und das ist aus Sicht der GEW längst nicht alles. Eine Umfrage unter Lehrkräften aller Schularten offenbare unter anderem einen hohen Nachholbedarf bei der Digitalisierung, sagte Moritz. Demnach bewerteten 67 Prozent der Befragten die technischen Voraussetzungen an den Schulen als mittelmäßig bis sehr schlecht.

Moritz dämpfte vor diesem Hintergrund allzu hohe Erwartungen, dass im kommenden Schuljahr mit einem Regelbetrieb an den 4500 Schulen im Land zu rechnen sei. Sie forderte, dass die Landesregierung schnell einen Nachtragshaushalt beschließt, um die Schulen personell zu unterstützen. Außerdem mahnte sie verbindliche Absprachen mit den Schulträgern zum Schutz von Schülern und Lehrern an.

14.55 Uhr: Schweizerische Schifffahrt streicht wegen Corona Fahrplan zusammen

Auch im Herbst müssen sich Fahrgäste auf dem Bodensee auf einen ausgedünnten Verkehr der schweizerischen Schiffe einstellen. Die Schweizerische Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft (SBS) hat den Großteil der Verbindungen ihres Fahrplans für die Nebensaison, die am Montag begonnen hat, gestrichen. Als Grund nannte die SBS in einer Mitteilung einen Passagiereinbruch um bis zu 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, den sie auf Corona und die Maskenpflicht zurückführt. „Eine Schifffahrt, ohne dass einem der Wind ums Gesicht weht, ist nicht das Gleiche – dies sehen viele der Passagiere genauso und bleiben den Schiffen fern“, hieß es in der Mitteilung.

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Unbeeinträchtigt bleibt demnach aber die Fähre, die täglich im Stundentakt zwischen Romanshorn und Friedrichshafen fährt. Außer dem Querverkehr von Rohrschach nach Lindau und der Linie Rorschach - Rheineck, die am Wochenende weiterhin fahrplanmäßig bedient werden, fallen aber alle restlichen Kurse ersatzlos weg.

13.27 Uhr: Deutsche Wirtschaft schlägt wegen Reisebeschränkungen Alarm

Monteure können nicht zu Kunden im Ausland reisen, Fachmessen fallen aus: Reisebeschränkungen und Vorschriften-Wirrwarr innerhalb der Europäischen Union belasten nicht nur die Tourismusindustrie. Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft haben die Bundesregierung zu einem Kurswechsel bei den coronabedingten Beschränkungen von Auslandsreisen aufgefordert und eine bessere Koordination der EU-Mitgliedstaaten angemahnt.

Die verlängerten und ausgeweiteten Einschränkungen und ihre mangelnde Koordination zwischen EU-Staaten hätten vielfältige negative wirtschaftliche Auswirkungen, die weit über den Tourismus hinausgingen, heißt es in einem gemeinsamen Papier der Verbände DIHK, BDA, BDI, Dehoga, DRV, HDE und ZDH. Dieses liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. „Zu häufige und kurzfristige Veränderungen der Regeln bei Teststrategie, Quarantänevorgaben und Reisewarnungen schaffen Verunsicherungen und erhöhten wirtschaftliche Risiken.“

Der weltweite Handel und Warenaustausch sowie die Investitionstätigkeit seien empfindlich getroffen, warnen die Verbände aus Industrie, Handel, Handwerk, Gastgewerbe und Reisebranche. So könnten beispielsweise technische Spezialisten nicht reisen, um Maschinen zu installieren oder zu reparieren - mit Folgen für die Lieferkette. Außerdem fielen internationale Fachmessen aus. Dadurch fehlten neue Aufträge.

12 Uhr: Trotz Corona-Auflagen: Putzpersonal an Schulen kaum aufgestockt

Trotz der deutlich verschärften Hygieneregeln sind an wenigen Schulen die Putzkolonnen aufgestockt worden. Das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage der Bildungsgewerkschaft GEW unter Schulleitungen aller Schularten in Baden-Württemberg. Demnach gaben 80 Prozent der Leiter an, dass kein zusätzliches Reinigungspersonal von den Kommunen als Schulträger bereitgestellt worden sei. An knapp 20 Prozent der befragten Schulen gibt es laut Umfrage zusätzliches Personal, um die Hygiene-Auflagen durch die Corona-Verordnungen umzusetzen. In den ersten Septembertagen hatten sich bis zum Donnerstag 224 Schulen an der GEW-Umfrage beteiligt.

„Wir gehen leider davon aus, dass zum Schulstart am 14. September in den 4500 Schulen im Land an vielen Stellen vorgeschriebene Hygienestandards nicht eingehalten werden können“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz. Sie habe sich zwar schon lange vor den Sommerferien für mehr Reinigungspersonal und verbindliche Absprachen des Kultusministeriums mit den Schulträgern eingesetzt. „Aber Kultusministerin Susanne Eisenmann und die Schulträger haben offensichtlich ihre Hausaufgaben nicht gemacht“, kritisierte Moritz.

Nach den Hygienehinweisen des Landes für Schulen müssen unter anderem Handkontaktflächen wie Türklinken und Griffe, Treppengeländer, Lichtschalter, Tische, Kopierer und zum Beispiel Tastaturen besonders gründlich und mindestens täglich gereinigt werden. In allen Toilettenräumen muss es ausreichend Spender für Flüssigseifen und Einmalpapier-Handtücher geben. Diese gilt es für die Schulen regelmäßig aufzufüllen.

9.05 Uhr: Deutsche Industrie erholt sich nur noch leicht von Corona-Einbruch

Die deutsche Industrie hat sich den dritten Monat in Folge von dem Produktionseinbruch in der Corona-Krise erholt. Allerdings fiel der Anstieg im Juli deutlich schwächer aus als erwartet. Im verarbeitenden Gewerbe habe die Fertigung im Monatsvergleich um 1,2 Prozent zugelegt, teilte das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mit. Analysten hatten mit einem stärkeren Zuwachs um 4,5 Prozent gerechnet.

Allerdings war der Anstieg im Juni stärker als bisher bekannt ausgefallen. Das Bundesamt revidierte den Zuwachs im Monatsvergleich auf 9,3 Prozent nach oben, nachdem zuvor nur ein Anstieg um 8,9 Prozent gemeldet worden war. In den Monaten März und April war die Produktion wegen der Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie deutlich gefallen. Seitdem konnte ein Teil des Einbruchs wettgemacht werden.

Dass die Krise immer noch schwer wiegt, zeigt der Jahresvergleich. Gegenüber dem Vorjahresmonat war die Gesamtherstellung im Juli um 10,0 Prozent rückläufig. Das Vorkrisenniveau wird immer noch klar unterschritten: Gegenüber Februar, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen, liegt die Gesamtproduktion 10,8 Prozent niedriger.

8.50 Uhr: Spahn unterstützt Vorstoß für Gedenken an Corona-Opfer

Gesundheitsminister Jens Spahn hat die Überlegungen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu einer Gedenkstunde für die Opfer der Corona-Pandemie begrüßt. „Es ist schon auch wichtig, finde ich, zu zeigen, dass wir wahrnehmen, welche Härten, welches Leid es auch eben gegeben hat und zum Teil bis heute noch gibt“, sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend im „Bild“-Gesprächsformat „Die richtigen Fragen“.

Er könne es grundsätzlich nur richtig finden, „dass wir miteinander als Nation, als Gesellschaft auch einen Weg finden“, derer zu gedenken, „für die es hart war im Alltag“, und derer, die der Pandemie zum Opfer gefallen sind. Die Frage sei, „in welcher Form und zu welchem Zeitpunkt“, so Spahn.

8.10 Uhr: Corona ließ Krankenstand nicht auffällig steigen

Die Corona-Pandemie hat die Krankmeldungen nach einer Auswertung der Techniker Krankenkasse im ersten Halbjahr 2020 nicht auffällig steigen lassen. Unter ihren versicherten Arbeitnehmern lag der Krankenstand als Anteil der Fehltage an allen Arbeitstagen bei 4,4 Prozent - nach 4,3 Prozent im Vorjahreszeitraum und 4,5 Prozent im ersten Halbjahr 2018. Die Diagnose Covid-19 spielte dabei nur eine untergeordnete Rolle. Im März war sie demnach für 0,3 Prozent des gesamten Krankenstandes verantwortlich, im April stieg der Anteil etwas auf 0,7 Prozent und sank bis Juni wieder auf 0,2 Prozent.

Vorstandschef Jens Baas erläuterte, erfahrungsgemäß meldeten sich zum Sommer weniger Menschen krank. „Hinzu kommt, dass die Abstands- und Hygieneregeln offensichtlich Wirkung zeigen. Sie reduzieren ja nicht nur die Ansteckungsgefahr durch Covid-19, auch andere Erkältungs- und Infektionskrankheiten haben weniger Chancen, sich zu verbreiten.“ Zudem seien Sportverletzungen und Wegeunfälle zurückgegangen. Zugenommen hätten vor allem psychische Diagnosen, die im ersten Halbjahr 18,7 Prozent des gesamten Krankenstands ausmachten.

Ausgewertet wurden die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen von 5,3 Millionen bei der Kasse versicherten Erwerbstätigen. Diese sind vorgeschrieben, wenn Beschäftigte länger als drei Tage fehlen.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 6. September:

22.00 Uhr: Söder: Ohne neue Hilfen riskiert Deutschland seine Autoindustrie

Ohne eine neue Förderstrategie von Bund und Ländern fürchtet Bayerns Ministerpräsident Markus Söder um die Zukunft der deutschen Autoindustrie. „Wir können beim Auto nicht auf Zeit spielen. Es handelt sich um den zentralen Lebensnerv unserer Wirtschaft“, sagte der CSU-Chef der Deutschen Presse-Agentur in München. Gerade Zulieferer würden bereits in größerem Umfang Arbeitsplätze abbauen. „Daher brauchen wir eine beschleunigte Transformationsstrategie“. Diese müsste auch Kaufanreize für klassische Verbrennermotoren enthalten.

21.15 Uhr: Fast 3000 neue Corona-Fälle in Großbritannien

Mit fast 3000 neuen Fällen hat Großbritannien am Sonntag die höchste Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus seit Ende Mai gemeldet. Wie das Gesundheitsministerium in London mitteilte, wurden 2988 Neuansteckungen verzeichnet. Am Samstag hatte die Regierung noch 1813 neue Fälle gemeldet.
Großbritannien ist mit 347.152 Infektions- und 41.551 Todesfällen das am stärksten betroffene Land in Europa. Am Sonntag kamen zwei neue Todesopfer hinzu.

19.50 Uhr: Corona-Kinderbonus kommt ab Montag aufs Konto

300 Euro für jedes Kind – schrittweise bekommen Deutschlands Eltern nun ab Montag eine staatliche Krisenprämie ausgezahlt. Doch längst nicht alle sind mit der Unterstützung gegen Härten in der Pandemie zufrieden. Und wer bekommt eigentlich was? Wir geben einen Überblick.

19.15 Uhr: Armin Laschet will der Gastronomie im bevorstehenden Winter das Aufstellen von Heizpilzen erlauben

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, der Gastronomie in der kälteren Jahreszeit das Aufstellen von Heizpilzen zu erlauben. "Wir wollen den Wirten im kommenden Winter mehr Außengastronomie ermöglichen. Heizpilze aufstellen zu können, gehört mit zu diesem Konzept", sagte Laschet.

"Mit Blick auf die Ausnahmesituation und den Gesundheitsschutz halte ich das für richtig", fügte er hinzu "So kann ganz praktisch geholfen werden." Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband hatte zuletzt wegen der Corona-Abstandsregeln für eine Rückkehr der Heizpilze plädiert, um auch in der kühleren Jahreszeit mehr Gäste in den Außenbereichen bewirten zu können.

Ein Heizstrahler steht im Außenbereich eines Restaurants.
Ein Heizstrahler steht im Außenbereich eines Restaurants. | Bild: Daniel Karmann (dpa)

17.50 Uhr: „Einsamer Tod“: Steinmeier regt Gedenkfeier für Corona-Opfer an

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will die Angehörigen von Corona-Toten in ihrer Trauer nicht alleine lassen. Das Staatsoberhaupt brachte eine offizielle Gedenkstunde für die Opfer ins Gespräch. „Der Corona-Tod ist ein einsamer Tod“, sagte Steinmeier. Steinmeier sagte, viele Patienten in Krankenhäusern und Altenheimen seien ohne den Beistand ihrer Angehörigen gestorben, die Hinterbliebenen hätten nicht Abschied nehmen können. „Wir müssen den Menschen in ihrer Trauer helfen - und darüber nachdenken, wie wir unser Mitgefühl ausdrücken können.“ Wann dafür der richtige Zeitpunkt sei und ob etwa eine Gedenkstunde der richtige Rahmen sei, werde er mit den Vertretern der anderen Verfassungsorgane besprechen.

16.47 Uhr: Messen Stuttgart und Karlsruhe brauchen Finanzhilfen

Die Messe Stuttgart braucht 2021 als Folge der Corona-Pandemie eine Finanzspritze ihrer Eigner. „Wir werden im nächsten Jahr Zuschüsse benötigen“, sagte der Messe-Geschäftsführer Roland Bleinroth. Die Messe gehört je zur Hälfte dem Land und der Stadt Stuttgart. „In diesem Jahr kommen wir mit unserer eigenen Liquidität über die Runden. Dann sind unsere Reserven aufgebraucht“, sagte Bleinroth.

Die Eigner der Stuttgarter Messe suchen bereits nach Lösungen für die Finanzprobleme: „Das Land ist mit dem Mitgesellschafter im Gespräch, in welcher Form der Eigenkapitalunterdeckung in 2021 entgegengewirkt werden kann“, heißt es in einer Stellungnahme des Finanzministeriums zu einer Anfrage des Landtagsabgeordneten Peter Hofelich (SPD), die den Zeitungen vorliegt. Das Umsatzminus 2020 wird sich laut Bleinroth auf einen dreistelligen Millionenbetrag belaufen: Der Geschäftsführer rechnet mit einem Erlös von gut 55 Millionen Euro, im vergangenen Jahr hatte die Messe Stuttgart mit 200 Millionen Euro knapp vier Mal so viel umgesetzt.

Die Messe in Karlsruhe benötigt dem Bericht zufolge bereits in diesem Jahr finanzielle Hilfen ihrer Eignerin, der Stadt Karlsruhe, wie Messe-Geschäftsführerin Britta Wirtz dem Bericht zufolge sagte. Auch für 2021 werde das Ergebnis schlechter ausfallen, als man es in den Planungen vor Corona kalkuliert habe, erläuterte sie.

15.30 Uhr: Covidkranker Berlusconi spricht gut auf Therapie an

Der an Covid-19 erkrankte italienische Ex-Premier Silvio Berlusconi spricht nach Angaben seines Arztes „optimal“ auf die Behandlung im Krankenhaus an. Die Entwicklung des 83 Jahre alten, mehrfachen Regierungschefs gebe wie am Vortag Anlass zu vorsichtigem Optimismus, sagte Professor Alberto Zangrillo am Sonntag vor Journalisten in Mailand. Trotzdem sei man in einer „fragilen Phase“. Er verwies auf das hohe Alter Berlusconis, das als Risikofaktor gilt. Die Therapie brauche ihre Zeit, sagte Zangrillo.

14.40 Uhr: Papst sieht Geschwätz als schlimmere Plage als Corona

Klatsch und Geschwätz sind Papst Franziskus zuwider. „Klatsch ist eine schlimmere Plage als Covid“, sagte das 83-jährige katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag bei seiner Angelus-Ansprache, die er am Fenster des Vatikan-Palastes über dem Petersplatz hielt.

„Wenn wir einen Fehler, Mangel, einen Ausrutscher bei jemandem sehen, ist das erste, was uns einfällt, es anderen zu erzählen“, sagte der Papst vor Pilgern. „Der Tratsch beschädigt jedoch die Gemeinschaft der Kirche, das ist der Teufel, der Lügner, der die Kirche spalten will (...).“ Er bat die Menschen, einen festen Vorsatz zu fassen: „Kein Geschwätz!“, sagte er mit Nachdruck, den Zeigefinger erhoben.

13.30 Uhr: „So etwas haben wir noch nicht erlebt“: Kleine Hofläden erleben in der Corona-Krise einen Aufschwung

Die Corona-Pandemie sorgt nicht nur für Probleme und Einschränkungen. Für Hofläden in Friedrichshafen beispielsweise hat die Krise etwas Gutes: Zahlreiche Kunden schätzen in diesen Zeiten das regionale Angebot vor Ort. Ob der Boom auch im Herbst weiter gehen wird?

Mit ihrem Hofladen Ländisch Gut profitiert Betreiberin Martina Baur (zweite von rechts) von der Corona-Krise. Sie und ihre Mitarbeiter ...
Mit ihrem Hofladen Ländisch Gut profitiert Betreiberin Martina Baur (zweite von rechts) von der Corona-Krise. Sie und ihre Mitarbeiter müssen zwar Hygiene-Maßnahmen einhalten, haben aber viele Neukunden gewonnen. | Bild: Mona Lippisch

13.10 Uhr: Bierhoff fordert auch von Vereinen Rücksicht auf Belastung

DFB-Direktor Oliver Bierhoff sieht in der komplizierten EM-Saison auch die Vereine mit in der Verantwortung. Es könne nicht sein, „dass es immer die Nationalmannschaft ist, die zurücksteckt. Wir nehmen auf gewisse Dinge Rücksicht. Aber es wird enorm wichtig sein für alle Beteiligten, die Spieler zu steuern, ihnen hier und da auch Pausen zu geben“, sagte Bierhoff bei Sport1 zum großen Aufreger-Thema der drohenden Überlastung der Nationalspieler.

Bundestrainer Joachim Löw ist über den vollgepressten Spielplan nach der Corona-Pause verärgert. „Wir wissen, dass die Belastungssteuerung ein enorm wichtiger Aspekt sein wird“, bemerkte Bierhoff: „Das haben wir auch mit der Akademie aufgegriffen und sind aktiv an alle Vereine der Nationalspieler herangegangen. Wir gehen in den Dialog mit allen Experten, die wir haben. Denn wir müssen uns da abstimmen.“

Trotz der besonderen Lage auch durch die Corona-Pandemie ist Bierhoff davon überzeugt, dass die deutsche Nationalelf im Sommer 2021 um den EM-Titel mitspielen kann. „Auf jeden Fall, wir haben unglaublich starke, junge, talentierte Spieler, gepaart mit Spielern, die viel Erfahrung haben“, sagte der Nationalmannschafts-Manager. „Man sieht ja auch, wie die Anfrage aus dem Ausland für unsere Spieler da ist. Sie werden dort weiter wachsen.“ Deswegen sei er zuversichtlich: „Wir werden nicht als Favorit in das Turnier gehen. Aber wir werden unsere Chance haben.“

11.45 Uhr: Mönch: Corona-Demonstranten mangelt es an Wandlungsbereitschaft

Der Münsterschwarzacher Benediktinerpater und Beststellerautor Anselm Grün (75) sieht die Proteste gegen die Corona-Schutzmaßnahmen kritisch. „Es ist sicher berechtigt, dass man über die Maßnahmen in der Pandemie diskutieren kann“, schrieb Grün am Wochenende auf seiner Facebook-Seite. Die Demonstration vor einer Woche in Berlin aber hätten rechte Kreise für ihre Zwecke missbraucht.

„Da spüre ich viel Aggression und Gewalt. Ich frage mich dann immer, was geht in den Köpfen dieser Menschen vor.“ Sein Eindruck sei, „dass manche sich einfach weigern, sich durch die äußeren Umstände wandeln zu lassen. Sie möchten so weiterleben, wie es immer war.“ Der Mönch ergänzte: „Die gleiche Mentalität spüren wir ja bei der Debatte um den Klimawandel. Die Situation in der Welt wandelt sich. Das verlangt auch von uns, dass wir bereit sind, uns zu wandeln.“ Das Leben sei ein ständiger Wandlungsprozess.

„Wer sich nicht wandelt, der erstarrt.“ Es gelte, immer wieder zu reagieren auf die äußeren Umstände, aber auch auf das, was das Leben gerade fordere, „etwa wenn wir krank werden, wenn wir eine Arbeit verlieren“. Grün mahnte: „Wenn wir krampfhaft am Alten festhalten, bleiben wir auch innerlich stehen.“ Verwandlung bedeute, das Bisherige zu würdigen. „Es ist gut so, wie wir gelebt haben. Aber wir sind noch nicht die, die wir von unserem Wesen, die wir von Gott her sein könnten. Die äußeren Verhältnisse sind eine Herausforderung, nach dem Wesentlichen in unserem Leben zu fragen.“

10.20 Uhr: 300 Ermittlungsverfahren wegen Betrug mit Corona-Hilfen

Die Staatsanwaltschaften in Baden-Württemberg haben wegen unberechtigterweise beantragter Corona-Soforthilfen 297 Ermittlungsverfahren (Stand: 10. August) eingeleitet. Welchen Schaden das verursacht hat, sei bislang nicht bekannt, da die Verfahren nicht zentral erfasst würden, teilte das Justizministerium in Stuttgart auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit. Um die Existenzen von Unternehmen und Selbstständigen zu retten, hatte die Bundesregierung ein milliardenschweres Hilfspaket geschnürt.

Im Land seien Subventionsanträge, je nach Anzahl der Mitarbeiter, bisher in Höhe von 9.000 oder 15.000 Euro eingegangen. In einem Verfahren habe die Schadenssumme die gesetzlich maximale Förderungssumme von 30.000 Euro betragen, so das Ministerium.

Dabei sei es in einem Großteil der Verfahren jedoch nicht zu einer Auszahlung der beantragten Soforthilfen gekommen, etwa weil der Subventionsbetrug zuvor bereits bemerkt, der Bewilligungsbescheid nicht erlassen und somit der beantragte Förderbetrag nicht ausgezahlt wurde. Eine Strafbarkeit sei auch dann gegeben, wenn das unberechtigterweise beantragte Geld gar nicht erst an den Antragsteller überwiesen wurde.

Eine Straftat liegt unter anderem vor, wenn eine Person im Namen eines tatsächlich existierenden Unternehmens oder eines Selbstständigen ohne dessen Wissen eine Corona-Soforthilfe beantragt und die Zahlung dann zum Beispiel durch eine abweichende Kontonummer umlenkt. Täterinnen und Täter könnten auch bei der Antragsstellung falsche Angaben machen, die gezahlten Hilfen für private Zwecke verwenden oder Hilfen doppelt für dasselbe Unternehmen beantragen.

In Baden-Württemberg hat es bis 10. August 41 Verfahren wegen Corona-Soforthilfe-Identitätstäuschungen gegeben. Weitere 256 Corona-Soforthilfe-Verfahren seien wegen unrichtiger Angaben eingeleitet worden. 

8.30 Uhr: Die meisten wollen Corona-Kinderbonus wieder ausgeben

Fast zwei von drei Empfänger wollen den einmaligen Kinderbonus ganz oder teilweise direkt wieder ausgeben. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. 1202 Menschen wurden befragt.

Von diesem Montag an zahlen die Familienkassen den Kinderbonus schrittweise aus. Insgesamt sollen für rund 18 Millionen Kinder jeweils 300 Euro fließen. Die schwarz-rote Koalition hatte die Maßnahme im Rahmen ihres Konjunkturpakets gegen die Folgen der Corona-Krise beschlossen.

24 Prozent der Befragten mit einem kindergeldberechtigten Kind wollen den Kinderbonus laut IW vollständig ausgeben. 37 Prozent wollen dies zumindest teilweise tun. 39 Prozent der Befragten gaben an, dass sie den Kinderbonus vollständig sparen wollen.

Diejenigen, die den Kinderbonus nur anteilig ausgeben wollen, wurden auch gefragt, welchen Teil sie davon genau ausgeben wollen. Rund 10 Prozent von ihnen wollen demnach bis zu ein Viertel davon für den Konsum aufwenden. Weitere 49 Prozent planen, 26 bis 50 Prozent auszugeben. 33 Prozent wollen 51 bis 75 Prozent des Kinderbonus für den Konsum einsetzen. 8 Prozent haben nach IW-Angaben vor, 76 bis 99 Prozent davon auszugeben.

Das IW hat errechnet, dass über alle Befragten, die den Kinderbonus für ihre Kinder erhalten werden, im Durchschnitt 128 Euro pro Kind ausgegeben werden sollen. Der Betrag erhöhe sich auf 210 Euro pro Kind, wenn nur diejenigen betrachtet würden, die den Bonus ganz oder teilweise ausgeben wollen. Der Kinderbonus kostet den Staat 4,3 Milliarden Euro.

Insgesamt schätzen die meisten Befragten laut IW die Wirkung des Kinderbonus positiv ein. Rund 55 Prozent finden diese Maßnahme demnach sehr sinnvoll oder eher sinnvoll, „um die allgemeinen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzumildern“. Knapp 19 Prozent finden die Maßnahme nicht sinnvoll.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 5. September:

21 Uhr: 1378 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Samstagmorgen 1378 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich demnach mindestens 248 997 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 5.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9324. Seit dem Vortag wurden zwei Todesfälle mehr gemeldet. Bis Samstagmorgen hatten etwa 222 900 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Samstag bei 1,0 (Vortag: 0,85). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 0,97 (Vortag: 0,94). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

19.50 Uhr: Protest gegen Corona-Politik in Italien - Rom mahnt zur Faktentreue

Viele hundert Menschen haben am Samstag in Rom gegen die Corona-Politik der italienischen Regierung demonstriert. Bei dem Protest auf einem Platz in der Innenstadt sprachen unter anderem Impfgegner, ein ultrarechter Politiker der Partei Forza Nuova und Elternvertreter. Sie kritisierten eine angebliche „Gesundheits-Diktatur“. Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht etwa in Schulen nannten sie „kriminell“. Die Kinder müssten davor und vor Impfungen bewahrt werden. Die Polizei sprach vor Ort von geschätzt rund 2000 Menschen, darunter waren auch Schaulustige.

Die Demonstranten knüpften auf Plakaten und in Reden ausdrücklich an die Proteste vor einer Woche in Berlin an. „Italien ist mit Berlin“, stand auf einem Transparent. Auf einem Banner war zu lesen: „Noi siamo il popolo“ (Wir sind das Volk), außerdem dass man gegen „big pharma“ sei, also gegen Pharma-Riesen.

Kurz vor der Demonstration hatte Italiens Regierungschef Giuseppe Conte die Gegner von Anti-Corona-Maßnahmen zur Faktentreue aufgefordert: „Wir wollen mit einer laufenden Pandemie fertig werden. Heute gibt es in Rom eine Demonstration von Menschen, die glauben, dass sie nicht existiert. Ihnen antworten wir mit Zahlen“, sagte Conte laut der Nachrichtenagentur Ansa auf einer Podiumsdiskussion in Rom.

Außenminister Luigi Di Maio mahnte in einer Rede in Foggia in Apulien: „Ich fordere die Corona-Leugner auf, zumindest Respekt zu zeigen für die Familien der Toten.“

In Italien war die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus am Freitag mit über 1700 Fällen auf den höchsten Wert seit Anfang Mai gestiegen. Am Samstag verzeichneten die Behörden dann 1695 Fälle in 24 Stunden und 16 neue Todesfälle. Insgesamt haben sich in Italien gut 276 000 Menschen nach offiziellen Angaben mit dem Coronavirus infiziert, es gab mehr als 35 500 Covid-19-Tote.

18 Uhr: Bund und Länder: 5000 neue Stellen im Öffentlichen Gesundheitsdienst

Bund und Länder wollen als Konsequenz aus der anhaltenden Corona-Pandemie bis Ende 2022 mindestens 5000 neue und unbefristete Vollzeitstellen im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) schaffen. In einem ersten Schritt solle es bis zum 31. Dezember 2021 mindestens 1500 Stellen für Ärzte, weiteres Fachpersonal und Verwaltungsmitarbeiter geben, teilten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und die Vorsitzende der Länder-Gesundheitsminister, Berlins Senatorin Dilek Kalayci (SPD), am Samstag in Berlin mit.

Neben den neuen Stellen geht es um eine bessere Digitalisierung der Gesundheitsämter und -behörden sowie darum, die Arbeit im Öffentlichen Gesundheitsdienst attraktiver zu machen und zukunftsfähige Strukturen zu schaffen. Die 375 Gesundheitsämter spielen etwa beim Verfolgen von Infektionsketten sowie bei Anordnungen von Tests und Quarantäne eine wesentliche Rolle.

Der schwarz-rote Koalitionsausschuss hatte sich am 22. Juni darauf geeinigt, für die Umsetzung eines „Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ insgesamt 4 Milliarden Euro bis zum Jahr 2026 zur Verfügung zu stellen. Im Bund-Länder-Beschluss heißt es nun, die an dem Pakt Beteiligten seien sich einig, dass für dessen Umsetzung die Mitwirkung der kreisfreien Städte und Landkreise wesentlich sei.

17.20 Uhr: Corona-Impfstoff von Sanofi soll weniger als zehn Euro kosten

Der künftige Corona-Impfstoff des französischen Pharmakonzerns Sanofi soll weniger als zehn Euro pro Dosis kosten. Ein endgültiger Preise stehe aber noch nicht fest, sagte der Präsident von Sanofi France, Olivier Bogillot, am Samstag im Radiosender France Inter.

Mehrere Hersteller arbeiten an Impfstoffen. „Es müssen Millionen, um nicht zu sagen Milliarden Menschen geimpft werden“, so der Sanofi-Topmanager. Zum Preis sagte er: „Wir werden bei weniger als zehn Euro sein.“

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte im Juni ein Werk des Herstellers im Südosten des Landes besucht. Sanofi kündigte damals an, 610 Millionen Euro für die Impfstoffforschung und -produktion im Land zu investieren. Im Juli teilten Sanofi und der britische Konkurrent GlaxoSmithKline dann mit, mit der US-Regierung einen Milliardendeal zur Weiterentwicklung eines potenziellen Corona-Impfstoffs vereinbart zu haben.

15.40 Uhr: Corona-Infektion: Berlusconi erholt sich im Krankenhaus

Italiens ehemaliger Premierminister Silvio Berlusconi hat nach Medienberichten bei seiner Corona-Therapie „eine ruhige Nacht“ im Krankenhaus in Mailand verbracht. Der 83 Jahre alte Unternehmer und konservative Politiker liegt seit der Nacht zu Freitag wegen Lungenproblemen im San-Raffaele-Hospital in der lombardischen Hauptstadt. „Alles verläuft normal, und Berlusconi hat kein Fieber“, zitierte die Nachrichtenagentur Ansa am Samstag Angaben aus Berlusconis Partei Forza Italia.

Sein persönlicher Arzt Alberto Zangrillo hatte den Zustand des Medienunternehmers am Freitag als zufriedenstellend bezeichnet. Er erläuterte, dass der Patient nicht intubiert werde und nicht auf der Intensivstation liege. Der Oppositionspolitiker und Forza-Chef hatte seine Corona-Infektion am 2. September publik gemacht. Danach zog er sich zunächst auf seinen Wohnsitz in Arcore in der Lombardei zurück, bevor sich seine Lage verschlechtert hatte.

14.30 Uhr: Spahn äußert sich entspannt zur Corona-Testpanne in Bayern

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich entspannt zur erneuten bayerischen Panne bei Corona-Testzentren geäußert. Sein Eindruck sei, dass die bayerische Staatsregierung wie auch schon in den vergangenen zwei, drei Wochen mit Hochdruck daran arbeite, „das jetzt abzustellen“ und sich „mindestens so sehr ärgert wie die Betroffenen“, sagte Spahn am Samstag bei einem gemeinsamen Auftritt mit der Vorsitzenden der Länder-Gesundheitsminister, Berlins Senatorin Dilek Kalayci (SPD), in Berlin. Am Freitag war bekannt geworden, dass etwa 10 000 Menschen länger als die versprochenen zwei Tage auf ihr Ergebnis warten mussten.

Deutschland sei in einer Pandemie, „wo viele Dinge schneller gehen müssen als sonst. Wo oftmals dann auch sehr flexibel und manchmal zu Beginn provisorisch gehandelt werden muss“, sagte Spahn. Die Vorgänge in Bayern seien aber auch ein Zeichen dafür, dass es sinnvoll sei, gemeinsam in stärkere Strukturen bei den Gesundheitsämtern zu investieren - vor allem auch in die digitale Vernetzung. Hier sei es etwa gelungen, fast alle Testzentren an den Flughäfen, Bahnhöfen und Raststätten an den Autobahnen schon mit der Corona-Warn-App zu verknüpfen. Auch da habe es am Anfang ein paar Tage gebraucht, aber mittlerweile funktioniere das gut, sagte der Minister.

13.45 Uhr: Bayerisches Gesundheitsministerium hält an vielen Tests fest

Trotz der neuen Panne bei Testzentren hält das bayerische Gesundheitsministerium an seiner Teststrategie fest. „Es geht nicht um irgendwelche sinnlosen Massentestungen“, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Samstag. Menschen mit Symptomen sollten mit Priorität getestet werden. Aber auch der mit einem „leichten Kratzen im Hals“, der seine Großmutter besuchen und sie nicht anstecken wolle, solle die Chance haben, sich kostenlos testen zu lassen. „Das ist ein Angebot an die Bevölkerung.“

Die Probleme bei den Testzentren an Flughäfen in Bayern seien mittlerweile gelöst, betonte Huml erneut. Die „Befundübermittlung“ sei inzwischen abgeschlossen. Am Freitag war bekannt geworden, dass etwa 10 000 Menschen länger als die versprochenen zwei Tage auf ihr Ergebnis warten mussten. Dabei ging es im Durchschnitt um „einige Stunden, Tage“, so Huml.

Während alle anderen Bundesländer die kostenlosen Corona-Tests für Urlauber aus Nicht-Risikogebieten zum Ende der Sommerferien beenden wollen, hält Bayern weiter an seiner Strategie fest. Jeder soll kostenlos einen Abstrich nehmen lassen können - egal, ob er in einem Risikogebiet war oder nicht. Ärzte hatten ein „ungezieltes“ Testen mit zu langen Wartezeiten kritisiert. Testen ist unter anderem an Bahnhöfen, Autobahnen und an den Flughafen München, Nürnberg und Memmingen möglich.

12.15 Uhr: Steinmeier regt Gedenkfeier für Corona-Opfer an

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat eine offizielle Gedenkstunde für die Corona-Opfer in Deutschland ins Gespräch gebracht. „Der Corona-Tod ist ein einsamer Tod“, sagte Steinmeier dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstag). Viele Patienten in Krankenhäusern und Altenheimen seien ohne den Beistand ihrer Angehörigen gestorben, die Hinterbliebenen hätten nicht Abschied nehmen können. „Wir müssen den Menschen in ihrer Trauer helfen - und darüber nachdenken, wie wir unser Mitgefühl ausdrücken können.“

Wann dafür der richtige Zeitpunkt sei und ob etwa eine Gedenkstunde der richtige Rahmen sei, werde er mit den Vertretern der anderen Verfassungsorgane besprechen, sagte Steinmeier. Man dürfe die Trauer der Angehörigen nicht vergessen. „Wir haben 9300 Tote zu beklagen.“ Das seien zwar niedrigere Todeszahlen als anderswo. „Aber es sind in sechs Monaten dreimal so viel wie die jährlichen Verkehrstoten. Das sollten wir nicht übersehen.“ Ohnehin würden die Zahlen jene nicht trösten, die gerade einen geliebten Menschen verloren hätten.

11 Uhr: Zahl der Corona-Infektionen in Indien überschreitet Vier-Millionen-Marke

In Indien ist die Zahl der Corona-Infektionsfälle auf über vier Millionen gestiegen. Am Samstag wurde nach Behördenangaben mit 86.432 Neuinfektionen binnen 24 Stunden ein neuer Rekordanstieg gemeldet. Insgesamt haben sich dort nun 4.023.179 Menschen mit dem Virus infiziert. Damit ist Indien das dritte Land weltweit, in dem die Infektionsfälle die Vier-Millionen-Marke überschritten haben. Am schwersten betroffen weltweit sind die USA mit mehr als 6,3 Millionen Fällen und Brasilien mit 4,1 Millionen Infizierten. Experten gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer bei den Infektionsfällen in Indien sehr hoch ist, da verhältnismäßig wenig getestet wird.

Die Zahl der Infizierten in Indien stieg binnen nur 13 Tagen von drei auf vier Millionen - so schnell wie in keinem anderen Land. Dennoch hat die indische Regierung die wegen der Corona-Krise verhängten Beschränkungen inzwischen gelockert, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln.

9.30 Uhr: 1378 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Samstagmorgen 1378 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich demnach mindestens 248.997 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 5.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9324. Seit dem Vortag wurden zwei Todesfälle mehr gemeldet. Bis Samstagmorgen hatten etwa 222.900 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

8.20 Uhr: Scholz zur Corona-Wirtschaftskrise: Haben das Schlimmste hinter uns

Der Wirtschaftseinbruch wegen der Corona-Krise ist nach Einschätzung von Finanzminister Olaf Scholz in absehbarer Zeit überwunden. „Im Augenblick spricht vieles dafür, dass wir das Schlimmste hinter uns haben und dass es allmählich wirtschaftlich aufwärts geht“, sagte der SPD-Kanzlerkandidat der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag). Die Maßnahmen zur Stabilisierung und zum Ankurbeln der Konjunktur wirkten offenbar besser als erhofft.

Deutschland sei natürlich noch nicht über den Berg, das Virus sei noch nicht besiegt, sagte er. Er hoffe aber, „dass wir Ende nächsten Jahres, Anfang 2022 wieder das Niveau erreichen, das wir vor der Krise hatten“.

Der SPD-Kanzlerkandidat hob hervor, vieles spreche dafür, dass das beschlossene Konjunkturpaket in Höhe von 130 Milliarden Euro ausreiche. Die Verlängerung von Kurzarbeit, Überbrückungshilfen und dem vereinfachten Zugang zur Grundsicherung sei ein „wichtiges Signal“, weil „Unternehmen wie Beschäftigte wissen, dass wir sie nicht auf halber Strecke im Stich lassen“. Der Finanzminister fügte in der „NOZ“ hinzu, sollten weitere Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise nötig sein, habe Deutschland „noch Reserven“.

Ende August hatte die große Koalition beschlossen, dass Kurzarbeitergeld künftig bis zu 24 Monate lang gezahlt wird. Anfang September meldete die Bundesagentur für Arbeit, dass sich der deutsche Arbeitsmarkt nach dem Einbruch durch die Corona-Krise vor allem wegen des Einsatzes von Kurzarbeit weiter stabilisiert habe.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 4. September:

22.41 Uhr: Kretschmann mahnt einheitliches Vorgehen bei Fan-Frage an

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat den Fußball bei der Frage der Wiederzulassung von Zuschauern zu einem gemeinsamen Vorgehen aufgefordert. Der Grünen-Politiker erinnerte am Freitag bei einem Termin mit DFB-Präsident Fritz Keller daran, dass eine Arbeitsgruppe auf Ebene der Chefs der Staatskanzleien Vorschläge erarbeiten soll. „Wenn jetzt jeder voran prescht, was Einzelne schon machen, ist das gefährdet“, sagte Kretschmann.

Es komme auch darauf an, dass die Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Fußball-Bund Vorschläge machten, die ein einheitliches Vorgehen ermöglichen. „Alles andere würde ja zu enormen Verzerrungen führen. Wenn der eine es zulässt und der andere nicht, das geht ja wohl schlecht“, betonte Kretschmann. Er stellte eine Lösung weit vor dem angepeilten Stichtag 31. Oktober in Aussicht.

DFB-Chef Keller verwies dagegen auf regionale Unterschiede bei den Corona-Infektionszahlen und Hygienekonzepte von DFL und DFB. „Wenn irgendwo im bayerischen Wald oder sonst wo ein Hotspot ist, muss ich in Leipzig keinen Shutdown machen“, sagte Keller. RB Leipzig will zum Bundesliga-Start vor bis zu 8500 Zuschauern spielen. „Wir müssen jetzt mal anfangen“, verlangte Keller und fragte: „Wo ist der Unterschied zu einer voll besetzten Straßenbahn?“ Die Gesundheit der Menschen stehe aber über allem.

Zuvor hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder den Fußball erneut vor einer schnellen Wiederzulassung von Zuschauern gewarnt. Ziel sei es, nach dem Oktober eine Perspektive für Spiele mit Zuschauern zu haben, sagte der CSU-Chef am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Söder machte sich erneut für eine einheitliche Lösung für die Rückkehr von Fans in die Sportarenen stark.

21.55 Uhr: Formel 1 vermeldet zwei neue Corona-Fälle

In der Formel 1 gibt es zwei neue Corona-Fälle. Wie der Rechteinhaber und der Automobil-Weltverband am Freitag mitteilten, ergab dies eine Testreihe vor dem Grand Prix von Italien in Monza. Insgesamt seien zwischen dem 28. August und 3. September 5704 Fahrer, Teammitglieder und weitere Mitarbeiter auf Infektionen mit dem Coronavirus getestet worden. Darunter fielen nun zwei Tests positiv aus. Details nannte die Formel 1 wie gewohnt nicht.

21.15 Uhr: Im Südwesten stecken sich 333 weitere Menschen mit dem Coronavirus an

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten in Baden-Württemberg ist auf mindestens 43 251 gestiegen. Das sind 333 Menschen mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes vom Freitag (Stand: 16.00 Uhr) hervorgeht. Als genesen gelten 37 202 Menschen - 208 mehr als am Vortag. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus liegt weiter bei 1864.

Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde wie am Vortag mit 0,89 angegeben. Er zeigt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

20.40 Uhr: Frankreich meldet Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen

Mit fast 9000 nachgewiesenen Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden hat Frankreich eine neue Rekordzahl seit Beginn der Corona-Pandemie erreicht. Innerhalb eines Tages wurden bis Freitagabend nach Angaben der Gesundheitsbehörde 8975 Neuinfektionen gemeldet. Dies ist der höchste Stand seit dem ersten nachgewiesenen Corona-Fall in dem Land im März.

Binnen einer Woche wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde mehr als eine Million Corona-Tests vorgenommen. Der Anteil der positiven Tests stieg innerhalb einer Woche auf 4,5 Prozent.

19.31 Uhr: Wegen eines Corona-Falls findet die Partie zwischen dem SV Oberachern und dem 1. FC Rielasingen-Arlen nicht statt

Weil es einen positiven Corona-Fall im Spielerkader des SV Oberachern gibt, muss die Oberliga-Partie zwischen Oberachern und Rielasingen abgesetzt werden. Lediglich zwei Wochen nach dem südbadischen Pokalfinale zwischen dem 1. FC Rielasingen-Arlen und dem SV Oberachern, das der die Rielasinger mit 3:0 gewinnen konnte, hätten sich beide Mannschaften wieder gegenüberstehen sollen.

Bild 14: Coronavirus versetzt Deutschland in den Krisenmodus: Das waren die Entwicklungen bis zum 15. Dezember
Bild: dpa

19.15 Uhr: Höchster Wert seit Anfang Mai: Über 1700 neue Corona-Fälle in Italien

In Italien ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf über 1700 und damit auf den höchsten Wert seit Anfang Mai gestiegen. Die Behörden in Rom verzeichneten am Freitag 1733 neue Corona-Fälle in 24 Stunden und 11 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Zuletzt hatte es am 2. Mai mit 1900 neuen Fällen höhere Zahlen bei den Neuinfektionen gegeben. Insgesamt haben sich in Italien 274.644 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 35.518 Menschen sind nach einer Infektion gestorben.

18.30 Uhr: 250 Corona-Laborproben in Hamburg verloren gegangen

In Hamburg sind 250 Corona-Laborproben von Rückkehrern aus Risikogebieten verloren gegangen. Ursache sei eine falsche Zuordnung, teilte die Gesundheitsbehörde am Freitag mit. Betroffen seien Menschen, die sich am vergangenen Freitag im Testzentrum am Flughafen auf das Coronavirus haben testen lassen. Sie würden nun kontaktiert und sollten nun schnellstmöglich erneut getestet werden. Alle 250 Personen befänden sich seit der Rückkehr in Quarantäne, hieß es. Eine Infektionsgefahr für die Bevölkerung bestehe nicht.

17.15 Uhr: Spahn: EU-Einigung auf zehntägige Quarantäne für Rückkehrer aus Risikogebieten

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich mit seinen EU-Kollegen auf eine europaweit geltende zehntägige Quarantänezeit für alle Reiserückkehrer aus Risikogebieten geeinigt. „Wir haben uns darauf geeinigt, dass bei Reisen aus Risikogebieten eine Quarantänepflicht von mindestens zehn Tagen bestehen soll“, sagte Spahn am Freitag nach einem Gespräch mit den Gesundheitsministern der EU-Mitgliedstaaten. Damit reduziert sich die Quarantänezeit in Deutschland von bislang 14 auf zehn Tage. Diskutiert werde noch die Möglichkeit, bei einem negativen Testergebnis die Quarantäne auf fünf Tage zu senken, sagte Spahn weiter.

16.44 Uhr: EU-Kommission will gemeinsame Kriterien für Corona-Reisebeschränkungen

Die EU-Kommission hat einen Vier-Punkte-Plan für besser abgestimmte Reisebeschränkungen in Europa wegen der Corona-Krise vorgelegt. Die Behörde empfahl den EU-Mitgliedstaaten am Freitag "gemeinsame Kriterien und Schwellenwerte" für Reisebeschränkungen. Darüber hinaus sollte es demnach ein Farbcode-System zur Kennzeichnung von Risikogebieten sowie einen gemeinsamen Rahmen für Auflagen für Reisende wie Tests oder Quarantäne geben. Und schließlich müsse eine "klare und rechtzeitige Information" der Öffentlichkeit erfolgen.

16 Uhr: 22 Schulen in Frankreich wegen Corona-Epidemie geschlossen

Wenige Tage nach dem Wiederbeginn des Unterrichts sind in Frankreich und einem Überseedépartement bereits 22 Schulen wegen der Corona-Epidemie geschlossen worden. Zwölf der betroffenen Einrichtungen seien in Frankreich selbst, die übrigen zehn auf der zu Frankreich gehörenden Insel La Réunion im Indischen Ozean, sagte Bildungsminister Jean-Michel Blanquer am Freitag im Radiosender Europe 1. Nach den Sommerferien hatten die Schulen am Dienstag den Unterricht wiederaufgenommen. Es gibt in Frankreich rund 60 000 Schulen. Die Schüler müssen ab elf Jahren eine Maske tragen und die Abstandsregeln einhalten.

15 Uhr: Curevac erhält Millionen-Förderung vom Bund für Corona-Impfstoff

Das Tübinger Biotechunternehmen Curevac erhält für die Forschung an einem Corona-Impfstoff eine Finanzspritze des Bundes in Höhe von 252 Millionen Euro. Das bestätigte am Freitag ein Sprecher des Unternehmens, an dem sich auch der Staat beteiligt hat. Zuvor hatte der „Business Insider“ darüber berichtet. Das Bundesforschungsministerium hatte vor Monaten ein Sonderprogramm zur Beschleunigung der Forschung an dringend benötigten Impfstoffen gegen das Virus gestartet. Ende Juli hatte das Ministerium dann mitgeteilt, dass neben Curevac auch die Mainzer Firma Biontech und das Unternehmen IDT Biologika aus Dessau-Roßlau „von einem Expertenbeirat“ zur Förderung empfohlen worden seien. Der Fördertopf umfasst insgesamt rund 750 Millionen Euro.

Das Logo des biopharmazeutischen Unternehmens Curevac steht mit dem Slogan «the RNA people» auf einer Scheibe neben dessen Eingang.
Das Logo des biopharmazeutischen Unternehmens Curevac steht mit dem Slogan «the RNA people» auf einer Scheibe neben dessen Eingang. | Bild: Sebastian Gollnow (dpa)

14.31 Uhr: Rund 10.000 Menschen von neuer Corona-Testpanne in Bayern betroffen

Von der jüngsten Panne bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen in Bayern sind rund 10.000 Menschen betroffen. Diese waren zwischen Samstag und Dienstag an bayerischen Flughäfen auf das Coronavirus getestet worden und bekamen nicht innerhalb der versprochenen Frist von 48 Stunden ein Ergebnis, wie ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums am Freitag in München mitteilte.

Grund sei ein EDV-Problem beim privaten Dienstleister Ecolog gewesen, der im Auftrag des Freistaats an den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen die Tests durchführt. Der Sprecher ging davon aus, dass im Laufe des Freitags alle in dem Zeitraum getesteten Menschen ihre Ergebnis-Benachrichtigungen erhalten werden.

14.15 Uhr: Laschet pocht auf einheitliche Regeln für Bundesliga-Spiele

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) pocht auf eine gesamtdeutsche Lösung für Spiele mit Zuschauern in der Fußball-Bundesliga. In Düsseldorf kritisierte er am Freitag unfaire Sonderwege. Unter anderen hatte RB Leipzig von den örtlichen Behörden die Erlaubnis erhalten, das erste Saison-Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 vor bis zu 8500 Zuschauern zu bestreiten. „Natürlich ist das eine Wettbewerbsverzerrung, wenn in einem Stadion 8000 Zuschauer sind und man einen Heimvorteil hat, und in einem anderen spielt man vor leeren Rängen“, sagte Laschet. „Man braucht in Deutschland vergleichbare Regeln.“ Die Deutsche Fußball Liga (DFL) habe nun die Aufgabe, faire Lösungen für alle 18 Vereine zu erarbeiten. „Es ist jetzt schon ungut, dass eine Stadt es anders machen will“, kritisierte Laschet.

13 Uhr: Regierung sieht sich in Debatte um Corona-Quarantäne nicht am Zug

In der Debatte um eine mögliche Verkürzung von Quarantänezeiten im Kampf gegen die Corona-Pandemie sieht sich die Bundesregierung vorerst nicht am Zug. Ihr Sprecher Steffen Seibert verwies am Freitag darauf, dass für die Regierung derzeit die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) für eine Quarantäne von 14 Tagen gelten. Wenn es wegen neuer Erkenntnisse neue Empfehlungen gebe, würden diese auch vom RKI ausgehen. Seibert machte zugleich deutlich, dass die wissenschaftliche Diskussion darüber wahrgenommen und verfolgt werde. In der Pandemie gehe es für Gesellschaft und Politik um ein ständiges Lernen und ständig neues Abwägen.

11.25 Uhr: Wild Wings reichen Hygienekonzept ein und wollen Fan-Rückkehr

Die Schwenninger Wild Wings haben nach dem Einreichen ihres Hygienekonzepts erneut die Relevanz einer Fan-Rückkehr für das Eishockey angemahnt. „Ein Spielbetrieb ohne Zuschauer ist für uns nicht darstellbar oder finanzierbar“, sagte Geschäftsführer Christoph Sandner am Freitag. Es sei für die Wild Wings und für die Nachwuchsabteilung „essenziell“, dass die Deutsche Eishockey Liga (DEL) „zumindest mit einer reduzierten Anzahl an Zuschauern in die neue Saison ab dem 13. November“ starten könne. Der Austausch mit dem zuständigen Gesundheitsamt habe gezeigt, dass das Hygienekonzept der Wild Wings „eine gute Grundlage für den Spielbetrieb in der kommenden Saison sein“ könne.

Die DEL hatte den Start der neuen Saison bereits um zwei Monate auf den 13. November verschoben. Wegen der wirtschaftlichen Abhängigkeit von Zuschauereinnahmen wird intern allerdings auch bereits darüber wieder debattiert. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten den Länder hatten in der vergangenen Woche eine Arbeitsgruppe beschlossen, die bis Ende Oktober Möglichkeiten für eine Rückkehr von Zuschauern in Sportarenen erarbeiten soll. Eine Perspektive Ende Oktober ist für die DEL im Hinblick auf den Saisonstart Mitte November aber zu spät.

10.38 Uhr: Bußgeld auch für Maskenverweigerer auf Schulhöfen in Baden-Württemberg

Maskenverweigerern in Baden-Württemberg droht ab sofort auch auf dem Schulhof ein Bußgeld. Das geht aus dem neuen Strafkatalog hervor, den die Landesregierung nach den jüngsten Vereinbarungen von Bund und Ländern angepasst hat. Demnach drohen zwischen 25 und 250 Euro Bußgeld, wenn keine Mund-Nasen-Bedeckung außerhalb des Unterrichts getragen wird. Der sogenannte Regelsatz liegt bei 35 Euro, wie es in dem am Freitag veröffentlichten „Bußgeldkatalog für Ordnungswidrigkeiten“ weiter heißt.

Der Schutz ist ab Klasse fünf und an den weiterführenden Schulen auf den sogenannten Begegnungsflächen wie den Fluren, der Aula, dem Schulhof und den Toiletten vorgeschrieben. Im Klassenraum wird es an baden-württembergischen Schulen nach den Sommerferien dagegen keine Maskenpflicht geben.

Auch das Mindestbußgeld für Maskenverweigerer außerhalb des Nahverkehrs wird im neuen Katalog angehoben. Es werden ab sofort wie in weiten Teilen Deutschlands auch mindestens 50 statt wie bislang 25 Euro fällig, wenn eine Maske nicht wie vorgeschrieben getragen wird. Die neuen Beschlüsse haben keine Auswirkung auf das im Südwesten geltende Mindestbußgeld für Verstöße gegen die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen. Dieses liegt weiter bei 100 Euro.

9.35 Uhr: 700 Millionen Euro als Corona-Bonus für Altenpflege ausgezahlt

Für den Corona-Bonus für Beschäftigte in der Altenpflege sind inzwischen rund 700 Millionen Euro ausgezahlt worden. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Rund 680 Millionen Euro gingen demnach an Pflegeeinrichtungen als Arbeitgeber, weitere 20 Millionen Euro an Dienstleistungsunternehmen. Die Mitte Juli ausbezahlten Gelder müssten inzwischen bei den Pflegekräften angekommen sein, sagte ein Ministeriumssprecher. Die Beschäftigten sollten den Bonus direkt von ihren Arbeitgebern erhalten. Einen zweiten Auszahlungstermin soll es nach Angaben des Ministeriums im Dezember geben.

Insgesamt haben bis Juni rund 80 Prozent der Pflegeeinrichtungen einen Antrag auf Finanzierung der Corona-Prämie gestellt, wie aus Zahlen des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) hervorgeht. Auf Bundesebene wird der Bonus in Höhe von bis zu 1000 Euro aus Mitteln der Pflegeversicherung, im ambulanten Bereich anteilig von der Krankenversicherung finanziert.

8.43 Uhr: Landkreistag fordert genaue Corona-Leitfäden für Schulen im Südwesten

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat der Landkreistag Baden-Württemberg bessere Handlungskonzepte für Schulen gefordert. „Die Menschen wollen wissen, was die Abfolge ist, wenn es etwa in einem Kindergarten oder an einer Schule einen Corona-Fall in einer Klasse gibt“, sagte Landkreistags-Präsident Joachim Walter der „Südwest Presse“. „Wird dann gleich die ganze Schule geschlossen oder nur die Klasse des Schülers nach Hause geschickt?“ Unterschiedliche Entscheidungen bei identischen Fallkonstellationen würden für Verunsicherung sorgen und nicht für Akzeptanz, warnte Walter weiter. Grundsätzlich müssten Bund und Länder mehr Rücksicht auf die Praxis nehmen, „sonst schaffen wir nur Politikverdruss“.

7.20 Uhr: Gesundheitspolitiker für Verkürzung von Corona-Quarantänezeit

Gesundheitspolitiker aus mehreren Fraktionen haben sich dafür ausgesprochen, die Quarantänezeit bei Corona-Verdachtsfällen zu verkürzen. „Ich halte es für sehr sinnvoll, die Quarantänezeit auf fünf Tage zu begrenzen“, sagte der SPD-Abgeordnete Karl Lauterbach der „Welt“. „Wir wissen, dass die allermeisten Menschen fünf Tage nach Beginn der Symptome nicht mehr ansteckend sind, auch wenn der PCR-Test noch ein positives Ergebnis ausweist.“

Der Berliner Virologe Christian Drosten hatte für eine Verkürzung plädiert, um die Akzeptanz der Maßnahmen in der Gesellschaft zu erhalten. Menschen mit Verdacht auf eine Infektion sollten sich nur noch fünf statt 14 Tage isolieren müssen. Er regte zudem an, die fünf Tage nicht für Tests zu „verschwenden“, sondern erst nach Ablauf zu testen, ob die Betroffenen infiziert waren und noch infektiös sind.

Die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Christine Aschenberg-Dugnus, sprach sich ebenfalls für eine lediglich fünftägige Quarantäne aus. Damit erhöhe man die Akzeptanz in der Bevölkerung und entziehe „zugleich den Verschwörungstheoretikern und Corona-Leugnern den Boden“, sagte sie der „Welt“. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Karin Maag, verwies auf eine Prüfung zu dem Thema: Bund und Länder hätten das Bundesgesundheitsministerium und das Robert Koch-Institut damit beauftragt, „die vorhandene Studienlage zur Quarantäne auszuwerten - und dann im Austausch mit den europäischen Partnern einen Bericht vorzulegen“. Auf dieser Basis werde dann entschieden, ob eine verkürzte Quarantäne angeraten werden könne.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 3. September:

21 Uhr: Verzögerungen bei Corona-Testergebnissen von bayerischen Flughäfen

Bei der Übermittlung der Ergebnisse von Corona-Tests, die an bayerischen Flughäfen gemacht wurden, gibt es Verzögerungen. Das teilte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit am Donnerstagabend mit.

Bei den Proben wurden demnach - mit Blick auf die Übermittlung in einem Zeitraum von 48 Stunden - ab dem 29. August „wachsende Rückstände bei der Befundübermittlung erkannt“, teilte eine Sprecherin am Donnerstagabend mit. Wie viele Menschen betroffen sind, war zunächst unklar. Auch wie lange die Verzögerungen konkret sind, teilte das Landesamt nicht mit.

Schon in der Vergangenheit hatte es Verzögerungen an mehreren Teststellen in Bayern gegeben. Mitte August war bekannt geworden, dass Zehntausende Menschen tagelang auf das Ergebnis ihrer Corona-Tests gewartet hatten, die sie zum Beispiel an den Teststationen an Autobahnen gemacht hatten.

18.40 Uhr: Heilbronn rutscht bei Corona-Neuinfektionen unter kritische Marke

Heilbronn ist bei den Corona-Infektionen wieder unter die kritische Marke von 35 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage gerutscht. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt liegt nach Angaben des Landesgesundheitsamtes nur noch bei 34,1. Ab 35 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gilt eine sogenannte Vorwarnstufe. Heilbronn hatte diesen Wert am 23. August als erste Südwest-Kommune seit Monaten wieder übersprungen und seitdem auch stets über dieser Marke gelegen.

17 Uhr: Maskenpflicht: Schärfere Corona-Auflagen für Erntehelfer beschlossen

Die Ernte im Südwesten wird in diesem Jahr unter noch strengeren Bedingungen als erwartet stattfinden. Nach zahlreichen Corona-Ausbrüchen bei Erntehelfern im Sommer hat die Landesregierung nach Angaben von Donnerstag eine spezielle Verordnung für die Saisonarbeit beschlossen. Demnach muss in den Betriebsstätten nun grundsätzlich eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden, außerdem müssen sich Erntehelfer vor Beginn des Saisoneinsatzes testen lassen. Ein weiterer Test nach sieben Tagen wird empfohlen. Daten vor allem von den Arbeitszeiten, Einsatzorten und Arbeitsgruppen müssen laut Verordnung künftig erhoben und gespeichert werden.

16.40 Uhr: Thailand bestätigt erste lokal übertragene Corona-Infektion seit Mai

100 Tage lang gab es in Thailand keinen offiziell erfassten lokalen Corona-Fall. Nun wurde ein Häftling positiv getestet. Das Gesundheitsministerium in Bangkok bestätigte, dass es sich um die erste bemerkte lokal übertragene Corona-Neuinfektion seit Ende Mai handelt. Der Infizierte sei ein 37-Jähriger, der am 26. August wegen Drogenkonsums festgenommen worden war. Das Virus sei bei einer ärztlichen Untersuchung im Gefängnis nachgewiesen worden. Erst am Mittwoch hatte die Regierung dem Land zu 100 Tagen ohne lokalen Übertragungsfall gratuliert. Der Mann sei mit 34 anderen Häftlingen in Kontakt gewesen, die aber alle negativ getestet worden seien.

15.10 Uhr: Merkel lehnt Kaufprämie für Autos mit Verbrennungsmotor ab

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der CSU-Forderung nach einer Kaufprämie für Autos mit sauberen Verbrennungsmotoren eine Absage erteilt. „Ich persönlich glaube, dass unser Konjunkturprogramm jetzt rund ist, dass wir die richtigen Maßnahmen beschlossen haben“, sagte sie in Berlin nach einem Gespräch mit Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven.

Durch die Senkung der Mehrwertsteuer beinhalte dieses auch Preisvorteile beim Kauf eines Autos mit Verbrennungsmotor. „Insofern sehe ich da jetzt im Augenblick keinen Ergänzungsbedarf. Aber die Position der CSU ist mir bekannt.“ In einem Papier für ihre Klausurtagung erneuert die CSU-Landesgruppe ihre in der Koalition bereits gescheiterte Forderung nach einer Kaufprämie für Autos mit Verbrennungsmotoren.

14.50 Uhr: Corona-Lage in Deutschland stabilisiert

In Deutschland gibt es derzeit keinen starken Anstieg bei den Fallzahlen mehr - in anderen Ländern Europas sieht das anders aus. Der seit Mitte Juli beobachtete Zuwachs in den übermittelten Fallzahlen habe sich in der letzten Woche stabilisiert, hieß es im Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI). „Auch wenn die Fallzahlen wieder abnehmen, muss die Lage weiterhin sorgfältig beobachtet werden.“ Insbesondere gelte es zu verhindern, dass wie zu Beginn der Pandemie wieder vermehrt ältere und besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen erkranken. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten innerhalb eines Tages 1311 Corona-Neuinfektionen. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich hierzulande mindestens 246.166 Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert.

14 Uhr: Türkei verschärft Corona-Regeln für Hochzeiten und Feste

Die Türkei hat wegen steigender Coronafälle die Regeln für Hochzeiten und Feste verschärft. Straßen- und Dorfhochzeiten, Verlobungs- oder etwa auch Beschneidungsfeiern im Freien seien ab Freitag nicht mehr erlaubt, teilte das türkische Innenministerium mit. Demnach sind standesamtliche Trauungen in Veranstaltungsräumen gestattet, sie dürfen aber maximal eine Stunde dauern.

Tanz, Speisen und alle Getränke bis auf abgepacktes Wasser seien nicht erlaubt, hieß es. Zudem gelten die üblichen Hygiene- und Abstandsregeln sowie eine Maskenpflicht. Die Türkei hatte Hochzeitssäle bereits am 1. Juli wiedereröffnet, ebenfalls unter Auflagen. So durften etwa nur noch Braut und Bräutigam tanzen, Umarmungen und Händeschütteln wurden verboten, ebenso der traditionellen Gruppentanz Halay.

13 Uhr: Landesregierung offen für vorübergehende Rückkehr von Heizstrahlern

Aus der baden-württembergischen Landesregierung kommt Unterstützung für die Forderung von Gastwirten, in diesem Herbst wegen der Corona-Pandemie Heizstrahler zu erlauben. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sprach sich für unbürokratische und flexible Regelungen aus. Sie appellierte an die Kommunen, Heizpilze zumindest für ein Jahr ausnahmsweise für Gastronomen zuzulassen.

Ein Heizstrahler steht im Außenbereich eines Restaurants.
Ein Heizstrahler steht im Außenbereich eines Restaurants. | Bild: Daniel Karmann (dpa)

„So können diese ihre Außengastronomie auch in der kälteren Jahreszeit fortführen - natürlich stets unter Beachtung der Abstands- und Hygieneregeln - und ihre Umsätze etwas ankurbeln“, teilte die Ministerin am Donnerstag mit. Zahlreiche Betriebe hätten bereits Konzepte für ökologisch nachhaltige Angebote entwickelt.

12.30 Uhr: Europas größtes Bordell „Pascha“ ist insolvent

Das „Pascha“ in Köln, Europas größtes Bordell, hat Insolvenz angemeldet. Ein Sprecher des Amtsgerichts Köln bestätigte, dass der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens dort eingegangen sei. „Wir sind am Ende“, sagte Geschäftsführer Armin Lobscheid dem Kölner „Express“. Wegen des andauernden Prostitutionsverbots während der Corona-Krise seien die Rücklagen aufgebraucht. Die laufenden Kosten für das zehnstöckige Gebäude, in dem rund 60 Angestellte wie Masseure, Handwerker und Köche arbeiteten, seien zu hoch. Normalerweise arbeiten dort auch rund 120 Prostituierte, allerdings als Selbstständige.

11.32 Uhr: Warum ausgerechnet Konstanz? „Querdenken“-Initiator Michael Ballweg erklärt die Gründe für die Wahl des neuen Protest-Ortes

Nach der Eskalation am Reichstagsgebäude in Berlin wird „Querdenken“-Initiator Michael Ballweg vorgeworfen, sich zu wenig gegen Rechts abzugrenzen. Jetzt will er für mehr Distanz sorgen – jedenfalls räumlich: Denn würde am 3. Oktober in Konstanz demonstriert, wäre das weit entfernt von möglichen rechten Demos in Berlin. Im Interview begründet Ballweg, warum er die Grundrechte weiterhin für unzulässig eingeschränkt hält.

10.34 Uhr: EU behält Corona-Einreisestopps für Drittstaaten unverändert bei

Die EU hat nach der Sommerpause ihre Empfehlungen für Einreisestopps für Drittstaaten wegen der Corona-Pandemie nicht gelockert. Wie eine Sprecherin des EU-Rates am Donnerstag sagte, bestätigten die Mitgliedstaaten eine seit Anfang August geltende Liste mit nur elf Ländern, für die Ausnahmen gelten sollen. Die EU hatte wegen der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus im März für nicht unbedingt notwendige Besuche entschieden, die Einreise aus Drittstaaten zu untersagen. Seit Anfang Juli veröffentlicht die EU eine Liste mit Ländern, bei denen dies aber wieder möglich ist. Sie wird im Abstand von einigen Wochen regelmäßig aktualisiert.

Nach einer Entscheidung der EU-Botschafter vom Mittwoch gelten Ausnahmen weiter für nur folgende Länder: Australien, China, Georgien, Japan, Kanada, Neuseeland, Ruanda, Südkorea, Thailand, Tunesien und Uruguay. Bei China gilt als zusätzliche Bedingung für die Aufhebung des Einreisestopps, dass Peking seinerseits das Einreiseverbot für EU-Bürger beenden muss. Ob die EU-Mitgliedstaaten die Liste anwenden, bleibt allerdings ihnen überlassen. Denn die Kompetenz für Einreisebeschränkungen liegt auf nationaler Ebene.

9.10 Uhr: 1311 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben innerhalb eines Tages 1311 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 246.166 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag bekannt gab (Datenstand 3.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei 9321. Das sind acht mehr als noch am Vortag. Bis Donnerstagmorgen hatten etwa 220.500 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

8.38 Uhr: Düsseldorfer Karnevalsauftakt soll trotz Corona am 11.11. starten – aber ohne Alkohol

In Düsseldorf soll der Karnevalsauftakt am 11.11. nicht der Corona-Krise zum Opfer fallen. Der sogenannte Hoppeditz solle auch im Jahr der Pandemie unter freiem Himmel auf dem Rathausplatz erwachen - allerdings alkoholfrei, teilte das Comitee Düsseldorfer Carneval am Mittwochabend mit. Die Tradition markiere in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt seit fast 150 Jahren den Beginn der fünften Jahreszeit. "An dieser Tradition werden wir auch in Zeiten der Corona-Krise festhalten", erklärten die Karnevalisten.

Das Erwachen werde "komplett ohne Alkoholausschank stattfinden", kündigte Comitee-Präsident Michael Laumen an. Mit Unterstützung der Stadt werde ein Hygiene- und Infektionsschutzkonzept erarbeitet und versucht, möglichst vielen Karnevalisten eine Teilnahme zu ermöglichen. Eine genaue Zahl stehe noch nicht fest. Der Umzug der Karnevalsvereine am 11.11. und der traditionelle Hoppeditz-Ball sollen den Angaben zufolge ausfallen.

7.45 Uhr: Corona-Bonus soll nun auch für Pflegekräfte in Kliniken kommen

Für Pflegekräfte mit besonderen Belastungen wegen der Corona-Krise soll nun auch in Kliniken eine Bonuszahlung kommen. Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) wollen 100 Millionen Euro bereitstellen, um Prämien bis zu 1000 Euro zu ermöglichen. Das sieht ein gemeinsames Konzept des GKV-Spitzenverbands und der Deutschen Krankenhausgesellschaft vor, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen erfuhr. Demnach sollen die Kliniken festlegen, wer eine Prämie bekommt und in welcher Höhe - je nachdem, wie stark Pflegekräfte in der Behandlung von Corona-Kranken eingesetzt waren.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte die beiden Verbände aufgefordert, ein entsprechendes Konzept zu entwickeln. Hintergrund war breite Kritik daran, dass es bisher nur für die Altenpflege einen Bonus wegen besonderer Corona-Belastungen gibt.

7.12 Uhr: Linke will Millionäre für Krisenbewältigung zur Kasse bitten

Zur Bewältigung der Corona-Krise will die Linke Multimillionäre und Milliardäre zur Kasse bitten. In einem Positionspapier für die Klausurtagung der Linken-Bundestagsabgeordneten in Potsdam an diesem Donnerstag und Freitag fordert die Fraktionsspitze eine einmalige Vermögensabgabe. „Jetzt ist die Solidarität derer gefordert, denen es sehr gut geht“, heißt es darin. „Diese Krise darf nicht wieder – wie bei der Finanzkrise – von den "normalen" Leuten bezahlt werden.“

Für die Zeit nach der Krise sieht das Papier eine Vermögenssteuer für Multimillionäre und Milliardäre vor, die im Jahr mindestens 100 Milliarden Euro einbringen soll. Damit sollten dauerhaft Zukunftsinvestitionen in Bildung, Sozialstaat, Energiewende und Infrastruktur ermöglicht werden. Die Fraktionsspitze spricht sich für die Zeit der Krise auch für eine Erhöhung des Kurzarbeitergeldes auf 90 Prozent, für den Niedriglohnsektor sogar auf 100 Prozent aus. Derzeit liegt es je nach Bezugsdauer zwischen 60 und 80 beziehungsweise 87 Prozent bei Beschäftigten mit Kindern.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 2. September:

21.45 Uhr: Bund warnt nun vor Reisen in drei kroatische Regionen

Wegen der gestiegenen Zahl von Corona Neuinfektionen warnt die Bundesregierung nun vor Reisen in drei kroatische Regionen. Am Mittwoch wurde auch der Verwaltungsbezirk (Gespanschaft) Zadar auf die Liste gesetzt - und parallel auf der aktualisierten Liste, die das bundeseigene Robert Koch-Institut am Mittwoch veröffentlichte, als Corona-Risikogebiet geführt.

Zuvor galt bereits eine Reisewarnung der Bundesregierung für die beiden südlichen Verwaltungsbezirke, die Gespanschaften Šibenik-Knin mit dem Nationalpark Krka sowie Split-Dalmatien mit der Hafenstadt Split und den Inseln Brac und Hvar.

19.30 Uhr: Ganz Spanien gilt nun als Corona-Risikogebiet

Das beliebte Urlaubsland Spanien gilt nun komplett als Corona-Risikogebiet. Wegen der gestiegenen Zahl von Neuinfektionen auf den Kanarischen Inseln stuften die zuständigen Bundesministerien für Innen und Gesundheit sowie das Auswärtige Amt auch die Region im Atlantik als Risikogebiet ein. Das bundeseigene Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichte nun eine aktualisierte Liste der betroffenen Länder und Regionen. Es wurde erwartet, dass das Auswärtige Amt (AA) auf dieser Grundlage eine Reisewarnung ausspricht.

Zentrales Kriterium für die deutsche Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat. Auf den Kanaren sind es bereits 95,71. Die Inselgruppe vor der Westküste Afrikas war die letzte Region Spaniens, die noch nicht als Risikogebiet galt.

19 Uhr: Corona-Kabinett befasst sich mit Bund-Länder-Vereinbarungen

Im Berliner Kanzleramt tagt am Donnerstag wieder das Corona-Kabinett. Bei dem Treffen unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geht es insbesondere um die Umsetzung der Bund-Länder-Beschlüsse von vergangener Woche. Damals war etwa verabredet worden, den Umgang mit Reiserückkehrern zu ändern. Wenn jemand bewusst in ein Corona-Risikogebiet reist, soll für die Zeit der Pflichtquarantäne nach einer "vermeidbaren Reise" in ein solches Gebiet künftig kein Verdienstausfall mehr vom Staat ausgeglichen werden.

18 Uhr: Im Südwesten stecken sich 242 weitere Menschen mit dem Coronavirus an

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten in Baden-Württemberg ist auf mindestens 42.607 gestiegen. Das sind 242 Menschen mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes vom Mittwoch hervorgeht. Als genesen gelten 37.240 Menschen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus liegt bei 1867, das ist ein Fall mehr als am Tag zuvor. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 0,9 angegeben, etwas geringer als am Vortag.

17.46 Uhr: Konstanzer OB Burchardt: Corona-Demo kaum möglich

Der Oberbürgermeister von Konstanz, Uli Burchardt, hat bisher nur aus den Medien über die geplante Corona-Großdemo in seiner Stadt erfahren: „Man würde ja erwarten, dass man als Stadt, in der so eine Veranstaltung stattfinden soll, darüber informiert wird oder dass eine Anmeldung kommt. Aber wir haben bisher nichts“, sagte er dem SÜDKURIER.

Zudem seien für den 3. Oktober bereits weitere Demonstrationen angemeldet, weswegen ein weitere Großveranstaltung wohl kaum zu genehmigen sei. Zwar spreche grundsätzlich nichts gegen eine korrekt angemeldete Versammlung. Aber: „Es sind bereits vier oder fünf Veranstaltungen für denselben Tag in Konstanz angemeldet mit mehreren tausend Teilnehmern. Da geht es um den Tag der Deutschen Einheit und darum, sich ausdrücklich für die Corona-Maßnahmen auszusprechen“, sagte der OB.

Er sehe keinen geeigneten Ort für die mögliche Großdemo. Die Wahrscheinlichkeit, dass an diesem Tag eine weitere Demo noch in die Stadt „physisch hineinpasse“, sei gering.

17.20 Uhr: Wie groß ist das Protestpotenzial für eine grenzüberschreitende Corona-Demonstration? Ein Blick in unsere Nachbarländer

Am 3. Oktober soll es in Konstanz zu einer großen Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen kommen. Dazu sollen auch Kritiker aus dem Ausland kommen – doch wie groß ist der Protestwille in unseren Nachbarländern überhaupt? In der Schweiz ist der Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen noch keine Massenbewegung. Parallel zu Veranstaltung in Berlin gab es am vergangenen Wochenende zwar auch eine in Zürich – dabei kamen jedoch nur rund 1000 Menschen zusammen, wie Medien berichten. In Vorarlberg hat es tatsächlich schon eine Demo mit Teilnehmern aus verschiedenen Ländern am Bodensee gegeben. Ein Blick in unsere Nachbarländer Österreich, Frankreich und Schweiz. 

16.50 Uhr: Vier Orte in Bayern überschreiten Corona-Frühwarnwert

Zwei weitere Orte in Bayern haben den Corona-Frühwarnwert überschritten. Nach Angaben des bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittel stieg die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen am Mittwoch in Memmingen im Allgäu und dem mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen auf mehr als 35. In Memmingen lag der Wert bei 38,76, in Weißenburg-Gunzenhausen bei 36,02. Ebenfalls über dem Frühwarnwert lagen die Zahlen weiter in Ingolstadt und Rosenheim. Fast alle Neuinfizierten in Memmingen seien Reiserückkehrer aus Risikogebieten, sagte eine Stadtsprecherin. Deshalb würden die Regeln nun verschärft: Alle Reiserückkehrer aus Risikogebieten müssen sich demnach zunächst in häusliche Quarantäne begeben und nach mehreren Tagen erneut auf Corona testen lassen - unabhängig davon, ob sie sich im Ausland oder bei der Rückkehr schon einem Test unterzogen hatten.

15.30 Uhr: Szenen wie in Berlin vermeiden: Wie bereitet sich die Polizei auf die angekündigte Corona-Großdemo in Konstanz vor?

Die Polizei ist gewarnt. Am 3. Oktober soll eine große Anti-Corona-Demonstration am Bodensee stattfinden. Drohen dann Probleme wie am Wochenende in Berlin? „Konstanz ist nicht das Zentrum rechtsextremer Gesinnungsgenossen und wird es auch durch eine eventuelle Demonstration Andersdenkender nicht werden. Das Problem sind eher gewaltbereite Mitläufer, die friedliche Demonstrationen unterlaufen und dann für Aufsehen sorgen“, sagt der Sprecher des Konstanzer Polizeipräsidiums Uwe Vincon. Die Einschätzung der Polizei aus Konstanz und aus dem Thurgau lesen Sie hier. 

13.46 Uhr: Malediven-Urlauber brauchen bald negativen Corona-Test zur Einreise

ouristen können bald nur noch mit einem negativen Corona-Test in die Malediven einreisen. Die neuen Bestimmungen sollen vom 10. September an gelten, wie ein Sprecher des Tourismusministeriums des Inselstaates der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch sagte. Der Test dürfe bei der Abreise Richtung Malediven höchstens 72 Stunden alt sein. Für ein kostenloses 30-Tage-Visa direkt bei der Einreise müssten Urlauber eine Hotelbuchungsbestätigung vorlegen. Am Flughafen müsse man außerdem eine Maske tragen.

13 Uhr: Corona-Soforthilfen summieren sich auf 13,4 Milliarden Euro

Kleine Unternehmen und Soloselbstständige haben bis Ende Juli Corona-Soforthilfen des Bundes in Höhe von 13,4 Milliarden Euro erhalten. Das geht aus einem Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums hervor, der dem Haushaltsausschuss des Bundestages übermittelt wurde. Demnach wurden die Beträge über die Länder an rund 1,75 Millionen Empfänger ausgezahlt. Der größte Anteil, rund 3,77 Milliarden Euro, ging an kleine Firmen und Soloselbstständige in Nordrhein-Westfalen. Noch nicht ausgezahlt waren zum Stand 31. Juli knapp 1,2 Milliarden Euro der vom Bund an die Länder zugewiesenen Hilfen.

11.38 Uhr: Spahn bestätigt Investitionspaket in Milliardenhöhe für Krankenhäuser

Die Krankenhäuser in Deutschland sollen in den nächsten Jahren Milliarden an zusätzlichem Geld für Investitionen bekommen. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch einen Gesetzentwurf zur Einrichtung eines Krankenhauszukunftsfonds, den der Bund mit drei Milliarden Euro befüllen will, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte. Länder und Krankenhausträger sollen sich an den konkreten Investitionen mit 30 Prozent beteiligen, so dass insgesamt rund 4,3 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Das Geld solle "in moderne Notfallkapazitäten, in die IT-Sicherheit und vor allem in konkrete Digitalisierungsprojekte" fließen, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin.

Zu dem vom Kabinett beschlossenen Gesetzentwurf gehören auch einige kurzfristigere Maßnahmen zu Unterstützung der Kliniken in der Corona-Krise. So würden etwa Corona-bedingte Erlösrückgänge "auf Verlangen des Krankenhauses in Verhandlungen mit den Kostenträgern krankenhausindividuell ermittelt und ausgeglichen", erläuterte das Gesundheitsministerium. Mehrkosten etwa durch die Beschaffung von Schutzkleidung könnten ebenfalls ausgeglichen werden.

11.17 Uhr: Kabinett beschließt verlängerte Ausnahmen für Insolvenzantrag

Die Ausnahmen für das Insolvenzrecht in der Corona-Krise sollen verlängert werden. Das hat das Bundeskabinett am Mittwoch beschlossen. Die Pflicht, einen Insolvenzantrag zu stellen, soll bis Jahresende ausgesetzt bleiben - falls Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung eines Unternehmens Folge der Corona-Krise sind. Diese Regelung war im März zunächst bis September eingeführt worden, um eine Pleitewelle in der Pandemie zu verhindern. Normalerweise muss ein Insolvenzantrag spätestens drei Wochen nach Eintritt eines Insolvenzgrundes gestellt werden. Der Bundestag muss der Verlängerung noch zustimmen.

10.01 Uhr: Mehrheit befürwortet laut Umfrage ein Großveranstaltungsverbot

Viele Menschen in Deutschland halten es laut einer Umfrage für richtig, dass Großveranstaltungen verboten bleiben, bei denen die Hygieneregeln nicht eingehalten werden können. 77 Prozent gaben in der Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov an, dass sie das Verbot „voll und ganz“ oder „eher“ befürworteten. Nur 15 Prozent der 945 Befragten lehnen es demnach ab. Mit 88 Prozent besonders hoch war die Zustimmung zu der Regelung unter den Menschen, die zum Zeitpunkt der Umfrage 55 Jahre oder älter waren. Unter den 18- bis 24-Jährigen waren es nur 55 Prozent.

9.02 Uhr: 1256 neu gemeldete Corona-Infektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1256 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen auf seiner Homepage bekannt. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 244.855 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9313. Seit dem Vortag wurden elf Todesfälle mehr gemeldet. Bis Mittwochmorgen hatten etwa 219.100 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Dienstagabend bei 0,84 (Vortag: 0,94), das Sieben-Tage-R bei 0,89 (Vortag: 0,88).

7.44 Uhr: Initiative „Querdenken 711“ will Demo am Tag der Deutschen Einheit von Berlin nach Konstanz verlegen

Die Stuttgarter Initiative Querdenken 711 will am 3. Oktober in Konstanz gegen die Corona-Politik demonstrieren. Eine Demo in Berlin sei nicht geplant, sagte Organisator Michael Ballweg am Mittwoch im Deutschlandfunk. Am Samstag hatten sich Zehntausende Menschen in der Hauptstadt versammelt, um gegen staatliche Corona-Auflagen zu protestieren. Darunter waren auch größere Gruppen von sogenannten Reichsbürgern. Als Reaktion auf die Demos hat der Berliner Senat am Dienstag eine Maskenpflicht für Demonstrationen mit mehr als 100 Teilnehmern beschlossen, die von Samstag an gelten soll. Die Verlegung ist Ballweg zufolge aber keine Reaktion auf die Maßnahme. „Ne, also gar nicht. Das ist ja auch schon am 29. auf der Bühne verkündet worden“, sagte er dem Deutschlandfunk.

Dass die für den 3. Oktober in Berlin geplante Querdenken-Demonstration nach Konstanz verlegt werden soll, hatte bereits der RBB-Journalist Olaf Sundermeyer nach der RBB-Talksendung „Wir müssen reden“, an der Ballweg am Dienstagabend teilnahm, getwittert. Ballweg habe das im Anschluss an die Live-Sendung angekündigt. Die Verlegung sei eine Reaktion darauf, dass Rechtsextreme für die Corona-Demonstrationen in der Hauptstadt mobilisierten und mitliefen, so der RBB.

7.09 Uhr: Schweizer Firma bringt im September Corona-Schnelltest auf den Markt

Der schweizerische Pharmakonzern Roche wird noch im laufenden Monat einen Corona-Antigen-Schnelltest auf den Markt bringen. Bei diesem stehe das Testergebnis in der Regel innerhalb von 15 Minuten fest, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit. Der Test soll laut den Angaben Ende September zunächst in Europa (Länder mit CE-Kennzeichnung) lanciert werden. Es sei aber geplant, auch in den USA bei der zuständigen Behörde FDA eine schnelle Zulassung (Emergency Use Authorisation) zu beantragen.

Der Test kann der Mitteilung zufolge ohne Laborinfrastruktur mit einem Nasen-Rachen-Abstrich durchgeführt werden und habe eine hohe Zuverlässigkeit. Bei der Markteinführung sollen laut Roche monatlich 40 Millionen Schnelltests zur Verfügung stehen. Diese Kapazität werde sich bis Ende dieses Jahres mehr als verdoppeln. Besonders in der bevorstehenden Grippesaison sei es wichtig zu wissen, ob eine Person am Coronavirus oder an der Grippe erkrankt sei, lässt sich Thomas Schinecker, Chef der Roche-Diagnostik-Sparte zitieren. Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, seien Testlösungen, die Ärzten und Patienten eine schnelle Antwort auf den Infektionsstatus geben, von entscheidender Bedeutung.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 01. September: 

21.30 Uhr: Junge Orchestermusiker fürchten um Ausbildung

Junge Orchestermusiker haben in einem offenen Brief davor gewarnt, dass die Ausbildung unter der Corona-Pandemie leiden könnte. In der aktuellen Spielzeit hätten viele Praktikanten und Akademisten nur sehr wenige Einsätze, schrieb der Vorstand der Jungen Deutschen Philharmonie in Frankfurt.
Viele Studenten an Musikhochschulen versuchen, nebenher in einem Orchester zu spielen, und bewerben sich für diese Plätze. In der Hochphase der Krise seien neben dem Spielbetrieb der Orchester aber auch nahezu alle Probespiele eingestellt worden.
„Unsere Befürchtungen – die sich leider bei einigen Orchestern auch schon bestätigt haben – sind, dass durch den Ausfall der Probespiele und auch durch die heftigen finanziellen Einbußen der Orchester die Ausbildungsplätze für die nächste Spielzeit bedroht sind“, hieß es in der Mitteilung vom Dienstag.

19.30 Uhr: Deutlich weniger Ausbildungsplätze im Südwesten

Die Unternehmen im Südwesten haben angesichts wirtschaftlicher Turbulenzen in der Corona-Pandemie viele Ausbildungsplätze abgebaut. Im Bereich der Industrie- und Handelskammern fiel der Rückgang in der Medien- und Veranstaltungsbranche, im Tourismus sowie im Verkehrs- und Transportgewerbe besonders drastisch aus, wie der baden-württembergische Dachverband BWIHK am zum offiziellen Ausbildungsstart mitteilte. Wegen des Abbaus etlicher Lehrstellen meldeten die Betriebe in Industrie, Handel und Dienstleistungsgewerbe nun insgesamt 6280 weniger Auszubildende als noch vor einem Jahr - das entspricht einem Minus von 15,5 Prozent.

18.40 Uhr: Die aktuellen Zahlen für den Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten in Baden-Württemberg ist auf mindestens 42.365 gestiegen. Das sind 248 Menschen mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes vom Dienstag hervorgeht. Als genesen gelten 37.041 Menschen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus liegt unverändert bei 1866. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 0,96 angegeben. Er gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

17.45 Uhr: Österreich kündigt mögliche erste Corona-Impfungen ab Januar an

Die österreichische Regierung hält erste Impfungen gegen das Coronavirus ab Januar für möglich. Die Regierung hofft darauf, bis zum Jahreswechsel 600.000 Impfdosen für 300.000 Menschen zu erhalten, wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober sagte. "Es sieht derzeit ganz gut aus", fügte der Minister hinzu. Bei den ersten Impfungen sollen seinen Angaben zufolge Beschäftigte im Gesundheitswesen und in der Pflege bevorzugt werden.

Vergangene Woche hatte Österreich seine Teilnahme an einer EU-weiten Vereinbarung mit dem Pharmakonzern AstraZeneca bekanntgegeben. Die Europäische Union und die EU-Kommission verhandeln auch noch mit anderen Herstellern über Vorverträge, um verschiedene Impfstoffe zur Verfügung zu haben.

17 Uhr: Drosten: Covid-19-Patienten nach überstandener Erkrankung immun

Menschen, die eine Covid-19-Erkrankung überstanden haben, sind nach Ansicht von Christian Drosten vor einer erneuten Erkrankung geschützt. Zumindest für den Zeitraum der gegenwärtigen Pandemie dürfte die Immunität anhalten, sagte der Virologe von der Berliner Charité im NDR-Podcast. „Da bin ich sehr zuversichtlich.“ Im Ausnahmefall könne es möglicherweise bei erneutem Kontakt mit dem Virus zu einer neuerlichen, oberflächlichen Infektion kommen, eine schwere Lungenentzündung dürfte daraus aber nicht werden. Aufgrund der geringeren Viruskonzentration in solchen Fällen sollten daraus auch keine Infektionsketten mehr entstehen.

16 Uhr: Debatte um Heizpilze: Altmaier schlägt Klima-Ausgleich vor

In der Debatte um eine Rückkehr von Heizpilzen im Herbst und Winter hat Wirtschaftsminister Peter Altmaier einen klimapolitischen Ausgleich vorgeschlagen. Altmaier sagte, es könne in Corona-Zeiten der Gastronomie geholfen werden, wenn Gäste auch in der kalten Jahreszeit draußen sitzen könnten. Die „bescheidenen Energiekosten“ könnte klimapolitisch ausgeglichen werden. Dies bedeutet eine mögliche CO2-Kompensation. Vielerorts sind die sogenannten Heizpilze aus Umweltschutzgründen verboten. Gastronomen hatten eine bundesweite Zulassung gefordert, um im Herbst und Winter mehr Gäste im Freien bedienen zu können.

Als ein Argument dafür gilt, dass Wirte ihre Gäste dann auch im Herbst und Winter draußen platzieren können und Abstand gehalten werden kann. Selbst die Grünen halten eine Ausnahme für vertretbar: „Aus klima- und umweltpolitischen Gründen lehnen wir in Zeiten, in denen man im Restaurant oder Café im Winter ganz normal drinnen sitzen kann, den Betrieb von Heizpilzen im Außenbereich ab“, hatte Bundestagsfraktionschef Anton Hofreiter der Deutschen Presse-Agentur gesagt. „In diesem Winter ist das alles anders und daher wäre ich in dieser speziellen Ausnahmesituation und mit Blick auf den Gesundheitsschutz dafür, Verbote zeitlich befristet auszusetzen.“

15.20 Uhr Freigabe der Stadt: 8500 Fans bei Bundesliga-Auftakt von RB Leipzig

RB Leipzig darf vor mehreren Tausend Fans in die neue Saison der Fußball-Bundesliga starten. Nach dpa-Informationen werden zum Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05 am 20. September bis zu 8500 Zuschauer zugelassen. Das entspricht 20 Prozent des Fassungsvermögens der Red Bull Arena. Die Stadt Leipzig bestätigte die Freigabe am Dienstagnachmittag. „Wir wollen mit dieser Genehmigung ein Stück Normalität wagen. Wir sind uns bewusst, dass die Pandemie noch lange nicht besiegt ist. Aber dort wo es geht, muss Menschen – unter strengen Auflagen – auch erlaubt sein, ihren Alltag zurückzubekommen“, sagte Oberbürgermeister Burkhard Jung. Bedingung ist unter anderem eine Maskenpflicht für die Zuschauer sowie strenge Abstandsregeln.

15 Uhr: Gastwirte sind auf verlängerte Außensaison angewiesen

Die Gastwirte in Baden-Württemberg sind nach Überzeugung des Branchenverbandes Dehoga wegen der Ausfälle durch die Corona-Pandemie auf eine Verlängerung der Außensaison angewiesen. Dafür sollte auch der Einsatz der vielerorts verbannten Heizstrahler erlaubt werden, sagte der Pressesprecher des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Baden-Württemberg, Daniel Ohl. „Im Moment geht es für sehr viele Unternehmen der Gastronomie ums Überleben.“ Heizstrahler sind wegen ihres umweltschädlichen Energieverbrauchs in zahlreichen Kommunen nicht erlaubt.

14.30 Uhr: Einsatz von Reiserückkehrern: Südbadischen Amateuren droht Punktabzug

Um den Spielbetrieb trotz der zuletzt wieder gestiegenen Anzahl an Corona-Infektionen sicher aufrechtzuerhalten, hat der Südbadische Fußballverband (SBFV) Anpassungen seiner Spielordnung vorgenommen. „So dürfen Spieler, die nach den vorstehenden Ausführungen aktuell oder künftig als Reiserückkehrer aus Risikogebieten einer Quarantäne-Verpflichtung unterliegen, nicht am Spielbetrieb teilnehmen“, teilte der Verband mit. „Dies bedeutet, dass Spiele, an denen diese Spieler trotz Quarantäne-Verpflichtung teilgenommen haben, als verloren gewertet werden können.“

Auch bei der Reiserückkehr aus Regionen, die nicht als Risikogebiet eingestuft sind, empfiehlt der Verband einen vorsichtigen Umgang. Zwar seien im laufenden Spielbetrieb bisher nur einzelne Partien abgesagt worden, die zugrundeliegenden Verdachts- und Infektionsfälle seien aber oft im Zusammenhang mit Reiserückkehrern aufgetreten. „Es darf nicht sein, dass Einzelne, die die Empfehlungen und Vorgaben ignorieren, die Gesundheit aller riskieren und für den Fußball einen erneuten Lockdown provozieren“, wird SBFV-Vizepräsident Christian Dusch in der Mitteilung zitiert.

13.40 Uhr: Diese Corona-Regeln gelten aktuell in Baden-Württemberg

Bußgelder für Maskenmuffel, öffentliche Veranstaltungen, private Feiern: Die Bundesländer können im Kampf gegen die Corona-Pandemie weitgehend in eigener Verantwortung über Einschränkungen oder aber die Lockerung von Auflagen entscheiden. Doch wie ist die aktuelle Lage bei uns im Land? Einen Überblick über die aktuellen Regeln in Baden-Württemberg finden Sie hier.

13.20 Uhr: Österreich hofft auf erste Corona-Impfungen im Januar

Bei gutem Verlauf hält Österreich erste Impfungen mit einem Corona-Impfstoff im Januar für möglich. Impfdosen aus dem vergangene Woche von der EU abgeschlossenen Vertrag mit dem Hersteller AstraZeneca könnten bei rechtzeitiger behördlicher Zulassung bereits um den Jahreswechsel an die Staaten geliefert werden. Das sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Auch auf die Impfstoffe weiterer Hersteller hoffe man zum Jahresanfang. Grundvoraussetzung sei, dass die Zusagen der Firmen eingehalten würden, zudem müssten die Marktzulassungen rechtzeitig erfolgen.

12.18 Uhr: In Berlin gilt künftig Maskenpflicht bei Demonstrationen

Nach den umstrittenen Versammlungen gegen die Corona-Maßnahmen vom Wochenende hat Berlin eine Maskenpflicht bei Demonstrationen ab hundert Teilnehmern beschlossen. Die Entscheidung traf der Berliner Senat nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP in seiner Sitzung. Bei den Kundgebungen mit zehntausenden Menschen waren die Abstandsregelungen vielerorts nicht eingehalten worden. Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) kündigte daraufhin bereits am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses an, dem Senat gemeinsam mit Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) eine Maskenpflicht vorzuschlagen und die Infektionsschutzverordnung entsprechend zu ändern. Die Rechtsänderung sei „ein wichtiges Signal“ an die Demoveranstalter, sagte er.

11.15 Uhr: Wirtschaft bricht etwas weniger stark ein als erwartet

Die Bundesregierung rechnet in der Corona-Rezession mit einem etwas weniger starken Wirtschaftseinbruch als zunächst befürchtet. Nach einer neuen Prognose wird das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland in diesem Jahr um 5,8 Prozent sinken, wie Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Dienstag mitteilte. Dies wäre aber immer noch der bisher schwerste Einbruch der Nachkriegsgeschichte.

In ihrer Ende April vorgelegten Frühjahrsprojektion hatte die Bundesregierung damit gerechnet, dass infolge der Corona-Krise das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland in diesem Jahr um 6,3 Prozent sinkt. Altmaier sagte, der Aufholprozess der Wirtschaft nach dem Lockdown im Frühjahr habe eingesetzt. Für das kommende Jahr ist der Minister aber etwas pessimistischer. 2021 wird ein Wachstum von 4,4 Prozent erwartet. Bisher hatte die Bundesregierung mit einem Plus 5,2 Prozent gerechnet.

10.07 Uhr: Deutscher Arbeitsmarkt stabilisiert sich nach Corona-Einbruch weiter

Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich nach dem Einbruch durch die Corona-Krise weiter stabilisiert. Im August gab es wie schon im Juli keinen von der Krise ausgelösten Anstieg mehr, teilte die Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag mit. Wegen der Sommerpause erhöhte sich die Arbeitslosenzahl im üblichen Rahmen um 45.000 Jobsuchende auf 2,955 Millionen Arbeitslose.

Im Juni sind 5,36 Millionen Menschen in Deutschland in Kurzarbeit gewesen, wie die Bundesagentur für Arbeit berichtete. Im Mai hatte die Zahl noch bei 5,82 Millionen gelegen.

9.50 Uhr: 1218 neu registrierte Infektionen in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Dienstag mit 243.599 angegeben - ein Plus von 1218 seit dem Vortag. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte insgesamt 9302 Todesfälle und damit vier mehr als am Vortag.

8.46 Uhr: Hochzeitsfeier in NRW als Corona-Hotspot - 23 Infizierte

Nach einer Hochzeitsfeier in Frechen in Nordrhein-Westfalen sind bislang 23 der 85 Gäste positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Das teilte das Landratsamt des Rhein-Erft-Kreises am Montag mit. Die Feier fand am 22. August statt. Unmittelbar nach Bekanntwerden der ersten Corona-Fälle seien alle Gäste und sonstige Kontaktpersonen unter Quarantäne gestellt worden. Die bisher positiv Getesteten hätten überwiegend ihren Wohnsitz in Hürth.

Insgesamt befinden sich aktuell 850 Personen aus dem Kreis in Quarantäne und damit 174 mehr als noch am Freitag, wie es weiter hieß. Der enorme Anstieg sei darauf zurückzuführen, dass die neuen Fälle selbst eine beträchtliche Anzahl von beruflichen und privaten Kontakten hatten. Betroffen seien unter anderem zwei Kindertagesstätten, eine Schule und ein Fußballverein.

8.05 Uhr: Welche Folgen hat Corona für die Auszubildenden im Südwesten?

Die Corona-Pandemie trifft auch Tausende Ausbildungsanwärter im Südwesten. Weil viele Firmen unter schlechten Geschäften und wirtschaftlichen Problemen leiden, hat die Zahl der Ausbildungsplätze in Baden-Württemberg abgenommen - gerade in der Industrie und im Handel. Anlässlich des offiziellen Ausbildungsstarts will sich der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) um 12 Uhr bei einer Pressekonferenz in Stuttgart detailliert zur Lage in seinen Branchen äußern. Erwartet werden auch konkrete Zahlen zu gestrichenen Ausbildungsstellen.

Der baden-württembergische Regionalchef der Bundesagentur für Arbeit, Christian Rauch, hatte der „Stuttgarter Zeitung“ vergangene Woche gesagt, branchenübergreifend sei die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen um sieben Prozent gesunken.

7.11 Uhr: Diese Corona-Regeln gelten ab heute in Baden-Württemberg

Die Bundesländer können im Kampf gegen die Corona-Pandemie weitgehend in eigener Verantwortung über Einschränkungen oder aber die Lockerung von Auflagen entscheiden. In der vergangenen Woche beriet Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erstmals seit Juni mit den Ministerpräsidenten der Länder über ein einheitliches Vorgehen in der Pandemie. Sie verständigten sich darauf, dass bundesweit ein Bußgeld von mindestens 50 Euro bei allgemeinen Verstößen gegen die Maskenpflicht erhoben werden soll.

Zum einheitlichen Umgang mit Zuschauern bei bundesweiten Sportveranstaltungen wird eine Arbeitsgruppe auf Ebene der Chefs der Staatskanzleien eingesetzt. Auf ein einheitliches Vorgehen bei den umstrittenen Feiern im Familien- und Freundeskreis konnten sich Bund und Länder nicht einigen.

Hier der aktuelle Stand in Baden-Württemberg in ausgewählten Lebensbereichen:

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